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Journal des Richard-Wagner- Verbandes Leipzig

Aktuelles aus der Geburtsstadt des Meisters 2 / 2016

Vom Zauber des Anfangs – 10 Jahre „Richard ist Leipziger!“

ine Lebensweisheit behauptet, dass je- Wagner war Leipziger und Sachse, was er bis unterstützt und aus Arroganz belächelt zu Edem Anfang ein Zauber innewohne. Und an sein Lebensende nie verbergen konnte werden, änderte sich dies mit dem Erfolg. ein zauberhafter Anfang war es, betrachtet und wollte. Nichts Menschliches war ihm Und mit ihm kamen die Mühen der Ebene. man die Entwicklung unseres Verbandes vom fremd. Wo andere introvertiert oder elitär Irgendwann war der Zauber verflogen und reinen Konsumtionsangebot für die Mitglie- schwiegen, mischte er sich ein. Heute nennt das Leipziger Alltagsgeschäft begann. Zehn der hin zum gemeinsamen Ringen um mehr man das Bürgerbeteiligung. Jahre sind ein kleines Jubiläum. Wagner in Leipzig und bis zur Durchsetzung Aber womit fängt ein Verband an, dem Nach nun achteinhalb Jahren haben einer Binsenweisheit, die für manche eine es an Masse, Schwungkraft und Bekanntheit wir unsere Geschäftsstelle im zweiten Stock neue Erkenntnis war: „Richard ist ­Leipziger!“ noch gebricht? Wir wischten den Straßen- des Hauses Richard-Wagner-Platz 1 verlas- Also einer von uns. Das im Sommer 2006 staub von der Gedenktafel für das frevelhaft sen und sind in der Richard-Wagner-Str. 7, ­ini­tiierte Motto ist in diesen Tagen zehn Jahre abgerissene Geburtshaus des Komponisten Eingang Nikolaistraße, präsent. In einem alt und längst etabliert. Zum 200. Geburts- und hatten somit „sein Bild in Leipzig auf- Ladengeschäft, barrierefrei, näher bei der tag Wagners 2013 stand es sogar über dem poliert“. Der Zufall machte die Finanzierung Oper sowie den Leipzigern und Gästen Richard-Wagner-Jahr der Stadt Leipzig. Und eines 117 m² großen Plakates am Verwal- der Stadt. Denn „Richard ist Leipziger!“ sympathischer kann man für einen Kompo- tungsgebäude des dortigen Kaufhauses Freunde, Sympathisanten, Neugierige, nisten und weltberühmten Sohn der eigenen möglich, das überdimensional auf Wagners alle Menschen guten Willens sind herzlich Stadt nicht werben, der ein unvergleichliches Geburtsort aufmerksam machte. Für zwei eingeladen, mit uns den Zauber dieses musikalisches Werk hinterließ, von Beginn Monate genehmigt, wurde es nach vier Jah- Neuanfangs zu erleben. Schauen Sie vorbei, an Visionär war, der mit seiner schon an ren mit dem Abriss des Gebäudes entfernt. treten Sie ein, besuchen Sie uns. Wir freuen Aufdringlichkeit grenzenden Wesensart mit- Bestand der Zauber des Anfangs darin, uns auf Sie. ten im Leben stand und uns allen bis heute beim Agieren Neuland zu betreten, mit Ihr Richard-Wagner-Verband Leipzig den Spiegel vorhält, im Guten wie im Bösen. Fehlern Lehrgeld zu bezahlen, aus ­Mitleid

Richard ist Leipziger … Journal 2 / 2016 Wagner-Verband auf Tour in ­Sachsen-Anhalt

ahlreiche Leipziger, aber auch Verbands- Schütz „höchstselbst“ verkostete mit uns re- Zmitglieder aus Dortmund, München, gionalen Wein, und ein klingendes Notenpult Wien, Linz, San Francisco und der Schweiz animierte zum gemeinsamen Gesang. Blick ins Taufbuch Katharina Foung (Wien), – insgesamt 62 – reisten am 20. Mai auf den In St. Marien, der Taufkirche der Mut- Eleonore Petzoldt, Dr. Jochen Fischmann Spuren der Familie Wagner. Auf dem Weg ter, gewährte uns die Vikarin Einsicht ins besuchten wir Röcken mit dem Geburtshaus Taufregister. Eine Kopie des Eintrags erhielt Die ehemalige Residenz der kursächsischen Friedrich Nietzsches. Die Taufkirche aus jeder Besucher als Erinnerung. Nebenlinie Sachsen-Weißenfels war einst dem 12. Jahrhundert, Grab, Ausstellung und Dr. Andreas Hölscher, Standortältester kulturelles Zentrum und zog bedeutende Röckener Bacchanal lohnen einen Besuch. der Bundeswehr und Mitglied unseres Ver- Künstler wie Händel, Telemann, J. S. Bach Weißenfels ist Geburts- und Taufort von bandes, überbrachte in Uniform die Grüße und auch Heinrich Schütz an. Ein beson- Johanna Rosina Pätz, Richard Wagners Mut- von Oberbürgermeister Risch. deres Kleinod ist die weitgehend erhaltene ter. Nach der Begrüßung durch Kulturamts- Am Gedenkstein, der auf Initiative frühbarocke Schlosskirche St. Trinitatis mit leiter Robert Brückner führten uns Antje unseres Verbandes seit 2012 an das 1982 ab- Fresken und Stuckaturen italienischer Meis- Riewe-Beetz und Anja Köhler sehr engagiert gerissene Geburtshaus der Mutter erinnert, ter und einer Förner-Orgel. Die Fürstengruft, in zwei Gruppen. Besonders beeindruckte referierte Thomas Krakow über das Leben Erbbegräbnis der Weißenfelser Herzöge, das Heinrich-Schütz-Haus, ein 1552 erbautes von Wagners Mutter bis zur Hochzeit in Leip- wurde für uns extra geöffnet. Wir waren und bis 2012 aufwendig saniertes prächtiges zig. Im teilweise sanierten Schloss Neu-Au- beeindruckt von den kunstvoll gestalteten Renaissancegebäude. Hier schuf der Kompo- gustusburg, einer der größten frühbarocken Holz- und Zinnsärgen, wie von der gesamten nist seine großen Spätwerke, Passionen, die Schlossanlagen Mitteldeutschlands, sahen Reise. Dank gilt allen Engagierten in Leipzig, Weihnachtshistorie, den Schwanengesang. wir das Porträt der Johanna Rosina Wagner. Röcken und Weißenfels. ca/tk

Wagner-Verband auf Tour in Thüringen: Wagner, Luther, Liszt

ie Fahrt vom 24. – 26. Mai war wieder 1897 die größte Wagner-Sammlung außerhalb Dumsichtig vorbereitet. Schon auf der Bayreuths. Am Abend erwartete uns der Höhe- Einzug der Gäste Thomas Krakow, Hinfahrt machte der Verbandsvorsitzende punkt der Fahrt mit „Tannhäuser” im Festsaal Rolf Hofmann,­ Dr. Andreas Creuzburg, Elke v. Medeazza (v.l.) Thomas Krakow auf die spezifischen ge- der Wartburg, halbszenisch und musikalisch schichtlichen Besonderheiten Thüringens hochwertig dargeboten von den „Meiningern”. aufmerksam. Zunächst lernten wir die aus Das war schon ein bisschen „Klein-Bayreuth”. vorernestinischer Zeit stammende Ludo- Am 26. Mai folgte das Liszt-Haus in winger Burg Creuzburg kennen, bevorzugter Weimar, in welchem der Komponist wäh- Aufenthaltsort der Thüringer Landgräfin rend seines zweiten Weimarer Aufenthaltes Elisabeth (1207–1231), der späteren Heili- (1869–1896) die Sommermonate verbrachte. gen Elisabeth. Auf dem Weg nach Eisenach Auf der Rückfahrt nach Leipzig gab wurde die Liboriuskapelle zu Creuzburg es noch einen Halt in Magdala, wo der dort aufgesucht. Daran schloss sich nach einem lebende Ökonomie-Rat Wernsdorf den von geführten Eisenacher Stadtrundgang die Sachsen steckbrieflich gesuchten Wagner völlig neu konzipierte und museologisch bis zu seiner Flucht in die Schweiz versteckt modernisierte Luther-Ausstellung an. hatte. An der frisch restaurierten Poppe- Von Weimar beeindruckt Leipziger Am 25. Mai ging es zunächst zur male- Orgel in der ebenfalls aufwendig sanierten ­Wagnerianer risch über dem Werratal gelegenen Burgruine St.-Johannis-Kirche spielte der emeritierte Brandenburg. Jäher geschichtlicher Wechsel Professor für Orgelspiel an der Hochschule am Nachmittag in Eisenach beim Besuch des für Musik „Franz-Liszt“, Weimar, Wolf- Reuter-Wagner-Museums in der vom nieder- Günther Leidel, ein von ihm spitzbübisch deutschen Heimatdichter Fritz Reuter erbauten „Wagner-Ragout” genanntes kleines Wagner- Villa im römischen Stil, die bürgerlichen Luxus Konzert. Danke für Konzept und Organisa- verströmte. Zudem beherbergt dieses Haus seit tion dieser Fahrt! ac

