II Anlagen zum Haushaltsplan gem. § 1 Abs. 2 GemHVO

1. Vorbericht

1.1 Allgemeine Angaben

Statistische Informationen zum Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist mit der Kreisgebietsreform in Mecklenburg- Vorpommern am 4. September 2011 aus den Landkreisen , Mecklenburg-Strelitz und Müritz sowie der kreisfreien Stadt gebildet worden. Die ehemals dem Landkreis Demmin zugehörigen Gemeinden der Ämter Jarmen-Tutow und Peenetal/Loitz wurden im Zuge der Kreisgebietsreform dem Landkreis Vorpommern-Greifswald zugeordnet. Die Kreisstadt ist Neubrandenburg.

Der Landkreis befindet sich im geografischen Zentrum der Metropolregionen Berlin, Hamburg, Stettin und dem Ostseeraum. Er ist geprägt durch die Mecklenburgische Seenplatte mit der Müritz und der Kleinseenplatte und die Mecklenburgische Schweiz mit dem Kummerower und Malchiner See sowie durch die Vorpommersche Flusslandschaft mit den Flüssen Peene, Trebel und Tollense.

Gebiet und Bevölkerung

Mit einer Gesamtfläche von 5.470 km² ist der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte der größte Landkreis der Bundesrepublik Deutschland. Er zählt zu den ländlich geprägten Regionen Deutschlands und ist durch eine geringe Besiedlungsdichte von ca. 50 Einwohner/km² und einer peripheren Lage zu den Verdichtungsräumen gekennzeichnet. Im Landkreis leben derzeit 262.412 Einwohner (Zensus 31.12.2013), das sind ca. 16,5 % der Einwohner des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Auf Grund seiner günstigen geografischen Lage und dem Anschluss an alle wichtigen Verkehrsadern verfügt der Landkreis über sehr gute Verkehrsanbindungen in Richtung Nord- Süd und Ost-West. So sind Hamburg rund 290 km, Berlin rund 140 km und Stettin 100 km von der Kreisstadt Neubrandenburg entfernt.

Die Bundesstraßen B 96, B 108, B 194 und B 197 durchqueren den Raum in Nord-Süd- Richtung und stellen eine Verbindung zur Ostseeregion und zum Großraum Berlin dar. Die Bundesstraßen B 104, B 110, B 192 und B 198 stellen eine Ost-West-Achse her und verbinden den Landkreis mit der Landeshauptstadt Schwerin und dem Großraum Stettin. Die Oberzentren Rostock und Neubrandenburg sind ebenfalls über die Ost-West-Achse verbunden. Auf direktem Weg ist es auch möglich, in den skandinavischen und baltischen Raum zu gelangen. Fähren aus Rostock (ca. 120 km) und von der Insel Rügen (ca. 150 km) verkehren jeden Tag in die skandinavischen und baltischen Länder. Sehr gute Verkehrsanbindungen bestehen darüber hinaus über die Autobahnen A 19 (Berlin – Rostock) sowie die A 24 (Berlin – Hamburg). Mit der Ostseeautobahn A 20 (Lübeck – Stettin) hat der Landkreis einen weiteren direkten Anschluss zum Ostseeraum und nach Polen sowie Berlin.

Mit der Müritz-Elde-Wasserstraße, der Müritz-Havel-Wasserstraße und der Peene hat der Landkreis über Bundeswasserstraßen Verbindung in Richtung Hamburg und Berlin sowie zur Ostsee.

An der Peene verfügen die Städte und Demmin über funktionierende Binnenhäfen.

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Struktur - Politische Gliederung

Politisch ist der Landkreis in insgesamt 162 Städte und Gemeinden und die große kreisangehörige Stadt Neubrandenburg gegliedert. Insgesamt übernehmen 14 Verwaltungsämter die Aufgaben der Verwaltung für 157 amtsangehörige Gemeinden. Die einwohnerstärkste Gemeinde ist die Kreisstadt Neubrandenburg mit knapp 65.000 Einwohnern, die Gemeinde mit der geringsten Einwohnerzahl ist die Gemeinde im Amt mit rd. 100 Einwohnern.

Tourismus

Die Mecklenburgische Seenplatte, die Mecklenburgische Schweiz und die Vorpommersche Flusslandschaft garantieren Naturerlebnisse der besonderen Art. Abwechslungsreichen Urlaub bietet nicht nur die Landschaft, auch die vielen sportlichen Angebote sind wichtige Erholungsfaktoren. Damit hat sich der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor im Landkreis etabliert.

Rad fahren, Reiten, Baden, Angeln, Segeln, Surfen, Wasserwandern – alles ist hier möglich. Auch die Kultur kommt nicht zu kurz. Gutshäuser und Schlösser sind Zeugnisse vom Glanz vergangener Zeiten. Das zeigen u. a. auch die Landschaftsparks der gräflichen Schlösser Basedow und Remplin, die die Handschrift des berühmten Peter Joseph Lennè tragen.

Vergangenheit und Gegenwart dieses Landstrichs spiegeln sich in vielen Feierlichkeiten und lebendig gebliebenen Traditionen wider. Steinerne Zeugen der Geschichte bilden oftmals die eindrucksvolle Kulisse für Trachten- und Volksfeste, Musik- und Theateraufführungen. Besonderer Höhepunkt ist der Musiksommer mit Konzerten in Dorfkirchen, Schlössern und Herrenhäusern ebenso in Scheunen und Fabrikhallen. Beeindruckende Konzerte nationaler und internationaler Stars lassen sich so an traumhaften Orten wie der Konzertkirche Neubrandenburg, dem Schloss und der Festspielscheune Ulrichshusen, dem Kloster- und Schlosskomplex oder dem Schlosspark im Land Fleesensee erleben.

Der niederdeutsche Schriftsteller Fritz Reuter wird jedes Jahr in seiner Geburtsstadt durch die Reuter-Festspiele geehrt, zu denen man traditionell „platt“ spricht. In den Heimatmuseen der Städte und Gemeinden finden sich die überlieferungswürdigen Zeichen der örtlichen Vergangenheit.

Die eiszeitlich geprägte Landschaft mit Feuchtgebieten, Mooren und weiten Wald- und Wasserflächen ist Heimat zahlreicher Pflanzen und Tierarten. Dass die Natur intakt ist, zeigen die Nistplätze der inzwischen seltenen Seeadler an den Wasserläufen, die Lebensraum für Wasservögel, Fischotter und Biber sind. Große Areale sind unter Natur- und Landschaftsschutz gestellt, wie beispielsweise der Müritz-Nationalpark, der Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See und der Naturpark Flusslandschaft Peenetal.

Zahlreiche gut ausgeschilderte Rad-, Reit- und Wanderwege führen durch eine Landschaft, die Ruhe ausstrahlt mit ihren alten Baumalleen, die den Weg der Deutschen Alleenstraße Richtung Norden fortsetzen, oder den „Tausendjährigen Eichen von “, einem Naturdenkmal von europäischer Bedeutung ebenso mit den gewaltigen Steingräbern, Flusslandschaften und tausenden Seen.

Touristen, die den Landkreis als Wanderer oder als Radfahrer auf einem der vielen ausgebauten Wander-, Rad-, Radrund- oder Radfernwege erkunden, erwartet ein sehr gutes Angebot vom 4-Sterne-Hotel über gemütliche Gasthöfe und Ferienhäuser bis hin zu kleinen Pensionen oder Zimmern in Schlössern und Herrenhäusern der Region. Zahlreiche

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Beherbergungsbetriebe unterschiedlichster Art haben ihre Türen für die Gäste des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte geöffnet.

Daneben bietet der Landkreis für die Freunde des Reitsports eine Vielzahl ausgeschilderter Reitwege durch die Natur der mecklenburgischen und vorpommerschen Landschaft. Zur Rast für Reiter und Pferde gibt es zahlreiche Reiterhöfe bzw. Reitsportvereine.

Landwirtschaft

Der Landkreis ist bedingt durch die naturräumlichen Gegebenheiten vorwiegend landwirtschaftlich geprägt, auf ca. 58 % der Fläche wird auf ausgedehnten Feldern und Wiesen Landwirtschaft und Tierproduktion in moderner Form betrieben.

Handwerk - Handel - Dienstleistungen - Gewerbe

Neben dem traditionell starken Agrarsektor mit einem wachsenden Anteil naturnah und ökologisch geführter Betriebe verfügt die Mecklenburgische Seenplatte als Wirtschaftsstandort insbesondere über Kompetenzen in der Lebensmittelindustrie, in der Fahrzeugzulieferindustrie, im Maschinenbau und der Metallverarbeitung, in der Logistik und in der Tourismuswirtschaft.

Die Wirtschaftsstruktur des Landkreises wird durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt. Dabei sind Betriebe des Handwerks, hier besonders des Bauhaupt- und Baunebengewerbes bzw. der Baustoffproduktion, der Erzeugung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte (Ernährungswirtschaft) sowie des Handels- und Dienstleistungsbereiches besonders stark in den Städten und größeren Gemeinden vertreten.

Unter den vielen für die regionale Wirtschaft wichtigen kleinen und mittleren Unternehmen findet man hier auch mittlerweile selten gewordene althergebrachte Handwerksmeister, wie Kunstglaser, Kunstschmiede, Steinmetze, Fischer, Reetdachdecker und andere.

Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenanzahl beläuft sich im Berichtsmonat August 2013 auf insgesamt 31.556 Personen, das entspricht einer Arbeitslosenquote von 12,8%. Gegenüber dem Vorjahr setzte sich der Rückgang fort. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 884 arbeitslose Personen bzw. 2,7 Prozent weniger zu verzeichnen. Von den 31.556 im August 2013 gemeldeten Personen sind 7.615 in Trägerschaft von SGB III (Arbeitslosenquote: 3,2%) und 23.941 in Trägerschaft von SGB II (Arbeitslosenquote: 9,6 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist ein Rückgang von 231 SGB III Empfängern (-2,9 %) und 653 Personen (-2,7%) bei den SGB II Empfängern zu verzeichnen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, ihr Anteil an der Arbeitslosigkeit liegt bei 39,8 % (+2,9%). Damit ist jeder dritte Arbeitslose im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet.

Die Zahl der jüngeren arbeitslosen Personen unter 25 Jahre beläuft sich im August 2013 auf 1.751. Das sind 209 weniger Jugendliche unter 25 Jahre als vor einem Jahr. Die Jugendarbeitslosenquote von 14,1 % ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben (August 2012 – 2013).

Seit mehreren Jahren ist die Frauenarbeitslosigkeit mit einem Anteil von 46,4 % tendenziell hoch.

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Der Arbeitsmarkt im Landkreis ist eines der sozial und wirtschaftlich gravierendsten Probleme. Mit dem demografischen Wandel nehmen diese Probleme weiter zu. In den nächsten 10 Jahren werden nach Einschätzung der Arbeitsagentur Neubrandenburg ca. 8.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte fehlen, weil mehr Ältere in den Ruhestand treten, als Jüngere dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Der Schwerpunkt der Agentur liegt daher in der Qualifizierung junger Erwachsener und von Arbeitnehmern, die sich in Beschäftigung befinden.

Kurzcharakteristik des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte

Fläche (Stand 31.12.2011)

Mecklenburgische Seenplatte Mecklenburg- Vorpommern

Gesamtfläche 5.470 km² 23.193 km² 24 % von M-V darunter Landwirtschaftsfläche 3.183 km² 14.552 km² 58,1 % 63 % Waldfläche 1.335 km² 5.032 km² 24,5 % 22 % Wasserfläche 519 km² 1.381 km² 9,5 % 6 % Siedlungs- und Verkehrsfläche 352 km² 1.847 km² 6,5 % 8 %

Administration (Stand 01.01.2011)

Anzahl der Gemeinden 163 780 MV 21 % von M-V davon Städte(Gemeinden mit 17 84 Stadtrecht) Verwaltungsämter 14 78 Amtsangehörige Gemeinden 157 740 Amtsfreie Gemeinden 6 38 Kreisfreie Gemeinden 0 2

Bevölkerung (Stand 31.12.2012)

Einwohner 264.261/ 262.412 1.600.327 MV (Stand 31.12.2012/31.12.2013) 16,5 % von M-V Bevölkerungsdichte 48,3 EW/km² 69 EW/km²

Einwohner nach Gemeindegrößengruppen (Stand 31.12.2012) Bis 500 EW (in % der Gesamtbevölkerung) 79 Gemeinden 291 Gemeinden

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(9 %) (5 %) 500 - 2.000 EW (in % der 73 Gemeinden 390 Gemeinden Gesamtbevölkerung) (21 %) (21 %) 2.000 -10.000 EW (in % der 15 Gemeinden 104 Gemeinden Gesamtbevölkerung) (26 %) (26 %) >10.000 EW (in % der Gesamtbevölkerung) 4 Gemeinden 23 Gemeinden (44 %) (47 %) Altersstruktur der Bevölkerung (Stand 31.12. 2012) unter 15 Jahre 11,5 % 11,5% 15 bis unter 65 Jahre 66,3 % 66,5 % über 65 Jahre 22,2 % 22,0 %

Zentralörtliche Gliederung (Stand 30.06.2012)

Zentralörtliche Gliederung Oberzentrum Neubrandenburg

Mittelzentren Demmin, , (Müritz)

Grundzentren , , Dargun, Feldberger Seenlandschaft, , Malchin, , , , , Reuterstadt , Röbel/Müritz, Wesenberg, Woldegk 69 % der Einwohner der Region lebten 2011 in den 18 Zentralen Orten.

Natur und Landschaft

Seen Müritz 109,2 km² Kummerower See 32,5 km² Kölpinsee 20,3 km² Tollensesee 17,9 km² Malchiner See 14,0 km² Fleesensee 10,8 km² Schutzgebiete Nationalpark Müritz-Nationalpark 322,0 km²

Naturparke (14,4 % der Regionsfläche) Mecklenburgische Schweiz u. Kummerower See 364,0 km²

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Feldberger Seenlandschaft 360,0 km² Nossentiner - Schwinzer Heide 110,6 km² Naturpark Flusslandschaft Peenetal 333,9 km²

Naturschutzgebiete 170,70 km² Anzahl: 70 (2,9 % d. Regionsfläche) Landschaftsschutzgebiete 1.779,55 km² Anzahl: 22 (30,9 % d. Regionsfläche) EU-Vogelschutzgebiete, Müritz-Nationalpark, Naturpark Nossentiner- Schwinzer Heide, NSG Galenbecker und Putzarer See, LSG Meckl. Schweiz, Recknitz und Trebeltal, Peenetal vom Kummerower See bis Schadefähre

Verkehrsanbindung

Verkehrsanbindung Schienennetz: ca. 300 km davon elektrifiziert ca. 165 km Straßennetz: Bundesautobahn(A19,A20) ca. 105 km Bundesstraßen ca. 482 km Landesstraßen ca. 953 km Kreisstraßen 998 km Binnenschifffahrtswege: 210 km Peene-Wasserstraße Müritz-Elde-Wasserstraße Müritz-Havel- und Obere Havel-Wasserstraße Binnenhäfen: Malchin, Demmin, Loitz, Jarmen Flughafen: Neubrandenburg-

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1.2. Haushalts- und Finanzplanung

1.2.1. Grundlagen

Die Aufstellung des Haushaltsplanentwurfes 2015 erfolgte auf der Grundlage der haushaltsrechtlichen Bestimmungen, insbesondere der Gemeindehaushalts-verordnung- Doppik (GemHVO-Doppik) vom 25. Februar 2008 (GVOBl. M-V 2008, S. 34) in der Fassung der Verordnung vom 13. Dezember 2011 (GVOBl. M-V S. 1118) und des vorliegenden Orientierungsdatenerlasses vom 26. September 2014 des Ministeriums für Inneres und Sport M-V.

Außerdem sind die im Rahmen der Haushaltsdurchführung gemachten Erfahrungen und die gegebenen Hinweise der Rechtsaufsichtsbehörde berücksichtigt worden.

Im Laufe des Haushaltsjahres 2014 ist die Eröffnungsbilanz zum 1.1.2012 erstellt worden. Sie liegt gegenwärtig dem Rechnungsprüfungsamt zur Prüfung vor. Vorgesehen ist die Beschlussfassung im Dezember-Kreistag 2015. Notwendige Ergänzungen und Änderungen, die sich im Rahmen der Prüfung ergeben, werden dann einzuarbeiten sein. Somit handelt es sich noch um eine vorläufige Bilanz, die haushaltsmäßig noch nicht Bestand hat und somit die Jahresabschlüsse 2012 bis 2014 noch nicht erstellt werden können. Für die nachstehenden Übersichten, für die die Gesamtergebnisse darzustellen sind, werden deshalb die vorläufigen Finanzergebnisse übernommen, soweit diese dem Finanzhaushalt 2015 zu entnehmen sind. Zur Vermögenslage, wie Kapitalrücklagen und Sonderposten, können deshalb noch keine Aussagen getroffen werden.

Die vom Kreistag des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte (MSE) am 8. Dezember 2014 beschlossenen Maßnahmen aus dem Haushaltssicherungskonzept (Beschluss Nr. II/69/2014) sind, soweit möglich, in der Haushalts- und Finanzplanung 2015 bis 2018 eingearbeitet worden.

Nach Beschluss des Kreistages ergeben sich daraus für 2015 und die Finanzplanjahre folgende Verbesserungen (Angaben in €): Maßnahme Planjahr 2015 2016 2017 2018

Einzelmaßnahmen 1.937.170 5.643.820 6.482.620 6.646.120

Auslaufen ATZ 1.318.990 2.009.733 2.934.209 aus Demografie- Konsequenzen- Analyse 182.800 331.150 467.800 652.250

Gewinnausschüttungen aus Beteiligungen 2.500.000 2.500.000

Novellierung FAG 1.500.000

Erforderliche Gesetzes -änderungen 6.500.000

Gesamt 2.119.970 7.293.960 11.460.153 20.732.579

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Die konkrete Darstellung und Abrechnung der Maßnahmen aus dem Haushaltssicherungskonzept erfolgt mit der Fortschreibung im Jahr 2015.

1.2.2. Überblick über die Entwicklung der Haushaltswirtschaft

Der Haushaltsplan 2015 stellt sich wie folgt dar:

Ergebnisplan Finanzplan Investitionen Erträge/Einzahlungen 410.737.800 € 409.519.800 € 23.727.300 €

Aufwendungen/Auszahlungen 434.106.200 € 425.639.500 € 27.833.300 €

Jahresfehlbetrag Ordentliche Erträge/Einzahlungen und -23.368.400 € -16.119.700 € 4.106.000 € Aufwand/Auszahlung Tilgung Kredite (ohne Umsch) 5.886.100 € Tilgung für Umschuldung 4.444.500 € Erforderliche 4.106.000 € Kreditneuaufnahme 2014

Mit dem Haushaltsplan 2015 werden die negativen Salden (Fehlbeträge) der ordentlichen Erträge und Aufwendungen im Ergebnishaushalt mit -23,4 Mio. € und der Einzahlungen und Auszahlungen im Finanzhaushalt mit 16,1 Mio. € ausgewiesen. Die Differenz resultiert im Wesentlichen aus der periodengerechten Abgrenzung der Zahlungen zum jeweiligen Jahresende und aus der Veranschlagung der Abschreibungen, Rücklagen, Rückstellungen und Sonderposten im Ergebnishaushalt. Der investive Teil umfasst Einzahlungen von 23,7 Mio. € und Auszahlungen in Höhe von 27,8 Mio. €. Für die Finanzierung der Investitionen ist eine Kreditneuaufnahme von 4.106.000 € erforderlich. Dieser Betrag unterliegt der Genehmigungspflicht durch die Rechtsaufsichtsbehörde. Der investive Teil des Finanzhaushaltes ist damit ausgeglichen. Außerdem sind für anstehende Umschuldungen 4.444.500 € sowohl als Einzahlung als auch für die Auszahlung veranschlagt. In den Investitionsauszahlungen sind geringwertige Anschaffungsgegenstände mit 821.900 € enthalten, die ebenfalls über die Kreditneuaufnahme finanziert werden.

Ertrags-und Aufwandsstruktur:

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7.199.800 1.035.900 Erträge 16.035.500 25.595.900 Steuern und ähnliche 29.140.100,00 Abgaben Zuwendungen, allgemeine Umlagen Erträge der sozialen Sicherung Leistungsentgelte

137.251.500,00 194.479.100 Kostenerstattungen und Umlagen sonstige lfd.Erträge

Zins-und sonstige Finanzerträge

15.625.600,00 Aufwendungen Personal-und 14.456.200,00 3.226.100,00 Versorgungsaufwendungen 67.360.700,00 19.629.500,00 Sach- und Dienstleistungen

Aufwendungen der sozialen Sicherung

62.723.900,00 sonstige lfd.Aufwendungen 251.084.200,00 Zuwendungen, Umlagen

Abschreibungen

Zins-und sonstige Finanzaufwendungen

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Die Entwicklung der Haushaltswirtschaft über den Finanzplanungszeitraum stellt sich folgendermaßen dar:

Lfd. Jahr Jahresergebnisi Jahresergebnis Nr. Haushaltsplan je Einwohner (262.412) (in €) 1 2 3 1. Aus Haushaltsvorjahren vorzutragende Beträge 1.1. Weitere Haushaltsvorjahre Ergebnis in Summe 1.2. 5. Haushaltsvorjahr (Ergebnis) - - 1.3. 4. Haushaltsvorjahr (Ergebnis) - - 1.4. 3. Haushaltsvorjahr (Finanzergebnis) 2012 -14.252.181 -54,32 1.5. 2. Haushaltsvorjahr (Finanzergebnis) 2013 -15.072.369 -57,44 1.6. 1. Haushaltsvorjahr (Plan FHH ) 2014 -6.311.700 -24,06 2. Ansatz des Haushaltsjahres 2015 -16.119.800 -61,43 3. Summe / Saldo zum Ende des Haushaltsjahres -51.756.050 -197,23 4. Ansätze der Haushaltsfolgejahre 4.1. 1. Haushaltsfolgejahr (Plan FHH) 2016 -15.903.100 -60,61 4.2. 2. Haushaltsfolgejahr (Plan FHH) 2017 -12.718.100 -48,47 4.3. 3. Haushaltsfolgejahr (Plan FHH) 2018 -4.604.900 -17,55 5. Summe / Saldo zum Ende des Finanzplanungszeitraumes -84.982.150 -323,85

1 Jahresergebnis (nach Veränderung der Rücklagen) gem. § 2 Abs. 1 Nr. 37 GemHVO- Doppik Da die Jahresergebnisse noch nicht feststehen, wurden hier die vorläufigen Finanzergebnisse(Saldo der ordentlichen und außerordentlichen Ein- und Auszahlungen) bzw. die Planwerte ab 2014 dargestellt.

Seit dem Haushaltsjahr 2012 können die Haushalte des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte nicht mehr ausgeglichen werden. Ursache sind insbesondere die ständig steigenden Sozialaufwendungen und -auszahlungen. Aber auch die Finanzverteilung spielt nach hiesiger Meinung eine entscheidende Rolle für den Ausgleich des kreislichen Haushaltes. So hat der Landkreis die hoch defizitären Aufgabenblöcke wie Soziales, Jugend und Schulen der ehemals kreisfreien Stadt Neubrandenburg übernehmen müssen, wofür eine ausreichende Finanzzuweisung nicht erfolgt. Dennoch ist der Landkreis gesetzlich verpflichtet und auch bereit, sparsam und wirtschaftlich mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln umzugehen und einen strengen Konsolidierungsprozess umzusetzen. Ausdruck dafür ist das durch den Kreistag am 8. Dezember 2014 beschlossene Haushaltssicherungskonzept für die Haushaltsjahre 2015-2020. Erste Ergebnisse zeigt die Entwicklung der Fehlbeträge über den Finanzplanungszeitraum bis 2018.

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Entwicklung der Aufwendungen:

300.000.000 Personal-und Versorgungsaufwendungen 250.000.000 Sach-und Dienstleistungen 200.000.000 Zuwendungen, Umlagen 150.000.000 Soziale Sicherung 100.000.000 sonstige Aufwendungen 50.000.000 Abschreibungen 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Entwicklung der Erträge:

250000000

200000000 Steuern u.ä. Abgaben

150000000 Zuwendungen, Umlagen Soziale Sicherung 100000000 Leistungsentgelte Kostenerstattungen und-Umlagen 50000000 Sonstige lfd. Erträge

0 2013 2014 2015 2016 2017 2018

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Entwicklung der Defizite im Finanzhaushalt:

Defizite 18000000 16000000 14000000 12000000 10000000 8000000 Defizite 6000000 4000000 2000000 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Die Abweichungen der Planungsdaten 2015 zum Vorjahr haben insbesondere folgende Ursachen: 1. Im Ergebnishaushalt sind insgesamt keine wesentlichen Abweichungen zu verzeichnen, wenn auch in den einzelnen Ertrags- und Aufwandsarten, wie bei der sozialen Sicherung, erhebliche Veränderungen nachgewiesen werden. Zu den einzelnen Abweichungen wird auf die nachfolgenden Darstellungen und Übersichten verwiesen. 2. Im Finanzhaushalt sind deutliche Abweichungen zum Vorjahr erkennbar. Diese sind jedoch darauf zurückzuführen, dass die Erstattungen für die Personalaufwendungen des ehemaligen Landkreises Demmin mit 2,5 Mio. Euro ab 2015 nicht mehr erfolgen. Außerdem sind höhere Aufwendungen und Auszahlungen mit 817 T€ für die Krankenhausumlage an das Land zu zahlen. Für den Bereich der sozialen Sicherung ist das Defizit um 9,3 Mio. Euro im Finanzhaushalt angestiegen.

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Entwicklung des Saldos der ordentlichen und außerordentlichen Ein- und Auszahlungen sowie der planmäßigen Tilgungen Lfd. Saldo der Saldo der planmäßige planmäßige In Haushalts- In Haushalts- Nr. ordentlichen und ordentlichen und Tilgung von Tilgung von folgejahre folgejahre Jahr außerordentlichen außerordentlichen Investitions- Investitions- vorzutragende vorzutragende Ein- und Aus- Ein- und Aus- krediten2 krediten Beträge3 Beträge zahlungen1 zahlungen

je Einwohner je Einwohner je Einwohner (in €) 1 2 3 4 5 6 7 1. Aus Haushaltsvorjahren vorzutragende Beträge 1.1. Weitere Haushaltsvorjahre Ergebnis in Summe 1.2. 5. Haushaltsvorjahr (Ergebnis) 1.3. 4. Haushaltsvorjahr (Ergebnis) 1.4. 3. Haushaltsvorjahr (Ergebnis) 2012 -14.252.181 -54,31 6.358.532 24,23 20.610.713 78,54 1.5. 2. Haushaltsvorjahr (Ergebnis) 2013 -15.072.369 -57,37 1.359.593 5,18 16.431.962 62,62 1.6. 1. Haushaltsvorjahr (Plan) 2014 -6.311.700 -24.05 5.304.500 20,21 11.616.200 44,27 2. Ansatz des Haushaltsjahres 2015 -16.119.800 -61,43 5.886.100 22,43 22.005.900 83,86 3. Summe / Saldo zum Ende des Haushaltsjahres -51.756.050 -197,23 18.908.725 -72,06 70.664.775 -269,29 4. Ansätze der Haushaltsfolgejahre 4.1. 1. Haushaltsfolgejahr 2016 -15.903.100 -60,60 6.426.100 24,49 22.329.200 85,09 4.2. 2. Haushaltsfolgejahr 2017 -12.718.100 -48,47 5.207.900 19,85 17.926.000 68,31 4.3. 3. Haushaltsfolgejahr 2018 -4.604.900 -17,55 5.500.100 20,96 10.105.000 38,05 5. Summe / Saldo zum Ende des Finanzplanungszeitraumes -84.982.150 -323,85 36.042.825 -137,35 121.024.975 -461,20

1 Saldo der ordentlichen und außerordentlichen Ein- und Auszahlungen gem. § 3 Abs. 1 Nr. 26 GemHVO-Doppik 2 Zu entnehmen aus § 3 Abs. 1 Nr. 44 GemHVO-Doppik. In diesem Posten können auch außerplanmäßige Tilgungen und Tilgungen zur Umschuldung ausgewiesen sein. Diese sind hier nicht zu berücksichtigen. 3 Saldo der ordentlichen und außerordentlichen Ein- und Auszahlungen abzüglich planmäßige Tilgung von Investitionskrediten (Saldo der Spalten 2 und 4)

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Erläuterungen zu einzelnen Bereichen und Ertrags- und Aufwandsarten:

Neuordnung der Teilhaushalte Mit der organisatorischen Zusammenführung des Schulverwaltungsamtes mit dem Amt für zentrale Dienste musste auch die haushaltsmäßige Darstellung geändert werden. Alle Produktkonten des ehemaligen Schulverwaltungsamtes sind mit der Haushaltsplanung 2015 dem Teilhaushalt 07 zugeordnet worden. Im Teilhaushalt 03 sind nur noch die Produktkonten des Gesundheitsamtes dargestellt.

Einrichtung von Leistungsebenen

Für den Bereich des Sozialamtes sind teilweise für Abrechnungszwecke und Statistiken unterhalb der Produkte Leistungsebenen eingerichtet worden. Das betrifft die Produkte - 31101- Hilfe zum Lebensunterhalt - 31102- Hilfe zur Pflege - 31103- Eingliederungshilfe für behinderte Menschen - 31104- Hilfe zur Gesundheit - 31105- Sonstige Hilfen in anderen Lebenslagen - 31107- Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit - 31301- Leistungen in besonderen Fällen (§ 2 AsylblG) - 31302- Grundleistungen (§ 3 AsylblG) - 31305- sonstige Leistungen (§ 6 AsylblG) - 35100- sonstige soziale Hilfen und Leistungen (Wohngeld, Pflegegeld, Leistungen nach dem Landesblindengeldgesetz)

Abschreibungen und Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuwendungen

Die Eröffnungsbilanz 2012 des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte ist aufgestellt und Ende Oktober 2014 an das Rechnungsprüfungsamt zur Prüfung übergeben worden. In den Vorjahren erfolgte die Planung der Haushaltsansätze der Aufwendungen für Abschreibungen und der Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aufgrund von Hochrechnungen der in der Anlagenbuchhaltung erfassten Vermögenswerte.

Nach Abschluss des Vermögensauseinandersetzungsverfahren nach LNOG im Jahr 2014 wurden die von der Stadt Neubrandenburg übergebenen Vermögenswerte, Grundstücke, Gebäude, bewegliches Anlagevermögen und immaterielle Vermögensgegenstände, in das Anlagevermögen des Landkreises aufgenommen. Gleichzeitig erfolgte die Berücksichtigung der von der Stadt übergebenen Sonderposten aus Zuwendungen für Investitionen und die Bildung von Sonderposten für die bewilligten Mittel aus dem Kommunalen Aufbaufonds zur Kompensierung der Ausgleichszahlungen an die Stadt.

Aus diesem Grund ist mit der Haushaltsplanung 2015 eine Steigerung der Aufwendungen für Abschreibungen und gleichzeitig auch eine Steigerung der Erträge aus der Auflösung von Sonderposten zu verzeichnen. Da die Übernahme der aktiven und passiven Bilanzposten mit der Landkreisneuordnung rückwirkend zum 04.09.2011 erfolgte, sind sie Bestandteil der Eröffnungsbilanz des Landkreises und haben Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse ab dem Jahr 2012. Damit ist festzustellen, dass die in den Haushaltsplanungen 2012 bis 2014 dafür vorgesehenen Haushaltsansätze sowohl ertrags- als auch aufwandsseitig überschritten werden. Auf die Defizite im Ergebnishaushalt haben diese Überschreitungen aber keine wesentlichen Auswirkungen, da sie annähernd gleich sind. Abweichungen sind bei den 14

Auflösungen von Sonderposten und den Abschreibungen für das bewegliche Anlagevermögen zu verzeichnen, da hier keine exakte Zuordnung der vielen einzelnen Vermögensgegenstände zu den Sonderposten möglich war.

Auf die Höhe der Abschreibungen und der Auflösung der Sonderposten haben neben der Vermögensauseinandersetzung auch die in den Jahren 2013 und 2014 neu erworbenen Vermögensgegenstände (VG) bzw. abgeschlossenen Baumaßnahmen Auswirkungen.

Des Weiteren wurden Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens in Höhe von 676.000 €uro veranschlagt. Sie beruhen auf die geplanten Verkäufe von nicht mehr benötigten Immobilien durch das zentrale Grundstücks- und Liegenschaftsmanagement. In gleicher Höhe sind Erträge und Einzahlungen aus der Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden im Ergebnishaushalt und Finanzhaushalt veranschlagt worden.

Der nachstehenden Übersicht können die Veränderungen der Planansätze entnommen werden.

Angaben in Euro Bezeichnung Ansatz 2014 Ansatz 2015 Abweichung Abschreibungen auf immaterielle VG 1.271.900 1.421.800 149.900 Abschreibungen auf bebaute Grundstücke 1.614.900 2.706.200 1.091.300 und grundstücksgleiche Rechte Abschreibungen auf Infrastrukturvermögen 8.260.700 8.314.100 53.400 Abschreibungen auf Kunstgegenstände und 2.800 0 -2.800 Denkmäler Abschreibungen auf Maschinen, techn. 1.938.800 2.201.800 263.000 Anlagen, Fahrzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung Sonstige und außerplanmäßige 257.000 305.700 48.700 Abschreibungen Abschreibungen auf immaterielle VG und auf 13.346.100 14.949.600 1.603.500 Sachanlagen insgesamt Abschreibungen auf Vermögensgegen- 212.900 676.000 463.100 stände des Umlaufvermögens (Verkäufe) Erträge aus der Auflösung von Sonderposten 2.355.600 3.793.400 1.437.800 aus Zuwendungen (Kontengruppe 41 - Zuwendungen, Umlagen, Transferleistungen)

Stab/Büro Landrat

Die Produktgruppe 111 Verwaltungssteuerung umfasst 7 Produkte in Verantwortung des Bereiches Stab/Büro des Landrates. Angaben in € Produkt Bezeichnung Erträge Auf- Ein- Aus- wendungen zahlungen zahlungen 1110200 Zentrale Steuerung 63.000 542.700 63.000 577.700 1110300 Presse- u. 0 222.900 0 222.800 15

Öffentlichkeitsarbeit 1110400 Gremien 686.400 0 698.000 1110600 Gleichstellung 10.000 153.500 10.000 153.500 1110700 Personalvertretung 0 203.000 0 203.000 1110800 Migrationsangelegen- 0 24.500 0 24.500 heiten 1110900 Verwaltungssteuerung 44.100 1.130.200 44.100 1.128.200

Dem Kreistag und seinen Ausschüssen gehören 77 Kreistagsmitglieder und derzeit 78 sachkundige Einwohner/innen an.

