BEETHOVEN-ZYKLUS CHRISTOPH VON DOHNÁNYI SAISON 2009 /2010 A9 / B9 / D7 / SONDERKONZERT 2 02./03./.05./09.05.2010 BEETHOVEN-ZYKLUS CHRISTOPH VON DOHNÁNYI 03 DAS PROGRAMM BEETHOVEN-ZYKLUS I BEETHOVEN-ZYKLUS II

CHRISTOPH VON DOHNÁNYI DIRIGENT Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 CHRISTOPH VON DOHNÁNYI DIRIGENT Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 (1799 – 1800) (1806) I. Adagio molto. Allegro con brio I. Adagio. Allegro vivace A9 SONNTAG, 2. MAI 2010, 11 UHR II. Andante cantabile con moto B9 MONTAG, 3. MAI 2010, 20 UHR II. Adagio , LAEISZHALLE, GROSSER SAAL III. Menuetto. Allegro molto e vivace HAMBURG, LAEISZHALLE, GROSSER SAAL III. Allegro vivace. Trio. Un poco meno allegro. Tempo I IV. Finale. Adagio. Allegro molto e vivace IV. Allegro, ma non troppo

Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 (1800 – 1802) Pause I. Adagio molto. Allegro con brio II. Larghetto III. Scherzo. Allegro Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ IV. Allegro molto (1803-1804) I. Allegro con brio II. Marcia funebre. Adagio assai Pause III. Scherzo. Allegro vivace IV. Finale. Allegro molto. Poco Andante. Presto

Sinfonie Nr. 5 c-moll op. 67 04 (1803/1804, 1807/1808) 05 Einführungsveranstaltung um 19 Uhr mit Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle. I. Allegro con brio II. Andante con moto III. Allegro IV. Allegro. Presto

Einführungsveranstaltung um 10 Uhr mit Habakuk Traber im E-Saal der Laeiszhalle.

11 bis ca. 13 Uhr im E-Saal der Laeiszhalle: Mit-Mach-Musik am Sonntagmorgen (für Kinder ab 5 Jahre); Karten im NDR Ticketshop; weitere Informationen unter www.ndrsinfonieorchester.de

Das Konzert wird live auf NDR Kultur gesendet. Das Konzert wird live auf NDR Kultur gesendet. BEETHOVEN-ZYKLUS III BEETHOVEN-ZYKLUS IV

CHRISTOPH VON DOHNÁNYI DIRIGENT Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ CHRISTOPH VON DOHNÁNYI DIRIGENT Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 (1807 – 1808) (1812) I. Erwachen heiterer Empfi ndungen bei der Ankunft I. Allegro vivace e con brio D7 MITTWOCH, 5. MAI 2010, 20 UHR auf dem Lande SK2 SONNTAG, 9. MAI 2010, 20 UHR II. Allegretto scherzando HAMBURG, LAEISZHALLE, GROSSER SAAL Allegro ma non troppo HAMBURG, LAEISZHALLE, GROSSER SAAL III. Tempo di Menuetto II. Szene am Bach IV. Allegro vivace Andante molto mosso III. Lustiges Zusammensein der Landleute Allegro IV. Gewitter, Sturm Pause Allegro V. Hirtengesang: Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm Allegretto MICHAELA KAUNE SOPRAN Sinfonie Nr. 9 d-moll op. 125 JANINA BAECHLE ALT (1817 – 1824) mit Schlusschor über Schillers „Ode an die Freude“ Pause KLAUS FLORIAN VOGT TENOR I. Allegro ma non troppo, un poco maestoso THOMAS J. MAYER BASS II. Molto vivace. Presto III. Adagio molto e cantabile. Andante moderato Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 NDR CHOR EINSTUDIERUNG: PHILIPP AHMANN IV. Finale. Presto. „O Freunde, nicht diese Töne“. Allegro assai (1811 – 1812) RIAS KAMMERCHOR 06 I. Poco sostenuto. Vivace EINSTUDIERUNG: MARKUS LANDERER 07 II. Allegretto III. Presto. Assai meno presto IV. Allegro con brio

Einführungsveranstaltung um 19 Uhr mit Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle.

Das NDR Sinfonieorchester ist mit Beethovens Neunter Sinfonie am 8. Mai 2010 in Wismar zu Gast; dieses Konzert wird live ab 18 Uhr auf NDR Kultur gesendet. Das Konzert wird am 10. Mai 2010 um 20.05 Uhr Das Konzert vom 9. Mai 2010 wird am 16. Mai 2010 um 11 Uhr auf NDR Kultur auf NDR Kultur gesendet. gesendet. „Wohltun, wo man kann – Freiheit über alles lieben, Wahrheit nie (auch sogar am Throne nicht) verleugnen.“ (Ludwig van Beethoven, 23. Mai 1793)

DER WEITE WEG

08 ZUR „EROICA“ 09 DIE ERSTEN DREI SINFONIEN BEETHOVENS

Von seiner Ersten Sinfonie bis hin zur „Eroica“ legte Ludwig van Beethoven im Zeitraum von nur fünf Jahren einen weiten Weg zurück. Ausgangspunkt dieser musikhistorisch bedeutsamen Entwicklung, an deren Anfang die 1799/1800 komponierte C-Dur-Sinfonie stand, waren Modelle später Haydn-Sinfonien, die mit ihrer ausgewogenen Form, ihrem Kontrastreichtum und ihrer individu- ellen Charakteristik das derzeitige Maß der sinfonischen Dinge waren. Viele der Muster hat Beethoven in seine Erste Sinfonie übernommen, was im ersten Satz anhand des Themenkontrastes und der individuellen Bläserbehandlung ebenso deutlich wird wie in der Liedhaftigkeit des Andante cantabile oder im geistreich-humoristischen Beginn des Finales. Dessen ungeachtet wird die Vorstellung von dem, was als sinfonisch anzusehen sei, in Beethovens Erstling neu defi niert, und dies wird bereits im ersten Akkord des Werkes überdeutlich. Denn der hier erklingende dissonante Septimakkord informiert den Hörer nicht mehr, wie es die Tradition verlangt, über die Grundtonart des Werkes, sondern bildet den Ausgangspunkt für ein harmonisches Verwirrspiel, das erst mit dem Einsetzen des C-Dur-Hauptthemas sein vorläufi ges Ende fi ndet. Einen vergleich- bar spannungsreichen Anfang hatte es in einer Sinfonie bis dahin noch nicht gegeben, und es scheint, als habe Beethoven mit diesem ersten Takt deutlich machen wollen, dass zu Beginn des neuen Jahrhunderts die Karten der Gat- tung neu gemischt würden. Anders als die Zeitgenossen, für die Komponieren Ludwig van Beethoven, Gemälde von Joseph Willibrord Mähler (1804) (egal wie kunstvoll, phantasiereich und innovativ man auch zu Werke Erste Seite der Partitur von Beethovens Erster Sinfonie

Beethovens Zweite Sinfonie, Titelblatt der Originalausgabe Wien 10 mit Widmung an den Fürsten 11 Karl von Lichnowsky (ohne Jahrgang)

Theater an der Wien, kolorierte Radierung von Laurens Janscha (um 1810); hier wurden Beethovens Zweite, Dritte, Fünfte und Sechste Sinfonie uraufgeführt

gegangen sein mag) stets Arbeit an Wie ungewohnt die zeitgenössischen zu Beginn des Kopf satzes die „Zu- Instrumente nicht aus eigener Kraft Mittel satzes oder die betont einfa che einem in Umrissen fi xierten Modell Hörer die Instrumentation des Wer- sammenstimmung eines großen hätten erreichen können. Thematik, aus der heraus das Scher- bedeutete, entwarf Beethoven die kes empfunden haben müssen, geht zahlreichen Orchesters“ vermisste: zo entwickelt wird. Anderes hin ge gen, Modelle neu. Seine Botschaft an den aus einem Bericht der Leipziger In Wirklichkeit pausieren hier aus- Während das Finale der Ersten Sinfo- wie etwa der bereits erwähnte disso- Hörer – schon der erste Takt seines „Allgemeinen Musikalischen Zeitung“ schließlich Pauken und Trom peten, nie ganz nach der Tradition der Wie- nante Anfangsakkord, war quasi un- sinfonischen Erstlings lässt daran hervor, in dem bemängelt wurde: nur verbinden sich die übri gen Blä- ner Klassik als unbeschwerter Kehr- wiederholbar, weshalb es auch kaum keinen Zweifel – lautete nicht: „Es „[…] nur waren die Blasinstrumente ser und Streicher mit dem Vortrag aus gedeutet werden kann, fand überrascht, dass Beethovens Zweite folgt eine Sinfonie im festlichen C-Dur gar zu viel angewendet, so daß sie ein und desselben musikalischen Beethoven in seiner 1801/1802 ent- nicht mit einer ähnlich gewagten mit Pauken und Trompeten, die dem mehr Harmonie, als ganze Orchester- Momentes. Den Bläsern ist das standenen Zweiten Sinfonie zu einem langsamen Introduktion aufwartet wie vertrauten Rahmen folgt und in musik war.“ Tatsächlich hat Beethoven melodische Material zugeordnet, gänzlich neuen Tonfall: Alles Spiele- seine Nummer Eins. In der „Allge- Einzelheiten durch Originalität über- den Bläsern (der „Harmoniemusik“) während die Streicher auf jedem rische und Heitere wird aus dem meinen Musikalischen Zeitung“ vom rascht.“ Vielmehr scheint der Kom- ungewohnte Aufgaben zugewiesen – Halbe-Schlag den gezupften Akkord musikalischen Vokabular verbannt 9. Mai 1804 wurde das Stück als ponist seinem Publikum sagen zu schließlich bedeutete Instrumentati- spielen. So gelingt es Beethoven, und durch jenes Pathos ersetzt, das „ein merkwürdiges, kolossales Werk“ wollen: „Lasst euch durch mein fes- on für ihn nicht nur das Verteilen den Impuls des Streicher-Pizzicatos später mit Begriffen wie „Größe“ und bezeichnet – „von einer Tiefe, Kraft, selndes Tondrama führen und erlebt, des melodischen Grundmaterials auf mit dem Nachschweben des Bläser- „Erhabenheit“ beschrieben wurde. und Kunstgelehrsamkeit, wie sehr was man aus einem sinfonischen verschiedene Instrumente, sondern klanges untrennbar zu verbinden: Ungeachtet der vielen Neuerungen wenige –; von einer Schwierigkeit in Werk alles machen kann!“ auch das Erzeugen von Mixturklän- Der gezupfte Akkord würde nie ohne werden natürlich auch Momente aus Absicht auf Ausführung, sowol durch gen, durch die das Material unter- die Hilfe der Bläser so lange nach- der Ersten Sinfonie übernommen – den Komponisten, als durch ein schiedlich eingefärbt und schattiert klingen können. Und das Pizzicato etwa der unvermittelte Moll-Dur- grosses Orchester, (das sie freylich wird. Insofern drückte sich ein wiederum gibt dem Anblasgeräusch Wech sel in den schnellen Sätzen, verlangt), wie ganz gewiss keine von Rezensent nur ungenau aus, als er der Bläser einen Akzent, den diese das ruhi ge Dreiertakt-Fließen des allen jemals bekannt gemachten „Eine ganz neue Sinfonie Beethovens, (zu unterscheiden von der zweyten…), ist in einem ganz anderen Styl geschrieben. Diese lange, für die Ausführung äußerst schwierige Komposition, ist eigentlich eine sehr weit ausgeführte, kühne und wilde Phantasie. Es fehlt ihr gar nicht an frappanten und schönen Stellen, in denen man den energischen, talentvollen Geist des Schöpfers erkennen muss: sehr oft aber scheint sie sich ganz ins Regellose zu verlieren.“ („Allgemeine Musikalische Zeitung“ vom 13. Februar 1805 über die „Eroica“)

