SATZUNG

des Zweckverbandes "Mittelhessische Wasserwerke" i.d.F. des 6. Nachtrages

§ 1

Name und Sitz

1. Die in § 2 aufgeführten Städte und Gemeinden sowie Landkreise bilden einen Zweckverband i.S.d. Gesetzes über Kommunale Gemeinschaftsarbeit (KGG) vom 16.12.1969 (GVBl. I, S. 307), zuletzt geändert durch Gesetz vom 24.06.1978 (GVBl. I, S. 420).

2. Der Verband führt den Namen "Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke". Er hat seinen Sitz in Gießen.

§ 2

Verbandsmitglieder

Verbandsmitglieder sind die Städte Amöneburg, Gießen, , , Kirtorf, Linden, , Neustadt, Pohlheim, , Wetter und Wetzlar, die Gemeinden Buseck, Biebertal, Cölbe, , , Heuchelheim, Hüttenberg, Lahnau, , Langgöns, , Schöffengrund, und Wettenberg.

Die Landkreise Marburg-, Gießen und -Dill.

§ 3

Aufgaben

1. Der Zweckverband hat die Aufgabe, die Mitgliedsstädte und -gemeinden bzw. einzel- ne Stadt- und Ortsteile gem. Anlage 1 sowie Sonderabnehmer mit Trink- und Be- triebswasser zu versorgen.

Die Übernahme, der Neubau oder Verkauf von örtlichen Verteilernetzen ist auf An- trag möglich.

2. Der Zweckverband kann über Abs. 1 hinaus wasserwirtschaftliche Aufträge für die Verbandsmitglieder und öffentlich-rechtliche Körperschaften ausführen und die Ver- waltung und Betriebsführung für Wasser- und Abwasserverbände übernehmen.

3. Der Zweckverband kann aufgrund von Vereinbarungen stadt-/gemeindeeigene Orts- netze betreiben, warten und unterhalten. 2

4. Der Zweckverband kann sich an anderen Wasserversorgungsunternehmen beteili- gen sowie Wasserlieferungs- und Wasserbezugsverträge mit solchen abschließen.

§ 4

Benutzung von Grundstücken der Verbandsmitglieder durch den Zweckverband

1. Soweit die Verbandsmitglieder dem Zweckverband die in ihrem Eigentum stehenden oder ihrer Verfügung unterliegenden öffentlichen Straßen, Wege und Plätze zur Er- richtung, Erhaltung und zum Betrieb von Leitungen und anderen der Versorgung mit Wasser innerhalb und außerhalb der Gemarkung dienenden Anlagen zur Verfügung stellen, erfolgt dies unentgeltlich.

2. Tritt durch eine Benutzung sonstiger Grundstücke der Verbandsmitglieder durch den Zweckverband eine Beeinträchtigung dieser Grundstücke ein, so leistet der Zweck- verband eine Entschädigung, wenn die Beeinträchtigung so erheblich ist, daß sie dem betroffenen Verbandsmitglied nicht ohne Entschädigung zugemutet werden kann. Kommt keine Einigung zustande, ist nach § 25 zu verfahren.

3. Grundstücke der Verbandsmitglieder, die Versorgungsanlagen des Zweckverbandes dienen, dürfen nur veräußert oder belastet werden, wenn Dienstbarkeiten oder son- stige dingliche Rechte zugunsten des Zweckverbandes bestellt worden sind.

Die Verbandsmitglieder können die Entfernung stillgelegter oder ungenutzter Rohr- leitungen einschl. aller zugehörigen Anlagen ohne wichtigen Grund nicht verlangen. Das gleiche gilt bei Ausscheiden eines Verbandsmitgliedes.

Verbandsmitglieder, die aus dem Zweckverband ausscheiden, sind verpflichtet, in Straßen, Wegen und Plätzen gebaute überörtliche Wasserversorgungsanlagen des Zweckverbandes auf die Dauer von 10 Jahren unentgeltlich zu belassen, sofern wichtige Gründe nicht entgegenstehen. 4. Die Verbandsmitglieder haben den Zweckverband von Planungen und Ausführungen von Maßnahmen, die zu größeren Neubauten, Umbauten oder Umverlegung von Wasserversorgungsanlagen des Zweckverbandes führen, zu unterrichten. Der Zweckverband kann innerhalb von 6 Wochen Änderungsvorschläge vorbringen, wenn seine Interessen den Planungen des Verbandsmitgliedes entgegenstehen soll- ten. Dies gilt entsprechend für Maßnahmen des Zweckverbandes, die zu einer Ände- rung bei Anlagen des Verbandsmitgliedes führen. Die beiderseitigen Interessen sind gegeneinander abzuwägen.

Der Zweckverband hat die beanspruchten Verkehrsräume und sonstige Grundstücke der Verbandsmitglieder nach Beendigung der Bauarbeiten auf seine Kosten wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. Die Gewährleistungsfrist regelt sich nach der jeweils gültigen VOB.

5. Wird durch Maßnahmen eines Verbandsmitgliedes eine Umlegung oder Änderung von Versorgungsanlagen des Zweckverbandes notwendig, so wird der Zweckver- band diese nach Aufforderung durch das Verbandsmitglied in angemessener Frist 3

durchführen. Die Kosten hierfür werden nach Maßgabe der folgenden Bestimmun- gen getragen:

5.1 Sind die umzulegenden oder zu ändernden Anlagen älter als 50 Jahre, so trägt der Zweckverband die Kosten allein.

5.2 Sind die umzulegenden oder zu ändernden Anlagen nicht älter als 50 Jahre, so tragen das Verbandsmitglied und der Zweckverband die Kosten je zur Hälfte. Abweichend davon trägt das Verbandsmitglied die Kosten allein, wenn es schon vor der Errichtung der Anlagen die spätere Notwendigkeit seiner Maßnahmen kannte und den Zweckverband hiervon nicht rechtzeitig unter- richtet hat.

5.3 Ist mit der Umlegung und/oder Änderung von Anlagen eine größere Leis- tungsnennweite oder durch eine gleichzeitige Erneuerung ein Wertzuwachs für den Zweckverband verbunden, so werden die dadurch entstehenden Mehrkosten vom Zweckverband getragen.

6. Neu eintretende Verbandsmitglieder haben Rechte, die zum Betrieb vorhandener Wasserversorgungsanlagen auf Grundstücken Dritter erforderlich sind, auf ihre Ko- sten zugunsten des Zweckverbandes zu erwerben oder dem Zweckverband Ersatz zu leisten, wenn dieser solche Rechte erwirbt.

7. Für den Fall, daß gesetzliche Vorschriften andere Regelungen treffen, gelten diese ab dem Zeitpunkt ihrer Gültigkeit.

§ 5

Gemeinnützigkeit

Der Zweckverband darf keinen Gewinn erzielen.

