Projekt: Bebauungs- und Grünordnungsplan „Amermaier Berg“, Ortsteil Gisseltshausen, Stadt Rottenburg an der Laaber

Gemeinde Rottenburg a.d. Laaber Landkreis Regierungsbezirk Niederbayern

Begründung zum Vorentwurf in der Fassung vom 19.06.2018

Auftraggeber / Bauherr:

Stadt Rottenburg an der Laaber vertreten durch Herrn Bürgermeister Alfred Holzner Neufahrner Straße 1 84056 Rottenburg a.d.Laaber

Auftragnehmer:

E G L GmbH Entwicklung und Gestaltung von Landschaft Neustadt 452 84028 Landshut Tel. 08 71/9 23 93-0 Fax 08 71/9 23 93-18 Mail [email protected] www.egl-plan.de

Bearbeiter:

Eckhard Emmel, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner Eva Weinzierl, Landschaftsarchitektin, Stadtplanerin

21725-BP-VE-Begruendung-180808.odt 2 Bebauungs- und Grünordnungsplan „Amermaier Berg, OT Gisseltshausen“, Stadt Rottenburg a.d. Laaber Begründung zum Vorentwurf in der Fassung vom 19.06.2018

Inhaltsverzeichnis 1 Anlass, Erfordernis, Ziele, Zweck 3 1.1 Erforderlichkeit einer Neuausweisung von Wohnbauflächen: 3 1.2 Städtebauliche Begründung zur Auswahl des Planungsgebiets 4 1.3 Anwendung des Verfahrens nach § 13 b BauGB – Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren 6 2 Übergeordnete Planungsvorgaben und Rechtsgrundlagen 7 2.1 Raumordnung und Landesplanung 7 2.2 Flächennutzungs- und Landschaftsplan 7 2.3 Bebauungsplan 8 2.4 Rechtsgrundlagen des Bebauungsplans 8 3 Angaben zum Planungsgebiet 9 3.1 Lage, Größe und angrenzenden Bereiche 9 3.2 Naturräumliche Verhältnisse, Topographie und Vegetationsbestand 10 3.3 Bodenbeschaffenheit 11 3.4 Wasserwirtschaft, Wasserverhältnisse 12 3.5 Schutzgebiete 12 3.6 Altlasten 12 3.7 Denkmalschutz 13 4 Planungsleitgedanken UND PLAnungsziele 13

5 Planungsinhalt 14 5.1 Art der baulichen Nutzung 14 5.2 Maß der baulichen Nutzung 14 5.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksflächen, Abstandsflächen und Geländegestaltung Höhenlage 15 5.4 Gebäudegestaltung 16 5.5 Erschließung und Verkehr 17 5.5.1 Verkehrserschließung 17 5.5.2 Ruhender Verkehr 17 5.6 Versorgung 17 5.7 Entsorgung 18 5.8 Immissionen, Emissionen 19 5.9 Grünordnung 19 5.9.1 Öffentliche Grünflächen 19 5.9.2 Private Grundstücksflächen 20 5.10 Umweltbericht, naturschutzrechtliche Eingriffsregelung und saP 20

EGL Entwicklung und Gestaltung von Landschaft GmbH, Neustadt 452, 84028 Landshut, Tel. 0871/923930, Fax 0871/9239318 3 Bebauungs- und Grünordnungsplan „Amermaier Berg, OT Gisseltshausen“, Stadt Rottenburg a.d. Laaber Begründung zum Vorentwurf in der Fassung vom 19.06.2018

5.10.1 Umweltbericht und naturschutzrechtliche Eingriffsregelung 20 5.10.2 Artenschutz 21 5.11 Berücksichtigung von Klimaanpassung und Klimaschutz 21 6 Kennzeichnungen und nachrichtliche Übernahmen 22

7 Städtebauliche Daten, Flächenbilanz 23

8 Anhang 24 8.1 Massenermittlung aus Lageplan 1 : 1000, als CAD-gestützte Flächenermittlung 24

1 ANLASS, ERFORDERNIS, ZIELE, ZWECK Anlass für diesen Bebauungsplan ist das Ziel der Stadt Rottenburg ein Baugebiet als Ergän- zung des bestehenden Ortsteils Gisseltshausen auszuweisen, um die große Nachfrage und den Bedarf an Baugrundstücken v.a. für die heimische ortsansässige Bevölkerung zu decken. We- gen der starken Bedarfsnachfrage soll die Umwandlung der verfügbaren und derzeit im Außen- bereich befindlichen landwirtschaftlichen Nutzflächen diesem Bedarf ausreichend Rechnung tra- gen, weiterhin stellt die Fläche auch eine städtebaulich sinnvolle Arrondierung am Südwestrand des Ortsteils dar. Dabei ist der Geltungsbereich bereits teilweise als geplantes allgemeines Wohngebiet (WA) im Flächennutzungsplan klassifiziert. Durch den Bebauungsplan soll innerhalb des Geltungsbereiches eine geordnete bauliche Ent- wicklung und eine dem Wohl der Allgemeinheit entsprechende sozial gerechte Bodennutzung sowie eine wirtschaftliche und sinnvolle Erschließung des Baugebietes gewährleistet werden. Er dient der städtebaulichen Beurteilung der Baugesuche und Bodenordnung. Die Stadt Rottenburg a.d. Laaber hat deshalb am 19.06.2018 die Aufstellung dieses Bebau- ungs- und Grünordnungsplanes beschlossen. Ziel und Zweck dieses Bebauungsplanes nach dem BauGB ist die rechtzeitige Schaffung von neuen Wohnbau-Flächen mit familiengerechtem und gartenbezogenen Wohnraum, um dem Be- darf vor Ort für die nächsten Jahre ausreichend und vorsorgend gerecht zu werden.

1.1 Erforderlichkeit einer Neuausweisung von Wohnbauflächen: Die Stadt Rottenburg a.d. Laaber verfügt derzeit im Hauptort sowie im gesamten Stadtgebiet über keine einzige Bauparzelle mehr. Die städtischen Wohnbaugrundstücke wurden in den letzten Jahren nach und nach veräußert und so kann seitens der Stadt Rottenburg seit etwa zwei Jahren keine Einzel bzw. Doppelhausparzellen mehr angeboten werden.

Die Stadt Rottenburg a. d. Laaber verzeichnete in den letzten Jahren einen stetigen Bevölkerungsanstieg.

Jahr Einwohnerzahl der Stadt Rottenburg a. d. Laaber 2005 7.687 2006 7.642 2007 7.604 2008 7.605

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2009 7.610 2010 7.617 2011 7.587 2012 7.633 2013 7.681 2014 7.715 2015 7.827 2016 7.924

Tabelle 1: Zahl der Einwohner im Stadtgebiet Rottenburg a. d. Laaber von 2005 bis 2016, jeweils zum 31. Dez. eines Jahres, Angaben gemäß Bayerischen Landesamt für Statistik

Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, betrug der Bevölkerungsanstieg für die Stadt Rottenburg a. d. Laaber in den letzten 10 Jahren ca. 4,2 %, (d.h. jährlich 0,42 %). im Zeitraum von 2011 bis 2016 sogar ca. 4,4 % (d.h. jährlich 0,88 %). Der steigende und anhaltende Einwohnerzuwachs wird von der Stadt für die mittelfristige Entwicklung in Höhe der Zahlen der letzten Jahre auch für die Folgejahre erwartet, was einer Bevölkerungszunahme von ca. 33 bis 65 Einwohner jährlich entspricht. Den prognostizierten Bedarf für mindestens 30 Bauparzellen für die nächsten Jahre bestätigt auch die starke Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken, wobei die überwiegende Mehrzahl der Interessenten aus dem Stadtgebiet oder den direkt angrenzenden Nachbargemeinden kommt.

1.2 Städtebauliche Begründung zur Auswahl des Planungsgebiets Das BauGB räumt seit der Novellierung im Juni 2013 der Innenentwicklung in der städte- baulichen Entwicklung einen Vorrang ein. Die Möglichkeiten der Innenentwicklung (Brachflä- chen, Baulücken, Nachverdichtungsmöglichkeiten, Gebäudeleerstände) werden daher ermittelt und geprüft. Zudem ist laut § 1a Abs. 2 Satz 4 BauGB zu begründen, warum Flächen für landwirtschaftliche Nutzung umgewandelt werden und nicht einer Innenentwicklung der Vorzug gegeben werden kann. Die Stadt Rottenburg a. d. Laaber erfasste deshalb die Innenbereichspotenziale und analysierte die Baulückensituation. In den letzten Jahren hat die Stadt bereits erfolgreich mehrere, nachfolgende Innenbereichspo- tenziale Bereiche mit aufgegebener Nutzung einer Nachverdichtung/ Revitalisierung und Wie- dernutzbarmachung zugeführt. Die nachfolgende Tabelle und Abbildung (gelb hinterlegt) geben hierzu einen Überblick:

Bereich Begründung I Umgenutzt als WA-Baugebiet Krumbach-Erweiterung, alle Parzellen veräußert II Nachnutzung des ehemaligen Ziegeleigeländes für seniorengerechtes Wohnen, Ärztehaus, Einzelhandel, etc. III Nachnutzung ehemaliger Volksfestplatz für verdichteten Wohnungsbau IV Nachnutzung des ehemaligen Schlachthofgeländes und Bebauungsplan der Innenentwicklung für überwiegend WA Gebiet mit Einfamilienhäuser V Nachnutzung des ehemaligen Kasernengeländes für Landkreisbauhof, Volksfestplatz und Behindertenwerkstätte

