Gemeinde Unlingen

Gemeinderatsitzung vom 29.04.2019 Interkommunale Entwicklung von Schwerpunkten regional bedeutsamer Gewerbe- und Industrieflächen - Gründung des Zweckverbandes Interkommunaler Gewerbe- und Industriepark Donau-Bussen (lGl DoBu) - Satzungsbeschluss Wie dem Gemeinderat ja bekannt ist, streben die Stadt Riedlingen und die Umlandgemeinden Altheim, Dürmentingen, Ertingen, Langenenslingen, Unlingen, Uttenweiler, sowie die Gemeinde Zwiefalten gemeinsam eine Entwicklung von regional bedeutsamen Schwerpunkten für Gewerbe- und Industrieflächen an. Ziel ist es, durch eine Interkommunale Gewerbe- und Industrieflächenentwicklung die Wirtschaft im Raum zu stärken und die Möglichkeit einer schnellen Ansiedlung von u.a. auch größeren Betrieben zu ermöglichen. In einem Interkommunalen Gewerbegebiet können Synergieeffekte genutzt werden. In der Gemeinderatssitzung am 21.01.2019 hat der Gemeinderat folgenden Beschluss gefasst: „Die Gemeinde Unlingen wird Mitglied im Zweckverband, ist aber nicht bereit die vorgesehenen Flächen auf der Gemarkung Unlingen für das geplante Interkommunale Gewerbegebiet einzubringen und Standortgemeinde zu werden.“ Die Stadt Riedlingen und die Gemeinde Ertingen sind Standortgemeinden. Diese haben andere Rechte als die anderen Gemeinden, die Nichtstandortgemeinden sind. Die Stimmenzahl in der Verbandsversammlung, sowie der Beteiligungsschlüssel am Zweckverband wurden entsprechend angepasst. Der Satzungsentwurf wurde von den einzelnen Gremien im März 2019 vorberaten und in öffentlichen Sitzungen bereits in Zwiefalten und Dürmentingen beschlossen. Heute, am 29.04.2019 sind in den anderen Gemeinden entsprechende Sitzungen vorgesehen um die Satzung zu beschließen. Aus den Reihen des Gremiums wird die Trassenführung, auf der Planskizze gelb dargestellt, angesprochen. Hier bedarf es der Nachprüfung entgegnen einige Gremiumsmitglieder, da die Trasse weiträumig über Unlinger Gemarkung verläuft. Um den Landschaftsverbrauch so gering wie möglich zu halten spricht sich der Gemeinderat für eine Überarbeitung der Planskizze aus. Der Gemeinderat fasste mit einer Gegenstimme den Beschluss: 1. Der Gemeinderat nimmt die Ausführungen und den Sachverhalt zur Kenntnis und begrüßt das interkommunale Vorgehen zur Sicherung der gewerblichen Entwicklung in der Raumschaft. 2. Die Gemeinde Unlingen stimmt der Satzung des Zweckverbandes Interkommunaler Gewerbe- und Industriepark Donau-Bussen (IGI DoBu) in der Fassung vom 10.04.2019, mit den Anlagen 1 und 2 vom 31.01.2019, zu und tritt dem gleichnamigen Zweckverband zum Zeitpunkt der Gründung bei. 3. Die Zustimmung zur Satzung und der Beitritt zum Zweckverband erfolgt auch, wenn eine Stadt / Gemeinde unter § 10 Abs. 4 zusätzliche Vertreter in die Zweckverbandsversammlung beschließt. 4. Die vorgesehene Trassenführung der Umgehungsstraße auf der Gemarkung Unlingen (im Plan gelb dargestellt) bedarf der Nachprüfung, da ja dort entgegen der ursprünglichen Planung keine Standort-/Gewerbeflächen mehr vorgesehen sind. Ziel ist es, den Landschaftsverbrauch auf Gemarkung Unlingen so gering wie möglich zu halten. Vor der endgültigen Festlegung der genauen Trassenführung ist dies in Absprache zwischen den Fachbehörden und mit der Gemeinde Unlingen zu klären. 1 Gemeinsamer Gutachterausschuss VG Riedlingen und weitere Die eigenständige Fortführung des bestehenden Gutachterausschusses in der Gemeinde Unlingen ist nach Änderung der Gutachterausschussverordnung (GuAVO) zum 11.10.2017 auf Dauer nicht möglich. Richtgröße für einen eigenständigen Gutachterausschuss sind zukünftig ca. 1.000 auswertbare Kauffälle pro Jahr. Die Gemeinde Unlingen hatte im Jahr 2017 insgesamt nur 37 Kauffälle, wovon zudem noch ein nicht unerheblicher Teil auf landwirtschaftliche Grundstücke entfällt, die für eine Wertermittlung von Immobilien ausscheiden. Über 1.000 auswertbare Kauffälle würde ein Gutachterausschuss nur dann verfügen, wenn ein Großteil der Städte und Gemeinden im Landkreis Biberach sich zusammenschließt und die Aufgabe dann auf eine Stadt oder Gemeinde oder einen Zweckverband überträgt. Angedacht sind für den Landkreis Biberach künftig 3 gemeinsame Gutachterausschüsse („West, Mitte, Ost“). Durch einen Zusammenschluss der Gutachterausschüsse im westlichen Teil des Landkreises Biberach zu einem „Gemeinsamen Gutachterausschuss West“ würde, aufgrund der Zugriffsmöglichkeit auf ca. 850 bis 1.000 Kaufverträge pro Jahr, eine ausreichende Basis für die dringend notwendige Ableitung der gesetzlich vorgeschriebenen Wertermittlungsdaten geschaffen werden. Dies wiederum würde zu einer deutlichen Verbesserung der Qualität und damit zu einer höheren Rechtssicherheit der zu erstellenden Verkehrswertgutachten führen. Um zukünftig die Aufgaben eines Gutachterausschusses gesetzeskonform bewältigen zu können, kommt für die Gemeinde Unlingen somit nur die Übertragung der Aufgabe auf einen gemeinsamen