§ 6

Verbandsorgane

Organe des Zweckverbandes sind

1. die Verbandsversammlung, 2. der Verbandsvorstand, 3. der Geschäftsführer.

§ 7

Zusammensetzung der Verbandsversammlung

1. Die Verbandsversammlung besteht aus je einem Vertreter eines jeden Verbandsmit- gliedes. Die Mitglieder der Verbandsversammlung werden von den Vertretungskör- 4

perschaften der Verbandsmitglieder für deren Wahlzeit gewählt. Sie sollen den kom- munalen Gremien angehören.

Für jedes Mitglied der Verbandsversammlung ist ein Stellvertreter zu wählen.

Mitglieder des Verbandsvorstandes, deren Stellvertreter sowie Bedienstete des Zweckverbandes können nicht gleichzeitig der Verbandsversammlung angehören.

2. Die Mitgliedschaft in der Verbandsversammlung erlischt, wenn die Voraussetzungen der Wahl oder der Entsendung des Mitglieds wegfallen.

3. An den Sitzungen der Verbandsversammlung nimmt der Geschäftsführer mit bera- tender Stimme teil.

§ 8

Stimmverteilung

1. Die Zweckverbandsmitglieder haben zusammen 100 Stimmen. Die Stimmverteilung (Stimmliste) wird jährlich mit der Feststellung des Wirtschaftsplanes von der Ver- bandsversammlung beschlossen und den Zwecksverbandsmitgliedern vom Ver- bandsvorstand mitgeteilt. 90 % der Stimmen werden auf die Städte und Gemeinden und 10 % auf die Land- kreise verteilt. Grundlage der Stimmverteilung für die Städte und Gemeinden ist die im Wirtschaftsplan festgesetzte maximale Tageswassermenge einschl. der Sonder- abnehmer. Die Stimmverteilung für die Landkreise richtet sich nach der zusammen- gefaßten maximalen Tageswassermenge der jeweils kreisangehörigen Städte und Gemeinden einschl. der Sonderabnehmer.

2. Die Stimmverteilung der Verbandsmitglieder ergibt sich aus der Anlage 3, die Be- standteil der Verbandssatzung ist.

§ 9

Aufgaben der Verbandsversammlung

Die Verbandsversammlung beschließt über alle wichtigen Angelegenheiten des Zweckver- bandes. Sie hat insbesondere folgende Aufgaben:

01. Beschlußfassung über die Grundsätze der Arbeit des Zweckverbandes,

02. Wahl des Vorsitzenden der Verbandsversammlung und dessen Stellvertreters,

03. Wahl des Vorsitzenden des Verbandsvorstandes und dessen Stellvertreters,

04. Anstellung des hauptamtlichen Geschäftsführers auf Vorschlag des Verbandsvor- standes,

05. Beschlußfassung über die Aufnahme neuer Verbandsmitglieder und über das Aus- scheiden von Verbandsmitgliedern, 5

06. Beschlußfassung über den Wirtschaftsplan und seiner Nachträge einschließlich der Entgelte, Beiträge und Gebühren sowie Umlagen der Verbandsmitglieder,

07. Bestimmung der Prüfer für den Jahresabschluß, 08. Feststellung des Jahresabschlusses,

09. Entlastung des Verbandsvorstandes,

10. Beschlußfassung über die "Allgemeine Wasserversorgungs- und Wasserbeitrags- und Gebührensatzung" für die vom Zweckverband versorgten Endabnehmer sowie über die "Bedingungen über die Versorgung von Sonderabnehmern" oder der Allge- meinen Versorgungsbedingungen für Wasser (AVB),

11. Beschlußfassung über die Aufnahme von Krediten,

12. Beschlußfassung über die Änderung der Verbandssatzungen,

13. Festsetzung der Entschädigungen entsprechend § 27 HGO,

14. Erlaß der Geschäftsordnung zur Abgrenzung der Geschäfte von Verbandsvorstand und Geschäftsführer,

15. Wahl des Schriftführers sowie des Stellvertreters,

16. Beschlußfassung über den Beitritt zu anderen Verbänden oder die Beteiligung an anderen Wasserversorgungsunternehmen,

17. Genehmigung von Rechtsgeschäften zwischen den Mitgliedern des Verbandsvor- standes und dem Zweckverband,

18. Beschlußfassung über die Änderung des Stammkapitals,

19. Wahl des Vermittlungsausschusses,

20. Beschlußfassung über die Bildung von Ausschüssen,

21. Beschlußfassung über die Auflösung des Zweckverbandes.

§ 10

Einberufung der Verbandsversammlung

1. Die Verbandsversammlung wählt in ihrer ersten Sitzung nach Bildung des Zweckver- bandes aus ihrer Mitte für die Dauer ihrer Wahlzeit einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl.

2. Der Vorsitzende leitet die Verbandsversammlung und beruft jeweils schriftlich unter Mitteilung der Tagesordnung ein. Zwischen dem Zugang der Ladung und dem Sit- zungstag muß mindestens 1 Woche liegen. In eiligen Fällen kann der Vorsitzende die Ladungsfrist abkürzen, jedoch muß die Ladung spätestens am Tage vor der Sit- 6

zung zugehen. Bei Wahlen unter Beschlußfassung über die Änderung der Zwecks- verbandssatzung müssen zwischen dem Zugang der Ladung und dem Sitzungstag stets mindestens drei Tage liegen. Hierauf ist in der Ladung ausdrücklich hinzuwei- sen. Die Verbandsversammlung ist mindestens einmal im Jahr einzuberufen. Sie ist unverzüglich einzuberufen, wenn 1/4 der satzungsmäßigen Stimmen der Verbands- versammlung oder der Verbandsvorstand die Einberufung unter Angabe der Ver- handlungsgegenstände verlangen.

3. Zu ihrer ersten Sitzung nach Bildung des Zweckverbandes wird die Verbandsver- sammlung von der Aufsichtsbehörde einberufen. Der Vertreter der Aufsichtsbehörde leitet die Sitzung bis zur Wahl des Vorsitzenden.

§ 11

Beschlußfähigkeit, Abstimmung und Niederschrift

1. Die Verbandsversammlung ist beschlußfähig, wenn ordnungsgemäß geladen ist und mehr als die Hälfte der satzungsmäßigen Stimmen vertreten ist.

2. Die Verbandsversammlung ist ohne Rücksicht auf die Zahl der vertretenen Stimmen beschlußfähig, wenn wegen Beschlußunfähigkeit die Verbandsversammlung erneut einberufen und bei der Ladung mitgeteilt wurde, daß ohne Rücksicht auf die Zahl der vertretenen Stimmen die Beschlußfassung erfolgt.