0812 Reiterbildnis Napoleon Bonapartes als Erster Konsul, 13 Gemälde von Antoine-Jean Gros (1803)

Beethoven mit Lyra, im Hintergrund der Tempel des Apoll, Gemälde von Joseph Willibrord Mähler (1804)

„Eroica“, Abschrift der Partitur mit handschriftlichen Korrekturen Beethovens (u. a. Tilgung der Widmung Sinfonieen. Sie will, selbst von dem Obgleich die Zweite Sinfonie einen Doch welche „poetischen Ideen“ hatte gewissermaßen zur Hintergrundfolie. „grand’ Uomo“ auf den im Befreiungs- an Napoleon Bonaparte) geschicktesten Orchester wieder und gewaltigen Schritt in Richtung „Ideen- Beethoven beim Komponieren der Auch der ursprünglich für das Werk kampf gegen die Franzosen gefalle nen Titelblatt der Wiener Erstausgabe 1805, mit Widmung an Franz Joseph Max Fürst Lobkowitz immer wieder gespielt seyn, bis sich Kunstwerk“ darstellt, mit welchem „Eroica“ in Klang fassen wollen? Und vorgesehene Titel „intitolata Bona- preußischen Prinzen Louis Ferdinand die bewundernswürdige Summe Beethoven seinem erklärten Ziel, mit welchen musikalischen Mitteln parte“ bzw. „geschrieben auf Bona- angespielt, was an der poetischen origineller und zuweilen höchst selt- „poetische Ideen“ in Musik zu setzen hat er versucht, die Inhalte in tönen de parte“ deutet in diese Richtung, galt Grundidee des Werkes – Beethovens sam gruppirter Ideen enge genug (wie etwa die Frage nach der indivi- Form zu bringen, ohne den autono- Napoleon doch als die Prome theus- lebenslangem Wahlspruch „Freiheit verbindet, abrundet, und nun als duellen Freiheit und Selbstbestim- men Kunstcharakter der Musik zu ver- Figur seiner Epoche. (Im Trauer marsch über alles lieben“ – wenig ändern grosse Einheit hervorgehet, wie sie mung des Menschen), einen großen letzen? Ersten Aufschluss bietet hier fi nden sich dementsprechend zahl- würde. Fest steht, dass die Zeitgenos- dem Geiste des Komponisten vorge- Schritt näher gekommen war, ent- ein musikalisches Selbstzitat: das lose Anklänge an Motive aus offi ziel- sen den in der Musik zum Ausdruck schwebt hat; sie will aber auch wieder schied sich der Komponist bei seiner von der Oboe „dolce“ vorgetragene len Festhymnen und Trauermärschen kommenden revolutionären Gestus und immer wieder gehört seyn, ehe Dritten für einen „neuen Weg“, da er – Finalthema, welches aus der Ballett- der ersten französischen Repu blik.) wahrgenommen haben. Und zum der Zuhörer, selbst der gebildete, im laut den Erinnerungen seines Schü- musik „Die Geschöpfe des Promet- Und obwohl Beethoven bekannt lich ersten Mal wurde, wie die Feuilletons Stande ist, das Einzelne im Ganzen lers Carl Czerny – mit seinen bisheri- heus“ op. 43 stammt, die Beethoven später, nachdem sich Bonaparte 1804 der seinerzeit tonangebenden Kultur- und das Ganze im Einzelnen überall gen Arbeiten „nur wenig zufrieden“ 1800/1801 für eine Aufführung am zum Kaiser gekrönt hatte, von der und Tageszeitungen belegen, ein zu verfolgen und mit nöthiger Ruhe war. Insofern überrascht es nicht, dass Wiener Hofburgtheater komponiert Widmung Abstand nahm, ließ er das Instrumentalkomponist mit seinen in der Begeisterung zu geniessen – sich die „Eroica“ weiter als die bishe- hatte. Die Prometheus-Sage, die ein Werk mit dem Zusatz drucken: „com- Werken zum breiten Gesprächs- und zu geschweigen, dass sich auch jeder rigen Sinfonien Beethovens von den für die Epoche zentra les Thema be- posta per festeggiare il sovvenire di Diskussionsgegenstand, was bis an so ganz Eigenthümliches, als hier Gattungskonventionen entfernt, wes- handelt (der geniale Einzelne eman- un grand’ Uomo“ („komponiert, um dahin nur Philosophen, Dichtern oder fast alles ist, doch erst ein wenig halb ein Rezensent das Werk auch als zipiert sich von der Bevormundung das Andenken eines gro ßen Mannes bildenden Künstlern vorbehalten war. gewöhnen muss.“ eine „sehr weit ausgeführte, kühne durch die Götter und formt sich ein zu feiern“). Mancher Forscher ver- und wilde Phantasie“ bezeichnete. Geschlecht freier Menschen), wird so mutet, der Komponist habe mit dem „Ja liebt ihn nur, liebt ihn so recht – aber vergeßt nicht, daß er auf dem Wege eines jahrelangen Studiums zur poetischen Freiheit gelangte, und verehrt seine nie rastende moralische Kraft. Sucht nicht das Abnorme an ihm heraus, geht auf den Grund seines Schaffens zurück, beweist sein Genie nicht mit der letzten Sinfonie [der Neunten], so Kühnes und Ungeheures sie ausspricht, was keine Zunge zuvor, – ebenso gut könnt ihr das mit der ersten oder mit der griechisch-schlanken in B dur [der Vierten]! Erhebt euch nicht über Regeln, die ihr noch nicht gründlich verarbeitet habt.“ (Robert Schumann, 1834)

„AUSBRUCH GENIALER

14 PHANTASIE“ 15 DIE SINFONIEN VIER UND FÜNF Das Palais Lobkowitz, Uraufführungsort von Beethovens Vierter Sinfonie, kolorierte Radierung von Johann Vincenz Reim (um 1820)