Seiten 2 / 3 Verbandsreisen Für den Meister aus vollen Kehlen Geburtstagschöre

Am Geburtshaus Richard Wagner, Minna Hoch das Geburtstagskind Richard, Nach- Kommunikation ist alles Thomas Krakow, Planer wuchs Bernadette Feisst (Zürich)

Volle Auswahl Kuchenbuffet, hungrige Wagne- Alles für den Meister Plaste-Richard, Karla Kuchen für den Nachwuchs Falk Riecker, rianer Henschel, Andrew York jugendliche Skater

Ingeborg Marschall und Siegrun Becker am Kuchenbuffet sowie Christine Grüneisen an Zum 203. Mal: Happy Birthday, Richard! der nie versiegenden Kaffeekanne sorgten für das leibliche Wohl, während die Vorstands- mitglieder Prof. Dr. Karla Henschel und Christa Asperger am Stand unseres Verban- as Programm der Richard-Wagner- der Richard Wagners Geburtshaus stand. des alles boten, was des Wagnerianers Herz DFesttage Leipzig 2016 war wieder so Passanten und Einkaufswütige hielten inne, in Verbindung mit Leipzig begehrt. Riesig opulent, dass Macher wie Gäste ein gutes Na- als Verbandsvorsitzender Thomas Krakow gefreut haben wir uns, dass so viele auswär- vigationssystem brauchten. So entschlossen mit lauter Stimme auf den Geburtstag am tige Besucher der Leipziger Richard-Wagner- wir uns, den 203. Geburtstag Wagners einen folgenden Tag und das schmerzhaft fehlende Feststage an der Tafel Platz nahmen: aus Tag vorfristig und mit großem „Gedöns“ am Komponistenhaus verwies sowie das große Australien, den USA und Kanada, aus Frank- Geburtsort zu feiern. War das ein Getüm- bürgerschaftliche Engagement von allen reich, Belgien, den Niederlanden und der mel! Wer nicht dabei war, kann sich gar Beteiligten für den Leipziger Richard Wagner Schweiz, Mitglieder der Wagner-Verbände nicht vorstellen, wie Richard (Andrew York) unterstrich. Danach erklangen Melodien Linz, Wien, Bonn/Siegburg, Dortmund, mit Minna (Karin Ihme) und historischem u. a. aus „Rienzi“ und „Die Meistersinger von Dresden und München. Gefolge, die Chorgemeinschaft Gutenberg Nürnberg“. Bewährt perfekt von unserem Geschäfts­ unter der Leitung von Henriette Graßhoff, Anschließend setzte sich der Menschen- stellenleiter Josef Hauer eingefädelt, fand der Kammerchor der Singakademie Leipzig pulk in Bewegung zum Richard-Wagner- sich unser ehemaliger Mitarbeiter Falk unter der Leitung von Marcus Herlt, die Platz, wo die Musiker weitere Akzente Riecker zur Durchführung bereit, der mit Schüler der Städtischen Musikschule „J. S. setzten und man sich in gewohnter Weise bei geschenktem Kuchen auch die benachbarten Bach“ Jonathan Balciunias (Trompete), Kaffee, gesponsert von „Dean & David“ (Höfe Skater für uns einnahm. Jonathan Müller (Trompete), Nathanael am Brühl), sowie Kuchen von backfreudigen Unser Dank für diese außerordentlich Zahn (Horn) und Franz Lehmann (Posaune) Verbandsmitgliedern zum Kennenlernen und gelungene Veranstaltung gilt allen, die mit mit vielen Gästen aus Nah und Fern die Gesprächen über Gott und Wagner nieder- Hand, Herz und Hirn dazu beitrugen. Und Stelle am Leipziger Brühl verstopften, an ließ. Dabei lief alles wie am Schnürchen: Petrus mit Kaiserwetter. tk

Richard ist Leipziger … Journal 2 / 2016 Gewandhaus transportiert werden, gehört er doch in den dortigen Fundus und wird rege Gesprächskonzert im Musikinstrumenten­ genutzt. Er stammt aus der Werkstatt von Carl Otho. An diesen hatte Wagner ein Emp- museum: Wagners tiefe Streichinstrumente fehlungsschreiben verfasst: „Mit Vergnügen bezeuge ich Herrn Carl Otho, dass seine Er- findung des fünfsaitigen Contrabasses auch den Aufführungen des „“ in Bayreuth s waren zwei ungewöhnli- in diesem Bereich eher von zu gute gekommen ist und daß dieses In­ Eche und seltene Musikin- Celli kennt. Vermochte Rit- stru­ment durch seine Klangfülle in meinem strumente, auf denen Thomas ter die Komponisten und Orchester sich ausgezeichnet hat“. Stahr und Ivan Bezpalov, Dirigenten zu überzeugen, Carl August Otho (1840–1892) war Mitglieder des Gewandhausor- haben die meisten Spieler ab 1872 als Bassist am Leipziger Gewand- chesters, einige Duos zu Gehör mit dem riesigen Instru- hausorchester tätig und wirkte eine Zeit brachten. Doch haben Ritter- ment Probleme, die sich lang auch als Bassbauer und Händler. Sein Bratsche und Otho-Bass eine – so Bezpalov – aber erst größtes Verdienst bestand in jener von Wag- Gemeinsamkeit: Für beide nach längerem Spiel (einer ner begrüßten Neuerung: Dem gewöhnlich schrieb Richard Wagner in ganzen Wagner-Oper) mit vier Saiten ausgestatteten Kontrabass seinen letzten Schaffensjah- Im Musikinstrumenten­ offenbaren. fügte Otho eine fünfte Saite in 1C hinzu, so ren begeisterte Gutachten und museum Bratsche und Ritter sprach 1876 dass sich der Tonumfang nach unten um eine Ritter-Bratsche wünschte solche Modelle unbe- persönlich im Haus Wahn- Terz erweiterte. Bisher hatte man für tiefere dingt für sein Festspielorchester. fried vor. Laut Cosima Töne die 1E-Saite herunter gestimmt, z.B. in Die ausnehmend große, brachte er die Bratsche „Rheingold“ auf 1Es. nach den Ideen von Hermann Ritter gebaute in einer Papiertüte mit und erntete nach Beide Instrumente – einzeln und Bratsche entstammte dem reichen Fundus kurzem Vorspiel ein begeistertes Lob von zusammen gespielt – ließen erahnen, dass der Leipziger Sammlung. Zum Üben musste Wagner. In einem Brief Wagners heißt es: es ihre besondere Klangfülle in den Tiefen Herr Bezpalov eigens ins Museum kommen „Zu wünschen ist nun, daß das verbesserte, war, die den begeisterten Zuspruch Wagners und spielte sich aber zum Erstaunen der Mit- ungemein veredelte Instrument sofort an die hervorgerufen hatten. Doch während der arbeiter schnell am Instrument ein. besten Orchester vertheilt und den besten 5-saitige Bass im Orchesterspiel inzwi- Hermann Ritter (1849-1926) präsen- Bratschenspielern zu einer ernstlichen Pflege schen weite Verbreitung fand, schaffte es tierte 1875 seine Viola alta mit 48 cm (heute dringend empfohlen würde.“ die Ritter-Bratsche nicht in die modernen etwa 43 cm) Korpuslänge. Damit erreichte er Der im Konzert vorgeführte Kontrabass Ensembles. bh eine Sonorität der Klangfarbe, wie man sie musste von Thomas Stahr eigens aus dem

