Das Schiffshebewerk

- Der Grundbau -

vom Fachbereich Bauingenieurwesen der Fachhochschule Potsdam zur Erlangung des Leistungsnachweises im Ingenieurprojekt: „Bildarchiv der Philipp Holzmann AG“

E. Jaenecke

Gutachter: Prof. Dr. phil. A. Kahlow

Potsdam, Januar 2018

Fachhochschule Potsdam Ingenieurprojekt WS 2017/2018 Das Schiffshebewerk Niederfinow Fachbereich Bauingenieurwesen Bildarchiv der Philipp Holzmann AG E. Jaenecke

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...... I Abkürzungsverzeichnis ...... III 1. Vorwort ...... 1 2. Geografische Lage ...... 4 2.1 Wasserstände und Höhenlagen der Vorhäfen ...... 8 3. Der Baugrund ...... 9 3.1 geologische Verhältnisse am Standort Niederfinow ...... 9 3.2 Ergebnisse der Baugrunduntersuchung ...... 11 3.2.1 Baugrundverhältnisse im Bereich des Hebewerkes ...... 11 3.2.2 Die Baugrundverhältnisse der Vorhäfen ...... 14 4. Das Gründungsverfahren ...... 15 4.1 Die Grundwassersenkung ...... 16 4.1.1 Probe-Grundwassersenkung ...... 17 4.1.2 Die Senkanlage ...... 19 4.1.2.1 Erläuterung artesische Quelle ...... 27 4.1.3 Der Bodenaushub ...... 28 4.1.4 Die Grundwasserhaltung ...... 29 4.1.5 Rückbau der Senkanlage ...... 31 4.2 Die Gründung mit Senkkasten ...... 32 4.2.1 Erläuterung Senkkasten - Allgemein ...... 32 4.2.2 Die Gründung der Grundpfeiler des Hebewerkes ...... 34 4.2.2.1 Betonieren der Arbeitskammer ...... 41 4.2.2.2 Abschluss des Pfropfens ...... 41 4.3 Die Trogkammer ...... 42 4.4 Die Seitenstrebenpfeiler ...... 50 4.5 Die Zusammensetzung und Festigkeit des Betons ...... 51 4.6 Die statische Berechnung ...... 52 5. Die Pfeiler der Kanalbrücke ...... 53 6. Die Baustelleneinrichtung ...... 56 6.1.1 Einrichtungen für allgemeine Zwecke ...... 56 6.1.1.1 Gleisanschluss ...... 56 6.1.1.2 Umschlagplätze ...... 57 6.1.1.3 Strom- und Wasserversorgung ...... 57 6.1.1.4 Unterkunftsräume ...... 58

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6.1.2 Einrichtungen für die Betonbereitung ...... 59 6.1.3 Einrichtungen für die Druckluftgründung ...... 61 7. Ausführende Firmen, Umfang der Leistungen und Kosten ...... 63 8. Bildquellen ...... 64 9. Literatur ...... 70 10. Internet ...... 70

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Abkürzungsverzeichnis

GW Grundwasser HW höchster Wasserstand gleichartiger Zeitabschnitte in der betrachteten Zeitspanne HHW der höchste Wasserstand, der an der betreffenden Messstelle jemals festgestellt worden ist NN Normal-Null NNW der niedrigste Wasserstand gleichartiger Zeitabschnitte in der betrachteten Zeitspanne

III Fachhochschule Potsdam Ingenieurprojekt WS 2017/2018 Das Schiffshebewerk Niederfinow Fachbereich Bauingenieurwesen Bildarchiv der Philipp Holzmann AG E. Jaenecke

1. Vorwort

Auf Oder, Havel und Spree hatte die Schifffahrt für den Handel und Verkehr in der Mark und den daran angrenzenden Gebieten von jeher eine große Bedeutung. Seit 1767 war der Finowkanal zwischen Spandau und Hohensaaten mit 17 Schleusen im Betrieb um die Höhenunterschiede zu überwinden.1,2

Durch die stete Zunahme des Schifffahrtverkehrs stießen die Wasserstraßen, insbesondere die Schleusenanlagen, an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, so dass die Erweiterung der Wasserstraßen unumgänglich wurde. Der Bau einer modernen zweiten nördlichen Verbin- dung zwischen Havel und Oder wurde daher angestrebt. Mit Gesetz vom 01.04.1905, die Herstellung und den Ausbau von Wasserstraßen betreffend, wurde von Kaiser Wilhelm II. u. a. die "Herstellung eines Großschifffahrtsweges Berlin-Stettin" (Wasserstraße Berlin- Hohensaaten) angeordnet.3

Am 14. Juni 1914 gab der Deutsche Kaiser den Betrieb über die neue Wasserstraße frei. Zur Erinnerung an die preußischen Könige, die sich sehr für die Entwicklung dieser Wasserstra- ße eingesetzt hatten, erhielt sie die Bezeichnung "Hohenzollernkanal" (heute Oder-Havel- Kanal genannt). Der Kanal ermöglichte nun auch Schiffen mit einer Tragfähigkeit von 600 t (bisher waren es nur 170 t) die Durchfahrt. Besonders vorteilhaft und zeitsparend war die Tatsache, dass an Stelle der bisher 17 Schleusen zwischen Spandau und Hohensaaten, jetzt nur noch fünf Schleusen, nämlich die Schleuse Lehnitz und die Schleusentreppe in Nie- derfinow, zu durchfahren waren.4,5

An der Schleusentreppe in Niederfinow (auch als erster Abstieg bezeichnet) war zwischen der Scheitelhaltung und dem Oderbruch ein Geländeunterschied von ca. 36 m Höhe zu be- wältigen. Um dies zu ermöglichen bestand die Schleusentreppe aus vier hintereinander lie- genden Schleusen, die jeweils mit zwei dreiteiligen Sparbecken versehen waren und jeweils ein Gefälle von 9 m überwanden.6 Im Gesetz vom 01.04.1905 war auch vorgesehen, dass zusätzlich zu dieser Schleusentreppe eine geneigte Ebene, ein Schiffshebewerk oder eine weitere Schleusentreppe zu errichten ist, um den weiterhin zunehmenden Schiffsverkehr bewältigen zu können.7

1 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12 Heft 13, 27.03.1934, S. 155 2 vgl. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Band 57, Nr. 34, 23. 08.1913, S. 1333 3 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12 Heft 13, 27.03.1934, S. 156 4 Ebd., S. 157 5 vgl. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Band 57, Nr. 34, 23. 08.1913, S. 1332 6 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, S. 154 7 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 5 Heft 23, 27.05.1927, S. 319

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Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es Vorschläge zum Bau eines Schiffshebewerkes. Mehrere Wettbewerbe wurden ausgeschrieben, zu denen ab 1906 verschiedene konstruktive Entwürfe und Möglichkeiten für den Bau eines Schiffshebewerkes ausgearbeitet und der preußischen Akademie des Bauwesens vorgelegt wurden. Jedoch bekam keiner dieser Vo- rentwürfe die Zustimmung und die Firmen konzentrierten sich zunächst auf den Bau der Schleusentreppe. Das Vorhaben Schiffshebewerk wurde auf später verlegt.

Wieder aufgegriffen wurden die Überlegungen zum Bau des Schiffshebewerkes nach dem 1. Weltkrieg. Zu diesem Zeitpunkt entschloss sich die 1921 gegründete Reichswasserstraßen- verwaltung, selbst ein Hebewerk zu entwerfen. Vom Neubauamt entstand ein Entwurf nach den folgenden Kriterien:8

 senkrechter Hub mit Nassförderung,  untere Haltung abgeschlossen (trockene Trogkammer),  Bewegung des Troges mittels 4 Ritzeln in Zahnstockleitern,  Gewichtsausgleich durch Gegengewichte an Drahtseilen,  Sicherung gegen Gleichgewichtsstörungen durch so genannte Drehriegel

Im Februar 1927 stimmte die Akademie des Bauwesens dem Entwurf zu. Unter Mitwirkung der am Bau beteiligten Firmen wurden die Einzelheiten weiter entwickelt. Mit den vorberei- tenden Arbeiten zur Errichtung des Hebewerkes wurde 1926 begonnen. Die Bauausführung dauerte bis Ende 1933 an. Am 21.03.1934 wurde das Schiffshebewerk Niederfinow überge- ben und nahm als damals größte Anlage im deutschen Binnenwasserstraßennetz den Be- trieb auf.9

Das Bauwerk überträgt in seinem Unterbau ein Gewicht von ca. 90.000 t und in seinem Überbau ein Gewicht von ca. 16.000 t in den Baugrund. In Summe muss also eine Last von rund 110.000 t vom Baugrund aufgenommen werden. Im Vorfeld musste sichergestellt wer- den, dass negative Beeinflussungen des Bauwerkes durch Bodenbewegungen ausgeschlos- sen sind. Auf Grundlage der Ergebnisse aus den umfangreichen Bodenuntersuchungen wurde das Hebewerk deshalb östlich vor den zum Odertal hin abfallenden Hang gesetzt. Da- raus ergab sich schließlich die Notwendigkeit, das Hebewerk mit dem Oberhafen über eine 157 m lange Kanalbrücke aus Stahl zu verbinden.10

8 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12 Heft 12, 23.03.1934, S. 127 9 Ebd., S. 129 10 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12 Heft 13, 27.03.1934, S. 160

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Dank des Hebewerkes wird der Höhenunterschied von 36 m zwischen der Scheitelhaltung und dem Oderbruch heute in nur fünf Minuten überwunden.

1. Abbildung: Das Schiffshebewerk Niederfinow nach der Fertigstellung. Ansicht von Südwesten (Februar 1934). (rechts im Bild ist das Hebewerk und links im Bild die Kanalbrücke zu sehen)

Das Schiffshebewerk Niederfinow macht die Genialität vergangener Ingenieur-Generationen sichtbar. Am 05. Dezember 2017 wurde es als erstes Bauwerk in den Kreis der historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland aufgenommen. Bei der Verleihung des Titels "Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland" wurde feierlich eine Ehrentafel, die am Bauwerk angebracht wurde, enthüllt.11 Darüber hinaus befindet sich eine Informationstafel am Bauwerk, auf der die am Bau wesentlich beteiligten Firmen benannt sind. So war z. B. die Firma "Philipp Holzmann AG", Berlin für den Grundbau verantwortlich. Ihr wurden die Grundwassersenkung und die Arbeiten zum Ausheben der Baugrube übertra- gen.12

Anmerkungen der Autorin: Der Vollständigkeit halber wurden in dem hier vorliegenden Bericht nicht nur die Arbeiten der "Philipp Holzmann AG", Berlin untersucht, sondern der gesamte Grundbau für das Hebe- werk.

11 vgl. https://bingk.de/projekte/historische-wahrzeichen/aktuelles-im-ueberblick/ 12 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12 Heft 13, 27.03.1934, S. 190

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2. Geografische Lage

2. Abbildung: Übersichtskarte (Quelle: eigene Darstellung)

Das Schiffshebewerk Niederfinow befindet sich im Bundesland Brandenburg. Das Bundes- land Brandenburg hat seine geografische Lage nordöstlich von Deutschland. In nördlicher Richtung grenzt es an das Bundesland Mecklenburg Vorpommern, in westlicher Richtung an die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, in südlicher Richtung an das Bundes- land Sachsen und in östlicher Richtung an das Land Polen.

Insgesamt besteht das Bundesland Brandenburg aus 14 Landkreisen und vier kreisfreien Städten. Einer der Landkreise ist . Das Schiffshebewerk befindet sich in Niederfinow, in der Nähe der Kreisstadt Eberswalde, im Landkreis Barnim. Der Ort liegt am Fuße eines Endmoränenbogens, am nördlichen Rand des Eberswalder Urstromtals. Hier verlaufen die Alte Finow und der Finowkanal. Das Schiffshebewerk liegt östlich, am Ende des Oder-Havel- Kanals (ehemals Hohenzollern-Kanal) in Niederfinow.

Die nachfolgenden Abbildungen geben einen Überblick über den Verlauf der Wasserstraßen sowie zur Lage des Hebewerkes und der Schleusentreppe.