Bereits im Jahr 1804, noch vor Fertigstellung der „Eroica“, begann Beethoven Eine Ursache für diese Reduktion sitionen vor ihrer Publikation einem Ungeachtet ihres klassizistischen mit der Arbeit an seiner Fünften Sinfonie. Bevor das Werk im Frühjahr 1808 der äußeren und inneren musika- adeligen Mäzen für einige Monate zum Charakters ist die Vierte von dersel- vollendet wurde, zog der Komponist jedoch u. a. ein anderes Werk vor: die kon- lischen Mittel – das Stück wurde in exklusiven Gebrauch zu überlassen ben konstruktiven Logik durchdrun- zeptionell offenbar weniger problematische Vierte, die in den Worten Robert einer Konzertkritik der „Allgemeinen (was dieser wiederum großzügig gen wie die berühmteren Nachbar- Schumanns wie eine „griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen“ Musikali schen Zeitung“ von 1811 als honorierte), musste von Beethoven werke. Dies zeigt sich bereits in der erscheint, wobei „griechisch“ – von Schumann ohne Zweifel positiv gemeint – „heiter, verständlich und sehr ein- bedacht werden. Im Fall der Vierten langsamen Einleitung des Kopfsatzes, wohl in erster Linie für „klassisch“, also „der bekannten Form gemäß“, stehen nehmend“ charakterisiert – ist mit Sinfonie scheint es sich als notwen- in dem das für die Sinfonik konsti tu- dürfte, was durchaus zutrifft. Auch „schlank“ ist in mehrfacher Hinsicht zu- Sicherheit die Tatsache, dass Beetho- dig erwiesen zu haben, den Grafen tive dialektische Prinzip – die Darstel- treffend. Denn das Werk ist mit weniger Stimmen als alle anderen Beethoven- ven im ersten Jahrzehnt des neuen Franz von Oppersdorff, der auf Grund lung der Wirkung zweier gegensätz- Sinfonien besetzt und verwendet die Holzblasinstrumente in geradezu kammer- Jahrhunderts zunehmend auch ver- einer Vorschusszahlung mit einer licher Kräfte – deutlich wird. Diese musikalischer Weise. legerische Aspekte berücksichtigte. Sin fonie bedient werden musste, Dialektik prägt auch den langsamen Er selbst bezeichnete sich 1801 in nicht länger auf die ihm zugedachte zweiten Satz, in dem die Musik ein Briefen an die Verleger Breitkopf & Fünfte warten zu lassen und ihn mit überraschendes rhythmisches Vexier- Härtel und Hofmeister als „halben einem anderen, schneller zu schrei- spiel entfaltet. Auch der dritte Satz Handelsmann“, womit er ohne Zwei- benden Werk zufrieden zu stellen. ist von Gegensatzpaaren geprägt, fel auf sein Bestreben abzielte, neue Weiterhin dürfte es Beet hoven sinn- da die geradtaktige Melodik ständig Werke möglichst gewinnbringend am voll erschienen sein, seiner schwer- mit der metrischen Gliederung des Markt zu platzieren, um – ganz im gewichtigen „Eroica“ eine „leichtere“ 3/4-Taktes kollidiert. Und im Finale, Sinne seines Freiheitsstrebens – fi nan- Sinfonie folgen zu lassen, um sein das insgesamt von einem drängen den ziell unabhängiger zu werden. Auch Publikum nicht zu überfordern. Impetus geprägt ist, wird mit Motorik der zeitgemäße Brauch, neue Kompo- contra Kantabilität ein weiteres Gegensatzpaar exponiert, mit dessen und Flautino [besetzt] – zwar nur Insgesamt ist die Fünfte diejenige Vermittlung das Werk schließlich 3 Pauken, wird aber mehr Lärm als von Beethovens Sinfonien, in welcher in gelöster Stimmung endet. 1844 6 Pauken und zwar besseren Lärm der revolutionäre Gestus am deut- schrieb Hector Berlioz über das Werk: machen.“ Darüber hinaus fi nden sich lichsten ausgeprägt ist. Dies gilt nicht „Hier verlässt Beethoven Ode und in dem Werk viele thematische Be- zuletzt für das hymnische Finale, Elegie vollständig, um zu dem weni- züge zur Musik der französischen Re- von dem ein alter Grenadier bei ei- ger erhabenen und weniger düsteren, volution, weshalb schon Schumann ner Pariser Aufführung kurz nach aber vielleicht nicht weniger schwie- auf die Ähnlichkeit mit der zeitgleich Beethovens Tod (laut der Überliefe- rigen Stile der zweiten Symphonie entstandenen Ersten Sinfonie g-moll rung des russischen Beethoven-Bio- zurückzukehren. Der Charakter der von Étienne-Nicolas Méhul hingewie- graphen Alexander Ulibischeff) so Partitur ist im allgemeinen lebhaft, sen hat – ein Werk, das im „Magazin mitgerissen worden sein soll, dass frisch, heiter oder von himmlischer de Musique“, einer Art Staatsverlag er mit dem Ausruf „C’est l’Empereur, Zartheit.“ für die offi ziellen Festmusiken der vive l’Empereur!“ seinem Kaiser Revolution, erschienen war. Der Final- Napoleon die Ehre erwies. Dass die Anders als in der Vierten Sinfonie beginn von Beethovens Fünfter ver - Fünfte später allerdings auch revo- 16 griff Beethoven in der Fünften wie- weist auf einen Freiheitschor von lutionsgefährdete Könige und seine 17 der auf jene Idiome französischer François Joseph Gossec (neben Méhul Anhängerschaft in Begeisterung Beethovens Vierte Sinfonie B-Dur op. 60, Fünfte Sinfonie, Titelblatt der Erstausgabe (1809) eigenhändige Niederschrift der Partitur Revolutionsmusiken zurück, die er der berühmteste Komponist der versetzen konnte, berichtet Richard bereits im Trauermarsch der „Eroica“ Re volution) aus dem Jahr 1792 sowie Wagner aus dem Jahr 1848 über ein verwendet hatte. („Dieser Ausbruch auf eine Siegeshymne von Jean-Bap- Claude-Joseph Ruget de l’Isle, kom- von ihm geleitetes Konzert in Dres- genialer Phantasie, kraftvoller Größe, tiste Lacombe und Martin Joseph poniert worden war. „Dessen Text“, den: „König und Hof waren trübe dieses lebendige Bild hoher Leiden- Adrien, die Beethoven schon früher, so Gülke, „getragen vom großen Pa- gestimmt; auf dem ganzen Publikum schaft in allen Abstufungen bis zu u. a. im Hauptthemennachsatz des thos des ‚Heilig die letzte Schlacht‘“, lastete der düstere Druck der Ahnung ihren heftigsten Momenten, und ihrer Kopfsatzes seiner Ersten Sinfonie, könnte „umstandslos als poetische von nahen Gefah ren und Umwälzun- Aufl ösung in triumphierendem Jubel, verwendet hatte. Weiterhin scheint Paraphrase zu Beethovens erstem gen […]. Da raunte mir der Geiger ist allgemein als ein Meisterwerk das berühmte Klopfmotiv des ersten Satz verstanden werden.“ Auch ein Lipinski zu: ‚Warten Sie nur – beim des Verfassers erkannt, das im Fache Satzes Luigi Cherubinis „Hymne du zentrales Final-Motiv der Fünften (es ersten Strich der C-Moll ist alles fort‘ großer Instrumental-Musik einen Panthéon“ entnommen zu sein. Die tritt erst in der Durchführung auf und Und richtig: die Symphonie beginnt, klas sischen Werth behauptet“, schrieb entsprechende Stelle aus dem Chor, bildet die motivische Grundlage der welches Aufjauchzen, welche Begeis- die „Allgemeine Musikalische Zei- der 1792 als offi zielle Musik der fran- ekstatischen Steigerung) scheint terung. Aller Druck gehoben, Lebe- tung“.) Dementsprechend nähert sich zösischen Revolution aufgeführt wor- ebenfalls auf Rouget de l’Isle zurück- hochs auf den König – und wie erlöst die Orchesterbesetzung, die erstmals den war, handelt von dem Schwur, zugehen, und zwar auf dessen „Hymne verließ die jubelnde Menge das Haus um drei Posaunen, Piccolofl öte und für Republik und Menschenrechte dithyrambique“, in der es mit dem […].“ Kontrafagott erweitert wird, der In- zu sterben. Peter Gülke hat darüber zentralen Losungswort der Franzö- strumentation zeremonieller Militär- hinaus festgestellt, dass die prägnan- sischen Revo lution, „La liberté“, musiken an – eine Besonderheit, auf te Folge zweier verschränkt fallender verbunden ist. die der Komponist in einem Brief an Terzen, die im Thema des ersten Graf von Oppersdorff vom März 1808 Sat zes anzutreffen ist, der „Hymne selbst hingewiesen hat: „Das letzte an die Vernunft“ entstammt, die Stück der Sinfonie ist mit 3 Posaunen vom Verfasser der „Marseillaise“, „Die malerische Anlage des Ganzen […] ist ingeniös; und selbst einige nebenbey angebrachte, scherzhaft behandelte Kopieen einzelner kleinerer Erscheinungen, (besonders gegen Schluss), wird Niemand – liebte er auch sonst dergleichen gar nicht – ohne wohlgefälliges Lächeln vernehmen können, da sie die Gegen- stände so äusserst treffend darstellen und eben, wie gesagt, nur scherzweise angebracht sind. […] Die helle und ganz charakteristische Lustigkeit im ersten dieser Sätze hat nur in dem Jubel der Winzer in Haydns Jahreszeiten ihr Seiten- stück, und der brausende Sturm mit allem dem, was ihn zu begleiten pfl egt, ist mit einer Energie und Beharrlichkeit – ist selbst mit einer Verschmähung der, zu diesem Zweck gewöhnlich verwendeten Mittel, durchgeführt, dass man wirklich über den Reichthum und die Kunst des Meisters erstaunen muss.“ (Johann Friedrich Rochlitz, 1809)

VOGELKONZERT UND

18 „SINFONIE PAR EXCELLENCE“ 19 „PASTORALE“ UND SIEBENTE

Während sich die Arbeiten an Beethovens Fünfter über Jahre hinzogen, ent- stand die „Sinfonia Pastorale“ in der relativ kurzen Zeit zwischen Sommer 1807 und Sommer 1808. Dass es sich bei den beiden Stücken um ein (komplementä- res) Werkpaar handelt, wird bereits anhand rein äußerlicher Faktoren deutlich: Beethoven arbeitete über längere Zeiträume parallel an beiden Kompositio- nen, widmete sie denselben Mäzenen (Fürst Lobkowitz und Graf Rasumowsky) und stellte sie dem Publikum an ein und demselben Abend vor – im Rahmen einer großen Akademie am 22. Dezember 1808. Doch auch eine Reihe von musikalischen Faktoren macht deutlich, dass beide Sinfonien in wechselsei- tigem Zusammenhang stehen: Beide Kopfsätze werden von einem „Motto“ eingeleitet, das durch eine Fermate auf dem letzten Ton deutlich vom folgen- den musikalischen Geschehen abgesetzt wird. Und beide Finali bilden einen apotheotischen Hymnus, der wie das zwingende Ergebnis aus dem jeweils vorangegangenen Satz hervorzugehen scheint.

Ungeachtet dieser und anderer Gemeinsamkeiten sind die großen Unterschie de zwischen den beiden Werken offensichtlich, was bereits anhand der program- matischen Satzüberschriften der „Pastorale“ deutlich wird. Dass die Sechste ein „Programm“ haben sollte, stand offenbar von Anfang an fest, denn die ers- ten erhaltenen Skizzen beziehen sich auf das Murmeln des Bachs, das „Lustige Beethoven um 1815, Gemälde von Joseph Willibrord Mähler Zusammensein der Landleute“ sowie die Gewitter- und Sturmmusik des vier ten „Allmächtiger im Walde! Ich bin selig, glücklich im Walde: jeder Baum spricht durch dich. O Gott! welche Herrlichkeit! In einer solchen Waldgegend, in den Höhen ist Ruhe, Ruhe, ihm zu dienen.“ (Ludwig van Beethoven, Skizzenheft 1815)

mit dem bekannten Satz „Mehr Aus- druck der Empfi ndung als Malerei“ im Programmheft der Uraufführung den entscheidenden Hinweis zum richtigen Verständnis seines Werkes. Denn obgleich es zum Sujet der „Pastorale“ zeitgenössische Vorbil der gibt – etwa die 1784 entstandene Sinfonie „Le Portrait musicale de la Nature“ des Stuttgarter Organisten, Dirigenten und Hofkapellmeisters Justin Heinrich Knecht (1752 – 1817) –, wollte Beethoven nicht mit Hilfe musi- kalischer Requisiten ein klingendes

