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BETEILIGUNGSBERICHT 2016

INHALT

Inhalt 2 A Beteiligungen des WDR 5 A1 Anlass der Erstellung und Zielsetzung des Berichts 6 A2 Beteiligungspolitik des WDR 7 A3 Beteiligungsmanagement des WDR 8 A4 Übersicht über die Beteiligungen des WDR 8 B Wesentliche Entwicklungen seit dem letzten Bericht 11 B1 Übergreifende Entwicklungen 12 B2 Wesentliche Entwicklungen bei den Beteiligungen 13 B3 Neue Beteiligungen 19 C Einzeldarstellung der WDR-Beteiligungsunternehmen 21 C1 WDR mediagroup GmbH, Köln 22 C1.1 WDR mediagroup dialog GmbH, Köln 30 C1.2 WDR mediagroup digital GmbH, Köln 34 C1.3 RC Release Company GmbH, Köln 39 C1.4 Autentic Distribution GmbH, Köln 43 C1.5 Bavaria Film GmbH, München 47 C1.6 Der >Audio< Verlag GmbH, Berlin 55 C1.7 ARD-Werbung SALES&SERVICES GmbH, Frankfurt a. M. 58 C1.8 DEGETO Film GmbH, Frankfurt am Main 64 C2 WDR Gebäudemanagement GmbH i.L., Köln 70 C3 WDR German Broadcasting Centre Brussels SPRL, Brüssel (B) 74 C4 CIVIS Medienstiftung GmbH, Köln 78 C5 Digital Radio West GmbH i. L., Königswinter 80 C6 Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH, Düsseldorf 82 C7 Deutscher Fernsehpreis GmbH, Köln 88 C8 radio NRW GmbH, Oberhausen 92 C9 KölnMusik Betriebs- und Servicegesellschaft mbH, Köln 96 C10 Grimme-Institut Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH, Marl 100 C11 European Road Transport Telematics Implementation Coordination Organisation S.C., Brüssel (B) 105 C12 Beteiligungen im Rahmen der ARD 108 C12.1 ARD.ZDF medienakademie gGmbH, Nürnberg 108 C12.2 ARTE Deutschland TV GmbH, Baden-Baden 113 C12.3 Institut für Rundfunktechnik GmbH, München 118 C12.4 Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt a. M. 122 C12.5 SportA Sportrechte- u. Marketing-Agentur GmbH, München 127 C12.6 dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg 131

Anhang 135 Anhang 1: Beteiligungsorganigramm WDR 136 Anhang 2: Unternehmensverzeichnis 137 Anhang 3: Organe der Beteiligungen 140 Anhang 3.1: Geschäftsführungen 140 Anhang 3.2: WDR-Vertreter 141 Anhang 3.3: Aufsichts- und Verwaltungsräte 144 Anhang 4: Gesellschafterstruktur 149 Anhang 5: Kriterienkatalog zur Prüfung von Beteiligungen 152 Anhang 5.1: Kriterienkatalog Beteiligungen 152 Anhang 5.2: Ergebnisse AG »Kriterienkatalog Beteiligungen« 161 Anhang 6: Beteiligungen der Bavaria Film GmbH 164 Anhang 6.1: Beteiligungsorganigramm Bavaria Film GmbH 164 Anhang 6.2: Beteiligungsstruktur Bavaria Film GmbH 165 Anhang 7: Bestätigungsvermerke 169 Anhang 8: Abkürzungsverzeichnis 221

A BETEILIGUNGEN DES WDR

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A1 ANLASS DER ERSTELLUNG UND ZIELSETZUNG DES BERICHTS

Durch den jährlichen Beteiligungsbericht stellt der WDR die Transparenz seines Engagements bei Beteiligungsunternehmen sicher. Als ein Instrument des Beteiligungsmanagements gibt dieser Bericht einen umfassenden Überblick über die wirtschaftlichen Verhält- nisse der WDR-Beteiligungen sowie deren Beziehungen zum WDR.

In den §§ 16a) bis e) des Rundfunkstaatsvertrages (RStV) wird bestimmt, wie Beziehungen zwischen Rundfunkanstalten und ihren Beteiligungsunternehmen ausgestaltet werden müssen. Darüber hinaus werden hier Form und Inhalt des Beteiligungsberichtes gere- gelt. Diese auch in das WDR-Gesetz übernommenen Regelungen werden wie folgt zusammengefasst:

\ Rundfunkanstalten dürfen kommerzielle Aktivitäten im Wettbewerb betreiben, diese sind aber durch Tochtergesellschaften wahrzunehmen und marktkonform auszugestalten. Die Aufnahme eines neuen Tätigkeitsbereichs ist genehmigungspflich- tig (§ 16a RStV sowie § 44b WDR-G). \ Rundfunkanstalten dürfen sich nur unter bestimmten Voraussetzungen an Unternehmen beteiligen. Insbesondere muss die Tätigkeit in einem sachlichen Zusammenhang mit den gesetzlichen Aufgaben stehen und ein Einfluss auf die Geschäftspoli- tik des Beteiligungsunternehmens sichergestellt sein (§ 16b RStV sowie § 45 WDR-G). \ Rundfunkanstalten müssen über ein effektives Beteiligungscontrolling verfügen und jährlich einen Beteiligungsbericht vorlegen (§ 16c RStV sowie § 45a WDR-G). Der WDR legt seinen Beteiligungsbericht unabhängig von dieser Regelung bereits seit dem Jahre 2000 vor. \ Die Kontrolle der kommerziellen Aktivitäten bei den Tochtergesellschaften erfolgt in Abstimmung mit den zuständigen Landesrechnungshöfen durch die Abschlussprüfer (§ 16d RStV sowie § 45b WDR-G). \ Haftungsübernahmen von Rundfunkanstalten für kommerzielle Töchter (insbesondere Ergebnisabführungsverträge) sind nicht mehr zulässig (§ 16e RStV sowie § 45 Abs. 5 WDR-G).

Der vom WDR gemäß § 16c RStV bzw. § 45a WDR-G jährlich seinem zuständigen Aufsichtsgremium, dem Landesrechnungshof und der Rechtsaufsicht vorzulegende Beteiligungsbericht muss seit dem Geschäftsjahr 2010 folgende Schwerpunkte haben:

a) Darstellung sämtlicher unmittelbarer und mittelbarer Beteiligungen und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für den WDR, b) gesonderte Darstellung der Beteiligungen mit kommerziellen Tätigkeiten und Nachweis der Erfüllung staatsvertraglicher Vorgaben für kommerzielle Tätigkeiten sowie c) Darstellung der Kontrolle der Beteiligungen einschließlich Vorgängen mit besonderer Bedeutung.

In der Neufassung des WDR-Gesetzes vom 02. Februar 2016 wurde in § 45a schließlich ein weiterer Schwerpunkt ergänzt:

d) Darstellung der Prüftestate bezüglich der Beteiligungen.

Die einzelnen Kapitel bzw. der Anhang des vorliegenden Berichts enthalten folgende Informationen zu den einzelnen Unternehmen:

1. Unternehmenszweck beziehungsweise Tätigkeitsfeld, 2. Kapitalausstattung und Gesellschafterstruktur, 3. Geschäftsführung sowie Aufsichtsorgane beziehungsweise Vertretung des WDR in den Organen des Tochterunternehmens, 4. satzungsmäßige Einflussmöglichkeiten des WDR, 5. Ergebnisse der Jahresabschlussprüfung inklusive Marktkonformitätsprüfung, 6. wirtschaftliche Eckdaten des Tochterunternehmens, 7. Zielsetzung des WDR im Hinblick auf die Beteiligung, 8. finanzielle Verhältnisse aus WDR-Sicht, 9. Risikolage beziehungsweise Risikoposition des WDR hinsichtlich der Beteiligung.

Die Neufassung des WDR-Gesetzes vom 02. Februar 2016 verpflichtet den WDR nach § 14a dazu, für eine größtmögliche Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit Sorge zu tragen. Zu diesem Zweck sind unter anderem auch alle gesetzlich bestimmten Berichte – wie nach § 45a WDR-G auch der Beteiligungsbericht – vom WDR in seinem Online-Angebot, wo möglich maschinenlesbar, bekannt zu machen.

Dabei ist der Schutz von personenbezogenen Daten und Betriebsgeheimnissen zu gewährleisten. Demnach orientieren sich die im Beteiligungsbericht des WDR enthaltenen Informationen zu den einzelnen Unternehmen grundsätzlich an den handelsgesetzlichen Offenlegungspflichten der jeweiligen Gesellschaft.

Der vorliegende Bericht berücksichtigt bis Ende August 2016 verfügbare Informationen.

BETEILIGUNGEN DES WDR 7

A2 BETEILIGUNGSPOLITIK DES WDR

Beteiligungen öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten an privatwirtschaftlichen Unternehmen erfolgen unter der Voraussetzung, dass sie die Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben unterstützen. Solche Beteiligungen bewegen sich allerdings vielfach in einem sen- siblen Spannungsfeld zwischen öffentlichem Auftrag und erwerbswirtschaftlichen Erwägungen. Beispielhaft besteht einerseits die Gefahr, dass die Anstalten ohne eigene Beteiligungen an Produktions- und Rechtshandelsgesellschaften an den Beschaffungsmärkten in Abhängigkeit von großen Medienkonzernen geraten. Andererseits wären zum Beispiel im Falle der Insolvenz einer Tochtergesell- schaft nachhaltig negative Imageeffekte und finanzielle Verluste möglich.

Der WDR orientiert sich bei seinen Beteiligungen – über die vorgenannten Regelungen des Rundfunkstaatsvertrages und WDR-Ge- setzes hinaus – an einem Kriterienkatalog für Beteiligungen des WDR, dem der Rundfunkrat im März 2007 zugestimmt hat.

In der Novembersitzung des Rundfunkrates in 2012 hatte die Vorsitzende des Rundfunkrates in Abstimmung mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe »Beteiligungen« und dem Vorsitzenden des Haushalts- und Finanzausschusses ein Verfahren zur Aktualisierung des Kriterienkatalogs zur Prüfung von Beteiligungen verabschiedet. Eine von der Arbeitsgruppe »Beteiligungen« überarbeitete Ver- sion des Kriterienkatalogs wurde als Beschlussvorlage vom Haushalts- und Finanzausschuss dem Rundfunkrat mit Schreiben vom 26. März 2014 zugeleitet. Der Haushalts- und Finanzausschuss empfahl dem Rundfunkrat, den Änderungen am Kriterienkatalog zuzu- stimmen. In der Sitzung vom 1. April 2014 hat der Rundfunkrat einstimmig ohne Enthaltungen den vorgelegten Änderungen im Kriteri- enkatalog zugestimmt.

Der Intendant hat im Namen der Geschäftsleitung den ersten Aufschlag der Gremien für eine Überarbeitung des Kriterienkatalogs ausdrücklich begrüßt. Er kündigte gleichzeitig an, vor einer Veröffentlichung des überarbeiteten Kriterienkatalogs im Beteiligungsbe- richt noch Überarbeitungsvorschläge des Hauses abzuwarten. Diese Vorschläge des Hauses sollten auch Änderungsnotwendigkeiten im Zuge der Überarbeitung des WDR-Gesetzes berücksichtigen und sich dort, wo dies für den WDR sinnvoll erscheint, am Vorbild des Public Corporate Governance Kodex NRW orientieren.

Bei dem im Beteiligungsbericht 2016 enthaltenen Text des Kriterienkatalogs zur Prüfung von Beteiligungen handelt es sich um eine Überarbeitung auf Grundlage verschiedener Treffen des Hauses mit der AG Beteiligungen, ihres Vorsitzenden und den Vorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat. Schwerpunkt der Diskussion war es, größtmöglichen Gleichklang zwischen den Prinzipien der Aufsicht der Gremien über die Geschäftsführung des Intendanten und der Aufsicht des Aufsichtsrates über die Geschäftsführung der 100%igen Beteiligungstochter WDR mediagroup GmbH zu erreichen.

Die Ergebnisse dieser Gespräche sollen im Weiteren in das Regelwerk (Satzung, Geschäftsordnung) der WDR mediagroup GmbH als 100%igen Tochter des WDR eingearbeitet werden. Die Beschlussfassung und Umsetzung der überarbeiteten Regelwerke erfolgt vo- raussichtlich zum Jahresende 2016.

Der Kriterienkatalog ist eine freiwillige Selbstverpflichtung des Hauses gegenüber seinen Gremien, bei der Prüfung von Beteiligungen bestimmte über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Regeln einzuhalten bzw. einzelne Gebote eher restriktiv auszulegen. Diese Selbstverpflichtung sollte auch in Zukunft im gegenseitigen Einvernehmen zwischen dem WDR und seinen Gremien weiterentwickelt werden.

Die Eckpunkte des Kriterienkatalogs sowie die in diesem Zusammenhang formulierten grundsätzlichen Anmerkungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

\ Der Unternehmensgegenstand der Beteiligung muss mit den gesetzlichen Aufgaben des WDR vereinbar sein. \ Nimmt eine Beteiligung gesetzliche Aufgaben des WDR wahr, muss dies im Vergleich zu anderen Ausgestaltungsalternati- ven zu wirtschaftlichen Vorteilen für den WDR und damit zu einer Schonung der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler führen. Der wirtschaftliche Vorteil ist in regelmäßigen Abständen durch das Beteiligungscontrolling zu überprüfen. \ Sämtliche Leistungs- und sonstige Beziehungen zwischen dem WDR und seinen kommerziellen Tochtergesellschaften müs- sen marktkonform und transparent ausgestaltet sein. Die erwähnten Neuregelungen des RStV (§§ 16a ff.) konkretisieren diese Maßgabe. \ Gemäß § 45 Abs. 1 Ziff. 2 WDR-G kann sich der WDR ausschließlich an Gesellschaften in der Rechtsform einer juristischen Person beteiligen. \ Gemäß § 45 Abs. 1 Ziff. 3 WDR-G hat die Beteiligung einen Aufsichtsrat oder ein entsprechendes Kontrollorgan vorzusehen. \ Gemäß § 45 Abs. 2 Satz 1 WDR-G hat der WDR eine angemessene Vertretung seiner Interessen sicherzustellen. Dies wird je nach Beteiligung über die Satzungsregelungen (zum Beispiel Entscheidungsquoren, Vetorechte), Beteiligungsanteil, Betei- ligungsstufen, Art der sonstigen Gesellschafter und Sitz der Beteiligung gesichert. Dabei wird der WDR grundsätzlich keine neuen Beteiligungen unterhalb der Enkelebene eingehen.

Der WDR achtet darüber hinaus auf eine gute, fachlich einwandfreie und transparente Unternehmensführung seiner 100%igen Toch- tergesellschaften (Corporate Governance).

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A3 BETEILIGUNGSMANAGEMENT DES WDR

Der WDR macht mit seinem zielorientierten Beteiligungsmanagement seinen Einfluss in den Beteiligungsunternehmen geltend. Das Beteiligungsmanagement umfasst sämtliche Regelungen und Institutionen, die für eine zielgerichtete Steuerung der WDR-Betei- ligungen erforderlich sind. Akteure des Beteiligungsmanagements sind der WDR-Intendant, die entsandten WDR-Vertreterinnen und Vertreter, die WDR-Gremienvertreterinnen und -vertreter in den Aufsichtsorganen der Beteiligungen sowie die mit Beteiligungscon- trolling (siehe unten) befassten Unternehmenseinheiten.

Das Beteiligungsmanagement stellt sicher, dass sich die Aktivitäten der Beteiligungsunternehmen im Rahmen der für den WDR gel- tenden gesetzlichen Zielvorgaben bewegen und für den WDR wirtschaftlich sind. Ferner ermöglicht es im Sinne eines Risikomana- gements einen Schutz vor Vermögens- und Reputationsschäden. Es sorgt schließlich für eine transparente und marktkonforme Ausgestaltung der Beziehungen zwischen WDR und seinen Beteiligungen.

In § 16c RStV und § 45a WDR-Gesetz wird eine ausdrückliche gesetzliche Verpflichtung der Rundfunkanstalten normiert, ein effekti- ves Controlling über ihre Beteiligungen einzurichten. In diesem Zusammenhang hat der Intendant das zuständige Aufsichtsgremium regelmäßig über wesentliche Vorgänge in den Beteiligungsunternehmen und insbesondere über deren finanzielle Entwicklung zu unterrichten. Der Verwaltungsrat ist zuständig für die Kontrolle der Beteiligung an Unternehmen und der kommerziellen Tätigkeiten (WDR-G, § 21 Abs. 2 i.V. m. §§ 45a und b).

Als Teilfunktion des Beteiligungsmanagements arbeitet das Beteiligungscontrolling den WDR-Vertreterinnen und Vertretern sowie der Geschäftsleitung zu. Es unterstützt sie bei ihrer Aufgabe, die Ziele der Tochterunternehmen mit den WDR-Unternehmenszielen zu koordinieren beziehungsweise Planung, Kontrolle und Informationsversorgung hinsichtlich der Beteiligungen mit den vom WDR festzulegenden Zieldimensionen abzustimmen. Es nimmt in diesem Zusammenhang vor allem koordinierende und entscheidungsun- terstützende Funktionen wahr.

Die Akteure des Beteiligungscontrollings sind die in der Verwaltungsdirektion angesiedelte federführende Hauptabteilung (HA) Finanzen, die jeweils für die Tochtergesellschaft zuständigen Fachabteilungen sowie die in der Intendanz angesiedelte Abteilung Un- ternehmensplanung & Strategie. Das Beteiligungscontrolling der Verwaltungsdirektion hat in diesem Zusammenhang die Aufgabe, die Beiträge des jeweiligen Beteiligungsunternehmens zur Erreichung der WDR-Unternehmensziele anhand quantitativer und qualitativer Informationen zu verdeutlichen und damit zur zielorientierten Steuerung der Tochterunternehmen beizutragen. Die zuständigen WDR-Bereiche koordinieren das laufende Geschäft der Tochterunternehmen beziehungsweise stimmen die für den WDR relevanten strategischen Aspekte mit der jeweiligen Geschäftsleitung ab.

Die einschlägigen WDR-internen Regelungen für das Beteiligungscontrolling finden sich in der Satzung, der Geschäftsordnung sowie in einer 2008 in Kraft gesetzten und im Jahre 2011 vor dem Hintergrund der geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen aktuali- sierten Arbeitsanweisung des Leiters der HA Finanzen zu Zielen, Aufgaben, Standards und Verfahren des Beteiligungscontrollings des WDR. Auf aktuelle Maßnahmen zur weiteren Optimierung des Beteiligungsmanagements im WDR wird in Teil B dieses Berichtes ein- gegangen.

A4 ÜBERSICHT ÜBER DIE BETEILIGUNGEN DES WDR

Als unmittelbare WDR-Beteiligungsunternehmen im Sinne dieses Beteiligungsberichts gelten Kapitalgesellschaften und rechtlich selbstständige Gemeinschaftseinrichtungen, an denen der WDR Geschäftsanteile hält. Dabei ist die Höhe des WDR-Anteils unerheb- lich.

Berichtsrelevante mittelbare Beteiligungen sind Tochtergesellschaften derjenigen Beteiligungsunternehmen, an denen der WDR einen Anteil von mehr als 50% hält. Zurzeit sind dies die Töchter und Beteiligungsgesellschaften der WDR mediagroup GmbH. Über diese Gesellschaften wird in separaten Kapiteln berichtet.

Die Berichterstattung über Tochtergesellschaften von Beteiligungsunternehmen mit einer WDR-Beteiligung von weniger als 50% wird in die Kapitel über die jeweilige Muttergesellschaft integriert.

Ausgangspunkt für privatwirtschaftliche Unternehmensbeteiligungen des WDR mit gewerblichem oder sonstigem wirtschaftlichen Zweck ist immer der sachliche Zusammenhang mit den gesetzlichen Aufgaben des WDR (vgl. § 16b Abs. 1 RStV/§ 45 Abs. 1 WDR-Ge- setz). Gemäß der oben beschriebenen gesetzlichen Anforderungen unterscheidet der vorliegende Bericht zwischen kommerziellen und nicht kommerziellen Beteiligungen.

Die nachstehende Tabelle enthält die Beteiligungsunternehmen des WDR (Stand 31.12.2015). Nähere Angaben zu den wirtschaftli- chen Eckdaten sowie den für den WDR-Haushalt maßgeblichen finanzwirtschaftlichen Vorgängen finden sich im jeweils angegebenen Kapitel des Abschnitts C.

BETEILIGUNGEN DES WDR 9

BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN DES KAPITEL ANTEIL STAMM- BUCHWERT WDR WDR PER 31.12.2015 IN T€ / % KAPITAL ERGEBNIS 1 WDR mediagroup GmbH, Köln C1 100,00% 6.500 6.500 31.532 1.1 WDR mediagroup dialog GmbH, Köln C1.1 100,00% 50 50 0 1.2 WDR mediagroup digital GmbH, Köln C1.2 100,00% 100 1.570 0 1.3 RC Release Company GmbH C1.3 100,00% 100 150 0 1.4 Autentic Distribution GmbH, Köln C1.4 50,00% 100 50 0 1.5 Bavaria Film GmbH, München C1.5 33,35% 29.990 10.302 0 1.6 Der >Audio< Verlag GmbH, Berlin C1.6 22,50% 750 600 0 1.7 ARD-Werbung SALES&SERVICES GmbH, C1.7 11,11% 135 10 0 Frankfurt a.M. 1.8 DEGETO Film GmbH, Frankfurt am Main C1.8 11,11% 113 13 0 1.9 German Broadcasting Centre Brussels S.P.R.L., C3 5,00% 10.600 660 0 Brüssel 2 WDR Gebäudemanagement GmbH i.L., Köln C2 100,00% 2.000 0 0 3 German Broadcasting Centre Brussels S.P.R.L., C3 95,00% 10.600 12.079 570 Brüssel 4 CIVIS medien stiftung GmbH, Köln C4 58,00% 25 15 0 5 Digital Radio West GmbH i.L., Königswinter C5 50,00% 50 0 0 6 Film- und Medienstiftung NRW GmbH, Düs- C6 40,00% 26 10 15 seldorf 7 DER DEUTSCHE FERNSEHPREIS GmbH, Köln C7 25,00% 28 7 0 8 radio NRW GmbH, Oberhausen C8 24,90% 5.200 1.295 149 9 ARD.ZDF medienakademie gGmbH, Nürnberg C12.1 16,80% 100 17 0 10 ARTE Deutschland TV GmbH, Baden-Baden C12.2 11,00% 256 28 0 11 KölnMusik Betriebs- und Servicegesellschaft C9 10,07% 285 29 0 mbH, Köln 12 Grimme-Institut GmbH, Marl C10 10,00% 200 42 0 13 Institut für Rundfunktechnik GmbH, München C12.3 9,29% 140 13 0 14 Deutsches Rundfunkarchiv, gem. Stiftung b.R., C12.4 7,14% 36 3 0 Frankfurt a.M. / Babelsberg 15 SportA Sportrechte- u. Marketing-Agentur C12.5 5,56% 540 30 0 GmbH, München 16 Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg C12.6 1,84% 15.374 79 0 17 ERTICO S.C., Brüssel C11 0,91% 68 1 0

Die Tabelle auf der folgenden Seite ist ebenfalls nach der Höhe des WDR-Geschäftsanteils sortiert und enthält einen groben Über- blick über Zielsetzungen der Beteiligungsunternehmen des WDR und seiner Tochterunternehmen. Es dominieren Ziele in Bezug auf Programmbeschaffung, -herstellung, -vermarktung und -verbreitung. Zum Tätigkeitsbereich »Programmvermarktung« wird neben der Programmverwertung – im weiteren Sinne – auch die Vermarktung von Werbezeiten im Programm sowie die Realisierung von Einnahmen auf Drittmärkten (Merchandising und Licensing) gezählt.

In der rechten Spalte findet sich eine Klassifikation der jeweiligen Gesellschaft als »kommerzielles« oder »nicht-kommerzielles« Un- ternehmen. Als nicht-kommerzielle Beteiligungen werden nur solche Unternehmen definiert, die ausschließlich für den WDR tätig sind beziehungsweise keine Leistungen für Dritte erbringen oder kulturelle, nicht-kommerzielle Zielsetzungen verfolgen.

In der Tabelle werden von aktuell 17 Beteiligungsunternehmen insgesamt acht Gesellschaften der Kategorie »Programm« zugeordnet. Vier Gesellschaften werden wegen ihres weitergehenden kulturellen Tätigkeitsfeldes der Kategorie »Kultur« zugeordnet. Die inhaltli- chen Kategorien sind nicht trennscharf, können aber die Nähe der Beteiligungen zum Kerngeschäft des WDR beziehungsweise zum Rundfunkauftrag verdeutlichen.

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GESELLSCHAFT ANTEIL TÄTIGKEITSFELD ZIELSETZUNG KLASSIFIKATION 1 WDR mg 100,00% PROGRAMM Werbevermarktung kommerziell 2 GMG i.L. 100,00% INFRASTRUKTUR Gebäudemanagement nicht kommerziell 3 GBCB 95,00% INFRASTRUKTUR Studio Brüssel nicht kommerziell 4 CIVIS 58,00% KULTUR Ausrichtung CIVIS-Preis nicht kommerziell 5 DRW i.L. 50,00% PROGRAMM Programmverbreitung kommerziell 6 Filmstiftung 40,00% PROGRAMM Filmförderung nicht kommerziell 7 DFP 25,00% PROGRAMM Ausrichtung Fernsehpreis nicht kommerziell 8 radioNRW 24,90% PROGRAMM Werbevermarktung kommerziell 9 Medienakademie 16,80% QUALIFIKATION Schulungen Technik kommerziell 10 ARTE 11,00% PROGRAMM Europäischer Kulturkanal nicht kommerziell 11 KölnMusik 10,07% KULTUR Konzertveranstaltung nicht kommerziell 12 GI 10,00% KULTUR Ausrichtung Grimmepreis kommerziell 13 IRT 9,29% TECHNOLOGIE Forschung & Entwicklung kommerziell 14 DRA 7,14% KULTUR Rundfunkarchiv nicht kommerziell 15 SportA 5,56% PROGRAMM Programmbeschaffung kommerziell 16 dpa 1,84% PROGRAMM Programmbeschaffung kommerziell 17 ERTICO 0,91% TECHNOLOGIE Forschung & Entwicklung nicht kommerziell

Der laut Staatsvertrag vorgesehene Nachweis (vgl. § 16c Abs. 2 RStV/§ 45a Abs. 2 S. 2 Ziff. 2 WDR-Gesetz) der Erfüllung der Vorga- ben für kommerzielle Tätigkeiten wird im vorliegenden Beteiligungsbericht durch entsprechende Informationen in den Kapiteln zu den jeweiligen Beteiligungsgesellschaften geführt. Insgesamt ist festzuhalten, dass sich aus den Prüfungen keine Feststellungen erge- ben haben, die Zweifel an der marktkonformen Ausgestaltung der Leistungsbeziehungen aufkommen ließen.

Im Übrigen sind – wie bisher – im Beteiligungsbericht dokumentierte Informationen abgestuft dargestellt. Bei dem 100%igen Toch- terunternehmen WDR mg (C1) inklusive der Tochtergesellschaften (C1.1 ff.) erfolgt eine ausführliche Berichterstattung. Bei den wei- teren Gesellschaften werden die wesentlichen Informationen soweit möglich in komprimierter Form wiedergegeben. Mit Blick auf Interessen von Mitgesellschaftern muss der Umfang der Angaben teilweise auf wenige aus den veröffentlichten Geschäftszahlen ab- leitbare Eckdaten beschränkt werden.

B WESENTLICHE ENTWICKLUNGEN SEIT DEM LETZTEN BERICHT

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Im Folgenden werden die wesentlichen übergreifenden Entwicklungen (B1) sowie wichtige Vorgänge bei den Beteiligungsunterneh- men dargestellt (B2). Für Einzelheiten zu den WDR-Töchtern und -Beteiligungen wird auf das jeweilige Kapitel verwiesen. Darüber hinaus werden neue Beteiligungen (B3) erläutert:

B1 ÜBERGREIFENDE ENTWICKLUNGEN

a) Freiwillige Marktkonformitätsprüfung des WDR Kommerzielle Tätigkeiten mit nur geringer Marktrelevanz können durch die Rundfunkanstalten selbst erbracht werden. Die Voraus- setzungen hierfür sind in § 16a RStV und § 44b WDR-G geregelt. Die Rundfunkanstalten müssen demnach sicherstellen, dass alle Leis- tungsbeziehungen marktkonform ausgestaltet sind und eine Quersubventionierung durch Beitragsgelder ausgeschlossen ist. Zur Sicherstellung der Transparenz muss eine getrennte Buchführung für die kommerziellen Tätigkeiten eingerichtet werden.

Der WDR hat im Zuge des Prüferwechsels zur Jahresabschlussprüfung 2015 erneut eine freiwillige Marktkonformitätsprüfung beauf- tragt. Die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat Anfang 2016 die im WDR verbliebenen kommerziellen Restaktivitäten geprüft. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Infrastrukturleistungen des WDR für die WDR mediagroup GmbH, die Bun- desliga-Auftragsproduktionen für die ARD-Werbegesellschaften und die Veranstaltungen der WDR-Klangkörper. Darüber hinaus wur- den die kommerziellen Tätigkeiten ohne Marktrelevanz wie zum Beispiel die Dritterlöse der Kantine und der Verkauf von Investitionsgütern hinsichtlich der marktkonformen Ausgestaltung geprüft.

Ende Juni 2016 hat die Prüfungsgesellschaft ihre Stellungnahme zur Umsetzung einer freiwilligen Marktkonformitätsprüfung für das Geschäftsjahr 2015 vorgelegt. Im Ergebnis halten die Prüfer fest, dass nach ihrer Einschätzung die durchgeführten Maßnahmen des Westdeutschen Rundfunks zur Einhaltung der staatsvertraglichen Vorlagen zur Marktkonformität i. S. d. §§ 16 a bis e RstV als sachge- recht zu erachten sind. Die Prüfungsgesellschaft bestätigt die marktkonforme Ausgestaltung der kommerziellen Restaktivitäten inner- halb des WDR. Der Bericht empfiehlt außerdem für den Fall, dass künftig Zweifelsfragen auftauchen, unabhängige Rechtsgutachten einzuholen. Der Prüfbericht wurde dem LRH NRW zur Kenntnisnahme übermittelt.

b) Beteiligungsrelevante Änderungen aus der Novellierung des WDR-Gesetzes Das neue WDR-Gesetz, das der nordrhein-westfälische Landtag in seiner Sitzung am 27. Januar 2016 verabschiedet hat, enthält insbe- sondere drei bedeutsame Neuregelungen mit beteiligungsrelevanten Auswirkungen:

§ 6a Inhalte von Werbung und Teleshopping, Kennzeichnung, Sponsoring, Einfügung der Werbung Ab dem 01.01.2017 ist im Hörfunk des WDR Werbung im Umfang von insgesamt bis zu 75 Minuten werktäglich im Jahresdurchschnitt zulässig; Werbung darf in bis zu zwei Hörfunkprogrammen platziert werden. Ab dem 01.01.2019 ist im Hörfunk des WDR Werbung im Umfang von insgesamt bis zu 60 Minuten werktäglich im Monatsdurchschnitt zulässig; Werbung darf nur in einem Hörfunkprogramm platziert werden.

§ 45 Beteiligung an Unternehmen (2) … Die Entsendung von Vertreterinnen oder Vertretern des WDR in das jeweilige Aufsichtsgremium erfolgt durch die Intendantin oder den Intendanten auf Grundlage eines gemeinsamen Vorschlags des Rundfunkrats und des Verwaltungsrats. Soweit dies nach Beteiligungsumfang und Gesellschaftszweck möglich und angemessen ist, soll eine angemessene Anzahl von Mitgliedern des Verwaltungsrats und des Rundfunkrats in das Aufsichtsgremium entsandt werden. Der Anteil der gemäß § 15 Absatz 2, § 15 Ab- satz 3 Nummer 9 entsandten Mitglieder des Rundfunkrats sowie der § 20 Absatz 5 unterfallenden Mitglieder des Verwaltungsrats an den durch den WDR in die Aufsichtsgremien der Beteiligungsunternehmen entsandten Personen darf je Aufsichtsgremium ein Drittel nicht überschreiten. Die Auswahl soll den Geschäftszweck des Beteiligungsunternehmens und die Zuständigkeiten der Gremien be- rücksichtigen. Ihre Amtszeit im Aufsichtsgremium hat mit der Beendigung ihrer Mitgliedschaft im Rundfunkrat oder im Verwaltungs- rat beziehungsweise des Beschäftigungsverhältnisses beim WDR zu enden.

§ 47 Zweckbindung zusätzlicher Rundfunkbeitragsmittel Der WDR erhält 50 Prozent (bisher 45 Prozent) aus dem Anteil an dem einheitlichen Rundfunkbeitrag nach § 10 Rundfunkfinanzie- rungsstaatsvertrag in Verbindung mit § 40 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag und den ihm nach § 116 Abs. 1 Satz 2 LMG NRW zustehenden Anteil. Er verwendet diese Mittel im Rahmen seiner Aufgaben

1. in Höhe von 90 Prozent jährlich für die Film- und Hörspielförderung der „Film- und Medienstiftung NRW GmbH“, 2. in Höhe von 4 Prozent jährlich für die Förderung von Aus- und Weiterbildung durch die „Film- und Medienstiftung NRW GmbH“, 3. in Höhe von 6 Prozent jährlich für die Förderung von Medienentwicklung, Medienqualität und Medienbildung durch die „Grimme-Institut GmbH“.

Durch Gesellschaftsvertrag ist sicherzustellen, dass Beitragsmittel des WDR nur im Rahmen seiner Aufgaben verwendet werden.

WESENTLICHE ENTWICKLUNGEN SEIT DEM 13 LETZTEN BERICHT

Für Einzelheiten zu den Auswirkungen bei den Beteiligungsgesellschaften wird auf Teil B2 bzw. die einzelnen Kapitel in Teil C dieses Berichtes verwiesen. c) Weiterentwicklung des WDR-Beteiligungsmanagements Die Regelwerke zum Beteiligungsmanagement sollen – soweit einschlägig – um zusätzliche Aspekte aus dem Public Corporate Governance Kodex ergänzt werden. Ziel ist es, die WDR-Instrumente zum Beteiligungsmanagement grundsätzlich an einem weitge- hend standardisierten Maßstab auszurichten. Hierdurch soll das Beteiligungsmanagement noch transparenter und die Rolle des WDR als Anteilseigner sowie der WDR-Vertreter als Mitglieder in den Aufsichtsgremien der Beteiligungen klarer werden.

B2 WESENTLICHE ENTWICKLUNGEN BEI DEN BETEILIGUNGEN

In diesem Kapitel werden die wesentlichen Entwicklungen bei den Beteiligungen zusammenfassend dargestellt. Für Einzelheiten wird auf die Kapitel in Teil C dieses Berichtes verwiesen.

ZU C1 WDR MEDIAGROUP GMBH, KÖLN (100,00% DIREKT)

KENNZAHLEN IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 80.844 82.479 80.572 –1.907 –2,3% 2 Eigenkapital 22.224 18.741 19.032 291 1,6% 3 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 179 176 179 3 1,7%

4 Umsatzerlöse 97.508 102.066 98.354 –3.712 –4% 5 Ergebnis nach Ertragssteuern 11.512 7.198 5.400 –1.798 –25%

6 Ausgeschütteter Gewinn an WDR 11.512 7.198 5.400 –1.798 –25% 7 Abgabe § 3 Abs. 2c WDR-Satzung 21.003 22.725 21.392 –1.333 –6% 8 Steuerumlage 4.933 5.171 5.004 –167 –3% 9 Ergebnisbeitrag für den WDR 37.448 35.094 31.796 –3.298 –9%

10 Erträge im WDR-HH 35.526 38.578 31.532 –7.046 –18%

Ergebnisbeitrag der WDR mediagroup GmbH Der WDR weist im Haushalt 2015 einen Ergebnisbeitrag aus der WDR mediagroup GmbH in Höhe von 31,5 Mio € aus. Hiervon entfal- len 21,4 Mio € auf die Abgabe gemäß § 3 Abs. 2c der WDR-Satzung. Die weiteren Erträge setzen sich zusammen aus der Restausschüt- tung für 2014 in Höhe von 0,3 Mio €, der Vorabausschüttung für 2015 in Höhe von 4,8 Mio € sowie der Steuerumlage in Höhe von rund 5,0 Mio €. Die Steuerumlage ist ergebnisneutral, da ihr Aufwendungen in gleicher Höhe im Einzelplan L gegenüberstehen.

Im Haushaltsjahr 2016 erfolgte bereits die Ausschüttung des restlichen Gewinns aus dem Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 0,6 Mio €.

Ausblick auf das Jahr 2016 Für das laufende Jahr 2016 rechnet die WDR mediagroup GmbH laut aktueller Hochrechnung mit Nettoumsätzen in Höhe von 106,1 Mio € (Plan 104,7 Mio €). Der mögliche zur Ausschüttung kommende Ergebnisbeitrag der WDR mg zum WDR-Haushalt in 2016 soll sich demnach – bei angenommener phasengleicher Ausschüttung – auf insgesamt rund 34,0 Mio € (Plan 31,7 Mio €) vor Steuern belaufen. Hierbei wurde allerdings bereits eine Ausschüttungssperre in Höhe von 3,95 Mio € berücksichtigt, die sich aus den neuen gesetzlichen Bewertungsregelungen für Pensionsrückstellungen ergibt. Die Höhe der Ausschüttungssperre ergibt sich aus dem Un- terschiedsbetrag aus der Berechnung der Gutachten nach dem 7-Jahres-Durchschnittszinssatz und dem 10-Jahres-Durchschnittszins- satz.

Der WDR ging in seinem Haushalt für 2016 noch von einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 35,5 Mio € aus.

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Auswirkungen der Werbezeitenreduzierung im Hörfunk Die vom nordrhein-westfälischen Landtag in seiner Sitzung am 27. Januar 2016 verabschiedete Neufassung des WDR-Gesetzes sieht eine stufenweise Reduzierung der werktäglichen Werbezeit von bisher 90 Minuten im Jahresschnitt auf drei Hörfunkwellen auf dann 75 Minuten im Jahresschnitt auf zwei Hörfunkwellen ab 2017 sowie auf 60 Minuten im Monatsdurchschnitt auf einer Hörfunkwelle ab 2019 vor.1

Insgesamt wird dadurch ein Rückgang der Werbeerträge des WDR um 59,8 Mio € für den Zeitraum 2017-2020 (im Vergleich zu den letztjährigen Werten aus der Mittelfristigen Finanzplanung) erwartet. Der Ergebnisbeitrag für den WDR wird voraussichtlich von 35,5 Mio € in 2016 auf 20,4 Mio € in 2020 sinken. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung erfolgt eine umfangreiche Untersuchung von Maßnahmen zur Neuausrichtung der WDR mg, durch die der Betrag zumindest teilweise kompensiert werden soll.

ZU C1.2 WDR MEDIAGROUP DIGITAL GMBH, KÖLN (100,00% ÜBER WDR MG)

KENNZAHLEN IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 6.911 8.591 8.704 113 1,3% 2 Eigenkapital 1.865 1.525 1.225 –300 –19,7% 3 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 220 276 280 4 1,4%

4 Umsatzerlöse 15.886 17.527 17.735 208 1% 5 Ergebnis nach Ertragssteuern 497 157 –143 –300 >100%

Ergebnisentwicklung im vergangenen Geschäftsjahr Die Gesellschaft erzielte in 2015 bei steigenden Umsätzen einen Jahresfehlbetrag von -143 T€ (Vj. Jahresüberschuss von 157 T€). Der Umsatzanstieg ergibt sich im Wesentlichen aus den Bereichen IT Infrastruktur- und Applikationsbetrieb (+1.000 T€) sowie Audio- Video-Technik (+200 T€). Gegenläufig entwickelten sich dagegen die Bereiche Archiv-Dienstleistungen und Barrierefreie Medien. Im Bereich der Archiv-Dienstleistungen nahmen die Umsatzerlöse aufgrund des geänderten Auftrages im Bereich Filmsicherung & Ser- vice um -700 T€ ab. Der Umsatz im Bereich der Barrierefreien Medien ging aufgrund des Wegfalls des Auftrages für die Untertitelung des ZDF Morgenmagazins um -300 T€ zurück.

Auf der Aufwandsseite stehen dem Umsatzanstieg hauptsächlich um +764 T€ höhere Personalaufwendungen im Vergleich zum Vor- jahr gegenüber. Diese sind im Wesentlichen bedingt durch Tariferhöhungen und eine Zunahme der im Jahresdurchschnitt beschäftig- ten Mitarbeiter von 276 auf 280. Ursächlich für den Anstieg ist der Kapazitätsausbau in den Geschäftsfeldern Managed Workplace und IT Infrastruktur- und Applikationsbetrieb.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit einem Volumen von 3.258 T€ (Vj. 2.979 T€) um +279 T€ über dem Vorjahres- wert, im Wesentlichen bedingt durch höhere Rechts- und Beratungskosten für das neue Geschäftsfeld IT-Infrastruktur und Applikati- onsbetrieb. Mitarbeiter für den Bereich mussten rekrutiert werden und starteten später als geplant. Externe Ressourcen wurden zur Erbringung der Leistung eingesetzt und sorgten für einen Know How Transfer.

Ausblick auf die Jahre 2016 und 2017 Für das laufende Geschäftsjahr 2016 geht die Gesellschaft bei steigenden Umsätzen (auf voraussichtlich 21.275 T€) von einem Jahres- fehlbetrag von -8 T€ aus. Trotz der Schließung des Standortes Ossendorf erwartet die Gesellschaft durch den weiteren Ausbau der Dienstleistungen im Bereich des IT Infrastruktur- und Applikationsbetriebes ab 2017 wieder ein positives Jahresergebnis.

1 Vgl. § 6a WDR-Gesetz

WESENTLICHE ENTWICKLUNGEN SEIT DEM 15 LETZTEN BERICHT

ZU C1.5 BAVARIA FILM GMBH, MÜNCHEN (33,35% ÜBER WDR MG)

KENNZAHLEN IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 13/14 14/15 15/16 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 127.830 124.473 125.317 844 0,7% 2 Eigenkapital 63.264 59.493 61.113 1.620 2,7% 3 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 288 285 295 10 3,5%

4 Umsatzerlöse 16.514 16.392 16.467 75 0% 5 Ergebnis nach Ertragssteuern 4.638 728 3.869 3.141 >100%

Ergebnisentwicklung im vergangenen Geschäftsjahr Die Bavaria Film GmbH erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015/16 einen Jahresüberschuss in Höhe von 3.869 T€. Die deutliche Steige- rung im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf den Wegfall der im Vorjahr vorgenommenen Abschreibungen im Beteiligungsbe- reich von 4.024 T€ zurückzuführen. Das Beteiligungsergebnis der Bavaria als Summe aller Gewinnabführungen bzw. -ausschüttungen, Verlustübernahmen sowie ergebniswirksamen Anpassungen der Beteiligungsbuchwerte liegt mit 8.401 T€ um 1.959 T€ über dem Vor- jahresergebnis. Die Umsatzerlöse der Bavaria Film liegen mit 16.497 T€ nahezu auf Vorjahresniveau.

Wesentliche Veränderungen im Beteiligungsportfolio Die Bavaria Film hat die Struktur ihrer Geschäftsfelder zum Geschäftsjahr 2015/16 überarbeitet und sich eine neue Konzernstruktur gegeben. Die neue Struktur umfasst die drei Geschäftsbereiche „Content“, „Rights & Distribution“ und „Studio & Services“ sowie die Segmente „Finanzbeteiligungen“ und „Immobilien“. Die drei Geschäftsbereiche werden durch rechtlich selbstständige Steuerungsein- heiten geführt, an denen die Bavaria Film GmbH jeweils die Mehrheit des Anteilsbesitzes hält. Es handelt sich um die Bavaria Film Content GmbH (100%), die Bavaria Media GmbH (100 %) sowie die Bavaria Studios & Production Services GmbH (62,4 %).

Weitere Beteiligungsunternehmen werden im Segment Finanzbeteiligungen geführt oder sind nicht mehr operativ tätig (Rubrik Sons- tige). Die Finanzbeteiligungen sind i. W. Minderheitsbeteiligungen bzw. Gesellschaften außerhalb des Kerngeschäfts der Bavaria Film GmbH, die den drei operativen Geschäftsbereichen nicht zugeordnet werden können.

Die weiteren Veränderungen in der Beteiligungsstruktur der Bavaria im Vergleich zum Vorjahresbericht lassen sich folgendermaßen erläutern:

Es sind folgende Beteiligungen entfallen, da die Liquidation abgeschlossen ist: Germanys Gold Plattform GmbH i. L., Berlin, der Bavaria-Anteil betrug 5% German united distributors Programmvertriebs GmbH i. L., Köln, der Bavaria-Anteil betrug 40%. Bavariapool International Coproductions GmbH, Grünwald, der Bavaria-Anteil betrug 50%.

Des Weiteren ist folgende Beteiligung entfallen: Maran Film GmbH, Baden-Baden. Der Bavaria-Anteil betrug 49%. Die Anteile wurden veräußert an den Mitgesellschafter SWR Media Services GmbH.

Folgende Umbenennungen wurden vollzogen: Die Bavaria Fernsehbeteiligungs GmbH wurde in Bavaria Content GmbH umfirmiert. Die Bavaria Film Partners GmbH wurde in Bavaria Fernsehproduktion GmbH Köln umfirmiert. Die Bavaria Filmverleih- und Produktions-GmbH wurde in Bavaria Fernsehproduktion GmbH Grünwald umfirmiert. Die Rubicon Filmproduktion GmbH, Berlin wurde in Bavaria Fernsehproduktion GmbH Berlin umfirmiert.

Aktuelle Entwicklungen Bavaria Studios & Production Services GmbH Das Bundeskartellamt hatte im Sommer 2015 auf Kronzeugenantrag der MMC Studios Köln GmbH gegen die Studio Berlin Adlershof (SBA) GmbH, ihre Schwestergesellschaft Studio Berlin Broadcast GmbH sowie die Bavaria Studios & Production Services GmbH Ver- fahren wegen des Verdachts kartellrechtswidriger Preis- und Angebotsabsprachen bei Auftragsvergaben durch Fernsehsender und Produktionsfirmen im Zeitraum von 2011 bis Jahresbeginn 2014 eingeleitet. Die Verfahren konnten im Juli 2016 mit dem Bundeskar- tellamt im Rahmen einvernehmlicher Verfahrensabschlüsse (sog. „Settlement“) beendet werden. Das Bundeskartellamt hat gegen die Studiobetreiber Bußgelder in einer Höhe von insgesamt rund 3,1 Mio € wegen der Beteiligung an einem kartellrechtlich unzulässigen Informationsaustausch verhängt. Der weitergehende Anfangsverdacht des Bundeskartellamts über kartellrechtswidrige Preis- und

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Angebotsabsprachen sowie Kundenzuordnungen (bei der Vermietung von Studios für TV- und Filmproduktionen) wurde von der Be- hörde nicht aufrechterhalten. Bei der Bußgeldfestsetzung wurde zudem berücksichtigt, dass die Unternehmen jeweils während des gesamten Verfahrens umfassend mit dem Bundeskartellamt kooperiert haben.

Die Bavaria Studios & Production Services GmbH wird das gegen sie verhängte Bußgeld akzeptieren und hatte im Jahresabschluss zum 31. Januar 2016 Vorsorge in ausreichender Höhe getroffen. Das Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Geschäftsführer ist weiterhin anhängig.

ZU C1.8 DEGETO FILM GMBH, FRANKFURT A.M. (11,11% ÜBER WDR MG)

KENNZAHLEN IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 18.143 23.329 17.077 –6.252 –27% 2 Eigenkapital 1.018 269 107 –162 –60% 3 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 76 84 91 7 8%

4 Umsatzerlöse 10.420 13.002 12.895 –107 –1% 5 Ergebnis nach Ertragssteuern 1.249 –749 –162 587 78%

Ergebnisentwicklung Die DEGETO erzielte 2015 einen Jahresfehlbetrag von -162 T€. Hier hat sich neben einem Rückgang der Umsatzerlöse ein deutlicher Anstieg der Personalaufwendungen ausgewirkt. In der Gesamtschau reduziert sich zwar der Jahresfehlbetrag nach Steuern um 587 T€, allerdings war das Vorjahr durch Sondereffekte aus dem Abschluss der Betriebsprüfung negativ beeinflusst. Das Ergebnis der gewöhn- lichen Geschäftstätigkeit verschlechtert sich hingegen deutlich gegenüber 2014. Für das Jahr 2016 rechnet die DEGETO lt. Wirt- schaftsplan bei erhöhten Umsatzerlösen von 14.991 T€ wieder mit einem positiven Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 203 T€.

Strukturelle Veränderungen der DEGETO – Abschlussbericht der AG DEGETO Im Frühjahr 2016 hat eine von den Intendantinnen und Intendanten der Landesrundfunkanstalten eingesetzte Arbeitsgruppe zur Struktur der DEGETO ihren Abschlussbericht vorgelegt. Im Wesentlichen sind folgende Ergebnisse hervorzuheben, die die zukünftige Arbeit der DEGETO beeinflussen werden: Die Finanzierung der DEGETO-Betriebskosten wird von einem prozentualen Zuschlagssatz auf die Programmbeschaffungsumsätze hin zu einer festen Kommissionsvergütung auf Basis der geplanten Betriebskosten umgestellt. Hintergrund der Verfahrensänderung war, dass die Betriebskostenfinanzierung bisher unmittelbar von den Programmbeschaffungs- umsätzen abhängig war. Etatreduzierungen bei den Umsätzen haben sich auch in der Betriebskostenfinanzierung ausgewirkt. In der Folge war die auskömmliche Finanzierung der Betriebskosten nicht immer sichergestellt. Mit der Entkopplung der Betriebskostenfi- nanzierung von den Beschaffungsumsätzen besteht diese Abhängigkeit nicht mehr. Das modifizierte Kommissionsmodell wird ab 2017 praktiziert.

Zur Wiederherstellung des Gesellschaftsvermögens erfolgt eine Kapitalerhöhung von derzeit 112,5 T€ um 2,0 Mio € auf 2,1 Mio €. Pro Gesellschafter sind 222,5 T€ zu übernehmen. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung haben im Juni 2016 den Empfeh- lungen der Arbeitsgruppe zugestimmt. Die Kapitalerhöhung wird im Laufe des zweiten Halbjahres 2016 je nach Zuständigkeit auch den Gremien der Landesrundfunkanstalten bzw. Werbegesellschaften zur Zustimmung vorgelegt. Des Weiteren soll ein Darlehen des Hessischen Rundfunks als Sitzanstalt der DEGETO in einer Größenordnung von 3,0 Mio € insbesondere den steigenden Liquiditäts- bedarf durch die Investitionen für die IT-Projekte der DEGETO finanzieren.

WESENTLICHE ENTWICKLUNGEN SEIT DEM 17 LETZTEN BERICHT

ZU C6 FILM- UND MEDIENSTIFTUNG NORDRHEIN-WESTFALEN GMBH, DÜSSELDORF (40,00% DIREKT)

KENNZAHLEN IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 1.188 1.465 1.393 –72 –5% 2 Eigenkapital 475 482 451 –31 –6% 3 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 42 52 50 –2 –4%

4 Erträge (Gesellschafterbeiträge, Zuschüsse) 7.480 7.217 7.205 –12 –0% 5 Ergebnis nach Ertragssteuern 38 45 14 –31 –69%

Auswirkungen des neuen WDR-Gesetzes Aufgrund der Neufassung des § 47 WDR-G erhält der WDR ab dem Haushaltsjahr 2017 50 Prozent (bisher 45 Prozent) aus dem Anteil am einheitlichen Rundfunkbeitrag nach § 10 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag in Verbindung mit § 40 Abs. 2 Rundfunkstaatsver- trag und den ihm nach § 116 Abs. 1 Satz 2 LMG NRW zustehenden Anteil.

Der WDR verwendet die zusätzlichen Mittel im Rahmen seiner Aufgaben in Höhe von 90 Prozent jährlich für die Film- und Hörspiel- förderung der „Film- und Medienstiftung NRW GmbH“. Der prozentuale Anteil der Mittel für die Film- und Hörspielförderung bleibt somit auch ab 2017 konstant.

Zusätzlich erhält die „Film- und Medienstiftung NRW GmbH“ jedoch ab 2017 einen weiteren Anteil in Höhe von 4 Prozent jährlich für die Förderung von Aus- und Weiterbildung. Sämtliche für die Filmförderung bestimmte Beitragsmittel und daraus abgeleiteten Er- träge werden zweckgebunden verausgabt bzw. an die Filmstiftung weitergereicht.

Die verbleibenden 6 Prozent erhält das Grimme-Institut (s.u.).

ZU C10 GRIMME-INSTITUT GESELLSCHAFT FÜR MEDIEN, BILDUNG UND KULTUR MBH, MARL (10,00% DIREKT)

KENNZAHLEN IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 519 606 391 –215 –35% 2 Eigenkapital 296 308 213 –95 –31% 3 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 35 30 28 –2 –7%

4 Umsatzerlöse 2.707 2.786 2.883 97 3% 5 Ergebnis nach Ertragssteuern 0 11 –95 –106 >100%

Auswirkungen des neuen WDR-Gesetzes Wie bereits im vorherigen Abschnitt zur Film- und Medienstiftung NRW GmbH ausgeführt, erhält der WDR aufgrund der Neufassung des § 47 WDR-G ab dem Haushaltsjahr 2017 50 Prozent (bisher 45 Prozent) aus dem Anteil an dem einheitlichen Rundfunkbeitrag nach § 10 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag in Verbindung mit § 40 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag und den ihm nach § 116 Abs. 1 Satz 2 LMG NRW zustehenden Anteil.

Hiervon verwendet der WDR (ebenfalls nach § 47 WDR-G) ab 2017 Mittel in Höhe von 6 Prozent jährlich für die Förderung von Medi- enentwicklung, Medienqualität und Medienbildung durch die „Grimme-Institut GmbH“. Für das Jahr 2017 plant der WDR mit einem Anteil für die Grimme-Institut GmbH von rund 0,9 Mio €.2 Die Beitragsmittel werden vom WDR zweckgebunden weitergereicht.

2 Lt. Entwurf des WDR-Haushaltsplans 2017

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Grimme-Forschungskolleg Die Grimme-Forschungskolleg gGmbH, Köln wurde am 20. November 2014 vom Grimme-Institut und der Universität zu Köln gegrün- det. Die Gesellschaft hat ein Stammkapital von 25 T€, das von beiden Gesellschafter zu jeweils 50% eingezahlt wurde. Gesellschafts- zweck ist die Förderung der Wissenschaft, der Lehre und des Forschungstransfers auf dem Gebiet der „Entwicklung der Medien und Gesellschaft im digitalen Zeitalter“ (Forschungsgebiet). Die Gesellschaft hat im Jahr 2015 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Über das Grimme-Institut wurden durch das Land NRW entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt. Die Finanzlage des Grimme- Forschungskollegs ist stabil, die Zusagen des Landes NRW bleiben im Jahr 2016 unverändert.

Am 02. Juni 2015 wurde die erste wissenschaftliche Direktorin, Frau Prof. Dr. Claudia Loebbecke durch den Aufsichtsrat gewählt. Zum 31. Dezember 2015 hat sie ihr Amt niedergelegt. Ihr Nachfolger ist Herr Prof. Dr. Torsten Meyer.

ZU C12.1 ARD.ZDF MEDIENAKADEMIE GGMBH, NÜRNBERG (16,80% DIREKT)

KENNZAHLEN IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 26.846 29.843 34.159 4.316 14% 2 Eigenkapital 1.360 1.229 1.118 –111 –9% 3 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 57 58 58 0 0%

4 Umsatzerlöse 11.045 11.420 11.216 –204 –2% 5 Ergebnis nach Ertragssteuern –138 –131 –112 19 15%

Ergebnisentwicklung und strukturelle Maßnahmen Im Rahmen der Analyse des Geschäftsverlaufes der Jahre 2012 bis 2014 hat sich gezeigt, dass insbesondere strukturelle Probleme der Gesellschaft für den Umsatz- und Ergebnisrückgang verantwortlich sind. Insbesondere die rückläufigen Fortbildungsaktivitäten der Rundfunkanstalten bei der Medienakademie führten zu Umsatzminderungen.

Im Dezember 2014 hatte die Gesellschafterversammlung eine neue Finanzordnung sowie die Umsetzung eines neuen Preismodells beschlossen. Gemäß des aktuellen Finanzierungsmodells der Medienakademie beläuft sich die Mindestabnahme der Gesellschafter seit 01. Januar 2015 auf 8,0 Mio € p.a.

Die Änderungen des Finanzierungsmodells der Medienakademie auf Basis der Task Force-Empfehlungen zeigen inzwischen erste Wirkung, allerdings wird auch deutlich, dass die finanzielle Situation der Medienakademie nach wie vor angespannt ist. Der Geschäfts- verlauf 2015 war nicht zufriedenstellend, der Jahresfehlbetrag betrug -112 T€. Im bisherigen Geschäftsverlauf 2016 zeigt sich eine leichte Verbesserung bei den Abnahmen, wobei insbesondere die Umsätze am Drittmarkt (Nicht-Gesellschafter) ansteigen. Aktuell wird über eine weitere Modifizierung des Finanzierungsmodells nachgedacht, um ein dauerhaft tragfähiges Finanzierungssystem für die Medienakademie zu entwickeln.

ZU C12.3 INSTITUT FÜR RUNDFUNKTECHNIK GMBH, MÜNCHEN (9,29% DIREKT)

KENNZAHLEN IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 16.160 15.616 20.530 4.914 31,5% 2 Eigenkapital 1.299 407 1.260 853 >100% 3 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 148 148 144 –4 –2,7%

4 Ertragszuschüsse Gesellschafter 15.839 15.769 15.997 228 1% 5 Jahresergebnis –168 –39 0 39 100%

WESENTLICHE ENTWICKLUNGEN SEIT DEM 19 LETZTEN BERICHT

Ergebnisentwicklung im vergangenen Geschäftsjahr Aus Erträgen und Aufwendungen des Geschäftsjahres 2015 ergibt sich ein Betriebsergebnis in Höhe von 853 T€. Das Ergebnis 2015 ist von zwei wesentlichen einmaligen Vorgängen entscheidend geprägt: Zum einen durch die Zahlung von 3.191 T€ des Patentverwerters SISVEL aus einem Patentgerichtsverfahren und zum anderen durch die Übernahme der Deckungslücke bei den VTV-Pensionsrückstel- lungen in Höhe von 1.039 T€ in die Abschlüsse der Landesrundfunkanstalten. Diese Transaktionen sind in den Sonstigen betrieblichen Erträgen abgebildet.

Nach einer anteiligen Einstellung in die Betriebsmittelrücklage in Höhe von 333 T€ und einer Bildung der freien Rücklage in Höhe von 520 T€ verbleibt ein Jahresergebnis von 0 €. Die im Jahr 2014 vorgenommenen Entnahmen aus den freien Rücklagen und der Be- triebsmittelrücklage werden durch die entsprechende Zuführung in 2015 zum Teil rückgängig gemacht. Trotz der einmaligen Sonder- effekte in 2015 wird auch für 2016 ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet.

GERMANY'S GOLD PLATTFORMGESELLSCHAFT MBH I.L., BERLIN

Die Liquidation wurde im Jahr 2015 beendet und die Firma ist laut Bekanntmachung im Handelsregister vom 14. Juli 2015 erloschen. Damit entfällt auch das bisherige Kapitel C1.9 im Beteiligungsbericht.

B3 NEUE BETEILIGUNGEN

Der WDR ist seit der Berichterstattung im Beteiligungsbericht 2015 keine neue direkte Beteiligung an privatwirtschaftlichen Unter- nehmen eingegangen.

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C EINZELDARSTELLUNG DER WDR- BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN

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C1 WDR MEDIAGROUP GMBH, KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: WDR mediagroup GmbH Ludwigstraße 11 D-50667 Köln Telefon: +49 221 2035-0 Fax: +49 221 2035-297 Mail: [email protected] Internet: www.wdr-mediagroup.com

Unternehmenszweck: Die WDR mediagroup GmbH (WDR mg) wurde durch Gesellschaftsvertrag vom 02. September 1958 unter dem Namen Westdeut- sches Werbefernsehen GmbH (WWF) in Köln errichtet. Gegenstand des Unternehmens sind die Werbung im Fernsehen und Hörfunk, insbesondere die Beschaffung und Ausführung von Aufträgen für Werbesendungen. Weitere Tätigkeitsfelder der Gesellschaft sind die Herstellung, der Erwerb, die Verwertung und Veräußerung von Fernseh- und Hörfunksendungen und Programmen für Rundfunkzwe- cke (und für andere audiovisuelle Medien) sowie der Erwerb und die Auswertung von sogenannten Merchandising- und Urheberrech- ten, insbesondere der Handel mit und die Vergabe von lizenzfähigen Rechten an Titeln und Figuren (vorwiegend von Film- und Fernsehproduktionen) sowie der Verkauf und Vertrieb dieser Lizenzprodukte. Weiterhin ist der Betrieb eines Musikverlags, eines Ton- träger- und Bildtonträgergeschäfts sowie der An- und Verkauf entsprechender Lizenzen und Verwertungsrechte von Urheber- und Leistungsschutzrechten einschließlich aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte Gegenstand der Gesellschaft. Ebenso gehört die Erbringung von Medien- und Internetdienstleistungen und anderen Dienstleistungen für die Gesellschaft und Unterstützung der Aufgabenerfüllung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einschließlich Publikumsbindungsaktivitäten zum Tätigkeitsbereich der Ge- sellschaft. Neben der Beteiligung an gleichartigen oder verwandten Geschäftsbetrieben, die geeignet sind, die vorgenannten Tätigkei- ten zu fördern, hat die Gesellschaft das Ziel, die Erfüllung gemeinschaftlicher Aufgaben im deutschen Rundfunk zu fördern.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Die WDR mg ist eine 100%ige Tochtergesellschaft des WDR.

Stammkapital Anteil WDR, Köln 6.500,00 T€ 100,00% Stammkapital der Gesellschaft 6.500,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Loeb, Michael hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist3: Buhrow, Tom WDR Intendant

WDR-Vertreterinnen und Vertreter im Aufsichtsrat4 sind: Wixforth, Friedhelm Vorsitz stv. Vorsitzender Rundfunkrat Jörder, Dr. Ludwig stv. Vorsitz Vorsitzender Verwaltungsrat Buhrow, Tom WDR Intendant Färber, Hans W. bis 02/2015 ehem. WDR Verwaltungsdirektor Gaßdorf, Dr. Dagmar Mitglied Rundfunkrat Hegemann, Lothar Mitglied Verwaltungsrat Hieronymi, Ruth Vorsitzende Rundfunkrat Kemper, Heinrich Mitglied Rundfunkrat Kroemer, Michael beratend Mitglied Verwaltungsrat Lemmer, Ruth Mitglied Rundfunkrat Lohmann, Prof. Dr. Werner Mitglied Rundfunkrat Michel, Eva-Maria beratend WDR Justiziarin/stv. Intendantin Preisler, Beate bis 06/2015 ehem. Mitglied Verwaltungsrat Rudolph, Prof. Dr. Karsten stv. Vorsitzender Rundfunkrat Schare, Claudia seit 02/2016 Mitglied Verwaltungsrat Vernau, Dr. Katrin seit 03/2015 WDR Verwaltungsdirektorin

3 Nach Auflösung der Treuhandverhältnisse mit den Vorsitzenden von WDR-Rundfunk- und WDR-Verwaltungsrat aufgrund der Regelungen des § 45 Abs. 1 Satz 4 WDR-G nehmen diese als Gäste an den Gesellschafterversammlungen teil. 4 Dem Aufsichtsrat der WDR mg müssen die Vorsitzenden des WDR-Rundfunkrates und des WDR-Verwaltungsrates angehören.

WDR MEDIAGROUP GMBH 23

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten5 2015: 179 2014: 176

Anteilsbesitz: Einzelheiten finden sich in den jeweiligen Kapiteln dieses Beteiligungsberichtes.

BETEILIGUNGEN DER WDR MG EIGEN- PER 31.12.2015 IN T€ / % ANTEIL ERGEBNIS KAPITAL 1 WDR mediagroup dialog GmbH, Köln 100,00% 354 50 2 WDR mediagroup digital GmbH, Köln 100,00% –143 1.225 3 RC Release Company GmbH, Köln 100,00% 85 154 4 Autentic Distribution GmbH 50,00% 71 101 5 Bavaria Film GmbH, München 33,35% 3.869 61.113 6 Der >Audio< Verlag GmbH, Berlin 22,50% 310 1.347 7 ARD-Werbung S&S GmbH, Frankfurt a.M. 11,11% 285 1.360 8 DEGETO Film GmbH, Frankfurt a. M. 11,11% –162 107 9 German Broadcasting Centre Brussels SPRL 5,00% 429 12.919

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat den Jahresabschluss 2015 der WDR mg geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass sich keine Anhaltspunkte ergeben haben, die nach ihrer Auffassung Zweifel an der Marktkonformität der Leistungsaustauschbe- ziehungen der Gesellschaft mit Unternehmen im Konzern der Rundfunkanstalt begründen können. Die Prozesse zur Prüfung der Marktkonformität und die bisherige Marktkonformitätsdatenbank der WDR mg wurden im Jahr 2015 überarbeitet und neu struktu- riert. Im Berichtsjahr wurden daraufhin alle marktkonformitätsrelevanten Leistungsbeziehungen erneut auf Vollständigkeit, Plausibili- tät und Marktkonformität geprüft und in die neue Datenbank eingepflegt. Mit dieser neu strukturierten Datenbank soll sichergestellt werden, dass der WDR mg ein revisionssicheres System zur Verfügung steht.

Auf Basis der ausführlichen IDW-Fragebögen6 von WDR mg und deren Töchtern hat im Juni 2016 eine Abschlussbesprechung mit Teilnehmern des Landesrechnungshofes NRW, der zuständigen Wirtschaftsprüfer, der WDR mg Geschäftsleitung sowie des WDR- Beteiligungscontrollings stattgefunden. Dieser Termin diente u.a. der gezielten Besprechung der Ergebnisse der Marktkonformitäts- prüfungen. Der Landesrechnungshof hat den Bericht zur Kenntnis genommen.

Die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat die WDR mg im Rahmen des ihr erteilten Mandats zum ersten Mal ge- prüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Im Jahr 2015 hat der Landesrechnungshof NRW ferner eine Prüfung der Wirtschaftsführung der WDR mg durchgeführt, einschließlich Prüfung der Marktkonformität der WDR mg und ihrer Beteiligungen. Der Prüfbericht wurde der WDR mg und dem WDR Ende Juli 2016 übermittelt. Die Geschäftsführung der WDR mg erarbeitet zum Zeitpunkt der Berichtserstellung eine Stellungnahme, die dem Landesrechnungshof zeitnah übermittelt wird.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisentwicklung der WDR mg in den vergangenen drei Geschäftsjahren:

5 Die Angaben im Prüfungsbericht der WDR mg sind ohne Geschäftsführer, ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Altersteilzeit und Elternzeit sowie ohne Aushilfen und Auszubildende. 6 Abgestimmter Fragebogenstandard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW).

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WDR MG - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 97.508 102.066 98.354 –3.712 –4% 2 Sonstige betriebliche Erträge 7.793 7.409 6.104 –1.305 –18% 3 Materialaufwand 60.173 65.635 62.985 –2.650 –4% 4 Personalaufwand 14.723 13.520 14.428 908 7% 5 Abschreibungen 1.114 1.295 1.091 –204 –16% 6 Sonstige betr. Aufwendungen 14.518 16.888 12.410 –4.478 –27% 7 Beteiligungsergebnis 2.072 2.584 1.261 –1.323 –51% 8 Finanzergebnis –803 –2.328 –3.925 –1.597 –69% 9 Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit 16.042 12.393 10.880 –1.513 –12% 10 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 11 Sonstige Steuern 122 24 22 –2 –8% 12 Ergebnis vor Ertragssteuern 15.920 12.369 10.858 –1.511 –12% 13 Ertragssteuern 4.408 5.171 5.458 287 6% 14 Ergebnis nach Ertragssteuern 11.512 7.198 5.400 –1.798 –25%

15 Ausgeschütteter Gewinn an WDR 11.512 7.198 5.400 –1.798 –25% 16 Abgabe § 3 Abs. 2c WDR-Satzung 21.003 22.725 21.392 –1.333 –6% 17 Steuerumlage 4.933 5.171 5.004 –167 –3% 18 Ergebnisbeitrag für den WDR 37.448 35.094 31.796 –3.298 –9%

Mit einem Jahresüberschuss7 von 5.400 T€ erzielte die WDR mg im Geschäftsjahr 2015 ein um -1.798 T€ schlechteres Ergebnis als im Vorjahr. Im Wesentlichen ist dies bedingt durch erheblich höhere Rückstellungen für die betriebliche Altersversorgung aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt und des sich hieraus ergebenden, gegenüber dem Vorjahr weiter rückläufigen BilMoG-Zinssatzes zur Diskontierung der Altersversorgungsrückstellungen.

Dabei sind die Umsatzerlöse um -3.712 T€ oder -4% auf insgesamt 98.354 T€ gesunken.

WDR MG - UMSÄTZE IST IST IST DIFF. IN T € / % 2013 2014 2015 ABS. 2015 1 Nettoumsatz HF 53.826 56.216 54.209 –2.007 55,1% 2 Nettoumsatz TV 30.559 33.306 31.889 –1.417 32,4% 3 Sponsoring 4.946 4.463 4.359 –104 4,4% 4 Programmmarketing 2.211 1.755 1.532 –223 1,6% 5 Lizenzerlöse Merchandising 4.201 4.586 5.049 463 5,1% 6 Handel 804 761 617 –144 0,6% 7 Verkauf von Rechten, Provisionen 961 979 699 –280 0,7% 8 WDR mg-Umsatz 97.508 102.066 98.354 –3.712 100,0%

Die Erlöse aus der Hörfunkwerbung verringerten sich um -2.007 T€ gegenüber dem Vorjahr bei einer ebenfalls niedrigeren Auslas- tung der verfügbaren Werbezeiten von 93% (Vj. 99%). Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass 2014 ein herausragend gutes Radiojahr war. Vor dem Hintergrund, dass in 2015 keine Sportgroßereignisse stattfanden, sank auch der Erlös aus der Vermarktung der TV-Werbung bei einer gleichbleibenden Auslastung von 92% (Vj. 92%) um -1.417 T€. Bei den sonstigen Erlösen verschlechterte sich das Sponsoring mit einem Rückgang von -104 T€. Hintergrund waren im Wesentlichen geringere Erlöse für das Format „Wetter

7 Die Ausschüttung an den WDR erfolgt teilweise phasenverschoben erst im Folgejahr.

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vor Acht“. Auch im Bereich Programmmarketing lagen die Erlöse -223 T€ unter dem Vorjahr, da im Jahr 2015 die Veranstaltung EBU Young Musicians nicht durchgeführt wurde. Die Lizenz- und Merchandisingerlöse hingegen stiegen um +463 T€ bedingt durch den Umsatz im Bereich Content Sales DACH (DVD, Pay TV Erlöse im Inland), den weiterhin starken Erlösen aus dem Auslandsvertrieb durch die Agentur Bavaria Media und den Umsatzerlösen im Bereich Marken (Vergabe von Merchandising- und Publishing-Rechten an Hersteller und Handelspartner).

