32 Sport Nummer 326 | Montag, 26. November 2018

Ski nordisch „Stolpern langsam vorwärts“

Während Japan, Deutschland und Polen in Ruka (FIN) aufzeigten, blieben Österreichs Skispringer hinter den Erwartungen. Kraft sorgte für den ersten To p-Te n-Platz der Saison.

Innsbruck, Ruka – Japans Trainer Masahiko Harada ju- belt mit Sieger Ryoyu Kobaya- shi, Werner Schuster strahlte mit (GER) Comebacksieg nach Doping-Sper- über Platz zwei. Auch Stefan re: Therese Johaug (NOR). Foto: AFP Horngachers Polen hinter- ließen dank (3.) Skispringen, Weltcup in Ruka und Piotr Zyla (5.) im gestri- (FIN), Einzel: gen Einzel-Weltcup in Ruka 1. R. Kobayashi (JPN) 310,4 (FIN) einen starken Eindruck. (140,0/147,5) Mit zwei Springern in den Top 2. Andreas Wellinger (GER) 288,4 Ten landeten auch noch die (136,0/145,5) Norweger einen Punktesieg 3. Kamil Stoch (POL) 285,4 gegen Österreich. (136,5/144,0) Einzig die ÖSV-Adler muss- 4. Domen Prevc (SLO) 274,8 ten eine dürftige Ausbeute (136,5/142,5) verdauen. Rang zehn für Ste- 5. Piotr Zyla (POL) 274,0 fan Kraft und damit der erste (133,5/139,5) ÖSV-Top-Ten-Platz der Saison 6. Stephan Leyhe (GER) 268,9 war das Höchste der Gefühle. (136,5/137,5) „Wir stolpern langsam vor- 7. (NOR) 268,0 wärts, man sieht aber, dass (134,0/139,0) die Mannschaft nicht stabil 8. Karl Geiger (GER) 267,4 ist“, erklärte Cheftrainer An- (135,0/138,0) dreas Felder und versuchte, 9. J. A. Forfang (NOR) 264,8 Ruhe auszustrahlen. Routini- (131,5/137,5) er Manuel Fettner (15.) sprach 10. (AUT) 264,3 von „kleinen Schritten“ nach (128,0/139,0) vorne, „aber es fehlt noch ein Weiters: 15. Fettner (AUT) 248,9 bisschen etwas“. Viel gefehlt Unbekümmert und erfolgreich: Der Japaner Ryoyu Kobayashi (22) sprang nach seinem Premierenerfolg am Samstag auch gestern zum Sieg. Foto: gepa (124,0/133,0), 16. Aschenwald hat bei Gregor Schlierenzau- (AUT) 247,4 (129,0/132,0). er und Michael Hayböck, die Nicht im Finale u. a.: 31. Severin sich nicht für den Hauptbe- Mut zum Absprung Freund (GER), 41. Clemens werb qualifizieren konnten. Aigner, 46. Daniel Huber (beide „Da war nicht nur Pech dabei, AUT); nicht für den Bewerb qua- die waren wirklich schlecht“, Zumindest ein Schritt nach vorne lifiziert u. a.: 51. Gregor Schlie- sagte TV-Experte Andreas renzauer, 52. Michael Hayböck Goldberger und kritisierte bei Von Alexander Pointner Schneesprünge brauche. schon die Zähne ausgebis- ungewöhnliche Methoden (beide AUT), den Adlern fehlende Freude Die Veränderung alter sen habe: immer möglichst einzulassen. So zielt bei- Gesamtweltcup (3/28): am Wettkampf. Die Springer in Befreiungsschlag ist Muster mag zwar schwierig viele Wiederholungen. Alte spielsweise das Neuroathle- 1. R. Kobayashi 260, 2. Stoch sollten laut „Goldi“ nicht nur den österreichischen sein, aber ich frage mich, Bewegungsmuster lassen tiktraining meines ehe- E Skispringern in Ruka 190, 3. Zyla 145; weiters: 15. am Material tüfteln, sondern ob man die richtigen Mittel sich nicht effektiv aufbre- maligen Co-Trainers Marc Kraft 41. Nationencup (4/35): 1. auch einen Mentalcoach in nicht gelungen, Qualifikati- wählt, um diese Herausfor- chen, indem man nur die Nölke genau darauf ab, mit Deutschland 880, 2. Polen 804, Betracht ziehen. onssieg und Rang zehn von derung zu bewältigen. neuen möglichst oft repro- einfachen Übungen bessere 3. Japan 560, 4. Österreich 445. Zumindest Stefan Kraft hät- Stefan Kraft bedeuten aber Im Sommer galt es, viele duziert! Das würde Jahre Bewegungsabläufe schnell te sich als Zehnter freuen kön- einen Schritt nach vorne. Sprünge zu machen, denn dauern! zu verinnerlichen. Nordische Kombination, Weltcup nen, tat es aber kaum: „Der Nach den Interviews für das Techniktraining ist Dass es anders geht, in Ruka (FIN), Teambewerb: erste Durchgang hat mich der ÖSV-Adler am Samstag es egal, ob es auf Schnee zeigten am Wochenende Alexander Pointner (47), 1. Deutschland (Frenzel, Rießle, geärgert!