Das Pendel Schlägt Zurück „Schweigen Ist Gold" D
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Heute auf Seite 3: Deutsche Verfassungspartei fehlt £>as £>ftjmudtnl)liw UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Erscheint wöchentlich Jahrgang 51 - Folge 7 Landsmannschaft Ostpreußen e.V. r* RROA Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 19. Februar 2000 Parkallee 84/86, 20144 Hamburg T* Polen: Das Pendel schlägt zurück EU-Parlamentarier verlangen von Warschau Rechtsangleichung Auch ein siegreich geführter Als unlängst der US-Historiker Es bleibt bisher noch unklar, ob Krieg oder die großzügige Teilha• Norman Finkelstein in einer Unter• das von europäischen Parlamenta• be am Strandgut der Sieger kann suchung über Entschädigungfra- riern gegenüber Polen geforderte sich noch nach Jahrzehnten ins Ge• en im Zusammenhang mit Junktim zwischen Recntsanglei- genteil verkehren: Wenn nicht alle Premdarbeitern auch die Forde• chung in der Eigentumsfrage oder Anzeichen trügen, dann stehen der rungen geschädigter jüdischer Verweigerung der EU-Mitglied• Republik Polen schwere Zeiten mit Kreise erwähnte, wonach bereits schaft auf eine analoge Forderung milliardenschweren Dollar-Forde• tzt die Summe von „60 Milliarden des Bundes der Vertriebenen zu• rungen bevor. Sollar für Immobilien" von Polen rückgeht oder ob einschlägige EU- Gremien jene Unvereinbarkeit aus Die im Herbst 1998 verabschie• aufzubringen sei, konnte man da• eigener Anschauung zur Forde• dete Resolution 562 des amerikani• von ausgehen, daß sich alsbald rung erhoben haben. Bundespräsident Thomas Klestil und Ministerpräsident Edmund schen Repräsentantenhauses, die praktische Schritte anschließen Stoiber in der Bayerischen Staatskanzlei: In Zeiten äußerer politischer auf eine rasche Wiederherstellung würden. Eines aber steht jetzt schon fest, Bedrängnis führt der kürzeste Weg gegen den EU-Boykottversuch über üblicher europäischer Rechtsfor• In der Tat zitierte nur wenige daß die Intention der Resolution die gemeinsame baju warische Geschichte (siehe auch Seite 2) Foto dpa men abzielte, richtete sich gegen Tage später die polnische „Gazeta 562 des amerikanschen Repräsen• die nach dem Zweiten Weltkrieg in Wyborcza" denn auch den briti• tantenhauses auch die Belange Mittel- und Osteuropa aufgekom• schen Labour-Abgeordneten Gary deutscher Vertriebener umfaßt, menen bolschewistischen Willkür• Titley, wonach ein Land, das das da das Prinzip der Rechtsgleich• Wann knallt's? / Von Hans Heckel maßnahmen im Bereich des Eigen• Eigentum nicht respektiere, nicht heit selbstverständlich ohne Ein• tums. Diese Resolution wirkt in• in die EU gehöre. Die deutliche schränkung gilt. Die deutsche on der Öffentlichkeit kaum gefeiert hatten, zeigt ihnen ein Ge• zwischen wie eine langsam mah• Anspielung auf die bisherige Pra• Bundesregierung wäre daher gut bemerkt ging in Halle an der sicht, das selbst hartgesottene west• lende Gottesmühle, die nun all jene xis Polens, Eigentumsansprüche beraten, im Sog dieser rechtspoli• v Saale vergangenen Sonntag deutsche Politzyniker schaudern die erste Wahl unter dem Eindruck Ritter des kurzen Glücks und des zu ignorieren, scheint nun Polens tischen Initiative, die alsbald auch läßt. der Parteispenden- und Flugaffären rasch und illegal erworbenen Ei- Versuch, den Fuß in die EU zu be• die tschechische Republik, Litau• Schlimmer noch: Der „ganze La• über die politische Bühne. Die Hal• kommen, deutlich zu erschweren. en und wohl auch Rußland erfas• den" mutet einer offenbar rapide entums erfaßt, die vermeinten, lenser waren aufgerufen, einen neu• ie Rechte des Zusammenblebens sen dürfte, an der Seite des Rechts wachsenden Zahl von Menschen f Der britische Parlamentarier traf en Oberbürgermeister zu wählen. der Völker ungestraft und auf Dau• und endlich auch an der Seite der korrupt und verlogen an. Wo ist der sich in Brüssel mit dem Verband er brechen zu Können. bislang so schmählich betrogenen Das Ergebnis ist niederschmet• Bundespräsident, der doch jetzt sei• polnischer Grundstückseigentü• und eedemütigten Vertriebenen ternd. Nur noch 37,6 der Wahlbere- ne ganze moralische Autorität ent• Es gelangen selbstverständlich mer und einer Gruppe amerikani• zu stenen. rechtigten gingen zu den Urnen. Bei falten müßte? Steckt bis zum Hals in zunehmena auch jene Kräfte in scher Juden und kenntnisreichen der letzten Wanl waren es noch 60,3 eigenen Affären, war über Jahrzehn• diesen Mahlstrom, deren gestörtes US-Anwälten, die in New York be• Polen, das in Kürze zunächst Prozent gewesen. Die SPD-Kandi• te Mitglied eines „IC72" genannten Rechtsbewußtsein von der US-Po• reits Sammelklagen gegenüber der die Forderung von 60 Milliarden datin Ingrid Häußler erhielt 44,8 Kungelclubs gewichtiger Leute in litik eingeholt wird: deutsche Poli• polnischen Republik eingereicht Dollar für Immobilien von ameri• Prozent, PDS-Mann