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 6.104 T€ um -1.305 T€ unter dem Vorjahreswert. Ursächlich sind die im Jahr 2014 er- zielten Erlöse aus dem Verkauf der Anteile an der Colonia Media Filmproduktionsgesellschaft mbH in Höhe von 1,4 Mio €.

Der Materialaufwand sank um -2.650 T€ im Vergleich zum Vorjahr. Bereinigt um die hierin enthaltene WDR-Abgabe in Höhe von 21.392 T€ (Vorjahr 22.725 T€) lag der Materialaufwand mit 41.593 T€ noch um -1.317 T€ oder -3,1% unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang erklärt sich hauptsächlich aus einem umsatzbedingt niedrigeren Aufwand im Programmmarketing sowie umsatzbedingt niedrigeren GEMA-/GVL-Gebühren und einem niedrigeren Programmaufwand durch geringere Erstausstrahlungen.

Die Personalaufwendungen sind im Vorjahresvergleich um +908 T€ oder +7% auf 14.428 T€ gestiegen. Dabei stiegen die Gehälter um +0,4 Mio €, im Wesentlichen aufgrund der Erhöhung der Mitarbeiterkapazität sowie der Tariferhöhung. Die Sozialabgaben und Aufwendungen aus Versorgungsverpflichtungen stiegen um +0,5 Mio €, bedingt durch höhere Aufwendungen aus Versorgungsver- pflichtungen. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um die gestiegenen Nettoverpflichtungen. Der Effekt aus der Veränderung des BilMoG-Zinssatzes wird im Finanzergebnis abgebildet.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit insgesamt 12.410 T€ um -4.478 T€ deutlich unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang erklärt sich vor allem aus niedrigeren neutralen Aufwendungen, die in 2014 Sondereffekte in Höhe von 3,7 Mio € - bedingt durch Rückstellungen für Betriebsprüfungen der AS&S und der WDR mg - enthielten. Auch liegen die Rechts- und Beratungskosten um -0,5 Mio € unter dem Vorjahreswert, dies im Wesentlichen verursacht durch die geringere Inanspruchnahme von Beratungsleis- tungen.

Das Beteiligungsergebnis fiel mit 1.261 T€ um -1.323 T€ geringer aus als im Vorjahr. Grund hierfür waren insbesondere geringere Ausschüttungen der Bavaria Film sowie der WDR mg digital. Auf die entsprechenden Kapitel dieses Berichts wird verwiesen. Ferner entfällt aufgrund des Verkaufs der Anteile an der Colonia Media in 2014 ab dem Jahr 2015 eine entsprechende Gewinnausschüttung.

WDR MG - BETEILIGUNGSERTRÄGE IST IST IST DIFFERENZ IN T € /% 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 WDR mg dialog 357 398 354 –44 –11% 2 Bavaria Film 1.500 1.500 750 –750 –50% 3 WDR mg digital 196 497 157 –340 –68% 4 Colonia Media 19 189 0 –189 –100% 5 DEGETO Film 0 0 0 0 --% 6 AS&S 0 0 0 0 --% 7 Beteiligungserträge gesamt 2.072 2.584 1.261 –1.323 –51%

Das Finanzergebnis der WDR mg lag um - 1.597 T€ unter Vorjahresniveau, im Wesentlichen hervorgerufen durch den Effekt der ge- ringeren Abzinsungssätze bei den Pensionsverpflichtungen und dem damit verbundenen Anstieg des Zinsaufwandes. Dem gegenüber stehen Erträge aus Wertpapieren und sonstigen Zinserträgen.

Für das Geschäftsjahr 2015 werden Ertragssteuern in Höhe von 5.458 T€ ausgewiesen. Der Anstieg der Aufwendungen um +287 T€ oder +6% ist im Wesentlichen bedingt durch die Pauschalversteuerung der Verwertungserlöse. Diese wurde im Rahmen der letzten Betriebsprüfung mit einem Satz von 25% festgelegt. Gegensätzlich hierzu lag die Steuerumlage aufgrund des Rückgangs der Werbe- zeitenerlöse leicht unter dem Vorjahreswert. Wie im Vorjahr wurde das Werbeergebnis auf Ebene des WDR im Betrieb gewerblicher Art »Veranstaltung von Werbesendungen« versteuert. Um die Anforderungen der Marktkonformität zu erfüllen, wurde dem WDR die Steuerzahlung von der WDR mg erstattet. Die sonstigen Geschäftsfelder der WDR mg wurden und werden weiterhin auf Ebene der WDR mg versteuert.

Der in 2015 ausgewiesene Ergebnisbeitrag für den WDR liegt mit 31.796 T€ um -3.298 T€ unter dem Vorjahr.

Weitergehende Informationen zur Gewinnermittlung: Der Gewinnausschüttungsbetrag von 5,4 Mio € setzt sich wie folgt zusammen: Im Geschäftsfeld Werbung ergibt sich aus der gesetz- lichen Gewinnpauschale von 16% des Nettoumsatzes Hörfunk und Fernsehen (einschließlich Sponsoring, vor AS&S-Provision:

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38,8 Mio € für Fernseh- und 57,6 Mio € für Hörfunkumsatz = Gesamtnettoumsatz 96,4 Mio € x 16%)8 ein Gewinn vor Steuern von 15,4 Mio €. Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 5,0 Mio € ergibt sich ein Gewinnausschüttungsbetrag aus Werbung in Höhe von 10,4 Mio €. In den sonstigen Geschäftsfeldern wurde in 2015 ein Verlust von -5,0 Mio € erwirtschaftet.

Der Verlust resultiert im Wesentlichen aus Sondereffekten bedingt aus höheren Versorgungsverpflichtungen, der erstmaligen Pau- schalversteuerung der Verwertungserlöse für den Zeitraum 2013-2015 sowie geringeren Beteiligungserträgen aufgrund des Verkaufs der Anteile an der Colonia Media Filmproduktionsgesellschaft mbH in 2014.

Auf Grundlage des Vertrages zur Einräumung des Rechts zur Gestaltung von Werbesendungen im Fernsehen und Hörfunk vom 21. Dezember 2009 zahlt die WDR mg dem WDR eine – in Anlehnung an die Regelungen des Körperschaftssteuerrechts bemessene – sogenannte Werbezeitenabgabe. Die WDR mg kann dabei im Auftrag des WDR erbrachte Leistungen im Bereich der Programmbe- schaffung, -redaktion, Sendeabwicklung und Konfektionierung verrechnen. Ferner können direkte Kosten für Hörerbindungsmaßnah- men für die werbegestützten Hörfunkwellen 1LIVE, WDR 2 und WDR 4 sowie eine Vermarktungsprovision in marktüblicher Höhe in Abzug gebracht werden. In 2015 belief sich diese – im Materialaufwand der WDR mg enthaltene – Abgabe auf 21.392 T€ und liegt damit um -1.333 T€ unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen bedingt durch die niedrigeren Umsatzerlöse aus der Wer- bung.

Für das laufende Jahr 2016 rechnet die WDR mg laut aktueller Hochrechnung mit Nettoumsätzen in Höhe von 106,1 Mio € (Plan 104,7 Mio €). Der mögliche zur Ausschüttung kommende Ergebnisbeitrag der WDR mg zum WDR-Haushalt in 2016 soll sich demnach – bei angenommener phasengleicher Ausschüttung – auf insgesamt rd. 34,0 Mio € (Plan 31,7 Mio €) vor Steuern belaufen. Hierbei wurde allerdings bereits eine Ausschüttungssperre in Höhe von 3,95 Mio € berücksichtigt, die sich aus den neuen gesetzlichen Bewer- tungsregelungen für Pensionsrückstellungen ergibt. Die Höhe der Ausschüttungssperre9 ergibt sich aus dem Unterschiedsbetrag aus der Berechnung der Gutachten nach dem bisher anzuwendenden 7-Jahres-Durchschnittszinssatz und dem ab 2016 verpflichtend zu- grunde zu legenden 10-Jahres-Durchschnittszinssatz.

Der WDR ging in seinem Haushalt für 2016 noch von einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 35,5 Mio € aus.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen im Vergleich der letzten drei Geschäftsjahre:

8 Die Umsatzzahlen weichen von den Werten der GuV ab, da für die steuerliche Gewinnermittlung der Nettoumsatz vor AS&S-Provision herangezogen wird. Darüber hinaus ist der Ausweis der HF-Umsätze hier ohne Hit-Radio. 9 nach § 253 Abs. 6 HGB

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WDR MG IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 80.844 82.479 80.572 –1.907 –2,3%

2 Anlagevermögen 30.621 31.802 36.724 4.922 15,5% 3 Immaterielle Vermögensggst. 1.536 1.841 1.480 –361 –19,6% 4 Sachanlagen 5.026 7.191 11.282 4.091 56,9% 5 Finanzanlagen 24.059 22.770 23.962 1.192 5,2% 6 Umlaufvermögen 49.801 50.357 43.607 –6.750 –13,4% 7 Programmvermögen/Vorräte 8.569 12.399 11.878 –521 –4,2% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 14.003 15.775 11.630 –4.145 –26,3% 9 Liquide Mittel 27.229 22.183 20.099 –2.084 –9,4% 10 Aktive Rechnungsabgr. 422 320 241 –79 –24,7%

11 Eigenkapital 22.224 18.741 19.032 291 1,6% 12 Gezeichnetes Kapital 6.500 6.500 6.500 0 0,0% 13 Rücklagen 3.497 3.497 3.497 0 0,0% 14 Bilanzgewinn/-verlust 12.227 8.744 9.035 291 3,3% 15 Fremdkapital 57.541 62.827 60.675 –2.152 –3,4% 16 Rückstellungen 38.087 41.920 43.793 1.873 4,5% 17 Verbindlichkeiten 19.454 20.907 16.882 –4.025 –19,3% 18 Passive Rechnungsabgr. 1.079 911 865 –46 –5,0%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 179 176 179 3 1,7% 20 Liquidität 1. Grades 96,4% 68,9% 93,5% 24,6% 35,7% 21 Eigenkapitalquote 27,5% 22,7% 23,6% 0,9% 4,0% 22 Umsatzrentabilität 11,8% 7,1% 5,5% –1,6% –22,5%

Die Bilanzsumme verringerte sich geringfügig um -1.907 T€.

Auf der Aktivseite stiegen dabei insbesondere die Sachanlagen um +4.091 T€, was vor allem durch die im Jahr 2015 weiter vorange- triebene aber zum Jahresende noch nicht abgeschlossene Sanierung des früheren Bürogebäudes und des neu zu errichtenden Re- chenzentrums bedingt ist. Demgegenüber steht ein deutlicher Rückgang des Umlaufvermögens. Insbesondere die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Bilanzstichtag um -4.145 T€ im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Bestand an liquiden Mitteln hat sich ebenfalls um -2.084 T€ auf 20.099 T€ verringert.

Auf der Passivseite stehen dem Anstieg der Sachanlagen langfristige Verbindlichkeiten von 4.792 T€ in Form eines Bankdarlehens für die Gebäudesanierung gegenüber. Das Fremdkapital der Gesellschaft wird insgesamt mit 60.675 T€ jedoch um -2.152 T€ niedriger ausgewiesen als im Vorjahr. Grund für den Rückgang sind um -8.817 T€ deutlich niedrigere kurzfristige Verbindlichkeiten zum Bilanz- stichtag. Diese werden vor allem durch Verbindlichkeiten gegenüber dem WDR bestimmt (noch nicht abgeführte WDR-Abgabe und Vorabausschüttung an den WDR), die im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sind. Durch den Abbau von kurzfristigen Verbind- lichkeiten ist somit auch der Rückgang an liquiden Mitteln auf der Aktivseite zu erklären.

Das Eigenkapital erhöhte sich leicht um +291 T€ auf 19.032 T€. Die Erhöhung erklärt sich aus dem Gewinn des Jahres 2015 in Höhe von 5.400 T€ abzüglich der Restausschüttung 2015 an den WDR für das Vorjahr 2014 in Höhe von 338 T€ sowie der Vorabausschüt- tung für das Jahr 2015 in Höhe von 4.770 T€.

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Aufgrund der verringerten Bilanzsumme und des leicht gestiegenen Eigenkapitals ergab sich zum Bilanzstichtag eine Steigerung der Eigenkapitalquote auf 23,6% (Vj. 22,7%). Die Liquidität 1. Grades hat sich – trotz der verringerten liquiden Mittel – ebenfalls verbes- sert. Die deutliche Steigerung um +24,6%-Punkte ist insbesondere auf den starken Rückgang der kurzfristigen Verbindlichkeiten zu- rückzuführen. Darüber hinaus sank die Umsatzrentabilität auf 5,5% (Vj. 7,1%).

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht von 176 auf 179 erhöht.

Ziele der WDR-Beteiligung: Aus WDR-Sicht dominieren finanzielle Ziele, denn die Werbevermarktung stellt für den WDR eine wichtige Einnahmequelle dar. Da- neben bestehen im Hinblick auf die Aktivitäten der WDR mg-Tochterunternehmen weitere Zielsetzungen, wobei im Einzelnen auf die folgenden Kapitel verwiesen wird. Hier sind insbesondere marktpolitische Erwägungen relevant, die sich sowohl auf Beschaffungs- märkte (z.B. Bavaria, DEGETO) als auch auf Absatzmärkte i.w.S. (z.B. AS&S, WDR mg dialog / digital) beziehen.

Finanzielle Verhältnisse der WDR mg aus WDR-Sicht: Die nachstehende Tabelle beschreibt die Entwicklungen der Ergebnisbeiträge der WDR mg für den WDR in den beiden letzten Jahren sowie die gemäß WDR-Haushaltsplan und Mifrifi zu erwartenden Ergebnisse der Folgejahre:

WDR MG-ERGEBNIS IST IST PLAN PLAN MIFRIFI IN T€ 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 1 Abgabe 22.725 21.392 19.670 12.629 14.222 7.998 9.741 2 Gewinn WDR mg 10.682 5.108 10.725 7.636 8.126 5.869 6.506 4 Ergebnis n. Steuern 33.407 26.500 30.395 20.265 22.348 13.867 16.247 5 Erträge Steuerumlage 5.199 5.032 5.137 4.489 4.644 4.037 4.192 (inkl. IHK-Umlage) 6 Erträge WDR-HH 38.606 31.532 35.531 24.754 26.992 17.904 20.439

Die Betrachtung im WDR-Haushalt ist durch die erforderliche, teilweise phasenverschobene Ausschüttungsmethodik geprägt. Aus- schlaggebend für die Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Gesellschaft sind die Ausführungen im Abschnitt »Ergeb- nisentwicklung«.

Im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftete der WDR mit der Beteiligung an der WDR mg Erträge von insgesamt 31.532 T€. Darin ist die WDR-Abgabe10 in Höhe von 21.392 T€ vollständig enthalten. Sie wird auf Basis der Planwerte monatlich an den WDR vorausgezahlt und im Rahmen des Jahresabschlusses abgerechnet. Im Gewinn aus Werbung wird in 2015 die Restausschüttung des Vorjahres in Höhe von 338 T€ sowie die Vorabausschüttung für das Jahr 2015 in Höhe von 4.770 T€ - in Summe somit 5.108 T€ - ausgewiesen. Durch die Periodenverschiebung zwischen Gewinnerwirtschaftung der WDR mg und Ausschüttung an den WDR ergibt sich in 2016 eine Differenz gegenüber dem Gewinn des Geschäftsjahres der WDR mg (5.400T€) von -292T€.

Darüber hinaus erhebt der WDR aus Marktkonformitätsgründen eine sog. Steuerumlage. Sie betrug im Haushaltsjahr 2015 5.004 T€11. Im WDR-Haushalt stehen diesem Ertrag die entsprechenden Steueraufwendungen im Einzelplan L gegenüber.

Die im aktuellen Haushaltsentwurf des WDR für die Jahre 2016 bis 2020 berücksichtigten Plan- und Mifrifi-Ansätze gehen von Erträgen aus der Werbung in Höhe von insgesamt 125,6 Mio € aus. Die entsprechenden Umsätze wurden von der WDR mediagroup GmbH auf Basis einer langfristigen Einschätzung des Werbemarktes durch die ARD-Werbung Sales & Services GmbH (AS&S) ermit- telt. Berücksichtigt wurde ferner die vom NRW-Landtag im Januar 2016 beschlossene Werbezeitenreduzierung im Hörfunk. Diese sieht eine stufenweise Reduzierung der werktäglichen Werbezeit von bisher 90 Minuten im Jahresschnitt auf drei Hörfunkwellen auf dann 75 Minuten im Jahresschnitt auf zwei Hörfunkwellen ab 2017 sowie auf 60 Minuten im Monatsdurchschnitt auf einer Hörfunk- welle ab 2019 vor.12

Insgesamt wird ein Rückgang der Werbeerträge des WDR um 59,8 Mio € für den Zeitraum 2017-2020 (im Vergleich zu den letztjährigen Werten aus der Mittelfristigen Finanzplanung) erwartet. Der Ergebnisbeitrag für den WDR wird voraussichtlich von 35,5 Mio € im Plan 2016 auf 20,4 Mio € in 2020 sinken.

10 Gemäß § 3 Abs. 2c WDR-Satzung 11 In Zeile 5 ist zusätzlich die IHK-Umlage von 28 T€ enthalten. 12 Vgl. § 6a WDR-Gesetz

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Risikolage: Das finanzielle Risiko des WDR erstreckt sich auf die geleistete Stammeinlage sowie mögliche Ergebnisreduzierungen, die beim WDR durch andere Haushaltspositionen kompensiert werden müssen. Ferner übernimmt die WDR mediagroup GmbH bislang diverse Leistungen für die werbetragenden Wellen (Call Center, Programmmarketing, et cetera), die bei einem Wegfall der Werbung für diese Wellen künftig vom WDR übernommen werden müssen. Darüber hinaus entstehen Kosten für die Bespielung der wegfallenden Wer- beminuten. Bereinigt um steuerliche Effekte ergibt sich aus der im Januar 2016 beschlossenen Werbezeitenreduzierung für den WDR nach ersten Schätzungen somit ein zu kompensierender Betrag von insgesamt 65,8 Mio € (2017-2020). Zum Zeitpunkt der Berichtser- stellung erfolgt eine umfangreiche Untersuchung von Maßnahmen zur Neuausrichtung der WDR mg, durch die der Betrag zumindest teilweise kompensiert werden soll.

Neben dem operativen und eher unwahrscheinlichen Risiko von Forderungsausfällen besteht lt. Lagebericht ein grundsätzliches Ri- siko im Nachlassen der Konjunktur mit negativen Auswirkungen auf die Werbebudgets. Im TV-Bereich kann nach Einschätzung der WDR mg die Nachfrage aufgrund sinkender Quoten im ARD-Vorabend zurückgehen. Ein existenzielles Risiko sieht die WDR mg in der medienpolitischen Entwicklung mit ggf. weiteren Einschränkungen der Werbezeiten im Radio und einem möglichen Werbeverbot im Fernsehen. Bedingt durch die rechtlichen Einschränkungen bei der Vermarktung von Werbezeiten öffentlich-rechtlicher Rundfunkan- stalten sind grundsätzlich nur eingeschränkte Wachstumsmöglichkeiten gegeben. Zur Sicherung des Fortbestandes der WDR mg ver- sucht die Geschäftsführung, zusätzliche Erlösquellen zu erschließen.

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C1.1 WDR MEDIAGROUP DIALOG GMBH, KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: WDR mediagroup dialog GmbH Im Mediapark 5d D-50670 Köln Telefon: +49 221 2035-590 Fax: +49 221 2035-531 Mail: [email protected] Internet: http://www.wdr-mediagroup.com/geschaeftsfelder/a-h/call-center/

Unternehmenszweck: Gegenstand der am 15. April 1998 als WWF Medien+Service GmbH gegründeten Gesellschaft ist die Erbringung von Medien- und Dienstleistungen für die WDR mg zur Erhöhung der Hörer- und Zuschauerbindung. Die Umfirmierung in WDR mediagroup dialog GmbH (WDR mg dialog) erfolgte per 01. April 2004.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR mediagroup GmbH, Köln 50,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Podang, Christiane nebenamtlich Bereichsleiterin Programm-Marketing WDR mediagroup GmbH

Aufsichtsorgane: WDR mg-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg

Ein Aufsichtsrat wurde nicht eingerichtet. Die 100%-Beteiligung der WDR mg wird über den Aufsichtsrat der WDR mg mitgesteuert.

Unternehmensvertrag: Seit 29.06.1998 besteht ein Ergebnisabführungsvertrag zwischen der WDR mg und der WDR mg dialog.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten13 2015: 68 2014: 62

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat den Jahresabschluss 2015 der WDR mg dialog geprüft. Die Prü- fung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass sich keine Anhaltspunkte ergeben haben, die nach ihrer Auffassung Zweifel an der Marktkonformität der Leistungsaustauschbe- ziehungen der Gesellschaft mit Unternehmen im Konzern der Rundfunkanstalt begründen können. Die Prozesse zur Prüfung der Marktkonformität und die bisherige Marktkonformitätsdatenbank der WDR mediagroup wurden im Jahr 2015 überarbeitet und neu strukturiert. Im Berichtsjahr wurden daraufhin alle marktkonformitätsrelevanten Leistungsbeziehungen erneut auf Vollständigkeit, Plausibilität und Marktkonformität geprüft und in die neue Datenbank eingepflegt. Mit dieser neu strukturierten Datenbank soll si- chergestellt werden, dass der WDR mediagroup ein revisionssicheres System zur Verfügung steht.

Auf Basis der ausführlichen IDW-Fragebögen14 von WDR mg und deren Töchtern hat im Juni 2016 eine Abschlussbesprechung mit Teilnehmern des Landesrechnungshofes NRW, der zuständigen Wirtschaftsprüfer, der WDR mg Geschäftsleitung sowie des WDR- Beteiligungscontrollings stattgefunden. Dieser Termin diente u.a. der gezielten Besprechung der Ergebnisse der Marktkonformitäts- prüfungen. Der Landesrechnungshof hat den Bericht zur Kenntnis genommen.

13 Die Angaben sind ohne Geschäftsführer, ohne MitarbeiterInnen in Altersteilzeit und Elternzeit sowie Aushilfen und Auszubildende. 14 Abgestimmter Fragebogenstandard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW)

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Die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat die WDR mg dialog im Rahmen des ihr erteilten Mandats zum ersten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die WDR mg dialog erbringt die Call-Center-Leistungen für die werbegestützten Wellen 1LIVE, WDR 2 und WDR 4. Sie betreibt zu- dem den Musikverlag sowie den Ticketverkauf.

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisentwicklung der WDR mg dialog in den vergangenen drei Geschäftsjahren:

WDR MG DIALOG - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€/% 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Callcenter 1LIVE, WDR2/4 2.697 2.630 2.960 330 13% 2 Musikverlag 171 285 278 –7 –2% 3 Umsatzerlöse 2.868 2.915 3.238 323 11% 4 Sonstige betriebliche Erträge 780 927 964 37 4% 5 Materialaufwand 78 93 164 71 76% 6 Personalaufwand 2.327 2.386 2.707 321 13% 7 Abschreibungen 38 40 39 –1 –3% 8 Sonstige betriebliche Aufw. 847 910 904 –6 –1% 9 Finanzergebnis –1 –16 –34 –18 >100% 10 Ergebnis gew. Geschäftstät. 357 397 354 –43 –11% 11 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 12 Sonstige Steuern 0 0 0 0 --% 13 Ergebnisübernahme WDR mg –357 –397 –354 43 11% 14 Jahresergebnis 0 0 0 0 --%

Die Umsatzerlöse lagen mit 3.238 T€ +323 T€ über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg ist im Wesentlichen bedingt durch einen Um- satzanstieg im Call-Center aufgrund zusätzlicher Aufträge zum Beitragsservice für die nicht privaten Kunden des WDR, rbb und hr. Die Umsätze im Musikverlag liegen mit 278 T€ leicht unter dem Vorjahr.

Die WDR mediagroup dialog ist seit dem 1. Oktober 2014 neuer Vertragspartner des WDR für den privaten Mitschnittservice und er- bringt die Call-Center-Dienstleistungen. Der bisherige Vertragspartner, die WDR mediagroup digital GmbH, übernimmt weiterhin die Produktion und stellt die entsprechenden Kosten der WDR mediagoup dialog in Rechnung.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um +37 T€ ist im Wesentlichen durch höhere konzerninterne Weiterbelastungen von Personalkosten bedingt.

Bei den Aufwendungen stieg der Personalaufwand um +321 T€ auf 2.707 T€, im Wesentlichen aufgrund der Erhöhung der Mitarbei- terkapazitäten. Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt Beschäftigten liegt mit 68 über dem Vorjahresniveau von 62. Der Anstieg resul- tierte maßgeblich aus den neuen Aufträgen zum Beitragsservice des WDR, rbb und hr im Call-Center. Die WDR mg dialog übernimmt hier die Beratung nicht privater Kunden in allen Fragen des neuen Rundfunkbeitrags. Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung lagen aufgrund der gestiegenen Mitarbeiterkapazitäten um +66 T€ über Vorjahresniveau.

Für 2016 rechnet die WDR mg dialog mit einem unter dem Vorjahr liegenden abzuführenden Gewinn von 156 T€. In der Planung wur- den ein leichter Umsatzanstieg im Bereich Call-Center sowie ein höherer Personalaufwand aufgrund von Tarifsteigerungen zum 01.11.2015 und 01.04.2016 sowie des Anstiegs der Mitarbeiterzahl von 68 auf 69 berücksichtigt. Darüber hinaus werden höhere Ab- schreibungen und höhere IT Kosten erwartet.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

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WDR MG DIALOG IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T € / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 932 579 691 112 19,3%

2 Anlagevermögen 178 187 176 –11 –5,9% 3 Immaterielle Vermögensggst. 13 11 6 –5 –45,5% 4 Sachanlagen 65 63 37 –26 –41,3% 5 Finanzanlagen 100 113 133 20 17,7% 6 Umlaufvermögen 751 389 512 123 31,6% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 198 193 139 –54 –28,0% 9 Liquide Mittel 553 196 373 177 90,3% 10 Aktive Rechnungsabgr. 3 3 3 0 0,0%

11 Eigenkapital 50 50 50 0 0,0% 12 Gezeichnetes Kapital 50 50 50 0 0,0% 13 Rücklagen 0 0 0 0 --% 14 Bilanzgewinn/-verlust 0 0 0 0 --% 15 Fremdkapital 882 529 632 103 19,5% 16 Rückstellungen 501 337 480 143 42,4% 17 Verbindlichkeiten 381 192 152 –40 –20,8% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 9 9 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 62 62 68 6 9,7% 20 Liquidität 1. Grades 71,1% 49,1% 82,3% 33,2% 67,6% 21 Eigenkapitalquote 5,4% 8,6% 7,2% –1,4% –16,3% 22 Umsatzrentabilität 12,4% 13,6% 10,9% –2,7% –19,9%

Die Bilanzsumme erhöhte sich um +112 T€ auf 691 T€.

Auf der Aktivseite erklärt sich diese Entwicklung hauptsächlich durch die Erhöhung der liquiden Mittel um +177 T€. Die liquiden Mittel betreffen Bankguthaben bei der Sparkasse Köln-Bonn. Teilweise kompensiert wird dieser Zuwachs auf der Aktivseite durch den Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um -54 T€. Die Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 55 T€ und Forderungen gegen nahestehende Unternehmen in Höhe von 50 T€, welche aus Lieferungen und Leistungen bestehen.

Auf der Passivseite ist das Eigenkapital aufgrund des zwischen WDR mg dialog und WDR mg bestehenden Ergebnisabführungsver- trages unverändert. Das Fremdkapital ist insbesondere aufgrund des Anstiegs der Rückstellungen um +103 T€ gestiegen. Die Rück- stellungen setzen sich aus Pensionsrückstellungen in Höhe von 179 T€ (Vj. 130 T€) sowie sonstigen Rückstellungen in Höhe von 301 T€ (Vj. 207 T€) zusammen. Die Steigerung bei den sonstigen Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus höheren Rückstellun- gen für Zielvereinbarungsprämien und Boni (+36 T€) sowie neu gebildeten Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen aus dem Mietvertrag (+50 T€).

Die Eigenkapitalquote ist aufgrund der regelmäßigen Ergebnisabführung an die Mutter WDR mediagroup GmbH ausschließlich von der Bilanzsumme abhängig. Aufgrund des Anstiegs sinkt die Quote im Geschäftsjahr 2015 auf rd. 7,2%. Die Umsatzrentabilität ist um -2,7%-Punkte auf 10,9% gefallen.

WDR MEDIAGROUP DIALOG GMBH 33

Zielsetzungen und finanzielle Verhältnisse aus WDR-Sicht: Die WDR-Beteiligung dient marktbezogenen Zielsetzungen, da die Serviceleistungen der WDR mg dialog das Image des WDR posi- tiv beeinflussen und die Hörerbindung verstärken. Mit den Call-Center-Leistungen der WDR mg dialog in Verbindung mit der Veran- staltung von Hörerevents für 1LIVE und WDR 2 durch das Programmmarketing der WDR mg kann die Beziehung zwischen dem Programmanbieter WDR und seinen Hörern und Zuschauern intensiviert werden. Im Rahmen des von der WDR mg dialog betriebe- nen Customer-Relationship-Management (CRM) wird eine Rückkopplung zwischen Programm und Publikum und damit eine perma- nente Optimierung der Programme ermöglicht. Der ausschließlich auf Kundenorientierung ausgelegte CRM-Ansatz ist wegen des Programmauftrages nicht uneingeschränkt auf den WDR übertragbar.

Neben solchen qualitativen Aspekten spielen für den WDR auch finanzielle Gesichtspunkte eine Rolle. Die Ergebnisse der WDR mg dialog (s.o.) werden an die WDR mg ausgeschüttet und beeinflussen insofern auch den Ergebnisbeitrag der WDR mg an den WDR.

Zur Sicherstellung der Dienstleistungsqualität und der Steuerungsmöglichkeiten des WDR wurde ein Lenkungsausschuss installiert, der mindestens zweimal jährlich sowie bei Bedarf zusammentrifft.

Risikolage: Ein finanzielles Risiko besteht für den WDR mittelbar über die Beteiligung an der WDR mg. Die Gesellschaft hat ihre gesamte Buch- führung an die WDR mg ausgelagert. Die Betreuung des elektronischen Buchführungssystems (SAP R/3) wurde auf die WDR mg digi- tal ausgelagert. Laut Lagebericht erhöht der Beschluss zur Einschränkung der Hörfunkwerbung ab 2017/2019 das Risiko bestands- gefährdender und sonstiger wesentlicher Risiken wirtschaftlicher sowie rechtlicher Natur. Aufgrund der Konzentration auf nur zwei Auftraggeber ergibt sich ein höheres Risiko aus dem Verlust von Aufträgen für die Gesellschaft, insbesondere im Zusammenhang mit der beschlossenen Werbereduzierung 2017/2019, welche sich mittelfristig als bestandsgefährdend auswirken könnte. Weiterhin be- steht das Risiko einer mittelfristigen Ergebnisreduzierung durch stetig steigende tariflich veranlasste Personalkosten bei zu erwarten- den stagnierenden Umsätzen.

Ende 2003 wurde auf Ebene der WDR mediagroup GmbH ein Risikomanagementsystem implementiert, welches die bestehenden Risiken analysiert und diese im Hinblick auf deren Eintrittswahrscheinlichkeit und materielle Auswirkungen bewertet. Darüber hinaus hat die Gesellschafterin der Gesellschaft in 2015 eine „Arbeitsanweisung Risikomanagement für die WDR mediagroup und die mehr- heitlich gehaltenen Tochterunternehmen“ erlassen, auf deren Basis ein Bericht über die Risikoinventur der WDR mediagroup 2015 erstellt wurde. In diesem Bericht sind zu den erhobenen Risiken Maßnahmen bzw. Risikoinstrumente beschrieben, durch die mögliche Schäden sowie die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Risiken reduziert werden können.

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C1.2 WDR MEDIAGROUP DIGITAL GMBH, KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: WDR mediagroup digital GmbH Ludwigstrasse 11 D-50667 Köln Telefon: +49 221 2035-220 Fax: +49 221 2035-297 Mail: [email protected] Internet: www.wdr-mediagroup.com/digital

Unternehmenszweck: Gegenstand der WDR mediagroup digital GmbH (WDR mg digital) ist die Erbringung von Medien-, Internet- und Intranetdienst- leistungen für die Gesellschafterin bzw. den WDR zur Unterstützung der Aufgabenerfüllung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie die Herstellung, Verwertung und Veräußerung von audiovisuellen Inhalten. Darüber hinaus erbringt die Gesellschaft für den WDR Dienstleistungen in den Bereichen Archiv- und Produktionsservice (Digitalisierung von Archivbeständen (Audio/Print- medien/Film/Video), Sanierung von Filmen, Kopierbetrieb AV-Medien und Sendeplanung) und Barrierefreie Medien (Videotextun- tertitelung, Gebärdendolmetscher, Audiodeskription). Des Weiteren erbringt sie im Bereich Managed Workplace den 1st Level Support, das Benutzer- und Problemmanagement für die Arbeitsplätze im WDR sowie die Sendungs- und Eventbetreuung. Schließlich betreibt das Unternehmen eine gewerbliche Arbeitnehmerüberlassung.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR mediagroup GmbH, Köln 100,00 T€ 100,00% Stammkapital der Gesellschaft 100,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Bellinghoven, Joachim hauptamtlich Kreisel, Markus hauptamtlich

Aufsichtsorgane: Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg

Mit der Satzungsänderung vom 17.12.2015 wurde festgelegt, dass die Gesellschaft keinen eigenen Aufsichtsrat hat, sondern als 100%- Beteiligung der WDR mg über den Aufsichtsrat der WDR mg mitgesteuert wird.

Beschäftigte: Durchschnittl. Anzahl der Beschäftigten15 2015: 280 2014: 276

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat den Jahresabschluss 2015 der WDR mg digital geprüft. Die Prü- fung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass sich keine Anhaltspunkte ergeben haben, die nach ihrer Auffassung Zweifel an der Marktkonformität der Leistungsaustauschbe- ziehungen der Gesellschaft mit Unternehmen im Konzern der Rundfunkanstalt begründen können. Die Prozesse zur Prüfung der Marktkonformität und die bisherige Marktkonformitätsdatenbank der WDR mg wurden im Jahr 2015 überarbeitet und neu struktu- riert. Im Berichtsjahr wurden daraufhin alle marktkonformitätsrelevanten Leistungsbeziehungen erneut auf Vollständigkeit, Plausibili- tät und Marktkonformität geprüft und in die neue Datenbank eingepflegt. Mit dieser neu strukturierten Datenbank soll sichergestellt werden, dass der WDR mg ein revisionssicheres System zur Verfügung steht.

15 Die Angaben sind ohne Geschäftsführer, ohne MitarbeiterInnen in Altersteilzeit und Elternzeit sowie ohne Aushilfen und Auszubildende.

WDR MEDIAGROUP DIGITAL GMBH 35

Auf Basis der ausführlichen IDW-Fragebögen16 von WDR mg und deren Töchtern hat im Juni 2016 eine Abschlussbesprechung mit Teilnehmern des Landesrechnungshofes NRW, der zuständigen Wirtschaftsprüfer, der WDR mg Geschäftsleitung sowie des WDR- Beteiligungscontrollings stattgefunden. Dieser Termin diente u.a. der gezielten Besprechung der Ergebnisse der Marktkonformitäts- prüfungen. Der Landesrechnungshof hat den Bericht zur Kenntnis genommen.

Die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat die WDR mg digital zum ersten Mal im Rahmen des ihr erteilten Mandats geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisentwicklung der WDR mg digital in den vergangenen drei Geschäftsjahren:

WDR MG - DIGITAL - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 15.886 17.527 17.735 208 1% 2 Bestandsveränderungen –108 –13 –12 1 8% 3 Sonstige betriebliche Erträge 819 2.215 2.077 –138 –6% 4 Materialaufwand 1.719 1.757 890 –867 –49% 5 Personalaufwand 10.620 13.579 14.343 764 6% 6 Abschreibungen 644 865 1.020 155 18% 7 Sonstige betr. Aufwendungen 2.847 2.979 3.258 279 9% 8 Finanzergebnis –27 –163 –406 –243 >100% 9 Ergebnis gew. Geschäftst. 740 386 –117 –503 >100% 10 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 11 Sonstige Steuern 0 0 –10 –10 --% 12 Ergebnis vor Ertragssteuern 740 386 –107 –493 >100% 13 Ertragssteuern 243 229 36 –193 –84% 14 Ergebnis nach Ertragssteuern 497 157 –143 –300 >100%

Die Gesellschaft erzielte in 2015 bei steigenden Umsätzen einen Jahresfehlbetrag von -143 T€ (Vj. Jahresüberschuss von 157 T€). Die Umsatzerlöse der Gesellschaft lagen mit 17.735 T€ um +208 T€ oder +1% über Vorjahresniveau. Im Wesentlichen ist dies begründet durch den Umsatzanstieg in den Bereichen IT Infrastruktur- und Applikationsbetrieb (+1.000 T€) sowie Audio-Video-Technik (+200 T€). Gegenläufig entwickelten sich dagegen die Bereiche Archiv-Dienstleistungen und Barrierefreie Medien. Im Bereich der Archiv-Dienstleistungen nahmen die Umsatzerlöse aufgrund des geänderten Auftrages im Bereich Filmsicherung & Service um -700 T€ ab. Der Umsatz im Bereich der Barrierefreien Medien ging aufgrund des Wegfalls des Auftrages für die Untertitelung des ZDF Morgenmagazins um -300 T€ zurück. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind bedingt durch geringere Erträge aus der Auflö- sung von Rückstellungen um -138 T€ auf 2.077 T€ gesunken.

Weitere Informationen zu den Geschäftsfeldern der WDR mg digital: \ Im Bereich Archiv- und Produktionsservice digitalisiert die WDR mg digital im Wesentlichen für den WDR aber auch für andere öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten und deren Einrichtungen sowie sonstige Archive audiovisuelle und Print- Medien. Hierfür sind automatische und manuelle Verfahren im Einsatz. Zudem sind die Dienstleistungen Filmsicherung und -service, sowie Zuhörer- und Zuschauermitschnittservice im Portfolio enthalten. Im Bereich Managed Archive werden Audio- und Videoinhalte für HbbTV und Mediatheken transcodiert sowie Inhalte auf Plattformen ausgeliefert. Der Umsatz des Be- reiches lag mit 4.318 T€ unter dem Niveau des Vorjahres (4.982 T€). \ In den Barrierefreien Medien werden audiovisuelle Inhalte durch Videotextuntertitelung, Gebärdendolmetschen und Audi- odeskription für Zuschauer mit eingeschränktem Hör- oder Sehvermögen zugänglich gemacht. Die Umsatzerlöse lagen mit 2.009 T€ um knapp unter dem Vorjahreswert (2.273 T€). \ Der Bereich Internetservice konzipiert, gestaltet und pflegt Webseiten, Applikationen und Software und setzt diese für den WDR und Dritte um. Die Umsatzerlöse lagen mit 2.013 T€ um -25 T€ unter dem Vorjahreswert von 2.038 T€.

16 Abgestimmter Fragebogenstandard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW).

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\ Der Bereich der Audio- und Videotechnik ist der zentrale Produktionsdienstleister für die ARD-Werbung (TV-Wer- bung/ARD-Vorabendprogramm) und die WDR mg GmbH (Hörfunkwerbung). Sie betreibt zudem die technischen Dienstleis- tungen für die Barrierefreien Medien und transkodiert Audio- und Videoinhalte für Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) und Mediatheken. Die Umsatzerlöse lagen mit 1.897 T€ um +161 T€ über dem Vorjahreswert von 1.736 T€. \ Im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung stellt die WDR mg digital dem WDR exklusiv Personal für diverse Anforderungs- profile zur Verfügung. Die Umsatzerlöse konnten um +14 T€ auf 2.692 T€ gesteigert werden. \ Im Bereich Managed Workplace erbringt die WDR mg digital seit 2012 den First Level Support für ca. 5.300 PC-Arbeits- plätze im WDR. Seit Mitte 2013 wurde die Dienstleistung um die Module Problemmanagement, Benutzerverwaltung sowie den Sendungs- und Eventsupport ergänzt. Seit Januar 2014 verantwortet die WDR mediagroup digital zudem den IT-Service Desk. Dazu gehören neben dem Betrieb der zentralen IT-Hotline 1919 auch der Vor-Ort-Support in Köln und das Benutzer- management für die Verwaltungsdirektion, die Intendanz und die Gremien sowie für den Sender Phoenix. Der Umsatz lag in 2015 mit 4.807 T€ um +987 T€ über Vorjahr (3.820 T€). \ Die WDR mg digital agiert als exklusive Agentur für die Senderstandortmitbenutzung des WDR und regelt so die kommer- zielle Nutzung von WDR-Sendemasten und deren Infrastruktur durch Dritte. Der Umsatz aus der Agenturprovision lag in 2015 mit 520 T€ knapp über Vorjahr (510 T€).

Auf der Aufwandsseite stehen dem Umsatzanstieg hauptsächlich um +764 T€ höhere Personalaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr gegenüber. Diese sind im Wesentlichen bedingt durch Tariferhöhungen und eine Zunahme der im Jahresdurchschnitt be- schäftigten Mitarbeiter von 276 auf 280. Ursächlich für den Anstieg ist der Kapazitätsausbau in den Geschäftsfeldern Managed Work- place sowie IT Infrastruktur- und Applikationsbetrieb.

Insbesondere aufgrund höherer Rechts- und Beratungskosten für das neue Geschäftsfeld IT-Infrastruktur und Applikationsbetrieb lagen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit einem Volumen von 3.258 T€ (Vj. 2.979 T€) um +279 T€ über dem Vorjahres- wert. Mitarbeiter für den Bereich mussten rekrutiert werden und starteten später als geplant. Externe Ressourcen wurden zur Erbrin- gung der Leistung eingesetzt und sorgten für einen Know How Transfer.

Für das laufende Geschäftsjahr 2016 geht die Gesellschaft bei steigenden Umsätzen (auf voraussichtlich 21.275 T€) von einem Jah- resfehlbetrag von -8 T€ aus. Trotz der Schließung des Standortes Ossendorf geht die Gesellschaft durch den weiteren Ausbau der Dienstleistungen im Bereich des IT Infrastruktur- und Applikationsbetriebes davon aus ab 2017 wieder ein positives Jahresergebnis zu erzielen.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

WDR MEDIAGROUP DIGITAL GMBH 37

WDR MG DIGITAL IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 6.911 8.591 8.704 113 1,3%

2 Anlagevermögen 3.510 5.055 5.160 105 2,1% 3 Immaterielle Vermögensggst. 1.570 1.320 1.191 –129 –9,8% 4 Sachanlagen 1.329 2.573 2.384 –189 –7,3% 5 Finanzanlagen 611 1.162 1.585 423 36,4% 6 Umlaufvermögen 3.339 3.437 3.495 58 1,7% 7 Vorräte 245 141 125 –16 –11,3% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 3.093 3.295 3.370 75 2,3% 9 Liquide Mittel 1 1 0 –1 –100,0% 10 Aktive Rechnungsabgr. 62 99 49 –50 –50,5%

11 Eigenkapital 1.865 1.525 1.225 –300 –19,7% 12 Gezeichnetes Kapital 100 100 100 0 0,0% 13 Rücklagen 1.268 1.268 1.268 0 0,0% 14 Bilanzgewinn/-verlust 497 157 –143 –300 >100% 15 Fremdkapital 5.038 7.066 7.479 413 5,8% 16 Rückstellungen 2.468 2.466 3.182 716 29,0% 17 Verbindlichkeiten 2.570 4.600 4.297 –303 –6,6% 18 Passive Rechnungsabgr. 8 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 220 276 280 4 1,4% 20 Liquidität 1. Grades 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% --% 21 Eigenkapitalquote 27,0% 17,8% 14,1% –3,7% –20,8% 22 Umsatzrentabilität 3,1% 0,9% --% -- --%

Die Bilanzsumme hat sich in 2015 um +113 T€ auf 8.704 T€ erhöht.

Auf der Aktivseite erhöhte sich hauptsächlich das Anlagevermögen auf 5.160 T€. Hierbei lag das Sachanlagevermögen mit 2.384 T€ unter dem Vorjahresniveau von 2.573 €, im Wesentlichen bedingt durch niedrigere Investitionen als im Vorjahr. Die Finanzanlagen lagen mit 1.585 T€ um +423 T€ über dem Vorjahreswert. Diese beinhalten Rückdeckungsversicherungen für Pensionen. Das Umlauf- vermögen blieb mit 3.495 T€ in etwa konstant zum Vorjahr.

Auf der Passivseite verringerte sich das Eigenkapital um -300 T€ auf 1.225 T€. Die größte Position im Fremdkapital sind die Verbind- lichkeiten gegenüber dem Gesellschafter WDR mediagroup in Höhe von 3.302 € (Vorjahr: 3.707 T€). Darin enthalten sind im Wesent- lichen Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung sowie verrechnete Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Liquidität der Gesellschaft ist aufgrund der Einbindung in das Cash-Pooling der WDR mg regelmäßig sehr gering bis nicht vor- handen. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich aufgrund des ergebnisbedingten Rückgangs des Eigenkapitals sowie des Anstiegs der kurzfristigen Verbindlichkeiten auf 14,1%. Eine Umsatzrentabilität ist aufgrund des Jahresfehlbetrags von -143 T€ nicht gegeben.

Zielsetzung und finanzielle Verhältnisse aus Sicht des WDR: Der WDR sichert sich durch die Beteiligung im Wesentlichen Technologie sowie Know-how und macht sich damit unabhängig von Drittunternehmen. Zum einen wird in der WDR mg -Gruppe notwendiges Know-how für Internet-Dienstleistungen aufgebaut, auf das der WDR exklusiven Zugriff hat. Zum anderen soll die WDR mg digital in finanzieller Hinsicht Digitalisierungsaufgaben für den WDR kostengünstig durchführen. Insgesamt dominieren demnach prozess-und technologie- sowie lern-und wachstumsorientierte Zielgrö- ßen.

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Risikolage: Ein finanzielles Risiko besteht für den WDR mittelbar über die Beteiligung an der WDR mg.

Laut Lagebericht ist die WDR mg digital in das Risikomanagementsystem der WDR mediagroup GmbH integriert. Hier werden beste- hende Risiken analysiert und im Hinblick auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und materiellen Auswirkungen bewertet. Bestandsge- fährdende Risiken sind derzeit nicht zu erkennen. Wesentliche Risiken bestehen laut Lagebericht vor allem in der Konzentration auf die wesentlichen Kundenbeziehungen zum WDR und der daraus resultierenden Abhängigkeit.

Als weitere differenzierte Risiken werden aufgeführt: \ Das Projektgeschäft mit dem WDR im Bereich Internet Service mit einer hohen Abhängigkeit vom Auftraggeber, \ die Abschaffung oder Reduzierung der Werbung im Vorabendprogramm mit deutlichen Auswirkungen auf den Bereich der technischen Bearbeitung der Werbesports und \ das endliche zu digitalisierende Audio- und Videomaterial mit dem Bestandsrisiko für einen Teil der Arbeitsplätze.

RC RELEASE COMPANY GMBH 39

C1.3 RC RELEASE COMPANY GMBH, KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: RC Release Company GmbH Ludwigstraße 11 D-50667 Köln Telefon: +49 221 2035 1961 Fax: +49 221 2035 23 1961 Mail: [email protected] Internet: www.release-company.com

Unternehmenszweck: Die Aufgaben der RC Release Company GmbH (RC) sind der Betrieb eines Tonträger-, Bildtonträger- und Onlinevertriebsgeschäfts sowie der An- und Verkauf entsprechender Lizenzen und Verwertungsrechte von Urheber- und Leistungsschutzrechten einschließlich aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Gesellschaft hat mit diesem Gegenstand im Geschäftsjahr 2014 ihren operativen Betrieb aufgenommen.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR mediagroup GmbH, Köln 100,00 T€ 100,00% Stammkapital der Gesellschaft 100,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Vandré, Heinz-Ingo nebenamtlich

Aufsichtsorgane: WDR mg-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg

Mit der Satzungsänderung vom 17.12.2015 wurde festgelegt, dass die Gesellschaft keinen eigenen Aufsichtsrat hat, sondern als 100%- Beteiligung der WDR mg über den Aufsichtsrat der WDR mg mitgesteuert wird.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten17 2015: 3 2014: 3

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat den Jahresabschluss 2015 der RC geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass sich keine Anhaltspunkte ergeben haben, die nach ihrer Auffassung Zweifel an der Marktkonformität der Leistungsaustauschbe- ziehungen der Gesellschaft mit Unternehmen im Konzern der Rundfunkanstalt begründen können. Die Prozesse zur Prüfung der Marktkonformität und die bisherige Marktkonformitätsdatenbank der WDR mg wurden im Jahr 2015 überarbeitet und neu struktu- riert. Im Berichtsjahr wurden daraufhin alle marktkonformitätsrelevanten Leistungsbeziehungen erneut auf Vollständigkeit, Plausibili- tät und Marktkonformität geprüft und in die neue Datenbank eingepflegt. Mit dieser neu strukturierten Datenbank soll sichergestellt werden, dass der WDR mg ein revisionssicheres System zur Verfügung steht.

Auf Basis der ausführlichen IDW-Fragebögen18 von WDR mg und deren Töchtern hat im Juni 2016 eine Abschlussbesprechung mit Teilnehmern des Landesrechnungshofes NRW, der zuständigen Wirtschaftsprüfer, der WDR mg Geschäftsleitung sowie des WDR- Beteiligungscontrollings stattgefunden. Dieser Termin diente u.a. der gezielten Besprechung der Ergebnisse der Marktkonformitäts- prüfungen. Der Landesrechnungshof hat den Bericht zur Kenntnis genommen.

17 Die Angaben sind ohne Geschäftsführer, ohne Mitarbeiter/Innen in Altersteilzeit und Elternzeit sowie ohne Aushilfen und Auszubildende. 18 Abgestimmter Fragebogenstandard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW)

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Die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat die RC im Rahmen des ihr erteilten Mandats zum ersten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der letzten drei Geschäftsjahre. Aufgrund des nahezu fehlenden operativen Geschäfts der Gesellschaft vor dem Geschäftsjahr 2014 sind die Zahlen des Jahres 2013 nicht vergleichbar:

RC - GUV IN T€/ % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 0 1.865 2.885 1.020 55% 2 Sonstige betriebliche Erträge 98 111 153 42 38% 3 Materialaufwand 0 1.495 2.212 717 48% 4 Personalaufwand 97 220 273 53 24% 5 Abschreibungen 0 36 32 –4 11% 6 Sonst.betr.Aufwendungen 9 307 433 126 41% 7 Finanzergebnis 0 –3 –3 0 0% 8 Ergebnis gew. Geschäftstätigk. –8 –85 85 170 >100% 9 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 10 Sonstige Steuern 0 0 0 0 --% 11 Ergebnis vor Ertragssteuern –8 –85 85 170 >100% 12 Ertragssteuern 0 0 0 0 --% 13 Ergebnis nach Ertragssteuern –8 –85 85 170 >100%

Die Umsatzerlöse von 2.885 T€ setzen sich zusammen aus physischer Lizenzvermarktung in Form von DVD und Blu-Rays (2.024 T€) sowie aus digitaler Lizenzvermarktung über VoD (861 T€). Ursächlich für das starke Umsatzwachstum im Berichtsjahr sind im Wesent- lichen neue Verträge mit großen Anbietern im Bereich Video-on-Demand. Hier konnten u.a. Inhalte wie „Mord mit Aussicht“ erfolg- reich vermarktet werden. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 153 T€ resultieren im Wesentlichen aus Weiterbelastungen von Technikkosten (138 T€), der Auflösung von Pauschalwertberichtigungen (8 T€) und der Auflösung sonstiger Rückstellungen (3 T€).

Der gestiegene Materialaufwand in Höhe von 2.212 T€ resultiert insbesondere aus einem Anstieg der Lizenzgebühren um 1.134 T€ auf 1.512 T€. Kompensierend wirken die Rückgänge bei Produktionskosten (285 T€), der Garantievergütungen (198 T€) sowie den Lo- gistikkosten (119 T€). Der Anstieg des Personalaufwands um +53 T€ bzw. +24% ist im Wesentlichen auf Tariferhöhungen, gestiegene Aufwendungen für die Pensionen und erhöhte Bonuszahlungen aufgrund des positiven Ergebnisses zurückzuführen. Die höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insbesondere auf höhere Mietaufwendungen, höhere Dienstleistungsaufwendungen an die WDR mg, höhere Aufwendungen aus Personalüberlassungen von der WDR mg digital, erhöhte Werbungskosten sowie einer Zunahme der sonstigen Verwaltungsaufwendungen zurückzuführen.

Aufgrund des sich im Aufbau befindlichen Geschäfts stieg das Jahresergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Im Jahr 2015 konnte bereits ein positives Jahresergebnis in Höhe von 85 T€ erwirtschaftet werden, womit das Jahr deutlich besser abschneidet als im Businessplan angenommen. Hier wurde im zweiten Jahr noch von einem operativen Verlust von -66 T€ ausgegangen. Der Jahres- überschuss wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Für das Geschäftsjahr 2016 plant die Gesellschaft mit einem Gewinn in vergleichbarer Höhe.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

RC RELEASE COMPANY GMBH 41

RC IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 69 1.414 1.396 –18 1% 0 2 Anlagevermögen 0 127 110 –17 13% 3 Immaterielle Vermögensggst. 0 119 89 –30 25% 4 Sachanlagen 0 8 6 –2 25% 5 Finanzanlagen 0 0 15 15 --% 6 Umlaufvermögen 69 1.033 1.164 131 13% 7 Vorräte 0 66 73 7 11% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 69 967 1.091 124 13% 9 Liquide Mittel 0 0 0 0 --% 10 Aktive Rechnungsabgr. 0 223 122 –101 45% 11 Ungedeckter Fehlbetrag 0 31 0 –31 100%

12 Eigenkapital 55 0 154 154 --% 13 Gezeichnetes Kapital 100 100 100 0 0% 14 Rücklagen 0 0 100 100 --% 15 Bilanzgewinn/-verlust –45 –100 –46 54 –54% 16 Fremdkapital 14 1.012 824 –188 19% 17 Rückstellungen 10 229 721 492 >100% 18 Verbindlichkeiten 4 783 103 –680 87% 19 Passive Rechnungsabgr. 0 402 418 16 4%

20 Beschäftigte im Jahres-Ø 1 3 3 0 0% 21 Liquidität 1. Grades 0,0% 0,0% 0,0% 0 --% 22 Eigenkapitalquote 79,7% 0,0% 11,0% 0 --% 23 Umsatzrentabilität --% --% 2,9% --% --%

Die Bilanzsumme verringerte sich um -18 T€ auf 1.396 T€.

Auf der Aktivseite ist das Vermögen der Gesellschaft im Wesentlichen geprägt von Immateriellen Vermögensgegenständen (89 T€), inhaltlich der Geschäfts- oder Firmenwert, der aus der Übernahme des Geschäftsbereichs Neue Medien von der WDR mg resultiert, und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte (1.091 T€). Die Vorräte von 73 T€ setzen sich aus dem Warenbestand zusammen und beinhalten physische Medien wie z.B. CDs und DVDs. Es wurden Aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 122 T€ gebildet. Hierbei handelt es sich um Zahlungen für den Erwerb von Lizenzrechten, die mit den entsprechenden Erlösen ver- rechnet werden. Der Umfang des Rechteerwerbs ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital infolge einer durch die Gesellschafterin erfolgten Einlage in die Kapitalrücklage (100 T€) sowie den im Berichtsjahr erwirtschafteten Jahresüberschuss um 185 T€. Zum 31.12.2014 bestand noch ein negatives Eigenka- pital in Höhe von -31 T€, das durch die am 08. Mai 2015 beschlossene Kapitalrücklage des Gesellschafters beseitigt wurde. Somit ist auch die Eigenkapitalquote auf 11% gestiegen. Trotz erhöhter Rückstellungen (+492 T€) sank das Fremdkapital um -188 T€ auf 824 T€, aufgrund stark gesunkener Verbindlichkeiten (-680 T€). Während sich der Anstieg bei den Rückstellungen hauptsächlich aus höheren Rückstellungen für Rechtegeberbeteiligungen ergibt, wurden bei den Verbindlichkeiten insbesondere die Verbindlichkeiten gegen den Gesellschafter beglichen. Im Wesentlichen wurde ein Darlehen in Höhe von 300 T€ vollständig zurückgezahlt. Es wurden Passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 418 T€ gebildet.

Die Liquidität der Gesellschaft ist aufgrund der Einbindung in die Konzernfinanzierung der WDR mg nicht gefährdet.

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Zielsetzung und finanzielle Verhältnisse aus Sicht des WDR: Mit der Beteiligung an der RC Release Company GmbH wird das Ziel verfolgt, das Programm des WDR digital und über das hausei- gene Label zu verbreiten.

Risikolage: Ein finanzielles Risiko besteht für den WDR mittelbar über die Beteiligung an der WDR mg. Die Gesellschaft erstellt als Kleinstkapi- talgesellschaft keinen Lagebericht, ist jedoch in das Risikofrüherkennungssystem sowie die Konzernfinanzierung der WDR mg einge- bunden. Die Gesellschaft hat ihre gesamte Buchführung auf die WDR mediagroup GmbH ausgelagert. Die Betreuung des elektronischen Buchführungssystems (SAP R/3) wurde auf die WDR mediagroup digital ausgelagert.

Darüber hinaus hat die Gesellschafterin der Gesellschaft in 2015 eine „Arbeitsanweisung Risikomanagement für die WDR mediagroup und die mehrheitlich gehaltenen Tochterunternehmen“ erlassen, auf deren Basis ein Bericht über die Risikoinventur der WDR media- group 2015 erstellt wurde. In diesem Bericht sind zu den erhobenen Risiken Maßnahmen bzw. Risikoinstrumente beschrieben, durch die mögliche Schäden sowie die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Risiken reduziert werden können.

Die Release Company unterliegt den allgemeinen gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Risiken.

AUTHENTIC DISTRIBUTION GMBH 43

C1.4 AUTENTIC DISTRIBUTION GMBH, KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: Autentic Distribution GmbH Ludwigstraße 11 D-50667 Köln Telefon: +49 221 2035 2729 Fax: +49 221 2035 23 2729 Mail: [email protected] Internet: www.autentic-distribution.com

Unternehmenszweck: Die Autentic Distribution GmbH wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 05. Juli 2013 als Blitz 13-463 GmbH, München, gegründet. Mit Gesellschafterbeschluss vom 04. Dezember 2013 erfolgte die Umfirmierung in Autentic Distribution GmbH und die Sitzverlegung nach Köln. Die Geschäftstätigkeit wurde zum 01. Januar 2014 aufgenommen.

Gegenstand der Autentic Distribution GmbH ist der weltweite Handel mit audiovisuellen nicht fiktionalen Filmprogrammen, so- wie die Durchführung jeglicher Geschäfte, die mit dieser Tätigkeit in Verbindung stehen.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil Autentic GmbH, Oberhaching 50,00 T€ 50,00% WDR mediagroup GmbH, Köln 50,00 T€ 50,00% Stammkapital der Gesellschaft 100,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Hufnagel, Anne hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR mg-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg

WDR mg-Vertreter im Fachbeirat sind: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg Zuska, Andrea Geschäftsleitung WDR mg

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten19 2015: 2 2014: 1

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat den Jahresabschluss 2015 der Autentic Distribution GmbH ge- prüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass sich keine Anhaltspunkte ergeben haben, die nach ihrer Auffassung Zweifel an der Marktkonformität der Leistungsaustauschbe- ziehungen der Gesellschaft mit Unternehmen im Konzern der Rundfunkanstalt begründen können. Die Prozesse zur Prüfung der Marktkonformität und die bisherige Marktkonformitätsdatenbank der WDR mg wurden im Jahr 2015 überarbeitet und neu struktu- riert. Im Berichtsjahr wurden daraufhin alle marktkonformitätsrelevanten Leistungsbeziehungen erneut auf Vollständigkeit, Plausibili- tät und Marktkonformität geprüft und in die neue Datenbank eingepflegt. Mit dieser neu strukturierten Datenbank soll sichergestellt werden, dass der WDR mg ein revisionssicheres System zur Verfügung steht.

Auf Basis der ausführlichen IDW-Fragebögen20 von WDR mg und deren Töchtern hat im Juni 2016 eine Abschlussbesprechung mit Teilnehmern des Landesrechnungshofes NRW, der zuständigen Wirtschaftsprüfer, der WDR mg Geschäftsleitung sowie des WDR-

19 Exklusive Geschäftsführung 20 Abgestimmter Fragebogenstandard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW)

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Beteiligungscontrollings stattgefunden. Dieser Termin diente u.a. der gezielten Besprechung der Ergebnisse der Marktkonformitäts- prüfungen. Der Landesrechnungshof hat den Bericht zur Kenntnis genommen.

Die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat die Autentic Distribution GmbH im Rahmen des ihr erteilten Mandats zum ersten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisentwicklung der letzten drei Geschäftsjahre. Die Geschäftstätigkeit wurde zum 01.01.2014 aufgenommen.

AUTENTIC DISTRIBUTION - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 0 698 1.465 767 >100% 2 Sonstige betriebliche Erträge 0 46 78 32 70% 3 Materialaufwand 0 489 1.047 558 >100% 4 Personalaufwand 0 81 246 165 >100% 5 Abschreibungen 0 0 0 0 --% 6 Sonst.betr. Aufwendungen 1 242 178 –64 26% 7 Finanzergebnis 0 0 0 0 --% 8 Ergebnis gew. Geschäftstätigk. –1 –68 72 140 >100% 9 Sonstige Steuern 0 0 0 0 --% 10 Ergebnis vor Ertragssteuern –1 –68 72 140 >100% 11 Ertragssteuern 0 0 1 1 --% 12 Ergebnis nach Ertragssteuern –1 –68 71 139 >100%

Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Jahresüberschuss von 71 T€ erwirtschaftet.

Die Umsatzerlöse stiegen um +767 T€ auf 1.465 T€ und ergeben sich aus dem Lizenzvergabegeschäft. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 78 T€ bestehen im Wesentlichen aus der Erstattung von Material- und Technikkosten (32 T€) sowie der Auflö- sung von Rückstellungen (29 T€).

Der Materialaufwand stieg nahezu im gleichen Verhältnis wie die Umsatzerlöse (+558 T€) und setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Lizenzgebühren (949 T€) und Produktionskosten (95 T€). Der Personalaufwand von 246 T€ besteht aus den Personalkosten für Festangestellte (175 T€), sowie Bonuszahlungen (25 T€) und Sozialversicherungsbeiträgen (35 T €). Der sonstige betriebliche Auf- wand in Höhe von 178 T€ ergibt sich im Wesentlichen aus den Kosten für Eigenwerbung (41 T€), Aufwendungen aus Dienstleistungs- verträgen (52 T€) und Gebäudekosten (29 T€).

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

AUTHENTIC DISTRIBUTION GMBH 45

AUTENTIC DISTRIBUTION IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 24 459 1.049 590 >100%

2 Anlagevermögen 0 0 0 0 --% 3 Immaterielle Vermögensggst. 0 0 0 0 --% 4 Sachanlagen 0 0 0 0 --% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 24 459 996 537 >100% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 0 397 908 511 >100% 9 Liquide Mittel 24 62 88 26 42% 10 Aktive Rechnungsabgr. 0 0 53 53 --%

11 Eigenkapital 24 31 101 70 >100% 12 Gezeichnetes Kapital 25 100 100 0 0% 13 Rücklagen 0 0 0 0 --% 14 Bilanzgewinn/-verlust –1 –69 1 70 >100% 15 Fremdkapital 0 428 948 520 >100% 16 Rückstellungen 0 316 801 485 >100% 17 Verbindlichkeiten 0 112 147 35 31% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 0 1 2 1 100% 20 Liquidität 1. Grades --% 14,5% 9,3% 0 36% 21 Eigenkapitalquote 100,0% 6,8% 9,6% 0 41% 22 Umsatzrentabilität --% --% 4,8% --% --%

Die Bilanzsumme stieg um +590 T€ auf 1.049 T€ an.

Aufgrund des insgesamt gestiegenen Geschäftsvolumens erhöhten sich auf der Aktivseite das Umlaufvermögen und die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten. Das Umlaufvermögen wird im Wesentlichen durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 838 T€, Forderungen gegen nahestehende Unternehmen in Höhe von 11 T€ (in voller Höhe gegen die Release Company) sowie Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von 16 T€ bestimmt. Das Guthaben bei Kreditinstituten beläuft sich auf 88 T€. Im Jahr 2015 wurde ein Abgrenzungsposten von 53 T€ gebildet. Dieser Posten betrifft im Wesentlichen in 2015 bezahlte Rechnungen für Garantiesummen, die zum Zeitpunkt der daraus resultierenden Erlöse verbraucht werden.

Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital um den Jahresüberschuss 2015 auf 101 T€ an. Das Fremdkapital besteht größtenteils aus Rückstellungen für die Rechtegeberbeteiligung (757 T€), aus sonstigen Rückstellungen (43 T€), aus Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter WDR mediagroup (85 T€) und aus Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen (18 T€ gegen die Re- lease Company).

Zielsetzung und finanzielle Verhältnisse aus Sicht des WDR: Mit der Beteiligung an der Autentic Distribution wird das Ziel verfolgt, einen Vertriebsweg für Doku-Produktionen des WDR zu sichern. Darüber hinaus werden auch Programme anderer nationaler und internationaler Produzenten und Medienunternehmen an- geboten.

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Risikolage: Ein finanzielles Risiko besteht für den WDR mittelbar über die Beteiligung an der WDR mg. Die Gesellschaft hat ihre gesamte Buch- führung an die WDR mg ausgelagert. Die Betreuung des elektronischen Buchführungssystems (SAP R/3) wurde auf die WDR mg digi- tal ausgelagert. Außerdem hat die Geschäftsführung der Autentic Distribution Maßnahmen ergriffen und Frühwarnsignale definiert, mit deren Hilfe bestandsgefährdende Risiken rechtzeitig erkannt werden können.

Darüber hinaus hat die Gesellschafterin der Gesellschaft in 2015 eine „Arbeitsanweisung Risikomanagement für die WDR mg und die mehrheitlich gehaltenen Tochterunternehmen“ erlassen, auf deren Basis ein Bericht über die Risikoinventur der WDR mg 2015 erstellt wurde. In diesem Bericht sind zu den erhobenen Risiken Maßnahmen bzw. Risikoinstrumente beschrieben, durch die mögliche Schä- den sowie die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Risiken reduziert werden können.

BAVARIA FILM GMBH 47

C1.5 BAVARIA FILM GMBH, MÜNCHEN

Allgemeine Informationen: Anschrift: Bavaria Film GmbH Bavariafilmplatz 7 D-82031 Geiselgasteig Telefon: +49 89 6499-0 Fax: +49 89 6492-507 Mail: [email protected] Internet: www.bavaria-film.de

Unternehmenszweck: Gegenstand der Bavaria Film GmbH (Bavaria) sind die Herstellung, der Erwerb, die Verwertung, die Veräußerung von Fernseh- und Kinofilmen, Fernsehsendungen und Programmen für andere audiovisuelle Medien, die Synchronisationstätigkeit sowie das Dienstleis- tungsgeschäft auf diesen Gebieten. Hierunter fällt auch jegliche Tätigkeit im Zusammenhang mit der Heranbildung, Pflege und För- derung des Nachwuchses für Film und Fernsehen sowie die Unterhaltung von Ateliers für die genannten Zwecke. Darüber hinaus kann die Gesellschaft auf ihrem Betriebsgelände und anderenorts öffentliche Führungen und Besichtigungen veranstalten, öffentliche Publikumsveranstaltungen jeder Art durchführen oder durchführen lassen. Auch Handel mit Waren aller Art im Zusammenhang mit den vorgenannten Tätigkeiten wird der Gesellschaft erlaubt. Diese Aufgaben hat die Bavaria z.T. auf selbstständige Organisationsein- heiten übertragen.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR mediagroup GmbH, Köln 10.000,00 T€ 33,35% SWR Media Services GmbH, Stuttgart 5.000,00 T€ 16,67% Bavaria Filmkunst GmbH, München 5.000,00 T€ 16,67% LfA-Gesellschaft für Vermögens- verwaltung mbH, München 5.000,00 T€ 16,67% DREFA Media Holding GmbH, Leipzig 4.990,00 T€ 16,64% Stammkapital der Gesellschaft 29.990,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Franckenstein, Dr. C. hauptamtlich Rohnke, Achim hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR mg-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Loeb, Michael Vorsitz Geschäftsführer WDR mg

WDR- und WDR mg-Vertreterinnen und Vertreter im Aufsichtsrat sind: Buhrow, Tom Vorsitz ab 02/15 WDR Intendant Kroemer, Michael Mitglied Verwaltungsrat Michel, Eva-Maria seit 01/2015 WDR Justiziarin und stv. Intendantin Wixforth, Friedrich stv. Vorsitzender Rundfunkrat

Beschäftigte: Die Arbeitnehmerzahl umfasst alle Festangestellten unabhängig vom Beschäftigungsgrad, einer Befristung des Arbeitsverhältnisses oder dem Ort der Beschäftigung. Auszubildende werden nicht berücksichtigt. Projektbezogen befristet abhängig Beschäftigte sind mit einzubeziehen.

