OPER IM FOKUS APRIL | 2019 am 28. April im Ronacher April im Ronacher am 28. Bodyguard Turandot-Plakat der Uraufführung Turandot-Plakat Ricordi 25.4.1926 © Edizioni Bodyguard Musical meets zu Opera Musical meets Meer van Meeden © VBW/Deen Patricia JOSEPH CALLEJA Musical meets Opera 11 zu Opera Musical meets im Ronacher am 28.4. Meer van Meeden © VBW/Deen Patrica CHRISTIAN THIELEMANN IM GESPRÄCH 150 JAHRE WIENER STAATSOPER RACHEL FRENKEL IM PORTRAIT Die Wiener Oper mit klarem Blick genießen.

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VERANSTALTUNGEN

Seite 6 Salon Opéra zu Die Frau ohne Schatten • Freitag 17. Mai

Salon Opéra für Kinder zu • Samstag 18. Mai

Seite 7 Künstlergespräch Joseph Calleja • Dienstag 14. Mai 7

Seite 9 Künstlergespräch Christian Thielemann • Donnerstag 23. Mai

THEMA 150 Jahre Wiener Staatsoper (1/2)

Seite 10 Zeitschichten – Zur Architektur der Wiener Staatsoper

(SIGRID BRANDT) Seite 13 Johann Nepomuk Beck – Don Juan der Wiedereröffnung 9 Seite 14 Das neue Opernhaus im Pressespiegel (RAINHARD WIESINGER)

Seite 16 ... aus der Geschichte des Hauses ... (RAINHARD WIESINGER)

Seite 18 Bemühen um nationale Selbstfindung (OSWALD PANAGL)

Seite 21 Diskographie (RICHARD SCHMITZ)

PORTRAIT 10

Seite 24 Rachel Frenkel (RAINHARD WIESINGER)

MEINUNG Seite 4 Heinz Zednik, Dominique Meyer 24 MISTERIOSO Seite 6 7 Joseph Calleja © Decca/Mathias Bothor 9 Christian Thielemann © Matthias Creutziger SERVICETEIL 10 Das k.k. Hofoperntheater in einer Aufnahme von 1898 Seite 26 Spielpläne • Seite 27 Radio-, TV-Programm • Seite 29 Tipps 24 Rachel Frenkel © Marco Borggreve

STRETTA • 2019 • APRIL 3 … Liebe Opernfreunde! Forum Liebe FREUNDE,

in diesem Monat stehen bei uns besonders vielfältige Veranstaltungen auf dem Programm. Zunächst die CD-Präsentation von Margarita Gritskova im Mozarthaus: Wie bei unserem Künstlergespräch im Jänner wird die bezaubernde Sopranistin zahlreiche Live-Kostproben geben (abermals mit Maria Prinz am Klavier). Tags darauf wird das nunmehr dritte Jurykonzert (in Kooperation mit der mdw) im Schönbrunner Schlosstheater stattfinden. Die Preisgelder werden wieder von der George London Stiftung der FREUNDE sowie von Arkadij Eisler (Publikums- preis) zur Verfügung gestellt. Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch, sprich Über- füllung des Schlosstheaters. Meine liebe Kollegin Marjana Lipovšek sowie Intendant Michael Garschall haben bereits zugesagt, Wilhelm Sinkovicz ist ange- fragt für diese Fachjury. Nur wenige Tage später werden wir im Mozarthaus mit Heinz Zednik @ Terry Linke ­einer Buchpräsentation zu Gast sein: Tauber, mein Tauber. Eine Ausnahmeerscheinung unter den österreichischen Tenören wird im Mittelpunkt dieses Abends stehen. Die beiden Buchautoren, Heide Stockinger und Kai-Uwe Garrels, begrüßen Clemens Höslinger und Herbert Zeman als Gastredner sowie die junge Sopranistin Claire E. Craig und Julius Zeman am Klavier, die den Abend musikalisch umrahmen werden. Der beschwingte genreübergreifende Ausklang unserer Veranstaltungen wird dann die beliebte Musical Meets Opera-Reihe, bereits die Nummer 11 (!), zu Bodyguard, sein: Was das alles mit Puccinis Turandot zu tun hat? Lassen Sie sich überraschen!

Eine rückblickende Würdigung von zwei ganz Großen im März: Peter Schneider, einer der dienstältesten Künstler und Ehren- mitglied des Hauses, feierte seinen unglaublichen 80. Geburtstag. KS Leo Nucci gab anlässlich seines 40jährigen Bühnenjubi- läums im Haus am Ring ein akklamiertes emotionales Solistenkonzert mit zahlreichen Zugaben (inkl. Laudatio von gleich zwei Direktoren, Meyer und Holender, samt Originalabendzettel seines Barbiere-Debüts 15.3.1979). Herzliche Gratulation im Namen aller FREUNDE! Euer Heinz Zednik

Liebe Opernfreunde!

In der großen Zahl der wunderbaren Regisseure, die an der Wiener Staatsoper arbeiten, gibt es derzeit zwei Ehrenmitglieder: Otto Schenk und Marco Arturo Marelli. Dass Otto Schenk mit seinen Arbeiten ein eigenes kleines Kapitel der Staatsopern-Geschichte geschrieben hat, braucht nicht mehr erwähnt zu werden. Manche seiner Arbeiten sind so zeitlos, dass sie geradezu allgemeingültig sind: Ich denke da zum Beispiel an seinen Rosenkavalier, und anderes. Sein be- zauberndes Schlaues Füchslein, das er uns vor wenigen Jahren geschenkt hat, gehört zu den besonderen Inszenierungen in unserem Repertoire... Auch Marco Arturo Marelli hat in szenischer Hinsicht das Haus so stark geprägt wie nur wenig andere. Sein Orest, der Ende März herausgekommen ist, war seine bislang Dominique Meyer 13. Arbeit für die Wiener Staatsoper. Begonnen bei Cardillac in den 1990er- © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn Jahren hat Marelli quer durch das Repertoire – wobei er Wagner ausgelassen hat – Hinreißendes geschaffen. Seine Arbeiten sind stets von ästhetischer Schönheit, Ausgewogenheit und von beeindruckender Musikalität. Wie er detailreich mit Farben und Schattierungen spielt, wie er in Klängen, in Räumen, in Licht und Aktion denkt, wie er Figuren zu grundieren versteht – das ist jedes Mal eine besondere Freude. Kein Wunder, dass nicht nur die ihn umgeben- den Künstler des Hauses, sondern auch das Publikum seine Arbeiten schätzen. Dazu kommt, dass er ein Regisseur ist, der sich auf die Inszenierungsarbeit in allen Aspekten und auf allen Ebenen mit größter Akribie vorbereitet – auch da kann der Orest als gutes Beispiel dienen. Nicht nur Musik und Libretto, Sujet und Psychologie gehören dazu, auch die historischen Stoffhinter- gründe durchleuchtet er aufs Genaueste. So hat er schon beim Orest-Konzeptionsgespräch, also der ersten Probe, allen Anwe- senden ein präzises Repetitorium in griechischer Mythenkunde geboten. Um also gleich in der griechischen Antike zu bleiben: Im Staatsopern-Olymp gebührt „unserem“ Marelli ein besonderer Platz! Ihr Dominique Meyer

4 Tanzlexikon von A bis Z Amüsantes Interessantes Bekanntes Von und mit Susanne Kirnbauer-Bundy

Es würde mich freuen, wenn Sie der Inhalt meiner neuen Kolumne manchmal zum Schmunzeln bringt, Sie vielleicht etwas Neues aus der Welt des Tanzes erfahren oder aber vergessen Geglaubtes wieder in Ihrer Erinnerung auftaucht.

Quälende Gedanken und Überlegungen, diese leider auch von Bühne zurück im Ballett am Ende des Trainings – was mich zu diesem Buchstaben in- gezogen hat, ist es jetzt an der Zeit, den quasi für den Trainer – durchgeführt spirieren könnte, welche Erinnerungen begehrten Ring weiterzugeben. Wann oder aber für Sie, liebe Zuschauer, die ich eventuell damit verbinde und das passieren wird und wer die Glück- hoffentlich Gefallen an der Vorstellung zuletzt hoffend, im Tanzlexikon fündig liche sein wird, werden wir berichten und der Darbietung der Tänzerinnen zu werden, veranlassten mich schnell und gebührend feiern. und Tänzer hatten. zum nächsten Buchstaben im Alphabet überzugehen. Rond de jambe Regensburger Karl, = Kreisen des Beines, das kann „à ist Gründer und Initiator des seit 1988 Auf Ihr Verständnis hoffend, nun terre“ oder „en l’air“ (am Boden oder stattfindendenImPuls Tanz Festivals in der Luft) ausgeführt werden; auch (mit dem wunderbaren Tänzer und Raab Riki, die Richtung kann unterschiedlich Choregraphen Ismail Ivo an seiner war eine österreichische Tänzerin, sein, „en dedans“ oder „en dehors“, Seite) und war auch eine Zeit lang Pädagogin und auch Tanzpublizistin, also nach innen oder außen. Eine Ballettreferent der FREUNDE. Dieser in den Jahren 1914–1937 Solotänzerin Verwechslung ist nach meinen ersten sanfte, bescheidene Karl wird erst dann in der Ballettkompanie von Hof- und Jahren in der Ballettschule nie mehr zum kämpfenden Löwen, wenn es darum Staatsoper, 1938–1952 unterrichtete möglich gewesen; ein spezielles Er- geht, den Kunstverantwortlichen sie an der Tanzakademie. Ballettlieb- lebnis damit hat mich geprägt! Der zwecks Geldmitteln auf die Nerven zu habern ist sie durch ihre Vorträge über Grund war unsere strenge Ballett- gehen und jedes Jahr aufs Neue darauf die Wiener Balletttradition bekannt lehrerin Adele Krausenecker, die sich hinzuweisen, was es heisst und kostet, und vor allem als Fanny Elßler-Sach- mit einem Rohrstaberl ausgerüstet auf so ein Festival auf die (Tänzer-)Beine verständige. Ihr hat sie auch ein Buch mich stürzte (das heutige Pausenfoyer zu stellen. Längst braucht dieses so mit dem Titel „Fanny Elßler – eine Welt- des Theaters an der Wien war damals unerhört vielfältige und spartenüber- faszination“ gewidmet. der Ballettsaal), und mir zum wieder- greifende Festival eigentlich keine Eine besondere Ehrung ließ sich Frau holten Male auf meine doch noch Werbung mehr, denn die internationa- Prof. Riki Raab zu Fanny Elßlers 150. zarten Kinderbeine schlug, hoffend, len Vorstellungen der verschiedenen Geburtstag einfallen, als sie für die dass ich endliche kapiere was der Kompanien und die Workshops wer- nachfolgende Generation einen Fanny Unterschied ist. Meine Mutter war ent- den gestürmt. Es ist großartig dieses Elßler-Ring stiftete. Dieser Ring darf setzt und wollte sich beschweren, ich Festival von Jahr zu Jahr wachsen zu nur an eine Wiener Tänzerin vergeben aber bat sie flehentlich das zu unter- sehen: Seien es professionelle oder werden. Die erste Tänzerin, die als lassen, aus Angst es gäbe dadurch aber leidenschaftliche angehende würdig empfunden wurde, war unsere ­Probleme. Tja, die Zeiten haben sich Tänzer, Kinder und Bewegegungs- ehemalige Primaballerina Edeltraud (Gott sei Dank!) geändert! Wie das begeisterte, es ist für alle ein Riesen- Brexner. Diese nominierte nach Ihrer Rond de jambe funktioniert habe ich angebot da. Wie heißt es so schön: Pensionierung Staatsopernsolistin mir dafür ewig gemerkt. Doch positiv? Bewegung ist alles! Wie wär’s im Jolantha Seyfried; diese wiederum gab heurigen Sommer in irgendeiner Form ihn an die bezaubernde Solistin Dag- Révérence dabei zu sein? Man kann ja auch sit- mar Kronberger weiter. Nachdem sich Normalerweise wird diese Verbeugung zend die Vorstellungen besuchen!

