Mai 2008

Topthemen dieser Ausgabe

LinCity-NG Seite 23

Wer kennt sie nicht? Wer hat sie noch nie gespielt? Die Städtebausimulation SimCity hat Generationen von Computerspielern stundenlang Freude beschert. Auch Linuxnutzer haben dank LinCity-NG die Möglichkeit, die- sen Klassiker neu zu erleben. Das Spiel wird in dieser Ausgabe kurz vorgestellt. (weiterlesen) andLinux – Das Schaf im Wolfspelz Seite 26 Wie oft vermisst man als -Anwender unter Windows die gewohnten Programme seiner Linux-Distribution? Einige Anwendungen wie Firefox, OpenOffice.org oder Pidgin gibt es auch nativ für Windows, aber auf andere wie Konqueror oder Nautilus kann man nur über ein in einer Virtuellen Maschine installiertes Linux-System zugreifen. Hier geht andLinux einen anderen Weg, indem es Linux-Programme unter Windows fast nativ zur Verfügung stellt. (weiterlesen) sidux – aktuell, schnell und sicher Seite 33 Wer gerne ein aktuelles und schnelles Betriebssystem mit aktueller Software hat, kommt an sidux kaum vorbei. sidux ist voll kompatibel zu Debian Unstable/Sid, dem „instabilen“ Zweig von Debian, wurde jedoch mit eigenem Kernel und Skripten so anwenderfreundlich wie möglich entwickelt. So ist es selbst ungeübten Nutzern, welche sich nicht vor der Konsole scheuen und lernwillig sind, möglich, ein stets aktuelles und – viel wichtiger – stabiles System zu nutzen. (weiterlesen)

© freiesMagazin GNU FDL Inhalt

Nachrichten Software Distributionen aktuell S. 6 LinCity-NG S. 23 Adobe öffnet Flash-Spezifikation S. 8 GNOME- und KDE-Konferenzen sollen gemeinsam stattfinden S. 9 Linux allgemein Hilferuf des „Debian Package of the Day“-Projektes S. 9 andLinux – Das Schaf im Wolfspelz S. 26 Kernel-Rückblick S. 10 Meine Welt mit Fluxbox S. 29 VIA kündigt Open-Source-Treiberentwicklung an S. 11 sidux – aktuell, schnell und sicher S. 33 OpenOffice.org 2.4 beseitigt Sicherheitslücken und veröffentlicht S. 12 Die Reiche Debians S. 36 Portable-Version Interview mit Xubuntu-Entwickler Cody Somerville S. 39 Neues aus der Welt der Mobilgeräte S. 12 Veranstaltungen S. 42 OOXML – Die unendliche Geschichte S. 14 Interna Anleitungen Editorial S. 3 Motorola A1200 – Das tragbare Linux-System, Teil 2 S. 15 Leserbriefe S. 4 Systemwiederherstellung S. 20 Konventionen S. 45 Tipps und Tricks für den Alltag mit Linux S. 22 Vorschau S. 45 Impressum S. 46

Soweit nicht anders angegeben, stehen alle Artikel und Beiträge in freiesMagazin unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL). Das Copyright liegt beim jeweiligen Autor. freiesMagazin unterliegt als Gesamtwerk ebenso der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL) mit Ausnahme von Beiträgen, die unter einer anderen Lizenz hierin veröffentlicht werden. Das Copyright liegt bei Eva Drud. Es wird die Erlaubnis gewährt, das Werk/die Werke (ohne unveränderliche Abschnitte, ohne vordere und ohne hintere Umschlagtexte) unter den Bestimmungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder jeder späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC. Das Copyright liegt bei Randall Munroe.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/20082 EDITORIAL Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Immer wieder erreichen uns Anfragen von Lesern, die wissen wollen, wie hoch die Downloadzahlen für freiesMagazin sind. Wir wollen dieses Edito- rial nutzen, um allen einen Einblick in die Entwicklung der letzten Monate zu geben. Die Daten sind bereinigt, sodass nur abgeschlossene Dateiüber- tragungen gezählt werden. Was wir natürlich nicht wissen und daher auch nicht korrigieren können, ist, ob jeder Leser wirklich nur einmal herunter- lädt oder eine Ausgabe in mehreren Etappen liest und jeweils nur öffnet und nicht lokal speichert. Ähnlich ist es natürlich bei der Mobilversion. Wie viele der Aufrufe der jeweiligen HTML-Seite nun zu Bots gehören oder nur angesurft und nicht gelesen werden, ist nicht herauszufinden. Da diese Un- sicherheitsfaktoren aber für jede Ausgabe gleich sind, ist die Entwicklung über die letzten Monate auf jeden Fall aussagekräftig. Wir freuen uns je- denfalls, dass freiesMagazin mittlerweile eine so große Leserschaft hat.

Zum Vergleich: Die ersten zwei Ausgaben lagen nur bei jeweils unter 2000 Downloads, schon nach den ersten Monaten konnten wir einen großen An- stieg verzeichnen. Danach fluktuieren die Zahlen mehr oder minder stark, was unter anderem auch am Serverausfall im September 2007 lag. Inzwi- schen sind wir bei über 10.000 Downloads pro neuer Ausgabe. Entwicklung der Downloadzahlen von freiesMagazin Wir möchten uns an dieser Stelle daher auch bei allen unseren Lesern be- (März 2006 bis April 2008). danken, die uns die Treue gehalten haben und freuen uns über jeden, der Gefallen an freiesMagazin findet. Natürlich darf man aber auch die vielen Wir wünschen viel Spaß mit dieser Ausgabe, Ihre fleißigen Autoren nicht vergessen, denn ohne die wäre freiesMagazin nur ein leeres Stück PDF. In den letzten zwei Jahren haben zirka 50 Autoren, Newsschreiber und Korrektoren am Magazin gearbeitet. Vielen Dank dafür! Natürlich freuen wir uns auch weiterhin über neue Autoren. Wenn Sie In- teresse haben, einen Artikel für freiesMagazin zu verfassen, schreiben Sie E. Drud D. Wagenführ einfach eine E-Mail an .

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/20083 LESERBRIEFE Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse Barrierefreiheit Besonders dankbar sind wir über Ihre Anregung, zur Verfügung – wir Erst einmal ein Lob, freiesMagazin ist sehr gut. in den Interviews gezielt nach dem Thema Bar- freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen zum Vor allem lässt sich die PDF-Variante gut mit dem rierefreiheit/Zugangshilfen zu fragen. Wir halten Magazin. Finereader in Word oder einfache Textdokumen- dies für eine sehr gute Idee und werden das für te übertragen, um sie danach ohne Acrobat Rea- die nächsten Interviews sofort umsetzen. Ob sich An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich der lesen zu können. das für bereits geführte Interviews noch nach- ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut Was aber irgendwie zu fehlen scheint, ist das träglich erfragen lässt, können wir leider nicht gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür- Thema Accessibility. So z. B. in Ausgabe Nr. 3 versprechen. lich freut), aber nur durch Kritik können wir uns ver- dieses Jahres, wo über Mobile, das Ob Ubuntu Mobile oder andere Linux-basierende bessern. C.U.O.N.-System sowie der Client pyCuon und Mobildistributionen auch auf Barrierefreiheit set- Lob Linux im mobilen Einsatz berichtet wurde oder zen, können wir Ihnen leider nicht sagen. Ak- Ich habe mir heute über den Tag die aktuelle Aus- in der Ausgabe Nr. 4 über die neuesten Entwick- tuell ist uns nur Knoppix mit Adriane und Or- gabe des Magazins auf der Zunge zergehen las- lungen bei KDE und GNOME. Und auch bei ca bekannt, welches sich diesem Thema explizit sen. Seit letzter Ausgabe verfolge ich Euer Heft. den Interviews wird nie nach der Zugänglichkeit annimmt. Gegebenenfalls können unsere Leser Ich muss sagen, ich finde es toll. Der Schreib- für Behinderte gefragt, obwohl doch eigentlich hier weiterhelfen und ihre Erfahrungen in diesem stil gefällt mir im Allgemeinen, da er locker ist, das Ubuntu-Projekt selbst für Accessibility steht. Bereich an sen- aber man durchaus Information bekommt. Die Wenn ich so über Ubuntu Mobile lese, frage ich den. Themenauswahl hat mir im Allgemeinen recht mich als Blinder: Kann ich das überhaupt bedie- Nochmal Zattoo gut gefallen. Speziell der Bericht über das Linux- nen? Gibt es dort einen Screenreader wie z. B. Ich muss leider ihre Antwort auf eine Leserbrief Handy war für mich Antrieb, mich mit dem Thema Orca? Und wie sieht es in Zukunft aus mit Han- in der Version 2008-04 korrigieren: „. . . empfängt mal selbst näher zu befassen. Auch Infos über dys auf Linux-Basis? Werden wir da wieder mal man neben den schweizer Sendern ORF und SF Rechtsfragen oder aktuelle Entwicklungen dies- blind dastehen? Das wäre sehr enttäuschend. ... “ Ich möchte nur klarstellen, dass der ORF ein bezüglich finde ich gut. Die Aufmachung gefällt Fragt ruhig in Euren Interviews nach dem Thema Österreichischer Rundfunk ist. Samuel Gyger mir auch. Ich bin normalerweise kein Freund von Accessibility, vor allem bei Entwicklern. Ich den- ke bzw. ich hoffe, dass wenn bei Entwicklern die Bildschirm-Lesen, aber im Präsentationsmodus Nur als kleinen Hinweis am Rande: Der Sender Nachfrage zur Zugänglichkeit kommt, auch mehr vom KPDF fand ich’s sehr angenehm. Mathias ORF ist kein schweizer Fernsehsender, sondern dafür getan wird. Holger Daut ein österreichischer. Andre Ess freiesMagazin: Herzlichen Dank für Ihr wirklich freiesMagazin: Vielen Dank für Ihren Leserbrief. umfangreiches Lob! So bringt die Arbeit am Ma- freiesMagazin: Da ist uns in der Tat ein peinli- Wir freuen uns, dass Ihnen freiesMagazin gut gazin doppelt Spaß. Wir hoffen, dass Sie auch cher Fehler unterlaufen, da natürlich nur das SF gefällt. Außerdem ist es schön zu hören, dass weiterhin viel Freude an freiesMagazin haben zu den schweizer Sendern gehört. Vielen Dank sich unsere PDF-Variante gut ohne PDF-Viewer werden. für Ihren Hinweis. lesen lässt.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/20084 LESERBRIEFE

PDF per RSS dem es nur einen Klick erfordert, um die Ausga- bekannt. Es gab in der Vergangenheit maximal In den Leserbriefen von Ausgabe 03/2008 be als PDF herunterzuladen, da der Link direkt in Probleme bei den Updates, sodass einige Grafik- fragt Ralph Dörr nach einer Möglichkeit, der Ankündigung steht. kartentreiber falsch eingespielt wurden und der freiesMagazin automatisch per E-Mail zu erhal- X-Server nicht mehr startete. Dies war aber nicht ten, was Ihr jedoch aus einleuchtenden Gründen PSTricks-Artikel die Schuld des Update-Managers, sondern des nicht wollt und stattdessen auf den RSS-Feed Die beiden Beiträge zu PSTricks aus Grafiktreiberpaketes. verweist. Zu diesem hätte ich jedoch einen Ver- freiesMagazin 11/2007 und 12/2007 waren echt INKS besserungsvorschlag: Wäre es möglich, dass hilfreich. Ich hatte mich schon immer gefragt, wie L A man nicht nur über die neueste Ausgabe in- man vernünftige Abbildungen für LTEX erzeugt [1] http://www.rssboard.org/rss-specification formiert wird, sondern diese auch gleich, wie und als ich kürzlich eine Grafik brauchte, erinner- #ltenclosuregtSubelementOfLtitemgt bei einem Podcast, angehängt wird und so von te ich mich an die Artikel von damals. Also: ein geeigneter Software (Podcatcher oder Freedrea- großes Lob für beiden Beiträge und vielen Dank! der) automatisch heruntergeladen wird? Es gibt Bastian Harendt in RSS das „enclosure“-Element [1], das es er- freiesMagazin: Es freut uns (und vor allem Do- möglicht, Dateien an einen Post anzuhängen. minik Wagenführ als Autor), dass Ihnen die Bei- Dies ist auch relativ gängig, beispielsweise bei träge geholfen haben. Podcasts, die so automatisch heruntergeladen werden, ist jedoch nicht auf Audiodateien be- Fehler im LinuxMint-Artikel schränkt. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Feed Im LinuxMint-Artikel steht, dass Ubuntu lang- „Datenschleuder“ vom „Chaosradio Podcast Net- sam ist, weil im Kernel ständig neue Patches work“, bei dem PDFs über RSS verteilt werden. kommen. Das ist falsch, das beeinträchtigt die Mit welchen Hilfsmitteln sich das konkret umset- Geschwindigkeit nur minimal. Der Hauptgrund, zen lässt, ist mir allerdings auch nicht bekannt. warum es träge ist, liegt an der Software. Beim Ich denke, damit hätte man eine gute Alternati- Starten von GNOME unter Ubuntu wird vieles ge- ve zum E-Mail-Versand gefunden und würde die startet, das die Benutzung komfortabler macht. Möglichkeiten von RSS voll ausnutzen. Wenn man aber alles deaktiviert hat, bekommt Felix Dreißig man auch ein schnelles System, welches sich kaum von Debian unterscheidet, aber nicht mehr freiesMagazin: Wir werden uns das „enclosure“- so anfängerfreundlich wäre. Element ansehen, können aber nicht verspre- Adrian Böhmichen chen, dies auch umsetzen zu können. In unse- rem CMS Drupal gibt es als Standard keine Mög- freiesMagazin: Danke für diese Richtigstel- „Boombox“ © by Randall Munroe lichkeit, einen neuen RSS-Feed zu definieren. lung. Eine zweite „Falschmeldung“ sind die an- (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/159 Hier sind wir wahrscheinlich auf Plugins ange- geblichen Sicherheitslücken im Ubuntu-Update- wiesen, soweit diese existieren. Bis dahin sollte Manager. Uns sind keinerlei Sicherheitslücken Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe- man weiter einen RSS-Feedreader benutzen, in nenfalls zu kürzen.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/20085 NACHRICHTEN Distributionen aktuell

Es gab letzten Monat viele neue Versionen der plan eingehalten werden kann und Lenny im Tester heißt es nun weiter Fehler suchen, damit verschiedensten Linux-Distributionen. Der Artikel September 2008 erscheinen soll [4]. Für eine die finale Version demnächst erscheinen kann soll die Neuigkeiten kurz zusammenfassen. bessere Kommunikation wurde die im August [9]. 2007 eingestellte „Debian Weekly News“ durch Arch Linux die „Debian Project News“ fortgeführt [5]. gNewSense Das Arch-Linux-Team hat den Release Candi- gNewSense basiert auf Ubuntu und soll ein frei- date 2008.4-RC für die kommende Version von Fedora es System ohne proprietäre Komponenten be- Arch Linux veröffentlicht. Unter anderem wird Wegen einiger Komplikationen hat sich das reitstellen. Die finale Version 2.0 DeltaH ist kurz nun auch der Start von einem USB-Stick un- Fedora-Team entschieden, die finale Version von nach der Ubuntu 8.04-Veröffentlichung erschie- terstützt, von dem man das Live-System auch Fedora 9 um zwei Wochen auf den 13. Mai 2008 nen. Änderungen sind unter anderem die neue installieren kann. Zum Download stehen wie- zu verschieben. Dafür ist die erste Preview er- Hardy-Basis, ein neues Artwork, der Wechsel der Versionen für 32-bit- und 64-bit-Rechner als schienen, die als Installations-CD und -DVD für des Browsers BurningDog (Firefox) zu Epiphany Core- und FTP-Installation bereit [1]. 32-bit-, 64-bit- und PowerPC-Architekturen sowie und vieles mehr. DeltaH kann als Live-CD herun- als Live-CD mit GNOME oder KDE zur Verfü- tergeladen werden [10]. Damn Small Linux gung steht. Alle großen Änderungen waren be- Nachdem im März der Release Candidate er- reits in der Beta-Version von März enthalten, es Mandriva schienen ist, wurde nun Damn Small Linux 4.3 in gab nur einige neue Programm- und Sicherheits- Mandriva 2008.1 Spring ist als Aktualisierung der finalen Version veröffentlicht. Neben neuen aktualisierungen. Demnächst soll noch ein Re- von Mandriva 2008 erschienen. Vor allem die Programmversionen wie Firefox 2 wurde vor al- lease Candidate erscheinen [6]. Nach Fedora 9 Bedienoberfläche wurde intuitiver gestaltet und lem an der Downloadgröße gedreht, sodass die wird auch der Fedora-Vorstand neu gewählt und neue Programme sollen das Arbeiten erleich- ISO-Images nur um die 50 MB klein sind [2]. Red Hat hat sich bereiterklärt, auf einen der neun tern: Die grafische Paketverwaltung RPMdra- Sitze – und damit auf die Mehrheit – zu verzich- ke zeigt mehr Informationen zu den Paketen Debian ten. Damit etabliert sich Fedora immer weiter als an, NTFS-Partitionen können sofort beschrieben Von Debian 3.1 „Sarge“ ist die achte und letz- Gemeinschaftsprojekt [7]. werden und Windows Vista-Konten werden bei te Aktualisierung erschienen, wobei in die neue Auch von der Gemeinschaft entwickelt ist das der Installation importiert. Aufgrund rechtlicher Version hauptsächlich wieder Sicherheitsupda- neue MythDora 5.0 erschienen. Es basiert auf Probleme wurde LinDVD aus der PowerPack- tes und Fehlerkorrekturen eingeflossen sind. Seit Fedora 8 und enthält MythTV 0.21. Die Distri- Edition entfernt. Auf dem Asus EeePC soll Man- Ende März gibt es keine Sicherheitsupdates bution dient damit als leichter Zugang zum TV driva Spring ohne weitere Änderungen laufen. mehr und Debian 3.1 wird im September mit schauen und aufnehmen [8]. Mandriva 2008.1 steht als One-Edition (Live- Debian 5.0 „Lenny“ komplett ausgemustert wer- und Installations-CD) mit KDE und GNOME für den [3]. Laut Debian-Releasemanager Martin Gentoo 32-bit-Rechner und als Free-Edition (ohne pro- Zobel-Helas gehen die Entwicklungen an der Ohne viele Informationen wurde die zweite Beta- prietäre Inhalte) auch als DVD und für 64-bit- neuen Version gut voran, sodass der Release- Version von Gentoo veröffentlicht. Für die Beta- Rechner zum Download bereit [11]. Auch eine