Was Sie schon immer über den Ring wissen wollten …

ie bereits zur Premiere von „Sieg- Leben und zur Entstehung und Konzeption Wfried“ 2015 kreierten Stefan Lochner des „Rings“. Danach widmete sich Elias und Elias Corrinth nun ein Gesprächskon- Corrinth am Klavier ganz der Musik. Er zert zur Premiere der „Götterdämmerung“ ist Gewinner des Nachwuchspreises der und ein weiteres zur Eröffnung der Richard- Wagner-Stiftung Leipzig von 2014 und Wagner-Festtage zum „Ring“-Zyklus. Wieder zeigte, dass er das zu Recht ist. Er erläu- mit dem Versprechen: keine Vorkenntnisse terte die Handlung, unterstrich diese durch erforderlich! Musikbeispiele, stellte Leitmotive sowie ihre Stefan Lochner gab einen kurzen Verwandlungen sehr anschaulich und leben- Überblick über Wagners faszinierendes dig vor. Er sprühte vor Begeisterung für die- ses Mega-Werk und riss das Publikum mit. Die Reaktionen nach den beiden Konzerten Perfektes Team Stefan Lochner, Elias Corrinth zeigten, dass dem Publikum diese profes- sionelle und leidenschaftliche Darbietung außerordentlich gut gefallen hat. Deshalb planen wir, diese Gesprächs- konzerte bei der nächsten Premiere einer Wagner-Oper in Leipzig fortzusetzen. sl

Seiten 4 / 5 Gesprächskonzerte HET ERO

TOPdieMUSIK THEA TER STADT DER FLIEGENDE FARBEN DER MODE HOLLÄNDER von Ri RNE // 12-STUNDEN- IAchard Wagner, Musikali KONZERT Die ganze Na sche Leitung: Josep Cab cht vom 2. auf 3.10. 20 allé-Domenech, Regie: 16 Florian Lutz Premiere 23.9.2016 DAS KUNSTWERK DER ZUKUNFT nach WUT Schauspiel von Elf Wagner und Marx, Konz riede Jelinek, Regie: Hen ept + Regie: Michael von riette Hörnigk Premiere zur Mühlen 4.10.2016 24.9.2016 LAUCKE UND NEMT KEIN SCHÖNER LA SOV Künstler-Preview zu ND – eine musikalische m Auftragswerk Gräben der Heimatbeschwörung mit Freude (Arbeitstitel) 6. 10. der Staatskapelle, Musik 2016 alische Leitung: Michael Wendeberg, szenische Ko GROOVIN’ BODIES Ba nzeption +Regie: Katja Cz llett von Ralf Rossa, Musik: ellnik 25. 9.2016 Ivo Nitschke /Ralf Schneid Eröffnungs fest er Premiere 7.10. 2016 STALLGESPRÄCHE Spielzeit 2016/17 Ab dem 23. September beginnt dieival HALLE: „ICH WER Spielzeit 2016 /17 und die neue Inten- DE EINE OPER BAU danz der Oper Halle mit einem zwei- wöchigen Eröffnungsfestival. Im prächti- EN“ Performance von gen Traditionsbau der Oper wächst von und mit Clemens Meyer den Seitenbühnen bis ins Zuschauer- und Gästen 29. 9. 2016 haus eine Raumbühnenlandschaft in den Himmel: die weitläufige Theater-OPER stadt HETEROTOPIA. Zwei Wochen lang werden sieben Neuproduktionen gezeigt, es wird diskutiert und gefeiert.

135_OH_Anz_WaJou_A4_LAY03.indd 1 HALLE 01.07.16 08:44 Für unseren Verband: Eva Lind und Paul Lugger

m 8. April 2016 begeisterten die Sopra- Paul Lugger war als Begleiter beim Anistin Eva Lind und ihr Pianist Paul Lug- Eppaner Liedsommer, dem Richard-Strauss- ger das Publikum in der Alten Handelsbörse Festival in Garmisch-Partenkirchen, im zu Leipzig am Naschmarkt. Die beiden Tiroler Münchner und bei den Innsbru- waren von Innsbruck bzw. St. Gallen angereist, cker Schenker-Konzerten aufgetreten. Er um dem Richard-Wagner-Verband Leipzig und absolvierte eine musikalische Ausbildung seinen Gästen ihre Referenz zu erweisen. Ihr am Tiroler Landeskonservatorium, mehrere Programm „Richard Wagner und sein Kreis“ Meisterkurse und wurde 2008 von KS Bri- Österreichischer Charme Eva Lind, Paul wurde vom Publikum begeistert aufgenommen gitte Fassbaender ans Tiroler Landestheater Lugger und war der Geburtsstadt Richard Wagners in Innsbruck engagiert. Seit der Spielzeit wie auf den Leib geschrieben. 2015/2016 ist Paul Lugger als Solorepetitor Pauline Viardot-Garcia zu Gehör. Die einzel- Eva Lind gewann 1983 den österreichi- am Theater St. Gallen tätig. nen Lieder wurden von Eva Lind charmant schen Wettbewerb „Jugend musiziert“ und Das Programm „Richard Wagner und durch Anekdoten und historisch-biografische studierte nach dem Abitur an der Universität sein Kreis“ hatte seine Premiere im August Hintergründe zu den einzelnen Künstlern Wien Philosophie, Publizistik und Theater- 2015 im Haus Wahnfried in Bayreuth. Es verknüpft. Das Publikum dankte mit lang wissenschaften. Gleichzeitig schloss sie ihre umfasst Lieder von Richard Wagner und anhaltendem Applaus für diese Sternstunde professionelle Ausbildung zur Opernsängerin weiteren „Leipziger“ Romantikern wie im Programm unseres Verbandes, die ab. Ihr sensationelles Debüt als Königin der Robert Schumann oder Felix Mendelssohn- vom Kulturamt der Stadt Leipzig und dem Nacht in Mozarts „Zauberflöte“ an der Wiener Bartholdy, Zeitgenossen wie Franz Liszt oder Restaurant „Auerbachs Keller“ unterstützt Staatsoper war der Beginn einer atemberau- Giacomo Meyerbeer. Aber auch das erwei- wurde. Josef Hauer stand wiederum für eine benden Karriere an allen großen Bühnen terte zeitliche Umfeld Europas kam mit Hugo perfekte Organisation und Armin H. Kühne Europas, in New York, Tokio oder Shanghai. Wolf, Charles Gounod, Jules Massenet oder für die Fotos. tk

