9. GEO-Tag Der Artenvielfalt Leonstain Und Umgebung, Pörtschach Am Wörthersee/Kärnten 8./9
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ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Carinthia II Jahr/Year: 2007 Band/Volume: 197_117 Autor(en)/Author(s): Krainer Klaus Artikel/Article: 9. GEO-Tag der Artenvielfalt Leonstain und Umgebung, Pörtschach am Wörthersee/Kärnten 8./9. Juni 2007 497-536 ©Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Carinthia II ■ 197./117. Jahrgang ■ Seiten 497–536 ■ Klagenfurt 2007 497 9. GEO-Tag der Artenvielfalt Leonstain und Umgebung, Pörtschach am Wörthersee/Kärnten 8./9. Juni 2007 Von Klaus KRAINER Zusammenfassung: Schlagworte: Am 9. GEO-Tag der Artenvielfalt (8.–9. Juni 2007) waren insgesamt 93 Wissenschaf- GEO-Tag, ter und Hobbyforscher sowie 33 Schüler aus Pörtschach, Klagenfurt und Wolfsberg Artenvielfalt, beteiligt. Während der 24-stündigen Erhebung im Gebiet des Landschaftsschutz- Landschaftsschutz- gebietes Leonstain und Umgebung (Gemeinde Pörtschach am Wörthersee, Kärnten) gebiet Leonstain, wurden 1343 Arten aus 33 Pfl anzen-, Tier-, Moos- und Pilzgruppen nachgewiesen. Pörtschach am Wörthersee Kärnten, Österreich. Summary: In the 9th GEO-day of biodiversitiy, which took place on the 8th to 9th Juni in a part Keywords: of protected landscape Leonstain and environs in the community of Pörtschach am GEO-day, Wörthersee (Carinthia), 93 scientists, amateur researchers and about 33 pupils from biodiversity, Pörtschach, Klagenfurt and Wolfsberg were involved. During the period of 24 hours protected landscape 1343 species of 33 plant-, animal-, moss- and fungus-groups could be recorded. Leonstain, Pörtschach Veranstalter am Wörthersee, Carinthia, Austria. Arge NATURSCHUTZ, Gasometergasse 10, 9020 Klagenfurt; Verschönerungsverein Pörtschach, Pirkhofweg 6, 9210 Pörtschach Landesmuseum für Kärnten, 2, 9020 Klagenfurt; Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Museumgasse 2, 9020 Klagenfurt; Gemeinde Pörtschach, Hauptstraße 153, 9210 Pörtschach. Einleitung Seit 1999 werden vom deutschen Magazin GEO einmal jährlich anlässlich des Tages der Artenvielfalt Naturwissenschafter zu einer Expedition in die heimische Natur eingeladen. Dabei gilt es, innerhalb von 24 Stunden in einem begrenzten Gebiet möglichst viele verschiedene Pflanzen und Tiere zu entdecken, um damit die Biodiversität in unseren Breiten zu dokumentieren und auch das Bewusstsein der ortsansässigen Bevölkerung für die Artenvielfalt vor ihrer Haustür zu wecken. Auf Initiative von Michael Kosch, Verschönerungsverein Pört- schach, der bereits 2006 mit der Idee eines GEO-Tages in Pörtschach vorstellig wurde, wurde gemeinsam mit der Arge NATURSCHUTZ und dem Naturwissenschaftlichen Verein für Kärnten in Kooperation mit dem Landesmuseum für Kärnten und der Gemeinde Pörtschach als Untersuchungsgebiet ein Teil des Landschaftsschutzgebietes Leonstain und der Bereich der „Niederen Gloriette“ ausgewählt. ©Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 498 Krainer: GEO-Tag 2007 / Pörtschach a.W. Abb. 1: Dank Blick auf die Hohe Für die hilfreiche Unterstützung bei den Vorbereitungen und der Gloriette, einem lohnenden