3. Beschlüsse werden mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefaßt, soweit das KGG oder die Verbandssatzung nichts anderes bestimmen. Bei Stimmengleichheit ist ein Antrag abgelehnt. Einer Mehrheit von 2/3 der Stimmen der satzungsmäßigen Stimmenzahl der Verbandsmitglieder bedarf es zur Beschlußfassung über

a) die Änderung der Satzung,

b) die Änderung der Aufgabe des Zweckverbandes,

c) den Beitritt und das Ausscheiden von Verbandsmitgliedern,

d) die Änderung des Stammkapitals,

e) die Festsetzung des Wirtschaftsplanes und Festsetzung der Stimmverteilung (§ 8), f) die Auflösung des Zweckverbandes,

g) der Erlaß und die Änderung der Geschäftsordnung zur Abgrenzung der Ge- schäfte von Verbandsvorstand und Geschäftsführer.

4. Über die Sitzung der Verbandsversammlung ist eine Niederschrift aufzunehmen, die vom Vorsitzenden der Verbandsversammlung und einem weiteren an der Sitzung der Verbandsversammlung teilnehmenden Vertreter eines Verbandsmitgliedes sowie dem Schriftführer zu unterzeichnen ist. Jedem Verbandsmitglied ist eine Abschrift der Niederschrift zuzustellen. 7

§ 12

Verbandsvorstand

1. Der Verbandsvorstand besteht aus 8 stimmberechtigten Mitgliedern.

2. 7 Mitglieder, die einem Magistrat bzw. Gemeindevorstand der Verbandsmitglieder angehören müssen, werden nach folgendem Verfahren für die Dauer der Wahlzeit der kommunalen Vertretungskörperschaften berufen:

2.1 Die drei Städte und Gemeinden, soweit sie nicht unter Ziff. 2 im Vorstand ver- treten sind, mit größten zugesicherten Wasserbezug, wählen durch die Stadt- verordnetenversammlung bzw. Gemeindevertretung je einen Vertreter und einen Stellvertreter.

2.2 Die Städte Stadtallendorf und Kirchhain, in deren Stadtgebiet Wasser gewon- nen wird, wählen durch die Stadtverordnetenversammlung je einen Vertreter und einen Stellvertreter.

2.3 In der Verbandsversammlung werden nach den Grundsätzen der Mehrheits- wahl durch

a) die Vertreter der Städte und Gemeinden, die selbst das Wasser ver- teilen, insgesamt 1 Vertreter und 1 Stellvertreter und

b) die Vertreter der Städte und Gemeinden, für die der Zweckverband die Endversorgung durchführt, insgesamt 1 Vertreter und 1 Stellver- treter gewählt. Die hierfür maßgebenden Stimmenanteile ergeben sich aus Anlage 3.

3. Ein Mitglied wird im jährlichen Wechsel von den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill und Marburg-Biedenkopf in vorgenannter Reihenfolge, beginnend mit dem Landkreis Gießen in 1984, gestellt. Es muß dem Kreisausschuß des jeweiligen Kreises ange- hören. 4. An den Vorstandssitzungen nehmen mit beratender Stimme teil:

4.1 Je ein Vertreter der beiden Mitgliedskreise, die nicht das stimmberechtigte Mitglied in dem Verbandsvorstand stellen. Die Vertreter müssen dem Kreis- ausschuß des jeweiligen Kreises angehören.

4.2 Der Geschäftsführer des Zweckverbandes.

5. Der Verbandsvorstand wird vom Verbandsvorsitzenden schriftlich unter Angabe der Tagesordnung einberufen. Zwischen Zugang der Ladung und dem Sitzungstag muß mindestens 1 Woche liegen.

In dringenden Fällen kann die Frist auf 24 Stunden abgekürzt werden. In der Ladung ist darauf hinzuweisen und der Grund der Dringlichkeit anzugeben.

2. Mitglieder des Verbandsvorstandes, die am Erscheinen verhindert sind, teilen dies unverzüglich dem Verbandsvorsitzenden und ihren Stellvertretern mit. 8

3. Jedes Jahr ist mindestens 1 Sitzung abzuhalten.

4. Auf Verlangen von zwei Mitgliedern des Verbandsvorstandes muß der Verbandsvor- sitzende eine Sitzung des Verbandsvorstandes einberufen.

5. Die Sitzungen des Verbandsvorstandes und seiner Kommissionen sind nicht öffent- lich.

§ 14

Aufgaben des Verbandsvorstandes

1. Der Verbandsvorstand bereitet die Beschlüsse der Verbandsversammlung vor. Er ist an die Beschlüsse der Verbandsversammlung gebunden.

2. Der Verbandsvorstand hat insbesondere folgende Aufgaben:

2.1 Vorbereitung des Erlasses, der Änderung, Ergänzung und Aufhebung von Satzungen und deren Ausführung,

2.2 Vorschläge über die Aufnahme von Mitgliedern,

2.3 Aufstellung des Wirtschaftsplanes und seiner Nachträge einschließlich der Stellenübersicht,

2.4 Vorschläge über die Höhe von Beiträgen, Gebühren und Umlagen der Ver- bandsmitglieder sowie der Endabnehmer und die allgemeine Wasserversor- gungs- und Wasserbeitrags- und -gebührensatzung oder der allgemeinen Versorgungsbedingungen für Wasser (AVB),

2.5 Verzicht auf Forderungen und Stundung von Zahlungsverpflichtungen, soweit die Geschäftsordnung nichts anderes vorsieht.

2.6 Vorschläge über die Aufnahme von Krediten und Kassenkrediten im Rahmen des festgesetzten Wirtschaftsplanes,

2.7 Einstellung und Kündigung von Dienstkräften im Rahmen der Stellenüber- sicht, soweit die Geschäftsordnung nichts anderes vorsieht,

2.8 Erlaß des Organisations- und Geschäftsverteilungsplanes,

2.9 Abschluß von Rechtsgeschäften, soweit nicht nach der Geschäftsordnung der Geschäftsführer zuständig ist

2.10 Aufstellung und Vorlage des Jahresabschlusses.

3. Der Verbandsvorstand kann Kommissionen einsetzen. Zusammensetzung, Aufga- ben und Anzahl ihrer Mitglieder bestimmt der Verbandsvorstand.

4. Der Verbandsvorsitzende ist Dienstvorgesetzter aller Dienstkräfte des Zweckverban- des. 9

§ 15

Beschlußfassung

1. Der Verbandsvorstand ist beschlußfähig, wenn ordnungsgemäß eingeladen und mindestens 5 der Vorstandsmitglieder anwesend oder vertreten sind.