Durchschnitt Bavaria-Konzern21 2015/16: 1.177 2014:/15: 1.136

Durchschnitt Bavaria Film GmbH22 2015/16: 295 2014/15: 285

21 Bavaria Konzern lt. Konzernabschluss; inkl. produktionsbezogen befristet Beschäftigte (2015/16: 471 bzw. 2014/15: 431). 22 Bavaria Film GmbH lt. Einzelabschluss, inkl. projektbezogen befristet Beschäftigte (2015/16: 106 bzw. 2014/15: 105)

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Anteilsbesitz: Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Anteilsbesitz der Bavaria zum Bilanzstichtag 31.01.2016. Enkelverhältnisse sind eingerückt dargestellt. Veränderungen zum Vorjahresbericht (z. B. Anteilsveränderungen und Umfirmierungen) sind hervorgehoben formatiert:

NR. UNTERNEHMEN ORT ANTEIL DIFF. ZUORDNUNG 1 Askania Media Filmproduktion GmbH Berlin 90,0% 0,0% Content 2 Bavaria Content GmbH Grünwald 100,0% 0,0% Content 3 Bavaria Fernsehproduktion GmbH Grünwald 50,0% 0,0% Content 4 Bavaria Film Interactive GmbH Grünwald 100,0% 0,0% Content 5 Bavaria Filmproduktion GmbH, Köln Köln 100,0% 0,0% Content 6 Bavaria Filmproduktion GmbH, Grünwald Grünwald 100,0% 0,0% Content 7 Bavaria Media GmbH Grünwald 100,0% 0,0% Rights & Distribution 8 Enterprises Sonor Musik GmbH Mainz 50,0% 0,0% Rights & Distribution 9 Global Screen GmbH München 50,0% 0,0% Rights & Distribution 10 Bavaria Media Italia S.R.L, Rom Rom, I 100,0% 0,0% Rights & Distribution 11 Bavaria Pictures GmbH Grünwald 50,0% 0,0% Content 12 Bavaria Studios & Production Services GmbH Grünwald 62,4% 0,0% Studios & Services 13 Bavaria Production Services GmbH Köln 100,0% 0,0% Studios & Services 14 Bavaria Studio Art Department Grünwald 100,0% 0,0% Studios & Services 15 Bavariapool Services GmbH Grünwald 50,0% 0,0% Studios & Services 16 Cine Mobil GmbH Grünwald 100,0% 0,0% Studios & Services 17 NOON-Filmtechnik, spol. s.r.o. Prag, CZ 83,5% 0,0% Studios & Services 18 Vienna Cine & TV Services GmbH Wien, A 100,0% 0,0% Studios & Services 19 D-Facto Motion GmbH Grünwald 100,0% 0,0% Studios & Services 20 HD Signs GmbH Grünwald 40,0% 0,0% Studios & Services 21 Set Logistics Deutsche Film- & Bühnenservice GmbH Grünwald 100,0% 0,0% Studios & Services 22 Bayerisches Filmzentrum Geiselgasteig Wirtschaftsförd. GmbH Grünwald 30,0% 0,0% Immobilien 23 Bremedia Produktion GmbH Bremen 49,0% 0,0% Finanzbet. 24 Cinema Immobilien Verwaltungs GmbH Berlin 93,7% 2,0% Immobilien 25 CineMedia Film AG Geyer-Werke i. L. Grünwald 25,9% 0,0% inaktiv 26 Cumulus Media GmbH Grünwald 74,9% 0,0% Studios & Services 27 Eurotape Media Services GmbH Berlin 100,0% 0,0% Finanzbet. 28 EuroVideo Medien GmbH Ismaning 50,0% 0,0% Rights / Distribution 29 Bavaria Entertainment GmbH Grünwald 100,0% 0,0% Content 30 FTA Film- und Theater-Ausstattungs-GmbH Berlin 100,0% 0,0% Studios & Services 31 KFP Produktionsges. Verwaltungs GmbH München 10,0% 0,0% Finanzbet. 32 Media & Communication Systems (MCS) GmbH Sachsen Dresden 49,0% 0,0% Finanzbet. 33 Media & Communication Systems (MCS) GmbH Sachs.-Anh. Magdeburg 49,0% 0,0% Finanzbet. 34 MFP Film Partners GmbH Grünwald 24,5% 0,0% Finanzbet. 35 MFP Munich Film Partners New Century GmbH Grünwald 24,5% 0,0% Finanzbet.

BAVARIA FILM GMBH 49

NR. UNTERNEHMEN ORT ANTEIL DIFF. ZUORDNUNG 36 Motion Picture Production GmbH Grünwald 24,4% 0,0% Finanzbet. 37 Motion Works GmbH Halle 51,0% 0,0% Content 38 Ottonia Media GmbH Magdeburg 51,0% 0,0% Inaktiv 39 Produktionsgesellschaft für elektronische Medien mbH (ProSaar) Saarbrücken 51,0% 0,0% Content 40 Bavaria Filmproduktion GmbH, Berlin Berlin 100,0% 0,0% Content 41 Saxonia Entertainment GmbH Magdeburg 49,0% 0,0% Content 42 Saxonia Media Filmproduktionsgesellschaft mbH Leipzig 51,0% 0,0% Content 43 Media City Atelier (MCA) Leipzig 49,0% 0,0% Content 44 Satel Fernseh- und Filmproduktions-GmbH Wien, A 55,0% 0,0% Content 45 Almaro Film und TV Produktions- und Vertriebs GmbH München 100,0% 0,0% Content 46 Arabella Film-, Musik- und Buchverlag GmbH Wien, A 100,0% 0,0% Content

Wie im letzten Beteiligungsbericht erwähnt hat die Bavaria Film die Struktur ihrer Geschäftsfelder zum Geschäftsjahr 2015/16 überar- beitet und sich eine neue Konzernstruktur gegeben. In der rechten Spalte der Tabelle werden die Zuordnungen der Gesellschaften zu den neuen Geschäftsbereichen der Bavaria Film GmbH dokumentiert. Die neue Struktur umfasst die drei Geschäftsbereiche „Content“, „Rights & Distribution“ und „Studio & Services“ sowie die Segmente „Finanzbeteiligungen“ und „Immobilien“. Die drei Ge- schäftsbereiche werden durch rechtlich selbstständige Steuerungseinheiten geführt, an denen die Bavaria Film GmbH jeweils die Mehrheit des Anteilsbesitzes hält. Es handelt sich um die Bavaria Film Content GmbH (100%), die Bavaria Media GmbH (100%) so- wie die Bavaria Studios & Production Services GmbH (62,4%). Weitere Beteiligungsunternehmen werden im Segment Finanzbeteili- gungen geführt oder sind nicht mehr operativ tätig (Rubrik Sonstige). Die Finanzbeteiligungen sind i. W. Minderheitsbeteiligungen bzw. Gesellschaften außerhalb des Kerngeschäfts der Bavaria Film GmbH, die den drei operativen Geschäftsbereichen nicht zugeord- net werden können.

Die weiteren Veränderungen in der Beteiligungsstruktur der Bavaria im Vergleich zum Vorjahresbericht lassen sich folgendermaßen erläutern:

Es sind folgende Beteiligungen entfallen, da die Liquidation abgeschlossen ist: Germanys Gold Plattform GmbH i. L., Berlin, der Bavaria-Anteil betrug 5% German united distributors Programmvertriebs GmbH i. L., Köln, der Bavaria-Anteil betrug 40%. Bavariapool International Coproductions GmbH, Grünwald, der Bavaria-Anteil betrug 50%.

Des Weiteren ist folgende Beteiligung entfallen: Maran Film GmbH, Baden-Baden. Der Bavaria-Anteil betrug 49%. Die Anteile wurden veräußert an den Mitgesellschafter SWR Media Services GmbH.

Folgende Umbenennungen wurden vollzogen: Zu 2) Die Bavaria Fernsehbeteiligungs GmbH wurde in Bavaria Content GmbH umfirmiert. zu 5) Die Bavaria Film Partners GmbH wurde in Bavaria Filmproduktion GmbH Köln umfirmiert. zu 6) Die Bavaria Filmverleih- und Produktions-GmbH wurde in Bavaria Filmproduktion GmbH Grünwald umfirmiert. Zu 40) Die Rubicon Filmproduktion GmbH, Berlin wurde in Bavaria Filmproduktion GmbH Berlin umfirmiert.

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC) AG hat den Jahresabschluss 2015/16 der Bavaria geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass sich keine Anhaltspunkte ergeben haben, die nach ihrer Auffassung Zweifel an der Marktkonformität der kommerziellen Tätig- keiten begründen könnten.

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Die Prüfungsgesellschaft PWC AG hat die Bavaria Film GmbH das zweite Jahr in Folge geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungs- gesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Beteiligungsberichts werden die in München ansässigen Produktionsgesellschaften vom Obersten Bayerischen Rechnungshof noch geprüft. Ein Prüfbericht liegt noch nicht vor. Die Geschäftsführung der Bavaria Film gibt ihre Stel- lungnahmen nach Vorlage der Prüfberichte dem Aufsichtsrat zur Kenntnis.

Ergebnisentwicklung: Die Ergebnisentwicklung23 der letzten drei Geschäftsjahre ist in der folgenden Tabelle mit den entsprechenden Vorjahresabweichun- gen dargestellt:

BAVARIA - GUV IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013/14 2014/15 2015/16 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 16.514 16.392 16.467 75 0% 2 Bestandsveränderungen 0 0 0 0 --% 3 Sonstige betriebliche Erträge 8.334 9.143 9.135 –8 –0% 4 Gesamtleistung 24.848 25.535 25.602 67 0% 5 Materialaufwand 4.167 3.713 3.779 66 2% 6 Personalaufwand 14.790 15.078 14.730 –348 –2% 7 Abschreibungen 4.335 2.549 2.807 258 10% 8 Sonst.betr.Aufwendungen 10.728 8.740 7.841 –899 –10% 9 Beteiligungsergebnis 14.766 6.442 8.401 1.959 30% 10 Finanzergebnis –648 –820 –629 191 23% 11 Ergebnis gew. Geschäftstät. 4.946 1.077 4.217 3.140 >100% 12 Außerordentliches Ergebnis –261 –261 –261 0 0% 13 Sonstige Steuern 89 88 87 –1 –1% 14 Ergebnis vor Ertragssteuern 4.596 728 3.869 3.141 >100% 15 Ertragssteuern –42 0 0 0 --% 16 Ergebnis nach Ertragssteuern 4.638 728 3.869 3.141 >100%

Die Gesamtleistung der Bavaria Film liegt mit 25.602 T€ (Zeilen 1-3) nahezu auf Vorjahresniveau. Die Gesellschaft erzielte Umsatzer- löse in Höhe von 16.467 T€ und damit um -75 T€ mehr als im Vorjahr. Die Umsätze wurden im Wesentlichen in den Bereichen Stand- ort Services (10.170 T€) und Filmtour (4.596 T€) erwirtschaftet.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 9.135 T€ sind hauptsächlich Erträge aus der Leistungserbringung für Beteili- gungsunternehmen enthalten. Darüber hinaus werden hier Erträge aus Rückstellungsauflösungen ausgewiesen. Die Erträge liegen auf Vorjahresniveau.

Der Materialaufwand übersteigt mit 3.779 T€ den Vorjahreswert um 66 T€. Der Personalaufwand liegt um -348 T€ unter dem Vor- jahresniveau, was im Wesentlichen aus der Reduzierung der Aufwendungen für Altersversorgung resultiert. Das Bundeskabinett hat Ende Januar 2016 eine Anpassung des § 253 HGB zur Abzinsung von Pensionsrückstellungen beschlossen mit der Folge, dass Pensi- onsverpflichtungen zukünftig mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn (bis dahin sieben) Jahre abzuzinsen sind. Die Gesetzesänderung führt zu einer geringeren jährlichen Belastung mit Altersversorgungsaufwendungen. Die Regelung war für alle Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2015 enden, bereits verbindlich anzuwenden (das Geschäftsjahr der Bavaria Film GmbH endet jeweils am 31. Januar).

Die Abschreibungen stiegen um 258 T€ auf 2.807 T€. Hintergrund waren erforderliche Investitionen in Hard- und Software für Netz- werk-Festplattenspeicher sowie für technische interaktive Stationen bei der Filmtour.

Ein deutlicher Rückgang um -899 T€ wird bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Hier liegen die Wertberichti- gungen auf Forderungen deutlich unter dem Vorjahr. Der Vorjahreswert war durch Wertberichtigungen auf Forderungen an die Bavaria Pictures entsprechend hoch ausgefallen.

23 Da die Konzernergebnisrechnung stark komprimiert und durch zahlreiche Konsolidierungsbuchungen beeinflusst ist, wird im Beteiligungsbericht insbesondere das aus betriebswirtschaftlicher Sicht relevante Ergebnis der Bavaria-Holding analysiert.

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Das Beteiligungsergebnis der Bavaria als Summe aller Gewinnabführungen bzw. -ausschüttungen, Verlustübernahmen sowie ergeb- niswirksamen Anpassungen der Beteiligungsbuchwerte liegt mit 8.401 T€ um 1.959 T€ über dem Vorjahresergebnis. Dabei ist zu be- rücksichtigen, dass das Beteiligungsergebnis im Vorjahr durch Abschreibungen auf Finanzanlagen von 4.024 T€ belastet war (diese betrafen unter anderem Abschreibungen auf die Beteiligungswerte der Bavaria Studio & Production Services, der Askania Media und der Bavaria Pictures).

Das Finanzergebnis verbessert sich um 191 T€ im Wesentlichen infolge einer Weiterberechnung von Avalprovisionen.

In der Gesamtschau führt vor allem der Wegfall der im Vorjahr vorgenommenen Abschreibungen im Beteiligungsbereich zu der deut- lichen Steigerung des Jahresüberschusses um 3.141 T€ auf 3.869 T€.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen der Bavaria Film (Holding) für die letzten drei Geschäftsjahre:

BAVARIA IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013/14 2014/15 2015/16 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 127.830 124.473 125.317 844 0,7%

2 Anlagevermögen 73.279 76.050 74.238 –1.812 –2,4% 3 Immaterielle Vermögensggst. 234 262 180 –82 –31,3% 4 Sachanlagen 44.516 49.695 48.380 –1.315 –2,6% 5 Finanzanlagen 28.529 26.093 25.678 –415 –1,6% 6 Umlaufvermögen 54.300 48.291 50.840 2.549 5,3% 7 Vorräte 190 215 122 –93 –43,3% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 22.099 18.189 14.807 –3.382 –18,6% 9 Liquide Mittel 32.011 29.887 35.911 6.024 20,2% 10 Aktive Rechnungsabgr. 251 131 239 108 82,4%

11 Eigenkapital 63.264 59.493 61.113 1.620 2,7% 12 Gezeichnetes Kapital 29.990 29.990 29.990 0 0,0% 13 Rücklagen 17.304 17.304 17.304 0 0,0% 14 Bilanzgewinn/-verlust 15.970 12.199 13.819 1.620 13,3% 15 Fremdkapital 64.534 64.963 64.194 –769 –1,2% 16 Rückstellungen 28.994 30.211 30.625 414 1,4% 17 Verbindlichkeiten 35.540 34.752 33.569 –1.183 –3,4% 18 Passive Rechnungsabgr. 32 17 10 –7 –41,2%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 288 285 295 10 3,5% 20 Liquidität 1. Grades 117,9% 107,2% 121,7% 14,5% 13,5% 21 Eigenkapitalquote 49,5% 47,8% 48,8% 1,0% 2,1% 22 Umsatzrentabilität GmbH 28,1% 4,4% 23,5% 19,1% >100% 23 Umsatzrentabilität Konzern 1,30% 2,02% 1,28% –0,7% –36,6%

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 844 T€ oder 0,7% erhöht.

Das Anlagevermögen reduzierte sich um -2,4% auf 74.238 T€. Ursächlich für den Rückgang sind bei den Sachanlagen insbesondere geringere Investitionen in die Sanierung von Gebäuden sowie Darlehenstilgungen. Die Finanzanlagen reduzierten sich – bei gestiege- nen Ausleihungen an die EuroVideo Medien GmbH – insbesondere durch Darlehenstilgungen und den Abgang der Beteiligung an der Maran Film GmbH.

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Das Eigenkapital stieg insbesondere durch den höheren Jahresüberschuss 2015/16 um 1.620 T€ auf 61.113 T€. Der Eigenkapitalzu- wachs fällt geringer als das o. g. Ergebnis nach Ertragssteuern aus, da im Berichtsjahr rd. 2.250 T€ an die Gesellschafter ausgeschüttet wurden. Die Eigenkapitalquote liegt bei erhöhter Bilanzsumme und gestiegenem Eigenkapital mit 48,8% um 1,0%-Punkte über Vor- jahresniveau.

Die Liquidität 1. Grades hat sich um 14,5%-Punkte auf 121,7% erhöht. Dies liegt an den höheren liquiden Mitteln bei einer leicht redu- zierten Summe aus kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen.

Aufgrund der neuen Geschäftsbereichsstruktur lassen sich die Ergebnisbeiträge der Beteiligungen nicht mehr sinnvoll im Vorjahres- vergleich gegenüber stellen. Im Rahmen des Prüfberichts wird allerdings ein Vorjahresvergleich mit angepasster Struktur vorgenom- men. Danach ist im Segment Content der Ertrag von 3.974 T€ auf 3.633 T€ gesunken. Das Segment Rights & Distribution erhöhte sein Ergebnis von 3.519 T€ auf 4.221 T€. Im Bereich Studios & Services stieg der Ergebnisbeitrag von 856 T€ auf 1.155 T€.

Da die neue Struktur tendenziell stärker auf Konzernbetrachtungen abstellt, wird an Stelle der bisherigen Darstellung nach Geschäfts- feldern ein Überblick über ausgewählte Eckdaten aus dem Konzernabschluss gegeben:

BAVARIA - KENNZAHLEN KONZERN IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013/14 2014/15 2015/16 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 190.378 201.101 190.282 –10.819 –5% 2 Umsatzerlöse 181.021 181.584 202.263 20.679 11% 3 Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit 6.015 6.695 8.353 1.658 25% 4 a. o. Ergebnis –332 –303 –2.095 –1.792 >100% 5 Steuern –2.316 –1.934 –3.716 –1.782 –92% 5 Jahresüberschuss vor Fremdanteilen 3.367 4.458 2.542 –1.916 –43% 6 Außenstehende Gesellschafter –1.017 –786 41 827 >100% 7 Jahresüberschuss nach Fremdanteilen 2.350 3.672 2.583 –1.089 –30%

Die Konzernbilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um 5 % zurückgegangen. Der Rückgang der Bilanzsumme resultiert auf der Aktivseite im Wesentlichen aus der Abnahme des Anlagevermögens und des Vorratsvermögens. Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahresniveau insbesondere aufgrund geringerer erhaltener Anzahlungen verringert. Die Rück- stellungen weisen einen leichten Anstieg aus.

Die Umsatzerlöse stiegen um 11 %. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der zusätzlichen Serie „Die jungen Ärzte“ der Saxonia Media GmbH, aus Neuakquisitionen bei der Bavaria Fernsehproduktion GmbH (Segment Content) sowie aus Mehrerlösen bei den Firmen D-Facto Motion GmbH und BAVARIA STUDIOS Art Department GmbH (Segment Studios & Services).

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um 25 % auf 8.353 T€. Hier wirkten sich neben den höheren Umsätzen unter anderem höhere sonstige betriebliche Erträge (Filmförderung und Koproduktionen), ein besseres Finanzergebnis sowie gerin- gere Material- und Personalaufwendungen aus. Diese Ergebnisverbesserungen wurden zum Teil durch einen Bestandsabbau der Pro- grammvorräte kompensiert.

Das außerordentliche Ergebnis verschlechterte sich um -1.792 T€ auf -2.095 T€. In diese Position fließen neben der Zuführung des Unterschiedsbetrags zur Pensionsrückstellung Vorsorgen für etwaige Aufwendungen im Rahmen des kartellrechtlichen Ermittlungs- verfahrens bzw. Prozessrisiken sowie entsprechende Rechts- und Beratungskosten bei der Bavaria Studios & Production Services GmbH ein.

Die Belastung durch Steuern erhöhte sich deutlich um 92 %. Hier haben sich insbesondere höhere passive latente Steuern ausge- wirkt, diese werden aufgrund von Unterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz in den immateriellen Anlagen, Sachanlagen, Rückstellungen sowie aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Der Ansatz latenter Steuern erfolgt nach den gesetzlichen Vorschriften der §§ 274 und 306 HGB. Die Berechnung der Latenzen erfolgt auf der Basis unternehmensindividueller Steuersätze.

Der Jahresüberschuss vor Fremdanteilen reduzierte sich infolge der höheren Steuerbelastung um 43 % bzw. 1.916 T€ auf 2.542 T€.

BAVARIA FILM GMBH 53

Die Korrekturen für Ergebnisanteile außenstehender Gesellschafter veränderten sich ggü. Vorjahr um 827 T€. Üblicherweise wer- den hier Gewinnanteile korrigiert. Im abgelaufenen Jahr überstiegen die Anteile der außenstehenden Gesellschafter an den Jahres- fehlbeträgen von Tochterunternehmen die Anteile an den Jahresüberschüssen um 41 T€.

Der Jahresüberschuss nach Fremdanteilen verringerte sich in der Folge um -1.089 T€ bzw. 30 % auf 2.583 T€.

Ausblick: Im Geschäftsjahr 2016/2017 rechnet die Bavaria Film (Holding) laut vorliegender Hochrechnung auf Basis der Zahlen des ersten Quartals mit einem Ergebnis nach Steuern in Höhe von 3.766 T€ (Plan rd. 2.325 T€). Hier wirken sich ein besseres außerordentliches Ergebnis und ein höheres Beteiligungsergebnis positiv aus. Das außerordentliche Ergebnis beinhaltet die Reduzierung des Aufwands für Altersversorgung aufgrund der Gesetzesänderung im Januar 2016, durch die der Betrachtungszeitraum für die Ermittlung des Rechnungszinssatzes von sieben auf zehn Jahre verlängert wurde. Für die darauf folgenden Jahre plant die Bavaria mit steigenden Ergebnissen (2017/18: 4.010 T€; 2018/19: 5.259 T€).

Für den Konzern wird - laut vorliegender Hochrechnung auf Basis der Zahlen des ersten Quartals - für das Geschäftsjahr 2016/17 ein Ergebnis nach Steuern und Fremdanteilen von 3.441 T€ (Plan rd. 2.148 T€) erwartet. Hier wirkt sich ebenfalls der beschriebene Effekt aus der Entlastung des Altersversorgungsaufwands durch die auf zehn Jahre verlängerte Betrachtungsperiode aus. Laut den Planun- gen der Bavaria Film sollen in den darauf folgenden Jahren die Ergebnisse nach Steuern und Fremdanteile weiter steigen (2017/18: 4.482 T€, 2018/19: 5.987 T€).

Wirtschaftliche Eckdaten wesentlicher Beteiligungen: Die Bavaria Fernsehproduktion GmbH wurde im Zuge der Einführung der Holdingstruktur bei der Bavaria zu Beginn des Geschäftsjahres 2007/08 als Produktionsfirma von fiktionalen Programmen ausgegründet. In der Gesellschaft befinden sich die ehemaligen Bavaria-Geschäftsbereiche Fernsehproduktion und Synchronproduktion. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2009/10 hat die Bavaria Fernsehproduktion GmbH ihren Synchronproduktionsbereich an die Bavaria Synchron GmbH langfristig bis 2016 verpachtet. Gesellschafter sind die Bavaria Film GmbH und ZDF Enterprises GmbH mit einem Anteil von jeweils 50%. Geschäftsführer der Gesellschaft sind die Herren Jan S. Kaiser und Armin Rabe. Der WDR ist bzw. war durch den Inten- danten Tom Buhrow (seit 02/2015), Herrn Fernsehdirektor Jörg Schönenborn (seit 05/2015), die ehemalige Intendantin Frau Monika Piel (bis 05/2015) sowie die ehemalige Fernsehdirektorin Frau Verena Kulenkampff (bis 01/2015) im Aufsichtsrat vertreten. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2015 /16 hatte Frau Piel den Aufsichtsratsvorsitz turnusgemäß von Herrn Dr. Thomas Bellut, Intendant des ZDF, übernommen. Mit ihrem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat Mitte Mai 2015 hat Frau Piel den Vorsitz an Herrn Buhrow übergeben.

Im Geschäftsjahr 2015/16 waren in der Bavaria Fernsehproduktion durchschnittlich 445 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj. 503) beschäftigt, davon 395 produktionsbezogen befristet (Vj. 454). Das Gesamtergebnis nach Steuern lag im Geschäftsjahr 2015/16 bei rd. 5.117 T€ (Vj. 5.524 T€). Für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 rechnet die Gesellschaft gemäß aktuell vorliegender Hochrechnung mit einem leicht unterplanmäßigen Gesamtergebnis nach Steuern in Höhe von 5.150 T€ (Plan: 5.275 T€). Die Bavaria erhält gemäß ihrer Anteile an der Gesellschaft jeweils eine phasengleiche Ausschüttung des hälftigen Gesamtergebnisses.

Die Bavaria Studios & Production Services GmbH (BSPS) ist eine 62,4%ige Beteiligung der Bavaria Film GmbH. Weitere Gesellschafter sind das ZDF mit 25,1% und die LfA Förderbank Bayern mit 12,5%. Unterneh- menszweck der Gesellschaft ist der Betrieb, die Vermietung, Verwaltung, Wartung und Erneuerung von Fernsehstudios, einschließlich ihrer Nebenbetriebe und Postproduction-Komplexe vornehmlich in Bayern, insbesondere in Unterföhring und Geiselgasteig. Zum Unternehmenszweck gehören ferner die technische Realisation von Fernseh- und Filmproduktionen sowie von audiovisuellen Veran- staltungen, Durchführung von damit zusammenhängenden Beratungsleistungen, Vermietung von fernseh- und filmtechnischen Pro- duktionsmitteln, Überlassung von Produktionspersonal nach Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, Vertrieb von Video-, Audio- und Filmgeräten einschließlich des dazugehörigen Verbrauchsmaterials, Durchführung von Service- und Wartungsarbeiten an Video- und Audiogeräten sowie Sendeabwicklung von Fernsehvoll- und Spartenprogrammen. Geschäftsführer der BSPS ist seit 05.08.2015 Herr Achim Rohnke, ebenso Geschäftsführer der Holding Bavaria Film GmbH. Der bisherige Geschäftsführer Herr Martin Moll wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 05.08.2015 abberufen. Zum zweiten Geschäftsführer ist seit 04.01.2016 Herr Friedhelm Bixschlag be- stellt. Der WDR war bis Mitte Mai 2015 durch die ehemalige Intendantin, Frau Monika Piel, im Aufsichtsrat der Gesellschaft vertre- ten. Seit Mai 2015 vertritt der Intendant, Herr Tom Buhrow, die WDR-Interessen im Aufsichtsrat.

Die BSPS beschäftigte im Geschäftsjahr 2015/16 im Jahresdurchschnitt 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj. 37). Die BSPS fungiert faktisch als Holding für den Dienstleistungsbereich. Sie hält 100%ige Beteiligungen an der Bavaria Production Services GmbH (BPS) und der SetLogistics GmbH. Zur BPS gehören wiederum die 100%-Töchter Bavaria Studios Art Department, Cine Mobil GmbH und D- Facto Motion GmbH sowie mit 50%-Anteil die Bavariapool Services GmbH. Des Weiteren hält die Gesellschaft einen 40%igen Ge- schäftsanteil an der HD Signs GmbH. Im Rahmen der Neustrukturierung der Geschäftsfelder der Bavaria Film kommt der BSPS die Funktion einer Steuerungsgesellschaft für den Bereich Studios & Services zu. Diesem Bereich werden auch die Beteiligungen der Bavaria an der FTA GmbH und der Cumulus Media GmbH zugerechnet.

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Im Geschäftsjahr 2015/16 erwirtschaftete die BSPS bei einer Gesamtleistung von 12.077 T€ (Vj. 15.961 T€) einen Jahresfehlbetrag von -3.005 T€ (Vj. -345T€ Fehlbetrag). Das Ergebnis ist zum einen beeinflusst durch erhöhte Kosten für Rechtsberatung sowie Rückstel- lungsbildungen im Rahmen des laufenden Kartellverfahrens. Zum anderen sind periodenfremde Aufwendungen, für die ebenfalls Rückstellungen gebildet wurden, für die Ergebnisentwicklung anzuführen.

Für die BSPS wird ein Konzernumsatz von 40,5 Mio € (Vorjahr 36,8 Mio €) ausgewiesen. Der Konzern-Jahresfehlbetrag beträgt -3.109 T€ (Vorjahr -393 T€).

Die Firmengruppe beschäftigt 242 MitarbeiterInnen (Vj. 233). Für das laufende Jahr 2016/17 soll die BSPS laut aktueller Hochrechnung einen Umsatz von 12,5 Mio € und ein Ergebnis nach Steuern von 0,4 Mio € erwirtschaften. Das Bundeskartellamt hatte im Sommer 2015 auf Kronzeugenantrag der MMC Studios Köln GmbH gegen die Studio Berlin Adlershof (SBA) GmbH, ihre Schwestergesellschaft Studio Berlin Broadcast GmbH sowie die Bavaria Studios & Production Services GmbH Ver- fahren wegen des Verdachts kartellrechtswidriger Preis- und Angebotsabsprachen bei Auftragsvergaben durch Fernsehsender und Produktionsfirmen im Zeitraum von 2011 bis Jahresbeginn 2014 eingeleitet. Die Verfahren konnten im Juli 2016 mit dem Bundeskar- tellamt im Rahmen einvernehmlicher Verfahrensabschlüsse (sog. „Settlement“) beendet werden. Das Bundeskartellamt hat gegen die Studiobetreiber Bußgelder in einer Höhe von insgesamt rund 3,1 Mio € wegen der Beteiligung an einem kartellrechtlich unzulässigen Informationsaustausch verhängt. Der weitergehende Anfangsverdacht des Bundeskartellamts über kartellrechtswidrige Preis- und Angebotsabsprachen sowie Kundenzuordnungen (bei der Vermietung von Studios für TV- und Filmproduktionen) wurde von der Be- hörde nicht aufrechterhalten. Bei der Bußgeldfestsetzung wurde zudem berücksichtigt, dass die Unternehmen jeweils während des gesamten Verfahrens umfassend mit dem Bundeskartellamt kooperiert haben.

Die Bavaria Studios & Production Services GmbH wird das gegen sie verhängte Bußgeld akzeptieren und hatte im Jahresabschluss zum 31. Januar 2016 Vorsorge in ausreichender Höhe getroffen. Das Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Geschäftsführer ist weiterhin anhängig.

Zielsetzungen und finanzielle Verhältnisse aus WDR-Sicht: Aus Sicht des WDR ist die mittelbare Beteiligung an einer etablierten Produktionsgesellschaft wie der Bavaria zunächst markt- bzw. beschaffungspolitisch motiviert, da sowohl über die Bavaria selbst als auch über ihre Tochtergesellschaften zahlreiche Programmbe- standteile des WDR-Fernsehens sowie für »Das Erste« beschafft werden. Mit der Beteiligung an der Bavaria sichert sich der WDR so- mit auch vor zu starken Abhängigkeiten ab. Ferner erhält der WDR über die Beteiligung einen Überblick über das in den Tochter- gesellschaften der Bavaria bestehende marktnahe Spezial-Know-How und damit grundsätzlich die Möglichkeit, sich dieses bei Be- darf für programmliche Zwecke verfügbar zu machen. Darüber hinaus bestehen aus WDR-Sicht finanzielle Zielsetzungen, da die anteiligen Ergebnisbeiträge der Bavaria über die der WDR mg zufließende Gewinnausschüttung dem WDR zugutekommen. Von der Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2015/16 in Höhe von insgesamt 2.750 T€ erhält die WDR mg 2016 entsprechend ihres Geschäfts- anteils von 33,35% eine Dividende von rund 917 T€.

Risikolage: Ein finanzielles Risiko besteht für den WDR mittelbar über die Beteiligung an der WDR mg. Existenzbedrohende Geschäftsrisiken sind in dem dynamischen Markt, in dem sich die Bavaria bewegt, generell nicht auszuschließen.

Zum finanziellen und Gesamtrisiko wird im Prüfbericht ausgeführt, dass die künftige Entwicklung der Gesellschaft wesentlich von der Entwicklung der Unternehmensbeteiligungen abhängt. Dazu wird auch das Risiko möglicher Wertberichtigungen auf Beteiligungsan- sätze und Ausleihungen an verbundene Unternehmen, Beteiligungen und Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Unter- nehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, angegeben. Diese Risiken bewertet die Geschäftsführung als moderat. Darüber hinaus sind der Geschäftsführung keine weiteren Risiken bekannt, die zu einer negativen Entwicklung des Unternehmens führen könnten. Insbesondere sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Bavaria gefährden könnten.

Als Chance sieht die Geschäftsführung nach der Implementierung der neuen Konzernstruktur eine vereinfachte Führung und Steue- rung des Portfolios sowie eine verbesserte Möglichkeit künftig flexibler auf marktseitige Anforderungen zu reagieren. Im Geschäftsbe- reich „Content“ bestehen die Chancen in der Akquisition neuer Formate und der verstärkten Entwicklungstätigkeit im Bereich der internationalen Serien. Für „Rights & Distribution“ wird die Zweitverwertung und der Zukauf weiterer Musikkataloge neben der Akqui- sition neuer Lizenzthemen und Kooperationen angegeben. Darüber hinaus wird der Ausbau des Digitalgeschäfts mit der Unit „Bavaria Film Digital“ als Chance gesehen. Insgesamt wird der gezielte Ausbau der Bavaria Film GmbH als integriertes, leistungsfähi- ges Produktions- und Dienstleistungsunternehmen einschließlich des Studiobetriebs über alle Wertschöpfungsstufen hinweg als Chance gesehen.

DER AUDIO VERLAG GMBH 55

C1.6 DER >AUDIO< VERLAG GMBH, BERLIN

Allgemeine Informationen: Anschrift: Der Audio Verlag GmbH Hardenbergstr. 9A D-10623 Berlin Telefon: +49 30 3199828-0 Fax: +49 30 3199828-59 Mail: [email protected] Internet: www.der-audio-verlag.de

Unternehmenszweck: Gegenstand des Unternehmens Der >Audio< Verlag GmbH (DAV) ist die Produktion, Herausgabe, Vervielfältigung und der Ver- trieb von Tonträgern (in allen Verwertungsformen) sowie der An- und Verkauf entsprechender Lizenzen und Verwertungsrechte an Urheber- und Leistungsschutzrechten.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Hamburg 382,50 T€ 51,00% SWR Media Services GmbH, Stuttgart 168,75 T€ 22,50% WDR mediagroup GmbH, Köln 168,75 T€ 22,50% RBB Media GmbH, Berlin 30,00 T€ 4,00% Stammkapital der Gesellschaft 750,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Gerlach, Amadeus hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR mg-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg

Es wurde kein Aufsichtsrat eingerichtet.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten24 2015: 17 2014: 17

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Treuhansa GmbH Doctores Völschau hat den Jahresabschluss 2015 der DAV geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Die Prüfungen gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz und § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag wurden nicht durchge- führt, da es sich bei der DAV nicht um eine mehrheitlich durch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten gehaltene bzw. um eine kom- merzielle Beteiligung des WDR in diesem Sinne handelt.

Die Prüfungsgesellschaft hat die DAV damit zum achten Mal in Folge geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

24 Exklusive Geschäftsführer

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DER AUDIO-VERLAG IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 2.538 2.568 2.780 212 8%

2 Anlagevermögen 15 55 37 –18 –33% 3 Immaterielle Vermögensggst. 0 38 26 –12 –32% 4 Sachanlagen 15 17 11 –6 –35% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 2.158 2.115 2.212 97 5% 7 Vorräte 551 575 370 –205 –36% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 495 310 396 86 28% 9 Liquide Mittel 1.112 1.230 1.446 216 18% 10 Aktive Rechnungsabgr. 365 398 531 133 33%

11 Eigenkapital 590 1.037 1.347 310 30% 12 Gezeichnetes Kapital 750 750 750 0 0% 13 Rücklagen 1.547 1.547 1.547 0 0% 14 Bilanzgewinn/-verlust –1.707 –1.260 –950 310 –25% 15 Fremdkapital 1.948 1.531 1.433 –98 –6% 16 Rückstellungen 896 820 1.232 412 50% 17 Verbindlichkeiten 1.052 711 201 –510 –72% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 17 17 17 0 0% 20 Liquidität 1. Grades 57,1% 80,3% 100,9% 20,6% 26% 21 Eigenkapitalquote 23,2% 40,4% 48,5% 8,1% 20% 22 Umsatzrentabilität 6,3% 7,6% 8,1% 0,5% 7%

Die Bilanzsumme hat sich in 2015 um +212 T€ auf 2.780 T€ erhöht.

Auf der Aktivseite ging das Anlagevermögen um -18 T€ zurück. Beim Umlaufvermögen verringerten sich die Vorräte. Der Bestand an liquiden Mitteln hat sich um +216 T€ erhöht, die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um +86 T€.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital durch den Jahresüberschuss auf 1.347 T€. Unter Berücksichtigung des Verlustvor- trags des Jahres 2014 ergibt sich insgesamt ein Bilanzverlust von -950 T€ (Vj. -1.260 T€). Das Fremdkapital ist insgesamt um -98 T€ bzw. -6% auf 1.433 T€ gesunken. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern verminderten sich im Berichtsjahr in Folge der voll- ständigen Tilgungen der Gesellschafterdarlehen. Auch das Darlehen gegenüber der WDR mediagroup wurde im Berichtsjahr voll- ständig getilgt.

Im Jahresdurchschnitt blieb die Anzahl der Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr gleich. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf- grund des ergebnisbedingt gestiegenen Eigenkapitals auf 48,5% (Vj. 40,4%). Die Umsatzrentabilität ist mit 8,1% nach Steuern erneut gestiegen (Vj. 7,6%).

Zielsetzungen und finanzielle Verhältnisse aus WDR-Sicht: Mit der Beteiligung an der DAV wird das Ziel verfolgt, einen Vertriebsweg für die vermarkteten Hörbuch-Produktionen zu sichern.

Risikolage: Der DAV unterliegt den allgemeinen gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Risiken. Insbesondere die Fortführungs- perspektiven für die Weltbild-Gruppe, die im Januar 2014 Insolvenz angemeldet hatte, und in diesem Zusammenhang die Perspekti- ven für die DBH (- und Weltbildfilialen) sowie die Wachstumsperspektiven für Downloadumsätze über Portale

DER AUDIO VERLAG GMBH 57

unabhängig von Audible sind für die Entwicklung des DAV wesentlich. Als Geschäftsrisiko ist der DAV insbesondere dem Verfehlen geplanter Umsätze aufgrund fehlender Bestseller und der Nicht-Einspielung von Garantievorauszahlungen ausgesetzt. Diesen Ausfall- risiken wirkt die Gesellschaft durch einen quartalsweisen Abgleich der tatsächlichen Erlöse zu den Garantievorauszahlungen sowie einem monatlichen Reporting entgegen. Neue Verpflichtungen werden nach sorgfältiger Abwägung der Chancen und Risiken einge- gangen.

Durch die Konzentration in der Verlagsbranche, wobei Bertelsmann, Bonnier und Holtzbrinck mit jeweils eigenen Hörbuchlabels der- zeit die stärkste Marktposition einnehmen, wird der Erwerb von Rechten an Spitzentiteln insgesamt schwieriger.

58

C1.7 ARD-WERBUNG SALES&SERVICES GMBH, FRANKFURT A. M.

Allgemeine Informationen: Anschrift: ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH Bertramstraße 8 / D-Bau D-60320 Frankfurt/Main Telefon: +49 69 15424-0 Fax: +49 69 15424-199 Mail: [email protected] Internet: www.ard-werbung.de

Unternehmenszweck: Unternehmensgegenstand der Ende 1998 in Frankfurt am Main gegründeten ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH (AS&S) ist die Vermarktung von Werbung in den elektronischen Medien sowie die Erbringung von Dienstleistungen in den Bereichen Rundfunk- werbung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Reichweiten- und Programmforschung für die in der ARD zusammengeschlossenen LRA, die in der ARD-Werbung zusammengeschlossenen regionalen Werbegesellschaften sowie für Dritte. Die Gesellschaft handelt bei der Ver- marktung von Werbung grundsätzlich im Namen und für Rechnung der Mitglieder der ARD-Werbung (bzw. der Drittauftraggeber).

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR mediagroup GmbH, Köln 15,00 T€ 11,11% Übrige ARD-Werbetöchter je 15,00 T€ je 11,11% Stammkapital der Gesellschaft 135,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Cromm, Bernhard nebenamtlich Geschäftsführer hr werbung GmbH Schneiderbanger, Elke hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR mg-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg

WDR mg-Vertreter im Fachbeirat ist: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten25 2015: 81 2014: 80

Anteilsbesitz: Stammkapital Anteil AS&S Radio GmbH, Frankfurt 25,00 T€ 100,0% ARD&ZDF Fernsehwerbung GmbH, Frankfurt 25,00 T€ 50,0% (Geschäftsbetrieb eingestellt zum 31.12.2015)

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO Aktiengesellschaft hat den Jahresabschluss 2015 der AS&S geprüft. Die Prüfung hat zu kei- nen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Ebenso hat die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass sich keine Besonderheiten ergeben, die nach deren Auffassung für die Beurteilung der Einhaltung der staatsvertraglichen Vorga- ben für kommerzielle Aktivitäten von Bedeutung sind.

25 Ohne Geschäftsführer, davon 48 Vollzeitkräfte, 21 Teilzeitkräfte, fünf Arbeitskräfte in aktiver und fünf in passiver Altersteilzeit sowie zwei Personen in Elternzeit. Dar- über hinaus waren im Schnitt 19 Aushilfen, zwei Auszubildende und ein Praktikant beschäftigt.

ARD WERBUNG SALES&SERVICES GMBH 59

Die Prüfungsgesellschaft BDO Aktiengesellschaft hat die AS&S zum ersten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesell- schaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die Gesellschaft erzielt ihre Erlöse im Rahmen eines Kostenumlagesystems aus den Vertriebsprovisionen für die Vermarktung der Werbezeiten in den ARD-Rundfunkanstalten und verschiedenen privaten Mandaten. Darüber hinaus erzielt die Gesellschaft Erträge aus der Weiterbelastung von im Zusammenhang mit Forschung und Marketing entstandenen Kosten an ARD-Werbegesellschaften, ARD-Landesrundfunkanstalten und Dritte. Die Vermarktung der Hörfunkwerbung wird seit 2007 in der AS&S-Tochtergesellschaft AS&S Radio gebündelt.

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der über die AS&S erzielten Werbeumsätze in den letzten drei Jahren:

ARD-NETTO-WERBEERLÖSE IST IST IST DIFFERENZ NACH SKONTO IN MIO € / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Hörfunk 207 220 217 –3 –1% 2 Fernsehen 163 186 175 –11 –6% 3 Gesamt 370 406 392 –14 –3%

Die ARD-Werbegesellschaften erzielten demnach im Jahr 2015 laut Lagebericht der AS&S Netto-Werberlöse nach Skonto in Höhe von 392 Mio € und lagen damit unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang ist durch spezifische Mehrerlöse im Sport-Großereignis- Jahr 2014 (Olympische Winterspiele, Fußball-WM 2014) zu erklären. Von den Umsätzen wurden 217 Mio € bzw. 55% durch den Hör- funk und 175 Mio € bzw. 45% durch das Fernsehen erwirtschaftet.

Die Ergebnisentwicklung der AS&S in den vergangenen drei Jahren zeigt die folgende Tabelle:

AS&S - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 24.890 36.029 29.095 –6.934 –19% 2 Sonstige betriebliche Erträge 8.170 8.633 8.790 157 2% 3 Materialaufwand 12.766 13.480 13.676 196 1% 4 Personalaufwand 6.630 7.114 7.174 60 1% 5 Abschreibung 244 230 242 12 5% 6 sonstige betr. Aufwendungen 12.692 16.900 14.940 –1.960 –12% 7 Finanzergebnis –416 –1.855 –543 1.312 71% 8 Ergebnis gew. Geschäftstät. 312 5.083 1.310 –3.773 –74% 9 Außerordentliches Ergebnis –138 –138 –138 0 0% 10 Sonstige Steuern 9 9 10 1 11% 11 Ergebnis vor Ertragssteuern 165 4.936 1.162 –3.774 –76% 12 Ertragssteuern 101 4.584 877 –3.707 –81% 13 Ergebnis nach Ertragssteuern 64 352 285 –67 –19%

Die Umsatzerlöse von 29.095 T€ beinhalten im Wesentlichen die Provisionen für die von der Gesellschaft vermittelten und abgewi- ckelten Werbeumsätze. Gemäß Gesellschafterbeschluss vom 18. November 2014 wurde der Geschäftsbesorgungsvertrag dahingehend geändert, dass ab dem 1. Januar 2014 auch die periodenfremden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in die Berechnungsgrund- lage zur Ermittlung des Gewinnzuschlages einbezogen werden. Im Geschäftsjahr 2015 sind in dieser Position 85 T€ angefallen, vergli- chen mit 4.713 T€26 im Vorjahr. Dies führt bei der Provisionsberechnung zu geringeren Umsatzerlösen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge übertrafen mit 8.790 T€ das Vorjahresniveau. Die Steigerung um +2% basiert hauptsächlich auf höheren Erträgen aus der Weiterbelastung von Fremdpersonal, EDV-Dienstleistungen, Miete etc. an die AS&S Radio sowie höheren

26 Berechnung: 4.584 T€ Ertragssteuern 2014 + 294 T€ latente Steuern – 165 T€ Ertragssteuern laufendes Jahr

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Erträgen aus Weiterbelastungen im Zusammenhang mit Forschung und Marketing entstandenen Aufwendungen an die ARD-Werbe- gesellschaften, Landesrundfunkanstalten und an Dritte.

Der Anstieg des Materialaufwands um +196 T€ auf 13.676 T€ ergab sich im Wesentlichen aus höheren Kosten für Medienforschung und Marketing.

Der Anstieg bei den Personalaufwendungen um +60 T€ oder +1% ist auf höhere Aufwendungen für die Altersversorgungsverpflich- tungen sowie den gegenläufigen Effekt in der Veränderung der Altersteilzeitrückstellung, hervorgerufen durch den Abbau der Ver- pflichtungen, zurückzuführen.

Die mit 14.940 T€ um -1.960 T€ niedrigeren sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergeben sich insbesondere durch den Wegfall der Belastungen aus den Betriebsprüfungen für die Zeiträume 2005-2014 (-2.449 T€). Dieser positive Effekt wurde teilweise durch einen Anstieg der Provisionen an die Tochter AS&S Radio kompensiert.

Das Finanzergebnis in Höhe von -543 T€ resultiert hauptsächlich aus Aufwendungen aus dem Zinsanteil für die Zuführung zu den Pensions-, Altersteilzeit- und Jubiläumsrückstellungen.

Die außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 138 T€ ergaben sich wie auch schon in Vorjahren aufgrund der Umstellung auf das BilMoG, insbesondere durch die jährliche Wertaufholung der Pensionsrückstellungen bis zum Jahr 2024.

Die Ertragssteuern betragen 877 T€. Darin sind Erträge aus der Veränderung latenter Steuern in Höhe von 224 T€ sowie Steuerauf- wendungen für Vorjahre in Höhe von 446 T€ enthalten.

Das Ergebnis nach Ertragssteuern liegt bei 285 T€ und damit unter dem Vorjahreswert von 352 T€.

Für das laufende Geschäftsjahr 2016 rechnet die AS&S lt. Prognosebericht (Stand Mai 2016) aufgrund der positiven volkswirtschaftli- chen Indikatoren mit einem leichten Anstieg des gesamten Werbemarktes von +2,5% brutto. Bedingt durch die sportlichen Großer- eignisse im Jahr 2016 erwartet die AS&S GmbH einen Anstieg des vermittelten Umsatzvolumens im Fernsehen in Höhe von 6,0 % gegenüber dem Vorjahr 2015. Die AS&S Radio rechnet nach dem rückläufigen Umsatzvolumen im Jahr 2015 (das Jahr 2014 war ein Jahr mit unerwartet hohem Hörfunkwerbeumsatz) mit einem weiteren leichten Rückgang der Netto-Hörfunk-Werbeeinnahmen in Höhe von 1,0%.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

ARD WERBUNG SALES&SERVICES GMBH 61

AS&S IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 10.314 22.474 17.660 –4.814 –21%

2 Anlagevermögen 702 742 669 –73 –10% 3 Immaterielle Vermögensggst. 155 254 177 –77 –30% 4 Sachanlagen 489 427 428 1 0% 5 Finanzanlagen 58 61 64 3 5% 6 Umlaufvermögen 9.086 20.867 15.876 –4.991 –24% 7 Vorräte 9 22 25 3 14% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 8.232 20.353 15.502 –4.851 –24% 9 Liquide Mittel 845 492 349 –143 –29% 10 Aktive Rechnungsabgr. 84 129 155 26 20% 11 Unterschbetr. Vermögensrg. 0 0 0 0 --% 12 Aktive latente Steuern 442 736 960 224 30%

13 Eigenkapital 723 1.075 1.360 285 27% 14 Gezeichnetes Kapital 135 135 135 0 0% 15 Rücklagen 100 100 100 0 0% 16 Bilanzgewinn/-verlust 488 840 1.125 285 34% 17 Fremdkapital 9.548 21.375 16.259 –5.116 –24% 18 Rückstellungen 7.659 13.397 9.909 –3.488 –26% 19 Verbindlichkeiten 1.889 7.978 6.350 –1.628 –20% 20 Passive Rechnungsabgr. 43 24 41 17 71%

21 Beschäftigte im Jahres-Ø 80 80 81 1 1% 22 Liquidität 1. Grades 24,5% 3,5% 4,7% 1,2% 34% 23 Eigenkapitalquote 7,0% 4,8% 7,7% 2,9% 60% 24 Umsatzrentabilität 0,3% 1,0% 1,0% 0,0% 0%

Die Bilanzsumme ist im Berichtsjahr um -4.814 T€ auf 17.660 T€ zurückgegangen.

Auf der Aktivseite sanken dabei insbesondere die Forderungen gegen Gesellschafter um -4.093 T€ (in Position "Ford./sonst. Vermö- gensggst." enthalten), resultierend aus dem Wegfall der im Geschäftsjahr 2014 einmalig gebuchten periodenfremden Steueraufwen- dungen, für die im Rahmen des bestehenden Kostenumlagesystems ein Erstattungsanspruch gegen die Gesellschafter bestand. Zum Teil kompensierend wirkte insbesondere die Zunahme der Unterschiedsbeträge zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz, welche die aktiven latenten Steuern um 224 T€ erhöhte.

Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital aufgrund des Jahresüberschusses um 285 T€ auf 1.360 T€ an. Der starke Rückgang der Rückstellungen resultiert hauptsächlich aus dem Verbrauch der im Vorjahr gebildeten Rückstellungen für nicht abzugsfähige Vor- steuer und Zinszahlungen (-2.418 T€). Die Gesellschaft ist bis einschließlich des Geschäftsjahres 2014 durch das Finanzamt Frankfurt am Main III geprüft und unter dem Vorbehalt der Nachprüfung veranlagt worden. Die im Vorjahr gebildeten Steuerrückstellungen wurden vollständig verbraucht bzw. infolge der vorliegenden geänderten Steuerbescheide in die sonstigen Verbindlichkeiten umge- bucht.

Die Rückstellungen für Pensionen wurden um +1.595 T€ erhöht.

Die Eigenkapitalquote ist durch den Anstieg des Eigenkapitals bei gleichzeitigem Rückgang der Bilanzsumme auf 7,7% gestiegen. Da die kurzfristigen Verpflichtungen (Verbindlichkeiten und Rückstellungen) stark gesunken sind, während die liquiden Mittel schwächer

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zurückgingen, stieg die Liquidität 1. Grades um 1,2 %-Punkte. Aufgrund des Gesellschaftskonstrukts ist die Umsatzrendite üblicher- weise sehr gering, und bleibt unverändert bei 1,0 %.

Wirtschaftliche Eckdaten der Beteiligungen der AS&S: Die AS&S Radio GmbH, Frankfurt am Main (AS&S Radio), wurde im September 2006 gegründet und ist für die Vermarktung der Rundfunkwerbung, die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der Rundfunkwerbung sowie die damit zusammenhängende Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die Leistungsbeziehungen zwischen der AS&S Radio und der Muttergesellschaft AS&S sind in einem Geschäftsbesorgungsvertrag vom 20. September 2006 geregelt. Dieser wurde zuletzt am 16. Dezember 2014 ersetzt. Die AS&S Radio übernimmt demnach die Rechnungserstellung, das Inkasso und das Mahnwesen für akquirierte Aufträge. Sie handelt im Namen und für Rechnung der AS&S und erhält für ihre Tätig- keit eine kostenabhängige Provision inkl. eines Gewinnzuschlages in Höhe von 3% (bis 2014: 0,5%).

Auf dieser Provisionsbasis hat die AS&S Radio seit dem Geschäftsjahr 2007 die Vermarktung der Hörfunkwerbung vollständig über- nommen. Geschäftsführer der AS&S Radio ist Herr Oliver Adrian. Im Geschäftsjahr 2015 waren durchschnittlich 39 Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter27 (Vj. 39) beschäftigt. Das Geschäftsjahr 2014 schloss die AS&S Radio bei Umsatzerlösen von insgesamt 11.926 T€ (Vj. 11.140 T€) mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 200 T€ (Vj. 5 T€) ab.

ARD & ZDF Fernsehwerbung GmbH, Frankfurt am Main Angesichts der EU-Kommissionsentscheidung aus April 2007 und der damit verbundenen Verpflichtung zur Auslagerung kommerzieller Aktivitäten war das ZDF verpflichtet, seinen bisher als hausinterne Abteilung geführten Werbevertrieb in eine eigenständige Gesellschaft auszugliedern. Dabei bestand sowohl von Seiten der ARD-Werbung als auch seitens des ZDF großes Interesse an einem gemeinschaftlichen Vertrieb. Hiervon versprach man sich Sy- nergieeffekte auf der Kostenseite sowie zusätzliche Impulse durch einen gemeinschaftlichen Vertrieb von Werbeflächen. Im Jahre 2008 gründeten die AS&S und das ZDF deshalb als gemeinsame Vertriebsgesellschaft die AZF mit Sitz in Frankfurt am Main. Gegen- stand des Unternehmens ist die Vermittlung von Fernsehwerbung, die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der Fernsehwer- bung sowie die damit zusammenhängende Öffentlichkeitsarbeit. Im Jahr 2009 wurde die Beteiligung des ZDF an die neugegründete ZDF Werbefernsehen GmbH übertragen. Gesellschafter der AZF sind mit jeweils 50% bzw. 12,5 T€ der Geschäftsanteile die ZDF Werbefernsehen GmbH und die AS&S. Neben der Gesellschafterversammlung ist als weiteres Kontrollorgan ein Fachbeirat institutio- nalisiert, der die Gesellschaft überwacht und berät. Die Fachbeiratsmitglieder werden von den Gesellschaftern entsandt.

Das Unternehmen hat zwei nebenamtliche Geschäftsführer, von denen einer von der AS&S und einer von der ZDF Werbefernsehen GmbH gestellt wird. Im Jahr 2015 waren dies die Herren Uwe Esser (AS&S) und Hans-Joachim Strauch (ZDF Werbefernsehen GmbH).

Die AZF hat ihren Geschäftsbetrieb am 01. Dezember 2008 aufgenommen und wurde am 11. Dezember 2008 in das Handelsregister eingetragen. Im Geschäftsjahr 2015 waren durchschnittlich 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj. 16) beschäftigt. Das Geschäfts- jahr 2015 schloss die AZF mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 52 T€ (Vj. Jahresfehlbetrag in Höhe von -3 T€) ab. Das Eigenkapi- tal liegt bei 79 T€.

Im Geschäftsjahr wurden die Betriebsprüfungen für die Geschäftsjahre 2012 bis 2014 abgeschlossen. Die Veranlagungen dieser Jahre sind endgültig erfolgt.

Der Gesellschafter ZDF Werbefernsehen GmbH hat die AZF mit Wirkung zum 31. Dezember 2015 gekündigt, daraufhin hat die AS&S GmbH die Gesellschaft ebenfalls zum 31. Dezember 2015 gekündigt. Der operative Geschäftsbetrieb der AZF wurde mit Wirkung zum Jahresende 2015 eingestellt.

Die bestehenden Geschäftsbesorgungsverträge mit beiden Gesellschaftern endeten ebenfalls zum 31. Dezember 2015. Der Jahresab- schluss der AZF wurde unter der Abkehr der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt, da die Liquidation der Gesellschaft beabsichtigt ist.

Zielsetzungen und finanzielle Verhältnisse aus WDR-Sicht: Aus Sicht des WDR dient die mittelbare Beteiligung primär absatzmarktpolitischen Interessen, da im Wesentlichen die Werbever- marktung durch die WDR mg unterstützt und optimiert wird. Der WDR partizipiert über Gewinnausschüttungen der WDR mg am Ergebnis der AS&S. In 2015 wurden hieraus keine Erträge generiert.

Risikolage: Die Gesellschaft ist mit den branchenüblichen, bereits im Zusammenhang mit der WDR mg GmbH erläuterten Marktrisiken konfron- tiert (vgl. hierzu C1).

Die AS&S verfügt über ein Risikomanagementsystem zur Bewertung von Risiken hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit und der

27 Ohne Geschäftsführer

ARD WERBUNG SALES&SERVICES GMBH 63

Verantwortlichkeiten. Für die Zukunft geht die Gesellschaft von einer moderaten wirtschaftlichen Entwicklung mit einer Zunahme der Nachfrage nach Werbeschaltungen aus. Insbesondere wird mit einem hohen Umsatzpotenzial durch steigende Zuschauerzahlen für „Das Erste“ gerechnet, ausgelöst durch die sportlichen Großereignisse in 2016.

Insbesondere strukturelle Effekte und politische Entscheidungen haben negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Werbe- marktes. Der evolutionäre Prozess der Medien durch Innovationen bei technischen Kommunikationsmitteln beeinflusst insbesondere mittelständische Unternehmen bei der Buchung von Print-Anzeigen und Werbezeiten im Hörfunk und Fernsehen. Darüber hinaus hat der nordrhein-westfälische Landtag im Januar 2016 die Änderung des WDR-Gesetzes beschlossen. Dieses sieht ab dem Jahr 2017 eine stufenweise Einschränkung der Werbezeiten in den Hörfunkwellen des Westdeutschen Rundfunks vor. Die geänderte Werbezeitenre- gelung wird auch Auswirkungen auf die Werbeumsätze der anderen ARD-Werbegesellschaften haben, welche zusammen mit den WDR-Programmen in überregionalen Verkaufspaketen vermarktet werden.

Über diese grundlegenden Risiken hinaus werden die Konzentrationsprozesse auf Seiten der Werbetreibenden, die immer kurzfristi- geren Buchungen der Kunden sowie der zunehmende Wettbewerb auch zwischen den Mediengattungen genannt. Erschwerend sei, dass der Medienmix mit der Kombination aus Fernseh-, Hörfunk- und Internetwerbung in den öffentlich-rechtlichen Angeboten auf- grund rundfunkrechtlicher Einschränkungen nach wie vor nicht bedient werden könne, was einen erheblichen Wettbewerbsnachteil darstelle.

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C1.8 DEGETO FILM GMBH, FRANKFURT AM MAIN

Allgemeine Informationen: Anschrift: DEGETO Film GmbH Am Steinernen Stock 1 D-60320 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 1509-0 Fax: +49 69 1509-339 Mail: [email protected] Internet: www.degeto.de

Unternehmenszweck: Gegenstand der DEGETO Film GmbH (DEGETO) sind der Erwerb, die Verwaltung und die Veräußerung von Rechten an Spielfilmen und Fernsehprojekten. Die Gesellschaft darf darüber hinaus alle mit ihrem Programmbeschaffungsauftrag zusammenhängenden und den Gesellschaftszweck fördernden Geschäfte tätigen und alle sonstigen wirtschaftlichen Tätigkeiten ausüben, die geeignet sind, die Interessen des Rundfunks zu fördern. Dazu gehören auch partnerschaftliche Beschaffungsmaßnahmen in Form von Co-Produktionen und Co-Finanzierungen sowie die eigene Auftragsproduktion von Filmen und Fernsehprojekten.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR mediagroup GmbH 12,50 T€ 11,11% Übrige acht ARD-Anstalten bzw. Werbetöchter je 12,50 T€ je 11,11% Stammkapital der Gesellschaft 112,50 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Lux, Stefan kaufmännisch, hauptamtlich bis 06/2015 Schneider, Gerhard kaufmännisch, hauptamtlich ab 04/2016 Strobl, Christine programmlich, hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR mg-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg

WDR-Vertreter im Aufsichtsrat ist: Buhrow, Tom WDR Intendant

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten 2015: 9128 2014: 84

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG AG hat den Jahresabschluss 2015 der DEGETO geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Ein- wendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Zur Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat KPMG einen Anlass zu Beanstandungen formuliert: Die Prüfer haben – wie im Vorjahresbericht - Mängel in der Abrechnung der Erlösbeteiligungen an die Rundfunkanstalten konstatiert. Diese sei nicht mit der angemessenen Genauigkeit und Dokumentation erfolgt. Die Effekte sind nach Einschätzung der Geschäftsführung unwesentlich. Zu- dem werde nach Angaben der Geschäftsführung der Prozesse zur Erlösbeteiligung derzeit umgestellt. Ansonsten hat die Prüfung keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft von Bedeutung sind.

Im Rahmen der Prüfung nach § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellt die Prüfungsgesellschaft fest, dass sich keine Beson- derheiten ergeben haben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Einhaltung der staatsvertraglichen Vorgaben für kommerzielle Aktivitäten von Bedeutung sind. Die Prüfungsgesellschaft KPMG AG hat die DEGETO damit zum fünften Mal in Folge geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich. Auch die DEGETO vergibt nach fünf Jahren einen neuen Prüfungsauftrag. Die BDO AG hat im Bieterverfahren den Zuschlag erhalten und wird mit der Prüfung des Jahres- abschlusses 2016 beauftragt.

28 Davon 2 Geschäftsführer (Vj.2) und 20 Teilzeitkräfte (Vj.18)

DEGETO FILM GMBH 65

Ergebnisentwicklung: Die DEGETO finanziert sich hauptsächlich durch Erlöse aus dem Filmhandel für die ARD. Seit dem 01.01.2010 beschafft die DEGETO Programme grundsätzlich im Rahmen des Kommissionsmodells. Sie ist dabei in eigenem Namen und auf Rechnung der Mitglieder von ARD und ARD-Werbung tätig. Hieraus ergeben sich sowohl steuerliche Auswirkungen als auch Konsequenzen für die Betriebskosten: Anstelle der Betriebskostenerstattung wird ein prozentualer Kommissionszuschlag auf die Programmbeschaffungsumsätze erhoben, aus dem die Betriebskosten zu finanzieren sind. Altverträge im Agenturmodell (im Namen und für Rechnung der Landesrundfunkan- stalten bzw. Werbegesellschaften) werden weiterhin abgewickelt und verlieren naturgemäß an Bedeutung. Vereinzelt erfolgen Be- schaffungen im hoheitlichen Bereich auch weiterhin nach dem Agenturmodell.

Die Tabelle gibt einen Überblick über die Geschäftsentwicklung der letzten Jahre:

DEGETO - GUV IN T € / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 10.420 13.002 12.895 –107 –1% 2 Sonstige betriebliche Erträge 896 907 1.026 119 13% 3 Materialaufwand 771 710 429 –281 –40% 4 Personalaufwand 8.017 8.746 10.129 1.383 16% 5 Abschreibungen 433 390 345 –45 –12% 6 Sonstige betr. Aufwendungen 2.804 2.979 3.030 51 2% 7 Finanzergebnis –49 –120 –129 –9 –8% 8 Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit –758 964 –141 –1.105 >100% 9 Außerordentliches Ergebnis 2.303 –1.196 –102 1.094 91% 10 Sonstige Steuern 0 0 0 0 --% 11 Ergebnis vor Ertragssteuern 1.545 –232 –243 –11 –5% 12 Ertragssteuern 296 517 –81 –598 >100% 13 Ergebnis nach Ertragssteuern 1.249 –749 –162 587 78%

Die DEGETO erzielte 2015 einen Jahresfehlbetrag von -162 T€. Hier hat sich neben einem Rückgang der Umsatzerlöse ein deutlicher Anstieg der Personalaufwendungen ausgewirkt.

Die Umsatzerlöse reduzierten sich um -107 T€ oder -1% auf 12.895 T€. Dieser Rückgang resultiert hauptsächlich aus einem Rückgang des Beschaffungsvolumens aus dem Kommissionsgeschäft bei gleichzeitig gestiegenem Kommissionszuschlagssatz. Der Kommissi- onszuschlag belief sich 2015 auf 3,5% (Vorjahr 3,1%). Die Betriebserträge aus dem vor der Einführung des Kommissionsmodells ange- wandten Agenturmodell sind 2015 leicht gestiegen. Von den gesamten Programmbeschaffungskosten 2015 entfielen wie im Vorjahr rd. 95% auf das Kommissions- und 5% auf das Agenturgeschäft.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind insbesondere Erträge aus der Erhöhung des Deckungskapitals der Rückdeckungsversi- cherung bei der Baden Badener Pensionskasse und der Anpassung der Wertguthaben für Zeitwertkonten (687 T€) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (281 T€) enthalten.

Der Materialaufwand reduzierte sich wegen geringerer Programmankäufe aus dem Programmstock der LRAs um 281 T€ bzw. 40%. Diesen stehen entsprechend geringere Umsatzerlöse aus dem Verkauf gegenüber. Der Personalaufwand lag mit 10.129 T€ um +1.382 T€ oder +16% über dem Vorjahr. Der Zuwachs ist im Wesentlichen durch den Anstieg der Zuführungen zu Pensionsrückstel- lungen sowie eine um sieben Personen höhere durchschnittlichen Mitarbeiterzahl begründet.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um +51 T€ ist vor allem bedingt durch gestiegene Beiträge für die Baden Badener Pensionskasse sowie gestiegene Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung. Gegenläufig reduzierten sich die Aufwen- dungen für Mitarbeiterschulungen.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat sich im Vergleich zum Vorjahr um -1.105 T€ verschlechtert und wird mit -141 T€ deutlich negativ ausgewiesen. Das außerordentliche Ergebnis des Vorjahres 2014 war durch die Beendigung der Betriebsprüfung geprägt. Im außerordentlichen Aufwand des Jahres 2015 von 102 T€ sind im Wesentlichen Beihilferückstellungen enthalten. In der Position Steuern wird im Geschäftsjahr 2015 ein Ertrag ausgewiesen (81 T€), der aus den Folgewirkungen der Betriebsprüfungen 2005-2011 resultiert. Wie in den Vorjahren sind die relativ geringen - bzw. 2015 positiven - Ertragssteuern auch beeinflusst durch

66

die zusätzliche Aktivierung latenter Steuern29 in Höhe von 966 T€ (vgl. unten Zeile 11 bei den Bilanzkennzahlen). In der Gesamtschau reduziert sich der Jahresfehlbetrag nach Steuern um 587 T€ auf -162 T€, wobei das Vorjahr durch Sondereffekte aus dem Abschluss der Betriebsprüfung negativ beeinflusst war.

Für das Jahr 2016 rechnet die DEGETO lt. Wirtschaftsplan bei erhöhten Umsatzerlösen von 14.991 T€ mit einem Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 369 T€.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre stellen sich wie folgt dar:

DEGETO IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 18.143 23.329 17.077 –6.252 –27%

2 Anlagevermögen 2.682 2.933 3.372 439 15% 3 Immaterielle Vermögensggst. 247 153 45 –108 –71% 4 Sachanlagen 586 562 584 22 4% 5 Finanzanlagen 1.849 2.218 2.743 525 24% 6 Umlaufvermögen 14.456 18.577 10.886 –7.691 –41% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 7.062 11.053 6.795 –4.258 –39% 9 Liquide Mittel 7.394 7.524 4.091 –3.433 –46% 10 Aktive Rechnungsabgr. 10 18 52 34 >100% 11 Aktive latente Steuern 995 1.801 2.767 966 54% 12 Nicht d/ EK gedeckter Fehlb. 0 0 0 0 --%

13 Eigenkapital 1.018 269 107 –162 –60% 14 Gezeichnetes Kapital 113 113 113 0 0% 15 Rücklagen 242 1.491 743 –748 –50% 16 Bilanzgewinn/-verlust 663 –1.335 –749 586 –44% 17 Fremdkapital 17.125 23.060 16.970 –6.090 –26% 18 Rückstellungen 5.965 4.311 6.534 2.223 52% 19 Verbindlichkeiten 11.160 18.749 10.436 –8.313 –44% 20 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

21 Beschäftigte im Jahres-Ø 76 84 91 7 8% 22 Liquidität 1. Grades 48,9% 36,9% 31,0% –5,9% –16% 23 Eigenkapitalquote 5,6% 1,2% 0,6% –0,6% –50% 24 Umsatzrentabilität 12,0% --% --% -- --%

Die Bilanzsumme hat sich deutlich um -6.252 T€ auf 17.077 T€ reduziert.

29 Latente Steuern (latent von lateinisch: latens=verborgen) sind vorgegebene Steuerlasten oder –vorteile, die sich aufgrund von Unterschieden im Ansatz und /oder der Bewertung von Vermögensgegenständen bzw. Schulden zwischen der Steuerbilanz und Handelsbilanz ergeben haben und die sich in späteren Geschäftsjahren voraus- sichtlich abbauen, das heißt in der Zukunft zu Unterschieden zwischen steuerlichen und handelsbilanziellen Gewinnen führen. Aktive latente Steuern sollen zukünftige Steuervorteile (zukünftig steuerlich höhere Gewinnabzugspotential), passive latente Steuern zukünftige Steuerlasten (zukünftig steuerlich höheres Ertragspotential) abbilden.

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Auf der Aktivseite ist diese Reduzierung im Wesentlichen bedingt durch die um 4.258 T€ geringeren Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände (Zeile 8). Hier sind insbesondere die Forderungen aus Anstaltsbeschaffungen gesunken. Darüber hinaus sind die flüssigen Mittel im Vorjahresvergleich um 3.433 T€ auf 4.091 T€ gesunken.

Die Passivseite ist geprägt durch geringere Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (- 8.313 T€ enthalten in Zeile 19) Gegenläufig erhöhten sich hier die Rückstellungen um 2.223 T€ auf 6.534 T€ (insbesondere Altersversorgungsrückstellungen). Ferner reduziert sich durch den Jahresfehlbetrag 2015 das Eigenkapital, die Gesellschaft weist mit 107 T€ per 31.12.2015 weiterhin ein positi- ves Eigenkapital aus.

Die Eigenkapitalquote belief sich damit auf 0,6%. Aufgrund der im Verhältnis zur Reduzierung der Verbindlichkeiten überproportio- nal reduzierten liquiden Mittel nahm die Liquidität 1.Grades weiter auf 31,0% ab.