Bei der Planung der Aufwendungen für ehrenamtlich Tätige im Produkt Gremien wurden für das Haushaltsjahr 2015 sechs Sitzungen des Kreistages, sieben Sitzungen der Fachausschüsse und 10 Sitzungen der Fraktionen zugrunde gelegt.

Gemäß Artikel 1 Punkt 1 und 2 der 4. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte wird die Entschädigung der Kreistagsmitglieder, Träger von Ehrenämtern und der sachkundigen Einwohner/innen über die Entschädigungsverordnung (EntschVO M-V) in der jeweils gültigen Fassung geregelt. Die monatliche funktions- und sitzungsbezogene Aufwandsentschädigung entspricht den landesrechtlichen Höchstsätzen. Die derzeit aktuelle monatliche Aufwandsentschädigung für die Kreistagspräsidentin oder den Kreistagspräsidenten beträgt 1.000,00 Euro, für die Mitglieder des Präsidiums je 280,00 Euro.

Die Fraktionsvorsitzenden erhalten eine monatliche pauschalierte funktionsbezogene Aufwandsentschädigung bei einer Fraktionsgröße: - von weniger als 10 Mitgliedern in Höhe von 520,00 Euro - von 10 bis 20 Mitgliedern in Höhe von 560,00 Euro - von mehr als 20 Mitgliedern in Höhe von 600,00 Euro. Die Fraktionsvorsitzenden erhalten zusätzlich zur funktionsbezogenen Aufwands- entschädigung eine sitzungsbezogene Aufwandsentschädigung (außer Fraktionssitzungen). Für die übrigen Kreistagsmitglieder und sachkundigen Einwohner/innen wird aktuell eine sitzungsbezogene Aufwandsentschädigung in Höhe von 60,00 Euro gezahlt. Ausschussvorsitzenden und deren Vertreterinnen oder Vertretern wird für jede von ihnen geleitete Sitzung eine sitzungsbezogene Aufwandsentschädigung in Höhe von 90,00 Euro gewährt. Den Empfängerinnen und Empfängern einer pauschalierten funktionsbezogenen Aufwandsentschädigung wird keine pauschalierte sitzungsbezogene Aufwands- entschädigung für die Teilnahme an Sitzungen des Kreistages, der Ausschüsse und Fraktionen gezahlt.

Gemäß § 16 Absatz 2 der Hauptsatzung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte erhalten die Kreistagsmitglieder und sachkundigen Einwohner/innen Reisekostenvergütung nach dem Landesreisekostengesetz (LRKG M-V) in der jeweils gültigen Fassung. Dementsprechend werden 0,25 Euro pro gefahrenen Kilometer gewährt.

Darüber hinaus können die Kreistagsmitglieder und sachkundigen Einwohner/innen gemäß Artikel 1 Punkt 4 der 1. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung zusätzlich eine erhöhte sitzungszeitergänzende Aufwandsentschädigung erhalten. Diese sitzungszeitergänzende Aufwandsentschädigung wird in Abhängigkeit des zeitlichen Aufwandes für die Fahrten gewährt und beträgt 20 Cent je gefahrenen Kilometer. Die Gesamtkosten für Aufwandsentschädigungen, Reisekosten und Verdienstausfälle wurden für das Jahr 2015 mit 210.000,00 Euro kalkuliert.

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gewährt den im Kreistag vertretenden Fraktionen für die ihnen zukommenden Aufgaben Fraktionszuwendungen in Form von 16

Geldleistungen aus dem Kreishaushalt. Die Zuwendungen zur Unterstützung der Arbeit der im Kreistag vertretenen Fraktionen sind auf Grundlage der entsprechenden Richtlinie zu zahlen. Ab 01. April 2015 gilt eine Neufassung der Richtlinie, welche im Kreistag am 08. Dezember 2014 im Zusammenhang mit dem Haushaltssicherungskonzept neu gefasst wurde. Somit ergibt sich für das Jahr 2015 folgende Berechnung:

- für das 1. Quartal bis 31.03.2015 = 105.300,00 Euro - ab 01.04.2015 für 3 Quartale 82.900,00 € = 248.700,00 Euro gesamt = 354.000,00 Euro

Rechts- und Kommunalaufsichtsamt

Für das Haushaltsjahr 2015 wurden im Zusammenhang mit Gerichtsverfahren Aufwendungen und Auszahlungen in Höhe von 120.000 Euro veranschlagt, dass ist gegenüber dem Jahr 2014 eine Steigerung um 35.000 Euro. Des Weiteren wurden im Finanzhaushalt zusätzlich 200.000 Euro für Auszahlungen aus den Rückstellungen für drohende Verpflichtungen aus anhängigen Gerichtsverfahren berücksichtigt. Die Aufwendungen für Gerichtsverfahren sind schwer schätzbar.

Der Landkreis hat mit Stand September 2014 noch 429 offene Verfahren aus den Vorjahren, davon 120 Gerichtsverfahren aus 2011 und Vorjahre 62 Gerichtsverfahren aus 2012 120 Gerichtsverfahren aus 2013 sowie der 127 anhängigen Gerichtsverfahren aus 2014.

Gem. § 35 Abs. 1 Nr. 8 GemHVO-Doppik werden seit Einführung der Doppik Rückstellungen für drohende Verpflichtungen aus anhängigen Gerichtsverfahren aus den nicht in Anspruch genommenen Haushaltsmitteln der einzelnen Haushaltsjahre gebildet. Zusammenfassend ist zu den Gerichts- und Sachverständigenkosten aus gegenwärtiger Sicht festzustellen, dass die in der Finanzplanung bis 2018 geplanten Ansätze sich nicht minimieren werden.

Die Verwaltungsgebühren bilden im Produkt 119000 Recht mit 120.000 Euro den Schwerpunkt der Erträge. Auch konnte nur eine sorgfältige Schätzung vorgenommen werden, da die Einnahmen von der Anzahl der eingehenden Anträge auf Erteilung der Genehmigung nach der GVO sowie von dem jeweiligen Verkehrswert des Grundstückes abhängig sind. Ausgehend vom Jahresergebnis 2013 mit 129.870,51 € und des zurzeit nicht erkennbaren Rückgangs bei der Anzahl der Erteilung der Anträge auf Genehmigung nach der GVO wurden für 2015 diese Erträge mit 120.000 € kalkuliert. Diesseits wird eingeschätzt, dass die Anzahl der Anträge auf Erteilung einer GVO-Genehmigung in den Folgejahren zurückgehen wird, sodass für die Folgejahre bis 2018 eine Summe in Höhe von 100.000 € berücksichtigt wurde. Abschließend sei hierzu angemerkt, dass es sich bei der GVO um eine Pflichtaufgabe handelt, deren Grundlage die bundesrechtliche Vorschrift der Grundstücksverkehrsordnung (GVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. Dezember 1993 (BGBl. I 1993 S. 2221), zuletzt geändert durch Art. 4 Abs. 44 des Gesetzes vom 22. September 2005 (BGBl. I S. 2809) bildet, die auch in den Folgejahren weiterhin ihren Bestand haben wird.

Amt Zentrale Dienste und Schulverwaltung

2170000 Gymnasien/Abendgymnasien, 2180000 Gesamtschulen, 2210000 Förderschulen, 2310000 Berufliche Schulen

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Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist derzeit Träger von sechs Gymnasien, einem Abendgymnasium, zwei Gesamtschulen, 17 Förderschulen, vier Beruflichen Schulen, der Kreisvolkshochschule, der Kreismusikschule Müritz, der Musikschule Kon.centus sowie einem Medienzentrum, einem Wohnheim in Neustrelitz, einem Internat in Demmin, einem Hort und einer teilstationären Frühförderungseinrichtung in Neubrandenburg.

Das Joliot-Curie Gymnasium in Röbel wurde zum Schuljahr 2013/14 aufgehoben. Der Landkreis MSE ist dennoch Träger der auslaufenden gymnasialen Oberstufe und bildet am Standort Röbel in 2015 durch die Beschulung der 12. Klassen eine Außenstelle des Richard- Wossidlo-Gymnasiums Waren. Ab August 2015 werden dann nur noch die Zahlungen in der Höhe, die der Schülerverkehr an Leistungen einspart, an die Stadt Röbel getätigt.

Für das Jahr 2015 erfolgte die Planung der Schulhaushalte anhand der Erfahrungen aus den vorangegangenen Jahren und unter Bezugnahme der steigenden bzw. sinkenden Schülerzahlen. Das Sonderpädagogische Förderzentrum Neustrelitz – gegenwärtig in einem stark sanierungsbedürftigen Gebäude untergebracht - wird zum Schuljahresbeginn in das Gebäude der Beruflichen Schule in der Hittenkofer Straße ziehen. Hier sind aufgrund der sinkenden Schülerzahlen Kapazitäten freigeworden, die damit weiterhin einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.

2710000 Volkshochschulen

Im Haushalt 2015 wird die vollendete Fusion der Volkshochschulen der Altkreise und Neubrandenburgs durch die Reduzierung auf nur ein Produkt (2710000) verdeutlicht.

2630000 Musikschulen

Berücksichtigt ist die bis Ende 2014 als Zweckverband agierende Musikschule Kon.centus, die nach Auflösung des Zweckverbandes als kreisliche Musikschule betrieben und im Produkt 2630101 nachgewiesen wird.

3650000 Kita „Stolpersteinchen“

Berücksichtigung in der Haushaltsplanung 2015 findet die teilstationäre Frühförderung. Diese soll jedoch ab dem 01. 03. 2015 von einem freien Träger übernommen werden.

2410000 Schülerbeförderung

Im Haushaltsjahr 2014 wurden Aufwendungen für die Schülerbeförderung in Höhe von 9.000.000 Euro geplant. Dieser Betrag war im Ergebnis jedoch nicht ausreichend. Für 2015 wird der Ansatz auf 9.300.000 Euro erhöht. Begründet wird die Erhöhung mit der stetigen Zunahme von Fahrschülern, der Kostensteigerung bei den Fahrdiensten durch die Gewährung des Mindestlohns. Auf Grund der Größe des Landkreises und der Konzentration von Spezialschulen an einem Standort werden Transporte teurer. Die individuelle Beförderung „schwerer Fälle“, teilweise mit Begleitung, aus dem Altkreis Müritz, die bis zum Ende des Schuljahres 2013/14 über das Sozialamt finanziert wurde, ist zum neuen Schuljahr der Schulverwaltung übergeben worden (monatlich ca. 11.000 Euro). Bereits 2014 erhöhten die Stadtverkehre Neubrandenburg (Jahreskarte von 212 Euro auf 224 Euro) und Neustrelitz (Monatsfahrkarte von 28 Euro auf 30 Euro) ihre Tarife.

Im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes wurden Änderungen bei der Übernahme von freiwilligen Leistungen des Landkreises bei der Beförderung zur örtlich unzuständigen Schule durch die Politik beschlossen.

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5470100 ÖPNV

Der KT hat auf seiner Sitzung am 28.04.2014 die Vorlagen Nr. • KT I/8/2014 Struktur zur ÖPNV-Marktorganisation im LK MSE • KT I/20/2014 Öffentlich-rechtlicher Vertrag zur Regelung der Vermögensauseinandersetzung gem. § 12 Abs. 1 LNOG M-V beschlossen.

Im v. g. öffentlich-rechtlichen Vertrag ist in § 7 Abs. 4 nachfolgendes ausgeführt: „Der ÖPNV- Vertrag gem. § 167 KV M-V wurde seitens des LK mit Schreiben vom 07.12.2012 zum 31.12.2014 gekündigt. Die Parteien vereinbaren, dass der ÖPNV-Vertrag vom 12.09.2011 entgegen der Kündigung des LK vom 07.12.2012 zunächst bis zum 31.12.2016 verlängert wird. Die Parteien prüfen, ob für den Zeitraum ab dem 01.01.2017 ein neuer ÖPNV-Vertrag mit möglicherweise geänderten Konditionen geschlossen werden kann.“

Der Landkreis und die Stadt Neubrandenburg arbeiten gemeinsam an einem neuen öffentlich-rechtlichen Vertrag. Ziel ist es, diesen dem Kreistag am 30.03.2015 zur Beschlussfassung vorzulegen. Er soll zum 01.01.2017 in Kraft treten. Der LK überträgt bereits mit Wirkung vom 01.02.2015 der Stadt NB die Aufgaben zur Vorbereitung und Durchführung der vergaberechtlichen Voraussetzungen und ermächtigt sie ausdrücklich alle erforderlichen Rechtshandlungen u. Erklärungen hierfür abzugeben

Das Innenministerium ist in den Abstimmungsprozess eingebunden. In einer Stellungnahme vom 23.Oktober 2014 stellte es fest, dass die Finanzierung des ÖPNV im Stadtgebiet Neubrandenburg für den Landkreis eine pflichtige (§ 3 Abs. 3 ÖPNVG M-V) und für die Stadt Neubrandenburg eine freiwillige Aufgabe darstellt. Der Zuschussbedarf sollte unter Berücksichtigung der finanziellen Leistungsfähigkeit des Landkreises und der Stadt angemessen und ausgewogen getragen werden.

Diesem Umstand Rechnung tragend und unter der Berücksichtigung der Beibehaltung des steuerlichen Querverbundes in der Stadt Neubrandenburg werden durch den Landkreis ab 2017 Ausgleichsleistungen in Höhe von 500 T€ bis 700 T€ zu tragen sein.

Produkt 1140100 Grundstücks- und Gebäudemanagement

Der Immobilienbestand des Landkreises umfasst insbesondere die Beruflichen Schulen, Förderschulen, Gymnasien sowie die Verwaltungsstandorte in Neustrelitz, Demmin und Neubrandenburg.

Durch die Neuvermietung an das Jobcenter MSE Süd am RSO Neustrelitz ist im Vergleich zum Stand 01.01.2014 zum 31.12.2014 eine Ertragssteigerung um 110.200 € p.a. zu verzeichnen.

Bei den Aufwendungen für Energie, Wasser, Abwasser u.s.w. im Konto 5220000 ist davon auszugehen, dass diese Kosten durch die Einführung des Mindestlohnes und die allgemeinen jährlichen Tariferhöhungen auch weiterhin kontinuierlich steigen werden. Dessen ungeachtet wird angestrebt, durch entsprechende Maßnahmen zu Einspareffekten beizutragen (z. B. Neuausschreibungen, Leistungsreduzierungen usw.)

Die Aufwendungen für Mieten, Pachten, Erbbauzinsen im Produktkonto 1140100/5621000 steigen im Jahr 2015 wesentlich. Zum einen erhöht sich der Ansatz durch die Neuanmietung des Verwaltungsgebäudes, An der Hochstraße 1 in Neubrandenburg (Block D) um 198.400,00 €. Außerdem musste ein weiteres Asylbewerberheim im Markscheiderweg 12 in Neubrandenburg zur Absicherung des steigenden Asylbewerbersaufkommens in Höhe von 494.000,00 € angemietet werden. Die schrittweise Genehmigung des Mietvertrages wurde 19

mit dem Kreistagsbeschluss vom 08.12.2014 wirksam. Diese Mehraufwendung wird durch Kostenerstattungen vom Land M-V zu 100% gedeckt.

Für die gesamte Unterhaltung der Gebäude (Reparaturen, Instandsetzungen, Instandhaltungen und Renovierungen und Wartungen der technischen Anlagen) ist ein Volumen von 2,67 Mio. € eingeplant. Der Ansatz 2015 für die bauliche Unterhaltung (Konto 52310000) ist gegenüber dem Vorjahr in der Höhe unverändert.

Neben den erforderlichen laufenden Unterhaltungen und Vorbereitungen auf eine Zentralisation der Verwaltung, sowie Zusammenlegungen oder Veränderungen bei den Beruflichen Schulen und den Musikschulen sind auch Auflagen aus dem Gesundheits- und Arbeitsschutz zu realisieren. Des Weiteren wurden einige Maßnahmen aus dem Jahr 2014 in das Jahr 2015 verschoben und somit erneut veranschlagt. Wesentliche Vorhaben sind dabei u.a. die Dachsanierung (2. BA Haus 2l) am Fritz Greve Gymnasium in Malchin, der Umbau des Kaltwasserleitungssystems in der Kranichschule in Neubrandenburg nach mehrfachen Wasserschäden, die Sanierung der Außenfassade an der Beruflichen Schule in Waren und der Umbau im Haus B im Zusammenhang mit dem Umzug des Frisörkabinettes in die Berufliche Schule Wirtschaft und Verwaltung in Neubrandenburg.

Die investiven Maßnahmen betreffen schwerpunktmäßig folgende Liegenschaften:

1. die Feuerwehrtechnische Zentrale in Neuendorf mit Planungskosten für die Vorbereitung des Neubaus einer Rettungsleitstelle mit 400 T€ und der Fortführung des Einbaues der Atemschutzübungsstrecke mit 116 T€

2. die Berufliche Schule für Wirtschaft, Handel und Industrie in Neubrandenburg, Sponholzer Str. 18-20 für die Umsetzung des Berufsschulkomplexes an diesem Standort mit der Sanierung und teilweisen Umnutzung der vorhandenen Gebäude mit 704,4 T€ ( weitere Maßnahmen in den Folgejahren)

3. die Erweiterung des Müritzeum in Waren mit 330 T€

4. die Planung des Umbaus des Rathausanbaus mit 250 T€ in Neubrandenburg

5. die Errichtung einer Brandmelde- und Entrauchungsanlage im Verwaltungsgebäude in Waren mit 100 T€

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte beginnt für die kreiseigenen Liegenschaften ein Energiekonzept erstellen zu lassen. Für die Erstellung des Klimaschutzteilkonzeptes stehen 106.272 € vom Bund im Jahr 2015 zur Verfügung. Die Maßnahme wird im Jahr 2016 fortgesetzt. Mit diesem Konzept sollen Einsparungen des spezifischen Energieverbrauchs und der damit verbundenen Energiekosten erzielt werden. Dies erfolgt vorrangig durch die Erfassung, Überwachung und Kontrolle der Energiekosten, durch erhöhte Transparenz energierelevanter Abläufe und Auffinden von Kosteneinsparpotenzialen. Weitere Einsparpotentiale im Bereich der Technik (Heizung, Beleuchtung etc.) und im Bereich der baulichen Hülle (Dämmung, Fenster etc.) werden geprüft. Das Energiemanagement erfasst die Medien Wärmeenergie, Elektroenergie, Erdgas, Heizöl, Trinkwasser und Abwasser.

1140500 Sonstige zentrale Dienste, 1140600 Versicherungen

In diesem Bereich wird ein Aufwand mit insgesamt 2.772.100 Euro kalkuliert. Neben den Personalaufwendungen sind insbesondere die Aufwendungen für

- die Fahrzeugunterhaltung mit 178.500 Euro, - das Fahrzeugleasing mit 200.000 Euro,

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- Büromaterial mit 45.000 Euro, - Porto- und Versandaufwand mit 409.300 Euro, - Umzugsaufwendungen und Transport mit 85.000 Euro - Versicherungen mit 226.500 Euro und - Beiträge an Wirtschaftsverbände und Vereine 200.000 Euro veranschlagt.

Aufwendungen für das Personal

Für den HH-Plan 2015 des Personalamtes sind im Ergebnishaushalt insgesamt 69.139.000,00 € und im Finanzhaushalt 72.164.400,00 € veranschlagt worden. Dem gegenüber stehen Erträge in Höhe von 211.900,00 €.

Sowohl im Ergebnis- als auch im Finanzhaushalt ist vorsorglich eine tarifliche Anpassung für die Tarifbeschäftigten bzw. gesetzliche Erhöhung für die Beamten von 2,4 v. H berücksichtigt worden. Durch die Übernahme des Musikschulzweckverbandes Kon.Centus zum 01.01.2015 sind in beiden Haushalten rund 1.900.000,00 € mehr zu veranschlagen gewesen.

Allein im Konto 50 (Personalaufwendungen) ist trotz der tariflichen Anpassung nur eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 3,1 v. H. vorgesehen. Ohne Personalaufwendungen für den Musikschulzweckverband Kon.Centus beträgt die Steigerung gegenüber 2014 0,05 %.

Im Bereich der Erträge fallen ab dem Jahr 2015 die Sonderbedarfszuweisungen für die Erstattung von Personalmehrausgaben in Folge der Landkreisneuordnung weg.

Die Personalkosten setzen sich zusammen aus den Aufwendungen, die unmittelbar aus der Beschäftigung von Beamten, Tarifbeschäftigten nach dem TVöD, Auszubildenden und sonstigen Beschäftigten entstehen. Weiterhin gehören zu den Personalaufwendungen die Aufwendungen des Arbeitgebers für Sozialleistungen, Umlage an die kommunale Zusatzversorgungskasse für die Tarifbeschäftigten, Unfallumlage und die Umlagen an den kommunalen Versorgungsverband Mecklenburg-Vorpommern für Beihilfe und Pensionen sowie Rückstellungen.

Der Landkreis hat insgesamt 1.194, 66 VZÄ im Stellenplan 2015 geplant.

Zentral für das Personalamt werden auch Aufwendungen für Reisekosten und Aus- und Fortbildung bewirtschaftet. Die Zuordnung erfolgte, wie bei den Personalaufwendungen, zu den einzelnen Produkten. Die Aufwendungen für Reisekosten betragen für das Planjahr 2015 195.800,00 € und für Aus- und Fortbildung 522.700,00 €. Honorare in Höhe von 125.500,00 € sind in den gesamten Personalaufwendungen ebenfalls berücksichtigt.

Leistungen des Bereiches Sicherheit und Ordnung

Das Ordnungsamt umfasst nachfolgende Produkte: 1220100 Sicherheit und Ordnung 1220200 Zentrale Bußgeldstelle 1230000 Verkehrsangelegenheiten 1260000 Brandschutz 1270000 Rettungsdienst 1280000 Zivil- und Katastrophenschutz

Für die Produkte Brandschutz und Rettungsdienst wurden Leistungsebenen eingerichtet, auf die geplant und gebucht wird. Im Produkt Brandschutz wird die Feuerwehrtechnische 21

Zentrale, die derzeitigen Tauschstützpunkte sowie der allgemeine Brandschutz als Leistung dargestellt. Das Produkt Rettungsdienst gliedert sich in die Leistungen: Leitstelle/Vermittlungsdienste, Luftrettung, Wasserrettung, Ärztlicher Leiter und Rettungsdienst.

Produkt Brandschutz

Die Landeszuweisung Feuerschutzsteuer wurde in Höhe von 800.000 € als Schätzwert in Ansatz gebracht. Ca. 400.000 werden, wie in den Vorjahren auch, vom Land zugewiesen. Zusätzliche 400.000 € werden ab 2015 nicht mehr mit der Zweckbindung Digitalfunk ausgereicht, sondern ebenfalls zur Brandschutzförderung zu nutzen sein. Diese Mittel sind zweckgebunden und werden in der Regel als ca. 50%-ige Förderung an die Gemeinden weitergereicht. Diese Förderung kann somit noch bis zu 800.000 € in den Gemeinden zur Brandschutzförderung mobilisieren (somit Investitionen bis zu 1.600.000 € in den Gemeinden möglich).

Zusätzlich werden für 2015 noch 200.000 € für den überörtlichen Brandschutz bereitgestellt. Diese Gelder dienen als Kofinanzierung des Landkreises bei Investitionen, wenn Sonderbedarfszuweisungen (SBZ) beim Land Mecklenburg-Vorpommern beantragt wurden. Aus den Mitteln der Brandschutzsteuer kann der Anteil des Landkreises an dieser Kofinanzierung nicht erfolgen, da sonst eine Doppelförderung vorliegen würde. Es erfolgt in der Regel eine 3/3 Beteiligung vom Land, Landkreis und Gemeinde. Diese 200.000 € bilden somit ein Teil eines möglichen Investitionsvolumens von 600.000 € auf Gemeindeebene.

Insgesamt wurden Erträge in Höhe von 276.300 € und Aufwendungen in Höhe von 2.204.400 € geplant. Durch Auflösung der BOS-Funkmittel des Landes als Sonderposten werden 251.200 € als Ertrag einfließen.

Durch die in der 1. Jahreshälfte 2013 in Betrieb genommene Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) in Neuendorf werden die FTZ Neustrelitz und die FTZ Röbel als FTZ ab 2014 nicht mehr benötigt und als Tauschstützpunkte in vorübergehender Restnutzung geplant. In Auswertung der Frequenz der Inanspruchnahme der Tauschstützpunkte durch die Feuerwehren der Gemeinden wird auch eine Einstellung der Unterhaltung überdacht werden müssen.

Ein erheblicher Aufwand im Brandschutz entsteht durch den Anteil des Brandschutzes an der Integrierten Rettungsleitstelle (ILS). An der Leitstelle trägt der Landkreis 43,5 % der Kosten. Von diesen 43,5% fällt auf den Brandschutz 70%, d.h. 30,45% der Gesamtkosten der Leitstelle.

Die Reduzierung der Gesamtaufwendungen zum Vorjahr beträgt ca. 298.200 €, was zum einen mit ca. 140.000 € auf das Auslaufen von Abschreibungen für Maschinen und techn. Anlagen, Fahrzeuge, Betriebs- u. Geschäftsausstattung und zum anderen mit ca. 118.500 € auf veränderte Personalkostenplanungen zurückzuführen ist.

Produkt Zivil- und Katastrophenschutz (KatS)

Es wurden im laufenden Haushalt Erträge in Höhe von 40.800 € und Aufwendungen in Höhe von 944.000 € geplant. Der mit ca. 110.000 € niedrigere Planansatz in den Aufwendungen zum Vorjahr basiert mit ca. 80.000 € auf geringer geplante Personalkosten.

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Für Ausfallzahlungen an private Arbeitgeber durch Einsätze und Lehrgänge von Einsatzkräften müssen 2.500 € verauslagt werden. Für Mieten von Hallen, zur Unterbringung von Katastrophenschutztechnik (KFZ) werden wie auch im Vorjahr 2015 100.000 € gebraucht. Die Übernahme der Kat-Technik von der Stadt Neubrandenburg und deren Unterbringung begründen hier die Kosten. Auch in diesem Produkt machen sich die gestiegenen Aufwendungen für die Leitstelle langfristig bemerkbar. An der Leitstelle (ILS) trägt der Landkreis 43,5 % der Kosten. Von diesen 43,5% fallen auf den Katastrophenschutz 30%, d.h. 13,05 % der Gesamtkosten der Leitstelle. Die Erhöhung der Aufwendungen zum Vorjahr durch diese anteiligen Kosten betragen für den Katastrophenschutz in 2015 lediglich ca. 1.000 €. Minderkosten in diesem Produkt entfallen mit ca. 10.000 € auf die Fahrzeug- versicherungen, die in 2014 noch mit 62.000 € veranschlagt waren.

Bei den Investitionen i. H. v. 400.000 € ist die Anschaffung eines Gerätewagens Gefahrgut (GWG 2) für den CBRN-Zug mit ca. 300.000 € geplant, da das bisherige Fahrzeug verschlissen ist, jederzeit ausfallen kann und bei größeren Reparaturen die Ersatzteile nicht mehr zur Verfügung stehen. Ebenso sind 4 Bootsmotoren für die Wassergefahrengruppen als Ersatz, Chemieschutzanzüge, Wasserlüfter, Ölsperren und sonstige Ausstattungs- gegenstände für die KatS-Einheiten erforderlich, um die Einsatzbereitschaft weiterhin zu gewährleisten.

Produkt Rettungsdienst

Der Rettungsdienst wird zu 100% über die Krankenkassen abgerechnet. Ausnahmen bilden die Leistungsebenen Wasserrettung und Leitstelle/Vermittlungsdienste.

Die Aufwendungen der Rettungsleitstelle (ILS), die auch Aufgaben im Bereich des Brand-, Zivil- und Katastrophenschutzes wahrnimmt, trägt der Landkreis seit 2013 mit 43,5%. 3% werden mit der Krankenkasse über den Anteil an der Luftrettung und 53,5% über den Anteil an der Bodenrettung abgerechnet. Die Wasserrettung wird zu 100% vom Landkreis finanziert.

Insgesamt wurden im Bereich Rettungsdienst im Haushalt Erträge in Höhe von 2.312.100 € und Aufwendungen in Höhe von 2.312.100 € geplant. Je nach Ergebnis des Jahres 2014 werden die Erträge angepasst, um das Ergebnis auf Null zu bringen.

Das Gesamtvolumen im Rettungsdienst hat sich im Landkreis von über 14 Mio. € auf 2.312.100 € reduziert, da der Landkreis durch die ausgegliederte Abrechnung des Rettungsdienstes nur die Mittel bekommt, die zur Deckung der direkt im Landkreis anfallenden Aufwendungen notwendig sind. Die Mittel für die Leistungserbringer werden nicht mehr über den Landkreis selbst weitergereicht, sondern von der Abrechnungsstelle an diesen pauschal zugewiesen. Auch Investitionen für Rettungswachen, Fahrzeuge und medizinische Ausstattungen sind nicht mehr durch den Landkreis selbst zu tätigen und belasten somit auch nicht den Finanzhaushalt zusätzlich. Die Investitionen werden durch die Leistungserbringer getätigt.

Zentrale Bußgeldstelle

Das Produkt 12202 –Zentrale Bußgeldstelle- beinhaltet die ordnungsrechtlichen Erträge aus Buß- und Verwarngeldern der Geschwindigkeitsüberwachung sowie aus Ordnungs- 23

widrigkeitsanzeigen der Fachämter des Landkreises und der Polizei. Der Ansatz von 5,346 Mio. € entspricht dem zu erwartenden Rechnungsergebnis aus 2014. Der hierzu erforderliche Aufwand zur Anmietung der Messanlagen in Höhe von 900.000 € resultiert aus der zusätzlichen Anmietung von Messfahrzeugen für 4 geringfügig beschäftigte Messbeauftragte.

Verkehrsangelegenheiten

Das Produkt 1230000 – Verkehrsangelegenheiten – umfasst die Verkehrslenkung und - regelung, die verkehrsrechtlichen Genehmigungen und Erlaubnisse, Konzessionen, die Fahrerlaubnis- und die Zulassungsbehörde. Im Planentwurf 2015 sind für diese Leistungen Erträge in Höhe 2.255,2 T€ und Aufwendungen in Hohe von 1.917,0 T€ vorgesehen. Grundlage für diesen Planansatz sind die Ergebniszahlen des Haushaltsjahres 2014.

Leistungen des Sozialamtes

Der Haushalt des Sozialamtes des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte wird im Jahr 2015 in insgesamt 24 Produkten abgebildet. Herausforderung im neuen Jahr ist für das Sozialamt die Umstellung der Buchung von Produkten auf Leistungen. Dies wurde mit der Haushaltsplanung umgestellt und wird dann im Jahr 2015 erstmals in die Praxis umgesetzt. Wir sehen darin noch mehr Transparenz und im Hinblick auf die kommende Kosten- und Leistungsrechnung ein Stück Vorarbeit.

Die hier folgende Darstellung des Teilhaushaltes des Sozialamtes für das Jahr 2015 bildet inhaltlich die Leistungsaufwendungen im Aufgabengebiet des Sozialamtes ohne die Personal- und Sachkosten ab.

Das sich konkret abzeichnende Budget des Jahres 2015 für das Amt 50 beläuft sich auf:

Differenz Nachtrag Plan 2014 Plan 2015 Nachtrag 2014 2014 zu Plan 2015

Erträge 98.998.900 € 102.952.300 € 110.580.100 € 7.627.800 €

Aufwendungen 175.355.700 € 184.058.000 € 191.422.500 € 7.364.500 €

Zuschuss 76.356.800 € 81.105.700 € 80.842.400 € -263.300 €

Problematik der Sozialhilfefinanzierung

Seit Jahren fordern die Landkreise und kreisfreien Städte eine Neufassung des Sozialhilfefinanzierungsgesetzes, in diesem wird die Finanzzuweisung der Sozialleistungen für den örtlichen Träger und den überörtlichen Träger (stationäre Unterbringungen) geregelt. Der Entwurf zur Änderung des Sozialhilfefinanzierungsgesetzes wurde dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit Stand vom 5. Mai 2014 vom Landkreistag M-V vorgelegt. Der Landkreis hat dem Entwurf keine Zustimmung erteilt, da keine 100 %ige Refinanzierung der Nettoauszahlungen für den überörtlichen Träger erfolgt (eigentlich gesetzlich zugesichert). Von den Landkreisen wurde eine vorübergehende Spitzabrechnung der Kosten gefordert. Das Land lehnte dieses ab, wollte aber eine kostendeckende Finanzausstattung sicherstellen. Doch auch mit der jährlichen pauschalen Erhöhung der Finanzmittel konnte in 24

den letzten Jahren so auch für das Jahr 2014 mit der nunmehr dargelegten Finanzsumme eine Ausfinanzierung nicht erreicht werden. Die bisherige Berechnungsformel lässt eine zeitnahe Berechnung der Mittel nicht zu. Für die Berechnung des Jahres 2015 ist die Grundlage die Gesamtsumme der Jahre 2011 bis 2013. Daraus wird dann der prozentuale Anteil des Landkreises an den gesamt zu verteilenden Mitteln für das Jahr 2015 ermittelt. Durch ständige gesetzliche und aktuelle Veränderungen ist diese Berechnungsweise nicht mehr zeitgemäß und auch nicht realistisch, zumal der Anteil der örtlichen Aufwendungen auch erheblich gestiegen ist und diese im aktuellen Gesetz keine Berücksichtigung finden.

