Dokumentation 2008

Geschäftsstelle STADT FORUM Dr. Ing. Günter Schlusche Dokumentation STADT FORUM POTSDAM 2008 Bassermannweg 7 12207 Berlin-Lichterfelde Tel 030 771 97 59 Fax 030 771 17 61 Email: [email protected]

Inhaltsverzeichnis Seite Impressum Einführung Oberbürgermeister Jann Jakobs 3 Übersicht der Sitzungen 3 Herausgeber STADT FORUM POTSDAM Hajo Kölling 4 Dipl. Ing. Albrecht Gülzow Dipl. Phil. Saskia Hüneke Dokumentation 31. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 17.4.2008 5 Dipl. Ing. Philipp Jamme „Vom Telegraphenberg zur Speicherstadt“ Dipl. Ing. Hajo Kölling Dipl. Ing. Dieter Lehmann Leitgedanken der Kerngruppe 5 Dr. Volker Pohl Empfehlungen der Kerngruppe 6 Dr. Reiner Pokorny Prof. Dipl. Ing. Bernd Steigerwald Dokumentation 32. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 11.7.2008 7 Dipl. Ing. Christian Wendland „Der Alte Markt und sein Umfeld“

Bearbeitung Dr. Ing. Günter Schlusche Leitgedanken der Kerngruppe 7 Beitrag Ludger Brands 9 Gestaltung Erich Wrede, Grafik Design BDG, Empfehlungen der Kerngruppe 12 Potsdam Dokumentation 33. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 6.11.2008 14 Druck Druckerei Rüss, Potsdam „Die Stadt und ihr ländlicher Raum – das Beispiel Potsdamer Norden“ Weitere Informationen zum STADT FORUM POTSDAM sowie die Dokumentationen der zurückliegenden Jahre Leitgedanken der Kerngruppe 14 sind im Internet unter www.potsdam.de/stadtforum Beitrag Ramona Simone Dornbusch 15 zugänglich. Empfehlungen der Kerngruppe 19

Abbildungsnachweise: Anhang STADT FORUM POTSDAM – Ziele und Merkmale 21

Umschlagfoto: Foto vom Hochhaus des Hotels Mercure Arbeitsvereinbarung des STADT FORUMS POTSDAM 22 April 2009, Foto: Hagen Immel Pressespiegel 22 Fotos auf den Seiten 2,4,6,8,12,13,19 und 20 Barbara Plate, Potsdam

Pläne auf Seite 9 und 10: Bernd Albers, Ludger Brands, Klaus Theo Brenner, 2008

Fotos auf Seite 17 und 18: Ramona Simone Dombusch

Die Arbeit des STADT FORUMS POTSDAM im Jahr 2008 und die Realisierung dieser Dokumentation wurden durch finanzielle Zuwendungen der Stadtverwaltung Potsdam gefördert. Der Stadtverordnetenversammlung, der Stadtverwaltung und dem Oberbürgermeister der Stadt Potsdam, Herrn Jann Jakobs, gilt unser herzlicher Dank. OB Jakobs während seiner Ansprache zum 10-jährigen Bestehen des STADT FORUMS POTSDAM am 28.5.2008

2 Vorwort des Oberbürgermeisters

Übersicht der Sitzungen Für das STADT FORUM POTSDAM war das Jahr 2008 Und es trägt mit diesen Aktivitäten zur Verbundenheit der 1998 1. Stadtmitte und Verkehr besonders denkwürdig. Das 10 – jährige Bestehen des BürgerInnen mit ihrer Stadt bei. 2. Funktion und Gestalt der Mitte – Bedeutung für die Gesamtstadt STADT FORUMS ist für mich Anlass, dies auch an dieser 3. BUGA 2001 – Chance für Potsdam Stelle zu würdigen. Dies haben auch die Veranstaltungen des Jahres 2008 1999 4. Die „Mitten“ Potsdams – Beispiel unterstrichen. Das die wissenschaftlichen Institute auf dem Projekt Alte Stadtgärtnerei Themen der Stadtentwicklung sind in allen Städten immer Telegraphenberg ein vitaler Faktor für die Stadtentwicklung 5. Insel Potsdam – Stadtlandschaft am von allgemeinem Interesse. Die Fragen wo und wie gebaut Potsdams sind, hat die Sitzung des STADT FORUMS Wasser und Ausbau der Wasserstraßen 6. Wohnungsbau und Bevölkerungs- wird, wie der Verkehr und die soziale Infrastruktur organisiert POTSDAM zur Entwicklung des innenstadtnahen, entwicklung in Potsdam werden sollen, wie viel für Sport und Kultur getan werden aber öffentlich wenig präsenten Raums zwischen 2000 7. Gewerbeflächen und Arbeitsplätze soll oder wie die städtischen Grünanlagen entwickelt werden Telegraphenberg und Speicherstadt gezeigt. Die Diskussion in Potsdam sollen, betreffen alle Bürger. Es ist die Stadt als Wohn-, zur Nutzung des Brauhausberges und der Speicherstadt, 8. Kulturstadt Potsdam Arbeits- und Erholungsraum, um die es geht und zu deren zu einer Vernetzung der teilräumlichen Planungen und 9. Gestalterische Ansprüche und Bedeutungs- Entwicklung deshalb aus der eigenen Lebenserfahrung jeder zur Einbeziehung der ortsansässigen Wissenschaft in werte für die zukünftige Mitte Potsdams Ideen und Anregungen beisteuern kann. Nachhaltigkeitskonzepte der Stadtentwicklung haben 2001 10. Stadtteilzentren und Zentrenkonzepte für wertvolle Hinweise für die Arbeit der Verwaltung gegeben. die Neubaugebiete Potsdams 11. Preußenjahr 2001 – Wiederaufbau Daraus resultiert das Bedürfnis der Öffentlichkeit, sich mit der Garnisonkirche? denen, die planen, organisieren und entscheiden, aus- Die vielstimmige und beeindruckende Debatte in der 32. 12. Leitlinien der Stadtentwicklung Potsdams einander zu setzen und auszutauschen und ein Erfordernis, Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM hat die Dimension bis 2015 diesen Gedankenaustausch zu organisieren. Die Landes- des Umgestaltungsprozesses deutlich werden lassen, 2002 13. Öffentlicher Raum – Öffentliche Plätze hauptstadt Potsdam nimmt diese, auch gesetzlich veran- der für die Rückgewinnung von Potsdams Mitte nun 14. Potsdamer Norden – Potsdamer Süden 15. Kulturstadt Potsdam - Kulturhaupt- kerten Ansprüche sehr ernst, weil sie überzeugt ist, dass unwiderruflich in Gang gekommen ist. Besonders wichtig stadt Europas? Verwaltung nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und war die Kernbotschaft, dass nur eine wohlabgewogene Bürgern gute, von allen getragene Ziele erreichen kann. Balance von authentisch Erhaltenem, zeitgenössischer 2003 16. Zwischenbilanz der Konversion 17. Gestaltungsansprüche für Architektur in Neugestaltung und qualitätsvoller Rekonstruktion wird den Potsdam Vor zehn Jahren war aber das, was die Stadt selbst für die Mitte erforderlichen Anforderungen an Lebendigkeit 18. Potsdam - Alt und Neu - Nord und Süd besonders in den Entwicklungs- und Sanierungsgebieten und Vielfalt gerecht werden kann. Von gleicher Bedeutung 2004 19. Potsdam – Stadt der Gärten und Parks und auch in den Großsiedlungen unternahm, einer Gruppe wie die städtebaulichen und architektonischen Ziele ist 20. Potsdam von außen engagierter Bürger nicht genug. Sie initiierten das STADT aber auch die Offenheit für den Dialog in diesem Prozess. 21. Älter werden in Potsdam FORUM POTSDAM und warben bei der Landeshauptstadt Diesem Anspruch wird sich die Landeshauptstadt stellen. 2005 22. Zukunft der Potsdamer Mitte Potsdam um die Finanzierung für die Durchführung regel- 23. Zukünftige Schwerpunkte und Struk- turen der Potsdamer Kulturpolitik mäßiger Foren zu Fragen der Stadtentwicklung. Die Vielfalt Potsdams ist besonders in der November-Sitzung 24. Potsdam und der Tourismus des STADT FORUMS zum Ausdruck gekommen, in der der Das Neue für Potsdam war hierbei, dass ein feststehendes ländliche Raum im Norden unserer Stadt im Mittelpunkt 2006 25. Potsdams Funktionen als Landeshauptstadt 26. Städtebau und Architektur der Mo- Diskutantenforum gebildet werden sollte, welches mög-lichst stand. Diese Veranstaltung hat gezeigt, dass Potsdam durch derne in Potsdam alle Schichtungen der Potsdamer Bevölkerung ab-bildet, um die 2003 erfolgte Eingemeindung nicht nur ländlichen 27. Mitte für die Stadt – Der Landtagsneubau im Gedankenaustausch mit der Verwaltung zu gewährleisten, Räume und neue Ortsteile gewonnen hat, sondern um 2007 28. Sport in Potsdam dass keine Interessen oder Interessen-gruppen unberücksichtigt einen kulturlandschaftlich wertvollen Raum mit höchst 29. Die Zukunft des Potsdam-Museums bleiben und dass sich das Forum seine Themen frei wählt. unterschiedlichen, aber sehr bemerkenswerten Qualitäten 30. Politische Gewalt des 20. Jahrhun- und großen Entwicklungschancen bereichert wurde. derts - Orte der Erinnerung in Potsdam Die Verwaltung hat dieses Ziel von Anfang an ausdrücklich Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass die Eingemeindung 2008 31. Vom Telegraphenberg zur Speicherstadt unterstützt, weil damit neben den Angeboten der Stadt zu neuen Nachbarschaften, Netzwerken und Bezügen 32. Der Alte Markt und sein Umfeld 33. Die Stadt und ihr ländlicher Raum eine unabhängige Informations- und Diskussionsplattform führt, auf die wir noch stärker eingehen müssen. entstand, die mit ihren Aktivitäten das bisherige Spektrum 2009 34. Klimaschutz für Potsdam - Das Beispiel Bornstedter Feld öffentlicher Meinungsbildung erweiterte und damit auch die Alle Veranstaltungen des Jahres 2008 haben unter Beweis 35. Architektonische Vielfalt und Nutzungs Verbundenheit der Bürgerschaft mit ihrer Stadt erhöhte. gestellt, dass die Vielfalt der Ideen und Anregungen gute mischung in Potsdams Mitte Gründe sind, die Arbeit der STADT FORUMS POTSDAM auch 36. Wissenschafts- und Forschungseinrich- Aus meiner Sicht haben sich die in das STADT FORUM weiterhin zu unterstützen. Ich wünsche besonders der tungen als Standortfaktoren gesetzten Erwartungen erfüllt. Kerngruppe weiter Erfolg bei der Arbeit, innovative Ideen Weitere Themen: Das STADT FORUM hat eine positive Wirkung bei der für Potsdam und keine Nachwuchssorgen, damit die Arbeit Stellenwert der DDR-Architektur und der DDR- Baukunst in Potsdam öffentlichen Meinungsbildung. weiter geht. Es hat sich zu einer festen Institution im öffentlichen Leben Jugendkultur in Not? - Soziokulturelle Zentren der Stadt entwickelt. in Potsdam Es fördert den öffentlichen Meinungsaustausch und die Jann Jakobs Kulturlandschaft Ufer - Potsdams Uferzonen Meinungsbildung. Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Ein neues Toleranzedikt für Potsdam