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3. Abbildung: Längsschnitt der alten Havel-Oder-Wasserstraße

Schleusentreppe

Schiffshebewerk

4. Abbildung: Lageplan - Schleusentreppe und Hebewerk

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Schleusentreppe Hohenzollern-Kanal

Oberhafen Schiffshebewerk Unterhafen

5. Abbildung: Lageplan - Schleusentreppe und Hebewerk

Baustelle Schiffs- hebewerk

Schleusentreppe

Oberhafen

6. Abbildung: Schleusentreppe und Baustelle Schiffshebewerk

Hohenzollernkanal

Oberhafen

Schleusentreppe

Schiffshebewerk

Unterhafen

Hohenzollernkanal

7. Abbildung: Der zweite Abstieg mit Schiffshebewerk neben der Schleusentreppe

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Zur Überwindung des Geländeunterschiedes von 36 m Höhe zwischen der Scheitelhaltung und dem Oderbruch (siehe Abbildung 8) mittels Hebewerk, wurde die obere Zufahrt (Oberha- fen) zum Hebewerk (zweiter Abstieg) vom Hohenzollernkanal (heute Oder-Havel-Kanal) ab- gezweigt und so angelegt, dass diese in gerader Verlängerung der von Westen aus ankommenden Kanalstrecke verläuft. Sie hat, ausgehend von der Achse des Hohenzollern- kanals, eine Gesamtlänge von ca. 1.877 m. In dieser Achse befindet sich das Hebewerk mit einer Länge von ca. 106 m. Der Unterhafen schließt mit einer Länge von ca. 140 m an das Unterhaupt des Hebewerkes an. Ein Bogen mit einem Halbmesser von ca. 600 m und einer Länge von ca. 481 m sowie eine daran anschließende Gerade mit einer Länge von ca. 539 m verbinden den Abschnitt wieder mit dem Hohenzollernkanal. Insgesamt beträgt die Länge des zweiten Abschnitts ca. 3.143,28 m.13

Der Oberhafen wurde als vierschiffiger Vorhafen mit einer schiffbaren Breite von ca. 48 m ausgebildet. Er besitzt im gesamten westlichen Teil eine Länge von ca. 1.000 m. Dem schließt sich eine Strecke mit einer Länge von ca. 190 m an. In Richtung Südufer verringert sich die schiffbare Breite auf ca. 30 m, weil ca. 289 m vor dem Hebewerk ein Sicherheitstor errichtet wurde, welches im Gefahrenfall den gesamten Hafenquerschnitt abschließt.14

Der weitere Verlauf des Oberhafens erfolgt auf einer Länge von ca. 132 m und einer Breite von ca. 30 m. Eine Kanalbrücke mit einer Länge von ca. 157 m, verbindet den Oberhafen mit dem Hebewerk. In der Hauptachse beträgt die Breite des Wasserspiegels ca. 28 m. Diese verringert sich auf der 12 m langen Einfahrt in das Hebewerk auf die Breite des Hebewerk- troges von ca. 12 m.15

Vierschiffig ist auch der Unterhafen ausgebildet. Auf seiner geraden Mündungsstrecke ver- fügt er über eine schiffbare Breite von ca. 48 m und im Bogen über eine schiffbare Breite von bis zu ca. 56,60 m.16

13 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 161 14 Ebd., S. 161 15 Ebd., S. 161 16 Ebd., S. 161

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2.1 Wasserstände und Höhenlagen der Vorhäfen

8. Abbildung: Längsschnitt durch den Kanal (von links nach rechts: Hohenzollernkanal, oberer Vorhafen, Kanalbrücke, Hebewerk, unterer Vorhafen)

Der Kanal wurde für das Befahren mit einem 1.000-t-Schiff ausgebaut. Zu diesem Zweck wurde im Oberwasser mit einem höchsten Wasserstand (HW) zu NN von + 38,20 m gerech- net. Die Höhe des Grundwassers (GW) war im Unterwasser durch die Krone des Hohensaatener Wehrs auf NN + 1,39 m bestimmt. Für das Hebewerk wurde mit einem nied- rigsten Wasserstand (NW) von 0,99 m gerechnet. Als höchster Wasserstand wurde der Stand von NN + 3,19 m am unteren Pegel von 1917 berücksichtigt und daraus folgend ein HW von NN + 3,20 m für das Hebewerk zu Grunde gelegt.17

17 Ebd., S. 162

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3. Der Baugrund 3.1 geologische Verhältnisse am Standort Niederfinow Die am Standort Niederfinow anzutreffenden Bodenschichten sind während der Rückzugspe- riode des letzten Inlandeises entstanden. Drei Formationen sind für den geologischen Auf- bau des Bodens charakteristisch: das Jungtertiär, das Diluvium und das Alluvium.18

9. Abbildung: erdgeschichtliche Verhältnisse der Gegend um Niederfinow

Das Jungtertiär besteht aus sandigen, tonigen und organogenen Ablagerungen und gehört damit zur so genannten Märkischen Braunkohlenformation. Das Diluvium setzt sich aus Ge- schiebemergel (kalkhaltiges Gemisch aus Ton, Sand, Kies und Steinen), Kiesen, Sanden, Mergelsanden und Tonen zusammen. Das Alluvium besteht aus feinkörnigen, tonig- schluffigen, sortierten und unverfestigten Ablagerungen eines fließenden Wassers.19

18 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, S. 154 19 Ebd., S. 155

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Die nachfolgende Abbildung zeigt die zu Baubeginn am Standort des Bauwerks vorhande- nen geologischen Formationen im Längsschnitt und macht die Erosionsgrenzen des Talran- des deutlich.

Westen Kanalbrücke Hebewerk Osten

10. Abbildung: Schnitt durch den Talrand

Westen Westpfeiler der Ostpfeiler der Osten Kanalbrücke Kanalbrücke Trogwanne des Hebewerkes

11. Abbildung: geologischer Längsschnitt (Schema)

Im oberen Teil bilden die Grundmoränen der Hochebene (Geschiebemergel) und im unteren Teil das Jungtertiär der ursprünglichen Talsohle den Hauptteil des Hanges. "Die Berührung zwischen Diluvium und Tertiär erstreckt sich räumlich auf ein weites Gebiet, in dem die cha- rakteristischen Bildungen beider Formationen sich wild durcheinandergeknetet finden."20

20 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, S. 156

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Durch eine schwache Geschiebemergelschicht getrennt, lagert das Taldiluvium (vorwiegen- de Bestandteile: Sande, Grande und Kiese) über der tertiären Sohle des Hangfußes. Eine im Mittel ca. zwei Meter starke Schicht aus Mergel und Ton, stark durchsetzt mit Sanden und Mergelsanden, bildet den Abschluss des Taldiluviums. Das Alluvium folgt dem Taldiluvium mit einer Schicht aus feinen Sanden, über denen Torf, Moorerde und Faulschlamm lagern. Der Bodenaushub der beim Bau der Schleusentreppe (erster Abstieg) aufgespült wurde, bil- dete die jüngste Bodenschicht. Mit feinem Sand war der Hang überdeckt.21

3.2 Ergebnisse der Baugrunduntersuchung 3.2.1 Baugrundverhältnisse im Bereich des Hebewerkes "Zur Klärung der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse sind zahlreiche Tiefbohrungen ausgeführt worden, deren Ergebnisse vom zuständigen Landesgeologen geognostisch be- stimmt und von der Geologischen Landesanstalt in zwei sehr ausführlichen Gutachten verar- beitet worden sind." 22

"Das Ergebnis von zwölf Bohrungen im Bereich der Baugrube ist [...]"23 in der nachfolgenden Tabelle "Der Baugrund für das Hebewerk" dargestellt.

12. Abbildung: Der Baugrund für das Hebewerk

Die Grundwasserverhältnisse waren für die Wahl des Gründungsverfahrens maßgebend. Zum Zeitpunkt der Entnahme der Bodenproben schwankte der freie Grundwasserspiegel des Baufeldes zwischen NN + 1,50 und + 2,00 m. Einen Anstieg hätte der Grundwasserspiegel

21 Ebd., S. 157 22 Ebd., S. 154 23 Ebd., S. 157

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bei Hochwasser erfahren können, so dass dieser dann bis zu einer Höhe des HW der Oder- haltung des Hohenzollernkanals, also bis etwa NN + 3,00 m, gestiegen wäre.24

Für den Bau des Hebewerkes wurde davon ausgegangen, dass mit einem Grundwasser- stand NN + 2,00 m zu rechnen ist. Als Grundwasserträger wirken Torf, Mergel und Braun- kohlenletten. Das Wasser zeigte an ihrer Unterkante eine ungefähr dem freien Grundwas- serspiegel entsprechende Anspannung. Die angespannten Horizonte haben beim Anbohren nur an einigen Stellen einen schwach über NN + 2,00 m steigenden Auftrieb gezeigt. Beim Senken des Grundwassers konnte die Torfbank beseitigt werden, ohne dabei die tertiären Letten bei der Gründung anzuschneiden. Deshalb kamen für die Bauausführung nur zwei Grundwasserstockwerke in Betracht, die durch die Mergelbank voneinander getrennt wa- ren.25

Zur Feststellung der hydrologischen Eigenheiten des Baugrundes wurde eine Probegrund- wassersenkung durchgeführt. Für das über der Mergelbank gelegene Stockwerk ergab sie einen k-Wert von ca. 0,0002 26 (Der k-Wert ist ein Beiwert zur Kennzeichnung der Durchläs- sigkeit eines Bodens. Er ist ein Maß für die Wasserwegsamkeit eines Gesteins und hängt von der Form und dem Volumen der Poren zwischen den Gesteinspartikeln sowie von der Viskosität der Flüssigkeit, welche durch die Poren strömt, ab.27).

Für die diluvialen Sande und Kiese wurde der k-Wert für das ganze zweite Stockwerk auf 0,002 geschätzt. Es wurde angenommen, dass sich der k-Wert der feinen Sande, die unmit- telbar an die Mergelbank anschließen, kaum erheblich von dem der alluvialen Sande unter- scheiden und er im Kies den Mittelwert überschreiten wird. Trotz ihres hohen Sandgehaltes hat sich die Mergelschicht als relativ dicht erwiesen. Es wurde davon ausgegangen, dass sich beim Senken des oberen Grundwasserstockwerkes nicht ohne weiteres eine Entspan- nung des unteren Horizontes einstellt. Die Beseitigung des schädlichen Überdruckes jedoch nur geringe Schwierigkeiten macht. Aufmerksamkeit war beim Durchteufen der Mergelbank geboten.28

24 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, S. 158 25 Ebd., S. 158 26 Ebd., S. 158 27 vgl. http://www.igewa.de/merkblaetter/durchlaessigkeitsbeiwert/durchlaessigkeitsbeiwert.shtml 28 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, S. 158

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Im Ergebnis wurden aus den geologischen, hydrologischen und sonstigen örtlichen Verhält- nissen folgende Schlussfolgerungen für die Bauausführung gezogen:

Das Ausheben der Baugrube führt zu einer erheblichen Entlastung des Baugrundes. Mit Blick auf den Schub des hohen Hanges war hier Vorsicht geboten. Das Erosionsprofil des Talrandes durfte nicht angeschnitten und die Überlagerung des Hangfußes nicht beliebig entfernt werden. Zur Vermeidung von Gleichgewichtsstörungen im Untergrund wurde emp- fohlen, den unteren Teil der Gründung z. B. unter NN - 8,00 m abschnittsweise vorzuneh- men. "Das Abschlussbauwerk für eine Dammschüttung darf erst hinterfüllt werden, wenn die Grundbauten so weit fertiggestellt sind, daß sie den Schub der Dammschüttung aufnehmen können."29

Von einer Pfahlgründung wurde aufgrund der diluvialen Gerölle abgeraten. Weiterhin wurde davon ausgegangen, dass eine Gründung mit offener Wasserhaltung nur für einen geringen Teil des oberen Grundwasserstockwerkes in Betracht kommt, da besonders in der Mergel- bank die vielfach tonhaltigen Feinsandschichten leicht zum Rutschen neigen. Bodenaufbrü- che aus dem unteren Grundwasserstockwerk wären aufgrund des hohen Auftriebes ohne besondere Vorkehrungen nicht zu vermeiden gewesen.30

Die benachbarte Schleuse IV, deren Bausubstanz aufgrund der schlechten Baugrundver- hältnisse bereits stark beschädigt war, hätte einer beliebigen Verminderung des Auftriebes nicht Stand gehalten. Es wurde deshalb davon ausgegangen, dass eine Grundwassersen- kung mit Rohrbrunnen bis unter die Bauwerksohle nur dann möglich ist, wenn zuvor geeig- nete Maßnahmen getroffen werden, die eine Gefährdung der Schleuse IV verhindern. Den- noch konnte ein Rutschen des Hanges bei Entlastung des Baugrundes nicht ausgeschlossen werden, so dass empfohlen wurde, das Grundwasser in der Baugrube nur bis zu einer Höhe von NN - 8,00 m abzusenken.31

Für die Grundbauten wurde Beton als Baustoff empfohlen. Eine Untersuchung der für die Gründung in Frage kommenden Bodenschichten und Grundwasserzonen ergab, das Grundwasser ist frei von Beton schädigenden Substanzen.32

29 Ebd., S. 158 30 Ebd., S. 158 31 Ebd., S. 158 32 Ebd., S. 158

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3.2.2 Die Baugrundverhältnisse der Vorhäfen Im Sandur der Hochebene, der für gewöhnlich kein Grundwasser enthält, wurde der obere Vorhafen gebettet. Der Hafen musste abgedichtet werden, da der höchste Grundwasser- stand bei etwa 3,00 m über dem Gelände ermittelt wurde. "Für den Bau eines Dammes, der den oberen Vorhafen mit dem Hebewerk verbinden soll, stehen hinreichende Mengen geeig- neten Schüttbodens in dem südlich des Oberhafens gelegenen Gelände zur Verfügung." 33

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Ergebnisse zweier in diesem Gelände durchgeführter Bohrungen:

13. Abbildung: Bohrungen im Entnahmefeld

"Der untere Vorhafen ist in den Torf des Oderbruches einzuschneiden und wird zweckmäßig durch Naßbagger ausgehoben. Betonbauten sind hier wegen des Humussäuregehaltes der Torfbank zu vermeiden. Die erforderlichen Leitwerke und Anlegestellen werden zweckmäßig aus Holz errichtet."34

Auf Grund der vorliegenden geologischen und hydrologischen Baugrundverhältnisse kam für den Bau des Hebewerkes nur der Bereich am Fuße des Hanges in Betracht. Das Gelände lag hier auf NN + 4,00 m. Der Grundwasserspiegel schwankte normal zwischen NN + 1,50 und + 2,00 m. Bei Oderhochwasser hätte es bis zu einer Höhe von NN + 3,00 m steigen können. Während der Bauausführungen ist dieser Fall nicht eingetreten, musste jedoch bei allen Baumaßnahmen berücksichtigt werden.