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/20086 NACHRICHTEN

Xfce-Version ist verfügbar [12]. Zusätzlich wurde die jeweilige Distribution auf dem kleinen Laptop einige wichtige Sicherheitsupdates und kleine- am 13. April 2007 die Unterstützung für Mandriva optimal laufen lassen. Auch Mandriva läuft seit re Fehlerausbesserungen gab, wurde die finale Linux 2007.0 eingestellt. Benutzern wird empfoh- Version 2008.1 auf dem EeePC. Mit Puppeee Version am 1. Mai veröffentlicht. Als Desktopum- len, auf eine neuere Version zu wechseln [13]. ist nun eine weitere Linux-Distribution, basierend gebungen kommen 4.4.2 und KDE 3.5.9 auf Puppy Linux, hinzugekommen, die mit 139 zum Einsatz und auch der Kernel hat ein Update openSUSE MB Installationsgröße sehr schlank ist. Das Sys- auf die neueste Version 2.6.24.5 erfahren. Durch Für die im Juni 2008 erscheinende openSUSE- tem läuft komplett im Speicher und ist dadurch die Hardware Abstraction Layer (HAL) können Version 11.0 sind die erste und zweite Beta- besonders schnell [18]. Administratoren nun Benutzerrechte für Hardwa- Version erschienen. Darin enthalten ist der neue rekomponenten vergeben und USB-Geräte wie Linux-Kernel 2.6.25, AppArmor als Sicherheitslö- sidux USB-Sticks oder -Kameras werden sofort beim sung, Hypervisor Xen für die Virtualisierung und Mit knapp zwei Wochen Verspätung ist sidux Anschließen als USB-Speicher erkannt. Die ISO- der Soundserver Pulse Audio. Als Desktopum- 2008-01 „Nyx“ erschienen. Die auf Debian/Sid Dateien für die -DVD können auf den gebung stehen KDE 4.0.3, KDE 3.5.9, GNOME basierende Distribution benutzt noch das alte Servern heruntergeladen werden. [21] 2.22 und Xfce zur Verfügung [14]. In der Beta 2 KDE 3.5.9 und den Kernel 2.6.24.4, hat sonst wurden vor allem Fehler ausgebessert und ein aber Neuerungen im DNS-Management und im Ubuntu neues Artwork eingebracht [15]. Buildsystem erfahren. Zusätzlich gab es Upda- Nach dem Release Candidate am 18. April [22] Dafür endet für openSUSE 10.1 die Versorgung tes bei den kernelbezogenen Funktionen (High ist eine Woche später die finale Version von mit Sicherheitsupdates offiziell am 15. Mai 2008, Resolution Timer und Dynamic Ticks) und bei Ubuntu 8.04 LTS „Hardy Heron“ veröffentlicht wird aber wohl noch bis Ende Mai fortgeführt. Be- den WLAN-Treibern für Realtek-Karten. Nyx ist worden [23]. Neu ist vor allem GNOME 2.22, nutzern wird empfohlen, auf eine neuere Version als CD-Version „KDE-Lite“ für jeweils 32-bit- und OpenOffice.org 2.4, Firefox 3 Beta 5 und Pulse zu wechseln [16]. 64-bit-Rechner und als kombinierte 32-bit- und Audio. Ubuntu 8.04 ist eine LTS-Version („Long 64-bit-DVD „KDE-Full“ erhältlich [19] (siehe auch Term Support“) und wird drei Jahre auf dem PCLinuxOS „sidux – aktuell, schnell und sicher“ auf Seite 33). Desktop- und fünf Jahre auf dem Server-Markt PCLinuxOS ist vor allem bei KDE-Benutzern Eine weitere Neuheit ist der Zusammenschluss mit Sicherheitsupdates versorgt. Ebenfalls neue sehr beliebt. Ein Gemeinschaftsprojekt hat die von sidux und Seminarix, die die erste gemein- Versionen gab es von Kubuntu, welches aber Distribution nun mit GNOME erweitert, sodass same Version 2008-01 veröffentlicht haben. Se- aufgrund der KDE 4-Integration keinen LTS- PCLinuxOS GNOME 2008.1 zum Download be- minarix ist ein Bildungsprojekt für die Lehreraus- Status erhielt, Xubuntu, Edubuntu, Mythbuntu reitsteht. Die Version basiert auf PCLinuxOS Mi- bildung, das mit freier Software die Lehrkräfte an und diversen anderen *buntu-Varianten. niMe 2008, welches im Januar erschienen ist das Thema heranführen will. Wie sidux auch ist Damit Ubuntu im Mobilbereich Fuß fassen kann, [17]. sidux-seminarix als Live-CD erhältlich und lässt will man die Distribution nun auch auf die ARM- sich ebenfalls auf eine Festplatte oder USB-Stick Architektur portieren. Bis auf wenige Ausnahmen PuppyLinux installieren [20]. läuft die Software ohne Probleme, sodass die Der Asus EeePC wird immer bekannter, nur das Umsetzung auf einem Nokia N800 Tablet bereits vorinstallierte Xandros Linux sagt vielen Benut- Slackware gezeigt werden konnte [24]. zern nicht zu. Bisher gibt es spezielle Anpassun- Nachdem Ende April der letzte Release Candida- gen von Xubuntu, ZenLinux und PCLinuxOS, die te von Slackware 12.1 erschienen ist, in dem es

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/20087 NACHRICHTEN

Wichtiger Hinweis: Alpha- und Beta-Versionen [7] http://www.pro-linux.de/news/2008/12600.html [16] http://www.heise.de/open/news/meldung/106120 sind nicht für den täglichen Einsatz, sondern nur [8] http://g-ding.tv/?q=node/3233 [17] http://www.linux.com/feature/131936 für Entwickler und Tester gedacht! (dwa) [9] http://distrowatch.com/?newsid=04866 [18] http://www.linux.com/feature/131070 [10] http://www.gnewsense.org/Main/Deltah [19] http://sidux.com/Article417.html LINKS [11] http://www.heise.de/open/news/meldung/106268 [20] http://www.pro-linux.de/news/2008/12584.html [1] http://archlinux.org/news/389/ [12] http://club.mandriva.com/xwiki/bin/view/Main/ [21] http://www.slackware.com/announce/12.1.php [2] http://www.pro-linux.de/news/2008/12598.html 2008SpringXFCE [22] http://ubuntuusers.de/ikhaya/1005/ [3] http://www.pro-linux.de/news/2008/12558.html [13] http://www.pro-linux.de/news/2008/12533.html [23] http://ubuntuusers.de/ikhaya/1012/ [4] http://www.pro-linux.de/news/2008/12551.html [14] http://www.golem.de/0804/59156.html [24] http://ubuntuusers.de/ikhaya/1010/ [5] http://www.pro-linux.de/news/2008/12594.html [15] http://news.opensuse.org/2008/05/03/ [6] http://www.golem.de/0804/59107.html announcing-opensuse-110-beta-2/

Adobe öffnet Flash-Spezifikation

Mit dem am 1. Mai gestarteten „Open Screen Aber auch Open-Source-Implementation von nach wie vor Closed Source und damit proprie- Project“ will Adobe seinen Produkten Flash Flash wie Gnash [3] oder swfdec [4] können da- tär. (dwa) Player und AIR („Adobe Integrated Runtime“) zu von profitieren, da sie nun die SWF-Spezifikation INKS einer größeren Verbreitung verhelfen [1]. Zur Auf- ohne Beschränkungen einsehen dürfen. Beide L gabe des Projektes gehören unter anderem: Projekte sind mit ihrer Freude aber zurückhal- [1] http://www.adobe.com/aboutadobe/pressroom/ ¢ keine Beschränkungen mehr für die Benut- tend. Nach eigenen Aussagen kann swfdec be- pressreleases/200804/050108AdobeOSP.html zung der SWF- und FLV/F4V-Spezifikation, reits alles, was in den Spezifikationen steht und [2] http://www.heise.de/mobil/newsticker/meldung/ 107271 ¢ Freigabe der Programmierschnittstellen des die Entwicklung werde durch die Öffnung nicht [3] http://www.gnashdev.org/ Flash Players, schneller vorangehen [5]. Gnash ist noch etwas vorsichtiger und hätte lieber eine klare Aussage, [4] http://swfdec.freedesktop.org/ ¢ Veröffentlichung des Adobe Flash Cast- und dass das Projekt keine Patentklagen zu fürchten [5] http://lists.freedesktop.org/archives/swfdec/ des AMF-Protokolls, hat [6]. 2008-May/001459.html ¢ keine Lizengebühren mehr für Flash Player [6] http://lists.gnu.org/archive/html/gnash-dev/ und AIR. Zum Schluss sei noch gesagt, dass die Öffnung 2008-05/msg00000.html Mit dieser Öffnung will Adobe Flash vor allem der Spezifikation aus Adobes Flash Player keine [7] http://markusthielmann.com/blog/adobe_lifts_ auch auf Mobilgeräten verbreiten, auf denen die- Open-Source-Software macht, genauso wie die restrictions_flash_specifications ses aktuell wegen der Lizenzgebühren und Li- offene PDF-Spezifikation nicht zu einem offenen zenzbestimmungen meist nicht genutzt wird [2]. Adobe Reader führt. Die Anwendungen bleiben

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/20088 NACHRICHTEN GNOME- und KDE-Konferenzen sollen gemeinsam stattfinden

In einem gemeinsamen Aufruf [1] suchen die Cornelius Schumacher, Direktor des KDE e. V., Die GUADEC 2008 wird vom 7. bis 12. Juli in GNOME Foundation und der KDE e. V. nach bezeichnet diesen Schritt als Durchbruch. Beh- Istanbul, Türkei, die Akademy 2008 vom 8. bis einem Veranstaltungsort, an dem die jährli- dad Esfahbod von der GNOME Foundation ver- 16. August in Leuven, Belgien, stattfinden. (hjb) che GNOME-Anwender- und Entwicklerkonfe- weist darauf, dass es mehr Gemeinsamkei- INKS renz GUADEC [2] und das KDE-Gegenstück ten als Unterschiede zwischen beiden Desktop- L Akademy [3] 2009 stattfinden können. Die Orga- Umgebungen gebe. Für freie Software auf dem [1] http://ev.kde.org/announcements/2008-04-22- nisationen gehen von einer Teilnehmerzahl von Desktop sei dies auf jeden Fall ein Gewinn. akademy-guadec.php rund 800 für die kombinierte Konferenz aus. [2] http://www.guadec.org/ Dabei sollen die Konferenzen unabhängig von- Noch ist jedoch nicht sicher, ob es tatsächlich [3] http://akademy2008.kde.org/ einander organisiert werden, eine Reihe von zur gemeinsamen Veranstaltung der Konferen- [4] http://mail.gnome.org/archives/foundation-list/ Vorträgen soll jedoch Vertreter beider Desktop- zen kommen wird. Beide Projekte halten auch 2008-April/msg00022.html Umgebungen ansprechen. Die Konferenz soll ei- nach Veranstaltungsorten für die GUADEC [4] [5] http://ev.kde.org/akademy/callforhosts.php ne Woche dauern und im Sommer 2009 stattfin- bzw. Akademy [5] Ausschau. den.

Hilferuf des „Debian Package of the Day“-Projektes

Unter dem Titel „A call for help“ [1] haben sich die das Engagement der Nutzer mit der Zeit mehr hoffen die Leiter darauf, dass viele Debian- und Debaday-Verantwortlichen an die Debian- und und mehr ab, sodass man sich vom einsti- Ubuntu-Freunde dem Aufruf folgen und einen Teil Ubuntu-Nutzer auf der ganzen Welt gewandt, gen Vorhaben verabschieden und die Veröffentli- zur Rettung des „Debian Package of the Day“ neue Artikel einzusenden und das Projekt so chungen auf zwei Artikel pro Woche minimieren beitragen. (awe) vor dem Aussterben zu retten. Seit die Websei- musste. Mittlerweile ist die Zahl der Einsendun- INKS te [2] im Dezember 2006 an den Start gegangen gen so gering geworden, dass es gerade mal für L ist, können fleißige User englischsprachige Arti- einen Beitrag in der Woche reicht. [1] http://debaday.debian.net/2008/04/10/ kel über die verschiedensten Anwendungen aus a-call-for-help/ den Debian-Paketquellen einsenden, die dann Aus diesem Grund blicken die Betreiber eher kri- [2] http://debaday.debian.net/ als „Package of the Day“ vorgestellt werden. tisch in die Zukunft und ziehen auch ein En- de des Debaday-Projektes in Erwägung, solan- Während die Beteiligung anfangs mit einer Pro- ge sich an der Unterstützung von Seiten der An- grammvorstellung pro Tag noch groß war, klang wender nichts ändert. Doch bevor es soweit ist,

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/20089 NACHRICHTEN Kernel-Rückblick

Mit Kernel 2.6.25 erschien Mitte April der jüngste ein neues Werkzeug zur Absicherung des Sys- Verbesserungen erfahren der neue Completely Spross der Linux-Kernel-Familie [1]. Eine kaum tems den Sprung in den Linux-Kernel geschafft. Fair Scheduler (CFS), der die Verteilung der überschaubare Anzahl an Änderungen steckt Es setzt ähnlich wie SELinux, das jetzt übri- Prozessor-Ressourcen auf die Prozesse verwal- darin, jedoch nicht alle unumstritten. So stößt gens auch im 64-bit-Umfeld klar kommt, das Prin- tet, als auch die Semaphoren für das Locking der bereits im Vorfeld von mancher Seite kriti- zip MAC (Mandatory Access Control) um, das von Systemressourcen, deren Code mit Generic sierte Patch, welcher nur noch GPL-kompatiblen die Zugriffe von Prozessen und Benutzern auf Semaphores über mehrere Architekturen zusam- Treibern den Zugriff auf die USB-Schnittstelle System-Ressourcen aufgrund festgelegter Re- mengefasst wird [7]. des Kernels gestattet, weiterhin auf wenig Ge- gelwerke steuert. SMACK soll sehr leichtgewich- Auch für den Paravirtualisierer KVM (Kernel- genliebe von Hardwareherstellern, die eben jene tig und daher einfacher in der Handhabung ge- Based Virtual Machine) wird etwas getan, er Schnittstelle nutzen. Nichtsdestotrotz ist er Be- genüber SELinux sein. Es gibt aber noch eine erhält Unterstützung für die IA64- und s390- standteil des fertigen Kernels und verlangt damit Menge an weiteren Änderungen [2] [3], die auch Architekturen, sowie die PowerPC 440-Reihe. immerhin zwei Jahre nach der ersten Ankündi- im Changelog [4] einsehbar sind. Auf x86 bekommt KVM das Nested Paging Fea- gung eine Reaktion seitens der Anbieter proprie- ture, ein Hilfsmittel für die Speicherbereichs- tärer USB-Treiber. NDISwrapper bleibt davon je- Die Entwicklung des nächsten Kernels 2.6.26 verwaltung Virtueller Maschinen, für AMDs doch erst einmal unbehelligt, wodurch weiterhin hat bereits Fahrt aufgenommen [5]. Unter den Barcelona- und Phenom-Prozessoren spendiert Windows-Treiber zur Ansteuerung von Netzwerk- bisher aufgenommenen Änderungen sind auch und dazu Intels Virtual Processor Identification. karten unter Linux verwendet werden können. ein paar alte Bekannte, wie zum Beispiel der Am bedeutendsten dürfte aber die Tatsache sein, Weiterhin bietet der neue Kernel auch eine Viel- Kernel-Debugger KGDB, der schon früher für dass KVM nun nicht mehr als experimentell an- zahl neuer Treiber, insbesondere sind hier die Diskussionsstoff sorgte. Zwar wurde zu Beginn gesehen wird [8]. neu unterstützten WLAN-Chipsätze zu nennen. der 2.6.25-Entwicklung der Code überarbeitet Das derzeit im mm-Zweig befindliche Reiser4- So wird mit dem ath5k erstmals ein freier Treiber und nochmals eingehend geprüft, schaffte es Dateisystem wird den Sprung in den Kernel wohl für Atheros-Chips bereitgestellt, auch die verbrei- aber zeitlich nicht mehr in den Kernel 2.6.25. auch diesmal nicht schaffen. Der Reiser4-Code teten Realtek-Chips rtl8180 und rtl8185 werden Bekanntermaßen ist Torvalds ein Kritiker von ist mittlerweile auf Kernel.org beheimatet [9], nun unterstützt. Auch der Broadcom 4320, der Debugging-Werkzeugen im Kernel selbst, also nachdem die Webseite von Namesys INC, der in einigen Produkten von unter anderem Links- ist noch abzuwarten, ob KGDB auch im Kernel Firma des mittlerweile wegen Mordes verurteil- ys & Belkin zu finden ist, hat nun mit dem rn- verbleibt. ten Hans Reiser [10], nicht mehr erreichbar ist. dis_wlan einen eigenen Treiber. Wie versprochen (siehe „Kernel-Rückblick“, Der Completely Fair Sheduler (CFS) wurde über- freiesMagazin 04/2008, S. 13 [6]) wurde auch „Eine Aktualisierung des Linux-Kernels erfordert arbeitet und das neue Dateisystem ext4 erfuhr ei- der Patch, welcher zukünftig den Export von immer einen Reboot.“ Dieses Credo eines je- nige Verbesserungen, die in erster Linie der Sta- init_mm unterbindet, in Version 2.6.26 wieder den Systemadministrators könnte in Zukunft sei- bilität und Leistungssteigerung geschuldet sind, aufgenommen. Damit müssen Hersteller pro- ne Gültigkeit verlieren, würde Ksplice [11] Ein- es allerdings trotzdem noch nicht für den pro- prietärer Treiber, die diese alte Schnittstelle noch zug in die Linux-Distributionen halten. Das jüngst duktiven Einsatz qualifizieren. Mit SMACK hat nutzen, endgültig nachbessern. auf der Linux Kernel Mailing List vorgestellte Pro-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 10 NACHRICHTEN gramm [12] ermöglicht das Einspielen von Si- von Serversystemen bedeutet dies einen erheb- ChangeLog-2.6.25 cherheitsaktualisierungen in den Kernel, ohne lichen Gewinn, ließen sich die Ausfallzeiten der [5] http://www.heise.de/open/news/meldung/106755 die Notwendigkeit eines Neustarts des Systems. Server aufgrund von sicherheitskritischen Sys- [6] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- Der Kernel muss dazu im Vorfeld nicht einmal an- temaktualisierungen damit doch auf etwa 20 % 2008-04 gepasst werden. reduzieren, womit sich Enterprise Linux Versio- [7] http://www.heise.de/security/news/meldung/ Dies erreicht Ksplice dadurch, dass diese Ak- nen dann nach einer aktuellen Umfrage [13] zwi- meldung/107005 tualisierungen als Diff eingelesen und zusam- schen 12 und 30 Minuten durchschnittlicher Aus- [8] http://www.heise.de/open/news/meldung/107150 men mit dem vorhanden Quellcode des Ker- fallzeit im Jahr sehr gut am Markt positionieren [9] http://www.gossamer-threads.com/lists/linux/ nels in ein eigenes Modul gepackt werden. Die- würden. (mme) kernel/907537 ses Modul lässt sich dann zur Laufzeit nach- [10] http://www.silicon.de/cio/wirtschaft-politik/ LINKS laden. Ein Vorgehen welches regulär, mit Trei- 0,39038992,39190278,00/ bern beispielsweise, Anwendung findet. Nicht al- [1] http://kerneltrap.org/Linux/2.6.25_Long_ [11] http://web.mit.edu/ksplice/ le Aktualisierungen eigenen sich dafür, jedoch Promised [12] http://lkml.org/lkml/2008/4/23/330 konnte der Ksplice-Entwickler David Arnold über [2] http://kernelnewbies.org/LinuxChanges [13] http://www.heise.de/security/news/meldung/ 80 % der seit Mai 2005 aufgekommenen Kernel- [3] http://www.heise.de/open//artikel/105532 106572 Patches damit anwenden. Für Administratoren [4] http://www.kernel.org/pub/linux/kernel/v2.6/ VIA kündigt Open-Source-Treiberentwicklung an