3 10 Jahre STADT FORUM POTSDAM

Hajo Kölling

10 Jahre sind für die Entwicklung einer Stadt nur ein Eines war uns von Anfang an klar, dass jede große organisatorische Aufwand wird dankenswerterweise von kurzer Moment, können aber ihr Antlitz bereits sichtbar öffentliche Veranstaltung gründlich vorbereitet und an- der Stadtverwaltung übernommen. prägen. schließend auch ausgewertet werden muss, wenn sie 10 Jahre im Leben eines Menschen sind schon ein eine nachhaltige Spur hinterlassen soll. So bildete sich aus Für den Ablauf der einzelnen Veranstaltung hat dann wesentlicher Abschnitt, geben Raum für seine Entwicklung, der Arbeit heraus eine Kerngruppe, die gemeinsam mit der jeweilige Moderator hohe Verantwortung, er muss verändern sein tägliches Leben, seine Familie. Dr. Günter Schlusche, der von Anfang an sein Erfahrungen die Diskussion straffen, befördern, muss animieren, 10 Jahre im politischen Leben währen bereits relativ lang, aus dem Stadtforum Berlin einbrachte und in seinem Büro manchmal auch eindämmen und nicht nur seine eigene umfassen mehrere Wahlperioden und lassen oft stabil die Geschäftsführung übernahm, diese Aufgabe anging. Meinung vertreten. Das haben bisher Pfarrer Eginhard geglaubte Zielstellungen wanken. Schmiechen, jahrelang engagiert Prof. Dr. Helmut Knüppel, 10 Jahre STADT FORUM POTSDAM sind schließlich für Die Vorbereitung beginnt immer schon lange im Voraus zeitweilig Hellmuth Henneberg und jetzt seit 2005 Prof. ein ehrenamtliches gesellschaftliches Gremium, das auf mit der Wahl der Diskussionsthemen für das kommende Dr. Hermann Voesgen geleistet. unabhängiger Basis arbeitet, schon ein bemerkenswertes Jahr, mit der Suche nach Problemkreisen, die in absehbarer Stück gemeinsamen Weges. Zeit Entscheidungen erfordern und eine Diskussion Jede Veranstaltung wird im Anschluss in weiteren darüber sinnvoll erscheinen lassen. Dabei ging und geht Beratungen von der Kerngruppe ausgewertet, eine Begonnen hat alles ganz klein, von unten sozusagen. es durchaus nicht immer nur um architektonische und Empfehlung formuliert und redaktionell bis hin zur Die Potsdamer Mitglieder des 1991 neu gegründeten stadtplanerische Themen. Oft kommen dann aber auch Dokumentationsbroschüre, wie sie heute dank der Landesverbandes der Bundes Deutscher Architekten plötzlich aktuelle Probleme in den Vordergrund und finanziellen Unterstützung der Stadt wieder druckfrisch (BDA) trafen sich monatlich zu persönlichen und werfen manche Vorplanung wieder um. Parallel zu den vorliegt, bearbeitet. fachlichen Gesprächen. Aus lockeren Plauderstündchen Themen- und Terminvereinbarungen erfolgte die Suche wurden schnell ernsthafte Diskussionen, Probleme gab es nach profilierten Fachleuten für die Einführungsvorträge, Der insgesamt erforderliche Arbeitsaufwand bedingt genug. Bald wurde auch der Kreis zu eng, wir bezogen denn es hat sich als sehr nützlich erwiesen, den ebenso wie die unvermeidlichen Kosten leider die die Brandenburgische Architektenkammer ein, gewannen Detaildiskussionen fundierte Übersichtsdarstellungen Begrenzung auf drei jährliche Tagungen, obwohl es viel dann auch den Sanierungsträger Potsdam als Partner und gerade von Ortsfremden voranzustellen. Und schließlich mehr diskussionswürdige Themen gibt, viele auch in Unterstützer, führten Architekturgespräche durch. müssen kompetente Partner vor Ort gefunden und Abständen weiter diskutiert werden müssten. Allein die gewonnen werden, damit die Diskussion auf gutem Stadtmitte war als „Thema Nr. 1“ in unterschiedlichen Gemeinsam wurde die Idee geboren, ähnlich wie in Fundament steht. Facetten fast in jedem Jahr auf der Tagesordnung. anderen Städten – neidisch hatten wir nach Berlin geschaut – auch für Potsdam ein Stadtforum zu Die Kerngruppe bemüht sich, den ca. 200 Mitgliedern, Natürlich entsteht immer wieder die Frage, ob wir unsere gründen. Allerdings hier nicht „von oben“, sondern „von das heißt denjenigen, die persönlich eingeladen werden, selbstgesteckten Ziele erreicht hätten. Sicher, das STADT unten“, als lockere Gruppe von Potsdamer Bürgern, die jeweils vor den öffentlichen Veranstaltungen vorbereitende FORUM POTSDAM hat keinerlei Machtmittel, führt keine wiederum andere Bürger ihrer Stadt zu öffentlicher Leitgedanken mit der Einladung schriftlich zukommen Abstimmungen durch, hat kein Vetorecht. Dennoch Diskussion einladen wollten, ohne Legitimation, ohne zu lassen, auch Fragen zu stellen, um die Qualität der glauben wir, mit unserem Engagement Denkanstösse und Vereinsbildung, ohne Präsident, zugegebenermaßen Diskussionen zu befördern. Der notwendige erhebliche Argumente zu hinterlassen, die wiederum in die tägliche auch ohne Geld.

Die Vorbereitungen dauerten eine ganze Weile. Wir wollten, dass im Forum möglichst viele Berufsgruppen vertreten sind, dass aber daran auch Bürger mit Verantwortung teilnehmen, so dass viel Sach- und Fachverstand zur Vernetzung kommen konnte. Deshalb wurden Gruppen der verschiedenen Vertreter als sogenannte „Bänke“ gebildet, viele Vorgespräche geführt und schließlich eingeladen. Wichtig dabei war uns auch, den ersten Bürger der Stadt, den Oberbürgermeister, von Anfang an dabei zu haben, ebenfalls Bürger aus der Stadtverwaltung. Große Hoffnung setzten wir anfänglich auch auf die Vertreter der elektronischen Medien.

Als Rahmen unserer Bemühungen formulierten wir eine Arbeitsvereinbarung, die seit 1998 unverändert geblieben ist. Darin wird die Unabhängigkeit des Gremiums betont, jedem Mitglied gleiches Rederecht eingeräumt und das Procedere von Einladung, Vor- und Nachbereitung der einzelnen Sitzungen dargelegt. Hajo Kölling während seiner Ansprache am 28.5.2008

4 31. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 17.4.2008 „Vom Telegraphenberg zur Speicherstadt“

Leitgedanken der Kerngruppe

Arbeit der Beteiligten einfliessen, glauben, Informationen Die Entscheidung zum Neubau des Landtagsgebäudes Landtags ist, in den öffentlichen Blickpunkt. In diesem und Hintergründe zu vermitteln, Missverständnisse auf dem Alten Markt und das Verfahren zur Realisierung Teilgebiet zeichnen sich für große Flächen bzw. ausräumen zu helfen und Entscheidungen zu befördern dieses für Potsdam zentralen Projekts haben die Blicke Standorte neue Nutzungen ab: Der Landtag wird in der Stadt- und Fachöffentlichkeit wieder auf die Alte wenigen Jahren in sein Haus am Alten Markt ziehen, Sicherlich sind verschiedene Veranstaltungen unter- Mitte gelenkt. Im Schatten dieser zweifellos höchst und die für den Neubau eines Freizeitbads vorgesehene schiedlich zu bewerten. Meist standen Problemfälle im bedeutsamen Entwicklung liegen die Räume zwischen Fläche ist durch die Aufgabe dieses Projekts disponibel Vordergrund, gelegentlich auch Informationen, nur selten der Havel und der Heinrich-Mann-Allee, die den Eingang geworden. Für diesen wichtigen Flächen bzw. Stand- Selbstdarstellungen – und manchmal entflammten auch zur Stadtmitte von Süden und Osten darstellen. orte und für einige kleinere Teilräume sind noch keinen heiße Rededuelle, die in aller Regel aber sachlich fair neuen Nutzungen bzw. Investoren erkennbar. Die geführt wurden. Das STADT FORUM POTSDAM ist der Dazu gehören insbesondere drei von der Topographie, Erneuerung des Hallenbads erfordert hohe bauliche Überzeugung, dass die offene Debatte und das kooperative der stadträumlichen Qualität und der Nähe zur Alten Investitionen und das Gebäude des ehemals beliebten Handeln zum Wesen der Stadtgesellschaft gehören. Mitte her gleichermaßen geprägte Teilräume: Cafe Minsk steht trotz des attraktiven Standorts seit Unser Ziel ist und bleibt, mit abschließend formulierten Jahren leer. - die zwischen der Leipziger Straße Empfehlungen die Stadtentwicklung positiv zu Speicherstadt beeinflussen. Manchmal haben wir sogar unmittelbar und der Havel Der Telegraphenberg beherbergt den Albert-Einstein- Wirkung verspürt. - der Brauhausberg zwischen Leipziger Straße und Wissenschaftspark und ist damit ein Wissenschaftsstand- der Straße Am Brauhausberg ort mit einer ganz besonderen Bedeutung für Potsdam Was wollen wir nun weiterhin tun? Wir wollen die - der Telegraphenberg am oberen Ende der Albert- - übrigens auch in architektonischer Hinsicht. Seine unabhängige Institution STADT FORUM POTSDAM mit Einstein-Straße Hauptnutzer, das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Hilfe und Unterstützung der Stadt und von Partnern Meeresforschung, das Potsdam-Institut für Klima- stabilisieren und zum Wohle der Stadt weiterführen. Wir Die Speicherstadt hat besondere Lagequalitäten und folgenforschung sowie das GeoForschungsZentrum werden uns weiter um aktive Mitglieder bemühen, auch mit den heute leerstehenden Bauten des Persiusspeichers, Potsdam haben als außeruniversitäre Forschungsein- wenn die ursprünglich angedachte Gliederung nach des Getreidespeichers sowie weiterer z. T. qualitätvoller richtungen in den letzten 15 Jahren eine international „Bänken“ nicht unbedingt beibehalten wird. Wir werden Industriebauten einen bauhistorisch bemerkenswerten ausstrahlende Leuchtturmfunktion erworben. Diese sicher dazu unsere Arbeitsvereinbarung aktualisieren. Wir und für verschiedene Nutzungen sehr attraktiven Bau- Ausstrahlung steht in gewissem Widerspruch zu der wollen jetzt auch durch das Internet noch besser und bestand. Der seit der Wende brachgefallene Zustand unterentwickelten stadträumlichen Wahrnehmung bequemer informieren, wofür wir der Stadt besonders und diese Qualitäten waren Anlass für mehrere Ansätze und zu den eher geringen funktionalen und ökonomi- für das Einräumen einer Verknüpfung danken. Wir wollen zur Restrukturierung und Neunutzung dieses Raums schen Verflechtungen mit Potsdam. Die Einrichtungen vor allem weiterhin vordringliche Probleme der baulichen, (u. a als Sitz eines neuen Landtagsgebäudes und als des Albert-Einstein-Wissenschaftspark haben jedoch aber auch der sozialen und kulturellen Entwicklung der Standort eines Kongresszentrums), die aber allesamt ihre Entwicklungsvorstellungen für den Standort Stadt zur offenen Diskussion stellen, in bewährter Weise bis jetzt nicht zu tragfähigen Ergebnisses geführt Telegraphenberg und für dessen räumliches Umfeld wissenschaftlich fundiert beurteilen lassen und bis hin zum haben. In Abstimmung mit den jetzigen Eigentümern formuliert. Da die Flächenreserven für die Erweiterung örtlichen Einzelproblem diskutieren. Schließlich wollen wir (Südteil im Privateigentum, Nordteil im Eigentum dieser Einrichtungen innerhalb des Geländes des durch Empfehlungen und die jährliche Dokumentation den des städtischen Entwicklungsträgers ProPotsdam) Wissenschaftsparks nahezu ausgeschöpft sind, haben Sachverstand und die Meinung vieler fachlich befähigter wurden die Planungsziele angepasst und sehen nun im Institute wie das PIK und das GFZ für ihren kurzfristig Bürger, auch wenn sie keine Mandatsträger sind, in die südlichen und mittleren Teil Wohnen und im nördlichen Stadtpolitik einfließen lassen. zu deckenden Bedarf bereits Flächen im Potsdamer Teil Dienstleistung und Gewerbe vor. Vor kurzem wurde Stadtgebiet angemietet. Zu unterscheiden ist zwischen Und schließlich haben wir überhaupt nichts dagegen, eine städtebauliche Rahmenvereinbarung abgeschlossen dem Entwicklungs- und Erweiterungsbedarf für die wenn sich andere Städte unsere guten Erfahrungen und von der Stadtverordnetenversammlung bestätigt, bestehenden Kerninstitute, dem Flächenbedarf für zunutze machen, wenn sich beispielsweise das die auf dem Strukturkonzept der Architekten Hillmer, wissenschaftsnahe Unternehmen (Ausgründungen, Innenstadtforum Brandenburg mit Dr. Baatz und das Sattler und Albrecht basiert. Dieses soll schrittweise in Start-up-Unternehmen) sowie den sozialen, kultur- Stadtforum Neuruppin mit Hilfe von Albrecht Gülzow einen Bebauungsplan überführt werden. Noch nicht ellen und infrastrukturellen Anforderungen an das formiert haben. geklärt sind u.a. die Nutzung des nördlichen Teilstücks, städtische Umfeld, zu denen auch Wohnraum die Kostenübernahme für die auf den Grundstücken für Wissenschaftler z.B. in Form einer ökologisch Wir Potsdamer bedanken uns sehr herzlich bei allen und in den Gebäuden vermuteten Altlasten sowie avancierten Modellsiedlung gehört. Potsdam steht hier aktiven Mitgliedern, Partnern und Förderern, denen wir die Fortführung des von der Stadt gewünschten als Wissenschaftsstandort - auch dank der Nähe zu ein Forum für öffentliche Meinungsbildung bieten. durchgehenden Uferwegs nach Süden. Berlin - in einer internationalen Konkurrenzsituation, die ehrenhaft ist, aber zugleich eine große Herausforderung Der Brauhausberg rückt v.a. wegen des domi- darstellt. Es ist daher sinnvoll, den Austausch hierüber Hajo Kölling hat diesen Beitrag auf der Veranstaltung zum 10. nanten Baus der früheren Reichskriegsschule, der nach zu intensivieren und speziell die in den benachbarten Jahrestag des STADT FORUMS POTSDAM am 28.5.2008 im Namen wechselhafter Nutzung (u.a. zu DDR-Zeiten Sitz der Teilräumen entwickelten Planungsziele genauer der Kerngruppe vorgetragen. SED-Bezirksleitung) jetzt Haus des Brandenburgischen miteinander abzustimmen.

