Journal Des Richard-Wagner- Verbandes Leipzig

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Journal Des Richard-Wagner- Verbandes Leipzig Journal des Richard-Wagner- Verbandes Leipzig Aktuelles aus der Geburtsstadt des Meisters 2 / 2016 Vom Zauber des Anfangs – 10 Jahre „Richard ist Leipziger!“ ine Lebensweisheit behauptet, dass je- Wagner war Leipziger und Sachse, was er bis unterstützt und aus Arroganz belächelt zu Edem Anfang ein Zauber innewohne. Und an sein Lebensende nie verbergen konnte werden, änderte sich dies mit dem Erfolg. ein zauberhafter Anfang war es, betrachtet und wollte. Nichts Menschliches war ihm Und mit ihm kamen die Mühen der Ebene. man die Entwicklung unseres Verbandes vom fremd. Wo andere introvertiert oder elitär Irgendwann war der Zauber verflogen und reinen Konsumtionsangebot für die Mitglie- schwiegen, mischte er sich ein. Heute nennt das Leipziger Alltagsgeschäft begann. Zehn der hin zum gemeinsamen Ringen um mehr man das Bürgerbeteiligung. Jahre sind ein kleines Jubiläum. Wagner in Leipzig und bis zur Durchsetzung Aber womit fängt ein Verband an, dem Nach nun achteinhalb Jahren haben einer Binsenweisheit, die für manche eine es an Masse, Schwungkraft und Bekanntheit wir unsere Geschäftsstelle im zweiten Stock neue Erkenntnis war: „Richard ist Leipziger!“ noch gebricht? Wir wischten den Straßen- des Hauses Richard-Wagner-Platz 1 verlas- Also einer von uns. Das im Sommer 2006 staub von der Gedenktafel für das frevelhaft sen und sind in der Richard-Wagner-Str. 7, ini tiierte Motto ist in diesen Tagen zehn Jahre abgerissene Geburtshaus des Komponisten Eingang Nikolaistraße, präsent. In einem alt und längst etabliert. Zum 200. Geburts- und hatten somit „sein Bild in Leipzig auf- Ladengeschäft, barrierefrei, näher bei der tag Wagners 2013 stand es sogar über dem poliert“. Der Zufall machte die Finanzierung Oper sowie den Leipzigern und Gästen Richard-Wagner-Jahr der Stadt Leipzig. Und eines 117 m² großen Plakates am Verwal- der Stadt. Denn „Richard ist Leipziger!“ sympathischer kann man für einen Kompo- tungsgebäude des dortigen Kaufhauses Freunde, Sympathisanten, Neugierige, nisten und weltberühmten Sohn der eigenen möglich, das überdimensional auf Wagners alle Menschen guten Willens sind herzlich Stadt nicht werben, der ein unvergleichliches Geburtsort aufmerksam machte. Für zwei eingeladen, mit uns den Zauber dieses musikalisches Werk hinterließ, von Beginn Monate genehmigt, wurde es nach vier Jah- Neuanfangs zu erleben. Schauen Sie vorbei, an Visionär war, der mit seiner schon an ren mit dem Abriss des Gebäudes entfernt. treten Sie ein, besuchen Sie uns. Wir freuen Aufdringlichkeit grenzenden Wesensart mit- Bestand der Zauber des Anfangs darin, uns auf Sie. ten im Leben stand und uns allen bis heute beim Agieren Neuland zu betreten, mit Ihr Richard-Wagner-Verband Leipzig den Spiegel vorhält, im Guten wie im Bösen. Fehlern Lehrgeld zu bezahlen, aus Mitleid Richard ist Leipziger … Journal 2 / 2016 Wagner-Verband auf Tour in Sachsen-Anhalt ahlreiche Leipziger, aber auch Verbands- Schütz „höchstselbst“ verkostete mit uns re- Zmitglieder aus Dortmund, München, gionalen Wein, und ein klingendes Notenpult Wien, Linz, San Francisco und der Schweiz animierte zum gemeinsamen Gesang. Blick