LEVIT SPIELT BRAHMS FR 7. September 2018 2 3 programm programm

FR 7. September 2018 Kölner Philharmonie / 20.00 Uhr 19.00 Uhr Einführung Konzert Nr. 1 d-Moll Wibke Gerking für Klavier und Orchester op. 15 I. Maestoso II. Adagio III. Rondo. Allegro non troppo ~ 45 Minuten

pause

Arnold Schönberg Pelleas und Melisande Sinfonische Dichtung op. 5 (nach dem Drama von Maurice Maeterlinck) [I.] Die Achtel ein wenig bewegt – Heftig – Lebhaft – [II.] Sehr rasch – Ein wenig bewegt – [III.] Langsam – Ein wenig bewegter – [IV.] Sehr langsam – Etwas bewegt – In gehender Bewegung – Breit ~ 43 Minuten

Jukka-Pekka Saraste Igor Levit Klavier WDR Sinfonieorchester Jukka-Pekka Saraste Leitung

sendetermin wdr 3 SA 15. September 2018 20.04 Uhr wdr 3 konzertplayer digitales programmheft Zum Nachhören finden Sie Unter wdr-sinfonieorchester.de dieses Konzert 30 Tage lang im steht Ihnen fünf Tage vor WDR 3 Konzertplayer: wdr3.de jedem Konzert das jeweilige Programmheft zur Verfügung.

Titelbild: Igor Levit 4 5 die werke die werke

Die Ereignisse freilich überschlugen sich in den 1850er Jahren: 1853 veröffentlichte Schumann den Artikel »Neue Bahnen«, in dem er Brahms eine große Zukunft als Komponist prophezeite: »Am Cla- vier sitzend, fing er an wunderbare Regionen zu enthüllen. Wir wurden in immer zauberischere Kreise hineingezogen. Dazu kam ein ganz geniales Spiel, das aus dem Clavier ein Orchester von wehklagenden und lautjubelnden Stimmen machte. Es waren So- naten, mehr verschleierte Symphonien«. Damit war dem jungen KONZERT NR. 1 D-MOLL Komponisten klar, dass von ihm Sinfonisches erwartet wurde. Ent- sprechend wollte Brahms seine ursprünglich für zwei Klaviere kon- FÜR KLAVIER UND zipierte d-Moll-Sonate umarbeiten. »Ich habe die drei ersten Sätze oft mit Frau Schumann gespielt. [...] Eigentlich genügen mir nicht ORCHESTER OP. 15 einmal zwei Klaviere«, schrieb Johannes Brahms 1854 an seinen Freund Joseph Joachim. So kam es, dass die geplante Sonate sich Johannes Brahms (1833 – 1897) zu etwas Sinfonischem auszuwachsen begann. Joachim meinte, im Beginn einen »1ten Sinfoniesatz« zu entdecken. Doch der Weg ver- lief anders, denn Brahms traute sich (noch) nicht zu, eine Sinfonie zu komponieren.

Überaus steinig war der Weg, den Johannes Brahms mit seinem ersten Klavierkonzert ging: Zur komplexen und langwierigen Entstehungsgeschichte kamen Selbstzweifel und viel Kritik bei der Uraufführung des Werkes hinzu.

Diese Kritik traf Brahms zutiefst, stand der 25-Jährige doch noch am Beginn seiner Karriere als Komponist. Ein Schlüsselmoment in dieser schwierigen Phase seiner künstlerischen Entwicklung war für Brahms die Begegnung mit dem Ehepaar Schumann. In Robert Schumann fand er nicht nur ein kompositionsästhetisches Vorbild, sondern auch einen wichtigen Für­ sprecher, in Clara Schumann ein pianistisches Ideal und eine anregende Gesprächspartnerin.

