Wir Fördern Ideen
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Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald 8 März 2017 Wir fördern Ideen. www.volksbank-stuttgart.de/crowdfunding Römisches Wirtshaus im Exotischen Garten Hohenheim (Foto: G. Seyfferth) 157579_Bino_06-2017.indd 1 13.02.17 08:29 Aktuelles aus dem Bezirksrathaus im Kolonialwarenladen und Milchladen, besuchte Schuhmacher, Schneider, Hutmacher und andere Geschäfte, im Herbst die Mostereien, alles möglichst in einer Runde mit dem Leiterwagen. Holte Informelle Bürgerbeteiligung „Entwicklung der Ortsmitte Birkach“ man Obst, Kartoffeln und Kraut oder gar Beeren in Riedenberg, der Leiterwagen tat allenthalben un- Die Bezirksbeiräte Plieningen und Birkach haben im Dezember 2019 die Durchführung einer infor- verzichtbar gute Dienste. Am Backtag stellte man die Schaubkrättle mit dem Brotteig unten in den mellen Bürgerbeteiligung zur „Entwicklung der Ortsmitte Birkach“ beantragt und dafür auch Geld Leiterwagen und oben auf Brettchen, fuhr zum Bäcker und holte nach dem Backen die knusprige aus ihrem Budget eingeplant. Mit der Durchführung der Bürgerbeteiligung wird auf Wunsch der Fracht wieder ab. Viele hatten ein Gütle am Weg oder ein Stückle auf der Heid: Material wurde hin Bezirksbeiräte das erfahrene Büro Planbar-hochdrei beauftragt. Eine Projektgruppe, bestehend aus und her transportiert und die geernteten Früchte stolz heimgefahren. Werkzeuge, Brennholz, Bau- den Fraktionssprechern des Bezirksbeirats Birkach, einer Vertreterin der Mobilen Jugendarbeit, dem stoffe, was immer auch transportiert werden musste, der Leiterwagen löste alle Probleme. Wichtig Amt für Stadtplanung und Wohnen, dem Bezirksamt und natürlich dem Büro Planbar-hochdrei hat war, dass man auch kleine Kinder im Leiterwagen problemlos mitnehmen konnte. Und natürlich die Eckpunkte der Bürgerbeteiligung festgelegt. bot er auch größeren Kindern eine willkommene Abwechslung beim Spielen. Lebhaft erinnert sich Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik sowie der Verwaltungsausschuss (2 Ausschüsse der Autor an den Sommer nach Kriegsende. Damals lag wegen der gesprengten Unterführungen die des Gemeinderats) haben der Bürgerbeteiligung zugestimmt. Ziel der Beteiligung ist es, die Wün- Autobahn brach. Da haben wir Kinder auf einem Leiterwagen mit einer abgesägten Apfelbaumstüt- sche, Ideen sowie Bedarfe und Anregungen der Birkacher Einwohner*innen für die Gestaltung der ze und einem alten Betttuch ein Segel montiert und fuhren flott mit dem Westwind vom Flughafen Ortsmitte Birkach, einzuholen, die zu einer Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität bis zur Unterführung Richtung Neuhausen. Heute stehen die kleinen Leiterwagen in Museen. und zur Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten sowie der Verkehrs- und Parksituation führen soll. Ein Liebhaber hat jüngst einen vergessenen Leiterwagen in einem Schopf entdeckt und sich die Geplant ist hierzu ein Stadtteilspaziergang am 18.09.2021 durch die Birkacher Ortsmitte. Im Dia- Mühe gemacht, ihn sorgsam zu restaurieren. Wie ein kleines Schildchen ausweist, war der Leiter- log mit den teilnehmenden Einwohner*innen sowie lokalen Expert*innen werden Informationen wagen bei der Firma