Tabelle 2 zu nachfolgender Abbildung 1: Innenbereichspotentiale der Stadt Rottenburg a.d. Laaber, die bereits einer Nachverdichtung/ Revitalisie- rung und Wiedernutzbarmachung zugeführt wurden, Juni 2018, Quelle: Stadt Rottenburg a. d. Laaber, unmaßstäblich

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In der Stadt Rottenburg a. d. Laaber sind noch folgende Innenbereichspotenziale bzw. im Flä- chennutzungsplan ausgewiesene Bauflächen zu verzeichnen (magenta hinterlegte Flächen):

Abbildung 1: Vorhandene (magenta hinterlegt) und bereits entwickelte (gelb hinterlegt) Potenziale der Innenentwicklung der Stadt Rottenburg a.d. Laaber, sowie ausgewiesene Bauflächen im Flächennutzungsplan, Juni 2018, Quelle: Stadt Rottenburg a. d. Laaber, unmaßstäblich

Die derzeit noch vorhandenen Potenziale der Innenentwicklung können aus unterschiedlichen Gründen nicht genutzt werden:

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Bereich Begründung 1 Landwirtschaftliche Fläche – keine Verkaufsbereitschaft 2 Waldfläche - ungeeignet 3 Privatgrundstück; keine Verkaufsbereitschaft 4 Landwirtschaftliche Hofstelle/ Fläche – keine Verkaufsbereitschaft Hinweis: im Norden grenzt als unbebaute Fläche der Friedhof an 5 Landwirtschaftliche Fläche – keine Verkaufsbereitschaft 6 Sportgelände 7 Industriegebiets-Flächen 8 Grünanlage Park mit historischem Kriegerdenkmal 9 Zielsetzung der Stadt: keine Einfamilienhäuser, sondern verdichtetes Wohnen bzw. Gemeinbedarfseinrichtungen 10 Schulen /Sport / Freibad 11 Privatflächen - keine Verkaufsbereitschaft 12 Privatflächen - keine Verkaufsbereitschaft 13 WA Flächen auf FNP-Ebene, keine Verkaufsbereitschaft 14 WA Flächen auf FNP-Ebene, keine Verkaufsbereitschaft 15 WA Flächen auf FNP-Ebene, keine Verkaufsbereitschaft

Tabelle 3: Liste der derzeit vorhandenen Innenbereichspotenziale der Stadt Rottenburg a. d. Laaber, Juni 2018, mit Begründung des Ausschlusses, Quelle: Stadt Rottenburg a. d. Laaber, unmaßstäblich

Die Auswertung der Flächen ergab, dass die vorhandenen Innenbereichspotenziale anderen Nutzungen vorbehalten sind (Grünanlagen, Sportplatz) bzw. nicht zur Verfügung stehen. Da verschiedene Möglichkeiten der Umnutzung und Nachverdichtung bereits in den letzten Jah- ren getätigt wurden, bieten sich derzeit keine weiteren Nachverdichtungsmöglichkeiten an. Anhaltspunkte z.B. für die Aufgabe einer Landwirtschaft hat die Stadt derzeit jedoch nicht. (Vgl. Abbildung 1 und Tabelle 3, Bereiche 1, 4, 5) Brachflächen bzw. Konversionsflächen und Gebäudeleerstände im größerem Rahmen sind der- zeit nicht vorhanden. Ebenso existieren keine freien Bauparzellen oder Baulücken in gemeindli- chem Eigentum.

Als Ergebnis ist somit festzustellen, dass eine entsprechende Innenentwicklungsmöglichkeit in Rottenburg a.d. Laaber kurz- bis mittelfristig nicht besteht. Weitere Flächen im Außenbereich, angrenzend an bestehende Siedlungsstrukturen, sind der- zeit ebenso nicht verfügbar. Die geplante Baulandausweisung in der erforderlichen Größe kann somit nur am Nordrand von Gisseltshausen erfolgen, zumal hier bereits ein großer Teil dieser Fläche im Flächennutzungsplan der Stadt als Zielsetzung für ein WA-Gebiet aufgenommen ist.

1.3 Anwendung des Verfahrens nach § 13 b BauGB – Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren Bei dem vorliegenden Bebauungsplan handelt es sich um einen Bebauungsplan, welcher im beschleunigten Verfahren gem. § 13b BauGB aufgestellt werden kann. Die Voraussetzungen hierfür sind erfüllt: So liegt die zulässige gesamte Grundfläche (im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 BauGB) innerhalb des Geltungsbereichs bei 9.138 m² und somit unterhalb des relevanten Grenzwertes

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von 10.000 m². Berechnung: WA 1: 4.081 m² x 0,40 = 1.632,4 m² WA 2: 21.444 m² x 0,35 = 7.505,4 m² gesamt 9.137,8 m²

Zudem wird im Bebauungsplan die Zulässigkeit von Wohnnutzungen (Ausweisung als WA) begründet, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließt, da das Planungsgebiet an das bereits realisierte Bebauungsplangebiet „Fasanenweg“ anschließt.

Weiterhin wird durch die Aufstellung des Bebauungsplanes nicht die Zulässigkeit von Vorhaben begründet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen.

Ebenso kann ausgeschlossen werden, dass Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter besteht, da keine Beeinträchtigungen von FFH- und Europäischen Vogelschutzgebieten vorliegt, insbesondere die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes nicht berührt werden. Es bestehen weiterhin keine Anhaltspunkte, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes- Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind. Es ist kein Störfallbetrieb im Sinne der Seveso- Richtlinie III in dem relevanten Untersuchungsbereich vorhanden. Im beschleunigten Verfahren wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, vom Umweltbericht nach § 2a BauGB, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10 Abs. 4 BauGB abgesehen. Der § 4c BauGB (Überwachung) ist nicht anzuwenden.

2 ÜBERGEORDNETE PLANUNGSVORGABEN UND RECHTSGRUNDLAGEN

2.1 Raumordnung und Landesplanung Die Stadt Rottenburg gehört laut LEP 2013 der Planungsregion 13, Landshut, an und liegt im allgemeinen ländlichen Raum. Die Stadt, dessen Ortsteil Gisselthausen vom Zentrum knapp 2 km entfernt liegt, bildet ein Mittelzentrum, das nächstgelegene Oberzentrum Landshut ist nach ca. 25 km erreichbar. Einschränkende Aussagen aus der Regionalplanung liegen für den ausgewählten Raum nicht vor. Im Planungsgebiet sind keine Vorranggebiete zur Rohstoffsicherung und keine landschaftli- chen Vorbehaltsgebiete zu verzeichnen. Westlich außerhalb des Plangebiets verläuft im gro- ßen Laabertal ein regionaler Grünzug (Tal der großen Laaber nördlich ), der auch weitgehend als festgesetztes Überschwemmungsgebiet definiert ist. Da dieses sich in mindes- tens 100 m Entfernung befindet, ist es von der Planung nicht betroffen. Im Nordwesten liegt außerhalb des Geltungsbereichs das Vorranggebiet für den Bodenschatz Kies. Dieses liegt mehr als 500 m entfernt und wird somit von der Planung nicht berührt.

2.2 Flächennutzungs- und Landschaftsplan Das Untersuchungsgebiet ist im rechtsverbindlichen Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan der Stadt Rottenburg a. d. Laaber (23.10.2001) teilweise als geplantes allge- meines Wohngebiet (WA) und teilweise als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Direkt an- grenzend an die vorhandene Bebauung am Fasanenweg ist die östliche Hälfte des Bebauungs- plangebiets als WA klassifiziert, eine geplante Ortsrandeingrünung trennt diesen Bereich von den Flächen für die Landwirtschaft.

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Entlang des südlichen Feldwegs ist als lineare Struktur eine lückige Baumreihe eingetragen.

Abbildung 2: Ausschnitt aus dem Flächennutzungs- und Landschaftsplan, Stadt Rottenburg a.d. Laaber, unmaßstäblich, Geltungsbereich des Bebauungsplans: violett gestrichelt umrandet

Die derzeitige Flächennutzungsplanung entspricht somit in Teilen der geplanten Entwicklung. Im beschleunigten Verfahren kann ein Bebauungsplan auch aufgestellt werden, bevor der Flä- chennutzungsplan geändert oder ergänzt ist (§ 13a Abs. 2 Nr. 2 BauGB). Der östliche Teilbe- reich des Flächennutzungsplans, aus dem der vorliegende Bauleitplan nicht aus dem Flächen- nutzungsplan entwickelt wird, wird im Wege der Berichtigung angepasst.

2.3 Bebauungsplan Für den angrenzenden westlichen Bereich existiert der Bebauungsplan „Fasanenweg“ in der Fassung vom 15.11.1993, der am 28.09.1994 in Kraft getreten ist. Die Erschließung des geplan- ten Baugebiets über die Schaltdorfer Straße macht es erforderlich, dass das relevante Sichtfeld dieser Einmündung mit dem Flurweg (Flur Nr. 1113) Teil des vorliegenden Bebauungsplans wird. Da die davon nördlich liegende Parzelle (Flur Nr. 1109/3) noch unbebaut ist, wurde sie ebenfalls überplant und in den Bauleitplan mitaufgenommen. Es erfolgt also durch den vorlie- genden Bebauungsplan eine kleinflächige Überschneidung dieser Bereiche mit dem rechtskräf- tigen Bebauungsplan. Diese Bereiche sind als Hinweise durch Planzeichen in der Planzeich- nung dargestellt. In den Überschneidungsbereichen werden die Festsetzungen des Bebauungs- plans „Fasanenweg“ durch die Festsetzungen des vorliegenden Bebauungsplans ersetzt.