sich die Aufführung stärker auf die inneren Werte der Handlung und die Musik. Keine Es ist vollbracht … schlechte Konsequenz. Durch Lichteffekte wurde in der „Götterdämmerung“ eine gewisse Differenzierung der Bilder versucht. Wenn die Säulen des Palastes nicht eckig, eipzig kann sich freuen. Nach vier Jahr- sondern rund gewesen wären, hätte man Lzehnten gibt es wieder einen kompletten sich fast wie in der Zisterne in Istanbul „Ring des Nibelungen“ zu sehen. Als die letz- vorkommen können – kein schlechter Platz ten Klänge der „Götterdämmerung“ langsam für Hagen. Auch hätte man dann im dritten verhallten, feierte das Publikum begeistert Akt aus den Säulen durch Videoprojektionen diese Premiere. leicht einen Wald machen können. Verschwörung Gutrune, Gunther, Hagen Ein gutes bis sehr gutes Sängerensemble Immer noch gewöhnungsbedürftig und ein den zauberhaften Klang ausspielen- sind die Interpretationsverwindungen der nachgehen könnte. Ob sich das dann zu des Gewandhausorchester unter der Leitung Balletttruppe. Zurzeit stark in Mode, bin ich einem stimmigen Gesamtbild formen lässt, von GMD Prof. Ulf Schirmer machten den doch immer wieder froh wenn das Gezappel kann anhand der letzten Versuche, z.B. in Abend zu einem runden Genuss auf sehr nicht zu stark von der Szene ablenkt. Es Bayreuth (Gold = Öl), bezweifelt werden. hohem Niveau. Verbesserungspotential darf bezweifelt werden, ob der Jockey-Club Der neue Leipziger „Ring“ entwirft auch gab es eigentlich nur mal wieder bei den daran Freude gehabt hätte! Höhepunkt der neue Bilder, bleibt aber in der Darstellung Blechbläsern. Störung war der 3. Akt „Siegfried“; hier hält der Handlung nah am Werk und überlässt es Nach dem „Rheingold“ gab es zum sie sich in Grenzen. dem Zuschauer, aus dem Welttheater Wag- zweiten Mal ein Einheitsbühnenbild. Der Leipziger „Ring“ von Joachim Herz ners immer neue Verbindungen zu aktuellen Nachdem in der „Walküre“ im ersten Bild vor 40 Jahre wird immer wieder in Zusam- Entwicklungen und Persönlichkeiten zu Hundings Hütte als Bunker in einer Schüt- menhang mit dem „Jahrhundert-Ring“ 1976 entdecken. Das wird diesen „Ring“ noch viele zengrabenlandschaft eingebettet wurde, in Bayreuth gesetzt. Und so lag die Erwar- Jahre aktuell und sehenswert machen. nahm der Interpretationsanspruch danach tung einer ganz neuen Interpretation in der Darüber waren sich bereits in der ersten stetig ab, obwohl die Bilder immer monu- Luft. Sicherlich gibt es in diesem gewaltigen Pause Verbandsmitglieder und Gäste auf dem mentaler wurden. Dadurch konzentrierte Werk noch viele Verästelungen, denen man Sektempfang unseres Verbandes einig. sl

Seiten 6 / 7 Bericht Dem Ende nah Mime, Wanderer

Festlich Opernhaus, Besucher Weißt Du, wie das wird? Nornen, Tänzer

Erster Zyklus des „Ring des Nibelungen“ seit 40 Jahren in ­Leipzig

ndlich hob sich der Vorhang in der gab sein Bestes, und das war es auch, ebenso Dem Vernehmen des internationalen Eausverkauften Oper Leipzig zum ersten wie die Künstler auf der Bühne und der Chor, Sprachgewirrs nach waren bei diesem Zyklus Zyklus von Richard Wagners Opus magnum der allerdings erst in der „Götterdämme- mehr als 50 Prozent der Besucher aus dem „Der Ring des Nibelungen“ seit der Premiere rung“ zum Zuge kam. Ausland. Und neben der Begeisterung für der gefeierten Inszenierung der Tetralogie In den meisten Fällen fragte man sich die Stadt, die die meisten zum ersten Mal von Joachim Herz 1976 – mithin Leipzigs wieder, warum das Ballett stören musste, besuchten, schwang die Überwältigung mit, damaliger „Jahrhundert-Ring“. Und mancher wiewohl es partiell eine passende Ergän- was ihnen an diesem wie für Wagner-Opern Kritiker verstummte, als er die von Rosa- zung darstellte. Vom Publikum wurde es mit geschaffenen Haus geboten wurde. Diese mund Gilmore durchdachten und von Karl- freundlichem Applaus bedacht. Geradezu Begeisterung würde man sich auch wieder Heinz Oberle bebilderten Teile an vier Tagen euphorisch und nicht enden wollend wurden mehr bei den Leipzigern wünschen, die den aufeinander folgend, quasi am Stück, erlebte. alle anderen Künstler gefeiert. Wert dieser Weltklasse zu sehr als normal Die Gäste kamen aus nah und fern, vor Wie schon bei den Premieren der ein- annehmen. allem aus fern. Die Leipziger waren in der zelnen Teile gestaltete sich „Siegfried“ zum Stellvertretend für alle, die sich eventu- Minderheit. Das Gewandhaus-Orchester erhebendsten Kunstwerk. Die Begeisterung ell mit professionellem Hintergrund hätten unter Intendant und GMD Prof. Ulf Schirmer des Publikums wollte nicht enden. unter die Besucher mischen können, war unser Verband wieder mit seinem Informati- onstisch dabei, der zeitweise heftig umlagert wurde. Neben der Verbandsarbeit interes- sierte man sich für die Wagner-Stadt und wie Leipzigs bedeutendster Sohn zu Hause gepflegt wird. Mehrsprachig konnten wir Auskunft erteilen und viele Souvenirs und Bücher, fast alle vom Verband geschaffen, als Sympathieträger für Leipzig mitgeben. Erste Buchungen von begeisterten Wiederholungs- tätern, vor allem aus den USA, und Verabre- dungen mit unserem Verband liegen für 2017 bereits vor. tk

Tiefe Erschütterung Scheinbare Macht Fricka, Wotan Grane, Brünnhilde

AnzeigeRichard ist Leipziger … Journal 2 / 2016 deutscher Kultur- und Kunstbiogra- phie, die auch eine europäische ist? Nietzsche und Wagner – Die Autorin, gebürtige Leipzige- rin, versteht es auf besondere Weise, Geschichte einer Hassliebe sich der komplizierten, vielschich- tigen und sensiblen Materie zu nä- hern, sich in sie zu vertiefen und sie eigenwillig zu gestalten, so dass ein „Zwei Sachsen sind verantwortlich für die Wo haben Sie nur flüssiges Lesevergnügen resultiert. sublimsten, zartesten Laute, die in ihrem die Erfahrung von Was von etlichen „wissenschaftli- Jahrhundert zu Musik und Sprache wurden, mir her.” Es handelte chen” Texten zu dem Thema nicht weit hinüberwehend zu uns.” So beginnt sich um den Vorab- ohne weiteres gilt. Alles im Text von Kerstin Decker ihr Buch zur Hassliebe druck des 4. Teils der Kerstin Decker über diese singuläre zwischen einem der exponiertesten Kompo- „Unzeitgemäßen Be- Beziehung wird modelliert, als ob nisten und einem ihm durchaus ranggleichen trachtungen”. Diese die Autorin selbst dabei ist. Dabei Philosophen und Sprachentwickler des 19. Äußerung Wagners, Kerstin Decker: Nietzsche und werden Handlungsführung und Jh. Dieses Kapitel europäischer Geistes- Mitte 1876 formu- Wagner – Geschichte­ einer deren Kommentierung in teilweise Hassliebe, List Taschenbuch, geschichte begann in Leipzig. Nämlich als liert, markiert Gipfel Berlin 2014, ISBN 978-3-548- spöttisch-ironischer Weise locker der musikbesessene Student der Philologie und Wendepunkt 61198-3 ausgebreitet. Immer klug, frisch und Friedrich Nietzsche, 24jährig, am Abend des in den komplexen im hohen Maß unterhaltsam und, 8. November 1868 als Besucher einer Fami- persönlichen und wie sie selbst formuliert „... aus der lienfeier bei Hermann Brockhaus, Schwager künstlerischen Beziehungen beider. In diese Perspektive der hier Porträtierten”. Wagners, kühn den Meister anging, ihn an- war ziemlich alles integriert – gut acht Jahre Der zeitliche Abstand zwischen dem himmelte und sich mit ihm in philosophisch- fruchtbarer Austausch. Die Spannbreite aller Damals und Heute ermöglicht Autorin und musikalische Exkurse verwickelte. Wagner, Berührungspunkte war bei beiden vermut- Lesern sozusagen über den Dingen zu stehen, 31 Jahre älter als der ihn anhimmelnde Stu- lich erheblich größer als etwa bei Goethe und sie aus einer gesünderen, nicht so erhitzten diosus, fand Zutrauen und Interesse zu F. N. Schiller, die – in Unkenntnis der Details – Atmosphäre zu betrachten. Nietzsche – – und es entwickelte sich von nun an eine bis vergleichsweise gern herangezogen werden. Wagner sind in ihrem schriftstellerischen ans Lebensende beider währende Auseinan- Auch schlug die Amplitude der Emotionen Schaffen kein Solitär – aber doch etwas dersetzung, über höchste Höhen und tiefste bei dem späteren Paar sicher weiter aus. Einmaliges. eb Tiefen hinweg, die seitens Wagner in der Das wissen wir – mehr oder weniger. Feststellung gipfelte „Ihr Buch ist ungeheuer! Wozu also noch ein Buch zu einem Kapitel

