OPEN HOUSE

Willkommen auf der Baustelle! 9 WILLKOMMEN

10 OPEN HOUSE

15 ARCHITEKTUR

23 KUNST

31 PROGRAMM 33 Formate 37 Veranstaltungstage

55 ANHANG 56 Wunschbild 58 Förderer, Unterstützer und Partner 59 Kontakt, Impressum

1 Einblick in den Erweiterungsbau des Jüdischen Museums 2 Foto: Norbert Miguletz 3 Das Treppenhaus im Erweiterungsbau des Jüdischen Museums verbindet mehrere Raumebenen miteinander. Foto: Norbert Miguletz

4 5 Neubau und Rothschild-Palais Foto: Norbert Miguletz 6 7 Willkommen im Dazwischen

Das Jüdische Museum feiert sein 30-jähriges Jubi­läum. Anstatt eines Festakts laden wir Sie aus die­sem Anlass dahin ein, wo unsere Zukunft Gestalt annimmt: auf die Museumsbaustelle. Open House lässt Sie am Wer­­­­- den­den teilhaben. Die Wände des neuen Gebäudes und die Struktur unseres Programms stehen bereits. Sind Sie gespannt auf das, was kommt?

Für uns ist die Eröffnung des neuen Jüdischen Museums bereits in greifbare Nähe gerückt. Aber wird es so sein, wie wir es uns vorstellen? Und was hat dieses Dazwischen mit jüdischer Geschichte und Kultur zu tun?

Eine zeitgenössische Kunstausstellung, ein vielseitiges Ver­­- anstaltungsprogramm, Baustellenführungen und temporäre Interventionen im zukünftigen Museumsfoyer laden Sie ein, diese und andere Fragen und Themen rund um das neue Jüdische Museum sowie seine Architektur zu erkunden.

Unsere Türen und Ohren stehen Ihnen offen – wir freuen uns auf Sie!

8 9 in den historischen Räumen des Rothschild-Palais, ein LAB Open House mit interaktiven Displays zu unseren Themen und ein umfang­ reiches Abendprogramm in unserem Neubau erleben.

Die Aufnahmen von Norbert Miguletz und unser Infocounter mit den Plänen des neuen Gebäudes lassen Sie an unserem Werden teilhaben. Unsere täglichen Baustellenführungen geben Wer ein Haus baut, will bleiben. Wer es umbaut, schafft Platz: Ihnen die Möglichkeit, das neue Gebäude zu erkunden. In den für neue Ideen, neue Ausstellungen und neue Perspektiven. Kunst-und-Knisches-Intermezzi bringen unsere Kurator*innen So auch das Jüdische Museum Frankfurt, das diesen Herbst Ihnen die zeitgenössische Kunstausstellung und traditionelles nach drei Jahren des Unterwegsseins mit seinem Pop Up Essen als Streetfood näher. Wie unser Bau, der immer kon­ Museum zu Wasser und an Land zum ersten Mal sein zukünf­ kretere Formen annimmt, ist auch unser Museum stets im tiges Haus bespielt. Fünf Tage und sechs Nächte öffnen Wandel. Während des Open House Events blicken wir deswe- wir die Türen und gewähren Ihnen einen Blick auf die Baustelle gen auch auf unser 30-jähriges Bestehen zurück und freuen unserer Museums­zukunft. Von den historischen Räumen uns darauf, Highlights unserer bewegten Geschichte mit Ihnen des Rothschild-Palais bis hin zum Foyer des Erweiterungsbaus: zu teilen und unser rundes Jubiläum zu feiern. Es erwarten Sie spannende Rück-, Ein- und Ausblicke auf das, was sich im neuen Jüdischen Museum tut. Türen auf – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Transparenz und Teilhabe: ein offenes Haus #30JahreJMF und 30 Jahre jüdische Museologie Unser neues Haus wird nicht nur ein Ort sein, an dem materielle und immaterielle Zeugnisse jüdischer Geschichte und Kulturen Als das Jüdische Museum Frankfurt vor 30 Jahren am gesammelt, bewahrt, erforscht und ausgestellt werden. 50. Jahrestag der Novemberpogrome, dem 9. November 1988, Mit dem neuen Jüdischen Museum schaffen wir eine Plattform durch Bundeskanzler Helmut Kohl eröffnet wurde, war es für Begegnung und Reflexion, für Impulse, die zum Nach-­­­­ das erste eigenständige große Jüdische Museum im deutsch­ denken anregen, und Räume, die zum Mitmachen einladen. sprachigen Raum. Zeitgleich entstanden vielerorts Initiativen, Einen ersten Vorgeschmack auf diese Zukunft geben wir Ihnen die sich dem lokalen jüdischen Leben vor der Schoa widmeten während des Open House Events. Fünf Tage und sechs und Gedenkstätten in ehemaligen Synagogen oder anderen Näch­te lang können Sie eine zeitgenössischen Kunstausstellung Erinnerungsorten einrichteten. Mit dem Jüdischen Museum

