Gemeindebrief Evangelischer Kirchen Im Innerstetal
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
GEMEINDEBRIEF EVANGELISCHER KIRCHEN IM INNERSTETAL Ausgabe 2 September bis November 2019 Kirchengemeindeverband Bebaue und bewahre die schöpfung 1 EDITORIAL INHALT Angedacht: Dankbarkeit und Verantwortung 3 Wider das Insektensterben 4 Gestaltungsraum Innerstetal 6 Rückmeldungen zum neuen Gemeindebrief 8 Wo seid Ihr Sonntags alle? 9 Torte und Tatort-Gottesdienst 10 Konfirmand*innen 10 Friedhöfe Sehlde und Klein Elbe 12 Liebe Leserinnen, Gruppen und Kreise 13 liebe Leser, Ansprechpartner*innen 14 Freud und Leid 16 was brachte der Sommer Ihnen? Hoffentlich viel Gutes! Erntedank in unseren Gemeinden 17 Uns allen brachte er zu viele besorgniserregende 40 Jahre Basar in Groß Elbe 18 Nachrichten zum Stand der Umwelt. Bereits am Musikalischer Reformationsgottesdienst 19 29. Juli war „Welterschöpfungstag“ – die eigentlich für 888-Jahrfeier Groß Elbe - Bürgerversammlung 19 das ganze Jahr gedachten ökologischen Ressourcen Pfarrweg in Steinlah 20 waren an diesem Tag verbraucht. Konfirmandennacht in Groß Elbe 20 Sehlder Geburtstagskaffee 21 Da stehen wir nun und schütteln mit besorgten Mienen Einladungen zu den Krippenspielen 21 den Kopf. Müssen wir jetzt mit dem E-Scooter zur Arbeit Abschied aus dem Pfarrbüro Haverlah 22 fahren? Wird das Kinderplanschbecken von der Wasser- Ökumenischer Waldgottesdienst Haverlah 22 schutzpolizei konfisziert? Mallorca im Herbst nur noch Singgottesdienst Sehlde 23 mit Flugscham? Volkstrauertagsgottesdienste 23 Kinderseite 24 Ganz klar: Das Lesen von Umweltstatistiken macht Kindergottesdienst-Tag 25 nicht glücklicher. Wichtig ist, dass wir uns inzwischen Kindergarten Gustedt 26 alle Gedanken darüber machen, wie wir unseren Teil zur Evangelische Jugend 27 Rettung der Schöpfung beitragen können. Sollten wir Gottesdienste 28 auch. Denn Beten allein hilft nicht. Vielleicht sollten wir einfach mal schauen, wie es andere machen oder gezielt nachfragen: Was tust Du IMPRESSUM eigentlich für die Umwelt? Nur Frust schieben oder zu Gemeindebrief Nr. 2 lamentieren bringt uns nicht weiter. Packen wir es lieber Herausgegeben von den Kirchengemeinden Groß Elbe, Klein Elbe, Gustedt, Steinlah, Haverlah, Sehlde, Heere an und nehmen uns ein Beispiel. Wie heißt es bei den im Auftrag der Kirchenvorstände. Musketieren so schön: Einer für alle und alle für einen. Redaktion: Denn, mal ehrlich - nicht leben ist auch keine Alternati- Jürgen Grote V.i.S.d.P., Christiane Heilmann, Betina ve! Heinecke, Friederike Kohn, Andreas Ohm, Michi Sauer, Fotos: In diesem Gemeindebrief finden Sie einiges zum The- Jürgen Grote, Andreas Ohm, Kindergarten, ma Kirche und Natur. Viel Freude und gute Ideen beim Thomas Gunkel, „Der Gemeindebrief“ Lesen! Druck: Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen|2800 Exemplare Layout: Inge Bosse - www.diekirstings.de Ihre Der Gemeindebrief erscheint viermal jährlich und wird kostenlos an alle Häuser verteilt. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Friederike Kohn 31. Oktober 2019 Redaktion 2 ANGEDACHT DANKBARKEIT UND VERANTWORTUNG ERNTEDANK IST UND BLEIBT EIN WIDERSPRÜCHLICHES FEST gierten Region der Erde geboren zu Was wir den anderen Geschöpfen sein und leben zu dürfen. Die Men- und der Umwelt mit unserem schen, die sich aus ihrer Not heraus Verhalten zumuten, das rückt auf den Weg machen, um ebenfalls (glücklicherweise) immer mehr ins ein Stückchen von diesen unver- Blickfeld. Das Insektensterben und dienten Privilegien abzubekommen, die Veränderung in der Natur ange- kann ich gut verstehen. sichts der Klimaveränderungen sind Hinweise darauf, wie unser Egois- Aber dann frage ich mich, wie wir mus, den wir alle in uns tragen, die mit dem umgehen, was wir hier Welt verändert. haben. Wie selbstverständlich ist "Aller Augen warten auf dich, und es für uns, dass zu jeder Zeit alles Gott hat eine reichhaltigen Planeten du gibst ihnen ihre Speise zur rech- verfügbar ist oder verfügbar ge- geschaffen, in der alle ihren Platz ten Zeit." Das Erntedankfest hat macht wird. Wie sehr treten wir haben, alle leben könnten. Die Erde diesen Vers aus dem 145. Psalm als diese Welt mit Füßen, wenn wir braucht uns Menschen nicht, aber Leitwort. Kiwifrüchte aus Neuseeland einflie- wie Menschen brauchen die Erde. gen, Gemüse aus fernsten Ländern Der Erntedanktag lässt dies in unser Wie immer beim Erntedanktag bin zu uns transportieren, nur weil es Bewusstsein rücken. Eigentlich ich im Zwiespalt. Zum einen bin ich eben geht. Und dann landet auch müsste jeder Tag ein Erntedank- dankbar. Ich finde es toll in einer noch reichlich davon auf unseren tag sein, der uns daran erinnert, Welt und vor allem an einem Ort zu Müllkippen, weil es nicht verkauft welche Verantwortung wir als ver- leben, der es mir ermöglicht, in so wird. meintliche „Krone der Schöpfung“ ungeheuer großem Reichtum von haben sollten. Unser Dank könnte Natur und Gaben zu leben. Auch regional frage ich mich, wa- ein bewussteres Handeln und ein rum wir den Joghurt einmal vom besserer Umgang mit der Natur Wir haben regelmäßigen Regen, Norden in den Süden transportie- sein. Es lohnt sich, um der Zukunft mal mehr weniger, aber doch im- ren müssen und vom Süden in den unserer Kinder und Enkel willen. mer so, dass auf unseren guten Bö- Norden, nur weil nördliche Fabriken Und als Ausdruck des Glaubens an den hier genügend wächst, so dass auch im Süden, und südliche auch Gott den Schöpfer, der uns diese für unsere Ernährung auf jeden Fall im Norden ihre Produkte vermark- Erde anvertraut hat. gesorgt ist. Und das gilt ja nicht nur ten müssen. Was muten wir dieser für unsere Region, sondern weitest- Welt und ihren Geschöpfen mit all Es grüßt Sie herzlich gehend für unseren mitteleuropäi- diesem Wohlstandsgehabe zu? schen Raum, aus dem wir das ganze Ihr Jahr über die Produkte erhalten, die "ALLER Augen warten auf dich", wir für unseren Alltag benötigen. heißt es. Wir Menschen sehen nur unsere eigenen Wünsche und Wenn wir da an andere Orte dieser Bedürfnisse und handeln entspre- Jürgen Grote Welt denken, an denen Menschen chend. Wir meinen alles zu wis- mit unendlich großer Mühe und oft sen, alles fordern und machen zu ohne technische Hilfsmittel ver- können. Es ist ja auch keiner da, der suchen, dem Boden etwas abzu- das widerspricht. Es sei denn, die ringen, können wir eigentlich nur Menschen nehmen sich gegenseitig dankbar sein. Denn ein Verdienst ist etwas