In den zurückliegenden beiden Jahren entstand dem Landkreis in der Sozialhilfefinanzierung folgendes Defizit:

2013: 2.758.023,35 € 2014 (Stand: 13.01.15): 1.163.201,15 €

Zum 01. Januar 2016 sollen die Regelungen zum Sozialhilfefinanzierungsgesetz neu gefasst werden. Hierbei soll die personenzentrierte Förderung, Inklusion und vorrangige ambulante Betreuung Berücksichtigung finden. Es ist vorgesehen, falls dies nicht rechtzeitig umgesetzt wird, zur Sicherstellung der Zuweisungen für die Kommunen eine Verordnungsermächtigung zur Bestimmung des Zuweisungsbetrages ab dem Jahr 2016 aufzunehmen.

Die Landesregierung stellt in den Jahren 2014 und 2015 ca. 18 Mio. € mehr finanzielle Mittel für die Sozialhilfefinanzierung zur Verfügung als bislang veranschlagt.

Ist-Ausgaben Land 2013: 254.623.890 € V-Ist Ausgaben Land 2014: 272.632.296 € Plan-Ausgaben Land 2015: 274.315.462 €

Der Anteil des Landkreises beträgt ca. 17% und somit erhalten wir:

Plan 2014: 46.560.400 € Ist 2014 nach Neuberechnung Land: 46.387.579 € Plan 2015: 46.775.800 €

Durch das Sozialhilfefinanzierungsgesetz ist eine 100%ige Deckung der Leistungen des überörtlichen Sozialhilfeträgers zu gewährleisten. Aus diesem Grund werden die Leistungen des überörtlichen Sozialhilfeträgers ausgeglichen dargestellt, wobei unter Berücksichtigung aller Aufwendungen und der sonstigen Einnahmen aus jetziger Sicht tatsächlich ein Defizit in Höhe von 3.718.000 € im Ergebnishaushalt und in Höhe von 5.439.600 € im Finanzhaushalt 2015 besteht.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist in der Pflicht die Mittel zur vollständigen Deckung der Aufwendungen der Sozialhilfe des überörtlichen Trägers aufzubringen. Die Annahme, dass eine Ausfinanzierung der Aufwendungen des überörtlichen Trägers der Sozialhilfe erfolgt, wurde im Ergebnis- und Finanzhaushalt des Sozialamtes ab dem Jahr 2016 produktkonkret dargestellt. Für die Planung 2015 ist ein Produktkonto 6110000.41110011/61110011 aufgenommen und mit dem Deckungskreis des Sozialamtes verbunden worden, um den Ausgleich des überörtlichen Trägers darzustellen.

Finanzierung der Eingliederungshilfe

Nach dem Gesetz zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen ab 2015 und zum quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung sowie zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes vom 22.12.2014 erhält der Landkreis in den Jahren 2015-2017 eine Erhöhung der KdU-Erstattungsquote von 24,5% um 3,7% auf 28,2% für die finanzielle

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Entlastung für den Bereich der Eingliederungshilfe des SGB XII. Im Jahr 2015 wird hier eine Summe von 2.664.000 € geplant.

Ab dem Jahr 2018 soll es bundesweit eine kommunale Entlastung in Höhe von 5 Mrd. € geben. Dafür gibt es noch keinen verbindlichen Verteilungsvorschlag. Der Deutsche Landkreistag (DLT) hat mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund Einigkeit erzielt, dass die im Anschluss an die o. g. 1 Mrd. € vorgesehene Entlastung in Höhe von 5 Mrd. € abgekoppelt von der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen erfolgt. Sie soll vielmehr in die Neuregelung der föderalen Finanzbeziehungen einbezogen werden und möglichst über die Kosten der Unterkunft nach dem SGB II erfolgen. Dabei muss die Besserstellung der Kommunen um 5 Mrd. € im Ergebnis nachweisbar sein. Im Bundeskanzleramt wurde deutlich gemacht, dass die Verbesserung der kommunalen Finanzsituation vorrangig soziallastenbezogen erfolgen solle, weshalb nach ihrer Einschätzung ein Verteilungsmodus wie bei der sog. Vorab-Milliarde über die gemeindliche Umsatzsteuerkomponente nicht in Betracht komme. In Stellungnahme zum Regierungsentwurf eines Gesetzes zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen ab 2015 und zum quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung äußert der Bundesrat erneut die Erwartung, dass die Entlastung in Höhe von 5 Mrd. € im Zuge eines Bundesteilhabegesetzes bereits ab 2017, und nicht erst ab 2018 erfolgt. Auch der DLT setzt sich für ein früheres Inkrafttreten ein.

In Ermanglung eines Verteilungsmodells wird angenommen, dass sich die o.g. Entlastung verfünffacht. Da die kommenden Ausgabensteigerungen noch unbekannt sind, gehen wir derzeit von einer Entlastung von 6,5 Mio. € aus.

Die Schwerpunktprodukte wie die Eingliederungshilfe, Bedarfe für Bildung und Teilhabe nach § 28 SGB II und § 6 Bundeskindergeldgesetz bilden neben dem wesentlichen Produkt der Leistungen für Unterkunft und Heizung den Kern des Haushaltes im Sozialamt im Jahr 2015. Des Weiteren werden Produkte benannt, bei denen sich im nächsten Jahr eine finanzielle Entlastung für den Landkreis ergibt.

Im Folgenden werden diese Produkte dargestellt:

31102 – Hilfe zur Pflege

Durch das erste Pflegestärkungsgesetz sollen bereits zum 1. Januar 2015 die Leistungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen spürbar ausgeweitet und die Zahl der zusätzlichen Betreuungskräfte in stationären Pflegeeinrichtungen erhöht werden. Die höheren Zuschüsse der Pflegekassen haben zur Folge, dass die Nettoausgaben in der vollstationären Pflege für das Sozialamt um ca. 550 T€ sinken.

Differenz V- Ist 2014 Nachtrag Nachtrag Plan 2014 (Stand: Plan 2015 2014 2014 zu Plan 30.11.14) 2015 Erträge 4.951.000 € 5.117.100 € 5.379.600 € 4.975.200 € -141.900 €

Aufwendungen 6.914.500 € 7.842.400 € 8.194.593 € 7.820.500 € -21.900 €

Zuschuss 1.963.500 € 2.725.300 € 2.814.993 € 2.845.300 € 120.000 €

Es wird ein erheblicher Mehraufwand von über 500 T€ bei der Heranziehung einer besonderen Pflegekraft geplant. Der Anstieg ist sehr hoch, weil das persönliche Budget in 26

Eingliederungshilfe (EGH) und Hilfe zur Pflege (HzP) aufgeteilt wird, wenn HzP enthalten ist. Eine besondere Pflegekraft ist z.B. erforderlich, wenn die Pflege für mehrere Stunden ansonsten nicht sichergestellt wäre.

Die Leistungen der Hilfe zur Pflege werden wie folgt abgebildet:

Leistung Bezeichnung Ertrag Aufwand Zuschuss

Aufwendungen für die häusliche Pflege nach § 63 SGB XII in Form von: Pflegegeld bei erheblicher 3110201 Pflegebedürftigkeit 400 € 42.200 € 41.800 € Aufwendungen für die häusliche Pflege nach § 63 SGB XII in Form von: Pflegegeld bei schwerer 3110202 Pflegebedürftigkeit 400 € 57.500 € 57.100 € Aufwendungen für die häusliche Pflege nach § 63 SGB XII in Form von: Pflegegeld bei schwerster 3110203 Pflegebedürftigkeit 400 € 103.400 € 103.000 € Aufwendungen für die häusliche Pflege nach § 63 SGB XII in Form von: häusliche Pflege in Form von 3110204 anderen Leistungen 186.500 € 2.658.700 € 2.472.200 € 3110205 Teilstationäre Pflege 28.800 € 29.000 € 200 € 3110206 Vollstationäre Pflege 4.752.700 € 4.923.700 € 171.000 € 3110207 Kurzzeitpflege 6.000 € 6.000 € 0 € 31102 Hilfe zur Pflege gesamt 4.975.200 € 7.820.500 € 2.845.300 €

31103 – Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (6. Kapitel SGB XII)

Differenz Nachtragsplan V-Ist 2014 (Stand: Nachtragsplan Plan 2014 Plan 2015 2014 30.11.2014) 2014 zu Plan 2015 Erträge 40.601.500 € 40.816.400 € 40.903.207 € 40.289.900 € -526.500 € davon örtlich 67.100 € 167.700 € 137.900 € 110.500 € -57.200 € überörtlich 40.534.400 € 40.648.700 € 40.765.307 € 40.179.400 € -469.300 €

Aufwendungen 46.175.800 € 48.760.100 € 48.246.688 € 50.396.700 € 1.636.600 € davon örtlich 6.088.700 € 6.128.200 € 6.350.688 € 6.687.000 € 558.800 € überörtlich 40.087.100 € 42.631.900 € 41.896.000 € 43.709.700 € 1.077.800 €

Zuschuss 5.574.300 € 7.943.700 € 7.343.481 € 10.106.800 € 2.163.100 € davon örtlich 6.021.600 € 5.960.500 € 6.212.788 € 6.576.500 € 616.000 € überörtlich * -447.300 € 1.983.200 € 1.130.693 € 3.530.300 € 1.547.100 €

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* Der Überschuss des Plans 2014 “überörtlich“ im Produkt 31103 resultiert daraus, dass die Erträge der Produkte (31101, 31102, 31104, 31105, 31107 und 31108) im Produkt 31103 zentral geplant und ausgewiesen werden, aber die Aufwendungen in den Produkten verbleiben. Ab dem Jahr 2015 erfolgt die Ausweisung bei den einzelnen Produkten.

Die Leistungen der Eingliederungshilfe werden wie folgt abgebildet:

Leistung Bezeichnung Ertrag Aufwand Zuschuss Leistungen zur medizinischen 3110301 Rehabilitation 31.200 € 603.600 € 572.400 € Hilfe zu einer angemessenen 3110302 Schulbildung 1.224.000 € 1.522.900 € 298.900 € Hilfe zur schulischen Ausbildung für 3110303 einen angemessenen Beruf 0 € 0 € 0 € Hilfe zur Ausbildung für eine sonstige 3110304 angemessene Tätigkeit 0 € 0 € 0 € Leistungen zur Teilhabe am 3110305 Arbeitsleben 2.000 € 2.400 € 400 € Leistungen in anerkannten 3110306 Werkstätten für behinderte Menschen 15.514.400 € 17.010.300 € 1.495.900 € 3110308 Nachgehende Hilfe 2.293.900 € 2.478.800 € 184.900 € Leistungen zur Teilhabe am Leben in 3110309 der Gemeinschaft 21.224.400 € 28.778.700 € 7.554.300 € Eingliederungshilfe für behinderte Gesamt Menschen 40.289.900 € 50.396.700 € 10.106.800 €

Die Erträge in der Eingliederungshilfe sinken ab dem Jahr 2015 sichtbar, während die Aufwendungen weiter ansteigen. Mit Inkrafttreten der Richtlinie des Landkreises zur Umsetzung des § 35 SGB XII (KDU-Richtlinie) zum 01.01.2013 veränderte sich die Zuordnung der Aufwendungen und Erträge beachtlich. Viele Hilfeempfänger wurden aufgrund der Festsetzung der Kosten der Unterkunft wieder zu Grundsicherungsempfängern. Die Kostenverschiebung erfolgte in dieser Höhe zur Grundsicherung. Die Erträge müssen zuerst auf die Grundsicherungsleistungen angerechnet werden. Deshalb sind die Erträge von der Eingliederungshilfe zur Grundsicherung umverteilt. Die Erträge sind begrenzt und steigen nicht im Verhältnis zu den Aufwendungen, die in der Eingliederungshilfe anfallen.

Die steigenden Aufwendungen im Bereich des örtlichen Trägers sind auf die Fallzahlsteigerung in folgenden Schwerpunkten zurück zu führen:

1. (interdisziplinäre) Frühförderung für Kinder bis zum Schuleintritt 2. Einzelintegrationen für behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder bis zum Eintritt in die Schule 3. ambulant betreutes Wohnen für geistig behinderte, psychisch- oder suchtkranke Menschen.

Im Bereich des überörtlichen Trägers der Sozialhilfe gibt es insbesondere in folgenden Bereichen Fallzahl- bzw. Kostensatzsteigerungen:

1. Schulbegleiter für behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder für den Besuch von Regelschulen (wegen Wegfall der Sonderschulen und z. B. noch nicht rollstuhlgeeigneter Schulausstattung) 28

2. Werkstatt für behinderte Menschen 3. Integrative Kindertagesstätten (jährliche pauschale Kostensatzsteigerung)

31107 – Grundsicherung nach dem SGB XII für dauerhaft Erwerbsunfähige und Altersrentner

Außerhalb der Schwerpunktprodukte muss auf die Grundsicherung nach dem SGB XII hingewiesen werden. Die Bundesregierung beteiligt sich seit dem Jahr 2011 als Ausgleich für Änderungen im SGB II stärker an den kommunalen Ausgaben für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Seit dem Jahr 2014 erstattet der Bund 100% der Aufwendungen.

V- Ist 2014 Differenz Nachtrag Plan 2014 (Stand: Plan 2015 Nachtrag 2014 2014 30.11.14) zu Plan 2015 Erträge 17.231.200 € 18.566.200 € 18.295.514 € 19.588.800 € 1.022.600 €

Aufwendungen 17.565.600 € 18.900.600 € 18.465.510 € 19.590.300 € 689.700 €

Zuschuss 334.400 € 334.400 € 169.996 € 1.500 € -332.900 €

Die Leistungen der Grundsicherung werden in folgenden Leistungen wie folgt abgebildet:

Leistung Bezeichnung Ertrag Aufwand Zuschuss 3110701 Laufende Leistungen 19.497.300 € 19.498.800 € 1.500 € 3110702 Einmalige Leistungen 88.200 € 88.200 € 0 € Bedarfe für Bildung und 3110703 Teilhabe 3.300 € 3.300 € 0 € Grundsicherung im Alter und Gesamt bei Erwerbsminderung 19.588.800 € 19.590.300 € 1.500 €

31201 – Leistungen für Unterkunft und Heizung

Der Landrat wird mit den beiden Jobcentern für das Jahr 2015 Zielvereinbarungen abschließen, um die Aufwendungen für Unterkunft und Heizung (reine Kosten der Unterkunft sowie Wohnungsbeschaffungskosten, Mietschulden) zu steuern.

Differenz V- Ist 2014 Nachtrag Nachtrag Plan 2014 (Stand: Plan 2015 2014 2014 zu 30.11.14) Plan 2015 Erträge 67.000 € 67.000 € 91.753 € 55.500 € -11.500 €

Aufwendungen 70.797.000 € 72.350.500 € 70.817.501 € 72.975.500 € 625.000 €

Zuschuss 70.730.000 € 72.283.500 € 70.725.748 € 72.920.000 € 636.500 € 29

Die Leistungen für Unterkunft und Heizung sind progressiven Entwicklungen der Kosten des Unterhaltes einer Wohnung unterworfen, insbesondere den stetig steigenden Mietnebenkosten. Die Richtlinie des Landkreises zur Umsetzung des § 35 SGB XII wird zum 01.01.2015 mit einer voraussichtlichen Kostensteigerung von 3,0 % fortgeschrieben. Diese Kostenprogression wird in den Aufwendungen für das Jahr 2015 mit abgebildet. Zu einem gewissen Teil kann diese Kostensteigerung durch die höheren Mittelzuflüsse aus den Sonderbedarfsergänzungszuweisungen (SOBEZ) sowie des Landesanteils an Wohngeldeinsparung nach § 10 AG SGB II aufgefangen werden. Diese werden jedoch im allgemeinen Teilhaushalt 8 - Finanzen im Produkt 61100 abgebildet und nicht allein diesem Produkt zugeordnet. Ab dem Jahr 2015 werden Sie zum Deckungskreis des Sozialamtes gehören.

Entwicklung der Erträge bei den Leistungen Wohngeldeinsparung /SOBEZ:

Bezeichnung Plan 2014 V-Ist 2014 Plan 2015 Leistungen des Landes aus der Umsetzung des 4. Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt - Wohngeldeinsparung 7.925.100 € 7.972.934 € 9.783.500 € Leistungen des Landes aus dem Ausgleich von Sonderleistungen aus der Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe - SOBEZ 16.764.900 € 15.811.025 € 15.812.400 € Summe 24.690.000 € 23.783.959 € 25.595.900 €

Im Produkt 31209 sind die Erträge aus der Bundesbeteiligung für die KDU dargestellt.

31206 – Bildung und Teilhabe nach § 28 SGB II

Für die BuT-Leistungen nach dem SGB II sind die vorliegenden Aufwendungen für das Jahr 2015 berechnet worden.

Nachtrag Plan 2014 V-Ist 2014 Plan 2015 2014 Aufwendungen 1.212.600 € 1.149.700 € 1.393.400 € 1.550.100 € Anzahl der leistungsberechtigten Kinder 8.422 9.709 9.709 u18 SGB II Anzahl der 2.255 4.494 4.494 Inanspruchnehmer

Folgende Entwicklung der sieben Leistungsarten des Bildungs- und Teilhabepaketes ist zu verzeichnen:

Leistung BuT SGB II Ist 2012 Ist 2013 V-Ist 2014 Plan 2015 Kita-/Schulausflüge 19.180,86 € 18.723,12 € 20.000 € 25.000 € mehrtägige Kita/Klassenfahrten 161.766,47 € 199.935,18 € 185.000 € 210.000 € Persönlicher Schulbedarf 432.702,49 € 443.509,60 € 450.000 € 430.000 € Schülerbeförderung 1.255,64 € 1.190,16 € 900 € 2.000 € Lernförderung 59.623,98 € 94.503,45 € 205.000 € 250.000 € 30

Mittagsverpflegung in Kita - bzw. schulischer Verantwortung 629.364,81 € 251.975,95 € 420.000 € 500.000 € Teilhabe am sozialen u. kulturellen Leben 66.270,69 € 92.543,73 € 90.000 € 100.000 €

Im Jahr 2015 wird eine Schnittstelle zwischen dem Jugendamtsprogramm KEV und dem Bildungskartenportal Sodexo zur Abrechnung der Mittagsverpflegungsleistungen eingeführt. Derzeit müssen die Mittagsverpflegungsleistungen händisch abgerechnet werden. Mit der o.g. technischen Lösung können die Mittagsverpflegungsleistungen besser und schneller zwischen Jugend- und Sozialamt abgerechnet werden als bisher.

Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung der Wohngeldstellen, der Kitas, der Schulen sowie der Träger und Beratungsstellen soll die Inanspruchnahme der BuT-Leistungen weiter erhöht werden.

Nach der Änderung der Empfehlung zur Auslegung der Voraussetzungen der außerschulischen Lernförderung können mehr Kinder eine Lernförderung beantragen. Mit höheren Ausgaben ist zu rechnen.

31209 - Bundesbeteiligung nach § 46 SGB II

In diesem Produkt spiegeln sich die Erträge aus der Bundesbeteiligung gemäß § 46 SGB II für die Leistungen für Unterkunft und Heizung nach § 22 Absatz 1 des SGB II sowie daraus folgend für die Verwaltungskosten sowie die Kosten der Leistung des Bildungs- und Teilhabepakets wider.

Im Jahr 2014 beträgt der Anteil des Bundes nach § 46 Absatz 5 Satz 1 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (SGB II) 24,5% an den Leistungen für Unterkunft und Heizung sowie jeweils 3,1% für die BuT-Verwaltung/Leistung. Aus der Mitteilung des Landkreistages M-V über den Referentenentwurf eines Gesetzes zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen ab dem Jahr 2015 vom August 2014 ging hervor, dass der Bund plant, die Mittel für Leistungen für Unterkunft und Heizung für die Jahre 2015-2017 aufzustocken. Das bedeutet, dass der Bundesanteil ab dem Jahr 2015 von 24,5% um 3,7% auf 28,2% steigt. Obwohl erst ein Referentenentwurf vorliegt, ist diese Steigerung bei den Erträgen bereits eingeplant.

Plan 2014/ V-Ist (Stand: Plan 2015 Bemerkungen Bezeichnung Nachtrag 30.11.14)

Leistungsbeteilig. bei Leistg. für Unterkunft und Heizung 28,2% der Kosten KdU nach § 11 Abs. 1 AG SGB II 72,0 Mio €; ohne Bedarfe für BIldung Gesetzesänderung SGB und Teilnahme ( BuT) 17.211.200 € 17.232.800 € 20.304.000,00 II im Herbst in Arbeit Leistg.für KdU nach § 11 (1) offene Forderung der AG SGB II o.BuT-Erst.Stadt Stadt NB wird noch mal NB 113.800 € 113.845 € 110.000 € zum 31.12.14 geprüft Leistungsbeteilig. bei Leistg. 3,1% der KdU laut für BuT-Leistungen an BBFestV 2014 72,0 Mio Arbeitssuchende 4.191.100 € 4.340.000 € 2.232.000,00 € Leistg. für BuT- Leistungen offene Forderung der an Arbeitssuchende- Stadt NB wird noch mal Erst.Stadt NB 21.200 € 21.220 € 20.000 € zum 31.12.14 geprüft

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Leistungsbeteilig. bei Leistg. für BuT-Verw. an Arbeits 3,1 % der KdU 72,0 Mio suchende 2.177.800 € 2.055.000 € 2.232.000,00 € Leistg.für BuT- Verwaltung offene Forderung der an Arbeitssuchende - Stadt NB wird noch mal Erst.Stadt NB 27.500 € 27.420 € 25.000 € zum 31.12.14 geprüft Summe 23.742.600 € 23.790.285 € 24.923.000 €

31301-31506 Leistungen nach dem AsylbG/Gemeinschaftsunterkünfte

Durch die weiterhin anhaltenden Zugänge von Flüchtlingen haben sich die Zuweisungen in den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte enorm erhöht. Entsprechend einer Quotenregelung in Abhängigkeit der Einwohnerzahl (im Jahr 2014 ca. 20,72%) erhält der Landkreis monatlich ca. 100 Neuzugänge aus der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Flüchtlinge des Landesamtes für innere Verwaltung in Horst. In der Regel erhält der Landkreis 14 Tage vor Zuweisung eine Liste mit Neuzuweisungen auf deren Grundlage dann eine Prüfung der Unterbringungsmöglichkeiten in Wohnungen bzw. Gemeinschaftsunterkünfte erfolgt.

Zuweisungen in den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 1000 900 898 800 700 600 500 Anzahl der 400 Zuweisungen 361 300 200 100 131 0 2012 2013 2014

Davon entfallen allein 131 Zuweisungen auf den Monat November 2014.

Zur Unterbringung dieser Personen wurden durch das Unterbringungsmanagement per 31.12.2014 120 Wohnungen angemietet. Davon sind mit gleichem Stand 92 Wohnungen belegt. Eine weitere monatliche Anmietung von Wohnungen ist zwingend erforderlich, um die Unterbringung der Asylbewerber gewährleisten zu können. Die Betreuung erfolgt durch das CJD Waren (Müritz). Durch den Landkreis werden derzeit zwei Gemeinschaftsunterkünfte betrieben, die sich in Neubrandenburg (max. 611 Plätze) und in Friedland (120 Plätze) befinden. Die Betreibung und Bewachung erfolgt täglich 24 Stunden lang. 32

Mit der Erhöhung der Zuweisungen ist auch die Erhöhung der Fallzahlen der Leistungsberechtigten nach dem AsylbLG zu verzeichnen und damit eine Erhöhung der Ausgaben nach dem AsylbLG.

So waren am 28.02.2014 415 Fälle mit 917 Personen im Leistungsbezug und am 31.12.2014 waren es 823 Fälle mit 1.534 Personen.

Die Kosten für die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften/Wohnungen werden zu 100% durch das Land M-V übernommen. Das gilt allerdings nicht für die Personal- und Sachkostenaufwendungen.

Die Leistungen des AsylbLG/Gemeinschaftsunterkünfte werden im Haushaltsplan 2015 wie folgt abgebildet:

Produkt/ Leistung Ertrag Aufwand Zuschuss Leistungen in besonderen Fällen 31301 (§ 2 AsylbLG) 381.600 € 844.300 € 462.700 € 3130101 Hilfen zum Lebensunterhalt 260.600 € 650.300 € 389.700 € 3130102 Leistungen nach dem 5. bis 9. Kapitel 95.600 € 150.000 € 54.400 € 3130103 Bedarfe für Bildung und Teilhabe 25.400 € 44.000 € 18.600 € 31302 Grundleistungen 5.105.000 € 5.331.300 € 226.300 € 3130202 Wertgutscheine 1.100 € 110.000 € 108.900 € Geldleistungen für persönliche 3130203 Bedürfnisse 1.802.000 € 1.850.000 € 48.000 € Geldleistungen für den 3130204 Lebensunterhalt 3.301.900 € 3.371.300 € 69.400 € Leistung bei Krankheit, Schwangerschaft, Geburt (§ 4 31303 AsylbLG) 2.000.800 € 2.040.000 € 39.200 € Arbeitsgelegenheiten (§ 5 31304 AsylbLG) 60.000 € 60.200 € 200 € 31305 Sonstige Leistungen 197.900 € 212.800 € 14.900 € 3130502 Geldleistungen 197.900 € 212.800 € 14.900 € 31506 Gemeinschaftsunterkünfte 4.417.000 € 4.417.000 € 0 € Zuschuss LK gesamt 31301-31506 743.300 €

* Der Ertrag der Wertgutscheine wird bei der Leistungen 3130204 gebucht.

34500 – Bildung und Teilhabe nach § 6 BKGG

Für die BuT-Leistungen der Kinder, für die Eltern Wohngeld bzw. einen Kinderzuschlag erhalten, sind die vorliegenden Aufwendungen für das Jahr 2015 berechnet worden.

Plan 2014 Nachtrag 2014 V-Ist 2014 Plan 2015 Aufwendungen 1.086.600 € 1.252.400 € 1.153.400 € 1.464.100 €

33

Anzahl der leistungsberechtigten Kinder 4.512 4.512 4512* MSE §6 BKGG Anzahl der 1.573 2.498 2.498 Inanspruchnehmer

*Das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern teilte auf Nachfrage mit, dass sich die Wohngeldstatistik für das Jahr 2013 wegen einer neuen Software zur Überprüfung der Daten auf Plausibilität verzögert und voraussichtlich erst Ende 2014 vorliegen wird. Somit liegt hier nur die Zahl aus dem Jahr 2012 vor.

Folgende Entwicklung der sieben Leistungsarten des Bildungs- und Teilhabepaketes ist zu verzeichnen:

Leistung BuT BKGG Ist 2012 Ist 2013 V-Ist 2014 Plan 2015 Kita-/Schulausflüge 12.659,87 € 11.500,78 € 12.000,00 € 13.500,00 € mehrtägige Kita/Klassenfahrten 88.951,86 € 104.248,83 € 109.000,00 € 135.000,00 € Persönlicher Schulbedarf 207.656,72 € 183.930,00 € 167.000,00 € 190.000,00 € Schülerbeförderung 3.122,12 € 8.507,47 € 11.000,00 € 8.000,00 € Lernförderung 77.699,78 € 73.131,78 € 110.000,00 € 180.000,00 € Mittagsverpflegung in Kita - bzw. schulischer Verantwortung 373.188,73 € 231.009,32 € 245.000,00 € 350.000,00 € Teilhabe am sozialen u. kulturellen Leben 86.203,02 € 80.054,16 € 85.000,00 € 125.000,00 €

Es gilt analog die Erläuterung vom Produkt 3120600 Bildung und Teilhabe nach § 28 SGB II.

Die Erträge aus den Bundeszuweisungen für Bildung und Teilhabe werden laut Landesproduktrahmenplan im Produkt 3120900 abgebildet.

Für die vom Bund bereit gestellten Mittel für das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) wurde im Jahr 2014 ein eigener Deckungsring gebildet. Damit können diese Budgetmittel eindeutig von den anderen Haushaltmitteln abgegrenzt und ihrer zweckbestimmten Verwendung entsprechend eingesetzt werden. Dies ist im Zusammenhang mit der Verwendungsnachweisführung gegenüber dem Bund und der jährlichen Abgrenzung im Rechnungsabgrenzungsposten (RAP) geboten. Die bisher nicht verbrauchten Mittel für BuT- Leistungen aus dem Jahr 2011 sollen weiter in die Schulsozialarbeit des Jugendamtes einfließen und somit dem Zweck des BuT gerecht werden. Für die Jahre 2012 und 2013 stehen keine unverbrauchten Mittel zur Verfügung.

Aus den vorliegenden Planungsdaten für das Jahr 2015 lässt sich erkennen, dass der Sozialhaushalt weiterhin in der bisherigen Größenordnung erforderlich sein wird. Eine Abhängigkeit zwischen demographischer Entwicklung und dem Sozialhaushalt ist bisher derart zu erkennen, dass der Bevölkerungsrückgang kaum Auswirkungen auf diese Leistungen und Aufwendungen hat, vielmehr jedoch die Bevölkerungszusammensetzung und deren soziales Gefüge. Hinzu kommt, dass für eine geringer werdende Bevölkerung weiterhin eine gleich hohe Bereitstellung und Vorhaltung an Leistungsbereitschaft des Landkreises erforderlich ist, um den gesetzlichen Aufgaben nach dem SGB II und SGB XII gerecht zu werden.

34

Leistungen der Jugendhilfe

Im Unterschied zum Ergebnishaushalt mit einer Plansumme von 74.992.200 € werden im Finanzhaushalt Aufwendungen in Höhe von 74.399.100 € geplant. Hierin enthalten sind die Auflösungen der Rechnungsabgrenzungsposten aus den Vorjahren im Bereich Kita.

In der unten angefügten Tabelle und dem nachfolgenden Diagramm sind die geplanten Erträge und Aufwendungen 2012 - 2015 im Ergebnishaushalt (ohne Personalkosten und sonstige Kosten für 2015) und der daraus resultierende Zuschussbedarf für alle Produkte des Jugendamtes zusammengefasst dargestellt.

Plan 2012 Plan 2013 Plan 2014 Planentwurf Differenz incl. Nachtrag 2015 Erträge 31.752.400 35.825.850 € 37.633.600 € 39.462.400 1.828.800 € € € Aufwendungen 61.557.100 68.259.450 € 71.148.100 € 74.992.200 3.844.100 € € € Zuschussbedarf 29.804.700 32.433.600 € 33.514.500 € 35.529.800 2.015.300 € € € *Ergebnishaushalt

Im Einzelnen verteilen sich die geplanten Aufwendungen, Erträge und Zuschussbedarfe in den Sachgebieten für das Haushaltsjahr 2015 wie folgt:

35

80.000.000

75.000.000

70.000.000

65.000.000

60.000.000

55.000.000

50.000.000

45.000.000

40.000.000

35.000.000

30.000.000

25.000.000

20.000.000

15.000.000

10.000.000

5.000.000

0 Plan 2012 Plan 2013 Plan 2014 mit NT Planentwurf 2015

Aufwand Ertrag Zuschussbedarf

Die geplanten Aufwendungen des Jugendamtes im Vergleich der Jahre 2012 bis 2015 sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Aufwand nach Sachgebieten EHH FHH EHH FHH Plan 2012 Ist 2012 Plan 2013 Ist 2013 Plan 2014 Plan 2014 Planentwurf Planentwurf Diff. 2015- Sachgebiet mit NT mit NT 2015 2015 2014 EHH m.NT Diff. FHH UVG 497.000 461.064 507.400 469.084 518.200 518.200 491.700 491.700 -26.500 -26.500 Kita 35.236.400 34.713.374 39.858.200 40.216.613 42.933.500 42.933.500 46.280.300 47.653.800 3.346.800 4.720.300 JuFö 3.925.400 3.714.070 3.528.900 3.715.258 3.864.200 3.874.500 4.052.200 3.436.100 188.000 -438.400 ASD 21.877.300 23.903.754 24.360.950 25.423.595 23.828.200 24.943.000 24.164.000 22.813.500 335.800 -2.129.500 JHP 21.000 0 4.000 300 4.000 4.000 4.000 4.000 0 0 gesamt 61.557.100 62.792.262 68.259.450 69.824.850 71.148.100 72.273.200 74.992.200 74.399.100 3.844.100 2.125.900 (alle Angaben in €) Abb.: Zusammenfassung der Aufwendungen des Jugendamtes 2012 bis 2015 insgesamt nach Sachgebieten 36

Dabei ist festzustellen, dass der Bereich der Kindertagesförderung mit 61,7 % den größten Anteil der Aufwendungen bewirtschaftet, gefolgt vom Allgemeinen Sozialpädagogischen Dienst (ASD) mit 32,2 %, Jugendförderung mit 5,4 % und dem Bereich Unterhalt und Vormundschaften mit 0,7 %.

Bei der Zusammenfassung der Aufwendungen konnte festgestellt werden, dass sich in den vergangenen Jahren der Zuschussbedarf steigend entwickelt hat (siehe unten).

In der nachfolgenden Tabelle sind die geplanten Erträge des Jugendamtes im Vergleich der Jahre 2012 bis 2015 dargestellt:

Zusammenfassung der Erträge des Jugendamtes 2012 bis 2015 insgesamt nach Sachgebieten

Erträge nach Sachgebieten EHH FHH Plan 2012 Ist 2012 Plan 2013 Ist 2013 Plan 2014 Planentwurf Planentwurf Diff. 2015- Sachgebiet mit NT 2015 2015 2014 EHH UVG 66.700 67.416 63.000 65.732 67.800 68.800 68.800 1.000 Kita 28.151.600 30.289.952 31.863.600 31.552.998 34.350.700 35.905.200 35.905.200 1.554.500 JuFö 1.978.600 2.059.535 1.985.400 2.030.998 1.741.100 1.891.600 1.891.600 150.500 ASD 1.555.600 1.992.499 1.913.850 2.448.184 1.474.000 1.596.800 1.596.800 122.800 JHP 0 0 0 0 0 0 0 gesamt 31.752.500 34.409.402 35.825.850 36.097.912 37.633.600 39.462.400 39.462.400 1.828.800

(alle Angaben in €)

Auch hier wird deutlich, dass der Bereich Kindertagesförderung durch den hohen Anteil an steigenden Landesmitteln mit 91,1 % den Hauptanteil an den Erträgen erbringt. Diese Erträge sind aber in der Regel zweckgebunden und an die Träger der Kindertageseinrichtungen weiterzureichen. Ähnliches gilt für die Erträge im Bereich der Jugendförderung.