5 Die Forschungseinrichtungen des Telegraphenbergs in die Stadt bringen!

Empfehlungen der Kerngruppe zur 31. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM

Fragen für die Vorbereitung und die Die wissenschaftlichen Institute auf dem Tele- und an der Leipziger Straße/ Michendorfer Chaussee Diskussion: graphenberg sind ein vitaler Faktor für die Stadt- sind aufgrund der räumlichen Nähe durchaus geeignet, entwicklung Potsdams. Das hat die Sitzung des sofern die verkehrliche Anbindung gesichert werden Inwieweit ist die „Entwicklung der Berge“ (d.h. STADT FORUMS POTSDAM zur Entwicklung des kann. Das nur noch für einige Jahre vom Landtag des Brauhausbergs und des Telegraphenbergs) eine innenstadtnahen, aber öffentlich wenig präsenten genutzte Gebäude der ehemaligen Kriegsschule wesentliche Aufgabe für die Stadt und die städtische Raums zwischen Telegraphenberg und Speicherstadt sowie der Bereich um die Schwimmhalle - beide Planung? gezeigt. Die dortigen wissenschaftlichen Institute mit großen Flächenpotentialen - sollten unbedingt in Ist es richtig, diese Räume in ihrer historisch zustande (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, Geo- diese Überlegungen einbezogen werden. Besonderes gekommenen und sachlich wenig gerechtfertigten forschungszentrum Potsdam, Alfred-Wegener-Institut Interesse verdient in diesem Kontext jedoch die Abgeschiedenheit zu belassen? für Polarforschung, Astrophysikalisches Institut u.a.) Speicherstadt mit ihren großen Lagequalitäten. Die Was kann die Stadt Potsdam tun, um den For- haben in den letzten 15 Jahren ein starkes Wachstum vom Entwicklungsträger favorisierte Konzeption schungsstandort Potsdam im Allgemeinen und den erfahren, in dem sich auch das internationale eines Nutzungsmix sollte unbedingt so gestaltet Telegraphenberg im Besonderen zu stärken? Renommee spiegelt, dessen sich die Einrichtungen werden, dass auch weniger werthaltige Nutzungen Inwieweit korrespondieren die für die Teilräume auch aufgrund der hohen wissenschaftspolitischen (z.B. Gästehaus für junge Wissenschaftler) hier Speicherstadt, Brauhausberg und Telegraphenberg Priorität des Themas Klima und Umwelt erfreuen. untergebracht werden können. entwickelten Planungsziele miteinander? Wo gibt es Die Vertreter der wissenschaftlichen Einrichtungen Abstimmungsbedarf und in welchen Bereichen könnten haben aber auch deutlich auf den zukünftig Es sollte darauf hingewirkt werden, dass die bisher noch Planungskonflikte und nicht ausgeschöpfte Potentiale bestehenden Erweiterungsbedarf für ihre eigenen wenig vernetzten Planungen für diese Teilräume zu sein? Häuser hingewiesen, der schon jetzt nicht mehr auf einer Gesamtidee zusammengefügt und synchronisiert Wie können die bedeutsamen stadträumlichen und dem eigenen Standort gedeckt werden kann. Dieses werden. Denn für die wissenschaftlichen Einrichtungen topographischen Qualitäten dieser so zentrumsnahen Problem wird besonders akut, wenn es zur Ansiedlung gilt eine besondere Dynamik der Entwicklungen, die Teilräume besser zur Geltung gebracht werden? eines weiteren internationalen Kopfinstituts aus schon bald Handeln erfordern könnte. Darüber hinaus Mit welchen Maßnahmen können diese heute diesem Sektor in Potsdam kommen sollte. Daneben lohnt es sich auch im gesamtstädtischen Zusammenhang, eher als Durchgangsräume bzw. als unzugängliche zeichnet sich auch für wissenschaftsnahe Unternehmen über die Vorstellungen der Wissenschaft etwa an ein Exklaven wahrgenommenen Teilräume räumlich besser (Ausgründungen, Start-up-Unternehmen) sowie für klimaneutrales Wohnprojekt oder an ein unter dem erschlossen und durchlässig gemacht werden? wissenschaftsnahes Gewerbe (Kongreßzentrum, Hotels) Nachhaltigkeitsschwerpunkt konzipiertes Stadtquartier Was muß geschehen, damit das große stadt- und Wohnen ein Bedarf ab. nachzudenken. Derartige Angebote würden nicht wirtschaftliche Potential der Forschungs-einrichtungen nur zusätzliche Wissenschaftler an Potsdam binden, auf dem Telegraphenberg für die ökonomische Die von der Planungsverwaltung Potsdams dafür sondern würden auch den Wohnstandort Potsdam um Entwicklung der Stadt besser nutzbar gemacht werden vorgeschlagenen Standorte auf dem Brauhausberg ein wesentliches Element bereichern. kann (Beispiel Berlin-Adlershof)? Inwieweit ist die Entwicklung wissenschaftsbasierter Arbeitsplätze bzw. Unternehmen eine Aufgabe der städtischen Wirtschaftsförderung? Welche Standorte außerhalb des Wissenschafts- parks gibt es für die Erweiterung der bestehenden Wissenschaftseinrichtungen bzw. für die Neuansiedlung von weiteren wissenschaftlichen bzw. wissenschafts- nahen Institutionen? Kommen die Speicherstadt und der Brauhausberg als potentielle Standorte für wissenschaftsnahe Ein- richtungen (Start-up-Unternehmen) in Betracht? Gibt es andere Standorte ((z.B. das Potsdamer Technologie-Zentrum) in der Stadt, die dafür besser geeignet sind? Was kann die Stadt Potsdam tun, um auswärtige Wissenschaftler an den (Wohn-) Standort Potsdam dauerhaft zu binden?

Für die Kerngruppe Hajo Kölling (Kerngruppe), Dr. Pestke (GFZ), Dr. Pietsch (PIK), Frau Pohlmann (PIK), Dr. Schlusche und Prof. Dr. Günter Schlusche Steigerwald (Kerngruppe) beim Vorgespräch im PIK auf dem Telegraphenberg, März 2008

6 32. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 11.7.2008 „Der Alte Markt und sein Umfeld“

Leitgedanken der Kerngruppe

Am 20.5.2005 hat der Landtag des Landes Brandenburgs tigten Flächen in einem der Kubatur des Stadtschlosses Bebauungspläne für die angrenzenden Bereiche sind im sich für den Neubau eines Parlamentsgebäudes auf dem entsprechenden Neubau unter bestimmten Bedingungen Aufstellungsverfahren. Standort des ehemaligen Stadtschlosses am Alten Markt untergebracht werden können. Während das Augenmerk der Öffentlichkeit v.a. auf den entschieden. Danach soll der Neubau in der Kubatur des Landtagsneubau und auf die Ergebnisse des dafür gestar- kriegszerstörten, 1960/61 abgerissenen Stadtschlosses Da das Land sich nicht in der Lage sah, den Neubau des teten Verfahrens gerichtet sind, scheint die Entwicklung der und mit der historischen Fassade von Knobelsdorff sowie Landtags mit einem geschätzten Bauvolumen von übrigen an den Alten Markt grenzenden Blöcke ein wenig unter Einbeziehung von Spendern und Sponsoren errichtet 85 Mio r aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren, wurde ins Abseits geraten zu sein – zumindest vorübergehend. werden. Angesichts der weitreichenden Bedeutung dieses entschieden, das Vorhaben mit privaten Finanzmitteln im Dabei ist allen Beteiligten klar, dass die Rückgewin- Vorhabens für die Stadtentwicklung Potsdams war es für Rahmen einer Public-Private-Partnership zu realisieren. Im nung der alten Mitte Potsdams nicht allein von alle Beteiligten klar, dass die Umsetzung dieses Beschlusses Frühjahr 2006 wurde vom Finanzministerium unter strik- dem Landtagsneubau auf dem Standort des Stadtschlosses bis zum Zieldatum 2011 bzw. 2012 nur im abgestimmten tem Ausschluß der Öffentlichkeit ein europaweites Verga- abhängt. Diese für die Stadtentwicklung Potsdams funda- Zusammenwirken aller Akteure von Stadt und Land sowie beverfahren für Investoren ausgeschrieben, die auf Basis mental bedeutsame Aufgabe wird durch die Planungs- und unter Einhaltung gemeinsam erarbeiteter Rahmenbedin- dieser Ergebnisse einen Entwurf, eine Kostenschätzung Grundsatzentscheidungen für das Umfeld des Alten Markts gungen möglich sein würde. und ein Betriebskonzept für 30 Jahre vorlegen sollen. Von in mindestens dem gleichen Maß erheblich beeinflusst. den 11 eingegangenen Angeboten wurden 6 Bewerber Zugleich macht die dabei sichtbar werdende Grösse des Zu den Aufgaben der Stadt und des von ihr für das Gebiet ausgewählt, deren Entwürfe und Konzepte im September Stadtumbau-Projekts deutlich, dass es sich um eine der des Alten Marktes eingesetzten Sanierungsträgers gehören 2007 von einer Jury beurteilt wurden. Angesichts des ho- schwierigsten Operationen des modernen Städtebaus hierbei die Klärung der stadtplanerischen und städtebau- hen Bürgerengagements für die historische Fassade und handelt. lichen Strukturen des Umfelds, die verkehrlichen Planungs- vor dem Hintergrund der Ankündigung des Unternehmers und Baumaßnahmen, die Schaffung des Planungsrechts Prof. Hasso Plattner, eine Spende in Höhe von 20 Mio r Daher wird das STADT FORUM POTSDAM sich auf seiner sowie die Freimachung des Baugeländes. Der hierfür gültige für den Wiederaufbau aller vier Außenfassaden des Land- 32. Sitzung v.a. mit den Baufeldern östlich nördlich und Rahmen wurde durch die seit 1990 gefassten Grundsatz- tagsneubaus in historischer Form bereitzustellen, wurde westlich des Alten Markts befassen, wo umfängliche pla- beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung (StVV) zur das Vergabeverfahren im Herbst 2007 ohne Zuschlag nerische Weichenstellungen anstehen bzw. derzeit vorge- Rückgewinnung der Alten Mitte bestimmt, ohne die der beendet. nommen werden. Im Einzelnen geht es um die folgenden, Landtagsbeschluss nicht zustande gekommen wäre. Die an den Alten Markt grenzenden Baufelder und die dafür Positionen der Stadt wurden aber auch maßgeblich durch Unter grundsätzlich veränderten Rahmenbedingungen (auf jeweils von der Stadt bzw. von der Planungswerkstatt Pots- die Arbeit des im Jahr 2000 gebildeten Beirats Potsdamer 120 Mio r erhöhter Kostenrahmen, alle vier Außenfassa- damer Mitte vorgegebenen Ziele und Empfehlungen: Mitte geprägt und durch die kontinuierlichen Aktivitäten der den nach historischem Muster etc.) wurden die 6 verbliebe- zur Zukunft der Mitte engagierten Bürgervereine Potsdams nen Bewerber vor kurzem erneut zur Abgabe von Angebo- (Verein Stadtschloss, BI Bürger für die Mitte etc.) sowie ten aufgefordert, Ergebnisse werden für die 2. Jahreshälfte Baufeld Haveluferbebauung mit Palast durch eine Reihe von Initiativen und Ausstellungen der Fach- 2009 erwartet. Auch in der jetzt gestarteten Phase birgt Barberini hochschule Potsdam (School of Architecture) befördert. dieses Verfahren, das u. a. wegen seiner Intransparenz und seiner fehlenden Eignung für diese Bauaufgabe mit Dieses Areal südöstlich des Alten Markts zwischen Anfang 2006 führte die Stadt eine Planungswerkstatt mit ihrer erforderlichen architektonischen Qualität scharf kriti- der früheren Humboldtstraße, dem Alten Rathaus konkurrierenden Entwürfen zur Potsdamer Mitte durch, de- siert worden war (s. 27. Sitzung des SFP v. 30.11.06 und dem Havelufer mit der Alten Fahrt hat die ren Ergebnisse in einem Rahmenplan zusammengetragen u.a.), erhebliche juristische, wirtschaftliche und planerische städtebaulich und stadträumlich privilegierteste wurden. Die Obergutachter haben im März 2006 zur städ- Risiken. So ist z.B. nicht klar, ob das geforderte Raumpro- Lage. Aufgrund der historischen Bebauung mit tebaulichen Struktur u. a. empfohlen, die alte Platzstruktur gramm unter den jetzigen Bedingungen noch realisiert prachtvollen friderizianischen Bürgerhäusern, im Umfeld des Landtagsneubaus wiederherzustellen und werden kann, ob wesentliche Nutzungen in benachbarte darunter dem abgerissenen, sich an dem gleich- die Blöcke beiderseits der Friedrich-Ebert-Straße neu zu Blöcke verlagert werden müssen und ob das Gebäude in namigen römischen Vorbild orientierenden Palast bauen, so dass das Gebäude der Fachhochschule (ehemals der geforderten Funktionalität überhaupt wirtschaftlich Barberini hat dieser Bereich auch eine besondere Institut für Lehrerbildung) abgerissen würde und nur der betrieben werden kann. architektonische Prägung. Für die im städtischen Bau der Bibliothek erhalten bliebe. Eigentum befindlichen Grundstücke wurde vor Im Winter 2007 scheiterten zwei Abstimmungen in der kurzem die Aufstellung eines Bebauungsplans be- Der Landtag als Nutzer und das Finanzministerium des StVV, da sich die Stimmen der Gegner des Vorhabens mit schlossen. In diesen Beschluss wurde die entspre- Landes Brandenburg als Bauherr haben für den Landtags- denen derjenigen aufaddierten, die die historische Kubatur chenden Empfehlungen der Planungswerkstatt für neubau im Jahr 2005 ein Raumprogramm aufgestellt, genau festschreiben wollten. Nach einer positiven Bürger- hochwertiges Wohnen, für eine gehobene Hotel- das den dafür benötigten Flächenbedarf ermittelt. Auf befragung Januar 2008 wurde - begleitet von Kontroversen nutzung, für eine kleinteilige Bebauung „mit ho- Basis dieses Raumprogramms legte das Büro Waechter + über den Grad der Annäherung des Neubaus an das histo- her architektonischer Qualität und gestalterischer Waechter im Auftrag des Finanzministeriums Ende 2005 rische Vorbild - mit dem im Juli 2007 erfolgten Beschluß Zurückhaltung“ in einer kammartigen Baustruktur eine Machbarkeitstudie vor. Diese Machbarkeitsstudie zum Bebauungsplan Nr. San-P 10 die planungsrechtliche mit Durchlässen zum öffentlich zugänglichen Ha- erbrachte den Nachweis, daß die für den Landtag benö- Grundlage für den Landtagsneubau geschaffen. Weitere velufer übernommen.

