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GUSTAV MAHLER SINFONI ENR.8 DORTMUNDE R PHILHARMONIKER - GABRIEL FELTZ Cover: Musicerende engelen, Hans Memling GUSTAV MAHLER: SINFONIE NR. 8 CD 1 Teil I: Hymnus „Veni, creator spiritus“ 01 Hymnus: Veni, creator spiritus 4:37 02 Veni, creator spiritus 1:20 03 Infirma nostri corporis 2:00 04 Tempo I 1:31 05 Infirma nostri corporis 2:58 06 Accende lumen sensibus 5:44 07 Qui Paraclitus diceris 3:28 08 Gloria Patri 2:40 CD 2 Teil II: Schlußszene aus „Faust“ 01 Poco adagio 9:42 02 Waldung, sie schwankt heran 4:35 03 Ewiger Wonnebrand 1:41 04 Wie Felsenabgrund mir zu Füßen 4:49 05 Gerettet ist das edle Glied 3:11 06 Uns bleibt ein Erdenrest 3:03 07 Höchste Herrscherin der Welt 4:28 08 Dir, der Unberührbaren 4:31 09 Bei dem Bronn 2:26 10 Die du großen Sünderinnen 1:31 11 Neige, neige, du Ohnegleiche 0:49 12 Er überwächst uns schon 3:45 13 Komm! Hebe dich 1:00 14 Blicket auf, alle reuig Zarten 3:49 15 Fließend 2:09 16 Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis 6:11 (K)eine Sinfonie der Tausend – Mahlers 8. Sinfonie und mögliche Besetzungen Mahlers 8. Sinfonie in Es-Dur haftet seit der triumphalen Uraufführung am 12.09.1910 in München der Mythos an, neben Arnold Schönbergs „Gurre-Liedern“ das personalinten - sivste Werk des gesamten sinfonischen Repertoires zu sein. Damals vereinigten sich das Orchester des Konzertvereins München (die heutigen Münchner Philharmoniker) mit 170 Musikern mit dem Wiener Singverein sowie dem Leipziger Riedel-Verein mit insgesamt 479 Sängerinnen und Sängern. Ergänzt um die 350 Schüler der Münchner Zentral-Sing - schule und den acht Sänger-Solisten ergab diese Darbietung unter der Leitung Mahlers eine Gesamtzahl von 1008 mitwirkenden Personen, welche den Beinamen „Sinfonie der Tausend“ zu Recht begründete. Nach etwas über 100 Jahren Aufführungspraxis mit diesem außergewöhnlichen Werk ist jede Aufführung dieser Komposition, die sowohl Elemente einer religiösen Messe, eines Oratoriums, einer Kantate und, wie ich glaube, sogar an einigen Stellen die Stimmführung einer Motette imitiert, stets immer noch etwas Besonderes geblieben. Der personelle und logistische Aufwand mag einer der Gründe dafür sein, die Schwierigkeiten insbesondere der vokalen Anforderungen ein anderer. Der ehrgeizige Anspruch des Komponisten, hier mit musikalischen Mitteln – und durchaus bewusst mit gigantischer Theatralik – eine Art definitive universell-künstlerisch-philosophische Aussage zu erschaffen, spielt aber ebenfalls eine bedeutende Rolle. Es wäre schön, wenn diese Wertschätzung, diese Art von Respekt für das Einzigartige stets erhalten bliebe. Die besten und bekanntesten Aufnahmen agieren in unterschiedlichen Besetzungsgrößen. Leonard Bernsteins beeindruckende Deutung 1975 aus dem Wiener Konzerthaus mit den Wiener Philharmonikern vereint etwa 320 Mitwirkende, ältere Einspielungen wie zum Beispiel Joscha Horenstein insgesamt 756 Ausführende (1959 live aus der Royal Albert Hall in London mit dem London Symphony Orchestra sowie sechs Chören). Die Auffüh - rung von Dimitri Mitropoulus mit etwa 350 Ausführenden (1960 live in der Salzburger Felsenreitschule mit den Wiener Philharmonikern, dem Wiener Staatsopernchor sowie dem Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde) ein Jahr zuvor kommt mit weniger als der Hälfte der Mitwirkenden aus. Von den Aufführungen oder Einspielungen der letzten 20 bis 30 Jahre seien hier stellver - tretend für viele andere Seiji Ozawas Interpretation mit 389 Ausführenden (1981 mit dem Boston Symphony Orchestra, dem Tanglewood Festival Chorus und dem Boston Boys Chor, als CD bei Philips erschienen) oder Gustavo Dudamels Deutung in riesiger Beset - zung mit insgesamt etwa 1400 Mitwirkenden (2012 Los Angeles Philharmonic und Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela mit einem Chor von El Sistema, CD und DVD bei Deutsche Grammophon) genannt. Deutlich verschlankt erlebte ich persönlich Ende der 1990er Jahre Bernard Haitink im Konzert (Berliner Philharmoniker sowie Berliner Rundfunkchor und MDR-Chor Leipzig, CD erschienen bei Philips). Auch bei Claudio Ab - bado (Berliner Philharmoniker, Rundfunkchor Berlin, Prager Philharmonischer Chor, Töl - zer Knabenchor, erschienen 1995 bei Deutsche Grammophon) bleibt die Zahl mit etwa 350 Mitwirkenden deutlich unter 500. Ausgehend von den Dimensionen des fabelhaften Konzerthaus Dortmund mit einem Raumvolumen von insgesamt 7500 Kubikmetern war bei der vorliegenden Einspielung von vornherein klar, dass die Zahl der Mitwirkenden deutlich unter Durchschnitt bleiben würde. Diesen Umstand betrachtete ich als ausführender Dirigent aber nicht als Makel, sondern als eine große Chance. 