10 11 Frankfurt und diesen Initiativen entwickelte sich eine jüdische Not home yet Museumswissenschaft, die sich in erster Linie mit dem Verlust von physischen und immateriellen Beständen der vergangenen Das Open House Programm reflektiert die Übergangssituation, deutsch-jüdischen Kultur befasste. Es galt, deren Reste zu in der sich das Jüdische Museum Frankfurt derzeit befindet, sammeln und zu bewahren sowie deren Pracht in Ausstellungen und rückt diese in den Kontext der jüdischen Geschichte und zu vermitteln. Gegenwart. Im Unterschied zu den temporären Bauten, die das Museum in den vergangenen Jahren in Anlehnung an die Seitdem ist viel passiert: Neue, noch größere Jüdische Museen nomadische Geschichte der Israeliten errichtete, bezieht es sind entstanden, und mit ihnen auch neue Perspektiven auf in diesem Jahr das Gebäude mit offenen Türen, das zukünftig jüdische Geschichte und Kultur in Europa. An die Stelle des sein Zuhause sein soll. Das noch unfertige Haus wird zum Verlusts ist vielerorts der Bezug auf jüdische Kulturen der Ausgangspunkt einer Auseinandersetzung mit dem Unterwegs­ Gegenwart getreten. An die Stelle einer gesonderten Erzählung sein und der Idee des Ankommens in jüdischer Zeitgeschichte jüdischer Geschichte wurde die Betrachtung jüdischer Er­ und gegenwärtiger Kultur. fahrungen innerhalb der allgemeinen Geschichte gerückt. Und auch die Beschäftigung mit den Kulturen und der Geschichte Eine zeitgenössische Kunstausstellung in den historischen anderer gesellschaftlicher Minderheiten hat zunehmend Räumen des Rothschild-Palais präsentiert eine Installation mit an Bedeutung gewonnen. In seinen beiden neuen permanenten eingeschlossenen Erinnerungsfragmenten von Ilana Salama Dauerausstellungen greift das Jüdische Museum Frankfurt Ortar und die eigens zu diesem Anlass realisierte Skulptur diese veränderten Perspektiven auf und schreibt sie weiter fort. The Glory and the Misery von Nir Alon, die gebrauchte Möbel in einen fragilen Schwebezustand versetzt. Beide Arbeiten Seit seiner Eröffnung veranstaltete das Museum jedes Jahr rund laden dazu ein, über persönliche Erinnerungen und die um den 9. November eine Lernnacht. Anlässlich unseres dies­- Zerbrech­lichkeit der Gegenwart nachzudenken. Sie werden jährigen Jubiläums machen wir nun die Nacht zum Tag und ergänzt durch drei Videoarbeiten von Dana Levy, die das präsentieren #30JahreJMF, die Highlights unserer Social-Media- Spannungsfeld zwischen räumlicher Präsenz und zeitlicher Kampagne 30 Jahre – 30 Geschichten. In einem ganz­tägigen Distanz thematisieren. Symposium widmen wir uns den vergangenen drei Jahrzehnten jüdischer Museologie und diskutieren über die Zukunft. Dafür haben wir illustre Gäste eingeladen: Frankfurter Persönlichkei- Wir sind da! Und jetzt? ten berichten von den Anfangsjahren des Jüdischen Museums, internationale Museumsfachleute sprechen über gegen­ Sowohl die temporären Einbauten im noch nicht fertig gestell- wärtigen Tendenzen und werfen einen Blick auf die zukünftigen ten Neubau als auch das Veranstaltungsprogramm im Rahmen Entwicklungen und Themen Jüdischer Museen in Europa. des Open House kreisen um die Idee eines Zuhauses, das im 12 13 Werden begriffen ist. Hier finden Sie ein LAB zur Ausstellung Wir sind da! Juden in Europa 1945–1950, das Sie in die Fragen der Ausstellung miteinbezieht. In unserem temporären Ver­ anstaltungsraum präsentieren wir Ihnen an einem Abend den soeben fertiggestellten Film Auf gepackten Koffern von Itai Lev, der die Wiederentstehung des jüdischen Lebens in Frankfurt nach 1945 anhand der Familiengeschichte von Jossi Reich, Frontsänger der Band Jewish Monkeys skizziert. In unserem im Rohbau befindlichen Museumsfoyer können Architektur Sie am letzten Abend die Performance Nicht von hier irgendwo des Kollektivs Futur II Konjunktiv erleben, das die Widersprüche jüdischen Lebens in Deutschland als bruchstückhaftes Mosaik aus neu erzählten und überlieferten Erinnerungen umschreibt. Zwei Zeiten, ein Ensemble: die Architektur Auch die anderen Abendveranstaltungen unseres Open-House- des neuen Jüdischen Museums Programms thematisieren die Spannungen und Widersprüche jüdischer Gegenwartskulturen: Dass sich jüdische Perspektiven und die politisch in Stellung gebrachte „christlich-jüdische Ein Gastbeitrag von Volker Staab Leitkultur“ voneinander durchaus unterscheiden, betont Max Czollek in seinem jüngst erschienenen Buch Desintegriert euch!. Wie sich Individualität und Multiperspektivität im Comic und in der Musik vereinen lassen, demonstrieren der Zeichner des Bauzauncomics Manu und Saul, Volker Reiche, der den Transformationsprozess des Jüdischen Museums begleitet hat, und die Sängerin Masha Ray mit ihrem vielschichtigen Electro­ swing-Programm am Abend der Eröffnungsfeier.

14 15 Ein öffentliches Haus für das Jüdische Museum

Die Erweiterung der beiden am Frankfurter Mainufer gele­ genen his­torischen Palais öffnet das Jüdische Museum einem grö­ßeren Publikum. Wechselausstellungen, ein Bereich für Vorträge und Symposien, eine Fachbibliothek und ein öffentli- ches Café bilden neben Werkstätten und Verwaltungsräumen die Bestandteile des ambitionierten Raumprogramms, das die Dauerausstellung in den historischen Gebäuden ergänzt. Neubau und Bestands­bauten werden in Zukunft als Ensemble in Erscheinung treten, das die vielfältige Arbeit des Museums­­ deutlicher im Stadt­raum repräsentiert.

Neubau und Rothschild-Palais Visualisierung: Staab Architekten Im Rücken der historischen Palais

Das Baugrundstück im Garten der beiden klassizistischen, aneinandergrenzenden Palais befindet sich städtebaulich gesehen auf der Rückseite einer Villenzeile, deren Adresse am Ufer des Mains liegt. Nur der westlich gelegene Altbau des Museums, das Rothschild-Palais, weist eine zweite Orientie- rung auf, da er die Zeile der Palais zu den angrenzenden Wallanlagen im Westen abschließt. In dieser stadträumlichen Situation war es eine Herausforderung, die Erweiterung städtebaulich wirksam zu platzieren, zumal diese den neuen Haupteingang des Museums bilden sollte. Uns war wichtig, die historische Staffelung aus Villenzeile, Gärten und Wirt- schaftsgebäuden zu erhalten, welche durch einen Anbau geschwächt worden wäre. Der Erweiterungsbau ist deshalb als Solitär konzipiert, der die Bebauung zu den Wallanlagen Unteres Foyer mit Blick zur Halle Visualisierung: Staab Architekten hin abrundet und einen Zwischenraum aufspannt, den wir

16 Gastbeitrag: Volker Staab 17 als Eingangshof und zukünftige Adresse des Museums nutzen. Diese neue Ausrichtung des Museums zu den Wall­anlagen wird durch die westliche Schaufassade des Rothschild-­Palais unterstützt.