Gutachterausschuss West in Betracht, da nur ein gemeinsamer Gutachter- ausschuss die notwendige Zahl von Kauffällen aufweist. Entsprechende erste Beratungen zur Übertragung der Aufgabe auf einen gemeinsamen Gutachterausschuss haben bereits mit den Gemeinden und Städten Uttenweiler, Unlingen, Riedlingen, Altheim, Langenenslingen, Ertingen, Dürmentingen, GVV Bad Buchau, Bad Schussenried stattgefunden. Die Gemeinde Ingoldingen soll noch angefragt werden. Mittelbar wird die Gemeinde Unlingen auch weiterhin in einem gemeinsamen Gutachter- ausschuss vertreten sein. So ist angedacht, dass jede Gemeinde über mindestens zwei Gutachter je Gemeinde in dem gemeinsamen Ausschuss verfügt. Die Errichtung eines gemeinsamen Gutachterausschusses West wird für den 1.1.2020 angestrebt. Mit Einrichtung eines gemeinsamen Gutachterausschusses ab voraussichtlich dem Jahr 2020 werden die entsprechenden Kosten für die Gemeinde Unlingen deutlich steigen. Die ersten Berechnungen für einen gemeinsamen Gutachterausschusses gehen von Kosten in Höhe von 3,50 EUR bis 4.00 EUR je Einwohner aus. Dies ergibt bei aktuell ca. 2.500 Einwohnern der Gemeinde Unlingen zukünftig jährliche Kosten von ca. 9.000 EUR. Direkte Kosten für Einwohner entstehen nur dann, wenn diese sich an den Gutachterausschuss in eigenen Angelegenheiten wenden. Nach einer kurzen Aussprache fasste der Gemeinderat einstimmig den Beschluss: 1. Der Gemeinderat nimmt die Änderungen in der neuen Gutachterverordnung (GuAVO) und die damit zusammenhängenden möglichen Veränderungen für den Gutachterausschuss der Gemeinde Unlingen zur Kenntnis. 2 2. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, weitere Gespräche bezüglich einer interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich Gutachterausschuss zu führen. 3. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, ihn über die weiteren Schritte zu gegebener Zeit in Kenntnis zu setzen. Neues Kommunales Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) - Vergabe der Vermögensbewertung zum Stichtag 01.01.2020 an die Firma Schüllermann Consulting GmbH Nach den rechtlichen Vorgaben ist auch die Gemeinde Unlingen verpflichtet, das Haushalts- und Rechnungswesen von der kameralen Verwaltungsbuchführung auf die doppelte Buchführung bis spätestens 1. Januar 2020 umzustellen. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 18.06.2018 beschlossen, dem Gemeinschaftsprojekt Biberach der Firma Schüllermann Consulting GmbH zur Umstellung auf das Neue Haushalts- und Rechnungswesen auf Basis der doppelten Buchführung beizutreten. Für den Umstieg auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesens ist es elementar, das gesamte Vermögen der Gemeinde Unlingen zu erfassen und zu bewerten. Der Gemeinde Unlingen liegt ein Angebot der Firma Schüllermann Consulting GmbH vom 04.04.2019 vor, die Erfassung und Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände und des Sachvermögens sowie der zugehörigen Sonderposten zum 1. Januar 2020 durchzuführen. Folgende Positionen sind im Rahmen der Erfassung und Bewertung des Vermögens sowie die dazugehörigen Sonderposten zu erfassen und zu bewerten: o Immaterielle Vermögensgegenstände o Bebaute und unbebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte o Infrastrukturvermögen o Bauten auf fremdem Grund und Boden o Kunstgegenstände und Kulturdenkmäler o Maschinen und technische Anlagen o Betriebs- und Geschäftsausstattung o Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau Die Arbeiten werden von der Firma Schüllermann Consulting GmbH außerdem prüfungssicher dokumentiert und die Daten für die weitere Einspielung in die Anlagenbuchhaltung aufbereitet, sodass der Personalaufwand der Gemeinde Unlingen deutlich reduziert wird. Seitens der Verwaltung ist eine Unterstützung bei der Durchführung der Tätigkeiten, der Zusammenstellung der Unterlagen sowie die Erteilung von Auskünften erforderlich. Aufgrund der aktuellen Personalsituation in der Verwaltung ist trotz der Vergabe der Vermögenserfassung und –bewertung an die Firma Schüllermann Consulting GmbH durch das Umstellungsprojekt ein erheblicher Mehraufwand vor allem in der Kämmerei während des laufenden Verwaltungsgeschäfts vorhanden und ohne eine Vergabe der Leistung auch im Hinblick auf den zeitlichen Druck nicht zu stemmen. Das Honorar für die Firma Schüllermann Constulting GmbH beläuft sich auf insgesamt 19.850,00 € netto. Da die Gemeinde Unlingen am Gemeinschaftsprojekt Biberach teilnimmt, wird ein Rabatt i.H.v. 5 % gewährt. Damit ergibt sich für die Vermögenserfassung und -bewertung ein Gesamtbetrag von 22.440,43 € brutto. Aus den Reihen des Gremiums wird beanstandet, dass nur ein Angebot eingeholt wurde. Ab sofort sollen den Gremiumsmitgliedern bei Vergaben grundsätzlich mind. 2 Angebote vorgelegt werden, um vergleichen zu können. Der Gemeinderat fasste einstimmig

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