33 Ebd., S. 158 34 Ebd., S. 158

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4. Das Gründungsverfahren

Die Gründung der Trogkammer und Seitenstrebenpfeiler erfolgte im Schutz einer Grundwas- sersenkung. Das Grundwasser konnte bis zu einer Tiefe von NN - 8,00 m abgesenkt werden. Diese Tiefe entsprach der Unterkante der Kammersohle.35

Der Baugrubenaushub führte zu einer Entlastung des Baugrundes um ca. 2,4 kg/cm². Im Hinblick auf mögliche Erdrutsche war diese Entlastung am Fuße des Hanges bedenklich. Aus Rücksicht auf die angrenzende Landwirtschaft und den schlechten Bauzustand der un- tersten Schleuse der benachbarten Schleusentreppe wurde auf eine Grundwassersenkung unter NN - 8,00 m verzichtet. Eine Beschränkung der Baugrundentlastung und der Reichwei- te der tieferen Grundwasserabsenkung wäre mit einer Umspundung der einzelnen Grund- pfeiler der Trogkammer theoretisch möglich gewesen, praktisch jedoch war diese wegen der vorhandenen Gerölle nicht ausführbar.36

Deshalb erfolgte das Absenken der neun Grundpfeiler, deren Höhe jeweils ca. 8 bis 9 m be- trägt, von der Ebene NN - 8,00 m ausgehend bis auf die Höhe NN - 16 bis -17 m im Druck- luftverfahren.37

Westen Osten

Aufschüttung Torf, Moorerde, Faulschlamm, feine Sande

Ton, Mergel, Mergelsand, N.N -16,00 Feinsand, N.N -17,00 feiner scharfer N.N -11,50 Sand, grandiger Sand, Kies, Geschiebe- mergel, Braunkohlen- sand, Braun- kohlenletten, Braunkohle

14. Abbildung: Schiffshebewerk Niederfinow mit Kanalbrücke. Entwurfsstand 1929

35 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 177 36 Ebd., S. 177 37 Ebd., S. 177

15 Fachhochschule Potsdam Ingenieurprojekt WS 2017/2018 Das Schiffshebewerk Niederfinow Fachbereich Bauingenieurwesen Bildarchiv der Philipp Holzmann AG E. Jaenecke

Die Gründung der Seitenstrebenpfeiler erfolgte auf einer Höhe von NN - 8,00 m.

Seitenstrebenpfeiler

Trogkammer

N.N - 8,00 m

Grundpfeiler

15. Abbildung: Querschnitt des Schiffshebewerkes Niederfinow. Entwurfsstand 1929

4.1 Die Grundwassersenkung Begonnen wurde bei den Bauausführungen mit dem Senken des Grundwassers. Das Grundwasser wird durch die ungefähr zwischen NN - 10,00 m und NN - 8,00 m liegende De- cke des Diluviums in zwei Stockwerke getrennt. Trotz ihrer tektonischen Verschiedenheit war diese Trennschicht dicht. Im unteren Stockwerk zeigte das Grundwasser eine Anspannung die mit dem freien Wasserspiegel des oberen Stockwerkes ungefähr übereinstimmte. Mit NN - 8,00 m lag die Sohle der Baugrube in der Nähe der Trennschicht beider Ebenen. Vor dem Aushub lastete das Hangende mit ca. 2,4 kg/cm² auf der Trennschicht. Nach dem Aushub der Baugrube hätte, ohne Entspannung des unteren Stockwerkes, ein Auftrieb von ca. 1,2 kg/cm² unter der Trennschicht geherrscht. In der Folge wäre es aufgrund dieses Lastwech- sels zu Aufquellungen oder Durchbrüchen im Erdreich gekommen. Die Aufquellungen hätten zur Auflockerung des Baugrundes und die Durchbrüche zum Rutschen des gesamten Han- ges geführt. Um den Überdruck im zweiten Stockwerk frühzeitig beseitigen zu können, er- folgte eine Grundwasserabsenkung mit Rohrfilterbrunnen. Aus Sicherheitsgründen war für die gesamte Baugrube, die in der Sohle eine Breite von ca. 42,00 m (im Bereich der Sei- tenstrebenpfeiler sogar eine Breite von ca. 75,40 m) und eine Länge von ca. 114,50 m hatte, eine Senkung bis zu NN - 8,20 m gefordert.38

38 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 180

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4.1.1 Probe-Grundwassersenkung Die Probe-Grundwassersenkung erfolgte im Sommer 1925.39 Damit konnten die Bodenkon- stanten ermittelt und geprüft werden, welchen Einfluss die Trennschicht zwischen den bei- den Grundwasserstockwerken hat. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Probeanlage.

16. Abbildung: Lageplan der Probe-Grundwassersenkung

17. Abbildung: 09.10.1925 - Probe-Grundwassersenkung

Begonnen wurde mit zwei Staffeln mit jeweils sechs Rohrfilterbrunnen der normalen Bauart (Bohrung: Durchmesser 300 mm, Filter: Durchmesser 150 mm, Saugrohr: Durchmesser 100 mm) mit Kiesmantel. Die Senkung des Grundwassers bis NN - 5,00 m und eine entspre- chenden Entlastung des unteren Stockwerkes waren gefordert. Oberhalb der zwischen den

39 Ebd., S. 180

17 Fachhochschule Potsdam Ingenieurprojekt WS 2017/2018 Das Schiffshebewerk Niederfinow Fachbereich Bauingenieurwesen Bildarchiv der Philipp Holzmann AG E. Jaenecke

beiden Grundwasserstockwerken bestehenden Trennschicht endeten die Filter der ersten Staffel. Die Filter der zweiten Staffel reichten in das zweite Stockwerk. Die erste Staffel senk- te das Grundwasser von NN + 1,60 m bis -2,60 m innerhalb von vier Tagen. Der zweiten Staffel gelang es zunächst nicht, den Wasserstand unter NN - 4,20 m zu senken. Daher wurden sechs weitere Brunnen an die zweite Staffel angeschlossen. Zusätzlich wurde in der Mitte der Baugrube eine Reda-Tiefpumpe eingebaut um zu testen, ob deren Leistungsfähig- keit für den Dauerbetrieb geeignet ist. Sie hat sich während der Probesenkung sehr gut be- währt.40

Für das obere Stockwerk wurde für die Durchlässigkeit des Bodens ein k-Wert von 0,00018 ermittelt. Dafür waren die gleichmäßig feinen Sande des Alluviums maßgebend. Günstig wirkte die Torfschicht, da sie ihr Wasser trotz ihres vielfach sandigen und faulschlammartigen Charakters sehr langsam abgab. Deutlich übertroffen wurden die Erwar- tungen von der Bodenkonstante des zweiten Grundwasserstockwerkes.41

Die Filter der zweiten Staffel reichten nur in die obersten, noch verhältnismäßig feinen Sande des Diluviums. Die Filter der dritten Staffel der endgültigen Anlage griffen in die nach unten hin schärfer werdenden Sande ein. "Der für die endgültige Anlage maßgebende mittlere k- Wert des zweiten Stockwerkes wurde auf 0,002 geschätzt."42

Eine bemerkbare Entspannung im unteren Grundwasserstockwerk war durch die Senkung des Grundwassers im oberen Stockwerk nicht zu erkennen. Die Trennschicht zwischen den beiden Stockwerken war fast vollkommen dicht.43

40 Ebd., S. 180 41 Ebd., S. 180 42 Ebd., S. 180 43 Ebd., S. 180

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4.1.2 Die Senkanlage

18. Abbildung: Baustelleneinrichtung - Baugrube inkl. Grundwassersenkungsanlage

19. Abbildung: Grundriss der Grundwassersenkungsanlage

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20. Abbildung: Längsschnitt der Grundwassersenkungsanlage

Auf der Abbildung 21 sind das bis auf das Grundwasser abgeräumte Baufeld und der Einbau der ersten Staffel zu sehen. In der Mitte der Baugrube ist die bei der Probegrundwassersen- kung ausgehobene Grube zu erkennen. Der erste Brunnen wurde am 26. April 192744 ge- bohrt. Für den Einbau der ersten Staffel wurden 25 Tage benötigt. Die Filter wurden im Be- reich des Torfes mit Aufsatzrohren versehen. Die Staffel lieferte bis zu 60 Liter Wasser pro Sekunde.

21. Abbildung: Einbauen der 1. Staffel. 5. Mai 1927.

Auf der Abbildung 22 ist der Beginn der Erdarbeiten zu sehen; die erste Staffel ist mit zwei Pumpstationen im Betrieb.

44 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 182

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22. Abbildung: Beginn der Erdarbeiten. 21. Juni 1927.

Abbildung 23 zeigt den Einbau der zweiten Staffel, mit dem Rückbau der ersten Staffel wur- de bereits begonnen (im Vordergrund des Bildes).

23. Abbildung: Einbau der 2. Staffel. 8. August 1927.

Mit dem Einbau der zweiten Staffel wurde 38 Tage nach Betriebsbeginn der ersten Staffel angefangen. Nach Inbetriebnahme der zweiten Staffel wurden die Brunnen und Pumpen der ersten Staffel entfernt. Unter Berücksichtigung einer geplanten Betriebsdauer der Senkungs- anlage von ca. 2 1/4 Jahren (Sommer 1927 bis Herbst 192945) bekamen die Filter der zwei- ten Staffel an Stelle der üblichen Tresse ein glattes Kupferdrahtgewebe mit einer Maschen- weite von 2 mm und einen Mantel aus Siebkies mit einer Korngröße von 3 mm. Die zweite Staffel lieferte bis zu 150 Liter Wasser pro Sekunde und es gelang die restliche Entleerung des oberen Grundwasserstockwerkes. Das untere Stockwerk wurde mit der zweiten Staffel

45 vgl. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Nr. 47, November 1931, S. 1439

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nur ca. 1 m tief in den oberen feinen Sanden des Diluviums angeschnitten, daher gelang hier nur eine geringe Entlastung.46

Nachdem die zweite Staffel 29 Tage in Betrieb war, nahm die dritte Staffel ihren Betrieb auf. Dabei machte sich der Wasserandrang beim Bohren der Brunnen störend bemerkbar. Bis zur Inbetriebnahme der Pumpen der dritten Staffel wurden die Brunnen an die Saugleitungen der zweiten Staffel angeschlossen. Die Pumpen der zweiten Staffel konnten 17 Tage nach Inbetriebnahme der dritten Staffel und nach Anschluss ihrer Saugleitung an die der dritten Staffel, stillgelegt werden.47

24. Abbildung: Einbau der 3. Staffel. 29. September 1927, die erste Staffel ist komplett entfernt

Sobald das untere Grundwasserstockwerk angeschnitten war, verlangsamte sich das Sen- ken des Wassers (siehe Abbildung 26). Die verbundenen Staffeln lieferten insgesamt 535 Li- ter Wasser pro Sekunde. Davon entfielen auf die zweite Staffel 43 Liter Wasser pro Sekun- de. Das waren im Durchschnitt je Brunnen 0,87 Liter pro Sekunde. Auf die dritte Staffel ent- fielen 492 Liter pro Sekunde, durchschnittlich also 5,8 Liter Wasser pro Sekunde je Brun- nen.48

Die Verbindung mit der zweiten Staffel verursachte Schwierigkeiten bei der Entlüftung der dritten Staffel. Daher musste die zweite Staffel nach kurzer Zeit stillgelegt werden. Die ge- samte Pumparbeit wurde daraufhin von der dritten Staffel übernommen.

Der vom Unterhafen ausgehende Wasserzulauf verursachte in der östlichen Hälfte der Bau- grube einen deutlich höheren Grundwasserstand als in der westlichen Hälfte. Deshalb wur- den die Brunnen auf der Ostseite sehr eng, in einem Abstand von durchschnittlich 3 m, und

46 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 181 47 Ebd., S. 181

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tief gebohrt. Erst wenn zu erkennen war, dass sich das gewünschte Ergebnis mit den vor- handenen Brunnen nicht einstellte, wurden Zusatzbrunnen auf der Ostseite eingebaut. Da nur so viele Brunnen eingesetzt wurden wie erforderlich waren, wurde eine Überdimensionie- rung der Anlage verhindert. Die Grundwassersenkung verlief in Folge dessen jedoch nur langsam und die Pumpkosten waren verhältnismäßig hoch.49

Zur Entlüftung der Anlage wurden in jede Saugleitung einige Luftkessel eingebaut und jedes Pumpenhaus wurde mit einer Luftabsaugpumpe ausgerüstet. Ein Schema dieser Entlüf- tungsanlage zeigt die nachfolgende Abbildung.50

25. Abbildung: Entlüftungsanlage

Der im Jahre 1926 ausgebaggerte Unterhafen diente als Vorfluter für die Anlage. Im Einsatz waren zwei Druckleitungen mit einem Durchmesser von ca. 300 bis ca. 450 mm und einer Länge von insgesamt ca. 650 m (350 + 300 m), deren höchster Achspunkt auf einer Höhe von NN + 5,05 m lag. Beide Leitungen waren mit einer Leitung verbunden die einen Durch- messer von ca. 300 mm hatte. Eingangs war nur die nördliche Druckleitung im Betrieb. Auf Grund der sehr starken Belastung dieser Leitung wurde eine zweite Druckleitung ca. 100 m südlich parallel zur Ersten verlegt. Damit verbesserte sich der Wirkungsgrad der gesamten Anlage. Zur Ermittlung der Wassermengen kamen Venturi- und Woltmanmesser zum Ein- satz.51 Abbildung 26 zeigt den Fortschritt der Arbeiten. In Abbildung 27 sind die eingebauten Geräte und in Abbildung 28 die eingesetzten Pumpen aufgelistet.