­Gewandhaus im November 1862 ein Benefiz- konzert, welches zwar in einem finanziellen Begegnungen mit Franz Liszt Fiasko endete, aber allein schon wegen der Uraufführung des „Meistersinger“-Vorspiels und ­Richard Wagner in die Musikgeschichte einging. Als sich Wagner 1864 auf der Flucht vor seinen Gläu- bigern befand, rief er Weißheimer zu sich nach Stuttgart, um mit ihm in der Schwäbi- „Es wurde dann in den Garten gegangen und von 1898. Nicht nur einzelne, oft erheiternde schen Alb unterzutauchen. Die Koffer waren im Gartenhäuschen über dem Bach Platz Episoden aus dem Leben der beiden großen gepackt, da erschien im letzten Moment der genommen. Der Osthofer Wein tat auch hier Komponisten werden darin anschaulich ge- rettende Bote des Königs – und Wagner fiel seine Schuldigkeit; Wagner entfaltete eine schildert, sondern es eröffnet sich insgesamt Weißheimer weinend um den Hals. rp ganz wunderbare Beredsamkeit, der alle ein Blick in die Alltagswelt und das Lebens- staunend lauschten. Plötzlich zog er seine gefühl vor 150 Jahren. Aus dieser Perspek- Uhr aus der Tasche und rief: ‚Herrje – ich tive erscheinen auch Liszt und Wagner noch muß fort!‘ Noch eh‘ wir’s uns versahen, war einmal neu und anders, menschlich näher er über den Tisch an den Aus- und lebendiger, als wir sie aus der Distanz g a n g g e s p r u n g e n , eilte den kleinen heutiger Darstellungen kennen. Abhang hinunter über die beiden Brücken Wendelin Weißheimer wurde als und durch den Garten …“ Vierzehnjähriger von Wagners „Tannhäu- Unterhaltsam und vergnüglich liest ser“ so ergriffen, dass er beschloss, Musiker sich das kürzlich im Worms Verlag erschie- zu werden. Am Konservatorium in Leipzig nene Büchlein „Wendelin Weißheimers ausgebildet, später auch von Franz Liszt Begegnungen mit Franz Liszt und Richard unterrichtet, schlug er die Dirigenten- und Hans-Dieter Elbert (Hrsg.), Wendelin Weiß­ Wagner“. Der Herausgeber – Hans-Dieter Komponistenlaufbahn ein. Im Jahre 1862 heimers Begegnungen mit Franz Liszt und Richard Wagner, broschiert, Kultur- und Elbert – präsentiert darin auf einhundert hatte er in Biebrich fast täglich Kontakt ­Veranstaltungs GmbH Worms 2016, Seiten mit vielen Illustrationen einige Texte mit Richard Wagner. Zu dessen Unterstüt- ISBN-13: 978-3944380513 aus Weißheimers erfolgreicher Autobiografie zung organisierte Weißheimer im Leipziger

Seiten 8 / 9 Rezensionen Visionen mit Wagner Touristische Renaissance im Liebetaler Grund

Bei der Lochmühle, nahe Pirna, schrieb der sächsische Visionär Richard Wagner an der Oper Lohengrin und wurde dort in seinem weltweit größten Denkmal verewigt. Wie Richard Wagner ist auch Hermann Häse Visionär, Traditionen und der Zukunft verp‚ ichtet. Das Hotel ƒ„ †„ ‡ˆ†‰Š† ‹ soll im Einklang mit der Natur ein Kulturdenkmal wiederbeleben und touristische Infrastruktur scha“ en. Ein Gesamtkunstwerk. Eine Investition in die Zukunft. Zum Wohle der Menschen. Für die Region. Informationen: —˜™š/œ—š ž— —ž, [email protected]

AZ_A4_Lochmuehle_3.indd 1 05.07.16 19:28 Lohengrin im „fremden“ Land?

iana Kostadinova (14), Violine, Musik- wurden diese jedoch abgebrochen und der Dschule „J. S. Bach“, Vreni Schreiter (17), Vertrag vorzeitig gelöst. Klavier und Bobby Kostadinov (17), Violon- Die infolge des deutsch-französischen cello, beide in einer Nachwuchsförderklasse Krieges zunehmenden nationalistischen Res- der Hochschule für Musik und Theater „F. sentiments, aber auch Wagners Posse „Eine Mendelssohn Bartholdy“ eröffneten einen Kapitulation“ waren für die Aufführung sei- Vortragsabend in der Stadtbibliothek. Sie ner Werke nicht förderlich. Eine von ihm für begeisterten sowohl durch die Auswahl der 1881/82 gebilligte Aufführung des „Lohen- Virtuoser Nachwuchs Vreni Schreiter,­ dargebotenen Stücke von Nicolo Paganini, grin“ am Théâtre des Nations unter Angelo Diana Kostadinova, Thomas Krakow, ­Bobby ­Kostadinov (v.l.) Pablo de Sarasate oder Bedřich Smetana als Neumann brachte es wegen antideutscher auch durch ihre Professionalität. Debatten nur bis zu Proben. Bereits vorhan- Christian Dammann (Düsseldorf) refe- dene Bühnenbilder und Kostüme gelangten wende in der Rezeption Wagnerscher Werke. rierte zur Übersetzung, Rezeptionsgeschichte übrigens nach Leipzig, dem nächsten vorge- 1894 erlebte „Lohengrin“ in französischer und Parodie des „Lohengrin“ in Frankreich sehenen Aufführungsort. Weitere Vorhaben Übersetzung seine 100. Vorstellung und war in den 60er bis 90er Jahren des 19. Jh. scheiterten, obwohl der Text entschärft und bis zum 1. Weltkrieg eine der meist gespielten Faktenreich stellte er die Schwierigkei- Zugeständnisse an das Publikum gemacht Opern in Frankreich. Das wurde vielleicht ten dar, Wagners „Lohengrin“ wurden. unterstützt durch verschiedene „Lohengrin“- in den 1860er/1870er Jahren in 1891 wurde die Oper aller- Parodien, die die französische Lebensweise Paris zu inszenieren. Mehrere dings erfolgreich in der franzö- des späten 19. Jh. widerspiegelten und in Vorhaben scheiterten. So hatte sischen Provinz aufgeführt: in Frankreich en vogue waren. z.B. Léon Carvalho zu Beginn Rouen, Angers, Lyon, Bordeaux, Maßgeblich zum Erfolg beigetragen des Jahres 1868 mit Richard Toulouse, und am 16.09.1891 hatte die Übersetzung von Charles Nuitter Wagner einen Vertrag für die fand die Premiere in Paris unter (eigentl. Truinet; 1828-1899), der bereits bei Aufführung am Théâtre Lyrique starken Sicherheitsvorkehrun- der „Tannhäuser“-Übersetzung mit Wagner innerhalb eines Jahres abge- gen, aber auch mit Demonstrati- zusammengearbeitet hatte. kh schlossen. Hans von Bülow onen und sogar Inhaftierungen sollte die Proben überwachen. Faktenreich statt. Eine zweite Aufführung Mangels eines geeigneten Tenors Christian Dammann folgte und damit die Kehrt-