Die Erträge im Bereich des ASD werden vom Sachgebiet als rückläufig eingeschätzt. Da es sich bei den Erträgen im Sachgebiet ASD zumeist um Kostenbeteiligungen der Personensorgeberechtigten handelt, spielt die wirtschaftliche Lage der Familien eine große Rolle. Hier ist zu beachten, dass im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ca. 25 % der Minderjährigen in Bedarfsgemeinschaften gemäß SGB II leben.

Für die Erträge des Jugendamtes konnte in den letzten Jahren jeweils ein Mehrertrag im Vergleich zum Planansatz verzeichnet werden.

Zuschussbedarf nach Sachgebieten EHH FHH Plan 2012 Ist 2012 Plan 2013 Ist 2013 Plan 2014 Plan 2014 Planentwurf Planentwurf Diff. 2015- Sachgebiet mit NT mit NT 2015 2015 2014 EHH Diff. FHH UVG 430.300 393.648 444.400 403.352 450.400 450.400 422.900 422.900 -27.500 -27.500 Kita 7.084.800 4.423.422 7.994.600 8.663.615 8.582.800 8.582.800 10.375.100 11.748.600 1.792.300 3.165.800 JuFö 1.946.800 1.654.535 1.543.500 1.684.260 2.123.100 2.133.400 2.160.600 1.544.500 37.500 -588.900 ASD 20.321.700 21.911.255 22.447.100 22.975.411 22.354.200 23.469.000 22.567.200 21.216.700 213.000 -2.252.300 JHP 21.000 0 4.000 300 4.000 4.000 4.000 4.000 0 0 gesamt 29.804.600 28.382.860 32.433.600 33.726.938 33.514.500 34.639.600 35.529.800 34.936.700 2.015.300 297.100

37

Jugendförderung Produkte 3620000, 3630100 und 3631103

Grundsätze der Finanzierung

Das Haushaltsjahr 2015 wird begleitet von der Beendigung bisheriger Programme auf Landes- und Bundesebene und dem Beginn neuer innovativer Programme. Vor diesem Hintergrund stellt sich das Finanzierungsmodell für das Haushaltsjahr 2015 neu dar.

Abb.: Finanzierungssäulen der Jugendförderung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Die Leistungsbereiche der „offenen Kinder- und Jugendarbeit“ und der „Schul- und Jugendsozialarbeit“ werden auch weiterhin durch kreisliche Rechtsnormen bedarfsgerecht gesteuert.

Richtlinie I: „Projektförderung und Förderung von Einrichtungen in den Leistungsbereichen Jugendarbeit, außerschulische Jugendbildung, Jugendsozialarbeit und erzieherischer Kinder- und Jugendschutz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“

Richtlinie II: „Förderung von Ferien- und Freizeitmaßnahmen sowie Jugendbegegnungen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“

Richtlinie III: „Gewährung von Personal- und Sachkostenzuschüssen für Fachkräfte der Schul- und Jugendsozialarbeit im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“

Die Richtlinie III wird unter Berücksichtigung des neuen ESF-Programms 2014 bis 2020 voraussichtlich 2015 novelliert.

Darstellung der einzelnen Finanzierungsmodelle 2012-2015

38

In den folgenden Darstellungen werden die einzelnen Finanzierungsmodelle des Bereiches Jugendförderung für die Jahre 2012 bis 2015 mit Zahlen unterlegt. Mehrere Programme können nur durch die Ko-Finanzierung von kreislichen Zuwendungen des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe in Anspruch genommen werden. Aus dieser Übersicht wird deutlich, wie unerlässlich die kreislichen Zuwendungen für den Erhalt dieser Programme sind. Weiterhin gibt sie Auskunft, wie hoch der prozentuale Anteil der kreislichen Zuwendungen des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe an den Gesamtkosten der einzelnen Programme ist.

Zuwendungen 2012

Vertrag/Projekte/Programme Höhe der Zuwendungen Drittmittel kreisliche Gesamtkosten (EU/Bund/Land) Zuwendungen des % % örtlichen Trägers der % öffentlichen Jugendhilfe KV M-V 2010-2012 577.099 208.999 36,22 0 0 368.100 63,78 LAP-Toleranz fördern - Kompetenz stärken 237.000 237.000 100 0 0 geldwerte Leistungen Kinder- und Jugendkunstschulen 686.600 208.700 30,40 324.900 47,32 153.000 22,28 Produktionsschule 627.200 367.700 58,63 40.000 6,38 219.500 35,00 Kompetenzagentur- 281.700 244.700 86,87 5.300 1,88 31.700 11,25 Jugendberufshilfe geldwerte Leistungen SSA-BuT 446.500 433.500 97,09 0 0 13.000 2,91 SSA-ESF 1.145.700 558.200 48,72 217.000 18,94 370.500 32,34 JSA-ESF 1.088.100 530.600 48,76 265.300 24,38 292.200 26,85 Gesamt 5.089.899 2.789.399 54,80 852.500 16,75 1.448.000 28,45

39

Zuwendungen 2013

Vertrag/Projekte/Programme Höhe der Zuwendungen Drittmittel kreisliche Gesamtkosten (EU/Bund/Land) Zuwendungen des % % örtlichen Trägers der % öffentlichen Jugendhilfe KV M-V 2013-2015 545.507 197.558 36,22 0 0 347.949 63,78 LAP-Toleranz förderen - Kompetenz stärken 210.000 210.000 100 0 0 geldwerte Leistungen Kinder- und 728.200 218.900 30,06 356.300 48,93 153.000 21,01 Jugendkunstschulen Produktionsschule 665.100 359.100 53,99 85.300 12,83 220.700 33,18 Kompetenzagentur- 262.200 222.400 84,82 5.600 2,14 34.200 0,13 Jugendberufshilfe geldwerte Leistungen SSA-BuT 754.500 732.600 97,10 0 0 21.900 2,90 SSA-ESF 1.130.300 552.400 48,87 140.000 12,39 437.900 38,74 JSA-ESF 1.074.500 525.300 48,89 262.700 24,45 286.500 26,66 Gesamt 5.370.307 3.018.258 56,20 849.900 15,83 1.502.149 27,97

40

Zuwendungen 2014

Vertrag/Projekte/Programme Höhe der Zuwendungen Drittmittel kreisliche Gesamtkosten (EU/Bund/Land) Zuwendungen des % % örtlichen Trägers der % öffentlichen Jugendhilfe KV M-V 2013-2015 515.946 186.852 36,22 0 0 329.094 63,78 LAP-Toleranz förderen - Kompetenz stärken 230.000 230.000 100 0 0 geldwerte Leistungen Kinder- und Jugendkunstschulen 758.600 222.400 29,32 383.200 50,51 153.000 20,17 Produktionsschule 699.700 372.600 53,25 178.700 25,54 148.400 21,21 Kompetenzagentur- 186.100 133.400 71,68 10.200 5,48 42.500 22,84 Jugendberufshilfe geldwerte Leistungen SSA-BuT 820.400 820.400 100 0 0 0 0 SSA-ESF 1.195.300 583.800 48,84 173.600 14,52 437.900 36,64 JSA-ESF 1.088.300 536.800 49,32 265.000 24,35 286.500 26,33 Gesamt 5.494.346 3.086.252 56,17 1.010.700 18,40 1.397.394 25,43

41

Zuwendungen 2015

Vertrag/Projekte/Programme Höhe der Zuwendungen Drittmittel kreisliche Gesamtkosten (EU/Bund/Land) Zuwendungen des % % örtlichen Trägers % der öffentlichen Jugendhilfe KV M-V 2013-2015 480.445 173.995 36,22 0 0 306.450 63,78 "Demokratie leben!" 55.000 55.000 100 0 0 geldwerte Leistungen Kinder- und Jugendkunstschulen 758.600 222.400 29,32 383.200 50,51 153.000 20,17 Produktionsschule 677.800 379.900 56,05 149.500 22,06 148.400 21,89 JUGEND STÄRKEN im 250.000 0 0 200.000 80,00 20.100 8,04 geldwerte Leistungen Fanprojekt AWO Neustrelitz 80.000 40.000 50 40.000 50 0 0 SSA-BuT Restmittel 2011 820.400 820.400 100 0 0 0 0 SSA-ESF 1.282.900 676.300 52,72 173.000 13,49 433.600 33,80 JSA-ESF 1.109.600 558.100 50,30 265.000 23,88 286.500 25,82 Gesamt 5.484.845 2.926.095 53,35 1.210.700 22,07 1.348.050 24,58

Zuwendungen (EU/Bund/Land)

24,58% Drittmittel

53,35% kreisliche Zuwendungen des 22,07% örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe

Jugendarbeit § 11 SGB VIII – Produkt 3620000

Im Folgenden ein Vergleich bezüglich der Erträge, Aufwendungen, aber auch Zuschussbedarfe der Haushaltsjahre 2014 und 2015

42

alle Angaben in € Entwicklung 2014 - 2013 2014 2015 2015 Erträge 197.800 187.100 281.100 Aufwendungen 541.700 513.700 731.500 Zuschussbedarf 343.900 326.600 450.400 123.800

Festzustellen ist hierbei, dass die Erträge und Aufwendungen für den Bereich der Jugendarbeit im Jahr 2015 trotz sinkender Mittel aus dem Kontext des Kommunalvertrages M-V höher ausfallen als 2014. Die erhöhten Ansätze sind darauf zurück zu führen, dass dem Produkt Jugendarbeit die Konten von den Kinder- und Jugendkunstschulen und dem Programm LAP „Demokratie Leben“ neu zugeordnet sind.

Schul- und Jugendsozialarbeit - Produkt 3630100

Im Folgenden ein Vergleich bezüglich der Erträge, Aufwendungen, aber auch Zuschussbedarfe der Haushaltsjahre 2014 und 2015. alle Angaben in € Entwicklung 2014 - 2013 2014 2015 2015 Erträge 1.438.100 1.143.000 1.437.000 Aufwendungen 2.637.700 3.028.600 3.242.400 Zuschussbedarf 1.199.600 1.885.600 1.805.400 -80.200

Festzustellen ist hierbei, dass die Erträge und Aufwendungen für das Produkt Schul- und Jugendsozialarbeit im Jahr 2015 trotz der Verschiebung der Kinder- und Jugendkunstschulen in das Produkt Jugendarbeit höher ausfallen als 2014. Der Zuschussbedarf des Landkreises mindert sich um 80.200 €. In den Jahren 2013 und 2014 wurden Restmittel des Bildungs- und Teilhabepaketes gem. § 46 SGB II (Sozialamt) aus dem Jahr 2011 für die Finanzierung von Personalstellen im Bereich der Schulsozialarbeit verwendet. Im Jahr 2015 wird dies ebenfalls der Fall sein. Da die Stadt Neubrandenburg die, dem Landkreis MSE zustehenden, unverbrauchten Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket 2011 zum größten Teil eingezahlt hat, kann prognostisch auch 2016 die Anzahl der Schulsozialarbeiterstellen gehalten werden. Für das Jahr 2017 stehen dann voraussichtlich nur noch Restmittel in sehr geringem Umfang zur Verfügung.

43

Zuschussbedarf 2013 bis 2015

1

0,8

0,6 Jugendarbeit § 11 SGB VIII

0,4 Schul- und Jugendsozialarbeit 0,2

0 2013

Die angemessene Förderung pro Kopf der 10- bis 26-jährigen Einwohner im Bereich der Jugendförderung durch den Landkreis stellt sich wie folgt dar:

alle Angaben in € (gerundet) Prod.- Konto Kontobezeichnung 2013 2014 2015 Nr. KV – Institutionelle 3620000 54190001 242.500 253.100 266.000 Förderung/Projektförderung * 3620000 54190002 KV – Ferien- und Freizeitmaßnahmen 100.000 72.000 36.400 Zuschuss f. 3 Jugendkunstschulen im LK § 13 3620000 54197000 153.000 153.000 153.000 SGB VIII 52490000 3630103 KV – Kinder- und Jugendschutz 5.500 4.000 4.000 54190000 3630101 54191000 Zuschuss PK Jugendsozialarbeit LK Anteil 256.400 272.300 246.200 3630101 54193000 Zuschuss SK Jugendsozialarbeit 30.100 8.400 30.200 3630102 54191000 Zuschuss PK Schulsozialarbeit LK Anteil 404.700 410.200 422.500 3630102 54193000 Zuschuss SK Schulsozialarbeit 33.200 27.700 25.000 3630102 54194000 Zuschuss f. Produktionsschule § 13 SGB VIII 234.200 148.400 148.400 3630102 54195000 Zuschuss f. Kompetenzagentur § 13 SGB VIII 34.200 27.200 - 3630102 Zuschuss JUGEND STÄRKEN im Quartier - - 20.100 3630102 54196000 Zuschuss f. 2. Chance nach § 13 SGB VIII 40.000 - - Gesamtaufwendungen 1.533.800 1.376.300 1.351.800

38.661 36.566 34.050 Anzahl der 10- bis 26-jährigen Einwohner Kreislicher Anteil pro Kopf 39,67% 40,22% 43,19 % * abzüglich der Landeszuwendung 197.557 186.852 173.995

44

Übersicht zu wesentlichen Zuwendungen aus Landes-, Bundes- bzw. EU-Mitteln

alle Angaben in € (gerundet)

Kompetenz- Anzahl der Zuwendungen aus PKZ zur PKZ zur PKZ zur LAP/Demok agentur/JUGEND Fanprojekt AWO Kinder und Kommunalvertrag SSA-BuT gesamt SSA JSA ratie Leben STÄRKEN im Neustrelitz Jugendlichen (Ki.z. x 5,11 €) § 11 SGB II Quartier

2013 38.661 197.600 552.400 525.300 322.600 200.000 0 0 2.207.900 PKZ zur SSA-BuT (§46 SGB II): 410.000 2014 36.566 186.900 584.000 530.000 0 230.000 0 0 2.335.200 PKZ zur SSA-BuT (§46 SGB II): 804.300 2015 34.050 174.000 676.400 544.600 0 55.000 200.000 40.000 2.601.900 PKZ zur SSA-BuT (§46 SGB II): 911.900 Zuwendung zur Förderung von Personalkostenzuschüssen für Fachkräfte der Schulsozialarbeit auf der Grundlage des § 11 SGB II. Ab dem Jahr 2014 entfallen diese Mittel, da die Förderung vom Land zum 31.12.2013 eingestellt wird. Restmittel BuT gem. § 46 SGB II aus dem Jahr 2011 (Ertrag aus der Auflösung des Rechnungsabgrenzungsposten beim Sozialamt)

Es stehen somit für das Haushaltsjahr 2015 insgesamt 266.700 € mehr Zuwendungen aus Landes-, Bundes- bzw. EU-Mitteln zur Verfügung als 2014.

Kommunalvertrag 2013 - 2015

Die Zuwendungen aus dem KV M-V stellen die einzige kreisliche Finanzierungsquelle für die Förderung der offenen Jugendarbeit dar. Die Höhe der Landesförderung wird als Mindestbetrag pro Kopf der in den Gebieten der örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe lebenden 10- bis 26-jährigen Einwohner durch Landesverordnung bestimmt.

Für das Haushaltsjahr 2015 sind insgesamt 34.050 10- bis 26-jährige Einwohner im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte zu berücksichtigen. In dem derzeit gültigen Vertrag ist eine Pro-Kopf-Förderung der zehn- bis 26-jährigen jungen Menschen durch das Land von 5,11 € festgelegt worden. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte muss sich 45

entsprechend der Vereinbarung mit 9,00 € pro 34.050 Einwohner beteiligen (vgl. § 4 KV 2013 -2015). Diese Landesförderung unterliegt aber gem. § 3 Absatz 2 bis 4 „Kommunalvertrag 2013 – 2015“ der demographischen Entwicklung.

Je geringer die Anzahl der 10- bis 26-jährigen Einwohner, umso geringer auch die Zuwendungen für die Richtlinien I und II.

Wie stellt sich der Vergleich des Haushaltsjahres 2014 mit dem Haushaltsjahr 2015 derzeitig dar? alle Angaben in € (gerundet) Anzahl der 10- bis 26 HH-Jahr -jährigen Einwohner 1 Förderung Finanzmittelbedarf

x 5,11 Landesmittel = 197.558 2013 38.661 x 9,00 Kreisliche Ergänzung = 347.949 Summe ≈ 545.600

x 5,11 Landesmittel = 186.852 2014 36.566 x 9,00 Kreisliche Ergänzung = 329.094 Summe ≈ 516.000

x 5,11 Landesmittel = 173.995 2015 34.050 x 9,00 Kreisliche Ergänzung = 306.450 Summe ≈ 480.445 1) Anzahl wird jährlich vom Land auf der Grundlage der Erhebung des Statistischen Amt M-V festgelegt.

Im Gegensatz zum Vorjahr ergeben sich in der neuen Vertragszeit von 2013 bis 2015 weniger Aufwendungen und Erträge.

Begründung:

Die Anzahl der 10- bis 26-jährigen Einwohner hat sich um 2.516 junge Einwohner verringert. Das bedeutet, dass 12.857 € Landesförderung und 22.644 € kreisliche Ergänzungsmittel weniger zur Verfügung stehen. Fazit ist, dass für die Richtlinien I und II gegenüber dem HH-Jahr 2014 35.501 € weniger Mittel zur Verfügung stehen.

‹ Institutionelle Förderung/Projektförderung

Für die Umsetzung der am 01.01.2013 in Kraft getretenen Richtlinie I, welche für die institutionelle Förderung und Projektförderung die Grundlage ist, wird im Haushalt 2015 ein Betrag in Höhe von 444.100 € eingeplant.

‹ Förderung von Ferien- und Freizeitmaßnahmen sowie Jugendbegegnungen im Landkreis

Zur Umsetzung der Richtlinie II, die die Förderung von Ferien- und Freizeitmaßnahmen sowie Jugendbegegnungen regelt, wurden im Haushalt 2015 36.400 € veranschlagt. Für das 46

Haushaltsjahr 2014 betrug die Summe in dieser Position 72.000 €, was eine Reduzierung von 35.600 € zum Haushaltsjahr 2015 bedeutet.

Auswirkungen des Haushaltssicherungskonzeptes 2015-2020 ab dem Jahr 2016 Am 08.12.2014 haben die Kreistagsmitglieder mehrheitlich das Haushaltssicherungskonzept des Landkreises (B-KT II/89/2014) unter Berücksichtigung eines Änderungsantrages für die Maßnahme 78 „Jugendarbeit § 11 SGB VIII“ beschlossen. Demnach wird die Höhe der kreislichen Ergänzungsmittel ab dem Jahr 2016 für jeden 10-26-jährigen Einwohner 7,00 € betragen. Der Kommunalvertrag für den Zeitraum 2016-2018 soll im August 2015 auf den Weg gebracht werden.

Ko-Finanzierungen des Landkreises

Ko-Finanzierung von Landesprogrammen

Kinder- und Jugendkunstschulen

2013 2014 2015 Förderung von Kinder- und Jugendkunst- 153.000 € 153.000 € 153.000 € schulen im Landkreis MSE

Durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V werden die drei Kinder- und Jugendkunstschulen unseres Landkreises gefördert. Grundlage stellt hierbei die „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Projektförderung der Kinder- und Jugendkunstschulen in Mecklenburg-Vorpommern“ vom 24. Februar 2006 dar. Zuwendungsvoraussetzungen sind hierbei u. a. Zuwendungen des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe. Die drei Kinder- und Jugendkunstschulen sind in die Jugendhilfeplanung -Teil I „Jugendförderung“ - des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte aufgenommen.

Ko-Finanzierung von ESF-Programmen

ESF-Förderprogramme des Bundes

Kompetenzagenturen

2013 2014 2015 Kompetenzagentur „PASST“ in den 34.000,00 € 19.000,00 € 0,00 € Regionen Demmin und Mecklenburg- Strelitz Nord

Kompetenzagentur Neubrandenburg 0,00 € 11.000,00 € 0,00 € geldwerte geldwerte Leistungen Leistungen

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Nach Ablauf des ESF-Bundesprogramms „JUGEND STÄRKEN“ zum 31.12.2013 wurden beide Kompetenzagenturen bis zum 30.06.2014 mit ESF-Restmitteln sowie Jugendberufshilfemitteln des Landes und Kreismitteln gefördert.

Für die Weiterführung ab 01.07.2014 bis 31.12.2014 hat das Land kurzfristig geringe Mittel unter der Voraussetzung der Ko-Finanzierung durch Kreismittel zur Verfügung gestellt. Die Beantragung wurde durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte vorgenommen. Mit Datum vom 30.10.2014, Posteingang 03.11.2014, erhielt der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 18.864,50 €.

Jugend stärken im Quartier

2013 2014 2015 ESF-Modellprogramm 0,00 € 0,00 € 20.100 € „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ + geldwerte Leistungen

Das ESF-Modellprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ startete zum 01.01.2015. Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens ist vorgesehen, dass der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte die Träger der Kompetenzagenturen (AFZ Friedland und ABG Neubrandenburg) mit der Umsetzung der Maßnahmen betraut und daraufhin die Antragstellung auf eine ESF-Zuwendung in Höhe von 200.000,00 € bis zum 16.01.2015 online vornimmt.

ESF-Förderprogramme des Landes

Produktionsschule

2013 2014 2015 + 2016 + 2017 Produktionsschulen 234.200 € 148.400 € 148.400 €

Die Beteiligung des Europäischen Sozialfonds M-V an den Produktionsschulen beträgt ab 2014 bis zu 60 %. Die örtliche Mitfinanzierung beträgt ab dem Jahr 2014 40 % von den Gesamtausgaben. Durch Fördergrundsätze des Landes M-V können und sollen sich die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter auch weiterhin durch den bedarfsgerechten „Einkauf“ von Plätzen nach dem Fachkonzept der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen mit produktionsorientiertem Ansatz (BvB-Pro) bzw. dem Fachkonzept § 16 SGB II i. V. mit § 45 SGB III an der örtlichen Mitfinanzierung beteiligen. Die Verantwortung für die Erbringung der jährlichen Mitfinanzierung liegt beim CJD Waren (Müritz) als Träger der Produktionsschule. Gegenwärtig wird vom Träger geprüft, wie viele Plätze ab dem 01.09.2015 für 2 Jahre „eingekauft“ werden können. Bis zum 01.09.2015 sind 24 Plätze von 60 Plätzen über BvB-Pro-Maßnahmen finanziert. Damit schmälert sich die kreisliche Ko-Finanzierung auf 36 von 60 Plätzen in Höhe von 40 %.

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Die Produktionsschule „Müritz“ ist die älteste Produktionsschule in unserem Bundesland, sie wurde 2001 gegründet. Aktuell sind 60 Schüler im Alter von 15 bis 21 Jahren dort integriert. 30 InteressentInnen stehen auf der Warteliste. 220 Produktionsschüler haben bisher ihren Hauptschulabschluss nachgeholt. 88 % werden nach dem Besuch der Produktionsschule eine Ausbildung bzw. weiterführende Bildungsmaßnahmen aufnehmen. Diese Einrichtung wird darüber hinaus auch als niederschwelliges Angebot für den Leistungsbereich „Hilfen zur Erziehung“ genutzt. Viele dieser Schüler haben persönliche und familiäre Probleme, sind unter Umständen mit der Polizei und den Gerichten in Kontakt gekommen und brauchen individuelle Unterstützung. Durch die geeignete und engagierte Arbeit dieser Einrichtung kann das Jugendamt den Mitteleinsatz bei ambulanten Hilfen, wie zum Beispiel dem „Erziehungsbeistand“ gemäß § 30 SGB VIII, verringern. Hier greift dieses „niederschwellige Angebot“. Die Produktionsschule „Müritz“ ist in die Jugendhilfeplanung Teil I „Jugendförderung“ des Landkreises aufgenommen.

ESF – Programm Jugend- und Schulsozialarbeit 2014 - 2020

Das Operationelle Programm der EU 2014 bis 2020 soll unter anderem für die Jugend- und Schulsozialarbeit genutzt und verwandt werden. Das Haushaltsjahr 2014 ist hierbei als Übergangsjahr zu bewerten. Nach EU-Vorgabe dürfen nicht verbrauchte Mittel aus der ESF -Gesamtförderperiode 2007 - 2013 noch innerhalb von 2 Jahren nach Ende einer Förderperiode (hier: bis 31.12.2015) verbraucht werden („N+2-Regelung“). Das Land hat sich daher dazu entschlossen, 2014 diese unverbrauchten Mittel aus dem ESF-Fond für die Schul- und Jugendsozialarbeit nach den bereits bekannten Regelungen einzusetzen.

Am 01.01.2015 traten die Fördergrundsätze der neuen Förderperiode in Kraft. Das Land finanziert ab 2015 die ESF-geförderten Fachkräfte der Schul- und Jugendsozialarbeit über Pauschalen.

In diesem Zusammenhang gibt es auch neue Steuerungsinstrumente seitens des Sozialministeriums. So hat das Land M-V zwei Richtlinienentwürfe für die Schul- und Jugendsozialarbeit vorgelegt. Die vorliegenden Richtlinienentwürfe sehen u.a. vor, dass zwischen den Landkreisen/kreisfreien Städten und dem Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch die Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales M-V, Vereinbarungen abgeschlossen, in denen fachliche Standards vereinbart werden. Die Unterzeichnung der „Vereinbarung zur Umsetzung der ESF-Förderung vom 01.01.2015 – 31.12.2017 im Bereich der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit“ ist Voraussetzung für eine Zuwendung.

Die oben genannte Vereinbarung wurde am 16.12.2014 durch die Ministerin und den Landrat unterzeichnet und ist somit in Kraft getreten.

Am 4.12.2014 stellte der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte die Anträge auf Gewährung von Zuwendungen nach den genannten Richtlinien zur Förderung der Schul- und Jugendsozialarbeit. Nach Abschluss der „Vereinbarung zur Umsetzung der ESF- Förderung vom 01.01.2015 – 31.12.2017 im Bereich der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit“ erhielt der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dann am 17.12.2014 vom Landesamt für Gesundheit und Soziales M-V die Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn ab dem 01.01.2015 für die Förderung von Maßnahmen zur Umsetzung der Schul- und Jugendsozialarbeit.

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Alle Träger der Schul- und Jugendsozialarbeit haben im Dezember 2014 Anträge auf Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmebeginns gestellt. Die Zustimmung ist allen Trägern durch das Fachamt zugegangen.

Die Zuwendungen für die Schul- und Jugendsozialarbeit werden durch das Landes M-V in Form von Pauschalen an die Landkreise und kreisfreien Städte ausgereicht. Die Zuwendung erfolgt auf der Grundlage standardisierter Einheitskosten (Pauschale) in Höhe von 13,89 € im Bereich der Schulsozialarbeit sowie in Höhe von 13,76 € im Bereich der Jugendsozialarbeit. Eine Einheit ist eine Arbeitsstunde, die von der jeweiligen Fachkraft der Schulsozialarbeit zur Umsetzung des Zuwendungszwecks erbracht wird. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wird, vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden ESF- und Kreismittel, gegenüber den Trägern weiterhin die realen Personalkosten als Grundlage der Finanzierung nehmen („Spitzabrechnung“).

Im Zuge der Pauschalisierung wird es auch neue Instrumente der inhaltlichen Abrechnung geben. So müssen alle Fachkräfte der Schulsozialarbeit ihre tägliche Arbeitszeit anhand verschiedener Tätigkeitskategorien als Grundlage für die Abrechnung der Pauschale erfassen. Darüber hinaus müssen die Fachkräfte halbjährlich Sachberichte erstellen. Mit diesen Sachberichten wird nachgewiesen, dass die geförderte Schulsozialarbeit entsprechend dem Zuwendungszwecks ein- und umgesetzt wird. Die zwei Sachberichte stellen eine inhaltliche Ergänzung der Arbeitszeiterfassung dar und sind für die Abrechnung der Pauschale von großer Bedeutung. Unabhängig von den halbjährlichen Sachberichten, wird es auch weiterhin jährlich elektronische Befragungen der Fachkräfte geben.

Mit Blick auf das Jahr 2015 ist es das Ziel der Jugendhilfeplanung unseres Landkreises, die Anzahl der Personalstellen aus den Leistungsbereichen der Jugend- und Schulsozialarbeit für 2015 so zu erhalten wie 2014.

Die Richtlinie III „Gewährung von Personal- und Sachkosten für Fachkräfte der Schul- und Jugendsozialarbeit im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“ wird unter Berücksichtigung des neuen ESF-Programms 2014 bis 2020 voraussichtlich novelliert.

Jugendsozialarbeit

Im Bereich der Jugendsozialarbeit beteiligt sich das Land im Jahr 2014 gleichmäßig und in gemeinsamer Verantwortung mit den Landkreisen an der Finanzierung der Personalkosten. Dabei werden mit ESF-Mitteln weiterhin bis zu 50 % der Personalkosten finanziert. Die bis 2014 erfolgte degressive Förderung in der Jugendsozialarbeit fällt damit laut Aussage des Sozialministeriums zumindest für die Jahre 2015 – 2017 weg.

Budgetberechnung für ESF 2015 bis 2017 lt. Schreiben v. 08.07.2014 vom Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales M-V:

Jahre LK MSE in € 2015 544.598,86 2016* 568.847,36 2017* 577.060,47 * Hochrechnung mit Einwohnerdaten vom 30.12.2012 (siehe Feststellungserlass KJfG)

2013 2014 2015 PK-SK Jugendsozialarbeit-Anteil des Kreises 286.500 € 280.700 € 276.400 €

Die Höhe der Personal- und Sachkostenzuschüsse bemessen sich bei Jugendsozialarbeit anhand der zu Grunde gelegten Arbeitgeberbrutto-Gesamtkosten.

50

Die Zuwendung der Personalkosten erfolgt im Jahr 2015 im Bereich Jugendsozialarbeit als Personalkostenzuschuss aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Höhe von maximal 75 % der zuwendungsfähigen Gesamtpersonalkosten. Die restlichen 25 % trägt die Wohnsitzgemeinde.

Für die anfallenden Sachkosten in der Jugendsozialarbeit wird entsprechend der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel jährlich ein angemessener Zuschuss aus Mitteln des Landkreises MSE gewährt.

Am 05.12.2013 wurde im Rahmen einer Sitzung des Jugendhilfeausschusses festgelegt, dass die Stetigkeit und Sicherheit in der Förderung der Jugendsozialarbeit für die Jahre 2014 ff. nur dann erzielt werden kann, wenn die in der aktuellen Jugendhilfeplanung 2013 ff. beschriebenen 32 Personalstellen des Leistungsbereiches Jugendsozialarbeit kontinuierlich beibehalten werden. Die bestätigten 32 Anträge weiter zu halten und dadurch Beständigkeit in der Jugendsozialarbeit im Landkreis MSE zu erreichen, war und ist eines der großen jugendhilfeplanerischen Ziele. Neben den planerischen Ansätzen müssen natürlich auch die Haushaltssituation des Landkreises sowie die ESF-Zuwendungen für 2015 ff. berücksichtigt werden.

Im Jahr 2014 wurden insgesamt 33 Stellen in der Jugendsozialarbeit über ESF gefördert. Die Abweichung zu den am 5.12.2013 beschlossenen 32 Stellen ergibt sich aus einem Änderungsantrag. Aus einer 35 h-Stelle wurden im Laufe des Jahres 2014 zwei Stellen mit jeweils 17,5 h.

Für das Haushaltsjahr 2015 mit Antragsfrist 01.09.2014 liegen dem Fachamt 31 Anträge für die Jugendsozialarbeit vor. Anträge von zwei der im Jahr 2014 geförderten Stellen im Bereich der Jugendsozialarbeit wurden durch die jeweiligen Träger zurückgezogen.

Die Anträge sind im Fachamt geprüft. Eine Vorlage für den Jugendhilfeausschuss wurde erarbeitet. Am 29.01.2015 wird dem Jugendhilfeausschuss die Vorlage der Jugendsozialarbeit als Beschluss vorgelegt.

Schulsozialarbeit

Im Bereich Schulsozialarbeit beteiligt sich das Land ebenfalls gleichmäßig und in gemeinsamer Verantwortung mit den Landkreisen an der Finanzierung der Personalkosten. Dabei werden mit ESF-Mitteln weiterhin bis zu 50% der Personalkosten finanziert.

Budgetberechnung für ESF 2015 bis 2017 lt. Schreiben v. 08.07.2014 vom Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales M-V:

Jahre LK MSE in € 2015 676.329,27 2016* 696.378,11 2017* 696.557,36 * Hochrechnung mit Einwohnerdaten vom 30.12.2012 (siehe Feststellungserlass KJfG)

Auch im Jahr 2015 sollen zusätzlich Restmittel aus dem Jahr 2011 aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (§ 46 SGB II) zur Finanzierung von Schulsozialarbeit eingesetzt werden.

2013 2014 2015 PK-SK Schulsozialarbeit-Anteil des Kreises 437.900 € 437.900 € 921.100 €

51

Die Höhe der Personal- und Sachkostenzuschüsse bemessen sich bei Schulsozialarbeit anhand der zu Grunde gelegten Arbeitgeberbrutto-Gesamtkosten. Die Zuwendung der Personalkosten erfolgt im Jahr 2015 im Bereich Schulsozialarbeit als Personalkostenzuschuss aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Höhe von maximal 60 % der zuwendungsfähigen Gesamtpersonalkosten. Die restlichen 40 % der Personalkosten übernimmt der Schulträger.

Unverbrauchte BuT-Mittel aus dem Jahr 2011 sollen für die Schulsozialarbeit auch im Jahr 2015 verwandt werden. Die Runderlasse der Sozialabteilung des Ministeriums Nr.14/2012 und Nr.09/2013 geben die Möglichkeit zum zweckentsprechenden Einsatz unverbrauchter, für Bildung und Teilhabe zweckentsprechender Mittel gem. §11 AG-SGB II. Die zweckgebundenen unverbrauchten Mittel können im Sinne der Zweckbindung für weitere zusätzliche Stellen der Schulsozialarbeit eingesetzt werden. Für die anfallenden Sachkosten in der Schulsozialarbeit wird entsprechend der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel jährlich ein angemessener Zuschuss aus Mitteln des Landkreises MSE gewährt.