“ Der Doppel-Welt- zweifelte ich daran, ob eine oder auf Matten stattfindet. die Kombinierer eindrucks- erfolgreichster Skisprung- Rydzek, Geiger) 50:23,7 Minuten meister konnte zwar im Fina- Verbesserung überhaupt in Im engen Wettkampf- voll. Natürlich ist der neue Trainer aller Zeiten, (2. im Springen) le zulegen, gegen Überflieger Sicht ist. Wie mühsam das korsett des Winters bleibt Direktor Mario Stecher ein kommentiert für die 2. Japan 1:04,8 Min. (1.) Ryoyu Kobayashi sah er aber lange Warten in Ruka sei, dafür keine Zeit mehr. Es absoluter Fachmann seiner TT das Schanzen- 3. Norwegen 1:48,4 (6.) alt aus: Der 22-jährige Japa- hieß es da, wo man doch scheint aber im ÖSV-Lager Sportart, doch das Team um Geschehen. 4. Österreich (Greiderer, Fritz, ner egalisierte den Schanzen- nach der Technikumstel- ein unumstößliches Credo Christoph Eugen hatte auch alexanderpointner.at Denifl, Seidl) 2:17,4 (5.). rekord (147,5 m) von Stefan lung in erster Linie viele zu geben, an dem ich mir den Mut, sich auf neue, Foto: Forcher Nationencup (2/24): 1. Kraft aus dem Vorjahr. (ben) Deutschland 582 Punkte, 2. Nor- wegen 485, 3. Österreich 448. Ski-Langlauf, Weltcup in Ruka Johaugs Comeback-Sieg (FIN), 10 km klassisch, Damen: 1. T. Johaug (NOR) 28:02,5 Min. 2. Ch. Kalla (SWE) +22,5 Sek. 3. Ebba Andersson (SWE) 32,8 nach Dopingsperre 4. I. Flugstad Östberg (NOR) 49,5 5. Julia Belorukowa (RUS) 54,9 6. Krista Pärmäkoski (FIN) 55,5 Ruka – Therese Johaug kehr- hofften Top-Ten-Platz um in , wo Bernhard Weiters: 12. Teresa Stadlober te gestern fulminant in den knapp zehn Sekunden. „Ver- Tritscher, Dominik Baldauf (AUT) 1:36,9. Langlauf-Weltcup zurück. Die stärkung“ im ÖSV-Team be- und Max Hauke in die Heim- Gesamt-Weltcup (2/29): Norwegerin, die wegen Do- kommt sie kommendeWoche WM-Saison starten. (TT, APA) 1. Belorukowa 145 Punkte; 2. pings für 18 Monate gesperrt Johaug 100; 3. Pärmäkoski 85. gewesen war, gewann beim Weiters: 18. Stadlober 22. Saisonauftakt in Ruka die 10 15 km klassisch, Herren: km klassisch in 28:02,5 Minu- 1. A. Bolschunow (RUS)36:17,8 M. Weil der Anzug von Lukas Greiderer (Bild) zu wenig winddurchlässig war, ten überlegen vor Charlotte 2. Emil Iversen (NOR) +19,5 Sek. landeten die ÖSV-Kombinierer im Teambewerb nur auf Rang vier. Foto: gepa Kalla (SWE/+22,5 Sek.). Ös- 3. Calle Halfvarsson (SWE) 21,2 terreichs Aushängeschild Te- 4. M. Johnsrud Sundby (NOR) 31,1 resa Stadlober wurde Zwölfte 5. Andrej Larkow (RUS) 34,3 (+1:36,9). 6. M. Wylegschanin (RUS) 42,2 Pechvogel Greiderer in Die 30-jährige Johaug zeig- Gesamt-Weltcup (2/32): te sich nach dem Sieg über- 1. Bolschunow 200 Punkte; 2. Ruka disqualifiziert glücklich: „Es war ein wirk- Iversen 130; 3. J. Hösflot Kläbo lich gutes Rennen. Es war (NOR) 109. Ruka – Österreichs Nordi- wenig luftdurchlässig. Als wir mein Traum, gleich beim ers- sche Kombinierer brachten gemessen haben, hat es noch ten Rennen zu gewinnen, und sich imWeltcup-Teambewerb gepasst“, ärgerte sich ÖSV- der ist wahr geworden.“ Eine in Ruka selbst um den Lohn. Cheftrainer Christoph Eugen Lippencreme gegen Son- Das Quartett Lukas Greiderer, über das Missgeschick. Den- nenbrand, deren Inhaltsstoff Martin Fritz, Wilhelm Denifl noch sei der Tiroler Greide- Klostebol auf der Dopingliste und Mario Seidl konnte sich rer „brav gesprungen und steht, hatte die siebenfache nach der Sprung-Disqualifi- gelaufen“. Die Zeit bis zu den Weltmeisterin die vergange- kation Greiderers vom fünf- nächsten Weltcuprennen in nen zwei Saisonen gekostet. ten Platz nur um eine Positi- Lillehammer will man für Österreichs einzige Ver- on verbessern. Auf Rang drei Schneesprünge in Norwegen treterin beim Weltcup-Auf- Denifl (l.) und Seidl verfehlten im fehlten am Ende aber 29 Se- nützen – auch der verkühlte takt-Wochenende, Teresa Die Steirerin Teresa Stadlober fuhr zwar nicht zu ihrem erhofften Top-Ten- Teambewerb das Podium. Foto: gepa kunden. „Der Anzug war zu Berni Gruber ist dabei. (ben) Stadlober, verpasste den er- Platz, war als Zwölfte aber nicht weit entfernt davon. Foto: gepa