2.4 Rechtsgrundlagen des Bebauungsplans Die Festsetzungen in diesem Bebauungsplan stützen sich auf die nachfolgend genannten Rechtsgrundlagen:

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• Baugesetzbuch (BauGB) vom 03.11.2017, (BGBl. I S. 3634), • Baunutzungsverordnung (BauNVO) vom 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786), • Planzeichenverordnung (PlanzV 90) vom 18.12.90 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert am 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057) • Bayerische Bauordnung (BayBO) vom 14.08.07 (GVBl. S. 588), zuletzt geändert am 12.07.2017, (GVBl. S. 375)

3 ANGABEN ZUM PLANUNGSGEBIET

3.1 Lage, Größe und angrenzenden Bereiche Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst die folgenden Flur-Nummern: Gemarkung Rottenburg a. d. Laaber (6554) Flur Nr. derzeitige Nutzung. - 1037 (Teilbereich) Schaltdorfer Straße (Sichtfeld Einmündung) - 1061/2 (Teilbereich) Schaltdorfer Straße (Sichtfeld Einmündung) - 1102 (Teilbereich) derzeit Gartenfläche, öffentlich - 1108 landwirtschaftliche Fläche (Acker) - 1108/1 landwirtschaftliche Fläche (Acker) - 1108/2 landwirtschaftliche Fläche (Acker) - 1109 landwirtschaftliche Fläche (Acker) - 1109/3 landwirtschaftliche Fläche (Acker) - 1113 (Teilbereich) Öffentlicher Flurweg

Die Gesamtfläche des Geltungsbereichs beträgt ca. 37.403 m² (inkl. Sichtfelder). Das Plangebiet liegt am nördlichen Ortsrand von Gisseltshausen und ist wie folgt umgrenzt: • im Norden durch landwirtschaftlich genutzte Flächen • im Osten durch landwirtschaftlich genutzte Flächen • im Westen durch Bebauung des Ortsteil Gisseltshausen (überwiegend Wohnbebauung WA und MI) mit Fasanenweg und Schaltdorfer Straße • im Süden überwiegend durch landwirtschaftlich genutzte Flächen, (im Südwesten durch Bebauung des Ortsteil Gisseltshausen)

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Abbildung 3: Lage des Geltungsbereich des Bebauungsplans „Amermaier Berg, OT Gisseltshausen“, gelb gestrichelt, Quelle: BayernAtlas; 16.10.2017, © Daten: Bayerische Vermessungsverwaltung, unmaßstäblich

Bewertung der angrenzenden Bereiche: Bestehendes Allgemeines Wohngebiet (WA): Durch die vorliegende Planung wird das bestehende allgemeine Wohngebiet in Richtung Osten gleichartig fortgeführt. Somit bestehen hinsichtlich der Verträglichkeit keine Bedenken. Landwirtschaftliche Flächen: Bedenkliche negative Wechselwirkungen mit die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen sind derzeit nicht erkennbar

3.2 Naturräumliche Verhältnisse, Topographie und Vegetationsbestand Das Planungsgebiet liegt in der naturräumlichen Einheit des Donau-Isar-Hügelland (062). Haupthöhenlinien sind im Bebauungsplan als Hinweis eingetragen. Sie sind aus der aktuellen Vermessungsgrundlage vom Februar 2018 des Ingenieurbüros Schmechtig, , nachrichtlich übernommen. Das Baugebiet steigt von Westen nach Osten an und weist im östlichen Teilbereich eine Nei- gung von bis zu 9 % auf. An der Nordwestecke wird eine Höhe von ca. 422,5 m üNN erreicht, im Nordosten ca. 442 m üNN. Im Westen läuft das Gelände auf der Flur Nr. 1109/3 erhöht aus und fällt zur angrenzenden Straße bzw. Flurstraße jeweils mit einer Böschung ab. Der gekieste Flurweg schließt im Südwesten an der Schaltdorfer Straße bei ca. 420 m üNN an. Das überwiegende Planungsgebiet wird bisher als landwirtschaftliche Fläche intensiv genutzt und weist keinen Gehölzbestand auf. Zwischen der Flur Nr. 1109/3 und der Schaltdorfer Straße sind entlang des Gehweges zwei junge Straßenbäume gepflanzt, von denen der südliche im Zuge der Erschließungsplanung des neuen Baugebiets verpflanzt werden muss, da er im ge-

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planten (gegenüber Bestand erweiterten) Einmündungsbereich steht. Nach der Einmündung der Flurstraße befinden sich auf der Böschung einige Großsträucher und am Ende der Böschung drei Laubbäume mit einem Kronendurchmesser zwischen 5 - 9 m und einer Höhe von 8 - 17 m. Des weiteren stehen südlich entlang der Kiesstraße zwei Laubbäume mit ca. 8 m Kronendurch- messer. Diese werden von der Planung nicht berührt bzw. stehen auf der Plangebietsgrenze oder knapp außerhalb. Im Planungsgebiet gibt es keine kartierten und festgesetzten Schutzgebiete oder Biotope. Das nächstgelegene Biotop (Nr. 7238-0182-001 Flurhecke im „Kreuzäcker“ nördlich Gisseltshausen) befindet sich mindestens 65 m entfernt und wird von der Planung nicht berührt. Im Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) der Region Landshut, Potenzialkarte Arten und Le- bensräume, wird die aktuelle Lebensraumfunktion mit überwiegend mittel bewertet, mit einem überwiegend geringen Entwicklungspotenzial für seltene und gefährdete Lebensräume. Im Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) des Landkreises Landshut werden für den Pla- nungsbereich keine Schutzgebiete oder Schutzgebietsvorschläge dargestellt. Der Bebauungs- planbereich stellt auch kein Schwerpunktgebiet des Naturschutzes dar.

3.3 Bodenbeschaffenheit Bodenverhältnisse Laut Umweltatlas des Bayerischen Landesamt für Umwelt (Übersichtsbodenkarte 1:25.000), sind im Plangebiet überwiegend Parabraunerde und verbreitet Braunerde aus Schluff bis Schluffton (Lösslehm) über Carbonatschluff (Löss) vorzufinden. Als geologisches Ausgangsma- terial findet sich gemäß der Geologischen Karte (1:500.000) die obere Süßwassermolasse des Tertiärs. Für das Baugebiet wurde ein Geotechnischer Untersuchungsbericht durch das Geotechnische Büro Geyer, Regensburg, vom 22.03.2018 erstellt, welcher bei der Stadt Rottenburg a. d. Laa- ber eingesehen werden kann. Laut diesem Gutachten wird der Untergrund unter Lößlehmüberde- ckung regional von Kiesen und Sanden mit Ton-/Schluff-Einschaltungen der tertiären Nördlichen Vollschot- terfolge aufgebaut. Im Einzelnen zeigt sich folgendes Ergebnis : Oberboden wurde mit einer Mächtigkeit von 0,2 – 0,5 m festgestellt. Unter der Oberbodenbedeckung finden sich – mit Ausnahme einer Bohrung - durchwegs Deck- lehme/Fließerden, bestehend aus sandig-tonigen Schluffen und Schluff-Feinsand-Gemischen in weicher bis steifer Konsistenz. Gemäß den durchgeführten Konsistenzbestimmungen handelt es sich um leicht- bis mittelplastische Tone, stärker sandige Bereiche können auch in die Bo- dengruppe ST* eingestuft werden. Diese sind sehr wasserempfindlich und neigen bei Wasser- zutritt zum Ausfließen. Bei der obersten Bohrung dagegen wurde unter einer geringmächtigen Lehmüberdeckung bis 5 m Tiefe nichtbindiges Bodenmaterial aus schwach schluffigen Kiessan- den und kiesigen Sanden festgestellt. Gemäß Bohrwiderstand und Rammsondierergebnis sind diese Schichten locker bis mitteldicht gelagert.

Wahrend im Großteil des Baugebietes rein bindiger Baugrund vorhanden ist, treten im Nordost- bereich nichtbindige bis gemischtkörnige Böden auf. Diese sind nur gering kompressibel und gut zur Aufnahme von Bauwerklasten geeignet. Die ansonsten anstehenden Decklehme/Flie- ßerden sind dahingegen kompressibel, für die Aufnahme von Bauwerkslasten der vorgesehe- nen Bebauung mit Einfamilienhäusern jedoch mit Einschränkungen geeignet.

Keller werden bei den vorliegenden Böden in einen nahezu wasserdichten Lehmtrog einbinden. Oberflächenwasser und ggf. vorhandenes Schichtenwasser kann sich dann am Gebäude an- stauen. Soweit hier keine Dränierung vorgesehen ist, wird eine wasserdichte Ausführung der Untergeschosse in WU-Beton mit Rissebewehrung empfohlen. Für sämtliche Gebäude, die nur teilweise in den Hang einschneiden, wird die Ausführung einer hangseitigen Dränage empfoh- len. Die Dränage ist talseitig druckfrei abzuleiten oder einer geeigneten Vorflut zuzuführen.