Abbild der Natur schaffen, sondern „Beethoven am Bache, die Pastorale komponierend“, 20 die Stellung des Menschen mit all Farblithographie aus dem Almanach 21 der Musikgesellschaft Zürich (1834) seinen Gefühlen, Ängsten und Sehn- Autograph der „Pastorale“, Ausschnitt vom Ende des 2. Satzes süchten in ihr refl ektieren. Dass er („Szene am Bach“) mit Beethovens Vermerk: „Schreiben sie das Wort Nachtigall […] dabei auch auf das Mittel der Tonma- in die erste Oboe […].“ Satzes. Beethoven bezeichne te die lerei zurückgriff, etwa mit dem stili- viel subtiler vor: Zu den staccatierten wittermusiken, worauf schon E.T.A. Komposition als „sinfonia charakte- sierten Vogelkonzert am Ende des Achtelmotiven der Violinen (klingen de Hoffmann in einer ausführlichen ristica“, was auf einen weiteren Tra- zweiten Satzes oder mit der Gewitter- Symbole für Regen und Blitz) werden Rezen sion hingewiesen hat: „Zwar ditionszusammenhang hinweist: musik des vierten, steht hierzu in den tiefen Streichinstrumenten be- sind auch ihm [Beethoven] die höchs- Das „Charakteristische“, das die ro- keinem Widerspruch. Schließlich be- tont geräuschhafte Spielfi guren zu- ten Grade des Orkans Gegenstände mantische Musikästhetik vom „rein zeichnet die „Pastorale“ keine Phan- gewiesen, in denen Quintolen und der Schilderung: allein er verschmäht Poetischen“ der absoluten Musik ab- tasielandschaft, weshalb der „Ort des Quartolen gegeneinander geführt dabei so wenig die langsame Annähe- grenzte, war für Werke kennzeich- Geschehens“ – das „unverdorben“ werden. So beginnt das Gewitter rung als die allmähliche Entfernung nend, die nicht auf Nachahmung der Ländliche, das seinen Gegensatz zur bei Beethoven – im Gegensatz etwa des Wetters.“ äußeren Wirklichkeit angelegt waren, Stadt deutlich impliziert – auch näher zur Gewitterschilderung in Haydns sondern Seeleneindrücke zu vermit- identifi ziert werden kann. „Jahreszeiten“ – langsam und stei- Vier Jahre nach der Fünften und teln versuchten. Grund hierfür war die gert sich allmählich im Verlauf von Sechsten komponierte Beethoven in der zweiten Hälfte des 18. Jahr- Bei der Darstellung des zunächst 20 Takten. Die elementare Entladung eine Sinfonie in A-Dur, die am 8. De- hunderts aufkommende Ansicht, dass fernen, dann langsam näher kommen- der gestauten Energien fi ndet an- zember 1813 im Rahmen eines Wohl- Tonmalereien, die Goethe als „detes- den Donnergrollens begnügte sich schließend in dem Fortissimo-Akkord tätigkeitskonzerts „zum Besten der tabel“ – scheußlich – bezeichnete, Beethoven im übrigen nicht mit cre- der Bläser zum Paukentremolo sowie in Hanau invalidisch gewordenen „dem wahren Geist der Musik ent ge- scendierendem „Paukengerassel“, zu den Geräuschfi guren der Streicher österreichischen und bayerischen genstanden“ (so der Philosoph Johann wie es der Musiktheoretiker Abbé einen adäquaten Ausdruck. In dieser Krieger“ uraufgeführt wurde – zusam- Georg Sulzer in seiner „Allgemeinen Vogler in seinen „Betrachtungen der differenzierten Anlage unterscheidet men mit dem sinfoni schen Schlach- Theorie der schönen Künste“ von Mannheimer Tonschule“ für eine Ge- sich der vierte Satz der „Pastorale“ tengemälde „Wellingtons Sieg oder 1786/1787). Deshalb gab Beethoven wittermusik forderte, sondern ging deutlich von zeitgenössischen Ge- Die Schlacht bei Vittoria“ op. 91. 22 23

„Wellingtons Sieg oder Die Schlacht bei Vittoria“ op. 91, Napoleons Flucht am 19. Oktober 1813 nach der Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig, Aquarell von Richard Knötel (1857-1914) Titelseite der Klavierausgabe (1816)

Beethovens Siebente Sinfonie, Titelseite der Originalausgabe Wien (ohne Jahrgang) Bei letzterem Werk handelt es sich Befreiungskriege stattgefunden – ein Hanau’s, aber auch im Gefühle des Sieges vision des Kopfsatzes, den um zwischen Ton malerei und Ideen- seinerzeit beispiel loses Gemetzel, hohen Werthes der gebotenen Kunst- hymni schen Klängen des Scherzos musik changierende Programmmusik, das über 100.000 Tote und Verwun- genüsse, zu denken vermag, wird sich und den ekstatischen Rhythmen des die u. a. mit musika lisch-räumlichen dete forderte und schließ lich zum ungefähr eine Vorstellung von der Finales in kürzester Zeit ungemein Klang- und Geräusch effekten eine Zusammenbruch des napoleoni schen Begeisterung dieser großen Schar populär. Der Rezensent der Leipziger „erzählbare Geschichte“ abbildet – Systems führte. von Kunstfreunden machen können. „Allgemeinen Musikali schen Zeitung“ die Schlacht von Vittoria eben, bei Die jubilierenden Ausbrüche während beschrieb das Werk als „die melodie- der die englischen, portugiesischen Die starke Wirkung, die Beethovens der A dur Sinfonie und der Schlacht reichste, gefälligste und fasslichste und spanischen Truppen unter dem „antinapoleonische“ Musiken im bei Vittoria, in welch letzterer alle unter allen Beethovenschen Sympho- Oberbefehl Wellingtons die Franzosen Publikum auslösten (bekanntlich war Theile in Folge wiederholter Auffüh- nien“. Mehr als ein Jahrhundert spä- am 21. Juni 1813 besiegten. Dass die einstige Begeisterung des Kom- rungen schon präcise in einander ter bezeichnete Theodor W. Adorno die Zeitgenossen „Wellingtons Sieg“ ponisten für den „grand’ Uomo“ aus griffen, überstiegen alles, was man das Stück sogar als „die Sinfonie und die Siebente Sinfonie in einem Korsika in Ablehnung umgeschlagen), bis dahin im Concert-Saale erlebt par excellence“. konkreten programmatisch-politi- ist beispielhaft in einem Bericht haben wollte.“ Bis Ende Februar 1814 schen Sinne als Einheit von „Kampf über eine spätere Aufführung vom folgte noch eine weitere Wiederho- und Sieg“ verstanden, hatte mit 27. Februar 1814 dokumentiert: lung beider Stücke, bei denen der einem weiteren geschichtlichen Er- „Wer sich eine Versammlung von von der Presse als „die Krone neuerer eignis zu tun: Exakt zwei Monate vor 5000 Zuhörern mit erhobener Stim- Instrumen talmusik“ gefeierte zweite dem Konzert hatte mit der Völker- mung in Folge aus vorhergegangener Satz der A-Dur-Sinfonie erneut wie- schlacht bei Leipzig das entschei- welterschütternder Ereignisse auf derholt werden musste. Allgemein dende Gefecht der Napoleonischen den Schlachtfeldern Leipzig’s und wurde Beethovens Sieben te mit ihrer „Meine Gesundheit ist nicht die beste, und unverschuldet ist meine sonstige Lage wohl die unglücklichste meines Lebens. – Übrigens wird mich das (und nichts auf der Welt) nicht abhalten, Ihren ebenso unschuldig leidenden Konventfrauen soviel als möglich durch mein geringes Talent zu helfen. Daher stehen Ihnen zwei ganz neue Symphonien [die Siebente und Achte für ein Wohltätigkeitskonzert] zu Diensten […].“ (Beethoven in einem Brief an Josef Varena, 1813)

„FREUDE, SCHÖNER

24 GÖTTERFUNKEN“ 25 ACHTE UND NEUNTE SINFONIE

Unmittelbar nachdem Beethoven seine Siebente skizziert hatte, arbeitete er an einem Klavierkonzert, dessen Entwürfe jedoch schließlich Eingang in den Kopfsatz seiner Achten Sinfonie fanden. Möglicherweise Ende 1812, spätestens aber im März 1813, als der Komponist dem Grazer Beamten und Philanthro pen Joseph von Varena für ein Wohltätigkeitskonzert „zwei ganz neue Symphonien“ anbot, waren die Arbeiten an der Partitur beendet. Nach einer privaten Auf- führung in den Räumen des Erzherzogs Rudolph (nach der Beethoven noch eine Reihe von Retuschen vornahm) erfolgte die Uraufführung der Achten schließ- lich am 27. Februar 1814 im großen Redoutensaal in Wien. Der Erfolg beim Publikum hielt sich in Grenzen, da die Zeitgenossen durch die vermeintlich so gar nicht zu Beethoven passen wollende Heiterkeit der Musik zunächst verwirrt waren: „Die größte Aufmerksamkeit der Zuhörer schien auf dieses neueste Product [die Achte Sinfonie] der B-schen Muse gerichtet zu sein“, hieß es in der „Allgemeinen Musikalischen Zeitung, „und alles war in gespanntester Erwartung; doch wurde diese, nach einmaligem Anhören, nicht hinlänglich befriedigt, und der Beyfall, den es erhielt, nicht von jenem Enthusiasmus be- gleitet, wodurch ein Werk ausgezeichnet wird, welches allgemein gefällt: kurz, sie machte, wie die Italiener sagen, keine Furore.“ Weiter schrieb derselbe Rezensent in Zusammenhang mit dem zweiten Satz von einem „humoristischen Scherzspiel“. Der frühe Beethoven-Biograph Anton Schindler stellte die Kom- Ludwig van Beethoven, Portrait von Ferdinand Georg Waldmüller (1823) position später dem Publikum mit den Worten vor: „[…] die Hauptempfi ndung, „Solche classische Werke zu beurtheilen [wie die Achte Sinfonie], sind die schönsten Momente in dem übrigens nicht sonderlich erfreulichen Leben eines kritischen Recensenten; mit Herzenslust schreitet er zu Werke; jeden Augenblick entdeckt er neue Schönheiten, jede Seite beynahe liefert ihm neue Beweise von den hohen Talenten dieses Amphion unserer Zeit, und erfüllt ihn mit tiefer, unbegrenzter Verehrung; er schwelgt beim Eyndringen ins Heiligthum, und ein erhöhter Wiedergenuss wird ihm zu Theil, indem er den Schleyer lüftet, und es ihm vergönnt ist, die Blicke der Welt auf eine Riesenarbeit zu leiten, die – der Stolz der Gegenwart – das Erstaunen und den Neid unserer Nachkommen erwecken muss, die, nicht geboren – erschaffen ward, und – gleich Minerven – nur dem Gehirne eines Gottes entspringen konnte.“ („Allgemeine Musikalische Zeitung“, 1818)

welche dieser Sinfonie zugrunde liegt, ist Fröhlichkeit und Humor, scherz- hafter Ernst und ernsthafter Scherz.“ Und der österreichische Musikhisto- riker August Wilhelm Ambros sah in der Achten Sinfonie „ein ganzes ästhe- tisches Lehrbuch über den Humor in der Musik“, während Paul Bekker in seinem Beethoven-Buch das Werk schlicht als „lachende Philosophie“ bezeichnete.