48 Ebd., S. 181 49 Ebd., S. 181 50 Ebd., S. 181 51 Ebd., S. 181

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26. Abbildung: Fortschritt der Grundwassersenkung

Saugleitung Brunnen

Filter Mittlerer Boh- Saugrohr NN Durchm. Abstand Tiefe [m] rung Durchm. Staffel ±[m] [mm] Durchm. Länge Anzahl

[m] [mm] [mm] Kiesmantel

Länge [m] [mm] [m] 1 +2,50 300 468 47 10,00 8 bis 10 200 150 5,00 100 ohne 2 -2,00 300 414 49 8,50 10 bis 12 400 150 10,20 100 mit 3 -4,50 300 380 85 4,50 10 bis 12 400 150 10,20 100 mit

27. Abbildung: Abmessungen der in der Senkanlage eingebauten Geräte

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28. Abbildung: Pumpen der Senkanlage

Die Abnahme der fertigen Baugrube erfolgte am 08. März 1928.52 Die nachfolgenden Abbil- dungen (Abb. 29 und 30) zeigen die Baustelle nach deren Fertigstellung.

29. Abbildung: Luftbild (Junkers) der Baustelle. 3. Mai 1928.

52 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 182

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30. Abbildung: Luftbild der Baustelle

Auch die Abbildung 31 zeigt die fertige Baugrube mit den drei Pumpstationen der dritten Staffel. Die stillgelegte zweite Staffel mit einer Pumpstation bleibt für den Rückbau der dritten Staffel beim Hinterfüllen des Grundbaus betriebsbereit vor Ort. Im hinteren Teil des Bildes sind die Stahlkonstruktionen zweier Druckluftsenkkästen zu erkennen.

31. Abbildung: Fertige Baugrube. 3. August 1928.

Beim Einbauen der Senkungsanlagen bereitete der starke Druck im unteren Grundwasser- stockwerk einige Schwierigkeiten. Diese waren aber bei weitem nicht so gravierend, wie die Folgen von Stromunterbrechungen (siehe dazu auch Abschnitt 4.1.4 dieses Berichtes). Ge- legentlich kam es auch vor, dass der Bagger den jeweiligen Grundwasserstand unterschnitt. Dann zeigten sich, wie in Abbildung 32 dargestellt, insbesondere im östlichen Teil der Bau- grube artesische Quellen.

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32. Abbildung: Artesische Quellen

4.1.2.1 Erläuterung artesische Quelle Eine artesische Quelle ist ein natürlicher Austritt aus einer wasserführenden Gesteinsschicht (einem gespannten Grundwasserleiter), die durch eine wasserundurchlässige Gesteins- schicht nach oben abgedichtet wird. Gleichzeitig aber ermöglicht die großräumige geologi- sche Struktur des Grundwasserleiters den Aufbau von hydrostatischem Druck. Wird nun der Grundwasserleiter mit gespanntem Grundwasser z. B. durch einen Bagger angeschnitten, steigt das Grundwasser nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren an der betroffenen Stelle bis zur Höhe der ungespannten Grundwasseroberfläche in der wasserführenden Schicht. Liegt dieses Niveau höher als die Erdoberfläche (so wie es bei dem hier betrachte- ten Bauwerk aufgrund der Grundwassersenkung der Fall war) sprudelt das Grundwasser un- ter Druck aus dem Untergrund an die freie Fläche.53

33. Abbildung: schematische Darstellung einer artesischen Quelle54

53 http://www.geothermie.de/wissenswelt/glossar-lexikon/a/artesischer-brunnen.html 54 Ebd.

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In Abbildung 34 wird der normale artesische Auftrieb beim Anschneiden des unteren Hori- zontes gezeigt.

34. Abbildung: Auftrieb beim Bohren der 3. Staffel. 3. Oktober 1927.

4.1.3 Der Bodenaushub Es wurden ca. 150.000 m³ Boden aus der Baugrube ausgehoben. Davon ca. 43.000 m³ im Trockenen sowie bei der Probe-Grundwassersenkung und 107.000 m³ im Schutz der Grundwassersenkung. Die Arbeiten wurden mit einem Raupenbandbagger, der mit einem 1 m³ fassenden Löffel ausgestattet war, ausgeführt. Die Leistungsfähigkeit des Baggers betrug 500 m³ je Schicht und war damit dem Senkfortschritt gut angepasst. Der Aushub wurde mit 2 m³ fassenden Kastenkippern auf die Fläche zwischen den Unterhäfen der beiden Abstiege (Schleusentreppe und Hebewerk) und der Notstraße verbracht und mit Kiefern (ca. 4 ha) als Windschutz bepflanzt. Ein zum Greifbagger (0,8 m³) umgebauter Bagger entfernte rück- wärtsfahrend die für die Ausfahrt aus der Baugrube notwendige Rampe.55

55 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 182 u. 183

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4.1.4 Die Grundwasserhaltung Die Pumpen wurden mit Strom aus der reichseigenen Stromwandleranlage (siehe dazu auch Punkt 6 Baustelleneinrichtung dieses Berichtes) betrieben. Sofern es zu Störungen in der Überlandleitung kam, konnte das Kraftwerk innerhalb weniger Minuten Ersatzstrom liefern. Trotz aller damaligen aktuellen Sicherheitseinrichtungen gelang es nicht immer, schnell ge- nug die Dieselmaschinen in Betrieb zu nehmen und den Ersatzstrom einzuschalten. Bereits eine Stromunterbrechung von nur fünf Minuten führte dazu, dass das aus den Brunnen der dritten Staffel austretende artesische Wasser die Böschungen zerstörte, weil die bis in das untere Grundwasserstockwerk reichenden Brunnen sofort überliefen. Das Ergebnis einer Stromstörung ist auf der Abbildung 35 bei einem Brunnen der zweiten Staffel zu sehen. Überdies führte ein längeres Ausbleiben des Stromes auch zur Entstehung von Sohlquellen. Die Folgen sind in den Abbildungen 36 und 37 gut zu erkennen.

35. Abbildung: Artesischer Auftrieb in Folge einer Stromstörung bei einem Brunnen der zweiten Staffel

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36. Abbildung: Folgen von Stromunterbrechungen und Stromstörungen

37. Abbildung: Folgen von Stromunterbrechungen und Stromstörungen

Zur Vermeidung größerer Schäden wurden an den Brunnen der dritten Staffel in die unterste Böschung der Baugrube bis auf die Baugrubensohle Schlitze eingeschnitten. Diese Schlitze wurden eingeschalt und mit Steinschlag gefüllt.

Die Entlüftungsanlagen arbeiteten fast ununterbrochen, um die großen Mengen an Luft aus dem Grundwasser zu entfernen. In den benachbarten Brunnen machte sich die unter den Schneiden entweichende Druckluft sofort störend bemerkbar, wenn die Druckluftsenkkästen der Trogkammerpfeiler in tiefere Lagen eindrangen. Ein sorgfältiges Beobachten und die vo- rübergehende Stilllegung der am stärksten betroffenen Brunnen ermöglichte es, die Störun- gen ohne besondere Vorkehrungen zu beseitigen.

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Im Ergebnis hat die gesamte Senkungsanlage über zwei Jahre (Sommer 1927 bis Herbst 1929) gearbeitet. Eine Erneuerung der Brunnen war nicht erforderlich. Auch dem strengen Winter in den Jahren 1928/29 mit Temperaturen bis zu - 32°C hat die Anlage ohne Störun- gen standgehalten. Es wurden ca. 500 Liter Wasser in der Sekunde gepumpt. "Die mano- metrische Leistung der Pumpen betrug im Mittel des Beharrungszustandes rd. 47% der vom Kraftwerk hierfür abgegebenen Leistung; der Wirkungsgrad war also befriedigend."56 Im Be- harrungszustand betrug die Reichweite der Grundwassersenkung ungefähr 2 km, auch an den Stellen, an denen der Finowkanal nur ca. 500 m von der Baugrube entfernt verläuft. Der Finowkanal erwies sich als dicht und übte keinerlei anreichernde Wirkung aus. Hier waren erhebliche Schäden an den Wiesen aufgetreten, da zum Abfall des Grundwassers eine star- ke Dürre in den Jahren 1928 und 1929 hinzukam, wovon teilweise hochwertige Wiesenkultu- ren betroffen waren. Im Allgemeinen konnten bleibende Nachteile vermieden werden.57

4.1.5 Rückbau der Senkanlage Die Baugrube wurde nach Abschluss des Betonbaus bis zur Höhe von NN + 4,00 m mit ca. 92.000 m³ Boden verfüllt. Verwendet wurde dafür Sand aus der Kiesgrube am Oberhafen und der Halde der Kiessortieranlage sowie der beim Bau des Ostpfeilers der Kanalbrücke ausgehobene Boden. Der Ausbau der dritten Staffel der Senkanlage erfolgte mit Fortschrei- ten der Hinterfüllung von West nach Ost. In dieser Zeit übernahm die zweite Staffel den Be- trieb. Der Ausbau der zweiten Staffel erfolgte ohne Wiederherstellung der ersten Staffel. Zur Fertigstellung des Böschungspflasters des Unterhafens wurde am Unterhaupt für kurze Zeit eine offene Wasserhaltung eingesetzt, so dass die Arbeiten im Trockenen erfolgen konnten. Der artesische Druck des unteren Grundwasserstockwerkes erreichte sehr schnell wieder seine ursprüngliche Höhe. Im oberen Grundwasserstockwerk füllten sich die Trichter nur sehr langsam.58

56 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 183 57 Ebd., S. 183 58 Ebd., S. 184

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4.2 Die Gründung mit Senkkasten 4.2.1 Erläuterung Senkkasten - Allgemein Ein Senkkasten (französisch: Caisson) ist ein kastenförmiger Körper aus Stahl oder Stahlbe- ton. Er wird temporär zur Sicherung der Baugrube für Arbeiten unterhalb des Wasserspie- gels (Fluss, Grundwasser oder Meer) eingesetzt. Nach dem Aufbau wird er an der erforderli- chen Stelle durch Erdreich oder Wasser bis auf die Gründungssohle abgesenkt. Dabei wird er als ein nach unten geöffneter Arbeitsraum für den Erdaushub genutzt. Während des Aus- hubs des verdrängten Bodens in seinem Inneren sinkt er durch sein Eigengewicht in das Erdreich ein. Es wird je nach Absenkmethode zwischen einem offenem Senkkasten und ei- nem geschlossenen Senkkasten, dem sogenannten Druckluft-Senkkasten, unterschieden.59

Der offene Senkkasten ist für das Aushubgerät von oben her zugänglich. Während des Aushubs spiegelt der innere Wasserstand mit dem Äußeren aus. Unter der Voraussetzung geeigneter Randbedingungen ist das Arbeiten mit offenen Senkkästen technisch einfach und sehr wirtschaftlich. Nachteile: eine Trockenlegung der Aushubsohle für Absenkungen unter- halb des Grundwasserspiegels ist oftmals nicht möglich und die Kontrolle des Bodens wäh- rend des Aushubs und Beseitigung etwaiger Hindernisse ist schwierig. Dadurch ist die Ge- fahr möglicher Setzungsschäden in der Nachbarschaft höher als beim Einsatz eines Druck- luft-Senkkastens.60

Bei Druckluftgründungen wird ein geschlossener Senkkasten, der sogenannte Druckluft- Senkkasten eingesetzt. Er ist mittels einer massiven drucklufthaltenden Decke noch oben hin verschlossen. Mit den seitlichen Schneiden bildet er eine nach unten offene Arbeitskam- mer. Nach dem Absenken des Kastens wird das Wasser unter Druckluft verdrängt. So entsteht eine trockene Arbeitsfläche in der sich die Arbeiter aufhalten können. Um an die Aushubsohle zum Lösen und Förderns des Bodens zu gelangen, ist die Arbeitskammer über Luftschleusen und Schachtrohre begehbar.61

Nach Erreichen der Solltiefe wird durch das Betonieren der Arbeitskammer eine tiefliegende Flächengründung geschaffen. Bei geringsten Verschiebungen ist diese zur Übertragung sehr hoher Lasten geeignet. Während des Absinkens können die durchfahrenen Bodenschichten besichtigt und untersucht werden. Treten Hindernisse im Boden oder der Arbeitskammer auf, können diese rechtzeitig erkannt und beseitigt werden. Es entstehen beim Absenken keine

59 http://www.elkage.de/src/public/showterms.php?id=1251 60 Ebd. 61 Ebd.