Zielsetzungen und finanzielle Verhältnisse LRA und Werbegesellschaften: Während die vorgenannten GuV- und Bilanzdaten die für die DEGETO selbst relevanten Ergebnis- und Vermögenskomponenten be- schreiben, wird die wirtschaftliche Bedeutung der DEGETO für Rundfunkanstalten und Werbegesellschaften erst durch eine Gegen- überstellung der Plan- und Ist-Zahlen im Rahmen der Jahresabrechnung deutlich. Die folgenden Werte entsprechen der aktuellen Darstellung im Bericht der ARD an die Gremienvorsitzendenkonferenz, Stand August 2015 (Ist 2014) bzw. August 2016 (Ist 2015 und Plan 2016). Im Gegensatz zur GuV ist hierin der Liquiditätsbedarf für die von der DEGETO für Anstalten bzw. Werbegesellschaften beschafften Programme enthalten:

DEGETO-WIRTSCHAFTSPLAN IST IST PLAN DIFFE- RENZ LIQUIDITÄT IN T € (BRUTTO)/% 2014 2015 2016 ABS. REL. 1 DFS- Programmbesch. (brutto) 264.788 244.619 250.563 5.944 2% 2 ARD- Werbung (netto) 100.750 84.496 81.751 –2.745 –3% 3 Summe Programmbeschaffung 365.538 329.115 332.314 3.199 1% 4 davon Kommissionszuschlag 10.404 10.540 12.166 1.626 15% 5 Betriebskosten ges. (brutto) 12.575 12.761 14.447 1.686 13%

Bei der Gegenüberstellung der Ansätze ist zu berücksichtigen, dass die in den Zeilen 1 und 2 ausgewiesenen Beschaffungssummen jeweils auch Kommissionszuschläge mit insgesamt 10,5 Mio € für 2015 bzw. 12,2 Mio € für 2016 enthalten. Diese Zuschläge werden zur Deckung der Betriebskosten herangezogen. Da die aus der Umstellung vom Agentur- auf das Kommissionsmodell resultierenden Etatentlastungen im Bereich der Betriebskosten nicht genau beziffert werden können, werden die Betriebskosten insgesamt noch einmal in Zeile 5 ausgewiesen. Über die hier ausgewiesenen gemeinschaftlichen Programmbeschaffungen hinaus beschafft die DEGETO noch Programme für einzelne Landesrundfunkanstalten. Das Volumen beläuft sich 2016 auf 35,0 Mio € (2015: 38,5 Mio €; 2014: 38,8 Mio €).

Die Betriebskosten sind in der Zeile 5 brutto ausgewiesen. Die für 2016 geplanten Betriebskosten ergeben sich aus Personalkosten in Höhe von 11.094 T€ und dem Sachaufwand in Höhe von 4.647 T€. Darüber hinaus sollen Erlöse u. a. aus dem Eigengeschäft der DEGETO von 1.294 T€ vereinnahmt werden, welche die Betriebskosten auf 14.447 T€ mindern. Die Betriebskosten des Jahres 2016 liegen damit um 1.685 T€ über den Kosten des Jahres 2015. Ursächlich für die Mehrkosten sind zum einen die neu geplanten Ausgaben für die IT-Projekte der DEGETO. Bisher wurde der überwiegende Teil als Investition geplant. Mit der Neuausrichtung der IT-Projekte im Winter 2015 hat die DEGETO sich von Eigenentwicklungen abgewendet und verstärkt auf bestehenden ARD-Kooperationen kon- zentriert. Hierdurch kommt es zu einer Verschiebung der Ausgaben in den laufenden Aufwand. Zudem geht die DEGETO von gerin- geren Eigenerträgen aus, als im Jahr 2015 erzielt werden konnten.

Aus den Planungen für das Geschäftsjahr 2016 ergibt sich für die Programmbeschaffung insgesamt ein Liquiditätsbedarf von 332,3 Mio € (Zeile 3). Dieser Bedarf ermittelt sich jeweils ausgehend von einem von den Intendantinnen und Intendanten genehmig- ten jährlichen Vertragsvolumen und unter Berücksichtigung der vertraglich fixierten Zahlungstermine.

Der Wirtschaftsplan für das Jahr 2017 liegt zum Zeitpunkt der Erstellung des Beteiligungsberichts noch nicht vor.

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Strukturelle Veränderungen der DEGETO – Abschlussbericht der AG DEGETO: Im Frühjahr 2016 hat eine von den Intendantinnen und Intendanten der Landesrundfunkanstalten eingesetzte Arbeitsgruppe zur Struktur der DEGETO ihren Abschlussbericht vorgelegt. Im Wesentlichen sind folgende Ergebnisse hervorzuheben, die die zukünftige Arbeit der DEGETO beeinflussen werden: Die Finanzierung der DEGETO-Betriebskosten wird von einem prozentualen Zuschlagssatz auf die Programmbeschaffungsumsätze hin zu einer festen Kommissionsvergütung auf Basis der geplanten Betriebskosten umgestellt. Hintergrund der Verfahrensänderung war, dass die Betriebskostenfinanzierung bisher unmittelbar von den Programmbeschaffungs- umsätzen abhängig war. Etatreduzierungen bei den Umsätzen haben sich auch in der Betriebskostenfinanzierung ausgewirkt. In der Folge war die auskömmliche Finanzierung der Betriebskosten nicht immer sichergestellt. Mit der Entkopplung der Betriebskostenfi- nanzierung von den Beschaffungsumsätzen besteht diese Abhängigkeit nicht mehr. Das modifizierte Kommissionsmodell wird ab 2017 praktiziert. Zur Wiederherstellung des Gesellschaftsvermögens erfolgt eine Kapitalerhöhung von derzeit 112,5 T€ um 2,0 Mio € auf 2,1 Mio €. Pro Gesellschafter sind 222,5 T€ zu übernehmen. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung haben im Juni 2016 den Empfehlungen der Arbeitsgruppe zugestimmt. Die Kapitalerhöhung wird im Laufe des zweiten Halbjahres 2016 je nach Zu- ständigkeit auch den Gremien der Landesrundfunkanstalten bzw. Werbegesellschaften zur Zustimmung vorgelegt. Des Weiteren soll ein Darlehen des Hessischen Rundfunks als Sitzanstalt der DEGETO in einer Größenordnung von 3,0 Mio € den steigenden Liquidi- tätsbedarf durch die Investitionen für die IT-Projekte der DEGETO finanzieren.

Zielsetzungen und finanzielle Verhältnisse aus WDR-Sicht: Die mittelbare Beteiligung an der DEGETO ist primär beschaffungspolitisch motiviert. Die Qualität des DEGETO-Programmvermö- gens ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die Akzeptanz des Gemeinschaftsprogramms »Das Erste«. In finanzieller Hinsicht soll die DEGETO günstige Einkaufsbedingungen sichern. Eventuelle Ausschüttungen der DEGETO fließen über das Ergebnis der WDR mg dem WDR zu. Aufgrund der besonderen Ergebnissituation der DEGETO und insbesondere wegen der bestehenden Ausschüttungs- sperre für latente Steuern ist eine Ausschüttung derzeit nicht möglich.

Die Beschaffungsaktivitäten der DEGETO schlagen sich unmittelbar im WDR-Haushalt und der Vermögensrechnung nieder:

DEGETO IM WDR-HAUSHALT IST IST PLAN IN T€ (AUFWAND-, ERTRAG +) 2014 2015 2016 1 Bestandsveränderung - DFS- Filmbeschaffung 1.149 –2.020 174 2 Verwertung - Programmabgabe an ARTE 494 466 200 3 Verwertung - DEGETO- Filmbeschaffungen 1.620 824 500 4 DEGETO Filmbeschaffung DFS (Epl. E) –57.064 –51.445 –52.968 5 WDR- Betriebshaushalt gesamt –53.801 –52.175 –52.094

Im WDR-Betriebshaushalt stehen den Erträgen aus der Veränderung des Programmvermögens und den geleisteten Anzahlungen sowie den von der DEGETO für die Rundfunkanstalten vorgenommenen Programmverwertungen die Aufwendungen der DEGETO Filmbeschaffung gegenüber. Der WDR hat im Haushaltsjahr 2015 per saldo 52.175 T€ für DEGETO-Filmbeschaffungen aufgewendet.

Der auf Grundlage der Mittelfristigen Finanzplanung 2016-2020 der DEGETO geplante WDR-Haushalt 2016 beinhaltet im Einzelplan A Erträge von 174 T€ aus der anteiligen Zunahme von Programmvermögen und Anzahlungen der DEGETO. Hinzu kommt ein Planan- satz von insgesamt 200 T€ für Programmabgaben an ARTE sowie 500 T€ für anderweitige Programmverwertungen. Im Einzelplan E werden Aufwendungen von insgesamt 52.968 T€ für DEGETO Filmbeschaffung geplant. Aufgrund des Wechsels vom Agentur- zum Kommissionsmodell sind die Betriebskosten komplett im Ansatz des Einzelplans E enthalten. Per saldo rechnet der WDR mit einem Aufwand im Betriebshaushalt 2016 in Höhe von 52.094 T€.

In der WDR-Vermögensrechnung werden per 31.12.2015 im Zusammenhang mit der DEGETO insgesamt 77.768 T€ aktiviert. Der An- stieg ergibt sich aus einem höherem Programmbestand im DFS-Programmvermögen sowie leicht erhöhten Anzahlungen.

WDR-VERMÖGENSRECHNUNG IN T€ IST IST IST 2013 2014 2015 DIFF 1 Fertiges Programmvermögen 25.358 19.116 26.824 7.708 2 Fertiges gesendetes Programmvermögen 5.502 5.929 6.082 153 3 Geleistete Anzahlungen 49.503 44.279 44.862 583 4 Programmvermögen und Anzahlungen 80.363 69.324 77.768 8.444

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Risikolage: Ein finanzielles Risiko besteht für den WDR mittelbar über die Beteiligung an der WDR mg.

Im Lagebericht zum Jahresabschluss 2015 führt die DEGETO unter der Rubrik "Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung" unter anderem aus, dass das negative Ergebnis vor Steuern im Jahr 2015 bei gestiegenem Kommissionszuschlag von 3,5% und leicht reduzierten Umsatzerlösen im Wesentlichen auf einen Anstieg der Personalaufwendungen zurück zu führen ist.

Die Ergebniserwartung für 2016 sei für das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit positiv, da durch eine nochmalige Erhöhung des Kommissionszuschlags auf 4% ein Zuwachs der Erlöse um 1.625 T€ zu erwarten sei. Den erhöhten Umsätzen stehen steigende Kosten durch tarifliche Verbesserungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein steigender Aufwand für Pensionen gegen- über. Ferner wird die beginnende Investitionsphase für die Erneuerung der IT-Landschaft künftig höhere Abschreibungen ergeben. Diese steht im Zusammenhang mit der umfassenden Reorganisation der DEGETO. Ein Darlehen des Hessischen Rundfunks als Sitzan- stalt der DEGETO in einer Größenordnung von 3,0 Mio € soll den steigenden Liquiditätsbedarf durch die Investitionen für das ERP- System finanzieren.

Weitere Risiken für die DEGETO ergeben sich aus der zunehmenden Abweichung von Handels- und Steuerbilanz im Zusammenhang mit der Bewertung der Pensionsrückstellungen. Während die steuerliche Bewertung mit einem sehr hohen, gesetzlich festgelegten Zinssatz von 6,0% erfolgt, liegt der Marktzins, der für die Bewertung in der Handelsbilanz herangezogen wird, deutlich darunter. Dadurch erhöht sich der Steueraufwand der DEGETO. Dieser Effekt wird zwar durch die Bildung aktiver latenter Steuern kompensiert, jedoch entsteht hierdurch ein zusätzlicher Liquiditätsabfluss durch erhöhte Steuerzahlungen an das Finanzamt.

Die Gesellschaft hat mit dem Jahresabschluss 2015 einen Jahresfehlbetrag von -162 T€ ausgewiesen. Grundsätzlich sind die ARD-An- stalten und -Werbegesellschaften weiterhin an einer Zusammenarbeit mit der DEGETO interessiert. Da das Eigenkapital der DEGETO nunmehr fast aufgebraucht ist, planen die Gesellschafter, 2016 eine Kapitalerhöhung von 2 Mio € vorzunehmen. Hiermit wird das Eigenkapital wieder aufgebaut.

Unter Berücksichtigung der beschriebenen Maßnahmen und Effekte rechnet die DEGETO für das Geschäftsjahr 2016 mit Umsätzen von 12,8 Mio € im Rahmen des Kommissionsgeschäfts, 0,6 Mio € im Rahmen des Agenturgeschäfts und einem Ergebnis der gewöhnli- chen Geschäftstätigkeit von 0,4 Mio €.

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C2 WDR GEBÄUDEMANAGEMENT GMBH I.L., KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: Westdeutscher Rundfunk Köln Anstalt des öffentlichen Rechts Hauptabteilung Gebäudewirtschaft Appellhofplatz 1 D-50667 Köln Telefon: +49 221 220-0 Fax: +49 221 220-4800 Mail: HA-Gebä[email protected] Internet: www.wdr.de

Unternehmenszweck: Gegenstand der Ende 1998 in Köln gegründeten WDR Gebäudemanagement GmbH i.L. (GMG) war die Erbringung von Dienstleis- tungen aller Art unter Beachtung des nach dem WDR-Gesetz für Beteiligungen des WDR erforderlichen Programmbezugs. Die Ge- sellschaft war insbesondere als Verwalterin und Dienstleisterin für alle Leistungen in Verbindung mit den Grundstücken und Gebäuden des WDR und seiner Gemeinschaftseinrichtungen tätig. Dies umfasste die Planung, die Bereitstellung, den Betrieb und die Instandhaltung von Grundstücken, Gebäuden und Gebäudeeinrichtungen einschließlich aller für die Verwaltung erforderlichen Leistungen. Die Gesellschaft befindet sich seit August 2012 in Liquidation. Seitdem ist der Unternehmenszweck ausschließlich die Verwaltung des eigenen Vermögens.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Die GMG ist eine 100%ige Tochtergesellschaft des WDR.

Stammkapital Anteil WDR, Köln 2.000,00 T€ 100,00% Stammkapital der Gesellschaft30 2.000,00 T€ 100,00%

Liquidator: Jöster, Klaus nebenamtlich von 08.2012 bis 12.2015 Bilstein, Dr. Thomas nebenamtlich seit 01.2016

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreterinnen und Vertreter in der Gesellschafterversammlung sind31: Buhrow, Tom WDR Intendant

WDR-Vertreterinnen und Vertreter im Aufsichtsrat32 sind: Kemper, Heinrich Vorsitz Mitglied Rundfunkrat Färber, Hans W. bis 02/2015 ehem. WDR Verwaltungsdirektor Krüßel, Michael seit 03/2015 WDR Leiter HA Finanzen Probst, Walter stv. Vorsitz Verwaltungsrat Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine Vergütung.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten 2014: -- 2013: --

Unternehmensvertrag: Aufgrund der Liquidation ist der Ergebnisabführungsvertrag nach Übernahme des Verlusts aus dem Rumpfgeschäftsjahr bis 31.07.2012 endgültig gekündigt worden. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass die GMG die noch zu erwartende Laufzeit der Liqui- dation aus dem noch bestehenden Eigenkapital bzw. den vorhandenen liquiden Mitteln bestreiten kann.

30 Die GMG hat im Geschäftsjahr 2013 eine Vorauszahlung auf den Liquidationserlös i.H.v. 2.451 T€ geleistet. Diese wurde als separate Position im Eigenkapital der Gesell- schaft erfasst, sodass das Stammkapital unverändert blieb. 31 Nach Auflösung der Treuhandverhältnisse mit den Vorsitzenden von WDR- Rundfunk- und WDR-Verwaltungsrat nehmen diese regelmäßig als Gäste an den Gesellschaf- terversammlungen teil. 32 Trotz Einstellung des Geschäftsbetriebes und Liquidation der Gesellschaft wurden der Aufsichtsrat und dessen Zusammensetzung aus formalen Gründen aufrechterhal- ten. Aufgrund der Satzungsänderung in 2014 wurde die Anzahl der Mitglieder auf drei reduziert (vgl. Abschnitt „Stand der Liquidation“).

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Jahresabschluss: Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, der operative Geschäftsbetrieb wurde zum 31. Juli 2012 eingestellt. Der Jahresabschluss 2015 wurde in Abkehr vom Grundsatz der Unternehmensfortführung von PNHR Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater auf- gestellt. Eine Prüfung des Jahresabschlusses erfolgte nicht.33 Der Aufsichtsrat hat über den Jahresabschluss in seiner Sitzung am 30. Juni 2016 beraten und der Gesellschafterversammlung die Empfehlung ausgesprochen, den Jahresabschluss zu billigen, den Jahres- überschuss auf neue Rechnung vorzutragen sowie den Aufsichtsrat und den Liquidator für das Geschäftsjahr 2015 zu entlasten. Dieser Empfehlung hat sich die Gesellschafterversammlung mit Beschluss vom 18. Juli 2016 angeschlossen.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Gewinn- und Verlustrechnung fasst die Entwicklung der Ertragslage für die vergangenen drei Jahre zusammen:

GMG - GUV IN T€ / % IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 0 0 0 0 --% 2 Bestandsveränderungen 0 0 0 0 --% 3 Sonstige betriebliche Erträge 0 3 8 5 >100% 4 Materialaufwand 0 0 0 0 --% 5 Personalaufwand 5 0 0 0 --% 6 Abschreibungen 0 0 0 0 --% 7 Sonstige betr. Aufwendungen 124 44 5 –39 –89% 8 Finanzergebnis 0 0 0 0 --% 9 Ergebnis gew. Geschäftstätigk. –129 –41 3 44 >100% 10 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 11 Ergebnis vor Steuern –129 –41 3 44 >100% 12 Steuern vom Einkommen u. Ertrag 0 0 0 0 --% 13 Sonstige Steuern 0 0 0 0 --% 14 Ergebnis nach Ertragssteuern –129 –41 3 44 >100%

Im Geschäftsjahr 2015 wurden aufgrund des fehlenden Geschäftsbetriebs keine Erlöse erzielt. Der Jahresüberschuss in Höhe von 3 T€ resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen abzüglich sonstiger betrieblicher Aufwendungen für das Auf- rechterhalten der Gesellschaft in Liquidation (Buchhaltung, Rechts- und Beratungskosten sowie Abschlusskosten).

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Jahre:

33 Vgl. Abschnitt „Stand der Liquidation“

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GMG IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 127 50 148 98 >100%

2 Anlagevermögen 0 0 0 0 --% 3 Immaterielle Vermögensggst. 0 0 0 0 --% 4 Sachanlagen 0 0 0 0 --% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 127 50 148 98 >100% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 8 6 1 –5 –83% 9 Liquide Mittel 119 44 147 103 >100% 10 Aktive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --% 11 Unterschbetr. Vermögensrg. 0 0 0 0 --%

12 Eigenkapital 68 27 30 3 11% 13 Gezeichnetes Kapital 2.000 2.000 2.000 0 0% 14 Rücklagen 671 671 671 0 0% 15 Bilanzgewinn/-verlust –152 –193 –190 3 –2% 16 Vorauszahlung auf den Liquidationserlös –2.451 –2.451 –2.451 0 0% 17 Fremdkapital 59 23 118 95 >100% 18 Rückstellungen 19 23 15 –8 –35% 19 Verbindlichkeiten 40 0 103 103 --% 20 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

21 Beschäftigte im Jahres-Ø 0 0 0 0 --% 22 Liquidität 1. Grades 201,7% 191,3% 124,6% –66,7% –35% 23 Eigenkapitalquote 53,5% 54,0% 20,3% –33,7% –62% 24 Umsatzrentabilität --% --% --% --% --%

Gemäß Geschäftsbetriebsübertragungsvertrag vom 31. Juli 2012 wurden zum 01. August 2012 alle Wirtschaftsgüter des Anlagevermö- gens an den WDR verkauft und übertragen. Dazu zählten insbesondere alle Wirtschaftsgüter, alle geringwertigen Wirtschaftsgüter des Sachanlagevermögens, alle bestehenden immateriellen Vermögensgegenstände, insbesondere Konzessionen, gewerbliche Schutz- rechte und ähnliche Schutzrechte sowie alle Software-Lizenzen unter Berücksichtigung der Zu- und Abgänge bis zum 31. Juli 2012.

Ebenso wurden alle zum Geschäftsbetrieb der GMG gehörenden Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens unter Berücksichtigung der Zu- und Abgänge bis zum 31. Juli 2012 an den WDR verkauft und übertragen. Darüber hinaus wurden sämtliche zum Geschäftsbe- trieb der GMG gehörenden Forderungen unter Berücksichtigung der Zu- und Abgänge bis zum Übertragungsstichtag an den WDR verkauft und übertragen.

Alle zum Geschäftsbetrieb des Unternehmens gehörenden Verbindlichkeiten wurden vom WDR übernommen.

Basis für die Bewertung der zu übertragenden Aktiva und Passiva waren die handelsrechtlich geprüften Buchwerte zum 31. Juli 2012. Der Kaufpreis für den Asset-Deal als Differenz der Summen von Aktiva und Passiva belief sich auf 2.671 T€. Die Zahlung erfolgte am 14. Dezember 2012.

Der WDR übernahm in diesem Zusammenhang alle bestehenden Vertragsbeziehungen. Finanzielle Verhältnisse der GMG aus WDR-Sicht / Stand der Liquidation:

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Die GMG hat ihren Geschäftsbetrieb zum 31. Juli 2012 eingestellt und wurde zum 01. August 2012 in die Strukturen des WDR zurück- geführt. Die Auflösung der Gesellschaft wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 20. August 2012 eingeleitet. Die Gesellschaft ist nunmehr ausschließlich auf die Abwicklung des Gesellschaftsvermögens ausgerichtet.

Auslöser für die Reintegration war die seit 01. Januar 2011 gültige Umsatzsteuerpflicht auf die Personalleistungen der GMG, die im Geschäftsjahr 2011 zu Mehraufwendungen für den WDR in Höhe von 2,9 Mio € führten. Durch die Rückführung zum 01. August 2012 werden diese zukünftig vermieden.

Der Abschluss der Liquidation wird sich aufgrund des laufenden Prozesses infolge der Sanierung des Vierscheibenhauses verzögern. Da die GMG Prozesspartei ist und der Prozessgegner einem Wechsel der Prozesspartei mit dem WDR nicht zustimmen würde, ist ein Ende des Vorganges derzeit nicht prognostizierbar. Die Klage der GMG wurde in erster Instanz durch das Urteil vom 18. Mai 2015 des Landgerichts Köln abgewiesen. Der die GMG vertretende Rechtsanwalt hat in Abstimmung mit dem Justiziariat des WDR empfohlen, Berufung gegen das Urteil einzulegen, um die Entscheidung vom Oberlandesgericht überprüfen zu lassen. Dieser Empfehlung wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 18. Juni 2015 gefolgt und gegen das Urteil des Landgerichts Köln vom 18. Mai 2015 Berufung einge- legt. Alle im Rahmen des Prozesses entstehenden Kosten, z.B. für erforderliche Gutachten, werden von der GMG auf Basis des Ge- schäftsübertragungsvertrages an den WDR weiterbelastet.

Um die Kosten der Gesellschaft im weiteren Liquidationsprozess so gering wie möglich zu halten und die Intensität der Jahresab- schlusserstellung (ohne anschließende Jahresabschlussprüfung) sowie den Steuerungsaufwand an die deutlich geringeren Anforde- rungen anzupassen, wurden im Sommer 2014 die ursprünglich für eine operativ tätige GMG zugeschnitten Satzungsregelungen auf ein minimales und für den WDR vertretbares Maß reduziert.

Dabei wurde die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder von zehn auf drei Personen reduziert sowie auf eine Aufsichtsratsvergütung verzich- tet. Darüber hinaus wurden die Anforderungen an den Jahresabschluss der Gesellschaft auf das gesetzliche Maß gesenkt, sodass der Aufstellungsaufwand reduziert und Prüfungskosten vermieden werden können. Ansonsten sind insbesondere Regelungen entfallen, die bei einer Gesellschaft in Liquidation ohnehin nicht einschlägig waren. Für den WDR ergeben sich aus diesen Modifikationen keine Steuerungsdefizite. Die Gesellschaft ist letztlich ausschließlich auf die Abwicklung des eigenen geringen Vermögens ausgerichtet.

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C3 WDR GERMAN BROADCASTING CENTRE BRUSSELS SPRL, BRÜSSEL (B) German Broadcasting Centre Allgemeine Informationen: Anschrift: WDR German Broadcasting Centre Brussels SPRL Rue Jacques de Lalaing 28 B-1040 Etterbeek

Unternehmenszweck: Gegenstand der WDR German Broadcasting Centre Brussels SPRL (GBCB) ist der Besitz und die Verwaltung der für den Betrieb des WDR-Studios genutzten Immobilie am Standort Brüssel, Rue Jacques de Lalaing 28. Die Gesellschaft kann darüber hinaus alle Fi- nanz-, Gewerbe-, Handels-, Mobiliar- und Immobiliengeschäfte tätigen, die sich direkt oder indirekt auf ihren Gesellschaftsgegenstand beziehen oder die geeignet sind, die Durchführung zu erleichtern oder zu fördern.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR, Köln 10.070,00 T€ 95,00% WDR mediagroup GmbH, Köln 530,00 T€ 5,00% Stammkapital der Gesellschaft 10.600,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Bilstein, Dr. Thomas nebenamtlich WDR Leiter HA Betriebsmanagement

Aufsichtsorgane: WDR- / WDR mg-Vertreter34 in der Gesellschafterversammlung sind:

Jöster, Klaus bis 12/2015 ehem. WDR Leiter HA Gebäudewirtschaft Krüßel, Michael WDR Leiter HA Finanzen Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mediagroup GmbH Wildemann, Dr. Carsten seit 03/2016 WDR Leiter HA Gebäudewirtschaft

Beschäftigte:35 Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten 2015: -- 2014: --

Jahresabschluss: Das belgische Steuerberatungsunternehmen Weynand & Partner führt die Bücher der GBCB und stellt den Jahresabschluss auf. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG hat den Jahresabschluss 2015 geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränktes Testat wurde erteilt.

Die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz erfolgte nicht. Mit Blick auf das überschaubare operative Geschäft und die nebenamtliche Geschäftsführung durch einen leitenden WDR-Mitarbeiter ist die Prüfung verzichtbar.

Die Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag erfolgte ebenfalls nicht, da es sich bei der Ge- sellschaft nicht um eine kommerzielle Beteiligung des WDR im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages handelt.

Der Vertreter der Prüfungsgesellschaft BDO AG hat die GBCB als sog. Kommissar zum zweiten Mal geprüft. Nach belgischem Recht ist ein Wechsel des Kommissars nach drei Jahren erforderlich.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle zeigt die Gewinn- und Verlustrechnung für die letzten drei Geschäftsjahre:

34 In Vertretung des WDR Intendanten. 35 Die Gesellschaft ist nicht operativ tätig; die in geringem Umfang anfallenden administrativen Aktivitäten werden vom Geschäftsführer sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Studioverwaltung Brüssel durchgeführt.

WDR GERMAN BROADCASTING CENTRE BRUSSELS 75 SPRL

GBCB - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 839 836 843 7 1% 2 Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0 --% 3 Aufwendungen 418 418 413 -5 –1% 4 Betriebsergebnis 421 418 430 12 3% 5 Finanzerträge 0 0 0 0 --% 6 Finanzaufwendungen 1 1 1 0 0% 7 Ergebnis vor Steuern 420 417 429 12 3% 8 Ertragssteuern 0 0 0 0 --% 9 Ergebnis nach Steuern 420 417 429 12 3%

Die Gesellschaft erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Jahresüberschuss in Höhe von 429 T€ (Vj. 417 T€). Erträge und Aufwen- dungen liegen dabei im Wesentlichen auf Vorjahresniveau. Das geringfügig bessere Ergebnis resultiert aus höheren Umsatzerlösen (aufgrund der indexierten Miete) bei leicht reduzierten laufenden Aufwendungen.

Eine Rückführung der entstehenden Überschüsse an den WDR ist im Zeitablauf problemlos und bisher steuerfrei im Wege von Kapitalherabsetzungen möglich. Im Jahre 2015 wurde aus der vorhandenen Liquidität Kapital in Höhe von 600 T€ an die Gesellschaf- ter WDR (570 T€) und WDR mg (30 T€) zurückgeführt. Das insgesamt seit 2009 zurückgeführte Kapital beläuft sich demnach auf 3.200 T€. Der Businessplan für die Jahre 2016 bis 2020 stellt sich folgendermaßen dar:

GBCB - BUSINESSPLAN PLAN PLAN PLAN PLAN PLAN IN T € 2016 2017 2018 2019 2020 1 Mieteinnahmen 854 865 876 888 899 2 Abschreibungen 283 283 283 283 283 4 Laufende Kosten 133 136 139 142 144 5 Handelsrechtliches Ergebnis (vor Steuern) 438 446 454 463 472

Der Anstieg der Mieteinnahmen resultiert aus der Indexierung, die hier mit +1,5% p.a. unterstellt wurde. Da ein großer Teil der Auf- wendungen der GBCB in Form von Abschreibungen anfällt und damit nicht zahlungswirksam ist, werden die künftig an den WDR zurückzuführenden Mittel mindestens in einer Größenordnung der in Zeile 5 ausgewiesenen handelsrechtlichen Überschüsse erwar- tet.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

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GBCB IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 13.282 13.097 12.927 –170 –1%

2 Anlagevermögen 13.032 12.748 12.465 –283 –2% 3 Immaterielle Vermögensggst. 0 0 0 0 --% 4 Sachanlagen 13.032 12.748 12.465 –283 –2% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 250 349 462 113 32% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 36 31 19 –12 –39% 9 Liquide Mittel 214 318 443 125 39% 10 Aktive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

11 Eigenkapital 13.274 13.090 12.919 –171 –1% 12 Gezeichnetes Kapital 11.800 11.200 10.600 –600 –5% 13 Rücklagen 727 748 769 21 3% 14 Bilanzgewinn/-verlust 747 1.142 1.550 408 36% 15 Fremdkapital 8 7 8 1 14% 16 Rückstellungen 0 0 0 0 --% 17 Verbindlichkeiten 8 7 8 1 14% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 0 0 0 0 --% 20 Liquidität 1. Grades 2675,0% 4542,9% 5537,5% 994,6% 22% 21 Eigenkapitalquote 99,9% 99,9% 99,9% 0,0% 0% 22 Umsatzrentabilität 50,1% 49,9% 50,9% 1,0% 2%

Die Bilanzsumme reduzierte sich um -170 T€ auf 12.927 T€.

Auf der Aktivseite verringerte sich das Anlagevermögen insbesondere aufgrund der Abschreibungen auf das Gebäude um -283 T€. Der Zuwachs beim Umlaufvermögen ergibt sich insbesondere aus den höheren liquiden Mitteln (+125 T€).

Auf der Passivseite steht dem Rückgang des Eigenkapitals durch die Kapitalherabsetzung um -600 T€ die Zuführung zu den Rückla- gen in Höhe des Jahresüberschusses gegenüber. Das Fremdkapital nahm um +1 T€ zu.

Die Liquidität 1. Grades bleibt aufgrund der am Stichtag kaum vorhandenen Verbindlichkeiten auf einem sehr hohen Niveau. Die Eigenkapitalquote beläuft sich aufgrund der besonderen Gesellschaftsstruktur auf knapp 100%.

Ziele der WDR-Beteiligung: Der WDR wird langfristig am Standort Brüssel vertreten sein und hat aus wirtschaftlichen Überlegungen dem Kauf eines neuen Studi- ogebäudes den Vorzug vor einer Anmietlösung gegeben. Darüber hinaus sind studiotechnische Einbauten und Veränderungen erfah- rungsgemäß leichter im Eigentum als in Mietobjekten zu realisieren. Weiterhin hat sich der WDR aus den erwähnten steuerlichen Gründen heraus entschieden, das in Belgien übliche Verfahren des Eigentumserwerbs an einer Besitzgesellschaft zu wählen. In einem eventuellen Veräußerungsfall wäre zudem der Verkauf einer Besitzgesellschaft erheblich leichter abzuwickeln als der Verkauf eines Gebäudes.

Das Studio in Brüssel befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den dortigen EU-Institutionen und bietet damit ideale Voraus- setzungen für die Arbeit der Redakteure vor Ort. Das Gebäude hat bei einer Brutto-Geschossfläche von ca. 3.100 m² eine Gesamt-

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Nutzfläche von rd. 2.500 m². Es verfügt über ein Erdgeschoss und sechs Stockwerke sowie zwei Untergeschosse, in denen Archivflä- chen und Parkplätze auch für Menschen mit Behinderungen geschaffen wurden. Im Erdgeschoss ist neben den Empfangsflächen ins- besondere das Fernsehstudio mit der erforderlichen speziellen bau- und haustechnischen Infrastruktur untergebracht. Die darüber liegenden Etagen bieten für den WDR und die anderen Rundfunkanstalten ausreichende Möglichkeiten für den Bedarf eines Aus- landsstudios.

Die anderen in Brüssel vertretenen ARD-Anstalten – BR, HR, SWR, MDR und Deutsche Welle – haben im Gebäude Rue Jacques de Lalaing Flächen vom WDR angemietet. Dadurch konnte in Brüssel erstmals ein »ARD-Haus« realisiert werden. Auch eine ggf. zukünf- tig erforderliche Vermietung an Dritte ist aufgrund der optimalen Lage des Studiogebäudes als unproblematisch einzuschätzen. Von der Gesamt-Mietfläche beansprucht der WDR 1.443 m² zzgl. ca. 152 m² für das ARD-Verbindungsbüro. Die Mietflächen der ARD-An- stalten betragen insgesamt 771 m², eine Restfläche von ca. 160 m² wird an die Europäische Bausparkassenvereinigung vermietet.

Finanzielle Verhältnisse der GBCB aus WDR-Sicht: Der WDR ist der direkte Mietvertragspartner der GBCB und zahlt einen Mietzins i.H.v. 854 T€ für das Jahr 2016. In den Folgejahren steigt der Mietzins aufgrund der vereinbarten Indexierung von +1,5% p.a. bis 2020 auf dann 899 T€. In diesen Mietzahlungen sind auch die Grundsteuern für das Objekt in Brüssel sowie Nebenkosten enthalten. Aus der Untervermietung von 35% der Fläche an andere Rundfunkanstalten erhält der WDR einen entsprechenden Anteil des Mietaufwandes einschließlich Nebenkosten und Grund- steuern erstattet. Darüber hinaus fließen dem WDR regelmäßig Mittel über die beschriebenen Kapitalherabsetzungen zu. Für das Jahr 2016 wurde diese in Höhe von 700 T€ geplant.

Risikolage: Im Vergleich zum effektiven Wert der Immobilie ist der WDR in Höhe der – in der Vermögensrechnung aktivierten – anteiligen An- schaffungskosten der Gesellschaft ein überschaubares finanzielles Risiko eingegangen. Insofern beschränkt sich das Risiko des WDR primär lediglich auf mögliche Immobilienpreisschwankungen am Standort Brüssel.

Angesichts des bestehenden langfristigen Interesses des WDR an einer Präsenz an diesem Standort und den in diesem Zusammen- hang abgeschlossenen langfristigen Mietverträgen zwischen der GBCB und dem WDR bzw. mit anderen Rundfunkanstalten ist die Eintrittswahrscheinlichkeit eines bestandsgefährdenden Risikos derzeit nicht erkennbar.

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C4 CIVIS MEDIENSTIFTUNG GMBH, KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: CIVIS Medienstiftung GmbH Minoritenstraße 7 D-50667 Köln Telefon: +49 221 277587-0 Fax: +49 221 277587-16 Mail: [email protected] Internet: www.civismedia.eu

Unternehmenszweck: Gegenstand der am 25. Februar 2003 gegründeten gemeinnützigen CIVIS Medienstiftung GmbH (CIVIS) ist es, die elektronischen Medien für die Themen »Integration und kulturelle Vielfalt« zu sensibilisieren und den innovativen und professionellen Umgang mit der Entwicklung in der europäischen Einwanderungsgesellschaft zu fördern. Die Gesellschaft veranstaltet insbesondere einen europäischen Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt, der jährlich für Programmbeiträge elektronischer Medien in Europa vergeben wird.

Weitere Aufgaben der Gesellschaft sind die Förderung des journalistischen Nachwuchses, Bildung, Kultur und Völkerverständigung sowie die auf diese Ziele bezogene wissenschaftliche Analyse. Die Gesellschaft will zur interkulturellen Verständigung und zur euro- päischen Integration durch die Arbeit der elektronischen Medien beitragen. CIVIS findet gesamteuropäisches Interesse, zu dem keine Konkurrenz in engerem Sinne besteht.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR, Köln 14,50 T€ 58,00% Freudenberg Stiftung, Weinheim 10,50 T€ 42,00% Stammkapital der Gesellschaft 25,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Radix, Michael nebenamtlich Leiter WDR Europaforum

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreterin36 in der Gesellschafterversammlung ist: Michel, Eva-Maria Vorsitz WDR Justiziarin / stv. Intendantin

WDR-Vertreter im Kuratorium ist: Buhrow, Tom Vorsitz WDR Intendant

WDR-Vertreterinnen und Vertreter im Programmbeirat sind: Teichmann, Jona Vorsitz WDR Leiterin des Programmbereichs Landesprogramme Hörfunk Deppendorf, Ulrich bis 04/2016 ehem. ARD Leiter und Chefredakteur Hauptstadtstudio Mikich, Sonia Seymour WDR Chefredakteurin PB I (Politik und Zeitgeschehen) Zambonini, Dr. Gualtiero Ehrenmitglied WDR Integrationsbeauftragter

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Das Regelquorum der Gesellschafterversammlung ist die einfache Mehrheit. Bei allen wesentlichen Entscheidungen liegt es bei 75% der Stimmen. Der WDR kann daher nicht überstimmt werden.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten37 2015: 6 2014: 6

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) hat den Jah- resabschluss 2015 der CIVIS geprüft. Die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung wurde nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz ebenfalls geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

36 In Vertretung des WDR Intendanten 37 Inkl. Geschäftsführer

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Die Gesellschaft ist gemeinnützig. Es handelt sich nicht um eine kommerzielle Beteiligung des WDR gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rund- funkstaatsvertrag. Eine Prüfung der Marktkonformität ist demnach nicht erforderlich.

Die Prüfungsgesellschaft PwC hat die CIVIS zum dritten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist bei CIVIS wie auch beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

CIVIS IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 243 113 178 65 58%

2 Anlagevermögen 9 11 20 9 82% 6 Umlaufvermögen 234 102 158 56 55%

11 Eigenkapital 25 33 60 27 82% 15 Fremdkapital 38 57 78 21 37% 16 Rückstellungen 25 26 26 0 0% 17 Verbindlichkeiten 13 31 52 21 68% 18 Passive Rechnungsabgr. 180 23 40 17 74%

Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2015 um +65 T€ auf 178 T€ erhöht.

Auf der Aktivseite erhöhte sich insbesondere das Umlaufvermögen um +56 T€. Auf der Passivseite stiegen die Verbindlichkeiten um +21 T€ auf 52 T€ an. Ebenso stieg das Eigenkapital auf 60 T€ (+27 T€) an und die Eigenkapitalquote erhöhte sich um +4,5%-Punkte auf 33,7%.

Ziele der WDR-Beteiligung: Die Beteiligung an der CIVIS ist unter Imageaspekten zu bewerten. Die ARD, vertreten durch den WDR, schreibt seit 1987 den renom- mierten CIVIS Medienpreis in Zusammenarbeit mit der Freudenberg Stiftung und der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration aus. 2003 wurden die verschiedenen Veranstaltungen des CIVIS-Preises zu einem europäischen CIVIS Medienpreis in der Rechtsform einer GmbH zusammengeführt. Die Verleihung ist fester Bestandteil des Gemeinschaftsfernsehprogramms der ARD »Das Erste«; daneben erfolgt eine Berichterstattung u.a. im WDR-Fernsehen.

Finanzielle Verhältnisse der CIVIS aus WDR-Sicht: Der WDR aktiviert die Beteiligung mit den Anschaffungskosten in Höhe von 14,5 T€ in der Vermögensrechnung. Darüber hinaus be- teiligt sich der WDR mit einem jährlichen (regelmäßigen) Gesamtzuschuss von 248 T€ an den Zuwendungen. Die Vereinbarung soll für drei Jahre verlängert (2017-2019) werden. Eine Nachschusspflicht besteht nicht. Ertragsausschüttungen sind aufgrund der Gemein- nützigkeit der Gesellschaft nicht zu erwarten.

Risikolage: Das finanzielle Risiko des WDR ist begrenzt auf das Stammkapital sowie die jährliche Zuschussverpflichtung. Laut Lagebericht sind Risiken im Sinne einer ungünstigen Entwicklung oder bestandsgefährdender Unwägbarkeiten nicht bekannt. Vom Fortbestand des Unternehmens ist auszugehen. Die voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft wird maßgeblich durch die Unterstützung seitens der Gesellschafter sowie durch die Bereitschaft der sonstigen Mittelgeber zur Fortführung ihrer Förderzusagen in der Zukunft beein- flusst. Sofern Mittelgeber in der Zukunft ihre Förderzusagen signifikant reduzieren oder zurückziehen, ist die Gesellschaft bei unver- ändertem Geschäftsvolumen auf die Akquisition alternativer Finanzmittel angewiesen.

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C5 DIGITAL RADIO WEST GMBH I. L., KÖNIGSWINTER

Allgemeine Informationen: Anschrift: Digital Radio West GmbH i.L. Lange Hecke 22 D-53639 Königswinter

Unternehmenszweck: Die Digital Radio West GmbH i.L. (DRW), Königswinter38, wurde am 06.09.1999 gegründet. Gegenstand der Gesellschaft war das Betreiben von Übertragungseinrichtungen und die Vermarktung von Übertragungskapazitäten für das digitale Radiosystem DAB (Di- gital Audio Broadcasting) im Band III. Die Gesellschaft hatte die Aufgabe, DAB-Übertragungskapazitäten an öffentlich-rechtliche und private Hörfunkveranstalter bzw. private Mediendienstanbieter in Nordrhein-Westfalen zu vermieten. Die hierfür erforderlichen Über- tragungseinrichtungen einschließlich Infrastruktur mietete die DRW bei der Media Broadcast GmbH (MB) und dem WDR an. Weitere Aufgaben der Gesellschaft waren die Steuerung der Versorgungs- und Ausbauplanung, die Steuerung und Koordinierung des Sender- netzbetriebes einschließlich des Bitratenmanagements sowie Marketing und Werbung für DAB in NRW.

Gemäß des Gesellschafterbeschlusses vom 23.12.2010 hat die DRW ihren Geschäftsbetrieb per 31.12.2010 eingestellt. Herr Wieland Stahlschmidt wurde zum Liquidator bestimmt. Die bisherigen Geschäftsführer wurden abberufen und eine stille Liquidation wurde eingeleitet. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung dauert die Abwicklung der Gesellschaft weiterhin an.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR 25,00T€ 50,00% Media Broadcast GmbH, Bonn 25,00T€ 50,00% Stammkapital der Gesellschaft 50,00T€ 100,00%

Liquidator: Stahlschmidt, Wieland Steuerberater

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter39 in der Gesellschafterversammlung ist: Weber, Heinz-Joachim Vorsitz ehem. WDR Direktor DPT bis 03/2016 Schwertzel, Dr. Uwe seit 04/2016 WDR Leiter Zentrale Betriebswirtschaft

Ein Aufsichtsrat ist nicht eingerichtet.

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Das Regelquorum für Beschlüsse der Gesellschafterversammlung verlangte mindestens 50% der Stimmen. Der WDR konnte folglich bei keiner Entscheidung überstimmt werden. Für konkret in der Satzung genannte Sachverhalte wird jedoch Einstimmigkeit verlangt.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten 2015: -- 2014: --

Jahresabschluss: Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, der operative Geschäftsbetrieb wurde zum 31.12.2010 eingestellt. Der Jahresabschluss 2015 wurde in Abkehr vom Grundsatz der Unternehmensfortführung aufgestellt. Die Abwicklung der Gesellschaft dauert noch an. Der Liquidator geht von einem planmäßigen Verlauf aus. Die aktuelle Planung geht von einem Überschuss zum Ende der Liquidation aus, der anteilig an die Gesellschafter ausgeschüttet werden soll.

Wirtschaftliche Eckdaten: Mit Blick auf den eingestellten operativen Betrieb der Gesellschaft wird auf eine detaillierte Darstellung der Zahlen verzichtet.

Der Jahresfehlbetrag der Gesellschaft in Höhe von rd. -4 T€ resultiert aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen für die Jahresab- schlusserstellung.

38 Im Rahmen der Liquidation hat die Gesellschaft zur Optimierung des Prozesses den Sitz von Köln nach Königswinter verlegt. 39 In Vertretung des WDR Intendanten.

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Die Vermögens- und Finanzlage war im Jahr 2015 ausschließlich durch die Reduzierung der Bilanzsumme um -5 T€ auf 123 T€ ge- prägt. Durch die laufenden Kosten der Liquidation haben sich die liquiden Mittel um -5 T€ reduziert. Auf der Passivseite verminderte sich das Eigenkapital durch den Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres auf 119 T€.

Liquidation / Ausblick Die Gesellschaft wird durch Gesellschafterbeschluss planmäßig liquidiert. Die wesentlichen Risiken der künftigen Entwicklung der Gesellschaft beschränken sich auf die Frage der ausreichenden finanziellen Mittel, um die Liquidation geordnet abschließen zu kön- nen.

Der Liquidator geht davon aus, dass ausreichend liquide Mittel zur Verfügung stehen, um die noch vorhandenen Verpflichtungen zu begleichen. Nach der aktuellen Liquiditätsplanung wird mit einem geringen Auszahlungsüberhang gerechnet, der nach Abschluss der Liquidation an die Gesellschafter ausgeschüttet würde. Die Liquidation wird fortgeführt, bis das Widerspruchsverfahren mit der BNetzA gegen die Frequenzgebührenbescheide 2008 bis 2010 entschieden ist.

Nach aktuellem Kenntnisstand wird mit einer Entscheidung bis Ende des Jahres 2017 gerechnet.

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C6 FILM- UND MEDIENSTIFTUNG NORDRHEIN-WESTFALEN GMBH, DÜSSELDORF

Allgemeine Informationen: Anschrift: Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH Kaistraße 14 D-40221 Düsseldorf Telefon: +49 211 93050-0 Fax: +49 211 93050-5 Mail: [email protected] Internet: www.filmstiftung.de

Unternehmenszweck: Gegenstand der Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH (Filmstiftung) ist die finanzielle Förderung der Film- und Me- dienkultur und Filmwirtschaft in Nordrhein-Westfalen sowie die Wahrnehmung von Dienstleistungsaufgaben für die Film- und Me- dienkultur und die Film- und Medienwirtschaft in NRW. Ziel ist es, die Bedingungen für die Realisation von Filmprojekten in NRW zu verbessern. Im Rahmen dieser Dienstleistungsaufgaben berät die Gesellschaft z.B. nordrhein-westfälische Filmproduzenten über nati- onale und europäische Filmförderprogramme, bei internationalen Film-Koproduktionen und in filmwirtschaftlichen Fragen. Darüber hinaus fördert sie das Hörspiel.

Nach Übernahme der Geschäftsführung durch Frau Petra Müller im Geschäftsjahr 2011 wurde die Förderung auf die Bereiche innova- tiver, audiovisueller Medieninhalte und Formate, sowie zu einer stärkeren Positionierung in den Bereichen Standortmarketing und -entwicklung ausgeweitet. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen wurden die Regelwerke der Gesellschaft entsprechend angepasst.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: 40 Stammkapital Anteil WDR, Köln 10,23 T€ 40,00% Land Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 8,95 T€ 35,00% ZDF, Mainz 2,56 T€ 10,00% RTL Television GmbH, Köln 2,56 T€ 10,00% Landesanstalt für Medien NRW, Düsseldorf 1,28 T€ 5,00% Stammkapital der Gesellschaft 25,56 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Müller, Petra hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Buhrow, Tom WDR Intendant

WDR-Vertreterinnen und Vertreter im Aufsichtsrat sind: Horký, Dieter WDR Rundfunkrat Laraki, Adil WDR Rundfunkrat Michel, Eva-Maria stv. Vorsitz WDR Justiziarin / stv. Intendantin Schönenborn, Jörg WDR Fernsehdirektor

WDR-Vertreterinnen und Vertreter im Filmförderausschuss sind: Henke, Prof. Gebhard Hauptjury WDR Leitung PB III Fernsehfilm, Kino und Serie Kremin, Matthias Hauptjury, WDR Leitung PB II - Kultur und Wissenschaft FS stv. Vorsitz Richter, Dr. Martina Hauptjury (vom WDR benannt): Leiterin des Festivals Cologne Conference

Einflussmöglichkeiten des WDR gem. Satzung: Entscheidungen der Gesellschafterversammlung und des Aufsichtsrates können nicht gegen die Stimmen des WDR getroffen werden.

40 Rundungsbedingte Abweichungen möglich.

FILM- UND MEDIENSTIFTUNG 83 NORDRHEIN-WESTFALEN GMBH

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten41 2015: 50 2014: 52

Beteiligungen der FMS: Buchwert Anteil Mediencluster NRW GmbH 25,00 T€ 100,00% ifs internationale filmschule köln GmbH 25,00 T€ 100,00% Medien-Gründerzentrum NRW MGZ GmbH 18,46 T€ 36,45% Grimme-Institut GmbH 20,68 T€ 10,00% German Films Services + Marketing GmbH 2,00 T€ 4,0%

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF Fasselt Schlage Partnerschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Duisburg, hat den Jahresab- schluss 2015 der Filmstiftung geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsver- merk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft von Bedeutung sind.

Die Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag wurde nicht durchgeführt, da es sich bei der Filmstiftung nicht um eine kommerzielle Beteiligung des WDR in diesem Sinne handelt.

Die Prüfungsgesellschaft hat die Filmstiftung zum dritten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die zu betreuenden Fördermaßnahmen werden von den Gesellschaftern durch Fördermittel finanziert und von der Filmstiftung treu- händerisch verwaltet. Förderungswürdige Projekte werden vom Filmförderausschuss auf Vorschlag der Geschäftsführung bewilligt. In 2015 stellten die Gesellschafter insgesamt 35,6 Mio € zur Verfügung. Davon brachte der WDR 14,8 Mio €, das Land NRW 13,4 Mio € und das ZDF 2,9 Mio € für die Filmstiftung auf. RTL leistete einen Jahresbeitrag von 3,1 Mio €, die LfM stellte 0,9 Mio € und ProSiebenSat.1 0,5 Mio € für Förderzwecke zur Verfügung.

Die genannten Summen beinhalten einerseits die nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung der Filmstiftung enthaltenen Fördermit- tel. Andererseits sind hierin auch die Gesellschafterbeiträge enthalten, mit denen die Kosten der im Treuhand- und Geschäftsbesor- gungsvertrag definierten Leistungen der Filmstiftung gedeckt werden. Die Gesellschafterbeiträge der Filmstiftung errechnen sich aus den tatsächlichen Aufwendungen abzüglich eigener Erträge der Filmstiftung zuzüglich eines 15%igen Gewinnaufschlags auf das ein- gesetzte Kapital.

Die folgende Gewinn- und Verlustrechnung gibt einen Überblick über die Entwicklung der Ertragslage in den vergangenen drei Jah- ren:

41 Inkl. Geschäftsführerin und Aushilfen

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FILMSTIFTUNG - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Erträge (Gesellschafterbeiträge, Zuschüsse) 7.480 7.217 7.205 –12 –0% 2 Sonstige betriebliche Erträge 177 129 147 18 14% 3 Personalaufwand 2.597 2.790 2.835 45 2% 4 Abschreibungen 119 74 84 10 14% 5 Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.876 4.412 4.409 –3 –0% 6 Finanzergebnis 1 1 0 –1 –100% 7 Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit 66 71 24 –47 –66% 8 Sonstige Steuern 0 0 0 0 --% 9 Ergebnis vor Ertragssteuern 66 71 24 –47 –66% 10 Steuern vom Einkommen/Ertrag 28 26 10 –16 –62% 11 Ergebnis nach Ertragssteuern 38 45 14 –31 –69%

Die Filmstiftung erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Jahresüberschuss in Höhe von 14 T€. Dieser ergibt sich aus der im Ge- schäftsbesorgungsvertrag vereinbarten, im Geschäftsjahr von 15% auf 5% veränderten Verzinsung des Eigenkapitals zum 01. Januar 2015 abzüglich der Ertragssteuern. Durch die oben beschriebene Finanzierung der Gesellschaft über Gesellschafterbeiträge ist grund- sätzlich eine gleichmäßige Ergebnisentwicklung gegeben. Die Umsatzerlöse haben sich im Geschäftsjahr 2015 um -12 T€ geringfügig auf 7.205 T€ verringert. Demgegenüber steht eine leichte Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge um +18T€ auf 147 T€. Die Aufwendungen liegen hingegen ungefähr auf Vorjahresniveau.

Im laufenden Geschäftsjahr 2016 sowie in den folgenden Geschäftsjahren rechnet die Filmstiftung auch weiterhin mit vergleichba- ren Jahresergebnissen auf Basis des vertragsmäßigen Gewinnzuschlags auf das eingesetzte Kapital.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

FILM- UND MEDIENSTIFTUNG 85 NORDRHEIN-WESTFALEN GMBH

FILMSTIFTUNG IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 1.188 1.465 1.393 –72 –5%

2 Anlagevermögen 325 355 338 –17 –5% 3 Immaterielle Vermögensggst. 34 26 28 2 8% 4 Sachanlagen 208 246 219 –27 –11% 5 Finanzanlagen 83 83 91 8 10% 6 Umlaufvermögen 824 1.078 1.007 –71 –7% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 303 143 368 225 >100% 9 Liquide Mittel 521 935 639 –296 –32% 10 Aktive Rechnungsabgr. 39 32 48 16 50%

11 Eigenkapital 475 482 451 –31 –6% 12 Gezeichnetes Kapital 26 26 26 0 0% 13 Rücklagen 0 0 0 0 --% 14 Bilanzgewinn/-verlust 449 456 425 –31 –7% 15 Sonderpost. f. Invest.-Zusch. 277 307 287 –20 –7% 16 Fremdkapital 436 676 655 –21 –3% 17 Rückstellungen 139 146 160 14 10% 18 Verbindlichkeiten 297 530 495 –35 –7% 19 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

20 Beschäftigte im Jahres-Ø 42 52 50 –2 –4% 21 Liquidität 1. Grades 119,5% 138,3% 97,6% –40,7% –29% 22 Eigenkapitalquote 40,0% 32,9% 32,4% –0,5% –2% 23 Umsatzrentabilität 0,5% 0,6% 0,2% –0,4% –67%

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um -72 T€ gesunken.

Auf der Aktivseite hat sich das Anlagevermögen um -17 T€ auf 338 T€ leicht verringert. Das Umlaufvermögen reduzierte sich um -71 T€ insbesondere aufgrund eines deutlichen Abflusses an liquiden Mitteln von -296 T€ auf 639T€. Dieser Rückgang resultierte vor allem aus einer Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen von +225 T€.

Auf der Passivseite sank das Eigenkapital durch den um -31 T€ geringeren Jahresüberschuss auf 451 T€. Der Bilanzgewinn reduzierte sich dabei ebenfalls um -31 T€ auf 425 T€. Das Fremdkapital sank hauptsächlich aufgrund niedrigerer Verbindlichkeiten um -21 T€ auf 655 T€.

Die Eigenkapitalquote ist mit 32,4% zum Bilanzstichtag nahezu unverändert (Vj. 32,9%). Die Liquidität 1. Grades sank um -40,7%- Punkte relativ deutlich auf 97,6%, ist jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Umsatzrendite sank ebenfalls auf 0,2%.

Wirtschaftliche Eckdaten wesentlicher Beteiligungen: Die Mediencluster NRW GmbH (Mediencluster) ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Filmstiftung und bietet seit Gründung im Juni 2009 ein umfassendes Informations- und Serviceangebot von Networking, Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten sowie Unternehmensansiedlungen, vor allem für die Digitalwirtschaft. 2011 wurde die Filmstiftung alleinige Gesellschafterin der Mediencluster. Die laufenden Betriebskosten der Mediencluster werden vom Land NRW übernommen. Das Stammkapital der Gesellschaft beläuft sich auf 25 T€. Geschäftsführerinnen sind Frau Petra Müller und Frau Anastasia Ziegler.

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Die Film- und Medienstiftung hielt als Gründungsgesellschafterin bisher 90%, das ZDF 10% der Anteile der mit Aus- und Weiterbildung von Fachkräften für Film und Fernsehen befassten internationale filmschule köln (ifs) GmbH. Mit notariellem Kauf- und Abtretungsvertrag vom 20. Januar 2015 hat die Film- und Medienstiftung die Geschäftsanteile an der ifs vom ZDF in Höhe von 2,5 T€ erworben und hält nunmehr 100% der Geschäftsan- teile. Die Gesellschaft verfügt weiterhin über ein Stammkapital von 25 T€. Geschäftsführer sind Frau Simone Stewens und Herr Mar- tin Schneider (bis 30.01.2016), beziehungsweise Herr Rainer Weiland (ab 01.02.2016). In der Gesellschafterversammlung ist die Film- und Medienstiftung durch Ihre Geschäftsführerin, Frau Petra Müller, vertreten. Im Jahre 2015 waren im Durchschnitt 38 Angestellte (Vj. 38) beschäftigt. Die Finanzierung ist im Wesentlichen über den Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem Land NRW gedeckt. Dane- ben leistet die Film- und Medienstiftung einen Beitrag in Höhe von rd. 0,9 Mio € jährlich. Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft ist stabil. Der Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem Land NRW hat zunächst eine Laufzeit bis zum Jahr 2018 und ist die Grundlage für eine Vergütung des Landes an die ifs von bis zu 3,6 Mio Euro jährlich. Darüber hinaus wurde von der Geschäftsführung zusammen mit den Gesellschaftern und der Landesanstalt für Medien (LfM) an einem erweiterten Finanzierungskonzept gearbeitet. Vereinbart wurde ein Zuwendungsvertrag zwischen ifs und LfM mit einer jährlichen Zuwendung in Höhe von bis zu T€ 265 für drei Jahre bis 2017. Vorbehaltlich der haushaltsrechtlichen Ermächtigung beabsichtigt das Land den Vertrag auch für die Folgejahre zu verlängern. Dies würde die Finanzierung der Gesellschaft über einen mittelfristigen Zeitraum sicherstellen.

Seit dem Gründungsjahr 2005 hält die Filmstiftung einen 25,1%igen Anteil (12,6 T€) an der zwischenzeitlich in Mediengründerzentrum NRW MGZ GmbH, Köln umfirmierten Gesellschaft. Die Gesellschaft hat ein Stammkapital von 50 T€. Mitgesellschafter sind die Stadt Köln (36,45%), die Grimme Institut GmbH, Marl (25,1%; vgl. C12), sowie die Industrie- und Handelskammer (IHK), Köln (2%). Mit notariellem Kauf- und Abtretungsvertrag vom 03. März 2015 hat die Film- und Medienstiftung Geschäftsanteile an der Mediengründerzentrum NRW MGZ GmbH von 5,9 T€ erwor- ben und hält nunmehr 36,45% der Geschäftsanteile. Gegenstand des Unternehmens sind die Einrichtung und der Betrieb eines Zentrums für die Gründerinnen und Gründer neuer Unternehmen sowie die Entwicklung junger Unternehmen, die aus dem Bereich der Film- und Fernsehwirtschaft kommen. Die Gesellschaft hat durchschnittlich 2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Personal- kosten beliefen sich im Jahr 2015 auf 155 T€. Für Stipendien für Gründerinnen und Gründer werden Mittel in Höhe von 156 T€ ver- wendet. In 2015 wurden 12 Unternehmen betreut. Geschäftsführer des Unternehmens ist seit 2011 Herr Joachim Ortmanns.

Zudem hält die Filmstiftung einen 10%igen Anteil an der mit der ecmc verschmolzenen Grimme-Institut GmbH, Marl (vgl. C12).

Neben den oben beschriebenen Beteiligungen hält die Filmstiftung einen Anteil von 4% an der German Films - Service und Marketing GmbH, München. Gegenstand der Gesellschaft ist eine umfassende Promotion des deutschen Films im Ausland als zentraler Dienstleister des deutschen Filmschaffens. Die Filmstiftung verspricht sich hiervon eine bessere Wahrnehmung der Interessen NRWs und der Länderförderer bei der Außenvertretung des deutschen Films.

Zielsetzungen aus Sicht des WDR: Die Beteiligung versteht sich vor dem Hintergrund des gesetzlich vorgeschriebenen Beitrags des WDR zur Film- und Hörspielförde- rung in Nordrhein-Westfalen.42 Daneben steht die Beteiligung in Verbindung mit finanziellen und marktbezogenen bzw. beschaffungs- politischen Zielsetzungen, denn der WDR verfügt bei den aus seinen Beitragsanteilen geförderten Projekten grundsätzlich über Senderechte an Programmen und füllt damit Sendezeit. Seit 2002 wird allerdings vom WDR ein Teil der Fördermittel (jährlich rd. 5,1 Mio €) lizenzfrei, d.h. ohne automatischen Erwerb von Senderechten, vergeben.

Finanzielle Verhältnisse der Filmstiftung aus WDR-Sicht: Sämtliche für die Filmförderung bestimmte Beitragsmittel und daraus abgeleiteten Erträge werden zweckgebunden verausgabt bzw. an die Filmstiftung weitergereicht.

Die Zeilen eins bis sechs der nachstehenden Tabelle enthalten die im Jahr 2015 vom WDR eingesetzten Mittel in Höhe von 15.382 T€ und beinhalten die Erträge aus zweckgebundenen Beitragsanteilen, die anteilige Gewinnausschüttung der Filmstiftung sowie die Zinserträge auf das vom WDR gehaltene Sondervermögen Filmförderung.43 Darüber hinaus fließen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (z.B. durch Stornierung von in Vorjahren bewilligten Förderprojekten) wieder Zwecken der Filmförderung zu (s. Zeile 5). Finanziert werden damit der vom WDR anteilig getragene Betriebsaufwand, sonstige Fördermittel (Verleih- und Vertriebs- förderung) sowie Projektfördermittel einschließlich lizenzfreier Mittel (Zeilen 8-11). Der Rückstellungsbestand wird unterjährig in Ab- hängigkeit von den Beschlüssen des Förderausschusses und dem Mittelfluss kontinuierlich aktualisiert.

42 Gesetzliche Grundlagen zur Zeit der Gründung waren: § 65 LRG NW i.V.m. Art 6 Abs. 1 RStV sowie § 48 WDR-G. Aktuelle Rechtsgrundlage ist § 47 WDR-G. Dieser sieht die Zweckbindung zusätzlicher Beitragsmittel aus § 10 RFinStv für die Film/Hörspielförderung und die Verwendung durch die Filmstiftung vor. 43 Der WDR hatte sich ursprünglich gemäß Intendantenzusage dazu verpflichtet, zusätzlich 3,1 Mio. € zur Verfügung zu stellen, wenn das Land in gleicher Höhe Mittel für die Filmstiftung aufbringt. Er hielt bis 2014 an dieser Zusage fest, ohne dass eine adäquate Landesbeteiligung erfolgte. Aufgrund seiner schwierigen Haushaltslage hat der WDR die Zusage mit Wirkung zu Geschäftsjahr 2015 widerrufen.

FILM- UND MEDIENSTIFTUNG 87 NORDRHEIN-WESTFALEN GMBH

FÖRDERMITTEL IM WDR-HAUSHALT IST IST IST PLAN IN T € 2013 2014 2015 2016 1 Beitragsanteil gem. § 47 WDR-G a.F. 13.092 13.337 14.862 13.996 2 Gewinnausschüttung Filmstiftung 0 13 15 4 3 Erträge aus Rückzahlungen 292 175 139 0 4 Zinsen Sondervermögen Filmstiftung 13 7 2 0 5 Rückstellungsauflösungen (z.B.Storni) 137 484 364 0 6 Zusatzmittel aus Intendantenzusage 3.068 3.068 0 0 7 Herkunft der WDR-Mittel 16.602 17.084 15.382 14.000 8 Produktionsförderung 8.239 9.435 6.880 5.800 9 Entlizenzierte Fördermittel 5.113 5.113 5.113 5.113 10 sonstige Fördermittel (Verleih/Vertrieb) 691 552 649 601 11 Betriebsaufwand Filmstiftung 2.304 2.472 2.442 2.486 12 Verwendung der WDR-Mittel 16.347 17.572 15.084 14.000

13 Sonderrücklage (+)/ Mittelvorgriff(-) 526 38 336 - 14 Rückstellung Filmst. NRW (31.12.) 9.713 9.542 7.763 -

Der Saldo aus Mittelherkunft und Mittelverwendung im Rahmen des Jahresabschlusses wird mit einer in der Vermögensrechnung des WDR dotierten Sonderrücklage für Zwecke der Filmförderung verrechnet. Ziel ist es, Vorgriffe auf zukünftige Haushaltsmittel des WDR zu vermeiden und möglichst alle Mittel eines Jahres zeitnah für die Filmförderung zu verwenden. Bestehende Rücklagen werden automatisch Bestandteil des Vergabevolumens der Filmstiftung im Folgejahr. Das Volumen der Sonderrücklage44 weist per 31. De- zember 2015 eine im Vergleich zum Vorjahr um +298 T€ erhöhte Summe von 336 T€ auf. Während die Rücklage somit die nicht ver- pflichteten Mittel enthält und den Vergabespielraum für die kommenden Jahre erhöht, werden in der Rückstellung45 alle durch den Filmförderausschuss verpflichteten und noch nicht beim WDR abgerufenen Mittel dotiert.

Aufgrund der Neufassung des § 47 WDR-Gesetzes erhält der WDR ab dem Haushaltsjahr 2017 50 Prozent (bisher 45 Prozent) aus dem Anteil am einheitlichen Rundfunkbeitrag nach § 10 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag in Verbindung mit § 40 Abs. 2 Rundfunk- staatsvertrag und den ihm nach § 116 Abs. 1 Satz 2 LMG NRW zustehenden Anteil. Der WDR verwendet die zusätzlichen Mittel im Rahmen seiner Aufgaben

1. in Höhe von 90 Prozent jährlich für die Film- und Hörspielförderung der "Film- und Medienstiftung NRW GmbH", 2. in Höhe von 4 Prozent jährlich für die Förderung von Aus- und Weiterbildung durch die "Film- und Medienstiftung NRW GmbH", 3. in Höhe von 6 Prozent jährlich für die Förderung von Medienentwicklung, Medienqualität und Medienbildung durch die "Grimme-Institut GmbH" (vgl. C10).

Der prozentuale Anteil der Mittel für die Film- und Hörspielförderung bleibt somit auch ab 2017 konstant.

Risikolage: Bestandsgefährdende Risiken bei der Filmstiftung, aus denen sich ein unmittelbares finanzielles Risiko für den WDR ergeben würde, bestehen nicht.

44 Kumulierter Saldo aus Mittelherkunft (Zeile 7) und Mittelverwendung (Zeile 12) 45 Berechnung: Bestand per 31.12. des Vorjahres abzgl. Storni (Zeile 5), zzgl. Fördermaßnahmen Produktion (Zeile 8), zzgl. sonstige Fördermittel (Zeile 10), abzgl. Mittelab- rufe (2015: 9.162 T€)

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C7 DEUTSCHER FERNSEHPREIS GMBH, KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: DER DEUTSCHE FERNSEHPREIS GmbH Ständiges Sekretariat Im Mediapark 6b D-50670 Köln Mail: [email protected] Internet: www.deutscher-fernsehpreis.de

Unternehmenszweck: Gegenstand der in Köln gegründeten Deutscher Fernsehpreis GmbH (DFP) war die Vergabe eines Fernsehpreises mit dem Titel »Der Deutsche Fernsehpreis« im Rahmen einer Veranstaltung, die ab dem Jahre 1999 jährlich Anfang Oktober in Köln (»Coloneum«, Köln-Ossendorf) durchgeführt wurde.

Die Gesellschafter haben im Dezember 2013 unter Bezugnahme auf § 3 Abs. 3 des Gesellschafts- und Dienstleistungsvertrages der Deutscher Fernsehpreis GmbH in der Fassung vom 27. September 2007 die Gesellschaft und ebenso den Dienstleistungsvertrag mit selbiger GmbH jeweils mit Wirkung zum 31. Dezember 2014 gekündigt.

Die Veranstaltung »Der Deutsche Fernsehpreis« wurde dementsprechend in 2014 in der bisherigen Form letztmalig durchgeführt. Mit Umlaufbeschluss vom 06. Juli 2015 haben die Gesellschafter beschlossen, die Gesellschaft auf unbestimmte Zeit fortzusetzen. Dem- nach wurde der Gesellschaftervertrag mit Datum vom 07. Januar 2016 angepasst, um der Änderung des Gesellschaftszwecks im Zuge einer modifizierten Preisverleihung Rechnung zu tragen.

Gegenstand des Unternehmens ist gemäß Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 07. Januar 2016 die Vergabe eines Preises für her- ausragende Leistungen im Bereich Fernsehen. Der Preis soll jährlich in Nordrhein-Westfalen verliehen werden. Die genaue Ausgestal- tung und der Zeitpunkt der Preisverleihung werden von den Gesellschaftern jeweils unter Berücksichtigung der Marktsituation festgelegt.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR, Köln 7,00 T€ 25,00% ZDF, Mainz 7,00 T€ 25,00% RTL Television GmbH, Köln 7,00 T€ 25,00% ProSiebenSat.1 Media AG, Unterföhring 7,00 T€ 25,00% Stammkapital der Gesellschaft 28,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung:46 Jander, Dirk seit 01/2014 WDR Leiter Programmwirtschaft und Herstellung

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Buhrow, Tom WDR Intendant

WDR-Vertreter im Beirat ist: Schönenborn, Jörg WDR Fernsehdirektor

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten 2016: -- 2015: --

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Das Regelquorum für Beschlüsse der Gesellschafterversammlung ist die Einstimmigkeit. Der WDR kann mithin bei keiner Entschei- dung überstimmt werden.

46 Die Gesellschaft hat einen (nebenamtlichen) Geschäftsführer, der jeweils jährlich von dem für die Übertragung der Veranstaltung federführenden Gesellschafter be- nannt wird. Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung kann die Amtszeit des Geschäftsführers über ein Jahr hinaus verlängert werden.

DEUTSCHER FERNSEHPREIS GMBH 89

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG hat den Jahresabschluss 2015 der DFP geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Eine Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz ist aufgrund des sehr überschaubaren Geschäftsumfangs nicht erfolgt. Auch eine Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag wurde nicht durchgeführt, da es sich bei der Gesellschaft nicht um eine kommerzielle Beteiligung in diesem Sinne handelt.