ins Taufbuch Katharina Foung (Wien), – insgesamt 62 – reisten am 20. Mai auf den In St. Marien, der Taufkirche der Mut- Eleonore Petzoldt, Dr. Jochen Fischmann Spuren der Familie Wagner. Auf dem Weg ter, gewährte uns die Vikarin Einsicht ins besuchten wir Röcken mit dem Geburtshaus Taufregister. Eine Kopie des Eintrags erhielt Die ehemalige Residenz der kursächsischen Friedrich Nietzsches. Die Taufkirche aus jeder Besucher als Erinnerung. Nebenlinie Sachsen-Weißenfels war einst dem 12. Jahrhundert, Grab, Ausstellung und Dr. Andreas Hölscher, Standortältester kulturelles Zentrum und zog bedeutende Röckener Bacchanal lohnen einen Besuch. der Bundeswehr und Mitglied unseres Ver- Künstler wie Händel, Telemann, J. S. Bach Weißenfels ist Geburts- und Taufort von bandes, überbrachte in Uniform die Grüße und auch Heinrich Schütz an. Ein beson- Johanna Rosina Pätz, Richard Wagners Mut- von Oberbürgermeister Risch. deres Kleinod ist die weitgehend erhaltene ter. Nach der Begrüßung durch Kulturamts- Am Gedenkstein, der auf Initiative frühbarocke Schlosskirche St. Trinitatis mit leiter Robert Brückner führten uns Antje unseres Verbandes seit 2012 an das 1982 ab- Fresken und Stuckaturen italienischer Meis- Riewe-Beetz und Anja Köhler sehr engagiert gerissene Geburtshaus der Mutter erinnert, ter und einer Förner-Orgel. Die Fürstengruft, in zwei Gruppen. Besonders beeindruckte referierte Thomas Krakow über das Leben Erbbegräbnis der Weißenfelser Herzöge, das Heinrich-Schütz-Haus, ein 1552 erbautes von Wagners Mutter bis zur Hochzeit in Leip- wurde für uns extra geöffnet. Wir waren und bis 2012 aufwendig saniertes prächtiges zig. Im teilweise sanierten Schloss Neu-Au- beeindruckt von den kunstvoll gestalteten Renaissancegebäude. Hier schuf der Kompo- gustusburg, einer der größten frühbarocken Holz- und Zinnsärgen, wie von der gesamten nist seine großen Spätwerke, Passionen, die Schlossanlagen Mitteldeutschlands, sahen Reise. Dank gilt allen Engagierten in Leipzig, Weihnachtshistorie, den Schwanengesang. wir das Porträt der Johanna Rosina Wagner. Röcken und Weißenfels. ca/tk Wagner-Verband auf Tour in Thüringen: Wagner, Luther, Liszt ie Fahrt vom 24. – 26. Mai war wieder 1897 die größte Wagner-Sammlung außerhalb Dumsichtig vorbereitet. Schon auf der Bayreuths. Am Abend erwartete uns der Höhe- Einzug der Gäste Thomas Krakow, Hinfahrt machte der Verbandsvorsitzende punkt der Fahrt mit „Tannhäuser” im Festsaal Rolf Hofmann, Dr. Andreas Creuzburg, Elke v. Medeazza (v.l.) Thomas Krakow auf die spezifischen ge- der Wartburg, halbszenisch und musikalisch schichtlichen Besonderheiten Thüringens hochwertig dargeboten von den „Meiningern”. aufmerksam. Zunächst lernten wir die aus Das war schon ein bisschen „Klein-Bayreuth”. vorernestinischer Zeit stammende Ludo- Am 26. Mai folgte das Liszt-Haus in winger Burg Creuzburg kennen, bevorzugter Weimar, in welchem der Komponist wäh- Aufenthaltsort der Thüringer Landgräfin rend seines zweiten Weimarer Aufenthaltes Elisabeth (1207–1231), der späteren Heili- (1869–1896) die Sommermonate verbrachte. gen Elisabeth. Auf dem Weg nach Eisenach Auf der Rückfahrt nach Leipzig gab wurde die Liboriuskapelle zu Creuzburg es noch einen Halt in Magdala, wo der dort aufgesucht. Daran schloss sich nach einem lebende Ökonomie-Rat Wernsdorf den von geführten Eisenacher Stadtrundgang die Sachsen steckbrieflich gesuchten Wagner völlig neu konzipierte und museologisch bis zu seiner Flucht in die Schweiz versteckt modernisierte Luther-Ausstellung an. hatte. An der frisch restaurierten Poppe- Von Weimar beeindruckt Leipziger Am 25. Mai ging es zunächst zur male- Orgel in der ebenfalls aufwendig sanierten Wagnerianer risch über dem Werratal gelegenen Burgruine St.