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Erschütterungen im Boden und die Geräuschentwicklung durch den Betrieb mit Druckluft ist gering. Die umgebenden Grundwasserverhältnisse bleiben ungestört. Dies ist ein wesentli- cher Vorteil in den Bereichen, in denen keine Grundwasserabsenkung möglich ist.62

In Druckluft-Senkkästen herrscht ein erhöhter Druck. Die Arbeitsmethode konnte schwere gesundheitliche Folgen für die Arbeiter haben. Werden die Arbeiter zu schnell aus dem Senkkasten ausgeschleust, bilden sich in deren Blut und Gewebe Gasbläschen, sie erleiden die sogenannte Caisson-Krankheit, die schwere Schäden verursachen oder zum Tod führen kann.

Der Einsatz von Druckluft-Senkkästen wird im heutigen Bauwesen nur noch sehr begrenzt angewendet.

38. Abbildung: schematische Darstellung des Absenkens eines Grundpfeilers unter Druckluft

62 Ebd.

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4.2.2 Die Gründung der Grundpfeiler des Hebewerkes "Das Einbauen der neun Senkkasten ging trotz des sehr harten Winters 1928/29 planmäßig vor sich. Die Bauzeit der einzelnen Kasten umfaßt das Zusammenbauen des Stahlgerippes, das Betonieren, Dichten und Absenken der Kasten sowie das Ausfüllen der Arbeitskammer und des Pfropfens nach Entfernen der Druckluftanlage."63

Die neun Grundpfeiler wurden mittels Senkkästen gegründet. Da im Senkungsbereich Steine erwartet wurden, wurde die Stahlkonstruktion der Druckluftarbeitskammer als genietetes Fachwerk aus St 37 ausgebildet (Erläuterung St 37: ab 1925 auf dem Markt, Stahlgüte:

2 Flussstahl St 37, Streckgrenze: f y,k≥ 235 N /mm Zugfestigkeit: fu,k = 335 - 470 N/mm² 64. Diese Bauweise war gegen etwaige Verformungen sicherer als bewehrter Beton. In Abbil- dung 40 ist ein solcher Senkkasten als Teilschnitt dargestellt. Die jeweiligen Abmessungen der Grundpfeiler sind in der Abbildung 41 dargestellt. In der Spalte "Inhalt m³" ist angegeben, welche Bodenmenge aus der jeweiligen Arbeitskammer geförderte wurde.65

Das Absenken der neun Grundpfeiler, deren Höhe jeweils ca. 8 bis 9 m beträgt, erfolgte von der Ebene NN - 8,00 m ausgehend bis auf die Höhe NN - 16 bis -17 m im Druckluftverfahren. In Vorbereitung auf dieses Verfahren wurde vor Beginn des Senkvorganges jeder Senkkas- ten auf einer Höhe von NN - 8,00 m in drei Arbeitsgängen bis zur vollen Höhe betoniert. Der Druck des Eigengewichtes wurde mit dicht an dicht unter der Schneide gelegten Holzschwel- len verteilt. Diese ließen sich bei Beginn des Erdaushubes leicht entfernen. Auf den Kästen 8 und 9 wurden zwei Druckluftschleusen, auf allen anderen Kästen eine Druckluftschleuse montiert. Die Kästen wurden über der Decke der Arbeitskammer sowie an den Seitenwän- den abgedichtet und es wurde der Anschluss der Dichtung an den Schleusenschachtdeckel hergestellt (Abbildung 39). Die Kästen wurden ohne Unterbrechung abgesenkt. Während des Senkens wurde nach Bedarf Beton in den Raum über der Arbeitskammer eingebracht. Die Sohle der Baugrube wurde nach dem Absenken der Kästen mit einer ca. 20 cm dicken Aus- gleichsschicht aus Beton abgedeckt. Auf der Ausgleichsschicht wurde eine Dichtung ver- legt.66

Im Bereich der Kammerdecke wurde der Schacht nach dem Ausbetonieren der Arbeitskam- mer mit hochwertigem Zement gefüllt. "Auf den Pfropfen kam ein Stahldeckel, dessen Rand mit einem Bleifutter auf einen einbetonierten Stahlkranz geschraubt wurde. An diesen Stahl-

63 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 189 64 vgl. https://application.wiley-vch.de/books/sample/3433018499_c01.pdf 65 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 178 66 Ebd., S. 177, 178

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kranz war außen die Asphaltpappdichtung festgeklemmt worden [...] Nach längerer Be- obachtung der Pfropfendichtung wurden die Pfeiler etwa bis NN - 9,50 m ausbetoniert, wobei man an den Kastenrändern Rundeisen als Verbindung mit der Trogkammersohle einsetz- te."67

39. Abbildung: Anschluss der Dichtung an den Schleusenschachtdeckel

40. Abbildung: Teilschnitt durch einen Senkkasten

67 Ebd., S. 178

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41. Abbildung: Abmessung der Senkkästen

In Abbildung 42 sind die neun Grundpfeiler (Senkkästen) grafisch dargestellt und entspre- chend nummeriert:

Westen Osten

Pfeiler 8 Pfeiler Pfeiler Pfeiler 6 4 2 Pfeiler 1

Pfeiler 9 Pfeiler Pfeiler Pfeiler 7 5 3

Seitenstrebenpfeiler

42. Abbildung: Grundriss mit Darstellung der Grundpfeiler

Die Baufortschritte bei der Druckluftgründung der neun Grundpfeiler werden in den nachfol- genden Abbildungen gezeigt.

Auf der Abbildung 43 ist der Aufbau der drei östlichen Senkkästen (von südlicher Richtung aus betrachtet) zu sehen. Die Arbeitskammer des ersten Kastens ist betoniert, die des zwei- ten Kastens ist eingeschalt und zum Betonieren vorbereitet. Fertig genietet ist die Stahlkon- struktion des dritten Kastens. Weiter sind rechts im Hintergrund das Maschinenhaus der Druckluftanlage und links im Hintergrund ein Turm des Kabelkranes zu erkennen.

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43. Abbildung: Senkkasten 1 bis 3 von Süden aus betrachtet. 16. August 1928. (Aufnahme: Christoph u. Unmack.)

Ca. einen Monat später sind die Senkkästen 1 bis 3 bereits fertig betoniert und zum Absen- ken bereit. Auf dem östlichen Senkkasten (rechts im nachfolgenden Bild) wurde bereits die Druckluftschleuse montiert und die Stahlkonstruktion der Kästen 4 und 5 wurden aufgestellt.

Druckluft- schleuse

44. Abbildung: Senkkasten 1 bis 3 von Südosten aus betrachtet. 12. September 1928.

In Abbildung 45 ist der östliche Senkkasten 1 fertig abgesenkt und es erfolgt das Ausbetonie- ren der Arbeitskammer. Die Kästen 2 und 3 werden abgesenkt, die Kästen 4 und 5 hochbe- toniert. Für die Kästen 6 und 7 werden die Stahlkonstruktionen hergestellt.

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Kästen 4 und 5

Kästen 2 und 3

45. Abbildung: Senkkasten 1 bis 7. 3. Oktober 1928. (Aufnahme: Christoph u. Unmack.)

Das Senken der Kästen 4 und 5, das Betonieren der Kästen 6 und 7 sowie die Stahlkon- struktionen der Kästen 8 und 9 sind in Abbildung 46 erkennbar. Links im Bild befindet sich der Bodenaufzug.

46. Abbildung: Senkkasten 4 bis 9. 24. Oktober 1928.

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47. Abbildung: Senkkasten 4 bis 9. (ohne Datum)

Abbildung 48 macht den enormen Umfang der genieteten Stahlkonstruktion eines Senkkas- tens, im Bild ist die Stahlkonstruktion von Kasten 8 zu sehen, deutlich.

48. Abbildung: Stahlkonstruktion des Senkkastens 8. 24. Oktober 1928. (Aufnahme: Christoph u. Unmack.)

Im Vordergrund der Abbildung 49 sind das Senken des Kastens 8 und der Einbau der Druck- luftanlage in Kasten 9 zu sehen. Dahinter ist das fertig abgesenkte Mittelfeld erkennbar, im hinteren Teil des Bildes die im Ostfeld bereits eingeschalte Sohlplatte der Trogkammer.

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49. Abbildung: Senkkasten 8 und 9. 12. Dezember 1928.

Die Sohle der Baugrube wurde nach dem Absenken der Kästen mit einer ca. 20 cm dicken Ausgleichsschicht aus Beton abgedeckt. Auf der Ausgleichsschicht wurde eine Dichtung ver- legt (Abbildung 50).

50. Abbildung: Verlegen der Dichtung auf der Baugrubensohle. 6. November 1928.

Der Druck des unteren Grundwasserstockwerkes konnte durch ein Verstärken des Luftdru- ckes beim Durchteufen der Mergelbank leicht überwunden werden. "Kein Senkkasten konnte oberhalb der planmäßigen Tiefe geschlossen werden."68 Die Kästen 6 und 7 wurden 30 cm tiefer als ursprünglich vorgesehen gegründet und der Kasten 9 sogar 35 cm tiefer. Diese Abweichungen waren jedoch unkritisch.

68 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 189

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4.2.2.1 Betonieren der Arbeitskammer Das Ausbetonieren der 2,20 m hohen Arbeitskammer erfolgte mit einer ca. 60 cm hohen Schicht aus Stampfbeton im Mischungsverhältnis 1:0,33:5 in waagerechten Lagen. Darüber wurde in ca. 1:1 geneigten Lagen, beginnend an den Wänden bis zur Mitte hin, Beton im Mi- schungsverhältnis 1:0,33:9 gestampft.69 Die nachfolgende Grafik zeigt einen Querschnitt durch die Arbeitskammer eines Senkkastens.

Schachtpfropfen

51. Abbildung: Ausbetonieren der Arbeitskammer.

4.2.2.2 Abschluss des Pfropfens Der Raum unterhalb der Einstiegsöffnung konnte zur Herstellung des wasserdichten Ab- schlusses des Pfropfens, der Öffnung für das Einstiegsrohr (Durchmesser ca. 3,00 m und Tiefe ca. 0,70 m) in der Decke des Arbeitsraumes, nicht von Hand mit Beton ausgefüllt wer- den. Er wurde mit Weichbeton im Mischungsverhältnis 1:0,33:3 verfüllt. Über dem Weichbe- ton wurde eine Schicht fetten Betons mit hochwertigem Zement und Ceresitzusatz aufge- bracht. Dennoch drang nach der Entfernung der Druckluft Grundwasser im Schacht ein. Das Hochdringen des Wassers konnte durch das Einbringen einer Trikosalputzschicht über dem Stampfbeton geringfügig, aber nicht mit Sicherheit, verhindert werden. Eine vollkommene Dichtigkeit konnte nur bei drei Senkkästen erzielt und der Pfropfen nach dem Entfernen der Druckluftanlage und der Einstiegsrohre trocken geschlossen werden. Bei den verbliebenen sechs Kästen wurde der Pfropfen, wie in Abbildung 52 schematisch dargestellt, bis ca. 15 cm unter der Abschlussdecke ausbetoniert. Ein Verschluss in dieser Form hat sich beim Entfer- nen des Wassers aus dem Schacht stets als vollkommen dicht erwiesen. Anschließend wur- de der Abschlussdeckel aufgedreht. Mit Hilfe eines Füllrohres wurde der Luftraum über dem Pfropfen mit Flüssigbeton ausgefüllt. Zur Prüfung der Dichtigkeit blieb der Verschluss einige Zeit offen. Dem Fortschritt des Betonierens entsprechend, wurde der Luftdruck gesenkt. Damit konnte der Beton nach Fertigstellung unter Wasser gesetzt und Druckluftporen ver- mieden werden.70

69 Ebd., S. 189 70 Ebd., S. 189

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52. Abbildung: Schachtpfropfen

4.3 Die Trogkammer Gemäß den statischen Vorgaben wurde die Sohlplatte der Trogkammer in einer Stärke von ca. 4,00 m hergestellt. Die Unterseite der Sohlplatte liegt auf ca. NN - 8,00 m, somit ungefähr auf der Fläche der Ton- und Mergelschicht, welche das Diluvium abschließt. Tragfähiger Baugrund wurde durch mehrere Bohrungen jedoch erst 8,00 bis 9,50 m unter der Sohlplatte der Trogkammer, also bei NN - 16,00 bis - 17,50 m, festgestellt, weil die oberen Schichten des Diluviums nicht ausreichend tragfähig sind. Da eine Pfahlgründung aufgrund der vielen diluvialen Gerölle nicht sicher ausführbar war, wurde die Trogkammer auf neun Betonpfeilern (Senkkasten) gegründet. Die Pfeiler haben eine Höhe von ca. 8 bis 9 m, die Grundfläche der beiden größten dieser Pfeiler beträgt ca. 23,5 x 12,3 m.71

"Nach Fertigstellung der Senkkasten erhielt ihre Umgebung auf NN - 8,00 m eine 20 cm starke Betonausgleichschicht, auf der die vierlagige Sohlendichtung mit einer rd. 10 cm star- ken Betonschutzschicht verlegt wurde. Hierauf folgte der Bau der Trogkammersohle [...]."72

Die Trogkammersohle hat eine Breite von ca. 33,50 m und kragt an allen Seiten weit über die Grundpfeiler hinaus. Der östliche Teil der Trogkammer hat, einschließlich des Unterhaup- tes, eine Länge von ca. 28,60 m. Das Unterhaupt bildet den östlichen Abschluss der Trog- kammer und umfasst die untere Ausfahrt mit einer Breite von ca. 12,20 m (lichte Maß). Die untere Ausfahrt ist mit einer Nische für einen Notverschluss mit Dammbalken versehen wor- den. In einer ca. 21,10 m breiten Vorkammer sind ein stählerner Haltungsabschluss mit Hal- tungstor, Dichtungsrahmen und Trogverriegelung untergebracht. Die Sohle der Durchfahrt befindet sich auf NN - 1,50 m, die Sohle der Vorkammer für den Haltungsabschluss auf NN -

71 Ebd., S. 178

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4,40 m. Der mittlere Teil besitzt eine Länge von ca. 52,00 m und der westliche Teil eine Län- ge von ca. 30,75 m. Die Westwand der Trogkammer ist erhöht, da an der Westseite, unmit- telbar neben der Trogkammer unter der Kanalbrücke, die Landstraße Niederfinow-Liepe auf einer Höhe von NN + 5,00 m verläuft (siehe nachfolgende Abbildung).73

erhöhte Westwand der Trog- kammer

Landstraße Niederfinow -Liepe

53. Abbildung: Das Schiffshebewerk Niederfinow nach der Fertigstellung. Ansicht von Südwesten (Februar 1934). (rechts im Bild ist das Hebewerk und links im Bild die Kanalbrücke zu sehen)

Das Hebewerkgerüst steht auf der Sohle der Trogkammer. Bedingt durch die dem NNW des Unterhafens entsprechende tiefste Lage des Hebewerktroges liegt diese auf NN - 3,90 m. Daher wurde eine wasserdichte Betonwanne mit einer lichten Tiefe von ca. 7,90 m, einer lichten Länge von ca. 97,65 m und einer lichten Breite von ca. 29,10 m hergestellt (siehe Ab- bildung 54).

