Helmut Sturm – Ein Maler Aus Der Region Von Überregionaler Bedeutung
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HELMUT STURM – EIN MALER AUS DER REGION VON ÜBERREGIONALER BEDEUTUNG Das Werk von Helmut Sturm zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen der ab- sprache, die Figuratives mit Abstraktem verbindet, die expressiv ist, aber nie- strakt - expressiven Malerei nach 1945 in Deutschland. Gemeinsam mit dem mals nur emotional. Der dynamische Bearbeitungsprozeß, die gestisch spon- Bildhauer Lothar Fischer und den Malern Heimrad Prem und HP Zimmer grün- tane Verflechtung von Malspuren und Farbtiefen spielt dabei eine wesentliche dete Helmut Sturm 1957 die Künstlergruppe SPUR. Durch ihr unangepaßtes Rolle. »Wichtig ist«, so die Maxime des Künstlers, »daß das Bild in einem per- gesellschaftskritisches Verhalten trug SPUR maßgeblich dazu bei, daß Mün- manenten Veränderungsprozeß entsteht, daß am Anfang nicht klar ist, was chen um 1960 zu einem wesentlichen Schauplatz künstlerischer Aufbruch- am Schluß herauskommt. Das ist mein Experiment.« Dieser Veränderungs- stimmung wurde. wille trägt das Schaffen Helmut Sturms. In der Auseinandersetzung mit dem Kubismus und dem Informel sowie der Helmut Sturm wurde am 21. Februar 1932 in Furth im Wald geboren, dort be- Beschäftigung mit Max Beckmann, Asger Jorn, Willem de Kooning und Emi- suchte er auch die Volksschule, danach die Oberrealschule in Cham. Nach lio Vedova entwickelte Helmut Sturm seine eigene unverwechselbare Bild- dem Abitur geht er an die Akademie der Bildenden Künste in München. Be- reits bei der Aufnahmeprüfung lernt er den Maler Heimrad Prem (1934 – 1978) aus dem benachbarten Roding und den Bildhauer Lothar Fischer (geb. 1933) kennen. Er studiert bei Professor Marxmüller, wechselt aber 1953 in die Ma- lereiklasse von Professor Erich Glette über. Auf Initiative Sturms findet 1957 die erste gemeinsame Ausstellung der Pro- tagonisten der späteren Gruppe SPUR zusammen mit Freunden der Akade- miezeit und Gästen aus Berlin im Pavillon Alter Botanischer Garten in Mün- chen statt. Ende des Jahres 1957 wird die Gruppe SPUR, die heute bereits einen festen Platz in der Kunstgeschichte der Nachkriegszeit hat, gegründet. 1958 erscheint das erste SPUR-Manifest und die erste SPUR-Grafikmappe mit 12 Radierungen der Künstler mit Texten von Asger Jorn, Hans Platschek, Franz Roh und Conrad Westpfahl. Es folgen die ersten Gemeinschaftsaus- stellungen. Sturm erhält im gleichen Jahr ein Stipendium der französischen Regierung für einen Aufenthalt in Paris, dort nimmt er Kontakt zu Guy Debord, dem Wortführer der Situationisten, auf. Die Gruppe SPUR beteiligt sich an der Ausstellung Extremisten - Realisten des Berufsverbandes der Bildenden Künstler in München. Es kommt dort mit einer von ihr fingierten Tonbandaufzeichnung des Philosophen Max Bense zu einem Eklat. Das Flugblatt »Ein kultureller Putsch – während ihr schlaft« erregt bei der dritten Konferenz der SITUATIONISTISCHEN INTERNATIONALE in München Aufsehen und Ärger. Gleichwohl folgen ehrenvolle Einladungen an die Mitglie- der der Gruppe SPUR ins Ausland, so in das Laboratorio Sperimentale in Al- ba im Piemont, nach Amsterdam, London und New York. Die gesellschaftspo- litischen Aktivitäten der Gruppe SPUR erregen Aufsehen, Unwillen und veran- lassen zahlreiche Prozesse, ohne daß davon der künstlerische Fortgang be- hindert worden wäre. 1966 gehen die Künstlergruppen SPUR und Wir in der neuen Künstlergruppe Geflecht, zu der insbesondere Helmut Rieger gehört, auf. Helmut Sturm, Lothar Fischer und Helmut Rieger hatten bereits 1965 ein wandfüllenden Antiobjekt für ein Wohnhaus in München erstellt..