Gold Für Schweizer Fechter
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154 BUND – 26 – SCHWARZ 26 SPORT MONTAG, 5. JULI 2004 Der FC Thun Gold für Schweizer Fechter siegt in Wolfsburg FUSSBALL Die Oberländer haben Überraschender Ausgang der Degen-EM in Kopenhagen: Die Schweizer Männer bezwingen im Final Polen 45:38 im UI-Cup für eine Überraschung gesorgt: Sie gewannen auswärts Auch ohne den verletzten beim Bundesligisten Wolfsburg Basil Hoffmann haben die 3:2, nachdem sie bis zur 75. Minute noch 3:0 geführt hatten. Die zwei Schweizer Degenfechter an der späten Gegentreffer schmälern EM Gold geholt. Verblüffend Thuns Chancen ein wenig, sich am war vor allem die Leistung nächsten Sonntag im Rückspiel im Lachenstadion (17.00 Uhr) für die des jungen Berners Fabian dritte Runde gegen den Hambur- Kauter, der offenbar väterliche ger SV zu qualifizieren. Fussstapfen betritt. Die Thuner starteten gegen die ersatzgeschwächten Deutschen, Exploit der Schweizer Fechter: Das die sich erst seit einer Woche im Nationalteam hat in Kopenhagen Vorbereitungstraining befinden, erstmals den EM-Titel im Degen frech und ohne Respekt. Baykal gewonnen. Im Final setzten sich Kulaksizoglu war schon nach einer die Schweizer gegen Polen mit Viertelstunde und einem Corner 45:38 durch. Marcel Fischer, Benja- Mario Raimondis mit dem Kopf für min Steffen, Fabian Kauter und das Führungstor besorgt. Drei star- Ersatzmann Dominik Saladin ke Paraden von Goalie Fabio sorgten damit für den ersten Coltorti verhinderten bis zur Pause Schweizer Medaillengewinn an den Ausgleich der Wolfsburger. internationalen Titelkämpfen der Nach dem Seitenwechsel Männer seit 1982. spielten die Schweizer noch «Erstmals haben alle drei stärker auf. Mauro Lustrinelli geschlossen von Anfang bis zum brachte Wolfsburg-Goalie Simon Ende ohne Durchhänger durchge- Jentzsch innerhalb von sechs Mi- fochten. Alle waren unwahr- nuten dreimal in grosse Bedräng- scheinlich motiviert», sagte Natio- nis, ehe der für ihn eingewechsel- naltrainer Rolf Kalich. Die Schwei- te Samuel Ojong mit seiner zwei- zer waren im Feld der 21 Länder- ten Ballberührung erfolgreich teams bloss als Nummer 11 gesetzt war: Der von Xamax übernom- gewesen. Den als Team nicht für mene Kameruner schoss nach ei- die Olympischen Sommerspiele nem schnellen Konter aus mehr qualifizierten Schweizern gelang als 20 Metern und traf in die tiefe mit dem Viertelfinal-Sieg über Ecke (59.). In der 70. Minute Weltmeister Russland mit Ausnah- erzielte Raimondi nach einem mekönner Pawel Kolobkow das Konter über Ojong das 3:0. den Titel ebnende Husarenstück. Erst als die Kräfte der Thuner Marcel Fischer, der als einziger schwanden, vermochten sich die Schweizer Fechter für Athen 2004 Einheimischen nochmals in Szene im Einzel qualifiziert ist, setzte zu setzen und durch Captain Stefan dabei in der Zusatzminute nach Schnoor (75.) und Roy Präger (88.) rund 45 Sekunden den Siegtreffer auf 2:3 zu verkürzen. Bei beiden zum 43:42. Treffern machte Goalie Coltorti mit Anschliessend sicherten sich seinen Abwehrversuchen eine eher die Schweizer mit einem 45:37 unglückliche Figur. (siz) über den zweifachen Olympiasie- Marcel Fischer (l.) und Dominik Saladin freuen sich ausgelassen, Fabian Kauter scheints kaum fassen zu können: ger Italien und dessen Weltrang- Unterschiedliche Reaktionen nach Benjamin Steffens entscheidendem Punkt. KEY WOLFSBURG - THUN 2:3 (0:1) listen-Ersten Alfredo Rota den Volkswagen-Arena. – 5087 Zuschauer. – SR Stredak (Slk). – Tore: 15. Baykal 0:1. 