Am 05.12.2013 wurde im Rahmen einer Sitzung des Jugendhilfeausschusses festgelegt, dass die Stetigkeit und Sicherheit in der Förderung der Jugendsozialarbeit für die Jahre 2014 ff. dadurch erzielt werden kann, dass die in der aktuellen Jugendhilfeplanung 2013 ff. beschriebenen Personalstellen des Leistungsbereiches Schulsozialarbeit zahlenmäßigen konstant bleiben. Die 2014 bestätigten 60 Stellen weiter zu halten und dadurch Beständigkeit in der Schulsozialarbeit im Landkreis MSE zu erreichen, war und ist eines der großen jugendhilfeplanerischen Ziele. Neben den planerischen Ansätzen müssen natürlich auch die Haushaltssituation des Landkreises sowie die Höhe der ESF-Zuwendungen für 2015 ff. berücksichtigt werden.

34 Personalstellen wurden im Jahr 2014 durch die ESF-Zuwendungen, inklusive der kreislichen Zuwendungen, gefördert und 26 Personalstellen der Schulsozialarbeit mit Restmitteln des Jahres 2011 aus dem Bildung- und Teilhabepaket nach § 46 SGB II. 26 Personalstellen der Schulsozialarbeit waren an Schulen tätig, die in Trägerschaft des Landkreises liegen. Weitere 34 Schulsozialarbeiter waren an kommunalen Schulen bzw. Schulen in freier Trägerschaft tätig.

Für das Haushaltsjahr 2015 mit Antragsfrist 01.09.2014 liegen dem Fachamt 64 Anträge für die Schulsozialarbeit vor. Die Anträge sind im Fachamt geprüft.

Neben den 60 bestehenden Stellen wurden für vier weitere Personalstellen Neuanträge für das Haushaltsjahr 2015 für den Bereich der Schulsozialarbeit gestellt.

Für die Aufnahme von zusätzlichen Stellen in die ESF-Förderung reicht der Haushaltsplan- Ansatz des Landkreises für das Jahr 2015 nicht aus.

Zwei der vier Anträge betreffen die Schulsozialarbeit in Schulwerkstätten gem. § 59a Schulgesetz M-V („Kooperative Erziehungs- und Bildungsangebote“). Mit Blick auf diese beiden Neuanträge sieht das Fachamt die sozialpädagogische Notwendigkeit der Förderung. Da für eine Finanzierung über ESF der Haushaltsplan-Ansatz des Landkreises für das Jahr 2015 nicht ausreicht, schlägt das Fachamt die Förderung der beiden Stellen über BuT vor.

In Anbetracht der Prognose der Entwicklung der BuT- und ESF-finanzierten Personalstellen in der Schulsozialarbeit zwischen 2014 und 2017 ist aus planerischer und haushalterischer Sicht eine Positiv-Votierung weiterer zusätzlicher Stellen nicht gegeben. Daher schlägt das Fachamt vor, die zwei weiteren Anträge in der Förderung nicht zu berücksichtigen. Der Träger der beiden Personalstellen wurde über die Nichtberücksichtigung informiert. 52

Nach dem vorliegenden Vorschlag der Verwaltung werden 2015 35 Personalstellen über ESF sowie 27 Personalstellen über BuT finanziert. Das sind insgesamt 62 Personalstellen.

Entsprechende Vorlagen für den Jugendhilfeausschuss wurden erarbeitet. Am 29.01.2015 werden dem Jugendhilfeausschuss die Vorlagen der Schulsozialarbeit (ESF/BuT) als Beschluss vorgelegt.

Bundesprogramme aus Bundesmitteln

Lokaler Aktionsplan – Bundesprogramm „Toleranz fördern- Kompetenz stärken“ bis 2014

2011 2012 2013 2014 2015 Bundesprogramm 223.000 € 237.000 € 210.000 € 230.000 € 0 € Toleranz fördern- Kompetenz stärken geförderte Projekte 55 57 41 38 -

Die Förderperiode der aktuell geförderten Lokalen Aktionspläne wurde über den 31.12.2013 hinaus bis Ende 2014 verlängert. Zur Umsetzung dieses Bundesprogramms erließ das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Leitlinie zum Programmbereich: „Entwicklung, Implementierung und Umsetzung integrierter lokaler Strategien“ (Lokale Aktionspläne) Diese Leitlinie wurde im Zusammenhang mit der Fortführung des Programms auch für das Jahr 2014 zum 22.07.2013 aktualisiert.

Bundesprogramm „Demokratie leben – aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ 2015 - 2019

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat auf einer Fachtagung am 01. Juli 2014 in Berlin das neue Programm „Demokratie leben - aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ vorgestellt. Der Zeitrahmen des Programms ist für die Jahre 2015 - 2019 mit einer jährlichen Gesamtfördersumme von 40,5 Mio. Euro vorgesehen. Die gesetzliche Grundlage für die Umsetzung des Programms bildet das Achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII).

2011 2012 2013 2014 2015 Bundesprogramm 0 € 0 € 0 € 0 € 55.000 € „Demokratie leben!“

Die bisherigen Lokalen Aktionspläne aus dem Programm „TOLERANZ STÄRKEN - KOMPETENZ FÖRDERN“ sind berechtigt, für das neue Programm einen Antrag zu stellen und werden zu „Partnerschaften für Demokratie“. Darüber hinaus können 50 Neuanträge gestellt werden.

Fördervoraussetzung für eine kommunale Gebietskörperschaft ist u. a. eine Mindestgröße von 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

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Für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, die Stadt Neustrelitz und die Stadt Waren wurden fristgerecht Interessenbekundungen beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingereicht. Als Fördersumme für die einzelnen „Partnerschaften für Demokratie“ werden jährlich 55.000 Euro benannt. In der Leitlinie zum Bundesprogramm „Demokratie leben“ wurde festgelegt, dass ab 2016 eine Ko-Finanzierung der Kommunen und Landkreise in Höhe von 20% der geförderten Summe gefordert ist.

Die Stadt Neubrandenburg war ebenfalls berechtigt, eine Interessenbekundung einzureichen. Sie hat sich aber auf Grund der Förderbedingungen gegen eine Teilnahme entschieden.

Dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurde am 08.12.2014 mitgeteilt, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Abstimmung mit dem Bundesland Mecklenburg–Vorpommern die Interessenbekundung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte für eine Förderung im Rahmen des Programms „Demokratie leben“ positiv votiert hat.

Insgesamt wurden 181 der 198 eingereichten Interessenbekundungen von Städten, Landkreisen und kommunalen Zusammenschlüssen als antragsberechtigt bestimmt und die Projektträger aufgefordert, in einem zweiten Schritt, bis zum 19.12.2014 einen Antrag auf Förderung für das Haushaltsjahr 2015 zu stellen. Darunter auch die kreisangehörigen Städte Neustrelitz und Waren.

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und die Stadt Neustrelitz haben ihre Anträge fristgerecht beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben eingereicht.

Die Stadt Waren hat sich trotz positiver Votierung der Interessenbekundung entschieden, keinen Antrag auf Förderung zu stellen.

Am 05.01.2015 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Regiestelle „Demokratie leben!“ im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben über ein zweites Interessenbekundungsverfahren für die „Partnerschaften für Demokratie“ informiert. Die Laufzeit des Interessenbekundungsverfahrens ist vom 02.02.2015 bis zum 13.03.2015 vorgesehen, so dass die ausgewählten Landkreise, Städte und kommunalen Zusammenschlüsse voraussichtlich zum 15.04.2015 ihre Arbeit aufnehmen können.

„Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ 2012 – 2015

Landesmittel

Am 1. Januar 2012 trat das Bundeskinderschutzgesetz zur Stärkung des aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen in Kraft. Insbesondere im Bereich Früher Hilfen sollen flächendeckend verbindliche Strukturen der Zusammenarbeit der zuständigen Leistungsträger und Institutionen im Kinderschutz nach § 3 Absatz 4 KKG aufgebaut und weiter entwickelt werden.

Das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) ist Grundlage der „Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ 2012 - 2015, welche durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Jahr 2012 ins Leben gerufen wurde. Der Bund stellt auf der Grundlage der Verwaltungsvereinbarung „Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ 2012 - 2015 (gemäß § 3 Absatz 4 des Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz) Finanzmittel im 54

Rahmen der Bundesinitiative zweckgebunden und nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel wie folgt zur Verfügung:

Haushaltsjahr 2012 30 Millionen Euro Haushaltsjahr 2013 45 Millionen Euro Haushaltsjahr 2014 51 Millionen Euro Haushaltsjahr 2015 51 Millionen Euro.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern gewährt Zuwendungen auf der Grundlage der zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Mecklenburg-Vorpommern geschlossenen Verwaltungsvereinbarung zur Umsetzung der „Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ 2012 - 2015. Dazu wurden Fördergrundsätze des Landes MV zur Umsetzung der „Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ 2012 - 2015 herausgegeben.

Im Jahr 2014 standen dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte nach Königsteiner Schlüssel 173.469 € aus dieser Bundesinitiative zur Verfügung. Diese Summe bleibt für das Jahr 2015 weiterhin bestehen.

Auch die Verteilung der Mittel für den Landkreis aus der Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ im Jahr 2015 wird sich adäquat zum Jahr 2014 folgendermaßen zusammensetzen:

Zuweisung in € je zu 50 % der Gesamtsumme Summe der Anzahl der Anzahl der Personen unter 3 Anzahl der Anzahl der Personen unter 3 Zuweisung Personen unter Jahren in Personen unter Jahren in in € 3 Jahren am Bedarfsgemeinschaften am 3 Jahren am Bedarfsgemeinschaften am 31.12.20111) 31.12.20122) 31.12.20111) 31.12.20122)

6.167 1.823 82.184 91.286 173.469

1) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Bevölkerung am 31.12.2012; Zahlen basieren auf Fortschreibungsergebnissen und werden aufgrund der Zensusergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt revidiert 2) Statistik der Bundesagentur Nord, Statistik-Service Nordost, Bestand an Personen unter 3 Jahren in Bedarfsgemeinschaften, Dezember 2012

Die 6.167 Kinder verteilen sich im LK MSE wie folgt:

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6.167 Kinder 0-3 Jahre im LK MSE 2012

Region Demmin 1598 1449 Region Mecklenburg- Strelitz 1459 1661 Region Müritz

Stadt Neubrandenburg

Die rückläufigen Kinderzahlen im Jahr 2013 in der Altersgruppe 0 – 3 Jahren im LK MSE in Höhe von 6.094 Kinder werden in der Zuweisung der finanziellen Mittel im HH 2015 nicht berücksichtigt.

Die 6.094 Kinder verteilen sich im LK MSE wie folgt:

Bevölkerung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in der Altersgruppe 0 - < 3 Jahre zum 31.12.2013

RSO RSO Demmin Neubrandenbg. 1.445 1.608

RSO Neustrelitz RSO Waren 1.607 1.434

Entwicklung der Zuwendungen aus der Bundesinitiative Frühe Hilfen des Landes MV

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€200.000,00

€180.000,00 181.644 € 173.500 € €160.000,00 149.500 € €140.000,00

€120.000,00

€100.000,00

€80.000,00

€60.000,00

€40.000,00 31.100 € €20.000,00

€0,00 2012 2013 2014 2015

Durch Restmittel aus der Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen 2014 wurde seitens des Ministeriums Arbeit, Gleichstellung und Soziales MV, Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen dem Landkreis im HH 2014 ein zusätzlicher Zuwendungsbetrag in Höhe von 8.175,00 € im November 2014 zugewiesen. Der Mehraufwand der Personalkosten durch Tariferhöhungen im Jahr 2014 konnten somit durch Bundesmittel abgesichert werden.

Aus dem Förderbetrag für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Jahr 2015 in Höhe von rund 173.500 € werden 2 Personalstellen als Koordinierungsstelle „Frühe Hilfen“ finanziert. Darüber hinaus werden modellhafte Ansätze, Maßnahmen und Projekte im Themenfeld der Frühen Hilfen gefördert. Das Ende der Frist zur Beantragung beim LK MSE war der 18.07.2014.

Die Maßnahmen wurden entsprechend der Fördergrundsätze zur Umsetzung der „Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ 2012-2015 folgenden Handlungsfeldern zugeordnet, welche prioritär aufgebaut sind: a) Netzwerke mit Zuständigkeit für Frühe Hilfen b) Einsatz von Familienhebammen und vergleichbaren Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich im Kontext Früher Hilfen c) sonstige (zusätzliche) Maßnahmen zur Förderung Früher Hilfen d) Ehrenamtsstrukturen und Einsatz ehrenamtlich tätiger Personen im Kontext Früher Hilfen.

Der Planansatz für das Jahr 2015 zur Umsetzung der Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen 2012 - 2015 beträgt für den gesamten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 57

173.500,00 €. Davon sind 69.100,00 € für Projekte und Maßnahmen im Bereich der Frühen Hilfen veranschlagt. Die restlichen Zuwendungen werden für die Personalkosten der kreislichen Koordinierungsstelle „Frühe Hilfen“ eingesetzt. Die eingereichten Projekte und Maßnahmen wurden fachlich und zuwendungsrechtlich geprüft. Am 24. November 2014 wurde ein Gesamtantrag beim Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales M-V für das Jahr 2015 eingereicht.

Bundesmittel – Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ 2012 - 2015

100% - ige Förderung durch das

Land MV aus Mitteln der Bundesinitiative

Zuwendungen an Dritte für Personal- und Sachausgaben Koordinierungsstelle „Frühe Hilfen“ Projekte und Maßnahmen im Bereich der Frühen Hilfen LK MSE

Landesprogramme aus Landesmitteln

Fan-Projekt Neustrelitz

Die AWO Vielfalt Mecklenburgische Seenplatte gGmbH als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe plant die Umsetzung eines „Fanprojektes“ als Modellprojekt in der Stadt Neustrelitz. Das Projekt soll dazu beitragen, die Fanszene als jugendkulturellen Ort zu erhalten und ihre besonderen Ausdrucksformen zu fördern. Dabei werden solche Ziele verfolgt wie: • Bündelung des Engagements und der vorhandenen Aktivitäten gegen Rassismus und Gewalt im Umfeld der Fußballspiele der TSG Neustrelitz • Organisation und Durchführung von Jugendsozialarbeit mit Kindern und jugendlichen Fans • Unterstützung von Mädchen – und Frauenprojekten • Kooperation mit Schulen • Entwicklung von Toleranz und Problemlösungskompetenzen • Organisation sinnvoller Freizeit – und Ferienaktivitäten.

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg Vorpommern hat das „Fanprojekt Neustrelitz“ in die Förderplanung 2015 aufgenommen und dem Haushaltstitel des Landes Mecklenburg Vorpommern 1025-633.62 Jugendarbeit öffentlicher Träger außerhalb des KJFG M-V zugeordnet.

Die Grundlage dafür bildet die „Richtlinie zur Weiterentwicklung der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes“ (Landesjugendplan RL I). Entsprechend der Richtlinie und der Aussage des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Mecklenburg Vorpommern erfolgt die Antragstellung zur 58

Förderung durch den örtlichen Träger der Jugendhilfe, den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Förderung beträgt 40.000 Euro. Kreisliche Zuschüsse fallen nicht an. Weitere Projektmittel erhält der Letztempfänger vom Deutschen Fußballbund.

Kindertagesförderung Produkt 3610001 (Kindertageseinrichtungen) /3610002 (Kindertagespflege)

Finanzierung der Kindertagesförderung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Grundsätze der Finanzierung

Die Förderung in Kindertageseinrichtungen sowie in Kindertagespflege wird gemeinsam durch das Land Mecklenburg-Vorpommern, dem örtlichen Träger der öffentlichen Jungendhilfe (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), die Gemeinde des gewöhnlichen Aufenthaltes des Kindes und die Eltern finanziert.

Gemäß § 18 Absatz 2 KiföG M-V beteiligt sich das Land an den Kosten der Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege mit der Grundförderung (allgemeine Zuweisung vom Land). Für das Jahr 2015 gewährt es eine Zuweisung für jeden in Vollzeitäquivalente umgerechneten belegten Platz in Höhe von 1.335,00 €. Diese Zuweisung steigt um 2 % jährlich, was eine jährliche Erhöhung der Kreismittel auf den jeweils entfallenden Landesanteil nach sich zieht. Der Landkreis ist verpflichtet, diesen Betrag mit 28,8 % gegen zu finanzieren.

Gemäß § 16 KiföG M-V wird mit jeder Kindertageseinrichtung eine Vereinbarung über Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsentwicklung zwischen dem Träger der Einrichtung und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Einvernehmen mit der zuständigen Gemeinde abgeschlossen.

Entwicklung der Grundförderung des Landes anhand der Stichtagsänderung für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege laut KiföG M-V:

2013 2014 2015 2016 2017 2018 Kinder in 16.446 16.732 16.790 16.870² 16.870² 16.870² Förderung Vollzeitäquivalente zum 01.04./01.03. 13.831,00 14.201,00 14.350,00 14.560,4² 14.560,4² 14.560,4² des Vorjahres Zuweisung vom Land pro 1.283,16 € 1.308,82 € 1.335,00 € 1.361,70 € 1.388,93 € 1.416,71 € Vollzeitäquivalent Zuweisungsbetrag 17.747.385,96 18.586.552,82 19.157.250,00 19.826.896,68 20.223.434,61 20.627.864,28 Land M-V € € € € € € ²Hochschätzung auf Grund Fallzahlenentwicklung in 2014

Damit stehen 570.697,18 € mehr Landesmittel im Haushaltsjahr 2015 zur Verfügung.

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Die Landesmittel und Kreismittel werden jährlich auf Grundlage der durchschnittlichen Belegungssituation zuzüglich der zu erwartenden Strukturänderungen verteilt.

Mittel des örtlichen Träges der öffentlichen Jugendhilfe (Kreismittel) = 28,8 % auf den jeweils entfallenden Landesanteil für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege

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Darüber hinaus stellt das Land Landesmittel für die Qualitätsförderung nach § 18 Abs. 3 – 7 KiföG M-V sowie die Einzelförderung gemäß § 18 Abs. 9 – 15 KiföG M-V zur Verfügung. Zur Qualitätsförderung gehören: • die finanziellen Auswirkungen im Rahmen der Absenkung des Fachkraft-Kind- Verhältnisses, • die entstehenden Mehrkosten durch die Erhöhung des Zeitumfanges für die mittelbare pädagogische Arbeit, • die zusätzliche Förderung von Kindern unter drei Jahren, vorrangig in Kindertagespflege (ergänzende Finanzmittel), • die Finanzierung der entstehenden Mehrkosten für die Fort- und Weiterbildung der Tagespflegeperson, • die Finanzierung der Fach- und Praxisberatung • die Verpflegungskosten im Rahmen der Elternbeitragserstattung.

Zur Einzelförderung gehören: • die Zuweisungen zur gezielten Entwicklungsförderung von Kindern, • die anteilige Finanzierung der Qualitätsentwicklung und -sicherung, • die Finanzierung zur Umsetzung der Bildungskonzeption und der damit verbundenen Aufwendungen, einschließlich der Förderung von Projekten oder Aufgaben von landesweiter Bedeutung, • die Finanzierung von Modellvorhaben in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege, • die Zuweisung zur Finanzierung der anteiligen Entlastung von Elternbeiträgen für Kinder bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres und für Kinder im letzten Jahr vor deren voraussichtlichem Eintritt in die Schule.

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Übersicht Landeszuweisungen gemäß KiföG M-V:

2013 2014 Plan 2015 Plan 2016 §18 Absatz 3 KiföG M-V Zuweisungen mittelbare 867.541,66 € 1.295.769,79 € 1.349.300,00 € 1.351.400,00 € pädagogische Arbeit §18 Absatz 3 KiföG M-V Zuweisungen zur 1.173.636,55 € 2.303.590,74 € 2.916.900,00 € 2.920.100,00 € Verbesserung des Fachkraft- Kind-Verhältnisses §18 Absatz 9 KiföG M-V Zuweisungen für die gezielte 1.077.110,18 € 537.638,73 €² 1.072.300,00 € 1.077.500,00 € individuelle Förderung §18 Absatz 6 KiföG M-V Zuweisungen Fach- und 360.719,44 € 358.969,58 € 355.000,00 € 363.000,00 € Praxisberatung §18 Absatz 11 KiföG M-V Zuweisungen zur Fort- und 114.774,36 € 114.217,60 € 113.000,00 € 116.100,00 € Weiterbildung der Fachkräfte zur Bildungskonzeption §18 Absatz 5 KiföG M-V Zuweisungen zur Fort- und 8.687,26 € 8.931,70 € 8.800,00 € 9.100,00 € Weiterbildung Kindertagespflege § 3 Absatz 2 KiföG M-V Zuweisung zur Förderung von Kindern, die das erste 0,00 € 95.027,90 € 94.900,00 € 96.000,00 € Lebensjahr noch nicht vollendet haben § 18 Absatz 4 KiföG M-V Zuweisung zur Förderung von Kindern unter 3 Jahren in 0,00 € 116.837,00 € 233.400,00 € 233.400,00 € Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege § 18 Absatz 13 KiföG M-V Zuweisung zur Finanzierung der anteiligen Elternentlastung 2.113.865,29 € 2.122.626,60 € 2.366.800,00 € 2.377.800,00 € von Elternbeiträgen für Kinder im Alter bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres § 18 Absatz 13 KiföG M-V Zuweisung zur Finanzierung der anteiligen Elternentlastung von Elternbeiträgen für Kinder 994.061,28 € 1.229.903,52 € 1.354.600,00 € 1.360.600,00 € im letzten Jahr vor deren voraussichtlichen Eintritt in die Schule gesamt 6.710.396,02 € 7.645.874,43 € 9.865.000,00 € 9.905.000,00 €

²Die Verrechnung der Vorjahre führt zur Kürzung der Zuweisungssumme gemäß dem Bescheid vom 09.07.2014. Für das Haushaltsjahr 2014 waren demzufolge Rechnungsabgrenzungsposten notwendig. Die Auflösung des Rechnungsabgrenzungspostens in Höhe von 534.588,00 € ist notwendig, um den Trägern die Ausreichung der Zuweisung für die gezielte individuelle Förderung in Höhe von 1.072.200,00 € gewährleisten zu können. Die nicht aufgelösten Summe i.H.v. 272.769 € wird als Rechnungsabgrenzungsposten in das Haushaltsjahr 2015 übertragen.

Ab dem 01.08.2015 ist eine weitere Anpassung des Fachkraft-Kind-Verhältnisses im Kindergartenbereich von einer Fachkraft zu 16 Kinder auf eine Fachkraft zu 15 Kinder im 62

Kindertagesförderungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern verankert, was zur Erhöhung der Zuweisungen im Bereich der mittelbaren pädagogischen Arbeit und des Fachkraft-Kind- Verhältnisses führt.

Für folgende Zuweisungen vom Land Mecklenburg-Vorpommern werden Rechnungsabgrenzungsposten (RAP) gebildet. Diese werden bei der Planung lediglich im Finanzhaushalt dargestellt. Sollten die Mittel im Haushaltsjahr 2015 benötigt werden, werden diese Rechnungsabgrenzungsposten dementsprechend aufgelöst und somit der Aufwand erhöht.

Produkt Konto Bezeichnung RAP 2011 - 2013 3610001 55619100 Landesmittel Kindertageseinrichtungen 356.868,89 € * 3610001 55619200 davon 28,8 % Kreismittel 102.778,24 € 3610002 55629400 Landesmittel Tagespflege 58.192,48 € 3610002 55629600 davon 28,8 % Kreismittel 16.759,43 € 3610001 55629010 Bildungskonzeption 5.858,35 € 3610001 55629030 gezielte individuelle Förderung 272.768,57 € 3610001 55629040 mittelbare pädagogische Arbeit 11.483,21 € 3610001 55629200 Fachkraft-Kind-Verhältnis 19.940,51 € 844.649,68 €

*Der RAP der Landesmittel Kindertageseinrichtung beträgt insgesamt 656.868,89 €. Davon werden im Haushaltsjahr 2015 voraussichtlich 356.868,89 € je nach Bedarf aufgelöst- Die Restsumme i.H.v. 300.000,00 € wird in das Haushaltsjahr 2016 übertragen.

Wesentliches Produkt - Allgemeine Tendenzen

Dieses Produkt beinhaltet die Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege von 0 bis 11 Jahren. Alle Leistungserbringer haben einen eigenständigen alters- und entwicklungsspezifischen Bildungs-, Erziehungs- und Förderungsauftrag. Bestandteile dieses Produktes sind sowohl die Fachaufsicht und Fachberatung, die Bedarfsprüfung, die Prüfung des Ermäßigungsanspruches, die Umsetzung des Betriebserlaubnisverfahrens für Kindertageseinrichtungen, die finanzielle Förderung von Kindertagesförderung sowie die Erteilung der Pflegeerlaubnis für Tagespflegepersonen gemäß § 43 SGB VIII.

Derzeit wird die Fachberatung für die Einrichtungen, deren Träger nicht über eine eigene Fachberatung verfügen, durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit eigenem Personal wahrgenommen. Es soll geprüft werden, ob die Aufgabe bei gleicher inhaltlicher Qualität durch ausgebildetes Fachpersonal durch die Träger selbst kostengünstiger wahrgenommen werden kann.

Bevölkerungsangaben für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit Stichtag 31.12.2013:

Altersgruppe Anzahl 0 - 3 Jahre 6.094 3 - 6,5 Jahre 7.610 6,5 - 11 Jahre 9.156 Gesamt 22.860

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Anzahl der Kinder in Einrichtungen der Kindertagesförderung mit Stand 31.10.2014:

Förderungsart Kapazität Belegung Auslastungsgrad Krippe 3.266 2.661 81,48 % Kindergarten 8.175 7.027 85,96 % Hort 6.369 5.825 91,46 % Kindertagespflege 1.206 893 74,05 % Gesamt 19.016 16.406 86,27 %

Der Betreuungsgrad4 für die 0 bis unter 3-jährigen Kinder in Kinderkrippe/Kindertagespflege liegt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gegenwärtig bei 58,3 %. Damit hat der Landkreis das von der Bundesregierung für 2013 gesetzte Ziel der Bereitstellung von 35 % der Plätze für unter 3-Jährige bereits zum jetzigen Zeitpunkt erreicht. Im Vergleich zum Stichtag 2013 zum Stichtag 2014 sind ein Anstieg der Förderung von Kindern im Krippen- und Hortbereich sowie ein Rückgang im Bereich der Kindertagespflege und im Kindergarten zu verzeichnen. Insgesamt wurden im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich 227 Kinder mehr gefördert.

Anzahl der Anzahl der Anzahl der betreuten betreuten betreuten Kinder Stand Kinder Kinder Änderung 01.04.2012 Stand Stand von 2013 01.03.2013 01.03.2014 zu 2014 Anzahl der Kinder in Krippe 2.404 2.466 2.548 +82 Anzahl der Kinder in 7.672 7.767 7.761 -6 Kindergarten Anzahl der Kinder in Hort 5.324 5.500 5.522 +22 Anzahl der Kinder in 1.046 999 959 -40 Kindertagespflege Gesamt 16.446 16.732 16.790 +58 Elternbeitragsermäßigung als Bestandteil des wesentlichen Produktes

Der örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe ist gemäß § 21 Abs. 6 KiföG M-V zur Übernahme des Elternbeitrages, einschließlich der Verpflegungskosten, verpflichtet, soweit den Eltern eine Kostenbeteiligung nicht oder nur anteilig zuzumuten ist.

Ermäßigungsfälle Ermäßigung Kita und Tagespflege Gesamtbetrag 2014 Prognose Ø 5.232 7.622.600,00 € 2015 Plan Ø 5.546 8.199.400,00 €

Für durchschnittlich 32,02 % der betreuten Kinder in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege wurde eine vollständige bzw. teilweise Ermäßigung der Elternbeiträge gewährt. Der Haushaltsansatz 2015 wurde in Höhe von 7.590.000,00 € für die Kindertageseinrichtungen sowie in Höhe von 609.400,00 € für die Kindertagespflege festgelegt. Gegenüber dem Haushaltsjahr 2014 gibt es im Bereich der Kindertagespflege als auch im Bereich der Kindertageseinrichtungen einen Anstieg an Ermäßigungsfällen. Das

4 Der Betreuungsgrad wird definiert als Verhältnis der betreuten Kinder in den Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege zur Gesamtzahl der Bevölkerung in den einzelnen Altersgruppen. 64

ergibt einen geplanten Gesamtaufwand für die Ermäßigung der Elternbeiträge von 8.199.400,00 €.

Für das Jahr 2015 ist von einer Erhöhung des Ermäßigungsumfanges der Elternbeiträge auszugehen, dies ist von folgenden Faktoren abhängig:

Für die Ermäßigungsfälle, die auf Basis des SGB II berechnet werden, wird ein Ertrag in Höhe von 4.750.000,00 € für das Jugendamt durch das Sozialamt des Landkreises für das Jahr 2015 hochgerechnet (Verrechnung mit dem Sozialamt). Der prozentuale Anteil der Ermäßigungen für SGB II-Empfänger (mit SGB II) bzw. der Anteil der Geringverdiener (ohne SGB II) an den Gesamtermäßigungsfällen schwankt im Laufe des Jahres (teilweise monatlich) und kann nicht durch das Jugendamt beeinflusst werden.

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Folgende Tabelle verdeutlicht die Verrechnung mit dem Sozialamt für den Plan 2015:

Kindertageseinrichtung Kindertagespflege Verrechnung mit dem Sozialamt mit SGB II 4.431.996,00 € 318.000,00 € 4.750.000,00 € ohne SGB II 3.235.004,00 € 214.300,00 € --- Gesamt 7.667.300,00 € 532.300,00 € 4.750.000,00 €

Der angefügten Grafik ist zu entnehmen, welchen Anteil SGB II–Empfänger am Gesamtumfang der Ermäßigungsfälle von Elternbeiträgen voraussichtlich im Haushaltsjahr 2015 haben werden:

Verpflegungskosten

Neben dem Elternbeitrag sind durch den örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe nach § 21 Abs. 6 KiföG M-V die Verpflegungskosten für die Kinder gemäß der Inanspruchnahme des jeweiligen Platzes zu erstatten.

Gemäß § 10 Abs. 1a KiföG M-V ist ab dem 01.01.2015 eine vollwertige und gesunde Verpflegung von Kindern bis zum Eintritt in die Schule während der gesamten Betreuungszeit integraler Bestandteil des Leistungsangebotes der Kindertageseinrichtungen. Da die damit verbundenen Kosten auch Auswirkungen auf die Höhe der Verpflegungskosten haben werden, wird von der Annahme ausgegangen, dass sich der Verpflegungskostensatz von derzeit durchschnittlich kalkulierten 2,00 € mal 17 Tage je Kind monatlich auf täglich 3,00 € mal 17 Tage je Kind erhöht. Damit erhöht sich der Planansatz 2015 gegenüber dem Jahr 2014 um 880.800,00 €. Derzeit kann jedoch hierzu keine genauere Kalkulation vorgenommen werden, da die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben noch nicht eindeutig definiert ist, Fragen noch offen sind, die konkrete Umsetzung jeweils von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich sein wird und der Prozess noch nicht abgeschlossen ist.

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Für das Jahr 2015 werden somit insgesamt 3.394.300 € für 5.546 Kinder (5.186 Kinder in Kindertageseinrichtungen und 360 Kinder in Kindertagespflege) eingeplant. Für Kindertageseinrichtungen werden dabei 3.173.900 € und für die Kindertagespflege 220.400 € in den Ansatz gestellt.

Berechnungsgrundlage für den Bereich Kindertageseinrichtung ist dabei folgende:

17 3,00 € 3.173.900 5.186 Anwesenh Verpflegun 12 € Erstattun X X X eitstage im gskosten im gsfälle Monate = Monat am Tag Planansat z 2015

Berechnungsgrundlage für den Bereich Kindertagespflege ist dabei folgende:

17 3,00 € 220.400 € 360 Anwesenhe Verpflegun 12 im Erstattun X X X itstage im gskosten gsfälle Monate Planansat = Monat am Tag z 2015

Eine Entlastung der Verpflegungskosten für den Landkreis stellt die jährliche Zuweisung des Landes in Höhe von 1.395.300,00 € dar.

Für einen Teil der Übernahme der Verpflegungskosten besteht ein Vorrang der Übernahme aus dem Bildungs- und Teilhabepaket durch das Sozialamt des Landkreises bzw. das Jobcenter (je nach zuständigem Leistungsträger). In Anlehnung an die Prognose 2014 wird für das Haushaltsjahr 2015 mit 500.000,00 € geplant. Eine genaue Hochrechnung ist zum derzeitigen Zeitpunkt nicht möglich. Gegenwärtig wird an einer Schnittstelle zwischen dem Jugendamt und dem Sozialamt gearbeitet, um die Verrechnungen weiterhin zu optimieren.

Darstellung der wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Haushaltsjahr 2014

• Erhöhung der Zuweisung von Landesmitteln an den allgemeinen Kosten der Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege auf Grund der jährlich steigenden 2 %-igen Erhöhung der Zuweisung für jeden in Vollzeitäquivalente umgerechneten belegten Platz (Grundförderung). Folglich erhält der Landkreis für das Jahr 2015 gegenüber dem Haushaltsjahr 2014 570.697,18 € mehr Landesmittel. Damit verbunden ist eine Erhöhung des gesetzlich vorgeschriebenen Kreisanteils (28,80 % von den Landesmitteln) in Höhe von 164.360,79 €. Im Falle der Auflösung des Rechnungsabgrenzungspostens der Landesmittel in Höhe von 356.868,89 € ist ebenfalls ein Kreismittelanteil von 102.800 € (28,8 % von 356.868,89 €) gegen zu finanzieren.

• Erhöhung der Übernahme von Verpflegungskosten entsprechend § 18 Abs. 7 KiföG M-V auf 3.394.300,00 € für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege. Auf Grund der Einführung der Vollverpflegung gemäß § 10 Abs. 1a KiföG M-V ab dem 01.01.2015 kommt es im Bereich der Kindertageseinrichtungen im Vergleich zum Haushaltsjahr 2014 zu erhöhten Mehraufwendungen in Höhe von 851.300,00 €. Auf Grund der steigenden 67

Ermäßigungsfälle im Tagespflegebereich kommt es auch hier zu Mehraufwendungen von 29.500 €.