VIA Technologies [1] gab letzten Monat in einem teljährlich – im Einklang mit etwaigen Änderun- und dieser auch nur in Binärform. Luc Verhae- Rundschreiben bekannt, dass man eine offiziel- gen im Kernel und neuen Versionen der großen gen, Betreiber des freien Unichrome-Projekts le Webseite unter http://linux.via.com.tw [2] ins Linux-Distributionen – entsprechende Aktualisie- und RadeonHD-Treiberentwickler, sagte dazu, Netz stellen und dort Treiber, Dokumentationen rungen bereitstellen. dass „sich nichts ändern werde. Sie [VIA] wer- sowie Quellcode für die Chipsätze VIA CN700, den nur unwartbaren Code fabrizieren und alles CX700/M, CN896 und VX800 veröffentlichen will. In dem Schreiben [3] heißt es weiter, dass die- in Binärformat herausgeben.“ Man kann nur hof- Ein Diskussionsforum und Unterstützung für wei- se Ankündigung der erste Schritt ist, um den An- fen, dass VIA dies doch ändern will. (dwa, mbe) tere Produkte sollen später im Laufe des Jahres forderungen der Open-Source-Gemeinde besser INKS folgen. gerecht zu werden und man sich verpflichtet füh- L le, den Grad der Zusammenarbeit mit der Ent- [1] http://www.via.com.tw/ Ziel ist es laut VIA, eine bestmögliche Open- wicklergemeinde zu verbessern. [2] http://linux.via.com.tw/ Source-Unterstützung für die Beschleunigung [3] http://www.via.com.tw/en/resources/pressroom/ von 2-D, 3-D und Video-Wiedergabe auf den Nachdem die Webseite online gestellt wurde, pressrelease.jsp?press_release_no=2088 VIA-Prozessor-Plattformen zu erreichen. Zu die- ziehen Phoronix bereits ein Fazit, welches sehr [4] http://www.phoronix.com/scan.php?page=article sem Zweck möchte man eng mit der Open- vernichtend ist [4]. Aktuell wird nur ein Treiber &item=via_bluff&num=1 Source-Gemeinde zusammenarbeiten und vier- für UniChrome-Karten für Suse Linux Enterpri- se 10 SP1 und Ubuntu 8.04 LTS angeboten – © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 11 NACHRICHTEN OpenOffice.org 2.4 beseitigt Sicherheitslücken und veröffentlicht Portable-Version

Gut drei Wochen nach Veröffentlichung der Ver- Dateiformats Quattro-Pro, EMF und OLE. Nähe- sierend auf OpenOffice.org 2.4 beinhaltet die sion 2.4 von OpenOffice.org [1] ließen die Ent- res zu den einzelnen Sicherheitslücken wollten Portable-Variante neben den zahlreichen Neu- wickler der freien Büro-Suite Informationen über die Verantwortlichen von OpenOffice.org nicht heiten und Verbesserungen des großen Bruders Sicherheitslücken verlauten, die in der aktuel- verraten, es wurde aber ihren Angaben zufolge auch einen aktualisierten Programmstarter und len Ausgabe bereinigt wurden. Das Entwickler- noch keine der Schwachstellen für einen Angriff verschiedene Ausbesserungen im Zusammen- team begründete die Zurückhaltung der Meldung ausgenutzt. Damit dies auch so bleibt, sollten alle spiel mit Python. OpenOffice.org Portable 2.4 damit, dass man den Programmierern der auf Nutzer einer älteren Ausgabe umgehend auf die kann auf PortableApps.com [4] heruntergeladen dem OpenOffice.org-Code basierenden Anwen- Version 2.4 aktualisieren, welche man im Dow- werden, steht aber bisher leider nur für Windows- dungen Zeit gegeben habe, die Updates in ih- nloadbereich [3] der Projektseite herunterladen Systeme zur Verfügung. (awe) re Produkte einzuarbeiten. Unter den behobe- kann. INKS nen Schwachstellen finden sich hauptsächlich L vier kritische Sicherheitslücken, die es Angreifern Nahezu gleichzeitig mit der Nachricht über [1] http://ubuntuusers.de/ikhaya/963/ ermöglichen könnten, Schadcode auf dem Com- die korrigierten Sicherheitsmängel vermeldete [2] http://www.openoffice.org/security/bulletin.html puter des Nutzers auszuführen [2]. Eine von ih- OpenOffice.org die Fertigstellung der Portable- [3] http://download.openoffice.org/ nen kam in manipulierten ODF-Textdokumenten Version 2.4. Die mobile Ausführung der Bürosoft- [4] http://portableapps.com/de/apps/office/ vor, die den W3C-Standard „XForms“ enthielten, ware lässt sich direkt von einem USB-Stick oder openoffice_portable die anderen bei der Vearbeitung von Dateien des einem anderen Speichermedium starten und be- nötigt keine Installation auf dem Computer. Ba-

Neues aus der Welt der Mobilgeräte

Ultra Mobile PCs (UMPCs) Mit seinem HP 2133 Mini-Note will auch HP auf Windows XP oder in den USA – dort aber auch Fukato will mit dem Mini-Laptop datacask jupiter dem Mini-Notebookmarkt mitmischen. Das Ge- mit SLED 10 – verfügbar [2]. 0817a einen Konkurrenten zum Asus EeePC ver- rät enhält eine VIA C7-CPU mit 1,2 GHz Leis- Van Der Led (VDL) Design hat in den Nie- öffentlichen. Der Laptop besitzt ein 8-Zoll-Display tung, eine 120 GB Festplatte und 1 GB RAM derlanden einen weiteren EeePC-Konkurrenten mit 800x480 Pixeln, 512 MB RAM und eine AMD (2 GB bei der Windows-Version). Das WXGA- angekündigt. Der UMPC mit dem Codena- Geode CPU mit 500 MHz. Als Betriebssystem Display umfasst 8,9 Zoll, dazu hat das Notebook men „Jisus“ besitzt eine 1 GHz Loongson-CPU, kommt ein Linux zum Einsatz, es ist aber bis- ein Touchpad und WLAN. Als Betriebssystem 512 MB RAM, 4 GB Flashspeicher und ein 8,9- her nicht entschieden, welches. Der Verkaufs- soll SUSE Linux Enterprise Desktop (SLED) 10 Zoll-Display mit 800x480 Pixeln. „Jisus“ läuft mit preis des Laptops liegt bei 280 Euro und es wird oder Windows zum Einsatz kommen. Aktuell ist Ubuntu Linux und soll ab Ende Mai für ca. voraussichtlich ab Mai 2008 verfügbar sein [1]. das Gerät nur bei einem britischen Händler mit 300 Euro verfügbar sein [3].

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 12 NACHRICHTEN

Notebooks „One Laptop per Child“-Projekt [7] http://www.linuxjournal.com/content/domo- Die Firma InkMedia will mit dem Ink Mobile Nachdem sich vorletzten Monat der Chefentwick- arigato-mr-androidato%E2%80%94- Computer (Ink MC) ein auf embedded Linux ler Ivan Krstic´ vom OLPC-Projekt verabschiedet introduction-new-google-mobile-linux- basierendes Notebook für unter 300 Dollar ver- hat, ging letzten Monat auch der zweite Mann framework-android öffentlichen. Das Gerät enthält eine VIA C7- hinter OLPC-Gründer Nicholas Negroponte, der [8] http://www.pro-linux.de/news/2008/12613.html CPU und besitzt ein 8,6-Zoll-SVGA-Display mit Manager Walter Bender. Nach eigenen Angaben [9] http://www.thestate.com/technology-wire/story/ 800x600 Pixeln. Daneben hat es natürlich USB- sei er ausgebrannt, wolle seine Energie danach 383365.html Anschlüsse und WLAN. Die Besonderheit ist das aber bei anderen Kleingeräten einbringen [8]. [10] http://practical-tech.com/infrastructure/olpc-its- fest auf einem 2 GB Flashspeicher integrierte Der wahre Grund waren wahrscheinlich interne about-the-kids-not-open-source/ Linux-System, in welchem man nicht speichern Streitigkeiten. So hat Negroponte in einem Inter- [11] http://www.fsf.org/blogs/rms/can-we-rescue-olpc- kann. Für eigene Daten dient ein 128 MB klei- view angegeben, dass der XO-Laptop in Zukunft from-windows ner externer Flashspeicher, kann durch zwei SD- nur mit WindowsXP ausgeliefert werden könne. Slots aber erweitert werden [4]. Grund sei, dass die auf Fedora basierende Ober- fläche Sugar nicht gut zu handhaben sei und die Sonstige Hardware neueste Flash-Version 9 nicht unterstützt werde Hardware- und Grafikchip-Hacker können das [9]. Es ist unklar, welche Richtung das OLPC- Entwicklerboard „ODG1“ ab sofort für 1500 US- Projekt in Zukunft einschlagen werde. Negropon- Dollar vorbestellen. ODG1 soll zu dem freien te betonte danach noch einmal, dass es beim Grafikadapter OGA führen, der 2-D- und 3-D- OLPC-Projekt nicht darum gehe, Open Source Unterstützung bietet und vollkommen offen ist als Lernmodell zu etablieren, sondern viele Kin- [5]. der zu erreichen [10]. Inzwischen hat sich auch Richard Stallman zu dem Thema geäußert [11]. Software Demnach würde er das OLPC-Projekt gerne vor Laut Robert Love von Google soll die Mobil- Windows retten, da mit einem proprietären Sys- plattform Android demnächst vollständig geöffnet tem auf dem XO-Laptop niemandem ein Gefallen werden. Aktuell liegen einige Teile noch nicht im getan werden würde. (dwa) Quellcode vor, da, laut eigenen Aussagen, diese sich noch in der Entwicklung befänden und der LINKS Code erst etwas aufgeräumt werden müsse [6]. [1] http://www.gulli.com/news/fukato-greift-asus- Wer einen sehr ausführlichen Einblick in Googles eeepc-an-2008-04-07/ Android erhalten möchte, findet in dem Artikel [2] http://www.pro-linux.de/news/2008/12544.html „Domo Arigato Mr Androidato – An Introduction [3] http://www.heise.de/open/news/meldung/106408 to the New Google Mobile Linux Framework, An- [4] http://www.linuxdevices.com/news/ droid“ [7] eine sehr ausführliche Einleitung in die NS3441111408.html Software und den Aufbau der Mobilplattform. [5] http://www.pro-linux.de/news/2008/12562.html „Wikifriends“ © by Randall Munroe [6] http://www.pro-linux.de/news/2008/12576.html (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/185

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 13 NACHRICHTEN OOXML – Die unendliche Geschichte

Nachdem Office OpenXML Anfang April ein ISO- von Vergabeverfahren“ ausgeschlossen werden. erstellt seit dem 1. April 2008 alle neuen Doku- Standard geworden ist, soweit bis Ende Mai kein Da dies mit der letzten Strafe von 899 Millionen mente im ODF. Bis Ende 2008 sollen alle Rech- nationales Gremium nachträglich offiziell Ein- Euro auf Microsoft zutreffe [7], kann man auf die ner auf OpenOffice.org migriert sein [10]. Und spruch erhebt, gibt es immer noch Stimmen, die Antwort gespannt sein. auch in Australien gibt es aller Wahrscheinlich- die Unregelmäßigkeiten anprangern. Vor allem keit eine weitere Schlappe für Microsoft. In New in Norwegen, bei dem sich das Ländergremium Die ISO hat sich derweil vorgenommen, OOXML South Wales will man die 41.000 Schulrechner über die Empfehlung von 80 % der technischen zu betreuen und zu verbessern, nachdem es nun von Microsoft Office auf OpenOffice.org umstel- Experten hinwegsetzte und die Zustimmung für ein Standard geworden ist. Zusätzlich hofft man, len bzw. neue Rechner gleich gar nicht erst mit OOXML erteilte [1], wird der Ton etwas schärfer. die Betreuung für das OpenDocument Format dem Microsoft-Produkt bestücken. Auch ein Up- So hat das norwegische Standardisierungsgre- (ODF) auch übernehmen zu können, um so bei- grade auf Windows Vista hat das Bildungsminis- mium Beschwerde bei der Europäischen Kom- de Standards zusammenzuführen. In Zukunft sei terium abgelehnt [11]. (dwa) mission eingelegt und im letzten Monat fand es dann vielleicht sogar möglich, dass es einen INKS auch eine Demonstration in Oslo gegen OOXML Grundstandard gebe, auf dem die beiden ande- L statt [2], auf der auch der inzwischen zurück- ren aufbauen [8]. [1] http://blogs.freecode.no/isene/2008/03/30/ getretene „Standards Norway“-Vorsitzende Steve promoting-the-repair-shop-philosophy/ Nach wie vor ist man in vielen Ländern nicht Pepper seine Meinung kundtat [3]. Anfang Mai [2] http://www.linux-magazin.de/news/proteste_ von OOXML überzeugt. Mit den „Standards und hat auch die UK and Open Systems User gegen_microsofts_ooxml_halten_an Architekturen für E-Government-Anwendungen“ Group (UKUUG) Klage gegen die British Stan- [3] http://topicmaps.wordpress.com/2008/04/18/the- (SAGA) in der Version 4.0 hat die deutsche dards Institution (BSI) erhoben. Es soll entschie- norway-vote-what-really-happened/ Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bun- den werden, ob der Abstimmungsprozess regu- [4] http://www.golem.de/0805/59415.html desregierung für Informationstechnik in der Bun- lär abgelaufen ist und die „Ja“-Stimme rechtmä- [5] http://www.internetnews.com/government/ desverwaltung (KBSt) offiziell ODF als erste ßig war [4]. Die Europäische Kommission teilte article.php/3739206 Wahl in allen Behörden empfohlen [9]. Auch in mit, dass man bereits ein Auge auf den OOXML- [6] http://www.heise.de/newsticker/meldung/106310/ Großbritannien empfiehlt die Behörde der briti- Abstimmungsvorgang geworfen habe [5]. [7] http://www.linux-magazin.de/news/microsoft_ schen Regierung für Informations- und Kommu- muss_899_millionen_euro_geldstrafe_zahlen Die Grünen-Politikerin Heide Rühle ging sogar nikationstechnologie im Bildungswesen (BECTA) [8] http://www.pro-linux.de/news/2008/12557.html noch einen Schritt weiter und fragte bei der EU- ODF für den Einsatz im Bildungssektor. Man [9] http://www.golem.de/0804/58893.html Kommission nach, ob Microsoft wegen diverser sprach sich dabei auch gegen OOXML aus. Wer [10] http://www.linux-magazin.de/news/odf_mit_ Verfehlungen nicht von der Vergabe öffentlicher MS Office 2007 zwingend nutzen müsse, solle erfolgen_in_deutschland_grossbritannien_und_ Aufträge ausgeschlossen werden müsse [6]. die alten Dateiformate .doc, .xls und .ppt nut- malaysia Laut Artikel 93 der EU-Haushaltsordnung müs- zen. In Malaysia ist man schon einen Schritt [11] http://www.pro-linux.de/news/2008/12553.html sen „Bieter, die eine schwere Verfehlung began- weiter. Die Malaysian Administrative Modernisa- gen haben und rechtskräftig verurteilt wurden, tion and Management Planning Unit (MAMPU)

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 14 HARDWARE

Motorola A1200 – Das tragbare Linux-System, Teil 2 von Hans-Joachim Baader

as Smartphone Motorola A1200 wird Zum „Web Camera“-Modus lag bisher keine Do- in diesem Artikel vorgestellt. Obwohl kumentation vor. Die anderen Modi sind selbst- D es auf Linux beruht, muss man zu- erklärend: „Modem“ dient zur Kommunikation mit nächst einige Arbeit aufwenden, um es zu ei- dem PC (auch Synchronisation) und „USB Net“ nem wirklich offenen System zu machen. Im zum Konstruieren einer Netzwerkverbindung. ersten Teil in freiesMagazin 04/2008 [1] wur- Der Modus USB-Massenspeicher funktioniert de das Gerät vorgestellt und das Firmware- nur mit eingelegter TransFlash-Karte. Ohne sie Update erklärt. wird das Gerät zwar als USB-Massenspeicher erkannt, doch lässt sich die Partitionstabelle nicht USB-Anschluss lesen und das Gerät somit nicht einbinden. Nur der Speicher der Flash-Karte wird als USB- Das A1200 bietet eine Vernetzung über Massenspeicher von außen zugänglich gemacht. GPRS/EDGE, Bluetooth und USB an. In die- sem Artikel wird aber nur USB behandelt. Das Motoming kennt folgende fünf USB-Modi: Einrichten einer Shell ¢ Modem Das Einrichten einer Shell auf dem Ming hat zwei Aspekte. Zum einen kann man ein Programm in- ¢ Mass Storage stallieren, um direkt auf dem Touchscreen eine ¢ Media Sync Shell zu öffnen. Aufgrund der Eingabe über die ¢ USB Net (neu in 30p) virtuelle Tastatur ist das Arbeiten mit dieser Shell aber recht umständlich. Zum anderen kann man ¢ Web Camera (neu in 30p) ein Remote Login einrichten. Der jeweils eingestellte Modus wird aktiv, sobald Der Taskmanager. das A1200 an den PC angeschlossen wird. Das Installieren einer Konsole Remote Login hat mindestens zwei Dinge zur Folge: Der Ak- Das Programm dafür heißt A1200 ekonsole [2]. Schwieriger ist das Einrichten eines Remote Lo- ku wird aufgeladen und es sind nicht mehr alle Wenn es installiert ist, kann man es über das Me- gin. Das Ganze soll zunächst mit Telnet ver- Funktionen aktivierbar. nü starten und hat dann eine (wenig komfortable) sucht werden und, wenn das funktioniert, auch Shell, in der man als Root arbeitet. Es handelt mit SSH. Mit der Original-Firmware ist dies nicht Hinter „Media Sync“ verbirgt sich PTP (oder ei- sich um die Shell ash, die aber auch unter dem nur ein schwieriges, sondern auch gefährliches ne Erweiterung davon), ein Protokoll, das von ei- Namen bash aufrufbar ist. Die Bedienung über Unterfangen. Bei der Anleitung [3] werden haupt- ner Reihe von Kameras und Druckern verstan- die virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen ist für sächlich Manöver ausgeführt, mit denen das den wird. Mittels PTP oder Mass Storage kann die meisten Arbeiten zu zeitraubend. Handy den USB-Modus von Modem auf Netz man das Gerät wie eine Kamera an den PC an- umschaltet. schließen und Bilder und Videos kopieren.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 15 HARDWARE