Das Opernhaus in Hannover. Wenige Jahre nach der Eröffnung 1852 war Brahms hier der Urauf- führungs-Solist in seinem ersten Klavierkonzert. 6 7 die werke die werke

Stattdessen, Robert Schumann war inzwischen gestor- ben, arbeitete Brahms den Torso zu einem Klavierkon- zert um, das erst 1857 in seiner ersten Fassung fertig­ gestellt war und zwei Jahre später, 1859, unter der Leitung von Joachim und mit Brahms als Solisten erst- mals aufgeführt wurde. Die Uraufführung war allerdings ein grandioser Misserfolg, die Presse sprach von einer »totale[n] Componisten-Niederlage« und davon, dass man wieder einmal »eine neue Composition zu Grabe PELLEAS UND getragen« habe. Man muss es – im historischen Rück- blick – dem (anonymen) Kritiker freilich zugutehalten: MELISANDE Brahms’ Klavierkonzert hielt tatsächlich neue Hör­ herausforderungen bereit, und so ist in den deutlichen SINFONISCHE Worten der Ablehnung nicht zuletzt auch das zu lesen, was die Besonderheiten des Klavierkonzerts ausmacht. DICHTUNG OP. 5 Schon der erste, fast überdimensioniert wirkende, je- denfalls formal auswuchernde Satz evoziert viele Klang- Arnold Schönberg (1874 – 1951) facetten; und während der zweite das Prinzip des Dia­ logischen zwischen Orchester und Klavier feiert, lässt das Rondo des dritten Satzes die Möglichkeiten der ­divergierenden wie aufeinander bezogenen Klangwelten von Orchester und Klavier wie in einem beständigen Maurice Maeterlincks Drama »Pelléas et Mélisande«, 1893 in Paris ur- Wirbel umeinander kreisen. Das Klavier als Orchester aufgeführt, traf einen Nerv der Zeit: Fast traumwandlerisch entwickelt und mit dem Orchester – zwei »wehklagende und laut- sich die märchenhafte Erzählung entlang düsterer Bilder, die Erzählung jubelnde Stimmen«. von verworrener Vorvergangenheit und schicksalhafter Verstrickung zweier unglücklich Liebenden, die nicht zusammenkommen können.

Golaud, der alternde König, befindet sich auf der Jagd. Im Wald findet er eine unbekannte, geheimnisvolle Prinzessin, Mélisande, und bringt sie auf sein Schloss. Dort heiratet er sie, doch Mélisande fühlt sich unglücklich, fremd im kalten Schloss. Einzig die Nähe zu Golauds jungem Halbbruder Pelléas schenkt ihr Momente von Unbeschwertheit. Aus der spielerischen Annäherung wird eine unbestimmte Liebe. Eifersüchtig droht Golaud Pelléas, schließlich tötet er den Jüngeren im Zweikampf. Dass in der Folge 8 9 die werke die werke