Einladend und doch geschützt

Der Raum zwischen den Altbauten und dem Neubau bedurfte einer gestalterischen Differenzierung, um als öffentlicher Eingangshof wahrgenommen zu werden. Um die Raumkanten zu stärken, wurde der Solitär so zugeschnitten, dass sich der Zwischenraum zu den Wallanlagen hin öffnet und in der Tiefe des Grundstücks optisch schließt. So entsteht ein einladender Vorplatz, über den die Besucher in das Museum gelangen. Eine leichte Terrassierung, die der vorhandenen Senke im Garten der Palais folgt, gliedert den Eingangsbereich in verschiedene Zonen. An den öffentlichen Vorplatz des Museums schließt sich ein abgesenkter Garten an, der eine natürliche Sicherheits­ barriere zur dahinterliegenden Caféterrasse bildet. Unter dieser wird der Neubau im Sockelbereich unauffällig an die Altbauten angeschlossen, und der Anlieferungsbereich dahinter aus dem Blick gerückt. Die feine Höhendifferenzierung des Gelän- des erzeugt unterschiedliche Außenraumqualitäten und löst gleichzeitig komplexe funktionale Zusammenhänge von Neubau und Bestand.

Ein unerwartetes Raumerlebnis

Ergeben sich die Außenkanten des Erweiterungsbaus vor­ nehmlich aus der städtebaulichen Situation, so bot sich im Übergang zum Foyer Foto: Norbert Miguletz 18 Gastbeitrag: Volker Staab 19 Inneren die Möglichkeit zu einer autonomeren Interpretation der Bau­­­­aufgabe. Die räumliche Idee geht von einem kraftvollen Monolith aus, der ein Gegengewicht zu den klassizistischen Bestandsbauten bildet. Aus diesem Volumen ist eine zentrale Halle herausgeschnitten, in der sich die gesamte Programmatik des Hauses auf einen Blick erschließt. Von oben blicken Bibliothek und Café mit großen Fenstern in die Halle, während sich zu ebener Erde der Veranstaltungsraum mit einem kleinen Vorbereich angliedert. Seitlich rückt eine breite Treppe ins Blickfeld, die den Weg zur Dauerausstellung in den Altbauten und zur Wechselausstellung im Untergeschoss weist. Die großen Sichtbetonoberflächen und der freie Raumzuschnitt rufen einen geradezu archaischen Raumeindruck hervor, dessen Wirkung durch den Lichteinfall von oben noch gestei- gert wird. Von dieser Mitte aus finden die Besucher intuitiv den Weg zu den unterschiedlichen Angeboten des Museums, sei es auf den verschiedenen Ebenen des Neubaus oder in den historischen Gebäuden am Mainufer.

Behutsame Wiederherstellung der Palais

Um die historische Struktur der Altbauten wieder lesbar zu Lichteinfall in der Halle des Neubaus Visualisierung: Staab Architekten machen, mussten Einbauten aus den 1980er Jahren zurück­ gebaut werden. Die gut erhaltenen Räume im Rothschild-Palais wurden restauriert, stellenweise behutsam ergänzt und mit den Räumen im Nachbargebäude zu einem Museumsrundgang verbunden. Die Atmosphäre der historisch ausgestatteten Räume im Rothschild-Palais kontrastiert mit den Räumlichkeiten des Museums im Palais am Untermainkai 14, das keine bau­ zeitlichen Oberflächen mehr aufweist. Hier wurden die Räume

20 Gastbeitrag: Volker Staab 21 in heutiger Architektursprache zurückhaltend ergänzt. Von außen nicht sichtbar wurden am Übergang zu den Altbauten zwei Aufzüge integriert, die alle Ausstellungsflächen in den historischen Gebäuden barrierefrei zugänglich machen.

Zwei Zeiten, ein Ensemble Die Fassade des Neubaus spiegelt seine heutige Entstehungs- Kunst zeit wider und nimmt gleichzeitig Bezug zu den Altbauten auf. Sowohl die Betonung des Sockels als auch die horizontale Gliederung der klassizistischen Fassaden finden sich im Neubau wieder. Darüber hinaus erhielten die Putzflächen beider Gebäude dieselbe Farbe. So wird die Ensemblewirkung der Zwischen Unterwegssein und Ankommen. beiden Gebäudeteile auf verschiedenen Ebenen gestärkt: Die Ausstellung zeitgenössischer Kunst städtebaulich durch die Balance der Baukörper und die im Erdgeschoss des Rothschild-Palais lädt Rahmung des neuen Eingangshofes, funktional durch die ge- ­­meinsame Wegeführung und auf Fassadenebene durch einen dazu ein, über Erinnerungen, Übergänge spannungsvollen Dialog zwischen Alt und Neu. und die Zerbrechlichkeit der Gegenwart nachzudenken. Wir hoffen, dass der Erweiterungsbau die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt und zu einem neuen Wegstein jüdischen Lebens in Frankfurt wird.

→ Artist Talk So, 11. Nov., 11 Uhr

→ Baustellenführung mit Volker Staab So, 11. Nov., 12 Uhr

Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; Anmeldung unter: [email protected]

22 23 Dana Levy, Still Among Us (2008) Video Still: Dana Levy

Dana Levy Im historischen Rothschild-Palais werden drei Videoarbeiten von Dana Levy präsentiert, die räumlichen oder zeitlichen Spuren von Vergangenem nachgehen und deren unheimliche und spannungsreiche Präsenz in der Gegenwart beschreiben. In This Was Home (2016) wirft die Künstlerin einen persön­ lichen Blick in die Vergangenheit ihrer Familie und begleitet die Protagonisten der Arbeit – ihren Großvater und ihren Vater – auf die Reise zu ihren Herkunftsorten in Sosnowiec und Kairo. In der dreiteiligen Videoinstallation vereint sie die Überlegungen ihrer Verwandten über Zugehörigkeit 24 25 und Entwurzelung mit ihren eigenen Gedanken und Perspekti- ven, die eine dritte zeitliche und räumliche Ebene der Video­ arbeit entfalten.