Die Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG hat die DFP zum fünften Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsge- sellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die Ergebnisentwicklung ist dadurch geprägt, dass bis 2014 die Preisverleihung als TV-Event durchgeführt worden ist, in 2015 keine Veranstaltung stattfand und im Januar 2016 die Preisverleihung erstmalig in neuer Form im Rahmen eines Branchentreffs ausgetragen wurde. Entsprechend hat die Gesellschaft, anstatt wie bisher jeweils ca. 584 T€ für die Ausrichtung der Preisveranstaltung »Der Deut- sche Fernsehpreis« von seinen Gesellschaftern zu erhalten, in 2015 von diesen lediglich in Summe 295 T€ vereinnahmt. Dieser Betrag diente maßgeblich zur Deckung der Kosten für die organisatorische Betreuung durch das Ständige Sekretariat. Erlöse und Kosten für die konkrete Durchführung der Veranstaltung am 13. Januar 2016 werden komplett im Jahresergebnis 2016 ausgewiesen.

Im Folgenden ist die Ergebnisentwicklung für die letzten drei Geschäftsjahre dargestellt:

DFP - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 2.364 2.358 295 –2.063 –87% 2 Sonstige betriebliche Erträge 1 0 0 0 --% 3 Materialaufwand 1.957 1.972 58 –1.914 –97% 4 Sonstige betr. Aufw. 381 379 263 –116 –31% 5 Finanzergebnis –3 –1 –2 –1 –100% 6 Ergebnis der gew. Geschäftstätigkeit 24 6 –28 –34 >100% 7 Steuern vom Einkommen+Ertrag 57 12 0 –12 –100% 8 sonstige Steuern 10 0 0 0 --% 9 Jahresüberschuss –43 –6 –28 –22 >100%

Die Gesellschaft erzielte in 2015 einen Fehlbetrag in Höhe von -28 T€ (Vj. -6 T€).

Der Produktions- bzw. Materialaufwand in Höhe von 58 T€ resultierte im Wesentlichen aus der Unterstützung der Preisverleihung der Deutschen Akademie für Fernsehen und aus Honoraren und Reisekosten für Jurymitglieder. Die unterjährige Betreuung durch das Ständige Sekretariat, sonstige Jurykosten und insbesondere die buchhalterische und steuerliche Betreuung findet sich wertmäßig bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wieder. Die Abwicklung des Finanz- und Rechnungswesens sowie die steuerliche Be- treuung werden weiterhin von der Mediengruppe RTL Deutschland GmbH bzw. der RTL Group Deutschland GmbH durchgeführt.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

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DFP IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 365 370 287 –83 –22%

2 Anlagevermögen 0 0 0 0 --% 3 Immaterielle Vermögensggst. 0 0 0 0 --% 4 Sachanlagen 0 0 0 0 --% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 365 370 287 –83 –22% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford. / sonst. Vermögensggst. 37 47 68 21 45% 9 Liquide Mittel 328 323 219 –104 –32% 10 Aktive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

11 Eigenkapital 314 308 280 –28 –9% 12 Gezeichnetes Kapital 28 28 28 0 0% 13 Rücklagen 0 0 0 0 --% 14 Bilanzgewinn/-verlust 286 280 252 –28 –10% 15 Fremdkapital 51 62 7 –55 –89% 16 Rückstellungen 41 44 7 –37 –84% 17 Verbindlichkeiten 10 18 0 –18 –100% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 0 0 0 0 --% 20 Liquidität 1. Grades 643,1% 521,0% 3128,6% 2607,6% >100% 21 Eigenkapitalquote 86,0% 83,2% 97,6% 14,4% 17% 22 Umsatzrentabilität --% --% --% -- --%

Die Bilanzsumme hat sich in 2015 ergebnisbedingt um -83 T€ auf 287 T€ verringert.

Auf der Aktivseite gingen die Liquiden Mittel um -104 T€ zurück. Die sonstigen Vermögensgegenstände stiegen um +21 T€ an.

Auf der Passivseite wird durch den Jahresfehlbetrag ein um -28 T€ geringeres Eigenkapital ausgewiesen. Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten sind um insgesamt -55 T€ gesunken.

Die Eigenkapitalquote stieg um +14,4%-Punkte auf 97,6%. Die Liquidität 1. Grades ist aufgrund der nicht vorhandenen Verbindlichkei- ten und der geringen sonstigen Rückstellungen deutlich größer 100%.

Ziele der WDR-Beteiligung: Die Beteiligung versteht sich vor dem Hintergrund der gemeinsam mit den anderen Gesellschaftern zu realisierenden Veranstaltung zur Verleihung des »Deutschen Fernsehpreises« und ist unter Imageaspekten zu bewerten.

Finanzielle Verhältnisse der DFP aus WDR-Sicht: Die Beteiligung wurde nach der Handelsregister-Eintragung am 11. Juli 2000 zum Nennwert in Höhe von 7 T€ aktiviert. Im Betriebs- haushalt des WDR schlagen sich die Beiträge einschließlich der hierfür anfallenden Mehrwertsteuer im Einzelplan E-Fernsehen Pro- gramm nieder. Da der WDR sich stellvertretend für die ARD-Anstalten am »Deutschen Fernsehpreis« beteiligt hat, kann ein Teil der Kosten auf die anderen Rundfunkanstalten umgelegt werden. Der umlagefähige Betrag wurde von der Fernsehprogrammkonferenz für die Veranstaltungen ab 2016 auf 300 T€ festgelegt, sodass der WDR hiervon nach dem Fernsehvertragsschlüssel einen Betrag von (21,1% x 300 T€ =) 63,3 T€ zu tragen hat. Der Rest von 236,7 T€ entfällt auf die anderen Anstalten. Sollten die anteiligen Kosten

DEUTSCHER FERNSEHPREIS GMBH 91

der ARD in einem Veranstaltungsjahr den Betrag von 300 T€ übersteigen, wird die Zusatzbelastung komplett vom WDR getragen. Damit wird der Analogie zu den Vorjahren, in denen der WDR einen Sockel getragen hat, gefolgt.

Im Jahr 2015 wurde der »Deutsche Fernsehpreis« vor dem Hintergrund der Entscheidungsfindung, die Gesellschaft fortzuführen oder aufzulösen, nicht verliehen. Dennoch sind Kosten für die unterjährige Betreuung seitens des Ständigen Sekretariats und für die Juryar- beit entstanden.

Risikolage: Als kleine Kapitalgesellschaft hat die DFP auf Grundlage gesetzlicher Bestimmungen auf die Aufstellung eines Lageberichtes verzich- tet. Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich grundsätzlich auf die geleistete Stammeinlage.

Die Gesellschafter haben am 6./15. Juli 2015 beschlossen, die Gesellschaft auf unbefristete Zeit fortzusetzen und daraufhin den Gesell- schaftsvertrag neu verfasst. Dieser enthält nun den geänderten Unternehmensgegenstand einer modifizierten Preisverleihung, die als Neujahrstreffen der Fernsehbranche stattfinden soll. Die erste Veranstaltung in neuer Form fand am 13. Januar 2016 in den Rheinter- rassen Düsseldorf statt. Aufgrund der positiven Resonanz haben die Gesellschafter beschlossen, die nächste Veranstaltung am 02. Februar 2017 durchzuführen. Jeweils nach einer Veranstaltung wird kritisch resümiert, ob die gemeinsamen Ziele erreicht worden sind und über die weitere Fortsetzung entschieden.

Die Ertragssituation hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 verschlechtert, weil keine Veranstaltung stattgefunden hat und im Gesellschafterkreis entschieden wurde, die Kosten für die Juryarbeit nicht an die Gesellschafter zu belasten. Eine Verbesserung der Ertragssituation wird durch die Durchführung der Veranstaltung automatisch in 2016 eintreten. Dieser steht dann aber auch ein höhe- res Kostenniveau gegenüber.

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C8 RADIO NRW GMBH, OBERHAUSEN

Allgemeine Informationen: Anschrift: radio NRW GmbH Essener Str. 55 D-46047 Oberhausen Telefon: +49 208 8587 0 Fax: +49 208 853099 Mail: [email protected] Internet: www.radionrw.de

Unternehmenszweck: Zweck der radio NRW GmbH (radioNRW) ist die Veranstaltung und Verbreitung von Hörfunkprogrammen in Nordrhein-Westfalen, insbesondere eines landesweiten Rahmenprogramms für den lokalen Hörfunk, die Herstellung und Verwertung von Hörfunkprogram- men bzw. Programmteilen sowie die Akquisition, Herstellung und Verbreitung von Hörfunkwerbung. Die lokalen Hörfunkstationen ergänzen ihr selbst erstelltes lokales Programm durch die aus dem Rahmenprogramm von radioNRW übernommenen Programmbe- standteile zu einem Vollprogramm. Von den 45 in Nordrhein-Westfalen lizensierten Lokalradios bestanden 2015 mit 44 Lokalstationen Verträge zur Übernahme des Rahmenprogramms.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil Pressefunk NRW GmbH & Co. KG, Düsseldorf47 3.068,00 T€ 59,00% WDR, Köln 1.294,80 T€ 24,90% RTL Radio Deutschland GmbH, Berlin 837,20 T€ 16,10% Stammkapital der Gesellschaft 5.200,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Becker, Dr. Udo hauptamtlich bis 27.04.2015 Brinkmann, Jan-Uwe hauptamtlich seit 20.04.2015 Thölen, Sven hauptamtlich seit 20.04.2015

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreterin48 in der Gesellschafterversammlung ist: Michel, Eva-Maria WDR Justiziarin / stv. Intendantin

WDR-Vertreterinnen und Vertreter im Aufsichtsrat sind: Kah, Volkmar WDR Mitglied Rundfunkrat Michel, Eva-Maria WDR Justiziarin / stv. Intendantin

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Der WDR hat den Status eines Minderheitsgesellschafters und kann bei zahlreichen Entscheidungen, für die lt. Satzung eine einfa- che oder Dreiviertelmehrheit ausreicht, von den Mitgesellschaftern überstimmt werden. Nicht überstimmt werden kann der WDR bei wenigen Entscheidungen, die die Einstimmigkeit voraussetzen (z.B. Satzungsänderungen). Im Aufsichtsrat kann der WDR ebenfalls überstimmt werden.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten49 2015: 93 2014: 87

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Quadrilog GmbH hat den Jahresabschluss 2015 der radioNRW geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

47 Bei der Pressefunk Nordrhein-Westfalen handelt es sich um einen Zusammenschluss von 36 Zeitungsverlagen, insbesondere der FUNKE MEDIENGRUPPE GmbH & Co. KGaA (21,7%), der Axel Springer SE (12,4%) sowie der DuMont Funk und Fernsehen GmbH & Co. Kommanditgesellschaften (9,9 %). Die Zeitungsverleger sind – je nach Standort in unterschiedlicher Konstellation – mehrheitlich an den Betriebsgesellschaften der NRW-Lokalradio-stationen beteiligt. 48 In Vertretung des WDR-Intendanten 49 Inkl. Geschäftsführung und Auszubildende.

RADIO NRW GMBH 93

Gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz ist bei mehrheitlicher Beteiligung einer Gebietskörperschaft (Bund, Land, Kommune) an einem privatrechtlichen Unternehmen die Jahresabschlussprüfung um eine Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung zu ergänzen. Da dies auf die radioNRW nicht zutrifft, ist eine solche Prüfung nicht erfolgt.

Auch die Voraussetzungen für eine Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag sind nicht erfüllt, da es sich bei der radioNRW um eine Minderheitsbeteiligung des WDR ohne mehrheitliche öffentlich-rechtliche Gesellschafterstruk- tur handelt. Ergänzend hatte sich der WDR zur Dokumentation durch die Geschäftsführung der radioNRW im Jahre 2010 bestätigen lassen, dass kein Leistungsaustausch zwischen WDR und radioNRW stattfindet. Dies trifft unverändert zu.

Die Prüfungsgesellschaft Quadrilog GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (ehemals Stüttgen & Haeb AG) prüft die radioNRW 2015 zum dritten Mal. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Wirtschaftliche Eckdaten: radioNRW steht hinsichtlich der Werbevermarktung in einem Wettbewerbsverhältnis zur WDR mg. Am Hörermarkt steht radioNRW im Wettbewerb zu den WDR-Programmen 1LIVE, WDR 4 und insbesondere zu WDR 2. Aus Gründen der Vertraulichkeit zeigt die fol- gende Tabelle die Ergebnisentwicklung von radioNRW in den vergangenen drei Jahren in komprimierter Form:

RADIO NRW - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Rohertrag 14.308 12.712 13.500 788 6% 2 Personalaufwand 5.451 5.525 6.035 510 9% 3 Abschreibungen 360 317 394 77 24% 4 Sonstige betr. Aufwendungen 4.570 3.308 3.509 201 6% 5 Finanz- und Beteiligungsergebnis 35 91 78 –35 –1% 6 Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit 3.962 3.653 3.640 –13 –0% 7 Steuern 1.389 1.270 1.292 22 2% 8 Jahresüberschuss 2.573 2.383 2.348 –35 –1%

Das Jahresergebnis 2015 liegt mit 2.348 T€ um -35 T€ unter dem Vorjahresergebnis. radioNRW erwirtschaftet seine Umsätze über- wiegend aus der Vermarktung von regionaler und nationaler Hörfunkwerbung für die angeschlossenen Lokalfunkstationen:

Beteiligungen der radioNRW: radioNRW hält per 31.12.2015 folgende Beteiligungen:

Stammkapital Anteil 1 AMBOSS Veranstaltungs GmbH i.L., Berlin 0 T€ 33,33% 2 Digital 5.1 GmbH & Co. KG, Bad Vilbel 1.379 T€ 14,50% 3 RMS Radio Marketing-Service, Hamburg 1.648 T€ 6,25% 4 Deutsche Presse-Agentur, Hamburg50 16.465 T€ 0,09% 5 Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen 319 T€ 0,08%

Im Jahr 2015 wurden Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 72 T€ im Wesentlichen aus dem Ergebnis 2014 der RMS an radioNRW ausgeschüttet. Die Ausschüttung im Vorjahr in Höhe von 83 T€ betraf das Geschäftsjahr 2013. zu 1) AMBOSS Im März 2007 gründete radioNRW gemeinsam mit RTL Radio Deutschland eine gemeinsame Gesellschaft zur Planung und Durchführung des Kreativwettbewerbs Amboss. Auflösung und Liquidation der Gesellschaft zum 10. Dezember 2012 wurden durch die Gesellschafterversammlung beschlossen. Die Eintragung der Auflösung sowie der Liquidatoren ins Handelsregister erfolgte am 04. Januar 2013. Mit Beschluss vom 05.06./25.06./01.07.2014 ist der Liquidatorin für das Rumpfgeschäftsjahr 10.12.2013 bis 31.05.2014 Entlastung erteilt worden. Das Reinvermögen beträgt nach Aufstellung der Liquidationsschlussbilanz rund 83 T€, sodass das Gründungskapital nebst eines Überschusses in Höhe von rd. 8 T€ an die Gesellschafter in 2014 zurückgeflossen ist. Die Gesellschaft wurde folglich mit einem Beteiligungsbuchwert von 0 € bilanziert. Die Löschung im Handelsregister ist zum 02. Juni 2016 erfolgt.

50 Vgl. Kapitel 12.6 dieses Beteiligungsberichtes.

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zu 2) Digital 5.1 Gegenstand der am 23. Januar 2008 gegründeten Gesellschaft ist die Veranstaltung von nationalen und teilnati- onalen Hörfunkprogrammen im DVB-H und anderen digitalen Standards in Deutschland, der Betrieb sonstiger elektronischer Medien sowie der Erwerb und die Veräußerung von Lizenzen und Nutzungsrechten. Durch das Ausscheiden des Ge- sellschafters ffn zum 1. Januar 2011 hat sich der Anteil der radioNRW am Kapital der Digital 5.1 von 12,67% auf 14,50% erhöht. Insge- samt wurden für diese Gesellschaft in den letzten Jahren kumulierte Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert von insgesamt 82,3 T€ vorgenommen. Der Beteiligungsbuchwert beträgt zum 31. Dezember 2015 noch rd. 11,8 T€. Mit Gesellschafterbe- schluss vom 30. März 2015 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen. Die Liquidations-Schlussbilanz zum 31. Dezember 2015 wurde noch nicht aufgestellt. Die Komplementärin, die DIGITAL 5.1 GmbH, wird nach Ende des Sperrjahres voraussichtlich zum 31. Dezember 2016 aus dem Handelsregister gelöscht werden.

zu 3) RMS RMS ist der führende Audiovermarkter im deutschen Radiowerbemarkt. Das Unternehmen steht für die erfolg- reiche nationale Vermarktung der Radiowerbezeiten sowie der Online- und Audioformate wie Webcasts und Podcasts von 161 privaten Radiosendern im gesamten Bundesgebiet. Zusammen mit RMS Austria ist RMS der größte Audiovermarkter Europas. Die RMS übernimmt für radioNRW den Vertrieb von Werbezeiten und damit zusammenhängender Geschäfte im Wege der Geschäftsbesorgung im eigenen Namen, jedoch auf Rechnung von radioNRW und auf Grundlage der von radioNRW festgelegten Preise.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

RADIO NRW - KENNZAHLEN IST IST IST DIFFERENZ IN T € / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 10.814 9.222 12.024 2.802 30% 2 Stammkapital 5.200 5.200 5.200 0 0% 3 Rücklagen 0 0 0 0 --% 4 Bilanzgewinn/-verlust 2.573 599 2.348 1.749 >100% 5 Eigenkapital 7.773 5.799 7.548 1.749 30% 6 Liquide Mittel 6.201 4.103 6.223 2.120 52%

7 Beschäftigte im Jahres-Ø 86 87 93 6 7% 8 Liquidität 1. Grades 204% 120% 139% 19% 16% 9 Eigenkapitalquote 72% 63% 63% –0% –0% 10 Umsatzrentabilität 5% 5% 5% –0% –4%

Die Bilanzsumme erhöhte sich um +2.802 T€. Innerhalb der Aktiva ist dies im Wesentlichen auf einen Anstieg der liquiden Mittel um +2.120 T€ sowie der Forderungen um +831 T€ zurückzuführen. Auf der Passivseite haben sich im Wesentlichen das Eigenkapital um +1.749 T€ sowie die Lieferverbindlichkeiten um +793 T€ erhöht.

Ziele der WDR-Beteiligung: Bei der Beteiligung handelt es sich um einen medienpolitisch gewollten Beitrag des WDR zu einem wirtschaftlich leistungsfähigen lokalen Hörfunk in NRW. Der WDR wurde in der Gründungsphase von radioNRW gesetzlich ausdrücklich zu dieser Beteiligung er- mächtigt51. Der WDR realisiert durch die Gewinnausschüttung der radioNRW zudem positive finanzielle Ergebnisbeträge.

Finanzielle Verhältnisse der radioNRW aus WDR-Sicht: Die Erträge aus Beteiligung stellen sich im WDR-Haushalt im Ist und im Plan52 wie folgt dar:

51 Auf Basis d. Normierungen §§ 6 Abs.2, 30 LRGNW u. §§ 3 Abs. 9, 47 WDR-Gesetz. 52 Lt. Entwurf des WDR-Haushaltsplans 2017 bzw. der WDR-Mifrifi 2016-2020

RADIO NRW GMBH 95

RADIO NRW - IST PLAN PLAN MIFRIFI ERGEBNIS IN T€ 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Ergebnisbeitrag für WDR 149 500 500 500 500 500

Der WDR ist entsprechend seines Kapitalanteils an der Gewinnausschüttung der radioNRW beteiligt. Die durchschnittliche Rendite nach Steuern (bezogen auf das beim WDR gebundene Kapital in Höhe von 1.295 T€) übertrifft deutlich die von der KEF geforderte Mindestrendite von 5%.

In 2014 hat der WDR neben dem Gewinnanteil aus dem Ergebnis 2013 in Höhe von rd. 641 T€ eine Vorabausschüttung auf den Jah- resabschluss 2014 in Höhe von rd. 444 T€ erhalten. Die Gesellschafter hatten dieser Vorabausschüttung im Juni 2014 zugestimmt. Im Jahr 2015 wurde daher lediglich die Restsumme von rd. 149 T€ ausgeschüttet.

Risikolage: Generell unterliegt radioNRW im Hinblick auf ihr zentrales Geschäftsfeld Werbevermarktung ähnlichen Geschäftsrisiken wie die WDR mg (gesetzliche Änderung von Werbebestimmungen, Preis- sowie Mengenrisiken). Darüber hinaus wird auf die verschärfte Wettbewerbssituation mit dem öffentlich-rechtlichen Hörfunk, den demographischen Wandel in der Zielgruppe 14-49 sowie den in- termedialen Wettbewerb der Mediengattungen hingewiesen.

Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich auf die geleistete Stammeinlage sowie mögliche Ertragsausfälle durch eine schlechte Ergebnisentwicklung. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für eine ungünstige oder bestandsgefährdende Entwicklung ist sehr gering. Risiken der zukünftigen Entwicklung sind aus heutiger Sicht nicht erkennbar. Kurzfristig allerdings rechnet die Gesellschaft in 2016 aufgrund notwendiger Investitionen durch strategische Maßnahmen zur Ausrichtung als 360°–Vermarkter mit einem Rückgang des Ergebnisses. Außerdem ist die Implementierung eines durchgängigen Digitalisierungsansatzes geplant. Mittelfristig soll die erfolg- reiche Umsetzung ab 2017 zu einer Stabilisierung des Ergebnisses auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2015 führen.

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C9 KÖLNMUSIK BETRIEBS- UND SERVICEGESELLSCHAFT MBH, KÖLN

Allgemeine Informationen: Anschrift: Kölner Philharmonie KölnMusik GmbH Bischofsgartenstraße 1 D-50667 Köln Telefon: +49 221 20408-0 Fax: +49 221 20408-222 Mail: [email protected] Internet: www.koelnmusik.de

Unternehmenszweck: Die KölnMusik Betriebs- und Servicegesellschaft mbH (KölnMusik) wurde 1985 gegründet. Gegenstand dieser Gesellschaft ist der Betrieb des zur vielfältigen, an den Interessen aller Bevölkerungskreise orientierten Nutzung errichteten Konzertsaals der Stadt Köln »Kölner Philharmonie« und die Erbringung der damit verbundenen Serviceleistungen. Darüber hinaus zählt die Durchführung von Veranstaltungen außerhalb der »Kölner Philharmonie« zu ihren Aufgaben.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil Stadt Köln 256,25 T€ 89,93% WDR 28,70 T€ 10,07% Stammkapital der Gesellschaft 284,95 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Langevoort, Louwrens nebenamtlich Intendant Kölner Philharmonie

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter/in53 in der Gesellschafterversammlung ist: Färber, Hans W. bis 02/2015 ehem. WDR Verwaltungsdirektor Vernau, Dr. Katrin seit 03/2015 WDR Verwaltungsdirektorin

WDR-Vertreter im Aufsichtsrat ist: Schmitz, Wolfgang stv. Vorsitz ehem. WDR Hörfunkdirektor

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Der WDR kann sowohl in der Gesellschafterversammlung als auch im Aufsichtsrat überstimmt werden.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten54 2015: 60 2014: 59

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat den Jahresabschluss 2016 der KölnMusik geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Die Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag ist nicht durchgeführt worden, da es sich bei der Gesellschaft nicht um eine kommerzielle Beteiligung des WDR im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages handelt.

Die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat die KölnMusik zum dritten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prü- fungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

53 In Vertretung des WDR Intendanten 54 Inklusive Geschäftsführer und Auszubildende. Darüber hinaus wurden studentische Teilzeitkräfte beschäftigt.

KÖLNMUSIK BETRIEBS- UND SERVICEGESELLSCHAFT 97 MBH

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Geschäftsentwicklung der letzten drei Jahre:

KÖLNMUSIK - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 9.147 9.080 8.910 –170 –2% 2 Sonstige betriebliche Erträge 823 984 1.212 228 23% 3 Materialaufwand 5.840 6.041 6.035 –6 –0% 4 Personalaufwand 5.051 5.254 5.319 65 1% 5 Sonstige betriebl. Aufwendungen 3.546 3.562 3.629 67 2% 6 Abschreibungen 209 218 178 –40 –18% 7 Finanzergebnis 16 8 0 –8 –100% 8 Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit –4.660 –5.003 –5.039 –36 –1% 9 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 10 Steuern 1 1 1 0 0% 11 Ergebnis nach Ertragssteuern –4.661 –5.004 –5.040 –36 –1% 12 Zuschuss Stadt Köln 4.786 4.882 4.979 97 2% 13 Kapitalrücklage AchtBrücken 0 0 0 0 --% 14 Rückzahlungsverpflichtungen 0 0 0 0 --% 15 Veränderung der Kapitalrücklage 125 –122 –61 61 50%

Die Gesellschaft ist im Hinblick auf die ihr gestellten Aufgaben nachhaltig nicht in der Lage, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Der WDR hat jedoch keine Zuschussverpflichtungen. Zum Ausgleich der Verluste erhält die Gesellschaft einen jährlichen Zuschuss der Stadt Köln. Im Geschäftsjahr 2015 betrug dieser Zuschuss planmäßig 4.979 T€. Für das laufende Jahr 2016 wurde der Zuschuss vom Rat der Stadt Köln auf 5.079 T€ festgesetzt. Übersteigende Verluste sind aus der noch vorhandenen Kapitalrücklage zu decken. Damit sollte ein weiteres Absinken des Eigenkapitals vermieden werden.

In der Kölner Philharmonie fanden im Geschäftsjahr 2015 insgesamt 391 Veranstaltungen statt (Vj. 404). Davon waren 152 KölnMu- sik-Veranstaltungen (Vj. 164). Neben den Veranstaltungen in der Philharmonie führte die KölnMusik noch 62 (Vj. 62) Konzerte im Köl- ner Stadtgebiet auf.

Die Umsatzerlöse sind in 2015 um -170 T€ auf 8.910 T€ zurückgegangen. Ausschlaggebend hierfür war im Wesentlichen die rückläu- fige Zahl der durchgeführten Veranstaltungen. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Koproduktionen. Bei den Umsatzerlösen aus Eigenveranstaltungen konnten höhere Preise je Besucher durchgesetzt werden, so dass sich hier trotz der rückläufigen Veranstal- tungszahl ein Umsatzanstieg ergeben hat.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um +228 T€ auf 1.212 T€ resultiert hauptsächlich aus der Weiterbelastung von Werbe- und Veranstaltungskosten, Erträgen aus Zuschüssen, sowie der Ausbuchung von Verbindlichkeiten und der Auflösung von Rückstellungen. Die Personalaufwendungen stiegen aufgrund von höheren Ausgaben für Gehälter und Aushilfslöhne von 5.257 T€ auf 5.319 an.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um +67 T€ auf 3.629 T€ gestiegen, was aus gestiegenen Vertriebsaufwendungen resultiert; diese wurden teilweise durch gegenläufig zurückgehende Verwaltungsaufwendungen kompensiert.

Aufgrund der höheren Personal- und Sonstigen betrieblichen Aufwendungen und der geringeren Umsatzerlöse erzielte die KölnMusik in 2015 mit einem Fehlbetrag von -5.040 T€ ein um 36 T€ schlechteres Ergebnis als im Vorjahr (-5.004T€).

Der Zuschuss der Stadt Köln in Höhe von 4.979 T€ wurde der Rücklage zugeführt und mit dem Fehlbetrag verrechnet. Die Rücklage beläuft sich demnach per 31.12.2015 auf 2.771 T€.

Für das Geschäftsjahr 2016 wird mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -5.166 T€ geplant. Der Zuschuss der Gesellschafterin Stadt Köln wurde auf 5.079 T€ festgesetzt. Im Ergebnis sieht der Wirtschaftsplan eine Inanspruchnahme der Kapitalrücklage von 87 T€ vor.

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Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

KÖLNMUSIK IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 10.055 9.613 9.655 42 0%

2 Anlagevermögen 668 712 635 –77 –11% 3 Immaterielle Vermögensggst. 72 26 54 28 >100% 4 Sachanlagen 583 673 568 –105 –16% 5 Finanzanlagen 13 13 13 0 0% 6 Umlaufvermögen 9.335 8.853 8.981 128 1% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 1.192 1.236 1.606 370 30% 9 Liquide Mittel 8.143 7.617 7.375 –242 –3% 10 Aktive Rechnungsabgr. 52 48 39 –9 –19%

11 Eigenkapital 3.240 3.117 3.056 –61 –2% 12 Gezeichnetes Kapital 285 285 285 0 0% 13 Rücklagen 2.955 2.832 2.771 –61 –2% 14 Bilanzgewinn/-verlust 0 0 0 0 --% 15 Fremdkapital 6.747 6.345 6.511 166 3% 16 Rückstellungen 1.157 1.088 1.080 –8 –1% 17 Verbindlichkeiten 5.590 5.257 5.431 174 3% 18 Passive Rechnungsabgr. 68 151 88 –63 –42%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 59 59 60 1 2% 20 Liquidität 1. Grades 120,7% 120,0% 113,3% –7% –6% 21 Eigenkapitalquote 32,2% 32,4% 31,7% –1% –2% 22 Umsatzrentabilität --% --% --% -- --%

Die Bilanzsumme hat sich um +42 T€ auf 9.655 T€ erhöht. Auf der Aktivseite sind insbesondere die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gestiegen (+370 T€). Dies liegt vor allem an höheren Forderungen gegen die Betreiber unternehmensexterner Vorverkaufsstellen aus Ticketverkäufen für nach dem Stichtag stattfindende Veranstaltungen sowie Forderungen aus EU-Förderprojekten.

Auf der Passivseite stiegen vor allem die Verbindlichkeiten (+174 T€). Diese setzten sich im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten ge- genüber Fremdveranstaltern aufgrund von weiterzuleitenden Eintrittsgeldern (1.745 T€), Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten (516 T€) sowie Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (356 T€) zusammen. Das Eigenkapital ist im Vergleich zum Vorjahr um -61 T€ gesunken. Dieser Rückgang resuliert aus der Differenz zwischen der Einstellung des Zuschusses der Stadt Köln in Höhe von 4.979 T€ in die Kapitalrücklage, welcher eine Entnahme zum Ausgleich des Jahresfehlbetrages von -5.040 T€ gegenübersteht.

Aufgrund des Rückgangs von liquiden Mitteln im Vergleich zu höheren Rückstellungen und Verbindlichkeiten sank die Liquidität 1. Grades um -7%-Punkte. Durch die Senkung von Eigenkapital und gleichzeitige Erhöhung der Bilanzsumme sank die Eigenkapital- quote um -1%-Punkte.

KÖLNMUSIK BETRIEBS- UND SERVICEGESELLSCHAFT 99 MBH

Beteiligungen der KölnMusik: KölnMusik hält per 31.12.2015 folgende Beteiligung: Stammkapital Anteil AchtBrücken GmbH, Köln 26,00 T€ 49,00%

Die AchtBrücken GmbH (vorm. MusikTriennale Köln GmbH), gemeinsames Tochterunternehmen von Stadt Köln (51%) und KölnMusik (49%), veranstaltet seit dem Jahr 2011 ein jährliches Musikfestival mit dem Titel »ACHT Brü- cken – Musik für Köln« mit einer Dauer von ein bis zwei Wochen. Entsprechend diesem Gesellschaftszweck wurde die Beteiligung zwischenzeitlich in »ACHTBRÜCKEN GmbH« umfirmiert. Die Finanzierung wird durch die Gesellschafter sichergestellt. Das Stammkapital der Gesellschaft beläuft sich auf 26 T€. Nebenamtlicher Ge- schäftsführer der Gesellschaft ist Herr Louwrens Langevoort, Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik. Zur Finanzierung des Festivals im Jahr 2015 standen insgesamt 500 T€ zur Verfügung. Gemäß Beschluss des Rates der Stadt Köln hat die Gesellschafterin KölnMusik GmbH das Festival in den Geschäftsjahren 2016 und 2017 durch Mittel von insgesamt 841 T€ zu finan- zieren.

Ziele der WDR-Beteiligung: Die Zielsetzung der Beteiligung an KölnMusik erklärt sich vor dem Hintergrund eines zwischen der Stadt Köln und dem WDR abge- schlossenen Nutzungsvertrages für den Konzertsaal der Kölner Philharmonie. Der WDR hatte sich zwischen 1980 und 1983 an der Finanzierung der Baukosten mit insgesamt 10,2 Mio. € (20 Mio. DM) beteiligt. Im Gegenzug war dem WDR ein auf jährlich 100 Tage beschränktes Nutzungsrecht gegen Zahlung eines Entgelts eingeräumt worden. In diesem Zusammenhang hatte sich der WDR später auch an der Betreibergesellschaft KölnMusik beteiligt.

Durch die Beteiligung an KölnMusik hat der WDR die Möglichkeit, Veranstaltungen in einer attraktiven Spielstätte durchzuführen. Überdies hält der WDR in der Philharmonie eine eigene Ton-Regie mit hochwertiger Aufnahme-Technik vor, die Sendungen und nach- folgend CD-Produktionen in höchster Qualität (u. a. 5.1) ermöglicht. Da die Kölner Philharmonie inzwischen national sowie internatio- nal renommiert ist, führt die Ausrichtung von WDR-Veranstaltungen in der Kölner Philharmonie überdies zu positiven Imagebeiträgen. Die Kosten sind durch das jährliche Nutzungsentgelt kalkulierbar. Laut Wirtschaftsplan ist für 2016 ein Entgelt in Höhe von 851 T€ (Vj. 848 T€) vorgesehen. Im Hinblick auf den öffentlich-rechtlichen Auftrag des WDR dient die Beteiligung auch der Förderung von Kulturgut.

Finanzielle Verhältnisse der KölnMusik aus WDR-Sicht: Der WDR verfolgt mit dieser Beteiligung keine weiteren, für sein Ergebnis relevanten finanziellen Ziele, zumal eine Zuschussverpflich- tung satzungsmäßig ausgeschlossen ist.

Risikolage: Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich auf die geleistete Stammeinlage. Trotz erwarteter negativer Entwicklung ist ange- sichts der gesicherten Finanzierung über Betriebskostenzuschüsse der Stadt Köln die Eintrittswahrscheinlichkeit für ungünstige oder bestandsgefährdende Entwicklungen, die sich beim WDR nachteilig auswirken könnten, als sehr gering anzusehen.

Um regelmäßig die Vorgabe des Plan-Zuschussbedarfs einzuhalten, sind die Sparmaßnahmen der letzten Jahre beizubehalten bzw. weiterzuentwickeln. Zusätzliche Aufwendungen, insbesondere durch allgemeine Kostensteigerungen oder sich ändernde Arbeits- und Sozialgesetze, würden für die Gesellschaft zusätzliche, nicht gedeckte Defizite bedeuten. Der Fortbestand der Gesellschaft ist nur gesichert, wenn die jährlich anfallenden Fehlbeträge durch die Gesellschafter aufgefangen werden.

Im Lagebericht wird weiter darauf hingewiesen, dass ein beihilferechtliches Risiko bezüglich der Einstufung der Zuschüsse der Stadt Köln bestehen könnte. Die Gesellschaft geht zwar davon aus, dass die Anforderungen des EU-Rechts hinsichtlich einer Dienstleistung von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse erfüllt sind. Aufgrund der Komplexität des Beihilferechts könnten Restrisiken allerdings nicht ausgeschlossen werden.

Weitere bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht erkennbar.

100

C10 GRIMME-INSTITUT GESELLSCHAFT FÜR MEDIEN, BILDUNG UND KULTUR MBH, MARL

Allgemeine Informationen: Anschrift: Grimme-Institut GmbH Eduard-Weitsch-Weg 25 D-45768 Marl Telefon: +49 2365 9189-0 Fax: +49 2365 9189-89 Mail: [email protected] Internet: www.grimme-institut.de

Unternehmenszweck: Gegenstand der Ende 1997 von einer rechtlich unselbstständigen Einrichtung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e. V. (DVV) in eine gemeinnützige GmbH umgewandelte Adolf-Grimme-Institut GmbH ist die Förderung der Zusammenarbeit von Weiterbil- dung und Medien unter besonderer Berücksichtigung der Interessen der Volkshochschulen und derer Verbände als Einrichtung öf- fentlicher Weiterbildung. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich gemeinnützige Ziele und sieht ihre wesentliche Aufgabe auch zukünftig im Bereich der Auszeichnung von Qualitätsangeboten in den elektronischen und digitalen Medien. Die Gesellschaft wurde mit Wirkung zum 01.01.2010 mit der Europäisches Zentrum für Medienkompetenz GmbH (ecmc) verschmolzen und in Grimme-Insti- tut Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH (GI) umfirmiert.

Erklärtes Ziel des Gesellschafters Land NRW ist die Weiterentwicklung der GI, um damit das Unternehmen »inhaltlich, strukturell und finanziell ins digitale Zeitalter« zu führen. Hierzu soll der Bereich Medienbildung/Medienkompetenz durch die Aufgabenfelder »Wissenschaft/Forschung« unter dem Dachbegriff »Digitale Gesellschaft« ergänzt werden. Dabei würde die Arbeit des Institutes stär- ker als zuvor mit der Wissenschaft vernetzt. Aus diesem Grund gründeten die Gesellschaft und die Universität zu Köln am 20. Novem- ber 2014 die Grimme-Forschungskolleg gGmbH mit Sitz in Köln. Gesellschaftszweck ist die Förderung der Wissenschaft, der Lehre und des Forschungstransfers auf dem Gebiet der Entwicklung der Medien und Gesellschaft im digitalen Zeitalter.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil Deutscher Volkshochschul-Verband e.V., Bonn 80,00 T€ 40,00% Film- und Medienstiftung NRW , Düsseldorf 20,00 T€ 10,00% Landesanstalt für Medien NRW, Düsseldorf 20,00 T€ 10,00% WDR, Köln 20,00 T€ 10,00% ZDF 20,00 T€ 10,00% Stadt Marl, Marl 20,00 T€ 10,00% Land Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 20,00 T€ 10,00% Stammkapital der Gesellschaft 200,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Gerlach, Dr. Frauke hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter55 in der Gesellschafterversammlung ist: Timmermann, Ulrich WDR Verbindungsbüro des Intendanten

WDR-Vertreter im Aufsichtsrat ist: Timmermann, Ulrich WDR Verbindungsbüro des Intendanten

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Der WDR kann sowohl in der Gesellschafterversammlung als auch im Aufsichtsrat überstimmt werden. Die Stimmrechtsverhält- nisse veränderten sich durch die Verschmelzung mit der ecmc weder zu Gunsten noch zu Ungunsten des WDR. Das erforderliche Quorum für Entscheidungen bleibt die einfache Mehrheit.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten56 2015: 28 2014: 30

55 In Vertretung des WDR Intendanten. 56 Inkl. Geschäftsführung, davon 1 geringfügig Beschäftigter bzw. Hilfskraft.

GRIMME-INSTITUT 101

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat den Jahresabschluss 2015 der GI geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass die Gesellschaft angemessene organisatorische Maßnahmen und Kontrollen zur Einhaltung einer marktkonformen Ausgestal- tung von kommerziellen Leistungsbeziehungen im Sinne des IDW-Prüfungsstandards in ihre Arbeitsabläufe implementiert hat. Die Systemprüfung hat keine Anhaltspunkte ergeben, die Zweifel an der Einhaltung dieser organisatorischen Maßnahmen und Kontrollen begründen könnten.

Die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG hat die GI damit zum fünften Mal in Folge geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Wirtschaftliche Eckdaten: Die Gesellschaft wird über öffentliche Zuwendungen, Projektmittel sowie über Eigenerträge finanziert. Die folgende Tabelle zeigt die Geschäftsentwicklung der vergangenen drei Jahre:

GI - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€/ % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 2.707 2.786 2.883 97 3% 2 Sonstige betr. Erträge 163 133 134 1 1% 3 Materialaufwand 369 351 299 –52 –15% 4 Personalaufwand 1.620 1.610 1.636 26 2% 5 Abschreibungen 23 33 30 –3 –9% 6 Sonstige betr. Aufwendungen 858 913 1.144 231 25% 7 Finanzergebnis 0 –1 –3 –2 >100% 8 Ergebnis gew. Geschäftstätigk. 0 11 –95 –106 >100% 9 Sonstige Steuern 0 0 0 0 --% 10 Ergebnis vor Ertragssteuern 0 11 –95 –106 >100% 11 Ertragssteuern 0 0 0 0 --% 12 Ergebnis nach Ertragssteuern 0 11 –95 –106 >100%

Die GI erwirtschaftete in 2015 mit -95 T€ ein negatives und damit deutlich schlechteres Ergebnis als in den Vorjahren (2014: 11 T€; 2013: 0 T€).

Die Umsatzerlöse stabilisierten sich bei einem geringfügigen Anstieg von +3% bzw. +97 T€ bei 2.883 T€. Sie verteilen sich im We- sentlichen auf institutionelle Förderung bzw. Zuschüsse in Höhe von 1.805 T€ (Vj. 1.585 T€) und Projekterlöse in Höhe von 848 T€ (Vj. 879 T€). Hiervon entfiel ein Umsatz in Höhe von 112 T€ (Vj. 191 T€) auf das vom WDR geförderte Projekt »Bildungskommunikator/ Lernzeit«.

Die Materialaufwendungen resultieren hauptsächlich aus Honoraren für Projekte sowie Fremdleistungen im Rahmen der Durchfüh- rung der Grimme-Preisverleihung. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken (-52 T€). Dies resultiert vor allem aus geringeren Ho- noraren (-35 T€) sowie geringen Produktionskosten für den Grimme-Preis (-15T€). Der Personalaufwand ist trotz der geringeren durchschnittlichen Mitarbeiterzahl gestiegen (+26 T€). Der Anstieg resultiert primär aus der unterjährigen Tarifsteigerung ab März 2015 von 2,4%. Ein gegenläufiger Effekt ergibt sich aus der Veränderung der Personal- rückstellungen. Diese sind in 2015 um -14 T€ gesunken (Vj. +60 T€). Darüber hinaus sind um +4 T€ höhere Erstattungen von Kranken- kassen und der Agentur für Arbeit angefallen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um +231 T€ auf 1.144 T€ an. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen, dass die Mittelweiterleitung an das Grimme-Forschungskolleg in Höhe von 297 T€ hier erstmalig ausgewiesen worden ist.

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Ferner haben sich gegenüber dem Vorjahr die sonstigen betrieblichen Aufwendungen für den Grimme-Preis um -87 T€ reduziert, im Vorjahr kam es aufgrund des 50. Jubiläums des Grimme-Preises zu erhöhten Aufwendungen. Die Veranstaltungskosten haben sich von 90 T€ um +12 T€ auf 102 T€ erhöht.

Für das laufende Geschäftsjahr 2016 rechnet die Gesellschaft laut Wirtschaftsplan mit einem ausgeglichenen Ergebnis.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

GI IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 519 606 391 –215 –35%

2 Anlagevermögen 99 105 79 –26 –25% 3 Immaterielle Vermögensggst. 28 43 32 –11 –26% 4 Sachanlagen 59 37 22 –15 –41% 5 Finanzanlagen 12 25 25 0 0% 6 Umlaufvermögen 420 501 312 –189 –38% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 77 67 20 –47 –70% 9 Liquide Mittel 343 434 292 –142 –33% 10 Aktive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

11 Eigenkapital 296 308 213 –95 –31% 12 Gezeichnetes Kapital 200 200 200 0 0% 13 Rücklagen 403 403 403 0 0% 14 Bilanzgewinn/-verlust –307 –295 –390 –95 –32% 14 Sonderpost. f. Invest.-Zusch. 53 58 40 –18 –31% 15 Fremdkapital 170 240 138 –102 –43% 16 Rückstellungen 28 208 84 –124 –60% 17 Verbindlichkeiten 142 32 54 22 69% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 35 30 28 –2 –7% 20 Liquidität 1. Grades 201,8% 180,8% 211,6% 0 17% 21 Eigenkapitalquote 57,0% 50,8% 54,5% 0 7% 22 Umsatzrentabilität 0,0% 0,4% --% -- --%

Die Bilanzsumme sank im Jahr 2015 um -215 T€ auf 391 T€ (VJ: 606 T€).

Auf der Aktivseite reduzierte sich im Wesentlichen das Umlaufvermögen um -189 T€ aufgrund eines Rückgangs der liquiden Mittel, die im Wesentlichen das Bankguthaben bei der Sparkasse Vest Recklinghausen umfassen.

Auf der Passivseite reduzierte sich bedingt durch das Jahresergebnis das Eigenkapital um -95 T€.

Die Rückstellungen sind um -124 T€ gesunken. Im Vorjahr war in den Rückstellungen ein Sonderposten für noch nicht verausgabte Mittel in Höhe von 110 T€ enthalten, der im Berichtsjahr aufgrund zweckentsprechender Verwendung der Mittel ertragswirksam auf- gelöst wurde. Des Weiteren wurden Rückstellungen in Höhe von -49 T€ für Prozessrisiken (-30 T€) und Urlaubsansprüche (-19 T€) aufgelöst. Gegenläufig erhöhten sich die Altersteilzeitrückstellungen (+ 37T€), da sich abweichend zum Vorjahr kein Überhang des Planvermögens über die bestehenden Altersteilzeitverpflichtungen ergab.

GRIMME-INSTITUT 103

Durch die gesunkene Bilanzsumme erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 54,5%. Die Liquidität 1. Grades ist mit 211,6% sehr hoch.

Beteiligungen der GI: Die GI hält zum 31.12.2015 folgende Beteiligungen: Stammkapital Anteil 1 Mediengründerzentrum NRW MGZ GmbH, Köln 50,00 T€ 25,10% 2 Grimme-Forschungskolleg gGmbH, Köln 25,00 T€ 50,00% zu 1) Mediengründerzentrum NRW Die ursprüngliche Beteiligung der ecmc an der Mediengründerzentrum NRW MGZ GmbH, Köln (ehem. AV- Gründerzentrum NRW GmbH) ist durch Verschmelzung im Jahr 2010 auf die GI übergegangen. Die Gesell- schaft hat ein Stammkapital von 50 T€. Mitgesellschafter sind die Stadt Köln (36,45%), die Film- und Medien- stiftung NRW GmbH, Düsseldorf (36,45%, vgl. C6), sowie die Industrie- und Handelskammer (IHK), Köln (2,0%). Gegenstand des Unternehmens sind die Einrichtung und der Betrieb eines Zentrums für die Gründerinnen und Gründer neuer Unternehmen sowie die Entwicklung junger Unternehmen, die aus dem Bereich der Film- und Fernsehwirtschaft kommen. Die Gesellschaft hat durch- schnittlich 2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Personalkosten beliefen sich im Jahr 2015 auf 155 T€. Für Stipendien für Grün- derinnen und Gründer werden Mittel in Höhe von 156 T€ verwendet. In 2015 wurden 12 Unternehmen betreut. Geschäftsführer des Unternehmens ist seit 2011 Herr Joachim Ortmanns. zu 2) Grimme-Forschungskolleg Die Grimme-Forschungskolleg gGmbH, Köln wurde am 20. November 2014 vom Grimme-Institut und der Universität zu Köln gegrün- det. Die Gesellschaft hat ein Stammkapital von 25 T€, das von beiden Gesellschaftern zu jeweils 50% eingezahlt wurde. Gesell- schaftszweck ist die Förderung der Wissenschaft, der Lehre und des Forschungstransfers auf dem Gebiet der „Entwicklung der Medien und Gesellschaft im digitalen Zeitalter“ (Forschungsgebiet). Dieser Zweck soll insbesondere durch die enge wissenschaftliche Zusammenarbeit der Universität zu Köln mit dem Grimme-Institut auf dem genannten Forschungsgebiet verwirklicht werden.

Auf der Grundlage des Gesellschaftsvertrags der Grimme-Forschungskolleg gGmbh hat die Gesellschafterversammlung des Grimme- Instituts am 04. November 2014 Frau Dr. Frauke Gerlach zur Geschäftsführerin der Grimme-Forschungskolleg gGmbH bestellt. Am 02.06.2015 wurde die erste wissenschaftliche Direktorin, Frau Prof. Dr. Claudia Loebbecke durch den Aufsichtsrat gewählt. Zum 31.12.2015 hat sie ihr Amt niedergelegt. Ihr Nachfolger ist Herr Prof. Dr. Torsten Meyer.

Beim Grimme-Forschungskolleg ist die Gesellschaftervertretung hälftig durch das Grimme-Institut und die Universität besetzt. Di- rekte Einflussnahme kann der WDR also am ehesten über den Aufsichtsrat ausüben. Dieser ist aber insofern beschränkt, als die Ge- schäftsordnung Beschlussfassung mit einfacher Mehrheit vorsieht. Vertreter des WDR im Aufsichtsrat ist Ulrich Timmermann (WDR Verbindungsbüro des Intendanten).

In der ersten Förderrunde wurden im Juli 2015 insgesamt 13 Projekte für eine Förderung bewilligt. Im Berichtsjahr standen über das Grimme-Institut die durch das Land NRW bereitgestellten Mittel zur Verfügung. Diese werden von der Gesellschaft entsprechend den jeweils entstandenen Aufwendungen bedarfsgerecht abgerufen. Da die Gesellschaft im Berichtsjahr kein eigenes Personal beschäf- tigte, wurden die Projekte durch den Einsatz von Personal des Grimme-Instituts und der Universität zu Köln durchgeführt. Die hieraus entstandenen Aufwendungen werden innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Der bislang vorliegende Jahresabschluss 2015 weist ein Jahresergebnis von 0 € aus. Derzeit sind keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar. Die Finanzlage des Grimme-Forschungskollegs ist stabil, die Zusagen des Landes NRW bleiben im Jahr 2016 unverändert.

Ziele der WDR-Beteiligung: Für den WDR sind die vom Institut behandelten Themenstellungen und Ziele im Bereich Medienanalyse (insbesondere zu Medien- qualitätsfragen) sowie die Förderung der Zusammenarbeit von Weiterbildung und Medien von besonderem Interesse. Mit der Um- wandlung in eine gemeinnützige GmbH im Jahre 1997 hatte sich der WDR daher an der Gesellschaft beteiligt. Als Gesellschafter sieht der WDR in der 2010 erfolgten Zusammenführung der Institute Grimme und ecmc einen Abbau von Parallelstrukturen, der letztlich die Existenz beider Einrichtungen sichern und ein auf längere Sicht wirtschaftlich lebensfähiges Beteiligungsunternehmen schaffen kann.

Finanzielle Verhältnisse des GI aus WDR-Sicht: Die GI wurde in der Vermögensrechnung des WDR mit einem Buchwert von 41,5 T€ aktiviert. Grundlage für diesen Beteiligungsan- satz war das zum Zeitpunkt der Verschmelzung prognostizierte Eigenkapital des GI.

Das vom WDR zeitlich befristet geförderte Projekt »LernZeit/Bildungskommunikation« wird seit August 2015 nicht mehr fortge- setzt.

104

Aufgrund der Neufassung des § 47 WDR-Gesetzes erhält der WDR ab dem Haushaltsjahr 2017 50 Prozent (bisher 45 Prozent) aus dem Anteil am einheitlichen Rundfunkbeitrag nach § 10 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag in Verbindung mit § 40 Abs. 2 Rundfunk- staatsvertrag und den ihm nach § 116 Abs. 1 Satz 2 LMG NRW zustehenden Anteil. Der WDR verwendet die zusätzlichen Mittel im Rahmen seiner Aufgaben

1. in Höhe von 90 Prozent jährlich für die Film- und Hörspielförderung der „Film- und Medienstiftung NRW GmbH“, (vgl. C6) 2. in Höhe von 4 Prozent jährlich für die Förderung von Aus- und Weiterbildung durch die „Film- und Medienstiftung NRW GmbH“, (vgl. C6) 3. in Höhe von 6 Prozent jährlich für die Förderung von Medienentwicklung, Medienqualität und Medienbildung durch die „Grimme-Institut GmbH“.

Für das Jahr 2017 plant der WDR mit einem Anteil für die GI von rund 0,9 Mio €.57 Die Beitragsmittel werden vom WDR zweckgebun- den weitergereicht.

Risikolage: Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich, wie beschrieben, auf die geleistete Stammeinlage bzw. den aktivierten Buchwert in der Vermögensrechnung des WDR. Eine Nachschusspflicht der Gesellschafter ist gemäß der Satzung ausgeschlossen.

Die Förderung durch das Land NRW erfolgte ab 2014 in Form einer institutionellen Förderung. Die Förderung durch die Landesanstalt für Medien NRW erfolgte in 2015 auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung. Dadurch wird die Lage der Gesellschaft mittel- fristig stabilisiert. Die neue Organisations- und Personalplanung, sowie entsprechende Budgetierung und angepasste Ertrags- und Kostenplanung haben das Ziel, trotz rückläufiger Projektmittel etwaige Fehlbeträge zu vermeiden. Da das vom WDR zeitlich befristet geförderte Projekt »LernZeit/Bildungskommunikation« ab August 2015 nicht fortgesetzt wurde, sind durch die Gesellschaft betriebs- bedingte Kündigungen ausgesprochen worden. In einem Fall wurde die betriebsbedingte Kündigung gemäß der Empfehlung des Rechtsbeistandes der GI zurück genommen. In 2016 wurde mit einer Mitarbeiterin gemäß Beschluss des Arbeitsgerichtes Köln ein Vergleich geschlossen.

Aufgrund des Bestands an liquiden Mitteln und der Finanzierung über Zuwendungen und Projekterlöse ist die Liquiditätssituation nach wie vor stabil. Bestandsgefährdende Risiken sind lt. Lagebericht nicht erkennbar.

57 Lt. Entwurf des WDR-Haushaltsplans 2017

ERTICO S.C. 105

C11 EUROPEAN ROAD TRANSPORT TELEMATICS IMPLEMENTATION COORDINATION ORGANISATION S.C., BRÜSSEL (B)

Allgemeine Informationen Anschrift: ERTICO Avenue Louise 326 B-1050 Brussels Telefon: +32 2 400 0700 Fax: +32 2 400 0701 Mail: [email protected] Internet: www.ertico.com

Unternehmenszweck: Die European Road Transport Telematics Implementation Coordination Organisation S.C.58 (ERTICO) ist eine gemeinnützige Gesell- schaft mit beschränkter Haftung belgischen Rechts. Aufgabe der Gesellschaft ist die Standardisierung und Harmonisierung von verkehrstelematischen Problemen auf internationaler Ebene. Der WDR ist Anfang des Jahres 2009 beigetreten.

Gezeichnetes Kapital und Gesellschafterstruktur:59 Die Gesellschafterstruktur stellt sich zum 31.12.2015 wie folgt dar:

Stammkapital Anteil WDR 1,86 T€ 0,91% Weitere 109 Mitglieder à 1.860 EUR 202,74 T€ 99,09% Stammkapital der Gesellschaft 204,60 T€ 100,00% davon eingezahlt 68,20 T€ 33,24%

Geschäftsführung: Meyer, Hermann CEO

Aufsichtsorgane: Aufsichtsrat (supervisory board) der ERTICO de Wijs, Dr. Cees Vorsitz SWARCO AG60

Die 20 weiteren Mitglieder vertreten insgesamt acht unterschiedliche Bereiche:

Infrastruktur / Netzbetreiber 1 Mitglied Behörden 3 Mitglieder Forschung 3 Mitglieder Dienstleister 3 Mitglieder Lieferanten 3 Mitglieder Verkehr & Transport 2 Mitglieder (+ Vorsitzender) Nutzer 2 Mitglieder Fahrzeughersteller 3 Mitglieder

Ansprechpartner für die ERTICO im WDR: Kusche, Thomas HA Zentrale Aufgaben HF

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Der WDR muss gemäß § 45 Abs. 2 WDR-G durch geeignete Abmachungen eine angemessene Interessenvertretung sicherstellen. Durch seine Mitgliedschaft bei ERTICO ist der WDR automatisch in der Mitgliederversammlung vertreten und ist aufgrund des ein- heitlichen Stimmanteils der Mitglieder gleichberechtigt. Gemäß Satzung werden Beschlüsse mit einfacher Mehrheit gefasst, sodass der WDR überstimmt werden kann.

Eine direkte Interessenvertretung im Aufsichtsrat der ERTICO ist jedoch nicht gewährleistet, da hier lediglich drei Mitglieder für den Bereich »Öffentliche Einrichtungen«, dem der WDR zugeordnet ist, von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Insgesamt wa- ren per Juni 2016 in diesem Bereich 35 Institutionen vertreten. Die Vertreter des »Transport for London«, des »ITS Sector North Den- mark Region« sowie des »Austrian Ministry of Transport, Innovation & Technology« sind Mitglieder des Aufsichtsrates. Über diese

58 S.C. = Société Coopérative à Responsabilité Limitée 59 Rundungsbedingte Abweichungen möglich. 60 Verkehrstechnologiekonzern mit Sitz in Österreich.

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Vertreter ist es dem Bereich »Öffentliche Einrichtungen« möglich, mindestens indirekt auf die Entscheidungsfindungen einzuwirken. Darüber hinaus ist der WDR-Vertreter Mitglied im sogenannten Strategy Committee. Dieses Gremium berät den Aufsichtsrat in allen Fragestellungen mit strategischer Relevanz.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten 2015: 28 2014: 29

Jahresabschluss: Bei der Gesellschaft handelt es sich nicht um eine kommerzielle Beteiligung des WDR im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages. Eine Prüfung der Marktkonformität gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag ist demnach nicht erforderlich.

Ausgangslage und Zielsetzungen: Der WDR hat die Federführung im Bereich der Verkehrsinformation innerhalb der ARD inne. Die Standardisierung und Harmonisie- rung von verkehrstelematischen Problemen findet bei der Organisation ERTICO statt. Um die Interessen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gegenüber den anderen Beteiligten im Bereich der Verkehrstelematik vertreten zu können, ist eine Mitgliedschaft bei ER- TICO erforderlich. Diese Mitgliedschaft ist mit einem jährlichen Beitrag in Höhe von 15.000 € und dem einmaligen Erwerb eines Ge- schäftsanteils in Höhe von 1.860 € verbunden. Hiervon sind 620 € einzuzahlen; dieser Betrag wird bei einem eventuellen Verlassen der Organisation zurückerstattet, 1.240 € werden als Kapital deklariert. Da zum Ende des vorangegangenen Jahres insgesamt 110 Insti- tutionen als ERTICO-Mitglieder registriert waren, belief sich das gezeichnete Kapital der ERTICO auf 205 T€; davon waren 68 T€ ein- gezahlt.

Wirtschaftliche Eckdaten: Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Geschäftsentwicklung der letzten drei Jahre:

ERTICO - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Deckungsbeitrag I 2.467 2.832 2.581 –251 –9% 2 Sonstige betr. Aufwendungen 2.396 2.757 2.524 –233 –8% 3 Finanzergebnis 0 –1 2 3 >100% 4 Ergebnis gew. Gesch.-tätigkeit 71 74 59 –15 –20% 5 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 6 Ergebnis vor Steuern 71 74 59 –15 –21% 7 Steuern vom Einkommen/Ertrag 48 51 43 –8 –16% 8 Jahresüberschuss / -fehlbetrag 23 23 16 –7 –31%

Die Gesellschaft hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 16 T€ abgeschlossen. Der Deckungsbeitrag I sank um -251 T€ auf 2.581 T€. Er ergibt sich aus dem Saldo aus den betrieblichen Erträgen (hauptsächlich Mitgliedsbeiträge) und den Aufwendungen für Fremdleistungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um -8% und betrugen 2.524 T€ (Vj. 2.757 T€). Sie setzten sich im Wesentlichen aus Sozialaufwendungen und Abschreibungen zusammen. Im Finanzergebnis neutrali- sieren sich Zinserträge und -aufwendungen nahezu, was zu einem Finanzergebnis von 2 T€ führt.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

ERTICO S.C. 107

ERTICO IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 5.133 4.710 5.116 406 9%

2 Anlagevermögen 244 236 170 –66 –28% 3 Immaterielle Vermögensggst. 62 74 68 –6 –8% 4 Sachanlagen 182 162 102 –60 –37% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 4.889 4.474 4.946 472 11% 7 Vorräte 0 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 2.015 1.784 2.794 1.010 57% 9 Liquide Mittel 2.874 2.690 2.152 –538 –20% 10 Aktive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

11 Eigenkapital 601 629 647 18 3% 12 Gezeichnetes Kapital 61 66 68 2 3% 13 Rücklagen 121 121 121 0 0% 14 Bilanzgewinn/-verlust 419 442 458 16 4% 15 Fremdkapital 3.802 3.734 3.658 –76 –2% 16 Rückstellungen 230 265 317 52 20% 17 Verbindlichkeiten 3.572 3.469 3.341 –128 –4% 18 Passive Rechnungsabgr. 730 347 811 464 >100%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 0 29 28 –1 –3% 20 Liquidität 1. Grades 75,6% 72,0% 58,8% –13,2% –18% 21 Eigenkapitalquote 11,7% 13,4% 12,6% –0,8% –6%

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um +406 T€ auf 5.116 T€.

Auf der Aktivseite stiegen insbesondere die Forderungen. Dem steht auf der Passivseite insbesondere eine Erhöhung der Rückstel- lungen und der passiven Rechnungsabgrenzung gegenüber. Das Eigenkapital ist ergebnisbedingt auf 647 T€ gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich eine leicht gesunkene Eigenkapitalquote von 12,6%.

Finanzielle Verhältnisse der ERTICO aus WDR-Sicht: Der WDR hat den zahlungswirksamen Erwerb seines Anteils an der ERTICO in der Vermögensrechnung mit 620 € aktiviert. Bei einem eventuellen Austritt des WDR aus der ERTICO würde dieser Betrag wieder erstattet. Als Mitglied bei ERTICO leistet der WDR darüber hinaus den gemäß Satzung erforderlichen Mitgliedsbeitrag von 15 T€ p.a.

Risikolage: Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich auf den eingezahlten Teil des Geschäftsanteils von 620 €. Es sind derzeit keine un- günstigen oder bestandsgefährdenden Entwicklungen bekannt.

108

C12 BETEILIGUNGEN IM RAHMEN DER ARD

C12.1 ARD.ZDF MEDIENAKADEMIE GGMBH, NÜRNBERG

Allgemeine Informationen: Anschrift: ARD.ZDF medienakademie Wallensteinstr. 121 90431 Nürnberg Telefon: +49 911 9619-0 Fax: +49 911 9619-199 Mail: [email protected] Internet: www.ard-zdf-medienakademie.de

Unternehmenszweck: Gegenstand der ARD.ZDF medienakademie gGmbH (Medienakademie) ist die Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich Medien und neuer Informations- und Kommunikationstechnik. Dabei agiert die Gesellschaft als zentrale Fortbildungseinrichtung für Personen, die in audio-visuellen Medien tätig sind oder durch eine Ausbildung dort tätig werden wollen. Sie entwickelt und veranstaltet entspre- chende Qualifizierungsmaßnahmen wie z.B. Seminare, Workshops oder Symposien. Darüber hinaus konzipiert und entwickelt die Me- dienakademie entsprechendes Lehr- und Lernmaterial sowie Broschüren und Fachliteratur. Ferner erbringt die Gesellschaft Beratungsleistungen zur Entwicklung und Konzeption von Fortbildungsmaßnahmen und betreibt Lernplattformen und Wissensdaten- banken. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil WDR, Köln 16,80 T€ 16,80% die weiteren ARD Anstalten 63,05 T€ 63,05% ZDF 12,00 T€ 12,00% DW 5,65 T€ 5,65% DRadio 2,50 T€ 2,50% Stammkapital der Gesellschaft 100,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Hanke, Dr. Stefan hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter61 in der Gesellschafterversammlung ist: Wagner, Wolfgang WDR Direktor DPT

WDR-Vertreter im Verwaltungsrat ist: Wagner, Wolfgang WDR Direktor DPT

WDR-Vertreter im Akademiebeirat ist: Wagner, Patrick ab 01/2016 WDR Leiter Aus- u. Fortbildungsredaktion) Assion, Rainer bis 12/2015 WDR Leiter Aus- u. Fortbildungsredaktion

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Der WDR kann bei allen Entscheidungen überstimmt werden (vgl. auch Anhang 6).

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten62 2015: 58 2014: 58

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche GmbH hat den Jahresabschluss 2015 der Medienakademie geprüft. Die Prü- fung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

61 In Vertretung des WDR Intendanten. 62 Durchschnittliche Anzahl der MitarbeiterInnen inkl. einem Geschäftsführer

ARD ZDF MEDIENAKADEMIE GGMBH 109

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Anhaltspunkte ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass die Prüfung keine Anhaltspunkte ergeben habe, die Zweifel an der Marktkonformität der kommerziellen Tätigkeiten begründen könnten.

Die Prüfungsgesellschaft Deloitte & Touche GmbH hat die Medienakademie damit zum fünften Mal in Folge geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Wirtschaftliche Eckdaten: Das Finanzierungsmodell setzt voraus, dass die Medienakademie ihre Preise für die angebotenen Seminare auf Vollkostenbasis kal- kuliert und damit einen kostendeckenden Betrieb sicherstellt. Seit dem 01. Januar 2015 wird der Medienakademie von den beteiligten Rundfunkanstalten eine Mindestabnahme 8,0 Mio € p.a. aller Fortbildungsleistungen - inkl. Projektbeauftragungen - garantiert. Diese Abnahmeverpflichtung kann innerhalb von drei Jahren erbracht werden. Bei Unterschreiten der Abnahmeverpflichtungen zahlen die Gesellschafter einen entsprechenden Ausgleich. Die nicht zur Abnahme garantierten Leistungsangebote muss die Medienakademie anderweitig verkaufen. Die folgende Tabelle beinhaltet eine Übersicht über Gesellschafteranteile und Abnahmeschlüssel.

MEDIENAKADEMIE BETEILIGUNGS- GARANTIE- ABNAHMEVERPFLICHTUNGEN IN % SCHLÜSSEL SCHLÜSSEL 1 Westdeutscher Rundfunk 16,80% 18,45% 2 Südwestrundfunk 14,60% 12,31% 3 Norddeutscher Rundfunk 14,00% 17,34% 4 Bayerischer Rundfunk 12,90% 14,66% 5 Zweites Deutsches Fernsehen 12,00% 11,15% 6 Mitteldeutscher Rundfunk 8,55% 4,02% 7 Hessischer Rundfunk 6,05% 6,68% 8 Deutsche Welle 5,65% 2,94% 9 Rundfunk Berlin-Brankdenburg 5,30% 7,54% 10 DeutschlandRadio 2,50% 1,76% 11 Saarländischer Rundfunk 1,00% 1,42% 12 Radio Bremen 0,65% 1,74%

In der folgenden Tabelle wird die Ergebnisentwicklung der letzten drei Geschäftsjahre dargestellt:

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MEDIENAKADEMIE - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 11.045 11.420 11.216 –204 –2% 2 Bestandsveränderungen –1 –6 0 6 100% 3 sonstige betriebliche Erträge 3.584 4.864 6.075 1.211 25% 4 Materialaufwand 3.802 3.982 4.246 264 7% 5 Personalaufwand 7.107 8.331 9.124 793 10% 6 Abschreibungen 417 382 344 –38 –10% 7 Sonstige betriebl. Aufwendungen 2.423 2.609 2.518 –91 –3% 8 Finanzergebnis –1.016 –1.103 –1.170 –67 –6% 9 Ergebnis gew. Geschäftstätigkeit –137 –129 –111 18 14% 10 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 11 Sonstige Steuern 1 2 1 –1 –50% 12 Jahresergebnis –138 –131 –112 19 15%

13 Investitionen 294 255 406 151 59% 14 Planstellen 60 60 60 0 0%

Die Umsatzerlöse sind in 2015 um -204 T€ oder -2% gesunken. Die Gesamtumsätze von 11.216 T€ wurden zu einem Großteil mit den Gesellschaftern in Höhe von 10.151 T€ bzw. 91% (Vj. 10.428 T€ / 91%) und darüber hinaus mit Dritten in Höhe von 1.065 T€ bzw. 9% (Vj. 992 T€ / 9%) erzielt. Bei Betrachtung der Seminararten sanken die Umsätze aus den offenen Seminaren und Schulungsprojekten um insgesamt -1.122 T€. Dagegen haben die Erlöse aus Auftragsseminaren um insgesamt +880 T€ zugenommen. Die sonstigen Um- satzerlöse erhöhten sich um +38 T€.

Die Anzahl der Veranstaltungen blieb mit insgesamt 2.184 Seminaren leicht über dem Niveau des Vorjahres (2.122). Die Anzahl der Teilnehmer am offenen Angebot sowie den Auftragsseminaren stieg auf 10.296 (Vj. 9.544) an. Die Veranstaltungen waren bei einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl pro Seminar von 4,7 (Vj. 4,5) etwas besser ausgelastet als im Vorjahr (Teilnehmerzahlen an Projek- ten wurden nicht erfasst).

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich im Wesentlichen aus Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von 5.161 T€ (Vj. 4.090 T€), der Weiterverrechnung von Reisekosten in Höhe von 422 T€ (Vj. 388 T€) sowie der Erhöhung der aktiven Gruppenrenten- versicherung in Höhe von 334 T€ (Vj. 134 T€) zusammen. Der deutliche Anstieg der Erträge aus Forderungen gegen Gesellschafter um +1.071 T€ resultiert erneut insbesondere aus den gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Ausgleichsansprüchen für Pensionen.

Der Materialaufwand (4.246 T€) beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für externe Lehrkräfte und Vergütungen für freie Mitar- beiter. Der Anstieg des Materialaufwands um +264 T€ korrespondiert mit der Erhöhung der Umsätze bei den Auftragsseminaren. Der Anstieg der Personalaufwendungen um +793 T€ oder +10% auf 9.124 T€ ist insbesondere auf die gegenüber dem Vorjahr erhöhten Aufwendungen für die Altersversorgung und Unterstützung zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwen- dungen um -91 T€ oder -3% resultiert hauptsächlich aus den verminderten Aufwendungen für Verbrauchsmaterialien und Werbekos- ten.

Das negative Finanzergebnis von 1.170 T€ ist hauptsächlich auf Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen für die Alters- versorgung (1.146 T€) sowie Zinsaufwendungen aus dem Gesellschafterdarlehen63 (27 T€) zurückzuführen. Dem stehen Erträge in Höhe von 3 T€ aus der Anlage von Termingeldern gegenüber.