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Weitere Angaben und Ausführungsempfehlungen (z.B. zu Gründung, Baugrube, Abdichtung, Bauwasserhaltung) sind dem o.g. Geotechnischen Untersuchungsbericht zu entnehmen. Die Untergrundverhältnisse für jedes Einzelbauvorhaben sind eigenverantwortlich kritisch zu prüfen.

Im Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) der Region Landshut, Schutzgutkarte Boden wird das Rückhaltevermögen für sorbierbare Stoffe mit überwiegend mittel bewertet, die potenzielle Erosionsgefährdung durch Wasser mit überwiegend hoch eingestuft.

3.4 Wasserwirtschaft, Wasserverhältnisse Schutzgebiete, Oberflächenwässer Der Geltungsbereich liegt nicht im Einzugsgebiet eines Wasserschutzgebiets, es kommen keine Oberflächengewässer vor. Quellstandorte sind ebenfalls nicht bekannt. Im Planungsgebiet sind keine festgesetzten oder vorläufig gesicherten Überschwemmungsge- biete zu verzeichnen. In der näheren Umgebung ist im westlichen Tal der großen Laaber ein festgesetztes Überschwemmungsgebiet vorhanden, dessen äußerste Grenze an die Westgren- ze der Bebauung an der Schaltdorfer Straße reicht. (werden durch die Planung nicht tangiert). Gemäß Informationsdienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete (IÜG) ist das Planungsgebiet nicht als wassersensibler Bereich eingestuft. Wassersensible Bereiche werden vom Wasser be- einflusst; Nutzungen können hier beeinträchtigt werden durch über die Ufer tretende Flüsse und Bäche, zeitweise hohen Wasserabfluss in sonst trockenen Tälern oder zeitweise hoch anste- hendes Grundwasser.

Grund-, Schicht- bzw. Sickerwasser Gemäß o. g. Geotechnischen Gutachten wird das tertiäre Hauptgrundwasserstockwerk bei etwa 413 müNN erwartet, bei Fließrichtung nach Nord. Darüber können hängende Grundwasserkör- per auftreten. Hinweise auf Grund- oder Schichtwasser wurde bei den Bohrarbeiten für das geotechnische Gutachten nicht festgestellt, sämtliches Bohrgut war erdfeucht bis feucht. Generell muss im Hangbereich jedoch mit Schicht- und Stauwasservorkommen gerechnet werden, über deren Ausdehnung und Mächtigkeit keine Prognose möglich ist. Solche oberflächennahen Hangwäs- ser werden vom Niederschlag gespeist und können dementsprechend zeitlich stark schwanken. Über die Fassung und Ableitung von Tag- und Schichtwasser hinausgehende Wasserhaltungs- maßnahmen werden i.d.R. nicht erforderlich werden. Versickerungseignung Gemäß o.g. Geotechnischen Gutachten ist im größten Teil des Baugebietes eine Versickerung von Niederschlagswasser nicht möglich, da die hier anstehenden Lehme mit k < 10-5 m/s eine zu geringe Wasserdurchlässigkeit aufweisen.

3.5 Schutzgebiete Amtlich festgesetzte Schutzgebiete wie z.B. Landschaftsschutzgebiete, Landschaftsbestandteile oder Naturdenkmäler sind auf dem Geltungsbereich nicht vorhanden. Ebenso fehlen kartierte Biotope oder sonstige schutzwürdige Strukturen. Die nächstgelegenen Biotope der Biotopkartierung von 1996 sind Nr. 7238-0182-001 („Flurhe- cke im Kreuzäcker nördlich Gisseltshausen“, 75 m entfernt Richtung Norden), Nr. 7238-0183- 009 („Hecken im Mühlgrund nördlich Rottenburg“, ca. 200 m entfernt Richtung osten), 7238- 0284-001 („Weiher am nördlichen Ortsrand von Gisseltshausen“, ca. 100 m entfernt Richtung Westen) werden von der Planung nicht berührt.

3.6 Altlasten Im rechtsgültigen Flächennutzungs- und Landschaftsplan sind innerhalb des Geltungsbereichs

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keine Altlasten dargestellt. Nach Kenntnis der Stadtverwaltung liegen in diesem Bereich keine Altlasten-Verdachtsflächen vor. Hinweise auf künstliche Auffüllungen oder sonstige Altlasten wurden bei den Untersuchungen zum Geotechnischen Bericht nicht festgestellt. Sämtliche geprüften Parameter unterschreiten den Z 0-Wert nach Eckpunktepapier, auch sonst liegen keine Hinweise auf eine schädliche Bo- denveränderung vor. Insoweit kann der Bodenaushub ohne weitere Beprobung eine uneinge- schränkten Wiederverwertung zugeführt werden oder über Gruben mit Zulassung nach Eck- punktepapier für Z 0-Material entsorgt werden Sollten im Zuge der Bauarbeiten unbekannte Kontaminationsherde berührt werden, sind die Bauarbeiten einzustellen und der Baugrundsachverständige sowie die zuständige Behörde davon in Kenntnis zu setzen.

3.7 Denkmalschutz Nach dem Kenntnisstand des Bayerischen Denkmal-Atlas des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BlfD) sind im geplanten Geltungsbereich keine Bodendenkmale zu erwarten. Das nächstgelegene Bodendenkmal D-2-7238-0184, (Untertägige mittelalterliche und frühneu- zeitliche Befunde und Funde im Bereich des Schlosses von Gisseltshausen mit abgegangenen Wirtschaftgebäuden und Gartenanlagen ) befindet sich ca. 200 m südlich und das Bodendenk- mal D-2-7238-0143, (Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung) liegt knapp 500 m nörd- lich entfernt. Sollten bei nachfolgenden Erdarbeiten Keramik-, Metall- oder Knochenfunde etc. zutage kommen, so wird darauf verwiesen, dass Bodendenkmäler der Meldepflicht an das Landesamt für Denkmalpflege (Archäologische Außenstelle München) oder an die Untere Denkmalschutzbehörde (Landratsamt Landshut) gemäß Art. 8 Abs. 1-2 DschG unterliegen.

Die nächstgelegenen Baudenkmäler sind zum einen in ca. 200 m Entfernung das Wasserschloss (D-2-74-176-25, barocker zweigeschossiger Bau mit Mansard-Halbwalmdach, von 1729, zum Teil von Weiheranlage umgeben) und zum anderen mind. 400 m entfernt die kath. Kirche St. Ulrich (D-2-74-176-24). Sichtachsen werden durch die Planung nicht beeinträchtigt, da das Wasserschloss und die Kirche aufgrund der Topografie und dem Gehölzbewuchs vom Plangebiet aus nicht sichtbar ist. Die bisher sichtbare Kirchturmspitze bleibt aufgrund der Höhenlage im höheren, östlichen Teil des Geltungsbereichs des Bebauungsplan weiterhin erlebbar. Die Sichtachsen auf die ca. 1 km entfernten Baudenkmäler Spitalkirche St. Joseph (D-2-74- 176-48, Saalkirche mit Westturm, neuromanischer Bau von 1886 ) und Filialkirche St. Walburga, (D-2-74-176-47, Saalkirche mit Westturm, Langhaus 2. Hälfte 13. Jh., Chor Ende 15. Jh., barocker Ausbau Mitte 18. Jh.) in Pattendorf werden durch die Planung nicht beeinträchtigt.

4 PLANUNGSLEITGEDANKEN UND PLANUNGSZIELE Als Ziel des Bebauungsplans soll eine maßvolle bauliche Entwicklung für die angestrebte Nut- zung des Gebiets angestrebt werden unter Beachtung der benachbarten Gegebenheiten. Weiterhin soll im ganzen Geltungsbereich durch entsprechende Möglichkeit der Gebäudeaus- richtung und Festsetzungen der Bau energetisch effizienter Gebäude und eine optimale Nut- zung regenerativer Energien ermöglicht werden. Grundlage für den Bebauungsplan bildet dabei die vom Stadtrat/Bauausschuss am 28.11.2017 beschlossene städtebauliche Variante des Büros EGL, bei der die Erschließung über eine Hauptsammelstraße mit zwei abzweigenden Ringschleifen erfolgt. Durch den Bebauungsplan werden die Voraussetzungen für insgesamt 37 Parzellen für mindes- tens 33 Einzelhäuser sowie 4 Einzel- oder Doppelhäuser geschaffen. In der überwiegenden Zahl sind Einfamilienhäuser mit max. 2 Wohneinheiten geplant, bei der Parzelle 1 kann auch ein

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Mehrfamilienhaus mit bis zu 6 Wohneinheiten entstehen. Vom Grundsatz her ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen „Nettobaufläche“ zu „Öffentlichen Flächen“ anzustreben. Die Festsetzungen (insbesondere Baugrenzen, Gebäudetypen, Dächer,) sind so gestaltet, dass neben den traditionellen dörflichen Bauformen moderat auch modernere Baukörper zulässig sind und möglichst viele individuell gestaltete Baukörper im Freistellungs- verfahren verwirklicht werden können. Der Bebauungsplan sieht dabei durch großzügige Bau- grenzen eine möglichst flexible Lage der Gebäude auf den Grundstücken vor. Die Parzellengrößen entsprechen denen des übrigen Stadtgebiets bzw. der Nachfragesituation und sind dem heutigen familiären Lebensraumbedarf mit Haus und Garten auf dem Lande, an- gepasst. Der Parzellenzuschnitt hat eine Brandbreite von ca.366 – 865 m², liegt überwiegend je- doch zwischen ca.550-650 m². Die durchschnittliche Parzellengröße nimmt von Osten nach Westen ab, die Bebauung soll den Hang hinauf entsprechend lockerer werden, der Garten- bzw. Grünanteil sich sukzessive erhöhen. Die kleineren Grundstücke bzw. Doppel- und Mehrfa- milienhausbebauung orientieren sich zur vorhandenen Bebauung hin und bleiben am Hangfuß.