7 Baufeld Altes Rathaus des Durchgangsverkehrs. Östlich des Alten Rathauses ist angestrebten Qualität angesichts der in Potsdam die Wiederherstellung des Blücherplatzes vorgesehen, der bereits bestehenden (und u. a. in der Speicherstadt Das von Boumann d. Ä. und von Hildebrandt 1753-55 durch die neuanzulegende Humboldtstraße erschlossen geplanten) Hotels nicht einen anderen, größeren in Anlehnung an einen Palladio-Entwurf errichtete Alte werden soll. Diese Straße, die auch für die Erschließung Standort (außerhalb Potsdams)? Rathaus wurde zusammen mit dem Knobelsdorff-Haus der Haveluferbebauung eine wichtige Rolle spielen wird, nach schweren Kriegszerstörungen unter Einfügung eines wird durch die rampenförmige Zufahrt zur Tiefgarage des 4. Welche architektonischen Antworten verlangt der neuen Zwischenbaus wiederaufgebaut. Als Folge des ent- Landtagsneubaus womöglich stark belastet. Wiederaufbau der historischen Schlossfassaden? sprechenden StVV-Beschlusses vom Frühjahr 2008 ist es Wie kann es gelingen, am Alten Markt eine dia- als Standort des Potsdam-Museums vorgesehen und muss logische und zugleich qualitätvolle Architektur zu erheblich umgebaut, ggf. auch erweitert werden. Fragen für die Diskussion: etablieren, die sowohl von einer - nicht nur mecha- nischen, sondern originellen - Rekonstruktion an al- Baufeld nördlich und östlich der Nikolaikirche 1. Reicht die Vorgabe der Kleinteiligkeit und der Nut- ten Vorbildern wie auch von einer zeitgenössischen zungsmischung mit Wohnen und (quantitativ stark Architektur und einer entschieden modernen Form- Die winkelförmige, aus DDR-Zeiten stammende Bebau- begrenztem) Einzelhandel aus, um aus einem gebung geprägt ist? ung nördlich der Nikolaikirche soll langfristig abgerissen derzeit wenig belebten Raum eine neue Mitte zu und durch einen vierseitigen Wohnblock auf historischem machen? Sind diese Komponenten hinrichend 5. Wie können die durch jahrzehntelange Gewohn- Stadtgrundriss ersetzt werden. Die ebenfalls zu DDR- attraktiv, um die bestehende Zentrenstruktur Pots- heit geprägten Bewegungsströme der Potsdamer Zeiten entstandene zeilenförmige bzw. kammartige dams nachhaltig zu verändern? Wird der zentrums- Bevölkerung und die Wegebeziehungen innerhalb Wohnbebauung östlich der Straße Am Alten Markt soll bildende Wert eines städtischen Museums und Potsdams zugunsten der Alten Mitte dauerhaft vorerst erhalten bleiben. eines Landtagsgebäudes überschätzt? Wird durch beeinflusst und umgelenkt werden? diese Operation die schon existierende Konkurrenz Baufeld Fachhochschule unter den innerstädtischen Zentren Potsdams weiter 6. Ist die Forderung nach kleinteiliger Parzellierung verschärft? für diesen Stadtraum angemessen? Ist sie das Der DDR-Bau der Fachhochschule soll trotz seiner funktio- richtige Instrument, um eine grundstücksbezogene nalen Eignung für eine mögliche Umnutzung abgerissen 2. Ist die am Alten Markt vorgesehene kulturelle Nutzungsstruktur durchzusetzen? und durch zwei Blöcke auf historischem Stadtgrundriss Nutzung hochrangig und ausstrahlend genug, um ersetzt werden. Auch die Platzanlage des Staudenhofs die bereits vorhandenen Kulturstandorte am Neuen 7. Welche Verfahren sind geeignet, um diese Vor- soll verschwinden. Einzig die Stadt- und Landesbibliothek Markt (HBPG, Wissenschaftsinstitutionen) und am haben zum Gegenstand einer qualifizierten soll bei starkem Umbau erhalten und in die Neubebauung Stadtkanal (Nikolaisaal) bzw. an der Plantage zu öffentlichen Debatte zu machen, die öffentlichen integriert werden. Als Nutzung für die parzellierte Neube- stärken und aus ihrer räumlichen Isolierung zu füh- Interessen zu sichern und dennoch eine zeitnahe bauung beider Blöcke wurden von der Planungswerkstatt ren? Entwicklung zu ermöglichen? ein Haus der Wissenschaften, eine Zentrale für die Potsda- mer Hochschulen sowie Wohnen vorgeschlagen. 3. Ist die für das Baufeld am Havelufer vorgesehene Für die Kerngruppe Hotelnutzung realistisch? Braucht ein Hotel der Dr. Günter Schlusche Baufeld westlich der Friedrich-Ebert-Straße

Die Ost- und Teile der Südseite des Blocks zwischen Fried- rich-Ebert-Straße, Schlossstraße und Schwertfegerstraße sollen abgerissen und durch eine Randbebauung ersetzt werden. An der Südseite des Blocks ist der Neubau einer Synagoge als Ersatz für den zerstörten Synagogenbau am heutigen Platz der Einheit vorgesehen, der jetzt mit einem Wohnungsbau bebaut ist

Öffentlicher Raum

Vorrangiges Ziel ist die Wiederherstellung der historischen Platz- und Straßenstruktur um den Alten Markt. Dazu ge- hören die Anlage des westlich gelegenen Steubenplatzes als begrünter Stadtplatz und der Rückbau der Friedrich- Ebert-Straße im schmaleren Profil mit einer verlegten Stra- ßenbahntrasse bei Herausnahme des überörtlichen und Die Teilnehmer der Sitzung am 11.7.2008

8 2020 POTSDAM-MITTE Gedanken zur Wiedergewinnung der historischen Mitte Ludger Brands Vortrag auf der 32. Sitzung am 11.7.2008

Bereits im Jahr 1997 hat der Fachbereich Architektur und hauptstadt von Berlin und Brandenburg“ vorgelegt, Spuren - die Monumente der Stadt und ihr über Jahr- Städtebau der FH Potsdam auf die Notwendigkeit hinge- vor allem mit dem Ziel, auf die Bedeutung der hunderte gewachsener Stadtgrundriss – wurden der wiesen, im Rahmen einer gesamtheitlichen Betrachtung Betrachtung der gesamten die unmittelbare histo- auf den Reißbrettern entstandenen weitestgehend ge- der Potsdamer Innenstadt, insbesondere der verloren rische Mitte umgebenden Quartiere hinzuweisen. Im sichtslos gebliebenen Nachkriegsmoderne und der Do- gegangenen Altstadt mit ihrem Zentrum um das ehema- Sommer 2008 anlässlich dieser Sitzung des STADT minanz des Verkehrs in einem nahezu barbarischen Akt lige Stadtschloss Entwicklungsziele zu formulieren und FORUMS POTSDAM zum Thema „Der Alte Markt und geopfert. Damit wurde die kulturelle Identität unserer diese darzustellen. So wurde von den Professoren Bernd sein Umfeld“ wurde der Plan in seinen Kernbereichen Städte perfekt und sauber abgeräumt. Die Negation Albers, Ludger Brands und Klaus Theo Brenner der „Ma- modifiziert und geschärft. Im Weiteren sollen diese des Ortes, die Neutralisation des Genius loci, die Di- sterplan – Potsdam Stadt am Wasser“ der Öffentlichkeit strategischen Ziele erläutert werden. vergenz von Ort und Gebäuden, die Ausdruckslosigkeit vorgestellt. Zwei Jahre später wurde der unmittelbare der Architektur bestimmen noch zur Zeit das Bild der zu Bereich um den Alten Markt in einem weiteren Projekt atmosphärischer Sterilität verkommenen Innenstadt. „StadtMitte Potsdam – Alter Markt und Lustgartenforum “ Perspektivische Entwicklung von Pots- Die wenigen erhaltenen oder auch rekonstruierten Mo- architektonisch thematisiert. Bauliche Qualitätsverluste an dams historischer Mitte und angrenzender numente z.B. die Nikolaikirche in Potsdam finden sich den Rändern der Stadt, aber vor allem Verluste, die nicht Quartiere als isolierte Solitäre wieder in einem ihnen völlig fremd durch Kriegszerstörung, sondern durch politisch verordne- gewordenen Kontext banaler Neubauten. ten Abriss und darauf folgende, zum großen Teil banale Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sind Rekonstruktionen historischer Stadtgrundrisse in Neubebauungen in einer der traditionell städtischen Bau- in Deutschland die meisten Gebäude bedeutender hi- Deutschland oder die z.T. originalgetreue oder inter- typologie fremden Formensprache im Zentrum Potsdams storischer Altstädte durch den Bombenkrieg zum Ende pretierende Rekonstruktion von Einzelarchitekturen erfolgten, machen deutlich, wie bedeutend das Erkennen des 2. Weltkrieges zerstört worden, nicht aber die waren eher die Ausnahme. Abriss und Neubau hat die der Mitte für unsere Identität mit der Stadt ist. grundrisslichen Figuren im Stadtraum. Darauf folgte Baugeschichte immer erlebt, erhaltbare Altbausubstanz Im Jahre 2006 haben dieselben Autoren einen Ge- meistens nicht der Wiederaufbau der Städte auf dem wurde durch gegenwartsbezogene Architektur ersetzt. samtplan „2020-Potsdam-Mitte – Plan der Landes- noch ablesbaren historischen Stadtgrundriss. Diese Einen radikalen Austausch kompletter Stadtgrundrisse hat es aber vor 1945 nicht gegeben. Es ist eine legi- time Erkenntnis, zu behaupten, dass die Nachkriegs- moderne mit ihren Vorstellungen zur Entwicklung inner- städtischer Räume gescheitert ist. Zunehmend erleben wir heute den Verlust von Geschichte, von ihren Bildern und damit ihrer Kultur als Phantomschmerz. Die Bin- dungssehnsucht führt zwangsläufig zur Orientierung an und damit zur Wiedersichtbarmachung von Geschichte. Eine Neubewertung, aber auch Infragestellung des radikalen Neuanfangs der gesamtdeutschen Nachkrieg- sarchitektur ist dringend geboten.

Strategien zur langfristigen und stufenwei- sen Rekonstruktion des Stadtgrundrisses der Stadt Potsdam:

Offener und geschlossener Städtebau, zwei völlig ge- gensätzliche Modelle stehen sich z.Zt. in Potsdams Mit- te diametral gegenüber. Es wächst die Sehnsucht nach ablesbarer Geschichte und nicht nach Konservieren radi- kaler Brüche. Der Grundriss der Stadt ist gewissermaßen ihr Gedächtnis. Es ist auch die Sehnsucht nach urbaner Qualität, nach wohlproportionierten Straßenquerschnit- ten, Platzfolgen und auf den menschlichen Maßstab bezogenen öffentlichen Räumen, aber auch nach zu- rückhaltender, auf den Ort bezogener Architekturspra- che. Nicht zuletzt sind die weggebombten Häuser und ihre mit deutscher Präzision anschließend weggefegten Plan der Stadtmitte Potsdams 2020 (Albers/Brands/Brenner) Stadtgrundrisse die Geburtsorte unserer Städte.

9 Plan Altstadt 2020 (Albers/Brands/Brenner) Plan Altstadt 2020 mit Sichtachsen (Albers/Brands/Brenner)

Mit der Entscheidung zur Rekonstruktion des Potsdamer Stadtschlosses für den Brandenburgischen Landtag ist ein bedeutender Grundstein für die Reaktivierung des Potsda- mer Stadtgrundrisses gelegt worden. Das Stadtschloss neben der Nikolaikirche als weiterer Solitär in einem den beiden Monumenten fremden offenen Stadtraum wäre unvorstellbar. Es verlangt geradezu nach Vervollständi- gung des Stadtgrundrisses, so weit wie möglich angelehnt an die historischen Raumfiguren, d.h. an Platzfolgen, Straßenprofilen, Gebäudehöhen, unter Beachtung wich- tiger Sichtachsen und im Sinne einer interpretierenden Wiederbebauung des Quartiers Am Alten Markt.

Mit den traditionellen Mitteln der Flächennutzungs- und Bebauungspläne allein lassen sich diese anstehenden Aufgaben aber nicht lösen. Die Methodik sollte sein: Schichten sichtbar machen, Historisches mit Neuem ver- weben, Raum- und Sichtbeziehungen wiederherstellen. Beachtet werden müssen die Proportionen von Stadt, Straße, Platz zu Quartier, und von Detail, Material, Haus zu Parzelle und Block. Diese Aspekte stellen absolute Prioritäten dar.

Öffentliche Räume

Nur durch die Wiederherstellung der historischen Platz- und Straßenstruktur um den Alten Markt werden erleb- bare Raumfolgen geschaffen. Diese sind: Plan Altstadt Quartiere 2020 (Albers/Brands/Brenner)