Für das Geschäftsjahr 2016 rechnet die Medienakademie gemäß Wirtschaftsplan mit Erträgen und Aufwendungen in Höhe von 11.800 T€. Die Erzielung der geplanten Umsätze soll durch die Umsetzung der durch die Gesellschafterversammlung am 17. Dezember 2014 beschlossenen neuen Finanzordnung sowie durch die weitere Umsetzung des neuen Preismodells erreicht werden. Ferner sollen

63 Mit Wirkung vom 02.01.2009 wurde zwischen den ARD-Rundfunkanstalten, dem ZDF und DeutschlandRadio einerseits und der Medienakademie andererseits ein Darle- hensvertrag in Höhe von 2,0 Mio. € abgeschlossen. Zweck des Darlehens ist die Überbrückung von Liquiditätsschwierigkeiten zum jeweiligen Jahresbeginn. Die Laufzeit des Darlehens verlängert sich automatisch um jeweils ein Jahr, wenn der Vertrag nicht zum 30.11. des Vorjahres von einer der beiden Vertragsparteien gekündigt wird.

ARD ZDF MEDIENAKADEMIE GGMBH 111

durch ein Kostensenkungsprogramm 290 T€ kurzfristig eingespart sowie festangestellte Trainer mittelfristig abgebaut werden. Die mittelfristige Finanzplanung der Gesellschaft geht bis 2020 von Erträgen zwischen 11,7 Mio. € und 12,1 Mio. € aus.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

MEDIENAKADEMIE IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 26.846 29.843 34.159 4.316 14%

2 Anlagevermögen 921 793 843 50 6% 3 Immaterielle Vermögensggst. 14 17 11 –6 –35% 4 Sachanlagen 907 776 832 56 7% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 25.845 29.003 33.290 4.287 15% 7 Vorräte 6 0 0 0 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 24.140 26.827 31.105 4.278 16% 9 Liquide Mittel 1.699 2.176 2.185 9 0% 10 Aktive Rechnungsabgr. 80 47 26 –21 –45%

11 Eigenkapital 1.360 1.229 1.118 –111 –9% 12 Gezeichnetes Kapital 100 100 100 0 0% 13 Rücklagen 495 495 495 0 0% 14 Bilanzgewinn/-verlust 765 634 523 –111 –18% 15 Fremdkapital 25.486 28.614 33.041 4.427 15% 16 Rückstellungen 22.927 26.162 30.567 4.405 17% 17 Verbindlichkeiten 2.559 2.452 2.474 22 1% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 57 58 58 0 0% 20 Liquidität 1. Grades 29,3% 32,9% 28,4% –4,5% –14% 21 Eigenkapitalquote 5,1% 4,1% 3,3% –0,8% –20% 22 Umsatzrentabilität --% --% --% % --%

Die Bilanzsumme hat sich um +4.316 T€ oder +14% erhöht.

Die Zunahme auf der Aktivseite ist im Wesentlichen auf die Erhöhung des Umlaufvermögens um 4.287 T€ zurückzuführen. Hierbei stiegen die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um +4.278 T€ an. Diese beinhalten insbesondere Ausgleichsansprü- che für Altersversorgung, Beihilfe und Altersteilzeit. Die Liquiden Mittel stiegen um +9 T€.

Die Passivseite weist einen Rückgang des Eigenkapitals um den Jahresfehlbetrag in Höhe von -112 T€ aus. Der Anstieg bei den Rück- stellungen ist insbesondere auf höhere Pensionsrückstellungen in Höhe von 25.343 T€ (Vj. 22.005 T€) zurückzuführen. Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von insgesamt 5.224 T€ (Vj. 4.157 T€) enthalten im Wesentlichen Beihilfe- und Altersteilzeitverpflichtungen. In den Verbindlichkeiten sind neben den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen hauptsächlich Verbindlichkeiten gegen- über Gesellschaftern in Höhe von 2.000 T€ (Vj. 2.000 T€) – die 2.000 T€ für das bereits erwähnte Darlehen – enthalten.

Die Zunahme der sonstigen Rückstellungen führte zu einer entsprechenden Verminderung der Liquidität 1. Grades auf 28,4%. Die Eigenkapitalquote verringerte sich durch den Anstieg der Bilanzsumme und den Fehlbetrag in 2015 auf 3,3%.

112

Ziele der WDR-Beteiligung: Aus Sicht des WDR hat die Beteiligung an der Medienakademie ein einheitlich koordiniertes, bedarfsgerechtes und wirtschaftliches Angebot von Fortbildungsleistungen sicherzustellen.

Finanzielle Verhältnisse der Medienakademie aus WDR-Sicht: Im Geschäftsjahr 2015 betrug der Zuschussanteil des WDR rund 2.087 T€ (inkl. der obligatorischen AV-Leistungen, der Umlage für den ARD/ZDF Förderpreis »Frauen und Medientechnologie« und des WDR-Anteils an der Vorfinanzierung). Für die Folgejahre plant der WDR jeweils auf Basis seiner Mindestabnahme. Daraus ergibt sich ein Planwert (inkl. AV-Leistungen, Umlage Förderpreis und Vorfinanzierung) von 1.700 T€ p.a.64

MEDIENAKADEMIE IST IST PLAN PLAN MIFRIFI ANGABEN IN T€ 2014 2015 2016 2017 18-20 1 Zuschussanteil WDR 2.860 2.087 1.700 1.700 1.700

Risikolage: Die weiteren Entwicklungen im Seminargeschäft werden durch die fortschreitenden technologischen Veränderungen (Trimedialität, Virtual Reality, Lean Production, mobile Anwendungen, Changemanagement etc.) geprägt sein und das Seminargeschäft inhaltlich bestimmen. Ferner werden verstärkt workfloworientierte Seminare relevant werden, ebenso wie E-Learning bzw. Blended-Learning. Durch den institutionalisierten inhaltlichen Austausch mit den Gesellschaftern bzw. die Vernetzung mit anderen Marktteilnehmern ist die Medienakademie nah an diesen neuen Themen. Der demografische Wandel sollte mittelfristig zu steigendem Qualifizierungsbe- darf führen.

Im Rahmen der Analyse des Geschäftsverlaufes der Jahre 2012 bis 2014 hat sich gezeigt, dass vor allem strukturelle Probleme der Gesellschaft für den Umsatz- und Ergebnisrückgang verantwortlich sind. Insbesondere die rückläufigen Fortbildungsaktivitäten der Rundfunkanstalten aufgrund von Spar- und anderen Maßnahmen führten zu Umsatzminderungen bei der Medienakademie. Die Tat- sache, dass die Gesellschafter der Medienakademie gleichzeitig die größten Abnehmer von Seminarangeboten sind, bedingt eine ge- wisse Abhängigkeit der Gesellschaft von der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschafter. Zusätzlich problematisch ist die Konkurrenzsituation mit den internen Aus- und Fortbildungen der Rundfunkanstalten, die mit einem eigenen Bildungsangebot teil- weise ähnliche Seminarangebote wie die Medienakademie auflegen.

Zur Lösung der strukturellen – sowohl finanziellen als auch wirtschaftlichen – Probleme wurde im November 2013 eine Arbeits- gruppe (Task Force) eingerichtet, die Maßnahmen hinsichtlich der Änderung der Finanzordnung und der Preisgestaltung sowie zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Personalentwicklungs-Bereichen in den Rundfunkanstalten und der Medienakademie, und darüber hinaus zur Optimierung der Arbeit der Medienakademie erarbeiten sollte. Im Dezember 2014 beschloss die Gesellschaf- terversammlung auf Basis der von der Task Force erarbeiteten Vorschläge eine neue Finanzordnung sowie die Umsetzung eines neuen Preismodells. Gemäß des aktuellen Finanzierungsmodells der Medienakademie beläuft sich die Mindestabnahme der Gesell- schafter seit 01.01.2015 auf 8,0 Mio € p.a.

Die Änderungen des Finanzierungsmodells der Medienakademie auf Basis der Task Force-Empfehlungen zeigen inzwischen erste Wirkung, allerdings wird auch deutlich, dass die finanzielle Situation der Medienakademie nach wie vor angespannt ist. Der Geschäfts- verlauf 2015 war nicht zufriedenstellend, der Jahresfehlbetrag betrug -112 T€. Im bisherigen Geschäftsverlauf 2016 zeigt sich eine leichte Verbesserung bei den Abnahmen, wobei insbesondere die Umsätze am Drittmarkt (Nicht-Gesellschafter) ansteigen. Aktuell wird über eine weitere Modifizierung des Finanzierungsmodells nachgedacht, um ein dauerhaft tragfähiges Finanzierungssystem für die Medienakademie zu entwickeln.

Die Geschäftsführung weist im Lagebericht auf das Risiko hin, dass die geplanten Maßnahmen voraussichtlich erst zeitverzögert grei- fen. Die Gesellschaft geht – unter der Annahme der Stabilisierung der Umsätze auf dem Niveau von 2015 - von einem ausgeglichenen operativen Ergebnis in 2016 aus. Das finanzielle Risiko des WDR ist grundsätzlich auf den Stammkapitalanteil und die erwähnten Ausgleichszahlungen sowie die Nachschusspflicht begrenzt. Aufgrund der zwischen den Gesellschaftern vereinbarten Finanzierungs- grundlage der Medienakademie ist die Eintrittswahrscheinlichkeit für ungünstige oder bestandsgefährdende Entwicklungen, die sich auf den WDR auswirken könnten, als gering anzusehen.

64 Lt. Entwurf des WDR-Haushaltsplans 2017 bzw. der WDR-Mifrifi 2016-2020

ARTE DEUTSCHLAND TV GMBH 113

C12.2 ARTE DEUTSCHLAND TV GMBH, BADEN-BADEN

Allgemeine Informationen: Anschrift: ARTE Deutschland TV GmbH Schützenstr. 1 76530 Baden-Baden Telefon: +49 7221 9369-0 Fax: +49 7221 9369-70 Internet: www.arte.tv/de

Unternehmenszweck: Der Europäische Fernsehkulturkanal ARTE65 wurde zur Förderung der Völkerverständigung, Kunst, Kultur, Wissenschaft, Bildung und Erziehung auf eine gemeinsame Initiative der französischen und deutschen Regierungen geschaffen. Zur Erfüllung der im Zu- sammenhang mit dem Kulturkanal konkret anfallenden Aufgaben wurden 1991 zwei Gesellschaften gegründet. Zum einen die ARTE G.E.I.E., eine europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung mit Sitz in Straßburg und zum anderen die ARTE Deutschland TV GmbH (ARTE D) mit Sitz in Baden-Baden, welche die deutschen Belange des Kulturprogramms wahrnimmt.

Die in der ARD zusammengeschlossenen öffentlich-rechtlichen LRA sowie das ZDF sind nach Maßgabe des Gesellschaftsvertrages verpflichtet, der Gesellschaft den jeweiligen Betrag an Finanzmitteln zur Verfügung zu stellen, der ihnen nach den Bestimmungen des Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrages für die Zwecke des Europäischen Fernsehkulturkanals zusteht.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: 66 Stammkapital Anteil ZDF 127,83 T€ 50,00% WDR 28,12 T€ 11,00% SWR 21,42 T€ 8,38% NDR 20,76 T€ 8,12% BR 18,56 T€ 7,26% MDR 13,45 T€ 5,26% RBB 10,23 T€ 4,00% HR 8,95 T€ 3,50% RB 3,17 T€ 1,24% SR 3,17 T€ 1,24% Stammkapital der Gesellschaft 255,66 T€ 100,00%

Weitergehende Informationen zur Organisation von ARTE: ARTE besteht aus drei Einheiten: der Zentrale ARTE G.E.I.E. in Straßburg und den beiden Mitgliedern ARTE France und ARTE D.

ARTE G.E.I.E entscheidet über Programmstrategie, Programmkonzeption und Programmplanung. Sie ist u.a. für die Ausstrahlung der Sendungen und die Programmpräsentation zuständig.

Die Mitglieder ARTE France und ARTE D sind gemeinsam für die Finanzierung und die Kontrolle der Zentrale in Straßburg verant- wortlich. Sie sind in allen Gremien und Organen von ARTE G.E.I.E. vertreten.

Die Mitglieder unterbreiten Programmvorschläge, die von der Programmkonferenz genehmigt werden müssen und dann von der Zentrale ausgestrahlt werden. Jeweils 40% der von ARTE gesendeten Programme werden von den beiden Mitgliedern geliefert. Die Zentrale sowie weitere mit ARTE kooperierende Sender (u.a. SRG SSR idée suisse) liefern die restlichen 20% der Programme.

Geschäftsführung: Bergmann, Wolfgang hauptamtlich Latzel, Peter hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter in der Gesellschafterversammlung ist: Buhrow, Tom WDR Intendant

WDR-Vertreter im Programmbeirat ARTE D sind: Lohmann, Prof. Dr. Werner Mitglied Rundfunkrat

65 Association Relative à la Télévision Européenne. 66 Rundungsbedingte Abweichungen möglich.

114

WDR-Vertreter in der Mitgliederversammlung ARTE G.E.I.E. ist: Buhrow, Tom WDR Intendant

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten67 2015: 49 2014: 48

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Das Regelquorum für Beschlüsse der Gesellschafterversammlung beträgt zwei Drittel der Stimmen, insofern kann der WDR mit sei- nem 11%igen Anteil überstimmt werden. Demgegenüber sieht der Gesellschaftsvertrag als qualifiziertes Quorum die Einstimmigkeit vor.

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) hat den Jah- resabschluss 2015 der ARTE D geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsver- merk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft von Bedeutung sind.

Da die Gesellschaft aufgrund ihrer Konstruktion nicht am Markt für Dritte tätig wird, sind nach Einschätzung des Federführers SWR die Voraussetzungen für eine Marktkonformitätsprüfung nicht erfüllt. Eine Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag erfolgte daher nicht.

Die Prüfungsgesellschaft PwC hat die ARTE D zum dritten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Der Aufwand der Gesellschaft wird gemäß § 5 des Gesellschaftsvertrages aus dem Rundfunkbeitrag finanziert. Dieser fließt den Gesellschaftern gemäß den Bestimmungen im Artikel 5 des Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrages mit dem monatlichen Rundfunk- beitrag als ein für ARTE zweckbestimmter Anteil zu. Die für den Finanzbedarf der Gesellschaft erforderlichen Mittel stellen die Gesell- schafter aus diesem Beitragsaufkommen zur Verfügung, sodass das Jahresergebnis bestimmungsgemäß immer ausgeglichen ist.

Die von den Gesellschaftern für ARTE eingenommenen Fernsehgebühren bzw. seit 2013 Rundfunkbeiträge beliefen sich von 1992 bis 2000 auf jährlich 107,4 Mio €, bis 2004 auf 121,7 Mio € p.a., für 2005 auf 139,9 Mio € p.a., bis 2008 auf 146,0 Mio € p.a. und bis 2014 auf 163,7 Mio € p.a.. Seit 2015 erhält die Gesellschaft 171,1 Mio € p.a.. Da der 16. Rundfunkänderungsstaatsvertrag erst am 01. April 2015 in Kraft getreten ist, erhielt die Gesellschaft in 2015 Beiträge in Höhe von 169,3 Mio €.

Die Ergebnisentwicklung von ARTE D stellt sich im Vergleich der vergangenen drei Geschäftsjahre folgendermaßen dar:

67 Inklusive Geschäftsführer.

ARTE DEUTSCHLAND TV GMBH 115

ARTE D - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Erträge Rundfunkbeitrag 0 0 0 0 --% 2 Sonstige betriebliche Erträge 12.777 8.924 9.445 521 6% 3 Personalaufwand 3.299 3.525 3.738 213 6% 4 Abschreibungen 378 412 623 211 51% 5 Sonstige betr. Aufwendungen 10.307 10.004 10.726 722 7% 6 Finanzergebnis –376 –729 –1.454 –725 –99% 7 Aufw. aus Beteiligungen 160.851 159.989 163.289 3.300 2% 8 Ergebnis gew. Geschäftstät. –162.434 –165.735 –170.385 –4.650 –3% 9 Außerordentliches Ergebnis –70 –77 –83 –6 –8% 10 Steuern v. Einkommen/Ertrag 0 0 0 0 --% 11 Sonstige Steuern 3 3 3 0 0% 12 Erträge aus Verlustausgleich 162.507 165.815 170.471 4.656 3% 13 Jahresergebnis 0 0 0 0 --%

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen 7.918T€ (Vj. 7.421 T€, d.h. +497 T€) für weiterberechnete Leistungen an ARTE G.E.I.E., Straßburg, enthalten. Diese umfassen insbesondere die Verbreitung des Programms in Deutschland, Programmkoor- dination und Programmbeobachtung und sind ARTE G.E.I.E. aus umsatzsteuerrechtlichen Gründen in Rechnung zu stellen. ARTE D ist als Gesellschafter wiederum verpflichtet, die Aufwendungen von ARTE G.E.I.E. auszugleichen (Aufwendungen aus Beteiligungen).

Die Erhöhung der Personalaufwendungen um +213 T€ bzw. +6% ergibt sich vor allem aus den höheren Aufwendungen für Gehälter und gesetzliche Sozialaufwendungen. Die überproportionale Steigerung bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen um +722 T€ auf 10.726 T€ (+7%) ist auf den höheren Aufwand beim Beitragseinzug zurückzuführen.

Das negative Finanzergebnis von -1.454 T€ (Vj -729 T€) resultiert ausschließlich aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen.

Die Aufwendungen aus Beteiligungen betreffen den Anteil der Gesellschaft am Betriebsaufwand der ARTE G.E.I.E., Straßburg, in Höhe von 70.827 T€ (Vj. 68.384 T€), Aufwendungen von 2.662 T€ (Vj. 2.573 T€) für die Verbreitung des ARTE-Programms in Deutsch- land sowie die Entgelte für die Nutzung der für die ARTE G.E.I.E., Straßburg, erworbenen deutschen Programmbeiträge mit 89.800 T€ (Vj. 89.032 T€).

Bei den Erträgen aus Verlustausgleich handelt es sich um die von den Gesellschaftern aus dem Beitragsaufkommen zu bestreiten- den Aufwendungen für den Europäischen Fernsehkulturkanal. Die Aufteilung auf die Gesellschafter richtet sich nach dem jeweiligen Beitragsanteil.

Abweichend zur mittelfristigen Finanzplanung des Vorjahres wurde in der aktuellen mittelfristigen Finanzplanung für die Jahre ab 2017 der im Entwurf zum 20. KEF-Bericht vorgesehene höhere Finanzierungsbeitrag von 180,84 Mio € pro Jahr eingeplant. Unter- schiede zwischen den ARTE zustehenden und den tatsächlich abgerufenen Mitteln werden von den Rundfunkanstalten über Zufüh- rungen bzw. Entnahmen aus Rückstellungen ausgeglichen, sodass ARTE regelmäßig ein ausgeglichenes Ergebnis ausweist.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

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ARTE D IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 107.645 100.076 105.608 5.532 6%

2 Anlagevermögen 33.933 34.250 31.079 –3.171 –9% 3 Immaterielle Vermögensggst. 325 735 861 126 17% 4 Sachanlagen 1.591 1.554 1.546 –8 –1% 5 Finanzanlagen 32.017 31.961 28.672 –3.289 –10% 6 Umlaufvermögen 73.693 65.534 74.499 8.965 14% 7 Anzahlungen 43.443 37.359 38.437 1.078 3% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 29.954 27.853 34.481 6.628 24% 9 Liquide Mittel 296 322 1.581 1.259 >100% 10 Aktive Rechnungsabgr. 19 292 30 –262 –90%

11 Eigenkapital 71.075 64.408 63.144 –1.264 –2% 12 Gezeichnetes Kapital 256 256 256 0 0% 13 Rücklagen 70.819 64.152 62.888 –1.264 –2% 14 Bilanzgewinn/-verlust 0 0 0 0 --% 15 Fremdkapital 36.570 35.668 42.464 6.796 19% 16 Rückstellungen 14.552 15.435 18.179 2.744 18% 17 Verbindlichkeiten 22.018 20.233 24.285 4.052 20% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 46 48 49 1 2% 20 Liquidität 1. Grades 1,0% 1,2% 4,8% 3,6% >100% 21 Eigenkapitalquote 66,0% 64,4% 59,8% –4,6% –7% 22 Umsatzrentabilität --% --% --% --% --%

Die Vermögenslage der ARTE Deutschland ist sehr geprägt durch das zugrunde liegende Finanzierungsmodell. Den Rücklagen und Pensionsrückstellungen auf der Passivseite stehen auf der Aktivseite das Anlagevermögen und die Anzahlungen für Programmliefe- rungen der Gesellschafter gegenüber.

Die Bilanzsumme erhöhte sich um +5.532 T€ auf 105.608 T€.

Auf der Aktivseite stieg vor allem das Umlaufvermögen an (+8.965 T€ auf 74.499 T€). Dabei erhöhten sich insbesondere die Forde- rungen und sonstigen Vermögensgegenstände (+6.628 T€), hauptsächlich aufgrund von höheren Forderungen gegen Gesellschafter aus der Abrechnung über die auf das Geschäftsjahr entfallenden Finanzmittel. Die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich aufgrund der Rückdeckungsversicherung, die als Deckungsmasse für die Pensionsrückstellungen eingerichtet wurde (bbp-Beitritt). Die liquiden Mittel stiegen um +1.259 T€ an. Die Anzahlungen an die Gesellschafter für bis zum Bilanzstichtag noch nicht gelieferte Pro- gramme erhöhten sich um +1.078 T€. Kompensierend wirkte sich der Rückgang der Finanzanlagen um -3.289 T€ aus (überwiegend Tilgung zinsfreier Investitionsdarlehen für ARTE G.E.I.E.).

Auf der Passivseite reduzierte sich die Kapitalrücklage für ARTE D um -1.264 T€. Dieser Kapitalbedarf ergibt sich insbesondere aus einer entsprechenden Veränderung des Nettoanlagevermögens der ARTE G.E.I.E., was zur Hälfte von ARTE D getragen wird. Die Fi- nanzierung erfolgt über ein Investitionsdarlehen und wird den Gesellschaftern ebenfalls über die Anpassung der Kapitalrücklage wei- terbelastet. Die Rückstellungen erhöhten sich insgesamt um 2.744 T€, was insbesondere aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen resultiert. Der Anstieg der Verbindlichkeiten um +4.052 T€ ist vor allem auf Verbindlichkeiten gegenüber ARTE G.E.I.E. sowie einen Rechnungsabgrenzungsposten zurückzuführen (der RBB hat Finanzmittel für 2016 bereits in 2015 bezahlt).

ARTE DEUTSCHLAND TV GMBH 117

Die Liquidität liegt aufgrund des höheren Kassenbestands mit 4,8% deutlich über dem Vorjahresniveau von 1,2%. Die Eigenkapital- quote verringert sich aufgrund des im Vergleich zur Bilanzsumme überproportional gesunkenen Eigenkapitals um -4,6%-Punkte auf 59,8%.

Ziele der WDR-Beteiligung: Die Beteiligung am Spartensender ARTE versteht sich vornehmlich unter Programm- und Qualitätsaspekten. Der im Programmauf- trag geforderte Bildungs- und Kulturauftrag wird durch ARTE ebenfalls in besonderer Weise abgedeckt. ARTE leistet einen besonde- ren Beitrag zur Verständigung der europäischen Länder und Kulturen. In diesem europäischen Zusammenschluss stellt der WDR vor allem die Stimme aus NRW dar, wodurch die vielfältige und einzigartige Kulturlandschaft sowie die multikulturelle Struktur des Lan- des sich in den reichhaltigen Programmen widerspiegelt. Mit seinen hochwertigen Programmzulieferungen erhalten der WDR und sein Sendegebiet eine Plattform auf europäischer Ebene.

Finanzielle Verhältnisse der ARTE D aus WDR-Sicht: Die im Betriebshaushalt des WDR ersichtlichen jährlichen Finanzierungsbeiträge für ARTE Deutschland sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst:

BETRIEBSHAUSHALT WDR IST IST IST PLAN ANGABEN IN T€ 2013 2014 2015 2016 17-20 1 Betriebsmittel 17.406 16.769 17.741 17.912 76.798 2 Rückstellungsveränderung –238 273 –23 0 0 3 Zinsen auf Rückstellung 7 5 0 0 0 4 Europ. Kulturkanal ARTE 17.175 17.047 17.718 17.912 76.798

5 Rückstellungsbestand 2.772 3.050 3.027 3.027 3.027

Die o.g. Finanzierungsbeiträge enthalten jeweils neben den vom WDR zu übernehmenden anteiligen Betriebsmitteln auch die Rück- stellungsveränderung (2015: -23 T€) sowie Zinsen auf den WDR-Anteil am bereits erwähnten Rückstellungsbestand. Diese Rückstel- lung enthält neben den ausstehenden Zahlungen für das abgelaufene Geschäftsjahr auch die in den vergangenen Gebührenperioden nicht verbrauchten Gebührenmittel für ARTE. Die aus dieser (ARTE zustehenden) Liquidität erzielten Zinsen werden ebenfalls der Rückstellung zugeführt, wobei aufgrund des niedrigen Zinssatzes in 2015 keine zusätzliche Zinsrückstellung erfolgte. Der Rückstel- lungsbestand für ARTE Deutschland wird in der WDR-Vermögensrechnung per 31.12.2015 mit 3.027 T€ ausgewiesen.

Für das Jahr 2016 geht die Haushaltsplanung des WDR von einem Finanzierungsvolumen für ARTE in Höhe von 171.110 T€ (WDR- Anteil 17.912,0 T€) aus. Die Planung im WDR-Haushalt erfolgt in einer Summe. Rückstellungsveränderungen und Zinsen werden nicht geplant. Der Anteil des WDR am ARD-Gesamtfinanzierungsvolumen für ARTE für das Haushaltsjahr 2016 beträgt gemäß Beitrags- schlüssel 2015 20,9356%.

Risikolage: Die Erwartungen und Anforderungen an den Europäischen Fernsehkulturkanal werden weiterhin zunehmen. Die Gesellschaft sieht ihre vordringliche Aufgabe darin, die Akzeptanz des Programms in Deutschland zu steigern und das Profil dieses europäisch orientier- ten, sprachübergreifenden Kulturprogramms in einer sich durch die neuen TV-Angebote weiter verändernden Medienlandschaft zu schärfen.

Unter Berücksichtigung der bestehenden Staatsverträge sind Risiken der zukünftigen Entwicklung nicht erkennbar. Vor dem Hinter- grund des von der KEF anerkannten Finanzbedarfs ist die finanzielle Entwicklung von ARTE als gesichert anzusehen. Die Eintritts- wahrscheinlichkeit einer ungünstigen oder bestandsgefährdenden Entwicklung, die auf den WDR durchschlagen könnte, ist deshalb als sehr gering einzustufen.

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C12.3 INSTITUT FÜR RUNDFUNKTECHNIK GMBH, MÜNCHEN

Allgemeine Informationen: Anschrift: Institut für Rundfunktechnik GmbH Floriansmühlstraße 60 D-80939 München Telefon: +49 89 32399-0 Fax: +49 89 32399-351 Mail: [email protected] Internet: www.irt.de

Unternehmenszweck: Der Zweck des Instituts für Rundfunktechnik GmbH (IRT) besteht darin, der Allgemeinheit durch Förderung des europäischen Rund- funkwesens und der europäischen Rundfunktechnik zu dienen. Der Zweck wird insbesondere durch wissenschaftliche Arbeiten mit Blick auf Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Rundfunktechnik verwirklicht. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: 68 Stammkapital Anteil SWR 69 16,00 T€ 11,43% WDR, BR, NDR und ZDF je 13,00 T€ 9,29% HR, MDR, RB, SR, RBB je 8,00 T€ 5,71% DLR, DW je 8,00 T€ 5,71% SRG und ORF je 8,00 T€ 5,71% Stammkapital der Gesellschaft 140,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Illgner-Fehns, Dr. Klaus hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter70 in der Gesellschafterversammlung ist: Wagner, Wolfgang WDR Direktor DPT

Ein Aufsichtsrat wurde nicht eingerichtet.

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: In der Gesellschafterversammlung kann der WDR im Regelfall überstimmt werden. In Ausnahmefällen, z.B. bei der Abtretung oder Belastung von Geschäftsanteilen und sonstigen mit erheblichen finanziellen Belastungen verbundenen Entscheidungen, kann der WDR nicht überstimmt werden.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten71 2015: 144 2014: 148

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) hat den Jah- resabschluss 2015 der IRT geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass die Prüfung keine Besonderheiten ergeben habe, die nach ihrer Auffassung für die Beurteilung der Marktkonformität von Bedeu- tung sind.

68 Rundungsbedingte Abweichungen möglich. 69 Fusionsbedingt einschließlich der Anteile der Rechtsvorgänger. 70 In Vertretung des WDR-Intendanten. 71 Davon in 2015: 134 (Vj. 136) auf Planstellen, 6 (Vj. 6) in Förderprojekten und 4 (Vj. 6) Aushilfen.

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Die Prüfungsgesellschaft PwC hat die IRT zum ersten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Geschäftsentwicklung der vergangenen drei Jahre:

IRT - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Ertragszuschüsse Gesellschafter 15.839 15.769 15.997 228 1% 2 Sondermittel BMBF/EU 1.866 1.862 1.677 –185 –10% 3 Bestandveränderungen –145 15 14 –1 –7% 4 Umsatzerlöse 1.904 1.769 1.678 –91 –5% 5 Sonstige betriebliche Erträge 2.004 2.305 6.538 4.233 >100% 6 Personalaufwand 15.820 16.698 18.081 1.383 8% 7 Materialaufwand 783 647 542 –105 –16% 8 Abschreibungen 991 978 1.146 168 17% 9 Sonstige betr. Aufwendungen 3.510 3.747 4.655 908 24% 10 Finanzergebnis –413 –385 –445 –60 –16% 11 Ergebnis gew. Geschäftstät. –49 –735 1.035 1.770 >100% 12 Außerordentliches Ergebnis –99 –164 –92 72 44% 13 Sonstige Steuern 2 2 1 –1 –50% 14 Steuern Einkommen/Ertrag 18 –10 89 99 >100% 15 Betriebsergebnis –168 –891 853 1.744 >100% 16 Entn. Betriebsmittelrücklage 0 332 0 –332 –100% 17 Einstellung Betriebsmittelrückl. 0 0 333 333 --% 18 Einst./Entn. freie Rücklage 0 520 –520 –1.040 >100% 19 Jahresergebnis –168 –39 0 39 100%

Die IRT finanzierte sich im Geschäftsjahr 2015 hauptsächlich über Zuschüsse von Gesellschaftern in Höhe von 15.997 T€ (Vj. 15.769 T€). Die eigenen Erträge der IRT beliefen sich auf 10.075 T€ (Vj. 6.120 T€). Darin enthalten sind neben Projektzuschüssen des BMBF, des Bayerischen Staatsministeriums und der EU in Höhe von 1.677 T€ (Vj. 1.862 T€) auch Sondermittel in Höhe von 144 T€ (Vj. 144 T€; enthalten in Zeile 1), Umsatzerlöse in Höhe von 1.678 T€ (Vj. 1.769 T€) und sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 6.538 T€ (Vj. 2.305 T€). Diese beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Lizenzverträgen, Kostenerstattungen sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Zusätzlich umfassen die eigenen Erträge Bestandsveränderungen in Höhe von +14 T€ (-1 T€ ggü. Vj.) und Zinser- träge, die mit 23 T€ aufgrund der weiterhin rückläufigen Entwicklung am Finanzmarkt unter dem Vorjahreswert von 26 T€ liegen. Erträge aus der Auftragsforschung in Höhe von 2.424 T€ sind in den eigenen Erträgen inbegriffen.

Die Personalaufwendungen machen mit 18.081 T€ den größten Aufwandsposten (16.698 T€ im Vj.) aus. Die Erhöhung resultiert ins- besondere aus erhöhten Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus, sowie aus einer Anpas- sung der Beihilferückstellung an einen höheren Beihilfebetrag. Im Durchschnitt beschäftigte die IRT 144 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 4.655 T€ setzen sich im Wesentlichen zusammen aus Mieten, laufenden Unterhalts- und Reparaturkosten, Reise- und Fahrtkosten, Aufwendungen für Erfindervergütungen, Rechts-und Beratungs- kosten sowie Aufwendungen für die Zuführung zu einer Rückdeckungsversicherung. Die außerordentlichen Aufwendungen von 92 T€ fielen aufgrund der Bilanzierung nach BilMoG für Pensions- und Beihilferückstellungen an.

Aus Erträgen und Aufwendungen des Geschäftsjahres 2015 ergibt sich ein Betriebsergebnis in Höhe von 853 T€. Das Ergebnis 2015 ist von zwei wesentlichen einmaligen Vorgängen entscheidend geprägt: Zum einen durch die Zahlung von 3.191 T€ des Patentverwer- ters SISVEL aus einem Patentgerichtsverfahren und zum anderen durch die Übernahme der Deckungslücke bei den VTV-Pensions- rückstellungen in Höhe von 1.039 T€ in die Abschlüsse der Gesellschafter. Diese Transaktionen sind in den Sonstigen betrieblichen Erträgen abgebildet.

120

Nach einer anteiligen Einstellung in die Betriebsmittelrücklage in Höhe von 333 T€ und einer Bildung der freien Rücklage in Höhe von 520 T€ verbleibt ein Jahresergebnis von 0 €. Die im Jahr 2014 vorgenommenen Entnahmen aus den freien Rücklagen und der Be- triebsmittelrücklage werden durch die entsprechende Zuführung in 2015 zum Teil rückgängig gemacht.

Der Wirtschaftsplan der IRT sieht für das Geschäftsjahr 2016 ein Volumen von rund 24.399 T€ vor. Die Gesellschafterzuschüsse (ohne MwSt) sollen sich dabei auf rd. 16.838 T€ belaufen. Der WDR wird voraussichtlich einen Anteil von rund 2.855 T€ tragen.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

IRT IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 16.160 15.616 20.530 4.914 31,5%

2 Anlagevermögen 3.037 3.167 3.156 –11 –0,3% 3 Immaterielle Vermögensggst. 33 152 137 –15 –9,9% 4 Sachanlagen 3.004 3.015 3.019 4 0,1% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 12.390 11.624 16.531 4.907 42,2% 7 Vorräte 15 30 44 14 46,7% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 6.769 7.514 11.696 4.182 55,7% 9 Liquide Mittel 5.607 4.080 4.791 711 17,4% 10 Aktive Rechnungsabgr. 733 825 843 18 2,2%

11 Eigenkapital 1.299 407 1.260 853 >100% 12 Gezeichnetes Kapital 140 140 140 0 0,0% 13 Rücklagen 1.120 267 1.120 853 >100% 14 Bilanzgewinn/-verlust 39 0 0 0 --% 15 Fremdkapital 14.861 15.209 19.270 4.061 26,7% 16 Rückstellungen 9.471 10.679 13.868 3.189 29,9% 17 Verbindlichkeiten 5.390 4.530 5.402 872 19,2% 18 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 148 148 144 –4 –2,7% 20 Liquidität 1. Grades 51,6% 40,8% 38,7% –2,1% –5,1% 21 Eigenkapitalquote 8,0% 2,6% 6,1% 3,5% >100% 22 Umsatzrentabilität --% --% 0,0% -- --%

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vorjahresvergleich um +4.914 T€ bzw. +31,5% auf 20.530 T€.

Auf der Aktivseite verringerte sich das Anlagevermögen um -0,3% auf 3.156 T€. Das Umlaufvermögen erhöhte sich um +4.907 T€ auf 16.531 T€. Bei den sonstigen Vermögensgegenständen (7.185 T€, in Zeile 8 enthalten) handelt es sich im Wesentlichen um Forderun- gen aus der Abrechnung von Forschungsprojekten sowie um den Stichtagswert der Rückdeckungsversicherung für die Versorgungs- und Pensionszusagen. Die liquiden Mittel erhöhten sich um +711 T€ auf 4.791 T€.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital um den Jahresüberschuss von +853 T€ auf 1.260 T€. Aus dem Jahresüberschuss wurden 333 T€ in die Betriebsmittelrücklage und 520 T€ in die freien Rücklagen eingestellt. Das Fremdkapital erhöhte sich insbeson- dere aufgrund der höheren Pensionsrückstellungen (+1.696 T€), höherer Rückstellungen für Beihilfeverpflichtungen (+929 T€), sowie einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (+1.118 T€) auf 19.270 T€.

INSTITUT FÜR RUNDFUNKTECHNIK GMBH 121

Durch das deutlich gestiegene Eigenkapital erhöht sich die Eigenkapitalquote (bei ebenso steigender Bilanzsumme) um +3,5%- Punkte auf 6,1%. Die Liquidität 1. Grades sank erneut aufgrund der höheren Verbindlichkeiten um -2,1%-Punkte auf 38,7%.

Finanzielle Verhältnisse des IRT aus WDR-Sicht: Die Betriebskostenzuschüsse stellen sich für den WDR im Zeitraum 2014 bis 2020 folgendermaßen dar:72

WDR - HAUSHALT IRT IST IST PLAN PLAN MIFRIFI ANGABEN IN T€ 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 1 Zuschüsse IRT 2.656 2.606 2.855 2.929 2.959 3.015 3.044

Die voraussichtlichen Aufwendungen für Grund- und Gemeinschaftsleistungen des IRT werden entsprechend der Kostenstellenver- antwortlichkeit im Einzelplan F – Direktion Produktion und Technik – veranschlagt.

Ziele der WDR-Beteiligung: Die WDR-Beteiligung ist vorrangig der Zieldimension Prozess/Technologie zuzuordnen und dient in erster Linie dem Wissenstrans- fer durch Forschungs- und Entwicklungsarbeit der IRT. Da die Arbeitsschwerpunkte im Konsens mit den Gesellschaftern getroffen werden, können diejenigen Aktivitäten gebündelt werden, die zentral in der IRT zum Nutzen aller Gesellschafter durchgeführt werden können. Zu diesen zentralen Aufgaben der IRT gehören insbesondere die exklusive Vertretung seiner Gesellschafter in nationalen und internationalen Gremien sowie die exklusive Forschungsarbeit im sensiblen Bereich der Frequenzstrategie und -nutzung. In finanziel- ler Hinsicht wird das Ziel verfolgt, diesen Wissenstransfer bei gegebenem Aufgabenvolumen der IRT mit möglichst geringen Zu- schüssen zu finanzieren.

Risikolage: Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich auf die Stammeinlage sowie die jährlich zu leistenden Betriebskostenzuschüsse. Die Eintrittswahrscheinlichkeit einer für den WDR ungünstigen oder bestandsgefährdenden Entwicklung bei der IRT ist weiterhin als gering einzuschätzen.

Die Finanzierung des IRT erfolgt primär aus Zuschüssen der Gesellschafter, aber auch aus Fördermitteln internationaler (EU) und nationaler Forschungsprojekte, aus der Auftragsforschung und der Lizenzverwertung. Die gute Situation bei Förderprojekten trotz einer wachsenden Konkurrenz um die Fördermittel ist positiv zu werten.

Die Anforderungen an die IRT, jährlich eigene Erträge in Höhe von ca. 5 Mio. € zu erzielen, stellen auch weiterhin eine große Heraus- forderung dar. Um dem zu begegnen, hat das IRT in 2015 einen Umstrukturierungsprozess gestartet. Vor dem Hintergrund einer sich stark wandelnden technologischen Basis und sich verändernder Marktstrukturen ist das Ziel einer Anpassung der inhaltlichen Aus- richtung an die sich abzeichnenden veränderten Erfordernisse des Rundfunks und der digitalen Medien. Weitere Absicht ist es auch, die Position des IRT als Forschungsinstitut im Wettbewerb um Fördermittel zu verbessern und als attraktiver Partner in der Auftrags- forschung zu stärken. Hierbei wurde eine Fokussierung auf als relevant identifizierte Themenfelder vereinbart. In einigen dieser The- menfelder beabsichtigt das IRT seine Positionierung auszubauen.

Mit gewisser Sorge wird die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt für Spezialisten und Experten beobachtet, da diese es immer schwerer macht, hochqualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, auf die die IRT GmbH angewiesen ist. Als problematisch für das IRT stellte sich der künftig erhöhte Rückstellungsbedarf für die tarifliche Altersversorgung dar, da infolge der Absenkung des am Kapital- markt erzielbaren Zinsniveaus die niedrigeren Zinserträge durch die Zuführung liquider Mittel ausgeglichen werden müssen, um das garantierte Betriebsrentenniveau zu halten. Durch die Entscheidung der Gesellschafter im Dezember 2015, diese bei der Altersversor- gung entstehende Deckungslücke in die eigenen Bilanzen zu übernehmen, ist dieses Risiko wesentlich zurückgegangen. Gleichwohl hat die Veränderung des Zinsniveaus auch Auswirkungen auf die Rückstellungen für die gegenüber Pensionären und einem Teil der aktiv Beschäftigten bestehenden Beihilfeverpflichtungen. Diese Zusatzbelastung konnte in 2015 gut aus eigenen Mitteln aufgefangen werden, doch besteht hier auch in den Folgejahren für die Gesellschaft ein latentes Ergebnisrisiko, sollten weitere hohe Rückstel- lungszuführungen für die Beihilfeverpflichtungen notwendig werden.

Das gesamtwirtschaftliche Umfeld und die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen der IRT GmbH für Marktsegmente wie IP-basierte Studiotechnik, Audiotechnik und im Netzwerkbereich lassen die IRT-Geschäftsleitung vorsichtig hoffen, dass die IRT GmbH die gestiegenen Sollvorgaben in der Auftragsforschung zumindest für 2016 wird erfüllen können. Im sehr großen Wettbewerb um Fördermittel hofft das IRT, aufgrund seiner Erfahrung und hohen Reputation weiter so erfolgreich zu sein wie bisher. Für 2016 geht das IRT von einer leichten Steigerung bei den Erträgen aus Auftragsforschung und Projektzuschüssen aus. Die geplanten Zu- schüsse der Gesellschafter werden das vereinbarte Niveau erreichen, da hier der entsprechende Rückgang zum Plan in 2015 auf die beschriebenen einmaligen Sondereffekte zurückzuführen ist. Insgesamt wird für 2016 ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet.

72 Lt. Entwurf des WDR-Haushaltsplans 2017 bzw. der WDR-Mifrifi 2016-2020

122

C12.4 STIFTUNG DEUTSCHES RUNDFUNKARCHIV, FRANKFURT A. M.

Allgemeine Informationen: Anschrift: Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Standort Frankfurt Bertramstraße 8 D-60320 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 15687-113 Fax: +49 69 15687-185 Mail: [email protected]

Anschrift Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Standort Babelsberg Marlene-Dietrich-Allee 20 D-14482 Potsdam-Babelsberg Telefon: +49 331 5812-103 Fax: +49 331 5812-199 Mail: [email protected] Internet: www.dra.de

Unternehmenszweck: Das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA) ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts, die ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken dient. Gegenstand der Stiftung ist die Erfassung von Ton- und Bildträgern aller Art, deren geschichtlicher, künstlerischer oder wissenschaftlicher Wert ihre Aufbewahrung und Nutzbarmachung für Zwecke der Kunst, Wissenschaft, Forschung, Erziehung oder des Unterrichts rechtfertigt. Bestandsschwerpunkte sind Bestände der RRG und des Fernsehens und Hörfunks der DDR. Aufgabe der Stiftung ist es ferner, die rundfunkgeschichtlich bedeutsamen Tatsachen und Dokumente auszuwählen, zu erfassen und zugäng- lich zu machen. Die Abteilung Zentrale Schallplattenkatalogisierung (ZSK) des DRA wird in einem separaten Wirtschaftsplan geführt und hat die Aufgabe, Unterhaltungsmusik umfassend zu erschließen. Das DRA ist eine rechtlich selbstständige Gemeinschaftseinrich- tung der Rundfunkanstalten.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: 73 Stammkapital Anteil WDR 2,56 T€ 7,14% BR, HR, MDR, NDR, RB, SR je 2,56 T€ je 7,14% RBB, SWR, DRadio74 je 5,11 T€ je 14,28% DW 2,56 T€ 7,14% Stammkapital der Gesellschaft 35,79 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Hawlat, Bernd hauptamtlich

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter im Verwaltungsrat ist: Quecke, Florian WDR PB Leiter WDR 5

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten – DRA75 2015: 113 2014: 118

Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten – ZSK 2015: 12 2014: 13

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Aufgrund der vorgesehenen Regelquoren kann der WDR bei allen Entscheidungen überstimmt werden.

73 Rundungsbedingte Abweichungen möglich. 74 Fusionsbedingt jeweils einschließlich der Anteile der jeweiligen Rechtsvorgänger. 75 Inkl. Geschäftsführer.

STIFTUNG DEUTSCHES RUNDFUNKARCHIV 123

Jahresabschluss: Das DRA ist als Stiftung des bürgerlichen Rechts in die ARD-internen Prüfstrukturen und Verfahrensabläufe insbesondere von AG Kosten und Finanzkommission eingebunden. Sie wird dort analog einer nicht selbständigen GSEA behandelt. Der hr als federführende Anstalt erhält dabei vollständigen Einblick in die Wirtschaftsführung und das Geschäftsgebaren der Beteiligung.

Im Sinne der Transparenz und mit Blick auf Compliance-Aspekte hat die AG Kosten in ihrer Sitzung im Mai 2013 empfohlen, die Prü- fung zukünftiger Jahresabschlüsse zusätzlich von einem externen Wirtschaftsprüfer vornehmen zu lassen und dabei auch die Prü- fung gemäß § 53 HGrG vorzunehmen.

Der Jahresabschluss 2015 ist von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprü- fungsgesellschaft (PwC) geprüft worden. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Prüfungsver- merk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Bezüglich der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag geht der hr als Federführer davon aus, dass das DRA als gemeinnützige Stiftung nicht kommerziell tätig wird und somit auch keine Bestätigung der Marktkonformität erfor- derlich ist.

Die Prüfungsgesellschaft PwC hat das DRA zum dritten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die Ergebnisentwicklung der letzten drei Geschäftsjahre ist für das DRA inkl. der Sonderabteilung ZSK in der folgenden Tabelle mit den entsprechenden Vorjahresabweichungen dargestellt:

DRA / ZSK - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Betriebsmittelzuweisungen LRA 12.010 12.379 12.647 268 2% 2 Sonstige betriebliche Erträge 405 316 1.127 811 >100% 3 Materialaufwand 767 594 766 172 29% 4 Personalaufwand 8.481 8.664 9.247 583 7% 5 Abschreibungen 361 313 321 8 3% 6 Sonstige betr. Aufwendungen 2.939 3.102 3.233 131 4% 7 Finanzergebnis 0 0 –24 –24 --% 8 Ergebnis gew. Geschäftstät. –133 22 183 161 >100% 9 Sonstige Steuern 3 4 180 176 >100% 10 Jahresergebnis –136 18 3 –15 –83% 11 zzgl. AfA / abzgl. Investitionen 136 –18 –3 15 83% 12 Haushaltsergebnis 0 0 0 0 --%

Die Finanzierung des DRA (inkl. ZSK) erfolgt – abgesehen von den sonstigen betrieblichen Erträgen und dem Finanzierungsbeitrag des ZDF für die ZSK – vollständig durch die Betriebsmittelzuweisungen der Stifter. Die Stiftung weist dadurch eine ausgeglichene Haushaltsrechnung (als Summe der Ergebnisse von Ertrags- und Aufwands- sowie der Finanzplanrechnung) auf. Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die Zuschüsse um rd. +2% auf 12.647 T€.

Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Aufwendungen von DRA und ZSK (i.W. Zeilen 3 bis 6) deutlich höher aus und betrugen insge- samt 13.567 T€ (+894 T€ bzw. rd. +7%). Der Anstieg des Personalaufwands beruht vor allem auf einer erhöhten Zuführung zur Alters- versorgungsrückstellung aufgrund der Herabsetzung des zur Berechnung zugrunde gelegten Zinssatzes. Der höhere Materialaufwand ergibt sich infolge des Mittelübertrags und damit einer zeitlichen Verschiebung externer Digitalisierungsarbeiten von 2014 nach 2015. Die steuerlichen Mehrausgaben resultieren aus dem Sondereffekt des zu berücksichtigenden Ergebnisses der umsatz- bzw. ertrags- steuerlichen Betriebsprüfung beim DRA. Per Saldo ergibt sich für DRA/ZSK ein Jahresüberschuss 2015 von 3 T€ (Vj. 18 T€).

124

Für das Jahr 2016 sind für das DRA insgesamt Betriebsmittelzuweisungen der Gesellschafter von 10.844 T€ geplant. Für die ZSK wurde darüber hinaus für das Jahr 2016 eine Pauschale von 1.015 T€ festgelegt. Der Zeitraum 2015 - 2016 wird Anfang 2017 abgerech- net, Abweichungen von max. +/-15% – betrachtet über beide Jahre – gehen zu Lasten bzw. zu Gunsten des Federführers. Die Pau- schalsumme wird zu diesem Zeitpunkt erneut überprüft und für den Zeitraum 2017 - 2020 festgelegt.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

DRA / ZSK IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 3.327 3.490 3.688 198 6%

2 Anlagevermögen 2.443 2.648 2.903 255 10% 3 Immaterielle Vermögensggst. 31 31 47 16 52% 4 Sachanlagen 701 719 706 –13 –2% 5 Finanzanlagen 1.711 1.898 2.150 252 13% 6 Umlaufvermögen 884 842 785 –57 –7% 7 Vorräte 25 22 14 –8 –36% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 844 812 762 –50 –6% 9 Liquide Mittel 15 8 9 1 13% 10 Aktive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

11 Eigenkapital 36 36 36 0 0% 12 Gezeichnetes Kapital 36 36 36 0 0% 13 Rücklagen 0 0 0 0 --% 14 Bilanzgewinn/-verlust 0 0 0 0 --% 15 SoPo Zuschüsse Sachanl. 696 714 718 4 1% 16 Fremdkapital 2.595 2.740 2.934 194 7% 17 Rückstellungen 2.027 2.386 2.742 356 15% 18 Verbindlichkeiten 568 354 192 –162 –46% 19 Passive Rechnungsabgr. 0 0 0 0 --%

20 Beschäftigte im Jahres-Ø 126 131 125 –6 –5% 21 Liquidität 1. Grades 2,0% 1,5% 1,1% –0,4% –26% 22 Eigenkapitalquote 1,1% 1,0% 1,0% –0,1% –5% 23 Umsatzrentabilität –1,1% 0,1% 0,0% –0,1% –84%

Die Bilanzsumme hat sich um +198 T€ oder +6% erhöht.

Auf der Aktivseite haben sich im Anlagevermögen die immateriellen Vermögensgegenstände sowie die Sachanlagen insgesamt unter Berücksichtigung der Zugänge und Abschreibungen um 3 T€ erhöht. Die Finanzanlagen betreffen ausschließlich den Rückdeckungs- anspruch an die Baden-Badener Pensionskasse. Sie erhöhten sich um +252 T€. Das Umlaufvermögen besteht im Wesentlichen aus Forderungen ggü. dem hr aus der Endabrechnung der Betriebsmittelzuweisungen 2015 in Höhe von 743 T€ (Vj. 781 T€, enthalten in Zeile 8). Darüber hinaus sind hier Forderungen aus dem operativen Geschäft ggü. den Rundfunkanstalten enthalten.

Auf der Passivseite blieb das Eigenkapitel unverändert. Die Summe aus dem Stiftungskapital und dem Sonderposten für Zuschüsse zum Sachanlagevermögen (Zeile 16) entspricht dem Wert der immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von insgesamt 754 T€. Das Fremdkapital erhöhte sich zum einen aufgrund der Zuführung zu den Steuerrückstellungen für die umsatz- bzw. ertragsteuerliche Betriebsprüfung der Jahre 2010 bis 2012 und die in Folge notwendig werdende Anpassung der Steuererklärun- gen 2013 bis 2015. Zum anderen stiegen die übrigen Rückstellungen überproportional an, was hauptsächlich aus den Verpflichtungen

STIFTUNG DEUTSCHES RUNDFUNKARCHIV 125

im Rahmen der Umlage anteiliger SAD-Aufwendungen des Geschäftsjahres 2015 resultierte. Darüber hinaus weist das DRA in der Bilanz noch Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen von insgesamt 36.688 T€ aus, die allerdings mit den entsprechenden Aus- gleichsansprüchen ggü. den Stiftern und dem ZDF saldiert und damit für DRA und ZSK neutralisiert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (betreffend Rechnungen des Jahres 2015, die Anfang 2016 beglichen wurden) waren rückläufig.

Ziele der WDR-Beteiligung: Die WDR-Beteiligung am DRA dient der Zielsetzung, der Öffentlichkeit bedeutsames Hörfunk- und Fernsehprogramm-Material zu erhalten. Der eingangs dargestellte Unternehmenszweck des DRA ist somit der öffentlich-rechtlichen Zielsetzung zuzuordnen. Bei der gemeinnützigen Stiftung DRA handelt es sich um einen Zuschussbetrieb; in finanzieller Hinsicht verfolgt der WDR das Ziel, dass der Unternehmenszweck des DRA mit möglichst geringem Zuschussaufwand erreicht wird.

Im Juni 2012 haben die ARD-Intendantinnen und Intendanten auf Basis des Abschlussberichts der DRA-Prüfgruppe beschlossen, das DRA auf der Grundlage der dort erarbeiteten Empfehlungen weiter zu entwickeln. Die Umsetzung soll durch den DRA-Verwaltungsrat gesteuert werden. Bei der Diskussion der ARD-Intendantinnen und Intendanten stand insbesondere die Zusammenlegung der Stand- orte im Vordergrund. Diese sollte allerdings erst nach planmäßiger Digitalisierung der wichtigsten Archivbestände bis zum Jahr 2025 erfolgen. Zukünftige Entscheidungen in Bezug auf das DRA sollen so getroffen werden, dass mittelfristig gute Rahmenbedingungen für eine Standortfusion gegeben sind.

Wesentliche Eckpunkte für die Strukturentwicklung des DRA sind: \ Das DRA soll sich als »(ARD-)Zentrum für Archivdienstleistungen und historische Rundfunkbestände« profilieren. \ Dazu soll ein entsprechendes Marketing-Konzept entwickelt werden, um die Stiftung auch nach außen als ARD-Einrichtung erkennbar zu machen. \ Intensivierung der Erschließung und Digitalisierung der DRA-Bestände. \ Entwicklung einer übergreifenden Organisationsstruktur ohne Standort-Leitungen und Festlegung in der DRA-Geschäfts- ordnung. \ Vorbereitung der Standortfusion mit Blick auf langfristig umzusetzende Maßnahmen. \ Über das DRA-eigene Konzept »DRA 2020« hinausgehende Einsparmöglichkeiten in Höhe von 669 T€ schrittweise bis 2025.

Die Geschäftsleitung legte dem Verwaltungsrat im Februar 2015 einen aktualisierten Fahrplan zur Roadmap vor. Dieses Konzeptpa- pier unterteilt sich auf Basis der Empfehlungen der DRA-Prüfgruppe in die Themenfelder Kommunikation-, Marketing- und Struk- turentwicklung und greift die Empfehlungen der DRA-Prüfgruppe auf. Es soll dem DRA-Verwaltungsrat als Handlungs- und Orientierungsrahmen für die weitere Planung und Umsetzung der Strukturentwicklung dienen. Ab 01.01.2017 soll die Reorganisation abgeschlossen sein. Demnach ist eine Reduktion auf vier Abteilungen für DRA/ZSK vorgesehen (je zwei an den beiden Standorten), die standortübergreifend organisiert werden sollen. Damit wäre das Ziel einer deutlichen Verschlankung der Führungsstruktur umge- setzt. Angestrebt wird eine vorzeitige Realisierung der personellen Einsparziele aus dem DRA Sparkonzept 2020 bereits zum 01.06.2018 und damit zwei Jahre früher als geplant. Die Vorlage eines Flächenbedarfsplanes für das DRA (an einem Standort) ist dann im Laufe des Jahres 2018 vorgesehen, so dass zum Ende 2018 eine Standortentscheidung (Standortzusammenführung per 31.12.2025) fallen könnte.

Finanzielle Verhältnisse des DRA aus WDR-Sicht: Der WDR hat 2015 Betriebsmittelzuweisungen an das DRA in Höhe von 2.181 T€ und an die ZSK von 143 T€ geleistet. Die Betriebsmit- telzuweisungen des WDR für die nächsten Jahre werden sich insgesamt auf rd. 2,4 bis 2,5 Mio € pro Jahr belaufen.76 Dabei wurden die pauschalen Mittel für die ZSK für die Jahre 2016ff. als unverändert angenommen (WDR-Anteil 122 T€; zur Pauschalierung vgl. Ausfüh- rungen Abschnitt »Ergebnisentwicklung«).

DRA/ZSK IM WDR-HH IST PLAN PLAN MIFRIFI IN T€ 2015 2016 2017 2018 2019 2020 1 Betriebsmittel DRA 2.181 2.241 2.257 2.292 2.329 2.367 2 Betriebsmittel ZSK 143 122 122 122 122 122 3 Betriebshaushalt WDR 2.324 2.363 2.379 2.414 2.451 2.489

Risikolage: Der Vorstand hat in der Verwaltungsratssitzung im Juli 2016 darauf hingewiesen, dass unvorhersehbare belastende Sonderfaktoren im Bereich der Sachkosten für das Geschäftsjahr 2016 ein Minus (rd. 80 T€) erwarten lassen. Während sich bei den Personalkosten ein

76 Lt. Entwurf des WDR-Haushaltsplans 2017 bzw. WDR-Mifrifi 2016-2020

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planmäßiger Mittelabfluss bis zum Jahresende abzeichne, ginge dies vor allem auf eine außerordentliche Nachberechnung von bbp- Beiträgen zurück. Das DRA ist bestrebt, dieses Defizit durch Sparen im Haushaltsvollzug zumindest teilweise zu kompensieren.

Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich auf die Stammeinlage sowie die Betriebsmittelzuweisungen. Die Eintrittswahrschein- lichkeit einer unerwartet ungünstigen oder bestandsgefährdenden Entwicklung ist sehr gering.

Die im Rahmen des Konzeptes »DRA 2020« sowie der Analyse durch die DRA-Prüfgruppe identifizierten Kostenreduzierungspoten- ziale werden in den Folgejahren umgesetzt. Dabei sollen zukünftige Entscheidungen so justiert werden, dass günstige Rahmenbedin- gungen für eine spätere Standortfusion geschaffen werden. Damit verbunden ist auch ein Personal- und Hierarchieabbau, der eine Verlagerung von Aufgabenfeldern und Verantwortlichkeiten zur Folge hat. Dieser Prozess wird die nächsten Geschäftsjahre nachhal- tig prägen.

SPORTA SPORTRECHTE- U MARKETING-AGENTUR 127 GMBH

C12.5 SPORTA SPORTRECHTE- U. MARKETING-AGENTUR GMBH, MÜNCHEN

Allgemeine Informationen: Anschrift: SportA Sportrechte- und Marketing-Agentur GmbH Nymphenburger Str. 5 D-80335 München Telefon: +49 89 749839-0 Fax: +49 89 749839-50 Mail: [email protected] Internet: www.sporta.de

Unternehmenszweck: Zweck der SportA Sportrechte- und Marketing-Agentur GmbH (SportA) ist der Betrieb einer Agentur für Sportrechte und Marke- ting, Erwerb und Vermarktung von Fernsehrechten und Befugnissen an Veranstaltungen und Ereignissen aus dem Bereich des Sports sowie der damit zusammenhängenden Rechte, und die Erarbeitung und Umsetzung von Gesamtfinanzierungskonzepten. Die im Ge- sellschaftsvertrag vorgesehenen Marketingaktivitäten werden nach einer Umstrukturierung der SportA direkt von den beteiligten LRA wahrgenommen.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur: Stammkapital Anteil ZDF 270,00 T€ 50,00% WDR, Köln 30,00 T€ 5,56% übrige ARD-Anstalten je 30,00 T€ 44,44% Stammkapital der Gesellschaft 540,00 T€ 100,00%

Geschäftsführung: Amsinck, Michael nebenamtlich Fikentscher, Dr. Adrian nebenamtlich

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreterin in der Gesellschafterversammlung ist: Buhrow, Tom WDR Intendant

WDR-Vertreter im Aufsichtsrat ist: Buhrow, Tom WDR Intendant

Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: In der Gesellschafterversammlung und im Aufsichtsrat kann der WDR im Regelfall überstimmt werden. Der WDR kann in Ausnahme- fällen, z.B. bei Verfügung über Geschäftsanteile in der Gesellschafterversammlung sowie bei Bürgschaften und Verträgen, die über den normalen Betrieb hinausgehen, im Aufsichtsrat nicht überstimmt werden.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten77 2015: 22 2014: 22

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BAY GmbH hat den Jahresabschluss 2015 der SportA geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwen- dungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Auch die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz hat keine Besonderheiten ergeben, die nach Auffassung der Prüfer für die Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung von Bedeutung sind.

Als Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag stellen die Wirtschaftsprüfer fest, dass sich keine Besonderheiten ergeben haben, die nach ihrer Auffassung für die Beurteilung der Marktkonformität der Leistungsbe- ziehungen zwischen der Gesellschaft und den Rundfunk-anstalten sowie zwischen der Gesellschaft und Beteiligungsunternehmen der Rundfunkanstalten von Bedeutung sind.

77 Gemäß § 267 Abs. 5 HGB, Beschäftigte ohne Auszubildende im Jahresdurchschnitt. Von den o.g. 22 ArbeitnehmerInnen befanden sich 2015 vier Mitarbeiterinnen über- wiegend in Mutterschutz/Elternzeit/Elternteilzeit.

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Die Prüfungsgesellschaft BAY GmbH hat die SportA zum dritten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Der Jahresabschluss war in den vergangenen Jahren wesentlich von Umsatzsteuerthemen geprägt. Alle noch offenen Sachverhalte aus den Vorjahren konnten im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten daraus wurden zum 31. Dezember 2015 beglichen.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisentwicklung der SportA in den vergangenen drei Geschäftsjahren:

SPORTA - GUV IST IST IST DIFFERENZ IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 143.375 98.467 105.191 6.724 7% 2 Sonstige betr. Erträge 175 1.685 79 –1.606 –95% 3 Materialaufwand 142.687 96.105 102.600 6.495 7% 4 Personalaufwand 1.662 1.906 1.980 74 4% 5 Abschreibungen 23 19 29 10 53% 6 Sonstige betr. Aufw. 2.057 793 588 –205 –26% 7 Finanzergebnis 2.999 –209 –6 203 97% 8 Ergebnis gew. Geschäftst. 120 1.120 67 –1.053 –94% 9 Sonstige Steuern 1 1.087 0 –1.087 –100% 10 Ergebnis v. Steuern 119 33 67 34 >100% 11 Steuern Einkommen/Ertrag 19 –11 0 11 100% 12 Jahresergebnis 100 44 67 23 52%

Im Geschäftsjahr 2015 erzielte die SportA einen im Vergleich zum Vorjahr um +6.724 T€ oder +7% höheren Gesamtumsatz von 105.191 T€. Davon wurden 99% mit den Gesellschaftern und 1% mit fremden Dritten erwirtschaftet. Der Umsatzanstieg resultiert aus neu gewonnenen Sportrechten für Veranstaltungen aus den Bereichen Fußball (UEFA U21 EM, Audi Cup) und Radsport (Tour de France).

SportA erwirbt für ihre Gesellschafter Verwertungsrechte an nationalen und internationalen Sportveranstaltungen. Durch eine enge Abstimmung mit den Gesellschaftern ARD und ZDF wird bereits vor Erwerb der Rechte sichergestellt, dass diese in dem für die Ge- sellschafter erforderlichen Umfange erworben und übernommen werden. Die eingekauften Übertragungsrechte werden eins zu eins, d.h. ohne jegliche Aufschläge, an die Gesellschafter weiterveräußert. Etwaige Erlöse mit fremden Dritten aus der Sublizenzierung von Rechten, die die Gesellschafter nicht in Anspruch nehmen, werden vollständig mit den Gesellschaftern abgerechnet. Die SportA erhält hierauf eine 25%ige Provision.

Die SportA erhält im Rahmen eines Gewinnaufschlagmodells neben der Erstattung aller Gemeinkosten durch die Gesellschafter einen 3%igen Aufschlag auf die Gemeinkosten bzw. Kosten der Gesellschaft. Die zu erstattenden Gemeinkosten werden dabei um Provisionen aus Sublizenzerlösen sowie um sonstige betriebliche Erträge und Zinserträge vermindert. Die Kosten der Gesellschaft betrugen im Berichtsjahr 2015 2.311 T€ (Vj 1.504 T€). Die Erhöhung ist darauf zurück zu führen, dass in dem Geschäftsjahr ohne Sport- großereignisse das Potenzial zur Erzielung von Sublizenzerlösen vergleichsweise gering ist.

Im Finanzergebnis (Zeile 7) wird per Saldo ein Aufwand von -6 T€ (Vj -209 T€) ausgewiesen. Die Verbesserung des Finanzergebnis- ses hängt mit im Vergleich zum Vorjahr geringeren Zinsaufwendungen zusammen. In 2014 resultierten diese aus Steuerverbindlich- keiten in Folge der Betriebsprüfung 2008 - 2011.

Die SportA hat auf Basis dieses Finanzierungsmodells im Geschäftsjahr 2015 einen Jahresüberschuss von 67 T€ erzielt.

Für das Geschäftsjahr 2016 rechnet die Gesellschaft mit einem Jahresüberschuss in ähnlicher Höhe (rd. 66 T€). Die von den Gesell- schaftern zu finanzierenden Kosten der Gesellschaft inkl. Gewinnaufschlag (zzgl. USt) sollen sich demnach auf rd. 2,3 Mio € belaufen.

SPORTA SPORTRECHTE- U MARKETING-AGENTUR 129 GMBH

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

SPORTA IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 19.951 12.148 14.398 2.250 19%

2 Anlagevermögen 29 47 33 –14 –30% 3 Immaterielle Vermögensggst. 11 10 4 –6 –60% 4 Sachanlagen 18 37 29 –8 –22% 5 Finanzanlagen 0 0 0 0 --% 6 Umlaufvermögen 18.111 10.071 11.999 1.928 19% 7 Vorräte 0 0 1.300 1.300 --% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 1.620 840 735 –105 –13% 9 Liquide Mittel 16.491 9.231 9.964 733 8% 10 Aktive Rechnungsabgr. 1.811 2.030 2.366 336 17%

11 Eigenkapital 833 877 944 67 8% 12 Gezeichnetes Kapital 540 540 540 0 0% 13 Rücklagen 0 0 0 0 --% 14 Bilanzgewinn/-verlust 293 337 404 67 20% 15 Fremdkapital 17.227 8.951 11.011 2.060 23% 16 Rückstellungen 1.750 1.433 1.597 164 11% 17 Verbindlichkeiten 15.477 7.518 9.414 1.896 25% 18 Passive Rechnungsabgr. 1.891 2.320 2.443 123 5%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 19 22 22 0 0% 20 Liquidität 1. Grades 95,7% 103,1% 90,5% –12,6% –12% 21 Eigenkapitalquote 4,2% 7,2% 6,6% –0,7% –9% 22 Umsatzrentabilität 0,1% 0,0% 0,1% 0,0% 43%

Die Bilanzsumme erhöhte sich um +2.250 T€ bzw. +19%.

Auf der Aktivseite reduzierte sich das Anlagevermögen um den Saldo aus Investitionen und Abschreibungen von -14 T€ auf 33 T€. Das Umlaufvermögen erhöhte sich um +1.928 T€ insbesondere aufgrund geleisteter Anzahlungen für im Folgejahr stattfindende Sportveranstaltungen sowie eine höhere Liquidität.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital um den Jahresüberschuss auf 944 T€. Das Fremdkapital erhöhte sich um +2.060 T€ insbesondere aufgrund der gestiegenen Verbindlichkeiten infolge der bereits erwähnten Anzahlungen für das Folgejahr.

Aufgrund der höheren Bilanzsumme und des nicht in gleichem Maße angestiegenen Eigenkapitals verminderte sich die Eigenkapital- quote auf 6,6%. Angesichts der Finanzierungsstruktur ist dieser geringe Wert unkritisch. Die gestiegenen kurzfristigen Verbindlichkei- ten führten zu einer Verschlechterung der Liquidität 1. Grades.

Ziele der WDR-Beteiligung: Die Beteiligung dient vorrangig markt- bzw. beschaffungspolitischen Zielsetzungen. Die SportA hat die Funktion, den Sportrechte- bedarf der Rundfunkanstalten zu bündeln und zu vertretbaren Konditionen Übertragungsrechte zu akquirieren. Aus WDR-Sicht domi- niert das programmpolitische Interesse an einem Zugang zu exklusiven, publikumsattraktiven Sportsenderechten zu akzeptablen Konditionen mit einer ggf. bestehenden Option, über eine Randnutzung zusätzliche Einnahmen zu generieren.

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Finanzielle Verhältnisse der SportA aus WDR-Sicht: Der WDR bilanziert die Beteiligung an der SportA mit dem Stammkapitalanteil von 30 T€. Die Aufwendungen des WDR für die Li- zenzen, welche die ARD von der SportA erwirbt, werden im Einzelplan E – Fernsehen als Aufwand erfasst. Die Kosten der Gesell- schaft werden weiterhin im Einzelplan J – GSEA veranschlagt. Aufgrund der aktuellen Finanzierungsstruktur auf Basis eines Gewinnzuschlages in Höhe von 3% auf die Gemeinkosten werden zukünftig keine nennenswerten Beteiligungserträge aus der SportA erwartet.

Risikolage: Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich auf die Einlage von 30 T€. Die Risikostruktur der SportA ist auf das Lizenzgeschäft für die Rundfunkanstalten bzw. die Verwertung an Dritte beschränkt. Aufgrund der Abrechnung mit den Gesellschaftern auf Kosten- erstattungsbasis zuzüglich Gewinnaufschlag ist die wirtschaftliche Lage gesichert. Grundsätzlich ist somit die Eintrittswahrscheinlich- keit einer ungünstigen oder bestandsgefährdenden Entwicklung vor diesem Hintergrund als äußerst gering einzuschätzen.

Die umsatzsteuerliche Thematik aus den Vorjahren konnte im Berichtsjahr vollständig abgeschlossen werden. Die hieraus resultie- renden Korrekturen wurden abgewickelt, so dass hier keinerlei finanzielle Risiken mehr bestehen.

Die Geschäftsführung der SportA geht davon aus, dass sich das Wettbewerbsumfeld im Sportrechtemarkt und das Sendeangebot nationaler und internationaler Sportveranstaltungen weiter signifikant verändern. Durch Übernahmen und Kooperationen von Sport- rechte-Agenturen und TV-Sendern drängen neue Wettbewerber auf den Markt, deren Interessen bei der Rechtevergabe auch dadurch beeinflusst sein werden, dass einzelne Sportrechteinhaber gleichzeitig überregional über Free- und Pay-TV-Rechte verfügen.

Im Prüfbericht wird auch auf eine mögliche weitere Reduzierung von Sponsoring und Werbung bzw. ein Werbeverbot für den öffent- lich-rechtlichen Rundfunk eingegangen. Sollten derartige Restriktionen auch die Übertragung von attraktiven Sportveranstaltungen betreffen, seien auf Grund der Interessenlagen der Werbetreibenden Verschiebungen im Markt für Übertragungsrechte an Sportver- anstaltungen zu Ungunsten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht auszuschließen.

