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DVORˇ ÁK ERIN WALL · MIHOKO FUJIMURA CHRISTIAN ELSNER · LIANG LI

MARISS JANSONS Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ANTONÍN DVORˇ ÁK 1841–1904 Stabat mater für Soli, Chor und Orchester, op. 58

01 Nr. 1 Quartett und Chor Stabat mater dolorosa. Andante con moto 17:31 02 Nr. 2 Quartett Quis est homo, qui non fleret. Andante sostenuto 9:45 03 Nr. 3 Chor Eja, mater, fons amoris. Andante con moto 7:03 04 Nr. 4 -Solo und Chor Fac, ut ardeat cor meum. Largo 8:17 05 Nr. 5 Chor Tui nati vulnerati. Andante con moto, quasi allegretto 3:56 06 Nr. 6 -Solo und Chor Fac me vere tecum flere. Andante con moto 6:36 07 Nr. 7 Chor Virgo virginum praeclara. Largo 5:22 08 Nr. 8 Duo (Sopran und Tenor) Fac, ut portem Christi mortem. Larghetto 4:23 09 Nr. 9 Alt-Solo Inflammatus et accensus. Andante maestoso 5:08 10 Nr. 10 Quartett und Chor Quando corpus morietur. Andante con moto 8:12

Total time 77:55

ERIN WALL Sopran / soprano MIHOKO FUJIMURA Mezzosopran / mezzo soprano CHRISTIAN ELSNER Tenor / tenor LIANG LI Bass / bass

Chor des Bayerischen Rundfunks Michael Gläser Einstudierung / chorus master

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Mariss Jansons Dirigent / conductor ZWISCHEN RESIGNATION UND sik. Aber nicht nur die bloße Dimension, sondern auch die Größe der Kon- zeption, die Weitungen ins Symphonische und der durchgehende Aus- VERHEISSUNG druck tiefer Frömmigkeit verleihen Dvorˇáks Werk eine besondere Würde. Die ganze Komposition durchströmt eine tief empfundene Innerlichkeit, Die Frage, warum sich Dvorˇák im Februar 1876 dem mittelalter- eine kontemplative, elegische Grundhaltung, die getragen wird von durch- lichen Gedicht des Stabat mater, das den Schmerz Marias unter dem gängig langsamen Tempi (nur der 5. Satz schreibt ein Andante con moto, Kreuz Jesu besingt, zuwandte, lässt sich nicht eindeutig beantwor- quasi allegretto vor, alle anderen Sätze folgen dem Typ des Largo oder An- ten. Einen Auftrag zur Komposition gab es nicht, und auch eine kon- dante), überwiegend gedämpfter Dynamik und einer oft in sich gekehrten krete Verwendung im Rahmen eines kirchlichen Festes oder einer Melodiosität. Nur sparsam durchbricht Dvorˇák den getragenen Gesamt- religiösen Andacht hatte Dvorˇák, wie die Länge des Werks und seine große duktus mit dramatischen Ausbrüchen, Klangsteigerungen und -ballungen. Orchesterbesetzung nahelegen, sicherlich nicht im Sinn. Seit 1874 als Or- Natürlich ist dieser verhaltene, andächtige Ton durch den Text des Stabat ganist an der Prager St.-Adalberts-Kirche angestellt, kam Dvorˇák in jener mater vorgezeichnet, dem theatralische Bilder, wie man sie etwa vom Re- Zeit regelmäßig mit Kirchenmusik in Berührung und könnte dadurch zu ei- quiem-Text kennt, fremd sind. Er schildert den Schmerz Marias im Ange- genem geistlichen Schaffen angeregt worden sein. Möglicherweise kam es sicht ihres verstorbenen Sohnes am Kreuz zunächst aus der Perspektive im November 1875 sogar zu einer unmittelbaren Begegnung mit einer zeitge- eines neutralen Beobachters, wechselt dann aber zur Ich-Perspektive eines nössischen Stabat-mater-Vertonung: So nimmt man an, dass Dvorˇák bei der persönlich Betroffenen, der darin Trost zu finden hofft, Marias Schmerz zu Uraufführung des Stabat mater von Franz Xaver Witt in der Prager Em- teilen, und am Ende Christus selbst um Erlösung bittet. So wohnen dem maus-Kirche den Harmonium-Part spielte. Er dürfte sich von der poetischen Stabat-mater-Gedicht, dessen Urheberschaft bis heute nicht geklärt ist, As- Tiefe des Textes angesprochen gefühlt oder das Bedürfnis verspürt haben, pekte sowohl von Trauer und Klage als auch von vorsichtiger Hoffnung inne. der cäcilianisch schlichten und eher schmucklosen Vertonung von Witt (nur Und eben diese Aspekte finden sich auch in Dvorˇáks Musik: Mit feinen, lei- für Chor mit Begleitung eines Tasteninstrumentes) ein üppiges Orchester- sen Abschattierungen pendelt sie – ohne dabei minutiös auf direkte Wort- werk entgegenzusetzen, das von vorneherein für den Konzertsaal bestimmt ausdeutung zu achten – zwischen Resignation und zaghaften Momenten der war. Was auch immer der genaue Auslöser gewesen sein mag Tatsache ist, Verheißung. dass Dvorˇák sein Stabat mater in der Zeit vom 19. Februar bis zum 7. Mai Leid und Trost – diesen Dualismus umspannt wie ein Programm be- 1876 skizzierte. Nach dieser ersten particellartigen Niederschrift des Werkes reits die Orchestereinleitung des 1. Satzes. Aus dem unbestimmten, auf rückten für eineinhalb Jahre andere Arbeiten in den Vordergrund. Dass sich mehrere Instrumente verteilten Flirren des Tons ‚fis‘, dem Dominantton Dvorˇák dann im Herbst 1877 das Stabat mater wieder vornahm und es inner- der Grundtonart h-Moll, löst sich das Hauptthema heraus, eine in klei- halb weniger Wochen orchestrierte und endgültig fertig stellte, wird häufig nen, teils chromatischen Tonschritten absteigende Klagelinie, die mit ih- mit den Schicksalsschlägen des Sommers 1877 in Verbindung gebracht: Am ren häufigen Wiederholungen den schmerzerfüllten Grundcharakter über 13. August starb seine einjährige Tochter Ru° žena durch einen tragischen 40 Takte lang festlegt. Eine Variante dieser absteigenden Linie, von den