5 PLANUNGSINHALT Um eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu gewährleisten, sind entsprechende Festset- zungen gemäß BauGB und BauNVO zu treffen. Diese können aus der Zeichenerklärung auf dem Bebauungsplan und aus dem Textteil des Bebauungsplanes entnommen werden.

5.1 Art der baulichen Nutzung Der Geltungsbereich wird als „Allgemeines Wohngebiet (WA)" nach § 4 BauNVO festgesetzt. Dieses Allgemeine Wohngebiet wird in zwei Bereiche differenziert. Im WA1 soll eine maßvolle, der Umgebung und städtebaulichen Struktur angepasste Verdichtung ermöglicht werden, im WA2 kann entsprechend der Topographie mit steigender Höhe die Baudichte abnehmen. Zulässig sind im WA1 und WA2 gemäß § 4 Abs. 2 BauNVO Wohngebäude, die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden und nicht störenden Handelsbetriebe sowie Anlagen für kulturel- le, kirchliche, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Aufgrund der Flächengröße und wegen der bereits bestehenden benachbarten überwiegenden Wohnnutzung werden Schank- und Speisewirtschaften als zulässige Nutzung ausgeschlossen. Zudem würden diese Nutzun- gen auch zusätzlichen Kundenverkehr mit entsprechendem Stellplatzbedarf verursachen. Die unter § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zugelassenen Nutzungen sind ausgeschlossen. Diese Nutzungen sind bei einem Verfahren nach § 13b BauGB, welches die Zulässigkeit von Wohnnutzungen begründet, unzulässig.

5.2 Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung für das Allgemeine Wohngebiet wird durch die Festlegung der maximal möglichen Grundflächenzahl gemäß § 19 BauNVO, die maximale Anzahl der Geschos- se sowie Festsetzung der zulässigen maximalen Wandhöhen geregelt. Zusätzlich werden die maximal möglichen Dachneigungen festgesetzt, die dadurch die Firsthöhe limitieren. Um dem Ziel Rechnung zu tragen, eine dichtere Bebauung im Westen zu ermöglichen, (topo- graphisch tiefste Stelle, direkter Anschluss an vorhandene Bebauung), wird die festgelegte Grundflächenzahl (GRZ) in zwei Abschnitte differenziert: im WA 1 beträgt die GRZ 0,4, im WA 2 beträgt die GRZ 0,35. Die Begrenzung der zulässigen Grundflächenzahl auf 0,35 vermeidet in Zusammenhang mit der oben beschriebenen Vergrößerung der Parzellen in Richtung hangauf- wärts eine zu dichte Bebauung zur Landschaft hin. Die festgesetzte Grundfläche aller Gebäude darf gemäß § 19 Abs. 4 BauNVO durch die Grund- flächen der in § 19 Abs. 4 Satz 1 BauNVO bezeichneten Anlagen um bis zu 50% überschritten werden, jedoch maximal bis zu einer GRZ von 0,8. Dies bedeutet, dass die festgesetzte zulässi- ge Grundfläche durch Garagen und Stellplätze mit ihren Zufahrten, Nebenanlagen im Sinne des

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§ 14 BauNVO und bauliche Anlagen unterhalb der Geländeoberfläche, durch die das Baugrund- stück lediglich unterbaut wird, im WA 1 bis zu einer rechnerischen Gesamt-GRZ von 0,6 und im WA 2 bis zu einer rechnerischen Gesamt-GRZ von 0,52 überschritten werden darf.

Zulässige Wandhöhen und Anzahl der Geschosse Wegen des geneigten Ausgangsgeländes wird nur auf der Parzelle 1 an der Schaltdorfer Straße die Möglichkeit zu drei Geschossen festgesetzt, bei den übrigen Parzellen sind maximal zwei Geschosse zulässig. Mögliche Untergeschosse bei der Erstellung des Gebäudetyps 1 sind nur als nicht voll ausgebautes Teil-Geschoss zulässig. In Anbetracht der möglichen Geschosse, der zulässigen Dachformen und der maximal mögli- chen Wandhöhen ergeben sich fünf verschiedene Gebäudetypen, die hinsichtlich der Dachfor- men weiter unterteilt werden können (z.B. Gebäudetyp 3, differenziert in Gebäude mit Sattel- oder Walm- oder Zeltdach). Bezugspunkt für Wandhöhen: Durch die Festlegung von in der Lage eindeutig definierten Höhenbezugspunkten für jede Par- zelle (mit Ausnahme der Parzelle 8, 9, 17 und 18) sind die max. möglichen Wandhöhen eindeu- tig bestimmt und können bei den Bauanträgen entsprechend gut geprüft und nachvollzogen werden. Die Höhenbezugspunkte werden im Zuge der weiteren Erschließungsplanung über- prüft. Für die Parzellen 8, 9, 17 und 18 bestimmt sich die maximal zulässige traufseitige Wand- höhe aus dem Höhenunterschied zwischen der Oberkante des bestehenden bergseitigen Ge- ländes in der Gebäudemitte und dem Schnittpunkt zwischen Außenwand und Oberkante Dach- außenhaut.

5.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksflächen, Abstandsflächen und Geländegestaltung Höhenlage Bauweise und Wohneinheiten: Um die im näheren Umfeld vorherrschende Siedlungsstruktur fortzuführen ist eine offene Bauweise mit Einzelhäusern und vereinzelt Einzel- oder Doppelhäuser festgesetzt. Für das WA 1 sind je Wohngebäude als Einzelhaus oder Doppelhaushälfte 2 Wohneinheiten und auf Parzelle 1 maximal 6 Wohneinheiten zulässig. Hinsichtlich einer demografiegerechten Nutzung und höheren Flexibilität sowie aufgrund der ausreichend großen Grundstücke sind für die Einzelhäuser im Bereich des WA 2 ebenfalls bis zu 2 Wohneinheiten zulässig. Wegen der topografischen Verhältnisse wird für die Wandhöhe der grenzständigen Garagen und Nebengebäude der Parzellen 2a bis 5b, 11 - 13, 20 -22 eine abweichende Bauweise gemäß § 22 Abs. 4 BauNVO definiert. So darf die Wandhöhe 3,00 m über der nächstgelegenen höchsten Oberkante der Geh- bzw. Fahrbahnkante nicht überschreiten. (an der im Zufahrtsbereich liegenden Gebäudemitte)

Überbaubare Grundstücksflächen: Die überbaubaren Grundstücksflächen sind ausschließlich durch Baugrenzen festgelegt. Soweit keine Notwendigkeit für eine Einschränkung vorliegt, ist bewusst eine großzügige Führung der Baugrenzen mit frei wählbarer Firstrichtung (Ausnahme Einzel- oder Doppelhäuser im Westen) angewendet worden. Hieraus ergibt sich ein, von der Stadt Rottenburg präferierter, größtmöglicher Gestaltungs- spielraum für die Bebauung sowie beste Voraussetzungen für energieeffiziente Gebäude mit Solartechnik und Photovoltaik durch optimale Möglichkeiten der Dachausrichtung. Durch die großzügig angeordneten Baufenster sind bei optimaler Lage der Hauptgebäude zudem attraktive Gartenfreiräume mit vorwiegend Süd-, Südost- oder Südwestorientierung möglich. Innerhalb der Baugrenzen sind Hauptgebäude dargestellt, die bzgl. Ausdehnung und Lage als exemplarischer Vorschlag für die Bebauung anzusehen sind. Garagen und Carports können innerhalb der festgelegten Baugrenzen für die Hauptgebäude errichtet werden. Zusätzlich sind v.a. an den bergseitigen Bereichen der Planstraße B Baugrenzen für Garagen und Carports direkt an der Erschließungsstraße bzw.

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Multifunktionsstreifen festgesetzt, um zur Erschließungsstraße parallele, relativ höhengleiche Zufahrten und Garagen-Vorbereiche zu ermöglichen. Die Garagen und Carports der Parzellen 7, 13, 26 und 36 werden von den jeweils angrenzenden Erschließungsstraßen auf den privaten Grundstücken mindestens 0,50 m abgerückt, damit auf den Straßen, v.a. auch hinsichtlich eines uneingeschränkten Winterdienstes, ein ausreichendes Lichtraumprofil verbleibt.

Abstandsflächen: Im WA 1 und WA 2 wird mit Ausnahme der festgesetzten abweichenden Bauweise für die Höhenlage und Höhe der Grenzgaragen die Gültigkeit von Art. 6 Abs. 5 Satz 1 BayBO angeordnet.

Höhenlage/Geländegestaltung: Im Februar 2018 wurde das Bestandsgelände vom Ingenieursbüros Schmechtig, Ergoldbach, vermessen. Die Bestandshöhenlinien des „natürlichen Geländes“ wurden im Bebauungsplan als Hinweis durch Planzeichen nachrichtlich übernommen. Durch die Festlegung von Höhenbezugspunkten für die Parzellen - mit Ausnahme der Parzelle 8, 9, 17 und 18 – ist die Höhenlage der Hauptgebäude bis auf einen geringen Spielraum bereits abgesteckt. Die max. EG-Fußbodenoberkante der Garage und Nebengebäude, darf die Höhe der nächstgelegenen, höchsten Oberkante der Geh- bzw. Fahrbahnkante nicht überschreiten.