DPA DEUTSCHE PRESSE-AGENTUR GMBH 131

C12.6 DPA DEUTSCHE PRESSE-AGENTUR GMBH, HAMBURG

Allgemeine Informationen: Anschrift: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH Mittelweg 38 20148 Hamburg Telefon: +49 40 4113-0 Fax: +49 40 4113-32305 Mail: [email protected] Internet: www.dpa.de

Unternehmenszweck: Gegenstand der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH (dpa) ist die Sammlung, Verarbeitung und Verbreitung von Nachrichten-, Ar- chiv- und Bildmaterial jeder Art. Das Unternehmen erfüllt seine Aufgabe unparteiisch und unabhängig von Einwirkungen und Ein- flüssen der Parteien, Weltanschauungs-, Wirtschafts- oder Finanzgruppen und Regierungen.

Stammkapital und Gesellschafterstruktur:78 Die Gesellschafterstruktur stellt sich zum 31.12.2015, bei insgesamt 182 Gesellschaftern, wie folgt dar:

Stammkapital Anteil Zeitungs- und Zeitschriftenverlage 12.060,80 T€ 73,25% Öffentlich-rechtliche 1.924,65 T€ 11,69% Parteien und Gewerkschaften 690,52 T€ 4,19% Privatrundfunk/-fernsehen 698,10 T€ 4,24% Eigene Anteile 1.090,68 T€ 6,63% Stammkapital der Gesellschaft 16.464,75 T€ 100,00% Stammkapital ohne eigene Anteile79 15.373,90 T€

Der WDR hält einen Geschäftsanteil von 1,84% sowie einen weiteren Anteil von 2,05% treuhänderisch für andere Anstalten. Wei- tere Anteile von je 3,89% halten der NDR (z.T. treuhänderisch) und das ZDF.

Weitergehende Informationen zum Gesellschaftsvertrag und zur Begrenzung der Geschäftsanteile einzelner Gesellschafter: Das Statut (Gesellschaftsvertrag), das die Gründer im Jahre 1949 der dpa gaben, ist in seinen wichtigsten Bestimmungen unverändert geblieben. (Die Diskussionen um eine genossenschaftliche Organisationsform mündeten in der Gründung der dpa als GmbH. Da diese Rechtsform den Gründern gute Voraussetzungen für solidarisches Handeln der Medien im gemeinsamen Interesse und gleich- zeitig Spielraum für unternehmerisches Handeln zu bieten schien, entstand so die dpa als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Medien.)

Das dpa-Statut begrenzt die Anteile von Verlagen als Gesellschafter am Stammkapital auf jeweils 1,5%. Diese Regelung hat – über alle Konzentrationsprozesse in der Presse hinweg – eine Majorisierung der dpa durch große Medienkonzerne verhindert. Rundfunkan- stalten und -gesellschaften dürfen zusammen maximal 25% des Stammkapitals halten. Die Anteile der öffentlich-rechtlichen Rund- funkanstalten werden auf insgesamt 15% des Stammkapitals begrenzt. Die im Gesellschaftsvertrag formulierte Unabhängigkeitsverpflichtung bindet Gesellschafter und Mitarbeiter der Agentur, insbesondere Journalisten, gleichermaßen.

Geschäftsführung: Segbers, Michael hauptamtlich Vorsitzender d. Geschäftsführung Mahn, Matthias hauptamtlich Geschäftsführer Schmidt, Andreas hauptamtlich Geschäftsführer

Aufsichtsorgane: WDR-Vertreter80 in der Gesellschafterversammlung ist: Bochenek, Klaus WDR PG Nachrichten HF

Der WDR ist im Aufsichtsrat der dpa nicht vertreten.

78 Rundungsbedingte Abweichungen möglich. 79 Nach BilMoG war die Rücklage für eigene Anteile aufzulösen und der Betrag den anderen Gewinnrücklagen zuzuführen. Das gezeichnete Kapital war um den Nennwert der eigenen Anteile (rd. 1.091 T€) zu reduzieren und die aktivierten eigenen Anteile waren gegen die Gewinnrücklagen auszubuchen. 80 In Vertretung des WDR Intendanten.

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Einflussmöglichkeiten des WDR gemäß Satzung: Der WDR kann aufgrund seines geringen Gesellschafteranteils bei allen Entscheidungen überstimmt werden.

Beschäftigte: Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten81 2015: 679 2014: 680

Jahresabschluss: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Treuhansa GmbH Doctores Völschau hat den Jahresabschluss 2015 der dpa geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Die Prüfung gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz erfolgt bei dieser Gesellschaft regelmäßig nicht.

Auch die Prüfung gemäß § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag erfolgt bei der dpa nicht, da es sich um eine Minderheitsbeteili- gung des WDR handelt und die Voraussetzungen für eine Marktkonformitätsprüfung nicht erfüllt sind.

Die Prüfungsgesellschaft Treuhansa GmbH Doctores Völschau hat die dpa nun zum ersten Mal geprüft. Eine externe Rotation der Prüfungsgesellschaft ist beim WDR nach fünf Jahren üblich.

Ergebnisentwicklung: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

DPA - GUV IN T€/% IST IST IST DIFFERENZ 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Umsatzerlöse 87.230 88.567 90.716 2.149 2% 2 Sonstige betriebliche Erträge 4.963 7.066 4.709 –2.357 –33% 3 Materialaufwand 30.536 31.991 32.251 260 1% 4 Personalaufwand 48.601 49.471 50.658 1.187 2% 5 Abschreibungen 3.919 3.543 2.903 –640 –18% 6 Sonstige betr. Aufwendungen 18.981 19.770 19.259 –511 –3% 7 Finanzergebnis 10.800 10.407 11.584 1.177 11% 8 Ergebnis gew. Geschäftst. 956 1.265 1.938 673 53% 9 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 --% 10 Sonstige Steuern 53 20 45 25 >100% 11 Ergebnis vor Ertragssteuern 903 1.245 1.893 648 52% 12 Ertragssteuern –7 0 86 86 --% 13 Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 910 1.245 1.807 562 45%

Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 2.149T€ oder um +2%. Dies ergibt sich aus nahezu allen Nachrichtenangeboten der dpa, wobei insbesondere die fremdsprachigen Weltnachrichtendienste, das Neugeschäft speziell im Nichtmedienmarkt sowie einige erfolgreich gestartete Angebote außerhalb der bisherigen Produktpalette besonders hervorzuheben sind (z.B. Auslands-Sonderdienste, Spezial- dienst für Anzeigenblätter, Custom-Content-Angebote).

Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen deutlich von 7.066 T€ auf 4.709 T€ oder um -33% zurück. Dies resultiert aus dem Buch- gewinn im Vorjahr aus dem Verkauf des ehemaligen Berliner dpa-Hauptstadtbüros.

Der Materialaufwand stieg um 260 T€ +1%, und blieb damit bei den meisten Honorarpositionen auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Personalaufwendungen stiegen leicht um +2% auf 50.658 T€ an. Dies ergibt sich im Wesentlichen durch den verhandelten tarif- lichen Gehaltsanstieg, eine im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Mio. € höhere Zuführung zur dpa-Unterstützungskasse sowie eine ein- malige Sonderzahlung an die Belegschaft.

81 In 2015 wie auch im Vorjahr sind drei Geschäftsführer und ein/e Auszubildende/r enthalten.

DPA DEUTSCHE PRESSE-AGENTUR GMBH 133

Die Abschreibungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um -640 T€, wobei jeweils ein Minus von 0,3 Mio. € auf Vermögensgegen- stände des Anlage- bzw. des Umlaufvermögens entfiel.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken im Vergleich zum Vorjahr von 19.770 T€ auf 19.259 T€ (-3%). Das ist darauf zu- rückzuführen, dass die Aufwendungen für die Olympischen Winterspiele und die Fußballweltmeisterschaft aus dem Vorjahr entfallen.

Das Finanzergebnis verbesserte sich stark um 1.177 T€ auf 11.584 T€ (+11%). Neben höheren Ergebnisbeiträgen der Tochtergesellschaf- ten, hier insbesondere news aktuell mit einem Anstieg um 0,8 Mio. € sowie leicht gestiegenen Ausschüttungen der Beteiligungen, entfiel auch die im Vorjahr vorweggenommene Buchwertabschreibung einer Schweizer Beteiligung um 0,3 Mio. €. Die Zinserträge sowie der Zinsaufwand blieben dabei auf niedrigem Niveau nahezu gleich.

Aufgrund der gewählten Struktur ist das Ergebnis der dpa erheblich abhängig von den Ergebnisbeiträgen der Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Im Jahr 2015 verzeichneten sie mit Ausnahme der Neugründungen dpa-digital services GmbH und next media accelerator alle positive Jahresüberschüsse und lieferten insgesamt einen Ergebnisbeitrag ab, der mit 11,7 Mio € deutlich über dem Vorjahreswert von 10,7 Mio € liegt. Den größten Betrag steuert dabei die news aktuell GmbH mit 5,4 Mio € bei.

Für das Geschäftsjahr 2016 rechnet die dpa mit einem Ergebnis, das etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegt.

Bilanzdaten und Kennzahlen: Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bilanzdaten und Kennzahlen für die letzten drei Geschäftsjahre:

DPA IST IST IST DIFFERENZ BILANZ-/KENNZAHLEN IN T€ / % 2013 2014 2015 ABS. REL. 1 Bilanzsumme 51.466 52.644 48.023 –4.621 –9%

2 Anlagevermögen 28.716 31.014 30.230 –784 –3% 3 Immaterielle Vermögensggst. 6.105 5.401 4.961 –440 –8% 4 Sachanlagen 10.642 13.850 13.296 –554 –4% 5 Finanzanlagen 11.969 11.763 11.973 210 2% 6 Umlaufvermögen 22.255 21.124 17.185 –3.939 –19% 7 Vorräte 17 7 4 –3 –43% 8 Ford./sonst. Vermögensggst. 12.915 12.611 12.962 351 3% 9 Liquide Mittel 9.323 8.506 4.219 –4.287 –50% 10 Aktive Rechnungsabgr. 495 506 608 102 20%

11 Eigenkapital 32.800 33.979 35.085 1.106 3% 12 Gezeichnetes Kapital 15.752 15.719 15.374 –345 –2% 13 Rücklagen 22.796 22.763 22.407 –356 –2% 14 Bilanzgewinn/-verlust –5.748 –4.503 –2.696 1.807 –40% 15 Fremdkapital 18.569 18.561 12.724 –5.837 –31% 16 Rückstellungen 7.921 8.265 7.988 –277 –3% 17 Verbindlichkeiten 10.648 10.296 4.736 –5.560 –54% 18 Passive Rechnungsabgr. 97 104 214 110 >100%

19 Beschäftigte im Jahres-Ø 679 680 679 –1 –0% 20 Liquidität 1. Grades 67,9% 61,9% 48,9% –13,0% –21% 21 Eigenkapitalquote 63,7% 64,5% 73,1% 8,6% 13% 22 Umsatzrentabilität 1,0% 1,4% 2,0% 0,6% 43%

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Die Bilanzsumme verringerte sich um -4.621 T€ oder -9% auf 48.023 T€.

Auf der Aktivseite sinken durch Investitionen und planmäßige Abschreibungen die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen um -994 T€ auf 18.257 T€. Die Finanzanlagen veränderten sich gegenüber dem Vorjahr um +210 T€ und steigen auf 11.937 T€. Das Umlaufvermögen verminderte sich im Saldo um -3.939 T€, insbesondere durch den Rückgang des Guthabens bei Kreditinstituten um -4.287 T€.

Auf der Passivseite wirkte sich im Wesentlichen der Rückgang der Verbindlichkeiten aufgrund gesunkener Kundenvorauszahlungen um -5.560 T€ aus. Die Reduzierung der Rückstellungen ist von untergeordneter Bedeutung. Das Eigenkapital stieg um +1.106 T€ auf 35.085 T€. Dies ist auf den Jahresüberschuss in Höhe von +1.807 T€, den Rückgang der anderen Gewinnrücklagen um -356 T€ und durch den Erwerb von eigenen Anteilen im Nennbetrag von +345 T€ zurückzuführen.

Die Liquidität 1. Grades nahm aufgrund der stark gesunkenen liquiden Mittel und der gesunkenen kurzfristigen Verbindlichkeiten sowie der leicht gestiegenen sonstigen Rückstellungen auf 48,9% (-13,0%-Punkte) ab. Die Eigenkapitalquote stieg aufgrund des im Vergleich zur Bilanzsumme stärker gestiegenen Eigenkapitals um +8,6%-Punkte auf 73,1% an. Die Umsatzrentabilität stieg erneut leicht an.

Ziele der WDR-Beteiligung: Der WDR verfolgt das Ziel des Bezugs von Nachrichtenagenturleistungen bzw. des Zugangs zum Angebot der dpa.

Finanzielle Verhältnisse der dpa aus WDR-Sicht: Der WDR hat den Geschäftsanteil mit historischen Anschaffungskosten von 79,0 T€ aktiviert.82 Die dpa konnte in 2015 das fünfte Jahr in Folge einen Jahresüberschuss verbuchen. Der für 2015 noch ausgewiesene Bilanzverlust in Höhe von -2.696 T€ ist nicht allein kri- tisch zu bewerten, da er auch Ergebnis einer Investitionspolitik unter den Vorzeichen einer ungünstigen Entwicklung der Medienbran- che und der Verschärfung des Wettbewerbs auf dem Heimatmarkt der dpa ist. Wie bei den Restrukturierungsplanungen angekündigt, wurde in 2011 die Gewinnschwelle wieder erreicht, wenn auch mit Sondereffekten aus dem Verkauf einer Beteiligung und Nutzung einer in Vorjahren gebildeten Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen.

Risikolage: Das finanzielle Risiko des WDR beschränkt sich auf die geleistete Stammeinlage. Die Beteiligung an der dpa ist mit 79 T€ in der Ver- mögensrechnung des WDR aktiviert. Eine Zuschusspflicht besteht nicht. Bestandsgefährdende Risiken mit wahrscheinlichem Eintritt sind lt. Lagebericht der Gesellschaft weiterhin nicht erkennbar.

Chancen sieht die Geschäftsführung weiterhin in ihrer Gesamtstrategie mit Akquisitionen, Kooperationen und der Erschließung neuer Marktsegmente. Kooperationen der dpa konnten in diesem Jahr wieder an Umsatz zulegen, und sind weiterhin wichtige Pfeiler in der Gesamtstrategie. Darüber hinaus entwickelt die dpa ihre Produktionsweise und ihr Produktportfolio aufgrund der Digitalisie- rung der Märkte stetig weiter.

Risiken bestehen weiterhin im Sinken der Printauflagen. Risikomindernd seien aber insbesondere die Treue der Kunden zu ihrem Ge- meinschaftsunternehmen dpa und die Erneuerung zahlreicher Großkundenverträge. Weitere Risiken bestehen durch technische Sys- temausfälle oder externe Eingriffe wie Hackerattacken. Des Weiteren besteht gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Terrorangriffe ein erhöhtes Risiko von Anschlägen auf Redaktionen.

82 Der rechnerische Wert des WDR-Anteils beläuft sich auf (1,84 % von 15.598,9 T€ =) rd. 287,0 T€.

ANHANG

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Anhang 1: Beteiligungsorganigramm WDR

ANHANG 137

Anhang 2: Unternehmensverzeichnis

NR. GRAD UNTERNEHMEN ORT KAPITEL 1 2 AchtBrücken (ehem. MusikTriennale Köln) GmbH Köln zu C9 2 4 Almaro Film und TV Produktions- und Vertriebs GmbH München zu C1.5 3 4 Arabella Film-, Musik- und Buchverlag GmbH Wien, A zu C1.5 4 3 ARD & ZDF Fernsehwerbung GmbH Frankfurt a.M. zu C1.7 5 1 ARD.ZDF medienakademie gGmbH Nürnberg C12.1 6 2 ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH Frankfurt a.M. C1.7 7 1 ARTE Deutschland TV GmbH Baden-Baden C12.2 8 3 AS&S Radio GmbH Frankfurt a.M. zu C1.7 9 3 Askania Media Filmproduktion GmbH Berlin zu C1.5 10 2 Autentic Distribution GmbH Köln C1.4 11 3 Bavaria Content GmbH Grünwald zu C1.5 12 3 Bavaria (ehem. First) Entertainment GmbH Grünwald zu C1.5 13 3 Bavaria Fernsehproduktion GmbH Grünwald zu C1.5 14 2 Bavaria Film GmbH Geiselgasteig C1.5 15 3 Bavaria Film Interactive GmbH Grünwald zu C1.5 16 3 Bavaria Filmproduktion GmbH Berlin zu C1.5 17 3 Bavaria Filmproduktion GmbH Grünwald zu C1.5 18 3 Bavaria Filmproduktion GmbH Köln zu C1.5 19 3 Bavaria Media GmbH Grünwald zu C1.5 20 3 Bavaria Media Italia SRL, Rom Rom, I zu C1.5 21 3 Bavaria Pictures GmbH Grünwald zu C1.5 22 4 Bavaria Production Services GmbH Köln zu C1.5 23 5 Bavaria Studio Art Department Grünwald zu C1.5 24 3 Bavaria Studios & Production Services GmbH Grünwald zu C1.5 25 5 Bavariapool Services GmbH Grünwald zu C1.5 26 3 Bayerisches Filmzentrum Geiselgasteig Wirtschaftsförd. GmbH Grünwald zu C1.5 27 3 Bremedia Produktion GmbH Bremen zu C1.5 28 3 Cinema Immobilien Verwaltungs GmbH Berlin zu C1.5 29 3 CineMedia Film AG i.I. Geyer-Werke Grünwald zu C1.5 30 5 Cine-Mobil GmbH Grünwald zu C1.5 31 1 CIVIS medien stiftung GmbH Köln C4 32 3 Cumulus Media GmbH Grünwald zu C1.5 33 2 DEGETO Film GmbH Frankfurt a.M. C1.8 34 2 Der >Audio< Verlag GmbH Berlin C1.6 35 1 Deutscher Fernsehpreis GmbH Köln C7 36 1 Deutsches Rundfunkarchiv, gem. Stiftung Frankfurt a.M. C12.4 37 5 D-Facto Motion GmbH Grünwald zu C1.5 38 2 Digital 5.1 GmbH & Co. KG Bad Vilbel zu C8 39 1 Digital Radio West GmbH i.L. Königswinter C5 40 1, 2 dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH Hamburg C12.6, zu C8 41 4 Enterprises Sonor Musik GmbH Mainz zu C1.5

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NR. GRAD UNTERNEHMEN ORT KAPITEL 42 2 Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH Oberhausen zu C8 43 1 European Road Transport Telematics Implementation Coordination Org. Brüssel, B C11 44 3 Eurotape Media Services GmbH Berlin zu C1.5 45 3 EuroVideo Medien GmbH Ismaning zu C1.5 46 1 Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH Düsseldorf C6 47 3 FTA Film- und Theater-Ausstattung GmbH Berlin zu C1.5 48 2 German Films – Service und Marketing GmbH München zu C6 49 4 Global Screen GmbH München zu C1.5 50 2, 3 Grimme Forschungskolleg gGmbH Köln zu C10 51 1, 2 Grimme-Institut GmbH Marl C10, zu C6 52 5 HD Signs GmbH Grünwald zu C1.5 53 1 Institut für Rundfunktechnik GmbH München C12.3 54 2 internationale filmschule köln (ifs) gGmbh Köln zu C6 55 3 KFP Produktionsges. Verwaltungs GmbH München zu C1.5 56 1 KölnMusik Betriebs- und Servicegesellschaft mbH Köln C9 57 3 Media & Communication Systems (MCS) GmbH Sachs.-Anh. Magdeburg zu C1.5 58 3 Media & Communication Systems (MCS) GmbH Sachsen Dresden zu C1.5 59 4 Media City Atelier (MCA) Leipzig zu C1.5 60 2, 3 Medien Gründerzentrum NRW (ehem. AV Gründerzentrum) GmbH Köln zu C6, zu C10 61 2 Mediencluster NRW GmbH Köln zu C6 62 3 MFP Munich Film Partners GmbH Grünwald zu C1.5 63 3 MFP Munich Film Partners New Century GmbH Grünwald zu C1.5 64 3 Motion Picture Production GmbH Grünwald zu C1.5 65 3 Motion Works GmbH Halle zu C1.5 66 6 NOON-Filmtechnik, spol. s.r.o. Prag, Tsch zu C1.5 67 3 Ottonia Media GmbH Magdeburg zu C1.5 68 3 Produktionsgesellschaft Saar für elektronische Medien m.b.H. Saarbrücken zu C1.5 69 1 radio NRW GmbH Oberhausen C8 70 2 RC Release Company (ehem. webCOLONY) GmbH Köln C1.3 71 2 RMS Radio Marketing-Service Hamburg zu C8 72 3 Satel Fernseh- und Filmproduktions-GmbH Wien, A zu C1.5 73 3 Saxonia Entertainment GmbH Magdeburg zu C1.5 74 3 Saxonia Media Filmproduktionsgesellschaft mbH Leipzig zu C1.5 75 4 Set Logistics GmbH Grünwald zu C1.5 76 1 SportA Sportrechte- und Marketing-Agentur GmbH München C12.5 77 6 Vienna Cine & TV Services GmbH Wien, A zu C1.5 78 1 WDR Gebäudemanagement GmbH i.L. Köln C2 79 1, 2 WDR German Broadcasting Centre Brussels SPRL Brüssel, B C3, zu C1 80 2 WDR mediagroup dialog GmbH Köln C1.1 81 2 WDR mediagroup digital GmbH Köln C1.2 82 1 WDR mediagroup GmbH Köln C1

Stand: August 2016

ANHANG 139

Grad Erläuterung 1 direkte Beteiligung des WDR 2 mittelbare Beteiligung des WDR (Enkeltochter) 3 und höher Beteiligungen von mittelbaren Beteiligungen des WDR zu dpa Beteiligungsunternehmen der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH sind wegen der geringen Beteiligungsanteile für den WDR nicht aufgeführt

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Anhang 3: Organe der Beteiligungen ANHANG 3.1: GESCHÄFTSFÜHRUNGEN

NAME, VORNAME BETEILIGUNG KAPITEL ANMERKUNG Amsinck, Michael SportA C12.5 Becker, Dr. Udo radioNRW C8 bis 04.2015 Bellinghoven, Joachim WDR mg digital C1.2 Bergmann, Wolfgang ARTE D C12.2 Bilstein, Dr. Thomas GBCB C3 GMG i.L. C2 Liquidator seit 01.2016 Brinkmann, Jan-Uwe radioNRW C8 seit 04.2015 Cromm, Bernhard AS&S C1.7 Fikentscher, Dr. Adrian SportA C12.5 Franckenstein, Dr. Christian Bavaria Film C1.5 Gerlach, Amadeus DV C1.6 Gerlach, Dr. Frauke GI C10 Hanke, Dr. Stefan Medienakademie C12.1 Hawlat, Dr. Bernd DRA C12.4 Hufnagel, Anne AD C1.4 Illgner-Fehns, Dr. Klaus IRT C12.3 Jander, Dirk DFP C7 seit dem Jahr 2014 Jöster, Klaus-Dieter GMG i.L. C2 Liquidator bis 12.2015 Kreisel, Markus WDR mg digital C1.2 Langevoort, Louwrens KölnMusik C9 Latzel, Peter-Michael ARTE D C12.2 Loeb, Michael WDR mg C1 Lux, Stefan DEGETO C1.8 bis 06.2015 Mahn, Matthias dpa C12.6 Meyer, Hermann ERTICO C11 Müller, Petra Filmstiftung C6 Podang, Christiane WDR mg dialog C1.1 Radix, Michael CIVIS C4 Rohnke, Achim Bavaria Film C1.5 Schmidt, Andreas dpa C12.6 Schneider, Gerhard DEGETO C1.8 seit 04.2016 Schneiderbanger, Elke AS&S C1.7 Segbers, Michael dpa C12.6 Stahlschmidt, Wieland DRW i.L. C5 Liquidator Strobl, Christine DEGETO C1.8 Thölen, Sven radioNRW C8 seit 04.2015 Vandré, Heinz-Ingo RC C1.3

Stand: August 2016

ANHANG 141

ANHANG 3.2: WDR-VERTRETER

NAME FUNKTION BETEILIGUNG ORGAN POSITION Buhrow, Tom WDR Intendant ARTE D Gesellschafterversammlung ARTE G.E.I.E. Mitgliederversammlung Bavaria Film Aufsichtsrat Vorsitz Bavaria FS-Prod. Aufsichtsrat Vorsitz Bavaria Studios Aufsichtsrat CIVIS Kuratorium DEGETO Aufsichtsrat DFP Gesellschafterversammlung Filmstiftung Gesellschafterversammlung GMG i.L. Gesellschafterversammlung SportA Aufsichtsrat Gesellschafterversammlung WDR mg Aufsichtsrat Gesellschafterversammlung Michel, Eva-Maria WDR Justiziarin und Bavaria Film Aufsichtsrat stv. Intendantin CIVIS Gesellschafterversammlung Vorsitz Filmstiftung Aufsichtsrat stv. Vorsitz radioNRW Aufsichtsrat Gesellschafterversammlung WDR mg Aufsichtsrat beratend Schönenborn, Jörg WDR Fernsehdirektor Bavaria FS-Prod. Aufsichtsrat DFP Beirat Vorsitz Filmstiftung Aufsichtsrat Schmitz, Wolfgang ehem. WDR Hörfunkdirektor KölnMusik Aufsichtsrat stv. Vorsitz Vernau, Dr. Katrin WDR Verwaltungsdirektorin KölnMusik Gesellschafterversammlung WDR mg Aufsichtsrat Wagner, Wolfgang WDR Direktor DPT IRT Gesellschafterversammlung Medienakademie Verwaltungsrat Gesellschafterversammlung Bochenek, Klaus WDR Hörfunk PG Nachrichten dpa Gesellschafterversammlung Henke, Prof. Gebhard WDR Leitung PB III Fernsehfilm, Filmstiftung Filmförderausschuss Kino und Serie Wildemann, Dr. Carsten WDR Leiter HA Gebäudewirt- GBCB Gesellschafterversammlung schaft Krüßel, Michael WDR Leiter HA Finanzen GBCB Gesellschafterversammlung GMG i.L. Aufsichtsrat Kremin, Matthias WDR Leitung PB II - Kultur und Filmstiftung Filmförderausschuss stv. Vorsitz Wissenschaft FS Mikich, Sonia Seymour Chefredakteurin PB I CIVIS Programmbeirat Quecke, Florian Programmbereichsleiter WDR 5 DRA Verwaltungsrat Schwertzel, Dr. Uwe WDR Leiter Zentrale Betriebswirt- DRW i.L. Gesellschafterversammlung schaft

142

NAME FUNKTION BETEILIGUNG ORGAN POSITION Teichmann, Jona WDR Leiterin Programmbereich CIVIS Programmbeirat Vorsitz Landesprog. HF Timmermann, Ulrich WDR Verbindungsbüro des Inten- GI Gesellschafterversammlung danten GI Aufsichtsrat Wagner, Patrick WDR Leiter Aus- u. Fortbildungs- Medienakademie Akademiebeirat redaktion Zambonini, Dr. Gualtiero WDR Integrationsbeauftragter CIVIS Programmbeirat Ehrenmitglied

WDR Verwaltungsrat

Hegemann, Lothar Mitglied Verwaltungsrat WDR mg Aufsichtsrat Jörder, Dr. Ludwig Vorsitzender Verwaltungsrat WDR mg Aufsichtsrat stv. Vorsitz Kroemer, Michael Mitglied Verwaltungsrat Bavaria Film Aufsichtsrat WDR mg Aufsichtsrat beratend Probst, Walter stv. Vorsitzender Verwaltungsrat GMG i.L. Aufsichtsrat Schare, Claudia Mitglied Verwaltungsrat WDR mg Aufsichtsrat

WDR Rundfunkrat

Gaßdorf, Dr. Dagmar Mitglied Rundfunkrat WDR mg Aufsichtsrat Hieronymi, Ruth Vorsitzende Rundfunkrat WDR mg Aufsichtsrat Horký, Dieter Mitglied Rundfunkrat Filmstiftung Aufsichtsrat Kah, Volkmar Mitglied Rundfunkrat radioNRW Aufsichtsrat Kemper, Heinrich Mitglied Rundfunkrat GMG i.L. Aufsichtsrat Vorsitz WDR mg Aufsichtsrat Laraki, Adil Mitglied Rundfunkrat Filmstiftung Aufsichtsrat Lemmer, Ruth Mitglied Rundfunkrat WDR mg Aufsichtsrat Lohmann, Prof. Dr. Werner Mitglied Rundfunkrat ARTE D Programmbeirat WDR mg Aufsichtsrat Rudolph, Prof. Dr. Karsten stv. Vorsitzender Rundfunkrat WDR mg Aufsichtsrat Wixforth, Friedhelm stv. Vorsitzender Rundfunkrat Bavaria Film Aufsichtsrat WDR mg Aufsichtsrat Vorsitz

Geschäftsführer von WDR Töchtern

Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg AS&S Gesellschafterversammlung Fachbeirat AD Fachbeirat Bavaria Film Gesellschafterversammlung

ANHANG 143

NAME FUNKTION BETEILIGUNG ORGAN POSITION Loeb, Michael Geschäftsführer WDR mg AD Gesellschafterversammlung DV Gesellschafterversammlung DEGETO Gesellschafterversammlung GBCB Gesellschafterversammlung RC Release Comp. Gesellschafterversammlung WDR mg dialog Gesellschafterversammlung WDR mg digital Gesellschafterversammlung

Stand: August 2016

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ANHANG 3.3: AUFSICHTS- UND VERWALTUNGSRÄTE

KAP. GESELLSCHAFT NAME FUNKTION POSITION ENTSANDT VON C1 WDR mg Buhrow, Tom WDR Intendant WDR C1 WDR mg Gaßdorf, Dr. Dagmar Mitglied Rundfunkrat WDR C1 WDR mg Hegemann, Lothar WDR Verwaltungsrat WDR C1 WDR mg Hieronymi, Ruth WDR Rundfunkrat (Vorsitz) WDR C1 WDR mg Jörder, Dr. Ludwig WDR Verwaltungsrat (Vorsitz) stv. Vorsitz WDR C1 WDR mg Kemper, Heinrich Mitglied Rundfunkrat WDR C1 WDR mg Kroemer, Michael WDR Verwaltungsrat beratend WDR C1 WDR mg Lemmer, Ruth WDR Rundfunkrat WDR C1 WDR mg Lohmann, Prof. Dr. Werner WDR Rundfunkrat WDR C1 WDR mg Michel, Eva-Maria WDR Justiziarin und stv. Intendantin beratend WDR C1 WDR mg Rudolph, Prof. Dr. Karsten WDR Rundfunkrat (stv. Vorsitz) WDR C1 WDR mg Schare, Claudia WDR Verwaltungsrat WDR C1 WDR mg Vernau, Dr. Katrin WDR Verwaltungsdirektorin WDR C1 WDR mg Wixforth, Friedhelm WDR Rundfunkrat (stv. Vorsitz) Vorsitz WDR C1.1 WDR mg dialog kein AR, wird über AR der WDR mg mitgesteuert C1.2 WDR mg digital kein AR, wird über AR der WDR mg mitgesteuert C1.3 RC kein AR, wird über AR der WDR mg mitgesteuert C1.4 Autentic Distribution kein AR C1.5 Bavaria Film Beierl, Dr. Otto Vorstandsmitglied LfA Förderbank 2. stv. Vorsitz LfA C1.5 Bavaria Film Boudgoust, Peter SWR Intendant 1. stv. Vorsitz SWR/SWR Media Services C1.5 Bavaria Film Brem, Simone Sachbearbeiterin Controlling AN-Vertreter C1.5 Bavaria Film Buhrow, Tom WDR Intendant Vorsitz WDR/ WDR mediagroup C1.5 Bavaria Film Gerhold, Dr. Karl MDR Verwaltungsrat MDR/DREFA C1.5 Bavaria Film Hölzl, Walter Leiter Aus- und Weiterbildung AN-Vertreter C1.5 Bavaria Film Karakaya, Kadir After Sales & Label Manager AN-Vertreter C1.5 Bavaria Film Klinger, Dr. Heinz BR Rundfunkrat (stv. Vorsitz) BR/Bavaria Film- kunst C1.5 Bavaria Film Kroemer, Michael WDR Verwaltungsrat WDR/ WDR mediagroup C1.5 Bavaria Film Michel, Eva-Maria WDR Justiziarin und stv. Intendantin WDR/ WDR mediagroup C1.5 Bavaria Film Spitzer, Alfred Leiter der Werksfeuerwehr AN-Vertreter C1.5 Bavaria Film Stechl, Hans Albert SWR Verwaltungsrat (Vorsitz) SWR/SWR Media Services C1.5 Bavaria Film Stolle, Albrecht Vorstandsmitglied LfA Förderbank LfA C1.5 Bavaria Film Tisler, Herbert Kunststofftechniker / Betriebsrats- AN-Vertreter vorsitz C1.5 Bavaria Film Wankum, Andreas Datenschutzbeauftragter / Sicher- AN-Vertreter heitsing.

ANHANG 145

KAP. GESELLSCHAFT NAME FUNKTION POSITION ENTSANDT VON C1.5 Bavaria Film Wilhelm, Ulrich BR Intendant BR/Bavaria Film- kunst C1.5 Bavaria Film Wille, Prof. Dr. Karola MDR Intendantin MDR/DREFA C1.5 Bavaria Film Wixforth, Friedhelm WDR Rundfunkrat (stv. Vorsitz) WDR/ WDR mediagroup C1.6 DV kein AR C1.7 AS&S kein AR C1.8 Degeto Buhrow, Tom WDR Intendant WDR/ WDR mediagroup C1.8 Degeto Boudgoust, Peter SWR Intendant SWR C1.8 Degeto Frenzel, Dr. Albrecht BR Verwaltungsdirektor BR C1.8 Degeto Herres, Volker Programmdirektor Erstes Deutsches ARD Fernsehen C 1.8 Degeto Krupp, Manfred HR Intendant HR werbung GmbH C1.8 Degeto Marmor, Lutz NDR Intendant NDR/NDR Media C1.8 Degeto Nickelsen, Brigitta Radio Bremen Direktorin Radio Bremen C1.8 Degeto Radeck, Bernd Saarländischer Rundfunk Justiziar SR/Werbefunk Saar C1.8 Degeto Reim, Dagmar RBB Intendantin Vorsitz RBB C1.8 Degeto Wille, Prof. Dr. Karola MDR Intendantin MDR C2 GMG i.L. Kemper, Heinrich WDR Rundfunkrat WDR C2 GMG i.L. Krüßel, Michael WDR Leiter HA Finanzen WDR C2 GMG i.L. Probst, Walter WDR Verwaltungsrat (stv. Vorsitz) WDR C3 GBCB kein AR C4 CIVIS kein AR C5 DRW i.L. kein AR C6 Filmstiftung Eumann, Dr. Marc Jan Staatssekretär für Bundesangele- Land NRW genheiten, Europa und Medien des Landes NRW C6 Filmstiftung Graf, Jörg RTL Leiter Produktionsmanagement RTL C6 Filmstiftung Hock, Gudrun Geschäftsführerin Düsseldorf Con- Land NRW gress Sport & Event GmbH C6 Filmstiftung Horký, Dieter WDR Rundfunkrat WDR C6 Filmstiftung Laraki, Adil WDR Rundfunkrat WDR C6 Filmstiftung Michel, Eva-Maria WDR Justiziarin und stv. Intendantin stv. Vorsitz WDR C6 Filmstiftung Neuendorf, Bernd Staatssekretär im Ministerium Fami- Land NRW lie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport C6 Filmstiftung Schönenborn, Jörg WDR Fernsehdirektor WDR C6 Filmstiftung Schwaderlapp, Prof. Dr. Werner Vorsitzender der Medienkommis- Vorsitz LfM sion C6 Filmstiftung Weber, Peter ZDF Justitiar ZDF C7 DFP kein AR C8 radio NRW Hundhausen, Werner Pressefunk NRW Vorsitz Pressefunk NRW C8 radio NRW Kaeller, Wolfgang Pressefunk NRW Pressefunk NRW C8 radio NRW Kah, Volkmar WDR Rundfunkrat WDR C8 radio NRW Kock, Fritz-Joachim Unternehmensberater Verb. lokaler Rundf. C8 radio NRW Michel, Eva-Maria WDR Justiziarin und stv. Intendantin WDR

146

KAP. GESELLSCHAFT NAME FUNKTION POSITION ENTSANDT VON C8 radio NRW Weske, Hans-Jürgen Pressefunk NRW Pressefunk NRW C8 radio NRW Zimmer, Gert RTL Radio Deutschland RTL C9 KölnMusik Elster, Dr. Ralph Mitglied des Rates der Stadt Köln Stadt Köln C9 KölnMusik Laugwitz-Aulbach, Susanne Kulturdezernentin der Stadt Köln Vorsitz Stadt Köln C9 KölnMusik Ropertz, Manfred Stv. Amtsleiter der Kämmerei der Stadt Köln Stadt Köln C9 KölnMusik Schäfer, Prof. Klaus Staatssekretär a.D. stv. Vorsitz Stadt Köln C9 KölnMusik Schmitz, Wolfgang ehem. WDR Hörfunkdirektor stv. Vorsitz WDR C9 KölnMusik Stahlhofen, Gisela Mitglied des Rates der Stadt Köln Stadt Köln C9 KölnMusik von Bülow, Brigitta Mitglied des Rates der Stadt Köln Stadt Köln C10 GI Aengenvoort, Ulrich Verbandsdirektor Deutscher VHS- DVV Verband C10 GI Appelhoff, Mechthild Landesanstalt für Medien, NRW LfM C10 GI Arndt, Werner Bürgermeister der Stadt Marl stv. Vorsitz Stadt Marl C10 GI Elschot, Reinhold ZDF-Hauptredaktionsleiter Fernseh- ZDF spiel / Stv. Programmdirektor C10 GI Eumann, Dr. Marc Jan Staatssekretär für Bundesangele- Land NRW genheiten, Europa und Medien des Landes NRW C10 GI Gapski, Dr. Harald Grimme-Institut GmbH AN-Vertreter C10 GI Riffi, Aycha Grimme-Institut GmbH AN-Vertreter C10 GI Schmale, Clemens Leiter Volkshochschule Waltrop Volkshochschule Waltrop C10 GI Schönenborn, Jörg WDR Fernsehdirektor Vorsitz Film- und Medien- stiftung C10 GI Steinweg, Wolf Rechtsanwalt DVV C10 GI Timmermann, Ulrich WDR Verbindungsbüro des Inten- WDR danten C11 ERTICO Amditis, Angelos Research Director, Member of the ICCS Board of Directors C11 ERTICO Bangsgaard, Jacob Director General Region 1 FIA C11 ERTICO Blythe, Phil Profesor ITS, Director Transport Op- Newcastle Univer- erations Research Group sity C11 ERTICO de Estevan-Ubeda, Natalia Head of International ITS Policy & Transport of London Strategy C11 ERTICO de Wijs, Cees CEO Vorsitz SWARCO C11 ERTICO Foltin, Wolfgang Director of DENSO Europe DENSO Info&Safety Engineering Division C11 ERTICO Försterling, Dr. Frank Sales&Portfolio Innovations, Interior Continental Corpra- Electronic Solutions tion C11 ERTICO Harris, Richard Director Communications & Marke- Xerox ting C11 ERTICO Isaksson, Olle Head of Strategy & Society Ericsson AB C11 ERTICO Jonnaert, Erik Secretary General ACEA C11 ERTICO Nadal, Miquel Foundation Director RACC C11 ERTICO Rousseau, Christian Executive Expert Leader for Mobility Renault & Transport Systems C11 ERTICO Russ, Martin Managing Director AustriaTech

ANHANG 147

KAP. GESELLSCHAFT NAME FUNKTION POSITION ENTSANDT VON C11 ERTICO Rytkönen, Mika Director, Head of Business Develop- HERE ment C11 ERTICO Sanchez, Francisco Electronics & ITS Director CTAG C11 ERTICO Schierhackl, Klaus CEO ASFINAG C11 ERTICO Svensson, Joakim Manager Service Technologies Volvo

C11 ERTICO Tofting, Svend Head of the ITS Sector North Denmark Re- gion C11 ERTICO Tzanidaki, Dr. Johanna Des- Director International Traffic Foun- TomTom poina dation C11 ERTICO van der Wel, Jan CEO Technolution C11 ERTICO Visser, Marcel Global Account Manager Gemalto C12.1 Medienakademie Büttner, Jan SWR Verwaltungsdirektor Vorsitz SWR C12.1 Medienakademie Knuth, Joachim NDR Programmdirektor Hörfunk NDR C12.1 Medienakademie Müller, Karin ZDF Redaktion / Neue Medien ZDF C12.1 Medienakademie Wagner, Wolfgang WDR Direktor Produktion & Technik WDR C12.1 Medienakademie Wichert, Gregor ZDF stv. Justiziar stv. Vorsitz ZDF C12.2 ARTE kein AR C12.3 IRT kein AR C12.4 DRA Binder, Dr. Reinhart Direktor Recht und Unternehmens- stv. Vorsitz RBB entwicklung C12.4 DRA Grasmück, Martin Leiter der Intendanz SR C12.4 DRA Hoffmann, Dr. Johannes Leiter der Intendanz DW C12.4 DRA Krupp, Manfred HR Intendant Vorsitz HR C12.4 DRA Leistner, Birgit Leiterin des Presse- und Verwal- MDR tungsarchivs C12.4 DRA Linke, Dr. Daniel Hauptabteilung NDR Fernsehen NDR und Koordination des Norddeut- schen Rundfunks C12.4 DRA Metzger, Jan RB Intendant RB C12.4 DRA Quecke, Florian Programmbereichsleiter WDR 5 WDR C12.4 DRA Schillmann, Claus Geschäftsführer SWR Media Services C12.4 DRA Tief, Rainer Leiter HA Multimedia Services und BR Programmverwaltung C12.4 DRA Voigtländer, Roswitha Sendeleitung und Produktion Dradio C12.5 SportA Bellut, Dr. Thomas ZDF Intendant stv. Vorsitz ZDF C12.5 SportA Boudgoust, Peter SWR Intendant SWR C12.5 SportA Brieden, Karin Verwaltungsdirektorin ZDF ZDF C12.5 SportA Buhrow, Tom WDR Intendant WDR C12.5 SportA Frey, Dr. Peter ZDF Chefredakteur ZDF C12.5 SportA Herres, Volker Programmdirektor Erstes Deutsches ARD Fernsehen C12.5 SportA Weber, Peter ZDF Justitiar ZDF C12.5 SportA Wilhelm, Ulrich BR Intendant Vorsitz BR C12.6 dpa Arnold, Dr. Karl Hans Vorsitzender der Geschäftsführung Rheinisch-Bergische Verlags GmbH

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KAP. GESELLSCHAFT NAME FUNKTION POSITION ENTSANDT VON C12.6 dpa Brandstätter, David GF Mainpresse Zeitungsverlagsge- Vorsitz Main-Post sellschaft C12.6 dpa Düffert, Thomas Vorsitzender der Geschäftsführung Verlagsgesellschaft Madsack C12.6 dpa Fischer, Dr. Laurent Geschäftsführender Verleger Nord- stv. Vorsitz Nordb. Kurier bayrische Kurier C12.6 dpa Frey, Dr. Peter ZDF Chefredakteur ZDF C12.6 dpa Hillmoth, Hans-Dieter GF & Programmdirektor FFH Radio/Tele FFH C12.6 dpa Homrighausen, Hans Geschäftsführer Frankfurter Socie- Societät GmbH täts-Druckerei C12.6 dpa Knuth, Joachim NDR Programmdirektor Hörfunk NDR C12.6 dpa Kolschen, Dr. Stephan Verlagsleiter Wilhelmshavener Zeitung C12.6 dpa Lehari, Valdo jr. Geschäftsführer stv. Vorsitz Reutlinger General- Anzeiger C12.6 dpa Paesler, Dr. Holger Geschäftsführer Schriftführer Ebner Pressegesell- schaft C12.6 dpa Rossmann, Dr. Torsten Geschäftsführer N24 C12.6 dpa Röthemeier, Karlheinz ehem. Geschäftsführer Ehrenvorsit- Verlagsgruppe zender Rhein-Main C12.6 dpa Schöningh, Daniel Geschäftsführer Münchner Zeitungs- Verlag C12.6 dpa Twardy, Achim ehem. Mitglied des Vorstandes Gruner + Jahr

Stand: August 2016

ANHANG 149

Anhang 4: Gesellschafterstruktur Die folgende Tabelle verdeutlicht, welche Gesellschafter als Partner an den in diesem Bericht beschriebenen Beteiligungsunterneh- men beteiligt sind. Die Spalten sind nach der Anzahl der gemeinsamen Beteiligungen bzw. nach der Höhe des übernommenen Stammkapitalanteils sortiert. Die folgenden Unternehmen/Institutionen sind an mehr als einem Beteiligungsunternehmen des WDR mitbeteiligt:

T€ / % 1 2 3 4 5 6 7 8 STAMM- RECHN. ANDERE LAND NR. KAP. UNT. KAPITAL ANTEIL ZDF LRA GES. RTL DRADIO DW NRW LFM 1 C1 WDRmg 6.500 100,00% 2 C2 GMG i.L. 2.000 100,00% 3 C3 GBCB 10.600 95,00% 4 C4 CIVIS 25 58,00% 5 C5 DRW i.L. 50 50,00% 6 C6 Filmstiftung 26 40,00% 10,0% 10,0% 35,0% 5,0% 7 C7 DFP 28 25,00% 25,0% 25,0% 8 C8 radio NRW 5.200 24,90% 9 C12.1 Medienakademie 100 16,80% 12,0% 63,1% 2,5% 5,7% 10 C12.2 ARTE 256 11,00% 50,0% 39,0% 11 C9 KölnMusik 285 10,07% 12 C10 GI 200 10,00% 10,0% 10,0% 10,0% 13 C12.3 IRT 140 9,29% 9,3% 58,6% 5,7% 5,7% 14 C12.4 DRA 36 7,14% 71,4% 14,3% 7,1% 15 C12.5 SportA 540 5,56% 50,0% 44,4% 16 C12.6 dpa 15.599 1,84% 3,9% 6,0% 0,5% 17 C11 ERTICO 66 0,91% T€ 41.650 20.349 1.059 1.438 81 16 16 29 21 Anzahl 17 8 6 3 3 3 2 2 Anteil 48,86% 2,5% 3,5% 0,2% 0,0% 0,0% 0,1% 0,1%

Die drittletzte Zeile weist das rechnerische anteilige Stammkapital83 der mitbeteiligten Unternehmen, die vorletzte Zeile die Zahl der gemeinsamen Beteiligungen sowie die letzte Zeile nachrichtlich den Anteil der Unternehmen am summierten Stammkapital der Be- teiligungsunternehmen des WDR aus. Die Darstellung ist durch das vergleichsweise hohe Stammkapital der dpa und der GBCB ver- zerrt.

Es wird deutlich, dass sich der WDR die meisten Beteiligungen mit anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ZDF, LRA, DRadio und DW) teilt. Daneben existieren gemeinsame Beteiligungen mit öffentlichen Institutionen wie der Landesanstalt für Me- dien oder dem Land Nordrhein-Westfalen und dem privaten Rundfunkunternehmen RTL.

Der Vollständigkeit halber zeigt die zweite Tabelle84 die Unternehmen, die jeweils eine gemeinsame Beteiligung mit dem WDR auf- weisen. Ausgewiesen sind nur verbundene Unternehmen oder Unternehmen mit einem Kapitalanteil ab 10%. Der Rest ist unter »Sonstige« zusammengefasst.

83 Das Stammkapital ist nicht identisch mit der Summe der Buchwerte der WDR-Beteiligungen gemäß Abschnitt A4. Die Buchwerte des WDR enthalten einerseits auch Kapitalrücklagenanteile (z.B. WDR mg digital), andererseits werden bei Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln keine Zuschreibungen in der Vermögensrechnung vorgenommen. 84 Die zweite Tabelle wurde aus Gründen der Lesbarkeit in zwei Teile geteilt. Die in der letzten Spalte ausgewiesene Summe bezieht sich auf alle Tabellen.

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T€ / % 1 9 10 11 12 13 14 15 STAMM- RECHN. PRESSE- RTL WDR STADT RADIO VHS- MEDIA NR. KAP. UNT. KAPITAL ANTEIL FUNK RADIO MG KÖLN NRW VERB. BROADC. 1 C1 WDRmg 6.500 100,00% 2 C2 GMG i.L. 2.000 100,00% 3 C3 GBCB 10.600 95,00% 5,0% 4 C4 CIVIS 25 58,00% 5 C5 DRW i.L. 50 50,00% 50,0% 6 C6 Filmstiftung 26 40,00% 7 C7 DFP 28 25,00% 8 C8 radio NRW 5.200 24,90% 59,0% 16,1% 9 C12.1 Medienakademie 100 16,80% 10 C12.2 ARTE 256 11,00% 11 C9 KölnMusik 285 10,07% 89,9% 12 C10 GI 200 10,00% 40,0% 13 C12.3 IRT 140 9,29% 14 C12.4 DRA 36 7,14% 15 C12.5 SportA 540 5,56% 16 C12.6 dpa 15.599 1,84% 0,1% 17 C11 ERTICO 66 0,91% T€ 41.650 20.349 3.068 837 530 256 14 80 25 Anzahl 17 1 1 1 1 1 1 1 Anteil 48,86% 7,4% 2,0% 1,3% 0,6% 0,0% 0,2% 0,1%

ANHANG 151

T€ / % 1 16 17 18 19 20 S STAMM- RECHN. STADT FILM- FREUD. PRO7 SONSTIGE NR. KAP. UNT. KAPITAL ANTEIL MARL STIFTUNG B.STIFT. SAT. 1 < 10 % GESAMT 1 C1 WDRmg 6.500 100,00% 100,0% 2 C2 GMG i.L. 2.000 100,00% 100,0% 3 C3 GBCB 10.600 95,00% 100,0% 4 C4 CIVIS 25 58,00% 42,0% 100,0% 5 C5 DRW i.L. 50 50,00% 100,0% 6 C6 Filmstiftung 26 40,00% 100,0% 7 C7 DFP 28 25,00% 25,0% 100,0% 8 C8 radio NRW 5.200 24,90% 100,0% 9 C12.1 Medienakademie 100 16,80% 100,0% 10 C12.2 ARTE 256 11,00% 100,0% 11 C9 KölnMusik 285 10,07% 100,0% 12 C10 GI 200 10,00% 10,0% 10,0% 100,0% 13 C12.3 IRT 140 9,29% 11,4% 100,0% 14 C12.4 DRA 36 7,14% 100,0% 15 C12.5 SportA 540 5,56% 100,0% 16 C12.6 dpa 15.599 1,84% 87,8% 100,0% 17 C11 ERTICO 66 0,91% 99,1% 100,0% T€ 41.650 20.349 20 20 11 7 13.777 41.655 Anzahl 17 1 1 1 1 3 Anteil 48,86% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 33,1% 100,0%

Stand: August 2016

152

Anhang 5: Kriterienkatalog zur Prüfung von Beteiligungen ANHANG 5.1: KRITERIENKATALOG BETEILIGUNGEN

Anhand eines Kriterienkatalogs sollen zukünftig sowohl etwaige Neugründungen als auch bestehende Beteiligungen einer kritischen Überprüfung unterzogen werden. Im Vordergrund steht dabei die Vereinbarkeit des jeweiligen Unternehmensgegenstandes mit dem Rundfunkauftrag.

Einzelne Kriterien basieren auf einem eher restriktiven Verständnis gesetzlicher Vorgaben und enthalten darüber hinaus zusätzliche Maßgaben in Gestalt entsprechender Selbstbeschränkungen. Diese Kriterien sind insoweit nicht zwingend additiv zu sehen, sondern erlauben einen gewissen Spielraum der Gewichtung. Letztlich ist stets eine Gesamtschau und -beurteilung geboten.

I. Rechtliche Rahmenbedingungen 1. Verfassungsrecht Die kommerzielle Tätigkeit des WDR fällt in den sachlichen Schutzbereich des Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG soweit sie eine Voraussetzung der Berichterstattung durch Rundfunk ist oder vom Gesetzgeber in zulässiger Weise als Finanzierungsquelle eröffnet wurde und dar- über mittelbar die Funktionsfähigkeit sichert.

ln Folge der Entscheidung der Europäischen Kommission vom 24.04.2007 im so genannten VPRT-Verfahren85 wurden der Rundfunk- staatsvertrag und das WDR-Gesetz in einer für Beteiligungen der Rundfunkanstalten maßgeblichen Weise verändert. § 44b WDR-G (§ 16a RStV) stellt nunmehr ausdrücklich fest, dass der WDR berechtigt ist, kommerzielle Tätigkeiten auszuüben. Ferner werden diese Tätigkeiten definiert und gleichzeitig Beispiele aufgeführt. Dabei wird der in der Wissenschaft geprägte Begriff der »Randnutzung« in eine gesetzliche Regelung zu den kommerziellen Betätigungsmöglichkeiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks überführt.

Kommerzielle Betätigungsmöglichkeiten als Finanzierungsquelle sind aber weiterhin an die verfassungsrechtlichen Vorgaben ausge- staltende Gesetzgebung gebunden.

Die durch den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag eingeführten und mit 2009 erfolgten Novellierung im WDR-Gesetz eingeführten gesetzlichen Regelungen für die kommerziellen Tätigkeiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ändern nichts an dem bisherigen restriktiven Beteiligungsverständnis des WDR.

Aus Sicht des WDR gilt es insbesondere weiterhin abzuwägen, inwieweit die Eröffnung kommerzieller Betätigungsmöglichkeit als Finanzierungsquelle der Sicherung freier öffentlicher Meinungsbildung dient. Kommerzielle Beteiligungen dürfen die verfassungs- rechtlich aufgegebene Auftragserfüllung nicht gefährden.

2. Einfach-gesetzliche Ebene Eine Ausgestaltung auf einfachgesetzlicher Ebene hat in den §§ 45 ff. i.V.m. § 3 Abs. 10,11 und Abs. 12 WDR-G Niederschlag gefunden.

Darin sollen die miteinander in Spannung stehenden Elemente zu einem angemessenen Ausgleich gebracht werden. Vorteile wie Ge- fahren der Beteiligungen haben verfassungsrechtliche Bezugspunkte: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist zur Erfüllung des Pro- grammauftrags, zu einem hohen Qualitätsniveau und zu (Programm-)lnnovationen und entsprechend seiner Primärfinanzierung aus öffentlichen Geldern zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet. Die Anforderungen an die Beteiligungen müssen die gebotene Flexibilität eröffnen und zugleich die spezifische Verantwortung sichern. Je stärker die Einflussnahme der Beteiligung auf das Programm ist, desto stärkere Steuerungsmöglichkeiten der Rundfunkanstalten sind erforderlich.

Umgekehrt gilt entsprechend: Je geringer die Einflussnahme auf das Programm desto eher genügt eine (bloße) Sicherung gegen Miss- brauch, also vor allem gegen eine Entkopplung vom Funktionsbereich der Rundfunkanstalten.86 Ungeachtet dessen, dass sämtliche der gesetzlich normierten Voraussetzungen vorliegen müssen, um überhaupt eine Beteiligung eingehen zu können, lassen sich die einzelnen Voraussetzungen unter systematischen Gesichtspunkten in zwei Gruppen aufteilen: So beziehen sich die in § 45 Abs. 1 (Ziff. 1-3) WDR-G genannten Voraussetzungen auf das »Ob« (»An einem Unternehmen (...) darf sich der WDR beteiligen, wenn dies zu seinen gesetzlichen Aufgaben gehört, das Unternehmen die Rechtsform einer juristischen Person besitzt, die Satzung des Unternehmens einen Aufsichtsrat oder ein entsprechendes Organ vorsieht.«).

Demgegenüber beziehen sich die in § 45 Abs. 2 bis 4 § 45a und § 45b WDR-G genannten Voraussetzungen (Sicherstellung einer ange- messen Interessenvertretung, Beteiligungscontrolling, Beteiligungsbericht, Prüfung durch den Landesrechnungshof, Kontrolle der kommerziellen Tätigkeiten) eher auf das »Wie« einer Beteiligung (vgl. § 45 Abs. 2 WDR-G: »An einem Unternehmen, das einen ge- werblichen oder sonstigen wirtschaftlichen Zweck zum Gegenstand hat, darf sich der WDR unmittelbar oder mittelbar beteiligen, wenn (…)«).

85 Entscheidung der Europäischen Kommission vom 24.04.2007 im Verfahren E3/2005, Die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland. 86 Eifert in Hahn/Vesting. Beck’scher Kommentar zum Rundfunkrecht. 3. Auflage (März 2012), § 16b RStV, Rn. 10 ff.

ANHANG 153

II. Kriterien 1. Unternehmensgegenstand Gem. § 45 Abs. 1 Ziff. 1 WDR-G hat der Unternehmensgegenstand der Beteiligung im sachlichen Zusammenhang mit den gesetzlichen Aufgaben des WDR zu stehen. Diese werden insoweit gem. § 3 Abs. 10, 11 und 12 WDR-G näher definiert. Für eine Beteiligung in Frage kommt ein Unternehmen danach dann, wenn es entweder um die Herstellung und wirtschaftliche Verwertung von Rundfunkprodukti- onen oder um die Veranstaltung und Verbreitung von Programmen geht. Bei der Interpretation der normierten Begriffe sind stets die verfassungsrechtlichen Ausführungen, insbesondere zur Programmautonomie, zum überwiegenden Programmbezug und zum Aus- schluss einer vorrangig kommerziellen Zielsetzung (s.o. I.), zu berücksichtigen.

Darüber hinaus führt § 44b Abs. 1 WDR-Gesetz beispielhaft Werbung, Sponsoring, Verwertungsaktivitäten, Merchandising, Produktion für Dritte und die Vermietung von Senderstandorten als erlaubte Tätigkeiten kommerzieller Art an.

Nach § 44b Abs. 2 WDR-G können vom Verwaltungsrat (§ 21 Abs. 3 WDR-G) neue kommerzielle Tätigkeitsbereiche des WDR vor ihrer Aufnahme genehmigt werden. Dem Rundfunkrat ist Gelegenheit zur Stellung zu geben. Die Prüfung umfasst die folgenden Punkte:

1. Die Beschreibung der Tätigkeit nach Art und Umfang, die die Einhaltung der marktkonformen Bedingungen begründet (Marktkonformität) einschließlich eines Fremdvergleichs, 2. Den Vergleich mit Angeboten privater Konkurrenten, 3. Vorgaben für eine getrennte Buchführung und 4. Vorgaben für eine effiziente Kontrolle.

Die 100%-Tochter des WDR, die WDR mediagroup GmbH (WDR mg), hält dem Maßstab der §§ 45 Abs. 1 Ziffer 1 WDR-Gesetz i.V.m. § 3 Abs. 10,11 und 12 WDR-Gesetz stand.

Unternehmensgegenstand der WDR mg ist die Rundfunkwerbung, insbesondere die Beschaffung und Ausführung von Aufträgen für Werbesendungen im Rundfunk, die Erteilung von Produktionsaufträgen an Dritte sowie die Rundfunkversorgung im Sendegebiet des WDR zu verbessern und die Erfüllung der gemeinschaftlichen Aufgaben im deutschen Rundfunk insgesamt zu fördern (vgl. § 6 Sat- zung WDR mg).

Damit unterfällt der Unternehmensgegenstand der WDR mg sowohl § 3 Abs. 10 WDR-Gesetz (Herstellung/Verbreitung von Program- men) als auch § 44b Abs. 1 WDR-G (Werbung, Sponsoring, Verwertungsaktivitäten, Merchandising, Vermietung von Senderstandor- ten).

Vor dem o.g. Hintergrund regelmäßig zu überprüfen sind demgegenüber z.B. Auslandsbeteiligungen, jedenfalls dann, wenn diese der Erschließung eines ausländischen Marktes gelten, da sich der Versorgungsauftrag des WDR grundsätzlich auf das Inland bezieht und hierauf beschränkt ist (vgl. § 3 Abs. 2 und 6 WDR-G). Unzulässig sind jedenfalls Auslandsbeteiligungen, die zum Zwecke des Abbaus inländischer Arbeitsplätze eingegangen werden.

Eine Sonderkonstellation bildet die Art von Beteiligungen, an denen Landesrundfunkanstalten als Gesellschafter beteiligt sind und deren Unternehmensgegenstand einen deutlich regionalen Bezug zwar nicht zum WDR, aber zu einer der anderen Landesrundfunkan- stalten aufweist und Teil der Erfüllung des Rundfunkauftrages jener Landesrundfunkanstalt ist. Aufgrund des ARD-Verbundes wird hierin regelmäßig kein Problem gesehen. Ein erster Grenzfall wäre eine solche Beteiligung, an der der betreffende Gesellschafter, auf den sich der Unternehmensgegenstand maßgeblich bezieht, zwar eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ist, aber im Ausland ih- ren Sitz hat. Geht es hierbei beispielsweise bei einem französischen Gesellschafter darum, die Koproduktion zugunsten unmittelbar auch des WDR oder mittelbar im Verbund 3Sat oder ARTE zu fördern, so dürfte ein entsprechender Unternehmensgegenstand noch nicht automatisch Bedenken hervorrufen. Ein weiterer Grenzfall wäre eine solche Konstellation, bei der sich der Unternehmensgegen- stand zwar auf eine Landesrundfunkanstalt (oder allein auf das ZDF) bezieht, die Anstalt aber ihrerseits nicht Gesellschafterin der Beteiligung ist.

Außerordentlich kritisch zu hinterfragen ist eine Beteiligung, die der Veranstaltung von Business TV gewidmet ist, da sich dieses na- turgemäß nur an einen von vorneherein begrenzten Zuschauerkreis richtet und inhaltlich auf eine unternehmensbezogene Kommuni- kation angewiesen ist. Ebenso soll die Beteiligung an Produktionsgesellschaften, die zumindest überwiegend nicht für öffentlich- rechtliche Rundfunkanstalten, sondern für Dritte tätig sind, ausgeschlossen sein. Bedenklich schließlich sind Beteiligungen an privaten Rundfunkunternehmen (zum Sonderfall radio NRW GmbH s. sogleich), da die Erfüllung des spezifisch öffentlich-rechtlichen Rund- funkauftrages nahezu zwangsläufig mit den primär oder ausschließlich kommerziellen Interessen eines privaten Veranstalters kolli- diert.

Einen Sonderfall bildet die Beteiligung des WDR an der radio NRW GmbH. Diese war Gegenstand einer Entscheidung des Bundesver- fassungsgerichts (BVerfGE 83, 238 (304 ff.)) und hält danach den verfassungsrechtlichen Vorgaben stand. Demzufolge ist (zwar) eine strikte Trennung zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk nicht von Verfassung wegen zwingend geboten. Eine ent- sprechende Kooperation bedarf jedoch einer gesetzlichen Grundlage. Der Gesetzgeber hat hierbei insbesondere die Auftragserfüllung

154

seitens des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sicher zu stellen, also die Erfüllung der dienenden Funktion der individuellen und öffent- lichen Meinungsbildung durch den WDR. Selbst unter Berücksichtigung dieser Vorgabe erachtet das Bundesverfassungsgericht eine insoweit gemäß (damals § 3 Abs. 9 WDR-G, jetzt § 3 Abs. 10 Satz 1, Alt. 2 u. 3 i.V.m § 45 Abs. 1 i.V.m § 5 WDR-G) ermöglichte Koopera- tion nicht als »verfassungsrechtlich unproblematisch«.

Eine Gefahr sieht das Gericht insbesondere darin, dass die Träger eines entsprechenden Gemeinschaftsprogramms zum Teil sogar gegenläufigen Zielvorgaben verpflichtet sind.

Die öffentlich-rechtlichen Zweckbindungen dürfen jedoch durch die Kooperation nicht umgangen oder abgeschwächt werden. Der WDR darf daher von der gesetzlichen Befugnis insoweit nur Gebrauch machen, als sichergestellt ist, dass die für ihn geltenden Grundsätze unberührt bleiben.

Dies wiederum kann nur gesichert und überprüft werden, wenn die Mitwirkung des WDR in einem abgrenzbaren und ihm zurechen- baren Anteil an dem Gemeinschaftsprogramm besteht (Segmentierung des Programms durch entsprechende Abgrenzbarkeit und Zurechenbarkeit).

Die einschlägige Ermächtigungsgrundlage findet sich in § 5 Abs. 3 Landesmediengesetz NRW (ehemals § 6 Abs. 2 LRG NRW) und ist, dem Bundesverfassungsgericht zufolge, restriktiv auszulegen. Soweit dort lediglich eine Minderheitsbeteiligung des WDR vorgesehen ist, erachtet das Bundesverfassungsgericht dies als Spezialvorschrift, die insoweit die gemäß der Vorgabe des ehemaligen § 47 Abs. 2 Satz 1 WDR-G (heute nicht wortgleich aber materiellrechtlich inhaltsgleich geregelt in § 45 Abs. 2 Satz 1 WDR-G) sicherzustellende angemessene Interessenvertretung verdrängt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass - in Ermangelung einer entsprechenden lex spe- cialis - stets die allgemeine Vorgabe des § 45 Abs. 2 WDR-Gesetz zum Tragen kommt.

Vorsicht ist zudem gegenüber einer allzu weiten Formulierung bzw. Auslegung des vorgesehenen Unternehmensgegenstandes gebo- ten. Ausgeschlossen ist die Beteiligung an Unternehmen, deren Unternehmensgegenstand nur mittelbar den Vorgaben gerecht wird. Vor dem Hintergrund bedenklich – und daher regelmäßig zu vermeiden – sind insbesondere Satzungsformulierungen, wonach die entsprechende Beteiligung »Dienstleistungen aller Art« oder »alle Geschäfte« betreiben kann, die »geeignet« sind oder gar nur »er- scheinen«, den Gesellschaftszweck zu »fördern« und die sich »zu diesem Zweck« an anderen Gesellschaften beteiligen kann (zu letz- terem s. auch II. 5. lit. c)). Über die verfassungsrechtlichen und einfach-gesetzlichen Vorgaben hinaus zu berücksichtigen ist schließlich, ob sich eine Beteiligung medienpolitisch bzw. mit Blick auf die Akzeptanz der Rundfunkteilnehmer neutral, positiv oder negativ auszuwirken vermag.

Aus dem notwendigen Programmbezug folgt indes nicht, dass nicht auch Aufgaben aus dem Kernbereich des Rundfunkauftrages von einer Beteiligung wahrgenommen werden können. Dadurch darf sich der WDR aber nicht von seinen ihm obliegenden Bindungen verabschieden (keine »Flucht in das Privatrecht«!).

2. Wirtschaftliche Bedeutung, Marktkonformität/Transparenz Für die Beurteilung einer Beteiligung maßgeblich ist des Weiteren deren (unmittelbare oder mittelbare) i.w.S. wirtschaftliche Bedeu- tung für den WDR (Kostenersparnis, steuerliche Vorteile, Generierung erheblicher Einnahmen, Wettbewerbsvorteil, Know-How-Vor- sprung und ähnliche strategische Überlegungen, um letztlich die Gebührenzahler/innen bestmöglich zu schonen). Das Europäische Beihilferecht schreibt hier bereits vor, dass eine Beteiligung zumindest mittelfristig eine positive Rendite erwarten lassen können muss. Andernfalls würde nämlich, so der Maßstab gem. Art. 107 Abs. 1 AEUV (ehemals Art.86 Abs. 2 EG) und die ständige Entschei- dungspraxis der Europäischen Kommission und des EuGH, auch ein privater Investor eine entsprechende Beteiligung nicht eingehen.

In dem Zusammenhang sicher zu stellen ist des Weiteren, dass sämtliche Leistungs- und sonstigen Beziehungen zwischen dem WDR und den Töchtern sowie zwischen den Töchtern und deren Töchtern den – demnächst auch staatsvertraglich normierten – Vorgaben der Marktkonformität (einschließlich: Verhinderung von Quersubventionierung) und der Transparenz gerecht werden. Insoweit könnte beispielsweise die jeweilige Satzung auf einen etwaigen Verhaltenskodex Bezug nehmen.

Entsprechende Regelungen fanden im Nachgang zur VPRT-Entscheidung über die Neuregelungen im 12. Rundfunkänderungsstaats- vertrag §§ 16a ff RStV auch Eingang in die Neufassung des WDR-Gesetzes in der Fassung vom 05.07.2011. Insbesondere handelt es sich um die Regelungen des § 44b Abs. 2 WDR-G (Genehmigung eines neuen Tätigkeitsbereichs vor dessen Aufnahme), des § 45a WDR-G (Kontrolle der Beteiligung an Unternehmen) und des § 45b WDR-G (Kontrolle der kommerziellen Tätigkeiten) sowie des § 45 Abs. 5 WDR-G (keine Haftungsübernahme für kommerziell tätige Beteiligungsunternehmen durch den WDR).

3. Rechtsform Gem. § 45 Abs. 1 Ziff. 2 WDR-G kann sich der WDR lediglich an juristischen Personen beteiligen.

Dem Wortlaut nach scheiden damit von vornherein beispielsweise Beteiligungen in Gestalt einer GmbH & Co. KG aus, während die Beteiligung beispielsweise an einer Aktiengesellschaft insoweit unproblematisch ist.

ANHANG 155

Die teleologische Interpretation weist jedoch auf einerseits ein erweitertes und andererseits ein restriktiveres Verständnis hin. Erste- res gilt beispielsweise hinsichtlich einer GmbH & Co. KG, die von ihrer Rechtsform eine Personengesellschaft ist, aber von ihrer Haf- tungsbegrenzung und sonstigen Struktur weitgehend einer Kapitalgesellschaft gleichkommt. Da es vorliegend jedoch nicht allein um Haftungsfragen geht, sondern, insbesondere mit Blick auf § 45 Abs. 2 Satz 1 WDR-G, um die Sicherstellung einer angemessenen Inte- ressenvertretung (s. hierzu II. 5.), gilt eine einengende Auslegung vor allem hinsichtlich der Beteiligung an einer Aktiengesellschaft.

Bei einer Aktiengesellschaft ist (ungeachtet ob börsennotiert oder nicht) die Kompetenzverteilung zwischen den Organen Hauptver- sammlung, Aufsichtsrat und Vorstand weitestgehend zwingend. Anders als bei einer GmbH ist die Hauptversammlung bei der Aktien- gesellschaft der Geschäftsleitung nicht übergeordnet. Aufgrund des Vorbehalts des zwingenden Organisationsschemas bei einer Aktiengesellschaft bleibt daher kaum ein nennenswerter Spielraum, die Satzung auszugestalten. Das strenge Organisationsschema der Aktiengesellschaft verbietet zudem direkte Weisungen an den Vorstand. Anders als bei einer GmbH ist selbst dem alleinigen Akti- onär keine unmittelbare Einflussnahme auf Geschäftsführungsmaßnahmen des Vorstandes gestattet.