10 - Alter Markt Die künftige architektonische Ausdruckskraft und Prä- Verfahren und Programme - Rekonstruierter Steubenplatz senz der teils verlorenen Monumente hängt vor allem - Rehabilitierter Blücherplatz und langfristig der Durch von der Qualität der Rekonstruktion ab. Der Alte Markt Damit die Architektur nicht verkommt zu rein spekula- stich der Berliner Straße vom Alten Markt durch das muss nicht die Sucht der Architekten nach Selbstdarstel- tiven Funktionsbauten oder nur - verpackt mit histori- derzeitige Neubauviertel Am Kanal. lung befriedigen, geistige Armut der Nachkriegsmoderne sierenden Fassaden - die Kleinteiligkeit simuliert, ist die - die langfristig vollständige stadträumliche Fassung nicht fortschreiben. Theatralische Selbstinszenierungen Respektierung des zu schaffenden städtebaukünstle- der Nikolaikirche nach Abriss des Staudenhofes der nur auf Zeitgeschmack orientierten Architekten sind rischen Regelwerks unumgänglich. - die Verlegung der Tiefgaragenzufahrt auf den Platz häufig beliebig und wirken fremd am jeweiligen Ort (Bil- Durch die Festlegung von unterschiedlichen Parzel- vor dem Marstall und damit Schonung des Straßen- bao-Effekt). Die Rehabilitation der Monumente darf sich lierungsmaßstäben je nach Lage und Bedeutung im raums der Humboldtstraße auch nicht auf eine reine Kulissenhaftigkeit reduzieren Stadtraum, z.B. Stadt-Palais am Alten Markt, Schaffung lassen. Der Verlust und die Auslöschung von Geschichte kleinteiliger Parzellen in den Gassen mit z.B. Town- muss gerade dort, wo starke architektonische Figuren houses, Festlegen der Baufluchten (Bibliothek) unter Öffentliche Häuser in den öffentlichen Raum hineinkomponiert waren, in Respektierung des Stadtgrundrisses, Festschreibung der Gänze rückgängig gemacht werden. Nutzungsmischung, Entwicklung eines Einzelhandels- Der Leitfaden für die Nutzungsprogrammierung der konzeptes, Sicherstellung eines hohen Wohnanteiles Potsdamer Mitte ist das öffentliche Haus. Nach dem Es wäre eine fatale Vorstellung, die Platzfassade der und Einbindung von Wissenschaft und Kultur entsteht Prinzip “Innenstadt ist nicht Vorstadt“ sollte eine Gebäude an der Alten Fahrt wie das ehemalige Palais Lebendigkeit und Vielfalt. möglichst hohe Vielfältigkeit der Nutzung angestrebt Barberini vor einen gut funktionierenden moderni- werden. Dieses kann nur abgesichert werden durch: stischen Neubau zu blenden. Es kann nur der gesamte Jeder Bebauungsplanung voranzustellen ist ein städ- Kleinteiligkeit der Parzellen, öffentliche Nutzungen Baukörper mit den Seitenflügeln rekonstruiert werden. tebaukünstlerisches Regelwerk, das jedem Bauherrn, der Erdgeschosse, eine Mischung aus Wohnen – Ge- Die architektur- und kunstgeschichtliche Bedeutung der aber auch den Bürgern der Stadt ein hohes Maß an werbe / Handel - Kultur - Wissenschaft - Politik. Monumente mit ihrem großartigen Reichtum an tek- Sicherheit gibt. Jeder Bauherr hat zudem das Recht, tonischer Gliederung und Plastizität, baukünstlerischer zu erfahren, wie sich die unmittelbare Nachbarschaft Die Festlegung von unterschiedlichen Parzellie- Qualität von Fassade, Ornament und skulpturaler Wir- darstellen wird. rungsmaßstäben je nach Lage und Bedeutung im kung, sowie materieller Durchdringung betrifft immer Die weitest mögliche Sicherung architektonischer Quali- Stadtraum, z.B. Stadt-Palais am Alten Markt, klein- das gesamte Bauwerk. Beim Palais Barberini z.B. sind tät ist also nur möglich durch Begreifen der Dramaturgie teiligere Parzellen in den Gassen für die Entwicklung die Fassaden zum Platz und zum Wasser als gleichwer- des geschichtlichen Kontextes und daraus abzuleitender von Townhouses, aber auch das Festlegen der neuen tig zu betrachten. Eine Differenzierung zwischen vorne eindeutiger Vorgaben zu Kubatur und Geometrie, zu Baufluchten und das Zurückgehen auf historische und hinten wird der Bedeutung der Gebäude nicht ge- Gebäudehöhen, zu Dachformen, zu Tektonik und Glie- Baufluchten (Bibliothek) dienen der Absicherung der recht. derung und zur Materialität. Eine hohe Materialqualität, Ziele. eine grundsolide handwerkliche Verarbeitung und die folgende Veränderung durch Patina verhelfen den Ge- Bebauungsquartiere bäuden zu einem würdevollen Auftritt, Schönheit durch Solitäre und Monumente der Stadt Altern. Die Platzwände des Alten Marktes lassen sich durch un- Angesichts des Verlustes eines großen Teils unseres terschiedliche Bebauungsquartiere fassen, die einerseits architektonischen Erbes müssen wir in Erwägung zie- eine hohe architektonische Vielfalt erzeugen, anderer- Stadtgesellschaft und bürgerliches Engage- hen, zeit-, bau- und gesellschaftsgeschichtlich relevante seits durch eine differenzierte Nutzungsmischung ein ment Baukunstwerke zu rekonstruieren und damit die außer- lebendiges Zentrum entstehen lassen. ordentlich großen Risse und Verwerfungen im Stadtbild Unter der Prämisse „Die Bürger bauen ihre Stadt“ sollte zu korrigieren. Folgende Quartiersbildungen sind denkbar: eine weitgehend kleinteilige Parzellierung und - damit Solitäre als architektonische Höhepunkte und mit einhergehend - ein hoher Anteil an Eigentumsbildung hervorgehobener Nutzung sind neben dem Landtag L: Landtag im Stadtschloss zur Identifikation der Bürger mit Ihrer Stadt und zur im Stadtschloss das Alte Rathaus, die Nikolaikirche B: Palais Barberini / Karl-Foerster-Palais / Havel-Palais Erzielung einer architektonischen Vielfalt beitragen und das zu rekonstruierende Palais Barberini. Ein an der Alten Fahrt und gleichzeitig Großformen und Preisgabe an sog. Blick auf die Sichtachsenbeziehungen am Altem M: Museumsinsel / Altes Rathaus “Centerinvestoren“ verhindern. Markt verdeutlicht dieses Beziehungsgeflecht. Die N: Wohnhof “Nikolai“ und “Am Kanal“ Eine rein unter Marketingaspekten und Gesichts- neu entstehende Synagoge würde in diesem Kon- S: Neuer Staudenhof punkten der Verwertbarkeit zu betrachtende text einen prägnanteren Standort an der Ecke der W: Wissenschaftskarree mit Bibliothek / Wohnpalais Entwicklung der unterschiedlichen Quartiere bzw. Schlossstraße finden. Die Sanierung und der Umbau “Am Steubenplatz“ eine Maximierung von Baumassen zur Erzielung des Alten Rathauses verlangt nach besonderer Sen- J: Neues Jüdisches Zentrum mit Synagoge größtmöglicher Gewinne wäre eine fatale Entwick- sibilität. T: Tiefgarage vor dem Marstall lung. Durch die Umkehrung des „status quo“, z.Zt.

11 Nutzungsvielfalt, dialogische Architektur und transparente Planung für Potsdams Mitte!

Empfehlungen der Kerngruppe zur 32. Sitzung definiert durch Großformen, in eine positive Un- Die vielstimmige und beeindruckende Debatte im lässt sich nur erreichen, wenn neben dem Landtag und verwechselbarkeit kann die Erinnerungslosigkeit an STADT FORUM POTSDAM hat Größenordnung, dem Potsdam-Museum weitere attraktive Nutzer aus diesem Ort rückgängig gemacht werden. Anspruch und Dauer des Umgestaltungsprozesses Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Bildung für den deutlich werden lassen, der für die Rückgewinnung Alten Markt gewonnen werden. von Potsdams Mitte nun unwiderruflich in Gang Qualitätssicherung gekommen ist. Der Landtagsneubau gemäß den be- Nur eine wohlabgewogene Balance von authentisch schlossenen Vorgaben von Land und Stadt ist dabei Erhaltenem, zeitgenössischer Neugestaltung und Die Erarbeitung einer architektonischen Grammatik zwingende Prämisse und Fundament aller weiteren qualitätsvoller Rekonstruktion wird den für die Mitte für die Stadtmitte stellt die Grundlage für die anschlie- Entscheidungen. Er allein ist aber kein Garant dafür, erforderlichen Anforderungen an Lebendigkeit und ßende Bebauungsplanerstellung dar. Die Sicherung dass dieser höchst anspruchsvolle und sicherlich noch Vielfalt gerecht werden können. So fatal die Vernich- einer hohen stadträumlichen und architektonischen Jahrzehnte dauernde Stadtumbau wirklich gelingt. Da- tung der historischen Architektur aus der preußischen Qualität kann nur erreicht werden durch ein klares und her ist es richtig, dass die Stadtverordnetenversamm- Ära zu DDR-Zeiten gewesen ist, so fatal wäre eine transparentes Verfahren, eindeutige Botschaften an die lung auf Basis der Ergebnisse der Planungswerkstatt unkritische Beseitigung der DDR-Architektur bei der Bauherren und Installierung einer Stabstelle mit einem Potsdamer Mitte differenzierte Vorgaben zur Wieder- Rückgewinnung der Mitte. Die Rekonstruktion der verantwortlichen Baudirektor Stadtmitte. Dieser sollte herstellung des Stadtgrundrisses, zur Nutzung der Außenfassaden des Stadtschlosses und der Erhalt des das bereits existierende bürgerliche Engagement in die einzelnen Baufelder sowie zur Verkehrsführung des Bibliotheksbaus sind ebenso wie eine hochwertige aktiven Entscheidungsprozesse einbinden. Bereichs um den Alten Markt beschlossen hat. Dazu Gegenwartsarchitektur für die Mitte Potsdams unver- gehören aber eine gestalterische Gesamtregie sowie zichtbar, vor allem wenn diese den souveränen Dialog die Fortsetzung des zivilen Engagements für die Mitte, mit dem Vorhandenen aufnimmt und die Maßstäblich- Quintessenz wie es in den Initiativen von Potsdamer Bürgern bisher keit des wiederhergestellten Stadtraums achtet. so überzeugend zum Ausdruck gekommen ist. Es geht darum, dass die Stadt Potsdam in naher Zu- Schließlich muss die Stadt aus den Fehlern beim kunft wieder durch ein erinnerbares Bild von hoher Das von Prof. Brands und Prof. Albers vorgelegte Ge- Verfahren für den Landtagsneubau lernen und ge- stadträumlicher, architektonischer und atmosphä- samtkonzept für Potsdams Mitte belegt - wie schon währleisten, dass bei den weiteren Planungs- und rischer Qualität wahrgenommen werden kann, es frühere Planungen z.B. das Konzept des Büros TOPOS Bauaufgaben Verfahren praktiziert werden, die volle geht um die Binnenwirkung der Stadt auf ihre Bürger oder die Empfehlungen des Beirats Potsdamer Mitte Transparenz bieten und der Potsdamer Stadtgesell- und die Außenwirkung auf ihre Besucher und die Euro- - die an diesen Umbauprozess zu stellenden architek- schaft eine aktive Teilhabe erlauben. Denn Urbanität päische Öffentlichkeit. Die Respektierung des Weltkul- tonischen und städtebaulichen Ansprüche, macht aber ist nicht nur eine Frage der baulichen Hülle, sondern turerbestatus darf nicht anhalten vor der Neuen Mitte, auch deutlich, dass dafür ein sorgfältig gegliederter, auch der sozialen Verfasstheit einer Stadtgesellschaft. sondern dieser Status verpflichtet nahezu zur Erzielung stufenweiser Prozess ablaufen muss, um auf Fehl- einer hohen architektonischen Ausdrucksstärke und entwicklungen zu reagieren und neue Erkenntnisse Für die Kerngruppe zum Weiterbauen am Gesamtkunstwerk Potsdam: zu berücksichtigen. Die notwendige Nutzungsvielfalt Dr. Günter Schlusche Einzigartigkeit vs. austauschbare Beliebigkeit.

Podium am 11.7.2008 mit (v.l.n.r.) Saskia Hüneke, Katharina Jantzen, Prof. Ludger Brands und Prof. Bernd Albers

12 Saskia Hüneke (Kerngruppe) während ihres Vortrags am 11.7.2008

Prof. Steigerwald in der Diskussion am 11.7.2008 Zuhörer des STADT FORUMS POTSDAM am 11.7.2008

Die Teilnehmer der Debatte am 11.7.2008 Herr Klose (FHP Potsdam), Dr.Brigitte Lotz, Wolfram Meyerhöfer und weitere Teilnehmer am 11.7.2008 13 33. Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM am 6.11.2008