Geländegestaltung: Aufgrund des geneigten Geländes sind Geländeveränderungen und -modellierungen unvermeidbar. Die Höhenunterschiede auf den geplanten Parzellen und untereinander können jedoch nicht allein mit Geländemodellierungen bewältigt werden. Deshalb werden im Bebauungsplan differenziert Mauern und Stützmauern und deren jeweils maximal mögliche Höhen festgelegt, um eine verträgliche Höhenabwicklung zu erreichen. An den Geltungsbereichsgrenzen im Norden im Übergang zur freien Landschaft sind jedoch Mauern unzulässig, an den östlichen und südöstlichen Grenzen sind nur Trockenmauern mit einer max. Höhe von 0,80 m ab OK anschließenden Gelände zulässig.

5.4 Gebäudegestaltung Grundsätzlich werden bei der Gebäudegestaltung nur Festlegungen zu wesentlichen Kriterien wie Dachform, Dachdeckung, etc. getroffen, um ausreichende Flexibilität bei der Gestaltung der Hauptgebäude zu ermöglichen und gleichzeitig negative Erscheinungsformen für das Ortsbild soweit möglich zu verhindern. Die Festsetzungen zur baulichen Gestaltung bilden einen einheit- lichen Rahmen, der dem einzelnen Bauherren hinreichenden Gestaltungsspielraum belässt. Bei der Gebäudegestaltung sind sowohl traditionell ländliche Bauformen (insbes. Satteldach, mit Dachüberstand, Dachgauben, Zwerchgiebel/Wiederkehr) aber auch - dem derzeitigen Ge- staltungstrend folgend - modernere Baukörper (Pult- und Zeltdach) zulässig. Auch bei der Dachdeckung ist neben den konventionellen Dachsteinen (Dachziegel, Be- tondachsteine) eine Blechdeckung oder ein extensiv begrüntes Flachdach möglich. Die Zulässigkeit von flacheren Dachneigungen und mehreren Dachformen, z.B. Walmdach, be- gründet sich auch in dem Ziel einer möglichst optimalen Photovoltaik-Nutzung auf den Dächern. Bei den Einzel- oder Doppelhäusern im WA 1 wird die Firstrichtung verbindlich festgelegt, um eine abgestimmte Bauweise und ein homogenes Erscheinungsbild zu sichern.

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5.5 Erschließung und Verkehr

5.5.1 Verkehrserschließung Ziel ist eine sparsame und wirtschaftliche Erschließung und die Sicherung der funktionalen Be- lange. Die verkehrstechnische Hauptanbindung des Plangebiets erfolgt im Westen an die Schaltdorfer Straße (im Plan Planstraße A) und führt entlang des vorhandenen Flurweges. Von dieser 6,0 m breiten Hauptsammelstraße zweigen zwei Ringschleifen mit einer Straßenbreite von 5,50 m ab. (Planstraße B und C). Diese innere Erschließung orientiert sich weitgehend an den Höhenlinien. Eine Verbindung der beiden Schleifen erfolgt lediglich fußläufig und für Radfahrer bzw. als Anlie- gerstraße für die Parzellen 15 und 23. Dieser Bereich ist als öffentliche Verkehrsfläche mit be- sonderer Zweckbestimmung ausgewiesen und für den allgemeinen KFZ-Verkehr nicht nutzbar. Auf diese Weise wird unerwünschter Durchgangsverkehr verhindert und die Verkehrsbelastung so gering wie möglich gehalten. Mit Ausnahme der Planstraße B (ost) wird die Straßenverkehrsfläche jeweils einseitig mit einem 2,0 m breiten Gehweg begleitet. Ein 2,0 m breiter Multifunktionsstreifen für Längsparker und für die Baumstandorte komplettiert die Erschließung. Die Kurven- und Einmündungsbereiche sind ausreichend für Ver- und Entsorgungsfahrzeuge ausgerundet. (z.B. für die Fahrzeuge der Ab- fallentsorgungsbetriebe). An die Ringstraßen schließen sich im Nordwesten und Nordosten zwei kleine Stiche nach Nor- den an, um mittel- bis langfristig eine Erschließung nach Norden zu ermöglichen. (der nordwest- liche Teilbereich ist bereits im Flächennutzungsplan der Stadt Rottenburg a.d. Laaber als ge- plantes WA enthalten). Der Geltungsbereich des Bebauungsplans wird beidseits an der in Einmündung in die Schalt- dorfer Straße um das nachzuweisende Sichtfeld mit einer Schenkellänge von jeweils 70 m er- weitert. (zulässige Geschwindigkeit: 50 km/h, innerorts) Ab dem östlichen Ende der Planstraße A bleibt der vorhandene Feldweg im Südosten erhalten und kann auch weiterhin für landwirtschaftlichen Fahrzeuge und fußläufig in Richtung Osten und in Fortführung Richtung Norden v.a. für Spaziergänger, Jogger, usw. genutzt werden. Weitere Fußwege mit unterschiedlichen Breiten zwischen 3,0 m bis 5,0 m binden im Norden und Osten an die umgebende Landschaft an bzw. ermöglichen eine Ost-West-gerichtete Wege- verbindung durch das neue Quartier bis zum Kinderspielplatz. Die Breiten sind entsprechend den Anforderungen (Pflegefahrzeuge zum Spielplatz entlang von beidseitigen Garagen, Anbin- dung an vorhandenen Flurweg in gleicher Breite) differenziert.

5.5.2 Ruhender Verkehr Die Stadt Rottenburg a. d. Laaber besitzt keine Stellplatzsatzung. Die Anzahl der erforderlichen Stellplätze wird im Bebauungsplan geregelt. Pro Wohneinheit sind mindestens 2 Stellplätze auf dem jeweiligen Baugrundstück nachzuweisen. Der Stauraum vor der Garage wird dabei nicht als Stellplatz anerkannt. Darüber hinaus werden die geplanten Erschließungsstraßen jeweils von einem 2,0 m breiten Multifunktionsstreifen begleitet, der v.a. öffentliche Längsparkplätze bietet.

5.6 Versorgung Bestehende oberirdische Versorgungsleitungen sind innerhalb des Geltungsbereiches nicht vorhanden.

Wasserversorgung Die Versorgung des Baugebietes mit Trink- und Brauchwasser sowie die Bereitstellung der Löschwasserversorgung erfolgt durch den Zweckverband zur Wasserversorgung Rottenburger Gruppe und kann als gesichert betrachtet werden.

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Brandschutz, Löschwasserversorgung Der Brandschutz wird durch die örtliche Feuerwehr FFW Rottenburg a. d. Laaber sichergestellt. Die Wehr ist vom von der Stadt Rottenburg gut ausgestattet und kann diese Aufgaben in vollem Umfang wahrnehmen.

Elektrische Erschließung Die Stromversorgung ist gesichert. Das Bebauungsplangebiet wird durch die Bayernwerk Netz GmbH mit Strom versorgt. Bei der Ausführungsplanung sind notwendige Niederspannungskabel und Verteilerschränke auf den öffentlichen Flächen vorzusehen.

Telekommunikation: Im Zuge der Erschließungsmaßnahmen sollten aus funktionalen und städtebaulichen Gründen die erforderlichen Versorgungskabel für Telefon unterirdisch eingebaut werden, deshalb ist die- se Zielvorstellung der Stadt in den Hinweisen dokumentiert. Bestehende oberirdische Versor- gungsleitungen sind innerhalb des Geltungsbereiches nicht vorhanden.

5.7 Entsorgung Abwasserbeseitigung Die Entwässerung erfolgt im Trennsystem und wird in der weiteren Erschließungsplanung verbindlich geregelt. Die städtische Kläranlage hat noch ausreichend Kapazität, um das zu erwartende Schmutzwasser aus dem neuen Baugebiet ordnungsgemäß zu verarbeiten.

Oberflächenwassermanagement Da eine Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers wegen der vorgefundenen Bodenverhältnisse laut Einschätzung des Gutachters nicht möglich ist, kann eine Niederschlagswasserversickerung vor Ort auf den Parzellen nicht festgesetzt werden. Um die Belastung für die öffentliche Kanalisation zu minimieren, werden deshalb auf den privaten Grundstücken dezentrale Regenwasserspeicher mit einem gedrosselten Notüberlauf/ Einleitung eingebaut. Die Bemessung der erforderlichen Retentionsvolumen auf den Grundstücken und der möglichen Drosselmengen für die Einleitung wird in der Erschließungsplanung und gemäß den Vorgaben der Entwässerungssatzung der Stadt Rottenburg a.d. Laaber geregelt.