59. Einzug in den Final. Im entschei- Ojong 0:2. 70. Raimondi 0:3. 75. Schnoor denden Durchgang war Marcel Fi- Schweizer Coup in der hohen druckender Manier zu. «Er hat das den europäischen Olympia-Teil- der Strecke geblieben. Teamleader 1:3. 88. Präger 2:3. – Verwarnungen: 39. scher mit einer Plus-8-Bilanz der Konzentrationsfähigkeit des Trios Kämpferherz des Vaters», sagte nehmer-Ländern gar nicht in Fischer war in jenen Tagen wegen Deumi, 52. Renggli (beide Foul), 91. Hod- unangefochtene Matchwinner. begründet. Zudem sei die jeweili- Nationalcoach Kalich und sprach Bestbesetzung an. In der Person Schulterschmerzen nicht auf Tou- zic und Präger (beide Unsportlichkeit). – Der jeweils für das Resultat- ge Taktik zu 100 Prozent aufge- auf Christian Kauter an, der 1972 Basil Hoffmanns muss 2004 der ren gekommen. Ende Oktober liess Bemerkungen: Wolfsburg ohne D’Ales- sandro, Quiroga (beide Südamerika- halten zuständige Teamjüngste gangen. und 1976 mit der Mannschaft WM-Zweite von 2001 aus Verlet- er sich operieren und kämpfte sich Cup), Brdaric, Petrov (beide EM-Urlaub), Fabian Kauter konnte sein Glück olympisches Edelmetall gewon- zungsgründen eine Auszeit kontinuierlich an die Weltspitze Maric (verletzt), Klimowicz, Thiam (beide Kalich: «Durchbruch geschafft» kaum fassen. «Ich habe während nen hatte. nehmen. zurück. gesperrt) und Hristov (noch nicht spielbe- Jahren zu Benjamin Steffen und Vor vier Jahren holten die Das aktuelle Schweizer Degen- «Wir hätten diese Leistung letz- Kalich, seit Herbst 1992 Chef- rechtigt). Thun ohne Zanni, Milicevic und Sinani (alle verletzt). Marcel Fischer aufgeschaut. Sie Schweizer Frauen vor den Olympi- Nationalteam der Männer war ten Herbst an der WM in Havanna coach, blickt angesichts der jüngs- Wolfsburg: Jentzsch; Rytter, Franz, Hof- waren meine Vorbilder. Nun schen Spielen ebenfalls den EM- nach der verpassten Olympia- bringen müssen – so hätten wir ten Leistung zuversichtlich in die land, Weiser; Karhan, Ahumada, Schnoor konnte ich hier mit ihnen fechten Titel im Degen. Damals trug die Qualifikation für Athen als krasser eine andere Ausgangslage für die Zukunft: «Jetzt ist der Durchbruch (91. Sarpei), Menseguez (86. Romanc- – und sogar den EM-Titel gewin- erst 15-jährige Sophie Lamon Aussenseiter in den EM-Degen- Olympia-Qualifikation gehabt», geschafft. Nächstes Jahr wollen wir zuk); Makiadi (55. Präger), Topic. Thun: Coltorti; Ferreira, Deumi, Hodzic, nen. Das ist unglaublich», sagte einen grossen Teil zu diesem Er- Teamwettbewerb gegangen. sagt Kalich wehmütig. Damals wa- an der WM in Leipzig nachdoppeln Cerrone; Gerber, Renggli, Baykal (80. der erst 18-jährige Berner. Benja- folg bei. Diesmal stach EM-De- Schliesslich traten die Schweizer ren die Schweizer bereits in den und 2008 in Peking mit dem Fahrni), Raimondi, Aegerter; Lustrinelli min Steffen wiederum sah den bütant Fabian Kauter in beein- in Kopenhagen im Gegensatz zu Sechzehntelfinals gegen