Im Künstler­gespräch mit Rolf Richter

Die Schwedin Karin Lovelius – sympathisch des Stockholmer Konservatoriums. An der und professionell Sibelius-Akademie in Helsinki setzte sie ihr Nachdem unsere einstmalige Stipendiatin Studium fort und schloss dieses mit einem Kathrin Göring kurzfristig absagen musste, Master ab. Wichtige Impulse bekam sie von erklärte sich Karin Lovelius ebenso kurzfris- Anne Sofie von Otter, Christa Ludwig, Bir- tig bereit, den monatlichen Vortragsabend gitta Svendén, Neil Mackie und Mark Pinzow. Begeisterten Rolf Richter, Karin Lovelius bei unserem Verband zu bestreiten. Rolf Seit der Spielzeit 2010/11 ist sie Ensemb- Richter, ehemaliger Kulturredakteur der lemitglied der Oper Leipzig. Ihre Partien Leipziger Volkszeitung, war am 20. April u.a. als Amme in „“, bringen und eigene Ideen realisieren können. 2016 der ebenso feinsinnige wie sachkundige Fricka in „Das Rheingold“, Schwertleite in Am 22.4.16 bestätigte Frau Lovelius Gesprächspartner, der mit leichter Hand der „Die Walküre“ und Waltraute in „Götterdäm- ihr Können als verführerische Maddalena Künstlerin interessante Fragen zu ihrem Le- merung“ haben ihr, nach eigenem Bekunden, in Verdis „“. Großer Szenen- und ben, Wirken und gegenwärtigem Repertoire viel Freude bereitet und sie künstlerisch Schlussapplaus waren der verdiente Lohn zu stellten wusste. Frau Lovelius antwortete weiter reifen lassen. einer überaus intensiven Darstellung. auf die Fragen locker, souverän und aufge- Interessant waren auch ihre Ausführun- Am Ende des Gesprächs kam wieder die schlossen und gab damit auch einen Einblick gen zur Arbeit an der Oper Leipzig. Offen- Musik zu Wort. Vier junge Nachwuchsmu- in das Leben einer international gefragten, bar herrscht dort eine vertrauensvolle, von sikerinnen der Musikschule „J. S. Bach“ in vielseitigen Künstlerin. gegenseitigem Respekt geprägte Atmosphäre, Leipzig erfreuten die Anwesenden mit ihrem Geboren in Schweden, begann sie ihre in der sich die Künstler und Künstlerinnen bereits erreichten Können. fi/tk Gesangsausbildung am Opera Studio 67 mit ihren unterschiedlichen Talenten ein-

Seiten 10 / 11 Vorträge Literarisch-musikalische Soirée in der Stadtbibliothek

u einem Festspiel der deutschen Sprache dem völligen Ruin zu entgehen und seine pe- Zgestalteten Friedhelm Eberle, einer der kuniäre Situation zu verbessern, verfasste er Begeisterter Applaus Friedhelm Eberle, bekanntesten und beliebtesten Leipziger kleinere literarische Schriften, essayistische ­Ketevan Warmuth, Matthias Hummitzsch Schauspieler, und sein langjähriger ehemali- und novellistische Studien für die „Gazette ger Ensemblekollege Matthias Hummitzsch, musicale de Paris“, wie „Eine Pilgerfahrt phische Hintergrund ist nicht zu übersehen! musikalisch begleitet und umrahmt von zu Beethoven“ oder „Ein Ende zu Paris“, in Wagner selbst nahm sich als Komponist wie Ketevan Warmuth am Klavier mit Richard denen er Kritik und Erzählung kombinierte. als Dichter gleichermaßen wichtig. Wagners Sonate B-Dur, unseren Vortrags- Im Band I seiner „Gesammelten Schriften Diesem Anspruch entsprach in abend zum Thema „Richard Wagner: Ein und Dichtungen“ fasste er sie 1840/41 unter höchstem Maße der von Friedhelm Eberle Ende in Paris“. dem Titel „Ein deutscher Musiker in Paris, eingerichtete und von den beiden großen Verschuldet, auf der Flucht vor seinen Novellen und Aufsätze“ zusammen. Leipziger Mimen mit den unverwechselba- zahlreichen Gläubigern, gelangte Richard In „Ein Ende in Paris“ schwadroniert er ren Stimmen künstlerisch gestaltete Vortrag Wagner mit seiner Frau Minna unter aben- über Leben, Ansichten, Wirken und Tod eines des Wagner-Textes. teuerlichen Umständen 1839 in die damalige fiktiven Musikers mit dem Initial „R“, dessen So erlebten Mitglieder unseres Verban- Opernweltstadt Paris mit der Vision, in deren ästhetisches Bekenntnis in seinem berühmt des und Fans der drei agierenden Künstler Kulturszene Fuß zu fassen. Aber seine Hoff- gewordenen Testament gipfelt: „Ich glaube im voll besetzten Saal eine Sternstunde am nungen sollten sich nicht erfüllen. an Gott, Mozart und Beethoven, in Gleichem Ende der Vortragssaison 2015/16 und dank- In seinen autobiographischen Skizzen an ihre Jünger und Apostel; ich glaube an ten den Akteuren mit lang anhaltendem, klagt er: „Diese Zeit war der Kulminations- den Heiligen Geist und die Wahrheit der begeistertem Applaus. ca punkt meiner äußerst traurigen Lage.“ Um einen, unteilbaren Kunst.“ Der autobiogra-

Übergabe der Stipendien für die Richard-Wagner-Festspiele Bayreuth 2016

ie diesjährigen Richard-Wagner- DFeststage Leipzig wurden am 19. Mai in der Stadtbibliothek am Wilhelm-Leusch- ner-Platz mit der Übergabe der Stipendien an jene jungen Leute eröffnet, auf die die Wahl gefallen war, in diesem Sommer die Bayreuther Festspiele mit einem Stipendium unseres Verbandes in Verbindung mit der Richard-Wagner-Stipendienstiftung Bay- reuth zu besuchen. Leider war Anne Petzsch aus Dresden an einem schlimmen Virus erkrankt und Ricardo Llamas Marquez kam mit dem Bus zu spät aus Berlin, so dass Die Zukunft im Blick Leipziger Stipendiaten anfänglich nur vier der sieben Stipendi- aten ihre Unterlagen vom Vorsitzender Llamas Marquez kommen, der Musikschule der sein Stipendium bei der Preisverleihung des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig, „Johann Sebastian Bach“ Leipzig, von der am 22. Mai 2016 erhielt. Thomas Krakow, entgegennehmen konnten. Elija La Bonté und Philipp Rauch kom- Im Rahmen der Veranstaltung erläu- Unser Verband hatte in Zusammenarbeit men, wurde auch die Oper Leipzig bedacht, terte Thomas Krakow Entstehungsgeschichte mit der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig die Stefania Abbondi dringend empfahl. und Aufgabe der 1882 in Bayreuth errichte- die Vergabe in diesem Jahr erheblich breiter Siebenter im Bunde ist der Gewinner des ten Richard-Wagner-Stipendienstiftung und aufgefächert als in den Vorjahren. Neben Richard-Wagner-Nachwuchspreises der die Rolle sowie das Wirken der 1909 in Leip- der Hochschule für Musik und Theater Richard-Wagner-Stiftung Leipzig, Alexand- zig gegründeten Richard-Wagner-Verbände „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, von ros Stavrakakis, Student an der Hochschule in diesem Kontext. tk der Anne Petzsch, Anika Paulick, Ricardo für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden,

Richard ist Leipziger … Journal 2 / 2016 Stiftungs-Brief der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig

Verleihung der Leipziger Richard-Wagner-Preise 2016

Der Glücksstern stand groß und strahlend über Leipzig, denn an diesem Tag stimmte eigentlich alles. Fast alles. Da auch bei der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig alles im Ehrenamt geleistet wird, kann durchaus von Zeit zu Zeit der Nachweis geführt werden, wie notwendig eine Institutionalisierung der Stiftung wäre. Leipzig wie Sachsen profi- tieren schon jetzt im hohen Maße von ihrer Wirkung und Ausstrahlung.

