Nächste Konzerte im Haus der Musik

Donnerstag, 23. April 2020, 19 Uhr L‘Arabesque – Chinoiserien des Barock Mit dem „Marais Consort“ (Hans-Georg Kramer und Katharina Holzhey, Viola da Gamba, und Ingelore Schubert, Cembalo) Alte Musik im Haus der Musik

Im Hochbarock beginnen die Menschen plötzlich, sich mit einer neuen Weltoffenheit und Neugier für fremde Kulturen zu interessieren. Das findet Eingang in die eigene Kulturwelt: Möbel, Geschirr und Instrumente erhalten Oltremontani entsprechende Dekorationen, Musik trägt exotische Titel wie Chinoiserie und Arabeske. Dabei hat die Umsetzung zumeist etwas durchaus Naives und Unterhaltendes: So ist man nie sicher, ob nicht eine gute Portion Ironie Mit New York Polyphony im Spiel ist, wenn bei Rameau Indianer in Indien auftauchen oder Marais die Georgier und die Tartarinnen portraitiert ... Und die Komponisten greifen dabei keineswegs Elemente anderer Musikkulturen auf, sondern bieten ganz unbekümmert munter-programmatische Barockmusik.

Tickets: 17 Euro / ermäßigt 9 Euro

Donnerstag, 7. Mai 2020, 19 Uhr Orientexpress! Mit dem Ensemble „Alta Bellezza“ (Ann Allen, Schalmei, Pommer, Flöten / Hanna Geisel, Schalmei, Pommer, Dudelsack, Percussion / Nathaniel Wood, Businen, Zugtrompeten, Posaune)

Die Vorfahren vieler unserer Orchesterinstrumente stammen ursprünglich aus islamischen Kulturen. In seinem Programm „Orientexpress!“ folgt das Ensemble „Alta Bellezza“ den Spuren dieses für die europäische Kunstmusik so produktiven Imports: Ausgehend aus dem arabischen Raum

etablierten sich im 14. Jahrhundert Musikgruppen mit Schalmeien und

Businen in ganz Europa. Jeder Monarch, jeder Fürst, aber auch die freien Haus der Musik im Fruchtkasten Städte beschäftigten solche Ensembles. In diesem Konzert erklingt Musik 19. März 2020, 19 Uhr aus Nordafrika und dem Nahen Osten, aus den Cantigas de Santa María

sowie von Komponisten wie Guillaume de Machaut, Johannes Ciconia,

Gilles Binchois, Guillaume Dufay u.a.

Tickets: 17 Euro / ermäßigt 9 Euro

Dieses Konzert wird gefördert von der Familie Gunter Sieglin. Oltremontani Zum Programm

Jacob Clemens non Papa Tristitia obsedit me Mit dem Programm „Oltremontani“ nimmt das Vokalensemble „New York (ca. 1510-ca. 1555) Polyphony“ die franco-flämischen Komponisten in den Blick, die „über die Berge“ nach Italien gingen und dort den polyphonen Stil der Renaissance weiterentwickelten: Gabriel Archangelus Philippe Verdelot gehörte zu der ersten Generation von Komponisten, die (ca. 1480/85-ca. 1530/32) das entwickelten, zumeist im homophonen Stil und mit Texten zur Giovanni Pierluigi da Palestrina Missa Gabriel Archangelus Natur. Die zweite Generation des italienischen wurde von (ca. 1525-1594) Kyrie – Gloria angeleitet (zuvor unterrichtet vom Flamen ), der zunehmend Kontrapunktik, dramatische Textmalerei und Themen wie Liebe und Krieg einführte. Adrian Willaert Pater noster Di Lasso wiederum zählt zusammen mit Palestrina, Byrd und Victoria zu den (ca. 1490-1562) Ave Maria bedeutendsten Komponisten der Renaissance und sein Miniatur-Chanson "La nuit froide et sombre" zeigt die komplette Entwicklung des polyphonischen Stils der Renaissance: polyphone Imitation, homphoner Cipriano de Rore Anchor che col partire Textaufbau und rhetorische Wendungen. (1515/16-1565) Mia benigna fortuna Eine weitere Begegnung findet sich in den Sätzen einer Parodiemesse von Reiouyssons nous Palestrina, die mit der originalen Motette von Verdelot gepaart werden.

New York Polyphony Orlando di Lasso La nuit froide et sombre (ca. 1532-1594) Alte Musik ist sicherlich nicht das, was einem zuerst in den Sinn kommt, wenn man an New York denkt! Aber seit einigen Jahren gibt es dort mit „New Philippe Verdelot O dolce nocte York Polyphony“ ein aus vier Sängern bestehendes Vokalensemble, das die (ca. 1480/85-ca. 1530/32) Welt – zumindest die der Alten Musik – immer wieder aufhorchen lässt und begeistert. Das Zentrum der Konzerte und der von der Presse bejubelten sowie oft mit renommierten Preisen ausgezeichneten CD-Aufnahmen des Quando ritrovo Vokalensembles bildet Musik aus Mittelalter und Renaissance aus vielen (ca. 1505-1568) Ländern Europas. Allerdings haben sie sich die vier Sänger immer auch mit Ogni belta Madonna zeitgenössischer Musik auseinandergesetzt und scheuen sich nicht, mit (ca. 1485/90-1545) Musik zu experimentieren: So kreierten sie u.a. für das Museum für

Francesco Patavino Dilla da l'acqua sta Naturkunde in Berlin gemeinsam mit dem Komponisten Gregory Brown die (ca. 1487-ca. 1556) "Missa Charles Darwin", bei der der Bariton Christopher Herbert Worte Darwins als Texte für die verschiedenen Teile der Messe adaptierte.

Geoffrey Williams Countertenor Steven Caldicott Wilson Tenor Christopher Dylan Herbert Bariton

Craig Phillips Bass-Bariton