Dass die Rezeption von Beethovens Achter Sinfonie von Begriffen wie „Humor“ bzw. „Satire“ und „Ironie“ bestimmt wird, hat gute Gründe: 27 Bereits das Kopfthema des ersten Achte Sinfonie, erste Seite des Manuskripts (1812) Handschriftliche Skizze Beethovens zu der „Ode an die Freude“ Anschlagzettel für das Konzert am 7. Mai 1824 im Wiener Kärntnertortheater Satzes überrascht durch seine kom- mit der Uraufführung der Neunten Sinfonie Beethoven beim Spaziergang, Lithographie von Johann Faller nach einer pakte 12-taktige Periode, deren Zeichnung von Martin Tejcek (um 1889) geschlossene Anlage wenig Raum Überlieferung in dieser Form wohl Sinne sprach Carl Dahlhaus von einer Ohren“ des Zuhörers – das Haupt- melancholisch gebrochenen Sehn- für die weitere musikalische Ent- nicht mit den historischen Tatsachen „eher […] humoristischen Demonstra- thema stückweise zusammensetzt. sucht durchzogen zu sein. Die Skizzen wicklung lässt. Diese erfolgt dann übereinstimmt, geht man heute da- tion der Unmöglichkeit einer Lösung“; Erklingt in Takt 17 der vollständige zu Beethovens Zehnter Sinfonie ent- in einer für Beethoven alles andere von aus, dass die Geschichte nicht Con stantin Floros nannte den Satz Themenkopf, ist das Orchestertutti halten Entwürfe zu einem Andante, als charakteristischen Schematik, gänzlich aus der Luft gegriffen ist.) „das wohl glänzendste Beispiel für die erreicht: Aus dem „Nichts“ der leeren das unverkennbar den langsamen was die Frage aufwirft, wie ernst der Den dritten Satz bezeichnete Beet- Kunst des Imprévu [des Unerwarte- Quinte ist die gestalthafte Ordnung Satz der Neunten beeinfl usst hat. musikalische Diskurs vom Kompo- hoven distanzierend als „Tempo di ten] aus der Zeit vor Berlioz.“ eines Themas geworden, das sowohl Neben diesen Entwürfen fi ndet sich nisten hier eigentlich genommen Menuetto“ (statt einfach „Menuett“) – patheti sche als auch heroische Mo- ein bekenntnishafter Eintrag, der mö- wurde. Das Allegretto scherzando als wolle er zum Ausdruck bringen, Nachdem Beethoven sich und die Welt mente in sich vereint. glicherweise auch als Schlüssel zum refl ektiert laut der Überlieferung dass der höfi sche Tanz im Jahr 1812 mit seiner Achten vorgeführt hatte, tieferen Verständnis des Adagios Anton Schindlers das Automatenwerk nicht mehr ungebrochen zur Anwen- schrieb er für mehr als ein Jahrzehnt Zu Beginn des zweiten Satzes setzt der Neunten dienen kann: „komm – Johann Nepomuk Mälzels (des Erfi n- dung kommen könne. Und das Finale keine Sinfonie mehr, um dann in sei- völlig überraschend die Pauke ein – komm – nimm mich ab zur Verklä- ders des Metronoms), indem das mit seinen schnell wechselnden Ge- ner Neunten das Finalproblem durch ein kalkulierter Überraschungseffekt, rung.“ In der Coda des langsamen Hauptthema auf den sogenannten danken em pfand Louis Spohr, als ob die Zuhilfenahme des Schlusschores der dem Publikum bei der Urauffüh- Satzes kündigt sich mit zwei einfal- „Mälzel-Kanon“ WoO 162 zurückgehe, jemand einem mitten im Gespräch zu lösen. Auch zu Beginn überrascht rung am 7. Mai 1824 im Wiener lenden Fanfaren das Finale an: „O den Beethoven im Frühjahr 1812 bei die Zunge herausstreckte – musika- Beethoven mit einer wieder ganz Kärntnertortheater laut zeitgenössi- Freunde, nicht diese Töne!“ Mit ihm einem geselligen Abschiedsessen auf lisch aus gedrückt: die geradezu neuen Lösung des Sinfonieanfangs: schem Bericht „eine spontane Äuße- gelingt Beethoven eine eindeutige die Worte „Ta ta ta ta… lieber Mälzel, übertrieben wirkende Durchführungs- Am unbestimmten und formlosen rung des Enthusiasmus“ entlockte. Antwort auf die exponierten Konfl ik te leben Sie wohl, sehr wohl! Banner arbeit bleibt ohne jede Konsequenz, Anfang erklingt ein leerer Quintklang, Das Adagio, das eigenständig zwi- und die Resignation der ersten drei der Zeit, großer Metronom“ kompo- da sich eine befreiende Finalwirkung in dem sich mit kontinuierlichem schen den ersten beiden Sätzen und Sätze: Was zunächst nur instrumen- niert habe. (Auch wenn Schindlers nicht recht einstellen will. In diesem Crescendo – gewissermaßen „vor den dem Finale steht, scheint von einer tal ausgesprochen wurde, drängt DER DIRIGENT

CHRISTOPH VON DOHNÁNYI DIRIGENT

Christoph von Dohnányi übernahm mit Beginn der Saison 2004/2005 die Position des Chefdirigenten beim NDR Sinfonieorchester, mit dem er zahlrei- chen Einladungen in die großen Musikmetropolen der Welt folgte. Er leitet regelmäßig international renommierte Orchester wie das Boston Symphony, Chicago Symphony und Pittsburgh Symphony Or chestra sowie das Israel Philharmonic, Los Angeles Philharmonic und New York Philharmonic Orches- tra. Im September 1997 wurde Christoph von Dohnányi Principal Conductor beim Londoner Philharmonia Orchestra, nachdem er schon seit 1994 Principal Guest Conductor dieses Orchesters gewesen war; zu Beginn der Spielzeit 2008/2009 wurde er zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit ernannt.

Zum Abschluss seines Dirigier-, Kompositions- und Klavierstudiums an der 28 Münchner Musikhochschule wurde Christoph von Dohnányi der Richard-Strauss- 29 Preis der Stadt München verliehen. Anschließend setzte er sein Studium bei „Das k.u.k. Hoftheater am Kärntnertor“, Zeichnung von Ferdinand Weckbrodt (um 1860) seinem Großvater Ernst von Dohnányi an der Florida State University fort. 1953 wurde er von Sir Georg Solti zum Dirigenten und Korrepetitor an die schließlich zur sprachlichen Eindeu- sich das Finale (D moll) an; […] als berufen. Im Alter von 27 Jahren wurde er in Lübeck der jüngste tigkeit: „Freude!“ Das eingängige aber endlich, nach einer Aufforde- Generalmusikdirektor Deutschlands, bevor er die Stelle des Chefdirigenten Thema wird in Violoncelli und Bässen rung des Solo-Basses, auch der volle beim WDR Sinfonieorchester Köln antrat. Seine weitere Karriere führte ihn eingeführt, „so dunkelheimlich und Chor in majes täti scher Pracht das als Generalmusikdirektor und Opern direktor nach Frankfurt und 1977 nach zutraulich […], wie langverschüttete Loblied der Freu de anstimmt, da öff- Hamburg, wo er als Intendant und Chefdirigent die Hamburgische Staatsoper und übertäubte Jugenderinnerun gen. net das frohe Herz sich weit dem leitete. Zwanzig Jahre stand er – zunächst ab 1982 als Music Director designa te Es ist wie ein halbvergessenes Lied, Wonnegefühle des seeli gen Genusses, und dann von September 1984 bis August 2002 als Music Director – dem das man im Vorsichhinsummen sich und tausend Keh len jauch zen: ‚Heil! Cleveland Orchestra vor, bevor er im September 2002 zum Music Director wieder zusammensucht“ (Adolph Heil! Heil! der göttlichen Tonkunst! laureate ernannt wurde. In Cleveland nahm Christoph von Dohnányi in den Bernhard Marx). Anschließend durch- Lob! Preis! und Dank deinem würdig- 1980er Jahren einen kompletten Zyklus der Beethoven-Sinfonien für Schall- läuft dieses „Freude“-Thema in dyna- sten hohen Priester!‘ – Ref. sitzt nun platte und CD auf, der vom Label Telarc veröffentlicht wurde. mi scher und klanglicher Prachtent- abgekühlt am Schreibpulte, doch un- faltung eine beispiellose Steigerung, vergesslich wird ihm dieser Moment Als Operndirigent gastierte Christoph von Dohnányi an international renom- die – nach dem quasi als retardieren- bleiben; Kunst und Wahrheit feyern mierten Häusern wie Covent Garden in London, der Mailänder Scala, der New des Moment eingeschobenen Alla- hier ihren glänzend sten Triumph, Yorker Met, der Opéra Paris, der Oper Zürich und der Wiener Staatsoper. Marcia-Teil – das Werk zu seinem tri- und mit Fug und Recht könnte man Regelmäßig war er bei den Salzburger Festspie len zu Gast, wo er die Wiener umphalen Abschluss führt. Ein zeit - sagen: non plus ultra! Wem möchte Philharmoniker in zahlreichen Opernproduktionen dirigierte. genössischer Rezensent fasste das es wohl gelingen, diese unnennbare musikali sche Geschehen so zusam- Stelle noch zu überbieten?“ men: „Einem niederschmetternden Don ner streich vergleichbar kündigt Harald Hodeige DIE SOLISTEN