Doch Einflüssen derModerne, ­ wie sie etwa vertrat, stand das Publikum mehr­heitlich skeptisch gegenüber. So geriet auch die Reaktion auf Schönbergs Pelleas-Komposition negativ: »Einer der Kritiker«, so erin- auch Mélisande stirbt – eigentlich weiß man nicht genau, warum –, gleicht dem lang- nerte sich Schönberg 1949, »schlug vor, mich in eine Irrenanstalt zu stecken samen Fade-out einer symbolistischen Märchenwelt. Maeterlinck brachte hier nicht und Notenpapier außerhalb meiner Reichweite aufzubewahren.« nur einen wirkmächtigen Kommentar zur »Décadence«-Empfindung des Fin de Siècle zum Ausdruck, sondern kreierte mit Mélisande auch eine Frauenfigur, die für die Zeit- Tatsächlich ist die Komposition nicht eine bloße Nachdichtung des Dramas genossen zur Inkarnation der Femme fragile avancierte. Nicht zuletzt die enge Anleh- von Maeterlinck in Tönen, sondern versucht geradezu die Quadratur des nung des Sujets an Richard Wagners »Tristan und Isolde«, einem Schlüsselwerk des Kreises: Musikalisch soll das Märchen nacherzählt werden, die Musik zu- ausgehenden 19. Jahrhunderts, machte Maeterlincks Drama auch für Komponisten gleich aber rein musikalischen Formprinzipien folgen. Das gelingt Schön- unmittelbar interessant. Der Dichter wurde mehrfach um die Rechte zur Vertonung berg, indem er zum einen den wichtigsten auftretenden Personen und gebeten, nur zögernd vergab er sie, darunter an Gabriel Fauré und Jean Sibelius, die Schlüsselmomenten des Dramas musikalische Motive gibt, die die Erzählung jeweils Schauspielmusiken zu »Pelléas et Mélisande« schrieben (1898 und 1905), außer- in Gang halten. So gehört etwa das anfangs auftauchende, leise abfallende dem an Claude Debussy, der seine einzige vollendete Oper nach Maeterlincks Drama Oboen-Motiv Melisande, während Golo, der Jäger, mit einem kurzen Horn- komponierte (1902 uraufgeführt). Motiv bedacht wird. Diese »Leitmotive« bilden das musikalische Gewebe, das zusätzlich aber in eine rein sinfonische Form eingepasst wird. Zwar ist Zur gleichen Zeit schlug Richard Strauss seinem jungen die sinfonische Dichtung (genregemäß) einsätzig, aber es finden sich vier Kollegen Arnold Schönberg vor, Maeterlincks Drama ausgeprägte Teile, die zugleich auch vier Sätze einer Sinfonie abgeben könn- ebenfalls zur Grundlage einer Oper zu machen. Schön- ten: ein sonatenförmiger Teil [I.], eine scherzohafter Abschnitt [II.], ein lyri- berg erinnerte sich später: »Ich hatte ursprünglich daran sches Adagio [III.] und ein als große Reprise angelegter letzter Teil [IV.]. gedacht, ›Pelleas und Melisande‹ als Oper zu vertonen, diesen Plan später jedoch aufgegeben – obwohl ich Schönberg konnte kaum erwarten, dass das Konzertpublikum eine derart nicht wußte, daß Debussy gleichzeitig an seiner Oper komplexe Struktur hörend unmittelbar erkennt. Und so beauftragte er sei- ­arbeitete.« Stattdessen komponierte Schönberg eine nen Schüler Alban Berg, eine »kurze thematische Analyse« des Werkes an- sinfonische Dichtung: Im Frühjahr 1902 begann er mit zufertigen. Die Wiener Universal Edition druckte diese Hör-Anleitung 1920, der Arbeit, und am 25. Januar 1905 fand die Urauffüh- also 15 Jahre nach der Uraufführung. Zu diesem Zeitpunkt freilich waren die rung im Großen Musikvereinssaal in Wien unter der Aufregungen um die musikalische Moderne bereits weiter fortgeschritten, ­Leitung des Komponisten statt. Dem Werk war kein Schönbergs Phase des Komponierens »mit zwölf nur aufeinander bezogenen ­Erfolg beschieden, zu komplex schien den Zuhörerinnen Tönen« stand unmittelbar bevor. und Zuhörern die Partitur, zu wenig greifbar die darin einkomponierte Dichtung. Dabei war das Wiener Publi- Melanie Unseld kum kurz nach der Jahrhundertwende mit Entwicklun- gen der Sinfonik, vor allem auch der Begegnung von Dichtung und Musik im Genre der sinfonischen Dich- tung, durchaus vertraut. Insbesondere die Werke von Franz Liszt und Richard Strauss fanden großen Beifall.

Maurice Denis (1870 – 1943): »Bethsabée dans les jardins de la villa Médicis ou Nu au bassin« (»Batseba in den Gärten der Villa Medici oder Nackt am Teich«), ca. 1914 10 11 mitwirkende mitwirkende

Die Musiker fanden unter Sarastes fachkundigem Dirigat eine schöne Spannung zwischen symphonischen Passagen und kammermusikalischer

Man hört Musik ganz neu, wenn ein Leichtigkeit. solcher Pianist am Werk ist, der Interpretationen anzubieten hat, die diesen Kölnische Rundschau Namen verdienen, inspiriert, intuitiv an die tiefsten Emotionen rührend.