2. Jedes Vorstandsmitglied hat eine Stimme. Beschlüsse werden mit einfacher Mehr- heit der abgegebenen Stimmen gefaßt. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Verbandsvorsitzenden den Ausschlag. Stimmenthaltungen und ungültige Stimmen zählen zur Berechnung der Mehrheit nicht mit.

3. Beschlüsse des Verbandsvorstandes können auch im schriftlichen Umlaufverfahren gefaßt werden. Sie sind gültig, wenn kein Vorstandsmitglied diesem Verfahren aus- drücklich widerspricht.

4. Der Verbandsvorsitzende kann in dringenden Fällen, wenn die vorherige Entschei- dung des Verbandsvorstandes nicht eingeholt werden kann, die erforderlichen Maß- nahmen von sich aus anordnen. Er hat unverzüglich dem Verbandsvorstand hierüber zu berichten.

5. Über die Sitzung des Verbandsvorstandes ist eine Niederschrift anzufertigen, die vom Verbandsvorsitzenden und dem Schriftführer zu unterzeichnen ist.

§ 16

Verpflichtende Erklärungen

Erklärungen, durch die der Zweckverband verpflichtet werden soll, bedürfen der Schriftform. Sie sind nur rechtsverbindlich, wenn sie vom Verbandsvorsitzenden oder seinem Stellvertre- ter sowie von einem weiteren Mitglied des Verbandsvorstandes handschriftlich unterzeich- net sind. Dies gilt nicht für Geschäfte der laufenden Verwaltung, die für den Zweckverband von nicht erheblicher Bedeutung sind sowie für Erklärungen, die ein für das Geschäft oder für den Kreis von Geschäften ausdrücklich Beauftragter abgibt, wenn die Vollmacht in der Form des Satzes 2 erteilt ist oder die Geschäftsordnung eine entsprechende Regelung vor- sieht.

§ 17

Geschäftsführer

1. Der Zweckverband hat einen hauptamtlichen Geschäftsführer. Seine Befugnisse werden in der Geschäftsordnung geregelt.

2. Die Vertretung regelt der Verbandsvorstand.

3. Der Geschäftsführer ist Vorgesetzter der Bediensteten des Zweckverbandes. 10

§ 18

Rechtsbeziehungen zwischen Zweckverband und Verbandsmitgliedern

1. Verbandsmitglieder, die das Wasser weiter verteilen, haben Anspruch auf Lieferung der jeweils im Wirtschaftsplan festgesetzten maximalen Tageswassermenge über einen Zeitraum von 24 Stunden. Ein Lieferanspruch für einen kürzeren Zeitraum (stündlicher Spitzenverbrauch) besteht nicht, es sei denn, es werden mit dem Zweckverband hierfür besondere Bedingungen vereinbart. Bei der Festsetzung der maximalen Tageswassermenge i.S.d. § 8 Abs. 1 für Endab- nehmer wird der tatsächliche Verbrauch des der Aufstellung des Wirtschaftsplanes vorausgegangenen Jahres zugrundegelegt.

Die im Wirtschaftsplan festgesetzte maximale Tageswassermenge und Jahresmin- destwassermenge kann nicht ohne Zustimmung des Verbandsmitgliedes verringert werden. Dem Antrag eines Verbandsmitgliedes, die maximale Tageswassermenge und die Jahresmindestwassermenge zu verringern, kann nur entsprochen werden, soweit das Verbandsmitglied die sich ergebenden Nachteile hieraus dem Zweckver- band ausgleicht.

Die Abgrenzung des Eigentums an den Versorgungsanlagen, die Finanzierung von Leitungen, Übergabe- und Meßstellen, die Vorhaltung von Speicherraum einschl. Betrieb, Wartung, Unterhaltung und Erneuerung dieser Anlagen und Besonderhei- ten, die nicht in der Satzung geregelt sind, sind in Verträgen festzulegen.

Mit Sonderabnehmern sind Wasserliefer- und Finanzierungsverträge zu schließen. Die Sonderabnehmer dürfen nicht besser als die weiterverteilenden Verbandsmitglie- der gestellt werden.

2. Für die Gebiete der Verbandsmitglieder, für die dem Zweckverband die Versorgung bis zum Endabnehmer übertragen ist (Anlage 1), erläßt der Zweckverband eine All- gemeine Wasserversorgungs- und Beitrags- und -gebührensatzung oder Allgemeine Versorgungsbedingungen für Wasser (AVB). Für die übrigen Gebiete der Verbands- mitglieder ist die Befugnis zum Erlaß von Satzungen/Versorgungsbedingungen durch den Zweckverband ausgeschlossen (§ 8 Abs. 2 KGG).

§ 19

Anwendung des Eigenbetriebsgesetzes

1. Die Wirtschaftsführung des Zweckverbandes richtet sich nach den jeweils gültigen Vorschriften über die Eigenbetriebe, soweit die Zwecksverbandssatzung nichts an- deres bestimmt.

2. Wirtschaftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 20 11

Stammkapital

Das Stammkapital des Zweckverbandes wird auf 23 Mio. DM festgesetzt.

§ 21

Prüfung des Jahresabschlusses

Der Verbandsvorsitzende beauftragt im 1. Halbjahr des folgenden Wirtschaftsjahres den von der Verbandsversammlung bestimmten Abschlußprüfer mit der Prüfung des Jahresab- schlusses. Der Prüfbericht ist dem Verbandsvorstand und den Verbandsmitgliedern zuzu- stellen. Im übrigen werden die nach § 131 HGO zutreffenden Prüfungsaufgaben von den Rechnungsprüfungsämtern der Städte Marburg, Gießen und Wetzlar im dreijährigen Wech- sel in vorgenannter Reihenfolge - beginnend mit dem Rechnungsprüfungsamt der Stadt Marburg in 1983 - wahrgenommen. Der festgestellte Jahresabschluß ist mit dem Bestäti- gungsvermerk des Abschlußprüfers öffentlich bekanntzumachen (s. § 27 der Satzung).

§ 22

Deckung des Finanzbedarfs

1. Der Zweckverband erhält die jährlich für die Erfüllung seiner Aufgaben notwendigen Mittel durch die Erhebung laufender und einmaliger Abgaben oder Entgelte, insbe- sondere

1.1 von Weiterverteilern:

a) einmalige und zusätzliche Beiträge, b) Baukostenzuschüsse, c) Arbeitsgebühren, Bereitstellungsgebühren und zusätzliche Bereitstel- lungsgebühren,

1.2 von Endabnehmern:

a) Wasserbeiträge und Grundstücksanschlußkosten, b) Grundgebühren, c) Benutzungsgebühren,

1.3 von Sonderabnehmern:

a) einmalige und zusätzliche Beiträge, b) Baukostenzuschüsse, c) Grundgebühren, Arbeitsgebühren.