Da die modifizierte Firmware den Modus „USB $ telnet 192.168.1.2 $ ssh -l root 192.168.1.2 Net“ bereits eingebaut hat, hat man es einfacher. Man installiert inetd auf dem Handy und stellt im Trying 192.168.1.2... und dem zuvor festgelegten Passwort ein Login Setup den USB-Modus auf „USB Net“. Auf dem Connected to 192.168.1.2. möglich sein. PC lädt man die folgenden Kernel-Module (soll- Escape character is ’ˆ ]’. ten sie nicht vorhanden sein, muss man einen neuen Kernel erstellen): MontaVista(R) Linux(R) Consumer Electronics Edition 3.1 ¢ usbnet Linux/armv5tel 2.4.20_mvlcee31-y ¢ cdc_ether mainstone_pxa27x

¢ zaurus (none) login: Dies sollte sich im Syslog in Meldungen wie die- sen äußern, wenn man auf „USB Net“ umschal- Es ist möglich, dass andere Firmware-Versionen tet: andere Adressen verwenden. usb 3-2.3: USB disconnect, address 8 Wenn an dieser Stelle ein „Connection closed usb 3-2.3: new full speed USB y by foreign host“ folgt, dann versucht man es ein- device using ehci_hcd and address 9 fach noch einmal. Man loggt sich als Root ohne usb 3-2.3: configuration #1 chosen y Passwort ein. Zur Sicherheit setzt man sofort ein from 1 choice Passwort, was mit dem Kommando usbcore: registered new interface y driver cdc_ether # busybox passwd usb0: register ’zaurus’ at y erledigt werden kann. Das Menü im Taskmanager. usb-0000:00:0c.2-2.3, pseudo-MDLM y (BLAN) device, ae:8a:e4:9b:c6:fd Ist man eingeloggt, sollte man mit Interna usbcore: registered new interface y Hat man erst einmal die Shell, dann kann man # ifconfig usbl0 mtu 900 driver zaurus das System auch ein wenig erkunden. Man sieht beispielsweise, dass der Prozessor aus der Es ist nun eine Netzwerkschnittstelle namens auch auf der Handy-Seite den MTU-Wert setzen. usb0 verfügbar, die man wie folgt konfiguriert: ARM-Familie stammt (das war natürlich schon Nach der Pflicht schreitet man zur Kür. Telnet will vorher bekannt) und rund 100 Bogomips leis- # ifconfig usb0 192.168.1.1 up man eigentlich gar nicht, daher installiert man tet. Es ist erstaunlich, dass er mit dieser Ge- das SSH-Paket sshd-a1200-v2_2.pkg (oder schwindigkeit Audio und Video überhaupt ab- Nun muss man auf dem Handy inetd star- neuer) und startet es durch einmaliges Antippen. spielen kann, doch vielleicht hat er Koprozesso- ten (einmal anklicken, es kommt keine Rückmel- Nun sollte mit ren für diese Aufgaben. dung). Danach müsste folgendes funktionieren:

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 16 HARDWARE

Augenscheinlich stehen der CPU nur 48 MB Und siehe da, Problem gelöst! Wenn man gerade RAM zur Verfügung. Es könnte also sinnvoll sein, dabei ist, kann man auch noch das Kommando eine Swapdatei anzulegen. Doch zuert schaut man sich die Dateisysteme des A1200 an: busybox hostname ming

# df -T hinzufügen, da der Hostname sonst undefiniert bleibt. Statt ming kann man natürlich einen belie- Man sieht dann, dass nur noch wenige MB in- bigen Namen nehmen. terner Flash-Speicher frei sind. Insgesamt dürf- ten höchstens 128 MB zur Verfügung stehen, die Weitere Möglichkeiten genaue Größe erschließt sich aus den ausge- Das Update der Firmware auf eine vernünftige gebenen Zahlen nicht so gut. Es dürfte sinnvoll Version ermöglicht auch weitere, vorher kaum sein, diesen Platz freizuhalten und eine Swap- machbare Dinge wie die Installation von neuen datei auf der Transflash-Karte, die immer un- Skins und Themes. ter /mmc/mmca1 eingebunden wird, anzulegen. In diesem Beispiel nimmt man 4 MB: Skins und Themes Ein Skin ist beim A1200 die ganze Oberfläche # dd if=/dev/zero of=/mmc/mmca1/y .system/swapfile bs=1024k count=4 mit den Icons und Kontrollelementen. Ein Theme ist dagegen die Animation beim Booten und Aus- # busybox mkswap /mmc/mmca1/y .system/swapfile schalten sowie das Hintergrundbild. Diese bei- den können separat geändert werden, was je- Wie aktiviert man diese Swapdatei? Ein Ein- doch nicht so trivial ist. Sollte der interne Flash- trag in /etc/fstab bringt nichts, da erst der eKonsole. Speicher während solch einer Änderung volllau- fen, steht man gar vor größeren Problemen, da Flash-Speicher eingebunden werden muss. Stö- Also ruft man bert man etwas weiter, dann stellt man fest, dass das Gerät dann nicht mehr bootet. Ein ziemlich das Linux-System doch in vielen Punkten einem # vi /mmc/mmca1/startup.txt dummer Designfehler! normalen Desktop-Linux ähnelt. So gibt es ei- Wie immer findet man im MotorolaFans-Forum ne inittab mit Runlevel 2 als Standard und auf und trägt folgende Zeilen ein: eine gute Anleitung dazu, und zwar im „Guide ein SysV-Init-System. Der Systemstart findet in to Modding your A1200“ unter „How to Change /usr/setup statt. Dieses Verzeichnis ist jedoch #!/bin/sh Skins And Themes“ [4]. Mit dem Skin Installer nicht änderbar. Allerdings haben die Entwickler if [ -f /mmc/mmca1/.system/swapfiley und Splash Installer [5] des Entwicklers Eakrin der modifizierten Firmware dafür gesorgt, dass ]; then sollten Probleme der Vergangenheit angehören. die Dateien startup.txt und startup1.txt swapon /mmc/mmca1/.system/swapfile im Rootverzeichnis der Speicherkarte ausgeführt fi werden, wenn sie vorhanden sind.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 17 HARDWARE

Bei Mototheme.com [6] und CCMove [7] findet nux vollständig funktioniert, obwohl es verschie- A1200 ebenfalls als nicht unterstützt. Sie bezieht man eine Menge Skins. Auch Hintergrundbilder dene Ansätze gibt und das A1200 mehrere Pro- sich auf Gammu, das von Wammu im Hinter- gibt es. tokolle versteht. Davon scheint aber keines aus- grund verwendet wird. Auch KMobileTools ver- reichend standardisiert zu sein, beispielsweise wendet Gammu, daher sollten die Resultate ähn- Seem Edit die AT-Kommandos, wenn man es als Modem lich sein. Als Seem Edit wird das Editieren von binären einsetzt. Konfigurationsdateien bezeichnet, von denen es KMobileTools und Wammu sind wirklich gut, auf Motorola-Handys (möglicherweise auch auf Einige Anwender hatten Erfolg mit Webdiensten, wenn man sie mit einem unterstützten Handy anderen) eine ganze Reihe gibt. Verschiede- die sie anschließend mit Google Mail oder ähn- verwendet, und davon gibt es bereits viele. Mit ne Hacker haben zusammengetragen, was die lichem synchronisierten. Andere scheinen über dem A1200 hat man aber momentan Pech. Eine einzelnen Felder in den Dateien bedeuten (so- Bluetooth erfolgreich gewesen zu sein. bessere Unterstützung des A1200 sollte möglich weit bisher bekannt), beispielsweise der Hacker sein, sobald die notwendigen Kommandos be- „XLR8“ mit seiner Anleitung zum Hex-Editieren Angeregt durch einen Artikel auf Linux.com [9] kannt sind. „Anpassung des Motorola Vxxx“ [8]. sollen drei Programme getestet werden. Für al- le drei muss man den USB-Modus auf „Modem“ Irgendwie erinnert das an die Zeiten des C64 und schalten. seiner Vorgänger, als man mit Peek und Poke so einige Funktionen aktivieren oder ändern konn- KMobileTools [10] wurde in den Versionen te. Nicht anders ist es hier, denn viele der Ein- 0.4.3.2 und 0.5.0-beta3 getestet. Man konnte da- stellungen sind über die GUI nicht verfügbar. So mit den Batteriestand und die Signalstärke se- soll es sogar die Möglichkeit geben, EDGE auf hen sowie SMS lesen. Kontakte konnte das Pro- den früheren A1200-Modellen zu aktivieren, wo- gramm jedoch keine finden, vermutlich weil eine bei aber manche Experten vermuten, dass dies entsprechende Anpassung an das A1200 fehlt. aufgrund der nicht dafür ausgelegten Hardware Mit Moto4lin (letzter CVS-Stand) [11] war leider nur mit niedrigeren Datenraten nutzbar ist. keine Verbindung zum Handy möglich. Aber wie Auch zu diesem Thema findet man weiterführen- früher schon erwähnt scheint dieses Projekt lan- de Informationen im MotorolaFans-Forum, z.B. ge nicht mehr aktualisiert worden zu sein. im „Guide to Modding your A1200“ unter „How Auch in Wammu [12] in Version 0.25 wird das to Seem Edit“ [3]. A1200 offiziell noch nicht unterstützt. Es war Synchronisation zwar eine Verbindung mit dem Verbindungstyp Die Synchronisation mit einem Linux-Rechner ist „at“ und dem Modell „alcatel“ möglich, jedoch einer der Schwachpunkte des A1200, denn das wurde nur ein Teil der SMS angezeigt, und die Kontakte hatten falsche Namen. Eine genaue von Motorola gelieferte Programm läuft ja nicht. Geräteübersicht in KMobileTools. Es wurde kein Programm gefunden, das unter Li- Liste der unterstützten Handys [13] nennt das

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 18 HARDWARE

Ausblick denken ein. Denn es scheint, als wolle Motorola [6] http://www.mototheme.com/ Dieser Artikel konnte längst nicht alle Fähigkei- den gesamten Quellcode der EZX-Plattform nun [7] http://club.ccmove.com/nclub/topicdisplay-3422- ten und Aspekte des Motoming abdecken. Blue- freigeben und das SDK öffnen. 555596-1.html tooth, Spracherkennung, Entwicklungsumgebun- [8] http://www.xlr8.us/hofo/ Dreh- und Angelpunkt für das A1200 und ver- gen und einiges mehr mussten außen vor blei- [9] http://www.linux.com/feature/122877 wandte Mobiltelefone ist die Webseite Motoro- ben. Es tut sich eine Menge rund um das A1200, [10] http://www.kmobiletools.org/ laFans.com [14] mit ihren Foren und Anleitungen. daher wird dieser Artikel wohl bereits in wenigen [11] http://moto4lin.sourceforge.net/ [12] http://wammu.eu/ Monaten einige wichtige Neuerungen vermissen Die Hardware ist mittlerweile über zwei Jahre alt [13] http://cihar.com/gammu/phonedb/motorola/ lassen. Ferner ist es möglich, dass bald neben und das macht sich in mancher Hinsicht schon [14] http://www.motorolafans.com/forums/ den auf der Original-Firmware beruhenden Sys- bemerkbar. Neben dem fehlenden UMTS ist der temen Firmware auf Basis von OpenMoko und begrenzte Flash-Speicher wohl das größtes Hin- Android verfügbar sind. dernis. Doch 1 bis 4 GB sind immer noch eine ganze Menge, wenn man sich hier und da etwas Mittlerweile stehen Programme zur Verfügung, einschränkt. Ob auch mehr als 4 GB funktionie- um native Anwendungen für das Motoming zu ren, wird sich zeigen, wenn diese Speicher er- schreiben, und eine lebendige Gemeinschaft ist hältlich sind. dabei, alle nur erdenklichen Anwendungen zu portieren. Das A1200 hat eine glänzende Zu- Das A1200 kann allen wärmstens empfohlen kunft, sofern man auf UMTS und WLAN verzich- werden, die auf UMTS und WLAN verzichten ten kann. Das Gerät ist mittlerweile für 200 EUR können, mit dem Touchscreen klarkommen und erhältlich und seinen Preis absolut wert. Es dient zu einem moderaten Preis ein elegantes Handy als Uhr, Notizblock, mobiler Player, Datenspei- mit vielen Funktionen haben möchten. cher, Kamera, Taschenlampe, Bildvorführer, Dik- tiergerät und vieles mehr, und das alles in einem LINKS kompakten Gehäuse. [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- 2008-04 Fazit [2] http://www.motorolafans.com/forums/ showthread.php?t=8687 Es ist schade, dass das Ming bei uns ziemlich [3] http://wiki.openezx.org/Get_a_shell unbekannt ist, denn es ist ein tolles Gerät, das [4] http://www.motorolafans.com/forums/ nur anfänglich an einigen Restriktionen litt. Mitt- showthread.php?t=8127 lerweile können die Probleme dank des Engage- [5] http://www.motorolafans.com/forums/ ments einiger freier Entwickler als gelöst gelten. showthread.php?t=10846 „Mispronouncing“ © by Randall Munroe Möglicherweise setzte auch bei Motorola ein Um- (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/148

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 19 SYSTEMVERWALTUNG

Systemwiederherstellung von Dominik Wagenführ

iele Benutzer kennen die Windows- iceauth install kunft nutzen möchte. Wichtig ist, dass das ver- Funktion, das System zu einem be- icewm deinstall wendete Linux-System Metapakete [4] benutzt. V stimmten Zeitpunkt wieder herzustel- icewm-common deinstall len. Auch unter Linux wäre dies manch- icewm-gnome-support purge Man öffnet aptitude per mal – vor allem für Testzwecke – wün- icewm-themes purge # aptitude schenswert. Neben Backup-Lösungen und Mittels dem Einsatz von Virtuellen Maschinen gibt aus der Konsole und führt gegebenenfalls zu- es aber auch einige einfache Möglichkei- # dpkg set-selections < y erst ein Update durch. Hierzu drückt man bei der ten, das System wieder herzustellen. Die bei- paketliste.txt (eventuell sichtbaren) Übersicht „Aktualisierbare den hier vorgestellten Methoden erfordern Pakete“ auf die Taste + und bestätigt danach ein DEB-basierendes Betriebssystem (siehe kann man den jeweiligen Installationsstand der zweimal mit G . Danach bewegt man sich mit „Paketverwaltung – von APT und RPM“ in Pakete wieder einlesen und mittels den Cursortasten auf den Eintrag „Installierte Pa- freiesMagazin 03/2008 [1]) und basieren auf kete“ und drückt Shift + M . Dies markiert alle Foren-Beiträgen von ubuntuusers der Benut- # apt-get dselect-upgrade Pakete als „automatisch installiert“, sodass oben zer „uname“ [2] und „Nori“ [3]. die Änderungen durchführen. in der Anzeige der Ausdruck „Werde . . . MB frei- Achtung: Dieser Artikel arbeitet sehr systemnah geben“ erscheinen sollte. und sollte nur von Benutzern eingesetzt werden, Speichert man die Paketliste also direkt nach der die sich der damit verbundenen Risiken bewusst Installation des Systems, kann man so zu je- sind. dem Zeitpunkt zum Originalzustand zurückkeh- ren. Zusätzlich kann man mit dieser Methode Systemwiederherstellung mit dpkg auch „kleine“ Backups von Zeit zu Zeit durchfüh- und apt ren. Wichtig ist, dass nur der Installationszustand der Pakete, aber keinerlei Konfigurationsdateien Mittels des Befehls oder private Dateien gesichert werden. # dpkg get-selections "*" > y Systemwiederherstellung mit aptitude. paketliste.txt Systemwiederherstellung mit aptitu- de Als nächstes muss man das System über die kann man sich zu jedem Zeitpunkt eine Liste aus- Metapakete wiederherstellen. Dies soll hier am Auch die Paketverwaltung aptitude lässt sich geben lassen, die den Installationszustand al- Beispiel von Ubuntu verdeutlicht werden. Über leicht zur Systemwiederherstellung einsetzen. ler Pakete speichert. Die Datei paketliste.txt die eingebaute Suche mittels Shift + 7 bzw. / Dabei ist es egal, ob man das Programm in der enthält dabei Einträge der folgenden Art: sucht man die zum System zugehörigen Metapa- Vergangenheit nutzte oder ob man es in der Zu- kete und installiert diese mit einem Druck auf + :

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 20 SYSTEMVERWALTUNG

¢ ubuntu-desktop – der gesamte Ubuntu- Nach der Markierung kann man mittels G über- sie nur nach nicht mehr benötigten Paketen auf- Desktop prüfen, ob die richtigen Pakete deinstalliert wer- grund von Abhängigkeiten suchen. ¢ ubuntu-minimal – das minimale Ubuntu- den sollen. Will man eines behalten, kann man Lizenz: Dieser Artikel unterliegt der System dieses wieder mit + markieren. Mit einem er- neuten Druck auf G wird das System aufge- Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung- ¢ ubuntu-standard – die Standard-Ubuntu- räumt. NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Be- Pakete dingungen 2.0 Deutschland“. ¢ linux-generic oder linux-386 oder linux-686 Diese Methode entfernt keine Konfigurationsda- LINKS – der aktuelle Kernel teien in /etc. Möchte man diese auch entfer- [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- ¢ language-pack-en und language-pack-de nen, geht man nach der Systemwiederherstel- lung auf „Nicht installierte Pakete“ und drückt 2008-03 ¢ language-support-en und language- Shift + - bzw. _ . Dies markiert alle nicht in- [2] http://forum.ubuntuusers.de/post/1260823/ support-de (optional) stallierten Pakete zum vollständigen Entfernen [3] http://forum.ubuntuusers.de/topic/30400/ ¢ language-pack-gnome-en und language- („purge“). Wählt man nun zweimal G , werden [4] http://wiki.ubuntuusers.de/Metapakete pack-gnome-de oder language-pack-kde- auch die Konfigurationsdateien entfernt. [5] http://debiananwenderhandbuch.de/ en und language-pack-kde-de (je nach deborphan.html Desktopumgebung) Hinweis: Die beiden Programme deborphan [5] [6] http://debiananwenderhandbuch.de/ und debforster [6] helfen hier nicht weiter, da debfoster.html In anderen Linux-Systemen können und werden die Metapakete natürlich andere Namen haben.