„Die Stadt und ihr ländlicher Raum - Das Beispiel Potsdamer Norden“

Leitgedanken der Kerngruppe

Durch die vom Land Brandenburg im Jahr 2003 ver- dererseits auch zu neuen Beschädigungen und Konflikten Fragen für die Diskussion: anlasste kommunale Neugliederung hat sich auch das mit Natur- und Landschaftsschutz führen. Stadtgebiet Potsdams wesentlich vergrößert. Die neuen, Ist das große Entwicklungspotential des Potsdamer nun zu Potsdam gehörenden Ortsteile Golm, Marquardt, Die Eingemeindungen bringen jedoch nicht nur für die Nordraums in der Stadt hinlänglich bekannt? Hat die Uetz-Paaren, Satzkorn, Fahrland, Neu Fahrland und Groß neuen Ortsteile Veränderungen, sondern wirken sich Stadt ausreichend für diesen Zugewinn geworben? Glienicke liegen alle im Norden Potsdams. Bereits 1992 auch auf das Selbstverständnis und die weitere Entwick- sind die Ortsteile Eiche und Grube im Nordwesten einge- lung von Potsdam als Ganzem aus. Der neu hinzuge- Sind die vergangenen Jahre genügend genutzt wor- meindet worden. kommene nördliche Landschaftsraum von Potsdam sollte den, um die gemeinsamen Interessen und Merkmale als integraler Bestandteil der Potsdamer Kulturlandschaft der neuen Ortsteile und des „alten“ Potsdam zu be- Diese Eingemeindungen stellen für Potsdam einen erheb- begriffen werden, der in seinen landschaftsübergreifen- schreiben und zu entwickeln? lichen Einwohner- und Flächenzuwachs dar. Die Fläche den Zusammenhängen wie auch für die einzelnen Orts- der Stadt wurde damit um 78 km² auf 187 km² vergrö- teile große Entwicklungspotentiale bietet, Potsdam hat Was tragen die neuen Ortsteile zur Identität der Ge- ßert und die Einwohnerzahl erhöhte sich um 10.000 auf mit der Entwicklung der Bornimer Feldflur im Rahmen samtstadt bei? ca. 144.500 Einwohner. Über diese quantitativen Werte der BUGA 2001 beispielhaft gezeigt, wie dies möglich hinaus führen die Eingemeindungen jedoch auch zu ist und welchen Gewinn dies darstellt. Die Verpflichtung Ist gewährleistet, dass die spezifischen Qualitätsmerk- einem qualitativen Gewinn an wertvollen, z.T. jahrhun- zur Weiterentwicklung des Status, den die Potsdamer male, die die neuen Ortsteile vor der Eingemeindung dertelang gepflegten Landschafts- und Siedlungsräumen Schlösser und Gärten als Bestandteil des Weltkulturer- entwickelt haben (z.B. besondere soziale Einrich- sowie an Park- und Naturlandschaften. bes haben, wird im Potsdamer Nordraum zusätzliche tungen, spezielle Ansätze in der Kulturarbeit), weiter Schutzmaßnahmen wie die Ausweisung und Sicherung beibehalten und ausgebaut werden können? Mit der Integration der bis dahin selbständigen Gemein- von Pufferzonen erforderlich machen. den als neue Ortsteile Potsdams war die Aufgabe der Wie weckt man in der Gesamtstadt mehr Verständnis bis dahin selbständigen Gemeindeverwaltungen sowie Die Kenntnis der individuellen, z. T. bis ins frühe Mit- für die kleinräumigen Besonderheiten und spezifischen die Anpassung an das Potsdamer Verwaltungs- und telalter zurückreichenden Ortsgeschichte ist dafür ein Traditionen in einigen der neuen Ortsteile? Finanzierungssystem verbunden. Die Ortsbürgermeister unverzichtbares Fundament. Die Besonderheiten eines wurden zu Ortsvorstehern und die Gemeinderäte zu jeden Ortsteils sind zu entwickeln und zu stärken und die Wie kommt man zu einer integrierten Entwicklung Ortsbeiräten. In Bezug auf die bisherigen Ergebnisse Beziehungen zwischen den Ortsteilen sollten im Rahmen dieses Raums innerhalb der Gesamtstadt ohne nivel- der Verwaltungstätigkeit für die neu eingemeindeten einer übergreifenden Strategie verdichtet werden. Durch lierende Anpassung der jeweiligen Normen, der räum- Ortsteile hat die Stadtverwaltung Anfang 2008 einen die Zusammenlegung der Feldfluren und der spezifischen lichen Charakteristika, der ortstypischen Eigenarten? ausführlichen Bericht vorgelegt, der fast durchgängig Kulturlandschaften im Norden Potsdams ergeben sich zu positiven Bewertungen kommt. Im Zusammenhang auch verbesserte Möglichkeiten, „den ursprünglichen mit der kürzlich stattgefundenen Kommunalwahl wurde Funktionszusammenhang dieser Kulturlandschaft wieder Für die Kerngruppe bzw. wird auch in den neuen Ortsteilen eine Zwischen- ablesbar“ (Ramona Simone Dornbusch) zu machen und Dr. Günter Schlusche bilanz gezogen, die z. T. nüchterner und recht differen- für die heutige Landwirtschaft sowie für den naturnahen ziert ausfällt. Tourismus zu nutzen. Mit solch einer Strategie würde Potsdam als Ganzes gewinnen und sich neue Entwick- Zu berücksichtigen sind die z.T großen Unterschiede zwi- lungsperspektiven erschließen. schen Ortsteilen wie Groß Glienicke, Golm und Fahrland, die besondere Qualitäten als Wohnstandorte haben und Durch die Eingemeindungen haben sich auch neue groß- Siedlungsflächen für neue Einwohner ausweisen, und räumige Konstellationen und neue Nachbarschaften erge- Ortsteilen wie Uetz-Paaren, Marquardt, Satzkorn und ben. Das Potsdamer Stadtgebiet grenzt nun im Nordos- Kartzow, die auf Eigenentwicklung basieren und die ten an den westlichen Teilraum Berlins und im Norden an ländlich bzw. touristisch geprägt bleiben werden. Eine be- den Naturraum der Döberitzer Heide. Im diesem ökolo- sondere Rolle unter den neu eingemeindeten Ortsteilen gisch wertvollen Gebiet des ehemaligen Truppenübungs- spielt Golm aufgrund seiner Qualitäten als Forschungs- platzes Döberitz, das nun keilförmig in das vergrößerte und Wissenschaftsstandort. Potsdamer Stadtgebiet hineinragt, hat sich im Schutz der militärischen Nutzung ein großartiger Pflanzen- und Na- Die sehr heterogenen Strukturen sowie die Störungen turreichtum entwickelt. Die Heinz-Sielmann-Stiftung hat des Landschaftsraums durch militärische Anlagen, nicht vor 4 Jahren dieses 3.500 ha große Gelände erworben integrierte Landwirtschaftsbetriebe etc. sind sicherlich ein und wird es im Rahmen eines sorgfältig ausgearbeiteten Grund dafür, dass die verkehrliche Anbindung an die und Stufenplans zu einem Wildnisgroßprojekt entwickeln, das innerhalb der neuen Ortsteile noch gewisse Mängel auf- für die Naherholung Potsdams sowie für den naturnahen weist. Der geplante Ausbau der Verkehrsnetze kann an- Tourismus von erheblicher Bedeutung werden kann.

14 Potsdamer Kulturlandschaft - Der Norden

Ramona Simone Dornbusch

Vortrag auf der 33. Sitzung am 6.11.2008

Einleitung Die zahlreichen planenden Schritte des Menschen, die Kulturlandschaft immer wieder zu verändern, lassen sich nicht ausschließlich anhand historischer Quellen erschli- eßen, ebenso wenig wie aus der Analyse der Landschaft selbst. Erst die Untersuchung beider Quellenebenen und die Zusammenführung der daraus gewonnenen Erkenntnisse ermöglicht es, verloren gegangene bzw. teilweise zerstörte Spuren der Landschafsentwicklung aufzufinden und durch geeignete Maßnahmen wieder hervorzuheben. Eine Untersuchung der aktuellen Kultur- landschaftszustände in Bezug auf ihre kulturhistorische Bedeutung ist dringend erforder-lich, denn bei künftigen Entwicklungen kommt derartigen Erkenntnissen eine nicht unerhebliche Bedeutung zu, da anderweitig Verän- derungen zu befürchten sind, die Überkommenes nicht adäquat berücksichtigen.1

Von der so genannten „Potsdamer Kulturlandschaft“ gehört ein Teil seit 1991 zum UNESCO-Welterbe. Nach der Eintragung, die bezüglich ihrer Ausdehnung als zu klein begriffen wurde, gab es mehrere Erweiterungen bis 1999. Trotz allem sind weitere umfangreiche kultur- historisch bedeutende Landschaftsteile nicht in das Wel- Karte des UNESCO-Welterbes Nr. 532 C „Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin“, Stand 2006, Stadtver- terbe einbezogen worden. Seither reißt die Diskussion waltung Potsdam, Bereich Untere Denkmalschutzbehörde. Orange gekennzeichnet sind die Flächen des UNESCO- um die Bildung eines größeren Schutzzusammenhanges Welterbes. nicht ab.2

Die „Potsdamer Kulturlandschaft“ landschaft sind nur vor dem Hintergrund der zeitgleich umgesetzten Agrarreformen Preußens zu verstehen. Die Denkmalpflege begreift Potsdam als ein „Ge- Denn erst dadurch war es möglich, Eigentumsverhält- samtkunstwerk in der der Einheit planmäßiger nisse und Wirtschaftsstrukturen in großem Umfang Stadtentwicklung sowie bau-, bild- und gartenkünstleri- zu verändern. Auf Betreiben des Kronprinzen Friedrich scher Schöpfungen in einer Synthese mit der umgeben- Wilhelm schuf der Gartendirektor Peter Joseph Lenné den Park- und Kulturlandschaft der Zeit des 17. bis 20. (1789-1866) 1833 einen Plan zur Verschönerung der Jahrhunderts.“3 Die besondere Topographie Potsdams Umgebung von Potsdam, der nach der Thronbesteigung als Insel spielte bei allen Entwicklungen ein entscheiden- Friedrich Wilhelms IV. im Jahr 1840 die Grundlage aller de Rolle. Stadt- und umgebende Landschaft wurden seit weiteren landschaftlichen Gestaltungen bildete.5 dem Wirken des Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1640- 1688) stets in enger Beziehung zueinander verstanden Die Landwirtschaft nahm in Lennés Planungen einen und entsprechend in die Verschönerungspläne einbezo- entscheidenden Platz ein. Dies ist vor allem aus seinen gen. Nachfolgende Hohenzollernherrscher führten die- Verschönerungsplänen landwirtschaftlicher Flächen sen Grundgedanken mit unterschiedlichen Intensitäten erkennbar. Zur Veranschaulichung der reformerischen und Intentionen fort. Zu den bekanntesten Meisterwer- Konzepte erhielt er 1842 den Auftrag, die Domäne ken der Architektur und Landschaftsgestaltung zählen Bornim mit ihrer Feldflur nördlich von nach Die Domäne Bornim nördlich von Sanssouci. Ausschnitt die im 18. Jahrhundert entstandenen Schloss- und den ästhetischen und wirtschaftlichen Vorstellungen des aus der „Karte von der Halbinsel Potsdam. Im Jahre Parkanlagen von Sanssouci. Mitte des 19. Jahrhunderts Königs zu einer mustergültigen Anlage zu gestalten.6 1869 nach der Gütschowschen Karte 1842 und den wurden die Ansätze der Landschaftsverschönerung wie- Grundsteuer-Gemarkungskarten gezeichnet durch den der aufgegriffen, um die zahlreichen alten Schloss- und Die „Lennésche Feldflur“ Königl. Feldmesser u. Kataster Secretair Kohles.“ Repro- Gartenanlagen mit den neu entstandenen Anlagen im duktion der Pückler-Gesellschaft als Jahresgabe 1992. umgebenden Landschaftraum landschaftlich zu verbin- Die Domäne Bornim hatte als Mustergut innerhalb der Originalplan im Eigentum der Stiftung Preußische den.4 Diese raumgreifenden Veränderungen der Kultur- Verschönerungspläne einen besonderen Stellenwert. Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

15 Eine besondere Herausforderung bildete die Umwand- fast vollständiger Zerstörung als Landmarke früherer Gräben hin, bereit, um die Regenzeit, wenn alle Felder lung der wenig nutzbaren Grundstücke in eine ertrag- Gestaltung in seinen sichtbar gemachten Fundamen- zu Inseln geworden sind, ihre Tätigkeit zu beginnen. fähige Nutzung. Voraussetzung dafür war der Ankauf ten und einem verbliebenen Aussichtsturm noch gut Im ganzen eine reizlose Landschaft, gleich arm an umliegenden Bauernlandes. Das alte Domänengehöft erkennbar und wurde in das Gestaltungskonzept ent- charakteristischen wie an Schönheitspunkten.“11 wurde aufgelöst und aus der Dorflage heraus in die sprechend mit einbezogen. Seit der Gestaltung durch Feldflur verlegt. Um das Gut von Potsdam aus errei- Lenné haben sich die Nutzungsansprüche jedoch stark Für den Denkmalschutz steht im Vordergrund, wel- chen zu können, schuf Lenné als zentrales Element gewandelt, so dass die aktuellen landwirtschaftlichen chen historischen Zeugniswert dieser ländliche Raum eine Allee aus Linden, die bogenförmig von einer alten Ansprüche im historischen Kontext zu lösen waren. übermittelt und wie die diesen Wert verkörpernden Landstraße abzweigte, welche die Stadt über Sans- An dem Verfahren waren 200 Eigentümer auf einer Landschaftsbestandteile geschützt, ablesbar gestaltet souci und weiter nach Bornim verbindet. Fläche von 900 ha mit 1.200 Flurstücken beteiligt, und behutsam weiterentwickelt werden können.12 Sie verläuft auf einer natürlichen Scheitellinie in der deren Nutzungsverhältnisse entsprechend zu regu- Beispielhaft soll das Dorf Kartzow herausgegriffen Landschaft und orientiert nach Westen. In seine Pla- lieren waren. Neben Entsiegelungs- und Rückbaumaß- werden. Nach einer historisch-genetischen Landschafts- nungen integrierte er vorhandene Wege, so dass ein nahmen wurden die wichtigsten landschaftsprägenden analyse vom 14. Jahrhundert bis heute liegen nunmehr reich gegliedertes Wegenetz entstand, die nach Be- Elemente wie Hecken, Remisen und Alleen unter Ein- Erkenntnisse vor, die überkommene Landschaftsstruktur schaffenheit des Bodens, mit Obst- oder Waldbäumen beziehung der Sichtachsen und unter weitgehender historisch zu erklären und einen genauen Vergleich zur bepflanzt wurden. Zum Schutz der Ackerflächen vor Berücksichtigung des historischen Wege- und Graben- aktuellen Situation herzustellen.13 Winderosion teilte Lenné die Feldflur in Schläge ein systems wieder hergestellt, wobei der Landwirtschaft und umpflanzte jeden Schlag mit gemischten Laub- eine Nutzung der Wege und Flächen ermöglicht wird, Kartzow gehört siedlungsgeschichtlich zu den mittelal- holzhecken aus Kirschen oder Eichen. Geringerwertige die ihren heutigen Anforderungen entgegenkommt. terlichen Plansiedlungen, die in ihrer Entstehung auf das Böden dienten zur Anlage von Remisen als Unterstand Die Akzeptanz der Feldflur ist bei den Landwirten und 12. Jahrhundert datiert werden können. Die mittelal- für das Vieh oder zur Zucht von Alleebäumen. Ältere Touristen gleichermaßen hoch.9 terliche Ausgangslage ist im aktuellen Flurbild noch gut Gehölzremisen wurden mit einbezogen.7 erkennbar: die Gemarkung ist weitgehend rechteckig, Dieses praktische Beispiel hat gezeigt, dass durch Wie- die Dorflage liegt in der Mitte der Gemarkung mit Bezug Auch die Gebäude wurden mustergültig entwickelt und deraufgreifen ehemals vorhandener historischer Struk- zum natürlichen Wasservorkommen bei gleichzeitiger eine neue Gehöftanlage errichtet. Der Hofarchitekt turen großflächig ein Landschaftsbild zurückgewonnen hochwasserfreier Lage. Die Dorfanlage orientiert sich an Friedrich Ludwig Persius (1803-1845) entwarf die werden konnte, dass zu einem wirtschaftlichen und einer bedeutenden mittelalterlichen Handelsstraße. Die Gebäude im Stil einer italienischen Villa.8 Lenné lie- touristischen Erfolg und zu einer Wertschätzung der östliche Seite hingegen war locker mit Einzelgebäuden ferte die Planungen zur Gartenanlage und entwickelte Landschaft geführt hat. Die Lennésche Feldflur ist eine bebaut. Hier liegen die Schule, die Wohnhäuser der Kos- eine geometrische Figur aus Obst- und Gemüsegärten wichtige Übergangslandschaft zwischen dem UNESCO- säten und der Landarbeiter des Gutes mit kleinteiliger sowie Maulbeerplantagen. Das zentrale Gehöft umgab Welterbe und der traditionellen Agrarlandschaft. Auf Hofbebauung und dazugehörigen Gartenländereien. er mit einer kleinen Parkanlage. der Grundlage der gesammelten Erfahrungen über Den südlichen Abschluss und zugleich den Schwerpunkt einen langen Bearbeitungszeitraum liegt nun ein des Dorfes bildete das Gut. Mitte des 19. Jahrhunderts Unter ästhetischen wie auch wirtschaftlichen Gesichts- Erkenntniswert vor, der zu der Annahme berechtigt, bestand es aus dem herrschaftlichen Bereich und einem punkten war die Gestaltung der Feldflur sehr erfol- dass bei einer vergleichbaren Inwertsetzung des an- durch die Dorfstraße abgetrennten Wirtschaftshof. greich. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts blieb die schließenden Landschaftraumes ähnliche Effekte zu Feldflur nahezu unverändert. Erst die landwirtschaft- erwarten sein könnten. Das Flurbild ist erstmals auf einer Karte des 19. Jahr- liche Großproduktion der DDR führte ab den 1960er hunderts überliefert und bildet das Er-gebnis nach der Jahren zu starken Eingriffen in die Strukturen und das Der ländliche Anschlussraum Separation. Im 19. Jahrhundert im Zuge der Agrarre- Erscheinungsbild. Nach der politischen Wende waren formen durchgeführt, war das Ziel der Separationen, massive bauliche Eingriffe durch Gewerbeansiedlungen Im Zuge einer Gebietsreform hat die Stadt Potsdam die mittelalterliche Wirtschaftsform aufzulösen, Eigen- u.a.m. zu befürchten, so dass die Entscheidungsträger 2003 sieben Dörfer eingemeindet, wodurch die Stadt tum zu bilden und die Feldfluren nach ökonomischen zu entsprechenden Maßnahmen aufgefordert wurden. etwa um 3.500 ha ländlichen Raum angewachsen ist, Gesichtspunkten neu einzuteilen. Interessanterweise Auf der Grundlage intensiver Recherchen zu den Pla- den es zunächst zu verwalten gilt10. Das Gebiet liegt ist als Ergebnis in Kartzow, im Unterschied zu den um- nungen und Gestaltungsergebnissen Lennés und einer im direkten Anschluss an die Lennésche Feldflur, stellt liegenden Gemarkungen, lediglich eine Trennung von Neuvermessung der Flur wurde eine landschaftsar- aber einen völlig anderen Kulturlandschaftstypus dar, bäuerlichen zu gutsherrlichen Anteilen festzustellen. Die chitektonische Gesamtkonzeption erstellt. Mit Hilfe als der im wesentlichen aus Schloss- und Parkanlagen Parzellenneubildung in den bäuerlichen Teilen geht aber eines Flurneuordnungsverfahrens wurden die Voraus- bestehenden Kern der „Potsdamer Kulturlandschaft“. im Wesentlichen auf ältere Strukturen zurück.14 setzungen geschaffen, durch Neuordnung der Eigen- Der märkische Schriftsteller Theodor Fontane beschreibt tumsverhältnisse und der Förderung von Ausbau von diese Landschaft wie folgt: „… nach zehn Minuten Gravierende Einschnitte in die Landschaft durch den Neu- Wegen und Gehölzpflanzungen die historisch wert- haben wir rechts und links, flach wie die Tenne, die bau von Autobahn und Schienenstrecke im nordwestlichen volle Feldflur weitestgehend wieder herzustellen. Das … Feldmark. Pappel und Elsen [Erlen] fassen die Teil der Gemarkung erfolgten im 20. Jahrhundert. Der Gelände der ehemaligen Domäne Bornim war trotz zahlreichen Wege ein; Schlickmühlen stehen an den Vergleich der Separationskarte mit der aktuellen Flurkarte