Die Abgaben oder Entgelte werden jährlich im Wirtschaftsplan gem. den Grundsät- zen der Anlage 2 veranschlagt und festgesetzt. Die Landkreise werden hiervon aus- geschlossen. 12

2. Reichen die in Abs. 1 genannten Mittel nicht aus, so kann der Zweckverband den weiteren Mittelbedarf zum Ausgleich des Erfolgsplanes oder des Vermögensplanes durch Beschluß der Verbandsversammlung von seinen Verbandsmitgliedern und dem zu gleichen Bedingungen gelieferten Sonderabnehmern im Wege einer Be- triebsmittel- und/oder Kapitalumlage decken. Zum Ausgleich des Vermögensplanes können Kredite aufgenommen werden.

3. Erforderlich werdende Betriebsmittel- oder Kapitalumlagen werden bei Festsetzung des Wirtschaftsplanes vorläufig und bei Feststellung des Jahresabschlusses endgül- tig festgesetzt. Der Zweckverband kann vierteljährliche Vorauszahlungen verlangen.

Weiterverteilende und endversorgte Mitglieder sowie Sonderabnehmer tragen 90 v. H. einer erforderlichen Betriebsmittelumlage. Verteilungsmaßstab ist in der Regel das Verhältnis der Wasserabgabe des betreffenden Geschäftsjahres an weitervertei- lende und endversorgte Verbandsmitglieder sowie Sonderabnehmer. Anstelle der Wasserabgabe ist die Jahresmindestwassermenge zugrundezulegen, wenn diese höher ist. Die Wasserabgabe an die Endabnehmer ist bei den betreffenden Ver- bandsmitgliedern in die Wasserabgabe einzubeziehen. Die Landkreise tragen 10 v. H. einer erforderlichen Betriebsmittelumlage im Verhältnis der in ihr Gebiet fallenden Wasserabgabe. Wenn ein anderer Verteilungsmaßstab als die Wasserabgabe zu- grundegelegt werden soll, bedarf es eines Beschlusses der Verbandsversammlung. Die bestehenden Festlegungen gelten sinngemäß für eine Kapitalumlage, von der die Sonderabnehmer auszunehmen sind.

4. Sofern zu übersehen ist, daß die laufenden Abgaben nach Abs. 1 für die Lieferung von Wasser zu Überschüssen führen, kann noch bis zum Ende des Geschäftsjahres eine Änderung der laufenden Abgaben durch die Verbandsversammlung beschlos- sen werden es sei denn, der Überschuß wird zur Abdeckung früherer oder zu erwar- tender künftiger Unterdeckungen erforderlich.

§ 23

Beitritt und Ausscheiden eines Verbandsmitgliedes

1. Für den Beitritt und das Ausscheiden von Verbandsmitgliedern gelten die Bestim- mungen des § 21 KGG.

2. Ein Verbandsmitglied, das aus dem Zweckverband ausscheidet, hat keinen An- spruch auf Verbandsvermögen. Gleiches gilt im Falle einer Kündigung nach § 21 Abs. 2 KKG.

§ 24

Verbandsschau

Die Verbandsanlagen sind regelmäßig durch eine Kommission zu überprüfen. Nähere Ein- zelheiten regelt der Verbandsvorstand. 13

§ 25

Rechtsmittel, Vermittlungsausschuß

1. Der Zweckverband bildet einen Vermittlungsausschuß, der bei Streitigkeiten zwi- schen dem Zweckverband und seinen Verbandsmitgliedern zusammentritt und einen Vermittlungsvorschlag unterbreitet; der Rechtsweg ist hierdurch nicht ausgeschlos- sen. Die Regelung des § 37 KGG bleibt unberührt.

2. Der Vermittlungsausschuß besteht aus drei Personen, von denen eine zum Richter- befähigt, eine in der Wasserwirtschaft und eine weitere in der Versorgungswirt- schaft tätig sein oder tätig gewesen sein muß.

3. Die Verbandsversammlung wählt die Mitglieder des Ausschusses auf die Dauer von 4 Jahren. Sie dürfen nicht Bedienstete eines Verbandsmitgliedes oder Mitglied eines Verbandsorganes sein.

4. Der Vermittlungsausschuß wählt einen Vorsitzenden. Der Vermittlungsausschuß ent- scheidet über seine Vorschläge mit einfacher Stimmenmehrheit. Das Verhandlungs- ergebnis ist von allen drei Ausschußmitgliedern zu unterschreiben.

§ 26

Auflösung des Zweckverbandes

1. Bei der Auflösung findet eine Abwicklung statt. Die Abwicklung wird durch den Ver- bandsvorstand vor der Auflösung durchgeführt.

2. Das nach Abzug der Verbindlichkeiten verbleibende Vermögen des Zweckverbandes wird nach dem Verhältnis der von den Verbandsmitgliedern in den letzten 5 Jahren vor der Auflösung des Zweckverbandes abgenommenen Wassermenge auf die Ver- bandsmitglieder verteilt. Die Landkreise erhalten aus dem verbleibenden Vermögen keine Anteile, soweit sie nicht Betriebsmittel- und Kapitalumlagen gem. § 22 Abs. 3 geleistet haben.

3. Im Falle der Auflösung des Zweckverbandes müssen die Rechte der Verbandsbe- diensteten durch die Verbandsmitglieder sichergestellt werden.

§ 27

Öffentliche Bekanntmachungen

1. Die Zweckverbandssatzung, ihre Ergänzung oder Änderung sowie sonstige öffentli- che Bekanntmachungen des Zweckverbandes, mit Ausnahme der Bekanntmachun- gen nach Abs. 3, werden in den Tageszeitungen Gießener Allgemeine, Gießener Anzeiger, Wetzlarer Neue Zeitung, Hinterländer Anzeiger und Oberhessische Presse veröffentlicht. 14

2. Die öffentliche Bekanntmachung nach Abs. 1 ist mit Ablauf des Erscheinungstages, der die Bekanntmachung enthaltenden Ausgabe der Zeitung, die zuletzt erscheint, vollendet.

3. Die öffentliche Bekanntmachung von Plänen, Karten oder Zeichnungen und der da- mit verbundenen Texte Begründungen oder Erläuterungen erfolgt im Wege der öf- fentlichen Auslegung.

Die Pläne, Karten oder Zeichnungen und die dazugehörenden Texte, Begründungen oder Erläuterungen sind während der Dienststunden in einem für jedermann zugäng- lichen und besonders gekennzeichneten Raum der Geschäftsstelle des Zweckver- bandes in Gießen, Teichweg 24, öffentlich auszulegen. Die Dauer der Auslegung be- trägt 4 Wochen.

Spätestens am Tage vor Beginn der Auslegung sind Gegenstand, Ort (Gebäude und Raum), Tageszeit und Dauer der Auslegung gem. Abs. 1 öffentlich bekanntzuma- chen.

