Stefan Bellof – Superschneller Sunnyboy

Stefan Bellof ist der schnellste Mann im -Werksteam, wird Weltmeister und Deutscher Rennsportmeister. 1985 verunglückt Bellof in Spa-Francorchamps.

Porsche Forschungs- und Entwicklungs-Vorstand Helmuth Bott ist skeptisch. Mehrere Experten empfehlen ihm einen jungen Rennfahrer namens Stefan Bellof für das Werksteam. „Die jungen Fahrer sind vielleicht ein paar Zehntel schneller als unsere Stammfahrer, sie machen aber auch viel kaputt“, sagt Bott. Zu einem Treffen mit Bellof im Herbst 1982 ist er allerdings bereit. „Stefans Charme und seiner fröhlichen Ausstrahlung konnte sich auch Bott nicht entziehen“, berichtet der langjährige Sport- und PR-Chef von Porsche, Manfred Jantke. Bellof erhält einen Werksvertrag für die Gruppe C. Erstes Rennen: Silverstone 1983. Hauptsponsor Rothmans besteht auf die Trainingsbestzeit. Bilder vom Start sollen um die Welt gehen. 15 Minuten vor Trainingsende liegt ein privater mit vorn. „Lasst‘ doch mal den Jungen ran“, heißt es im Team. Bellof ist sofort zwei Sekunden schneller als seine Werksfahrer-Kollegen. Er fährt eine klare Pole Position heraus und gewinnt mit Derek Bell das Rennen.

Kein Rennfahrer ist mit den Porsche 956 und 962 C schneller als Bellof. Sein Renningenieur nennt einen Grund: „Stefan kommt mit einem sehr schmalen Grenzbereich zurecht. Deswegen können wir das Fahrwerk sehr hart abstimmen und sind schneller.“ 1984 gewinnt Bellof den Fahrertitel in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und wird Deutscher Rennsportmeister. In der Formel 1 wird er mit einem Tyrrell-Ford beim Großen Preis von Monte Carlo unter schwierigsten Bedingungen Dritter.

Für die Saison 1985 untersagt seinem Top-Fahrer Starts in einem Werksteam der Sportwagen-WM. Bellof weicht auf das private Brun-Team aus. Am 1. September in Spa- Francorchamps übernehmen Bellof und der belgische Lokalmatador jeweils die Porsche von den Teamkollegen. Der Werks-Porsche liegt vorn, Bellof knapp dahinter. Bellof, dessen Rivalität zu Ickx allgemein bekannt ist, versucht in der gefährlichen Passage „Eau Rouge“ zu überholen. Die Wagen kollidieren, der Brun-Porsche wird beim Einschlag auf einen Beton-Pfosten vollständig zerstört. Bellof hat keine Überlebenschance.

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