Willkommen Auf Der Baustelle! 9 WILLKOMMEN
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OPEN HOUSE Willkommen auf der Baustelle! 9 WILLKOMMEN 10 OPEN HOUSE 15 ARCHITEKTUR 23 KUNST 31 PROGRAMM 33 Formate 37 Veranstaltungstage 55 ANHANG 56 Wunschbild 58 Förderer, Unterstützer und Partner 59 Kontakt, Impressum 1 Einblick in den Erweiterungsbau des Jüdischen Museums 2 Foto: Norbert Miguletz 3 Das Treppenhaus im Erweiterungsbau des Jüdischen Museums verbindet mehrere Raumebenen miteinander. Foto: Norbert Miguletz 4 5 Neubau und Rothschild-Palais Foto: Norbert Miguletz 6 7 Willkommen im Dazwischen Das Jüdische Museum Frankfurt feiert sein 30-jähriges Jubi läum. Anstatt eines Festakts laden wir Sie aus die sem Anlass dahin ein, wo unsere Zukunft Gestalt annimmt: auf die Museumsbaustelle. Open House lässt Sie am Wer- den den teilhaben. Die Wände des neuen Gebäudes und die Struktur unseres Programms stehen bereits. Sind Sie gespannt auf das, was kommt? Für uns ist die Eröffnung des neuen Jüdischen Museums bereits in greifbare Nähe gerückt. Aber wird es so sein, wie wir es uns vorstellen? Und was hat dieses Dazwischen mit jüdischer Geschichte und Kultur zu tun? Eine zeitgenössische Kunstausstellung, ein vielseitiges Ver - anstaltungsprogramm, Baustellenführungen und temporäre Interventionen im zukünftigen Museumsfoyer laden Sie ein, diese und andere Fragen und Themen rund um das neue Jüdische Museum sowie seine Architektur zu erkunden. Unsere Türen und Ohren stehen Ihnen offen – wir freuen uns auf Sie! 8 9 in den historischen Räumen des Rothschild-Palais, ein LAB Open House mit interaktiven Displays zu unseren Themen und ein umfang- reiches Abendprogramm in unserem Neubau erleben. Die Aufnahmen von Norbert Miguletz und unser Infocounter mit den Plänen des neuen Gebäudes lassen Sie an unserem Werden teilhaben. Unsere täglichen Baustellenführungen geben Wer ein Haus baut, will bleiben. Wer es umbaut, schafft Platz: Ihnen die Möglichkeit, das neue Gebäude zu erkunden. In den für neue Ideen, neue Ausstellungen und neue Perspektiven. Kunst-und-Knisches-Intermezzi bringen unsere Kurator*innen So auch das Jüdische Museum Frankfurt, das diesen Herbst Ihnen die zeitgenössische Kunstausstellung und traditionelles nach drei Jahren des Unterwegsseins mit seinem Pop Up Essen als Streetfood näher. Wie unser Bau, der immer kon- Museum zu Wasser und an Land zum ersten Mal sein zukünf- kretere Formen annimmt, ist auch unser Museum stets im tiges Haus bespielt. Fünf Tage und sechs Nächte öffnen Wandel. Während des Open House Events blicken wir deswe- wir die Türen und gewähren Ihnen einen Blick auf die Baustelle gen auch auf unser 30-jähriges Bestehen zurück und freuen unserer Museums zukunft. Von den historischen Räumen uns darauf, Highlights unserer bewegten Geschichte mit Ihnen des Rothschild-Palais bis hin zum Foyer des Erweiterungsbaus: zu teilen und unser rundes Jubiläum zu feiern. Es erwarten Sie spannende Rück-, Ein- und Ausblicke auf das, was sich im neuen Jüdischen Museum tut. Türen auf – wir freuen uns auf Ihren Besuch! Transparenz und Teilhabe: ein offenes Haus #30JahreJMF und 30 Jahre jüdische Museologie Unser neues Haus wird nicht nur ein Ort sein, an dem materielle und immaterielle Zeugnisse jüdischer Geschichte und Kulturen Als das Jüdische Museum Frankfurt vor 30 Jahren am gesammelt, bewahrt, erforscht und ausgestellt werden. 50. Jahrestag der Novemberpogrome, dem 9. November 1988, Mit dem neuen Jüdischen Museum schaffen wir eine Plattform durch Bundeskanzler Helmut Kohl eröffnet wurde, war es für Begegnung und Reflexion, für Impulse, die zum Nach- das erste eigenständige große Jüdische Museum im deutsch- denken anregen, und Räume, die zum Mitmachen einladen. sprachigen Raum. Zeitgleich entstanden vielerorts Initiativen, Einen ersten Vorgeschmack auf diese Zukunft geben wir Ihnen die sich dem lokalen jüdischen Leben vor der Schoa widmeten während des Open House Events. Fünf Tage und sechs und Gedenkstätten in ehemaligen Synagogen oder anderen Näch te lang können Sie eine zeitgenössischen Kunstausstellung Erinnerungsorten einrichteten. Mit dem Jüdischen Museum 10 11 Frankfurt und diesen Initiativen entwickelte sich eine jüdische Not home yet Museumswissenschaft, die sich in erster Linie mit dem Verlust von physischen und immateriellen Beständen der vergangenen Das Open House Programm reflektiert die Übergangssituation, deutsch-jüdischen Kultur befasste. Es galt, deren Reste zu in der sich das Jüdische Museum Frankfurt derzeit befindet, sammeln und zu bewahren sowie deren Pracht in Ausstellungen und rückt diese in den Kontext der jüdischen Geschichte und zu vermitteln. Gegenwart. Im Unterschied zu den temporären Bauten, die das Museum in den vergangenen Jahren in Anlehnung an die Seitdem ist viel passiert: Neue, noch größere Jüdische Museen nomadische Geschichte