Die Tage des Beginns und des Endes der Auslegung sind auf den offengelegten Plänen, Karten oder Zeichnungen und den dazugehörenden Texten, Begründungen oder Erläuterungen zu vermerken.

Feststellungen der Fertigstellung von Einrichtungen gem. § 11 Abs. 9 des Gesetzes über Kommunale Abgaben (KAG) vom 17.03.1970 (GVBl. I, S. 225) in der jeweils gültigen Fassung, werden entsprechend der in der Hauptsatzung der jeweils betrof- fenen Gemeinde festgelegten Bekanntmachungsform öffentlich bekanntgemacht.

4. Die öffentliche Bekanntmachung nach Abs. 3 ist mit dem Ablauf des Tages vollen- det, an dem die Auslegungsfrist endet.

5. Bundes- oder landesgesetzliche Vorschriften, die etwas anderes bestimmen oder zu- lassen, bleiben unberührt.

6. Der Oberbürgermeister der Stadt Gießen ist ermächtigt, die Zweckverbandssatzung mit dem Genehmigungsvermerk der Aufsichtsbehörde für den Zweckverband na- mens des Verbandsvorstandes nach Abs. 1 öffentlich bekanntzumachen.

§ 28

Anwendung der Hessischen Gemeindeordnung

Auf den Zweckverband finden die Vorschriften der Hessischen Gemeindeordnung ergän- zend Anwendung, soweit nicht das KGG oder diese Zweckverbandssatzung etwas anderes bestimmen. 15

§ 29

Rechtsnachfolge

Der Zweckverband verpflichtet sich, in die bestehenden Verträge zwischen dem aufzulösen- den Wasser- und Bodenverband "Mittelhessische Wasserwerke" und den Städten Stadtal- lendorf und Kirchhain einzutreten. Diese besonderen vertraglichen Regelungen bleiben von der Zweckverbandssatzung unberührt.

Die vorstehende Zweckverbandssatzung vereinbaren die Beteiligten zur Bildung des Zweck- verbandes durch rechtsverbindliche Unterschriften.

(Rechtsverbindliche Unterschriften der Mitgliedskommunen)

Anlage 1

zu § 3 Absatz (1) der Satzung des „Zweck- verband Mittelhessische Wasserwerke"

ZUSAMMENSTELLUNG

der vom WMW belieferten weiterverteilenden und endversorgten Städte und Gemeinden

LAHN-DILL-KREIS:

Weiterverteiler Endabnehmer

Hüttenberg Hüttenberg-Rechtenbach Hüttenberg-Reiskirchen

Lahnau

Schöffengrund-Laufdorf Schöffengrund-Niederwetz Schöffengrund-Niederquembach Schöffengrund-Oberquembach Schöffengrund-Schwalbach

Wetzlar

LANDKREIS MARBURG-BIEDENKOPF:

Weiterverteiler Endabnehmer

Amöneburg-Kernstadt Amöneburg-Rüdigheim

Cölbe-Kerngemeinde Cölbe-Bürgeln 16

Cölbe-Bernsdorf Cölbe-Reddehausen

Ebsdorfergrund-Beltershau- Ebsdorfergrund-Hachborn sen-Frauenberg

Ebsdorfergrund-Ebsdorf Ebsdorfergrund-Wittelsberg

Ebsdorfergrund-Heskem-Mölln

Fronhausen-Kerngemeinde Fronhausen-Bellnhausen Fronhausen-Erbenhausen Fronhausen-Hassenhausen Fronhausen-Holzhausen Fronhausen-Oberwalgern Fronhausen-Sichertshausen

Gladenbach-Kernstadt Gladenbach-Friebertshausen

Gladenbach-Erdhausen Gladenbach-Frohnhausen

Gladenbach-Mornshausen Gladenbach-Rüchenbach Gladenbach-Weitershausen

Kirchhain-Kernstadt Kirchhain-Großseelheim

Kirchhain-Anzefahr Kirchhain-Kleinseelheim

Kirchhain-Himmelsberg Kirchhain-Niederwald

Kirchhain-Langenstein

Kirchain-Schönbach

Kirchhain-Stausebach

Lahntal-Sterzhausen Lahntal-Goßfelden Lahntal-Sarnau Lahntal-Caldern Lahntal-Brungershausen Lahntal-Kernbach Lohra-Kerngemeinde Lohra-Altenvers Lohra-Damm/Etzmühle Lohra-Kirchvers Lohra-Nanz-Willershausen Lohra-Reimershausen Lohra-Rodenhausen Lohra-Rollshausen Lohra-Seelbach 17

Lohra-Weipoltshausen

Marburg

Neustadt (Kernstadt)

Stadtallendorf-Kernstadt Stadtallendorf-Niederklein Weimar-Allna Weimar-Argenstein Weimar-Kehna Weimar-Nesselbrunn Weimar-Niederwalgern Weimar-Niederweimar Weimar-Oberweimar Weimar-Roth Weimar-Stedebach Weimar-Wenkbach Weimar-Wolfshausen

Wetter-Kernstadt Wetter-Amönau Wetter-Treisbach Wetter-Niederwetter Wetter-Warzenbach Wetter-Oberndorf

LANDKREIS :

Weiterverteiler Endabnehmer

Biebertal-Krumbach Buseck-Alten-Buseck Buseck-Trohe Gießen Heuchelheim Langgöns-Kerngemeinde Langgöns-Niederkleen Langgöns-Oberkleen Langgöns-Dornholzhausen Linden Pohlheim Wettenberg

VOGELSBERGKREIS:

Weiterverteiler

Kirtorf Anlage 2

zur Satzung des Zweckverbandes 18

"Mittelh. Wasserwerke"

Abrechnungsverfahren für Weiterverteiler, Endversorger und Sonderabnehmer sowie für die mit der Wasserlieferung zusammenhängenden Leistungen des Verban des ______

1. Weiterverteilende Mitglieder 1.1 Einmalige Beiträge

Für den erstmaligen Anschluß von Städten und Gemeinden oder deren Stadt- bzw. Ortsteile an die Verbandsanlagen ist ein einmaliger Beitrag je cbm der gemäß § 18 Abs. 1 zugesicherten max. Tageswassermenge zu entrichten. Er wird aus einem An- teil der Gesamtbeschaffungskosten der Wasserbeschaffungs- und Fortleitungsanla- gen, unter Berücksichtigung der max. Lieferkapazität des Verbandes und der Vorbe- lastungen der Mitglieder, berechnet und jährlich im Wirtschaftsplan festgesetzt.