Diese Reflexion über Distanz und Verbundenheit erstreckt sich auch auf ihre Arbeit The Fountain (2011), in der sie das Motiv der Verwurzelung mit dem der Entwurzelung verknüpft, und damit nicht nur auf die biblische, sondern auch auf die moderne jüdische Geschichte Frankfurts anspielt. Das Video zeigt einen Pinienbaum, der in Zeitlupe von einem Kran aus dem Wasser gezogen wird. Fast scheint es, als schwebe er schwerelos über der Wasseroberfläche, zuletzt fast ohne seine Spiegelung zu berühren.

Die Lebendigkeit unbewegter Dinge variiert Dana Levy in ihrer Arbeit Still Among Us (2008), in der sie Präparate eines natur- ­kundlichen Museums zum Leben erweckt. Weiße Tauben fliegen durch die Ausstellungsräume und lassen sich gelegent- Ilana Salama Ortar, Capsule (2013) lich auf den Vitrinen ihrer Artgenossen nieder. In diesem Foto: Elad Sarig künstlichen Raum scheinen sie zu einer Verkörperung des lebendigen Museums zu werden.

Dana Levy, geboren in , lebt und arbeitet in New York. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeiten, zuletzt Ilana Salama Ortar im Jahr 2017 den City of Budapest Artist Award, 2013 den Beatrice Kolliner Young Artist Award des Museums und Die Installation Encapsulation (2013, dt. wörtlich: Verkapselung) 2008 den Young Israeli Artist Award. von Ilana Salama Ortar thematisiert den Prozess einer Reifung, der zugleich auch eine Veränderung darstellt. In vasenähn­ lichen Behältern wurden Objekte oder Schriften – persönliche → Artist Talk Di, 13. Nov., 18 Uhr Zeugnisse der Künstlerin – eingelagert. Mal handelt es sich um den Stoffrest einer Webarbeit ihrer Großmutter, der sie an

26 27 die verlorene Heimat erinnert, mal um eine ihrer eigenen Zeich­- nungen, die sie erst zerstört hat, um sie anschließend mit einem Metallfaden wieder zu verbinden.

Nicht nur die Materialität ihrer persönlichen, in den Glasge­ fäßen eingeschlossenen Zeugnisse, sondern auch die mit ihnen verbundenen Erinnerungen unterliegen einem langsamen Veränderungsprozess. Die ausgestellten Kapseln sind deshalb von zentraler Bedeutung im Gesamtwerk der Künstlerin, das Formen der Veränderung reflektiert. In ihnen werden Fragmente aus ihren partizipativen Installationen, Zeichnungen, Gemälden, experimentellen und Dokumentarfilmen und Architektur­ modellen aufbewahrt.

Ilana Salama Ortar bezieht sich in ihren Werken meist auf den Ort, an dem sie arbeitet. Sie setzt sich dabei mit den Themen Migration, Gedenken und Identität, speziell im Kontext von Nir Alon, Skizze für The Glory and the Misery of Our Existence Konflikten und Kriegen auseinander. Ihre persönliche Familien- © VG Bild-Kunst, , 2018 geschichte hat sie für diese Themen sensibilisiert: Sie wurde 1949 in Alexandrien, Ägypten, geboren und musste 1952 mit ihren Eltern fliehen. Das Ziel Israel erreichte sie erst über den Umweg durch das Auffanglager Le Grand Arénas bei Marseille, Nir Alon wo sowohl Flüchtlinge aus Nordafrika als auch Überlebende der Schoa ausharren mussten. Nach ihrem Studium der Für das Vestibül im Rothschild-Palais des Jüdischen Museums Kunstgeschichte und französischen Literatur und Jahren des hat Nir Alon eigens die Skulptur The Glory and the Misery of Pendelns zwischen Tel Aviv, Marseille und Berlin, lebt sie heute Our Existence entwickelt. Der Künstler gestaltet seine Installa- in Frankfurt am Main. tionen mit Gegenständen des Alltags wie Möbeln und Leuchten und stellt sie in eine irreale Welt, wobei er sich mit Gewicht, Schwerkraft und Dreidimensionalität auseinandersetzt. → Artist Talk Mi, 14. Nov., 18 Uhr In seiner Kunst bezieht er sich immer wieder auf seine eigene Biografie und die Geschichte der Menschen, die ihm am 28 29 nächsten stehen: seine Frau, seine Kinder und seine Eltern. Auf den ersten Blick bestehen seine Werke nur aus Gegenstän- den. Die Tische, Stühle, Sessel sind ohne jeglichen ästheti­ schen Anspruch, weisen Gebrauchsspuren auf und bilden damit einen konkreten Bezugspunkt zur Realität. Während des Aufbaus seiner Installationen aber entzieht er ihnen ihre eigent- ­liche Funktion und versetzt sie in ein schwebendes Gleich­ gewicht: Leuchten, Tische und Stühle scheinen sich vom Boden zu lösen. Das Zusammenspiel der Möbel wird zu einer Metapher Programm für die Fragilität der Gegenwart, ihr Fortbestehen zu einem andauernden, existenziellen Balanceakt.

„Wir erfahren Kunst mit unseren Augen und unserem Körper“, erläutert Nir Alon, der seine Arbeiten als ein Drama versteht, Partys, Streetfood, Filme und Gespräche. das die Besucherinnen und Besucher miteinbezieht. Dem­ Beim Open House Programm ist Mitreden entsprechend lädt der Künstler bei Open House auch dazu ein, und Mitmachen erwünscht: vom LAB The Glory and the Misery of Our Existence von allen Seiten zu betrachten und zu erleben. zur ersten Wechselausstellung des Museums bis hin zu diskursiven Gesprächs- und Nir Alon wurde 1964 in geboren. Zwischen 1988 und lauten Tanzabenden. 1992 studierte er an der Kunst­akademie Bezalel in Jerusalem. Seit 2001 lebt und arbeitet er in .