Die Presse JUKKA-PEKKA SARASTE IGOR LEVIT

\\ 1987 im russischen Nischni Nowgorod \\ zahlreiche internationale Auszeichnungen, \\ 1956 in Heinola (Finnland) geboren \\ Zusammenarbeit u. a. mit dem London geboren u. a. der Gilmore Artist Award (2018), der \\ Klavier- und Geigenstudium am Lahti Kon- Philharmonic Orchestra, dem Symphonie­ \\ Studium an der Hochschule für Musik, Preis der deutschen Schallplattenkritik servatorium, Dirigierstudium an der Sibe­ orchester des Bayerischen Rundfunks, Theater und Medien Hannover (2014), der Young Artist Award der Royal lius-Akademie Helsinki bei Jorma Panula dem Royal Concert­gebouw Orchestra, dem \\ Schüler von Karl-Heinz Kämmerling, Philharmonic Society (2013) und die Silber- \\ 1987 – 2001 Musikdirektor des Finnish Radio New York Philharmonic, dem Chicago Sym- Matti Raekallio, Bernd Goetzke, Lajos medaille beim Arthur Rubinstein Internatio- Symphony Orchestra in Helsinki phony Orches­tra, dem Boston Symphony Rovatkay und Hans Leygraf nal Piano Master Competition in Tel Aviv \\ 1994 – 2001 Musikdirektor des Toronto Orches­tra, der Staatskapelle , den \\ solistische Konzerttätigkeit u. a. mit den (2005) Symphony Orchestra Münchner Philharmonikern und dem Swe- Berliner und den Wiener Philharmonikern, \\ prämierte CD-Alben – darunter für »Bach, \\ seit 2000 Künstlerischer Leiter des jähr­ dish Radio Symphony Orchestra dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Beethoven, Rzewski«: Gramophone Ins­ lichen Tammisaari (Ekenäs) Festivals \\ Teilnahme an der ersten »Abu Dhabi Clas- London Symphony Orchestra, dem Cleve­ trumental Award & Recording of the Year (Finnland) sics«-Saison mit dem Sibelius Academy land Orchestra, der , (2016); Veröffentlichung seines neuen \\ 2002 – 2005 erster Gastdirigent des Symphony Orchestra dem Tonhalle-Orchester Zürich, der Deut- ­Albums »Life« im Oktober 2018 BBC Symphony Orchestra \\ Gastspielreisen mit dem Oslo Philharmonic schen Kammerphilharmonie Bremen, dem \\ unkonventionelle Projekte, u. a. mit Helge \\ 2006 – 2013 Musikdirektor des Oslo in zahlreiche europäische Hauptstädte und BBC Symphony Orchestra und dem Royal Schneider, Chilly Gonzales oder der Per­ Philharmonic, seither Ehrendirigent mit dem WDR Sinfonieorchester in viele Stockholm Philharmonic Orchestra formance-Künstlerin Marina Abramović \\ 2008 – 2011 Künstlerischer Berater der ­europäische Länder sowie nach China und \\ Solo-Rezitals und Kammermusikkonzerte \\ öffentliches Engagement gegen Rassismus Sinfonia Lahti und Künstlerischer Leiter Südkorea bei den BBC Proms, den Salzburger Fest- und politische Missstände, sowohl in den des dortigen Sibelius-Festivals \\ CD-Einspielungen: u. a. Gesamtaufnahmen spielen, dem Lucerne Festival und dem sozialen Netzwerken als auch gelegentlich \\ Engagement für spätromantische und zeit- der Sibelius- und Nielsen-Sinfonien Rheingau Musik Festival in seinen Konzerten genössische Musik – mit Uraufführungen \\ seit der Saison 2010/2011 Chefdirigent des \\ zuletzt Ende August mit dem WDR von Wolfgang Rihm, Magnus Lindberg, Kaija WDR Sinfonieorchesters Sinfonieorchester beim Quincena Musical Saariaho, Henri Dutilleux, Friedrich Cerha, de San Sebastián Pascal Dusapin und Esa-Pekka Salonen 12 13 rubrick mitwirkende

Das WDR Sinfonieorchester

1. VIOLINEN VIOLEN KLARINETTEN Slava Chestiglazov Stephan Blaumer Solo Nicola Jürgensen-Jacobsen Solo 1. Konzertmeister Junichiro Murakami Solo N. N. Solo N. N. 1. Konzertmeister/in Sophie Pas stv. Solo Uwe Lörch stv. Solo Naoko Ogihara Konzertmeisterin Katja Püschel stv. Solo Ralf Ludwig Sonja Starke Konzertmeisterin Katharina Arnold Andreas Langenbuch Susanne Richard Gaelle Bayet Bassklarinette 2. Konzertmeisterin Laura Escanilla FAGOTTE Ye Wu 2. Konzertmeisterin Kendra James Henrik Rabien Solo Christine Ojstersek Vorspielerin Eva Maria Klose Mathis Kaspar Stier Solo Faik Aliyev Stephanie Madiniotis Ulrike Jakobs stv. Solo Hans-Reinhard Biere Mircea Mocanita Hubert Betz Anna de Maistre Tomasz Neugebauer Stephan Krings Kontrafagott Andreea Florescu Klaus Nieschlag Dynamische Ausgewogenheit, Präzision und Miljana Griebl-Vujovic Mischa Pfeiffer HÖRNER