zar- Unfall (sie hatte aus Versehen Phosphorlösung getrunken), und nur weni- ten Klängen der Oboe und der Flöte eingeleitet und nach Dur harmonisiert, ge Wochen später, am 8. September, erlag der drei Jahre alte Sohn Otakar öffnet in Takt 50 aber plötzlich den Blick in eine andere Welt: Licht strömt ein, den Pocken. Nachdem bereits im Sommer 1875 die Tochter Josefa zwei Tage und der Hörer wird („dolce“) von einer Woge der Milde und Sanftmut davon- nach ihrer Geburt gestorben war, blieb die Familie kinderlos zurück. In dieser getragen. Mit diesem symbolträchtigen Beginn und der insgesamt sympho- traurigen Lebenssituation mochte Dvorˇák das Bedürfnis verspürt haben, sich nischen Ausweitung des thematischen Materials bleibt der Satz, der fast ein erneut jenem Werk zuzuwenden, das von Schmerz und Mitgefühl handelt, und Viertel der gesamten Spielzeit einnimmt, der bedeutungsschwerste des zehn in dieser Versenkung selbst Trost zu suchen. Nummern umfassenden Stücks. Er schließt – und dies darf als ein Ausblick Dvorˇáks Stabat mater gehört mit seinen rund 80 Minuten Spielzeit zu den auf das Ende gewertet werden – in Dur. umfangreichsten Vertonungen dieses Textes in der abendländischen Mu- In den Nummern 2 bis 4 überwiegen die Molltonarten und der getragene, trauernde Gestus der Melodik. Inhaltlich steht jetzt ganz das Mitempfinden rauf erging eine Einladung der Royal Philharmonic Society und des Verlags- mit der Gottesmutter im Vordergrund. Der 2. Satz wird vom Solisten-Quar- hauses Novello an Dvorˇák, sich im folgenden Jahr persönlich in London als tett ohne Chor bestritten, der 3. Satz hat trauermarschartigen Charakter, und Dirigent vorzustellen. Und so leitete er am 13. März 1884 mit einer riesenhaft der 4. Satz lebt vom Kontrast zwischen dem Solo-Bass und den ätherischen besetzten Aufführung des Stabat mater in der Royal Albert Hall sein erstes Klängen des Frauenchors, und auch er birgt, wie der 1. Satz, berückende Auf- Konzert in England. Schon wenige Tage nach der denkwürdigen Darbietung hellungen nach Dur. Mit dem 5. Satz vollzieht sich dann ein spürbarer Wech- meldete Dvorˇák in seine Heimat: „Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich die sel der Grundstimmung. Die zarte, pastorale Es-Dur-Idylle im sanft fließenden Engländer auszeichnen und ehren! Überall wird über mich geschrieben und 6/8-Takt, die in seinen Rahmenteilen gemalt wird, steht in gewissem Gegen- gesprochen, und man sagt, ich sei der Löwe der heurigen Musiksaison in Lon- satz zum Text der Strophe, der von den Qualen Jesu Christi handelt. Nur der don!“ Acht weitere Reisen Dvorˇáks auf die britische Insel und eine Reihe von Mittelteil bildet – übrigens über demselben Text – eine dramatische Kontrast- gewichtigen Auftragskompositionen für England sollten diesem triumphalen partie aus. Die Nummern 6 und 7 behalten den lieblichen, gelösteren Ton und Auftakt folgen. die Dominanz der Dur-Tonarten bei. Nr. 6 ist ein gebetsartiger Gesang des Vera Baur Solo- mit Begleitung des Männerchors, und Nr. 7 besticht durch seinen schlichten, immer wieder von A-cappella-Passagen durchzogenen Chorsatz. Nr. 8 präsentiert sich als melodisch schwelgerisches, wenngleich melancho- lisch verschattetes Zwiegespräch zwischen Sopran und Tenor, bevor mit Nr. 9 endgültig der ernstere Charakter des Anfangs zurückkehrt: Der Solo-Alt bittet, begleitet von aufwühlenden Figuren im Orchester, um Rettung vor dem Jüngsten Gericht. Mit dem Schlusssatz (Nr. 10) spannt sich der Bogen zum Beginn des Werkes. Wie der Einleitungssatz beginnt er mit einem Unisono auf dem Ton ‚fis‘, und spätestens ab Takt 40 ist die Motivik des 1. Satzes omnipräsent. Bereits in Takt 32 hebt eine harmonische und dynamische Steigerungspartie an, die in einer vom achtstimmigen Chor im Fortissimo und a cappella zu singenden Vision des ewigen Lebens in Frieden und Freude gipfelt. Damit erweisen sich die hier erklingenden Worte „Paradisi gloria“ als Zielpunkt des ganzen Werkes. Die im 1. Satz angedeuteten Momente von Hoffnung werden nun zur Gewissheit, und wie um dies zu bestätigen, stimmt das Solisten-Quartett im Anschluss an die- se Stelle jene verheißungsvolle und besänftigende Geste an, mit der im 1. Satz das Klagemotiv plötzlich nach Dur gewendet worden war. Es folgt eine tri- umphal ausgreifende „Amen“-Fuge, bevor der Chor den Erlösungsgedanken mit aller Emphase in einer weiteren A-cappella-Passage nochmals verkündet und das Werk in ruhigem D-Dur ausklingt. Seine Uraufführung erlebte das Stabat mater am 23. Dezember 1880 in Prag unter der Leitung von Adolf Cˇ ech. Und es war eines jener Werke, mit denen sich der böhmische Komponist das traditionell oratorienversessene englische Publikum eroberte. Bereits seit 1879 wurden seine Werke in London gespielt, aber vor allem das Stabat mater, das in der britischen Metropole erstmals im März 1883 aufgeführt wurde, löste wahre Begeisterungsstürme aus. Kurz da- BETWEEN RESIGNATION AND PROMISE Andante), mostly subdued dynamics, and an often introverted melodiousness. Dvorˇák interrupts the general solemnity only very rarely with dramatic outbursts, crescendos and concentrations of sound. This modest, devout tone is of course The question as to why Dvorˇák turned his attention in February 1876 to the me- required