Uwe-Jens Rös• Norarhein-Westfalen, der das Land tiker, die mit ihren falschen Maxi• natten, zu einem umfangreichen kanischer Seite präsentiert be• sel 18,8 und für den CDU-Mitbewer• und dessen Landesbank fest im Griff men gegenüber den Vertreiber• Meinungsaustausch. US-Anwalt kommt, sollte bedenken, daß mit ber Detlef Schubert mochten sich hatte. Und die Grünen? Wer sie einst staaten Grundgesetz und Völker• Mel Urbach, der seinerzeit auch die diesen Zahlungen, die vielleicht gerade noch 16,3 Prozent erwärmen. schätzte wegen hypermoralischer „Ideale", mußte nun hören, daß über recht mißachten zu können glaub• jüdischen Kläger gegenüber deut• vorerst an das Land gebunden Kein Zweifel: Den Menschen öst• Jahre für die Abgeordnetenarbeit ten und die sich nun mit ungesetz• schen und Schweizer Banken ver• werden könnten, auch Kapital in lich der Werra steckt die Enttäu• gedachte Steuergelder in die Partei• lich erworbenen Geldsummen ver• treten hatte, äußerte gegenüber der Umlauf käme, das der Wirtschaft schung über das, was sie in den ver• kasse umgeschaufelt wurden. Jetzt dient ins politische Abseits brin• konserativen polnischen Zeitung entscheidende Impulse verleihen gangenen Wochen mit ansehen stützen die Grünen an Rhein und gen. „Rzeczpospolita" eindeutig, daß könnte. Möglicherweise ließe sich mußten, doppelt schwer in den Kno• Ruhr als Koalitionspartner eine nunmehr Polen das nächste Land dies auch mit den Zahlungen an chen. Ausgerechnet Helmut Kohl, WestLB-affärenbeschmuddelte SPD deutsche Vertriebene bewerkstel• dem sie zugejubelt, als ihren Kanzler sei, von dem Entschädigungen ge• in der Koalition. (Übrigens, ohne der lang ersennten Einheit frenetisch fordert werden sollten. ligen. Peter Fischer dafür unter denselben Mediendruck DIESE WOCHE zu geraten wie die hessische FDP in einem ganz ähnlich gelagerten Fall, „Wo kommt das Geld her?" was schon Stoff für einen ganz eige• nen Kommentar abgäbe ..0 Münchner Konferenz für Sicherheit ohne Konsequenzen „Schweigen ist Gold" Indes ist die Frustration der Bür• ger natürlich kein ausschließlich Sprecher der ostdeutschen Landsmannschaften bei Außenminister Fischer mitteldeutsches Phänomen, wenn• Der Fehler mit der DP gleich sie auch hier besonders dra• Warum die CDU stisch auszufallen scheint. Eingeleitet wurde das Gespräch, Als die offenen Fragen, die zwi• 800 000 Deutsche jenseits von Oder einen Partner braucht das in dem gerade erst neu bezoge• schen Deutschland und Polen be• und Neiße wurde vorgetragen und as Kölner „rheingold"-Insti- 1 nen Auswärtigen Amt in Berlin am stehen - Auseinandersetzung über auf die sich eröffnende Möglich• tut ging einer Frage nach, die in den Kolumnen mancher 26. Januar 2000 geführt worden ist, die Vertreibung, die Eigentumsfra• keit verwiesen, Verbesserungsvor• D „Schwarze Husaren" sind tot Zeitungen bereits emsig diskutiert mit einem Rückblick auf die zum ge, das Recht auf die Heimat - ins schläge im deutsch-polnischen Frankreichs Experimente wird: Warum demonstriert eigent• 31. Dezember 1999 geschlossenen Gespräch gebracht wurden, mein• Nachbarschaftsvertrag auch ange• lich niemand? Der „rheingold"-Wis- fördern Gewalt an den Schulen 5 sichts der polnischen Diskussion Generalkonsulate und Konsulate te der Außenminister, daß man senschaftler Stephan Grünewald in Stettin, Oppeln, Apenrade und achtgeben müsse, nicht durch eine über das Minderheitengesetz zu kam zu der ernüchternden Bilanz: „So groß aber ist die Treue..." Temeschwar, sind doch gerade vordergründige Erörterung anti• erarbeiten. Dies müsse bis zum Jah• „Trotz einer tiefgreifenden Vertrau• von diesen Schließungen die deut• deutsche, nationalistische Gefühle re 2001 geschehen, weil sich sonst Der Archäologe Klaus Goldmann enskrise schließen viele Wähler ein schen Minderheiten auf das härte• zu provozieren und zu wecken. der Nachbarschaftsvertrag auto• Stillhalteabkommen mit der Politik. über Lebensformen unserer Ahnen 7 ste betroffen. Die Sparmaßnahmen Die Antwort eines Sprechers der matisch verlängere. Sie sind zwar tief erschüttert von den seien zwingend gewesen, so laute• ostdeutschen Landsmannschaften: Partei-Affären, ziehen aber kaum Seesack voll Erfahrungen te die Antwort von Bundesaußen• Angst, man könne etwa durch Be• An dem Gespräch nahmen für persönliche bzw. politische Konse• minister Joseph Fischer. In Oppeln ziehungen zu Israel oder Wie• den Ständigen Rat der ostdeut• quenzen. Um den Status quo, die Zum 100. Geburtstag wolle man zumindest ein Honorar• dergutmachungsleistungen anti• schen Landsmannschaften teil: als persönlichen Besitzstände und das von Paul Brock konsulat einrichten. Ein General• semitische Gefühle wecken, wäre amtierender Vorsitzender Dr. Her• eigene politische Trägheitsprinzip konsulat in Königsberg, das be• die schlechteste Politik. Was soll bert Hupka (LM Schlesien), Wil• nicht zu gefährden, verschließt