Die Überprüfung durch das Ingenieurbüro Ferstl ergab, dass das ursprünglich im Städtebaukon- zept geplante Regenrückhaltebecken innerhalb des Geltungsbereichs nicht erforderlich ist, da das gesamte zu erwartende Niederschlagswasser direkt in die westlich liegenden „Eigenstetter- Weihern“ geleitet werden kann. Unverschmutztes Regenwasser aus dem Baugebiet wird in ei- nem eigenen, neu zu erstellenden Regenwasserkanal gesammelt und parallel zum Schmutz- wasserkanal geführt und im Bereich der „Eigenstetter-Weihern“ diesen zugeführt. Der dazu er- forderliche, gesonderte Antrag zur wasserrechtlichen Genehmigung für diese Einleitung muss rechtzeitig vor Baubeginn eingeholt werden. Am Hochpunkt des Baugebiets ist im Osten parallel zur vorhandenen Flurstraße eine öffentliche Straßenbegleitgrünfläche vorgesehen, auf der evtl. noch vorzusehende, erforderliche Maßnah- men gegen ungehinderten Wasserabfluss bei Starkregenereignissen aus den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen in das Baugebiet gemäß Erschließungskonzept IB Ferstl umge- setzt werden können.

Hang- Schicht- und Grundwasser Soweit erforderlich sind Schutzvorkehrungen gegen Hang-, Schicht- und Grundwasser durch den jeweiligen Grundstückseigentümer eigenverantwortlich zu treffen. Es wird deshalb empfohlen, für das Untergeschoss die Ausführung mit druckwasserdichten und auftriebsicheren

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Wannen („weiße Wanne“) im konkreten Einzelfall zu prüfen und ggf. auszubilden. (Vgl. 3.3) Bei den Aushub- und Gründungsmaßnahmen ist mit Schicht-, Sickerwasser- und Tagwasserandrang zu rechnen. Für das Um- bzw. Ableiten oder Wiederversickerung von Schichtwasser (offene Bauwasserhaltung) ist eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich. Abfallbeseitigung Die Abfallbeseitigung ist auf Landkreisebene zentral geregelt und gesichert. Bis auf die Parzelle 23 können sämtliche Parzellen von den Abfallentsorgungsfahrzeugen angefahren werden. Da die Parzelle 23 von der öffentlichen Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung aus mit einem Entsorgungsfahrzeug nicht befahrbar ist, bzw. dort keine geeignete Wendeanlage vorhanden ist, sind die Abfallgefäße am Tag der Leerung bis 6:00 Uhr morgens oder am Abend vorher an der Planstraße C (West) bereitzustellen, um eine Leerung ohne Schwierigkeiten und Zeitverlust zu gewährleisten.

5.8 Immissionen, Emissionen Immissionsschutz (Staub-, Geruchsschutz) Das Planungsgebiet ist von Ackerflächen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung umgeben. Zeitweise auftretende Lärm-, Geruchs- und Staubemissionen im Zuge der Landbewirtschaftung, auch an Sonn- und Feiertagen, können daher nicht ausgeschlossen werden und sind in der Re- gel nach guter fachlicher Praxis hinzunehmen. Relevante Geruchsquellen für den Geltungsbereich könnten in einer Entfernung von mehr als 100 m das landwirtschaftliche Anwesen Forstner Fl. Nr. 752 und Fl. Nr. 1039 (beidseits der Schaltdorfer Straße) sowie die mehr als 200 m westlich liegende Kläranlage der Stadt Rotten- burg a.d. Laaber darstellen. Das Stallgebäude des landwirtschaftlichen Betriebs ist mindestens 130 m von der nächstliegen- den Parzelle 1 entfernt und liegt somit in einem ausreichenden Abstand von der Wohnnutzung. Die vorhandene Kläranlage stellt ebenso keine extreme Geruchsquelle dar, da der Kaltluftab- fluss entlang des Laabertals erfolgt und bei den meist vorherrschenden Westwinden eine aus- reichende Entfernung und die ansteigende Topografie die Geruchsbelastung minimiert. Die Er- fahrungen der Stadt Rottenburg a. d. Laaber zeigen zudem, dass bisher keine Beschwerden von Anwohnern der Wohnhäusern an der Schaltdorfer Straße und Fasanenweg vorliegen, wel- che sich in geringerer Entfernung zur Kläranlage befinden, als das vorliegende Baugebiet. Schallimmissionsschutz Nach derzeitigem Kenntnisstand ist das Planungsgebiet keinen potenziellen Lärmquellen aus- gesetzt, die unzulässige Auswirkungen auf das Allgemeine Wohngebiet haben könnten und für die Einhaltung der Immissionsrichtwerte spezielle Schallschutzmaßnahmen erforderlich machen würden. Das südlich liegende Gewerbegebiet liegt mit einem Abstand von mindestens 135 m ausreichend entfernt und ist topografisch abgeschirmt. Somit ist davon auszugehen, dass die immissionsschutztechnische Verträglichkeit der Planung hinsichtlich der Kriterien Geruch und Schall gegeben ist .

5.9 Grünordnung Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind auch die Belange des Naturschutzes und der Land- schaftspflege zu berücksichtigen. Örtliche Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind in die gemeindliche Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange einzubeziehen.

5.9.1 Öffentliche Grünflächen Im Geltungsbereich werden im Westen, Osten und südlich der Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung öffentliche Grünflächen als Straßenbegleitgrün festgesetzt. Diese Flächen sind als Pflanzflächen konzipiert (Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonsti-

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gen Bepflanzungen) und schaffen einen räumlichen Abstand zur vorhandenen Bebauung am Fasanenweg (Westen), begleiten die Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung, vermit- teln bei Höhenunterschieden und bilden einen Ortsrand im Osten. Auf die Fläche im Osten kön- nen zudem Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen-Abfluss in das Baugebiet (Vgl. Kapitel 5.7 Oberflächenwassermanagement) umgesetzt werden. Zudem ist im Westen zwischen der vorhandenen und der neuen Bebauung ein Kinderspielplatz mit einer Bruttofläche über 900 m² geplant. Bezogen auf das geplante Wohngebiet entspricht die Flächengröße einem Wert von ca. 5 – 7 m² pro zu erwartenden Einwohner und ist im Ver- gleich mit anderen Baugebieten großzügig dimensioniert. Der öffentliche Spielplatz liegt an der tiefsten Stelle des Baugebiets und verfügt über die topografischen Möglichkeiten, ebene Flä- chen für Spielgeräte zu schaffen. Für die Bepflanzung sind hier mindestens 3 Laubbäume als Schattenspender vorgesehen und nur ungiftige Arten zu verwenden. Als grünes, raumwirksames Grundgerüst für das Planungsgebiet werden auf den Multifunktions- streifen Bäume 2. Ordnung mit jeweils einer durchgehenden Art je Straßenverlauf festgesetzt. Die Hochstammbäume entlang der neuen Straßen werten das Erscheinungsbild des neuen Baugebiets auf, erleichtern die Orientierung und binden die Bebauung in die topografisch wirk- same landschaftliche Situation ein.

5.9.2 Private Grundstücksflächen Die Festsetzungen auf den privaten Grundstücksflächen über Art und Ausführung der Begrünung sollen Mindeststandards für eine ökologisch und gestalterisch positive Durchgrünung erfüllen und eine verträgliche Integration der Bebauung gewährleisten, jedoch wird hier bewusst auf weitergehende Bindungen verzichtet. Als Mindestbegrünung wird eine Pflanzung von Bäumen bezogen auf die jeweilige nicht über- baute Grundstücksfläche definiert. Für die Ortsrandsituationen im Norden werden auf den entsprechenden Parzellen Flächen zur Anpflanzung festgelegt. Eine zu dichte Abpflanzung soll jedoch bewusst vermieden werden, um einen durchlässigen und abwechslungsreichen Ortsrand und einen fließenden Übergang in die Landschaft zu schaffen. Die Festsetzungen zur Verwendung von versickerungsfähigen Belägen und die Zulässigkeit von extensiven Dachbegrünungen auf den Nebengebäuden sind wichtige Beiträge zur Minimierung der Flächenversiegelung. Die Festlegungen zu den Einfriedungen und Mauern sind weitere relevante Aspekte für ein harmonisches und stimmiges Erscheinungsbild, insbesondere auch zum öffentlichen Straßenraum hin.

5.10 Umweltbericht, naturschutzrechtliche Eingriffsregelung und saP

5.10.1 Umweltbericht und naturschutzrechtliche Eingriffsregelung Für das Bauleitplanverfahren nach § 13b BauGB gelten die Vorschriften nach § 13a BauGB bzw. § 13 Abs. 3 BauGB. Im Verfahren wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB bzw. vom Umweltbericht nach § 2a BauGB abgesehen.

Eine mögliche Umweltverträglichkeitsprüfung oder eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles laut Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung -UVPG (gemäß Anlage1 Nr.18.7) sind in ei- nem Verfahren nach § 13 b BauGB nicht begründet, da der Prüfwert von 20.000 m² zulässiger Grundfläche nicht erreicht werden kann.

Die Anwendung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung ist nicht erforderlich. Nach § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB gelten Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplans zu er- warten sind, als im Sinne des § 1a Abs.3 Satz 6 vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig, ein Ausgleichsflächennachweis entfällt.

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5.10.2 Artenschutz

Im Rahmen der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) sind grundsätzlich alle in Bay- ern vorkommenden Arten der folgenden drei Gruppen zu berücksichtigen. - Die Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie. - Die europäischen Vogelarten. - Die darüber hinaus nur nach nationalem Recht „streng geschützten Arten“.