by the text of the ‘Stabat Mater‘, which contains no theatrical images dieval hymn ‘Stabat Mater‘, which sings of the pain of Mary during her son‘s cru- of the type familiar from the text. It describes Mary‘s pain on seeing cifixion, cannot be answered clearly. There was no commission for the compo- her dead son on the cross – initially from the perspective of a neutral observer, sition, while the length of the work and the large orchestra suggest that Dvorˇák then from the first-person perspective of someone personally affected who is certainly had no intention of having it performed in the specific context of a church hoping to find solace and to share Mary‘s pain, and who ultimately asks Christ festival or religious service. Employed as an organist from 1874 onwards at himself for salvation. The ‘Stabat Mater‘ hymn – whose authorship has not been St. Adalbert‘s Church in Prague, Dvorˇák came into regular contact with church clarified to this day – thus contains aspects of mourning and lamentation as music at that time and could thus have been inspired to compose his own well as cautious optimism, and these very elements can be found in Dvorˇák‘s spiritual work. He may even have had direct experience of a contemporary music. With fine and gentle gradations, and avoiding any meticulous emphasis Stabat Mater setting in November 1875: it is believed that Dvorˇák played the on the interpretation of words, it moves between deep resignation and tentative harmonium part at the premiere of Franz Xaver Witt‘s ‘Stabat Mater‘ in Pra- moments of promise. gue‘s Emmaus Church. He may have been attracted by the poetic depth of the The orchestral introduction to the first movement is already spanned by this text, or could have felt the need to oppose the Cecilian simplicity and rather programme-like dualism of grief and consolation. Distributed across several austere setting by Witt (only for choir, with keyboard accompaniment) with a instruments, an indistinct, shimmering F sharp, the dominant note of the key of sumptuous orchestral work of his own that was intended for the concert hall B minor, gradually leads to the main theme: a line of lamentation, descending from the outset. Whatever the actual motivation was, the fact remains that in brief and partly chromatic steps which, with its frequent repetitions, esta- Dvorˇák sketched out his ‘Stabat Mater‘ in the period from February 19 to May blishes the basic atmosphere of pain for around 40 bars. In bar 50 a variant 7, 1876. After this initial, short-score-like version of the work, other obligations of this descending line – introduced by the delicate sounds of the oboe and occupied his attention for the next one and a half years. The fact that Dvorˇák the flute and harmonized into the major – suddenly opens our eyes to another started work again on his ‘Stabat Mater‘ in the autumn of 1877, however, or- world entirely. Light flows in, and the listener is carried away(dolce) on a wave chestrated it within a few weeks and finally completed it is often linked to the of gentleness and meekness. With its highly symbolic beginning and its overall fateful occurrences during the summer of 1877. On August 13, his one-year-old symphonic expansion of the thematic material, this movement – which takes daughter Ru° žena died in a tragic accident (she had accidentally drunk some up nearly a quarter of the total performance time – remains the most deeply phosphorus solution); and only a few weeks later, on September 8, his three- significant of the ten that make up the work. It closes in the major, presaging year-old son Otakar succumbed to smallpox. Earlier, in the summer of 1875, the catharsis of the ending. the composer‘s daughter Josefa had also died at only two days of age, so the The second, third and fourth movements are dominated by minor keys and family was now left childless. In this deeply tragic situation, Dvorˇák may have by sustained melodic grief. Empathy with Mary has now taken centre stage. felt the need to turn his attention once again to a work dealing with pain and The second movement is performed by the four soloists without the choir, the compassion, and to find some kind of consolation in it. third is funeral-march-like in character, and the fourth derives its energy from Dvorˇák‘s ‘Stabat Mater‘ takes around 90 minutes to perform, and indeed is one of the contrast between the solo bass and the ethereal sounds of the women‘s the most extensive settings of the text in Western music. The work has a special choir. Like the first movement it, too, contains enchanting, brighter sections dignity – not only because of its sheer scale but also the breadth of its concept, tending towards the major. The fifth movement introduces a marked change of its excursions into the symphonic, and its continuous expression of deep piety. mood, however. The delicate, pastoral, E-flat-major idyll in gently flowing 6/8 A profound inwardness flows through the entire composition – a contemplative, rhythm conjured up by Dvorˇák here is at odds with the text of the verse, which elegiac attitude, reinforced by the consistently slow tempi (only the fifth movement deals with the suffering of Jesus Christ. It is only the middle section – using is marked Andante con moto quasi allegretto, all other movements being Largo or the same text, incidentally – that provides a dramatic contrast. The sixth and seventh movements retain the sweet, freer tone and the dominance of major MARISS JANSONS keys. The sixth is a prayer-like song for tenor solo accompanied by male choir, and the seventh has captivatingly simple choral passages, pervaded again and Mariss Jansons wurde 1943 in Riga als Sohn des Dirigenten Arvıds again by a cappella sections. The eighth movement is a melodically indulgent, Jansons geboren. Er studierte am Leningrader Konservatorium die Fächer Vi- albeit still melancholy dialogue between soprano and tenor, while the ninth oline, Klavier und Dirigieren und vervollständigte seine Ausbildung als Schüler reestablishes the deeply serious mood from the beginning. To the accompa- von Hans Swarowsky in Wien und Herbert von Karajan in Salzburg. 1971 wurde niment of disturbing figures in the orchestra, the solo alto begs to be spared er Preisträger beim Karajan-Wettbewerb in Berlin und begann seine enge Zu- from the Last Judgment. sammenarbeit mit den heutigen St. Petersburger Philharmonikern, zunächst The final, tenth movement refers back to the start of the work. Like the intro- als Assistent von Jewgenij Mrawinskij, später als ständiger Dirigent. Von 1979 duction, it begins with a unison F sharp and, by bar 40 at the latest, the motif bis 2000 stand Mariss Jansons dem Philharmonischen Orchester Oslo als Mu- from the first movement is omnipresent. As early as bar 32, a harmonious and sikdirektor vor: Unter seiner Ägide erwarb sich das Orchester internationales dynamic intensification can be heard, culminating in a choral vision of eternal Renommee und gastierte in den bedeutendsten Konzerthäusern der Welt. Von life in peace and joy that is sung fortissimo and a cappella by the eight-part 1997 bis 2004 leitete er das Pittsburgh Symphony Orchestra, zur Spielzeit choir. The words that resound here, ‘Paradisi gloria‘, clearly mark the final 2003/2004 wurde er Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Baye- destination of the entire work. The moments of hope that were hinted at in the rischen Rundfunks, wo er seinen Vertrag bis 2021 verlängern wird. Mit der first movement now become certainty, and straight away, as if in confirmation, Saison 2004/2005 begann zudem seine Amtszeit beim Koninklijk Concertge- the quartet of soloists strikes up that promising, soothing passage with which bouworkest Amsterdam, welche er 2015 beendete. Als Gastdirigent arbeitet the lamentation motif in the first movement suddenly changed to the major. Mariss Jansons u.a. mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, deren Neu- There follows a triumphal and expansive ‘Amen‘ fugue; the choir then emphati- jahrskonzert er im Jahr 2016 zum dritten Mal leiten wird. Außerdem dirigierte er cally proclaims the message of redemption in a further a cappella passage, and die führenden Orchester in den USA und Europa. Seine Diskographie umfasst the work fades out in the peaceful key of D major. viele preisgekrönte Aufnahmen, darunter die mit dem Grammy ausgezeichnete The first performance of the ‘Stabat Mater‘ took place on December 23, 1880 13. Symphonie von Schostakowitsch. Mariss Jansons ist Ehrenmitglied der in Prague, under Adolf Cˇ ech. It was one of the works with which the Bohemian Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und der Royal Academy of Music in composer conquered the hearts of the traditionally oratorio-obsessed British London. Die Berliner Philharmoniker würdigten ihn mit der Hans-von-Bülow- public. His music had already been performed in London in 1879, but it was Medaille, die Stadt Wien überreichte ihm das Goldene Ehrenzeichen, der Staat the ‘Stabat Mater‘ above all, performed there in March 1883, that gained a truly Österreich das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, und 2010 wurde ihm rapturous reception. Shortly afterwards Dvorˇák received an invitation from der Bayerische Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft verliehen. 2007 the Royal Philharmonic Society and also the publishing house Novello to visit und 2008 erhielt er den ECHO Klassik. Für sein dirigentisches Lebenswerk London in the following year as a conductor. So it was that on March 13, 1884, wurde ihm im Juni 2013 der renommierte Ernst von Siemens Musikpreis ver- with a vast orchestra and choir, he conducted his first concert in England: a liehen. Am 4. Oktober 2013 überreichte ihm Bundespräsident Joachim Gauck performance of the ‘Stabat Mater‘ in the Royal Albert Hall. Only a few days af- in Berlin das „Große Bundesverdienstkreuz mit Stern“. Das Ministerium für ter that memorable event, Dvorˇák wrote home: „I cannot begin to tell you how Kultur der Französischen Republik ernannte Mariss Jansons 2015 zum „Com- much recognition and admiration I have received from the British! I am being mandeur des Arts et des Lettres“. written and talked about everywhere, and people are calling me the Lion of this year‘s music season in London!“ This triumphant opening concert would be followed by eight more visits to the British Isles, and commissions there for a whole series of important works.