Kuba auf Männerteam dabei sein.» (siz) (57. Ojong). In fast 24 Stunden El-Idrissi statt Rohr nach Athen auf Rang 1 Spannung und zwei Rekorde an der Schweizer Leichtathletik-Meisterschaft GIGATHLON Der in Deutschland lebende Finne Bennie Lindberg hat 400-m-Hürdenläufer Cédric El- Morgen Dienstag an der Athletissi- Im Duell der Hürdensprinter nischen Disziplinen bloss noch den über 416 km und 8000 Höhen- Idrissi bot das Highlight an den ma in Lausanne bietet sich dazu behielt Raphaël Monachon ge- eine Bestleistung als Weltrekord, meter führenden Gigathlon vor Schweizer Meisterschaften in der die Möglichkeit. Danach nimmt genüber Ivan Bitzi einmal mehr die egal ob diese mit oder ohne Hallen- den Schweizern Stefan Gisler (Erst- Basler Schützenmatte. In 49,10 Se- der Oekonom den Fuss vom Pedal, Oberhand. Doch dies ist für den dach aufgestellt wurde. Möglicher- feld) und Simon Girardi (Wangs) kunden erfüllte der Berner den um nach einer kleinen Pause einen Bern-Jurassier ein schwacher weise passt der SLV sein Reglement gewonnen. Bei den Frauen siegte Olympia-A-Wert, was bisher nur gezielten Aufbau für Athen 2004 Trost. In 13,75 blieb er bei Gegen- der nicht über alle Zweifel erhabe- Trix Zgraggen (Silenen). Die Strecke Marathon-Läufer Viktor Röthlin voranzutreiben. wind deutlich von den 13,62 Se- nen IAAF-Regelung Ende des Jah- von Vicosoprano via Walenstadt geschafft hat. kunden entfernt, die ihm das Tor res an. (siz) nach Zürich war am Samstag und Rohrs Unachtsamkeit Die Delegation für die Olympi- nach Athen aufstossen würden. Sonntag in den Disziplinen Rad, schen Spiele umfasst gleichwohl Nach einem verheissungsvollen Mountainbike, Schwimmen, Lau- Manigley und Leuthard wie bisher neun Aktive. El-Idrissi Saisonstart war El-Idrissi durch fen und Inline zu bewältigen. Lind- verdrängte Klubkollege Alain Rohr, eine Schleimbeutel-Entzündung Catherine Manigley sorgte vier Belz verunsichert berg hatte die Führung am Starttag der mit erfülltem B-Wert von 49,45 am Sprunggelenk leicht zurückge- Jahre nach der Einführung des auf dem anforderungsreichen Teil- nicht mehr selektioniert werden worfen worden. Sein Trainings- neuen Speers für den ersten Ein- Christian Belz, der am Freitag stück bis Walenstadt im Schwim- darf. Will eine Nation in einer Dis- partner Rohr steigerte sich in die- trag in der Sparte Schweizer Re- in Rom die Olympianorm über men übernommen und danach ziplin zwei Athleten entsenden, ser Phase auf 49,45 Sekunden, die kord. Sie überbot als erste Werferin 5000 m verpasste, erhält vor- nicht mehr abgegeben. Die gut 16 muss jeder den strengeren A-Wert er in Basel auf die Hundertstelse- knapp die SLV-Vorgabe von 48 m. aussichtlich heute von Swiss Minuten Vorsprung nach dem ers- (49,20) erfüllen. kunde genau bestätigte. «Ich hätte Würfe unter dieser Marke können Olympic Bescheid, ob sein Ge- ten Tag baute Lindberg bis ins Ziel El-Idrissi drehte den Spiess im es heute packen müssen», ärgerte Cédric El-Idrissi: Athen erreicht. K nicht als Bestmarke homologiert such um Verlängerung der um weitere 13 Minuten aus. Seine Duell gegen Rohr auf eindrückli- sich der Routinier, der schon am werden. Zum Vergleich: Der Welt- Qualifikationsperiode gutge- Siegerzeit betrug schliesslich