Aus- Umsetzung des 9. GEO-Tages der Artenvielfalt sei folgenden Personen sichtspunkt. gedankt: Foto: Krainer/Arge Obm. Arnold Striednig und Michael Kosch vom Verschönerungs- NATURSCHUTZ verein Pörtschach für die Initiative und finanzielle Untersützung; Pörtschachs „Burggraf“ Wilhlem Pickert vom Burg- und Museumsverein Pörtschach für die ganztägige Öffnung der Burg zu Forschungszwecken; Mag. Carmen Hebein für die Betreuung der Schulaktionen, Ingrid Wiedner für die hilfreiche Unterstützung bei der Koordination, der Familie Samitz vom Hotel Ambassador für die Bereitstellung des Hotels als GEO-Zentrale, ihre freundliche Aufnahme und die gastronomische Verpflegung sowie dem Bürgermeister der Gemeinde Pörtschach, Herrn Mag. Franz Arnold für die finanzielle Unterstützung. Das Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet im Ausmaß von ca. 53 ha ist im westlichen Teil des Gemeindegebietes von Pörtschach gelegen und umfasst Teile des Landschaftsschutzgebietes Leonstain, die Niedere Gloriette und das Wörtherseeufer,. Anlässlich des 1. Europäischen Naturschutzjahres 1970 wurde das Gebiet um die Burgruine Leonstain von der Kärntner Landes- regierung mit Verordnung vom 7.4.1970, LGBl. Nr. 75/1970, zum Landschaftsschutzgebiet „Leonstain“ erklärt. Das Landschaftsschutz- gebiet im Ausmaß von ca. 22 ha umfasst einen bewaldeten Kogel zwi- schen der Eisenbahnstrecke Klagenfurt-Villach im Süden, der Gemeindegrenze zu Techelsberg im Westen, der A2 Südautobahn im Norden und in etwa der Moosburger Landesstraße im Osten. ©Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Krainer: GEO-Tag 2007 / Pörtschach a.W. 499 Der Kogel fällt im Süden Abb. 2: zur Eisenbahnlinie sehr Wissenschafter bei steil ab, auf seiner höchsten der Eröffnung des 9. GEO-Tages im Erhebung befindet sich die Garten des Hotel überdachte Aussichtswarte Ambassador. „Hohe Gloriette“. Nördlich Foto: Krainer/Arge davon befinden sich die Reste NATURSCHUTZ der Burgruine Leonstain, welche bereits 1166 urkundlich erwähnt wurde und seit einigen Jahren vom Burg- und Museumsverein Pörtschach Abb. 3: renoviert und für kulturelle Vorbereitungs- Veranstaltungen genutzt wird. arbeiten für den nächtlichen Einsatz. Das Landschaftsschutz- Foto: Krainer/Arge gebiet liegt geologisch in NATURSCHUTZ einem triadischen Marmorzug, welcher von Großsternberg (Gemeinde Wernberg) bis Pörtschach reicht. Im Gemeindegebiet von Techelsberg weisen zahlrei- che aufgelassene Steinbrüche Abb. 4: auf den als „Pörtschacher An geeigneten Marmor“ abgebauten Marmor Stellen werden Lebendfallen für hin. Der Burgberg setzt Kleinsäuger aufge- sich nach Osten in einen stellt. niedrigeren länglichen Hügel Foto: Krainer/Arge fort, auf welchem ebenfalls NATURSCHUTZ eine kleine Aussichtswarte (Niedere Gloriette) errichtet wurde. Mit Ausnahme der zum Teil vorherrschenden Fichtenforste sind vor allem im Gipfelbereich der Burgruine und der Hohen Gloriette sowie im östlichen Teil der Niederen Gloriette alte Buchenbestände ausgebildet. Die steile Südflanke der Hohen Gloriette ist im unteren Bereich von einem österreichweit bedeutenden Trockenrasen und nach oben von einer wärmeliebenden Gebüschvegetation geprägt. Fragmente eines Trockenrasens sind auch unterhalb der Niederen Gloriette ausgebildet. Die Südhänge und Bahnböschungen sind aber bereits größtenteils von Robinien und Götterbaum Abb. 5: bewachsen. Der unmittelbare Mit speziellen Leuchttürmen Bereich der Aussichtswarten werden zahlreiche wird regelmäßig auf Stock nachtaktive gesetzt, um die Funktion dieser „Flieger“ angelockt Standorte zu gewährleisten. und abgesammelt. Auf der Nordseite der Foto: Krainer/Arge Niederen Gloriette befindet NATURSCHUTZ sich ein abgesicherter Luft- schutzbunker. ©Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Austria, download unter www.biologiezentrum.at 500 Krainer: GEO-Tag 2007 / Pörtschach a.W. 24-Stunden Non stop Der offizielle Start zum 9. GEO-Tag der Artenvielfalt erfolgte am 9. Juni 2007 pünktlich um 18 Uhr durch Mag. Franz Arnold, Bürgermeister der Gemeinde Pörtschach, Dr. Helmut Zwander, Präsident des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten und durch den Projektkoordinator Mag. Klaus Krainer im Garten des Hotel Ambassador. Unmittelbar nach dem Startschuss begannen einige Wissenschafter mit ihren Erhebungen, andere waren eifrig bei den Vorbereitungsarbeiten für ihre Untersuchungen. An der Eröffnung nahmen auch Schüler der VS Pörtschach mit VOL Ilka Rauchenwald, Herrn VOL Wolfgang Bezedek und Frau Direktor Mag. Barbara Notsch teil, für die Mag. Hebein ein spezielles Arbeitsprogramm zusammen gestellt hatte. Schwerpunkt der abendlichen Aktion bildete die Auseinandersetzung mit der Tiergruppe Fledermäuse. An den Aufsammlungen beteiligt haben sich auch einige Schüler des Abb. 6: BRG Viktring, des BORG Wolfsberg und des BG Mössingerstraße/ Bis in die Däm- Klagenfurt mit ihren Biologielehrern Mag. Sigrid Holub und Mag. merung sind die Peter Holub. Orntihologen auf Die Wissenschafter verteilten sich über das ganze Untersuchungs- Ausschau. Foto: Krainer/Arge gebiet, wobei die „Nachtjäger“ vor allem die begünstigten Standorte auf NATURSCHUTZ der Hohen Gloriette und unterhalb der Burgruine für ihre Lichtfallen und Fangnetze sowie Lebendfallen aufsuchten. Am darauffolgenden Tag trafen weitere Wissenschafter ein, die Abb. 7: im weitläufigen Areal mit Hilfe unterschiedlichster Sammelmethoden Mit Messer bewaff- möglichst viele Arten nachweisen wollten. Neben Saugröhrchen für net, wird den Flech- ten auf die Rinde Bodeninsekten, Ferngläser, Lupe, Lebendfallen für Mäuse, Batdetektor, gerückt. Taschenlampen, Kescher, Messer (zur Entnahme von Flechtenstückchen), Foto: Krainer/Arge Planktonsieb, Aggregate zur Elektrobefischung kam sogar ein Laubsauger NATURSCHUTZ zum Einsatz. ©Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Krainer: GEO-Tag 2007 / Pörtschach a.W. 501 Während der Mittagszeit trafen die Teilnehmer beim Hotel Ambassador ein, wo sie bei der Zentrale ihre ersten Ergebnisse ablieferten und ihre Entdeckungen und Erlebnisse austauschten. Nach einer kräftigen Stärkung strömten die Spezialisten wieder ins Gelände, um die Zahl der Nachweise noch zu erhöhen. Bis 18 Uhr kehrten die meisten Wissenschafter in die GEO-Zen- trale zurück, einige waren in ihren Erhebungen dermaßen vertieft, dass sie verspätet eintrafen. Der Projektkoordinator