Vera Baur Translation: David Ingram MARISS JANSONS

Mariss Jansons, son of conductor Arvıds Jansons, was born in Riga in 1943. He studied violin, piano, and conducting at the Leningrad Conservatory, com- pleting his education as a student of Hans Swarowsky in Vienna and of Her- bert von Karajan in Salzburg. In 1971 he became a laureate of the Karajan Competition in Berlin and began his close partnership with the St. Petersburg Philharmonic, first as an assistant to Yevgeny Mravinsky and then as a per- manent conductor. From 1979 to 2000 Jansons served as Music Director of the Oslo Philharmonic Orchestra. Under his tenure, the orchestra earned in- ternational acclaim and undertook tours to leading concert halls around the world. Between 1997 and 2004 he was Principal Conductor of the Pittsburgh Symphony Orchestra, and in the 2003–2004 season he took over leadership of the Bavarian Radio Symphony Orchestra, where he is extending his contract until 2021; he began his tenure as head of the Royal Concertgebouw Orchestra in the 2004–2005 season, and ended it in 2015. Jansons is guest conductor of the Berlin and Vienna Philharmonic Orchestras (in Vienna in 2016 he will be conducting the New Year’s concerts for a third time); he has additionally conducted the leading orchestras in the U.S.A. and Europe. His discography comprises many prizewinning recordings, including a Grammy for his account of Shostakovich’s 13th Symphony. Mariss Jansons is an honorary member of the Society of Friends of Music in Vienna and of the Royal Academy of Music in London; the Berlin Philharmonic has honoured him with the Hans-von-Bülow Medal, the City of Vienna with the Golden Medal of Honour, and the State of Austria with the Honorary Cross for Science and Arts. In 2006 Cannes MIDEM named him Artist of the Year, and he received the ECHO Klassik Award in 2007 and 2008. In June 2013, for his life’s work as a conductor, he was awarded the prestigious Ernst von Siemens Music Prize, and on 4 October 2013, he was awarded the Federal Cross of Merit 1st Class by German Federal President Jo- achim Gauck in Berlin. In France in 2015, the Ministry of Culture named Mariss Jansons “Commandeur des Arts et des Lettres“. Erin Wall Mihoko Fujimura Christian Elsner Liang Li SYMPHONIEORCHESTER SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

Schon bald nach seiner Gründung 1949 entwickelte sich das Symphonieor- Not long after it was established in 1949, the Symphonieorches- chester des Bayerischen Rundfunks zu einem international renommierten ter des Bayerischen Rundfunks (Bavarian Radio Symphony Orchestra) Orchester. Besonders die Pflege der Neuen Musik hat eine lange Tradition, developed into an internationally renowned orchestra. The performance of so gehören die Auftritte im Rahmen der 1945 von Karl Amadeus Hartmann new music enjoys an especially long tradition, and right from the beginning, gegründeten musica viva von Beginn an zu den zentralen Aufgaben des Or- appearances in the musica viva series, created by composer Karl Amadeus chesters. Auf ausgedehnten Konzertreisen durch nahezu alle europäischen Hartmann in 1945, have ranked among the orchestra’s core activities. On ex- Länder, nach Asien sowie nach Nord- und Südamerika beweist das Sympho- tensive concert tours to virtually every country in Europe, to Asia as well as nieorchester des Bayerischen Rundfunks immer wieder seine Position in der to North and South America, the Symphonieorchester des Bayerischen Rund- ersten Reihe der internationalen Spitzenorchester. Die Geschichte des Sym- funks continually confirms its position in the first rank of top international -or phonieorchesters verbindet sich auf das Engste mit den Namen der bisherigen chestras. The history of the Symphonieorchester is closely linked with the Chefdirigenten: Eugen Jochum (1949–1960), Rafael Kubelík (1961–1979), Sir names of its previous Chief Conductors: Eugen Jochum (1949–1960), Rafael Colin Davis (1983–1992) und Lorin Maazel (1993–2002). 