„Rock Band“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/359 © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 21 TIPPSUND TRICKS

Tipps und Tricks für den Alltag mit Linux von Christoph Langner

n stetiger Folge möchte ich hier versu- he einer Ecke, so verändert man die Größe des chen, ein paar Tipps und Tricks weiter- Fensters. Man muss also nicht mehr genau zie- I zugeben, die das Benutzen von Linux et- len, um Fenster verschieben oder in ihrer Größe was angenehmer machen. Denn manch äu- verändern zu können. ßerst praktische Funktion ist zwar nicht di- rekt offensichtlich, doch wenn man sie einmal In den Einstellungen von GNOME unter „System kennt, äußerst intuitiv. Alten Linuxhunden er- » Einstellungen » Fenster“ kann man dazu noch Der Fenster-Konfigurationsdialog von KDE. zähle ich vermutlich olle Kamellen, doch Ein- ein paar Konfigurationen vornehmen. So kann steiger und Umsteiger sollten hier Monat für man hier bestimmen, mit welcher Taste diese Ak- Monat einen Blick reinwerfen. tion ausgeführt wird. Wer viel mit Linux arbeitet und diese Funktion liebgewonnen hat, der vermisst diese Funktiona- Folge 1: Verschieben/Verkleinern bzw. lität früher oder später unter Windows und man Vergrößern von Fenstern erwischt sich des Öfteren dabei, dass man ver- sucht, Fenster mit Alt-Taste plus linker Maustaste Als Grobmotoriker macht das Verschieben bzw. zu verschieben. Wer auch unter Windows Fens- das Verkleinern/Vergrößern von Fenstern keinen ter auf diese komfortable Art und Weise manipu- Spaß. Zum Verschieben muss mit der Maus die Der Einstellungsdialog unter GNOME. lieren will, der sollte einen Blick auf WinMover [1] schmale Titelleiste eines Fenster angepackt wer- werfen. Diese Freeware kommt der Funktionalität den und beim Verkleinern/Vergrößern der dünne KDE von Linux recht nahe. Fensterrand bzw. der kleine „Griff“ an der rechten Auch mit KDE als Desktopumgebung funktio- unteren Ecke eines jeden Fensters. Diese Ele- niert dies. Die Alt-Taste plus linke Maustaste mente sind nicht gerade groß, sodass man im verschiebt das Fenster wieder. Alt plus mittle- Eifer des Gefechts gerne daneben trifft. Doch die re Maustaste schiebt das aktive Fenster in den Desktopumgebungen von Linux bieten hier eine Hintergrund und Alt plus rechte Maustaste lässt sehr praktische Alternative, die jedoch selten do- einen die Größe des Fensters ändern. kumentiert wird. KDE-typisch lässt sich das Verhalten bis ins GNOME kleinste Detail einstellen. Man findet die pas- Gewohntes Fensterverschieben – mit WinMover Klickt man bei gedrückter Alt-Taste auf eine be- senden Einstellungen unter „Systemeinstellun- auch unter Windows machbar. liebige Stelle eines Fensters, so kann man die- gen » Fensterverhalten » Fenstereigenschaften LINKS ses verschieben, ohne die Titelleiste anfassen » Fenster » Inneres Fenster, Titelleiste und Rah- zu müssen. Klickt man wiederum mit gedrück- men“. Dort lässt sich dann nicht nur die Son- [1] http://lifehacker.com/338559/manipulate- ter Alt-Taste und diesmal jedoch mit der mittle- dertaste bestimmen, sondern was bei welcher windows-quick+like-with-winmover ren Maustaste bzw. der Daumentaste in die Nä- Maustaste passieren soll. © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 22 SPIELE

LinCity-NG von Martin Hähnel

er kennt sie nicht? Wer hat sie Als nächstes wird man gebeten, dem Programm LinCity-NG. Es wird überprüft, ob das System noch nie gespielt? Die Städtebau- den Download von weiteren benötigten Dateien alle Abhängigkeiten erfüllt und bei Bedarf wer- W simulation SimCity hat Generatio- aus dem Internet zu gestatten. An dieser Stelle den fehlende Pakete automatisch aus dem In- nen von Computerspielern stundenlang Freu- sei angemerkt, dass hier noch nicht LinCity-NG ternet nachinstalliert. Nach der abgeschlosse- de beschert. Auch Linuxspieler haben dank auf dem Rechner installiert wird, sondern das nen Installation erscheint LinCity-NG im Anwen- LinCity-NG die Möglichkeit, diesen Klassiker Hilfsprogramm Autopackage [3]. dungsmenü unter „Spiele“. neu zu erleben. Ist der Download abgeschlossen, startet das ei- Das Hilfsprogramm Autopackage und LinCity- Installation gentliche Installationsprogramm und fragt nach NG sowie alle weiteren Autopackage-Pakete las- dem „System-Passwort“, also je nach Distribution sen sich sehr einfach durch das Programm „Ma- Für das Spiel stellt das Entwicklerteam neben nach dem root-Kennwort, oder wie zum Beispiel nage 3rd Party Software“, welches man unter dem Quellcode auch ein distributionsunabhängi- unter Ubuntu üblich, nach dem Kennwort des „Systemwerkzeuge“ (GNOME) beziehungsweise ges Installationsprogramm für das Autopackage- Benutzerkontos. Wenn man das Autopackage- „System“ (KDE) findet, entfernen. System zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es Programm nur für sein Benutzerkonto benötigt, Pakete für fast alle großen Distributionen, die kann man hier getrost auf „Kein Passwort“ kli- Das Spiel aber nicht offiziell von den Entwicklern erstellt cken. wurden. Auf der Downloadseite [1] des Projek- In LinCity-NG übernimmt man das Amt eines tes wird explizit darauf hingewiesen, dass die- Stadtplaners. Man baut Gebäude, kümmert sich se Pakete veraltet sein könnten. Unter Umstän- um den Strom, um Naturschutz und Bildung. Ve- den fehlen daher einige neuere Funktionen und teranen des Klassikers SimCity werden erstaunt sie könnten Programmfehler enthalten, die in der sein, denn in LinCity-NG funktionieren viele Din- neusten Version von LinCity-NG bereits ausge- ge ganz anders, als man es zunächst erwartet. bessert wurden. Hier wird die Installation anhand Fade Menükost des offiziellen Installationsprogramms beschrie- Ist das Spiel einmal gestartet, bietet sich dem ben. Spieler ein im Comicstil gehaltenes, deutsch- Als erstes wird die Installationsdatei [2] von der sprachiges Menü. Hier lassen sich Spielstände Projektseite heruntergeladen und über folgendes laden und speichern und einige Einstellungen Kommando gestartet (Man befindet sich im Ver- vornehmen. Leider sind die Möglichkeiten, hier etwas einzustellen, begrenzt. Optionen, wie etwa zeichnis, in dem sich die heruntergeladene Datei Der Startbildschirm von LinCity-NG. befindet.): die Auflösung des Spiels zu verändern oder eige- Nachdem Autopackage vollständig installiert ne Musikstücke als Hintergrundbeschallung aus- $ bash lincity-ng-1.1.2.x86.package wurde, startet automatisch die Installation von zuwählen, sind über das Einstellungsmenü nicht

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 23 SPIELE möglich. Es muss oft umständlich von Hand an det sich trotz der vielen Buttons und Informati- Verkehrsaufkommen für die Straßen zu überprü- der Konfigurationsdatei von LinCity-NG herum- onsfenster relativ schnell zurecht. Im oberen lin- fen oder das Vorkommen von Kohleflözen sicht- geschraubt werden oder – wie im Falle der Musik ken Bereich befinden sich die Gebäude, Straßen bar zu machen. Die Statistiken zeigen einem, – manuell etwas in ein dafür vorgesehenes Ver- und weitere Dinge, wie etwa Stromleitungen. Ein dass schon bald die ersten neuen Bewohner in zeichnis kopiert werden. Rechtsklick auf eines der Symbole gibt in einem die Stadt kommen. Die ersten Probleme begin- Hilfefenster Aufschluss über die Objekte. nen: Den Bewohnern fehlt Arbeit. Ein guter Anlaufpunkt für Hilfe ist das offizielle Wiki [4] (insbesondere die FAQ [5]) des Projektes Leider fehlt LinCity-NG ein richtiges Tutorial, wel- und der IRC-Channel #lincity auf dem Netzwerk ches dem Anfänger den Einstieg ins Spiel verein- irc.freenode.net, in dem sich auch deutschspra- facht. Ein Blick in die umfangreiche Hilfe, die man chige Entwickler tummeln. Mit einem Klick auf über den i-Button im Statistiken-Menü findet, ver- „Neues Spiel“ hat man die Wahl zwischen einem rät aber, dass man eine Töpferei benötigt, um für Sandkastenmodus, wahlweise mit einem kleinen den Anfang Arbeitsplätze bereitzustellen. funktionierenden Dorf oder ohne, oder man wählt eines der drei mitgelieferten Szenarien aus.

. . . über die Stadt . . . Man sollte in Ruhe planen, bevor man seine Stadt aufbaut. Dafür lässt sich über die Buttons im unteren linken Bereich die Geschwindigkeit des Spiels in drei Stufen skalieren und per Pau- sefunktion hält man das Spiel sogar komplett an. Ein Mausklick auf die gebauten Gebäude . . . zur Raketenbasis. lohnt sich, um, untermalt mit einem zum Gebäu- de passenden Geräusch, wichtige Informationen Man baut also solch ein Gebäude und kann so Screenshot aus LinCity-NG: Vom Dorf . . . wie den Stromanschluss und die Verfügbarkeit die Abwanderung der Neusiedler abwenden. Die Aller Anfang ist schwer einer Feuerwehr zu kontrollieren. Eine wichtige Städter haben Hunger und so baut man ein paar Man startet sein Spiel in einer grünen, jungfräu- Hilfe, um die Bedürfnisse der Menschen und den Bauernhöfe, um die hungrigen Münder zu stop- lichen Landschaft mit lediglich ein paar kleinen Zustand der Stadt zu analysieren, bietet das in fen. Die meisten Probleme löst man nach dem Hütten, einem Marktplatz und einer Köhlerei. Die der unteren rechten Ecke positionierte Karten- immer gleichen Schema: Statistiken analysieren Oberfläche von LinCity-NG erinnert dabei stark und Statistiken-Menü. Hier hat man die Möglich- und eine Änderung über die verschiedenen Bau- an das Menü von SimCity 3000, und man fin- keit – ganz wie in SimCity – zum Beispiel das optionen herbeiführen.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 24 SPIELE

Bildungslücke?! einzelnen Gebäude werden dabei jedoch nur ru- LinCity-NG ist etwas für Tüftler und Perfektionis- Das Spiel hat eine weitere wichtige Komponen- dimentär animiert. Leider gibt es bei den Gebäu- ten. Für Simulationsfans ist es ein Spiel mit enor- te: Das so genannte Technologie-Niveau. Dieses demodellen wenig Abwechslung. So sieht bei- mem Langzeitspielspaß, während sich Freunde wird durch die Errichtung von sogenannten Mo- spielsweise ein Bauernhof immer gleich aus, was des actionlastigen Spiels nicht nur auf Grund numenten, später Schulen und schließlich Uni- dazu führt, dass die Städte fade und nicht so ab- des fehlenden Eyecandys und der fehlenden zwi- versitäten gefördert. Mit der Zeit wächst so das wechslungsreich wie im großen Vorbild SimCity schenzeitlichen Motivationen, wie etwa durch die technologische Niveau, was es einem ermög- 3000 wirken. Berater in SimCity, relativ schnell langweilen wer- licht, neue Gebäude zu errichten, Strom zu er- den. Der Soundtrack, der das Geschehen unter- zeugen oder auch Eisenbahnstrecken zu bau- Alles sehen, alles steuern malt, ist dabei leider eher mau, erinnert aber an en. Der Fortschritt ermöglicht es einem auch, Dreh- und Angelpunkt der Stadtplanung sind ne- die Hintergrundmusiken von SimCity. neue Rohstoffe zu verwenden und somit neue ben den schon genannten Statistiken die Markt- und bessere beziehungsweise wertvollere Waren plätze. Sie verfügen über einen gewissen Ein- Das Spiel endet entweder mit der Etablierung zu erzeugen, die wiederum wichtig für neue Ge- zugsbereich, innerhalb dessen sie umstehende einer nachhaltigen Wirtschaft oder dem Bau ei- bäude und deren Wirtschaftskreisläufe sind. Gebäude versorgen, und sie bieten außer Wa- ner Raketenbasis, um die Stadtbevölkerung auf ren und Rohstoffen auch Arbeitsplätze für die einen neuen, unbekannten Planeten zu führen. wachsende Bevölkerung an. Neben den wirt- schaftlichen Belangen, sollte man auch immer Fazit einen Blick auf die Luftverschmutzung haben, da Das Spiel gefällt. Es weckt den Perfektionisten die Bewohner eines Städtchens ganz empfind- in einem, jedes noch so kleine Detail noch ein lich auf Umweltverschmutzung reagieren. Auch kleines bisschen zu verbessern. Wer sich an den für die Müllentsorgung will gesorgt werden und etwas lieblos gestalteten Gebäuden und der drö- ehe man sich versieht, hat man – ohne es zu gen Soundausgabe nicht stört, findet hohen Dau- merken – Stunden vor dem Computer verbracht. erspielspaß für Tüftler und Simulationsfans.

LINKS [1] http://lincity-ng.berlios.de/wiki/index.php/ Download/Installation [2] http://prdownload.berlios.de/lincity-ng/lincity-ng- 1.1.1.x86.package [3] http://www.autopackage.org/ Gebäudeauswahl. [4] http://lincity-ng.berlios.de/wiki/index.php/ Grafisch wird das Spielgeschehen in einer iso- Main_Page metrischen 3-D-Ansicht dargestellt. Die Grafiken- [5] http://lincity-ng.berlios.de/wiki/index.php/FAQ gine gewinnt sicherlich keinen Schönheitswettbe- werb, ist aber zweckmäßig und übersichtlich. Die Das Statistikfenster mit Menü.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 25 LINUXALLGEMEIN andLinux – Das Schaf im Wolfspelz von Dominik Wagenführ

ie oft vermisst man als Linux- aktuelle andLinux Beta 1 rc6 als Minimalversion Anwender unter Windows die ge- mit Xfce-Oberfläche (143 MB) oder als Vollver- W wohnten Programme seiner Linux- sion mit KDE-Oberfläche (665 MB) herunterla- Distribution? Einige Anwendungen wie Fire- den. Beides sind ausführbare exe-Dateien, die fox, OpenOffice.org oder Pidgin gibt es auch man nach dem Download unter Windows 2000, nativ für Windows, aber auf andere wie Kon- Windows XP,Windows 2003 oder Windows Vista queror oder Nautilus kann man nur über ein in (alles nur für 32-bit-Systeme) einfach durch einen einer Virtuellen Maschine installiertes Linux- Doppelklick installieren kann. System zugreifen. Hier geht andLinux einen anderen Weg, indem es Linux-Programme un- ter Windows fast nativ zur Verfügung stellt.

Einleitung andLinux [1] ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Programmen, die Linux- Funktionalitäten unter Windows-Systemen be- reitstellen sollen. Die Basis bildet (kurz CoLinux) [2], welches den Linux- Samba-Freigabe unter Windows 2000. Kernel für Windows portiert hat und so die Linux- Programme nativ laufen lassen kann. Für die Etwas komplizierter ist der Zugriff auf die Da- grafische Anzeige wird [3] benutzt, das teien des Windows-Systems. Die Kommunika- den X Window Server unter Windows zur Verfü- tion zwischen andLinux und Windows findet gung stellt. Zu guter Letzt sorgt PulseAudio [4] für über eine Netzwerkverbindung statt. Aus diesem eine Soundausgabe. Diese drei Programme wur- Grund muss man wie unter einem herkömmli- den zusammen mit einem Ubuntu Linux 7.10 als Konqueror unter Windows 2000. chen Linux-System eine Samba-Freigabe erzeu- KDE- und Xfce-Version zu der Anwendung zu- Die Installation beider Versionen läuft ziemlich gen, auf die andLinux dann zugreifen kann. Hier- sammengeschnürt, die man als andLinux kennt. ähnlich ab. Zuerst bestimmt man, wie viel Spei- für klickt man im Windows Explorer mit der rech- cher man andLinux zur Verfügung stellen will. ten Taste auf den jeweiligen Ordner und wählt Installation 512 MB sollten hierbei meistens ausreichend „Freigabe“. Dort wählt man den Reiter „Freiga- be“ an und erstellt einen eindeutigen Bezeich- Die Installation ist ziemlich simpel. Von der sein. Die Frage im nächsten Fenster, ob der ner („Freigabename“) ohne Sonder- oder Leer- andLinux-Downloadseite [5] kann man sich die Sound aktiviert werden soll, kann man mit „yes“ beantworten. zeichen zur Identifikation. Gegebenenfalls kann

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 26 LINUXALLGEMEIN man auch noch spezielle Zugriffsrechte setzen. schiedenen Linux-Programmen erzeugen. Zu- gramme » andLinux » Start andLinux“ einen In andLinux wählt man während der Installati- sätzlich ist es möglich, das Windows-Explorer- zugehörigen Menüeintrag, der gegebenenfalls on bei „Windows File Access“ den Eintrag „using Kontextmenü um Einträge zu erweitern, so dass auch auf dem Desktop zu finden ist. Samba“ aus. Im nächsten Fenster gibt man dann Dateien direkt in Konsole/Xfce-Terminal, in Kon- den eindeutigen Bezeichner an sowie den Na- queror/Nautilus oder in Kate/Mousepad geöffnet men und das Passwort des Benutzers, der darauf werden. Zuletzt kann man bei der KDE-Version zugreifen darf. (Im Regelfall sind dies die Daten noch die Dateitypenzuordnung für den Windows des angemeldeten Windows-Benutzers.) Explorer ändern.

Hinweis: Eine Alternative für den Dateizugriff Im letzten Schritt vor der Installation gibt man stellt das coLinux File System (CoFS) dar, das an, wie andLinux gestartet werden soll. Hier- aber mit Sonderzeichen, insbesondere deut- bei kann man zwischen einem manuellen Start schen Umlauten, nicht umgehen kann. Nach der per Menü-Eintrag oder mittels Windows-Dienst Auswahl von „COFS“ muss man nur den je- und dem Autostart mittels Windows-Dienst aus- weiligen Order/das jeweilige Laufwerk angeben, wählen. Bei der Xfce-Version hat man noch zu- den/das man einbinden möchte. Eine separate sätzlich das Xfce-Panel zum Start der Program- Windows-Freigabe ist nicht erforderlich. me zur Auswahl. Es wird empfohlen, auf den Windows-Dienst zu verzichten und andLinux ma- nuell zu starten (siehe unten unter „Probleme“).

Danach beginnt die Installation. Mittendrin wird gefragt, ob das Gerät „TAP-Win32 Adapter V8 (coLinux)“ installiert werden soll. Dies sollte man natürlich erlauben, da es für die Kommunikation zwischen andLinux und Windows zuständig ist.

Es kann bei der Installation zu einer Fehlermel- dung „Unable to execute file: sc“ kommen. Dies kann man ignorieren. Ein Windows-Neustart am Ende der andLinux-Installation ist aber unum- gänglich. Startmöglichkeiten bei der Xfce-Version.