MICHAELA KAUNE SOPRAN JANINA BAECHLE ALT

Die in Hamburg geborene Sopranistin Michaela Kaune studierte an der Janina Baechle studierte Musikwissenschaft und Geschichte an der Univer- Hochschule ihrer Heimatstadt. Sie war u. a. Preisträgerin beim Belvedere Wett- sität Hamburg und parallel dazu Gesang an der Hamburger Musikhochschule. bewerb Wien und wurde 1999 mit dem Otto-Kasten-Preis des Deutschen Nach ihrem Bühnendebüt 1997 am Thalia Theater Hamburg hatte die Sängerin Bühnen vereins ausgezeichnet. Seit 1997 ist Michaela Kaune Mitglied des En- feste Engagements an den Staatstheatern Braunschweig und Hannover, wo sembles der Deut schen Oper Berlin. Zentrale Rollen ihres Opern-Repertoires sie bereits Partien wie Erda und Fricka („Der Ring des Nibelungen“), Cornelia sind Micaëla in Bizets „“, Pamina in Mozarts „Zauberfl öte“, Margarethe („Giulio Cesare“), Octavian („Rosenkavalier“), Gräfi n Geschwitz („Lulu“), Fene na in Gounods „Faust“, Agathe in Webers „Freischütz“, Donna Elvira in Mozarts („Nabucco“) und Amneris („Aida“) sang. Gastspiele führten die Sängerin zudem „“, Contessa in „Le nozze di Figaro“, Fiordiligi in „Così fan tutte“, u. a. an die Oper von Frankfurt/Main, an das Festspielhaus Baden-Baden, die Marschallin in Strauss’ „Rosenkavalier“ sowie Eva in Wagners „Die Meistersin- Dresden sowie nach Mannheim, Würzburg, Kiel und Basel. Mit ger von Nürnberg“. Die Sopranistin gastierte unter anderem an der Oper Köln, Peter Konwitschnys Produktion von Nonos „Al gran sole carico d’amore“ war am Aalto Theater Essen, an der Opéra national de Paris, am Théâtre de la die Sängerin beim Edinburgh Festival zu erleben, ihr Frankreich-Debüt gab sie Monnaie, Brüssel, an der Oper Frankfurt, der Hamburgischen Staatsoper, der im März 2007 am Capitole de Toulouse als Brangäne („Tristan und Isolde“). 30 Semperoper Dresden, der Opéra de Montpellier, der Nederlandse Opera, der 31 Vlaamse Opera Antwerpen sowie an der Bayerischen Staatsoper München. Janina Baechle verbindet eine enge Zusammenarbeit mit Brigitte Fassbaen der, die sich am Tiroler Landestheater, an dem die Sängerin als Czipra („Zigeuner- Im Konzertbereich war Michaela Kaune Gast vieler renommierter Orchester baron“), Azucena („Il Trovatore“) und Amme („Die Frau ohne Schatten“) gastier te, (u. a. NDR Sinfonieorchester, Orchestre de Strasbourg, Bamberger Symphoni- vertiefte. Seit der Spielzeit 2004/2005 gehört die Mezzosopranistin zum En- ker, Orchestre de Paris, Hamburger Symphoniker, Deutsches Symphonie-Or- semble der Wiener Staatsoper, wo sie u.a. in Rollen wie Eboli („Don Carlos“), chester Berlin, NHK Symphony Orchestra Tokyo, Bayerisches Staatsorchester Ulrica („Un ballo in maschera“), Herodias („Salome“), Erda und Waltraute, München, RSO Frankfurt und RSO Wien, MDR Sinfonieorchester Leipzig, Brangäne sowie Ortrud zu erleben war bzw. ist. Für ihre Magdalena in „Der NDR Radio philharmonie, Dresdner Philharmoniker, Staatskapelle Dresden Evangelimann“ an der Wiener Volksoper und für ihre Ortrud an der Wiener und Berliner Philharmoniker). Sie sang unter Dirigenten wie Zubin Mehta, Staatsoper bekam sie im Juni 2006 die Eberhard–Wächter-Medaille verliehen. Christoph Eschenbach, Simone Young, Christian Thielemann, Kent Nagano, Nach Gastengagements an der Semperoper Dresden, am Staatstheater Stutt- Marc Minkowski, Gary Bertini, Marc Elder, Ingo Metzmacher, Lothar Zagrosek, gart (Amneris), der Hamburgischen Staatsoper, am Teatre del Liceu sowie in Marc Albrecht, Alan Gilbert, Dennis Russell Davies, Esa Pekka Salonen u. a. San Francisco umfassen zukünftige Engagements Auftritte am Nationalthea- Des weiteren war sie Gast beim Festival de Radio France, beim Ravinia Festi- ter München (als Jezibaba in „“ und Ortrud), an der Opéra national val, bei den Salzburger Festspielen, bei den Festspielen in Bad Urach, bei den de Paris (in der Titelrolle der Oper „Akhmatova“ von Bruno Mantovani) und Dresdner Musik festspielen, den Berliner Festwochen, dem Schleswig-Holstein an der Wiener Staatsoper. Musik Festival sowie in der Carnegie Hall New und im Wiener Musikverein. Bei den Salz burger Festspielen 2006 sang Michaela Kaune Donna Elvira in Ihr Konzertdebüt gab Janina Baechle im Mai 2007 mit den Wiener Philharmo- „Don Giovanni“, bei den Bayreuther Festspielen debütierte sie 2008 als Eva nikern als Solistin in der Zweiten Sinfonie von Gustav Mahler (Seiji Ozawa), in „Die Meister singer von Nürnberg“. mit welcher sie im Dezember 2008 unter der Leitung von Gilbert Kaplan mit dem New York Philharmonic auch ihr USA-Debüt gab. Im Juli 2010 wird die Mezzosopranistin bei den Mahlerwochen in Toblach an zwei Abenden alle „Wunderhorn“-Lieder Gustav Mahlers singen, ergänzt durch Lieder von Duparc und Liszt. KLAUS FLORIAN VOGT TENOR THOMAS J. MAYER BASS

Der gebürtige Holsteiner Klaus Florian Vogt studierte zunächst Horn an den Thomas Johannes Mayer absolvierte nach einem Studium der Geschichte, Musikhochschulen in Hannover und Hamburg und war nach seiner Diplom- Germanistik, Musikpädagogik und Philosophie seine Gesangsausbildung an prüfung bis 1997 als Hornist im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg der Kölner Musikhochschule bei Prof. Liselotte Hammes und Kurt Moll. Nach tätig. Währenddessen studierte er Gesang an der Musikhochschule Lübeck ersten Engagements in Regensburg, Darmstadt, Basel und Karlsruhe gehört und war in der Spielzeit 1997/1998 zunächst am Landestheater Flensburg der Sänger seit der Spielzeit 2008/2009 dem Ensemble der Staatsoper Ham- engagiert. 1998 wechselte er an die Dresdner Semperoper, wo er u. a. mit burg an, wo er unter anderem als Mandryka („“), Wotan („Die Walküre“), Dirigenten wie Giuseppe Sinopoli und Sir Colin Davis zusammen arbeitete. Kaspar („Der Freischütz“), Jochanaan („Salome“), Scarpia („Tosca“) und in der Titelpartie in „Rigoletto“ zu hören war. Sein Repertoire umfasst zudem u. a. Nach seinem Japan-Debüt im Herbst 2005 folgte im Mai des darauf folgenden Partien wie Jago („Otello“), Amonasro („Aida“), Eisenstein („“), Jahres Klaus Florian Vogts USA-Debüt als Lohengrin an der Metropolitan Opera Wolfram („Tannhäuser“) sowie die Titelpartien in „Mathis der Maler“ und New York. Anschließend war er in einer Neuinszenierung von „Lohengrin“ in „Eugene Onegin“. der Regie von Nikolaus Lehnhoff bei den Pfi ngstfestspielen in Baden-Baden 32 unter der Leitung von Kent Nagano zu erleben. 2007 hatte der Tenor sein tri- Zahlreiche Verpfl ichtungen führten und führen Thomas Johannes Mayer an 33 umphales Debüt bei den Bayreuther Festspielen (Stolzing). Im Frühjahr 2008 Opernhäuser wie die Bayerische Staatsoper München, die Deutsche und die debütierte er zudem an der Wiener Staatsoper, im April 2009 war er erstmals Komische Oper Berlin, an das Staatstheater Stuttgart, das Badische Staats- an der Staatsoper Unter den Linden als Lohengrin zu erleben. Seine erfolgrei- theater Karlsruhe, das Niedersächsische Staatstheater Hannover, das Teatro che Konzertsängertätigkeit führte Vogt u. a. mehr mals nach Wien (Musikvereins- di Cagliari, die Staatsoper Budapest sowie an die New National Opera Tokio. saal mit Mariss Jansons und Daniel Barenboim), in die Carnegie Hall New York Zudem trat der Sänger bei renommierten Festivals wie den Göttinger Händel- („Lied von der Erde“ mit Daniel Barenboim), in die Berliner Philharmonie sowie Festspielen, den Wiener Festwochen und den Bregenzer Festspielen auf. zum Leipziger Gewandhausorchester (Neunte Sinfonie von Beethoven). Thomas Johannes Mayer war in der Spielzeit 2007/2008 in Basel als Don Erst kürzlich wurde Vogt bei Auftritten als Stolzing an der Deutschen Oper Giovanni sowie als Achilles in Othmar Schoecks „Penthesilea“ (Hans Neuenfels) Berlin im Rahmen der dortigen Wagner-Wochen gefeiert. Zukünftige Projekte zu er leben. Aufgrund seines großen Erfolges als Wozzeck in der Inszenierung beinhalten Produktionen von „Der fl iegende Holländer“ an der Pariser Opéra von Jürgen Flimm an der Mailänder Scala (2007/2008) wurde der Sänger in Bastille und von „Rusalka“ an der Bayerischen Staatsoper, einen Liederabend der folgenden Saison als Posa in einer Neuproduktion von „Don Carlos“ wieder an der Dresdner Semperoper sowie die Wiedereinladung zu den Bayreuther engagiert. In dieser Spielzeit gastiert Mayer als Macbeth und Posa an der Festspielen 2010. Weiterhin wird Vogt 2011 am Liceu in Barcelona zu Gast Oper Köln, als Borromeo („Palestrina“) an der Bayerischen Staatsoper München sein, an der Wiener Staatsoper, in Toulouse, Dresden und Berlin sowie wieder sowie als Tierbändiger/Athlet in Alban Bergs „Lulu“ bei den Salzburger Fest- an der Opéra Bastille. 2012 sind Auftritte in München geplant (Siegmund in spielen. Weiterhin kehrt Mayer an die New National Opera als Mandryka „Die Walküre“) sowie Neuproduktionen von Parsifal (Deutsche Oper Berlin) („Arabella“) zurück. und von „Die Frau ohne Schatten“ (Festspielhaus Baden-Baden). NDR CHOR RIAS KAMMERCHOR