16 Resümee

Gerade in Bezug auf unspektakuläre Landschaften (wie z.B. weite Teile Brandenburgs) kann der Doku- mentarwert nicht mit der Fülle der erfassten, sofort erkennbaren Elemente in der Landschaft gleichgesetzt werden. Derartige Landschaftsräume können jedoch einen gleichwertigen Dokumentarwert haben, der sich aber erst auf den zweiten Blick erschließt, was sich eben genau nur mit einem interdisziplinären Forschungs- ansatz erweisen lässt. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein flächenhaftes Herangehen, wobei es unabdingbar ist, auf das breit angelegte landeskundliche Wissen zurückzugreifen. Wollen wir den Versuch unternehmen, den Kulturlandschaftswandel an einer prägnanten Stelle so umfassend wie möglich zu erschließen, können auch Rekonstruktionen früherer Landschaftszustände, wie am Beispiel der Bornimer Feldflur dargestellt, hilfreich Altes Schulhaus an der mittelalterlichen Dorfstraße Kartzow. Der flankierende Kastanienbestand ist vermutlich mit sein, räumliche Zusammenhänge nachzuvollziehen und dem Ausbau des Gutes zu Beginn des 20.Jahrhunderts gepflanzt worden (Foto 2006) die einzelnen oder vergesellschafteten Relikte in einen früheren Bedeutungskontext zu stellen. Gerade landes- kundliche Herangehensweisen, wie z.B. die Erforschung historischer Bewirtschaftungsformen, ermöglichen es, Elemente und Strukturen in der Landschaft überhaupt zu erkennen.15

Dabei geht es hier nicht um die Musealisierung von Landschaft, sondern darum, die Orte mit einer nach- vollziehbaren Geschichte auszustatten. Was uns beim Durchfahren der Landschaft heute begegnet, hatte in den zurückliegenden Jahrhunderten eine unterschiedliche Be- deutung, von der wir heute zum Teil keine Kenntnis mehr haben. Deswegen wird mit diesen Landschaftsräumen vielfach leichtfertig umgegangen. Letztlich kann man dies niemandem verdenken, weil gerade die landesge- schichtliche Dimension heute nicht mehr die Wichtigkeit hat, die ihr eigentlich zukommen müsste. 16

Das UNESCO-Welterbe von Potsdam und Berlin umfasst Kirche in Kartzow mit Sühnekreuz, im Hintergrund ist ein für Kartzow typischer Vierseithof erkennbar. Aus der Bebauung nur den wertvollsten Kernbereich der Architektur und des 19. Jahrhunderts haben sich im Ortskern noch mehrere Bauten erhalten und dokumentieren ein überwiegend Gartenkunst. Im Zusammenhang mit der Bundesgar- geschlossenes Dorfbild. (Foto 2006) tenschau 2001 konnte der Anstoß gegeben werden, sich mit weiteren Bestandteilen der „Potsdamer Kul- ergibt, dass trotz der Einführung der landwirtschaftli- Ausräumung der Feldflur. Anhand der historischen Quel- turlandschaft“, wie der anschließenden Lennéschen chen Großproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg, die len ist nachgewiesen, dass entlang der Wege zahlreiche Feldflur zu beschäftigen. So wurde im Rahmen einer Parzellenkonfiguration nahezu unverändert blieb. Die Obstgehölze gepflanzt waren, die sich teilweise bis in agrarstrukturellen Planung durch Analyse der verblie- Veränderungen der Großflächenlandwirtschaft der DDR die Nachkriegszeit erhielten. Im aktuellen Luftbild stellt benen Landschaftselemente und durch Vergleiche mit umfassen also nicht grundsätzlich die gesamte Fläche sich die Landschaft durch Beseitigung der Gehölze weni- historischen Karten die historische Landschaftsstruktur einer Gemarkung, sondern nur jene Teile, deren Grund- ger feinstrukturiert dar. Bei einer künftigen Gestaltung ergänzt, repariert und wiederhergestellt. Das Ergebnis lagen dafür schon im 19. Jahrhundert gelegt wurden. wäre es wichtig, historische Strukturen wieder aufzu- ist, dass der ursprüngliche Funktionszusammenhang Bei den kleinteiligen Parzellen beschränkten sich die nehmen und z.B. wieder aufzupflanzen, um somit die dieser historischen Kulturlandschaft wieder ablesbar Veränderungen auf die Rodung von Feldgehölzen und historische Aussage zurück zu gewinnen. ist und verstanden wird. Sie wird heute von den Land-

17 wirten und Touristen stark angenommen. In Kartzow ist in den anschließenden ländlichen Raum eine Kette 1 Weiterführend hierzu: Ramona Simone Dornbusch: Historische es nicht erforderlich, eine so umfangreiche Wiederher- von verdeutlichten historischen Landschaftsstrukturen Kulturlandschaften. In: Dieter J. Mar-tin, Michael Krautzberger (Hrsg.): Handbuch Denkmalschutz und Denkmalpflege. Recht – fa- stellungsmaßnahme zu ergreifen. Es konnte durch die erzielt. Diese Ablesbarkeiten sind gerade in wachsenden chliche Grundsätze – Verfahren – Finanzierung. 2. Aufl. München, Untersuchungen gezeigt werden, dass die Landschafts- Stadtgebieten wichtig, um den Menschen interessante 2006, S. 305-314. struktur noch weitgehend erhalten ist und dass ledig- und vielgestaltige Lebens- und Erholungsräume erhalten 2 Deutscher Rat für Landespflege (Hg.), Zur Entwicklung der lich durch Reparaturmaßnahmen (Aufpflanzung von zu können. Darüber hinaus bieten sie die stadtnahe Er- Potsdamer Kulturlandschaft. Gutachterli-che Stellungnahme und Ergebnisse eines Wissenschaftlichen Kolloquiums vom 17. bis 18. Baumreihen, Alleen etc.) dieser Landschaftsteil wieder fahrbarkeit von ländlichen Bewirtschaftungsformen, die Oktober 1994 in Potsdam, Heft 66-1995. in seinem Dokumentarwert erfahrbar gemacht werden eine Gegenwelt zu den sich immer mehr verdichtenden 3 Andreas Kalesse, Die Beziehung zwischen Kunstlandschaft und der kann. Damit hätte man als Ergebnis in der Abfolge städtischen Agglomerationen darstellen. Stadt Potsdam, in: Berlin, Pots-dam. Kunstlandschaft, Landeskultur, von Sanssouci über die Lennésche Feldflur bis hinaus Bewahrung der Umwelt. Symposion in Potsdam vom 22.-24. Ok- tober 1993, hrsg. im Auftr. der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat, Bonn. Weimar, Köln, Wien 1994, S. 23-37. 4 Andreas Kalesse, Matthias Kartz, Peter Herling, Die Potsdamer Havel – ein Teil des preußischen Arkadien, in: Bauwelt 11 (84 Jg.), S. 485-491. 5 Klaus von Krosigk, Peter Joseph Lenné, in: Baumeister – Architek- ten – Stadtplaner. Biographien zur baulichen Entwicklung Berlins. Hg. im Auftr. der Historischen Kommission zu Berlin, Reihe „Berlini- sche Lebensbilder“, Berlin 1987, S. 4-28, S.5. 6 Heinz Schönemann, Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam- Sanssouci (Hg.), Peter Joseph Lenné. Katalog der Zeichnungen. Bearb. v. Harri Günther und Sibylle Harksen. Begleitpublikation zu der Ausstellung: „Peter Joseph Lenné, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner. 1789-1866“. Tübingen, Berlin, 1993. 7 August Kopisch, Die Königlichen Schlösser und Gärten zu Potsdam. Berlin 1854, S. 209-211, passim. 8 Gabriele Horn, Königliches Amtsgehöft Bornim, in: Begleitband zur Ausstellung „Ludwig Persius. Architekt des Königs. Baukunst unter Friedrich Wilhelm IV.“ Schloss vom 20. Juli bis 19. Oktober 2003, hrsg. v. der Generaldirektion der Stiftung Preußi- sche Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam 2003, S. 212-213. 9 Joachim Schneidewind, Auf den Spuren von Lenné, in: Vermes- sung Brandenburg, Heft1/99, S. 37-42. - Matthias Platzeck, Bun- desgartenschau Potsdam 2001. Gartenkunst zwischen gestern und morgen, in: Gartenkultur in Brandenburg und Berlin. Hg. vom Bran- Die Gemarkung Fahrland entlang der Landesstraße L 92 in Richtung Marquardt (Foto 2008) denburgischen Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung, Potsdam 2000, S. 206-209. - Diethild Kornhardt, Die Feldflur. Das Erlebnis Natur, in: Potsdam Grün. Gartenkunst zwi- schen gestern und morgen, Hamburg 2001 S. 96-106. 10 Ramona Simone Dornbusch, Die Bereicherung der Landeshaupt- stadt Potsdam um einen Teil der mittelmärkischen Kulturlandschaft: die neuen Dörfer und Ortschaften, in: Landeshauptstadt Potsdam, Bereich Untere Denkmalschutzbehörde (Hrsg.): Potsdam. Denkmalschutz Denkmalpflege, Potsdam 2006, S. 41-44. 11 Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Hg. v. Bodo von Petersdorf. Essen 1990, S. 624. 12 Siehe hierzu: Ramona Simone Dornbusch: Kulturlandschaftsp- flege aus der Sicht des Kulturgüterschutzes. Ein Überblick am Beispiel des Landes Brandenburg. In: Brandenburgische Denkmalp- flege, Jg. 16, Heft 1, 2007, S. 13-34. 13 Ramona Simone Dornbusch, „Zur Persistenz der Kultur- landschaft nach den Separationen des 18. und 19. Jahrhunderts am Beispiel Mittelbrandenburgs“ (Arbeitstitel), laufendes Dis- sertationsvorhaben. 14 Ebenda. 15 Ramona Simone Dornbusch, Ines Elsner: Von der Notwendigkeit interdisziplinären Austauschs und intensiver Quellenanalyse zur Beurteilung von Kulturlandschaftszuständen. In: Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte, 57. Jg., 2006, S. 205-209, S. 206. Altes Pfarrhaus an der mittelalterlichen Dorfstraße Kartzow (Foto 2006) 16 Ebenda, S. 206f.

18 Potsdams Kulturlandschaft entwickeln, Charakteristika bewahren, Selbstverantwortung stärken

Empfehlungen der Kerngruppe zur 33. Sitzung

Potsdam hat sich durch die 2003 erfolgte Eingemein- dung nicht nur um ländliche Räume und neue Ortsteile vergrößert, sondern hat einen kulturlandschaftlich wertvollen Raum mit höchst unterschiedlichen, aber sehr bemerkenswerten Qualitäten und großen Ent- wicklungschancen dazugewonnen.