Richard Wagners 203. Geburtstag fiel auf einen Sonntag, Petrus verabreichte der Geburtsstadt Leipzig Kaiserwetter und die Oper öffnete nicht nur ihre Pforten für eine besondere Preisverleihung, sondern bot am Nachmittag auch das Werk, mit dem ­Richard Wagner zu Lebzeiten seinen größten Triumph feierte: die Uraufführung des „Rienzi“ in seiner sächsischen Heimat am 20. Okto- ber 1842. So eine Begeisterung wie die des Preis von „Gewicht“ Thomas Krakow, Waltraud Meier, Dr. Joachim Lamla, Michael Faber (v. l.) Dresdner Publikums für die Geschichte um einen tragisch gescheiterten Menschen und Tribunen von Rom sollte der Meister persönlich nie wieder erleben. Grund genug Nach der Eröffnung der Veranstaltung Sachsen und Bürgermeister Michael Faber zur Freude, wenn die Leipziger Stiftung an so durch den Vorstandsvorsitzenden der als Beigeordneter für Kultur seitens der einem Tag ihre jährlichen Leipziger Richard- Richard-Wagner-Stiftung Leipzig, Thomas Stadt Leipzig. Wagner-Preise verleihen kann. Und die Krakow, grüßten Uwe Gaul, Staatssekretär Preisträger waren alle Ehren wert. im Sächsischen Staatsministerium für Wis- Bereits am 28. Januar hatte der griechische senschaft und Kunst seitens des Freistaates Bass Alexandros Stavrakakis den internati- onalen Wettbewerb gewonnen, den die Stif- tung gemeinsam mit ihrem Partner Klinger Forum Leipzig jährlich in deren Klinger Villa abhält. Nach der Laudatio von Juryvorsitzen- der Jasmin Solfaghari überreichten Michael Faber und Holger Krimmling für den Premi- umsponsor KSW GmbH an Stavrakakis den Leipziger Richard-Wagner-Nachwuchs-Preis. Die Laudatio auf die Hauptpreisträgerin Waltraud Meier hielt Manuel Brug, Musikre- dakteur der Tageszeitung DIE WELT. Bereits im Vorjahr hatte Peter Korfmacher von der Leipziger Volkszeitung in seiner Rede auf

Umgekehrte Augenhöhe Waltraud Meier, Strahlender Nachwuchs ­Alexandros Stavrakakis Alice Ungerer, Utako Washio

Seiten 12/ 13 Stiftungsbrief Stiftungs-Brief der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig

Verleihung der Leipziger Richard-Wagner-Preise 2016

richtet haben, den Sponsoren, die erst eine so umfängliche und wirkungsvolle Tätigkeit finanziell absichern und dem Vorstandsvor- sitzendem Thomas Krakow, der das Räder- werk am Laufen hält, seinen tiefen Dank aus. Gleichzeitig brachte er die Hoffnung zum Ausdruck, dass auch die Anwesenden den Wert des Geleisteten erkennen und mit einer Spende würdigen. Denn am Ende ist alles ehrenamtliches bürgerschaftliches Enga- gement, das Unterstützung braucht und sie wert ist.

Musikalisch setzten Alice Ungerer und Utako Washio, 2015 Stipendiatinnen des Richard- Wagner-Verbandes Leipzig, das Sahnehäub- chen auf und ernteten dafür viel Beifall.

Dank gilt allen, die durch ihr Engagement dazu beigetragen haben, dass der 203. Verdiente Würdigung Jasmin Solfaghari, Alexandros Stavrakakis, Holger Krimmling, Michael Faber (v. l.) Geburtstag Richard Wagners zu einem Tag der Extra-Klasse für den Meister und für die Musik- und Wagner-Stadt Leipzig wurde. Im Dienste und zur Freude der Menschen. Dirigent Christian Thielemann zu einem Zum guten Schluss sprach Dr. ­Johannes intellektuellen Spaziergang für Beteiligte wie Beermann, Vorstand der Deutschen Bundes­ Gäste geladen und dem stand Brug bei der bank und Mitglied des Stiftungsrates der Würdigung der Ausnahme-Wagnersängerin Richard-Wagner-Stiftung Leipzig, allen Meier nicht nach. Wohl dem, der diese Bei- Beteiligten, namentlich den Personen und träge hören durfte. Institutionen, die einmal die Stiftung er-

Der Leipziger Richard-Wagner-Preis 2016 für ein Lebenswerk ging somit fristgemäß an eine Frau, die gerade ihren 60. Geburts- tag feierte, ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum begeht und Schritt für Schritt das Wagner- Fach verlässt. Eine bewundernswerte Frau, die aus den Händen von Kulturbürgermeister Michael Faber und dem Kaufmännischen Ge- schäftsführer von Premiumsponsor Porsche Leipzig GmbH, Dr. Joachim Lamla, ihren Preis entgegennahm.

Freistaatliche Grüße Für die Stiftung Laudator Manuel Brug ­Staatssekretär Uwe Gaul Dr. Johannes Beermann Waltraud Meier – Ehrenmitglied im ­Richard-Wagner-Verband Leipzig

ie seit über dreißig Jahren auf allen Geburtsstadt mit der Partie der Lola in Dgroßen Opernbühnen der Welt gefeierte „Cavalleria Rusticana“ und entwickelte sich Wagner-Sängerin, Kammersängerin Wal- bald zu einer der bedeutendsten Wagner- traud Meier, besuchte den Geburtsort des Sängerinnen unserer Zeit. Komponisten, um den Leipziger Richard- Ihr internationales Debüt gab sie 1980 Wagner-Preis in Empfang zu nehmen, den im Teatro Colon in Buenos Aires mit der sie für ein Lebenswerk ganz im Zeichen Fricka in der „Walküre“. Triumphal waren Wagnerscher Musik erhielt. ihre Erfolge in Bayreuth, wo sie 1983 als Das war Anlass, Waltraud Meier die Kundry im „Parsifal“ Maßstäbe setzte und Ehrenmitgliedschaft unseres Verbandes ihre Weltkarriere beförderte. Beeindruckend anzutragen, die sie gern annahm. Verbands- ihre Isolde in der Inszenierung von Heiner vorsitzender Thomas Krakow ließ es sich Müller unter oder die nicht nehmen, die Künstlerin in die Ge- Sieglinde in der Ring-Inszenierung von Jür- schäftsstelle an den Richard-Wagner-Platz gen Flimm unter Giuseppe Sinopoli. einzuladen, nicht ohne ihr bei einer kleinen Ihre Isolde, Kundry, Ortrud, Sieglinde Führung vorher den Ort zu zeigen, wo des oder Venus werden unvergessen bleiben. großen Richards Geburtshaus stand. Nun hat sie Abschied von den großen Rollen In Würzburg geboren und einem musi- genommen. Im März sang sie zum letzten kalischen Elternhaus aufgewachsen, nahm Mal die Kundry unter Daniel Barenboim. Sie Waltraud Meier neben ihrem Anglistik- und möchte sich nun mehr dem Lied widmen, Romanistikstudium Gesangsunterricht, um das in all den Jahren zu kurz kam. Man darf sich 1976 ganz für die sängerische Lauf- gespannt sein. kh Selbstbewusst Waltraud Meier bahn zu entscheiden. Sie debütierte in ihrer