Der NDR Chor wurde am 1. Mai 1946 gegründet. Am 1. August 2008 übernahm Der RIAS Kammerchor wurde 1948 vom Rundfunk im amerikanischen Sektor Philipp Ahmann die künstlerische Verantwortung für das Ensemble. Nach Max Berlins (RIAS) als professioneller Vollzeitchor gegründet. In den ersten Jahren Thurn, Helmut Franz, Roland Bader, Horst Neumann, Robin Gritton und Hans- führten Karl Ristenpart, Herbert Froitzheim und vor allem Günther Arndt den Christoph Rademann ist er der siebente Chordirektor des NDR Chores. In sei- Chor zu überregionalem Ansehen. Als regelmäßiger Partner Ferenc Fricsays ner zweiten Saison startete Ahmann eine neue Initiative: Zum ersten Mal in und Herbert von Karajans, u. a. beim Eröffnungskonzert der neuen Philharmo- seiner über sechzigjährigen Geschichte bietet der Chor eine eigene Konzert- nie Berlin, gehörte der Chor zu den gestaltenden Kräften des Berliner Kultur- und Abonnementreihe an, die auch in der nächsten Spielzeit fortgesetzt wird. lebens und seines Wiederaufbaus. Uwe Gronostay (1972 – 1986) arbeitete vor allem am Klangbild des Ensembles, gestaltete es transparent und sicher in In den ersten Jahren trat der NDR Chor vor allem als Partner des NDR Sinfonie- der Intonation. Marcus Creed (1987– 2001) verfolgte den Weg konsequent wei- orchesters bei Konzerten und Rundfunkaufnahmen in Erscheinung. Dabei ter. Er gewann Spezialorchester wie Concerto Köln, Freiburger Barockorchester, übernahm der Chor auch Pionieraufgaben: So wirkte er u. a. an der konzertan- Akademie für Alte Musik, Orchestre des Champs-Élysées als ständige Partner, ten Uraufführung von Arnold Schönbergs Oper „Moses und Aron“ mit, deren Musiker wie Frans Brüggen, Thomas Hengelbrock und Sir Roger Norrington 34 Chorpartien als nahezu unaufführbar galten. Seither wurden viele zeitgenössi- wurden als regelmäßige Gastdirigenten engagiert. Mit René Jacobs entstanden 35 sche Werke u. a. von Hans Werner Henze, Krzysztof Penderecki, György Ligeti seit 1992 bahnbrechende Aufnahmen Alter Musik. Die Konzerte unter seiner und Karlheinz Stockhausen vom NDR Chor aufgeführt. Leitung und die Barockopern, die er an der Staatsoper Unter den Linden leitete, zählen zu den Sternstunden im Berliner Musikleben. Unter Daniel Reuss Im Laufe der Jahre verschoben sich für den NDR Chor die Schwerpunkte zu- (2003 – 2006) rückte die klassische Moderne ins Zentrum der Arbeit. Reuss gunsten von Live-Auftritten, wobei das Ensemble neben den prägenden Chef- stärkte überdies die Bindungen zu Kooperationspartnern im In- und Ausland; er dirigenten immer wieder auch namhafte Gastdirigenten wie Eric Ericson, ist einer der Mitbegründer des TENSO - Netzwerks professioneller europäi scher Marcus Creed, Michael Gläser und Rupert Huber gewinnen konnte. Heute ist der Kammerchöre, das sich vor allem der Förderung zeitgenössischer Vokal musik NDR Chor als der professionelle Konzertchor des Nordens mit einer großen widmet und junge Komponistinnen und Komponisten zu Chorwerken ermutigt. Programmvielfalt im gesamten Sendegebiet des NDR präsent. Regelmäßig wird er zum Schleswig-Holstein Musik Festival, zum Festival Mecklenburg-Vorpom- Hans-Christoph Rademann, seit September 2007 Chefdirigent des RIAS Kam- mern, den Niedersächsischen Musiktagen, den Hamburger Ostertönen und merchors, setzt nun neue Akzente in der Entwicklung des Chorklanges und des den Göttinger Händel-Festspielen eingeladen. Zu seinen Partnern zählen auch Repertoires. Er ist einer der Initiatoren des Chordirigentenforums, mit dem der Ensembles, die sich der historischen Aufführungspraxis widmen. Zudem wird Deutsche Musikrat seit 2008 sein Nachwuchsprogramm auf den Bereich der der Chor vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, vom WDR und Chorarbeit ausdehnt. Seine erste CD-Einspielung mit dem RIAS Kammerchor – hr-Sinfonieorchester sowie vom Konzerthausorchester Berlin für gemeinsame Mendelssohn Bartholdys Lieder für gemischten Chor – wurde mit dem Jahres- Projekte angefragt. Es gibt zahlreiche CD-Einspielungen des NDR Chores, preis Prix Caecilia 2008 ausgezeichnet. Der RIAS Kammerchor ist seit 1994 von denen die mit A-cappella-Werken von Johannes Brahms und Max Reger ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH. Gesellschafter sind mit dem Orphée d’Or und dem Preis der deutschen Schallplattenkritik aus- Deutschlandradio, die Bundesrepublik Deutschland, das Land Berlin und der gezeichnet wurden. Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Am 19. April 2010 wurde dem NDR Chor im Rahmen eines Festkonzerts die Brahms-Medaille der Stadt Hamburg verliehen. ODE „AN DIE FREUDE“ DER UNBEKANNTE SCHUMANN

FINALE DER NEUNTEN SINFONIE EINE NEUE CD DES NDR SINFONIEORCHESTERS MIT CHRISTOPH ESCHENBACH UND TZIMON BARTO O Freunde, nicht diese Töne! Sondern lasst uns angenehmere Gemeinsam mit dem NDR Sinfonieorchester haben Christoph Eschenbach anstimmen und Tzimon Barto Robert Schumanns Konzertstücke G-Dur op. 92 und d-moll und freudenvollere. op. 134 und seine „Geistervariationen“ für Klavier solo auf CD eingespielt – drei vieldiskutierte, aber selten aufgeführte Spätwerke des großen Romantikers. Freude, schöner Götterfunken Froh, wie seine Sonnen fl iegen Dabei hat Christoph Eschenbach die beiden konzertanten Raritäten nach Tochter aus Elysium, Durch des Himmels prächt’gen Plan, Art eines dreisätzigen Klavierkonzerts angeordnet, bei dem die solistischen Wir betreten feuertrunken, Laufet, Brüder, eure Bahn, „Geistervariationen“ die Funktion eines langsamen Mittelsatzes einnehmen. Himmlische, dein Heiligtum! Freudig, wie ein Held zum Siegen. Manuel Brug nannte die ungewöhnliche Neuproduktion in der Zeitung „Die Deine Zauber binden wieder Welt“ „eine der schönsten, gewichtigsten CDs zum gerade erst anklingenden Was die Mode streng geteilt; Seid umschlungen, Millionen! Schumann-Jubiläumsjahr“. „Der Spiegel“ bezeichnete sie in einer Kurzrezen- Alle Menschen werden Brüder, Diesen Kuss der ganzen Welt! sion als „Delikatesse aus Träumerei und Leidenschaft“, und Eleonore Büning 36 Wo dein sanfter Flügel weilt. Brüder, über’m Sternenzelt schrieb unter dem Titel „Eine große Nachtmusik“ in der „Frankfurter Allge- 37 Muss ein lieber Vater wohnen. ROBERT SCHUMANN meinen Zeitung“: „Eschenbachs Interpretation verteilt klug Licht und Schatten, Konzertstück für Klavier und Orchester G-Dur op. 92 Wem der große Wurf gelungen, Ihr stürzt nieder, Millionen? Thema und Variationen für Klavier Es-Dur WoO 24 sie lotet jedes Detail aus. Und das NDR Sinfonieorchester, mit dem er vertraut Eines Freundes Freund zu sein; Ahnest du den Schöpfer, Welt? „Geistervariationen“ ist seit 1977 und dem er auch eine Zeitlang als Chefdirigent vorgestanden Konzert-Allegro mit Introduktion für Klavier Wer ein holdes Weib errungen, Such’ ihn überm Sternenzelt! und Orchester d-moll op. 134 hatte, wächst unter seiner Anleitung wieder einmal über sich hinaus. Für die Sechs Stücke in kanonischer Form op. 56 Mische seinen Jubel ein! Über Sternen muss er wohnen. (bearbeitet für zwei Klaviere von Claude Debussy) Zugabe setzt sich Eschenbach selbst ans Klavier: Er spielt mit Barto vierhändig die sechs Studien für Pedalfl ügel op. 56 ‚in kanonischer Form‘.“ Ja, wer auch nur eine Seele NDR SINFONIEORCHESTER CHRISTOPH ESCHENBACH | TZIMON BARTO Sein nennt auf dem Erdenrund! Friedrich Schiller Christoph Eschenbach und das NDR Sinfonieorchester werden mit Tzimon Und wer’s nie gekonnt, der stehle Barto die Schumannschen Konzertstücke gemeinsam mit den „Geistervariatio- Weinend sich aus diesem Bund! nen“ am 11. und 12. Juni 2010 in Hamburg und Lübeck zur Aufführung bringen.

Freude trinken alle Wesen An den Brüsten der Natur; Alle Guten, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur.

Küsse gab sie uns und Reben, Einen Freund, geprüft im Tod; Wollust ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub steht vor Gott. MITGLIEDER DES NDR SINFONIEORCHESTERS

1. VIOLINEN 2. VIOLINEN VIOLONCELLO FLÖTE HORN PAUKE

Roland Greutter** Rodrigo Reichel** Christopher Franzius** Wolfgang Ritter** Claudia Strenkert** Stephan Cürlis** Stefan Wagner** Christine-Maria Miesen** N.N.** Matthias Perl** Jens Plücker** Johann Seuthe** Florin Paul** N.N.* Yuri-Charlotte Christiansen** Hans-Udo Heinzmann N.N. Gabriella Györbiro* N.N.* Dieter Göltl* N.N. Volker Schmitz Ruxandra Klein* Rainer Christiansen Vytautas Sondeckis* Jürgen Franz (Piccolo) Dave Claessen* SCHLAGZEUG Marietta Kratz-Peschke* Regine Borchert Thomas Koch Marcel Sobol Brigitte Lang* Felicitas Mathé-Mix Michael Katzenmaier Jürgen Bertelmann Thomas Schwarz* Lawrence Braunstein Hans-Christoph Sauer Christof Groth OBOE N.N.* Dagmar Ferle Stefan Pintev Sven Forsberg Malte Heutling Theresa Micke Bettina Barbara Bertsch Paulus van der Merwe** TROMPETE Sophie Arbenz-Braunstein Boris Bachmann Christoph Rocholl Kalev Kuljus** TASTENINSTRUMENTE Radboud Oomens Juliane Laakmann Fabian Diederichs Malte Lammers Jeroen Berwaerts** 38 Katrin Scheitzbach Frauke Kuhlmann Beate Aanderud Guillaume Couloumy** Jürgen Lamke 39 Alexandra Psareva Raluca Stancel Björn Vestre (Englisch Horn) Bernhard Läubin Bettina Lenz Yihua Jin KONTRABASS Stephan Graf Razvan Aliman Silvia Offen Constantin Ribbentrop ORCHESTERWARTE Barbara Gruszczynska Ekkehard Beringer** KLARINETTE Motomi Ishikawa Michael Rieber** Wolfgang Preiß (Inspizient) Sono Tokuda VIOLA Katharina Bunners-Goll* Nothart Müller** POSAUNE Matthias Pachan N.N. Jens Bomhardt* N.N.** Walter Finke N.N. Marius Nichiteanu** Karl-Helmut von Ahn Walter Hermann Stefan Geiger** Stefanie Kammler Jan Larsen** Eckardt Hemkemeier N.N. (Es-Klarinette) Simone Candotto** Jacob Zeijl** Peter Schmidt Renate Rusche-Staudinger Joachim Preu Gerhard Sibbing* Volker Donandt (Bassklarinette) Peter Dreßel VORSTAND N.N.* Tino Steffen Uwe Leonbacher (Bassposaune) Klaus-Dieter Dassow Boris Bachmann Rainer Castillon FAGOTT Hans-Udo Heinzmann Roswitha Lechtenbrink TUBA Thomas Starke Rainer Lechtenbrink Thomas Starke** Thomas Oepen N.N.** Markus Hötzel** Ion-Petre Teodorescu Sonja Bieselt Aline Saniter N.N. **Konzertmeister und Stimmführer Torsten Frank Björn Groth (Kontrafagott) HARFE *Stellvertreter Anne Thormann N.N. Ludmila Muster** KONZERTVORSCHAU IMPRESSUM