Danach kann man angeben, welche Verknüp- Benutzung fungen auf dem Windows-Desktop oder in der Je nach Autostart-Wahl läuft andLinux bereits. Schnellstartleiste erscheinen sollen. Man kann Für einen manuellen Start findet man unter „Pro- hierüber auch direkt Verknüpfungen zu ver- KDE-Menü im Windows-Systray.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 27 LINUXALLGEMEIN

KDE-Version Fazit Nach dem Start hat man in der KDE-Version im Auch wenn es noch ein paar Schwierigkeiten Systray das normale KDE-Symbol, welches auf gibt, ist andLinux ein sehr sinnvolles Programm, einen einfachen Klick die Liste der eingetragenen Xfce-Panel unter Windows. um Linux-Anwendungen schnell und nativ unter Programme öffnet. Unter anderem sind Konsole, Windows ausführen zu können. Der Start einer Konqueror, Kate, Kontact, KOffice, Kile und vie- Probleme Virtuellen Maschine dauert im Vergleich um eini- le mehr vorinstalliert. Als Paketverwaltung kommt ges länger. In Zukunft ist sicher mit einer stabilen im Gegensatz zu Kubuntu nicht Adept, sondern Häufigstes Problem ist, dass eine Firewall den Version zu rechnen. das von Ubuntu bekannte zum Einsatz. Zugriff auf die Netzwerkkomponente sperrt und Hierüber kann man ganz normal Pakete installie- so kein Linux-Programm starten kann. Man sollte LINKS also darauf achten, dass der Zugriff auch erlaubt ren und deinstallieren. Neue Programme werden [1] http://andlinux.org/ ist. aber nicht in das K-Menü mit aufgenommen. [2] http://www.colinux.org/ Als zweites Problem muss der andLinux-Dienst [3] http://www.straightrunning.com/XmingNotes/ genannt werden, der sehr häufig nicht au- [4] http://www.pulseaudio.org/ tomatisch startet oder nicht richtig läuft. Die [5] http://andlinux.org/downloads.php zu startenden Programme können sich dann nicht mit dem Server verbinden: „Could not launch ’PROGRAM’: could not connect to 192.168.11.150:81.“ In so einem Fall hilft es, den Dienst „andLinux“ unter „Systemsteuerung » Ver- waltung » Dienste“ neu zu starten. Es wird aber sowieso empfohlen auf den Dienst zu verzichten und den manuellen Start zu bevorzugen.

Xfce-Menü im Windows-Systray. Daneben kann es auch zu Probleme kom- men, wenn der IP-Bereich 192.168.11.0- Xfce-Version 192.168.11.255 bereits für ein privates Netzwerk In der Xfce-Version kann man während der In- benutzt wird. In diesem Fall sollte man die IP des stallation auswählen, ob die Programme per Netzes anpassen. Xfce-Menü oder Xfce-Panel gestartet werden sollen. Das Panel lässt sich dabei im Gegensatz Problematisch war noch die deutsche Tastatur. zum Menü über einen Rechtsklick leicht anpas- Leider wurde diese nicht erkannt und konnte im sen und erweitern. Vorinstalliert sind nur der Da- Test auch nicht zur Arbeit bewegt werden. Es teimanager Thunar, ein GNOME-Terminal, der musste also mit einem englischen Tastaturprofil Browser Firefox, Mousepad als Texteditor und gearbeitet werden, was für den ein oder anderen „Tabletop Roleplaying“ © by Randall Munroe Synaptic. ungewohnt sein mag. (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/244

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 28 LINUXALLGEMEIN

Meine Welt mit Fluxbox von Adrian Böhmichen und Thorsten Schmidt

enseits der beiden großen Arbeitsum- zu beenden, ist das gewaltsame Beenden des Eines vorweg: Alle Veränderungen dieser Datei gebungen GNOME und KDE liegt der X-Servers durch Strg + Alt + Backspace . wirken sich nahezu ausschließlich auf die grafi- J Fenstermanager Fluxbox. Fluxbox ist sche Anordnung der Elemente und der jeweils eine sehr linuxtypische Anwendung: klein, Bei Ubuntu ist dies z. B. der Fall. Das Menü lässt auszuführenden Aktionen aus und sind sofort smart und hoch konfigurierbar entsprechend sich aber leicht in der Konsole über den folgen- sichtbar. Die Elemente in eckigen Klammern be- persönlicher Vorlieben. Welche interessanten den Befehl aufrufen: schreiben die Struktur des Menüs. Die Elemen- Features Fluxbox mitbringt, soll der Artikel te in runden Klammern beeinflussen den ange- $ fluxbox-generate_menu schlaglichtartig zeigen. zeigten Text, die Elemente in geschweiften Klam- Unter den debianartigen Systemen wird das Me- mern die auf Mausklick hin ausgeführten Aktio- Da Fluxbox nach gut sechs Jahren Entwick- nü über die folgenden Befehle erstellt: nen. Hier kann sich jeder sein Wunschmenü er- lungszeit mittlerweile in Version 1.0.0 vorliegt, ist stellen. Aber Vorsicht: Immer eine Sicherungs- es einerseits sehr stabil und andererseits in den $ update-menus datei der ˜/.fluxbox/menu anlegen! Eine aus- Repositories vieler Distributionen vorhanden. Die $ mv ˜/.fluxbox/fluxbox-menu y führliche Anleitung zum Thema findet man in der Installation läuft wie gewöhnlich über das jeweili- ˜/.fluxbox/menu Fluxbox Dokumentation [1] oder auf der Wiki- ge Paketmanagement (Paket fluxbox). Seite von ubuntuusers.de [2]. Wer jetzt stirnrun- Zuerst wird das Programm menu genutzt und zelnd nach der Funktion der spitzen Klammer Nach der Installation und dem ersten Login be- danach die erstellte Menüdatei noch richtig be- fragt, liest bitte weiter. grüßt einen Fluxbox mit dem neuen Standardthe- nannt. ma „bloe“. Keiner sollte überrascht sein, wenn Icons im Menu jetzt noch nichts Spektakuläres zu sehen ist: Es Jetzt hat man auf jeden Fall eine gute Vorlage in gibt nur den Hintergrund, eine Toolbar und mög- ˜/.fluxbox/menu, um sich ein Menü nach sei- Um sein Menü durch Icons aufzupeppen, geht licherweise ein Menü, das vielleicht noch nicht nen Vorstellungen zu erstellen. Die Syntax be- man wie folgt vor: Als Erstes besorgt man sich mal den eigenen Vorstellungen entspricht. Aber steht nur aus vier Elementen und ist schnell zu die Icons. Dazu lädt man sich die passenden Fluxbox ist im Wesentlichen das, was man dar- erlernen. Öffnet man die ˜/.fluxbox/menu mit Icon-Themen beispielsweise von KDE-Look.org aus macht. An die Arbeit! einem Editor, dann sieht das in etwa so aus: [3] oder GNOME-Look.org [4] herunter, entpackt die Archive und verschiebt nun die benötig- Menü einrichten [begin] (Fluxbox) <> ten Bilddateien z. B. nach ˜/.fluxbox/icons. [exec] (Swiftfox) swiftfox <> Sollte man schon verschiedene Anwendun- In wenigen Distributionen ist noch kein Menü [submenu] (Terminals) <> gen installiert haben, lohnt sich auch im- vorhanden. Das äußert sich dadurch, dass bei [exec] (aterm) aterm <> mer ein Blick in /usr/share/pixmaps oder einem Druck auf die rechte Maustaste nichts [exec] (urxvt) urxvt <> /usr/share/icons, wo man viele Icons findet. passiert. Die einzige Möglichkeit, Fluxbox dann [end] Abschließend editiert man die Einträge in spitzen [end]

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 29 LINUXALLGEMEIN

Klammern in der ˜/.fluxbox/menu. Hier sollte Übersichtliche Arbeit mit Workspaces se Pager sind wiederum so stark konfigurierbar, der Pfad zum jeweiligen Icon stehen: dass sie genug Stoff für einen eigenen Artikel lie- Das Feature der Workspaces (Arbeitsflächen) fern würden. bringt den Nutzer in die Lage, seine Arbeit [exec] (Swiftfox) swiftfox y mit verschiedenen Programmen auf mehrere Ar- beitsflächen zu verteilen. Als Standard sind vier Arbeitsflächen eingestellt; sie sind über die Tas- „Slit“ ist nur ein anderes Wort für Toolbar. Warum Danach stehen einem die Icons zur Verfügung. ten Alt + F1 bis F4 oder aber über die Pfeil- sollte man die Slit benutzen wollen, wenn man icons ( < und > ) auf der Toolbar erreichbar. schon eine Toolbar hat? In der Slit können Pro- gramme im withdrawn-Modus (dt. „zurückgezo- Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, gen“) gestartet werden. Das heißt, dass es Pro- bringt Fluxbox ein weiteres Feature mit: das gramme gibt, welche verborgen in der Tool- Workspace-Menü. Ein einfacher Klick mit der bar starten. Das funktioniert leider nicht mit je- dritten Maustaste (in der Regel das Mausrad) der Anwendung. Bekannte Programme mit Slit- auf den Desktop reicht, um wieder den Über- Modus sind die Dockapps [8] vom Fensterma- blick auf alle Arbeitsflächen samt den auf ihnen nager „Windowmaker“ oder der Systemmonitor laufenden Anwendungen zu gewinnen. Aber weit gkrellm [9]. Letzterer kann über den Befehl mehr ist hier möglich: Sollte es mal auf den vier Workspaces zu eng werden, kann man über das $ gkrellm -w Workspace-Menü „on the fly“ neue Arbeitsflä- chen hinzufügen – und natürlich auch entfernen. im Slit gestartet werden. Weitere Programme, welche auch die Slit erst nach dem Parameter -w nutzen, sind die Pager fbpager und fluxter. Mehr zu dem Thema Slit gibt es in der offiziellen Doku- mentation [10].

Ordnungsliebe mit Tabs Ein anders wichtiges Feature kommt mit der Funktion der Tabs. Ihr Prinzip ist bekannt und schnell erklärt: Durch Tabs lassen sich mehrere Fenster einer Anwendung oder aber Fenster ver- Der ipager. schiedener Anwendungen in einem Fenster ab- Wer seine Arbeitsflächen lieber permanent und bilden. Der Vorteil: Alle Fenster gruppieren sich ohne Extraklick im Blick haben möchte, sollte in einem Fenster mit den gleichen Ausmaßen einen Pager benutzen: fbpager [5], fluxter [6] und den gleichen x/y-Koordinaten. Empfehlens- Menübeispiel. oder ipager [7], um nur einige zu nennen. Die- wert für alle Internet-Explorer-Traumatisierten,

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 30 LINUXALLGEMEIN aber das nur am Rande. Tabs lassen sich nun tributen erfährt man wieder in der Dokumentation gen in der Datei ˜/.fluxbox/keys. An dieser über zwei Wege erstellen. [11]. Stelle soll nur kurz skizziert werden, was mög- lich ist. Nicht vergessen: Weit mehr ist möglich. Die entspannte Variante „sloppy Window- Als nächstes wird OpenOffice.org gebändigt: Einen Überblick liefert das Fluxbox-Wiki [12]. grouping“ ist mittlerweile mit dem Eintrag „session.tabsAttachArea: Window“ in der [group] Der allgemeine Aufbau der Elemente in der ˜/.fluxbox/apps aktiviert. So lässt sich jedes [app] (name=VCLSalFrame) (class=y ˜/.fluxbox/keys sieht folgendermaßen aus: Fenster mit der dritten Maustaste an eine belie- OpenOffice.org 2.3) bige Stelle auf ein Zielfenster ziehen und schon [Workspace] 2 : y gruppieren sich die Fenster zu einem einzigen. [Dimensions] 1022 744 [Position] (WINCENTER) 9 -3 [end] Das -Element erwartet immer eine Steuertaste der Tastatur, also Strg , Alt , etc. Alle OpenOffice.org-Dokumente erscheinen nun (Achtung: Sie werden fluxboxintern anders be- in einem Fenster. Wichtig: Bei der näheren Be- nannt [12].) Das -Element verlangt bei Tas- schreibung des Elements [app] durch (name=) tenkombinationen die zusätzlichen Tasten. Mit und (class=) sollte man sich nicht auf seine In- dem -Element werden die fluxboxei- tuition verlassen, da die Bezeichnungen intern genen Aktionen beschrieben (siehe unten). Über abweichen, wie am Beispiel zu sehen ist. Fol- das -Element wird das - gende Vorgehensweise empfiehlt sich: Als Erstes Element spezifiziert. Alle Elemente werden durch öffnet man die in Frage kommende Anwendung, ein Leerzeichen getrennt. dann setzt man folgenden Befehl in einem Termi- Fluxbox von seiner aufgepeppten Seite. nal ab: Konkret sieht eine Zeile dann folgendermaßen Vielleicht erwartet man aber mehr von der Tab- aus: Funktionalität, vielleicht möchte man nur be- $ xprop WM_CLASS | cut -d \= -f 2 Mod1 2 :Workspace 2 stimmte Anwendungen gruppieren und das auch Daraufhin bewegt man den Cursor auf das Fens- nur auf einer bestimmten Arbeitsfläche („Auto- ter der Anwendung und klickt darauf. Dann er- Durch die letzte Zeile wechselt man also mit grouping“). Kein Problem. Hierzu bearbeitet man scheint im Terminal die gewünschte Ausgabe für Alt + 2 von der aktuellen Arbeitsfläche auf die die Datei ˜/.fluxbox/apps. Mit dem „group“- name und class: Arbeitsfläche 2. Es gibt in der Version 1.0.0 zirka und dem „end“-Element werden die zu gruppie- 65 Fluxboxeigene -Elemente [12], so- renden Anwendungen umschlossen. Die weite- "VCLSalFrame", "OpenOffice.org" dass sich ein näherer Blick allemal lohnt – dabei ren Einträge beschreiben, welche Anwendungen sind einige Befehle, die einem die Arbeit erleich- („app“) auf welcher Arbeitsfläche („Workspace“) tern, und andere, die einfach nur Spaß machen. mit welcher Fenstergröße („Dimensions“) und Fluxbox per Tastatur steuern an welcher Stelle („Position“) erscheinen sollen. Fluxbox bringt hier von Haus aus sehr weitrei- Mehr zu den einzelnen Elementen und deren At- chende Optionen mit. Alle Einstellung dazu lie-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 31 LINUXALLGEMEIN

Natürliche Speicherressourcen scho- ## MoveMode Fazit nen Mod1 s :KeyMode MoveMode MoveMode: None Up :MoveUp 20 Fluxbox ist ein kleiner, funktionsreicher Fenster- Das bis hierhin Gezeigte ist wie gesagt nur MoveMode: None Down :MoveDown 20 manager, der einen bei der Arbeit nicht behin- ein minimaler Ausschnitt der Möglichkeiten. Un- MoveMode: None Left :MoveLeft 20 dert. Mit einer Prise Linuxwissen, Spaß am Aus- schwer zu erkennen, dass man – je nach dem, MoveMode: None Right :MoveRight 2 probieren und Neugier ausgestattet, sollte man wie extensiv man die Tastatursteuerung benutzt auch ohne Konfigurationswerkzeuge seine Box – ziemlich schnell auf eine hohe Anzahl von Tas- Kurz erklärt: Über Alt + D aktiviert man die Be- in kurzer Zeit eingerichtet haben. Und sollte es taturkombinationen kommt. Aber Fluxbox wäre fehlgruppe „TubeMode“. Die Namen der Keymo- wider Erwarten länger dauern – sei’s drum, die nicht Fluxbox, wenn es nicht eine gute Abkür- des sind dabei als Namespaces frei belegbar. Arbeit wird belohnt mit einem schnellen Fenster- zung gebe. Hier helfen sogenannte „Keymodes“. Wird nicht, wie in dem Beispiel, „TubeMode“ als manager, der nur das macht, was er soll: Fenster Dies ist nichts anderes als Zusammenfassungen Namespace vergeben, wird der Name „KeyMo- verwalten. Wer jetzt auf den Geschmack gekom- einer Reihe von Befehlen zu einer Gruppe, mit de“ standardmäßig als Namespace benutzt. Mit men ist, kann sich schon einmal auf das Inter- dem Zweck, die Menge an Tastaturkombinatio- den Cursortasten oben, unten und links führt view mit Fluxbox-Begründer Henrik Kinnunen in nen etwas geringer zu halten. Prinzipiell lässt man die jeweiligen und hinter ExecCommand ste- der nächste Ausgabe von freiesMagazin freuen. sich der Vorgang wie folgt beschreiben: Über henden Befehle aus. Und das, wie gesagt, so- Tastendruck aktiviert man die Befehlsgruppe. So- LINKS lange bis man mit Esc die Befehlsgruppe deak- lange sie aktiv ist, kann man nur die Tasten der [1] http://www.fluxbox.org/docbook/de/html/ tiviert. Mehr zu den KeyModes findet man wieder Befehlsgruppe ausführen und zwar solange, bis x781.html im Fluxbox-Wiki [12]. man mit Esc (als Standard) aus der Befehls- [2] http://wiki.ubuntuusers.de/Fluxbox gruppe aussteigt. Solche Keymodes sind sinnvoll [3] http://kde-look.org bei sich häufig wiederholenden Abläufen. Tipps [4] http://gnome-look.org 1. Um die Konfigurationsdateien auch auf je- [5] http://fluxbox.sourceforge.net/fbpager/ Zwei Beispiele: dem Rechner verwenden zu können, emp- [6] http://benedict.isomedia.com/homes/ fiehlt es sich, die Icons im Verzeichnis stevencooper/projects/fluxter.html ## TubeMode ˜/.fluxbox/icons abzuspeichern. [7] http://useperl.ru/ipager/index.en.html Mod1 d :KeyMode TubeMode [8] http://www.dockapps.org/ TubeMode: None Up :ExecCommand 2. Es kann passieren, dass sich das Menü nicht y [9] http://members.dslextreme.com/users/billw/ mplayer /tmp/Flash* schließen lässt. In diesem Fall kann man gkrellm/gkrellm.html TubeMode: None Down :ExecCommand durch Drücken der rechten Maustaste auf den y [10] http://www.fluxbox.org/docbook/de/html/chap- mplayer -vc null -vo null -ao pcm: Menüknopf das Menü schließen. y slit.html fast /tmp/Flash* 3. Durch die Option -h werden alle Schalter [11] http://www.fluxbox.org/docbook/de/html/chap- TubeMode: None Left :ExecCommand y des Skripts fluxbox-generate_menu ausge- tabs.html urxvt -e /home/BENUTZERNAME/.scripte y geben. [12] http://fluxbox-wiki.org/index.php/Howto_ /converter.sh 4. Es gibt einige grafische Werkzeuge, mit de- anpassen_der_keys_file nen man Fluxbox konfigurieren kann, die aber alle veraltet sind. © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 32 DISTRIBUTION sidux – aktuell, schnell und sicher von Tania Puls