→ Artist Talk Mo, 12. Nov., 18 Uhr

30 31 Formate A–Z

→ Artist Talks So, 11. Nov, 11 Uhr | Mo – Mi, 12. – 14. Nov., 18 Uhr | Do, 15. Nov., 20:30 Uhr Eintritt frei Treffen Sie die Künstler*innen der zeitgenössischen Kunst­ ausstellung im Rothschild-Palais und lernen Sie den bekannten Architekten des Museumsneubaus, Volker Staab, kennen. Im Rahmen der täglichen Artist Talks haben Sie auch die Gelegenheit, mit den Kurator*innen des Jüdischen Museums ins Gespräch zu kommen.

→ Baustellenführungen Sa, 10. Nov., 24 Uhr | So, 11. Nov., 12 und 15:30 Uhr | Mo – Do, 12 – 15. Nov., 17 Uhr Eintritt frei Entdecken Sie das Gebäude und das Raumkonzept des zukünftigen Jüdischen Museums. In einer exklusiven Führung am Sonntagvormittag führt Sie Volker Staab, der Architekt des neuen Museumsbaus, persönlich durch sein neuestes Werk. Erfahren Sie mehr über die Zukunft des Museums im Gespräch mit unseren Kurator*innen.

Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; Anmeldung unter: [email protected] 32 33 → Fotostrecke: Ein Museum im Werden Von der Grundsteinlegung bis zur Gegenwart: Der Fotograf Norbert Miguletz hat den Transformationsprozess des neuen Jüdischen Museums von Anfang an begleitet. Während Open House zeigen wir ausgewählte Fotografien unserer Museums- baustelle der Zukunft und laden Sie ein, gemeinsam mit uns der Wieder­eröffnung des Museums entgegenzufiebern. → Catering: Goose Kulinarische Köstlichkeiten → Infocounter: von traditionellen Knisches bis hin zu ihren legendären Pläne zur Museumsbaustelle der Zukunft Waffeln: Bei Open House sind Wie wird das neue Jüdische Museum aussehen? Wann wird es Sie Gast der bekannten eröffnen? Was wird darin gezeigt? Wird es eine Bibliothek Goose serviert Köstlichkeiten Goose-Köche mit ihrem geben? Oder gar ein koscheres Café? An unserem Infocounter aus dem Van Foto: Goose kreativen Streetfood-Imbiss. beantworten wir all Ihre Fragen rund um unseren neuen Jeden Tag können Sie bei uns Museumsbau. Hier bekommen Sie einen Einblick in die Pläne ab Mittag raffinierte vegetarische Gerichte, köstliches Gebäck und Visualisierungen unserer neuen Spielstätte und erfahren, und Getränke aller Art probieren. welche Themen Sie im nächsten Jahr in unserer neuen Dauer- ausstellung entdecken können. → Familienprogramm So, 11. Nov., 14 und 16 Uhr → Kunst und Knisches Eintritt frei So – Do, 11. – 15. Nov., ab 13 Uhr Gemeinsam mit Ihren Kindern machen wir uns auf die Suche Eintritt frei nach dem, was ein Zuhause ausmacht. Welche Veränderungen Traditionelle Knisches und zeitgenössische Kunst – wenn das bringen Ortswechsel mit sich? Und was hat das mit uns zu tun? keine verheißungsvolle Kombination ist! Entdecken Sie in Spielerisch entdecken wir zusammen an den Installationen von Ihrer Mittagspause in einer 30-minütigen Führung die Kunst­ Nir Alon und Ilana Salama Ortar den Zusammenhang zwischen ausstellung im historischen Rothschild-Palais. Gönnen schiefen Stühlen und Familien, Zeichnungen und Erinnerungen. Sie sich eine kurze Auszeit vom Alltag und genießen Sie die Ein Angebot für die ganze Familie mit Kindern ab 5 Jahren. Köstlichkeiten unseres Streetfood-Caterings.

34 35 → LAB: Wir sind da! Juden in Europa 1945–1950 1 Sa, 10. Nov. Unser LAB gibt Ihnen einen Einblick in die Fragen und Themen, die uns in Vorbereitung auf die erste Ausstellung nach der Eröffnung beschäftigen. Woher kamen die Jüdinnen und Juden, 20 Uhr Party: Masha Ray und Band, s. unten die nach der Schoa an verschiedenen Orten Europas neue Electroswing meets Balkan Pop Gemeinschaften aufbauten? Was suchten, wohin gingen und 24 Uhr Baustellenführung um Mitternacht → S. 33 warum blieben sie? Erfahren Sie mehr über diese und andere Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; Fragen im Leben einzelner Personen, die wir Ihnen näher Anmeldung unter: [email protected] vorstellen möchten. 2 Uhr Closing

→ #30JahreJMF Masel tov! Das Jüdische Museum feiert dieses Jahr sein 20 Uhr Party: Masha Ray und Band 30-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass erzählen wir seit März Electroswing meets Balkan Pop auf unseren Social-Media-Kanälen in regelmäßigen Abständen Eintritt frei eine Anekdote aus unserer 30-jährigen Geschichte. Von der ersten Wechselausstellung Was übrig blieb im Eröffnungsjahr Foto: Daniel Arthauss Schwingen Sie das Tanzbein mit 1988, über die Gründung des Museum Juden­gasse 1994 bis hin dem upcoming Star Masha Ray! zu den Pop-Up-Projekten der letzten Jahre. Während Open In ihrem Konzert treffen Retro-­ House vereinen wir alle 30 Geschichten als Texte und Videos Sounds auf moderne Beats, vor Ort. Gehen Sie mit uns auf Zeitreise und kommen Sie Traditionals auf Electroswing, mit den Kuratorinnen und Kuratoren über Ihre Erinnerungen ironisch-lässiger Frauengesang an 30 Jahre Jüdisches Museum ins Gespräch. Übrigens: auf Dancehall-Vibes. Gemeinsam Alle Beiträge finden Sie auch online bei YouTube und Facebook mit ihrer Band entwickelt Masha unter dem Hashtag #30JahreJMF. Ray eine mitreißende Energie, die sicherlich auch Sie auf die Tanzfläche zieht.