Steuerungsmöglichkeiten des (Allein-)Aktionärs ergeben sich allenfalls über die Besetzung des Aufsichtsrates sowie über die gem. § 111 Abs. 4 AktG erlaubten (satzungsmäßigen oder vom Aufsichtsrat bestimmten) Zustimmungserfordernisse für bestimmte Arten von Geschäften. Einen initiativen Einfluss auf die Unternehmenspolitik einer Aktiengesellschaft kann der Aufsichtsrat dadurch nicht neh- men. Ein Zugriff, beispielsweise durch die Besetzung von Organpositionen mit weisungsabhängigen Personen, stößt dort an Grenzen, wo Weisungen mit den Regelungen über die Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern kollidieren. Dabei haben regelmäßig die Unternehmensinteressen Vorrang vor den Weisungen. Schließlich dürfen Aktiengesellschaf- ten nicht durch Beschlüsse von Organen der Muttergesellschaft gebunden werden.

Danach ist nach Sinn und Zweck des Anliegens, Beteiligungen nur dann zu ermöglichen, wenn der WDR diese nennenswert (mit-)len- ken kann, eine entsprechende Selbstbeschränkung dahingehend vorzusehen, grundsätzlich von Beteiligungen an Aktiengesellschaften Abstand zu nehmen.

Nicht wesentlich anderes würde hinsichtlich einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) gelten. Die Hauptversammlung hat hier zwar jedenfalls bei außergewöhnlichen Geschäften ein Widerspruchsrecht, was von der ganz herrschenden Meinung darüber hinaus als vorheriges Zustimmungsrecht ausgelegt wird. Durch die hiermit stärkere Stellung der Hauptversammlung gegenüber der Ge- schäftsführung sowie aufgrund der zwingenden Vertretung durch ihren Komplementär besteht zwar bei der KGaA eine gegenüber der Aktiengesellschaft größere Möglichkeit der Einflussnahme. Auch diese ist jedoch, wie ausgeführt, begrenzt.

Mit Blick auf die Gewährleistung einer angemessenen Interessenvertretung problematisch könnte ferner die Beteiligung an einer Stiftung sein.

Typisch für diese Organisationsform ist, dass sie bestimmte, durch ein Stiftungsgeschäft festgelegte Zwecke mit einem Stiftungsver- mögen verfolgt, das diesen Zwecken dauerhaft gewidmet ist. Nach Genehmigung der Stiftung ist diese von ihren Stifterinnen und Stiftern dauerhaft gelöst. Änderungen der Stiftungsverfassung kommen nach Erlangung der Rechtsfähigkeit nur noch unter engen Voraussetzungen in Betracht. Auf der anderen Seite zeichnet sich die interne Organisationsstruktur der Stiftung durch große Flexibili- tät aus. Die Aufgabenabgrenzung zwischen den Organen legt der Stifter fest, sie stößt jedoch dort an Grenzen, wo Organen eine echte (körperschaftliche) Befugnis im Sinne einer »Willensbildung von unten« eingeräumt werden soll. Eine Steuerung im Sinne einer körperschaftlichen Willensbildung kommt bei der Stiftung (als mitgliedsloses Rechtsobjekt) nicht in Betracht. Steuerungsfunktionen können vielmehr nur über die erstmalige Festlegung der Stiftungsverfassung oder über die Organbesetzung ausgeübt werden.

Die für den WDR in Rede stehenden Stiftungen sind in der Regel jedoch einem gemeinwohlorientierten, nicht aber einem gewerbli- chen oder sonstigen wirtschaftlichen Zweck im Sinne des § 45 Abs. 1, 1. HS. WDR-G gewidmet, sodass insoweit eine Beteiligung an einer Stiftung durchaus in Betracht kommen kann.

4. Kontrollorgan Gem. § 45 Abs. 1 Ziff. 3 WDR-G hat die Beteiligung einen Aufsichtsrat oder ein entsprechendes Organ vorzusehen.

Bei nicht-mitbestimmungspflichtigen GmbHs, die regelmäßig allein für Beteiligungen des WDR in Betracht kommen, ist ein Aufsichts- rat (oder ein entsprechendes Organ) gesetzlich nicht zwingend vorgesehen. Bei diesen Beteiligungen muss daher stets ein (fakultati- ver) Aufsichtsrat (oder entsprechendes Organ) in der Satzung vorgesehen werden.

Bei Enkeltöchtern des WDR, bei denen aufgrund ihres geringen Umsatzes oder sonstigen geringen Zuschnitts, die Einrichtung eines Aufsichtsrates (oder entsprechenden Organes) als unverhältnismäßig bzw. unpraktikabel erscheinen würde, sollte sichergestellt wer- den, dass die Aufgaben und Funktionen des Aufsichtsrates (oder eines entsprechenden Organes), einschließlich beispielsweise der vorherigen Zustimmung/Ablehnung wesentlicher Maßnahmen, durch den Aufsichtsrat (oder das entsprechende Organ) der jeweili- gen Muttergesellschaft (also der jeweiligen Tochter des WDR) wahrgenommen wird.

156

Die entsprechende gesetzliche Vorschrift lautet: »Bei Beteiligungsunternehmen hat sich der WDR in geeigneter Weise den nötigen Einfluss auf die Geschäftsleitung des Unternehmens, insbesondere eine angemessene Vertretung im Aufsichtsgremium, zu sichern. Die Entsendung von Vertreterinnen oder Vertretern des WDR in das jeweilige Aufsichtsgremium erfolgt durch die Intendantin oder den Intendanten. Soweit dies nach Beteiligungsumfang und Gesellschaftszweck möglich und angemessen ist, können Mitglieder des Rundfunkrats und des Verwaltungsrats in das Aufsichtsgremium entsandt werden. Ihre Amtszeit im Aufsichtsgremium hat mit der Beendigung ihrer Mitgliedschaft im benennenden Gremium und der Entsendung eines neuen Mitglieds zu enden.«

Die bislang geübte Praxis des WDR sieht wie folgt aus:

Bei 100%igen und Mehrheitsbeteiligungen ab einer bestimmten Größe und/oder bei Beteiligung von wichtiger strategischer Bedeu- tung für den WDR wurde die Tätigkeit des jeweiligen Geschäftsführers zusätzlich durch Aufsichtsräte begleitet, in denen auch Gremi- enmitglieder vertreten sind. Bei Minderheitsbeteiligungen ist auf die Einrichtung von Aufsichtsräten und eine Gremienvertretung hinzuwirken, wenn die vorgenannten Voraussetzungen vorliegen. Ob eine Beteiligung eine Größenordnung erreicht hat, bei der ein Aufsichtsrat vorzusehen ist, soll regelmäßig anhand der Kriterien »Umsatz« sowie »Anzahl der Beschäftigten« für die einzelne Beteili- gung entschieden werden.

Vertreterinnen und Vertreter des WDR in den Gesellschafterversammlungen sollen nicht mit jenen in den Aufsichtsräten personen- identisch sein.

Mindestanforderungen für die Rechte von Aufsichtsgremien in Beteiligungsunternehmen deren Anteile sich unmittelbar und zu 100% in der Hand des WDR befinden Das WDR-Gesetz weist in § 45 Abs. 2 Satz 1 WDR-G darauf hin, dass der WDR sich bei Beteiligungsunternehmen in geeigneter Weise den nötigen Einfluss auf die Geschäftsleitung des Unternehmens zu sichern hat. Die im Folgenden genannten Mindestanforderungen sollen im Falle der WDR mediagroup GmbH als unmittelbarer 100%-Tochter umgesetzt werden. Im Einzelnen gelten folgende Min- destanforderungen, die inhaltlich entsprechend im Gesellschaftsvertrag und der Geschäftsordnung festgelegt sein sollen:

1. Kontrolle der Einhaltung der Pflichten aus dem Rundfunkauftrag Der Aufsichtsrat kontrolliert, ob die strategische Ausrichtung des kommerziellen Beteiligungsunternehmens im Einklang mit der verfassungsrechtlich aufgegebenen Auftragserfüllung des WDR steht. Die Geschaftsführung informiert den Aufsichtsrat regelmäßig über die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die Strategieumsetzung wird regelmäßig zwischen Aufsichtsrat und Geschäftsführung erörtert. Der Aufsichtsrat tagt bei Bedarf ohne Geschäftsführung.

2. Überwachung der Geschäftsführung Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung der Gesellschaft. Er kann jederzeit von dem/den Geschäftsführern einen Bericht über Angelegenheiten der Gesellschaft verlangen und die Unterlagen nachprüfen. Berichte der Geschäftsführung sind in der Regel schriftlich zu erstatten. Die Geschäftsführung unterrichtet den Aufsichtsrat regel- mäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevante Fragen, insbesondere der Strategie, der Planung, der Ge- schäftsabwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance.

3. Abschluss und Kündigung von Geschäftsführerdienstverträgen der WDR mediagroup GmbH Die Gesellschafterversammlung beschließt über die Bestellung des/der Geschäftsführer(s) nach Befassung durch den Aufsichtsrat. Die Gesellschafterversammlung informiert den Aufsichtsrat über Abschluss oder Kündigung von Geschäftsführerdienstverträgen der WDR mediagroup GmbH.

4. Prüfung der Bilanz, Gewinn-und Verlustrechnung Der Aufsichtsrat prüft die jährliche Bilanz sowie die Gewinn-und Verlustrechnung und gibt diese an die Gesellschafterversamm- lung zur Genehmigung weiter.

5. Regelmäßige Vorlage einer vorausschauenden Wirtschaftsplanung Dem Aufsichtsrat wird regelmäßig eine vorausschauende Wirtschaftsplanung vorgelegt; außerdem nimmt er regelmäßig Berichte zur Prognose über die Geschäftsentwicklung des Unternehmens entgegen. Der Aufsichtsrat erörtert die mittelfristige Finanzpla- nung und bezieht zu ihr Stellung.

6. Vertretung bei Rechtsgeschäften Der Vorsitzende/die Vorsitzende des Aufsichtsrats vertritt die Gesellschaft bei Rechtsgeschäften gegenüber dem/den Geschäfts- führer(n) nach Weisung der Gesellschafterversammlung.

ANHANG 157

7. Tagesordnung der Gesellschafterversammlung Der Aufsichtsrat ist vom Termin und von der Tagesordnung jeder Gesellschafterversammlung vor deren Zusammentritt zu unter- richten. Er kann vor jeder Gesellschafterversammlung zusammentreten und deren Tagesordnung mit den Gesellschaftern bespre- chen.

8. Einberufung außerordentliche Gesellschafterversammlung Eine außerordentliche Gesellschafterversammlung ist einzuberufen, wenn es vom Aufsichtsrat oder einem Gesellschafter verlangt wird.

9. Termin und Tagesordnung der Gesellschafterversammlung Der/Die Vorsitzende der Gesellschafterversammlung hat dem/der Vorsitzenden des Aufsichtsrats Termin und Tagesordnung jeder Gesellschaftsversammlung 14 Tage vor der Versammlung mitzuteilen.

10. Bestellung und Abberufung von Geschäftsführer/innen von 100%igen Beteiligungstöchtern der WDR mediagroup GmbH Die Bestellung und Abberufung von Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern von 100%igen Beteiligungstöchtern der WDR mediagroup GmbH durch ihre jeweilige Gesellschafterversammlung bedarf der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrates.

11. Geschäftsführerdienstverträge für 100%ige Beteiligungstöchter der WDR mediagroup GmbH Geschäftsführerdienstverträge für 100%ige Beteiligungstöchter der WDR mediagroup GmbH werden dem Aufsichtsrat zur Kennt- nis gegeben.

12. Erfordernis der Zustimmung in allen grundsätzlichen Angelegenheiten Die Geschäftsführung bedarf der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrats in allen grundsätzlichen Angelegenheiten. Hierzu ge- hören insbesondere \ Abschluss von Tarifverträgen, \ Erwerb und Veräußerung von Unternehmen, Tochterunternehmen, und Beteiligungen sowie wesentliche Änderungen von Gesellschaftsverträgen und Kapitalanteilen, \ Aufnahme von Anleihen und Inanspruchnahmen von Krediten außerhalb des Konzernverbundes, soweit der Gesamtauf- wand 500.000,-Euro im Einzelfall überschreitet, \ Übernahme von fremden Verbindlichkeiten und Bürgschaften (außerhalb des Konzernverbundes), soweit der Gesamt- aufwand 500.000,- Euro im Einzelfall überschreitet, \ Beschaffung von Anlagen jeder Art und Abschluss von Verträgen, bei denen die in einem Geschäftsjahr entstehende Zahlungsverpflichtung der Gesellschaft 500.000:- Euro im Einzelfall überschreitet, \ Ausgaben, die im Wirtschaftsplan nicht bereits berücksichtigt sind und zu Zahlungsverpflichtungen von über 500.000,- Euro im Einzelfall in einem Geschäftsjahr führen, \ vor grundlegenden Änderungen der organisatorischen Struktur der Gesellschaft wird der AR informiert und erhält Gele- genheit zur Stellungnahme. Wenn die vorherige Zustimmung des gesamten Aufsichtsrats nicht ohne Nachteile für die Gesellschaft abgewartet werden kann, ist die Zustimmung des/der Vorsitzenden des Aufsichtsrats einzuholen. In diesen Fällen ist der Aufsichtsrat in der nächsten Sit- zung zu unterrichten.

13. Auskunftsrecht zu Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Ein an den Sitzungen des Aufsichtsrats ständig teilnehmendes Mitglied der Geschäftsführung soll insbesondere über die Vermö- gens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft berichten können sowie für Auskünfte zur Verfügung stehen.

14. Bestimmung des Abschlussprüfers Der Aufsichtsrat beauftragt den Abschlussprüfer. Der Jahresabschluss und der Lagebericht sind mit dem Prüfungsbericht des Ab- schlussprüfers der Gesellschafterversammlung und dem Aufsichtsrat vorzulegen.

5. Angemessene Interessenvertretung durch geeignete Abmachungen Gem. § 45 Abs. 2 Satz 1 WDR-G hat sich der WDR in geeigneter Weise den nötigen Einfluss auf die Geschäftsleitung des Unterneh- mens, insbesondere eine angemessene Vertretung im Aufsichtsratsgremium zu sichern (zum Sonderfall radioNRW s.o. II. 1.). Hierbei handelt es sich um eine der zentralen Voraussetzungen, um zu gewährleisten, dass die jeweilige Beteiligung dem WDR »nicht aus den Händen gleitet«, der WDR also die Beteiligung in seinem Sinne (mit-)steuern kann. Bei der entsprechenden Interessensvertretung kann es nicht allein um Interessen wirtschaftlicher Art gehen, sondern die Ausübung des Einflusses des WDR muss zwangsläufig auch darauf gerichtet sein, nicht gegen die gesetzlichen/verfassungsrechtlichen Vorgaben zu verstoßen. Die Verwendung des Begriffs »in geeigneter Weise« zeigt, dass es auf der einen Seite nicht darum geht, dass der WDR seine Interessen stets durchsetzen können muss, dass auf der anderen Seite jedoch in den wesentlichen Bereichen eine Geschäftspolitik gegen die Interessen des WDR nicht möglich sein darf. Maßgeblich ist, dass die entsprechenden Regelungen faktisch nicht leer laufen dürfen, sondern auch in der Praxis greifen können müssen.

158

a) Satzungsregelungen Geeignete Abmachungen zur Ausübung des nötigen Einflusses auf die Geschäftsleitung müssen zunächst ihren Niederschlag in entsprechenden Satzungsregelungen finden.

Angesichts dessen, dass das Gesellschaftsrecht in weitem Umfang der Parteiautonomie unterliegt, bietet eine Satzung grundsätz- lich hinreichend Möglichkeiten zur entsprechenden Gestaltung. Abgesehen davon, dass bei Beteiligungen an einer GmbH hier- nach zunächst ein Aufsichtsrat (oder entsprechendes Organ) vorzusehen ist (s.o. II. 4.), sind u.a. folgende Möglichkeiten zu nennen:

\ Normierung eines zweiten Geschäftsführers bzw. bei Alleingeschäftsführung des Erfordernisses einer Mehrfach-Unter- zeichnung (Vieraugenprinzip) und Dokumentation nach außen, soweit möglich (insbesondere also unter Beachtung des § 37 Abs. 2 GmbH-Gesetz, wonach das »rechtliche Können«" eines Geschäftsführers Dritten gegenüber grundsätzlich unbe- schränkt und unbeschränkbar ist); \ Unterwerfung bestimmter Geschäfte der vorherigen Zustimmung der Gesellschafterversammlung und/oder des Auf- sichtsorgans; \ nähere Ausgestaltung entsprechender Beschränkungen im Rahmen einer Geschäftsordnung oder Geschäftsanweisung, einschließlich stärkerer Kontrolle; \ Normierung eines qualifizierten Mehrheitserfordernisses/der Einstimmigkeit für bestimmte Beschlüsse; Implementierung eines Risikomanagements über die gesetzlich vorgeschriebenen Instrumente hinaus; Normierung ausführlicher Informa- tions- sowie vertretbarer Kündigungs-/Beendigungstatbestände.

b) Beteiligungsanteil Bei der Frage, ob eine angemessene Vertretung sichergestellt werden kann oder nicht, kommt es auch darauf an, ob der WDR eine Beteiligung als Allein-, Mehrheits- oder Minderheitsgesellschafter hält.

Dieses (Unter-)Kriterium ist insbesondere im Zusammenhang mit möglichen Satzungsregelungen (s. II. 5. lit. a)) zu sehen, die bei- spielsweise im Falle einer Minderheitsbeteiligung durch entsprechende Vetorechte oder qualifizierte Mehrheits-/Einstimmigkeits- erfordernisse die sonst unzureichende Einflussmöglichkeit korrigieren können.

Vor allem bei Minderheitsbeteiligungen ist besondere Aufmerksamkeit geboten und eine Einzelfallkontrolle durchzuführen, die entweder im Beteiligungsbericht oder in einem gesonderten Bericht genau zu dokumentieren ist.

Das (Unter-)Kriterium ist zudem insbesondere im Zusammenhang mit dem (Unter-)Kriterium Beteiligungsstufen (s. II. lit. c)) zu sehen, wonach selbst eine 100%-Beteiligung dann keine Gewähr für eine angemessene Interessenvertretung mehr sicher zu bie- ten mag, wenn es um z.B. Urenkel geht.

Ein gewisser Zusammenhang besteht schließlich auch mit dem (Unter-)Kriterium Art der anderen Gesellschafter (s. II. 5. lit. d)), wonach die Sicherstellung einer angemessen Interessenvertretung je nach Art der etwaigen sonstigen Gesellschafter (nur Landes- rundfunkanstalten oder auch ZDF oder auch öffentliche Hand oder Wettbewerber etc.) variieren kann.

c) Beteiligungsstufen Zumindest bzw. allenfalls bei jeweils 100%-Beteiligungen scheint eine angemessene Interessenvertretung auch bei Enkel- und Urenkelstufen rechtlich gewährleistet zu sein. In der Praxis kann dies jedoch anders aussehen: Je verzweigter die Unterbeteiligun- gen sind, umso schwieriger ist es für den WDR (ungeachtet seiner Anteile), auf das operative Geschäft der jeweiligen Unterbeteili- gung Einfluss zu nehmen. Dies gilt erst recht bei Beteiligungen, an denen weitere Gesellschafter Anteile erhalten.

Vom Grundsatz her sollte daher die Grenze auf der Enkelebene gezogen werden. Ausnahmen hiervon sollten jedoch, jeweils aller- dings nur unter Berücksichtigung der übrigen Kriterien, möglich sein.

Einen Sonderfall bilden insoweit die bestehenden Bavaria-Unterbeteiligungen, da die Bavaria von vornherein bereits auf der Enkel- tochterebene gegründet worden war.

Bei ausnahmsweise tiefer gehenden Stufen ist zu überlegen, ob der WDR neben seiner nur sehr mittelbaren Beteiligung zusätzlich eine direkte Beteiligung (insbesondere in Gestalt einer qualifizierten Minderheitsbeteiligung) erwirbt, um auf diesem Wege zu- mindest einen gewissen unmittelbaren eigenen Einfluss geltend machen zu können.

d) Art der sonstigen Gesellschafter Für die Frage der angemessenen Interessenvertretung kann ferner eine Rolle spielen, wie sich die, soweit vorhanden, sonstigen Gesellschafter zusammensetzen. Grundsätzlich dürfte dabei mit Blick auf das Ziel, eine angemessene Vertretung der WDR-Inte- ressen sicherzustellen, gelten, dass die Beteiligung anderer LRA bzw. regelmäßig auch sonstiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk- anstalten unproblematisch ist.

ANHANG 159

Gleiches gilt nicht hinsichtlich der Beteiligung von sonstigen Dritten. Soweit es hier um solche geht, die zumindest mittelbar der öffentlichen Hand zuzurechnen sind, ist darauf zu achten, ob ein Gleichklang der Interessen etwa deswegen überwiegt, weil eine ähnliche Haushaltsführung und/oder die Verfolgung eines Allgemeininteresses im Vordergrund stehen oder nicht. Des ungeach- tet fragwürdig wäre jedoch eine solche Beteiligung der i.w.S. öffentlichen Hand, bei der die für den öffentlich-rechtlichen Rund- funk verfassungsrechtlich gebotene Staatsferne nicht hinreichend gewährleistet ist. Im Einzelnen käme es daher darauf an, ob bzw. in welchem Umfang der in Rede stehende Träger staatlichen Weisungen unterliegt.

Einer Einzelfallprüfung bedürfte es schließlich hinsichtlich kommerziell tätiger Gesellschafter. Dies gilt insbesondere dann, wenn diese auf einem direkten oder benachbarten Markt im Wettbewerb mit dem WDR stehen.

e) Sitz der Beteiligung Ebenfalls von Bedeutung kann der Sitz der jeweiligen Beteiligung sein. Dies gilt zum einen innerhalb Deutschlands (Nordrhein- Westfalen als Sendegebiet des WDR versus andere Bundesländer; allgemein: gegenläufige Standortinteressen, örtliche Nähe/Ent- fernung), vor allem aber bei der Frage Sitz in Deutschland oder im Ausland. Bei letzterem besteht bereits deshalb Anlass zur kriti- schen Hinterfragung, weil der Versorgungsauftrag des WDR (als »Mutter«- bzw. »Großmutter-Unternehmen«) grundsätzlich allein auf das Inland ausgerichtet ist. Insoweit bedarf es hier bereits einer kritischen Untersuchung des vorgesehenen Unternehmensge- genstandes (s. II. 1.) Des ungeachtet müsste sichergestellt sein, dass entweder deutsches Recht in den für den WDR maßgeblichen Bereichen zur Anwendung kommt oder aber dass, soweit dies rechtlich nicht möglich oder faktisch durchsetzbar ist, die einschlä- gigen ausländischen Regelungen dem deutschen Recht adäquat sind.

6. Kontrolle Der Dichte, Effektivität und Regelmäßigkeit der Kontrolle kommt bei der Frage einer Beteiligung maßgebliches Gewicht zu. Hierbei geht es sowohl um die externe wie auch die interne und sowohl um eine präventive wie auch eine repressive Kontrolle.

§ 45a Abs. 1 WDR-G verpflichtet den WDR ein effektives Controlling über seine Beteiligungen nach § 45 einzurichten. Die Intendantin oder der Intendant hat den Rundfunkrat und den Verwaltungsrat regelmäßig über die wesentlichen Vorgänge in den Beteiligungsun- ternehmen, insbesondere über deren finanzielle Entwicklung, zu unterrichten.

Dem Rundfunk- und Verwaltungsrat muss jährlich ein Beteiligungsbericht vorgelegt werden, der eine Darstellung sämtlicher unmittel- barer und mittelbarer Beteiligungen und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für den WDR enthält (vgl. § 45b Abs. 2 Ziff. 1 WDR-G). Der Beteiligungsbericht muss außerdem die gesonderte Darstellung der Beteiligungen mit kommerziellen Tätigkeiten und den Nachweis der Erfüllung der staatsvertraglichen Vorgaben für kommerzielle Tätigkeiten enthalten (vgl. 45b Abs. 2 Ziff. 2 WDR-G). Schließlich verlangt das Gesetz die Darstellung der Kontrolle der Beteiligten einschließlich von Vorgängen mit besonderer Bedeutung (vgl. § 45b Abs. Ziff. 3 WDR-G). Der Beteiligungsbericht ist dem Landesrechnungshof und der Rechtsaufsichtsbehörde zu übermitteln (vgl. § 45a Abs. 2 Satz 3 WDR-G).

a) Abschlussprüfer Unabdingbare Voraussetzung gem. § 45 Abs. 1 letzter Halbsatz WDR-G ist bei einer Beteiligung, eine Kontrolle durch einen exter- nen Abschlussprüfer vorzusehen.

b) Prüfung durch den Landesrechnungshof Unabdingbare Voraussetzung gemäß § 45a Abs. 3 u. 4 WDR-G Prüfung der Wirtschaftsführung durch den Landesrechnungshof bei solchen Unternehmen des Privatrechts, an denen der WDR unmittelbar, mittelbar auch zusammen mit anderen Anstalten oder Körperschaften des öffentlichen Rechts mit Mehrheit beteiligt ist und deren Gesellschaftsvertrag oder Satzung diese Prüfung durch einen Rechnungshof vorsieht. Der WDR ist verpflichtet, für die Aufnahme der erforderlichen Regelungen in den Gesell- schaftsvertrag oder die Satzung des Unternehmens zu sorgen.

c) Kontrolle der kommerziellen Tätigkeiten (Marktkonformitätsprüfung) Die gesetzlichen Regeln zur Kontrolle der kommerziellen Tätigkeiten wurden verschärft. So verlangt § 45b Abs. 1 WDR-Gesetz nun bei Mehrheitsbeteiligungen des WDR, bei denen ein Prüfungsrecht der zuständigen Rechnungshöfe besteht, dass die Beteili- gungsunternehmen den jährlichen Abschlussprüfer nach § 319 Abs. 1 Satz 1 HGB nur im Einvernehmen mit dem zuständigen Rech- nungshof bestellen.

Über den bisherigen Prüfungsumfang hinaus (ordnungsgemäße Buchführung sowie gem. § 53 HGrG ordnungsgemäße Geschäfts- führung) hat der WDR gem. § 45b Abs. 1 Satz 2 ff WDR-Gesetz dafür zu sorgen, dass der Abschlussprüfer auch die Marktkonformi- tät seiner kommerziellen Tätigkeiten auf Grundlage vom zuständigen Rechnungshof festzustellender Fragestellungen prüfen lässt und den Abschlussprüfer ermächtigt, das Ergebnis der Prüfung zusammen mit dem Abschlussbericht dem zuständigen Rech- nungshof mitzuteilen. Die Fragestellungen umfassen insbesondere den Nachweis der staatsvertraglichen Vorgaben für die kom- merziellen Aktivitäten und sind in IDW Prüfstandard »Berichterstattung über die Erweiterung der Abschlussprüfung nach § 16d Abs. 1 Satz 2 Rundfunkstaatsvertrag« (IDW EPS 721) festgelegt. Der zuständige Rechnungshof kann zusätzlich zur Auswertung der

160

Marktkonformitätsprüfung der Abschlussprüfer im Einzelfall selbst Prüfungsmaßnahmen beim jeweiligen Beteiligungsunterneh- men ergreifen. Das Ergebnis der Marktkonformitätsprüfung erhalten neben dem Beteiligungsunternehmen die Intendantin oder der Intendant des WDR, der Rundfunkrat und der Verwaltungsrat. Über wesentliche Ergebnisse – unter Wahrung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen – wird außerdem die Landesregierung, der Landtag und die KEF informiert (vgl. § 45b Abs. 2 WDR-G).

d) WDR-Revision Zumindest bei den 100%-Töchtern ist eine erweiterte Prüfungskompetenz der WDR-Revision festzulegen. Bislang konnte die Re- vision auf Veranlassung des Intendanten angekündigte Prüfungen bei 100%-Tochterunternehmen durchführen. Die Zuständigkeit der Revision nach der Revisionsordnung des WDR ist generell auf 100%ige Tochterunternehmen zu erweitern, damit u.a. auch unvermutete Kassenprüfungen möglich sind.

7. Gremien Die Einbindung der Gremien in das Beteiligungsmanagement/-controlling ist gesetzlich geregelt. Gemäß § 45 Abs. 2 Satz 3 WDR-G können Mitglieder des Rundfunkrats und des Verwaltungsrats in das Aufsichtsgremium eines Beteiligungsunternehmens entsandt werden, soweit dies nach Beteiligungsumfang und Gesellschaftszweck möglich und angemessen ist. Der WDR hat dies auch in § 3a Abs. 2 WDR-Satzung nachvollzogen.

Darüber hinaus stellt das WDR-eigene Regelungswerk sicher, dass eine Beteiligung (z.B. in Gestalt einer Auslagerung) nicht eine »Flucht in das Privatrecht« bedeuten darf, um sich den zwingenden öffentlich-rechtlichen Zweckbindungen zu entziehen.

Vertreterinnen und Vertreter in den Aufsichtsräten und Gesellschafterversammlungen sollen nicht personenidentisch sein.

Entsprechend § 45 Abs. 1 letzter Satz WDR-G dürfen Mitglieder des Rundfunkrats und des Verwaltungsrats nicht Gesellschafter eines Unternehmens sein, an dem der WDR direkt oder indirekt als Gesellschafter beteiligt ist.

§ 45 Abs. 4 WDR-G sieht vor, dass der oder die Vorsitzende des Rundfunkrats und des Verwaltungsrats an den Gesellschafterver- sammlungen der 100%-Beteiligungen des WDR ohne Stimmrecht teilnehmen können und ihnen dieselben Informations-, Frage- und Kontrollbefugnisse wie einem Gesellschafter zustehen. Die Gremienvorsitzenden unterrichten ihr jeweiliges Gremium über die we- sentlichen Angelegenheiten und Geschäftsvorfälle, wobei insbesondere Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse der juristischen Person angemessen zu wahren sind.

ANHANG 161

ANHANG 5.2: ERGEBNISSE AG »KRITERIENKATALOG BETEILIGUNGEN«

I. Ergebnisse der AG »Kriterienkatalog Beteiligungen« in 2005/2006 Die Arbeitsgruppe »Kriterienkatalog Beteiligungen« hat sich in den Jahren 2005 und 2006 in insgesamt acht Sitzungen intensiv mit einzelnen Beteiligungen sowie einer grundlegenden Bewertung von Beteiligungen im WDR befasst und hierzu einige Anmerkun- gen zusammengestellt. Der Rundfunkrat hat im März 2007 dem Kriterienkatalog zur Prüfung von Beteiligungen zugestimmt und den Abschlussbericht zustimmend zur Kenntnis genommen. Die folgenden Empfehlungen der Arbeitsgruppe sollten künftigen Beteili- gungsberichten beigefügt werden. a) Anmerkungen zu einzelnen Beteiligungen des WDR: Die Prüfung der Beteiligungen des WDR87 hat keinen Widerspruch zu den Feststellungen im Kriterienkatalog offen gelegt. Alle 100%- Töchter des WDR halten den im WDR-Gesetz (§ 45 Abs. 1 Ziff. 1 und § 3 Abs. 8 und 9) formulierten Anforderungen und Maßstäben stand.

Die markt- und programmbezogenen Beteiligungen erfüllen ihren Zweck, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in einem sich zuneh- mend ausdifferenzierenden dualen System funktionstüchtig und wettbewerbsfähig zu halten.

Die kulturellen, mäzenatischen oder eine medienrelevante Infrastruktur fördernden Beteiligungen stehen im Einklang mit medi- enpolitischen Erwartungen an eine gebührenfinanzierte Landesrundfunkanstalt.

In der Einzelbetrachtung wurden Zielkonflikte zwischen Funktionsauftrag und unternehmerischem Handlungsspielraum deut- lich, die sich einfachen Lösungen verschließen. Der Abschlussbericht zeigt einige Felder auf, die einer Grundsatzberatung bedürfen. Dazu gehört auch die Beteiligung der Gremien an den Aufsichts- und Kontrollstrukturen, die an dem Grundsatz auszurichten ist, Per- sonenidentität nur in Ausnahmefällen zuzulassen.

Obwohl die jährlichen Beteiligungsberichte des WDR seit Jahren einen guten Überblick vermitteln, wurden Strukturen, Leistungen für den Sender bzw. für das öffentlich-rechtliche System, Zusammenhänge und Vernetzungen der Töchter und ihrer Unterbeteiligungen erst durch die Präsentationen und im offenen ausführlichen Meinungsaustausch noch deutlicher. Dieser direkte Informations- und Meinungsaustausch mit den Verantwortlichen der Beteiligungen ist systematisch und kontinuierlich fortzusetzen.

Strukturen sind veränderbar. Wie schnell das geht, haben die WDR mg und die Bavaria Film GmbH unter Beweis gestellt.

Beteiligungen, vor allem aber die medienpolitisch oder unternehmensstrategisch motivierten, gehören in der schnelllebigen, vom Motor Digitalisierung angetriebenen Medienwelt immer wieder auf den Prüfstand. Technischer Wandel, neue Märkte, neue Medien- nutzungsgewohnheiten können zur Folge haben, dass der eigentliche Unternehmenszweck den Entwicklungen entweder hinter- herhinkt oder zu defensiv angelegt ist. Was für die GSEA als richtig erkannt wurde, gilt auch für die Beteiligungen des WDR. Ihr Zweck und Nutzen ist im Zusammenwirken mit den Gremien auf Optimierung, Zusammenlegung und Auflösung zu prüfen.

Die AG hat ihre grundsätzlichen Erwartungen und Anforderungen zum Komplex Beteiligungen in einem gesonderten Papier for- muliert. Dies geschieht in der Erkenntnis, dass auch noch so strenge Anforderungen oder verfeinerte Kontrollsysteme eventuellen Missbrauch oder Manipulationen im Geschäftsablauf nicht verhindern können. Hier bleibt ein Restrisiko bestehen, das auch von den Gremien in Kauf genommen werden muss. b) Grundsätzliche Anmerkungen zu den Beteiligungen des WDR 1. Der WDR Rundfunkrat geht davon aus, dass die Beteiligungen, die den programmbezogenen und den marktbezogenen Zielset- zungen folgen, aber mit erheblichen finanziellen Konsequenzen verbunden sind, nur dann eingegangen werden, wenn es im Inte- resse der Erfüllung des Funktionsauftrags sinnvoll und zielführend erscheint. Gründe für Ausgründungen und Beteiligungen könnten zum Beispiel sein:

\ Kostensenkungen und damit Schonung des Gebührenzahlers, \ Mitwirkung an programmlichen und technischen Aktivitäten Dritter, \ Förderung kreativer Entwicklungen, \ Unterstützung von Forschungsvorhaben, \ Unterstützung medienpolitischer Entwicklungen.

87 Aus Gründen der Vertraulichkeit werden hier lediglich die zusammenfassenden Feststellungen der Arbeitsgruppe im Wort- laut wiedergegeben. Die folgenden Ausführungen sind im Abschlussbericht auf den Seiten 14 ff. festgehalten.

162

2. Die verfassungsrechtlich normierte Bestands- und Entwicklungsgarantie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verpflichtet zur regelmäßigen Überprüfung und Wahrnehmung von Entwicklungsoptionen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In diesem Sinne erfolgt eine kontinuierliche Erörterung und Beobachtung der Beteiligungen im Rahmen des jährlichen Beteiligungsberichts.

3. Der WDR hat in Abstimmung mit seinen Kontrollorganen einen rechtlichen Rahmen bzw. Kriterien für seine Beteiligungen festge- legt. Der Kriterienkatalog wird im Rahmen des jährlichen Beteiligungsberichts evaluiert.

4. Bei Ausgründungen und Beteiligungen an kommerziell strukturierten Unternehmen ist eine effektive Kontrolle der Geschäfts- tätigkeit der Beteiligungsunternehmen sicherzustellen. Vertreterinnen und Vertreter in Aufsichtsräten und Gesellschafterversamm- lungen sollen nicht personenidentisch sein.

5. Grundsätzlich zu überdenken ist das 1959 erstmals eingeführte »Treuhandmodell« bei 100%igen unmittelbaren Beteiligungen, das darin besteht, dass die Vorsitzenden des Rundfunkrats und des Verwaltungsrats treuhänderisch je 10% Kapitalanteile am Stamm- kapital halten, um dadurch jeweils in der Gesellschafterversammlung vertreten zu sein. Vor dem Hintergrund des VPRT-Verfahrens und den daraus resultierenden Vorgaben für die Gestaltung der Gremienkontrolle ist gemeinsam mit dem Haus zu überlegen, wie die mit dem Treuhandmodell verbundene Zielsetzung, eine effektive Kontrolle und Mitwirkung zu ermöglichen, umsetzbar ist.

6. Die Kontrollorgane des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind entsprechend der WDR-Satzung in den Aufsichtsorganen der Aus- gründungen/Beteiligungen angemessen zu repräsentieren. Die professionelle Gremienarbeit ist durch eine entsprechende admi- nistrative Unterstützung und Zuarbeit sicherzustellen und zu gewährleisten.

7. Die Prüfberichte des Landesrechnungshofs NRW sowie die der WDR-Revision sind – ebenso wie der Beteiligungsbericht – jähr- lich in den Gremien zu beraten. Die Struktur, der Gesellschaftszweck und die Gesellschaftszusammensetzung außergewöhnlicher Beteiligungen sind gesondert zu beraten.

II. Ergebnisse der AG »Kriterienkatalog Beteiligungen« in 2012 Eine von den WDR-Gremien ins Leben gerufene und mit Vertretern von Rundfunk- und Verwaltungsrat sowie Vertretern des WDR besetzte »Arbeitsgruppe Beteiligungen« hat sich in 2012 intensiv mit Beteiligungsfragen befasst. Schwerpunkte der Beratungen über WDR-Beteiligungen waren insbesondere die Beteiligung an der radio NRW GmbH, die Beteiligung der Werbetochter WDR mg an der Bavaria Film GmbH sowie der Kriterienkatalog Beteiligungen aus dem Jahr 2007.

Beteiligung an der radio NRW GmbH Die WDR-Gremien regten an, die Beteiligung an der Gesellschaft erneut zu bewerten. Dabei sind auch die Einflussmöglichkeiten der Gremienmitglieder im Aufsichtsrat der Gesellschaft sowie die vormaligen politischen Gründe für die WDR-Beteiligung an der radio NRW als Parameter zu beachten. Der WDR wird dieses unternehmensstrategisch und politisch sehr komplexe Thema zu gegebener Zeit bewerten und darüber berichten.

Beteiligung der Werbetochter an der Bavaria Film GmbH Die WDR-Gremien erwarten transparente Strukturen und eine angemessene Partizipation der Gremien an einer gestuften Aufsicht auf den verschiedenen Ebenen des Bavaria-Konzerns. Sie unterstützen daher auch die bereits von der ehem. WDR-Intendantin und ehem. Bavaria-Aufsichtsratsvorsitzenden angestoßenen Änderungsprozesse zur Steigerung der Transparenz. Darüber hinaus schlagen die Gremien eine Intensivierung der Berichterstattung über die Bavaria Film im Aufsichtsrat der WDR mediagroup GmbH sowie im Verwaltungs- und Rundfunkrat des WDR vor.

Kriterienkatalog Beteiligungen Der Intendant hat im Namen der Geschäftsleitung den ersten Aufschlag der Gremien für eine Überarbeitung des Kriterienkatalogs ausdrücklich begrüßt. Er kündigte gleichzeitig an, vor einer Veröffentlichung des überarbeiteten Kriterienkatalogs im Beteiligungsbe- richt noch Überarbeitungsvorschläge des Hauses abzuwarten. Diese Vorschläge des Hauses sollen auch Änderungsnotwendigkeiten im Zuge der Überarbeitung des WDR-Gesetzes berücksichtigen und sich dort, wo dies für den WDR sinnvoll erscheint, am Vorbild des Public Corporate Governance Kodex NRW orientieren. Der Kriterienkatalog ist eine freiwillige Selbstverpflichtung des Hauses gegen- über seinen Gremien, bei der Prüfung von Beteiligungen bestimmte über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Regeln einzuhal- ten bzw. einzelne Gebote eher restriktiv auszulegen. Diese Selbstverpflichtung sollte auch in Zukunft im gegenseitigen Einvernehmen zwischen dem WDR und seinen Gremien weiterentwickelt werden.

III. Ergebnisse der AG »Kriterienkatalog Beteiligungen« in 2015 Bei dem im Beteiligungsbericht 2015 enthaltenen Text des Kriterienkatalogs zur Prüfung von Beteiligungen handelt es sich um eine Überarbeitung auf Grundlage verschiedener Treffen des Hauses mit der AG Beteiligungen, ihres Vorsitzenden und den Vorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat, d.h. einen Zwischenbericht, der noch der rechtsverbindlichen Umsetzung in Satzung und Ge- schäftsordnung der WDR mediagroup GmbH bedarf.

ANHANG 163

Schwerpunkt der Diskussion war es, größtmöglichen Gleichklang zwischen den Prinzipien der Aufsicht der Gremien über die Ge- schäftsführung des Intendanten und der Aufsicht des Aufsichtsrates über die Geschäftsführung der 100%igen Beteiligungstochter WDR mediagroup GmbH zu erreichen.

164

Anhang 6: Beteiligungen der Bavaria Film GmbH ANHANG 6.1: BETEILIGUNGSORGANIGRAMM BAVARIA FILM GMBH

Stand: August 2016

Das Organigramm stellt nicht alle mittelbaren Beteiligungen der Bavaria Film GmbH dar. Alle Beteiligungsunternehmen und ihre Ge- schäftsführer sind im Anhang 8.2 aufgeführt.

ANHANG 165

ANHANG 6.2: BETEILIGUNGSSTRUKTUR BAVARIA FILM GMBH 6 Geschäftsführer Lars Reckmann Georg Höss Georg Dr. Christian Franckenstein Dr. Rolf Moser Ulf Israel Ulf Gilbert Möhler Dr. Rolf Dr. Rolf Moser Dr. ThomasDr. Weymar Sebastian Kiesmüller Jan Kaiser Armin Rabe Martin Hofmann Dr. Christian Franckenstein ng rammen g 5 Unternehmensgegenstand en g roduktionen p s g rammen aller Art aller rammen roduktionenItalien in g p rivate Sender. Vertrieb von Filmen sowie audiovisuellen und multimedialen ProgrammenBeteiligungdieund aller Art an derartigen ProduktionenProgrammen, und die Dritte herstellen, verwerten oder vertreiben. Eingeschlossen ist auch jeglicheTätigkeit im Zusammenhang mit der Heranbildung,Pflege und Förderungdes Nachwuchses im Bereich der Filmherstellung und der audiovisuellen Medien. Autorenrechten,urheberrechtlichen von Nutzungsrechten an Musikwerken mit und ohne Text, der Betrieb des Musikverlagsgeschäfts, die Beratungs- und Vermarktungstätigkeit im Bereich der Verwertung Nebenrechtenvon an Filmwerken insbesondereim Zusammenhang mit der Verwendung von Musikaufnahmen, der Herstellungderund Verwertung Tonträgernvon mit Musik- und/oder Sprachaufnahmen, Herstellung und Verwertung von Büchern und sonstigen Druckerzeugnissender Vermarktung sowie von Rechten an Titeln, Figuren und sonstigen schutzfähigen Ausstattungsmerkmalen Filmen von insbesondereim Bereich des sog. Merchandising und für Werbe- und Medienkooperationen und Produkte jedweder Art. Fernsehmusik für ZDF-Eigen-und - Auftra von Filmen sowie audiovisuellen und multimedialen Pro TV, Image-Industriefilm,und Mediencoaching für Führungskräfte); TV- und Postproduktion (Film- und Videoproduktion, Studioproduktion), Entwicklung von Pilotsendun p aller Art wie z.B. Fernsehfilm-,z.B. wie aller Art Kinofilm- oder Videoproduktionen, der Erwerb und die Veräußerung von derartigen Rechten sowie die Beteiligung an der Produktionaudiovisuellen von Pro Formate"Sturm in Italien;der z.B. Liebe"), Ko Fernsehprogrammen denin Bereichen Unterhaltung, Dokumentation und Fiction sowie Multimedia. von Fernseh- und Kinofilmen, Fernsehsendungen und Programmen für andere audiovisuelle Medien und SynchronisationstätigkeitDienstleistungsgeschäft sowie auf diesen Gebieten.Hierunter fällt auch jegliche Tätigkeit im Zusammenhang mit Heranbildung, Pflege Förderungund desNachwuchses für Film und Fernsehen Unterhaltungsowie von Ateliers für die genannten Zwecke. Fernsehfilme und –serien für öffentlich-rechtliche wie voll Herstellung, Erwerbund Verwertungund Veräußeru % Konsol. ZDF 50,00% quotal Entwicklung und Produktion vornehmlichfiktionaler Telepool GmbH 50,00% equity Vertrieb von Rechten an audiovisuellen Programmen RBB Media GmbH 10,00% voll Entwicklung, Herstellung und Verwertung von 4 Senator Film, München 50,00% equity Entwicklung,Herstellung, Verwertung und derVertrieb Weitere Anteilseigner 90,00% 50,00% 50,00% 50,00% 100,00% Anteil 30.06.2016 23 Berlin Ort Grünwald München Grünwald 1 Bavaria Filmproduktion GmbH, Köln (vormals:Film Bavaria PartnersGmbH) Bavaria Filmproduktion GmbH (vormals:Bavaria Filmverleih-und Produktions-GmbH) 5 München 100,00% voll Die Entwicklung,Herstellung,die die Verwertungund der 67Media GmbH Bavaria 8 Enterprises Musik Sonor GmbH Grünwald 100,00% Grünwald 100,00% Mainz 50,00% voll Gegenstanddes Unternehmens istvon der Erwerb ZDFEnterprises 50,00% equity voll Herstellung, Vervielfältigung und Verwertung von ProduktionFilm- von und Fernsehformaten Georg Höss 9 Global Screen GmbH 4 Bavaria Film Interactive GmbH Grünwald 100,00% voll Unternehmenskommunikation mit Bewegtbild (Corporate 1 Askania Media Filmproduktion GmbH 2 BavariaFilm content (vormals: BavariaFernsehbeteiligung GmbH) Köln 3Fernsehproduktion Bavaria GmbH 10Media Italia Bavaria S.R.L, Rom Rom, I 100,00% nicht Agenturtätigkeit imRechtehandel (Verwertung deutscher 11Pictures Bavaria GmbH Nr. Unternehmen

166 6 Geschäftsführer Friedhelm Bixschlag Friedhelm Achim Rohnke Friedhelm Bixschlag Friedhelm Achim Rohnke Jörg Baumgart Jörg Waheed Zamani Waheed Mentel-Hülsbusch Mario Florian Kairies Laus Christian Friedhelm Bixschlag Friedhelm Achim Rohnke odesten etc. odesten p rammen. g 5 ro p uisiten, Technik uisiten, q arten p Unternehmensgegenstand en Verbrauchsmaterials. g en Bereich. en ehöri g g Erneuerung von Fernsehstudios, einschließlich ihrer Nebenbetriebe und Postproduction-Komplexe und Unterföhring in insbesondere Bayern, in vornehmlich von Realisation technische die Ferner Geiselgasteig. Fernseh-und Filmproduktionensowie von audiovisuellen Veranstaltungen, Durchführung von damit Vermietung Beratungsleistungen, zusammenhängenden filmtechnischen Produktionsmitteln, fernseh- und von nach Produktionspersonal von Überlassung Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, Vertrieb von Video-, Audio- undFilmgeräten einschließlichdes dazugehörigenVerbrauchsmaterials, Durchführung von Service-und Wartungsarbeiten an Video- und Audiogerätensowie Sendeabwicklung von Fernsehvoll- und Spartenprogrammen. Filmproduktionensowie von audiovisuellen Veranstaltungen, die Durchführung von damit die Beratungsleistungen, zusammenhängenden Vermittlungvon fernseh- und filmtechnischen Produktionsmitteln, die Überlassungvon Video-, von Vertrieb der AÜG, nach Produktionspersonal Audio- undFilmgeräten einschließlichdes dazugehörigenVerbrauchsmaterials, die Durchführung und Video- an Wartungsarbeiten und Service von Audiogerätensowie die Sendeabwicklung von Fernsehvoll- und S analo Fernsehübertragungstechnik, insbesondere von High Definition (HD)-Techniksowie Konzeption und Produktion jeglicherArt im Bereich Telekommunikation, insbesondere Produktionfür Fernsehen und Industrie Überspielung von Programmmaterial, alle Tätigkeiten im Rahmen der digitalenVerarbeitung, dig.Speicherung und Distributionvon audiovisuellen Inhalten und Produktion,physische Archivierung und logistischen sonstigen alle sowie Trägermaterialien der Expedition Dienstleistungen, die damit in Zusammenhang stehen. filmtechnischen Produktionsmitteln, insbesondere des einschließlich Bühnentechnik und Licht- Kamera-, dazu /Dekobau sowie Eventbau, insbesondere Planung und und Planung insbesondere Eventbau, sowie /Dekobau Realisierung von Auftrittsbühnen, Entertainmentparks, Lichttürmen, Filmkulissen, Fernsehdekoration, Messeständen, Museumseinrichtungen, Publikumsbühnen, Re voll Betrieb, die Vermietung, Verwaltung, Wartung und voll Technische Realisation von Fernseh- und % Konsol. 25,1% 12,5% ZDF 4 Weitere Anteilseigner LfA Gesellschaft für Vermögensverwaltung für Gesellschaft LfA 62,40% 100,00% Anteil 30.06.2016 23 Grünwald Köln Ort 1 Bavaria Studios & Produktion Services GmbH Services Produktion & Studios Bavaria 12 13 BavariaProduction Services GmbH 15 GmbH Motion D-Facto Grünwald 100,00% voll und im digitalen Postproduktion und Produktion 16 HD Signs GmbH17 Bavariapool Services GmbH18 Cine-Mobil GmbH Grünwald Grünwald 40,00% 50,00% Grünwald Mario Mentel-Hülsbusch 60,00% TelepoolGmbH, München 50,00% equity 100,00% equity Betrieb mobiler und stationärer Technische Qulitätskontrolle, Bearbeitung und voll Vermietungund Vertriebvon fernseh- und 14 Bavaria StudioArt Department Grünwald 100,00% voll Gegenstand desUnternehmens ist der Bühnen- Nr. Unternehmen

ANHANG 167 6 Geschäftsführer a-Karina Richtera-Karina j Christian Hunold Christian Miria Dietrich Miria Achim Rohnke Heidi Maria Bruns Heidi Jan Schrader Jörg Baumgart Tobias Gerlach Fuchs Oliver Robert Hänsel Ursula Freikowski Ursula Pander Daniela Dr. Robert Lackner Bernd Obenaus Bernd Binz Alexander Dr.Frank Dieter Steffen Holderer Kanhai John An Jiri OndracekJiri

g en g ielun p roduktionen. p roduzenten 5 p esellschaft g en der Videoübers en bei g portagen, Magazine, Magazine, portagen, g lementär Unternehmensgegenstand p enstleistungen für den Hörfunk- für den enstleistungen und alette ab. alette von Nachwuchs von g p g s g lätzen, Leistun lätzen, p ie g Vertriebs- und Verwaltungstätigkeiten imVertriebs- und Verwaltungstätigkeiten der Bereich insbesondere umfasst Angebot Das Medien. rund Dienstleistungen um DVD/CD, von der Gestaltung klassischerVielfalt Eine Replikation. zur bis Postproduktionsleistungen Fulfilment, sowie Logistik und kaufmännischzahlreiche runden die Dienstleistungen Leistun Hörprogrammen, Programmen audiovisuellen und Beschaffung die sowie sonstiger und Publikationen von Rechten zu mitan Produktionen Verwertung Bezug den Themen Wetter und Klima. Hamburg, Film die langfristig an die CineMedia AG vermietet sind und TV-Serien, insbesondere an Außenproduktionen im Außenproduktionen an insbesondere TV-Serien, und In- und Ausland Gebrauchsüberlassung, insbesondere die Vermietung Vermietung die insbesondere Gebrauchsüberlassung, und und neuen Einrichtungs- von gebrauchten Kostümen Ausstattungsgegenständen sowie jeglicher Art für Film, Fernseh- Werbefilmund Fernsehunterhaltun Radio Bremen und andere Unternehmen Bremen andere und Radio Dokumentationen) Audioproduktion, Video, TVDokumentationen) Video, Audioproduktion, (Werbespots, Trailer, Konzertmitschnitte), Jingle, Produktion von DVD, CD, CD-Rom Internetauftritte Event-Management mit kompletter technischer Ausrüstun Fernsehbetrieb, Vermietung von Schnitt- und Re Betrieb von Film-Fernsehkameras, und von Betrieb Waren von Kauf mit dem Verkaufs, Ziel des weiteren Herstellung und Reparaturen elektrischer Maschinen und Geräte sowie und Herstellung elektronischer Niederspannungsanlagen elektrischer Ausrüstung. Herstellung optischer und Vermietungfotografischerund der und Verleih Anlagen Sachen beweglichen sonstigen Räumlichkeiten sowie Vermietung und Verkauf von technischen Geräten und Einrichtun nicht von Immobilien und und Verwertung Berlin in Verwaltung nicht und Vermietung Studioeinrichtungen von Studios, equity Postproduktion, Mediendienstleistungen 6,3% 0,0% % Konsol. 2,20% 59,60% 12,35% ern 70,00% nicht Förderun y Hogerzeil Ondracek 16,5% nicht Verkauf für und Vermietung den von Stativeinrichtungen Streubesitz Studio HamburgStudio 4 Produktionsgesellschaft Weitere Anteilseigner 00% Drefa GmbH, Holding Media Leipzig 51,00% equity Produktionsdi 83,50% 100,00% voll für Dreh- und Bühnenbetreuung Kinofilme, TV-Movies 100,00% Anteil 30.06.2016 23 Prag, CZ Ort Wien, A 1 NOON-Filmtechnik, spol. s.r.o. Vienna Cine & TV Cine ServicesVienna GmbH 27 Services Eurotape Media GmbH Berlin 100,00% voll Durchführung Produktions-,aller Entwicklungs-, 25 Film CineMedia AG Geyer-Werke i.I. München 25,85% Tele FernsehMünchen GmbH Co. + 26 CumulusGmbH Media Grünwald 74,90% Hambug Studio GmbH, Hamburg 25,10% voll von Verwertung und Herstellung Entwicklung, 22 Filmzentrum Wirtschaftsförd. Bayerisches Geiselgasteig GmbH Grünwald 30,00% Freistaat Ba 24 Cinema GmbH ImmobilienVerwaltungs Berlin 93,70%P. Tscheuschner Dr. 21Deutsche Logistics GmbH Bühnenservice Film- Set & Grünwald 30 FTA Film- und Theater-Ausstattungs-GmbH Berlin33 Communication & GmbH(MCS) Media Systems Sachs.-Anh. 100,00% Magdeburg 49, voll Verkauf, Erwerb, sowie Anfertigung 28 GmbH Medien EuroVideo 29 Entertainment Bavaria GmbH (vormals:First Entertainment GmbH) Grünwald 100,00% Ismaning 50,00% voll von Entwicklung Formaten zeitgemäßer GmbH Telepool 50,00% equityVideo-Vertriebund DVD- Druskeit Andrè 31 KFP Produktionsges. GmbH Verwaltungs München 10,00% Streubesitz 90,00% nicht Filmfond/Kom 34 FilmMunich Partners MFP GmbH Grünwald 24,50% Streubesitz 75,50% nicht Filmfond/Komplementärgesellschaft Affourtit Rudi 23 Bremedia Produktion GmbH Bremen 49,0% Bremen Radio 51,0% equity der Fernseh- Erstellung und Hörfunkproduktionen für 32 & Communication Media Systems (MCS) GmbH Sachsen Dresden 49,00% Drefa GmbH, Holding Media Leipzig 51,00% equity Werbeproduktion (Re 19 20 Nr. Unternehmen

168 6 a Hofmann j Geschäftsführer Edda Kraft Zeißig Jörg Heinrich Ambrosch Heinrich Ambrosch Sven Sund Tony Loeser Dietrich Miria Martin Hofmann Georg Höss Georg Alexander Binz Alexander Dr. Dieter Frank Holderer Steffen Dr. Klaus Wolf John Kanhai Rudi Affourtit Rudi t y roduktion Son Dr. p sondere Große g en. g zi p 5 en, TV- Film und en, esellschaft ssende Verwertung von von Verwertung ssende Lei g g y en,Gala-Events und Comed g lementär Unternehmensgegenstand p ezifische Anwendun ezifische p klung, Herstellung und die umfassende umfassende die und Herstellung klung, Animationsfilmen sowie Dienstleistungen auf den den auf Dienstleistungen sowie Animationsfilmen GebietenBroadcast Design, Programmlayout,On-Air- film- und weitere sowie Vorspann) (Trailer, Promotion fernsehs sowie Non-Fiktion-Produtionen, Image- und Werbefilme Image- und Non-Fiktion-Produtionen, sowie internationalen Partnern audiovisuellen Programmen aller Art wie z.B. Fernseh-, Fernseh-, z.B. wie Art Programmen aller audiovisuellen Kinofilm- oder Videoproduktionen. Hierunter fällt auch und Pflege Heranbildung, mit der Tätigkeit jegliche audiovisueller im Bereich Nachwuchses des Förderung der Stärkung und Förderung mit der sowie Produktionen Medienstruktur im Bundesland Sachsen. Serviceleistungen für Film-und Fernsehproduktionen (Dekorationsbau, Events und für Veranstaltungen sowie Licht- und Bühnentechnik)sowie Vermarktung der Studios in der Media Cit Schwerpunkt nonfiktionaler Film- und Fernsehproduktion Film- und nonfiktionaler Schwerpunkt wie Art Programmen aller audiovisuellen von Verwertung Unterhaltungs- Beratungs-, Bildungs-, Informations-, z.B. multimediale und fiktionale Dokumentar-, Kultur-, , die Programme sowie Programmelemente und Programmen und derartigen an Beteiligung Hierunter herstellen. andere die Programmelementen, im Tätigkeit Zusammenhang mitder auch jegliche fällt des Nachwuchses Förderung und Pflege Heranbildung, Produktionen. audiovisuellen der im Bereich Bereich der TV-Movies und Telenovelas Abendunterhaltung, Quiz- und Spielformate, Spielformate, und Quiz- Abendunterhaltung, Unterhaltungsfeatures, Infotainment Konzertaufzeichnun voll Entwicklungvon Konzepten im Serien-Bereich und im voll Trick- von und Vertrieb und Bearbeitung Herstellung, voll TV-Serien und TV-Movies Kinofilmen, von Produzent % Konsol. 39,0% 10,0% 10,0% 35,0% Streubesitz 75,60% nicht Filmfond/Kom Streubesitz 75,50% nicht Filmfond/Komplementärgesellschaft Satel FilmSatel Stiftung Tony Loeser, Golm 4 Drefa Media Holding GmbH,Leipzig Holding Media Drefa 51,00% equityinsbe Unterhaltungsendungen, Produziert Drefa Media Holding GmbH,Leipzig Holding Media Drefa Weitere Anteilseigner 49,00% 24,40% 51,00% 24,50% 100,00% Anteil 30.06.2016 23 Halle Magdeburg Ort Berlin Grünwald Grünwald n 1 35 GmbH Century New FilmPartners Munich MFP 37 Works Motion GmbH 42mbH Filmproduktionsgesellschaft Media Saxonia Leipzig44 Filmproduktions-GmbH und Fernseh- Satel 51,00%45 GmbH Vertriebs und TV Produktions- Filmund Almaro 46 GmbH,Leipzig Holding Media Drefa Arabella Film-, Musik- und Buchverlag GmbH 49,00% voll München Wien, Aumfa die und Herstellung 100,00% Wien, A 55,00% 100,00%Ambrosch Heinrich voll mit Co-Produktion Filmproduktion; TV- und voll Vertrieb, Veröffentlichun 43 (MCA) Altelier City Media Leipzig 49,00% GmbH,Leipzig Holding Media Drefa 51,00% nicht -handwerkliche und Produktionstechnische 38 GmbH Media Ottonia 39 m.b.H. Medien für elektronische Saar Produktionsgesellschaft Saarbrücken 51,00%40 Bavaria FilmproduktionGmbH, Berlin (vormals:RubiconFilmproduktio Werbefunk GmbH, Saarbrücken Saar 49,00% voll Magdeburg Entwic 51,00% GmbH,Leipzig Holding Media Drefa 49,00% voll mi Full-Service-Mediendienstleister und Produzent 41GmbH Entertainment Saxonia 36 GmbH Production Picture Motion Nr. Unternehmen

ANHANG 169

Anhang 7: Bestätigungsvermerke C1 WDR MEDIAGROUP GMBH, KÖLN

170

ANHANG 171

172

ANHANG 173

C1.1 WDR MEDIAGROUP DIALOG GMBH, KÖLN

174

ANHANG 175

C1.2 WDR MEDIAGROUP DIGITAL GMBH, KÖLN

176

ANHANG 177

C1.3 RC RELEASE COMPANY (EHEM. WEBCOLONY) GMBH, KÖLN

178

ANHANG 179

C1.4 AUTENTIC DISTRIBUTION GMBH, KÖLN

180

ANHANG 181

C1.5 BAVARIA FILM GMBH, MÜNCHEN

182

ANHANG 183

184

ANHANG 185

C1.6 DER >AUDIO< VERLAG GMBH, BERLIN

186

ANHANG 187

C1.7 ARD-WERBUNG SALES&SERVICES GMBH, FRANKFURT A.M.

188

ANHANG 189

C1.8 DEGETO FILM GMBH, FRANKFURT AM MAIN

190

ANHANG 191

C2 WDR GEBÄUDEMANAGEMENT GMBH I.L., KÖLN

Da sich die Gesellschaft in Liquidation befindet, erfolgte keine Prüfung des Jahresabschlusses, sondern nur eine Bescheinigung des Steuerberaters über die Erstellung.

192

C3 WDR GERMAN BROADCASTING CENTRE BRUSSELS SPRL, BRÜSSEL (B)

ANHANG 193

194

C4 CIVIS MEDIENSTIFTUNG GMBH, KÖLN

ANHANG 195

196

C5 DIGITAL RADIO WEST GMBH I. L., KÖLN

Da sich die Gesellschaft in Liquidation befindet, erfolgte keine Prüfung des Jahresabschlusses.

ANHANG 197

C6 FILM- UND MEDIENSTIFTUNG NORDRHEIN-WESTFALEN GMBH, DÜSSELDORF

198

ANHANG 199

200

C7 DEUTSCHER FERNSEHPREIS GMBH, KÖLN

ANHANG 201

202

C8 RADIO NRW GMBH, OBERHAUSEN

ANHANG 203

204

C9 KÖLNMUSIK BETRIEBS- UND SERVICEGESELLSCHAFT MBH, KÖLN

ANHANG 205

206

C10 GRIMME-INSTITUT GESELLSCHAFT FÜR MEDIEN, BILDUNG UND KULTUR MBH, MARL

ANHANG 207

208

C11 EUROPEAN ROAD TRANSPORT TELEMATICS IMPLEMENTATION COORDINATION ORGANISATION S.C., BRÜSSEL (B)

ANHANG 209

210

C12.1 ARD.ZDF MEDIENAKADEMIE GGMBH, NÜRNBERG

ANHANG 211

212

C12.2 ARTE DEUTSCHLAND TV GMBH, BADEN-BADEN

ANHANG 213

214

C12.3 INSTITUT FÜR RUNDFUNKTECHNIK GMBH, MÜNCHEN

ANHANG 215

216

C12.4 STIFTUNG DEUTSCHES RUNDFUNKARCHIV, FRANKFURT A. M.

ANHANG 217

218

C12.5 SPORTA SPORTRECHTE- U. MARKETING-AGENTUR GMBH, MÜNCHEN

ANHANG 219

220

C12.6 DPA DEUTSCHE PRESSE-AGENTUR GMBH, HAMBURG

ANHANG 221

Anhang 8: Abkürzungsverzeichnis

ABKÜRZUNG BEDEUTUNG €, T€, Mio € Euro, Tausend Euro, Millionen Euro AD Autentic Distribution GmbH, Köln a.F. alte Fassung AO Ergebnis außerordentliches Ergebnis AP Associated Press AR Aufsichtsrat Art. Artikel ARTE Association Relative à la Télévision Européenne / ARTE Deutschland TV GmbH, Baden-Baden AS&S ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH, Frankfurt/Main AS&S Radio ARD-Werbung SALES & SERVICES Radio GmbH, Frankfurt/Main AÜG Arbeitnehmerüberlassungsgesetz AV-Medien Audio-/Video-Medien awp AWP Finanznachrichten AG, Zürich AZF ARD & ZDF Fernsehwerbung Bavaria Bavaria Film GmbH, München bbp Baden-Badener Pensionskasse BgA Betrieb gewerblicher Art BilMoG Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung BNetzA Bundesnetzagentur BPS Bavaria Production Services GmbH, Köln BSPS Bavaria Studios & Production Services GmbH, Grünwald CEO Chief Executive Officer Cine Mobil Cine Mobil GmbH CIVIS CIVIS medien stiftung GmbH CRM Customer-Relationship-Management DAB Digital Audio Broadcasting DAV Der > Audio < Verlag GmbH, Berlin DBH Deutsche Buch Handels GmbH & Co. KG DEGETO DEGETO Film GmbH, Frankfurt am Main DFP Deutscher Fernsehpreis GmbH, Köln DFS Bereich Erstes Deutsches Fernsehen DHA Deutsche Hörfunkakademie GmbH i.L., Oberhausen dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg DPT Direktion Produktion und Technik DRA Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main DRadio Deutschlandradio, Köln DRW Digital Radio West GmbH i.L., Köln DSGV Deutscher Sparkassen- und Giroverband DVB-H Digital Video Broadcasting Handheld (Digitaler Videorundfunk für Handgeräte)

222

ABKÜRZUNG BEDEUTUNG DVV Deutscher Volkshochschul-Verband e. V. DW Deutsche Welle, Köln EAV Ergebnisabführungsvertrag ecmc Europäisches Zentrum für Medienkompetenz GmbH, Marl EDV Elektronische Datenverarbeitung EG Europäischen Gemeinschaft EGHGB Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch epa European Pressphoto Agency B.V. Epl. Einzelplan ERTICO European Road Transport Telematics Implementation Coordination Organisation S.C. Brüssel, B. ffn Funk & Fernsehen Nordwestdeutschland GmbH & Co. KG, Hannover Filmstiftung Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH, Düsseldorf FS Fernsehen FTA FTA Film- und Theater Ausstattungsgesellschaft, Berlin/Köln G.E.I.E. Groupement Européen d'Intérêt Economique (Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung) GB Geschäftsbereich GBCB German Broadcasting Centre Brussels SPRL, Brüssel (B) GEMA Ges. für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte GEZ Gebühreneinzugszentrale GF Geschäftsfeld, Geschäftsführer GG Grundgesetz gGmbH gemeinnützige GmbH GI Grimme Institut GmbH, Marl GL Geschäftsleitung GmbHG GmbH-Gesetz GMG Westdeutscher Rundfunk Köln Gebäudemanagement GmbH, Köln GSEA Gemeinschaftssendungen, -einrichtungen und -aufgaben GUD German United Distributors Programmvertriebs GmbH, Köln GuV Gewinn- und Verlustrechnung HA Hauptabteilung HbbTV Hybrid broadcast broadband TV HF Hörfunk HH Haushalt Hs. Halbsatz i.L. in Liquidation IDW Institut der Wirtschaftsprüfer ifs Internationale Film Schule Köln GmbH, Köln IHK Industrie- und Handelskammer IRT Institut für Rundfunktechnik GmbH, München k kommerzielles Unternehmen Kap. Kapitel KdG Kosten der Gesellschaft

ANHANG 223

ABKÜRZUNG BEDEUTUNG KEF Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten KGaA Kommanditgesellschaft auf Aktien KölnMusik KölnMusik Betriebs- und Servicegesellschaft mbH, Köln LfA LfA-Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH, München lfd. laufend LfM Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf LfR Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf LRA Landesrundfunkanstalt LRG NW Landesrundfunkgesetz Nordrhein-Westfalen LRH Landesrechnungshof MB Media Broadcast GmbH Medienakademie ARD/ZDF-Medienakademie gGmbH, Nürnberg Mediencluster Mediencluster NRW GmbH, Köln Mifrifi mittelfristige Finanzplanung MPEG Motion Picture Experts Group Msgr. Monsignore nk nicht-kommerzielles Unternehmen NV Naamloze Vennootschap (Aktiengesellschaft belgischen Rechts) ORH Bayerische Oberste Rechnungshof PB Programmbereich PPS PPS Presse-Programm-Service GmbH radio NRW radio NRW GmbH, Oberhausen RÄStV Rundfunkänderungsstaatsvertrag RBT Rundfunk-Betriebstechnik GmbH, Nürnberg RC RC Release Company (ehem. webCOLONY ) GmbH, Köln RFinStV Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag RMS Radio Marketing Services GmbH & Co. KG RStV Rundfunkstaatsvertrag SOA Serviceorientierte Architektur SportA Sportrechte- und Marketing-Agentur GmbH, München SPRL Société Privée à Responsabilité Limitée (GmbH belgischen Rechts) SRG Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft, Bern SRT Schule für Rundfunktechnik stv. Vorsitz stellvertretender Vorsitz TKP Tausend-Kontakt-Preis TV Television UD united docs GmbH, Köln UEFA Europäischer Fußballverband Ust Umsatzsteuer Vj. Vorjahr VoD Video on Demand VR Verwaltungsrat WAZ Westdeutsche Allgemeine Zeitung

224

ABKÜRZUNG BEDEUTUNG WDR mg WDR mediagroup GmbH, Köln WDR mg audio WDR mediagroup audio GmbH, Köln WDR mg dialog WDR mediagroup dialog GmbH, Köln WDR mg digital WDR mediagroup digital GmbH, Köln WDR-G WDR-Gesetz webCOLONY webCOLONY GmbH, Köln WPEG Westdeutsche Programmentwicklungsgesellschaft mbH, Köln WWF Westdeutsche Werbefernsehen GmbH ZBW Zentrale Betriebswirschaft ZFP Zentrale Fortbildung der Programm-Mitarbeiter ARD/ZDF Ziff. Ziffer ZSK Zentrale Schallplattenkatalogisierung

IMPRESSUM

Herausgeber Westdeutscher Rundfunk Köln Marketing Appellhofplatz 1 50667 Köln

Redaktion Michael Krüßel HA Finanzen

Oktober 2016