1.2 Zusätzliche Beiträge

Für die Erhöhung der im Wirtschaftsplan festgesetzten zugesicherten max. Tages- wassermenge ist ein zusätzlicher Beitrag je cbm der Erhöhung zu entrichten. Er wird mit einem Anteil aus den Kosten für Erweiterungen und Erneuerungen der unter Ziff. 1.1 genannten Anlagen berechnet und jährlich im Wirtschaftsplan festgesetzt.

1.3 Arbeitsgebhr

Die Arbeitsgebühr je cbm setzt sich aus den variablen, der Wassergewinnung, -auf- bereitung und -fortleitung direkt zurechenbaren Kosten (vorwiegend Strom- und Che- mikalienkosten) zusammen, die durch die Belieferung der Weiterverteiler entstehen. Die Arbeitsgebühr wird im Wirtschaftsplan festgesetzt. Die Arbeitsgebühr ist nur auf die gemessene Abgabe zu entrichten.

1.4 Bereitstellungsgebühr

1.4.1 Die Bereitstellungsgebühr umfaßt alle übrigen in Ziff. 1.3 nicht aufgeführten Kosten der Wasserlieferung an die Weiterverteiler nach Abzug der jährlichen Auflösungsra- ten der einmaligen und zusätzlichen Beiträge nach Ziff. 1.1 und 1.2 und nach Abzug der Grundbeiträge der Sonderabnehmer.

1.4.2 Durch Division der Summe der sich aus Ziff. 1.4.1 ergebenden Kosten der Wasser- lieferung an die Weiterverteiler durch die Summe der im Wirtschaftsplan zugesicher- ten max. Tageswassermenge ergibt sich die Bereitstellungsgebühr je cbm zugesi- cherten max. Tageswassermenge, die im Wirtschaftsplan festgesetzt wird.

1.4.3 Die Bereitstellungsgebühr ist jährlich für die im Wirtschaftsplan zugesicherte max. Tageswassermenge zu entrichten. Kann der Zweckverband im Einzelfall die zugesi- cherte max. Tageswassermenge nicht liefern, vermindert sich die Bereitstellungsge- bühr um die Minderlieferung. 19

1.4.4 Die Weiterverteiler zahlen monatlich 1/12 der im Wirtschaftsplan festgesetzten Be- reitstellungsgebühr.

1.5 Zusätzliche Bereitstellungsgebühr

Liegt der tatsächliche Bezug innerhalb eines Wirtschaftsjahres über der Menge, die sich aus der Multiplikation der im Wirtschaftsjahr zugesicherten max. Tageswasser- menge mit 200 Benutzungstagen ergibt, so ist für jeden darüber hinausgehenden cbm die zusätzliche Bereitstellungsgebühr zu entrichten. Die zusätzliche Bereitstel- lungsgebühr wird jeweils mit der Abrechnung des Monats Dezember berechnet. Die zusätzliche Bereitstellungsgebühr je cbm errechnet sich aus der Division der nach Ziff. 1.4.2 ermittelten Bereitstellungsgebühr je cbm durch 200 Benutzungstage und wird im Wirtschaftsplan festgesetzt.

1.6 Zugesicherte maximale Tageswassermenge

1.6.1 Durch Entrichtung des einmaligen bzw. zusätzlichen Beitrages hat das Mitglied An- spruch auf Lieferung der jeweils im Wirtschaftsplan festgesetzten zugesicherten max. Tageswassermenge über 24 Stunden.

1.6.2 Ermittlungszeitraum für die Berechnung der zugesicherten max. Tageswassermenge ist die gemessene Abgabe eines Zeitraumes von 12 Monaten, der am 31.08. des laufenden Jahres endet, dividiert durch 200 Benutzungstage.

1.6.3 Die zugesicherte max. Tageswassermenge, die als Basis für künftige Veränderun- gen dient, ist in Anlage 3 festgelegt.

1.6.4 Die zugesicherte max. Tageswassermenge kann sich wie folgt mindern oder erhö- hen:

1.6.4.1 Minderung der zugesicherten max. Tageswassermenge

Eine Minderung wird nur auf schriftlichen Antrag für das folgende Wirtschaftsjahr vorgenommen. Der Antrag kann für das folgende Wirtschaftsjahr nur dann Berück- sichtigung finden, wenn er spätestens bis zum 01.10. des vorhergehenden Jahres beim Zweckverband eingegangen ist.

Die jährliche Minderung darf gegenüber dem Vorjahr in den ersten 5 Jahren (ab 1986) nicht mehr als 5 % und in den Folgejahren nicht mehr als 3 % gegenüber dem Vorjahr betragen; darüber hinausgehende Veränderungen bleiben unberücksichtigt. Eine Minderung ist allerdings insgesamt nur bis zu 85 % der in der Anlage 3 festge- setzten zugesicherten max. Tageswassermenge möglich. Erhöht sich jedoch durch den tatsächlichen Bezug die in Anlage 3 festgesetzte zugesicherte max. Tageswas- sermenge eines Mitgliedes, so gilt als Basis für die Minderung nicht die in Anlage 3 festgelegte, sondern die höchste sich aus dem tatsächlichen Bezug nach Ziff. 1.6.4.2 ergebende zugesicherte max. Tageswassermenge.

1.6.4.2 Erhöhung der zugesicherten max. Tageswassermenge 20

Der Wasserbezug des Zeitraumes nach Ziff. 1.6.2 wird durch 200 Benutzungstage dividiert. Liegt die sich hieraus ergebende zugesicherte max. Tageswassermenge über der im Wirtschaftsplan festgelegten bisherigen zugesicherten max. Tageswas- sermenge, so erhöht sie sich. Eine Erhöhung wird in den ersten 5 Jahren jährlich nur bis zu 5 % und in den Folgejahren nur bis zu 3 % gegenüber dem Vorjahr vorgenom- men. Darüber hinausgehende Erhöhungen bleiben bei der Festsetzung der zugesi- cherten max. Tageswassermenge unberücksichtigt.

1.6.5 Beim Betrieb von Eigenversorgungsanlagen der Mitglieder kann, sofern hohe monat- liche Abgabeschwankungen auftreten, die zugesicherte max. Tageswassermenge mit Zustimmung der Verbandsversammlung aus dem Mittel der über dem Durch- schnitt liegenden Monatsabgaben des in Abs. 1.6.2 genannten Zeitraumes - oder wenn bei einem Neuanschluß Abgabeschwankungen nicht auszuschließen sind - auch aus einem künftigen Zeitraum gebildet werden.

1.6.6 Die zugesicherte max. Tageswassermenge wird im Wirtschaftsplan festgesetzt.

1.7 Baukostenzuschüsse

Bei Neuanschluß von Städten und Gemeinden bzw. von Stadtteilen und Ortsteilen entstehende umfangreiche Erweiterungsinvestitionen an den Verbandsanlagen, die ohne diesen Neuanschluß nicht verursacht würden, können die betroffenen Mitglie- der, aufgrund besonderer abzuschließender Verträge, zur Leistung angemessener Zuschüsse herangezogen werden.