Spielfreude hätten nicht besser sein können. Caroline Kunfalvi Daniel Schwartz Paul van Zelm Solo Pierre Marquet Jannis Hoesch Akademie Přemysl Vojta Solo Kölner Stadt-Anzeiger Emilia Mohr Ludwig Rast stv. Solo VIOLONCELLI Rainer Jurkiewicz Ioana Ratiu Oren Shevlin Solo Cristian-Paul Suvaiala Joachim Pöltl Johannes Wohlmacher Solo Marlene Pschorr Jerzy Szopinski Simon Deffner stv. Solo WDR SINFONIEORCHESTER Valentin Ungureanu Kathleen Putnam Susanne Eychmüller stv. Solo N. N. Liya Yakupova Sebastian Engelhardt Georgeta Iordache Akademie Gudula Finkentey-Chamot TROMPETEN \\ 1947 gegründet \\ CD-Veröffentlichungen u.a. mit Werken 2. VIOLINEN Bruno Klepper Martin Griebl Solo \\ musikalische Schwerpunkte im klassisch­ von Brahms, Mahler, Rachmaninow, Schosta­ Brigitte Krömmelbein Christine Penckwitt Peter Mönkediek Solo Peter Roth stv. Solo romantischen Bereich und in der Musik des kowitsch, Schönberg, Strauss, Stra­winskij, Stimmführerin Juliana Przybyl Barennie Moon Stimmführerin Leonhard Straumer Daniel Grieshammer 20. Jahrhunderts Verdi und Wagner Jikmu Lee stv. Stimmführer N. N. Jürgen Schild \\ Chefdirigent seit 2010: Jukka-Pekka Saraste \\ Auszeichnungen: Diapason d’Or für die Carola Nasdala stv. Stimmführerin Cécile Beutler Akademie Frieder Steinle \\ ehemalige Chefdirigenten: Christoph von CD-Produktion »Canto di speranza« mit Christel Altheimer KONTRABÄSSE POSAUNEN Maria Aya Ashley Jeffrey Kant Solo Dohnányi, Zdeněk Mácal, Hiroshi Wakasugi, Werken von Bernd Alois Zimmermann, Stanislau Anishchanka Solo Lucas Barr N. N. Solo N. N. Solo , Hans Vonk, Semyon Bychkov »Disc of the year«-Award 2010 des BBC Adrian Bleyer Michael Peus stv. Solo Frederik Deitz \\ Gastdirigenten u. a.: Erich Kleiber, Karl Böhm, Music Magazine für die Aufnahme von Pierre-Alain Chamot Axel Ruge stv. Solo Stefan Schmitz Konrad Elias-Trostmann Michael Junghans Bassposaune Otto Klemperer, Herbert von Karajan, Gün­ter Wagners »Lohengrin« zusammen mit dem Raimund Adamsky Weronika Figat Michael Geismann TUBA Wand, Sir Georg Solti, Lorin Maazel, Claudio WDR Rundfunkchor, norwegischer »Spel­ Henry Flory Stefan Rauh Hans Nickel Abbado, Zubin Mehta, Marek Janowski, lemannprisen 2010« für die CD-Produktion Ea-Jin Hwang Jörg Schade Jürgen Kachel HARFEN Christoph Eschenbach, Peter Eötvös, Ton mit Violinkonzerten von Sibelius und Pro- Christian Stach Andreas Mildner Keiko Kawata-Neuhaus Lars Radloff Akademie Koopman, Manfred Honeck, Andris Nel- kofjew mit Vilde Frang, »Editor’s Choice Ute Klemm Anaëlle Tourret Akademie FLÖTEN sons, Jakub Hrůša und Krzysztof Urbański Award« für Mahlers 9. Sinfonie unter Jukka- Johannes Oppelcz PAUKE/SCHLAGZEUG Johanne Stadelmann Michael Faust Solo Werner Kühn Solo \\ erfolgreiche Konzertreisen durch Europa, Pekka Saraste Jozef Hamernik Solo Peter Stracke Solo Russland, Japan, China, Südkorea, die USA \\ neueste Veröffentlichungen unter der Lei- N. N. Stv. Solo Johannes Steinbauer Martin Becker und Südamerika tung des Chefdirigenten Jukka-Pekka Saraste: 1. Schlagzeuger Leonie Brockmann Piccolo Johannes Wippermann \\ regelmäßige Radio- und Fernsehübertragun- Beethovens Sinfonien Nr. 4 und 5 sowie eine Martha Flamm Akademie 1. Schlagzeuger gen, zahlreiche Schallplatteneinspielungen Gesamtaufnahme der Brahms-Sinfonien – OBOEN und Auftragskompositionen an Komponis- außerdem unter Marek Janowski: Werke Manuel Bilz Solo Maarten Dekkers Solo tinnen und Komponisten der Gegenwart von Hindemith Svetlin Doytchinov stv. Solo Bernd Holz Jérémy Sassano Englischhorn 14 15 aktuelles aktuelles