2003 trat Mariss Jan- Kubelík (1961– 1979), Sir Colin Davis (1983–1992) and Lorin Maazel (1993– sons sein Amt als Chefdirigent an. Mit zahlreichen CD-Veröffentlichungen, u.a. 2002). In 2003, Mariss Jansons assumed his post as new Chief Conductor. einer Reihe von Live-Mitschnitten der Münchner Konzerte, führt Mariss Jan- With a number of CD releases, among others a series of live recordings of con- sons die umfangreiche Diskographie des Orchesters fort. Ihre Einspielung der certs in Munich, Mariss Jansons continues the orchestra’s extensive disco- 13. Symphonie von Schostakowitsch wurde im Februar 2006 mit dem Grammy graphy. Maestro Jansons, the Chor and Symphonieorchester des Bayerischen (Kategorie „Beste Orchesterdarbietung”) ausgezeichnet. Im Dezember 2008 Rundfunks were honoured for their recording of the 13th Symphony of Shosta- wurde das Symphonieorchester bei einer Kritiker-Umfrage der britischen Mu- kovich when they were awarded a Grammy in February of 2006 in the “Best sikzeitschrift Gramophone zu den zehn besten Orchestern der Welt gezählt. Orchestral Performance” category. In December, 2008, a survey conducted 2010 erhielten Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen by the British music magazine Gramophone listed the Symphonieorchester Rundfunks einen ECHO Klassik in der Kategorie „Orchester/ Ensemble des des Bayerischen Rundfunks among the ten best orchestras in the world. In Jahres” für die Einspielung von Bruckners 7. Symphonie bei BR-KLASSIK. 2010, Mariss Jansons and the Symphonieorchester des Bayerischen Rund- Der auch auf CD erschienene Zyklus aller Beethoven-Symphonien, den das funks received an ECHO Klassik Award in the category “Orchestra/Ensemble Symphonieorchester unter der Leitung von Mariss Jansons im Herbst 2012 in of the Year” for their recording of Bruckner’s 7th Symphony on BR-KLASSIK. Tokio gespielt hat, wurde vom Music Pen Club Japan, der Vereinigung japani- The complete Beethoven symphonies, performed by the Symphonieorchester scher Musikjournalisten, zu den besten Konzerten ausländischer Künstler in under Mariss Jansons in Tokyo in the autumn of 2012, were voted by the Music Japan im Jahr 2012 gewählt. Pen Club Japan – the organisation of Japanese music journalists – as the best concerts by foreign artists in Japan in 2012.

CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

Der Chor wurde 1946 als erster Klangkörper des Bayerischen Rund- The choir was founded in 1946 as the first of Bavarian Broadcasting’s musi- funks gegründet. Sein künstlerischer Aufschwung verlief ab 1949 cal ensembles. Starting in 1949, its artistic upswing initially ran parallel to the parallel zur Entwicklungsgeschichte des Symphonieorchesters des Bayeri- development of the Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, whose schen Rundfunks, deren beider Chefdirigent seit 2003 Mariss Jansons Chief Conductor has been Mariss Jansons since 2003. From the beginning both ist. Von Beginn an verbindet beide Klangkörper eine intensive Konzerttä- ensembles have been linked in intensive concert activities and Mariss Jansons tigkeit, die in jüngerer Vergangenheit unter der Leitung von Mariss Jan- has repeatedly presented both ensembles together at the Lucerne Festival, the sons auch Auftritte beim Lucerne Festival, bei den London Proms sowie im Prom Concerts in London, and in December 2012 Beethoven´s 9th symphony Dezember 2012 mit Beethovens Neunter Symphonie bei umjubelten in acclaimed concerts in Tokyo and Yokohama. In 2005 Peter Dijkstra was Konzerten in Tokio und Yokohama einschließt. 2005 wurde Peter Dijkstra zum appointed the Artistic Director. As an avowed anti-specialist he has presented Künstlerischen Leiter des Chores berufen, der in seinen Konzerten eine gro- a wide variety of programmes. These have included a cappella productions ße Programmvielfalt pflegt. Dazu gehören A-cappella-Produktionen ebenso as well as collaborations with the two Bavarian Broadcasting orchestras and wie die Zusammenarbeit mit den beiden Orchestern des BR sowie mit Ori- such period ensembles as the Concerto Köln, B‘Rock and the Akademie für alte ginalklang-Ensembles wie Concerto Köln, B’Rock und der Akademie für Alte Musik Berlin. This position will be taken over by Howard Arman in 2016. Because Musik Berlin. 