• Finanzierung auf Grund der entstehenden Mehrkosten durch die Absenkung des Fachkraft-Kind-Verhältnisses sowie durch die Erhöhung des Zeitumfangs für die mittelbare pädagogische Arbeit entsprechend § 18 Abs. 3 KiföG M-V. Gemäß § 10 Abs. 4 KiföG M-V ist ab dem 01.08.2015 durch den Träger der öffentlichen Jugendhilfe sicherzustellen, dass eine Fachkraft durchschnittlich 15 Kinder ab vollendetem dritten Lebensjahr bis zum Eintritt in die Schule fördert. Diese Mehrkosten werden gemäß § 18 Absatz 3 KiföG M-V vom Land M-V an den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte zur Weiterleitung an die Träger der Kindertageseinrichtungen ausgereicht. Folglich werden die Mehrkosten i.H.v. 613.309,00 € durch das Land M-V gedeckt.

Allgemeiner Sozialpädagogischer Dienst (ASD) – (Produkte 3630200 – 3631100)

Das Sozialgesetzbuch VIII verpflichtet die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe, bedarfsgerecht einzelfallbezogene Hilfen anzubieten, Beratungsaufgaben wahrzunehmen und Kinder, Jugendliche und deren Eltern sowie junge Volljährige in ihrem gewohnten Umfeld zu unterstützen und zu begleiten. Insofern werden im Allgemeinen Sozialpädagogischen Dienst des Jugendamtes individuelle Pflichtleistungen mit und ohne Gestaltungsspielraum geplant und realisiert. Neben der Leistungsgewährung ist der ASD für die Prüfung und Sicherung im Kontext des Kindeswohles verantwortlich.

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Entwicklung des Zuschussbedarfes

Verteilung des Zuschussbedarfes auf die Produkte des ASD 2015

Quelle: HH Plan 2015 (Stand 20.11.2014) Mitwirkung im Adoptionsvermittlung Mitwirkung im Verfahren der 600 € familiengerichtlichen Inobhutnahme von Jugendgerichtshilfe 0,003% Verfahren Kindern und 11.800 € 500 € Sonstiges Jugendlichen (§ 42) 0,052% 0,002% 0 € 334.200 € 0,000% 1,480% Förderung der Hilfen für Junge Erziehung in der Volljährige (§ 41) Familie (§§ 16-21) 623.300 € 513.600 € Eingliederungshilfen2,761% 2,275% für seelisch behinderte Kinder (§ 35a) 1.660.400 € 7,355%

Hilfen zur Erziehung (§§ 27-35) 19.422.800 € 86,06%

Darstellung der geplanten Zuschussbedarfe von 2012 bis 2015 in den Produkten des ASD

Plan 2012 IST 2012 Plan 2013 IST 2013 Plan 2014 IST 31.10.14 Plan 2015 Förderung der Erziehung in 509.800 € 379.908 € 491.150 € 497.324 € 492.300 € 354.131 € 513.600 € der Familie (§§ 16-21) Hilfen zur Erziehung 16.762.700 € 18.996.159 € 19.287.900 € 20.059.793 € 19.369.100 € 13.703.496 € 19.422.800 € (§§ 27-35) Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder (§ 1.661.400 € 1.540.802 € 1.501.200 € 1.642.708 € 1.424.800 € 1.249.109 € 1.660.400 € 35a) Hilfen für Junge Volljährige 1.175.200 € 807.486 € 725.250 € 394.606 € 579.100 € 321.627 € 623300 € (§ 41) Inobhutnahme von Kindern 173.000 € 168.831 € 407.600 € 373.541 € 470.300 € 300.156 € 334.200 € und Jugendlichen (§ 42) Mitwirkung im 3.500 € 1.581 € 2.000 € 50 € 1.000 € 0 € 500 € familiengerichtlichen Verfahren Mitwirkung im Verfahren der 33.500 € 15.540 € 30.400 € 7.239 € 16.000 € 7.962 € 11.800 € Jugendgerichtshilfe Adoptionsvermittlung 600 € 60 € 600 € 150 € 600 € 85 € 600 € Sonstiges 2.000 € 888 € 1.000 € 0 € 1.000 € 0 € 0 € Summe 20.321.700 € 21.911.255 € 22.447.100 € 22.975.411 € 22.354.200 € 15.936.566 € 22.567.200 €

*Quelle: HH Plan 2015 (Stand 19.01.2015)

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2015 wird sich der Zuschussbedarf des ASD zum ursprünglichen Planansatz des Vorjahres um etwa 213.000 € auf 22.567.200 € erhöhen. Dieser Umstand wird u.a. durch Veränderungen in der Gesetzgebung verursacht. Am 03.12.2013 trat das Kinder- und Jugendhilfeverwaltungsvereinfachungsgesetz (KJVVG) in Kraft. Durch die veränderten Regelungen werden weniger Kostenpflichtige zu den Kosten herangezogen, was zur Reduzierung der Erträge in 2014 führte. Die Heranziehung zu den Kosten ist erst ab einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.450 € möglich. Für 2015 ist die Planung entsprechend angepasst.

Entwicklung des Zuschussbedarfes für die Jahre 2012 bis 2015 (Plan) ASD gesamt

*Quelle: HH Plan 2015 (Stand 19.01.2015)

Entwicklungen in ausgewählten Produkten

Schwerpunktprodukte des Haushaltssicherungskonzeptes

§ 31 SGB VIII Sozialpädagogische Familienhilfe

Das Ziel der HSK Maßnahme zu § 31 SGB VIII besteht darin, das Leistungsvolumen zu reduzieren. Es gelang eine Reduzierung vom Ist 2013: 3.574.974 € auf Prognose 12/2014: 3.252.509 €. Aufgrund dieser positiven Entwicklung wurde die Planung für 2015 auf 3.250.000 € angepasst.

Die nachfolgende Darstellung zeigt die Entwicklung der Jahresfallzahlen* der Sozialpädagogischen Familienhilfe im Zeitraum von 2007 bis 2013:

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* Bei der Jahresfallzahl werden alle im Haushaltsjahr begonnenen, bestehenden und beendeten Hilfen gezählt Quelle: Statistisches Landesamt M-V

Indikatoren, die Einfluss auf die Entwicklung der Sozialpädagogischen Familienhilfe haben Wirtschaftliche Situation der Familie Nachfolgend wird der Zusammenhang zwischen Familienhilfen gemäß § 31 SGB VIII und dem Erhalt von Sozialleistungen aus dem Bereich ALG II bzw. Grundsicherung dargestellt. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte lebten am 31.12.2012 1823 Kinder unter 3 Jahren in Bedarfsgemeinschaften. Dies sind ca. 30 % aller Kinder dieser Altersgruppe.

Anzahl der Personen unter 3 Jahren am Anzahl der Personen unter 3 Jahren in 31.12.20131) Bedarfsgemeinschaften am 31.12.20132) 6.094 1.846

1) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Bevölkerung am 31.12.2012; Zahlen basieren auf Fortschreibungsergebnissen und werden aufgrund der Zensusergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt revidiert 2) Statistik der Bundesagentur Nord, Statistik-Service Nordost, Bestand an Personen unter 3 Jahren in Bedarfsgemeinschaften, Dezember 2012

2012 erfolgten 796 Familienhilfen, von denen in 719 Fällen die Familien Sozialleistungen beanspruchten. Dies sind ca. 90 % aller Familienhilfen des Jahres. Damit wird deutlich, dass Familienhilfen überwiegend in den wirtschaftlich schwachen Familien stattfinden. In den Jahren 2007 bis 2011 war der Zusammenhang zwischen Gesamtfallzahl und Fallzahl mit Sozialleistungen ähnlich wie in 2012.

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Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Situation von Familien und Hilfen zur Erziehung nach § 31 SGB VIII

Quelle: Statistisches Landesamt MV

Familienform der Alleinerziehenden Ein weiterer Indikator für Familienhilfen ist die Anzahl Alleinerziehender. Diese Familienform weist eine dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit auf, Hilfe zur Erziehung in Anspruch nehmen zu müssen*. Der Anstieg dieser Familienform hat deshalb auch Auswirkungen auf die Fallzahlen im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Die nachfolgende Grafik zeigt die Zunahme dieser Familienform von 2011 bis 2012 im Landkreis.

*Datenanalysen der Dortmunder Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik Bereich: Hilfen zur Erziehung (Stand: Januar 2011) Technische Universität Dortmund,

Vergleich 2011/2012 Anteil alleinerziehender Erwerbsfähiger in % (Mecklenburg- Vorpommern)

14,00%

12,00%

10,00%

8,00% 6,00% 11,70% 12,30% 4,00% 8,75%

2,00%

0,00% 2011 2012 2013

Quelle: IBMV November 2014

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Entwicklung der Leistungsentgelte

Die folgende Grafik veranschaulicht die steigenden Kosten je Fachleistungsstunde von 2011 bis 2014.

Durch eine Intensivierung der Steuerungsmaßnahmen, soll den bestehenden und erwarteten Fallzunahmen entgegengewirkt werden. Darüber hinaus soll so Einfluss auf das in Anspruch genommene Leistungsvolumen genommen werden. Die Hilfen nach § 31 SGB VIII erhalten deshalb eine besondere Beachtung in den Fachteams, durch die Beteiligung aller Mitarbeiter des ASD und dem Hauptsachbearbeiter des Regionalstandortes.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Aufwandes der Familienhilfen in EURO (Ergebnishaushalt). Hier zeigt sich trotz steigender Fallzahlen eine sinkende Tendenz in den Ist-Werten. Es ist mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen für 2015 zu rechnen. Zu beachten ist, dass bei neu zu beginnenden Hilfen immer von einem höheren Leistungsvolumen auszugehen ist, als bei bestehenden bzw. auslaufenden Hilfen. Aus diesem Grund ist der Planansatz für 2015 am zu erwartenden Bedarf ausgerichtet worden.

Leistung Ist 2012 Ist 2013 Progn. Dezember 2014 Plan 2015 § 31 Sozialpädagogische 3.844.454 € 3.574.974 € 3.252.500 € 3.250.000 € Familienhilfe (SPFH)

§ 33 SGB VIII Vollzeitpflege

Im Haushaltssicherungskonzept wurde festgeschrieben, dass die Anzahl der Pflegestellen zugunsten der teureren Heimerziehung erhöht werden soll. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Pflegestellen und Anzahl der Pflegekinder:

Jahresfallzahl Plan 2014 Ist 2014 Plan 2015 Anzahl Pflegestellen 300 303 335 Anzahl Pflegekinder 331 366 353

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Das Thema Pflegeelternschaft wird kontinuierlich in der Öffentlichkeit präsentiert. In 2014 fanden 17 Bewerberprüfverfahren statt. Diese Verfahren erfolgen durch den Pflegekinderdienst und beinhalten sowohl die Prüfung der persönlichen Eignung der Bewerber als auch die Prüfung der familiären, gesundheitlichen und finanziellen Situation. Darüber hinaus werden alljährlich Weiterbildungsveranstaltungen für die Pflegeeltern angeboten. Um auch hier Kosten zu sparen und Synergieeffekte zu nutzen, werden die Schulungen in Kooperation mit den hiesigen Volkshochschulen durchgeführt.

Gemäß der HSK Maßnahme 79 zur Akquise von Pflegefamilien wird als fortlaufender Prozess an einem Aufbau eines breiten Pools von Pflege- und Bereitschaftspflegestellen gearbeitet. Derzeit wird am RSO Neustrelitz am Aufbau einer Bereitschaftspflegestelle gearbeitet. Die HSK Maßnahme 79 steht in enger Verbindung zur HSK Maßnahme 80 (Reduzierung der Aufwendungen in Heimerziehung).

Die folgende Grafik veranschaulicht von 2012 bis 2015 den Anstieg des Leistungsvolumens in der Vollzeitpflege. Dem gegenüber zeigt sich eine tendenzielle Senkung des Leistungsvolumens der Heimerziehung in 2014. Für das Planjahr 2015 lässt sich die Wirkung der beschriebenen Maßnahme noch nicht genau einschätzen. Aus diesem Grund ist der Planansatz für 2015 am zu erwartenden Bedarf ausgerichtet worden.

Darstellung der Entwicklungen der Heimerziehung und Vollzeitpflege von 2012 bis 2015

Aufwand (Ergebnishaushalt) 12.000.000 10.000.000 8.000.000 6.000.000 4.000.000 2.000.000 0 IST 2012 IST 2013 Progn. 12/2014 Plan 2015 § 34 Heimerziehung,sonstige betreute 9.581.843 10.701.832 9.334.200 9.455.700 Wohnform § 33 Vollzeitpflege 3.792.808 4.604.131 4.474.550 4.782.000

§ 34 SGB VIII Heimerziehung/sonstige betreute Wohnformen

Die Zielstellung aus dem Haushaltssicherungskonzept, hier die Verkürzung der durchschnittlichen Verweildauer um einen Monat, konnte bisher nicht ausreichend umgesetzt werden. Durch eine Intensivierung der Steuerungsmaßnahmen wird weiterhin an der Umsetzung dieses Ziels gearbeitet.

Gemäß der HSK Maßnahme aus 2014, Nr. 80, zum § 34 SGB VIII (Heimerziehung) wurden die internen Steuerungsmaßnahmen des ASD (siehe unten Punkt 3 „Interne Steuerungsmaßnahmen des CPI und ASD“) aus 2014 festgeschrieben. Diese HSK Maßnahme steht in enger Beziehung zu der HSK Maßnahme 79 (Akquise von Pflegefamilien).

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Neben den Indikatoren Fallzahlen, Verweildauer und Betreuungsverhältnis, haben auch die Entgelte der Hilfen zur Erziehung einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Leistungsvolumens im Ergebnis-haushalt.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Tagessätze aller stationären Einrichtungen im Landkreis MSE. Der Durchschnittswert für das Entgelt in der Heimerziehung gemäß § 34 SGB VIII hat sich demnach von 95,51 € (2011) auf 106,46 € (2014) erhöht. Die Steigerung resultiert aus Entgelterhöhungen (Erhöhung der Personal- und Sachkosten).

Durchschnittliche Tagessätze stationärer Einrichtungen im Landkreis

Stand: 14.08.2014

Eine weitere Zielsetzung im Rahmen der Haushaltskonsolidierung ist die Schaffung/Weiterentwicklung bedarfsgerechter Angebote. Dazu ist festzustellen, welche Leistungsangebote aktuell im Landkreis vorgehalten werden, ob und welche Doppelstrukturen derzeit vorliegen, ob aufgrund der im Landkreis (ggf. auch sozialräumlich) vorhandenen Problemlagen die „richtigen" Strukturen vorliegen oder ob es Anpassungen im Angebot geben muss bzw. Angebote wegfallen müssen oder neue geschaffen werden müssen. Sowohl die Leistungsvereinbarungen als auch die sich hieraus ergebenden konkreten Entgeltvereinbarungen mit den freien Trägern sind wesentliche Steuerungsinstrumente des Landkreises. Ebenfalls ist laufend sicherzustellen, dass die konkret vorhandenen, angebotenen bzw. im Einzelfall durchgeführten Maßnahmen die gewünschten Wirkungen erzielen. Dies erfolgt in engem Zusammenwirken zwischen den Jugendhilfeplanern, den Entgeltkoordinatoren sowie den Fachbereichen Allgemeiner Sozialpädagogischer Dienst sowie dem Sozialamt und weiteren Fachämtern.

Weitere Produkte bzw. Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen

§ 16 SGB VIII Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte soll Familienbildung einen konzeptionellen Rahmen erhalten und bedarfsgerecht an allen 4 Regionalstandorten des Landkreises angeboten werden. Damit entstehen große Veränderungen in der Beratungslandschaft des Landkreises. Ziel ist es, den Bürgern eine bedarfsgerechte Beratung und für den Landkreis eine transparente und planbare Budgetauslastung zu gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine Initiative zur Qualitätssicherung und -entwicklung der Familienbildung im Landkreis gegründet. Eine Bestands- und Bedarfsanalyse ist erarbeitet und der Dialog mit den Freien Trägern der Jugendhilfe zur Familienbildung hat mit einer Auftaktveranstaltung am 25.06.2014 einen neuen Anfang in diesem Bereich genommen. 75

Darüber hinaus wurden im Rahmen der Haushaltskonsolidierung Maßnahmen erarbeitet, die die vorhandenen Angebotsstrukturen unter Ausbau des Wirkungscontrollings laufend überprüfen und ggf. anpassen werden. Hierbei soll auch beachtet werden, dass es sich um niederschwellige bzw. präventive Maßnahmen handelt, die dazu beitragen können, dass ggf. kostenträchtige Hilfen zur Erziehung verhindert werden können.

So soll Familienbildung gemäß § 16 SGB VIII bedarfsgerecht an allen 4 Regionalstandorten des Land-kreises angeboten werden. Ziel von Familienbildung als präventive, niederschwellige Maßnahme ist die Stärkung der Erziehungsfähigkeit der Familie. Die vorzuhaltenden niederschwelligen Beratungszugänge gemäß der §§ 17, 18 und 28 SGB VIII sollen im Landkreis weiterhin angeboten, aber begrenzt zugänglich sein.

§ 35 a Eingliederungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen

Im Bereich der Eingliederungshilfe (Produkt 3630600) für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche gemäß § 35a SGB VIII zeichnet sich ab, dass sich der Aufwand erhöht. Das hat verschiedene Gründe. Im ambulanten Bereich werden die Mehrkosten insbesondere durch Einzelbetreuung, wie Schulbegleitungen, verursacht. Zur Beschulung von Kindern mit Behinderung sind oftmals nicht nur sonderpädagogische Maßnahmen, sondern auch sog. begleitende Hilfen, also Hilfen im Bereich von einfachen pflegerischen Tätigkeiten, Unterstützung bei Alltagsbewältigung, Hilfen bei der Arbeitsorganisation und Ermöglichung von Kommunikation und ähnliches nötig. An Schulen, in denen Kinder mit solchem Bedarf beschult werden, sollten also nicht nur Lehrer zur pädagogischen Förderung, d. h. zum Unterrichten, sondern auch zusätzlich Pflege-, Assistenz-, Hilfs- und/oder Fachkräfte vorhanden sein. Stehen diese Zusatzkräfte nicht oder nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung, so kann dies einen Anspruch des einzelnen Schülers auf eine Maßnahme der Eingliederungshilfe zur angemessen Schulbildung in Form eines Schulbegleiters begründen. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen mit Asperger- Autismus, einer schweren ADHS-Symptomatik oder anderen seelischen Erkrankungen, z. B. einem selektivem Mutismus, können entsprechend § 35a SGB VIII Eingliederungshilfe beantragen.

Die Fallzahl in diesem Bereich stieg unvorhersehbar durch Zuzug von Eltern in unseren Landkreis. Darüber hinaus ist durch abgeschlossene Klageverfahren ein Anstieg der Integrationshilfen in Zuständigkeit des Jugendamtes rechtlich begründet. Der Anstieg der Schulbegleitungen wird auch durch eine Zunahme der Anträge auf diese Leistung deutlich. Aktuell haben wir im Landkreis 23 laufende Schulbegleitungen. Davon wurden 6 Fälle in 2013 begonnen und 13 Fälle in 2014. Diese Hilfen sind i.d.R. auf längere Zeit erforderlich, sodass ein Anstieg der Neuhilfen nicht mit beendeten Hilfen kompensiert werden kann.

Für diese spezielle Hilfeform wird eine gesonderte Erfassung vorgenommen, um einen Überblick über die Situation im Landkreis und an den Regionalstandorten zu schaffen. Darüber hinaus können dadurch besonders betroffene Sozialräume sichtbar gemacht werden. Dies hat Bedeutung für die Planungs- und Steuerungsverantwortung des Jugendamtes.

Insgesamt ergibt sich ein Zuschuss für Leistungen der Eingliederungshilfe von 1.660.400 €.

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Interne Steuerungsmaßnahmen des CPI und ASD

Durch ein konsequentes Fach- und Finanzcontrolling wurden im Allgemeinen Sozialpädagogischen Dienst Maßnahmen entwickelt, die eine zielgenaue, wirkungsorientierte und wirtschaftliche Steuerung ermöglichen. Damit wird die Umsetzung der Maßnahmen des HSK unterstützt.

1. Einführung einer amtsinternen Datengrundlage V-IST Tabelle seit März 2014 Ziel: transparente Grundlage zur Haushaltsplanung und -steuerung 2. Nutzung sozialräumlicher Ressourcen Ziel: Nutzung von Leistungen im Vorfeld von Hilfen zur Erziehung 3. Laufzeitverkürzung der ambulanten Hilfen Ziel: Verhinderung von Langzeithilfen, die länger als 2 Jahre andauern 4. Nachweis geleisteter Fördereinheiten/Fachleistungsstunden seit 01.12.2014 Ziel: Wahrnehmung der Steuerungsverantwortung des Jugendamtes 5. Intensivpädagogische Betreuung (über 150 €/Tag) seit 01.01.2014 (HSK Nr. 80) Ziel: durch Fach- und Finanzcontrolling des SGL und CPI zur Fallreduzierung (Tabelle) 6. Vermeidung von Kindern unter 10 Jahren in Heimerziehung (HSK Nr. 80) Ziel: Betreuung der jungen Menschen in geeigneten familiennahen Strukturen der kostengünstigeren Vollzeitpflege (Tabelle) 7. Entwicklung einer Darstellung zur Abbildung der Fallzahlen, die die Überführung von § 34 SGB VIII (Heimerziehung) in § 33 SGB VIII (Vollzeitpflege) darstellen (HSK Nr. 80) (Tabelle), 8. Einführung eines Verselbständigungsbogens für junge Menschen ab 16 Jahren Ziel: schnellstmögliche eigenverantwortliche Lebensführung, Verhinderung/Verkürzung von Leistungen für junge Volljährige (Tabelle), 9. Laufende und einmalige Beihilfen gemäß § 39 SGB VIII/Entwicklung eines Formblatts Ziel: standardisierte Unterscheidung in Pflicht- und Ermessensleistung, individuelle Ermessensausübung zur Reduzierung von Leistungen.

Messbare Ergebnisse (Quelle: V-Ist Tabelle):

Unter 10 Jahren in Heimerziehung IST 31.03.2014 IST 30.06.2014 Ist 30.09.2014 Ist 31.12.2014

Fallzahl § 34 SGB VIII 35 27 26 25

Ist ber 16 Jahren stationär IST 31.03.2014 IST 30.06.2014 Ist 30.09.2014 31.12.2014

Fallzahl § 34 SGB VIII 95 91 81 67

Fallzahl § 33 SGB VIII 36 29 26 26

Fallzahl §§ 34/41 SGB 12 5 5 8 VIII Fallzahl §§ 33/41 SGB 10 10 8 10 VIII

Heimerziehungen über 150 € Ist 01.01.2014 Ist 30.06.2014 Ist 30.09.2014 Ist 31.12.2014 Fallzahl 43 35 25 13

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Für die Umsetzung der Maßnahmen HSK Nr. 79 und 80 wurde für die Wirksamkeitsmessung 2015 eine Tabelle entwickelt, die fortlaufend geführt wird.

Wechsel von § 34 in § 33 SGB VIII ab Dezember 2014 und Haushaltsjahr 2015 ASD gesamt

Name Geb. Wechsel Entgelt Taschen- monatl. monatliche monatliche von täglich geld Gesamtzahlung Kosten in Ersparnis § 34 in § 33 in § 34 bei 31 Tagen § 33 § 34 Fall 1 2013 15.12.2014 111,55 € 0 3.458,05 € 837,48 2.620,57 € Fall 2 2005 15.12.2014 111,55 € 12,67 3.470,72 € 803,77 2.666,95 €

5.287,52 € Stand: 19.01.2015

Auswirkungen aktueller politischer Entscheidungen (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge)

Die Kinder- und Jugendhilfe ist für die Inobhutnahme, das Clearing und die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zuständig. Für die Umsetzung gesetzlicher Regelungen, die eine bundesweite Verteilung ermöglichen sollen, muss sichergestellt werden, dass das Kindeswohl und die besondere Schutzbedürftigkeit der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge gesichert ist. Die Inobhutnahme muss unverzüglich erfolgen, sobald ein Jugendamt erfährt, dass sich ein minderjähriger Flüchtling in seinem Zuständigkeitsbereich aufhält.

Nach aktuellen Kenntnissen plant die Landesregierung, die Unterbringung der unbegleiteten Flüchtlinge auf alle Landkreise und Städte in M-V gleichmäßig zu verteilen.

Auch wenn die Aufwendungen hierfür durch den überörtlichen Träger der Jugendhilfe übernommen werden, sind diese zunächst durch den Landkreis zu finanzieren und werden dann im Kostenerstattungsverfahren gemäß § 89 d SGB VIII geltend gemacht.

Unterhaltsvorschuss Produkt 3410000

Kein Kind soll in Not geraten. Für Alleinerziehende erfolgt die Erziehung ihrer Kinder meist unter erschwerten Bedingungen. Die Situation verschärft sich, wenn das Kind keinen Unterhalt von dem anderen Elternteil erhält oder dieser nicht regelmäßig gezahlt wird. Diese besondere Lebenssituation soll mit der Unterhaltsleistung nach dem geltenden Gesetz zur Sicherung des Unterhalts von Kindern alleinstehender Mütter und Väter durch Unterhaltsvorschüsse oder -ausfallleistungen (Unterhaltsvorschussgesetz – UVG) erleichtert werden. Unterhaltsvorschuss wird maximal für 72 Monate und nur bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres eines Kindes gezahlt. Das Einkommen des alleinerziehenden Elternteils ist unerheblich. Gemäß § 4 des Gesetzes zur Ausführung des Unterhaltsvorschussgesetzes M-V vom 21.12.1999 hat der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 1/12 der Aufwendungen zu tragen und 11/12 der vereinnahmten Erträge an das Land M-V abzuführen.

Der Haushaltsansatz des Aufwandes berücksichtigt die langjährige Fallzahlenentwicklung. Daher werden durchschnittlich 3.200 anspruchsberechtigte Kinder erwartet.

Die monatlichen durchschnittlichen Aufwendungen (inklusive Bundes- und Landesanteil) für jedes anspruchsberechtigte Kind werden erfahrungsgemäß voraussichtlich 150 € betragen.

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Von einer Unterhaltserhöhung aufgrund gesetzlicher Änderungen wird dabei nicht ausgegangen. Daraus ergibt sich der Planansatz für den Landkreis MSE i. H. v. 480.000 € (3.200 Anspruchsberechtigte * 150 € * 12 Monate € * 1/12 Kreisanteil).

Die Erträge gliedern sich in öffentliche Forderungen (§ 5 UVG) und zivilrechtliche Forderungen (§ 7 UVG).

Ansprüche nach § 5 UVG gegenüber dem betreuenden Elternteil oder dem Kind entstehen, wenn aufgrund geänderter Verhältnisse die Anspruchsvoraussetzungen nicht mehr vorliegen und die Zahlung durch die Vorausleistung zum Monatsanfang oder durch verspätete Mitteilung nicht rechtzeitig eingestellt wird. Der Planansatz entspricht im Wesentlichen dem Rechnungsergebnis für das Haushaltsjahr 2014.

Ist der unterhaltspflichtige Elternteil entsprechend den unterhaltsrechtlichen Maßstäben ganz oder teilweise leistungsfähig, erfolgt gemäß § 7 UVG die Rückforderung der Leistungen, der sogenannte Rückgriff. Neben den freiwilligen Zahlungen des Unterhaltspflichtigen bestehen weitere Möglichkeiten zur Geltendmachung (z. B. gerichtliche Anträge auf Festsetzung von Unterhalt) und Durchsetzung (z. B. Pfändungen in das bewegliche und unbewegliche Vermögen, Abzweigungsersuchen an Sozialleistungsträger, Abtretungsersuchen an Finanzämter) dieser Ansprüche. Durch Optimierung von Prozessen innerhalb des Sachgebietes, z. B. die Nutzung EDV- Verfahren, soll im Rahmen der Haushaltskonsolidierung eine Erhöhung der Rückgriffsquote erreicht werden

Maßgeblich für den Planansatz ist die Rückgriffsquote, diese ermittelt sich aus dem Verhältnis zwischen dem Aufwand (abzüglich den Erträgen nach § 5 UVG) und den Erträgen nach § 7 UVG. Im Land Mecklenburg-Vorpommern liegt diese regelmäßig zwischen 12 – 14 %. Für das Haushaltsjahr 2015 wird im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte als realistische Zielsetzung eine Rückgriffsquote von 13,0 % zu Grunde gelegt.

Damit ergibt sich der Planansatz i. H. v. 61.400 € (480.000 € Aufwendungen – 7.400 € Erträge nach § 5 UVG * 13 %).

An Gerichts-, Sachverständigen- und Dolmetscherkosten werden 700 € eingeplant. Diese sind erforderlich, weil insbesondere bei der Geltendmachung von Unterhalt im Ausland keine Gerichts- und Gebührenfreiheit besteht. 79

Produktnummer 3630800

Es wurden erforderliche Gerichts-, Sachverständigen- und Dolmetscherkosten für den Bereich der Vormundschaften, Beistandschaften und Beurkundungen in Höhe von 2.000 € kalkuliert. Dies ist notwendig, da von einer steigenden Anzahl von Asylbewerbern und demnach von höheren Dolmetscherkosten auszugehen ist.

Darüber hinaus sind Aufwendungen in Höhe von insgesamt 9.000 € für 280 Mündel für die gesetzlich vorgeschriebene monatliche Kontaktgestaltung gemäß § 1793 Absatz 1a BGB der Amtsvormünder/Amtspfleger eingestellt. Diese Aufwendungen werden beispielsweise für finanzielle Zuwendungen zu besonderen Anlässen wie Konfirmation, Jugendweihe, Geburtstage, Schul- bzw. Berufsabschluss verwendet.

Mündel sind minderjährige Kinder und Jugendliche, für die das Jugendamt Teile der elterlichen Sorge als Pfleger oder die gesamte elterliche Sorge als Vormund ausübt (vgl. § 55 Absatz 1 Achtes Sozialgesetzbuch). Die Amtsvormunds/-pflegschaft tritt entweder kraft Gesetz (für die Kinder minderjähriger Mütter oder im Adoptionsverfahren) oder per Beschluss durch das Familiengericht (z. B. beim Ableben der Eltern, Entzug des Sorgerechtes oder Teile davon) ein.

Je nach Umfang des festgelegten Aufgabenkreises vertritt das Jugendamt an Eltern Stelle das Mündel rechtlich und trifft die notwendigen Entscheidungen in verschiedensten Lebensbereichen, z. B. Kita, Schule, Ausbildung, gesundheitliche Belange, notwendige Hilfen und stellt entsprechende Anträge. Dies kann nur gewährleistet werden, wenn der Amtsvormund/-pfleger eine Beziehung und Vertrauen zu den Kindern und Jugendlichen aufbaut, um ihnen das Gefühl zu geben, dass dieser ihre Interessen vertritt und die Entscheidungen zu ihrem Wohl trifft. Zu berücksichtigen sind dabei die überwiegend einschneidenden negativen Erfahrungen und teilweise auch die Traumatisierungen der betroffenen Minderjährigen, die fast ausschließlich in Pflegefamilien oder in Einrichtungen der Jugendhilfe betreut werden.

80

Leistungen des Bauamtes

Bereich Bauordnung/Bauaufsicht

Einnahmen durch Baugebühren:

Entscheidend für die Höhe der Gebühren ist die Anzahl der durch das Bauamt zu bearbeitenden Anträge und Vorgänge. Nach derzeitiger Einschätzung wird sich die Bautätigkeit im Landkreis auch in den kommenden Jahren auf ähnlichem Niveau bewegen, so dass nach jetzigen Erkenntnissen die Baugenehmigungsgebühren in gleichbleibender Höhe geplant sind. Eine geringfügige Erhöhung i. H. v. 15.000 € ergibt sich aus dem Punkt 56 II 60- HSK. Danach wurde die Arbeitsgrundlage für die Mitarbeiter des Bauamtes, die auf der Grundlage der Baugebührenverordnung des Landes M-V erstellt wurde und die durch das Land M-V vorgegebenen Rahmensätze auskleidet, noch einmal überarbeitet. Maßgabe war, die Gebühreneinnahmen zu optimieren. Die Dienstanweisung dazu wird seit dem 01. Januar 2015 angewendet.

Bei den Aufwendungen für Sachverständigen-, Gerichts- u.ä. Leistungen (5210000 56250000) wurde der Planansatz im Vergleich zu den Vorjahren um 70.000 € erhöht. Dies machte sich erforderlich, weil ein Statiker den Landkreis am 30.12.2014 aus Altersgründen verließ und eine Neubesetzung nicht vorgesehen ist. Die von ihm erbrachten Leistungen sind ab 2015 an externe Prüfingenieure zu vergeben.