36 37 2 So, 11. Nov. Symposium

10 Uhr Open House 30 Jahre jüdische 11 Uhr Artist Talk: Volker Staab → S. 15 → S. 33 Museologie 12 Uhr Baustellenführung → S. 33 Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; Eintritt frei Anmeldung unter: [email protected] 13 Uhr Kunst und Knisches: → S. 35 Das Jubiläum des Jüdischen Museums markiert einen Wende- Quick Lunch im Museum punkt: 30 Jahre nach der Eröffnung ist es an der Zeit, die Konzepte und Vorstellungen zu reflektieren, mit der das 14 Uhr Familienprogramm → S. 34 Museum einst gegründet wurde. Warum wurde das Haus am 14 Uhr Symposium: 30 Jahre jüdische Museologie → S. 41 symbolträchtigen 9. November 1988 eröffnet? Was wurde Teil 1: Quo vadis? Zu den Aufgaben als vordringliche Aufgabe des ersten Jüdischen Museums in und Profilen Jüdischer Museen in einer der Bundesrepublik Deutschland verstanden? Und vor welchen orientierungslosen Welt Herausforderungen steht das Museum unmittelbar vor seiner Wiedereröffnung im Jahr 2019? 15:30 Uhr Baustellenführung → S. 33 Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; Anmeldung unter: [email protected] Das Symposium wird die Geschichte des Museums vor dem Hintergrund dessen reflektieren, was in den vergangenen 30 16 Uhr Familienprogramm → S. 34 Jahren in Europa geschehen ist, und welche Zukunft sich 16 Uhr Symposium Teil 2: Vor 30 Jahren: Erinne- → S. 42 abzeichnet. Weitere, noch größere Jüdische Museen wurden rungen und Reflexionen über die Gründung eröffnet, und angesichts der politischen Umbrüche und des Jüdischen Museums Frankfurt des gesellschaftlichen Wandels stellt sich die Frage nach ihren Aufgaben. 18 Uhr Symposium Teil 3: Das Entstehen → S. 43 nationaler Jüdischer Museen und nationa- Um Anmeldung wird gebeten per E-mail an: [email protected] ler jüdischer Geschichtserzählungen 19 Uhr Lounge, Bar, DJ-Set Tropical Oriental → S. 44 23 Uhr Closing 39 14 Uhr Quo vadis? Zu den Aufgaben und Profilen Jüdischer Museen in einer orientierungslosen Welt

Wo stehen Jüdische Museen heute? Wie vermitteln sie jüdische Geschichte und Erfahrung in postfaktischen Zeiten? Welche Rolle spielen lokale Bezüge und Communities für die Museumsarbeit? Wer besucht Jüdische Museen und mit welchen Erwartungen? Welche Auswirkungen haben Dr. Natalia Romik Dr. Irit Dekel Hetty Berg Foto: privat Foto: Irina Stelae Foto: privat gegenwärtige gesellschaftliche Konflikte und der zunehmende Antisemitismus auf die Programmgestaltung und das Selbst- verständnis?

Über diese und andere Fragen spricht Museumsdirektorin Dr. Mirjam Wenzel mit internationalen Gästen:

Dr. Natalia Romik, Architektin, Kuratorin und Politikwissen- schaftlerin, hat unter anderem das Nomadic Shtetl Archive konzipiert und über die Gegenwart der Schtetl-Architektur Zarin Aschrafi Dr. Rachel Heuberger Dr. Dr. Michel Friedman promoviert. Foto: privat Foto: Jens Ihnken Foto: Nicci Kuhn Dr. Irit Dekel, Kultursoziologin, hat über die Präsentation jüdischen Lebens in deutschen Museen und Denkmälern und die daraus resultierenden Reaktionen von Museumsbesu- cher*innen geforscht.

Hetty Berg, Chefkuratorin am Joods Cultureel Kwartier, Amsterdam, beschäftigt sich intensiv mit den Konzepten der im Entstehen begriffenen Dauerausstellungen an Jüdischen Museen in Europa. Inka Bertz Dr. Brigitte Sion Dr. Barbara Kirshenblatt-­ © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Sébastien Brochot, Gimblett Foto: Ernst Fesseler this is it® Foto: privat 40 41 16 Uhr Vor 30 Jahren: Erinnerungen und 18 Uhr Das Entstehen nationaler Reflexionen über die Gründung Jüdischer Museen und nationaler des Jüdischen Museums Frankfurt jüdischer Geschichtserzählungen

Mit der Gründung des ersten eigenständigen Zu Beginn des neuen Jahrtausends wandelten sich Jüdischen Museums nach der Schoa rückte erstmals eine große die Organisationsform und das Erscheinungsbild Jüdischer deutsche Stadt ihre jüdische Geschichte ins Bewusstsein Museen in Europa. Wurden die meisten Museen bis dato von der Öffentlichkeit. Welche Konsequenzen hatte das für die den Kommunen getragen, entstehen nun immer mehr nationale Ge­schichtsschreibung in der Bundesrepublik Deutschland? Einrichtungen, was Konsequenzen für die Form und Perspekti- Welche Absichten und Konflikte waren der Gründung voraus­ ven mit sich bringt. Die neuen Jüdischen Museen beziehen gegangen? Und wie wurde das Museum in der Anfangszeit nicht nur symbolträchtige architektonische Bauten, sie wahrgenommen? erzählen jüdische Geschichte auch aus der Perspektive einer nationalen Geschichtsschreibung. Michael Lenarz, stellvertretender Direktor, moderiert den Rückblick und die Reflexion über die Gründung des Hauses mit Dr. Werner Hanak, stellvertretender Direktor, diskutiert über zwei Zeitzeugen und einer Historikerin: diesen Wandel mit Kolleginnen aus aller Welt:

Zarin Aschrafi, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz- Inka Bertz, Leiterin der Sammlungen und Kuratorin für Institut für Jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow Kunst im Jüdischen Museum Berlin, hat sich intensiv mit der in Leipzig, erforscht im Rahmen ihrer Promotion den zeit­ Geschichte ihres Hauses auseinandergesetzt. historischen Kontext der Museumsgründung. Dr. Brigitte Sion, Programmdirektorin der Rothschild Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Hebraica- und Judaica-­ Foundation Hanadiv Europe, beobachtet seit Jahren die Abteilung der Frankfurter Universitätsbibliothek, war gemein- Entwicklungen der Jüdischen Museen in Europa. sam mit ihrem Mann Georg Heuberger unmittelbar an den konzeptionellen Überlegungen des Museums beteiligt. Dr. Barbara Kirshenblatt-Gimblett, emeritierte Professorin für Performance Studies an der New York University, hat Dr. Dr. Michel Friedman, Geschäftsführender Direktor des die neue Dauerausstellung im POLIN – Museum of the History Center for Applied European Studies, Jurist, Philosoph, of Polish Jews, Warschau, kuratiert. Publizist und Fernsehmoderator, hat die Museumsgründung unterstützt, begleitet und kommentiert.