er gerne ein aktuelles und schnel- nauso benutzbar und stabil bleibt wie vorher – ne neue, Sid-basierte Zukunft. Die erste Veröf- les Betriebssystem mit aktueller darum wird sie „unstable“ („instabil“) genannt! fentlichung von sidux, sidux-2007-1-Chaos, kam Software hat, kommt an sidux kaum am 21. Februar 2007 heraus. Es folgten in die- W sidux basiert auf dem Unstable-Zweig von vorbei. sidux [1] ist voll kompatibel zu Debian sem Jahr noch vier weitere Versionen, wobei die Debian, wurde jedoch mit eigenem Kernel und Unstable/Sid, dem „instabilen“ Zweig von letzte eine Weihnachts-Spezialausgabe war. Seit Skripten so anwenderfreundlich entwickelt, dass Debian. April 2008 wird „sidux-2008-1-Nyx“ zum Down- es selbst ungeübten Anwendern, welche sich load angeboten [3]. nicht vor der Konsole scheuen und lernwillig sind, Einleitung möglich ist, ein stets aktuelles und – viel wich- Zurzeit gibt es drei Debian GNU/Linux-Versionen tiger – stabiles System zu nutzen. sidux ist ein [2]: sogenanntes „Rolling Release“, das heißt, Neu- installationen sind nicht mehr nötig, das System ¢ Release 4.0 (auch als „Stable“-Distribution wird bequem per APT oder einem Skript namens bekannt) – Hierbei handelt es sich um stabile „smxi“ (siehe unten) aktuell gehalten. Sollten ein- und ausführlich getestete Software, die geän- mal Sicherheitslöcher auftauchen, werden diese dert wird, wenn größere Sicherheits- und Be- in der Regel schnell ausfindig gemacht und be- nutzbarkeitskorrekturen einzubauen sind. hoben, auch neue Kernel erscheinen bei sidux ¢ Die „Testing“-Distribution – Hier werden die teilweise täglich. Pakete abgelegt, die in der nächsten Stable- Distribution veröffentlicht werden sollen. Sie Zur Geschichte Der sidux-Desktop. sind schon etwas in Unstable getestet wor- Im Sommer 2006 bahnte sich bei Kanotix (ehe- den, aber es kann sein, dass sie für die Veröf- Startmöglichkeiten mals auf Debian Unstable/Sid-basierend) ein fentlichung noch nicht ganz bereit sind. Diese Umschwung an, es sollte auf eine stabile Ba- Wie oben erwähnt, basiert sidux auf Debian Un- Distribution wird öfter aktualisiert als Stable, sis gewechselt werden, wobei damals nicht klar stable/Sid und enthält 100 % freie Software [4]. jedoch nicht öfter als Unstable. war, ob weiter auf Debian oder neu auf Ubuntu Es können insgesamt vier Abbilder von den vie- ¢ Die „Unstable“-Distribution (auch „Sid“ ge- aufgebaut werden sollte. Einige Entwickler im len Spiegelservern [5] rund um den Globus gela- nannt) – Das ist die Version, die sich je- Kanotix-Team waren mit dieser Entwicklung nicht den werden: zwei Architekturen, 32-bit (i686) und weils aktuell in Entwicklung befindet; sie wird glücklich, da sie mit Debian Unstable/Sid zufrie- 64-bit (amd64), sowie KDE-Full oder KDE-Lite, ständig aktualisiert. Die Pakete des Unstable- den waren und weiterhin aktuelle Software nut- wobei sich die KDE-Versionen nur an der Anzahl Archivs kann man von jedem Debian-FTP- zen wollten. Also trennten sie sich von Kano- der mitgelieferten Programme unterscheiden. si- Server herunterladen und sie jederzeit benut- tix, um sidux aus der Taufe zu heben. Etliche dux kann als Live-CD gestartet werden und per zen, um das System zu aktualisieren. Jedoch Kanotix-Nutzer waren der gleichen Ansicht und Installer auf Festplatte oder USB-Stick komfor- darf man nicht erwarten, dass das System ge- folgten den Entwicklern im November 2006 in ei-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 33 DISTRIBUTION tabel installiert werden. Verschiedene Bootpara- Ein genauer Blick # apt-cache search meter können eingegeben werden, so u. a. Als Standard-Arbeitsumgebung wird KDE ge- zeigt, ob das Paket in APT vorhanden ist, ¢ toram, womit die Live-CD in den RAM- nutzt, der Fenstermanager Fluxbox (siehe „Mei- falls nicht, kann man auch Pakete von au- Speicher geladen und das CD/DVD-Laufwerk ne Welt mit Fluxbox“ auf Seite 29) kann als ßerhalb der Debian-Datenbank installieren, in- freigegeben wird, Alternative zu KDE ausgewählt werden. Nach- dem man in sidux eine Textdatei namens träglich können die Arbeitsumgebung Xfce oder ¢ fromiso ist wesentlich schneller als der Live- .list erzeugt, dort die Adresse der ge- Fenstermanager wie FVWM2 installiert werden. CD-Modus, wünschten Datenbank einträgt und diese unter Wer sich entschieden hat, sidux auf seine Fest- /etc/apt/sources.list.d/ speichert. Ein ¢ persist speichert diverse Nutzereinstellun- platte zu installieren, kann dies mit dem HD- gen. Installationswerkzeug nach Beantwortung diver- # apt-get update Die Bootparameter können über F1 eingesehen ser Fragen zu Nutzernamen, Root-Passwort, und mit F4 kann die Sprache ausgewählt wer- Partition, Netzwerk und der Installation von nicht- genügt und die Pakete der neuen Datenbank den. Englisch (EN) und Deutsch (DE) sind da- freien Quellen per Meta-Paket-Installer innerhalb sind vorhanden und es kann das gewünschte Pa- bei die Hauptsprachen, bei allen anderen wer- kürzester Zeit tun. Je nach System und sidux- ket installiert werden. Es gibt jedoch einen Meta- den nur Zeitzone und Tastaturlayout umgestellt. Version dauert dies nur zwischen 4 bis 15 Minu- Paket-Installer, der die Installation verschiedens- All diese Tipps und Tricks können in dem sehr gut ten, bei älteren Systemen etwas länger. ter Paketgruppen wie Büroprogramme, Lernsoft- (in 12 Sprachen) geschriebenem Handbuch, wel- ware, Spiele und Sprachen ermöglicht. Paketmanagement ches sich direkt auf der Arbeitsfläche befindet, Es gibt keinen grafischen Paketmanager; es wird eingesehen werden. Es wird jedem Nutzer emp- empfohlen, APT zu nutzen. Von Paketmanagern fohlen, das Handbuch zu lesen und, sofern Netz- wie Synaptic und aptitude wird dringend abgera- zugang besteht, auch einen Blick ins Forum/Wiki ten, da diese in Debian Unstable/Sid in der Ver- zu werfen [6] [7]. gangenheit nur Probleme mit der Paketbasis ver- ursachten. Für Debian Stable und Debian Tes- ting gilt dies jedoch nicht. Die Debian-Datenbank beinhaltet derzeit zirka 20.000 Pakete, welche über die Konsole als Root mit einem einfachen

# apt-get update Meta-Paket-Installer. # apt-get install sidux und seine Werkzeuge installiert werden können, Abhängigkeiten wer- Wer sidux installiert hat, braucht sich um neue den direkt mit aufgelöst (siehe „Paketverwaltung Versionen und eine Neuinstallation dieser keine – von APT und RPM“ in freiesMagazin 03/2008 Gedanken mehr zu machen. Mit einem Skript na- [8]). Ein mens „smxi“ ist ein sogenanntes „dist-upgrade“ (Aktualisierung des installierten Systems auf die Der Installationsmanager. © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 34 DISTRIBUTION neueste sidux-Version per APT, für alle Debian- installiert werden. Das sidux-Kontrollzentrum ist sidux e. V. [9] gegründet, um eine Anlaufstelle für Systeme verfügbar) auch für den nicht-versierten im KMenu unter „System“ zu finden oder kann unterstützende Nutzer zu haben, Messeauftritte Nutzer ein Kinderspiel. Mit smxi können neue per siduxcc in der Konsole oder über Alt + F2 zu koordinieren, Usertreffen zu organisieren und Kernel installiert, alte Kernel und nicht genutz- aufgerufen werden. natürlich nicht zuletzt um die herausragende Ar- te Kernelmodule entfernt, proprietäre Grafiktrei- beit der Entwickler zu unterstützen. Alles in allem ber von ATI und Nvidia, Office-Pakete und vieles baut sidux auf der Gemeinschaft auf, da viele Sa- andere installiert, „locales“ angepasst und nicht- chen wie die künstlerische Arbeit, die diversen freie Quellen eingetragen werden. Es wird nicht Werkzeuge und die Hilfe im Forum/Wiki und IRC umsonst „das Schweizer Messer von sidux“ ge- ohne die vielen Helfer nicht möglich wäre. sidux nannt. ist ein in sich stimmiges Projekt, es macht einfach Spaß, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein! smxi wird über die Konsole als Root aufgeru- fen, wechselt dann in Runlevel 3 (ohne gra- Fazit fische Oberfläche), wo es nochmals als Root per smxi aufgerufen wird. Alternativ drückt man Wer sich nicht scheut, viel über sein System zu Strg + Alt + F1 , um in Runlevel 3 zu gelangen sidux-Kontrollzentrum. lernen, gern auch mal selbst Hand anlegt, aktu- und startet dort smxi als Root. Ein dist-upgrade elle Software haben möchte und die Ratschläge Um das Netzwerk zu konfigurieren, gibt es auch sollte mindestens alle zwei Wochen ausgeführt aus Handbuch, IRC, Forum und Wiki befolgt, der das Werkzeug „Ceni“, welches in der Konsole werden, damit es keine Probleme mit den Ab- hat mit sidux all das gefunden. läuft, aber auch für den ungeübten Nutzer ge- hängigkeiten gibt – Debian Unstable/Sid entwi- eignet ist. Gerade der Bereich WLAN / WPA wird Am besten testet man sidux zuerst per Live-CD ckelt sich sehr schnell. Auch hier gibt es ein zu- problemlos unterstützt. Somit ist es auch dem und bei Gefallen installiert man es einfach auf der sätzliches Helferlein, „Hermes“ genannt, welches ungeübten Nutzer möglich, sicher kabellos zu Festplatte. Die meisten werden von der Schnel- bei dist-upgrade-Warnungen in Aktion tritt, wenn surfen. Es wird über Alt + F2 oder in Konsole ligkeit und vom Komfort überrascht sein. man ihn zuvor aktiviert. All dies ist aber auch per ceni aufgerufen und man folgt dort einfach dem Handbuch zu entnehmen, ein Muss für je- den Anweisungen. LINKS den sidux-Neuling! [1] http://sidux.com [2] http://www.debian.org/doc/FAQ/ch-getting.de Nützlich ist auch das für sidux entworfene Kon- Die Community [3] http://sidux.com/Article416.html trollzentrum, ein grafisches Werkzeug, mit wel- sidux’ große Stärke ist seine Aktualität und die [4] http://www.debian.org/social_contract chem diverse Einstellungen vorgenommen wer- Gemeinschaft. Im Forum wird innerhalb kürzes- [5] http://sidux.com/Article303.html den können, wie z. B. Auflösungseinstellungen, ter Zeit versucht zu helfen und auch im Inter- [6] http://sidux.com/module-PNphpBB2.html welche Dienste beim Booten gestartet werden net Relay Chat (IRC) ist rund um die Uhr Hil- [7] http://sidux.com/module-pnWikka.html sollen oder welcher Webbrowser verwendet wer- fe zu erfragen. Es sind immer kompetente Leu- [8] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- den soll. Auch das Netzwerk kann damit konfi- te da, manchmal auch die Entwickler selbst, um 2008-03 guriert, aktualisierbare Software angezeigt und Nutzern bei ihren kleinen und großen Problemen [9] http://sidux-ev.de/ auch ein neuer Kernel oder Kernelmodule damit zur Seite zu stehen. Am 1. April 2007 wurde der

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 35 LINUXALLGEMEIN

Die Reiche Debians von Björn Jilg

Neugierig beobachteten die Dorfbewohner den schönen Nation du dich niederlassen solltest?“ finden. Ich werde dir nun ein wenig über einige Neuankömmling. Wie immer wurde sehr schnell „Ja, großes Orakel. Debian gefällt mir sehr, die Reiche erzählen, über ihren Aufbau und ihre Ei- spekuliert, wo er denn herkäme. War er ein Wan- Offenheit und Freiheit dieses Volkes hat mich be- genheiten. Natürlich kann ich dir nicht sämtliche derer zwischen den Welten? Kam er aus einem eindruckt. Darüber hinaus, die vielen Wunder, die Reiche aufzählen, sonst könntest du dir gleich anderen Teil der Linuxwelt? Musste oder wollte ich hier schon anschauen konnte. Doch bin ich den Tempel als neue Heimat wählen. Am En- er seine Heimat verlassen? Manche munkelten mir unsicher, wo in dieser großen Nation ich eine de musst dann du selbst entscheiden, wo auf sogar, dass er direkt aus der Leere zwischen den Heimat finden sollte. Debian ist groß, die Anzahl Debian du in Zukunft weilen möchtest. Diese Ent- OS-Welten kam und Debian die erste Nation war, seiner Reiche ist unüberschaubar und jedes ist scheidung kann und will ich dir nicht abnehmen. die er je betrat. Auch wenn dies eher unwahr- anders. Bitte sagt mir, welches Reich das beste Tief im Süden liegt das Reich Stabilitia, ein sehr scheinlich war, kam so etwas durchaus vor und ist. Wo kann ich mich getrost niederlassen?“ starkes und stabiles Reich. Stabilitia ist eine gi- solche Fälle wurden in letzter Zeit auch häufiger. Die greise Frau lachte schallend, sodass die gantische Festung, die seit Generationen nahe- Vielleicht wohnte er auch schon in einem Reich Mauern der Halle leicht bebten. Ängstlich wich zu uneinnehmbar für Angreifer ist und auch den von Debian. Nur eines stand fest: Er wollte eine der Fremde einen Schritt zurück. Naturgewalten zu trotzen vermag. Allerdings hat neue Heimat finden und hierzu das große Ora- „Debian hat unzählbar viele Reiche, wie du diese Sicherheit ihren Preis: Nur sehr langsam kel des Incoming befragen. Schon öffneten sich schon sagtest“, erwiderte die Priesterin. „Glaubst verbreiten sich Neuerungen in diesem Reich. Am die Tore des Tempels mit der Aufschrift „Time is du, es würde so viele geben, wenn das eine Anfang jeder Dynastie wird Stabilitia von Grund a neverending upstream“ und ein wenig zöger- Reich existieren würde, das am besten für jeden auf erneuert, doch schon zu diesem Zeitpunkt lich schritt der Fremde hindurch. Direkt hinter ihm Einzelnen ist?“ sind die Neuerungen veraltet. Das liegt daran, schlossen sie sich wieder und die Bewohner wur- „Nun gut“, die Stimme des Fremden wurde etwas dass die Bewohner von Stabilitia alle Baumate- den mit ihren Spekulationen zurückgelassen. leiser, „dann sagt mir bitte, welches das beste rialien und Handelswaren solange prüfen, bis sie Reich für mich persönlich ist.“ sie als perfekt und sicher befinden. Das Innere des Tempels bestand aus einer einzi- „Diese Frage kannst du selbst am besten beant- Vor der Küste Stabilitias liegen die Inseln der gen großen Halle, an deren Ende die Hohepries- worten.“ Testing-Bucht. Es mag sehr verlockend sein, sich terin in meditativer Haltung saß. Auf ihrer Stirn „Aber ihr seid das Orakel! Wisst ihr denn nicht, in dort niederzulassen. Im Gegensatz zu Stabilitia trug sie die Tätowierung eines magentafarbenen welchem Reich meine Bestimmung liegt?“ wird hier reger Handel getrieben, man erfährt Wirbels und neben ihr ruhten die beiden heiligen Wieder lachte die Priesterin, diesmal aber we- mehr Neuigkeiten und genießt dennoch eine ge- Tiere des Tempels: Gnu und Pinguin. sentlich leiser und mit einem freundlichen, wis- wisse Stabilität. Auch hier muss jegliche einge- „Komm näher“ sprach die Priesterin mit freund- senden Unterton. „Ich bin das Orakel von führte Ware überprüft werden, wenn auch lange licher Stimme, und der Fremde wunderte sich, Debian. Ich sehe Dinge, lange bevor sie je ein nicht so ausgiebig wie auf Stabilitia. Doch Vor- hatte er doch einen „geheimnisvolleren“ Tonfall anderer in Debian zu Gesicht bekommt. Das sicht, nicht immer ist ein Kompromiss die richti- erwartet – doch die weise Frau sprach ihn mit völ- Schicksal der einzelnen Menschen jedoch kann ge Lösung. Wer sich in Testing niederlässt, darf lig ungezwungener, freundlicher Stimme an. „Du nur der Einzelne selbst bestimmen. Wohl aber sich nicht in trügerischer Sicherheit wiegen, nur möchtest also von mir einen Rat, wo in unserer kann ich dir dabei helfen, deine neue Heimat zu weil er festes Land unter den Füßen hat. Schon

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 36 LINUXALLGEMEIN oft wurden all zu leichtsinnige Bewohner einfach hinken, dann wähle Stabilitia als neue Heimat. vergessen, dass du dich auf hoher See befin- von ihrer Insel gespült. Willst du mehr regen Handel treiben und dir nicht dest. Wer gar zu wagemutig ist und sich trotz al- Dann gibt es noch den großen, mächtigen Ozean nur langerprobtes, solides, sondern auch neues, ler Vernunft bei starkem Seegang über die Re- von Sid mit seinen Tausenden von Wundern, und dynamisches Wissen aneignen, ohne aber fes- ling beugt, muss damit rechnen, von Bord ge- selbst wenn es viele nicht glauben wollen: Auch ten Boden zu verlassen, so lasse dich auf den schleudert zu werden. Aber wenn du stets auf dort wohnen Menschen. Damit wären die drei Inseln der Testing-Bucht nieder. Willst du die Il- die erfahrenen Seeleute hörst und dich auf er- wichtigsten Reiche von Debian genannt.“ lusion haben, dich auf dem Festland zu befin- probten Routen bewegst, bist du an Bord eines „Mit Verlaub“, fiel der Fremde ein, „was ist mit den, aber dennoch neuere Dinge benutzen als sidux-Schiffes mindestens genauso sicher, wie dem Reich Ubuntu? Ich habe gehört, dass es in Stabilitia, manchmal gar Moderneres als in in jedem anderen Reich von Debian. Und du er- ebenfalls groß und mächtig ist und beständig der Testing-Bucht, und spielt es keine Rolle für fährst die größte Freiheit, die du in diesen Lan- weiterwächst“ dich, dafür die Grenzen Debians zu verlassen, so den überhaupt erfahren kannst. Es steht dir frei, „Ubuntu? Aber du hast mich doch nur nach den kannst du auch die Insel Ubuntu wählen. Wenn zu tun, was du willst. Du kannst sogar dauerhaft Reichen von Debian gefragt?“ du allerdings die neuesten Dinge lernen willst vor Anker gehen und dein Schiff zu einem Haus- Verblüffung zeichnete sich auf dem Gesicht des und durch dieses Wissen jederzeit wehrhaft sein boot machen. Aber hüte dich: Wenn du länge- Fremden ab. „A. . . aber Ubuntu liegt doch in möchtest, wenn weniger Stabilität im Sinne von re Zeit nicht mehr in See gestochen bist, solltest Debian . . . oder?“ Starre, dafür Dynamik und dennoch, oder gera- du das auch nie mehr tun. Die Zauber, die in die „Geographisch gesehen hast du Recht. Aber de deshalb, höchste Sicherheit dein Leben be- Schiffsplanken gewoben sind, verlieren an Kraft, Ubuntu ist eine eigenständige Nation, auch wenn stimmen sollen, dann entscheide dich für ein Le- wenn sie längere Zeit nicht mehr von Sids Ener- sie ohne Debian nicht bestehen könnte. Es ist ben auf den Wassern von Sid. Natürlich wäre gie umspült wurden, und so könnte das Schiff eine künstliche Insel, die sich durch eine große es dann gut, allerdings nicht unbedingt erforder- nach monatelangem Stillstand zerbrechen, wenn braune Glasglocke komplett von der Außenwelt lich, wenn auch etwas Seefahrerblut durch deine es wieder in unruhigere Gewässer kommt. Hü- abgeschirmt hat. Nur zweimal im Jahr schwär- Adern fließt.“ te dich auch vor dem Experimental Archipel. Die men Boote aus und holen sich Waren aus den „Sid?“ erwiderte er erstaunt. „Dieser Ozean ist Wunder, die es dort zu sehen gibt, übertreffen verschieden Teilen Debians. Sie haben eine et- nicht dauerhaft befahrbar, ohne früher oder spä- noch die von Sid, doch wäge genau ab, ob der was andere Sprache und andere Gewohnheiten, ter darin umzukommen! Zumindest sagen das hohe Preis, den du dafür zahlen könntest, dies die sich von allen anderen Teilen Debians un- die Leute.“ auch wert ist. Die Inseln des Archipels liegen im terscheiden. Daher ist es oft schwierig, Ubuntu- „Nun,“ erwiderte die Seherin, „da haben sie nicht ewigen Nebel. Du kannst niemals sagen, ob eine eigene Ware zu beziehen und ohne Weiteres zu ganz unrecht. Kein Mensch der noch bei klarem Passage sicher ist, oder ob du im nächsten Mo- benutzen. Die Bewohner der Insel Ubuntu leben Verstand oder kein todesmutiger Abenteuerer ist, ment an einem Riff zerschellen wirst. in einer Welt, die durch die Glasglocke sicher und befährt Sid in einem gewöhnlichen Boot. Mit ei- Daher gilt: Ein sidux-Schiff ist für Sid gemacht. stabil zu sein scheint. Doch vergiss nicht: Glas nem sidux-Schiff ist das aber durchaus möglich.“ Es schützt nicht nur vor Sids Energie, sondern kann zerbrechen. „sidux? Ich habe schon etwas davon gehört. Al- auch durch diese. Ein Riss, der durch die eine Du hast also die Wahl: Wenn dir ein stabiles lerdings nur Gerüchte. Und damit lässt sich wirk- Welle entsteht, kann durch die nächste Welle ge- Reich am wichtigsten ist, und es dich nicht küm- lich der Sid-Ozean befahren?“ schlossen werden. Es strebt immer eine gerade mert, hinter den restlichen Reichen hinterher zu „Oh ja. Sehr gut sogar. Natürlich darfst du nie Position an, selbst bei unruhigem Wellengang ist