DIE MAUS GEHT INS KONZERT

Seit fast 50 Jahren schreibt sie deutsche der Maus« in der Kölner Philharmonie statt – Aufführung der bekannten Maus-Titelmelodie. Fernsehgeschichte: »Die Sendung mit der eine Kooperation zwischen dem WDR Sinfo- Die musikalische Leitung der Maus-Konzerte Maus« des WDR Kinderfernsehens. So be- nieorchester und der »Sendung mit der liegt in den Händen von Hossein Pishkar – liebt wie ihre Hauptdarstellerin ist keine Maus«, unterstützt von der WDR Musikver- ­einem äußerst vielversprechenden Dirigenten andere Fernsehfigur. Seit der ersten Sen- mittlung. Alle musik­begeisterten Maus- und der jungen Genera­tion: 2017 gewann er so- dung 1971 verfolgen nicht nur Jungen und Orchester-Fans, ob groß, ob klein, sind herz- wohl den Deutschen Dirigentenpreis als auch Mädchen im Kindergarten- und Grund- lich dazu eingeladen. Für die beiden Konzerte den Ernst-von-Schuch-Preis. schulalter die vergnüglich und informativ am Samstag, den 15. September 2018 um 11.00 aufbereiteten Lach- und Sachgeschichten, und 15.00 Uhr gibt es noch wenige Restkarten Noch mehr von der Maus – sondern auch ihre Eltern und Großeltern. sowie jeweils 100 Stehplatzkarten an der Tages­ für Groß und Klein DAS KONZERT MIT DER MAUS kasse. Nicht alle Grundschülerinnen und Grund­ Ausflug in den Konzertsaal schüler in NRW werden die Kölner Konzerte SA 15. September 2018 Neuerdings erkundet die Maus auch den Kon- Auf klassischen Wellen miterleben können. Deshalb wird davon eine Kölner Philharmonie / zertsaal. Denn in der Welt der Musik gibt es Diesmal gleitet die Maus gemeinsam mit DVD produziert und, ergänzt um weiterfüh- 11.00 Uhr & 15.00 Uhr ungeheuer viel zu entdecken! Also hat die Moderator Johannes Büchs (bekannt aus der rende Materialien für den Unterricht, den Maus ihre neugierige Nase beim WDR Sinfo- »Sendung mit der Maus«) über die Wellen von Grundschulen in NRW kostenlos zur Verfü- Aus der Reihe nieorchester hinter die Kulissen gesteckt Bedřich Smetanas »Moldau«. Vorbei an einer gung gestellt. Aber auch für die erwachsenen »WDR Familienkonzerte« – und mindestens zehn Orchestergeheimnisse lustigen Bauernhochzeit, tanzenden Zauber- Konzertbesucher und -besucherinnen kann für Kinder von 5 bis 10 Jahren gelüftet. Sie wurden als Sachgeschichte in der wesen und einer geheimnisvollen alten Burg die Maus noch spannende Neuigkeiten aus Bedřich Smetana »Sendung mit der Maus« vorgestellt und sind schippern sie mit dem WDR Sinfonieorchester der Welt der ­Musik eröffnen. Daher finden Sie Die Moldau auf der Maus-Website abrufbar. Die Koopera- den Fluss hinab. Wissenswertes über den in unseren Programmheften seit der letzten tion zwischen Maus und ­Orchester geht aber Komponisten Smetana (dessen Nachname Saison in ­regelmäßigen Abständen die Rubrik WDR Sinfonieorchester noch wesentlich weiter: Beim »Konzert mit »Schlagsahne« bedeutet) und seine berühmte »Die Maus packt aus«. Dort werden weitere Hossein Pishkar Leitung der Maus« im September 2017 betrat die be- »Moldau« gibt es zu erfahren in spannenden Orchestergeheimnisse unter die Lupe genom- Johannes Büchs Moderation liebte Fernsehfigur erstmals gemeinsam mit Lach- und Sachgeschichten und in Mitmach- men – diesmal das manchmal rätselhafte Die Maus dem WDR Sinfonieorchester die Bühne. Zwei aktionen wie einem Musik-Quiz, die auf der Tun der Paukenspieler (siehe Seite 19). sendetermin kiraka ausverkaufte Konzerte bei der Premiere im großen Leinwand gezeigt werden. Ein weiteres MI 26. Dezember 2018 / Konzerthaus Dortmund markierten den Be- Highlight des Konzerts wird das gemeinsame 16.00 – 17.00 Uhr ginn der erfolgreichen Zusammenarbeit, die Musizieren von WDR Sinfonieorchester und nun in die Fortsetzung geht – schon in weni- dem Mausorchester. Das setzt sich zusammen SACHGESCHICHTE gen Tagen.­ Diesmal findet das »Konzert mit aus musizierenden Schülerinnen und Schülern aus ganz Nordrhein-Westfalen und verstärkt Orchestergeheimnisse die Profimusikerinnen und -musiker bei einer wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/ orchestergeheimnisse.php5 16 17 konzerthinweise konzerthinweise