Gastbeitrag der Richard Wagner Gesellschaft 2013 e.V. Wagner im Krankenhaus

ie jedes Jahr gab es bei der Richard Auch Musik von Robert Schumann erklang: die WWagner Gesellschaft Leipzig 2013 e.V. Ouvertüre zu seiner einzigen Oper „Genoveva“ ein Geburtstagskonzert für Richard Wagner: (op. 81, 1849). Schumann hatte lange gezö- „LECTIO – ecce homo lipsiensis“. Eigent- gert mit einer „deutschen Oper“, bis er das Im „neuen“ Kostüm Carolin Masur lich sollte das Konzert im Spannungsfeld geeignete Libretto dazu von Ludwig Tieck und zwischen dem Dr. h.c. der Leipziger Univer- Friedrich Hebbel fand. sität Mendelssohn und dem Opernerneuerer Die bekannte Mezzosopranistin Carolin rung der Wagner Gesellschaft versteigert. Wagner am 26. Mai im Paulinum – Aula und Masur sang die zu ihrem Lieblingsrepertoire Noch eine Neuigkeit: Die Richard Wagner Universitätskirche St. Pauli stattfinden. Dort gehörenden Wesendonck-Lieder: fünf Lieder Gesellschaft Leipzig 2013 e.V. hat sich kürzlich ist man aber bekanntlich immer noch nicht für eine Frauenstimme nach Texten von Mat- in ihrer Mitgliederversammlung in Leipziger empfangsbereit. So wurde es im Kontext des hilde Wesendonck von Richard Wagner – hier Romantik e.V. umbenannt. Nicht von unge- Katholikentages auf dem Uniklinikgelände, in der selten aufgeführten Orchesterfassung fähr, denn die Gesellschaft hat ihr seit 2003 im Großen Hörsaal Physiologie in der Liebig- von Felix Mottl, worauf sich auch das Orchester hartnäckig und engagiert verfolgtes Vereinsziel straße aufgeführt. sehr gefreut hatte. Der aus Funk und Fernse- erreicht: Es gibt nun ganz offiziell an der Oper Das Mendelssohnorchester unter der hen bekannte Axel Thielmann moderierte in jährliche Wagner Festtage – und die vor allem Leitung von David Timm spielte Felix Men- bewährter Weise und sprach einführende bzw. mit Wagners Meisterwerk, dem „Ring des delssohn Bartholdys Konzertouvertüre „Die begleitende Texte. Die Zuhörer konnten wieder Nibelungen“. Wir hoffen alle, dass das so bleibt. Hebriden in der Fingalshöhle“ (op. 26, MWV P ein Konzert der Extraklasse der Leipziger Der Leipziger Romantik e.V. wird in Zukunft 7). Mendelssohn komponierte sie in Erinne- Romantiker erleben. keinesfalls Richard Wagner vernachlässigen rung an die Reise mit seinem Freund Karl Wenige Tage zuvor, an Wagners 203. Ge- – im Gegenteil. Das „romantische Leipzig“ Klingemann durch England und Schottland burtstag, wurden im Garten des Mendelssohn- hat noch viel zu bieten, und alle dürfen auf die 1829 und unter dem Eindruck des Besuchs der hauses im Rahmen einer kleinen Geburtstags- zukünftigen jährlichen Romantik Festivals Fingalshöhle auf der schottischen Insel Staffa. feier Kostüme der Götterdämmerungsauffüh- gespannt sein. Doris Mundus

Seiten 14 / 15 Bericht

15.11.2016, Di 19:00 Uhr Stadtbibliothek, Veranstaltungsraum „Huld- Termine reich Groß“, 4. OG, Wilhelm-Leuschner-Platz Personalien 10, 04107 Leipzig Wotan wartet auf Wagner Vortrag mit Musik, Dr. Reiner Tetzner, 21.09. 2016, Mi 19:00 Uhr Leipzig Der Vorstand gratuliert den Mitgliedern Stadtbibliothek, Veranstaltungsraum unseres Verbandes Frau Irene Thaler zum „Huldreich­ Groß“, 4. OG, Wilhelm-Leuschner- 90., Frau Eleonore Petzoldt zum 85., Herrn Platz 10, 04107 Leipzig Dr. med. Armin Conradt, Herrn Dr. Frank Was bedeutet Musiktheater? Verbandsreisen Dietze, Herrn Eberhard Feldrappe, Herrn Vortrag und Gespräch mit Dr. Peter Brenner- Ritter H. H.Koczlik, Herrn Klemens Lipus, Felsenstein, Wörrstadt Frau Siegrun Becker sowie Frau Irmgard Spencker zum 75. Geburtstag und wünscht 08.10.2016, Sa 18:00 Uhr Fr, 09.09.2016 alles erdenklich Gute. CineStar Leipzig, Petersstraße 44, Im Notenspurzug nach Döbeln mit Richard 04109 Leipzig und Minna Wagner nebst Entourage In eigener Sache MET Opera – Live im Kino: Abfahrt Leipzig Hbf. 10:06 Uhr; Ankunft Die Geschäftsstelle ist in ein Ladengeschäft, Tristan und Isolde Leipzig Hbf. 18:00 Uhr das die Adresse Richard-Wagner-Straße 7 mit Nina Stemme, ­Ekaterina ­Gubanova, Abwechslungsreiches Programm mit Musik, hat, umgezogen. Der Eingang befindet sich in ­Stuart Skelton, René Pape; Besuch der Kirche St. Nikolai mit Orgelspiel, der Nikolaistraße zwischen Richard-Wagner- Dirigent: Sir ­Simon Rattle Führung durch das Theater Döbeln und weite- Straße und dem Brühl. Die Postadresse bleibt Karten an der Kinokasse und unter ren Überraschungen unverändert. www.cinestar.de/de/kino/leipzig-cinestar Fahrpreis: 19,50 €/Person (Programm/Ein- tritte/Führungen) 19.10.2016, Mi 19:00 Uhr Fahrkarten: Vorverkauf in der Geschäfts- Impressum Stadtbibliothek, Veranstaltungsraum stelle (gratis 1 Wagner-Bier) und auf dem „Huldreich­ Groß“, 4. OG, Wilhelm-Leuschner- Bahnsteig vor der Abfahrt des Zuges Platz 10, 04107 Leipzig © Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V. Wagner heute Empfehlungen in: Richard-Wagner-Platz 1, 04109 Leipzig Vortrag und Gespräch mit Dr. Frank Piontek, Sachsen Bayreuth Vorsitzender Thomas Krakow Richard-Wagner-Verband Dresden [email protected] 26.10.2016, Mi 19:00 Uhr Sa, 10.09.2016, 15:00 Uhr GRASSI Museum für Musikinstrumen- Klavierkonzert mit der ehemaligen www.wagner-verband-leipzig.de te, ­Zimeliensaal, Johannisplatz 5–11, ­Stipendiatin Hyesu Lee www.facebook.com/Richard.Wagner.Verband 04103 Leipzig Sächsisches Landesgymnasium für Musik Buchvorstellung Leipziger Beiträge zur (Villa Rothermundt), Mendelssohnallee 34, Telefon +49 (0)341 30 86 89 33 Wagner-Forschung, Band 5 01326 Dresden Fax +49 (0)341 30 86 89 35 „Die Ruhestätten der Familie Wagner auf dem Alten Johannisfriedhof zu Leipzig“ Richard-Wagner-Stätten Graupa Redaktionsteam Thomas Krakow von Ursula Oehme, Sax-Verlag, Richard- Sa, 22.10.2016, 16:00 Uhr (v.i.S.d.P.), Christa Asperger, Wagner-Verband Leipzig Vortrag „Männerlist ist größer als Frauen- Prof. Dr. Karla Henschel, Stefan Lochner list oder die glückliche Bärenfamilie“ Texte Christa Asperger (ca), Dr. ­Eckhard 13.11.2016, So 17:30 Uhr Jagdschloss Graupa Budde (eb), Dr. Andreas Creuzburg (ac), Passage Kinos, Hainstraße 19 a, 04109 Leipzig Dr. Birgitt Heise (bh), Prof. Dr. Karla Wagner im Kino: Kultinszenierungen Sachsen-Anhalt ­Henschel (kh), Prof. Dr. Falko Ihme (fi), Tannhäuser ­Thomas Krakow (tk), Stefan Lochner (sl), Gemeinschaftsveranstaltung Richard-Wag- Premieren „Der fliegende Holländer“ Prof. Reinhard Pfundt (rp) ner-Verband Leipzig/Passage Kinos Leipzig Halle, 23. September 2016 Gastbeiträge sind mit vollem Namen Aufnahme im Festspielhaus Baden-Baden Dessau, 01. Oktober 2016 ­genannt. Regisseur: Nikolaus Lehnhoff; Dirigent: Phil- Magdeburg, 21. Januar 2017 ippe Jordan; mit Robert Gambill, Camilla Fotografien A. Baumgarten, M. Dabdub, Nylund, Waltraud Meier; mit Pause Thüringen J. Hauer, V. Heinz, A. H. Kühne, T. Krakow, Eintrittspreis: 13,00 Euro inklusive einem S. Lochner, D. Mundus, M. Wenzel, M. Ranft, Glas Sekt/O-Saft Premiere „Die Meistersinger von Nürnberg“ T. Schulze, P. Grüneisen, E. Widmer in der Pause Deutsches Nationaltheater Weimar Vignette XAGO Kartentelefon: 05. November 2016 (0341) 2 17 38 65 Redaktionsschluss 15. Juli 2016 oder www. Gestaltung manja-schiemann.de passage-kinos.de Druck Merkur GmbH Leipzig

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