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 37 LINUXALLGEMEIN es meist sehr angenehm und ruhig an Bord. Wird Plötzlich öffneten sich die Tore des Tempels wie- alles gesagt, was du wissen musst. Wie du dich es zu unruhig, dann höre auf den Rat der erfah- der wie von Geisterhand. Die Priesterin zeigte nun entscheidest, liegt allein bei dir . . . “ renden Crew und du kommst sicher hindurch.“ auf den Ausgang und sprach: „Ich habe dir nun

Die Reiche Debians.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 38 INTERVIEW

Interview mit Xubuntu-Entwickler Cody Somerville von Bojan Bozic

ody Somerville ist der neue Leiter suchen ein guter Leiter zu sein. An den meisten freiesMagazin: Woran hast du für Hardy gear- der Xubuntu-Entwicklung. Er ist aller- Tagen muss ich viele Informationen verarbeiten, beitet? C dings auch in den Bereichen Über- um bestmögliche Entscheidungen sicher zu stel- Cody Somerville: Während des Hardy- setzung, Support, Dokumentation, Marke- len. Veröffentlichungszyklus war mein primärer Fokus ting, Coding, Packaging und Entwicklung von auf die Entwicklung von Xubuntu Distributionen Ubuntu beteiligt. Dies ist umso beachtlicher, freiesMagazin: Wie viel Zeit investierst du täg- gerichtet, während vorhergehender Zyklen war da er erst seit 2005 an Ubuntu mitwirkt. Cody lich in die Arbeit an Xubuntu? ich mehr auf Community-Entwicklung, Dokumen- ist außerdem seit kurzem Mitglied der MOTU- Cody Somerville: Vor ein paar Monaten war ich tation und Testing fokussiert. Ende März wurde Entwickler (Masters of the Universe). Diese an einem Punkt angelangt, an dem ich 14-16 ich zum Xubuntu-Leiter ernannt und übe nun verwalten die Ubuntu-Pakete aus dem Univer- Stunden täglich investierte. Zur Zeit bin ich je- auch diese Rolle aus. Teamleiter zu sein, erfor- se-Repository und entwickeln die Pakete wei- doch vollzeit angestellt, was die Anzahl an Stun- dert von mir eine Panoramaansicht zu erhalten, ter. Sein derzeitiges Projekt ist die Veröffentli- den, die ich für Xubuntu aufwenden kann etwas um sicher zu sein, dass alle Komponenten des chung von Xubuntu 8.04 „Hardy Heron“ Ende einschränkt. Projekts sich prächtig entwickeln. April. freiesMagazin: Wirst du für die Arbeit an freiesMagazin: Was sind deine Pläne für Xubuntu bezahlt? Hardy+1? Persönliches Cody Somerville: Nein, die Zeit, die ich in die Cody Somerville: Hardy+1 (Intrepid Ibex) wird Name: Cody A.W. Xubuntu-Entwicklung investiere, wird nicht ent- rocken! Bevor der Hardy-Zyklus zu Ende ist, wer- Somerville schädigt. Wie auch immer, ich hoffe, dass dies den wir eine klare Vision für Intrepid und alle IRC: cody-somerville eines Tages anders sein wird. :) weiteren Versionen haben. Jetzt, wo Xfce4 über Beruf: einen fixen Releasezeitplan nachdenkt, kann ich Softwareentwickler freiesMagazin: Wann und wie kamst du zu mir vorstellen, eine gute Beziehung zu den Xf- Alter: 18 Xubuntu? ce4 Entwicklern aufzubauen, damit wir unsere Website: [1] Cody Somerville: Ich musste alte Hardware ver- gegenseitigen Entwicklungszyklen unterstützen wenden (300 MHz mit 128 MB RAM) und nach- können. dem ich verschiedene Distributionen ausprobiert Xubuntu habe und mich in Ubuntu verliebt hatte, probierte freiesMagazin: Welche Funktionalität würdest freiesMagazin: Wie beteiligst du dich an ich Xubuntu aus, um zu sehen, ob ich die Per- du gerne an Xubuntu erweitert/verbessert se- Xubuntu? formance erhalten würde, die ich brauchte, um hen? Cody Somerville: Ich arbeite derzeit auf ver- Linux auf meinem Desktop zu verwenden. Das Cody Somerville: Mir würde eine verbesser- schiedene Arten an Xubuntu. Der Hauptteil mei- war 2005. te Desktop-Politur gefallen. Bessere Integrati- ner Arbeit beinhaltet Packaging, Triaging und on, mächtigere Programme und bessere Perfor- Bugfixing, Koordination von Aufwänden und Ver-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 39 INTERVIEW mance. Spezifischer würde ich sagen Samba- freiesMagazin: Wie sieht dein Desktop aus? freiesMagazin: Welche Erinnerungen hast du Browsing und einfacheres Desktop-Sharing. Cody Somerville: Hier ist ein älteres Foto, aber an deine Kindheit? mein Desktop sieht noch immer gleich aus. :) Cody Somerville: Ich habe oft auf der Schau- freiesMagazin: Beteiligst du dich auch auf an- kel in der Schule geschaukelt und vorgegeben dere Arten an FLOSS? ich wäre Starfox. :) Cody Somerville: Ja, ich war auch an vie- len anderen Open-Source-Projekten und - freiesMagazin: Verheiratet, vergeben oder Communities beteiligt. Ich persönlich liebe MUD freigegeben zur Adoption? (Multi-User Dungeon) und leite auch ein kleines Cody Somerville: Ich bin frei für ein gutes Zu- Team von Entwicklern, welche eine Library für hause. den Gebrauch mit lpmuds entwickeln. freiesMagazin: Hast du Kinder oder Haustie- freiesMagazin: Welche Desktop-Umgebung re? verwendest du und was gefällt dir besonders Cody Somerville: Ich habe im Moment weder daran? Kinder noch Haustiere. Bevor ich in die weite Cody Somerville: Klarerweise Xfce4, aber ich Welt zog, hatte ich einen Hund (Maggie) und drei verwende genauso GNOME auf bestimmten Ma- Katzen (Oscar, Kitty und Bud). schinen. Der Desktop von Cody Somerville. freiesMagazin: Welche Events/Sehenswürdig- freiesMagazin: Welche Anwendungen ver- freiesMagazin: Wie sieht dein Arbeitsplatz keiten würdest du Besuchern deines Landes wendest du täglich? aus? empfehlen? Cody Somerville: Firefox, gedit, Pidgin, XChat, Cody Somerville: Ich arbeite an verschiedenen Cody Somerville: Ich würde ihnen nicht nur OpenOffice.org, FUSE und das Terminal. Plätzen, in diesem Moment sitze ich gerade in ei- empfehlen Kanada zu besichtigen, sondern auch nem Café. mich selbst gleich mitzunehmen! Habe bisher nur freiesMagazin: Welche Workstations hast du einen kleinen Teil von Kanada gesehen, aber und wie heißen sie? Persönliches ich persönlich bin sehr stolz auf mein Land und Cody Somerville: Ich habe drei Workstations. die schöne Landschaft. Wenn du meine Heimat- Ihre Namen sind (gereiht nach Alter) Serenity, freiesMagazin: Wo wurdest du geboren/bist stadt, Fredericton, besuchst, empfehle ich das Veracity und Mercurial. du aufgewachsen? Harvest Jazz and Blues Festival, welches jeden Cody Somerville: Ich wurde geboren und lebe Herbst stattfindet. freiesMagazin: Was trinkst du während deiner noch immer in Fredericton, New Brunswick, Ca- Arbeitszeit? nada. freiesMagazin: Wofür kannst du dich begeis- Cody Somerville: Für gewöhnlich Rootbeer und tern? Saft. freiesMagazin: Hast du Geschwister? Cody Somerville: Wissenschaft und Technolo- Cody Somerville: Ich habe zwei Schwestern gie sind meine Leidenschaften. Ich liebe es zu und einen Bruder; Natasha, Kristie und Curtis. lernen, zu erforschen und zu experimentieren.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 40 INTERVIEW

Das Potential, als Person zu wachsen, ist es, was Patterns“ habe ich begonnen systematisch den xkcd-Seiten [3] empfehlen! :) Oder du könntest mich motiviert, egal was ich mache. Rest der Bücher dieser Serie zu kaufen – sie sind lpmuds.net [4] besuchen, um mehr über MUDs großartig! :) rauszufinden. :) freiesMagazin: Was bedeutet Erfolg für dich? Cody Somerville: Ich muss zugeben, dass ich freiesMagazin: Welche Filme hast du in letzter LINKS meine Ziele oft ein bisschen zu hoch ansetze, Zeit gesehen? [1] http://cody.zapto.org aber ich werde besser darin. Für mich bedeu- Cody Somerville: Ich erwische mich jedes mal [2] http://www.dilbert.com/fast/ tet Erfolg das Positive, das ich aus einer Sa- dabei, jedes Jahr die meisten der „Top Movies“ [3] http://xkcd.com/ che/Tätigkeit mitnehmen kann. zu sehen, obwohl ich nicht der große Movie-Fan [4] http://lpmuds.net bin; Resident Evil, The Mist, I am Legend . . . die freiesMagazin: Wen bewunderst du am meis- Liste geht weiter. ten und warum? Cody Somerville: Ich bewundere/liebe meine freiesMagazin: Welche Musik magst du? Mutter. Obwohl wir nicht immer perfekt zurecht- Cody Somerville: Ich mag viele verschiedene kommen, liebe ich sie bedingungslos. Musikgenres wie Alternative, Soft Rock, Pop, In- die, Trance, House, klassischen Rock, Country freiesMagazin: Was machst du in deiner Frei- usw. zeit? Cody Somerville: Meine Freizeit wird in per- freiesMagazin: Welches sind deine liebsten sönliche Projekte (Xubuntu eingeschlossen) und technischen Geräte? Entspannen mit guten Freunden investiert. Cody Somerville: Hmm . . . zählt Linux auch? :) freiesMagazin: Welche Bücher hast du in letz- freiesMagazin: Lieblingszitat? ter Zeit gelesen? Cody Somerville: „Batteries not included.“ Cody Somerville: In den letzten sechs Monaten habe ich nicht so viel gelesen wie ich gern hätte, freiesMagazin: Lieblingsessen? aber ich konnte es bewerkstelligen ein paar ex- Cody Somerville: Ich genieße Pizza mit Fleisch zellentere literarischere Werke zu konsumieren; (oder Hawaiipizza) – typisch, nicht? Ich liebe es „A tale of two cities“ von Charles Dickens, „Brave zu essen (obwohl man das nicht sagen könnte, New World“ von Aldous Huxley, „Dreamcatcher“ wenn man mich ansieht). von Stephen King, „Breakfast of Champions“ von freiesMagazin: Lieblingscomic? Kurt Vonnecut, „Cat’s Cradle2“ von Kurt Vonne- Cody Somerville: Dilbert und xkcd mag ich sehr. cut, „Speak like a CEO“ von Suzanne Bates und ein paar andere. Zur Zeit lese ich „Head First Ob- freiesMagazin: Bitte empfehle eine Nicht- ject Orientated Analysis & Design“ vom O’Reilly Ubuntu Website! „Fixed Width“ © by Randall Munroe Verlag. Nach dem Lesen von „Head First Design Cody Somerville: Ich würde die Dilbert- [2] und (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/276

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 41 VERANSTALTUNGEN Veranstaltungskalender

Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender verpassen Sie davon keine mehr. Hinweis: Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Anwendertreffen Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link 05.05.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen 05.05.08, 20:00 Uhr Gütersloh Zur Weberei ja http://lug-owl.de/Events/ 06.05.08, 18:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/ 06.05.08, 19:00 Uhr Köln ZAIK/AFS ja http://www.uni-koeln.de/themen/linux/index.html 07.05.08, 19:00 Uhr Augsburg ACF ja http://www.luga.de/Treffen/Termine/ 07.05.08, 19:00 Uhr Luwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 07.05.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events 07.05.08, 20:00 Uhr Offenburg Deutscher Michel ja http://www.freiesoftwareog.org/ 08.05.08, 18:00 Uhr Zürich ZHdK ja http://informator.vmk.zhdk.ch/GnusUndPinguine 08.05.08, 19:00 Uhr Dortmund Kronenstübchen ja http://ubuntu-do.de/ 09.05.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 10.05.08, 18:00 Uhr München Cafe Forum ja http://forum.ubuntuusers.de/topic/60824/ 12.05.08, 20:00 Uhr Paderborn Feuerstein ja http://lug-owl.de/Events 13.05.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/ 13.05.08, 19:00 Uhr Wolfsburg Institut für Industrieinformatik ja http://www.lug.wolfsburg.de/ 14.05.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 14.05.08, 19:00 Uhr Langen Alte Scheune ja http://www.lalug.net 14.05.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/ 15.05.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/ 16.05.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 19.05.08, 19:30 Uhr Bielefeld Unimax ja http://lug-owl.de/Events/ 19.05.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 42 VERANSTALTUNGEN

Anwendertreffen (Fortsetzung) Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link 20.05.08, 20:00 Uhr Fulda Academica Fulda ja http://lug.rhoen.de 21.05.08, 19:00 Uhr Luwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 21.05.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events 21.05.08, 20:00 Uhr Rheda-Wiedenbrück Jägerheim ja http://lug-owl.de/Events 22.05.08, 19:00 Uhr Dortmund Kronenstübchen ja http://ubuntu-do.de/ 23.05.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 24.05.08, –:– Uhr Leipzig Conne Island - http://forum.ubuntuusers.de/topic/68320/ 26.05.08, 20:00 Uhr Detmold Zum Neuen Krug ja http://lug-owl.de/Events/ 26.05.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de 27.05.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/ 28.05.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 28.05.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/ 30.05.08, –:– Uhr Essen Unperfekthaus - http://forum.ubuntuusers.de/topic/134265/ 30.05.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 02.06.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen 02.06.08, 20:00 Uhr Gütersloh Zur Weberei ja http://lug-owl.de/Events/ 03.06.08, 19:00 Uhr Köln ZAIK/AFS ja http://www.uni-koeln.de/themen/linux/index.html 03.06.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/ 04.06.08, 19:00 Uhr Augsburg ACF ja http://www.luga.de/Treffen/Termine/ 04.06.08, 19:00 Uhr Luwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 04.06.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events 05.06.08, 19:00 Uhr Dortmund Kronenstübchen ja http://ubuntu-do.de/ 06.06.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen! Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an .

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 43 VERANSTALTUNGEN

Messen Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link Linux Tag Salzburg 06.05.08 frei http://www.linuxwochen.at Linux Tage Wien 15.05.-17.05.08 frei http://www.linuxwochen.at Open Expo Karlsruhe 25.05.-26.05.08 10 EUR http://www.openexpo.de LinuxTag Berlin 28.05.-31.05.08 9 EUR http://www.linuxtag.org Linux Tage Eisenstadt 30.05.-31.05.08 frei http://eisenstadt.linuxwochen.at/ Linux Tage Linz 27.06.-29.06.08 frei http://www.linuxwochen.at FrOSCon Sankt Augustin 23.08.-24.08.08 5 EUR http://www.froscon.de

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an .

„Classhole“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/72 © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 44 INTERNA Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst: $: Shell-Prompt #: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen. y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll. ˜: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME Vorschau freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die Juni-Ausgabe wird voraussichtlich am 1. Juni unter anderem mit folgenden Themen veröffentlicht: ¢ Circular Applications Menu – Jetzt geht’s rund ¢ In der Box: Interview mit Henrik Kinnunen ¢ Firefox für Anfänger Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

„Travelling Salesman Problem“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/399

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 45 Impressum freiesMagazin erscheint als PDF und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 4. Mai 2008 Redaktionsschluss für die Juni-Ausgabe: 21. Mai 2008

Redaktion, Satz und Layout Autoren dieser Ausgabe Eva Drud (ViSdP) Hans-Joachim Baader S.15 Dominik Wagenführ Adrian Böhmichen S.29 Bojan Bozic S.39 Kontakt Martin Hähnel S.23 E-Mail Björn Jilg S.36 Postanschrift freiesMagazin Christoph Langner S.22 c/o Eva Drud Tania Puls S.33 Rübenkamp 88 Thorsten Schmidt S.29 22307 Hamburg Dominik Wagenführ S.20, S.26 Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de Nachrichtenschreiber dieser Ausgabe Logo-Design Hans-Joachim Baader (hjb) Arne Weinberg Michael Berger (mbe) Lizenz GNU FDL Mathias Menzer (mme) Dominik Wagenführ (dwa) Korrektorat Arne Weinberg (awe) Mathias Menzer Thorsten Schmidt Veranstaltungen Dominik Wagenführ Ronny Fischer

Dieses Magazin wurde mit LATEX erstellt.

Wenn Sie freiesMagazin ausdrucken möchten, dann denken Sie bitte an die Umwelt und drucken Sie nur im Notfall. Die Bäume werden es Ihnen danken. ;-)

Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 05/2008 46