Gebrüder Eberhard in Ulm gebaut und, wie nicht anders zu erwarten, beim zu Missständen, aber auch zu Potenzialen zusammengetragen. Auch konkrete Verbesserungsideen Albert Cless gekauft worden, dem einstigen Plieninger Kaufhaus vorne an der Neuhauser Straße, hinsichtlich Nutzung und Gestaltung werden abgefragt. Beim dialogischen Spaziergang werden die das von Glufe und Nagel über Hammer und Sichel bis zum Kochtopf und Küchenschurz alles in sei- Anregungen und Informationen an die konkreten Orte des Spaziergangs getragen und räumliches nem Sortiment hatte oder beschaffte, so auch Leiterwagen. Gepflegt und mit Blumen geschmückt und sinnliches Erleben mit einbezogen. Die Sammlung der Anregungen und Ideen wird am Ende erinnert dieser Leiterwagen nun in einem Garten gegenüber der Körschtalschule über den Sommer des Spaziergangs auf Tafeln zur Sichtbarkeit und weiteren Ergänzung öffentlich ausgestellt. Sie alle an längst vergangene Zeiten. sind herzlich eingeladen! Uhrzeit und Treffpunkt werden noch bekannt gegeben. A. M. Steiner Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum Die Landeshauptstadt Stuttgart baut derzeit ihre Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum deutlich aus. In Birkach sind Ladepunkte in der Birkheckenstraße 38 und Welfenstraße gegenüber Haus- nummer 70 beantragt. In der Birkheckenstraße entsteht neben der Ladesäule auch eine Fläche für Radabstellplätze inklusive Servicepoint. Der Bezirksbeirat stimmt den Standorten zu und beauftragt die Stadt zusätzlich zu prüfen, ob der Standort in der Birkheckenstraße auch als Schnellladestation ausgestattet werden kann. Andrea Lindel Der Leiterwagen Bis in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts die Zahl der Autos stark zunahm, war der Leiterwa- gen in den Haushalten das unentbehrliche, durch nichts zu ersetzende Fahrzeug, um Güter aller Art zu transportieren. Im alten Filder-West- schwäbisch „Loatrawaga“ genannt, sprach man später im Stuttgarter- Zentralschwäbisch vom „Loiterwaga“. Auch der Name Handwagen war geläufig, jedoch noch nicht der heute häufige Name Bollerwagen. Im Alltag sprach man sowieso schlicht vom „Karra“. Der Leiterwagen für Haushaltszwecke war eine Kleinausgabe des großen Leiterwagens, wie er im bäuerlichen Betrieb vielseitige Dienste leistete. So war es im eigentlichen Sinne ein „Leiterwägele“. Statt des Viehs an der Deichsel zog man den Leiterwagen an einem Griff per Hand und, wenn nicht schwer beladen, in der Regel einhändig. Damals kaufte man meist Foto: Steiner u. Spiess einmal in der Woche ein: Beim Metzger, Bäcker und Gemüsehändler, 2 3 Interessantes und Kurioses: Zufallsfunde über Birkach und Umgebung Der neue Lebensmittelpunkt mit fruchtbarer Lehr- und Forschungstätigkeit ist Hohenheim, wo sie 1923 zum ersten „ordentlichen weiblichen Professor“ in Deutschland ernannt wird! Stuttgart Obwohl es nur noch antiquarisch zu bekommen ist und der Hohenheimer Historiker Prof. Dr. U. mit Hohenheim, Plieningen und Birkach werden ihre neue Heimat. Das Pflanzenernährungs-Insti- Fellmeth zu Recht eine quellenkritische Bewertung anmahnt, handelt es sich um ein auch heute tut Hohenheim in der heutigen Fruwir- noch interessantes Buch, das Fürst Wladimir Andronikow 1935 aus den Tagebüchern, Briefen