42 43

44 Uhr 19:30 wir den Sonntagabend im Open House ausklingen lassen. Motto, unter dem das lautet Weltmusik“ statt Beats „Globale Oriental auf. DJs von die Tropical legen treffen, Regenwald dem und Karibik der Balkan, dem aus Sounds und Elektrobeats Punjab und musikalische Traditionen des Nahen Ostens auf

mit DJ-Set von Oriental Tropical Wo 1000 Jahre alte Instrumente, Dub aus dem dem aus Dub alte Instrumente, Jahre Wo 1000 frei Eintritt Lounge und Bar: Cool-Down

Foto: Petra Wiesner, Oriental Tropical auf der Baustelle in der jüngeren Vergangenheit mit ihren Entwicklungen die haben Saul und Manu Fell-Kippa. einer Eintritt: 5 Buchvorstellung mit und Volker Gespräch Reiche, Uhr 19 Kommentar Kommentar zum Zeitgeschehen 22 Uhr 22 Uhr 19 Uhr 18 17 Uhr 13 Uhr Uhr 12 3 Mo, Ein schlaksiges Mädchen und ein Hund mit mit Hund ein und Mädchen Ein schlaksiges und Werner Hoog D’InkaAnne-Hélène Manu und Saul und Manu 5 Eintritt: Anmeldung unter: [email protected] Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; Closing D Werner und mit Volker Hoog Reiche, Anne-Hélène Buchvorstellung und Gespräch Kommentar zum Zeitgeschehen? Manu und Saul Talk:Artist Alon Nir Baustellenführung Quick Lunch im Museum Kunst und Knisches: Open House €, Abendkasse €, Abendkasse 12. ’ Inka : Der Comic als als Comic : Der : Der Comic als

Nov.

33 → S. 29 → S. s. unten 33 → S. 35 → S. 45 46 Deutsch. des Jüdischen Museums Frankfurt spricht sie überdies fließend der jüdischen Comic-Tradition. Als einstige Mitarbeiterin etdessinée de l’image bande la de musée des Direktorin ist wird. Sie beleuchtet Hoog Anne-Hélène von Kontext deren ein, Projekts des Zeitung, Werner D’Inka, geht er auf dabei die Besonderheiten mitIm der dem Frankfurter Gespräch Herausgeber Allgemeinen geschichte seiner Zeichnungen wird. geben vorstellen und dabei einen Einblick in die Entstehungs ist nun ein geworden, Buch das der Zeichner Volker Reiche Zeitung kommentiert. Aus dem zweijährigen Comic-Projekt Rhein-Main- der in und Bauzaun am Strips weithin sichtbaren in Angoulême (Frankreich) Kennerin Angoulême in und ­

Abbildung: Volker Reiche 23 Uhr Uhr 19 Uhr 18 17 Uhr im Land der Täter nach. Er heftet sich dabei an die Geschichte Geschichte die an dabei sich Er Täter heftet der nach. Land im zeichnet der Film die psychischen jüdischen Dilemmata Lebens Archivmaterialfilmischem und in einfühlsamen Interviews unveröffentlichtem bislang Mit Schoa. der nach Frankfurt in Lev erzählt die Entstehungsgeschichte der jüdischen Gemeinde Der Dokumentarfilm Eintritt: 10 Filmvorführung Uhr und 19 Gespräch 13 Uhr Uhr 12 4 Di, Auf gepackten Koffern 10 Eintritt: Anmeldung unter: [email protected] Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; Closing Gespräch und Filmvorführung Lev Itai Koffern von Auf gepackten Talk:Artist Levy Dana Baustellenführung Quick Lunch im Museum Kunst und Knisches: Open House €, Abendkasse 13. €, Abendkasse

Nov. Auf gepackten Koffern Itai von Auf gepackten von Itai Lev Itai von

33 → S. 25 → S. s. unten 33 → S. 35 → S. 47

5 Mi, 14. Nov.

12 Uhr Open House 13 Uhr Kunst und Knisches: → S. 35 Quick Lunch im Museum 17 Uhr Baustellenführung → S. 33 Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; Anmeldung unter: [email protected] 18 Uhr Artist Talk: Ilana Salama Ortar → S. 27 → S. 33 Auf gepackten Koffern, Film Still Itai Lev 19 Uhr Desintegriert euch! – Lesung und s. unten Streitgespräch mit Max Czollek, Meron Mendel und Sabena Donath Im Anschluss: DJ-Set von Jossi Reich und folgt dem Sänger der Jewish Monkeys Eintritt: 10 €, Abendkasse auf seinen Touren im Auto durch die Stadt sowie auf die Bühnen 23 Uhr Closing von Frankfurt, Tel Aviv und Europa. Nach der Premiere bei den Jüdischen Filmtagen im Oktober 2018 wird der Film nun zum ersten Mal in voller Länge gezeigt.