2015 hatte ich zum 200-jährigen Jubiläum des Grazer Mu - sikvereins eine Aufführung des Werkes mit über 600 Personen geleitet. Die Chöre waren dabei in der überproportional großen Grazer Stadt- und Messehalle „phalanx-artig“ hinter dem Orchester platziert. Diese Aufstellung schied in Dortmund aus. Durch die Nutzung einiger Plätze des ersten Ranges auf beiden Seiten in Höhe der Bühne konnte eine Halb - kreisformation aller vokalen Kräfte, überall mindestens fünf Meter über den Dortmunder Philharmonikern und mit dem Kinderchor in zentraler Position, organisiert werden. Diese Aufstellung vereinigte damit acht Gesangssolisten, 123 Damen und Herren des Or - chesters, 44 Kinder der Chorakademie Dortmund sowie 126 Mitglieder der Philharmoni - schen Chöre der Städte Bratislava und Brno: insgesamt 301 Mitwirkende. Die flankierende Position der Chöre im Verhältnis zum Orchester, die sich aber ebenfalls dadurch zu großen Teilen gegenüberstanden, bedingte für mich entscheidende Vorteile: Insbesondere im er - sten Teil ergaben sich stereophone Effekte, die sinnvoll der Doppelchörigkeit der Kom - position dienten, und die Balance der gewaltigen Ballungen im Tutti gelang, für meinen Eindruck, sehr zufriedenstellend. Ich werde diese Aufführungen von Gustav Mahlers 8. Sinfonie vom 3. und 4. Juli 2018 als besonders gelungene und erfüllende Momente in mei - nem Leben als Musiker mit viel Dankbarkeit immer in mir behalten und hoffe, die Begei - sterung und Sorgfalt, mit der alle Künstler bei diesem Projekt dabei waren, ist nun für Sie als Hörer spürbar. Gabriel Feltz Dortmunder Philharmoniker Leidenschaft, Disziplin, Hingabe – diese Tugenden sind in Dortmund nicht nur auf dem grünen Rasen beheimatet, sondern auch bei den Dortmunder Philharmonikern. Seit seiner Gründung 1887 hat sich der städtische Klangkörper damit konsequent in die vorderste Reihe der großen deutschen Konzert- und Opernorchester gespielt. Die Dortmunder Phil - harmoniker glänzen in ihren Philharmonischen Konzerten gleichermaßen wie im Musik - theater. Das renommierte Kulturorchester steht seit der Spielzeit 2013/14 unter der Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz. Gastspiele führten das Orchester u.a. ins Festspielhaus Salzburg, nach Den Haag, in die Kölner Philharmonie sowie den Palais des Beaux Arts Brüssel. Zuletzt spielte das Orchester u.a. in Mailand, im Concertgebouw Amsterdam, im Grazer Stephaniensaal sowie in Toblach bei den Gustav Mahler Musikwochen. Ein wichtiges Datum in der Orchester - geschichte markiert die Einweihung des Konzerthaus Dortmund im September 2002. Seither verfügt das Orchester über einen architektonisch wie akustisch herausragenden Saal als Heimstätte für seinen umfangreichen Konzertbetrieb. Ein weiterer Höhepunkt war in der Spielzeit 2006/07 die große China-Tournee – das erste außereuropäische Gast - spiel der Dortmunder Philharmoniker. www.doklassik.de Gabriel Feltz, Dirigent Gabriel Feltz ist einer der wichtigsten deutschen Dirigenten der mittleren Generation. Seit Beginn der Saison 2013/14 leitet er als Generalmusikdirektor (GMD) der Stadt Dortmund die Dortmunder Philharmoniker und die Oper Dortmund. Darüber hinaus ist er Chefdiri - gent der Belgrader Philharmoniker. Seine erste Position als GMD war bei dem Philhar - monischen Orchester Altenburg-Gera (2001-2005). Den Stuttgarter Philharmonikern stand er fast zehn Jahre vor und leitete dort insgesamt über 350 Aufführungen. Von 2008 bis zum Sommer 2013 war Feltz zeitgleich 1. Gastdirigent am Theater Basel, welches in dieser Zeit zweimal als „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet wurde (2009 und 2010). Seine künstlerische Ausbildung erhielt Feltz an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Anschließend schlug er eine klassisch deutsche Kapellmeister-Laufbahn ein, zu - nächst als Assistent von Gerd Albrecht an der Hamburgischen Staatsoper und dann als Kapellmeister in Lübeck und Bremen. Die Liste der von Gabriel Feltz dirigierten Klang - körper im In- und Ausland ist lang. Als Beispiele seien hier genannt: die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Rund - funkorchester des NDR (Hamburg und Hannover), des WDR und des MDR, das National Orchestra of Taiwan, die Grazer Philharmoniker, das Sinfonieorchester des Dänischen Rundfunks, das Bayerische Staatsorchester, das National Symphony Orchestra of Ireland (RTE), das San Antonio Symphony Orchestra, das Hangzhou Philharmonic Orchestra, das Sendai Philharmonic Orchestra, das Osaka Philharmonic Orchestra und viele mehr. 2013/14 gab Feltz sein umjubeltes Debüt an der Komischen Oper Berlin mit der Premiere von Bernd Alois Zimmermanns „Die Soldaten“. An der Bayerischen Staatsoper München betreute er die Wiederaufnahme von Wagners „Fliegendem Holländer“ und an der Oper Frankfurt von „Arabella“. Er debütierte an der Oper Zürich mit einer Neuproduktion von Wolfgang Rihms „Hamletmaschine“. Für die kommenden Spielzeiten hat der Künstler Einladungen für Neuproduktionen an die