Der Ausgangszustand des Gebiets ist hinsichtlich seiner Strukturausstattung relativ verarmt. Im Untersuchungsgebiet sind keine Vorkommen geschützter bzw. relevanter Tier- und Pflanzen- arten bekannt (Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und von streng geschützten Arten der Bundesartenschutzverordnung). Dagegen können europäischen Vogelarten i. S. des Art. 1 Vo- gelschutzrichtlinie vorkommen, für die die Verbotstatbestände des § 44 Abs.1 BNatSchG zu beachten sind. Bei den nur geringfügigen Rodungen im gesamten Baugebiet ist deshalb zu berücksichtigen, dass es verboten ist, Vogelarten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen (Tötungs- und Verletzungsverbot). Diese möglichen Beeinträchtigungen können jedoch durch die Festsetzung des Rodungszeitraums auf die Zeit außerhalb der Vogelbrut, also vom 1.Oktober bis 28. Februar vermieden werden. Un- vermeidbare Rodungsarbeiten sind daher ausschließlich im Zeitraum vom 1.Oktober bis 28. Fe- bruar vorzunehmen. Wegen der strukturarmen Ausgangssituation hat das Plangebiet keine bzw. eine nur sehr unter- geordnete Relevanz für potenziell mögliche relevante Tierarten. Lediglich im Zusammenhang mit dem benachbarten Lebensraumtyp der Siedlungsgärten und im Zusammenhang mit den be- nachbarten landwirtschaftlichen Flächen hat das Planungsgebiet eine geringe bis durchschnittli- che Relevanz für die potenziell möglichen Arten der Tiergruppen Fledermäuse und Vögel. Fledermausquartiere sind im Planungsgebiet nicht vorhanden. Die Jagdaktivität von Fledermäu- sen im Planungsgebiet ist sehr gering. Auf die möglichen Fledermausarten mit Schutzstatus dürfte sich das Bauvorhaben bau- und anlagebedingt nicht negativ auswirken, weil genügend Naturraum zum Ausweichen in unmittelbarer Umgebung zur Verfügung steht und das Planungs- gebiet nicht vorrangig als Jagdhabitat, sondern eher als Überfliegungsraum fungiert. Durch die geplante Bebauung sind keine erheblichen Auswirkungen auf Jagdhabitate oder Leitstrukturen von Fledermäusen zu erwarten. Für die potenziellen Vogelarten mit Brutplätzen bevorzugt in Gehölzen und Heckenstrukturen hat das Gebiet keine oder nur geringe Bedeutung als Brut- und Überfliegungsraum. Für die we- nigen potenziell möglichen Brutvögel auf Offenlandflächen hat das Gebiet wegen der Ausgangs- beeinträchtigungen bzw. der umgebenden Nutzungen (umgeben bzw. umschlossen von Nut- zungen wie Wohngebiete, Straßen und Wegen) keine bzw. nur eine sehr untergeordnete Be- deutung. Zudem bestehen in der Nachbarschaft ausreichende Ausweichräume zur Verfügung. Somit sind die bau- und anlagebedingten Auswirkungen als temporär bzw. nur geringfügig ein- zustufen. Deshalb ist eine weitergehende artenschutzrechtliche Prüfung (saP) und Bestandserhebung für die Bauleitplanung aus fachlicher Sicht nicht erforderlich.

5.11 Berücksichtigung von Klimaanpassung und Klimaschutz Gemäß § 1a Abs. 5 BauGB soll den Erfordernissen des Klimaschutzes sowohl durch Maßnah- men, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, Rechnung getragen werden. Der Grundsatz nach Satz 1 ist in der Abwä- gung nach § 1 Absatz 7 BauGB zu berücksichtigen.

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Maßnahmen zur Anpassung an den Berücksichtigung Klimawandel

Hitzebelastung Schaffen einer Ortsrandeingrünung mit (z.B. Baumaterialien, Topografie, Gehölzen, Sicherung gebietsinterner Bebauungsstruktur, vorherrschende Freiflächen, Bepflanzungsfestsetzungen für Wetterlagen, Freiflächen ohne Emissionen, private Grünflächen und Gewässer, Grünflächen mit niedriger Hochstammpflanzungen entlang der Vegetation, an Hitze angepasste Erschließungsstraßen, Gehölzpflanzungen Fahrbahnbeläge) auf Verkehrsgrünflächen=> klimatisch wirksame Flächen (Feuchtigkeit, Staubbindung, Verdunstung). Extreme Niederschläge Begrenzung der Versiegelung, (z.B. Versiegelung, Kapazität der Infra- Verpflichtung zu wasserdurchlässigen struktur, Retentionsflächen, Anpassung der Oberflächen für offene Stellplätze und Kanalisation, Sicherung privater und Zufahrten öffentlicher Gebäude, Beseitigung von Dachbegrünung bei Flachdächern Abflusshindernissen, Bodenschutz, auf den privaten Grundstücken dezentrale Hochwasserschutz) Regenwasserspeicher mit gedrosselter Einleitung Berücksichtigung einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz vor Wasserabfluss bei Starkregenereignissen im Osten

Maßnahmen, die dem Klimawandel Berücksichtigung entgegen wirken (Klimaschutz)

Energieeinsparung/ Nutzung regenerativer Ermöglichen kompakter Baukörper und Energien (z.B. Wärmedämmung, Nutzung Südausrichtung von Dachflächen zur erneuerbarer Energien, installierbare Solarenergienutzung erneuerbare Energieanlagen, Anschluss an Fernwärmenetz, Verbesserung der Verkehrssituation, Anbindung an ÖPNV, Radwegenetz, Strahlungsbilanz: Reflexion und Absorption) Vermeidung von CO2-Emissionen durch Ortsnahe Lage der Fläche, dadurch motorisierter Individualverkehr und Verringerung von Verkehrsleistung, Förderung der CO2 Bindung Herstellen von Fußwegeverbindungen (z.B. Treibhausgase, Verbrennungsprozesse in privaten Haushalten, Industrie, Verkehr, CO2 neutrale Materialien)

Im Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) der Region Landshut, Schutzgutkarte Luft und Klima wird die Wärmeausgleichsfunktion mit hoch bewertet, die Inversionsgefährdung mit hoch einge- stuft. Frischlufttransportwege oder Kaltlufttransport- und Sammelwege sind nicht verzeichnet.

6 KENNZEICHNUNGEN UND NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN Kartengrundlage für den Bebauungsplan ist die digitale Flurkarte der Stadt Rottenburg a.d. Laa- ber von August 2017 und die Höhenvermessung des Ingenieursbüros Schmechtig, Ergolds- bach, vom Februar 2018.

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7 STÄDTEBAULICHE DATEN, FLÄCHENBILANZ Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die einzelnen Flächenkategorien: (Flächenermittlung mittels CAD, Flächen gerundet, ca. Werte)

Flächenkategorie Flächengröße Anteil Gesamtumgriff, Bruttobaufläche 37.403 m² 100,00% Abzug für öffentlichen Bedarfsflächen: Straßen inkl. Flurweg (incl. Sichtfeld Schaltdorfer Straße) -11.878 m² 31,75 % Nettobauflächen, Parzellen 1-37 25.525 m² 68,25 %

Landshut, 19.06.2018

Dipl.-Ing. Eckhard Emmel Dipl.-Ing. Eva Weinzierl Landschaftsarchitekt, Stadtplaner Landschaftsarchitektin, Stadtplanerin Geschäftsführer

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8 ANHANG

8.1 Massenermittlung aus Lageplan 1 : 1000, als CAD-gestützte Flächenermittlung Folgende Tabelle zeigt die Flächenzusammenstellung (Flächen gerundet, ca. Werte):

Private Flächen: Parzellennummer: Grundstücksgröße: Summe: Bauparzelle 1 865 m² Bauparzelle 2a 407 m² Bauparzelle 2b 407 m² Bauparzelle 3a 400 m² Bauparzelle 3b 420 m² Bauparzelle 4a 397 m² Bauparzelle 4b 366 m² Bauparzelle 5a 426 m² Bauparzelle 5b 393 m² Bauparzelle 6 660 m² Bauparzelle 7 583 m² Bauparzelle 8 566 m² Bauparzelle 9 586 m² Bauparzelle 10 656 m² Bauparzelle 11 621 m² Bauparzelle 12 591 m² Bauparzelle 13 596 m² Bauparzelle 14 661 m² Bauparzelle 15 648 m² Bauparzelle 16 630 m² Bauparzelle 17 598 m² Bauparzelle 18 593 m² Bauparzelle 19 674 m² Bauparzelle 20 650 m² Bauparzelle 21 608 m² Bauparzelle 22 627 m² Bauparzelle 23 641 m² Bauparzelle 24 628 m² Bauparzelle 25 753 m² Bauparzelle 26 783 m² Bauparzelle 27 691 m² Bauparzelle 28 801 m² Bauparzelle 29 801 m² Bauparzelle 30 801 m² Bauparzelle 31 800 m² Bauparzelle 32 737 m²

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Bauparzelle 33 813 m² Bauparzelle 34 582 m² Bauparzelle 35 582 m² Bauparzelle 36 680 m² Bauparzelle 37 803 m²

Summe (ca. Nettobaufläche Bauparzellen) 25.525 m² 25.525 m²

Öffentliche Flächen: Straßenverkehrsflächen, Gehweg, Multifunktionsstreifen 8.952 m² Feldweg 1.381 m² Öffentliche Grünfläche/Kinderspiel/Verkehrsgrün 1.545 m²

Summe (öffentliche Flächen) 11.878 m² 11.878 m² Gesamtumgriff 37.403 m²

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