Die Sitzung des STADT FORUMS POTSDAM hat ge- zeigt, dass dies den (Alt-) Potsdamern, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern der neuen Ortsteile noch nicht hinreichend bewusst ist. In der Stadt wird die Erweiterung noch zu sehr als blosse Ausbreitung und Vereinheitlichung bestehender Standards und Richt- größen gedacht. Die Eingemeindung des Nordraums mit seinen vielfältigen Siedlungs-, Gestaltungs- und Nutzungsstrukturen bedeutet jedoch auch Aufnahme von Neuem und Chance für Veränderung von bisher Ramona Simone Dornbusch (l.) und Ina Sonntag (r.) am 6.11.2008 Gewohntem. Die dort vorfindlichen dörflichen Struk- turen haben eine eigene städtebauliche Qualität, die bewahrt werden muß. Die Eingemeindung führt zu neuen Nachbarschaften, Netzwerken und Bezügen: das fängt beim Netz des Nahverkehrs an, der noch zu wenig flexibel ist und die Ortsteile auch unterei- nander besser verbinden sollte. Das geht über die noch unzureichende touristische Vermarktung der neuen Ortsteile bis hin zu den Fördermöglichkeiten für die nun zu Potsdam gehörenden Einrichtungen und Initiativen, die speziell auf die Bewahrung der ländlichen Eigenarten setzen. In dieser Hinsicht stellt die Nachbarschaft Potsdams zum neuentstehenden Hajo Kölling (Kerngruppe), Dr. Pestke (GFZ), Dr. Pietsch (PIK), N.N. (PIK), Dr. Schlusche und Prof. Steigerwald Wildnisgroßprojekt der Heinz-Sielmann-Stiftung in der (Kerngruppe) beim Vorgespräch im PIK auf dem Telegraphenberg, März 20087 Döberitzer Heide eine große Chance dar, die gerade von den nördlichen Potsdamer Ortsteilen in vielerlei Hinsicht genutzt werden kann Das Podium mit (v.r.n.l.) Manfred Kleinert, Prof. Hermann Voesgen, Dr. Stock, Erika Plümecke und Dr. Schlusche am 6.11.2008 Durch die Eingemeindung haben sich aber auch die Chancen, die oftmals gestörten bzw. verloren ge- gangenen Zusammenhänge dieses Kulturraums wie- derherzustellen und zu modernisieren, grundsätzlich gebessert. Hierbei spielt die für die Bewahrung des Welterbestatus von Potsdam notwendige Weiterent- wicklung der Welterbe-Flächen um die sog Pufferzo- nen eine wichtige Rolle.

Entscheidend wird sein, dass das in den früher selb- ständigen Orten traditionell hohe Maß an Selbstver- antwortung bewahrt wird und dass die historisch und sozial begründeten Unterschiedlichkeiten bei der Nut- zung dieser Chancen nicht verloren gehen.

Für die Kerngruppe Dr. Günter Schlusche OB Jakobs in der Diskussion am 6.11.2008

19 Die Kerngruppe des STADT FORUMS POTSDAM am 28.5.2008 vor dem Alten Rathaus

Torsten Gessner, Dr. Rainer Baatz, Mike Schubert (StVV), Dr. Elke von Kuick-Frenz Prof. Dr. Kleine, Prof. Albers und OB Jakobs am 28.5.2008 im Gespräch und Elona Müller am 28.5.2008

20 STADT FORUM POTSDAM - Ziele und Merkmale

Potsdam steht im Umbruch. Wichtige Entscheidungen ist der unvoreingenommene, gleichberechtigte Dialog sein, ohne dabei natürlich die gewachsenen Themen für die Stadtentwicklung sind getroffen - die Vielzahl aller engagierten Personen - jenseits ihrer formalen und die tagespolitische Aktualität zu vernachlässigen. der von öffentlicher wie privater Seite realisierten Legitimation. Freilich kann der Versuch, neue Richtungen und Maßnahmen, die eingeleiteten Bauprojekte, Pla- Eine derartige Institution reagiert auf die erhöhte Impulse anzureißen, nur ein Ansatz sein. Eine nungen und das damit in der Stadt investierte Dynamik der Stadtentwicklungsprozesse und die zukunftsorientierte städtische Entwicklung benötigt Finanzvolumen sind ein beeindruckenden Beleg dafür. Umwälzung vormals gültiger Rahmenbedingungen, jedoch eine gute Portion Visionen, um Leitlinien Die Wiederherstellung der Potsdamer Kulturlandschaft, die auch die Instrumente und Methoden der Planung und Zielrichtungen zu finden und gerade angesichts die Sanierung der Altstadt Potsdams und Babelsbergs nicht unberührt lässt. Der gezeichnete Plan, ob nun materieller Zwänge nicht aus den Augen zu verlieren. sind auf guten Wege und tragen massgeblich dazu als rechtlich normierter Flächennutzungsplan oder Ein Modell der ´Ideal-Stadt´ Potsdam – entwickelt bei, dass Potsdam seine Reputation als kulturelles als künstlerisch ambitionierter Masterplan, hat eine und weiterentwickelt im interdisziplinären Diskurs als Zentrum wiedergewinnt. Zugleich ist Potsdam im nachlassende Steuerungskraft. Neben der Gewährung neuem thematischen Akzent des Forums – könnte ein Begriff, sich mit den restrukturierten Hochschulen von Entwicklungs- und Nutzungsrechten durch die solches Leitbild vermitteln. und den zahlreichen inner- und außeruniversitären öffentliche Seite bildet sich zunehmend ein komplexer Forschungseinrichtungen ein zukunftsweisendes Profil Verhandlungsprozess heraus, in dessen Verlauf die Die Arena, in der sich ein solch interaktiver Kommu- als Wissenschafts- und Dienstleistungsstadt zu ver- gegenseitigen Interessensphären abgesteckt, Rechte nikationsprozess vollzieht, kann ein Stadtforum sein, schaffen. und Pflichten kalkuliert und dann in verschiedenen wenn es Kontinuität und Breite der angesprochenen Vertragsformen fixiert werden. Die Verwaltung ist in Interessen verkörpert, wenn es durch qualifizierte, Trotzdem gibt es auch in Potsdam Schwierigkeiten bei diesem Prozess nicht länger nur gewährende Instanz, entscheidungsnahe Arbeit Verbindlichkeit erzeugt, wenn der Fortführung dieser Prozesse: Die Reibung zwischen sondern spielt eine aktive Rolle z.B. als Mediator, es stadtöffentliche Akzeptanz erwirbt und wenn die den traditionellen und modernen Stadtumbau-Posi- indem sie Prioritäten setzt und Konsequenzen Politik ihren Beratungsbedarf eingesteht. Das Gelingen tionen, der nicht einfache Umgang mit dem Status alternativer Sachentscheidungen aufzeigt - sie ist des innovativen Experiments STADT FORUM POTSDAM wichtiger Elemente Potsdams als Weltkulturerbe, die ihrerseits auf die aktive Teilnahme der anderen Akteure bleibt also an eine Reihe von Voraussetzungen konfliktreiche Entwicklung zur Dienstleistungsstadt, genauso angewiesen. Die Politik wiederum bedarf der geknüpft, es bedarf einer gewissen Zeit und es benötigt die Divergenzen zwischen dem historischen und dem fortlaufenden konsultativen Rückkopplung jenseits der Engagement und konstruktiven Ehrgeiz. Ziel bleibt gegenwärtigen Wohnort Potsdam, der Anspruch, periodischen Wahltermine, wenn sie ihre notwendigen die Erarbeitung eines übergreifenden, aber stabilen als Landeshauptstadt aus dem Schatten Berlins Entscheidungen legitimieren will. Konsenses über die Entwicklung und das Bild der herauszutreten. Für die politische Spitze ist die Stadt - Schritt für Schritt, in öffentlicher Rede und Überwindung der Kommunikationsdefizite und die Modernes Regieren bedeutet nicht Expertenherrschaft, Gegenrede, ergebnisorientiert, aber nicht harmo- Gewinnung aller Kräfte für einen gemeinsamen sondern besteht aus kooperativem Aushandeln - niesüchtig, jenseits eingefahrener Denkweisen, aber Kurs eine sich immer wieder neu stellende gerade auf der kommunalen Ebene. Leitmotiv des realitätsnah. Die Unterstützung durch die Stadtver- Herausforderung. STADT FORUMS POTSDAM ist nichts anderes als der ordnetenversammlung, die enge Kooperation mit Gedanke, dass die manchmal mühsame Suche nach den politischen Repräsentanten, der Verwaltung und Genau hier setzt die Initiative für ein STADT FORUM Kompromissen und nach politischem wie sozialem den zahlreichen Institutionen, Initiativen und Vereins- POTSDAM an, für eine Institution, die wesentliche Ausgleich der bei einem bestimmten Thema deutlich zusammenschlüssen von Potsdamer Bürgern sind Kräfte und Instanzen der Stadt zusammenführt und gewordenen Interessengegensätze lohnender und auf unerläßliche Voraussetzungen dafür. mit direkten Kommunikationsformen den Prozess lange Sicht tragfähiger ist als der Ruf nach dem „Ruck“, der Neuausrichtung der Stadtpolitik inhaltlich nach der scheinbar entschlossenen, womöglich noch Dr. Günter Schlusche untermauert, fachlich qualifiziert und durch öffentliche ohne parlamentarischen Rückversicherung zustande Udo Müller Debatten transparent macht. Das STADT FORUM gekommenen politischen Tat. POTSDAM stellt sich die Aufgabe, alle wichtigen Fragen, Aspekte und Konflikte der Potsdamer In den ersten Jahren des STADT FORUMS POTSDAM Stadtentwicklung zu behandeln - in wechselseitiger wurden wichtige Beiträge in der öffentlichen Diskussion Verknüpfung von Fachwissen, bürgerschaftlichem von Themen geleistet, die eine eher aktuelle Engagement und politischer bzw. administrativer Begründung hatten. Nachdem eine beachtliche Verantwortung. Das STADT FORUM POTSDAM Wegstrecke der Wiederherstellung und Reparatur will nicht erst tätig werden, nachdem die Würfel städtischen Lebens und öffentlichen Raums gewidmet gefallen sind, sondern will über Zusammenhänge, war, deuten sich nun Themen wie die Zukunft der bereits vorliegende Ergebnisse und Hintergründe Potsdamer Mitte oder die verbesserte Nutzung des aufklären, bevor die Entscheidungen getroffen wer- Wissenschaftspotentials für die Stadtentwicklung an. den. Das STADT FORUM POTSDAM versucht, als Ein Beitrag des STADT FORUMS POTSDAM könnte in „Verhandlungsgremium zu kooperativen Lösungen diesem Sinne die Thematisierung neuer Perspektiven beizutragen“ (Erika Spiegel). Voraussetzung dafür und Modelle für eine zukünftige Stadtentwicklung

21 Arbeitsvereinbarung Pressespiegel PNN 19. April 2008 STADT FORUM POTSDAM

1. Das STADT FORUM POTSDAM ist ein unabhängiges, fachübergreifende und öffentlich tagendes Gremium, das zur inhaltlichen Neuausrichtung der Stadtent- wicklung Potsdams wichtige Impulse geben will.

2. Im STADT FORUM POTSDAM arbeiten Mitglieder MAZ 19/20.April 2008 öffentlicher und privater Institutionen mit. Jede/r hat gleiches Rederecht, jenseits seiner/ihrer formalen Qualifikation. Die Mitglieder des STADT FORUMS POTSDAM werden persönlich eingeladen. Sie verstehen sich als engagierte, dem Gemeinwohl der Stadt verpflichtete Individuen, nicht etwa als weisungsgebundene Delegierte. MAZ 29. Mai 2008 3. Das STADT FORUM POTSDAM tagt regelmäßig zu unterschiedlichen, jedoch qualifiziert vorbereiteten Themen. Die Sitzungen werden vom Moderator geleitet. Eine Kerngruppe ist verantwortlich für die inhaltliche Steuerung, die Einladung der Mitglieder sowie die Vor- und Nachbereitung der Sitzungen. Sie bildet zusammen mit den in “Bänken” gegliederten Mitgliedern das Plenum.

4. Mitglieder bringen alle verfügbaren Informationen ein - nach dem besten Stand ihres Wissens. Die Hinzuziehung von Experten und das Einsetzen von MAZ 22. Juli 2008 Arbeitsgruppen ist möglich.

5. Das STADT FORUM POTSDAM erarbeitet Positionen in einem transparenten, für alle Blickrichtungen offenen Verfahren, es stimmt nicht ab. Ziel ist die konsensorientierte Erarbeitung von Problemlösungen und Empfehlungen, nicht der bloße Austausch von Standpunkten.

6. Für die erfolgreiche Arbeit des STADT FORUMS POTSDAM ist die enge Zusammenarbeit und Unterstützung durch Politik und Verwaltung v.a. der Landeshauptstadt Potsdam unverzichtbar. Die Mitglieder des STADT FORUMS POTSDAM erwarten, daß die von ihnen erarbeiteten Empfehlungen und Positionen bei den Entscheidungen der politisch und MAZ 29. Mai 2008 fachlich Verantwortlichen berücksichtigt werden.

7. Die Sitzungen des STADT FORUMS POTSDAM werden protokolliert, die Empfehlungen werden schriftlich zusammengefasst.

8. Für die Organisation und das technische Management (Einladungen, Adressen, Materialien usw.) ist eine Geschäftsstelle verantwortlich, die auch zwischen den Sitzungen als Anlaufstelle fungiert.

Diese Arbeitsvereinbarung wurde auf der konstituierenden Versammlung des STADT FORUMS POTSDAM am 25.3.1998 zustimmend zur Kenntnis genommen.

22 MAZ 22. Juli 2008

MAZ 8/9. November 2008

Der Potsdamer 4. Juni 2008

PNN 29. Mai 2008

PNN 12. Juli 2008

23