Bereich Tiefbau

Straßeninvestitionen:

Bei den investiven Maßnahmen im Bereich der Kreisstraßen wurden entsprechend Punkt 56 II 60- HSK förderfähige Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 3.524 Mio. € in die Planung 2015 aufgenommen. Diesen Investitionsausgaben stehen Fördermitteleinnahmen in Höhe von 1.920,8 Mio. € gegenüber, so dass hier ein Eigenmittelanteil des Landkreises in Höhe von 1.603,2 Mio. € eingeplant wurde. Zusätzlich wurden 275 T€ Eigenmittel für die Vorbereitung künftiger Baumaßnahme in kommenden Haushaltsjahren eingestellt. Diese reinen Planungsmittel sind grundsätzlich nicht förderfähig, aber für die Beantragung von Fördermitteln in kommenden Haushaltsjahren unbedingt erforderlich. 81

Weiterhin war eine vom Innenministerium genehmigte Verpflichtungsermächtigung aus dem Jahr 2014 mit 500 T€ Eigenmittel des Landkreises in der Haushaltsplanung 2015 zu berücksichtigen. Insgesamt sind 2.378,2 Mio. € Eigenmittel des Landkreises in die Haushaltsplanung Straßenneubau eingeplant. Die Zuteilung der Fördermittel durch das Wirtschaftsministerium / Straßenbauamt Neustrelitz erfolgt erfahrungsgemäß im II. Quartal jeden Jahres. Mit den Fördermittelzusagen des Straßenbauamtes entscheidet sich, ob die Straßenbaumaßnahmen in geplanter Höhe umgesetzt werden können. Im Bereich Straßenneubau wurden unter dem Aspekt der schwierigen finanziellen Situation des Landkreises Einsparpotenziale in die Haushaltsplanung 2015 eingearbeitet. Aufgrund dieser Maßnahmen hat sich die Umsetzung der vom Kreisausschuss beschlossenen Straßenbau-Prioritätenliste 2012 bis 2014 bis in das Jahr 2019 verlängert. Weitere Einsparungen sind aus fachlicher Sicht nicht vertretbar. Als Grundlage einer neuen Prioritätenliste des Landkreises sowie für den Aufbau eines Erhaltungsmanagements soll ein Kreisstraßenkonzept erarbeitet werden. In den Haushaltsjahren 2015 und 2016 werden für diese Leistungen 150.000 € zur externen Vergabe vorgesehen. Die Realisierung folgender Investitionsmaßnahmen ist in diesem Jahr an den Kreisstraßen des LK vorgesehen:

förderfähige Straßenbaumaßnahmen:

MST 21 Bahnübergang Investitionsvolumen: 152.000,00 € Zuweisung: 91.200,00 € Eigenmittel LK: 60.800,00 €

Die DB Netz AG beabsichtigt in den Jahren 2015 und 2016 den Bahnübergang bei Blankenhof im Verlauf der Kreisstraße MST 21 auszubauen. Entsprechend § 13 Eisenbahnkreuzungsgesetz tragen bei Baumaßnahmen an einem Bahnübergang, die für die Sicherheit und Abwicklung des Verkehrs erforderlich sind, die Beteiligten (Landkreis, DB Netz AG) je ein Drittel der Kosten. Das letzte Drittel der Kosten trägt bei Kreuzungsmaßnahmen mit einem Schienenweg einer Eisenbahn des Bundes der Bund. Über die Art und Weise der Realisierung des Vorhabens sowie die Kostenteilung wurde zwischen Bund, DB Netz AG und Landkreis bereits 2009 eine Vereinbarung abgeschlossen.

MST 6 Brücke Seewalde

(2014 keine Förderung, daher nach 2015 verschoben!) Investitionsvolumen: 548.000,00 € (Bau 459.400 + Planung 88.600) Zuweisung: 298.600,00 € Eigenmittel LK: 249.400,00 €

Der Ersatzneubau der Brücke soll laut Prioritätenliste 2013 des Landkreises erfolgen. Die Standsicherheit, die Verkehrssicherheit und die Dauerhaftigkeit des Bauwerkes sind beeinträchtigt. Eine desolate Ufersicherung kann zu einem Abrutschen der Böschungen vor den Widerlagern führen, was die Standsicherheit des Bauwerkes und der anschließenden Straßendämme weiter gefährdet. Nach Einschätzung des Brückenprüfers werden umfassende Instandsetzungsarbeiten erforderlich mit einem erheblichen Kostenaufwand. Es ist daher ein Ersatzneubau des Bauwerkes vorgesehen. Das vorhandene Bauwerk wird durch eine Einfeldbrücke auf einer Spundwandgründung ersetzt. Der Überbau ist als Stahlbetonplatte auf Betongelenken mit einer Stützweite von 7,50 m konzipiert. Um das neue Brückenbauwerk in den Straßenbestand einzubinden, wird ein Vollausbau der Straße auf ca. 80 m erforderlich. Für die Maßnahme werden Fördermittel in Höhe von 65 % nach dem Entflechtungsgesetz beantragt.

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MST 36 Ortsdurchfahrt Buchhof

(2014 keine Förderung, daher nach 2015 verschoben!) Investitionsvolumen: 590.000,00 € (Bau 535.500 + Planung 54.500) Zuweisung: 348.000,00 € Eigenmittel LK: 242.000,00 €

Der Ausbau des Straßenabschnittes soll laut Prioritätenliste 2013 des Landkreises erfolgen. Die Ortsdurchfahrt hat eine Länge von ca. 500 m und ist mit Asphalt befestigt. Der Zustand des Kreisstraßenabschnittes ist allgemein schlecht. Außerdem sind keine Entwässerungsanlagen in der Ortslage vorhanden, was als größtes Problem anzusehen ist, da das Niederschlagswasser oberirdisch über die gesamte Ortslage abgeleitet wird. Dies führt wiederholt zu Überflutungen von Grundstücken und zu massiven Beschwerden der Anwohner. Außerdem ist aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens die Herstellung eines Gehweges im Rahmen des Straßenausbaus zu prüfen. Es ist vorgesehen, einen Entwässerungskanal, Straßengräben, Bordanlagen zur Sicherung der Grundstücke gegen Überflutung herzustellen sowie einen grundhaften Ausbau der Straße. Für die Maßnahme werden Fördermittel in Höhe von 65 % nach dem Entflechtungsgesetz beantragt.

DM 30: Kreisgrenze bis OD Pritzenow mit Ortslage

(2014 keine Förderung, daher nach 2015 verschoben!) Investitionsvolumen: 730.000 (Bau 650.000 + Planung 80.000) Zuweisung: 422.500 Eigenmittel LK: 307.500

Der Ausbau des Straßenabschnittes soll laut Prioritätenliste 2014 des Landkreises realisiert werden. Die freie Strecke des Straßenabschnittes hat eine Länge von ca. 600 m und eine befestigte Breite von ca. 4,00 m und ist gegenwärtig mit Kopfsteinpflaster befestigt, was sehr uneben und stark ausgefahren ist. Der Unterhaltungsaufwand ist somit ständig gegeben, aber aufgrund des schlechten Zustandes nur noch begrenzt realisierbar. Die Geschwindigkeit wurde daher auf 30 km/h begrenzt. Straßenentwässerungsanlagen sind nicht vorhanden. Die anschließende Ortsdurchfahrt hat eine Länge von ca. 500 m und ist ebenfalls auf einer Breite von ca. 4 m mit rundem und stark ausgefahrenem Kopfsteinpflaster befestigt. Entwässerungseinrichtungen sind nicht vorhanden, was die Verkehrsqualität ebenfalls deutlich einschränkt. Es ist ein Straßenausbau in 5,50 m Breite mit einer Asphaltbefestigung und die Herstellung von Straßenentwässerungsanlagen vorgesehen. Die ersten 200 m ab Baubeginn (Brücke) des Bauabschnittes verlaufen jetzt nach der Kreisgebietsreform durch den Landkreis Vorpommern-Greifswald. Der Landkreis VG möchte im Rahmen der Baumaßnahme des Landkreises MSE diese 200 m ebenfalls ausbauen lassen. Dazu wurde bereits eine Vereinbarung zwischen beiden Landkreisen abgestimmt. Für die Maßnahme werden Fördermittel in Höhe von 65 % nach dem Entflechtungsgesetz beantragt. Der Landkreis VG stellt für seinen Anteil einen separaten Fördermittelantrag und nimmt auch eine separate Beauftragung vor.

MÜR 15, 2. BA: Troja- Krümmel (Weiterführung 1. BA)

(2014 keine Förderung, daher nach 2015 verschoben!) Investitionsvolumen: 980.000 (Bau 900.000 + Planung 80.000) Zuweisung: 585.000 Eigenmittel LK: 395.000

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Der Abschnitt ist rd. 1.200 m lang; davon sind 750 m Ortsdurchfahrt. Die Fahrbahn besteht aus 4,00 m Pflaster. Das Pflaster ist stark verworfen. Die Oberflächenentwässerung ist nicht ausreichend. Es ist geplant den Abschnitt auf 5,50 m Breite in Asphalt auszubauen und Straßenentwässerungsanlagen herzustellen. Außerdem soll der sich in Ortsmitte befindliche Knoten (3 einmündende Straßen) neu geordnet und ausgebaut werden. Die Gemeinde möchte im Rahmen der Baumaßnahme des Landkreises als Synergieeffekt die einmündende Gemeindestraße „Wiepenkathener Straße“ erneuern. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen Landkreis und Gemeinde Lärz wird dazu vorbereitet. Das Vorhaben ist Bestandteil der Prioritätenliste 2013 des Landkreises. Für die Maßnahme werden Fördermittel in Höhe von 65 % nach dem Entflechtungsgesetz beantragt.

Verpflichtungsermächtigungen aus 2014:

MÜR 11, Deckenneuerung – B 192 Investitionsvolumen: 500.000 Zuweisung: 0 Eigenmittel LK: 500.000

Der Abschnitt hat eine Länge von ca. 2.750 m. Die Asphaltfahrbahn ist 5,50 bis 5,60 m breit und ist aufgrund ihres Alters stark ausgemagert. Der Unterhaltungsaufwand ist somit ständig gegeben. Die Geschwindigkeit musste aufgrund der starken Unebenheiten auf 70 km/h begrenzt werden. Die Kreisstraße ist die Hauptzufahrtsstraße zum Eingangsbereich Federow des Müritz - Nationalparks und ist daher von touristischer Bedeutung. Sie hat damit besonders in den Sommermonaten eine große Verkehrsbelastung. Die Kreisstraße soll im Hocheinbau saniert werden. Das heißt es werden nur die Asphaltschichten erneuert und kein Vollausbau vorgenommen. Zusätzlich werden die Bankette und die Straßengräben neu profiliert und notwendige Angleichungsarbeiten ausgeführt. Die Maßnahme ist nicht förderfähig und wird zu 100 % aus Eigenmitteln des Landkreises finanziert.

DM 35 Goddin – , Neubau Bahnübergang Goddin

Investitionsvolumen: 270.000 Zuweisung: 175.500 Eigenmittel LK: 94.500

Die DB Netz AG beabsichtigt in den Jahren 2015 und 2016 den Bahnübergang bei Goddin im Verlauf der Kreisstraße 35 auszubauen. Entsprechend § 13 Eisenbahnkreuzungsgesetz tragen bei Baumaßnahmen an einem Bahnübergang, die für die Sicherheit und Abwicklung des Verkehrs erforderlich sind, die Beteiligten (Landkreis, DB Netz AG) je ein Drittel der Kosten. Das letzte Drittel der Kosten trägt bei Kreuzungsmaßnahmen mit einem Schienenweg einer Eisenbahn des Bundes der Bund. Über die Art und Weise der Realisierung des Vorhabens sowie die Kostenteilung wird zwischen Bund, DB Netz AG und Landkreis eine Vereinbarung abgeschlossen. Diese Vereinbarung wurde dem Landkreis bereits vorgelegt. Eine Unterzeichnung erfolgte noch nicht. Der Landkreis ist gesetzlich verpflichtet diese Kosten zu übernehmen. Für die Maßnahme werden Fördermittel in Höhe von 65 % nach dem Entflechtungsgesetz erwartet.

Maßnahme zur Gefahrenstellenbeseitigung:

MST 14 Ersatzneubau Durchlass Comthurey

Investitionsvolumen: 175.000 Zuweisung: 0 Eigenmittel LK: 175.000

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Die Kreisstraße MST 14 kreuzt im Abschnitt 10, km 1,4 den Mühlenbach bei Comthurey mit einem Durchlassbauwerk. Das Bauwerk besteht aus einem Betonrohr DN 2000 und beidseitigen Stirnwänden aus Beton, vermutlich mit geringem Bewehrungsgehalt. Durch undichte Rohrstöße mit Fugenbreiten zwischen den einzelnen Rohrsegmenten von bis zu 6 cm kam es bereits wiederholt zur Verrieselung der sandigen Rohrüberdeckung und Ausspülung des Straßenoberbaus bis zum punktuellen Einbruch der Asphaltbefestigung. Diese Stellen wurden zur unmittelbaren Gefahrenbeseitigung mit Beton und Asphalt geschlossen. Zur langfristigen Gefahrenbeseitigung ist der vorhandene Durchlass durch einen Neubau zu ersetzen. Es wird eine Rohrleitung DN 2000 auf einem Gründungspolster ohne Stirnwände empfohlen. Nach Abbruch des gesamten Bauwerkes können beidseitig Böschungen ausgebildet werden, so dass kein technischer Aufwand für eine Fahrbahnentwässerung erforderlich ist. Über den Rohrenden ist aufgrund der Absturzhöhe ein Böschungsgeländer anzuordnen. Als Rohrmaterial kann Stahl, Stahlbeton oder glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) verwendet werden. Die Maßnahme ist nicht förderfähig und wird zu 100 % aus Eigenmitteln des Landkreises finanziert.

Weitere Maßnahmen:

Ersatzpflanzungen Investitionsvolumen: 59.000 Eigenmittel LK: 59.000

Im Rahmen der Straßenunterhaltung werden zur Absicherung der Verkehrssicherheit beschädigte und abgängige Straßenbäume nach gemeinsamer Baumschau mit der unteren Naturschutzbehörde abgenommen. Diese Fällungen sind entsprechend den Fällgenehmigungen durch Ersatzpflanzungen auszugleichen. Die Maßnahme ist nicht förderfähig und wird zu 100 % aus Eigenmitteln des Landkreises finanziert.

Planungsleistungen zur Vorbereitung der Baumaßnahmen mit Ausführung in 2016 und 2017 Investitionsvolumen: 275.000 Eigenmittel LK: 275.000

Straßenunterhaltung:

Der Zustand der Kreisstraßen erfordert neben der Vielzahl der investiven Maßnahmen auch einen sehr hohen Unterhaltungsaufwand. Hierbei handelt es sich um Unterhaltungs- leistungen, die sowohl von den Kreisstraßenmeistereien Demmin und Neustrelitz als auch an Dritte vergeben werden. Derzeit wird ein Unterhaltungsstau von rund 6 Mio. € eingeschätzt, den es abzuarbeiten gilt – eine große Herausforderung für den LK MSE, zumal in den Kreisstraßenmeistereien Technik vorhanden ist, die teilweise 15 – 20 Jahre alt ist. Die Anschaffung folgender Technik ist in diesem Jahr zwingend notwendig:

KST Demmin gesamt 470 T€ - Unimog in 250.000 € (Austausch für einen Unimog BJ 2006) - LKW Mercedes in Demmin 150.000 € Austausch für einen LKW Mercedes BJ 2000) - Transporter in Altentreptow 35.000 € (Austausch für einen Transporter BJ 1991 – unreparabel) - Holzhacker in Demmin (mobil) 35.000 €

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KSM Neustrelitz 150 T€ - LKW Mercedes 150.000 T€ (Austausch für einen LKW Mercedes BJ 2000)

Auch im Bereich der KSM wurden bereits unter dem Aspekt der schwierigen finanziellen Situation des Landkreises Einsparpotenziale in die Haushaltsplanung 2015 eingearbeitet. Entsprechend einem Technikkonzept, das durch den Bereich Tiefbau erarbeitet wurde, bestand für das Haushaltsjahr 2015 ein Investitionsbedarf i. H. v. 1.370 Mio. €. Eine Reduzierung auf 620 T€ stellt sich schon problematisch dar, denn es geht bei diesen Investitionen nicht um technische Aufrüstungen oder Modernisierungen, sondern es geht ausschließlich nur noch um die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit in den Kreisstraßenmeistereien.

Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung des Landkreises ist im Bereich des Bauamtes die Neustrukturierung der Kreisstraßenmeisterei zur effizienten Organisation und Ablaufgestaltung mit dem Ziel der Kostenreduzierung zu prüfen. Der Landesrechnungshof erklärte sich im vergangenen Jahr bereit, entsprechende Untersuchungen durchzuführen. Bisher liegt noch keine Auswertung vor.

Bereich Kreisplanung

Umlagen an den Regionalen Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte Der Regionale Planungsverband (RPIV) ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts, deren Legitimation im Landesplanungsgesetz M-V verankert ist. Der Landkreis ist auf dieser Rechtsgrundlage automatisch Mitglied. Gemäß § 17 der Satzung der Regionalen Planungsverbandes werden seine Aufwendungen von seinen Mitgliedern durch Umlagen gedeckt. Die Umlagen der Mitglieder werden im Verhältnis ihrer Einwohnerzahlen berechnet. Dabei werden für die Berechnung der Umlage des Landkreises die Einwohnerzahlen der vier anderen Mitglieder (die Städte Neubrandenburg, Waren, Neustrelitz und Demmin) von dessen Einwohnerzahlen abgezogen. Die Höhe der jährlichen Umlage wird durch die Verbandsversammlung des RPIV bestimmt. In den letzten Jahren betrug sie 0,16 € pro Einwohner. Auf dieser Basis wurde die Höhe der Umlage in Höhe von 23.500 € ermittelt.

9. Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ Im Oktober 2014 wurde durch den Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ ausgelobt. Auftakt zu diesem bundesweiten, insgesamt dreistufigen Wettbewerb im Turnus von drei Jahren ist auch diesmal wieder der Wettbewerb auf Kreisebene. Mit Schreiben vom 30. Dezember 2014 eröffnete Landrat Heiko Kärger den Wettbewerb 2015 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und rief alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister seines Landkreises auf, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Für die Durchführung des Kreiswettbewerbes, die in der ersten Hälfte diesen Jahres vorgesehen ist, werden 5.000 € benötigt.

Erstellung eines Regionalen Entwicklungskonzeptes für die Region Mecklenburgische Seenplatte Seit dem Jahr 2000 erfolgt die Strukturentwicklung der Planungsregion Mecklenburgische Seeplatte auf der Grundlage eines in der Region breit abgestimmten Regionalen Entwicklungskonzeptes. Das Konzept beinhaltet auf Basis einer regionalen Stärken- Schwächen-Analyse mittel- bis langfristig angelegte Entwicklungsgrundsätze für die Region und ein daraus abgeleitetes Maßnahmenprogramm zu Umsetzung geeigneter Projekte.

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Zur Anpassung an künftige Bedürfnisse insbesondere auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung und durch den Wandel zahlreicher Rahmenbedingungen besteht die Notwendigkeit einer Fortschreibung des Konzeptes. Das Konzept ist die Voraussetzung für die Bewilligung von Fördermitteln in der neuen EU-Förderperiode. Das Regionale Entwicklungskonzept ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Regionalen Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte und dem Landkreis MSE. Im vergangenen Jahr wurde dazu eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.. Im Ergebnis der Ausschreibung durch den Regionalen Planungsverband erhielt die Fa. Complan Kommunalberatung GmbH Potsdam den Zuschlag. Für den kreislichen Anteil in Höhe von rd. 40.000 € liegt ein Bewilligungsbescheid des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz M-V in Höhe von 75 % der Kosten vor. Der für das Jahr 2015 verbleibende Anteil beläuft sich auf 20.000 €. Die Eigenmittel des Landkreises betragen somit ca. 5.000 €.

Leistungen des Umweltamtes

Umweltamt

Im Umweltamt werden folgende Produkte bewirtschaftet:

5540100 Naturschutz und Landschaftspflege

5520000 Gewässeraufsicht

5370400 Abfallrecht

5540300 Klima- und Lärmschutz

5370100 Abfallwirtschaft Müritz

5370200 Abfallwirtschaft Demmin

5370300 Abfallwirtschaft Mecklenburg-Strelitz

5370500 Abfallwirtschaft Neubrandenburg

5520000 - Gewässeraufsicht

Der Landrat als untere Wasserbehörde erteilt wasserrechtliche Erlaubnisse und Genehmigungen, wie z. B. für den Ausbau von Gewässern, für Gewässerbenutzungen durch Einleitungen aus Kleinkläranlagen (KKA), Regenwassereinleitungen, Wasserentnahmen etc. Hierfür werden Verwaltungsgebühren als Erträge geplant. Diese Position ist weitgehend konstant. Durch die gesetzlich vorgeschriebene Anpassung der Abwassereinleitungen aus KKA werden im Jahr 2015 verstärkt Anordnungen dazu notwendig. Diese Anordnungen sind mit Zwangsgeld behaftet und können bei Nichtbefolgen Ersatzvornahmen nach sich ziehen. Aus diesem Grunde wurde eine Erhöhung des bisherigen Ansatzes (Gelder für Havarien und Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers) vorgenommen.

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5370400 - Abfallrecht

Das Produkt umfasst u.a. auch die Wahrnehmung der Verantwortlichkeiten des Landkreises als Betreiber kreiseigener Deponien. Mit der noch offenen Sicherung der Altdeponien wurde in 2013 begonnen. In 2014 wurde auf der Deponie Heinrichshöh (Friedland) die Oberflächenabdeckung für 2 Bauabschnitte mit Hilfe der Haushaltsmittel aus 2013 und 2014 fertig gestellt und durch einen Investor eine Fotovoltaikanlage errichtet. Der Landkreis erhält für den hierfür geschlossenen Nutzungsvertrag jährlich Einnahmen für die Dauer von 20 Jahren. Entsprechend der vorliegenden Genehmigung des Staatlichen Amtes ist neben Restarbeiten die verbleibende Restfläche der Deponie in einem 3. Bauabschnitt fertig zu stellen. In 2015 werden ebenfalls erstmals Einnahmen für Nutzungsentgelte für die Deponie Steinwalde fließen. Nach Vorliegen der Genehmigung des StALU errichtete auch dort ein Investor eine Fotovoltaikanlage. Noch offen ist bisher die Schließung der Deponien Pasenow, Möllenbeck und Wesenberg. Auch für diese Deponien muss nach Vorlage der Schließungsgenehmigung eine ordnungsgemäße Oberflächenabdeckung hergestellt werden. Mit den Planungen hierzu wurde bereits begonnen, für Pasenow wird der Antrag auf Schließung noch im 1.Quartal 2015 gestellt. Die Ingenieurleistungen zur Erstellung der Schließungsplanung wurden bereits 2013 beauftragt. Für die letztgenannten Deponien ist eine Nutzung für Fotovoltaik allerdings nicht sinnvoll.

Über das Produkt Abfallrecht werden rund 573 TEUR Erträge (Konten 43270000 und 68151000) und Aufwendungen im Zusammenhang mit den Leistungen für die Duale System Deutschland GmbH bewirtschaftet. Der Landkreis erhält entsprechend der geschlossenen Abstimmungsvereinbarung Gelder für Öffentlichkeitsarbeit für den Grünen Punkt sowie die Herrichtung und Unterhaltung der Depotcontainerplätze. Mit den Erträgen werden auch die auf DSD entfallenden Personalkosten bzw. Aufwendungen der Kreislichen Abfallwirtschaft für geleistete Abfallberatung u.ä. gedeckt. Für Letzteres wird die Auszahlung einer Umlage an die Produkte 5370100, 5370200, 5370300 und 5370500 vorgenommen.

Des Weiteren sind in 2015 82 TEUR für Sachverständigenkosten für die Untersuchung von Altstandorten und für ehemalige Abfallentsorgungsanlagen, für die die Zuständigkeit vom Land auf den Landkreis übergeht. Für die Untersuchung von Altstandorten liegt bereits eine größere Maßnahme vor, für die zeitnah Ingenieurleistungen vergeben werden müssen. Für die teilweise in 2015 vorzunehmende Erstuntersuchung von ehemaligen Abfallentsorgungsanlagen mussten 40 TEUR eingeplant werden.

5370100 - Abfallwirtschaft Müritz 5370200 - Abfallwirtschaft Demmin 5370300 - Abfallwirtschaft Mecklenburg-Strelitz 5370500 - Abfallwirtschaft Neubrandenburg

Die Abfallwirtschaft des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte besteht aus vier Entsorgungsgebieten mit unterschiedlichen Entsorgungsstrukturen. Das heißt, die Entsorgungsgebiete haben jeweils eigene Abfall- und Gebührensatzungen sowie Entsorgungsverträge mit unterschiedlichen Leistungsangeboten und Laufzeiten. Eine Angleichung der Entsorgungsgebiete ist auf Grund der Vertragssituationen der Altkreise 88

Demmin, Müritz und Mecklenburg-Strelitz sowie der Stadt Neubrandenburg frühestens ab 1.1.2016 möglich. Ziel der Zusammenführung der Entsorgungsstrukturen ist es, eine nachhaltige Entsorgungssicherheit, eine wirtschaftliche Leistungserbringung zur Sicherstellung der Gebührenstabilität sowie ein qualitativ hochwertiges und serviceorientiertes Angebot unter Berücksichtigung der gebietsspezifischen Rahmenbedingen zu erreichen.

Bei der Kreislichen Abfallentsorgung des Landkreises handelt es sich um eine Kostenrechnende Einrichtung, die vollständig aus Gebühren finanziert wird.

Wirtschaftsförderung

Im Amt für Wirtschaft, Kultur und Tourismus werden folgende Produkte bewirtschaftet: Zuschussbedarf (€) Produkt Bezeichnung Ergebnishaushalt Finanzhaushalt

2510100 Heinrich-Schliemann-Museum 126.200 115.400

2520100 AGRONEUM 303.200 184.300

2810000 Heimat- und Kulturpflege 341.700 366.300

5710010 Wirtschaftsförderung 981.600 960.900

5710020 Kreisentwicklung 295.200. 199.000

5710030 LEADER 126.200 127.300

5750000 Tourismus 1.074.800 1.178.300

Heimat- und Kulturpflege In den Haushaltsplan 2015 sind 205.500 Euro für die Kulturförderung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte eingestellt. Neben der kreislichen Kulturförderung (Grundlage ist die entsprechende Richtlinie) werden auch Einrichtungen wie das Regionalmuseum Demmin, das Fritz-Reuter-Museum Stavenhagen, der Müritz-Bibliotheksverein, die Hans- Fallada-Gesellschaft und das Fallada-Archiv unterstützt. Alle finanziellen Zuwendungen, die nicht auf einer vertraglichen Grundlage beruhen, sind um 5% im Ansatz gekürzt worden. Alle anderen Ansätze entsprechen dem Haushaltssicherungskonzept (HSK).Der Landkreis hat damit entsprechend des Verfassungsauftrages Kultur, Sport, Kunst und Wissenschaft zu schützen und zu fördern, weiterhin Haushaltsmittel zur Förderung des kulturell/künstlerischen Lebens eingeplant, auch wenn es sich hier um freiwillige Aufwendungen handelt. Vorrangiges Ziel der Kulturförderung ist der Erhalt der Vielfalt der kulturellen und künstlerischen Angebote im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Wirtschaftsförderung Mit Beschluss des Kreistages im Dezember 2014 ist die Neustrukturierung der Wirtschaftsfördergesellschaft Müritz GmbH beschlossen worden. Die zu zahlenden Zuweisungen und Zuschüsse, die sich aus der Neugliederung ergeben, werden im Produkt 5710010 nachgewiesen. Für das Haushaltsjahr 2015 sind die Beträge für das 89

Schliemannmuseum, das Agroneum und für Teile der Bereiche Wirtschaftsförderung und Tourismus jeweils für ca. ein halbes Jahr in den bisherigen Produkten und unter dem Produkt Wirtschaftsförderung veranschlagt. Zuständig für diese Beteiligungen ist das Amt für Finanzen. Der Haushaltsansatz in Höhe von 566.900 Euro ist in den Deckungskreis des Bereiches Wirtschaftsförderung aufgenommen worden. Veranschlagt wurden als Zuschuss: Angaben in Euro Bezeichnung Plan2015 Plan 2016 Plan 2017 Plan 2018

Personalkosten 524.000 996.000 1.006.300 1.016.900

Saldierte Sachkosten

Schliemannmuseum 24.400 39.400 52.700 29.400

Agroneum 18.500 1.600 15.100 14.600

Gesamt 566.900 1.033.800 1.043.900 1.031.700

Die Aufgaben der Wirtschaftsförderung werden in einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH zusammengefasst. Wichtige Schwerpunkte bleiben die Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Mecklenburgische Seenplatte, die Akquise von ansiedlungswilligen Firmen wie auch die Fachkräftesicherung, der Bereich der erneuerbaren Energien, die Konversion der nicht mehr genutzten militärischen Liegenschaften und die Unternehmensbetreuung. Um in der Wirtschaftsförderung noch effektiver für unsere Regionen zu arbeiten, wurde zwischen den Wirtschaftsförderungen der Stadt Neubrandenburg, der Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH, der Förder-und Entwicklungsgesellschaft Uecker-Region mbH und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte eine entsprechende Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Ein weiterer Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung bleibt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen der Pomerania.

LEADER/Dorferneuerung Sie sind nach wie vor die wichtigsten Programme zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Der Landkreis übernimmt bei Projekten, deren Realisierung für den Landkreis von besonderer Bedeutung ist, neben dem nationalen Kofinanzierungsanteil von 20%, in Ausnahmefällen auch den Eigenanteil des Antragstellers, wenn dieser dazu nicht in der Lage und das Vorhaben von übergemeindlicher oder kreislicher Bedeutung ist. Die geplanten Aufwendungen im Bereich LEADER im Jahr 2015 belaufen sich auf 392.700 Euro und die Erträge auf 266.500 Euro. Arbeitsschwerpunkt für alle drei LAG`n ist derzeit die Erarbeitung der „Strategie für die lokale Entwicklung“ zur Umsetzung von LEADER 5.0 (Förderperiode 2014- 2020). Mit dieser Strategie müssen wir uns dem landesweiten Wettbewerb für „die Teilnahme am Verfahren zur Auswahl von Strategien für lokale Entwicklung für eine Mitfinanzierung ihrer Umsetzung im Rahmen des - Regional- Mecklenburg- Vorpommern-„ stellen. Die Unterlagen müssen bis zum 31.3. 2015 beim Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Schwerin eingereicht werden.

Kreisentwicklung/Tourismus Der Ausbau der touristischen Infrastruktur ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Kreisentwicklung. Geplant sind Investitionen in den Ausbau des Radwegenetzes mit 90

begleitender Infrastruktur wie Rast- und Schutzhütten, Radkarten und Beschilderung 2015 in Höhe von 600.000 Euro, die aus Fördermittel finanziert werden sollen. Das Radwegekonzept als Grundlage für den Ausbau und die Unterhaltung des so genannten kreislichen Radwegenetzes wurde durch den Kreistag bestätigt. Zur Unterhaltung des Radwegenetzes werden 260.000 Euro eingeplant. Auf Grundlage des Haushaltssicherungskonzeptes (HSK) wird angesetzt, ab 2016 per Vereinbarung die Gemeinden mit 50% an der Unterhaltung zu beteiligen.

Darstellung der kommunalen Haushaltslage 2014, einschl. kurzer Prognose für das Jahr 2017 auf der Grundlage der Haushalts- bzw. Nachtragshaushaltssatzungen 2012, 2013 und 2014 – OHNE STADT NEUBRANDENBURG –

Dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (ohne Stadt Neubrandenburg) waren im Jahr: 2012 = 164 Kommunen, 2013 = 162 Kommunen und 2014 = 162 Kommunen kreisangehörig.

Die Verringerung zwischen den Jahren 2012 und 2013 erfolgte entsprechend rechtmäßig durchgeführter Gemeindefusionen.

Nachfolgende Einschätzung der kommunalen Haushaltslage sowie die daraus abzuleitende dauernde Leistungsfähigkeit der Kommunen basiert auf den Haushaltsplanzahlen der kreisangehörigen Gemeinden ohne die große kreisangehörige Stadt Neubrandenburg, da diese der Rechtsaufsicht des Ministeriums für Inneres und Sport des Landes Mecklenburg – Vorpommern untersteht und somit keine, für die Einschätzung relevanten Daten, vorliegen. Auch bei der Darstellung der Entwicklung der Schlüssel-, Einkommens- und Umsatzsteuerzuweisungen wurden die Beträge der Stadt Neubrandenburg außer Betracht gelassen.

In Rechtsanwendung des § 1 Abs. 1 und 3 des Art. 1 des Gesetzes zur Reform des Gemeindehaushaltsrechtes vom 14.12.2007 (GVOBl. M-V S. 410) führen alle kreisangehörigen Kommunen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte ab dem 01.01.2012 ihre Bücher nach den Regeln der doppelten Buchführung (Doppik).

Auch für das Haushaltsjahr 2014 bleibt zu beachten, dass hinsichtlich nachfolgend dargelegter Planzahlen die sich aus der 2. Verwaltungsvorschrift zur Gemeindehaushaltsverordnung – Doppik des Ministeriums für Inneres und Sport vom 05.03.2013 ergebenden positiven Änderungen in den Planungen 2014 noch nicht allumfassend wiederspiegeln, bzw. angewandt wurden. Abrechenbare Aussagen, inwieweit diese Änderungen der 2. VV zur GemHVO-Doppik, die Leistungsfähigkeit der kreisangehörigen Kommunen beeinflusst haben, können erst nach Testierung und Vorlage aller Jahresrechnungen 2012 bis 2014 getätigt werden. Die Mehrzahl der kreisangehörigen Kommunen kann diese derzeit immer noch nicht vorlegen. Die Erfassung und Bewertung der Daten 2014 wurde gegenüber den Vorjahren teilweise überarbeitet. Auf dieser Grundlage wurde nunmehr der nachfolgende Bericht erstellt für den Haushalt 2015 des Landkreises MSE. Eine Nacherhebung und Auswertung der Daten aus Vorjahren für einen Vergleich zum hier nunmehr in Rede stehenden Haushaltsjahr 2014 konnte nicht erfolgen. Folgeberichte werden eine abschließende Vergleichbarkeit ab 2014 in Gänze aufzeigen können.

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Dauernde Leistungsfähigkeit

Grundlage der Beurteilung der dauernden Leistungsfähigkeit sind die Planwerte des Finanzplanungszeitraumes. Dieser umfasst hier das Haushaltsvorjahr 2013, das Haushaltsjahr 2014 sowie die Planjahre 2015 – 2017.

In den Leistungsgruppen (LG) 1 – gegebene dauernde Leistungsfähigkeit – und der Leistungsgruppe (LG) 3 – gefährdete dauernde Leistungsfähigkeit – gibt es im Jahr 2014 beim Vergleich zu 2013 kaum Veränderungen hinsichtlich der Anzahl der in diese Leistungsgruppen zu klassifizierenden Kommunen. Die LG 1 können 22,2 % = 36 Kommunen erreichen, was einer Reduzierung um 1 Kommune im Vergleich zu 2013 entspricht. Keine Veränderung zum Jahr 2013 zeigt sich in der LG 3. Diese können in beiden Haushaltsjahren 11,1 % = 18 Kommunen erreichen.