2. Sonderabnehmer

Die Abrechnung des Wasserbezuges der Sonderabnehmer erfolgt nach den jeweili- gen vertraglichen Regelungen. Die Grundgebühr ändert sich im gleichen Verhältnis, wie sich die zusätzliche Bereitstellungsgebühr (Ziff. 1.5) ändert. Im übrigen gelten analog die in Ziff. 1 enthaltenen Festlegungen auch für Sonderabnehmer. Die Grundgebühr wird im Wirtschaftsplan festgesetzt.

3. Endabnehmer

Für die Endabnehmer gelten die vom Zweckverband erlassene "Allgemeine Wasser- versorgungssatzung" sowie die "Wasserbeitrags- und -gebührensatzung" in ihrer je- weils gültigen Fassung.

4. Vorhaltung von Speicherraum und Mitbenutzung von Verbandsanlagen

Bei nicht ausreichenden örtlichen Speicherraum der Mitglieder kann der Verband verlangen, daß dieser von den Mitgliedern bereitzustellen ist. Er wird, wenn es wirt- schaftlich zweckmäßig und möglich ist, verbandseigenen Speicherraum gegen ein laufendes Entgelt oder im Wege der einmaligen Ablösung für örtliche Zwecke zur Verfügung stellen. Das laufende Entgelt kann auch in Form eines Zuschlages je cbm zur Bereitstellungsgebühr nach Ziff. 1.4 festgelegt werden. Das gleiche gilt sinnge- mäß für die Mitbenutzung von Verbandsanlagen für örtliche Verteilungszwecke oder 21

als Zubringerleitung. Über die Vorhaltung und Mitbenutzung sind entsprechend § 18 Abs. 1 der Satzung Verträge abzuschließen.

5. Messung, Nachprüfung von Meßeinrichtungen, Berechnungsfehler

5.1 Messung

Der Zweckverband stellt die vom Mitglied bezogene Wassermenge durch Meßein- richtungen fest, die den eichrechtlichen Vorschriften entsprechen müssen. Der Zweckverband hat dafür Sorge zu tragen, daß eine einwandfreie Messung der bezo- genen Wassermenge gewährleistet ist.

5.2 Nachprüfung von Meßeinrichtungen

Das Mitglied kann jederzeit die Nachprüfung der Meßeinrichtungen durch eine Eich- behörde oder eine staatlich anerkannte Prüfstelle i.S.d. 6 Abs. 2 des Eichgesetzes verlangen. Die Kosten der Prüfung fallen dem Zweckverband zur Last, falls die Ab- weichung die gesetzlichen Verkehrsfehlergrenzen überschreitet, sonst dem Mitglied.

5.3 Berechnungsfehler

Ergibt eine Prüfung der Meßeinrichtungen eine Überschreitung der Verkehrsfehler- grenzen oder werden Fehler in der Ermittlung des Rechnungsbetrages festgestellt, so ist der zuviel oder zuwenig berechnete Betrag zu erstatten oder nachzuentrichten. Ist die Größe des Fehlers nicht einwandfrei festzustellen oder zeigt eine Meßeinrich- tung nicht an, so ermittelt der Zweckverband den Verbrauch für die Zeit seit der letz- ten fehlerfreien Ablesung aus dem Durchschnittsverbrauch des ihr vorhergehenden und des der Feststellung des Fehlers nachfolgenden Ablesezeitraumes oder auf- grund des vorjährigen Verbrauchs durch Schätzung. Die tatsächlichen Verhältnisse sind angemessen zu berücksichtigen.

6. Allgemeines

Die vorgenannten Grundsätze gelten sinngemäß auch dann, wenn der Verband sei- nen Wasserbedarf durch Bezug von Dritten deckt. 22

Anlage 3

zur Satzung des Zweckverbandes verbandes "Mittelh. Wasserwerke"

ZUSAMMENSTELLUNG

der zugesicherten maximalen Tageswassermenge gemäß Anlage 2 Ziff. 1.6.3

Mitglied ^ zugesicherte max. Tageswassermenge cbm

Amöneburg 523 Buseck 972 Cölbe 1 142 Ebsdorfergrund 719 Gießen 19 405 Gladenbach 657 Heuchelheim 3 550 Hüttenberg 226 Kirchhain 4 270 Kirtorf 100 Lahnau 1 348 Lahntal 89 Langgöns 2 193 Linden 4 046 Marburg/Stadt 10 880 Pohlheim 5 730 Schöffengrund 691 Wettenberg 2 795 Wetter 2 433 Wetzlar 15 383 77 152

Anlage 4

zu § 8 der Satzung des 23

Zweckverbandes "Mittel- hessische Wasserwerke"

STIMMVERVERTEILUNG

Zusammen Stimmenanteile einschl. Mitglied Endversorger WeiterverteilerLandkreise

Stadt Gießen - 14,44 14,44

Stadt Marburg - 16,01 16,01

Stadt Wetzlar - 11,45 11,45

Landkreis Marburg-Biedenkopf 4,93

Stadt Amöneburg 0,11 0,46 0,57

Stadt Kirchhain 0,63 3,18 3,81

Stadt Stadtallendorf - 12,39 12,39

Stadt Wetter 0,32 2,03 2,35

Gemeinde Cölbe 0,34 0,85 1,19

Gemeinde Ebs- dorfergrund 0,41 0,63 1,04

Stadt Gladenbach 0,23 0,64 0,87

Gemeinde Lohra 1,10 - 1,10

Gemeinde Lahntal 1,25 0,09 1,34

Gemeinde Weimar 1,51 - 1,51

Zusammen Stimmenanteile einschl. Mitglied Endversorger WeiterverteilerLandkreise

Gemeinde Fronhausen 0,78 - 0,78

Stadt Neustadt 1,24 - 1,24 24

Landkreis Gießen 3,45

Gemeinde Buseck - 1,12 1,12

Gemeinde Langgöns - 2,11 2,11

Stadt Linden - 3,27 3,27

Stadt Pohlheim - 4,53 4,53

Gemeinde Heuchelheim - 2,95 2,95

Gemeinde Wettenberg - 2,43 2,43

Gemeinde Biebertal 0,14 - 0,14

Lahn-Dill-Kreis 1,62

Gemeinde Hüttenberg 0,87 0,22 1,09

Gemeinde Lahnau - 1,00 1,00

Gemeinde Schöffen- grund 0,67 0,52 1,19

Vogelsbergkreis -

Stadt Kirtorf - 0,08 0,08

9,60 80,40 100,00 ======