Die Vorschläge Des Nicolaus Copernicus Zu Einer Reform Des

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Die Vorschläge Des Nicolaus Copernicus Zu Einer Reform Des Besprechungen und Anzeigen 881 „Die Vorschläge des Nicolaus Copernicus zu einer Reform des preußischen Münzwesens", Bernhard-Maria Rosenberg: „Das ärztliche Wirken des Frauenburger Domherrn Nicolaus Copernicus", sowie von Walther Hu- batsch: „Das westliche Preußen und das Ermland zur Zeit des Copernicus", zuwendet, da hier über Copernicus' vielseitiges Wirken als Domherr, als Ver- waltungs- und Wirtschaftsfachmann sowie als Arzt, eingebettet in die Zeit• geschichte des westlichen Preußen und des Ermlands, zum Teil recht detailliert berichtet wird. Die Untersuchungen von Zofia Wardęska (Warschau): „Copernicus und die deutschen Theologen des 16. Jahrhunderts", sowie von Hans Koeppen: „Die Schreibweise des Namens Copernicus" — sie darf ein besonderes Interesse be• anspruchen —, stellen den Versuch dar, über den Forschungsgegenstand in die• sen bisher stark umstrittenen Fragenkomplexen zu informieren. Der Aufsatz von Kurt Forstreuter: „Dietrich von Reden und Nikolaus von Schön• berg" — hierbei handelt es sich um zwei Freunde des Copernicus, die in dessen Lebensgeschichte einen besonderen Platz einnehmen —, vermittelt über die Vorstellung dieser beiden Persönlichkeiten hinaus einen Eindruck vom Zeit• geist der so bemerkenswerten Epoche Renaissance und Reformation. Den mit dem Werk des Copernicus Vertrauten, insbesondere aber den damit kaum oder nicht Vertrauten wird die von Werner Thimm zusammengestellte biographische Tabelle, in der in übersichtlicher Form sämtliche belegbaren und wichtigen Lebensdaten des Copernicus zusammengetragen wurden, eine will• kommene Hilfe bei der Lektüre der einzelnen Beiträge sein. Der Leser der in der anzuzeigenden Gedenkschrift veröffentlichten Aufsätze wird feststellen, daß hinsichtlich der Deutung und Beurteilung der vielseitigen und folgenreichen Epoche europäischer Geistesgeschichte, in der Copernicus lebte, bei den einzelnen Autoren zum Teil bemerkenswerte Unterschiede existieren. Und diese Unterschiede wirken sich unmittelbar oder mittelbar ebenfalls auf die Art der Darstellung und Interpretation von Person und Werk des Copernicus aus. Diese Tatsache ist es nicht zuletzt, die den besonderen Reiz der Edition ausmacht. Mainz Konrad Fuchs Bernhard-Maria Rosenberg: Nicolaus Copernicus 1473—1543. Domherr, Arzt, Astronom. (Persönlichkeit und Geschichte, Bd 72.) Verlag Musterschmidt. Göttingen 1973. 96 S., 8 Abb. a. Tat Neben den epochalen Gedenkausgaben, die zum 500. Geburtstag von Coper• nicus in Ost und West erschienen sind, verdient diese kleine Biographie des Ermländers Rosenberg Beachtung, da sie — fernab textkritischer Analysen oder literarischer Weitschweifigkeiten — die Kenntnis von Leben und Werk des großen Astronomen doch in weite Kreise zu tragen vermag und besonders in Schulen und Universitäten vielfachen Einzug halten sollte. Anders als z. B. die gleichzeitig als Taschenbuchausgabe erschienene Copernicus-Biographie von Hermann Kesten (1948), die weiträumig die „Ungeheuerlichkeiten" jenes ganzen Zeitalters heraufbeschwört, konzentriert sich R. auf die Fakten. Er schildert zunächst die Vita des Copernicus in Verbindung mit seinem Wirken in den verschiedenen Ämtern und Funktionen, wie sie allgemein bekannt sind. Der zweite Teil befaßt sich mit dem Werk und der mathematisch-astronomi• schen Leistung, die zur „Zerstörung des geheiligten Irrtums" (Lichtenberg, 1797) führte, wenngleich die Motivierung des copernicanischen Systems nicht überzeugend genug (für einen Laien) dargeboten wird. Detailkenntnis, kritisches 