Die wesentlichen Veränderungen hinsichtlich der dauernden Leistungsfähigkeit im Vergleich 2014 zu 2013 ergeben sich in der Leistungsgruppe (LG) 2 – eingeschränkte dauernde Leistungsfähigkeit – und in der Leistungsgruppe (LG) 4 – weggefallene dauernde Leistungsfähigkeit. Hier können in der LG 2 im Jahr 2014 nur noch 30,2 % = 49 der kreisangehörigen Kommunen eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit erzielen, d.h. 6 Kommunen weniger als im Jahr 2013. In der LG 4 befinden sich im Jahr 2014 nunmehr 36,4 % = 59 Kommunen, was einer Zunahme in dieser LG im Vergleich zu 2013 um 7 Kommunen entspricht. Diese Kommunen sind ausweislich ihrer Planungen bis zum jeweiligen Ende des Finanzplanungszeitraumes nicht mehr in der Lage, eine stetige Aufgabenerfüllung zu gewährleisten.

Vergleich der dauernden Leistungsfähigkeit aller kreisangehörigen Kommunen:

Planung 2012 Planung 2013 Planung 2014

Kreisangehörige Gemeinden 164 162 162

Gesicherte dauernde LF 37 (22,6 %) 37 (22,8 %) 36 (22,2 %) (LG 1) -- - 1 Kommune

Eingeschränkte dauernde LF 48 ( 29,3 %) 55 (34,0 %) 49 (30,2 %) (LG 2) + 7 Kommunen - 6 Kommunen Gefährdete dauernde LF 28 (17,0 %) 18 (11,1 %) 18 (11,1 %) (LG 3)

- 10 Kommunen -- Wegfall der dauernden LF 51 (31,1 %) 52 (32,1 %) 59 (36,4 %) (LG 4) + 1 Kommune + 7 Kommunen

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Haushaltsausgleich

Nachfolgend dargestellte Betrachtung stellt ab auf den Haushaltsausgleich der Gemeinden, die diesen in den Planjahren 2012, 2013 und 2014 sowie letztes Finanzplanjahr 2017 erreichen können und ist untergliedert in den Ausgleich des:

a) Gesamthaushaltes nach § 16 Abs. 1 GemHVO-Doppik b) Ergebnishaushaltes nach § 16 Abs. 1 Ziffer 1 GemHVO-Doppik c) Finanzhaushaltes nach § 16 Abs. 1 Ziffer 2 GemHVO-Doppik.

Gesamthaushalt Plan 2012 60 Kommunen (36,6 %) Plan 2013 49 Kommunen (30,3 %) Plan 2014 38 Kommunen (23,5 %) Plan 2017 40 Kommunen (24,7 %)

Ergebnishaushalt Ergebnishaushalt (vor Veränderung d. Rücklagen) (nach Veränderung d. Rücklagen) Plan 2012 k.A. 63 Kommunen (38,4 %) Plan 2013 k.A. 56 Kommunen (34,6 %) Plan 2014 21 Kommunen (13,0 %) 48 Kommunen (29,6 %) Plan 2017 k.A. 45 Kommunen (27,8 %)

Finanzhaushalt (ohne Einsatz Finanzhaushalt positiver Vortrag (mit Einsatz positiver Vortrag) Plan 2012 k.A. 122 Kommunen (74,4 %) Plan 2013 k.A. 104 Kommunen (64,2 %) Plan 2014 41 Kommunen (25,3 %) 97 Kommunen (59,9 %) Plan 2017 k.A. 86 Kommunen (53,1 %)

Mit der Haushaltsplanung 2014 sank die Anzahl der Kommunen im Vergleich zu 2013, die den Gesamthaushaltsausgleich gem. § 16 Abs. 1 GemHVO-Doppik erreichen konnten um 11 auf 38 Kommunen. Das heißt, es können nur noch 23,5 % der kreisangehörigen Kommunen den Gesamthaushaltsausgleich erreichen.

Neu aufgenommen wurde für das laufende Haushaltsjahr 2014 die Darstellung der unterjährig ausgeglichenen Ergebnishaushalte vor Veränderung der Rücklagen und der unterjährigen ausgeglichenen Finanzhaushalte, d. h. ohne positive Vorträge der Verwaltungstätigkeit. Ein Vergleich zu zurückliegenden HH-Jahren ist dann ab 2015 möglich.

Ohne die Auflösung der entsprechenden zweckgebundenen Kapitalrücklagen, der Ergebnisrücklagen etc. können von den 162 kreisangehörigen Kommunen lediglich 13,0 % = 21 Kommunen einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt erreichen. Den Ausgleich des Ergebnishaushaltes gem. § 16 Abs. 1 Ziff. 1 GemHVO-Doppik (nach Veränderung Rücklagen/Vorträge) erreichten mit der Planung 2014 dann 48 Kommunen (29,6 %), folglich eine Steigerung um 27 Kommunen. Allerdings sind es 8 Kommunen weniger als mit der Planung 2013 und 15 Kommunen weniger als mit der Planung 2012. Grund für den Rückgang der ausgeglichenen Ergebnishaushalte sind z.T. die zwischenzeitlich erstellten vorläufigen bzw. die testierten Eröffnungsbilanzen, so dass teilweise höhere Abschreibungen geplant werden müssen als in den Planjahren 2012 und 2013.

93

Im Finanzhaushalt 2014 können noch 97 Kommunen (59,9 %) den Ausgleich gem. § 16 Abs. 1 Ziff. 2 GemHVO-Doppik darstellen, was einer Reduzierung im Vergleich zu 2013 um 7 Kommunen und im Vergleich zu 2012 um 25 Kommunen entspricht. Ohne den Einsatz vorhandener positiver Vorträge für Verwaltungstätigkeit erreichten allerdings lediglich 41 = 25,3 % der 162 kreisangehörigen Kommunen den Ausgleich des Finanzhaushaltes.

Das bedeutet im Umkehrschluss: - ca. 25 % ( 41 Kommunen) können ihren laufenden Finanzhaushalt aus eigener Kraft und ohne Vorträge finanzieren und ausgleichen; - ca. 35 % (56 Kommunen) können ihren laufenden Finanzhaushalt aus eigener Kraft aber mit Vorträge finanzieren und ausgleichen und - ca. 40 % (65 Kommunen) können ihren laufenden Finanzhaushalt nicht mehr ausgleichen;

Die v.g. 59 Kommunen (37 %), die im Jahr 2014 ihren laufenden Finanzhaushalt aus eigener Kraft aber nur mit Vorträge finanzieren und ausgleichen können, müssen hierfür 8.853.700 EUR einsetzen.

Ausweislich der in obigen Tabellen dargestellten Entwicklung zum 31.12.2017 ist ersichtlich, dass von einer weiteren Reduzierung der Anzahl der Kommunen auszugehen ist, die den Ausgleich des Gesamthaushaltes und gleichwohl auch des Ergebnis- und Finanzhaushaltes erreichen.

Saldo positiver / negativer Vortrag für Ausgleich Finanzhaushalt gem. § 16 Abs. 1 Ziff. 2 GemHVO – Doppik

- Angaben in EUR- a) saldierter positiver Vortrag Plan 31.12.2012 122 (74,4 %) + 98.058.200 Plan 31.12.2013 108 (66,7 %) + 88.660.100 2013 aus Plan 118 (72,8 %) + 95.151.700 31.12.2014 Plan 31.12.2014 97 (59,9 %) + 72.309.800 Plan 31.12.2017 86 (53,1 %) + 76.470.000

b) saldierter negativer Vortrag Plan 31.12.2012 42 (25,6 %) - 11.738.100 Plan 31.12.2013 54 (33,3 %) - 21.756.000 2013 aus Plan 44 (27,2 %) - 14.011.200 31.12.2014 Plan 31.12.2014 65 (40,1 %) - 37.500.000 Plan 31.12.2017 76 (46,9 %) - 63.936.500

Anzahl Kommunen LK c) saldierter positiver / negativer Vortrag Plan 31.12.2012 164 + 86.320.100 Plan 31.12.2013 162 + 66.904.100 2013 aus Plan 162 + 81.140.500 31.12.2014 Plan 31.12.2014 162 + 38.737.200 Plan 31.12.2017 162 + 12.533.500

94

Der von den 122 (74,4 %) der 164 kreisangehörigen Kommunen mit der Planung 2012 ausgewiesene positive Vortrag für den Ausgleich des Finanzhaushaltes belief sich zum 31.12.2012 auf insgesamt 98.058.200 EUR. Mit der Planung 2013 konnten dann noch 108 (66,7 %) der kreisangehörigen Kommunen diesen positiven Vortrag in Höhe von 88.660.100 EUR ausweisen. Das entspricht einer Verringerung um 14 Kommunen (real 12 Kommunen, da 2 Eingemeindungen) und einem Betrag von 9.398.100 EUR. Ausweislich der Angaben aus den Haushaltsplanungen für das Jahr 2014 wurden dann bei 118 (72,8 %) der kreisangehörigen Kommunen ein saldierter positiver Vortrag für den Ausgleich des Finanzhaushaltes in Höhe von 95.151.400 EUR dargestellt. Das bedeutet eine Verbesserung zu den ursprünglichen Plandaten 2013 bei 10 Kommunen mit einem Mehrsaldo von 6.491.600 EUR. Für das Haushaltsjahr 2014 sank mit der Planung die Anzahl der Kommunen mit positivem Vortrag zum 31.12.2014 auf 97 (59,9%) mit einem Gesamtbetrag von 72.309.800 EUR. Zum 31.12.2017, dem Ende des Finanzplanungszeitraumes, gelingt nur noch 86 (53,1 %) der Kommunen der Ausgleich des Finanzhaushaltes, folglich eine Reduzierung im Vergleich zu 2014 um 11 Kommunen. Zu diesem Stichtag ergibt sich ein positiver Gesamtvortrag in Höhe von 76.470.000 EUR, was einer Erhöhung im Vergleich zum 31.12.2014 um 4.160.200 EUR entspricht.

Folgende Kommunen tragen per 31.12.2012, 31.12.2013, 31.12.2014 und 31.12.2017 den Hauptanteil am positiven Gesamtvortrag für den Ausgleich Finanzhaushalt:

- Angaben in EUR- 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2017 aus Plan 2014

Blankensee 2.144.400 1.990.600 1.560.400 1.346.300 1.206.700 1.242.900 1.140.100 1.079.300 984.600 915.500 1.567.000 1.542.900 986.100 952.400 974.200 1.755.800 1.785.800 1.541.800 1.465.600 1.461.100 Wokuhl-Dabelow 1.267.400 1.253.200 1.253.200 Klink 1.924.100 1.757.600 1.955.200 1.791.700 1.970.700 1.126.000 1.159.000 1.160.200 Stadt Malchow 1.690.900 1.609.900 Reuterstadt Stavenhagen 6.698.600 8.575.900 8.176.900 2.994.200 1.145.100 1.401.100 1.666.200 1.224.100 1.054.200 919.500 1.192.700 2.216.600 895.800 894.300 1.073.800 Stadt Röbel/Müritz 1.851.600 1.487.700 2.319.800 1.914.300 1.052.600 Bütow 1.407.300 1.269.500 1.318.400 1.282.900 1.238.100 Rechlin 4.619.000 4.160.800 3.851.100 3.317.600 3.455.100 Hansestadt Demmin 2.274.700 290.500 Stadt Neustrelitz 32.080.100 30.766.800 30.983.900 29.493.800 28.777.500 Stadt Waren/Müritz 3.789.000 2.454.100 8.728.200 8.677.600 8.955.500

Gesamtzahl v.g. 15 von 122 15 von 108 16 von 108 16 von 117 15 von 86 Kommunen Gesamt 65.536.900 61.139.600 67.840.700 55.873.900 59.118.000

95

Folgende Kommunen tragen per 31.12.2012, 31.12.2013, 31.12.2014 und 31.12.2017 den Hauptanteil am negativen Gesamtvortrag für den Ausgleich Finanzhaushalt:

- Angaben in EUR- 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2017 aus Plan 2014

Möllenhagen - 1.205.600 - 545.400 - 1.454.800 - 3.281.900 Stadt Penzlin - 687.400 - 1.143.500 - 175.300 - 1.034.600 - 2.827.700 Stadt Mirow - 504.500 - 754.800 Gr. Miltzow - 546.400 - 888.100 -607.700 - 1.033.500 - 1.909.800 Stadt Neukalen - 453.200 - 809.900 - 819.500 - 1.101.300 - 1.635.600 Stadt Altentreptow - 195.800 - 1.158.000 -198.100 - 501.600 Gr. Nemerow - 831.800 - 521.100 - 521.100 - 1.119.000 - 1.454.700 - 351.400 - 647.900 - 589.700 - 866.200 - 1.601.100 Stadt Bg. Stargard - 2.097.500 - 4.126.800 - 4.134.100 - 4.937.000 - 6.889.200 - 285.700 -507.500 - 1.003.600 - 235.700 - 355.400 - 1.676.900 Stadt Friedland - 2.038.600 - 3.036.100 - 2.265.100 - 4.568.100 - 8.960.000 Feldberger - 210.700 - 1.497.400 - 4.720.800 Seenlandschaft Hansestadt Demmin - 918.400 - 7.261.600 Reuterstadt - 10.182.500 Stavenhagen

Gesamtzahl v.g. 10 von 42 12 von 54 10 von 54 13 von 65 12 von 76 Kommunen Kommunen Kommunen Kommunen Kommunen Kommunen - - - Gesamt - 7. 904.700 - 15.111.600 - 10.154.300 - 29.575.700 - 35.961.300

Saldo positives und negatives Jahresergebnis des Ergebnishaushaltes vor Rücklagenentnahme / nach Rücklagenentnahme

- Angaben in EUR- c) saldierter positives Jahresergebnis vor Rücklagenentnahme Plan 31.12.2013 28 Kommunen 3.018.500 Plan 31.12.2013 18 Kommunen 603.700 nach Rücklagenentnahme Plan 31.12.2013 56 Kommunen 1.874.300 Plan 31.12.2014 48 Kommunen 659.400 Plan 31.12.2017 45 Kommunen 603.700

d) saldierter negatives Jahresergebnis vor Rücklagenentnahme Plan 31.12.2013 134 Kommunen - 29.048.300 Plan 31.12.2014 144 Kommunen - 47.818.900 nach Rücklagenentnahme Plan 31.12.2013 106 Kommunen - 18.455.300 Plan 31.12.2014 114 Kommunen - 38.317.700 Plan 31.12.2017 117 Kommunen - 86.449.600

Anzahl Kommunen LK c) saldiertes positives und negatives 96

Jahresergebnis vor Rücklagenentnahme Plan 31.12.2013 162 Kommunen - 26.029.800 Plan 31.12.2014 162 Kommunen - 47.215.300 nach Rücklagenentnahme Plan 31.12.2013 162 Kommunen - 16.581.000 Plan 31.12.2014 162 Kommunen - 37.658.400 Plan 31.12.2017 162 Kommunen - 69.245.500

Mit der Planung 2013 weisen 134 der 162 kreisangehörigen Kommunen ein saldiertes negatives Jahresergebnis vor Veränderung der Rücklagen in Höhe von – 29.048.300 EUR aus. Durch geplante und rechtlich zulässige Entnahmen aus Rücklagen in Höhe von 10.593.000 EUR kann das vg. saldierte Negativsaldo auf insgesamt – 18.455.300 EUR reduziert werden. Hierbei verringert sich auch die Anzahl der betroffenen Kommunen von 134 um 28 auf 106 Kommunen. Laut den Haushaltsplanungen 2014 stellten 144 der 162 kreisangehörigen Kommunen ein negatives Gesamtergebnis vor Veränderung der Rücklagen in Höhe von - 47.818.900 EUR dar. Dieses konnte mit den zulässigen Entnahmen aus den Rücklagen um 9.501.200 EUR auf – 38.317.700 EUR reduziert werden.

Bis zum Jahr 2017 sind ausweislich vorstehender Planzahlen Zuwächse bei den negativen Jahresergebnissen nach Rücklagenentnahme in Höhe von mehr als 50 % in der Gesamtsumme zu verzeichnen. Bei der Anzahl der Gemeinden ist allerdings lediglich eine Steigerung um 3 auf 117 Gemeinden bis 2017 zu erkennen.

- Angaben in EUR- Saldo der Abschreibungen abzgl. der korrespondierenden Erträge aus der Auflösung von Sonderposten Plan 2012 - 18.385.800 Plan 2013 - 20.073.800

Plan 2014 - 23.860.100

Mit der Haushaltsplanung 2012 beläuft sich das Saldo der Abschreibungen abzgl. der korrespondierenden Erträge aus der Auflösung von Sonderposten auf - 18.385.800 EUR. Entsprechend der Planung 2013 wird sich dieses Saldo auf – 20.073.800 EUR erhöhen. Ein weiterer Anstieg, auf insgesamt – 23.860.100 EUR, wurde mit der Planung 2014 ausgewiesen. Diese Beträge sind jeweils in voller Höhe in den Jahresergebnissen vor Rücklagenentnahme enthalten.

Zuschuss freiwillige Ausgaben - Finanzhaushalt

- Angaben in EUR- Finanzhaushalt 2012 Finanzhaushalt 2013 Finanzhaushalt 2014 Gesamtbetrag 16.453.100 UR 18.086.600 18.395.300 Gesamtbetrag /EW 79,-- EUR/EW 88,-- EUR/EW 92,-- EUR/EW

Im Vergleich der Zuschüsse zu den freiwilligen Leistungen bestehen zwischen den einzelnen kreisangehörigen Kommunen wesentliche Unterschiede.

So beläuft sich der geringste Zuschuss zu den freiwilligen Leistungen im Finanzhaushalt auf 150,-- EUR (Vorjahr 100,-- EUR), mithin ein Pro-Kopf-Zuschuss von 0,46 EUR. Hierbei handelt es sich wieder, wie bereits im Jahr 2013, um die Gemeinde . 97

Der Höchstbetrag des Zuschusses an freiwilligen Leistungen im Finanzhaushalt wurde hingegen erneut von der Stadt Neustrelitz mit 2.648.000 EUR (Vorjahr 2.476.500 EUR) ausgewiesen, so dass sich der Pro- Kopf-Zuschuss auf 130,-- EUR beläuft.

Den höchsten Pro-Kopf-Zuschuss an freiwilligen Leistungen im Finanzhaushalt mit 295,-- EUR trägt die Gemeinde , mit insgesamt 37.700 EUR.

Folgende Kommunen tragen am Gesamtbetrag der Zuschüsse zu den freiwilligen Leistungen im Finanzhaushalt den Hauptanteil:

31.12.2012 Je EW / 31.12.2013 Je EW / Je EW / Je EW / 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2013

Woldegk 253.700 67 434.500 117 205.100 56 Malchin 450.800 57 625.500 80 467.700 61 Malchow 662.100 97 823.900 123 1.349.500 205 Penzlin 594.500 135 465.600 109 428.900 100 Reuterstadt 1.265.000 267 1.257.300 216 1.094.800 191 Stavenhagen Altentreptow 346.800 60 578.600 102 948.400 171 Burg Stargard 531.200 106 557.700 112 522.500 105 Friedland 541.100 83 559.000 87 621.300 100 Röbel/Müritz 618.700 118 560.400 107 1.295.800 252 Rechlin 592.600 272 650.400 304 576.800 276 Demmin 587.100 49 1.585.100 135 1.656.600 144 Neustrelitz 1.989.000 94 2.476.500 117 2.648.000 130 Waren/Müritz 1.261.200 60 1.547.200 73 1.444.530 69 Stadt Dargun 508.400 110 264.600 57 433.400 97 Feldberger 467.900 101 322.800 68 286.800 64 Seenlandsch.

Gesamt 10.670.100 12.709.100 13.980.130

Entwicklung Kredite zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit

- Angaben in EUR- 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2017 aus Plan 2014 Kreisangehörige 164 162 162 162 162 Kommunen gesamt Anzahl 25 41 35 51 68 Kommunen mit (15,2 %) (25,3 %) (21,6 %) (31,5 %) (42,0 %) Inanspruchnahme Kredite zur Gesamtbetrag 8.535.940 19.704.530 10.149.360 33.360.945 53.820.154 Je EW 41,00 96,00 49,46 166,18 268,09

Von den 164 Gemeinden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte stellten 25 (15,2 %) Gemeinden mit der Haushaltsplanung 2012 einen Bedarf an Krediten zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit von insgesamt 8.535.940 EUR per 31.12.2012 dar, so dass sich hier eine Pro-Kopf-Verschuldung von rd. 41,-- EUR ergibt.

98

Mit der Planung 2013 erhöht sich dieser Bestand dann um 11.168.590 EUR auf insgesamt 19.704.530 EUR, folglich eine Pro-Kopf-Verschuldung von rd. 96,-- EUR. Die Anzahl der Gemeinden beläuft sich auf 41 (25,3 %). Ausweislich der Angaben zum Stand der Kredite zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit per 31.12.2013 aus der Haushaltsplanung 2014 belief sich das von 35 (21,6 %) Gemeinden in Anspruch genommene Gesamtvolumen dann auf 10.149.360 EUR. Das heißt, in der Haushaltsdurchführung 2013 mussten 9.555.170 weniger Kredite zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit aufgenommen werden, als geplant.

Für das Haushaltsjahr 2014 wurden nunmehr von 51 Gemeinden insgesamt 33.360.945 EUR per 31.12.2014 an Krediten zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit geplant, folglich eine Pro-Einwohner-Verschuldung von 166,18 EUR. Die Erhöhung zum Plan 2013 beläuft sich somit auf 13.656.415 EUR und zum dargestellten Ergebnis 2013 aus Plan 2014 auf 23.211.585 EUR.

Zum Ende des Finanzplanungszeitraumes, 31.12.2017, sollen sich die von 68 Gemeinden in Anspruch genommenen Kredite zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit auf 53.820.154 EUR erhöhen, folglich ein Anstieg der Pro-Kopf-Verschuldung auf rd. 268,-- EUR. Absolut beläuft sich die geplante Erhöhung der in Anspruch genommenen Kredite zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit vom 31.12.2012 zum 31.12.2017 somit auf 45.284.214 EUR.

Folgende Kommunen tragen per 31.12.2012, 31.12.2013, 31.12.2014 und 31.12.2017 den Hauptanteil am positiven und negativen Gesamtvortrag für den Ausgleich Finanzhaushalt:

- Angaben in EUR- 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2017 aus Plan 2014

Brunn 427.130 431.000 412.739 Stadt Altentreptow 0 1.183.400 0 0 0 Burg Stargard Stadt 1.819.100 3.848.400 3.497.474 4.159.400 6.173.574 Demmin Stadt 0 0 0 286.217 4.191.717 Feldberger 0 0 0 770.000 2.695.448 Seenlandschaft Friedland Stadt 1.622.800 2.505.400 505.122 3.116.400 9.056.730 Gr. Miltzow 293.800 290.800 384.000 471.100 1.229.290 Gr. Nemerow 831.800 521.200 521.000 1.119.032 1.909.617 Lindetal 351.400 311.000 544.491 938.900 1.555.891 Malchow Stadt 0 0 0 228.855 534.027 Neukalen Stadt 192.400 218.000 420.550 724.500 792.950 Schönbeck 155.000 161.300 204.300 334.900 586.100 Schönhausen 0 0 79.900 238.400 597.200 Siedenbollentin 0 0 416.106 518.750 811.533 Reuterstadt 0 0 0 11.664.349 0 Stavenhagen 176.700 345.300 9.299 231.200 644.486 Möllenhagen 0 1.434.800 667.584 1.429.400 3.270.500 Stadt Penzlin 951.700 928.000 0 1.168.200 2.827.731 423.800 383.700 369.311 409.211 537.111 Datzetal 232.800 415.000 247.769 482.018 1.031.749 Galenbeck 0 244.900 0 371.800 1.176.966 Wildberg 0 0 148.963 240.610 497.115 0 0 166.821 343.560 789.988

Gesamt 7.051.300 12.791.300 8.609.820 29.677.802 41.322.462 99

Entwicklung Hebesätze 2010 – 2014 / Einnahmeverzichte (neu ab 2014)

Ein Vergleich der Unterschreitung der Realsteuerhebesätze aller kreisangehörigen Kommunen der Haushaltsjahre 2010 bis 2014 zeigt deutlich, dass die Grundsätze der Einnahmebeschaffung bei mehr als 50 % der Gemeinden nicht im ausreichenden Maße Beachtung finden.

Nachfolgende Tabelle verdeutlicht die Anzahl der Kommunen, die die lt. jeweils Haushaltserlass geltenden durchschnittlichen Hebesätze der Realsteuern in Mecklenburg – Vorpommern unterschreiten.

Die durch die Unterschreitung der durchschnittlichen Hebesätze bedingten Einnahmeverzichte bei den Realsteuern belaufen sich im Jahr 2014 auf insgesamt 1.493.82,66 EUR.

2010 Durchschn. Grundsteuer Durchschn.Grundsteuer B Durchschn. Gewerbe-steuer A = 248 % = 354 % = 339 % Unterschreitung 62 (36,3 %) 139 (81,3 %) 139 (81,3 %)

2011 Durchschn. Grundsteuer A Durchschn. Grundsteuer B Durchschn. Gewerbe-steuer = 248,7 % = 324 % = 297,6 % Unterschreitung 40 (23,5 %) 79 (46,5 %) 50 (29,4)

2012 Durchschn. Grundsteuer A Durchschn. Grundsteuer B Durchschn. Gewerbe- = 255,8 % = 334,5 % steuer = 304,9 % Unterschreitung 91 (55,5 %) 83 (50,6 %) 98 (59,7 %) dav. unter 10 % 65 13 63 20 % 4 10 10 40 % 22 60 25

2013 Durchschn. Grundsteuer A Durchschn. Grundsteuer B Durchschn. Gewerbe- = 263,37 % = 340,15 % steuer = 303,11 % Unterschreitung 89 (54,3 %) 79 (48,8 %) 90 (55,5 %) dav. unter 10 % 16 16 55 20 % 54 13 8 40 % 19 50 24

Einnahmeverzichte 98.166,16 395.844,14 1.690.836,33 Einnahmeverzichte gesamt 2.184.846,66

2014 Durchschn. Grundsteuer A Durchschn. Grundsteuer B Durchschn. Gewerbe- = 274 % = 350 % steuer = 317 % Unterschreitung 86 (53,1 %) 80 (49,4 %) 94 (58,0 %) dav. unter 10 % 74 39 70 20 % 5 41 14 40 % 7 10

Einnahmeverzichte 130.143,58 412.538,75 951.138,32 Einnahmeverzichte gesamt 1.493.820,66 100

Realsteuervergleich zu Pflichtumlagen

Schlüsselzuweisungen / Einkommensteuer / Umsatzsteuer 2011 bis 2014, mit Vorausschau auf 2015 (bei Einkommenssteuer u. Umsatzsteuer durch Steuerschätzung bis 2017)

Bezüglich der Entwicklung der Schlüsselzuweisungen, der Einkommen- und Umsatzsteuer ist im Vergleich zwischen den Jahren 2011 und 2014 eine Erhöhung der Zuweisungen von insgesamt 8.234.200 EUR zu erkennen.

Für das Jahr 2015 ist von einem weiteren Anstieg dieser Zuweisungen in Höhe von insgesamt 4.414.900 EUR auszugehen (Orientierungsdatenerlass f. HH-Jahr 2015).

Hinsichtlich der Zuweisungen aus der Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer ist auf Grund der Hochrechnungen für die Jahre 2016 und 2017 mit einer weiteren Erhöhung von insgesamt 5.451.100 EUR zu rechnen.

- Angaben in EUR- 2011 2012 2013 2014 2015 Schlüsselzu- 52.361.500 47.372.100 49.653.500 48.953.900 50.142.400 weisungen 2011/2012 = - 4.989.400 2012/2013 = + 2.281.400 2013/2014 = - 699.600 2014/2015 = + 1.188.500

2011 – 2014 = - 3.407.600

2011 – 2015 = - 2.219.100

- Angaben in EUR - 2011 2012 2013 2014 2015 V 2016 V 2017 Einkom- 26.981.200 31.101.900 34.678.100 38.579.400 41.195.500 43.941.800 46.358.600 mens- steuer 2011/2012 = + 4.120.700 2012/2013 = + 3.576.200 2013/2014 = + 3.901.300 2014/2015 = + 2.616.100 2015/2016 = + 2.746.300 2016/2017 = + 2.416.800

2011 – 2014 = + 11.598.200

2011 – 2015 = + 14.214.300

2011 – 2017 = + 19.377.400

- Angaben in EUR - 2011 2012 2013 2014 2015 V 2016 V 2017 Umsatz- 5.717.900 5.660.500 5.660.500 5.761.500 6.241.600 6.337.600 6.529.600 steuer 2011/2012 = - 57.400 2012/2013 = +/- 0 2013/2014 = + 101.000 101

2014/2015 = + 480.100 2015/2016 = + 96.000 2016/2017 = +192.000

2011 – 2014 = + 43.600

2011 – 2015 = + 523.700

2011 – 2017 = + 811.700

Für die Kommunen wurden zur Rechtsklarheit die Erhebungsgrundlagen für den Vergleich ab dem Haushaltsjahr 2014 dahingehend geändert, dass alle aus dem FAG an die Gemeinden fließenden und die aus dem FAG zu leistenden Beträge erfasst wurden. Die Zuweisungsbeträge aus dem Finanzausgleichsgesetz sind: Schlüsselzuweisungen – getrennt nach allgemein und investiv, Einkommens- und Umsatzsteuer, Familienleistungsausgleich, Zuweisungen für übergemeindliche Aufgaben – getrennt nach allgemein und investiv. Die Zahlungsbeträge aus dem Finanzausgleichsgesetz sind: Zahlungsbeträge (Kreis- und Amtsumlage, Finanzausgleichsumlage)

2013 2014

Zuweisungs- Zuweisungs- Zuweisungs- Zuweisungs- beträge gesamt beträge für beträge gesamt beträge für Vergleich Vergleich

SZ ges. 49.653.459 48.953.917,05 SZ ges. o. inv. Anteil 45.333.608 45.333.608 44.694.926,31 44.694.926,31 Einkommenssteuer 34.678.080 34.678.080 38.579.364,00 38.579.364,00 Umsatzsteuer 5.660.462 5.660.462 5.761.541,99 5.761.541,99 Familienleistungs- 7.021.388 7.021.388 7.427.239,68 7.427.239,68 ausgleich Zuw. für 13.774.361 13.713.979,72 übergemeindliche Aufgaben ges. Zuw. für 6.895.890 6.895.890 6.868.175,71 6.868.175,71 übergemeindliche Aufgaben ges. o. inv. Anteil

Gesamt 110.787.750 99.589.247 114.436.042,44 103.331.247,69

Zahlungsbeträge Zahlungsbeträge gesamt für Vergleich

Kreisumlage (48,305 66.704.291 66.704.291 71.219.655,89 71.219.655,89 %) Amtsumlage 21.239.703 21.239.703 21.725.846,48 21.725.846,48 Finanzausgleichs- 688.876 688.879 845.657,76 845.657,76 umlage

Gesamt 88.632.870 88.632.870 93.791.160,13 93.791.160,13

Im Jahr 2013 erhielten die kreisangehörigen Gemeinden aus dem FAG insgesamt 99,6 Mio. EUR aus Schlüsselzuweisungen (ohne Investiven Anteil), Einkommens- und Umsatzsteuerzuweisungen, Familienleistungsausgleichzuweisungen und Zuweisungen für übergemeindliche Aufgaben (ohne investiven Teil). Diese Zuweisungen deckten insgesamt

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zu 112,36 % (88,6 Mio. EUR) die aus dem FAG von den Gemeinden zu zahlenden Verpflichtungen (Kreis- und Amtsumlage –KU/AU, Finanzausgleichsumlage -FAU) ab. Für das Jahr 2014 erhöhten sich vg. Zuweisungen auf insgesamt 103,3 Mio. EUR und die vg. zu zahlenden Verpflichtungen auf 93,8 Mio. EUR, d.h. die Zuweisungen deckten zu 110,1 % die zu leistenden Zahlungen ab.

Für das Jahr 2013 ist hier allerdings zu beachten, dass bei Einzelbetrachtung bei 41 kreisangehörigen Gemeinden = 25 % (einschließlich 5 abundante Gemeinden; Altenhof, Möllenhagen, Rosenow, und Trollenhagen) die vg. aus dem FAG fließenden Zuweisungen nicht ausreichten, um die ebenfalls vg. Verpflichtungen zu leisten. Hier ergibt sich eine Unterdeckung von insgesamt ca. 5,5 Mio. EUR. Allein bei diesen 5 v.g. abundanten Gemeinden ergibt sich eine Unterdeckung in Höhe von insgesamt 3,1 Mio. EUR, d.h. allein diese 5 Gemeinden erbringen 56 % vom vg. Gesamtunterdeckungsbetrag.

Von den 162 kreisangehörigen Kommunen des Jahres 2014 reichten dann bei 64 Kommunen (= 39,5 %) die aus dem FAG fließenden Zuweisungen nicht aus, um die Verpflichtungen abzudecken. Die Unterdeckung beläuft sich bei diesen 64 Kommunen aus insgesamt 8,2 Mio. EUR. Die Anzahl der abundanten Gemeinden, die gleichzeitig auch die vg. Unterdeckung ausweisen, beläuft sich auf 5 (Altenhof, Groß Nemerow, Helpt, Reuterstadt Stavenhagen und Trollenhagen). Von den v.g. 8,2 Mio. EUR Gesamtunterdeckungsbetrag erwirtschaften die 5 abundanten Gemeinden des Jahres 2014 einen Betrag in Höhe von 4,5 Mio. EUR, d.h. 54,9 %.

Vergleich Defizite 2013

Von den 162 kreisangehörigen Kommunen weisen:

2013 2014 Defizit zwischen FAG – Zuweisungen und FAG – Zahlungen, 41 (25 %) 64 (40 %)

Defizit zwischen FAG – Zuweisungen / FAG – Zahlungen und 37 (23 %) 56 (34 %) gleichzeitig im Jahresfehlbetrag im Ergebnishaushalt vor Veränderung der Rücklagen

Defizit zwischen FAG – Zuweisungen / FAG – Zahlungen und 39 (24 %) 58 (36 %) gleichzeitig ein unterjähriges Defizit im Finanzhaushalt,

Defizit zwischen FAG – Zuweisungen / FAG – Zahlungen und 37 (23 %) 55 (34 %) gleichzeitig im Ergebnishaushalt vor Veränderung der Rücklagen und gleichzeitig ein unterjähriges Defizit im Finanzhaushalt

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