2016 übernimmt Howard Arman die Position des Künstlerischen of its special sound quality and stylistic versatility, which ranges through every Leiters. Aufgrund seiner besonderen klanglichen Homogenität und der stilisti- aspect of choral singing from the mediaeval motet to contemporary works, schen Vielseitigkeit, die alle Gebiete des Chorgesangs von der mittelalterlichen from oratorio to grand , the ensemble enjoys the highest world-wide Motette bis zu zeitgenössischen Werken, vom Oratorium bis zur Oper umfasst, reputation. This has brought the chorus regularly to such eminent festivals as genießt das Ensemble höchstes Ansehen in aller Welt. So gastiert der Chor the Lucerne Festival, the Salzburg Festival and the Rheingau Music Festival, regelmäßig bei namhaften Festivals wie dem Lucerne Festival, den Salzburger as well as to collaborations with top European orchestras like the Vienna and Festspielen sowie dem Rheingau Musik Festival und arbeitet mit europäi- Berlin Philharmonic Orchestras , the Lucerne Festival Orchestra, the Con- schen Spitzenorchestern wie den Wiener und Berliner Philharmonikern, dem certgebouworkest Amsterdam or the Sächsische Staatskapelle Dresden. The Lucerne Festival Orchestra, dem Concertgebouworkest Amsterdam und der chorus has performed with such distinguished conductors as Claudio Abbado, Sächsischen Staatskapelle Dresden zusammen. Am Pult des Chores standen Riccardo Chailly, Bernard Haitink, Daniel Harding, Nikolaus Harnoncourt, Chris- Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, Bernard Haitink, Daniel Har- tian Thielemann, Giovanni Antonini, Andris Nelsons, Riccardo Muti, Simon Ratt- ding, Nikolaus Harnoncourt, Christian Thielemann, Giovanni Antonini, Andris le, Herbert Blomstedt and Robin Ticciati. In the musica viva and Paradisi Gloria Nelsons, Riccardo Muti, Sir Simon Rattle, Herbert Blomstedt und Robin Ticcia- series as well as in its own subscription series, the choir regularly shines in ti. In den Reihen musica viva und Paradisi gloria sowie in der eigenen Abonne- world premieres. The choir has received a number of major prizes for its CD mentreihe profiliert sich der Chor regelmäßig mit Uraufführungen. Für seine recordings: the 2009, 2012 and – most recently – the 2014 ECHO Klassik for CD-Einspielungen erhielt der Chor zahlreiche hochrangige Preise, so 2009, its recording with works of Schnittke and Arvo Pärt on the BR-KLASSIK 2012 sowie zuletzt 2014 den ECHO Klassik für die beim Label BR-KLASSIK label. The choir was awarded the 2015 Bavarian State Prize for Music in the erschienene CD mit Werken von Alfred Schnittke und Arvo Pärt. 2015 wurde “Professional Musicianship” category. dem Chor der Bayerische Staatspreis für Musik in der Kategorie „professio- nelles Musizieren“ zuerkannt.

Antonín Dvorˇák Sancta mater, istud agas, Thou, who on the Cross art Heil’ge Mutter, drück die Wunden, bearing Stabat mater Crucifixi fige plagas All the pains I would he sharing, Die dein Sohn am Kreuz empfunden, Cordi meo valide. Glows my heart with love for Thee. Tief in meine Seele ein. 1 I. QUARTETTO E CORO I. QUARTET AND CHORUS I. QUARTETT UND CHOR Stabat mater dolorosa At the Cross her station keeping, Christi Mutter stand mit 5 V. CORO V. CHORUS V. CHOR Schmerzen Tui nati vulnerati, By Thy glorious Death and Ach, das Blut, das er vergossen, Juxta crucem lacrimosa, Stood the mournful Mother, Bei dem Kreuz und weint’ von Passion, weeping, Herzen, Tam dignati pro me pati, Saving me in wondrous fashion, Ist für mich dahingeflossen, Dum pendebat filius. Close to Jesus at the last. Als ihr lieber Sohn da hing. Pœnas mecum divide. Saviour, turn my heart to Thee. Lass mich teilen seine Pein. Cujus animam gementem, Through her soul, of joy Durch die Seele voller Trauer, bereaved, 6 VI. TENORE SOLO E CORO VI. TENOR SOLO AND CHORUS VI. TENOR-SOLO UND CHOR Contristatam et dolentem, Bowed with anguish, deeply Seufzend unter Todesschauer, Fac me vere tecum flere, At Thy feet in adoration, Lass mit dir mich herzlich grieved, weinen, Pertransivit gladius. Now at length the sword hath Jetzt das Schwert des Leidens Crucifixo condolere, Wrapt in earnest contemplation Ganz mit Jesu Leid vereinen, passed. ging. Donec ego vixero. See, beneath Thy Cross I lie. Solang hier mein Leben währt.