der Israeliten errichtete, bezieht es sind entstanden, und mit ihnen auch neue Perspektiven auf in diesem Jahr das Gebäude mit offenen Türen, das zukünftig jüdische Geschichte und Kultur in Europa. An die Stelle des sein Zuhause sein soll. Das noch unfertige Haus wird zum Verlusts ist vielerorts der Bezug auf jüdische Kulturen der Ausgangspunkt einer Auseinandersetzung mit dem Unterwegs- Gegenwart getreten. An die Stelle einer gesonderten Erzählung sein und der Idee des Ankommens in jüdischer Zeitgeschichte jüdischer Geschichte wurde die Betrachtung jüdischer Er- und gegenwärtiger Kultur. fahrungen innerhalb der allgemeinen Geschichte gerückt. Und auch die Beschäftigung mit den Kulturen und der Geschichte Eine zeitgenössische Kunstausstellung in den historischen anderer gesellschaftlicher Minderheiten hat zunehmend Räumen des Rothschild-Palais präsentiert eine Installation mit an Bedeutung gewonnen. In seinen beiden neuen permanenten eingeschlossenen Erinnerungsfragmenten von Ilana Salama Dauerausstellungen greift das Jüdische Museum Frankfurt Ortar und die eigens zu diesem Anlass realisierte Skulptur diese veränderten Perspektiven auf und schreibt sie weiter fort. The Glory and the Misery von Nir Alon, die gebrauchte Möbel in einen fragilen Schwebezustand versetzt. Beide Arbeiten Seit seiner Eröffnung veranstaltete das Museum jedes Jahr rund laden dazu ein, über persönliche Erinnerungen und die um den 9. November eine Lernnacht. Anlässlich unseres dies - Zerbrech lichkeit der Gegenwart nachzudenken. Sie werden jährigen Jubiläums machen wir nun die Nacht zum Tag und ergänzt durch drei Videoarbeiten von Dana Levy, die das präsentieren #30JahreJMF, die Highlights unserer Social-Media- Spannungsfeld zwischen räumlicher Präsenz und zeitlicher Kampagne 30 Jahre – 30 Geschichten. In einem ganz tägigen Distanz thematisieren. Symposium widmen wir uns den vergangenen drei Jahrzehnten jüdischer Museologie und diskutieren über die Zukunft. Dafür haben wir illustre Gäste eingeladen: Frankfurter Persönlichkei- Wir sind da! Und jetzt? ten berichten von den Anfangsjahren des Jüdischen Museums, internationale Museumsfachleute sprechen über gegen- Sowohl die temporären Einbauten im noch nicht fertig gestell- wärtigen Tendenzen und werfen einen Blick auf die zukünftigen ten Neubau als auch das Veranstaltungsprogramm im Rahmen Entwicklungen und Themen Jüdischer Museen in Europa. des Open House kreisen um die Idee eines Zuhauses, das im 12 13 Werden begriffen ist. Hier finden Sie ein LAB zur Ausstellung Wir sind da! Juden in Europa 1945–1950, das Sie in die Fragen der Ausstellung miteinbezieht. In unserem temporären Ver- anstaltungsraum präsentieren wir Ihnen an einem Abend den soeben fertiggestellten Film Auf gepackten Koffern von Itai Lev, der die Wiederentstehung des jüdischen Lebens in Frankfurt nach 1945 anhand der Familiengeschichte von Jossi Reich, Frontsänger der Band Jewish Monkeys skizziert. In unserem im Rohbau befindlichen Museumsfoyer können Architektur Sie am letzten Abend die Performance Nicht von hier irgendwo des Kollektivs Futur II Konjunktiv erleben, das die Widersprüche jüdischen Lebens in Deutschland als bruchstückhaftes Mosaik aus neu erzählten und überlieferten Erinnerungen umschreibt. Zwei Zeiten, ein Ensemble: die Architektur Auch die anderen Abendveranstaltungen unseres Open-House- des neuen Jüdischen Museums Programms thematisieren die Spannungen und Widersprüche jüdischer Gegenwartskulturen: Dass sich jüdische Perspektiven und die politisch in Stellung gebrachte „christlich-jüdische Ein Gastbeitrag von Volker Staab Leitkultur“ voneinander durchaus unterscheiden, betont Max Czollek in seinem jüngst erschienenen Buch Desintegriert euch!. Wie sich Individualität und Multiperspektivität im Comic und in der Musik vereinen lassen, demonstrieren der Zeichner des Bauzauncomics Manu und Saul, Volker Reiche, der den Transformationsprozess des Jüdischen Museums begleitet hat, und die Sängerin Masha Ray mit ihrem vielschichtigen Electro- swing-Programm am Abend der Eröffnungsfeier. 14 15 Ein öffentliches Haus für das Jüdische Museum Die Erweiterung der beiden am Frankfurter Mainufer gele- genen his torischen Palais öffnet das Jüdische Museum einem grö ßeren Publikum. Wechselausstellungen, ein Bereich für Vorträge und Symposien, eine Fachbibliothek und ein öffentli- ches Café bilden neben Werkstätten und Verwaltungsräumen die Bestandteile des ambitionierten Raumprogramms, das die Dauerausstellung in den historischen Gebäuden ergänzt. Neubau und Bestands bauten werden in Zukunft als Ensemble in Erscheinung treten, das die vielfältige Arbeit des Museums deutlicher im Stadt raum repräsentiert. Neubau und Rothschild-Palais Visualisierung: Staab Architekten Im Rücken der historischen Palais Das Baugrundstück im Garten der beiden klassizistischen, aneinandergrenzenden