Im Anschluss an die Filmvorführung berichtet der Filmemacher 19 Uhr Desintegriert euch! Itai Lev im Gespräch von der Entstehungsgeschichte. Jossi Lesung und Streitgespräch mit Max Czollek, Reich wird an diesem Abend auch vor Ort sein. Danach dürfen Meron Mendel und Sabena Donath Sie sich auf eine musikalische Überraschung freuen. Im Anschluss: DJ-Set Eintritt: 10 €, Abendkasse

Was kommt nach dem Ankommen? In seinem Buch Desintegriert euch! hält Max Czollek ein Plädoyer für eine entschieden vielfältige Gesellschaft. Unter Rekurs 48 49 Foto: Peter-Andreas Hassiepen auf Y. Michal Bodemanns Begriff eines deutschen 6 Do, 15. Nov. „Gedächtnistheaters“ erteilt er der Erwartung der deut- schen Mehrheitsgesellschaft, 12 Uhr Open House dass Juden sich beständig zu Antisemitismus, der Schoa 13 Uhr Kunst und Knisches: → S. 35 und der Situation in Israel Quick Lunch im Museum äußern müssten, eine radikale 17 Uhr Baustellenführung → S. 33 Absage. Seine Streitschrift Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt; entwirft eine Strategie, das Anmeldung unter: [email protected] Theater der deutsch-jüdischen 19 Uhr nicht von hier irgendwo – Performance s. unten Gedenk­rituale und Begeg­ von Futur II Konjunktiv nungen zu beenden: Desinte- Eintritt: 15 € / 10 € ermäßigt, inkl. Party ab 21 Uhr, Abendkasse gration. 20:30 Artist Talk: Futur II Konjunktiv → S. 33 Über den Sinn und die Grenzen seines Schlachtrufs „Desinte­ Uhr griert Euch“ wird der Lyriker, Autor, Kurator und Politikwissen- 21 Uhr Closing-Party mit DJ Sivan → S. 54 schaftler Max Czollek an diesem Abend mit Sabena Donath, Eintritt: 15 € / 10 € ermäßigt, Abendkasse Leiterin der Bildungs­abteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Dr. Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte 2 Uhr Closing Anne Frank, streiten. Das Gespräch wird von Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums, moderiert.

Im Anschluss überführt Max Czollek an den Plattentellern 19 Uhr nicht von hier irgendwo seine Worte in Musik. Performance von Futur II Konjunktiv Eintritt: 15 € / 10 € ermäßigt, inkl. Party ab 21 Uhr, Abendkasse

Die Performance nicht von hier irgendwo des Theater­kollaborativs Futur II Konjunktiv setzt sich mit den Erfahrungen und Erinnerungen jüdischer 50 51 53

Foto: Janna Athena Pinsker

de der Schoa der ­de Matthias Naumann Naumann Matthias

nach 1945 auseinander. Aus aufgezeichneten aufgezeichneten Aus nach 1945 auseinander.

aufnahmen entsteht das bruchstückhafte Mosaik eines eines Mosaik bruchstückhafte das entsteht ­aufnahmen 52 nicht von hier irgendwo hier von nicht von Regisseuren Dr. Mirjam und Mousonturm Künstlerhauses des Intendant Pees, Frankfurt. Museums Jüdischen des Direktorin Wenzel, Im Anschluss an die PerformanceTalk findet mit denein Artist und Johannes statt. Wenzel Das Gespräch führen Matthias mit anderen Künstlerinnen und Künstlern zusammen. zusammen. Künstlern und Künstlerinnen anderen mit gegründet und arbeitet seither in wechselnden Konstellationen Konstellationen wechselnden in seither arbeitet und gegründet Autor Matthias Naumann und Regisseur Johannes Wenzel Wenzel Johannes Regisseur und Naumann Matthias Autor diskursiv und filmischDie Gruppe ins wurde Theater. 2014von politischer (Wert-)Verhältnisse der Gegenwart sowie an sowie Gegenwart der (Wert-)Verhältnisse politischer und überführt diese sprachlich und visuell, körperlich, Futur IIFutur Konjunktiv arbeitet an der Erforschung sozialer und isolierter als – Gedanke Chor, Vereinzelt-Seins oder Multitude – Deutschland führten. Gemeinsam- des Formen und thematisiert und untersucht in der US-amerikanischen Zone und der frühen Bundesrepublik Bundesrepublik frühen der und US-amerikanischen der Zone in Theaterkollaborativ Das Erzählformen. neuer Entwicklung der Lebens im Danach und Dazwischen, das Überleben das DanachLebens Dazwischen, im und Video erzählten Erinnerungen, aus jiddischen Texten sowie Bildern und und Bildern sowie Texten jiddischen aus Erinnerungen, erzählten Displaced Persons undaus für das Projekt neu geführten Interviews und den darin Anhang

DJ Sivan beim Israel Tag Stuttgart, 2018 Foto: privat 21 Uhr Closing-Party mit DJ Sivan Eintritt: 15 € / 10 € ermäßigt, Abendkasse

Nach fünf Tagen und sechs Nächten Programm auf unserer Museumsbaustelle feiern wir den Abschluss von Open House mit einer lauten Closing-Party.

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Verbinde die Punkte und schaffe Dir Raum für Deine Vorstellungen und Wünsche.

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56 14 • • 15 57 Förderer, Unterstützer und Partner Impressum und Kontakt

Mit freundlicher Unterstützung von: Impressum Programmheft Jüdisches Museum Frankfurt ViSdP Dr. Mirjam Wenzel Stadtverwaltung – Amt 45J Redaktion Sarah Fischer, Fenja Fröhberg, Postfach Dr. Werner Hanak, Theresa Gehring, 60275 Frankfurt am Main Kathrin Schön www.juedischesmuseum.de Lektorat Friederike Mast [email protected] Gestaltung formfellows, Frankfurt #30JahreJMF Druck WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang Auflage 11.000

Open House Projektleitung Kathrin Schön Projektteam Dr. Eva Atlan, Ersen Demirgöz, Sarah Fischer, Fenja Fröhberg, Theresa Gehring, Dr. Werner Hanak, Michael Lenarz, Sonja Thäder, Dr. Mirjam Wenzel Architektonische Gestaltung POINT. Architektur, Darmstadt Kommunikationsdesign formfellows, Frankfurt Presse-und Öffentlichkeitsarbeit Sarah Fischer, Theresa Gehring Aufbau und Technik Ersen Demirgöz, Viktor Probst, Gerhard Raupach Catering GOOSE

Die Baustelle ist eingeschränkt barrierefrei.

Telefonnummer Medienpartner: Kooperationspartner: Open House Event 0172 92 83 15 4

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