44* 692 Besprechungen und Anzeigen Abwägen der ungesicherten Überlieferung und Einblenden zeitgenössischer Urteile kennzeichnen diese kleine Schrift, die auch in der leidigen Nationali• tätsfrage zwar einen Standpunkt vertritt, jedoch ohne Polemik verfährt. Trotz des knappen äußeren Rahmens entsteht ein plastisches Bild der Umwelt und der Persönlichkeit des großen Astronomen, nicht zuletzt bedingt durch die eigene Anschauung, die der Autor von den Arbeits- und Wirkungsstätten des Copernicus mitbrachte: Schon als Schüler und Student hat er im Dom zu Frauenburg dem dort ruhenden Gelehrten „das individuelle Opfer seiner Ver• ehrung" (im Sinne Lichtenbergs) darbringen können. So ist diese Biographie mit starkem persönlichen Engagement geschrieben und besitzt auch von daher ihren besonderen Wert. Berlin Peter Letkemann Marian Biskup: Dziaùalność publiczna Mikoùaja Kopernika. [Die öffentliche Tätigkeit von Nicolaus Copernicus.] (Biblioteczka Kopernikańska, Nr. 5.) Towarzystwo Naukowe w Toruniu. Thorn 1971. 93 S., 13 Abb. u. Ktn i. T. Marian Bislcup: Nicolaus Copernicus im öffentlichen Leben Polens. (Copernica- nische Bibliothek, Nr. 3.) Übers, von Jerzy Serczyk. Wiss. Gesellschaft in Toruń. Thorn 1972. 102 S., 13 Abb. u. Ktn i. T. Maria Bogucka: Nicholas Copernicus. The Country and Times. Übers, von Leon Szwajcer. The Ossoliński State Publishing House. Breslau, Warschau, Krakau, Danzig 1973. 201 S., 74 Abb. u. Ktn a. Taf. Die beiden vorliegenden Veröffentlichungen der polnischen Historiker Biskup und Bogucka (der o. g. Titel zwei ist eine Übersetzung des ersten) sind als Beiträge zum Copernicus-Jahr 1973 zu verstehen. Marian Biskup, Profes• sor an der Thorner Universität, der durch zahlreiche Untersuchungen über den großen Astronomen hervorgetreten ist, gibt hier einen durch mehrere Illustra• tionen veranschaulichten Überblick über die öffentliche Tätigkeit des Nicolaus Copernicus im Ermland und Königlichen Preußen. Ausgehend von einer Be• schreibung der historischen und geographischen Gegebenheiten der heimat• lichen Landschaft, schildert der Vf. in anschaulicher Weise den Beginn des öffentlichen Wirkens des großen Sohnes des Preußenlandes an der Seite seines Onkels, des ermländischen Bischofs Lucas Watzenrode, seine Teilnahme an Ständetagen und Ratsversammlungen in Preußen und Polen und die Ausübung verschiedener verantwortungsvoller Ämter im Auftrag des ermländischen Dom• kapitels in Frauenburg. Die Fülle der ihm übertragenen wichtigen Aufgaben läßt die Vielseitigkeit, die die Persönlichkeit von Copernicus auszeichnet, klar erkennen. Besonders eingehend behandelt der Vf. die Jahre 1516 bis 1519 und 1520 bis 1521, in denen Copernicus das Amt eines Administrators und Land• propstes des Frauenburger Domkapitels bekleidete und als solcher für die Verwaltung des gesamten Kapitelsbesitzes in den Kammerämtern Allenstein und Mehlsack zuständig war. In dieser Eigenschaft führte er die Wiederbeset• zung verlassener und wüster Hufen, deren Zahl während der Kriege in der zweiten Hälfte des 15. Jhs. sprunghaft angestiegen war, planmäßig durch und trug die vorgenommenen Veränderungen in einer besonderen Form von Wirt• schaftsbüchern, den „Locationes mansorum desertorum", ein. Positiv hervor• zuheben sind die genauen Angaben des Vfs. über die Verteilung der Register• einträge auf die einzelnen Jahre und die Beschaffenheit der durchgeführten Transaktionen. 32 der copernicanischen Eintragungen beziehen sich auf die Be• setzung von Bauernstellen, die infolge Todes oder Flucht des Besitzers ver• lassen wurden, und 32 Vermerke betreffen einen Tausch der Bauernhöfe oder .
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