O quam tristis et afflicta O, that blessed one, grief-laden, Welch ein Weh der Auserkornen, Juxta crucem tecum stare, There, where all our sins Thou Unterm Kreuz mit dir zu stehen, Fuit illa benedicta Blessed Mother, blessed Maiden, Da sie sah den Eingebornen, bearest Mater unigeniti! Mother of the all-holy One. Wie er mit dem Tode rang! Te libenter sociare In compassion fullest, rarest, Dort zu teilen deine Wehen, In planctu desidero. Hanging on the bitter Tree. Ist es, was mein Herz begehrt. Quæ mærebat et dolebat O that silent, ceaseless mourning, Angst und Trauer, Qual und (et tremebat), Bangen, Pia mater, dum videbat O those dim eyes, never turning Alles Leid hielt sie umfangen, 7 VII. CORO VII. CHORUS VII. CHOR Nati pœnas incliti. From that wondrous, suffering Das nur je ein Herz durchdrang. Virgo virginum præclara, Thou who art for ever blessed, O du Jungfrau der Jungfrauen, Son. Mihi jam non sis amara: Thou who art by all confessed, Wollst in Gnaden mich anschauen, Fac me tecum plangere. Now I lift my soul to Thee. Lass mich teilen deinen Schmerz. 2 II. QUARTETTO II. QUARTET II. QUARTETT Quis est homo, qui non fleret, Who on Christ’s dear Mother Wer könnt’ ohne Tränen sehen gazing, 8 VIII. DUO VIII. DUET VIII. DUO Matrem Christi si videret In her trouble so amazing, Christi Mutter also stehen Fac, ut portem Christi Make me of Thy death the bearer, Lass mich Christi Tod und Leiden, In tanto supplicio? Born of woman, would not weep? In so tiefen Jammers Not? mortem, Passionis fac consortem, In Thy Passion be a sharer, Marter, Angst und bitt’res Scheiden Quis non posset contristari, Who on Christ’s dear Mother Wer nicht mit der Mutter weinen, Et plagas recolere. Taking to myself Thy pain. Fühlen wie ein Mutterherz. thinking, Christi matrem contemplari Such a cup of sorrow drinking, Seinen Schmerz mit ihrem einen, Fac me plagis vulnerari, Let me with Thy stripes be Alle Wunden, ihm geschlagen, Dolentem cum filio? Would not share her sorrow Leidend bei des Sohnes Tod? stricken! deep? Cruce hac inebriari Let Thy Cross with hope me Schmach und Kreuz mit ihm zu quicken, tragen, Pro peccatis suæ gentis For his people’s sins, in anguish, Ach, für seiner Brüder Schulden Ob amorem filii. That I thus Thy love may gain. Das sei fortan mein Gewinn. Vidit Jesum in tormentis There she saw the Victim Sah sie Jesus Marter dulden, languish, Et flagellis subditum. Bleed in torments, bleed and die. Geißeln, Dornen, Spott und Hohn. 9 IX. ALTO SOLO IX. ALTO SOLO IX. ALT-SOLO Inflammatus et accensus, All my heart, inflamed and Dass mein Herz, von Lieb’ Vidit suum dulcem natum Saw the Lord’s Anointed taken; Sah ihn trostlos und verlassen burning, entzündet, Moriendo desolatum, Saw her Child in death forsaken, An dem blut’gen Kreuz erblassen, Per te, virgo, sim defensus, Saviour, now to Thee is turning; Gnade im Gerichte findet, Dum emisit spiritum. Heard His last expiring cry. Ihren lieben, einz’gen Sohn. In die judicii. Shield me in the Judgement Day. Sei du meine Schützerin.

Fac me cruce custodiri, By Thy Cross may I lie guarded, Mach, dass mich sein Kreuz 3 III. CORO III. CHORUS III. CHOR bewache, Eja, mater, fons amoris, In the Passion of my Maker Gib, o Mutter, Born der Liebe, Morte Christi præmuniri, Meritless – yet be rewarded Dass sein Tod mich selig mache, Me sentire vim doloris Be my sinful soul partaker, Dass ich mich mit dir betrübe, Confoveri gratia. Through Thy grace, O living Way. Mich erwärm sein Gnadenlicht. Fac, ut tecum lugeam. May I bear with her my part. Dass ich fühl’ die Schmerzen dein. 0 X. QUARTETTO E CORO X. QUARTET AND CHORUS X. QUARTETT UND CHOR Quando corpus morietur, While my body here is lying Jesus, wann mein Leib wird 4 IV. BASSO SOLO E CORO IV. BASS SOLO AND CHORUS IV. BASS-SOLO UND CHOR sterben, Fac, ut ardeat cor meum Of his Passion bear the token, Dass mein Herz von Lieb’ Fac, ut animæ donetur Let my soul be swiftly flying Lass dann meine Seele erben entbrenne, Paradisi gloria. To Thy glorious Paradise. Deines Himmels Seligkeit! In amando Christum Deum, In a spirit bowed and broken Dass ich nur noch Jesus kenne, Amen. Amen. Amen. Ut sibi complaceam. Bear His death within my heart. Dass ich liebe Gott allein. Live-Aufnahme / Live recording: München, Herkulessaal der Residenz, 24.–26.03.2015 Tonmeister / Recording Producer: Wilhelm Meister Toningenieur / Balance Engineer: Peter Urban Schnitt / Editing: Bernadette Rüb Publisher: © Artia, Prag Fotos / Photography: Cover © www.photocase.de; rolleyes Mariss Jansons © Peter Meisel, Koichi Miura; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks © Peter Meisel und BR; Chor des Bayerischen Rundfunks © Johannes Rodach; Erin Wall © Kristin Hoebermann; Mihoko Fujimura © Edd Royal; Christian Elsner © Anne Hoffmann; Liang Li © Martin Sigmund Gesangstext: deutsche Übersetzung von Anselm Schott O.S.B. aus „Das Buch der Lieder und Arien. Ein Texthandbuch für Musikliebhaber“, Bärenreiter-Verlag, Kassel 1990 English Transliteration by courtesy of Deutsche Grammophon GmbH Design / Artwork: Barbara Huber, www.huber-kommunikation.de Editorial: Thomas Becker Eine CD-Produktion der BRmedia Service GmbH. ℗ + © 2015 BRmedia Service GmbH