VORSCHAU

EIN SOMMERNACHTSTRAUM SCHÄUBLE & BEETHOVEN WIEDERENTDECKT: F. J. CLEMENT FR 21. September 2018 SA 29. September 2018 Kölner Philharmonie / 20.00 Uhr Kölner Philharmonie / 20.00 Uhr FR 12. Oktober 2018 19.00 Uhr Einführung 19.00 Uhr Einführung Köln, Funkhaus Wallrafplatz / 20.00 Uhr mit Walter Liedtke mit Otto Hagedorn Anton Eberl Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Es-Dur op. 33 Suite aus der Musik zu Ouvertüre zu »Egmont« op. 84 Franz Joseph Clement Shakespeares Schauspiel aus der Musik zu Johann Wolfgang Konzert Nr. 2 d-Moll für Violine und Orchester »Ein Sommernachtstraum« op. 61 von Goethes Trauerspiel / Benjamin Britten Dr. Wolfgang Schäuble Ignaz Ritter von Seyfried Les Illuminations Vortrag zum Thema »Schicksal« Fantasie f-Moll für großes Orchester für hohe Stimme und Ludwig van Beethoven Streichorchester op. 18 Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 Mirijam Contzen Violine Witold Lutosławski (»Schicksals-Sinfonie«) WDR Sinfonieorchester Konzert für Orchester Reinhard Goebel Leitung Dr. Wolfgang Schäuble Präsident des Christina Landshamer Sopran Deutschen Bundestages WDR Sinfonieorchester WDR Sinfonieorchester Edward Gardner Leitung Marek Janowski Leitung IMPRESSUM BILDNACHWEISE

Uwe Schulz/WDR 5 Moderation Herausgeber Titel: Igor Levit © Robbie Lawrence; Westdeutscher Rundfunk Köln Hintergrund © WDR/Tillmann Franzen Anstalt des öffentlichen Rechts Seite 2: Jukka-Pekka Saraste © Felix Broede In Kooperation mit WDR 5 Marketing Seite 2–3: Hintergrund © WDR/Tillmann Franzen 50667 Köln Seite 4: Johannes Brahms © imago/United Archives International Seite 4–5: Opernhaus Hannover © picture-alliance/­ wdr-sinfonieorchester.de imageBROKER Verantwortliche Redaktion Seite 7: Arnold Schönberg © akg-images Patricia Just, Otto Hagedorn Seite 8: Maurice Denis: »Bethsabée …« © picture-alliance/ Godong Redaktion und Produktion des Konzerts Seite 10: Igor Levit © Robbie Lawrence Siegwald Bütow Seite 11: Jukka-Pekka Saraste © Felix Broede August 2018 / Änderungen vorbehalten Seite 12: WDR Sinfonieorchester © WDR/Tillmann Franzen Seite 15: Das Konzert mit der Maus © WDR/Claus Langer Das Mitschneiden von Bild und Ton während des Konzerts Seite 18: Patricia Kopatchinskaja © Marco Borggreve ist aufgrund des Urheberrechts nicht gestattet. Seite 19: Die Maus © WDR/WDR mediagroup licensing/ Isolde Schmitt-Menzel Seite 20: Violine, Hintergrund © WDR/Tillmann Franzen 18 1919 sendehinweis rubrickfrag die maus