Wegen des ungünstigen Baugrundes konnte das Hebewerk nicht in den Hang hinein gebaut werden. Eine 157 m lange Kanalbrücke überbrückt deshalb den Hang und ermöglicht die Verbindung zwischen dem Oberhafen und dem Hebewerk. Da die Kanalbrücke mit dieser Länge so kurz wie möglich gehalten wurde, war es erforderlich die Trogkammer so weit wie möglich an den Hang heran zulegen. Die westliche Schneide der westlichen Senkkästen wurde bei NN - 16,00 m angeordnet, so dass sie noch ca. 3,00 m über dem Tertiär blieb und

72 Ebd., S. 178 73 Ebd., S. 178 179

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ein Anschneiden dieser Formation vermieden wurde. Die Seitenstrebenpfeiler sind nur leicht und gering belastet und wurden auf NN - 8,00 m gegründet.74

Westen Osten

Kanal- brücke Lager für Hebewerkgerüst

Querfugen

54. Abbildung: Schema des Stahlgerüstes - Längsschnitt

Damit sich das Getriebe des Hebewerkes infolge unterschiedlicher Setzungen des Rahmens nicht verklemmt, wurden die beiden mittleren Querrahmen des Traggerüstes auf eine einheit- liche Grundplatte gestellt. Die äußeren Rahmen sind mit dem Mittelteil beweglich verbunden und konnten deshalb getrennt vom mittleren Teil des Hebewerkes gelagert werden. (siehe Abbildung 54). Aus den vorgenannten Gründen wurde die Trogkammer mittels zweier Quer- fugen in drei Teile unterteilt. Der östliche Teil mit dem Unterhaupt erhielt drei, der mittlere vier und der westliche Teil zwei Grundpfeiler (Abbildung 55).75

74 Ebd., S. 177 75 Ebd., S. 178

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Seitenstreben- Westen Osten pfeiler

Grundpfeiler Querfugen

55. Abbildung: Grundriss mit Darstellung der Grundpfeiler und Lager

Westen Osten

Lager für das Hebewerkgerüst Trogkammer

56. Abbildung: Abmessungen des Grundbaus, Längsschnitt a - b und Querschnitt c - d

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In den Abbildungen 57 und 58 ist die Bewehrung der östlichen Grundplatte für die Trogkam- mer zu sehen.

57. Abbildung: Bewehrung der östlichen Grundplatte. 20. November 1928.

58. Abbildung: Bewehrung der östlichen Grundplatte. 6. Dezember 1928.

Am 9. April 1929 wurde der östliche Teil der Sohle der Trogkammer betoniert, dem folgte der westliche und zum Schluss der mittlere Teil. Abbildung 59 zeigt den Bau der ca. 4,00 m star- ken Grundplatte in drei Arbeitsschritten: 1. Arbeitsschritt (vorn): Bewehren und Einschalen. 2. Abschnitt (Mitte): Aufstellen des Montagegerippes für die Bewehrung 3. Abschnitt (hinten): fertig betoniert. Aufstellen der Schalung für die Seiten wände.76

76 vgl. Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Nr. 47, November 1931, S. 1440

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59. Abbildung: Bau der ca. 4,00 m starken Grundplatte in drei Arbeitsschritten. Mai 1929.

60. Abbildung: Die fertige östliche Grundplatte. 05. Mai 1929.

61. Abbildung: Betonieren der mittleren Grundplatte. 12. Juni 1929.

Auf der Sohle der Trogkammer wurden ca. 7,90 m hohe Seitenwände aus Beton errichtet. Die Seitenwände haben oben eine Breite von ca. 0,45 m und unten eine Breite von ca. 2,20 m (siehe dazu Abbildung 62). Trotz der Einlage umfangreicher Bewehrung zeigten sich be- reits nach kurzer Zeit in fast regelmäßigen Abständen feine lotrechte Risse bis nah an die Sohle der Trogkammer. Diese haben keine negativen Folgen für die Dichtigkeit der Kammer,

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hätten aber durch senkrecht, bis auf die Sohle reichende Dehnungsfugen, in einem Abstand von ca. 10 m, vermieden werden können.77

62. Abbildung: Die Seitenwände der Trogkammer (im Vordergrund der untere Teil des Ostpfeilers der Kanalbrücke).

Westen Osten

11 = Seitenstrebenpfeiler 12 = Seitenstrebenpfeiler

1 2 7 8 9 3 4 5 6 10

10 3 4 5 6 1 2 7 8 9

11 = Seitenstrebenpfeiler 12 = Seitenstrebenpfeiler

63. Abbildung: Grundriss mit Darstellung der Lager für das Hebewerkgerüst

Wie in der Abbildung 63 dargestellt, wurden für die Lager des Hebewerkgerüstes Ausspa- rungen mit den Abmessungen von ca. 2,00 x 2,00 m bzw. ca. 2,40 x 2,40 m und einer Tiefe

77 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 178

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von jeweils ca. 1,00 m vorgesehen. Die jeweiligen Lagerkräfte sind in Abbildung 64 aufge- zeigt.

64. Abbildung: Darstellung der Lagerkräfte

Die Sohle war am 20. Juni 1929 fertig gestellt. Im Durchschnitt wurden täglich ca. 730 m³ Be- ton in die Sohlenblöcke eingebaut. 825 m³ Beton in 24 Stunden waren die Höchstleistung. Zur Vermeidung von Arbeitsfugen in diesen hochbeanspruchten Bauteilen, wurde jeder der drei Sohlenteile in einem Zug hergestellt. Die Seitenwände der Trogkammer und die Sei- tenstrebenpfeiler waren am 31. August 1929 fertig gestellt. Im Mai 1929 wurde bereits mit dem Hinterfüllen begonnen. Insgesamt wurden für die Trogkammer 20.431 m³ Beton ver- baut. Für die Dimensionierung der Betonierungsanlage war die für den mittleren Teil der Trogkammer benötigte Betonmenge von ca. 7.000 m³ maßgebend. Die Arbeiten zum Hinter- füllen und damit der gesamte Grundbau waren Ende November 1929 abgeschlossen.78

65. Abbildung: Fertige Trogkammer (im Vordergrund der Ostpfeiler der Kanalbrücke).

78 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 178 - 190

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4.4 Die Seitenstrebenpfeiler Die Gründung der vier Seitenstrebenpfeiler, die eine Grundfläche von ca. 9,00 x 9,00 m ha- ben, erfolgte auf NN - 8,00 m. Sie besitzen eine durchschnittliche Höhe von ca. 13,50 m und ein Volumen von jeweils ca. 550 m³ (zum Vergleich: die Abmessungen eines dieser Pfeiler entsprechen ungefähr der Größe eines Einfamilienhauses). In Höhe NN - 1,88 m wurde ein aus St 37 bestehender Bock einbetoniert und im darunterliegenden Beton mit Rundeisen verankert. Die Seitenstrebe greift im oberen Riegel dieser Böcke an und kann eine Zugkraft von bis zu ca. 230 t aufnehmen.79

Hebewerkgerüst

Seitenstrebenpfeiler

66. Abbildung: Schema des Hebewerkgerüstes - Querschnitt

67. Abbildung: Querschnitt Seitenstrebenpfeiler

79 Ebd., S. 179

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4.5 Die Zusammensetzung und Festigkeit des Betons In Summe wurden ca. 34.000 m³ Beton aus Portlandzement hergestellt. Zur Erhöhung der Raumbeständigkeit, Dichtigkeit und Elastizität wurde dem Beton ein Zuschlag aus rheini- schem Trass in Höhe von 1/3 der Zementmenge beigemischt. Ausgenommen davon war der Füllbeton über der Druckluftarbeitskammer. In einer Kiesgrube in der Nähe des Oberhafens wurde Kiessand gewonnen. Der Gehalt an Feinsand war meistens sehr hoch. Deshalb wur- den Versuche durchgeführt mit Hilfe derer eine Siebgrenzkurve mit dem der zur Erreichung der vorgesehenen Betonfestigkeiten noch zulässige Feinsandgehalt festgelegt wurde. Sofern diese Grenzkurve unterschritten wurde, wurde je nach Bedarf Siebkies zugesetzt. Eine ei- gens dafür errichtete Siebanlage sortierte den Siebkies auf der Baustelle. Bei allen hoch be- anspruchten Bauteilen wurde zusätzlich ein Splittzuschlag in Höhe von ca. 10% des Kies- sandzuschlages beigemischt.80

Die Betonmischungen und Mengen für die einzelnen Bauteile sind in der Tabelle Abbildung 65 abgebildet.

68. Abbildung: Betonmischungen und Mengen

Für die tragenden Teile wurde eine Betonfestigkeit von Wb28 = 100 kg/cm² (dies entspricht 81 einem Wert fck von 5,7 N/mm²) gefordert. Mehrere Vorversuche und die laufenden Prüfun- gen ergaben, dass die Festigkeiten in der Regel deutlich über dem geforderten Wert lagen.

80 Ebd., S. 179 81 vgl. https://www.irbnet.de/daten/kbf/kbf_d_F_2719.pdf

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4.6 Die statische Berechnung Der Querschnitt der Trogkammer und die Pfeiler wurden bei den statischen Berechnungen als homogen angenommen. Gemäß den durchgeführten Berechnungen konnte der Beton eine mögliche Belastung von 35 kg/cm² und die Bewehrung eine mögliche Belastung von 1.200 kg/cm² aufnehmen. Für die Bodenpressungen wurden Drücke bis (3,0 +0,16 h) kg/cm² zugelassen. h bezeichnet die Höhe in Metern, ausgehend von der Geländehöhe NN + 4,00 m bis zur Pfeilersohle. Eine Überschreitung der Grenze war in den Bereichen in denen die Bodenpressungen mit wachsendem Erddruck zunehmen um 10% erlaubt. In den Bereichen, wo sie mit wachsendem Erddruck abnehmen, war eine Überschreitung um 25% erlaubt. Die zulässigen Bodenpressungen für die Pfeilersohlen NN - 16,00 und - 17,50 m sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.82

NN - Zulässige Bodenpressungen [kg/cm²] [m] d 1,1d 1,25d 16,00 6,20 6,82 7,10 17,50 6,44 7,74 8,05

69. Abbildung: Zulässige Bodenpressungen

82 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 179

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5. Die Pfeiler der Kanalbrücke

Westpfeiler der Kanalbrücke Ostpfeiler der Westen Kanalbrücke Trogkammer des Osten Hebewerkes

70. Abbildung: geologischer Längsschnitt (Schema)

71. Abbildung: Schiffshebewerk Niederfinow mit Kanalbrücke. Entwurfsstand 1929

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Der Ost- und der Westpfeiler bilden die Zwischenstützen für die ca. 157 m lange zweischiffi- ge Kanalbrücke. Sie wurden in den Jahren 1929 und 1930 errichtet.83,

Die Baugrube des Ostpfeilers wurde bereits 1926 im Zusammenhang mit dem ersten Teil der Baugrube (oberhalb des Grundwassers) für das Hebewerk ausgehoben. Die Baugrube für den Westpfeiler konnte erst nach Herstellung eines Einschnittes im oberen Teil des Hanges Anfang 1929 ausgehoben werden.84

Absenktiefe (Höhe des Gesamthöhe bis OK Breite Länge Pfeilerschaftes) Auflagersteine Ostpfeiler 17 m 32 m 19 m 28,2 m (unterer Pfeiler) Westpfeiler 14 m 32 m 18 m 25 m (oberer Pfeiler)