ABONNEMENTKONZERTE NDR DAS NEUE WERK KAMMERKONZERT NDR ORCHESTER UND CHOR

A10 SONNTAG, 06.06.2010 | 11 Uhr FREITAG, 07.05.2010 | 20 Uhr FREITAG, 18.06.2010 DIENSTAG, 08.06.2010 | 20 Uhr Herausgegeben vom B10 MONTAG, 07.06.2010 | 20 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal BAD BOYS OF THE PIANO 20 Uhr: Konzert 1 ROBERT SCHUMANN PROGRAMMDIREKTION HÖRFUNK Dirigent: 19 Uhr: Lecture-Konzert HOMMAGE A MAURICIO KAGEL ZUM 200. GEBURTSTAG BEREICH ORCHESTER UND CHOR Michael Gielen mit einer Voraufführung von NDR Sinfonieorchester ROBERT SCHUMANN Leitung: Rolf Beck Solist: George Antheils „Ballet mécanique“ Dirigent: Streichquartett A-Dur op. 41/3 Hanno Müller-Brachmann Bariton 20 Uhr: Konzert Fabrice Bollon Klavierquintett Es-Dur op. 44 Redaktion Sinfonieorchester: GUSTAV MAHLER GrauSchumacher Piano Duo Karla Csordas Sopran JOHANNES BRAHMS Achim Dobschall „Blumine“ Andreas Grau, Götz Schumacher Jean Lorrain Sprecher Streichquartett a-moll op. 51/2 GUSTAV MAHLER Steffen Schleiermacher Klavier MAURICIO KAGEL Motomi Ishikawa Violine Redaktion des Programmheftes: Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“ Josef Christof Klavier „Interview avec D. pour Monsieur Barbara Gruszczynska Violine Dr. Harald Hodeige ANTON BRUCKNER Stephan Cürlis & Thomas Schwarz Croche et Orchestre“ Aline Saniter Viola 40 Sinfonie Nr. 1 c-moll Schlagzeug „Ein Brief“. Konzertszene für Bettina Barbara Bertsch Violoncello Der Einführungstext von 41 Hamburger Schlagzeugensemble Mezzosopran und Orchester Jacques Ammon Klavier Dr. Harald Hodeige ist ein Originalbeitrag 07.06.2010: 19 Uhr Einführungsveranstaltung (Dirigent: Stefan Geiger) 10 Märsche um den Sieg zu verfehlen für den NDR. EDGARD VARÈSE „Les idées fi xes“. Rondo für Orchester D8 FREITAG, 11.06.2010 | 20 Uhr Amériques Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal Version für zwei Klaviere SAMSTAG, 19.06.2010 Fotos: L8 SAMSTAG, 12.06.2010 FRANK ZAPPA Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio AKTUELL Philipp von Hessen | NDR (Titel, 29, ); 19.30 Uhr Ruth is sleeping 20 Uhr: Konzert 2 akg-images (S.8, 10, 11, 12, 13, 15, 16, 17, Lübeck, Musik- und Kongresshalle für zwei Klaviere HOMMAGE A MAURICIO KAGEL Die Broschüre „NDR Sinfonieorches- 18, 20, 21, 22, 23, 24, 26, 27, 28); Dirigent: JOHN CAGE NDR Chor ter in der Saison 2010/2011“ ist da! culture-images/Lebrecht Music & Arts (S.10 l.); Christoph Eschenbach Three Dances for Two Prepared Rascher Saxophon Quartett Gerne schicken wir sie Ihnen per Post Christian Stelling (S.30); Solist: Pianos Ensemble „L’art pour l’art“ zu. Bitte lassen Sie uns dazu Ihre Kurt Pinter (S.31); Tzimon Barto Klavier MORTON FELDMAN MAURICIO KAGEL Anschrift wissen. Alex Lipp (S. 32); ROBERT SCHUMANN ZUM Piece for Four Pianos „Acustica“ für experimentelle Klaus Westermann | NDR (S. 34); 200. GEBURTSTAG GEORGE ANTHEIL Klangerzeuger und Lautsprecher NDR Sinfonieorchester Matthias Heyde (S.35) • Introduktion und Allegro Ballet mécanique „Les Inventions d’Adolphe Sax“. Rothenbaumchaussee 132 appassionato G-Dur op. 92 Version für vier Klaviere Kantate für Kammerchor und 20149 Hamburg NDR | Markendesign • „Geistervariationen“ und Schlagzeuger Saxophonquartett E-Mail: [email protected] Gestaltung: Klasse 3b, Hamburg • Konzert-Allegro mit STEFFEN SCHLEIERMACHER Fax: (040) 41 56-14 24 01 Litho: Reproform Introduktion d-moll op. 134 Triptychon – Druck: KMP Print Point • Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Hommage à Max Beckmann „Rheinische“ für zwei Klaviere Karten im NDR Ticketshop im Levantehaus, Tel. 0180 - 1 78 79 80 (bundesweit zum Ortstarif, (UA, Auftragswerk des NDR) maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz), Nachdruck, auch auszugsweise, 11.06.2010: 19 Uhr Einführungsveranstaltung online unter www.ndrticketshop.de nur mit Genehmigung des NDR gestattet. DIE KONZERTE DER REIHEN ABCD IN DER SAISON 2010/2011

ABONNEMENTREIHE AB ABONNEMENTREIHE C + D Reihe A | 10 Konzerte am Sonntagmorgen | Reihe B | 10 Konzerte am Donnerstagabend Reihe C | 4 Konzerte am Donnerstag | Reihe D | 8 Konzerte am Freitag

B1 23.09.2010 Christoph von Dohnányi Gustav Mahler Sinfonie Nr. 9 D-Dur D1 08.10.2010 Ludovic Morlot Béla Bartók Violinkonzert Nr. 2 A1 26.09.2010 F. P. Zimmermann Witold Lutosławski Trauermusik Franz Schubert Sinfonie Nr. 7 h-moll D 759 B2 28.10.2010 Lawrence Foster Xavier Montsalvatge Desintegración morfológica de la Chacona A2 31.10.2010 Arcadi Volodos de Bach C1 11.11.2010 John Storgårds Frederick Delius The Walk to the Paradise Garden Peter Tschaikowsky Klavierkonzert Nr. 1 b-moll op. 23 D2 12.11.2010 Christian Tetzlaff Jörg Widmann Violinkonzert Manuel de Falla Der Dreispitz Jean Sibelius Sinfonie Nr. 1 e-moll op. 39

B3 18.11.2010 Krzysztof Urbański Krzysztof Penderecki Threnos D3 17.12.2010 Christoph Eschenbach Peter Tschaikowsky „Romeo und Julia“ A3 21.11.2010 Rafał Blechacz Frédéric Chopin Klavierkonzert Nr. 1 e-moll op. 11 Saleem Abboud Ashkar Robert Schumann Klavierkonzert a-moll op. 54 Igor Strawinsky Der Feuervogel Peter Tschaikowsky Sinfonie Nr. 1 g-moll op. 13 42 43 B4 09.12.2010 Alan Gilbert Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 a-moll C2 13.01.2011 Herbert Blomstedt W. A. Mozart Violinkonzert G-Dur KV 216 A4 12.12.2010 D4 14.01.2011 Julia Fischer Anton Bruckner Sinfonie Nr. 3 d-moll

B5 06.01.2011 Ivor Bolton W. A. Mozart Sinfonie C-Dur KV 338 C3 10.02.2011 Christoph Eschenbach W. A. Mozart Sinfonie D-Dur KV 385 „Haffner“ A5 09.01.2011 Kit Armstrong W. A. Mozart Klavierkonzert A-Dur KV 488 D5 11.02.2011 Christiane Karg Peter Ruzicka „Einschreibung“ (Uraufführung) Knabenchor Hannover Joseph Haydn Sinfonie D-Dur Nr. 96 „Le Miracle“ Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur NDR Chor Igor Strawinsky Psalmen-Sinfonie D6 04.03.2011 Alan Gilbert Franz Schubert Ouvertüre „Rosamunde“ B6 27.01.2011 Philippe Jordan John Corigliano „Conjurer“-Konzert für Percussion und Orchester Thomas Hampson Gustav Mahler/Luciano Berio „Frühe Lieder“ A6 30.01.2011 Martin Grubinger Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 Gustav Mahler Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur: Adagio Alban Berg Drei Orchesterstücke op. 6 B7 24.02.2011 Krzysztof Urbański Robert Schumann Konzert f. Violoncello u. Orchester a-moll op. 129 A7 27.02.2011 Daniel Müller-Schott Gustav Mahler Sinfonie Nr. 5 cis-moll C4 07.04.2011 Paolo Carignani Luciano Berio Rendering für Orchester D7 08.04.2011 Solisten | Chöre Gioacchino Rossini Stabat Mater B8 24.03.2011 Alan Gilbert Magnus Lindberg Violinkonzert A8 27.03.2011 Lisa Batiashvili Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60 D8 29.04.2011 James Conlon Benjamin Britten Violinkonzert d-moll op. 15 Stefan Wagner Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-moll op. 47 B9 05.05.2011 Zdeněk Mácal Richard Wagner Wesendonck-Lieder A9 08.05.2011 Mihoko Fujimura Richard Strauss Ein Heldenleben op. 40

B10 26.05.2011 Esa-Pekka Salonen Béla Bartók Musik f. Saiteninstrumente, Schlagzeug u. Celesta A10 29.05.2011 David Fray W. A. Mozart Klavierkonzert d-moll KV 466 ALLE KONZERTE: Béla Bartók Konzert für Orchester Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal