BUNDESVERFASSUNGSGERICHT

- 2 BvE 10/20 -

IM NAMEN DES VOLKES

In dem Verfahren über die Anträge festzustellen,

1. dass die Allgemeinverfügung des Antragsgegners vom 5. Oktober 2020 die Antragsteller zu 1. bis 19. in ihren Rechten aus Artikel 38 Absatz 1 Satz 2, Ar- tikel 46 GG verletzt,

2. dass die Bundesrepublik Deutschland den Antragstellern zu 1. bis 19. die not- wendigen Auslagen zu erstatten hat

Antragsteller: Mitglieder des Deutschen Bundestages

1. ,

2. Dr. ,

3. Dr. ,

4. Dr. ,

5. Prof. Dr. ,

6. Dr. ,

7. ,

8. ,

9. Dr. ,

10. Paul Viktor Podolay,

11. ,

12. ,

1/4 13. Armin-Paulus Hampel,

14. ,

15. Nicole Höchst,

16. ,

17. Steffen Kotré,

18. Hansjörg Müller,

19. Dr. Christian Wirth,

Platz der Republik 1, 11011 Berlin,

- Bevollmächtigte: … -

Antragsgegner: Präsident des Deutschen Bundestages, Dr. Wolfgang Schäuble, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, hat das Bundesverfassungsgericht - Zweiter Senat - unter Mitwirkung der Richterinnen und Richter

Vizepräsidentin König,

Huber,

Hermanns,

Müller,

Kessal-Wulf,

Maidowski,

Langenfeld,

Wallrabenstein am 22. Juni 2021 beschlossen:

Das Verfahren wird eingestellt.

G r ü n d e : Die Antragsteller sind Mitglieder des Deutschen Bundestages. Sie haben sich im 1 Wege des Organstreitverfahrens gegen eine vom Antragsgegner erlassene Allge- meinverfügung vom 5. Oktober 2020 gewandt, die insbesondere die Pflicht zum Tra- gen einer Mund-Nase-Bedeckung („Maskenpflicht“) in den Gebäuden des Deutschen

2/4 Bundestages vorsieht. Auf die gerichtliche Ankündigung der Absendung und Ver- öffentlichung einer Entscheidung des Zweiten Senats hin haben die Prozessbevoll- mächtigten der Antragsteller mit am 13. April 2021 beim Bundesverfassungsgericht eingegangenem Schreiben die Rücknahme der Organklage erklärt.

Das Verfahren ist einzustellen. Bei dem Organstreitverfahren nach Art. 93 Abs. 1 2 Nr. 1 GG, §§ 63 ff. BVerfGG handelt es sich um ein kontradiktorisches Verfahren (vgl. BVerfGE 126, 55 <67 f.>; 129, 356 <375>; 134, 141 <194 Rn. 160>; 139, 239 <244 Rn. 13>; stRspr). Mit der Antragsrücknahme ist auch das für den Organstreit erforderliche Rechtsschutzbedürfnis (vgl. BVerfGE 67, 100 <127>; 68, 1 <77>; 119, 302 <307 f.>; 139, 239 <244 f. Rn. 13>) weggefallen. Ein öffentliches Interesse an der Fortsetzung des Verfahrens besteht angesichts der einstimmig beabsichtigten Verwerfung des in Ansehung von § 23 Abs. 1 Satz 2 BVerfGG unzureichend begrün- deten Hauptsacheantrags als unzulässig nach § 24 BVerfGG nicht, so dass dahin- stehen kann, ob der Senat das Verfahren trotz des fehlenden Rechtsschutzbedürf- nisses der Antragsteller fortsetzen könnte (vgl. hierzu BVerfGE 24, 299 <300>; 83, 175 <181>; 87, 207 <209>).

König Huber Hermanns

Müller Kessal-Wulf Maidowski

Langenfeld Wallrabenstein

3/4 Bundesverfassungsgericht, Beschluss des Zweiten Senats vom 22. Juni 2021 - 2 BvE 10/20

Zitiervorschlag BVerfG, Beschluss des Zweiten Senats vom 22. Juni 2021 - 2 BvE 10/ 20 - Rn. (1 - 2), http://www.bverfg.de/e/es20210622_2bve001020.html

ECLI ECLI:DE:BVerfG:2021:es20210622.2bve001020

4/4