72. Abbildung: Abmessungen der Pfeiler der Kanalbrücke

Der Ostpfeiler steht ca. 19 m tief im Grundwasser und wurde mittels schräger Druckluftab- senkung gegründet. Der Westpfeiler steht über dem Grundwasser des Tales und wurde als offener Pfeiler (nach Art eines Brunnens) mit geringer offener Wasserhaltung gegründet. Damit steht der Ostpfeiler, nachdem er die diluvialen Sande durchquert hat, auf dem Tertiär des Tales.85 "Der Westpfeiler steht vollständig im Diluvium (Geschiebemergel) der Hochebe- ne [...]."86

Durch die Kanalbrücke bekommt der Ostpfeiler eine Auflast von ca. 10.000 t. Auf Grund der vorliegenden Untergrundverhältnisse wurde eine Tiefgründung auf einer Höhe von NN -17,00 m mittels Druckluftgründung durchgeführt.87 Gewählt wurde dazu die Schrägab- senkung nach einem durch das als Deutsches Reichspatent 433 408 geschützten Verfahren der Firma Beuchelt & Co., Grünberg i. Schl.88. Weil die Gefahr bestand, dass sich die Pfeiler bei einer üblichen (Druckluft-)gründung während des Absenkens zur Talseite hin überneigen. Bei der schrägen Druckluftabsenkung handelte es sich um ein neuartiges Verfahren, wel- ches zum damaligen Zeitpunkt nur bei kleineren Bauvorhaben angewendet wurde. Dennoch kam dieses Verfahren zum Einsatz, weil es die nötigen Sicherheiten bei der Grün- dung bot, da beide Pfeiler vom Hang her einem größeren Erddruck ausgesetzt waren, als

83 vgl. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Nr. 47, November 1931, S. 1440 84 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 40, 18.09.1934, S. 522 85 vgl. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Nr. 47, November 1931, S. 1440 86 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 40, 18.09.1934, S. 522 87 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 45, 17.10.1930, S. 677 88 Ebd., Heft 37, 27.08.1929, S. 566

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von der Talseite aus. Bei der gewählten Schrägabsenkung legt sich der Pfeiler während des Absenkens mit seiner Rückseite gegen den drohenden Schub des Hanges, weil die hangsei- tige Längsschneide des Senkkastens früher als die talseitige Längsschneide auf das Tertiär trifft. Die Führung des Pfeilers erfolgt durch den Erddruck an der Rückseite des Pfeilers und die entsprechende Verteilung des Pfeilergewichtes beim Hochbetonieren.89

73. Abbildung: Der Ostpfeiler der Kanalbrücke

Bei der Ausführung des Ostpfeilers wurden zum damaligen Zeitpunkt neuartige Bodendruck- versuche ausgeführt, die hier aufgrund der Komplexität des Themas nicht weiter dokumen- tiert werden.

89 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 40, 18.09.1934

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6. Die Baustelleneinrichtung

Die Baustelle des Hebewerkes war im Osten und Süden durch die für die Landstraße (Not- straße) Niederfinow - Liepe, die während der Bauzeit in einem großen Bogen um die Bau- grube herumgeführt wurde, begrenzt. Im Westen grenzte die Baustelle an den Hang und im Norden an die Schleusentreppe (erster Abstieg). In der nachfolgenden Abbildung ist der La- geplan der Baustelle mit der fertigen Baugrube und der Baustelleneinrichtung zu sehen. Im Allgemeinen wurde die Baustelleneinrichtung, wie z. B. der Reichsbahnanschluss, die Ufer- ladestellen, die Kraftstoff- und Wasserversorgung, von der Verwaltung hergestellt. Vorgehal- ten wurden reichseigene Geräte die von anderen Großbaustellen verfügbar waren, u. a. wa- ren das die Anlagen zum Löschen und Stapeln von Zement und Traß, ein Teil des Grund- wassersenkgerätes, Krane, Lokomobile usw. Für die übrige Baustelleneinrichtung waren die Auftragnehmer zuständig.90

74. Abbildung: Baustelleneinrichtung

6.1.1 Einrichtungen für allgemeine Zwecke 6.1.1.1 Gleisanschluss Die Baustelle befand sich ca. 2,5 km nördlich vom Bahnhof Niederfinow entfernt und war von dort aus über eine teilweise schmale und stark gekrümmte Landstraße in Richtung Liepe er- reichbar. Der Finowkanal konnte über eine leichte Klappbrücke überquert werden. Am Bahn- hof Niederfinow wurde ein Gleisanschluss für die schweren Baugeräte und Bauteile

90 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 185 ff

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hergestellt. Auf dem Finowkanal wurde eine Fährprahmverbindung gewählt. Landebrücken aus St 37 ermöglichten den Anschluss an die Gleise am Bahnhof Niederfinow und auf der Baustelle. Das Baustellengleis wurde an die Baugrube heran gebaut.91

6.1.1.2 Umschlagplätze In dem 1926 bis an die Notstraße heran fertig gestellten Unterhafen des Hebewerkes wurde eine ca. 120 m lange Umschlagstelle errichtet. Diese wurde mit zwei Dampfkranen, deren Tragkraft ca. 5 t betrug, ausgestattet und durch Gleise mit der Baustelle verbunden. So war es möglich, die auf dem Wasser ankommenden Güter zur Baustelle zu transportieren.92

6.1.1.3 Strom- und Wasserversorgung Am Fuße des Dammes der Schleusentreppe, ca. 180 m nördlich der Baugrube, wurde ein Kraftwerk für den Antrieb der Baumaschinen und die Beleuchtung der Baustelle errichtet. Das Kraftwerk umfasste eine Stromwandleranlage mit 800 kVA, welche den Überlandstrom des Märkischen Elektrizitätswerkes in Drehstrom von 220/380 V umwandelte, und ein Kraft- werk mit drei Dieselgeneratoren von jeweils 150 PS. Blieb der Überlandstrom aus, wurden diese innerhalb von 10 Minuten in Betrieb gesetzt, um den Betrieb der Baustelle weiter auf- recht zu halten. Auf dem hohen Damm nördlich des Kraftwerkes wurde ein Tank angelegt von dem aus die Maschinen ihren Betriebsstoff erhielten. Im Hang unterhalb des Bürogebäu- des, nordwestlich der Baugrube, wurde ein Betonbehälter für 100 m³ Wasser (NN + 19,25 m) errichtet, um die Versorgung der Baustelle mit Kessel-, Kühl- und Betonanmachwasser si- cher zu stellen. Ein direkter Zulauf aus der mittleren Zwischenhaltung der Schleusentreppe sorgte für die Speisung des Behälters mit Wasser. An den Zapfstellen der Baustelle stand ein Wasserdruck von mehr als 10 m (dies entspricht einem Wasserdruck von 10 bar) zur Verfügung.93

91 Ebd., S. 186 92 Ebd., S. 186 93 Ebd., S. 186

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75. Abbildung: Dieselkraftwerk

76. Abbildung: Kraftwerk, Innenansicht (Aufnahme: Siemens-Schuckert-Werke)

6.1.1.4 Unterkunftsräume Auf der Baustelle wurden Mannschaftsunterkünfte eingerichtet. Zwei Wohnbaracken mit Schlafsälen und Einzelzimmern wurden am Südeingang der Baustelle aufgestellt. Diese konnten insgesamt 150 Menschen beherbergen. Eine Kantine übernahm die Verpflegung. Eine Bücherei, ein Sportplatz und mehrere Aufenthaltsräume konnten für die Gestaltung der Freizeit genutzt werden. Es war ein Badehaus vorhanden und im Finowkanal wurde ein Frei- bad eingerichtet. Zur Unterbringung der Beamten und Angestellten während der Bauphase wurden ein Einfamilienhaus und zwei Zweifamiliengehöfte erbaut. Zwei Vierfamilien- und zwei Zweifamiliengehöfte wurden angekauft. Die Häuser wurden nach Fertigstellung des Hebewerkes den am Hebewerk dauernd beschäftigten Beamten und Angestellten zum Woh-

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nen überlassen. Für die staatliche Bauleitung wurde zwischen Hebewerk und Schleusen- treppe ein Haus errichtet, welches nach dem Bau zur Gaststätte umfunktioniert und verpach- tet werden konnte.94

6.1.2 Einrichtungen für die Betonbereitung Südwestlich der Baugrube, am Fuß des Hanges, wurde die Betonfabrik errichtet. Der Ze- ment wurde aus Rüdersdorf bezogen. Der Traß vom Rhein. Beide Baustoffe wurden lose bezogen und mit Kähnen zur Baustelle gebracht. Im Unterhafen wurde ein Becherwerk auf Pfählen errichtet. Von hier aus erfolgte die Abfüllung des Bindemittels in die Kübel einer ca. 440 m langen Seilbahn. Diese führte zu den am Südwestrand der Baugrube errichteten vier Silos (drei Silos für Zement (2.340 t) und ein Silo für Traß (576 t)). Über Schnecken wurden die Bindemittel vom Auslauf der Silos bis zur Betonfabrik gebracht. Unmittelbar südlich des Oberhafens wurde eine Kiesgrube eröffnet. Mit einem Löffelbagger wurde dort der Kies für den Beton gewonnen und mit 2 m³ Kastenkippern zur Betonfabrik gefahren. Für die Gewin- nung von Siebkies wurde eine Kiessortieranlage errichtet. Die Kiesausbeute schwankte zwi- schen 1:3 bis 1:10.95

77. Abbildung: Zementbecherwerk. 3. August 1928.

94 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 186 95 Ebd., S. 187

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78. Abbildung: Zementsilos vor dem Einschalen. 6. Juli 1928.

79. Abbildung: Kiessortieranlage. 1. September 1928.

80. Abbildung: Querschnitt der Kiessortieranlage

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Die Mischmaschinen entleerten den fertig gemischten Beton in Klappkübel deren Inhalt 1 m³ umfasste. Die gefüllten Klappkübel wurden "[...] auf Hunden mit 60 cm Spur auf ein über der Südböschung der Baugrube errichtetes Zufuhrgerüst [...] und von hier durch zwei die Bau- grube quer überspannende Kabelkrane zur Verwendungsstelle gebracht [...]"96. Die Kabel- krane bestrichen die Baugrube in einer Breite von 225 m und liefen parallel zur Hebewerk- achse. Die nachfolgende Abbildung zeigt den Querschnitt der Baustelle:

81. Abbildung: Nord-Süd-Querschnitt der Baugrube mit Kabelkranen

Südöstlich der Baugrube waren die Lager- und Arbeitsplätze für die Vorbereitung der Scha- lung und Bewehrung angeordnet. Die Plätze waren durch eine Feldbahn mit dem Zufuhrge- rüst unter den Kabelkranen verbunden.97

6.1.3 Einrichtungen für die Druckluftgründung Nordöstlich der Baugrube wurde das Maschinenhaus für die Erzeugung der Druckluft, die für die Gründung der Pfeiler erforderlich war, errichtet. In ihm waren vier doppelt wirkende ein- stufige Schieberkompressoren, die jeweils 600 m³/h Luft ansaugen konnten, und ein Hilfs- kompressor mit einer stündlichen Leistung von 350 m³ untergebracht. Der Hauptantrieb er- folgte über eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 127 PS. Die Senkkästen waren so dicht, dass eine Beanspruchung der Kompressoren nur mit 2/3 ihrer Leistung ausreichend war. Ein 100-PS-Drehstrommotor wurde für den Fall des Versagens der Dampfmaschine be- reit gehalten. Die Luftleitungen waren aus nahtlosen Stahlrohren mit umgebördelten Enden hergestellt worden, über Spiralschläuche erfolgte der Anschluss an die Schleusen.98

96 vgl. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 187 97 Ebd., S. 187 98 Ebd., S. 187 ff

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82. Abbildung: Maschinenhaus für die Drucklufterzeugung

Vier auf 6 kg/cm² Wasserdruck geprüfte Schleusen mit jeweils 8 m³ Luftraum standen für die Druckluftgründung zur Verfügung und wurden für den Personenverkehr und zum Fördern des Bodenaushubs sowie zum Einbringen des Betons genutzt. Die eingebauten Förderma- schinen waren mit 10-PS-Drehstrommotoren ausgestattet. In der Arbeitskammer der Senk- kästen wurde der Boden in Kübel, deren Fassungsvermögen 1/3 m³ betrug und die auf Feld- bahnhunden fuhren, geladen. Wurde ein Kübel gefördert, wurde ein anderer beladen. In ei- ner achtstündigen Schicht betrug die Leistung der Schleuse ca. 50 m³ Boden.99

Nach Beendigung des Bodenaushubs wurde der Förderauslaufstutzen der Schleuse gegen einen Einlaufstutzen für das Einbringen des Betons ausgewechselt. Zwei parallel zur Hebe- werkachse fahrende Portalkrane mit Laufkatzen, von denen jeder eine der beiden Senkkas- tenreihen bestrich, wurden zum Ein- und Umbauen sowie zum Umsetzen der Schleusen ge- nutzt. Zum Schutz der Pressluftarbeiter wurden die Bestimmungen des Reichsarbeitsminis- ters vom 28.Juni 1930 strengstens eingehalten, so dass sich kein Unfall ereignete.100

99 Ebd., S. 187 ff 100 Ebd., S. 187 ff

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7. Ausführende Firmen, Umfang der Leistungen und Kosten