-Johannis-Kirche spielte der emeritierte Brandenburg. Jäher geschichtlicher Wechsel Professor für Orgelspiel an der Hochschule am Nachmittag in Eisenach beim Besuch des für Musik „Franz-Liszt“, Weimar, Wolf- Reuter-Wagner-Museums in der vom nieder- Günther Leidel, ein von ihm spitzbübisch deutschen Heimatdichter Fritz Reuter erbauten „Wagner-Ragout” genanntes kleines Wagner- Villa im römischen Stil, die bürgerlichen Luxus Konzert. Danke für Konzept und Organisa- verströmte. Zudem beherbergt dieses Haus seit tion dieser Fahrt! ac Seiten 2 / 3 Verbandsreisen Für den Meister aus vollen Kehlen Geburtstagschöre Am Geburtshaus Richard Wagner, Minna Hoch das Geburtstagskind Richard, Nach- Kommunikation ist alles Thomas Krakow, Planer wuchs Bernadette Feisst (Zürich) Volle Auswahl Kuchenbuffet, hungrige Wagne- Alles für den Meister Plaste-Richard, Karla Kuchen für den Nachwuchs Falk Riecker, rianer Henschel, Andrew York jugendliche Skater Ingeborg Marschall und Siegrun Becker am Kuchenbuffet sowie Christine Grüneisen an Zum 203. Mal: Happy Birthday, Richard! der nie versiegenden Kaffeekanne sorgten für das leibliche Wohl, während die Vorstands- mitglieder Prof. Dr. Karla Henschel und Christa Asperger am Stand unseres Verban- as Programm der Richard-Wagner- der Richard Wagners Geburtshaus stand. des alles boten, was des Wagnerianers Herz DFesttage Leipzig 2016 war wieder so Passanten und Einkaufswütige hielten inne, in Verbindung mit Leipzig begehrt. Riesig opulent, dass Macher wie Gäste ein gutes Na- als Verbandsvorsitzender Thomas Krakow gefreut haben wir uns, dass so viele auswär- vigationssystem brauchten. So entschlossen mit lauter Stimme auf den Geburtstag am tige Besucher der Leipziger Richard-Wagner- wir uns, den 203. Geburtstag Wagners einen folgenden Tag und das schmerzhaft fehlende Feststage an der Tafel Platz nahmen: aus Tag vorfristig und mit großem „Gedöns“ am Komponistenhaus verwies sowie das große Australien, den USA und Kanada, aus Frank- Geburtsort zu feiern. War das ein Getüm- bürgerschaftliche Engagement von allen reich, Belgien, den Niederlanden und der mel! Wer nicht dabei war, kann sich gar Beteiligten für den Leipziger Richard Wagner Schweiz, Mitglieder der Wagner-Verbände nicht vorstellen, wie Richard (Andrew York) unterstrich. Danach erklangen Melodien Linz, Wien, Bonn/Siegburg, Dortmund, mit Minna (Karin Ihme) und historischem u. a. aus „Rienzi“ und „Die Meistersinger von Dresden und München. Gefolge, die Chorgemeinschaft Gutenberg Nürnberg“. Bewährt perfekt von unserem Geschäfts- unter der Leitung von Henriette Graßhoff, Anschließend setzte sich der Menschen- stellenleiter Josef Hauer eingefädelt, fand der Kammerchor der Singakademie Leipzig pulk in Bewegung zum Richard-Wagner- sich
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