und thstraße, Baubeginn 1922, mit seinen Erinnerungen seiner Frau zusammengestellt hat. Titel: „Margarethe von Wrangell – Das Leben Laboratorien, seinem Treibhaus und einer Frau 1876–1932“. Wrangell? Heißt so nicht eine Straße in Steckfeld – und hat nicht dieser einem Versuchsfeld ist ihrem Einsatz zu Name auch mit dem Gebäude Fruwirthstraße 20 in Hohenheim zu tun? Und mit Birkach? verdanken, sie selbst zieht in den ersten Im Stockdunkeln durch „Schlick und Schlack“ nach Birkach musste Margarethe Barones- Stock des neuen Gebäudes, damals noch se v. Wrangell „rennen“, wenn sie spätabends aus ihrer Pflanzen-Versuchsstation in Hohenheim mit unverbautem Blick auf die ferne Ket- in ihre vorläufige Bleibe, in die „blitzblanke Birkacher Villa Franziska“ (heute Welfenstraße 75) te der Schwäbischen Alb. In Sasbachwal- wollte. So berichtet dies jedenfalls das „Fräulein den heiratet sie am 4. September 1928 Doktor“ im Sommer 1918 in einem Brief an ihre Wladimir Fürst Andronikow, im Zaren- in Estland, im Nordosten Europas in Reval (dem reich Oberst im kaiserlichen Leibgarde- heutigen Tallinn) lebende Mutter, abgedruckt Ulanen-Regiment, einen Jugendfreund; auf den Seiten 247 und 248 des oben genann- am 31. März 1932 stirbt sie 55-jährig im ten Buches. Befestigte, asphaltierte Straßen zwi- Stuttgarter Katharinenhospital. An Mar- schen Hohenheim und Birkach gab es in jenen garethe v. Wrangell erinnert im von ihr Foto: Harry Siefer Tagen noch nicht! Kein Wunder, dass Fräulein gegründeten Hohenheimer Institut ein v. Wrangell dann bald in Plieningen bei Frau schlichter, am 27. Juni 1934 enthüllter Gedenkstein, auf dem sich die Inschrift findet: „Ich lebte Kunzelmann, die „ihr Leben lang“ Zimmer an mit den Pflanzen/ ich legte das Ohr an den Boden/ und es schien mir als seien die Pflanzen/ froh Studenten vermietet hatte, eine kleine Wohnung etwas über die Geheimnisse/ ihres Wachstums erzählen zu können.“ bezog. Hans-Werner Carlhoff In Moskau nach dem Julianischen Kalender am 25. Dezember 1876 geboren und aus einem alten angesehenen und bekannten deutsch- baltischen Adelsgeschlecht stammend, hat Mar- garethe v. Wrangell, in ihrer Familie liebevoll „Daisy“ genannt, schon als Kind ihre Begabung NATURHEILPRAXIS für naturwissenschaftliche Zusammenhänge ge- Dr. Ingeborg Sorger zeigt. Nach häuslichem Unterricht 1888 – 1894 Besuch der renommierten Mädchenschule der • Osteopathie Baronesse von der Howen in Reval mit exzel- BASENFASTEN lentem Abschluss des Lehrerinnenexamens, da- • Rebalancing nach tätig als Privatlehrerin u. a. in der Schweiz WOCHE • Massagen und im Baltikum, 1903 Teilnahme an Sommer- 23. - 30. OKTOBER VORBEREITUNGS- • Fußreflexzonen- SAMSTAG - SAMSTAG kursen, vor allem zum Thema Botanik, an der 18. OKTOBER ABEND therapie Foto: Harry Siefer Universität Greifswald, ab Frühjahr 1904 Studi- ENTSÄUERUNG DES KÖRPERS UND EIN ABENDPROGRAMM • Pflanzenheilkunde um in Tübingen und dort in Chemie und im Botanischen Institut die einzige Frau, 1906 ein Seme- NEUSTART DER MONTAG - DONNERSTAG • Akupunktur ster in Leipzig, um danach, wieder in Tübingen, Doktorwürden summa cum laude zu erreichen. ERNÄHRUNG WÄHREND DER 1909 – 1912 Wanderjahre u. a. in London beim Chemie-Nobelpreisträger Sir William Ramsey und BASENFASTENWOCHE