Der "Philipp Holzmann AG", Berlin wurden die Grundwassersenkung und die Arbeiten zum Ausheben der Baugrube übertragen.101

Die Firma "Siemens-Bauunion" führte die Probegrundwassersenkung aus. Die "Beton- und Monierbau AG", Berlin verantwortete den gesamten Grundbau. Sie übergab der "Christoph & Unmack, Tiefbau G. m. b. H.", Berlin die Druckluftarbeiten und der "A.F.Malchow AG", Berlin die Dichtungsarbeiten. Die "Beton- und Monierbau AG" übernahm ab dem 01. Dezember 1928 auch die Grundwasserhaltung. Die Firma "Christoph & Unmack AG", Niesky, lieferte die Stahlkonstruktionen für die Senkkästen und stellte diese auf. Ankerblöcke und Sei- tenstrebenpfeiler wurden von der Firma "Hein, Lehmann & Co. AG", Berlin geliefert.102

Den Umfang der gesamten Leistungen verdeutlichen die nachfolgenden Zahlen:103 164.000 m³ Bodenaushub - davon 14.200 m³ unter Druckluft 91.250 m³ Boden zum Hinterfüllen über 35 Mio. m³ Wasser förderte die Grundwasserhaltung 8.770 m² Asphaltpappdichtung für die Trogkammer 33.800 m³ Beton wurden insgesamt eingebaut - davon 2.800 m³ unter Druckluft

Für die Herstellung des Betons wurden verbraucht:104 7.000 t Zement 2.000 t Traß 22.000 m³ Naturkiessand 2.250 m³ Grobkies 2.700 m³ Splitt

Die Arbeiten konnten ohne einen ernsten Zwischenfall planmäßig fertig gestellt werden und dauerten über 2 1/2 Jahre. Einschließlich aller Nebenkosten betrugen die Gesamtkosten ca. 5 Mio. Reichsmark.105

101 Ebd., S. 190 102 Ebd., S. 190 103 Ebd., S. 190 104 Ebd., S. 190 105 Ebd., S. 190

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8. Bildquellen

1. Abbildung Das Schiffshebewerk Niederfinow nach der Fertigstellung. 3 Ansicht von Südwesten (Februar 1934). Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 12, 23.03.1934, Seite 128

2. Abbildung: Übersichtskarte 4 E. Jaenecke

3. Abbildung Längsschnitt der alten Havel-Oder-Wasserstraße 5 Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Band 57, Nr. 34, 23.08.1913, Seite 1331; farbige Ergänzungen: E. Jaenecke

4. Abbildung Lageplan - Schleusentreppe und Hebewerk 5 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 12, 23.03.1934, Seite 125; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

5. Abbildung Lageplan - Schleusentreppe und Hebewerk 6 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 12, 23.03.1934, Seite 126; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

6. Abbildung Schleusentreppe und Baustelle Schiffshebewerk 6 Foto aus dem Philipp Holzmann Archiv; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

7. Abbildung Der zweite Abstieg mit Schiffshebewerk neben der Schleusentreppe 6 Der Stahlbau, Beilage zur Zeitschrift "Die Bautechnik", Jahrgang 6, Heft 23, 10.11.1933, S. 177, farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

8. Abbildung Längsschnitt durch den Kanal (von links nach rechts: Hohenzollernkanal, oberer Vorhafen, Kanalbrücke, Hebewerk, unterer Vorhafen) 8 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12 Heft 13, 27.03.1934, Seite 162

9. Abbildung erdgeschichtliche Verhältnisse der Gegend um Niederfinow 9 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, Seite 155; farbige Ergänzungen: E. Jaenecke

10. Abbildung Schnitt durch den Talrand 10 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, Seite 156; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

11. Abbildung geologischer Längsschnitt (Schema) 10 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 177; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

12. Abbildung Der Baugrund für das Hebewerk 11 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, Seite 157

13. Abbildung Bohrungen im Entnahmefeld 14 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926, Seite 158

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14. Abbildung Schiffshebewerkes Niederfinow mit Kanalbrücke. Entwurfsstand 1929 15 Der Stahlbau, Beilage zur Zeitschrift "Die Bautechnik", Jahrgang 6, Heft 23, 10.11.1933, Seite 179; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

15. Abbildung Querschnitt des Schiffshebewerkes Niederfinow. Entwurfsstand 1929 16 Der Stahlbau, Beilage zur Zeitschrift "Die Bautechnik", Jahrgang 6, Heft 23, 10.11.1933, Seite 179; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

16. Abbildung Lageplan der Probe-Grundwassersenkung 17 Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 180

17. Abbildung 09.10.1925 - Probe-Grundwassersenkung 17 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 180

18. Abbildung Baustelleneinrichtung - Baugrube inkl. Grundwassersenkungsanlage 19 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 184; farbige Ergänzungen: E. Jaenecke

19. Abbildung Grundriss der Grundwassersenkungsanlage 19 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 180

20. Abbildung Längsschnitt der Grundwassersenkungsanlage 20 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 180

21. Abbildung Einbauen der 1. Staffel. 05.05.1927. 20 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 181

22. Abbildung Beginn der Erdarbeiten. 21.06. 1927. 21 Foto aus dem Philipp Holzmann Archiv

23. Abbildung Einbau der 2. Staffel. 08.08.1927. 21 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 181

24. Abbildung Einbau der 3. Staffel. 29.09.1927, die erste Staffel ist komplett entfernt 22 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 182

25. Abbildung Entlüftungsanlage 23 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 181

26. Abbildung Fortschritt der Grundwassersenkung 24 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 181

27. Abbildung Abmessungen der in der Senkanlage eingebauten Geräte 24 eigene Darstellung auf Basis der Daten in "Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen", Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 180

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28. Abbildung Pumpen der Senkanlage 25 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 181

29. Abbildung Luftbild (Junkers) der Baustelle. 03.05.1928. 25 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 182

30. Abbildung Luftbild der Baustelle 26 Foto aus dem Philipp Holzmann Archiv

31. Abbildung Fertige Baugrube. 03.08.1928. 26 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 182

32. Abbildung Artesischer Quellen 27 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 183

33. Abbildung schematische Darstellung einer artesischen Quelle 27 www.geothermie.de/wissenswelt/glossar-lexikon/a/artesischer-brunnen.html

34. Abbildung Auftrieb beim Bohren der 3. Staffel. 03.10.1927. 28 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 182

35. Abbildung Artesischer Auftrieb in Folge einer Stromstörung bei einem Brunnen der zweiten Staffel 29 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 182

36. Abbildung Folgen von Stromunterbrechungen und Stromstörungen 30 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 183

37. Abbildung Folgen von Stromunterbrechungen und Stromstörungen 30 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 183

38. Abbildung schematische Darstellung des Absenken eines Grundpfeilers unter Druckluft 33 http://www.foelss.de/radtouren/ohk_hw-gruendung.html

39. Abbildung Anschluss der Dichtung an den Schleusenschachtdeckel 35 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 190

40. Abbildung Teilschnitt durch einen Senkkasten 35 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 178; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

41. Abbildung Abmessung der Senkkästen 36 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 178

42. Abbildung Grundriss mit Darstellung der Grundpfeiler 36 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 176, farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

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43. Abbildung Senkkasten 1 bis 3 von Süden aus betrachtet. 16.08.1928. 37 Foto der Firma Christoph u. Unmack. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 187

44. Abbildung Senkkasten 1 - 3 von Südosten aus betrachtet. 12.09.1928. 37 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 187 farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

45. Abbildung Senkkasten 1 bis 7. 03.10.1928. 38 Foto der Firma Christoph u. Unmack. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 187; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

46. Abbildung Senkkasten 4 bis 9. 24.10.1928. 38 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 187

47. Abbildung Senkkasten 4 bis 9 (ohne Datum) 39 Foto aus dem Philipp Holzmann Archiv

48. Abbildung Stahlkonstruktion des Senkkastens 8. 24.10.1928. 39 Foto der Firma Christoph u. Unmack. Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 188

49. Abbildung Senkkasten 8 und 9. 12.12.1928. 40 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 188

50. Abbildung Verlegen der Dichtung auf der Baugrubensohle. 06.11.1928. 40 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 190

51. Abbildung Ausbetonieren der Arbeitskammer 41 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 188; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

52. Abbildung Schachtpfropfen 42 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 188

53. Abbildung Das Schiffshebewerk Niederfinow nach der Fertigstellung. 43 Ansicht von Südwesten (Februar 1934). Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 12, 23.03.1934, Seite 128

54. Abbildung Schema des Stahlgerüstes - Längsschnitt 44 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13 27.03.1934, Seite 176; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

55. Abbildung Grundriss mit Darstellung der Grundpfeiler und Lager 45 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 176; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

56. Abbildung Abmessungen des Grundbaus, Längsschnitt a-b und Querschnitt c-d 45 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 177; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

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57. Abbildung Bewehrung der östlichen Grundplatte. 20.11.1928. 46 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 188

58. Abbildung Bewehrung der östlichen Grundplatte. 06.12.1928. 46 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 188

59. Abbildung Bau der ca. 4,00 m starken Grundplatte in drei Arbeitsschritten. Mai 1929. 47 Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Nr. 47, November 1931, S. 1440

60. Abbildung Die fertige östliche Grundplatte. 05.05.1929. 47 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 189

61. Abbildung Betonieren der mittleren Grundplatte. 12.06.1929. 47 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 189´

62. Abbildung Die Seitenwände der Trogkammer (im Vordergrund der untere Teil des Ostpfeilers der Kanalbrücke). 48 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 2, 10.01.1930, Seite 24

63. Abbildung Grundriss mit Darstellung der Lager für das Hebewerkgerüst 48 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 176; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

64. Abbildung Darstellung der Lagerkräfte 49 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 176

65. Abbildung Fertige Trogkammer (im Vordergrund der Ostpfeiler der Kanalbrücke). 49 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 9, Heft 4, 23.01.1931, Seite 47

66. Abbildung Schema des Hebewerkgerüstes - Querschnitt 50 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 176; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

67. Abbildung Querschnitt Seitenstrebenpfeiler 50 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 179

68. Abbildung Betonmischungen und Mengen 51 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 179

69. Abbildung Zulässige Bodenpressungen 52 eigene Darstellung auf Basis der Daten in "Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen", Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, S. 179

70. Abbildung geologischer Längsschnitt (Schema) 53 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 177; farbige Ergänzungen und Erläuterungen: E. Jaenecke

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71. Abbildung Schiffshebewerk Niederfinow mit Kanalbrücke. Entwurfsstand 1929 53 Der Stahlbau, Beilage zur Zeitschrift "Die Bautechnik", Jahrgang 6, Heft 23, 10.11.1933, Seite 179

72. Abbildung Abmessungen der Pfeiler der Kanalbrücke 54 eigene Darstellung auf Basis der Daten in "Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure", Nr. 47, Nov. 1931, S. 1440

73. Abbildung Der Ostpfeiler der Kanalbrücke 55 Der Stahlbau, Beilage zur Zeitschrift "Die Bautechnik", Jahrgang 6, Heft 23, 10.11.1933, Seite 181

74. Abbildung Baustelleneinrichtung 56 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 184

75. Abbildung Dieselkraftwerk 58 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 185

76. Abbildung Kraftwerk, Innenansicht 58 Foto der Siemens-Schuckert-Werke Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 185

77. Abbildung Zementbecherwerk. 03.08.1928. 59 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 185

78. Abbildung Zementsilos vor dem Einschalen. 06.07.1928. 60 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 186

79. Abbildung Kiessortieranlage. 01.09.1928. 60 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 186

80. Abbildung Querschnitt der Kiessortieranlage 60 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 186

81. Abbildung Nord-Süd-Querschnitt der Baugrube mit Kabelkranen 61 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 186

82. Abbildung Maschinenhaus für die Drucklufterzeugung 62 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 13, 27.03.1934, Seite 186

69 Fachhochschule Potsdam Ingenieurprojekt WS 2017/2018 Das Schiffshebewerk Niederfinow Fachbereich Bauingenieurwesen Bildarchiv der Philipp Holzmann AG E. Jaenecke

9. Literatur

Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 11, 05.03.1926 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 37, 27.08.1929 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Heft 45, 17.10.1930 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 5, Heft 23, 27.05.1927 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 9, Heft 4, 23.01.1931 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 10, Heft 35, 12.08.1932 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12 Heft 12, 23.03.1934 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12 Heft 13, 27.03.1934 Die Bautechnik Fachschrift f. d. ges. Bauingenieurwesen, Jahrgang 12, Heft 40, 18.09.1934

Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Band 57, Nr. 34, 23. 08.1913 Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Nr. 47, November 1931

Der Bauingenieur 1930, Heft 14

Der Stahlbau, Beilage zur Zeitschrift "Die Bautechnik", Jahrgang 6, Heft 23, 10.11.1933

10. Internet http://www.elkage.de/src/public/showterms.php?id=1251 http://www.foelss.de/radtouren/ohk_hw-gruendung.html https://www.irbnet.de/daten/kbf/kbf_d_F_2719.pdf http://www.igewa.de/merkblaetter/durchlaessigkeitsbeiwert/durchlaessigkeitsbeiwert.shtml https://application.wiley-vch.de/books/sample/3433018499_c01.pdf https://bingk.de/projekte/historische-wahrzeichen/aktuelles-im-ueberblick/ https://www.geothermie.de/wissenswelt/glossar-lexikon/a/artesischer-brunnen.html

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