AUSWEGE AUS DEM WARUM LEGEN PAUKEN- IRDISCHEN JAMMERTAL SPIELER DEN KOPF NÄCHSTE WOCHE IN WDR 3 KONZERT AUF IHR INSTRUMENT ? DIE MAUS PACKT AUS MO 10. September 2018 / 20.04 Uhr Beethovenfest Bonn: Patricia Kopatchinskaja – Zeit und Ewigkeit In der Schule, der Straßenbahn oder im Kon- Spannung des Fells und damit auch die Ton­ Live aus dem World Conference Center zert – Menschen, die müde sind, erkennt man höhe steuert. Die Paukenfelle sind sehr emp- Bonn sehr leicht: Die Augen schließen sich, der Kopf findlich und können sich leicht verstimmen. John Zorn nickt langsam nach vorn, bis das Kinn fast Deshalb legt der Pauker in seinen Spielpausen Kol Nidre für Streichquartett die Brust berührt – und zuckt dann in un- regelmäßig das Ohr auf sein Instrument und Karl Amadeus Hartmann glaublicher Beschleunigung wieder nach oben. klopft mit dem Finger auf das Fell. Auf diese Auszüge aus: Concerto funebre Gleichzeitig reißen die Augen bis weit über Weise hört nur er den Ton und kann bei für Violine und Streicher den Anschlag auf und blicken starr nach vor- Bedarf die Stimmung der Pauke korrigieren. Nikolai Ikonikov ne, zum Beweis, dass hier auf keinen Fall je- Das alles funktioniert natürlich nur, wenn You fell victim to a fateful struggle mand eingeschlafen ist. Nur hin und wieder der Pauker die ganze Zeit hellwach ist. Nach einem Text von Anton sieht man im Konzert einen müden Menschen, Patricia Kopatchinskaja Arkhangelskij der seinen Kopf tatsächlich ablegt und – ja, Guillaume de Machaut schlafen die Paukenspieler dann einfach kurz Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja und die Camerata Kyrie aus: Messe de Nostre Dame ein? Bern umkreisen beim Beethovenfest Bonn die Themen Frank Martin Verfolgung und Erlösung. Ein Markenzeichen von Ko- Fünf Sätze aus: Polyptyque für Violine Natürlich nicht! Die Pauke ist ein besonderes patchinskaja ist es, aus einem breitgefächerten Reper- und zwei kleine Streichorchester Schlaginstrument, weil sie verschiedene Ton- toire ambitionierte Programme zusammenzustellen. Für Luboš Fišer höhen spielen kann. Dazu drückt der Pauker das Beethovenfest hat sie als neue künstlerische Leiterin Crux für Violine, Pauken und Schlagzeug mit dem Fuß auf ein Pedal, mit dem er die der Camerata Bern gemeinsam mit dem Orchester ein Frank Martin ernstes, tiefgründiges Konzept entwickelt. Ein Kern­ Glorification aus: Polyptyque für Violine gedanke ist das Gedenken an die Opfer des National­ und zwei kleine Streichorchester sozialismus, wie es sich in den Werken von Karl Ama- Guillaume de Machaut deus Hartmann oder John Zorn ausdrückt. Andererseits Gloria aus: Messe de Nostre Dame findet Kopatchinskaja in Stücken, die sich auf die Passion beziehen, auch das tröstliche Moment der Erlösung. Camerata Bern Ein Beispiel dafür ist Frank Martins Violinkonzert Patricia Kopatchinskaja Leitung »Polyptyque«, das sich auf ein Passionsgemälde von und Violine 1300 bezieht. alle konzerte natürlich auch für 30 tage im wdr 3 konzertplayer Jukka-Pekka Saraste […] entlockt dem WDR Sinfonieorchester ein glühendes Klangfarbenspiel von gleißend-grell bis rabenschwarz.

Concerti

WDR-Produktionen auf CD: Arnold Schönberg Pelleas und Melisande. Sinfonische Dichtung op. 5 Erwartung. Monodram op. 17

Jeanne-Michèle Charbonnet Sopran WDR Sinfonieorchester Jukka-Pekka Saraste Leitung

WDR The Broadcasts 2011/ Profil Edition Günter Hänssler 2012 (DDD) WDR Sinfonieorchester Bestellnummer: PH12021 Funkhaus Wallrafplatz 50667 Köln

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