weg. es gewiss nicht, in einer so privile- 3 KIRCHE UND GESELLSCHAFT WIDER DAS INSEKTENSTERBEN EIN PLÄDOYER FÜR EINE NEUE ALTE GARTENKULTUR Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. (1. Mose 2,15) Die Bibel spricht an dieser Stelle von der Erde als Garten. Ein Gar- ten, der dem Menschen in die Hand gegeben ist, auf dass er seine Möglichkeiten und Kraft darein setzt, um diese Erde zum Nutzen und Wohl des Menschen mit seiner Hände Arbeit zu bebauen und zu bewahren. Mit dem Bebauen haben die sesshaften Menschen begonnen Moderne Gartenkultur - pflegeleicht für die Menschen und viele Jahrhunderte großen Nut- zen daraus gewonnen. Mit zuneh- Von einer Bekannten erfuhr ich, Der Mensch hat einen Auftrag mender Industrialisierung jedoch dass so ein Kiesgarten, bei ihr noch bekommen: die Erde zu bebauen wird deutlich, dass das „Bewahren“ auf einem Kunststoff-Vlies gegen und zu bewahren. Aber weiß der des Gartens ins Hintertreffen ge- aufkommende Unkräuter, nur im Mensch eigentlich, was die Erde, kommen ist. ersten Jahr pieksauber aussah. Als- was das ökologische System zu- bald setzten sich Moose und Flech- sammen hält, was zur Vielfalt des Schauen wir auf den eigenen ten fest. In den Zwischenräumen Lebens und letztlich zum Überleben Garten, so hat sich auch dort vieles sammelte sich Laub, das sich zer- auch des Menschen notwendig ist? verändert. Aus dem Nahrungsre- setzt. Alsbald bildeten sich kleinste servoir für den eigenen Haushalt Humusschichten, die ausreichten, Wir hören jetzt sehr viel vom In- hat sich ein oft viel zu großes Stück dass sich trotz aller Kämpfe un- sektensterben und den Folgen. Von Land entwickelt, das nun der Pflege erwünschtes Grün wie „Unkräuter“ den in Deutschland vermutlich weit bedarf. Und selbst der kleine Vor- wieder erneut aussamten. Gegen über 33 000 registrierten Insekten- garten in eher städtisch geprägten die Moose wird zweimal jährlich arten sind mehr als ein Drittel, das Regionen wird für viele Menschen Moosentferner gespritzt, und gegen sind über 11 000 vom Aussterben zu einem Problem. Zur Garten- den unerwünschten Grünbewuchs bedroht, bzw. sie stehen auf der gestaltung moderner Menschen, wird mit (Glyphosat-?) haltigem roten Liste (WIKIPEDIA). Man ver- die wenig Zeit für Gartenarbeit Unkrautvernichtungsmittel radikal mutet, dass es 560 Wildbienenar- erübrigen können, gerät zurzeit der vorgegangen. Stets im Frühling wer- ten hierunter gibt. Diese Insekten Kiesgarten in den Blickpunkt. den die Grundstücksgrenzen gegen sorgen nicht nur für die Bestäubung Unkraut begiftet. von (Obst)Pflanzen und Bäumen – Aus dem Kies ragen vereinzelt zu- sie sind wiederum Nahrungsgrund- meist nicht laubwerfende Pflanzen Ist das das Ideal des Bebauens in lage für viele andere Insekten, heraus, die den Vorgarten pflege- modernen Zeiten, die uns zeitlich Vögel und Säugetiere. Letztendlich leicht und sauber halten. Zumindest so in Beschlag nehmen, dass wir muss man begreifen, dass ‚Mutter kurz nach Anlage, wenn weder meinen, wir müssen den Garten Natur‘ in Kreisläufen funktioniert. Regen noch sonstige natürliche Pro- pflegeleicht und schädlingsarm ge- dukte das Ökosystem neu in Besitz stalten? Haben Sie mal ein Blatt einer nehmen. Brennnessel genau(er)