STRETTA • 2019 • APRIL 5 Salon Opéra

Die böse Zauberin Ortrud hat Elsas ’ epischer Oper Die Bruder Gottfried in einen Schwan Frau ohne Schatten nach 20 Jahren verwandelt und stachelt nun ihren wieder eine Neuproduktion, diesmal ...zu Die Frau ohne Schatten Ehemann Telramund an, Elsa des ungekürzt. Hugo von Hofmannsthals Fr. 17.5.2019, 16.00 Uhr Brudermordes anzuklagen. Im Gottes- von Symbolen überhäufte Handlung FREUNDE-Spezialpreis: € 39,– gericht soll nun ihre Schuld oder Un- gab schon bei der Uraufführung Raum schuld bewiesen werden. Gut, dass der für Spekulationen, aber auch zu Kritik. ...für Kinder zu Lohengrin Gralskönig Parsifal einen Sohn namens Für Diskussionen sorgte auch schon Sa. 18.5.2019, 12.00 Uhr Lohengrin hat, der von Elsas Notlage immer Strauss’ Partitur, die eine FREUNDE-Spezialpreis: € 25,– erfährt und sich auf den Weg macht, Kehrtwende zur Tonalität erkennen Hotel Bristol um sie zu retten und auch gleich darauf lässt, aber auch grell eruptive Or- Moderation: Thomas Dänemark zu heiraten. Nur leider darf Elsa ihren chesterfarben sowie eine erweiterte Gemahl nie fragen, wer er ist, noch Harmonik erkennen lässt. rw woher er kommt. Ein Happy End ist so schon von Beginn an ausgeschlossen. Strauss Die Frau ohne Schatten Heutzutage versuchen sich Regisseure in Dirigent abstrusen Interpretationen der Hand- Regie Vincent Huguet lung regelrecht zu übertrumpfen, für Stephen Gould, Camilla Nylund, Kinder ist Lohengrin wohl vor allem Evelyn Herlitzius, Wolfgang Koch, eines, nämlich eine Fantasygeschichte Nina Stemme voll überraschender Wendungen! Matinee So. 12.5., 11.00 Uhr Premiere Sa. 25. 5., 17.30 Uhr Pünktlich zum 100. Geburtstag des Reprisen 30.5. (FREUNDE- Werks widmet die Wiener Staatsoper Kontingent), 2., 6., 10.6.

Misterioso

1. Warum ist „150 Jahre Wiener Auflösung März Staatsoper“ nicht ganz korrekt? 1. Neben Orest (EA 2014, Neue Oper Wien) wurde noch eine weitere Oper von 2. Was ordnete Kaiser Franz Joseph Manfred Trojahn in Wien aufgeführt. nach dem tragischen Tod der beiden Wann und wo? Welches Ensemble? Erbauer der Hofoper an? Limonen aus Sizilien, Ensemble der Volksoper im Kasino Schwarzenberg 3. Der erste Direktor der wieder auf- (2017) gebauten Staatsoper war Karl Böhm, 2. Der mythische Orest hatte drei aber eigentlich hätte es ein anderer Schwestern, die auch zu Opernehren werden sollen. Wer? kamen. Welche? In welchen Opern? Elektra und Chrysothemis in Elektra von © Ursula Tamussino Strauss, Iphigenie in Iphigenie in Aulis und Iphigenie auf Tauris von Gluck. Diesmal zu gewinnen: 3x2 Karten für die Auch Orests angeheiratete Tante Filmpremiere am 28.4. in der Staatsoper! 3. Gewinner inspirierte Textdichter und Kompo- Einsendeschluss: 18.4.2019 nisten. Die Tante? Die Werke? Helena, ACHTUNG: ALLE 3 Fragen Dr. Margit Kraker, Helmuth A.W. Singer Gemahlin von Orests Onkel Menelaos. und Elfriede Stritzko erhalten müssen richtig beantwortet werden! Paris und Helena (Gluck), Die schöne Bitte per Post, FAX oder e-mail: MARGARITA GRITSKOVA Helena (Offenbach),Die ägyptische [email protected] ! Russian Songs (erschienen bei NAXOS) Helena (Strauss).

6 Künstlergespräch mit Joseph Calleja

icht nur, dass es für jeden Jahr 2000 debütierte er in Toronto als Sänger ein Risiko ist, Rodolfo in La Bohème von Giacomo den Arturo in Bellinis I Puccini. Von nun an begann der Puritani zu singen, der aus Künstler eine Karriere auf der Über- NMalta stammende Joseph Calleja hat holspur, die ihn an so gut wie alle damit am 28. Februar 2004 nicht nur Opernmetropolen führte. Ein Platten- sein Staatsoperndebüt gegeben, er hat vertrag bei Decca verhalf Calleja diese Partie damals auch zum ersten zudem seine Bekanntheit noch weiter Mal in seiner Laufbahn gesungen. Der zu steigern. Im Haus am Ring war am 22. Jänner 1978 geborene Künst- der Künstler bisher in neun verschie- © Decca/ Mathias Bothor © Decca/ ler begann im Alter von 16 Jahren zu denen Rollen zu erleben, wobei sein singen, als er von dem Tenor Brian Wien-Debüt in La Bohème am 19. Künstlergespräch Cefai entdeckt wurde. Sein Lehrer war Februar 2009 alles andere als geplant Joseph Calleja der maltesische Tenor Paul Asciak. war: Rolando Villazón hätte die Vor- Di. 14.5.2019, 18:00 Uhr Sein Debüt gab Calleja bereits 1997 stellung singen sollen, sagte jedoch in Haus der Musik auf Malta als Macduff in Macbeth; in letzter Minute, oder besser gesagt Se- demselben Jahr gewann er den Bel- kunde ab, sodass Callejas Einspringen Moderation: Ursula Magnes vedere Hans-Gabor-Wettbewerb, 1998 nur mehr durch eine Ansage vor dem Übersetzung: Christine Springer den Caruso-Wettbewerb in Mailand Vorhang angekündigt werden konnte. € 10 (Mitglieder), € 20 (Gäste), und 1999 den CulturArte-Preis bei Bei den Opernfreunden war Joseph Karten ab 3.5. im FREUNDE-Büro Domingos-Operalia-Wettbewerb. Im Calleja zuletzt 2006 zu Gast. rw

APRIL ’19

SEVEN UP RINALDO (konzertant) STEFAN GOTTFRIED & DIE JETS GEORG FRIEDRICH HÄNDEL Konzert mit Arien, Duetten und Musikalische Leitung: Jean-Christophe Spinosi Ensembles aus Mozarts sieben Meisteropern Mit: Filippo Mineccia, Dara Savinova, Ekaterina Musikalische Leitung: Stefan Gottfried Bakanova, Eric Jurenas, Riccardo Novaro, Mit dem Jungen Ensemble des Emilie Rose Bry | Ensemble Matheus 1. April 2019, 19.00 Uhr 27. April 2019, 19.00 Uhr ORLANDO CANDIDE OPER VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL OPER VON LEONARD BERNSTEIN Musikalische Leitung: Giovanni Antonini Musikalische Leitung: Benjamin Bay Inszenierung: Claus Guth | Mit: Christophe Dumaux, Inszenierung:Christoph Zauner | Mit dem Jungen Florian Boesch, Anna Prohaska, Giulia Semenzato, Ensemble des Theater an der Wien und Gästen Raffaele Pe | Il Giardino Armonico Wiener KammerOrchester Neuproduktion des Theater an der Wien Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper Premiere: 14. April 2019, 19.00 Uhr Premiere: 30. April 2019, 19.00 Uhr Aufführungen: 16. | 18. | 24. | Aufführungen: 2. | 5. | 7. | 10. | 12. | 26. | 28. April 2019, 19.00 Uhr 14. | 18. | 20. Mai 2019, 19.00 Uhr Einführungsmatinee: 7. April 2019, 11.00 Uhr Einführungsmatinee: 28. April 2019, 11.00 Uhr

www.theater-wien.at Tageskasse: Mo-Sa 10-18 Uhr Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien

7 In memoriam KS Hilde Zadek

Am 3. Februar 1947 debutierte Hilde Zadek als in einer Aufführung der Wiener Staatsoper im Theater an der Wien – „ein tollkühner Akt“, wie Wilhelm Sinkovicz in der „Presse“ zu Recht bemerkte. Am 26. Jänner hatte sie Direktor Salmhofer ge- fragt, ob sie für eine erkrankte Kollegin einspringen könne, ohne Proben, in italieni- scher Sprache. Sie sagte spontan zu, obwohl sie noch nie auf einer Bühne gestanden @ Foto Fayer war, die Aida nicht studiert hatte und kein Wort Italienisch konnte.

Das Wagnis gelang, brachte der Debutantin einen großen Erfolg und einen Solistenvertrag. Die Amneris der Aufführung war die große Singschauspielerin Elisabeth Höngen, wichtigesVorbild für die junge Anfängerin: „All das, was ich im Zusammenspiel mit ihr an Bühnenerfahrung mitbekam, vom ersten Tag an, danke ich ihr bis heute.“

Geboren wurde Hilde Zadek am 15. Dezember 1917 in Bromberg und verlebte als Tochter „aufrechter deutscher Juden“, wie sie selbst es ausdrückte, zusammen mit zwei jüngeren Schwestern eine glückliche Kindheit in Stettin (beide Städte heute in Polen), bis die Zeiten sich verdüsterten. 1935 wanderte sie nach Palästina aus und ließ sich zur Säuglingsschwester ausbilden. Gemeinsam mit ihrer Familie, der die Ausreise nach Palästina ebenfalls geglückt war, arbeitete sie dann im familieneigenen Kinderschuhgeschäft und studierte am Konservatorium von Gesang. 1945 erhielt sie ein Stipendium für Zürich, wo die schicksalhafte Begegnung mit Direktor Salmhofer stattfand, der sie nach einem Vorsingen nach Wien einlud.

Fast 800 Vorstellungen hat Hilde Zadek an der Wiener Staatsoper gesungen, zuerst in den „Ausweichquartieren“ Theater an der Wien und Volksoper, dann im wiederaufgebauten Haus am Ring. Ihr breitgefächertes Repertoire (39 Rollen!) reichte vom Mozart-Fach (Gräfin, Elvira, Anna) über italienische Partien (Aida, Amelia, die beiden Leonoren, Desdemona, ) und die Leonore in Fidelio, bis zu Senta, Elsa, Eva und Sieglinde, zu Chrysothemis, Ariadne, und Feldmarschallin, Julie in Dantons Tod und Katerina in Katerina Ismailowa. Mir persönlich ist sie besonders in zwei Partien in Erinnerung geblieben, Partien, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Magda Sorel in Der Konsul von Menotti und Christine in von Richard Strauss. Im Konsul gestaltete sie mit bewe- gender Ausdruckskraft ein Emigrantenschicksal, das ihrem eigenen ähnelte, und als eifersüchtige Ehefrau Christine stellte sie unter Beweis, dass sie auch eine hinreißende Komödiantin sein konnte! Es versteht sich von selbst, dass Hilde Zadek auch an internationalen Opernhäusern in Europa und Übersee sehr gefragt war (u. a. Covent Garden und ), ebenso bei Festspielen (Glyndebourne, Salzburg und Bregenz) und Konzert- veranstaltern.

Vielfach ausgezeichnet (auch mit der Ehrenmitgliedschaft – sowohl der FREUNDE als auch der Wiener Staatsoper) ver- abschiedete sich Hilde Zadek als Gerhilde in der Walküre 1971 von der Bühne und widmete sich nunmehr mit ganzer Kraft und Leidenschaft ihrer Lehrtätigkeit, die sie selbst für wichtiger und erfolgreicher hielt als ihre Sängerkarriere (Adrianne Pieczonka ist eine ihrer Meisterschülerinnen).

Zu ihrem 80. Geburtstag wurde die „Hildegard-Zadek-Stiftung“ ins Leben gerufen (Sitz in Karlsruhe, Vorsitzende Zadek- Schülerin Prof. Maria Venuti), die junge und begabte SängerInnen unterstützt und alle zwei Jahre einen Gesangswettbewerb veranstaltet. Bis zuletzt blieb Hilde Zadek aktiv, vielseitig interessiert und „neugierig“. „Jemand, der neugierig ist, kann eigentlich nicht alt werden“, meinte sie. 2017 feierte die „Staatsopernikone“ und „legendäre Pädagogin“ (Dir. Meyer) in der Staatsoper ihren 100. Geburtstag. Am 21. Februar ist Hilde Zadek in Karlsruhe gestorben. Im Foyer der Staatsoper fand am 27. März eine Trauerfeier statt, die Beisetzung erfolgte auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab der Stadt Wien. Ursula Tamussino

BUCHTIPP Volkmar Parschalk (Hg.): „Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding“ Hilde Zadek – Mein Leben, Böhlau Wien 2001 (mit CD)

8 150 JAHRE WIENER ST Künstlergespräch mit Christian Thielemann

iens Opernbesucher engagierte man ihn als Ersten Kapell- verbinden mit Christian meister an die Düsseldorfer Rheinoper. Thielemann vor allem Drei Jahre später folgte der Wechsel als die musikalisch sensa- Generalmusikdirektor (GMD) an das tionelleW Premiere von Wagners Tristan Staatstheater Nürnberg. Dort gelang und Isolde im Mai 2003. Davor hatte er hier dem damals jüngsten GMD Deutsch- bereits Werke dirigiert, mit denen man den lands mit einer begeistert akklamierten aus stammenden Maestro nicht un- Aufführung desTristan der künstlerische bedingt assoziiert, nämlich Così fan tutte, Durchbruch. Von 1997 bis zum Sommer

Le nozze di Figaro sowie La Traviata. 2004 war er GMD an der Deutschen Oper © Matthias Creutziger Wie bei Jahrhundertdirigenten nicht Berlin, ab September 2004 Chefdirigent unüblich, man denke nur an Carlos der Münchner Philharmoniker. Künstlergespräch Kleiber, macht sich auch der am 1. April Seit 2012 ist Thielemann Chefdirigent der Christian Thielemann 1959 geborene Maestro eher rar und hat Sächsischen Staatskapelle Dresden mit Do. 23.5.2019, 18:00 Uhr seither an der Wiener Staatsoper nur den einem Vertrag bis Juli 2024. Grand Hotel Wien Ring, Parsifal, Meistersinger, Hänsel und Seit 2013 ist er zudem künstlerischer Gretel, sowie Mozarts Leiter der Salzburger Osterfestspiele. rw Ensemble der Requiem dirigiert. Zudem wirkte er 2005 Wiener Philharmoniker auch bei dem Festkonzert anlässlich der Moderation: Thomas Dänemark Wiedereröffnung der Staatsoper mit. Ein Gläschen Opernfreunde-Wein Ganz im Gegensatz zu so manchem stimmt uns auf den Abend ein, der Shooting Star lernte Thielemann den einige musikalische Überraschungen Karten: €30/40 (inkl. ein Glas Opernbetrieb von Grund auf kennen: bringen wird. unseres Weins DER OPERNFREUND Seine Karriere begann er mit neunzehn von F.X. Pichler) Jahren als Korrepetitor an der Deut- Bestellen Sie rasch, denn die Plätze schen Oper Berlin sowie gleichzeitig als sind begrenzt! Karten ab 9.5. im FREUNDE-Büro Assistent von . 1985

Christian Thielemann am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden © Matthias Creutziger

STRETTA • 2019 • APRIL 9 THEMA

Zeitschichten Zur Architektur der Wiener Staatsoper

VON SIGRID BRANDT

ie zweite Hälfte des 19. bürgerlichen Institution Oper stellt es selbst „Renaissance-Bogenstil“ Jahrhunderts steht wie der Bau des k. k. Hof-Opernthea- – und in technischer Hinsicht auf keine Zeit vor und nach ters nach Plänen von Eduard van höchstem Niveau stand. Neben dem ihr im Zeichen des Baus der Nüll und August Siccard von eisernen Dachstuhl wurden Eisen- Dvon Opernhäusern. Nach Berlin Siccardsburg eine Besonderheit dar konstruktionen auch für die Galerien und München hatte Dresden 1841 – sowohl in städtebaulicher als auch im Zuschauerraum verwendet. Be- ein freistehendes Opernhaus nach in architektonischer Hinsicht. Die sondere Aufmerksamkeit auch in den Entwürfen von Gottfried Semper Oper zählt zu den frühen Bauten an späteren Berichten der Bauzeitun- erhalten, es brannte – wie so viele der Wiener Ringstraße, deren Anlage gen, galt der Heizung und der mittels Opernbauten – 1869 aus; Manfred nach Schleifung der Befestigungsan- einer Dampfmaschine betriebenen Semper vertrat schließlich seinen lagen möglich geworden war, und an hochmodernen Ventilation des Baus. in der Stadt nicht mehr geduldeten der in der Folge wichtige öffentliche Für den Betrieb der insgesamt 6.000 Vater und realisierte 1878 den Bau Bauten ihren Standort fanden: das Gasflammen war eine eigene Leitung des neuen Opernhauses, das sich Parlament, das Rathaus, das Uni- von der Gasfabrik in Gaudenzdorf architektonisch wesentlich vom versitätsgebäude, die Votivkirche, gebaut worden, um Unregelmäßig- ersten Bau unterschied. Mit der nun nicht zu vergessen das . keiten in den Lichtstärken zu ver- im Äußeren deutlich sichtbaren Am 25. Mai 1869, nach sechsjähriger meiden, die neun untereinander Trennung des Baus in Bühnenhaus Bauzeit und durch Mittel des Wiener getrennten Systeme wurden mit Ab- und Zuschauerraum ging Semper Stadterweiterungsfonds ermög- sperrhähnen für den Fall von Feuer- moderne Wege; Foyer und großzügig licht, konnte die Eröffnung gefeiert gefahr versehen. Mit der Fundamen- angelegte Treppenhäuser zählten werden. tierung allein hatten die Architekten inzwischen zu den unverzichtbaren ein wahres Kunststück vollbracht, Bühnen des gesellschaftlichen Er- Wien besaß mit dem Bau einen kam doch der Bau quer über den eignisses Oper über die eigentlichen repräsentativen Aufführungsort, der tiefen, ehemaligen Stadtgraben Aufführungen hinaus. strukturell an die barocke Idee eines gelegen, teils über alten Bastei- hufeisenförmig gerundeten Zuschau- Strukturen und teils auf Vor dem Hintergrund des gesell- erraums anschloss, architektonisch Glacis-Terrain. schaftlich höchst bedeutsamen und dem entwickelten Historismus rasant verlaufenden Aufstiegs der entsprach – die Architekten nennen

10 * Prof. Dr. Sigrid Brandt arbeitet in der Abteilung Kunstgeschichte an der Universität Salzburg 150 JAHRE

Das k. k. Hofoperntheater in einer Aufnahme vor 1898, © Julius Laurenčič (Hrsg.): Unsere Monarchie – Die österreichischen Kronländer zur Zeit des fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläums seiner k.u.k. apostol. Majestät Franz Joseph I., Georg Szelinski k.k. Universitäs-Buchhandlung, Wien 1898

Siccardsburg hob in seiner Beschrei- das Parterre nicht unter die erste In Paris hatte derweil nach langer bung des Baus nicht nur die besonderen Galerie zurückspringt. Im Bühnen- Bauzeit 1875 die Opéra Garnier ihre und neuartigen Annehmlichkeiten raum ermöglichten die Architekten Pforten geöffnet, deren Architekt der Empfangsräume hervor, die sich verschiedene Bespielungen: die fran- Charles Garnier im Wettlauf der über Arkaden zur Ringstraße hin zösische Art, Dekorationen aus dem Nationen europaweit Maßstäbe setzte öffnen, sondern auch die Einbet- Souterrain herauf- und die italienische – und auch das Wiener Architektur- tung der Eingangssituation in zwei bzw. deutsche Art, dieselben von oben büro beeinflusste. seitlich gelegene, durch Fontänen herabzufahren. angenehm belebte Gartenanlagen. Nach dem Bau der Wiener Hofoper, Aufsehen ganz anderer Art erregte Der rückwärtige Teil des Baus wur- deren Architekten die Eröffnung nicht Richard Wagners Festspielhaus in de, um die Bühne sowie sämtliche erlebten, avancierten die Wiener Bayreuth, das im darauffolgenden notwendige Nebenräume aufnehmen Ferdinand Fellner d. J. und Hermann Jahr, 1876 eröffnet wurde. Der Bau zu können, breiter gestaltet sowie Helmer zum prägendsten Architek- war von überraschender Funktiona- rechts und links mit Unterfahrtshallen turbüro dieser Bauaufgabe: lität und Einfachheit, ausgestattet versehen. Als Kern des Baus betonen sie entwarfen – das Kroatische mit amphitheatralisch ansteigenden die Architekten das Auditorium und Nationaltheater Varaždin (1873), Sitzreihen ohne Logen und Ränge, die die Bühne im Äußeren: beides wird das Volkstheater in Budapest (1875), Besucher sollten sich bei erstmals durch ein gemeinsames Dach als das die Stadttheater in Augsburg (1877), verdunkeltem Raum ganz auf das Wesentliche des Baus gekennzeichnet Brünn (1882) sowie in Reichenberg und Operngeschehen konzentrieren, das und symbolisch zusammen überhöht. Szeged (beide 1883), darüber hinaus Orchester verschwand zu diesem Ausdrücklich erwähnen die Entwerfer die in Karlsbad (1886) und Odessa Zweck in einem eigens dafür angeleg- zwei italienische Vorbilder des Logen- (1887), den Bau des Nationaltheaters ten und neu gedachten Graben. In der theaters für das Innere: das Teatro in Prag (1887), die Opernhäuser in überbordenden Zahl der Neubauten La Fenice in Venedig (1792) und das Zürich (1891) und Berlin (1892), das bis zum Ende des Jahrhunderts blieb Teatro alla Scala in Mailand (1778), Hoftheater in Wiesbaden 1892 – und Wagners Bau ein Unikat. die im Zuschauerraum ohne vorsprin- schließlich auch das Landestheater in gende Balkone auskommen und wo Salzburg (1893).

STRETTA • 2019 • APRIL 11 THEMA

Für den Wiener Bau, der so be- Der heutige Mahler-Saal, der frühere zeichnend janusköpfig in der Archi- Gobelinsaal, verdeutlicht die modera- tekturgeschichte dastand, wurde te Moderne des Wiederaufbaus sehr der 12. März 1944 zum einschnei- eindrücklich: Die nach Entwürfen dendsten Tag. Zuschauerraum und von Rudolf Eisenmenger – er ent- Bühne brannten aus, das Eisen er- warf auch den „Eisernen Vorhang“ wies sich als nur wenig feuerbestän- – geknüpften Wandteppiche nehmen dig. Erhalten blieben die Eingangs- Motive aus der Zauberflöte auf, sie halle und der Stiegenaufgang sowie sind der wichtigste Schmuck des das Foyer im ersten Stock. hellen, freundlichen Raumes, der seine Historizität in zurückhalten- Drei Jahre nach dem Ende des der, gliedernder Ornamentik nicht Krieges wurde Erich Boltenstern mit verleugnet. Der -Saal ist allen FREUNDEN dem Wiederaufbau betraut. Er trieb nicht zuletzt durch unsere Künstlergespräche ihn in jener Art voran, die heute als & Pausenempfänge wohl bekannt „moderat modern“ bezeichnet wird. Während die letzte, im Dezember © Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn Eine Rekonstruktion im Innern 2018 abgeschlossene Restaurie- erschien unmöglich, zudem waren die rung der historischen Malereien erhalten gebliebenen Räume, Stiegen und Stuckaturen im Vestibül so- und Gänge mit zu bedenken, an die wie im Schwindfoyer und auf der ist bis heute enorm; sie wird nicht man wieder anschließen konnte, Schwind-Loggia eher zu den leisen, die letzte Zeitschicht sein, die um sodass schließlich an der Form des behutsam erhaltenden Arbeiten an der Erhaltung des Baus willen Logentheaters prinzipiell festge- dem denkmalgeschützten Bau zäh- hinzugekommen ist. // halten wurde. Für die Konstruktion len, ist die zwischen 1991 und 1994 bediente man sich nun des Eisen- realisierte Winterverglasung der betons, der weitaus feuerfester ist Loggia nach Entwurf von Hermann und zum Beispiel ermöglichte, die Czech eine selbstbewusste Invention vierte Galerie freitragend zu errichten für die Architektur und die gefährde- Die Oper nach der Zerstörung 1944 – Säulen, die den Blick bis dahin ten Malereien. Ihr Erregungspotential © Archiv der Wiener Staatsoper versperrt hatten, konnten entfallen.

Großzügige neue Raumlösungen fand man im Falle des früheren Kaisersaals und des Rauchsalons: Sie wurden von den Architekten Otto Prossinger und Felix Cevela zu einem der großen Pausenräume des Hauses, dem Marmorsaal, zusam- mengelegt. Neben Neugestaltungen für das Innere – so entwarf etwa Heinz Leinfellner die Einlegear- beiten der Wände im Marmorsaal – war man sich in der Frage des Dekors und der Ornamente nur grundsätzlich einig: man wollte sie verringern.Über das Ausmaß der Abstraktion allerdings gingen die Meinungen weit auseinander, Boltenstern hätte sich durchaus noch sehr viel mehr Reduktion im Detail und eine stärkere Wirkung der Architektur vorstellen können.

12 JOHANN NEPOMUK BECK

Johann Nepomuk Beck (1807–1904), ungarischer Opernsänger (Bariton). Lithographie von Adolf Dauthage, 1856 Eigenes Foto einer Originallithographie der Albertina (Wien)

Der am 5. Mai 1827 in Pest geborene Bariton Johann Nepomuk Beck stand sowohl bei der Eröffnung des Hauses am Ring am 25. Mai 1869 als Don Juan auf der Bühne als auch als Hans Sachs bei der Wiener Erstaufführung der Meistersinger von Nürnberg am 27. Februar 1870.

Einer seiner Nachfahren war bis vor kurzem eines der men, eine Opposition nahm man nur an einzelnen Stellen treuesten Ensemblemitglieder der Wiener Staatsoper, wahr, im zweiten gewann letztere entschieden Terrain, die nämlich KS Heinz Zednik: Musik der letzten Szenen hörte man durch das Geräusch des Applaudierens und Zischens, welches sich völlig die Waag- „In meiner Familie gab es Verehelichungen mit der Familie schale hielt, eigentlich gar nicht, und nach dem Aktschlusse Beck, und so war er einer meiner Ururur-Vorfahren. Er war blieb der Kampf der Parteien unentschieden. Im dritten Akt ja Hans Sachs bei der Wiener Erstaufführung derMeister - verstummten die Zischer, von dem berühmten Quartett an- singer und somit einer der Protagonisten des sogenannten gefangen bis an den Schluß der Oper war Alles von stürmi- „Herbeck-Skandals“. Die Bezeichnung „Herbeck-Skandal“ schem Applaus begleitet.“ ist eigentlich unsinnig, denn er hat die Vorstellung gerettet. Es gab in der Prügelfuge im zweiten Akt lautstarke Ausei- nandersetzungen zwischen Wagnerianern und Antiwagne- Johann Nepomuk Beck, der zunächst Jura studierte, gab rianern, die Beck so irritiert haben, dass er ausgestiegen ist sein Debüt 1846 am Pester Deutschen Volkstheater, bereits und Herbeck vom Pult aus die Einsätze des Sachs gesungen kurze Zeit später an der Wiener Hofoper. Nach Engage- hat. Solche Situationen gab es ja auch später, man denke an ments in Deutschland trat er 1853 am Kärntnertortheater Horst Stein und Hans Beirer. Ich kann mich erinnern, dass in G. Rossinis Wilhelm Tell auf und verblieb bis 1885 an meine Großmutter den Beck noch kannte und auch von ihm der Wiener Hofoper. 1885 zog er sich im Vollbesitz seiner erzählte.“ ­stimmlichen Möglichkeiten von der Bühne zurück. Zehn Jahre später verfiel er in geistige Umnachtung und musste in die „Heilanstalt für Nerven- und Gemüthskran- Die von Heinz Zednik angesprochene explosive Stimmung ke“ Inzersdorf eingeliefert werden. Sein Zustand verbes- während der Meistersinger-Erstaufführung wurde im serte sich aber so weit, dass er entlassen werden konnte, „Neuen Fremden-Blatt“ am 1. März 1870 folgendermaßen um danach bis zu seinem Tod am 9. April 1904 in Preßburg geschildert: zu leben.

„Es war ein merkwürdiger Abend, dieser Abend der ersten Sein Sohn, Josef Beck, ebenfalls Opernsänger, beendete für Aufführung: Voll Aufregung und entfesselter Parteienlei- die Pflege seines schwerkranken Vaters seine Karriere, er denschaft, wie er in diesen Räumen noch nicht gehört war. verstarb aber bereits ein Jahr vor dessen Tod im Februar Der erste Akt wurde mit sehr lebhaftem Beifall aufgenom- 1903. rw //

STRETTA • 2019 • APRIL 13 THEMA Das neue Opernhaus im Pressespiegel VON RAINHARD WIESINGER

Vor dem Blick auf die Aufnahme der deroben, in welchen nur der Anstand ob das Opernhaus durch die Schuld neuen Hofoper durch die Wiener des Publicums Homersche Kämpfe ver- der Erbauer oder des Stadtbauamtes Zeitungslandschaft, sei zunächst kurz meiden konnte, endlich gar kein Foyer, zu tief steht. Denn dieser Vorwurf trifft auf die Opernhäuser Wiens bis nicht einen einzigen Raum, in dem nur die Front in der Augustinergasse, 1869 eingegangen: man sich während der Zwischenacte die Hauptfassade in der Ringstraße erholen konnte, wo man Luft schöpfen liegt auf dem richtigen Niveau. Daß Die kaiserliche Hauptstadt erhielt ihr vermochte. Wer das wollte, konnte sich hier die gegenüberliegende Riesen= erstes Opernhaus 1629 ganz standes- auf die Straße hinausbegeben. Und das Ziegelburg Drasches auf das Theater gemäß im Bereich der Hofburg, wobei war im Sommer geradezu nothwen- drückt, ist wohl wahr, aber dafür können in dem Gebäude zwei Jahre später der ding, denn eine Ventilation hatte unser die Architecten nichts. Sie konnten Spielbetrieb aufgenommen wurde. altes Opernhaus überhaupt nicht und nicht voraussetzen, daß gegenüber Das Haus wurde anlässlich der Er- seit die Gasbeleuchtung eingeführt ein solches Monsterhaus ausgeführt richtung des Redoutensaales 1744 wurde, ward das Bißchen Sauerstoff, werden würde, noch weniger konnten abgerissen. 1659/60 folgte auf dem welches dem Publicum früher noch sie der Ueberhoehung wegen aus dem Tummelplatz, der dem heutigen zukam, von den Flammen verzehrt. Es Opernhause einen babylonischen Josefplatz im ersten Bezirk ent- war ein physisches Opfer, wenn man in Thurm machen. Der Spott hat aber all spricht, ein weiterer Theatersaal, die Oper ging, und im letzten Acte half dies nicht berücksichtigt, er hat sich an dem aber nur ein kurzes Dasein be- Manchem kein Kunstgenuß über des die kleinen Fehler und Schwächen des schieden war, denn zwischen 1666 Leibes Unbehaglichkeit hinaus.“ Baues gehalten und das neue Opern- und 1668 entstand in der Nähe der haus mit dem Schimpfnamen ‚das Hofburg ein aus Holz gebautes Ko- Die beiden Architekten der neuen Koenigsgrätz der Baukunst‘ getauft, mödienhaus, das allerdings 1683 auch Hofoper, August Siccard von Siccards- das ist einfach lächerlich. schon wieder verschwand. Das für die burg und Eduard van der Nüll, haben Wiener Musikgeschichte so wichtige deren Eröffnung bekanntlich nicht Begeistert zeigte man sich in dem Kärntnertortheater erbaute man mehr erlebt und waren während der Artikel über die innere Gestaltung 1708 und nützte es ab 1810 beinahe Bauphase heftigen und zum Teil pole- des Hauses: ausschließlich für die Darbietung von mischen Vorwürfen ausgesetzt. Opernwerken. „Das Innere des neuen Opernhauses ist bewunderungswürdig. Diese weiten In der „Neuen Freien Presse“ er- luftigen, weit geschwungenen Foyers, In der „Neuen Freien Presse“ örterte man, dass beide Architekten diese breiten bequemen Gänge, diese ­wurde am 27. Mai 1869 anlässlich einen Teil des unglücklichen Er- künstlerisch angebrachte, mit feinem der Eröffnung des neuen Hauses de- scheinungsbildes des Hauses nicht Farbensinne abgetönte Pracht haben tailliert auf die baulichen Defizite der beeinflussen konnten: wir noch in keinem Theater gefunden. alten Hofoper eingegangen: Der Luster ist ein Meisterstück, die „Was an dem neuen Opernhause zu spitzigen, abschließenden Bogen der „Lange Jahre mußte sich die Wiener tadeln ist, dafür sind die Erbauer theil- vierten Galerie von vollendeter archi- Hofoper mit einem Hause begnügen, weise unverantwortlich. Mit der uner- tectonischer Schönheit; die Beleuch- das so ziemlich alle Mängel besaß, gründlichen Abwechslung, mit welcher tung vortrefflich. Im Inneren ist das die man einem Theater wünschen die nächsten Straßen aufgeschüttet, Opernhaus das vielleicht schönste kann: Enge Treppen, schmale Sitze, abgegraben, wieder aufgeschüttet und Theater Europas. Das sagte sich Parterrelogen, die an Gefängniszellen nochmals abgegraben wurden, läßt gestern so ziemlich jeder, welcher der erinnerten, eine Bühne ohne Tiefe, Gar- sich nicht einmal genau nachweisen, ersten Vorstellung beiwohnte.“

14 150 JAHRE WIENER STAATSOPER

In der „Presse“ (nicht zu verwechseln mit der „Neuen Freien Presse“!) wurde am selben Tag analysiert, inwieweit die Architektur des neuen Hauses einem gewissen Zeitgeist geschuldet ist und man eines Tages die neue Oper wohl belächeln wird, wie heute das Theater am Kärtnerttor:

„Doch wenn nun abermals wieder 106 zeugen, daß der Protektionsgeschmack, machte sich der Einfluß der großen Jahre verflossen sein werden, und eine welcher das neue Opernhaus hervorge- Räumlichkeit, die zu allem Anscheine andere Gesittung, ein anderer Ge- trieben hat, keineswegs den Grundton nach in Bezug auf Akustik für Parter- schmack, in unserer Stadt walten, mit der heutigen Kunstrichtung in unserer re und Sperrsitze Manches zu wün- welchen Blicken mögen wol dann unsere Stadt bildet, daß man es hier gleichzei- schen übrig lässt, auf das Empfind- Nachkommen den Steincoloss des neuen tig verstanden hat ein Kunsthaus zu lichste wahrnehmbar. Die Tonmassen Gebäudes betrachten, welcher auf seinen schaffen, in welchem Zweckbestimmung entbehrten der gewohnten Resonanz, hervorstehenden unförmlichen vier und monumentale Schönheit sich har- die Klänge verloren sich ängstlich Pavillions wie eine antediviluanische monisch zusammenschließen“ in den Dimensionen des Raumes, die Riesenschildkröte auf ihren vier Beinen bei diesem Tonwerke so wundervolle trägt und schwer lastet, als wollte er Harmonie der instrumentalen Farben sich in den Abgrund hineindrücken, auf In demselben Artikel wird auch darauf zerfloß wirkungslos in einem ele- dessen Füllung er steht? Dürften nicht eingegangen, dass man sich erst an die mentarischen Charakter, die Klänge auch sie mithleidig den Kopf schütteln, Akustik des neuen Hauses gewöhnen einzelner Instrumente; Trompeten das mit einem Aufwand von Millionen muss: und Oboen, traten grell und schnei- erbaut zu sein scheint, um die größte dig hervor gegen die Geigen, welche Pracht und den kostbarsten Reichthum „Gewiß hat die Music des ‚Don Juan‘, trotz der großen Verstärkung, die sie in ein Gebäude zu verstecken, das den da er zum ersten Male im alten Kärnth- erhalten, im Ganzen matt scheinen, Ungeschmack des Zopfes in wahrhaft nertor=Theater gegeben wurde, mit wenigstens sich nicht zur gehörigen idealer Weise verkörpert? Glücklicher- einem ganz anderen Effecte in die Ohren Geltung bringen konnten. weise wird noch im Laufe dieses Jahres des Publicums geklungen, als jetzt bei das neue Conservatorium sich dem der Ueberführung der Oper in das neue Abbildung oben Publicum eröffnen, und seine schlanken Haus; überkam doch auch uns öfter eine stilvollen Formen werden die Ehrenret- wahre Sehnsucht nach jenem, so wenig Kikeriki! Humoristisches Volksblatt tung des heutigen Wiener Kunstsinnes es es sonst unsere Sympathie hat. Schon vom 27. Mai 1869 übernehmen, werden die Nachwelt über- bei den ersten so gewaltigen Accorden © Österreichische Nationalbibliothek

STRETTA • 2019 • APRIL 15 THEMA

Äußerst interessant ist ein Beitrag dung zwischen Staat und Hof. Das das Publikum so behandelt wird, als im „Neuen Wiener Tagblatt“ vom kann aber jetzt nicht mehr der Fall würde man ihm eine förmliche Gnade 27. Mai, in dem man die Preispolitik sein. Es ist nicht gut denkbar, daß der erweisen, wenn man es gegen außer- der Eintrittskarten hinterfragt, da allgemeine Säckel alle Kosten trägt ordentlich hohe Eintrittspreise ein schließlich für den Bau des Hauses und daß nur die betreffenden Hof- Haus betreten lässt, das doch mit auch viele öffentliche Gelder flossen: ämter zu befehlen und zu verwalten dem Geld des Volkes gebaut und ge- können, ohne irgendwelcher Verant- schmückt wurde. „Aus dieser Darstellung ergibt sich wortlichkeit in konstitutionellem Sinne aber auch, dass das neue Opernhaus unterworfen zu sein. Wir plädieren Angesichts der Thatsache, dass die keineswegs aus den Mitteln des kaiser- gewiß nicht für die Errichtung eines Mittelklasse, also die große Mehrzahl lichen Hofes erbaut worden ist und daß besonderen Theaterministeriums, der Steuerzahler durch die hochge- es auch nicht die Privatfonde dessel- ein solches würde sich abgesehen von schraubten Preise der besseren Plätze ben waren, aus welchen die Kosten allem Anderen sehr bald als ebenso un- in die oberen Regionen verbannt und der Einrichtung, der Garderoben, der praktisch und überflüssig erweisen wie die minder bemittelte Klasse von dem Dekorationen usw. bestritten worden das Preßministerium. Aber angesichts Genuße einer guten Musik fast ganz sind. Im Grunde genommen ist das mancher Mißstände in der Verwaltung ausgeschlossen sind und so ein Kul- Operntheater keine Hof- sondern eine dieses Instituts, welche Mißstände turinstitut nur für die Geburts-, Geld- Staatsanstalt. Das war freilich auch nicht bloß artistischer sondern auch und Beamtenristokratie und zwar aus früher nicht anders, aber man machte gar sehr finanzieller Natur sind. An- allgemeinen Mitteln geschaffen wird. damals so gut wie keine Unterschei- gesichts gewisser Erlässe, in welchen

...aus der Geschichte des Hauses... VON RAINHARD WIESINGER

Eröffnungsvorstellung im Neuen Haus mit Don Juan, 25. Mai 1869 Zeitgenössisches Aquarell © Kunsthistorisches Museum 150 JAHRE WIENER STAATSOPER

Wer sich von diesem Beitrag eine aufwendigen Inszenierungen. Auf Die Demissionierung ist sicherlich Würdigung der szenischen Innovatio- Beifall stieß Gauls Auffassung seiner nicht nur aus dem Blickwinkel der sich nen während der Ära GustavMahlers Position nicht wirklich, wie die Medien- abzeichnenden Direktion Schalk- erwartet, wird enttäuscht sein, denn kampagnen gegen ihn belegen. Wohl Strauss zu sehen, der neue Staat Ös- hier wird darauf eingegangen, weshalb auch auf Grund dieser Erfahrungen terreich trennte sich sich auch von dem die bahnbrechenden Neuerungen nötig entschied sich Mahler in der zweiten Relikt Hofoperndirektor. waren. Zu Beginn von Mahlers Direk- Hälfte seiner Amtszeit, keine Theater- tionsperiode 1897 hatten, wie damals praktiker zu engagieren, sondern auf Die wirklichen Probleme während üblich, die Leiter des Kostüm- und Aus- wirkliche Künstler zurückzugreifen, dieser Zeit waren jedoch finanzieller stattungswesens einen weitgehend was natürlich auch ein gewisses Risiko Natur, und so wurde immer wieder autonomen Handlungsspielraum, der bedeutete. Heinrich Lefler, der das darüber nachgedacht, das Haus zu verpach- es ihnen ermöglichte zu bestimmen, Ausstattungswesen übernahm, zählte ten. Bereits im März 1919 sprach sich welche Elemente für eine Neuproduktion zu den gemäßigten modernen Künstlern. die Versammlung sämtlicher Mitglieder aus dem Fundus herausgesucht und Lefler verließ die Oper am Ende der des Operntheaters mit großer Solida- welche Kostüme oder Bühnenbildteile Saison 1902/03, da man ihn nicht nur rität gegen eine eventuelle Vermietung neu hergestellt werden sollten. Diese an die Akademie der bildenden Künste des Hauses aus.Im Protokoll über diese im heutigen Theaterbetrieb undenk- berief, sondern auch als Ausstattungs- Versammlung ist folgendes zu lesen: bare Vorgehensweise war damals Usus, leiter an das Wiener Burgtheater. Sein „Den Vorsitz führte Kapellmeister denn für die Ausstattung sollte vor Nachfolger an der Hofoper war Alfred Reichenberger, der ausführte, daß allem nicht zu viel Geld ausgegeben Roller, der bekanntlich zu den Grün- die Versammlung den Zweck habe, Exis- werden, weshalb man Bühnenbilder dungsmitgliedern der Sezession zählte. tenzfragen der mit dem Opern- auch in Hinblick auf ihre Mehrfachver- theater verbundenen Personen zur wendbarkeit baute. Diese Überlegung Das Ende des Ersten Weltkriegs und das Besprechungen zu bringen. Die Ver- schonte nicht nur das Budget, sondern damit verbundene Ende der Monarchie sammlung habe das lebhafteste Interes- erfüllte auch die Erwartungen des brachte natürlich auch für das Haus se, ihre Zukunft sichergestellt zu wissen, Publikums, denn man wollte auf der am Ring, das seit 1911 von dem nicht frei von äusseren Einflüssen, frei auch Opernbühne genau das Gegenteil von unumstrittenen geleitet von Sonderinteressen. (…) Wir wollen dem sehen, was die meisten Kritiker ge- wurde, große Veränderungen mit sich. kein Geschäftstheater, wir wollen nicht genwärtig erwarten: Die Bühnenbilder Wegen der kriegsbedingten Wirren blieb durch Verpachtung das künstlerische hatten historisch korrekt zu sein und das Haus zwischen 21. Oktober und Niveau des Operntheaters herabgedrückt noch dazu farblich opulent. Die Leitung 1. November 1918 komplett geschlossen. sehen, wir wollen (…) im Anschluß an der Hofopernateliers war bereits seit Zunächst wurde das Haus am 15. 11. die bestehende Standesorganisation, den drei Generationen in festen Händen 1918 noch Hof-Operntheater genannt, österreichischen Bühnenverein, unsere der Familie Brioschi, wobei Anton am 3.12.1918 erfolgte die Umbenen- Existenz zu wahren.“ Brioschis Vater eine Firma gründete, nung in Operntheater, am 21. 5. 1920 Am 31. Oktober 1919 beschloss die die für Bühnen in ganz Europa passge- in Staatsoper, am 23. 7. 1921 wieder Regierung, die Oper „ihrer bedeut- naue Bühnenbilder konstruierte und sie in „Operntheater“ (in Schriftstücken, samen Stellung als Pflegestätte deutscher dann via Eisenbahn lieferte. Spezialisten nicht auf Programmzetteln, auf denen Kunst“ entsprechend als „Nationaltheater stellten sehr effizient technisch und -op oft noch „Staatsoper“ zu lesen ist.) fortzuführen“ als auch „die Verpflichtun- tisch hochwertige Bühnenbilder her, die Auch in der Direktionsetage gab es gen des Hofärars gegenüber den Ange- allerdings einen Mangel an Individua- natürlich einen Wechsel: Gregor wurde stellen des Theaters“ voll zu erfüllen.“ lität aufwiesen. Ein Problem, dem man ab 15. November beurlaubt, wobei an Das Damoklesschwert einer Verpach- auch heute immer wieder begegnet, wenn dieser Stelle vermerkt sei, dass Gregors tung war damit aber noch nicht aus der man an die für bestimmte Regisseure Position bereits 1917 immer schwächer Welt geschafft, denn im November 1921 typische leere Bühne oder Sessel denkt! wurde. Umfangreiche Akten belegen, erörterte der Finanz- und Budgetaus- Mit Franz Gaul hatte die Hofoper bis dass lange grundsätzliche Diskussionen schuss abermals dieselbe Thematik. 1900 im Bereich des Kostümwesens über den Vertrag geführt wurden, da Am 25. November 1921 konnte der einen Chef, der über großes Talent und der scheidende Direktor auf einer Wei- Direktion Schalk/Strauss Entwarnung ein genauso starkes Selbstbewusstsein terzahlung seiner Bezüge bis Februar signalisiert werden: „Mit vollkommener verfügte. Bereits Anfang der 1890er 1921 bestand. Jedoch einigte man sich Einstimmigkeit sei, von allen Rednern Jahre begann er sich etwa auch im auf eine Abfindung von 80000 Kronen der Gedanke einer Verpachtung der Bun- Ballettbereich zu betätigen, mit extrem sowie eine formale Kündigung. destheater abgelehnt worden.“ //

STRETTA • 2019 • APRIL 17 THEMA

Bemühen um eine nationale Selbstfindung wie kulturelle Identität

VON OSWALD PANAGL

Bereits am 1. Mai 1945 um 15 Uhr bescheidenem Dekor und viel kom- mühsam errungene und zum funktio- präsentierten der interimistische pensatorischer Spielfreude umsetzen nierenden Spielort adaptierte Theater Direktor Alfred Jerger und der Chef- ließ; nicht zuletzt eine Handlung, die an der Wien eröffnet hat, erhält die dirigent der ersten Stunde, Josef über Schwierigkeiten und Intrigen Heiterkeit wieder ihr Recht: mit der Krips, in der Volksoper eine denk- zu einem positivern Ende führt und Strauß-Operette Die Fledermaus, die würdige Aufführung: MozartsDie damit auch dem angestauten Unter- auch abseits von Silvesterlaune den Hochzeit des Figaro in einer rasch haltungsbedürfnis des kriegsgeprüften Spielplan auflockerte, mit Donizettis geschaffenen Inszenierung von Oscar Publikums entgegenkam. und mit Humperdincks Fritz Schuh, die immerhin bis zu einer Hänsel und Gretel, der altbewährten Neugestaltung im April 1955 für den Diese Behauptung lässt sich durch Advent- und Weihnachtsoper, die ab Redoutensaal halten und über 200 einen Blick auf die weiteren Neu- dem 21. November 1945 in Nachmit- Aufführungen erleben sollte. Mit produktionen des Kalenderjahres tagsvorstellungen auch Kinder für die Hilde Konetzni, Irmgard Seefried, 1945 stützen, unter denen das heitere Gattung Oper gewinnen sollte. , Elisabeth Höngen, Repertoire vorherrscht. Alfred Poell und Alois Pernerstorfer in den Hauptrollen waren schon damals Noch im Juni folgten dicht hinter- Künstler am Werk, die sich später als einander Lortzings Waffenschmied, Stützen des legendären Nachkriegs­ dann im Redoutensaal die postume ensembles bewähren sollten. Strauß-Operette Wiener Blut. Schließ- lich wieder in der Volksoper Rossinis Der Neubeginn mit einer Mozartoper Der Barbier von Sevilla, der via Beau- wird im Rückblick gerne als Bekennt- marchais auch zur Eröffnungsvorstel- nis gewertet und mit Symbolkraft lung eine thematische Brücke schlug. aufgeladen. Doch diese Besinnung auf die gewachsene Tradition, die Das Bild eines fröhlichen Musik- Akzentuierung der österreichischen theaters mit kompensatorischer Ab- Opernkultur war nur die leuchtende sicht setzt sich im durchspielten Som- Vorderseite der Medaille. Dahinter mer mit Smetanas Die verkaufte Braut, verbergen sich handgreifliche theater­ Mozarts Così fan tutte und Friedrich praktische Gesichtspunkte: ein von Flotows Martha fort. Und auch Rollenverzeichnis, das mit haus- nach jener legendären Aufführung des Theater an der Wien: Der Ersatzspielort für die eigenen Kräften abzudecken war; Fidelio am 6. Oktober 1945, mit der der bombenbeschädigte Staatsoper, Wien 1945. ein szenischer Ablauf, der sich mit neue Direktor das © Mit freundlicher Genehmigung: bildarchivaustria/ÖNB/Blaha

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Theaterzettel Fidelio 6.10.1945 © Marcel Prawy: Die Wiener Oper S. 306 Die Betonung des österreichischen Mo- zum letzten Mal der Eiserne Vorhang ments, das Bemühen um eine nationale nach einer regulären Vorstellung gefal- Selbstfindung wie kulturelle ldentität len. Die von Berlin aus verhängte voll- zeigt sich in Wilhelm Kienzls Volksoper ständige Theatersperre, ein verhäng- Der Evangelimann und in Direktor nisvolles Korrelat zum angekündigten Salmhofers Das Werbekleid, mit dem bzw. massenpsychologisch suggerierten auch das zeitgenössische Musiktheater ,,totalen Krieg“, hatte den regulären zu seinem Recht kam. Spielplan einer geplanten Theatersai- son generell außer Kraft gesetzt. Vor allem aber in jener denkwürdigen Fidelio-Premiere, von der bereits kurz Der Wiener Schlusspunkt mit Wagners die Rede war. Den Hintergrund des Götterdämmerung unter der Lei- Bühnenbildes stellte die nackte Feuer- tung von Hans Knappertsbusch war mauer des Theaters dar. Schlecht ver- künstlerisch mit dem Abschluss der putzte Ziegel ersetzten den künstlichen Ring-Tetralogie gerechtfertigt und von Prospekt und erzeugten eine elementa- zwingender dramaturgischer Logik. re Wirkung, der später Regisseure wie Die negativen Konnotationen und Peter Zadek aus ãsthetischen Gründen schlimmen Assoziationen gerade dieses nacheiferten. Stücktitels waren von den politischen Machthabern keineswegs vorgesehen, Die Not an materiellem Aufwand ja ihnen geradezu widerwärtig. Doch die geriet damals zur Tugend des theatra- So geschehen in der Premiere von Konvergenz von Bühnengeschehen und lischen Effekts. Drei Einzelheiten vor Verdis Othello am 21. Dezember 1945. historischer Wirklichkeit sollte sich nur allem sind Besuchern der Aufführung Hilde Konetzni, und allzu bald bestätigen: ,,. . . und für das unauslöschlich in Erinnerung geblie- Paul Schöffler in den Hauptrollen, die Ende sorgt Alberich..!“ ben und kehren in dokumentierender eindrucksstarke Regiearbeit von Oscar Literatur leitmotivisch wieder: Der Fritz Schuh und die Philharmoniker Auftritt der Gefangenen, die einem Teil unter ließen das in Mänteln des Publikums persönliche Erfahrung sitzende Publikum im ungeheizten ins Bewusstsein hoben; der befreiende Theater die winterliche Außentempe- Schlussjubel, dessen ideelle Botschaft ratur vergessen. Die Pause nach dem über die Sorgen eines bedrückenden Schwurduett von Othello und Jago wur- Alltags hinauszutragen vermochte; der de angeblich durchgeklatscht. Begeis- reale politische Alltag, der dem ange- terung, der verständliche Wunsch nach kündigten Sänger des Florestan, Max wärmender körperlicher Betätigung Lorenz, das Überschreiten der Demar- und das Fehlen eines labenden Buffets kationslinie verwehrte, so dass sich zu- fügten sich zu einem triftigen Ensemble nächst Willy Franter in der anspruchs- von Gründen. vollen Partie bewähren muss.

Die weiteren Stücke dieser ersten Götterdämmerung vollständigen Spielzeit lassen sich war mit dem politischen der Gattung Literaturoper zurechnen Umbruch beinahe über Nacht von (), kommen vielleicht auch den einem Gefeierten zu einem Verfemten patriotischen Wünschen der russischen geworden. Die letzten Kriegsfestspiele Besatzungsmacht entgegen (Tschai- in Bayreuth mit einer Aufführungsserie kowskis Pique Dame) und nützen der Meistersinger von Nürnberg hatten die Singschauspieler des Hauses zur im plakativen Ewigkeitsanspruch der Demonstration packend-realistischen deutschen Kunst von der Bühne her Musiktheaters. Durchhalteparolen verkündet. Am 30. Juni 1944 war in der Wiener Staatsoper Theaterzettel Götterdämmerung 30.6.1944 © Theatermuseum Wien

STRETTA • 2019 • APRIL 19 THEMA

Tristan und Isolde hatte bereits gegen Bei Parsifal mag die spät (1914) Ende der ersten vollständigen Saison einsetzende Wiener Aufführungs­ Premiere (29. Mai 1946). Am 20. tradition, die noch geringe szenische September 1946 folgte in der Volks- Erfahrung mit diesem außerordentli- oper der Tannhãuser, am 2. Dezember chen, den Tagen um Allerheiligen und desselben Jahres, wieder im Theater Ostern vorbehaltenen Bühnenweih- an der Wien, Die Walküre und am festspiel mitgespielt haben. 30. Oktober 1947 Der fliegende Holländer. Immerhin mussten die Wiener Musikfreunde auch vor der Existenz Dass Lohengrin in einer proble- von Langspielplatten und Rundfunk­ matischen, stark abstrahierenden übertragungen aus Bayreuth auf Neuinszenierung von Stefan Beinl dieses Segment des Repertoires nicht erst am 30. April 1948, Die Meister- gänzlich verzichten. Eine komplette singer von Nümberg gar erst am 30. Ring-Produktion der RAVAG unter Richard Wagner 1871, November 1949 wieder auf die Nach- , zwischen Oktober Portrait von Franz Hanfstaengl kriegsbühne kamen, mag zunächst 1948 und März 1949 aktweise vor Quelle: wikimedia.org befremden. Aber neben den beträcht- Publikum aufgezeichnet, machte lichen Ansprüchen an Chor und Ge- durch den unternehmerischen Mut Nach dem Krieg waren Wagner- sangssolisten dürfte in beiden Fällen und die Qualität der Besetzung inter- aufführungen auf deutschsprachigen die explizite Ideologie des Textes, die nationales Aufsehen und regte den Bühnen zunächst undenkbar. Zu den doch unüberhörbar aufdringliche anwesenden Wilhelm Furtwängler pragmatischen Gründen zerstörter Deutschtümelei im Wortschatz retar- zu einer späteren ähnlichen Realisie- Opernhäuser und räumlich unzu- dierend gewirkt haben. Damit waren rung mit der RAI in Rom an. länglicher Behelfsbühnen, weiters die Inszenierungen der Wagnerschen von politisch verdächtigen Spitzen- Musikdramen vor der Neueröffnung dirigenten und renommierten des Hauses am Ring abgeschlossen. Die konzertanten Aufführungen des Sängerpersönlichkeiten, die sich erst dritten Aktes von Parsifal zu Aller- langwierigen Entnazifizierungsver- heiligen und Allerseelen genügten fahren unterziehen mussten, kamen Die Frage, warum es in den Jahren vor allem einem spirituellen Musik- Vorbehalte gegen das Werk Wagners vor 1955 keinen kompletten Ring und interesse. Eine Bühneninterpretation selbst. keinen Parsifal gegeben hat, zieht dieses Werkes wagte erst Herbert von sich leitmotivisch durch die Literatur Karajan zu Ostern 1961, nachdem Das Wiener Musikleben der Nach- zur Geschichte des Wiener Opern- davor ein Gastspiel der Stuttgarter kriegszeit lebte keine so lange und lebens. Der eifrige Hinweis auf die Oper in den Novembertagen 1959 die konsequente Wagner-Abstinenz wie orchestralen und bühnentechnischen empfindliche Spielplanlücke vorüber- die Theater in Deutschland. Viel- Ansprüche der ausstehenden Werke gehend geschlossen hatte. // leicht war es die ,,Gnade“ eines politi- relativiert sich vor den 65 Auffüh- schen Nebenschauplatzes im Verein rungen der Meistersinger, vor den 39 mit der geringeren Konfliktintensität Vorstellungen von (in pro und contra) und einer notori- und den 46 Abenden mit Die Walküre. In der Mai-Ausgabe wird schen ,,Vergesslichkeit“ der Wiener War es im Falle des Rings vielleicht dieser Schwerpunkt mit Ballett Mentalität (,,für die Ewigkeit, immer doch die Scheu vor der Monumentali- fortgesetzt werden. so wie heut’, wenn wir morgen noch tät des Unternehmens, der ängstliche dran denken“ heißt es so hinter- Blick auf die Aktivitäten in Neu- gründig ironisch im Verbrüderungs- Bayreuth (seit 1951) und die wohlbe- ensemble des zweiten Aktes der gründete Sorge, dass ohne durch- Fledermaus!), dass die Direktion gängiges Regiekonzept, nur mit der Salmhofer sich schon überraschend Pranke des Theaterpraktikers, bald an die Wagnerpflege wagte. diesem Bühnenkoloss nicht bei- zukommen sei.

20 150 JAHRE WIENER STAATSOPER

Diskographie Richard Schmitz*

Liebe Leser der Stretta. Das Jubiläum der Staatsoper wirft seine Schatten voraus. Im Mai kommt eine Kassette mit herausragenden Aufnahmen heraus. Noch steht nicht fest, welche Aufnahmen da geboten werden. Wir dürfen gespannt sein. Das gibt mir die Gelegenheit aus meiner Sammlung meine Lieblingseinspielungen herauszusuchen. Da kann ich allerdings nicht garantieren, dass sie diese CDs auch erwerben können.

1. Chronologisch beginne ich mit einem Othello aus dem Jahr 1944, damals noch deutsch gesungen. Karl Böhms Genauigkeit kommt auch im italienischen Fach zur Geltung. Torsten Ralf ist ein heldischer Titelheld, Hilde Konetzni eine berührende Desdemona. Eine Klasse für sich ist Paul Schöffler als Jago. Es wird wortdeutlich 1 gesungen; das eröffnet auch Kennern neue Aspekte des Librettos. Mytho( 92260)

2. Mit Begeisterung erinnere ich mich an die Wiedereröffnung im Jahr 1955. Die Meistersinger unter Fritz Reiner gaben uns Gelegenheit unseren Liebling Paul Schöffler zu feiern. Sein Hans Sachs war die Studie eines überlegenen Mannes, der seine Grenzen kennt. Gottlob Frick orgelte als Pogner und Erich Kunz arbeitete die komischen Seiten des Beckmesser humorvoll heraus. Hans Beirer war ein sieghafter Stolzing, dessen Kickser am Beginn des Preisliedes in der Aufnahme nicht zu hören ist. Die Eva und ihr Liebeserwachen waren bei Irmgard Seefried zu erleben. Wir liebten sie alle. (ORFEO C 667 054 L) * Richard Schmitz begleitet das Programm der Wiener Staatsoper bei 2 radio klassik STEPHANSDOM (per opera ad astra)

Feinste Wiener Wäsche

Graben 26, 1010 Wien [email protected] 01 535 535 6

THEMA

3. Besonderen Eindruck machte auf mich die Frau ohne Schatten, zu der ich seither eine besondere Beziehung habe. Böhm wie immer bei Richard Strauss in Hochform. als Kaiserin und Christel Goltz als Färberin sowie Elisabeth Höngen als Amme beeindruckten mit ihrem Ausdruck. war nie mein Liebling, aber je öfter ich diese Aufnahme höre, desto besser gefällt er mir. Sein Kaiser ist aus einem Guss. Ludwig Weber war als Barak verlässlich. (ORFEO C 668 053 D)

4. Eine Oper wie La forza del destino erfordert einen besonderen Dirigenten und besondere Sänger. 1960 leitete Dimitri Mitropoulos die Premiere und hatte mit Antonietta Stella, Ettore Bastianini, Giuseppe di Stefano und Giulietta Simionato 3 herrliche italienische Protagonisten. Aber auch die Wiener Sänger trafen da den rich- tigen Ton, etwa Karl Dönch als Melitone. (ORFEO C 681 062 I)

5. Die Spannung war am Höhepunkt, als Herbert von Karajan 1963 nach zweimaliger Verschiebung der Premiere (er hatte versucht, einen italienischen Maestro suggeri- tore gegen den Betriebsrat durchzusetzen) endlich die Bohème dirigieren konnte. Die Besetzung war optimal: Mirella Freni als Mimì, Gianni Raimondi als Rodolfo, Rolando Panerai als Marcello, Giuseppe Taddei als Schaunard, Hilde Güden als Musetta. Ein herausragendes Musikfest. (RCA 7 43215 77362 7)

6. Die meisten Aufnahmen von PfitznersPalestrina entstanden in München oder 5 Köln mit in der Titelrolle. Umso erfreulicher ist es, dass die Wiener Staatsoper 1964 mit Fritz Wunderlich herauskam. Otto Wiener als Borromeo, Walter Berry als Morone und viele andere Ensemblemitglieder machten den Kon- zilsakt zu einem Erlebnis. Die jugendlichen Hosenrollen sangen Sena Jurinac und . Gottlob Frick als Pius VI. sorgte für den versöhnlichen Ausklang. Robert Heger dirigierte „seine“ Oper mit Umsicht und ausgewogener Ruhe. (Mytho 6 08974 50059 7)

7. Erst vor kurzem kam der Lohengrin unter Karl Böhm aus dem Jahr 1965 heraus. und Claire Watson als Lohengrin und Elsa singen auf höchstem Niveau. Das Ereignis des Abends war aber Christa Ludwig als Ortrud. Die eheliche Auseinandersetzung am Beginn des zweiten Aktes habe ich nie packender gehört. 7 Walter Berry als Telramund ist verzweifelt und dann doch seiner Frau hörig. Da passt alles. Der Beifallsorkan, der nach der Anrufung der Götter die Staatsoper er- schüttert hat, ist auf der CD leider nur ungenügend wiedergegeben. Wie im allgemei- nen meine Radiomitschnitte lebendiger und packender sind. Die Bearbeitung für CD nivelliert offenbar. ORFEO( 4 011790 862323)

8. Besonders genossen habe ich 1966 den Falstaffunter Leonard Bernstein mit dem überraschend spielfreudigen Dietrich Fischer-Dieskau in der Titelrolle. Auch Regina Resnik als Quickly, Ilva Ligabue als Mrs. Ford und Graziella Sciutti als Nanetta, Juan Oncina als Fenton waren in bester Spiellaune. Rolando Panerai forderte als Ford Fischer-Dieskau energisch heraus. Bernstein liebte dieses Werk. Die Aufnahme wurde in der Besetzung der Staatsoper nachher in den Sofiensälen aufge- 8 zeichnet. (Sony 5 099709 118128)

22 150 JAHRE WIENER STAATSOPER

9. Welturaufführungen waren in der Staatsoper immer etwas Besonderes. Deshalb hat mich 1971 der Besuch der alten Dame von Gottfried von Einem sehr beeindruckt. Unter Horst Stein kam die Oper prächtig über die Rampe: Überragend Christa Ludwig als Claire Zachanassian und Eberhard Waechter als Alfred III. Aus dem Ensemble des Hauses ragten Hans Beirer als Bürgermeister und vor allem Hans Hotter als Lehrer heraus. Auch auf CD immer wieder ein Erlebnis. (ORFEO C 930 182 I)

10. Eine besondere Erinnerung habe ich an Edita Gruberovás erste Lucia, weil ich erlebt habe, wie akribisch sie mit Ruthilde Boesch an der Partie gearbeitet hat. 1978 hatte in dieser Premiere auch Peter Dvorsky sein Debüt als Edgardo. Giuseppe Patané sorgte für eine aufregende Aufführung. ORFEO( C 931 182 I) 9

Einige interessante Aufnahmen kommen in die Luxuskassette 150 Jahre Wiener Staatsoper. Die möchte ich dann besprechen. Nicht übersehen sollte man, dass es einige DVDs gibt, die die Vielseitigkeit der Staatsoper zeigen.

11. Da ist vor allem unter Carlos Kleiber aus dem Jahr 1994. Die Otto Schenk-Inszenierung setzt alle Intentionen von Strauss und Hofmannsthal penibel und humorvoll um. Felicity Lott ist die Marschallin, eine junge Frau an der Schwelle zum Älterwerden, Anne Sofie von Otterist der Heißsporn Octavian, Barbara Bonney eine bezaubernde Sophie. Kurt Moll ist ein geprellter Ochs, wie er sein soll. Heinz Zednik und Anna Gonda sind ein skurriles Intrigantenpaar. Carlos Kleiber vertieft sich in die Feinheiten dieser komplexen Komposition. (DG DVD 0 44007 30089 3) 11

12. Seine überragende Gestaltungskraft zeigt Neil Shicoff als Éléazar in La Juive von Halévy 1999 bei der Premiere, aber noch mehr 2002, als diese Aufzeichnung entstand. Die Inszenierung von Günter Krämer arbeitet die Zerrissenheit des Éléazar deutlich heraus und gibt Shicoff die Möglichkeit diesen paranoiden Charakter voll auszuspielen. Krassimira Stoyanova als Rachel berührt in ihrer Opferrolle. Walter Fink ist als Kardinal Brogni ein überzeugender Gegenspieler Éléazars. Dirigiert hat Vjekoslav Šutej. (DG 0 44007 34001 1)

13. Es dürfte kein Zufall sein, dass sich bei mir Schenk-Inszenierungen häufen. Er geht eben mit Bedacht an das Libretto und die Musik heran und vermeidet so, krampfhaft Neues bieten zu wollen. Er nimmt das Werk so wie es ist. Auch dieVer - kaufte Braut 1982. Lucia Popp als Marie und Siegfried Jerusalem als Hans geben 12 sich der böhmischen Musik hin. Ein Gustostückerl ist der Wenzel von Heinz Zednik. Da leidet man mit diesem Kümmerer mit. Karl Ridderbusch als Kezal und Erich Kunz als Springer sorgen für Heiterkeit. Hans ist eine der wenigen Rollen, in denen der Tenor überlegener Drahtzieher und Sieger ist. Allzu oft sind die Tenöre zu unlogi- schem dummen Verhalten gezwungen. Ádám Fischer verströmt slawisches Flair. (DG 0 44007 34360 9).

14. Volles Vergnügen bereitet L’elisir d’amore in der Schenk-Inszenierung aus dem Jahr 2005. Anna Netrebko und Rolando Villazón spielfreudig, da stimmt jede Geste und der Gesichtsausdruck. Und auch stimmlich sind sie in Hochform., Villazón muss seine Arie wiederholen. Ildebrando D’Arcangelo als Dulcamara urkomisch. Alfred Eschwé leitet die Aufführung mit Animo. Erato( 8303261) 14

STRETTA • 2019 • APRIL 23 Im Portrait

Als Lea in Die Weiden © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

eingestuft, was okay war, hatte aber- das Gefühl, nur einen Teil der Stimme zu verwenden. Daher wechselte ich mein Repertoire hin zu hohen Mezzo-Rollen, was eine sehr positive RACHEL Entwicklung mit sich brachte.

Wollten Sie von sich aus Mezzo- sopran werden?

Ja, das war definitiv meine Entschei- FRENKEL dung! Es war ein Schlüsselerlebnis, Frau Frenkel, Sie sind der Staats- eigentlich werden wollte, eine Weile als ich in einer Stunde Cherubino oper bereits seit 2011 eng ver- lang dachte ich Kindergartenlehrerin. sang. Von da an beschloss ich, dass bunden. Die laufende Spielzeit Aber ich liebte Musik und so habe ich andere, die besser sind als ich, das war für Sie besonders wichtig, da dann Gesang studiert. Beim Unter- hohe Sopranrepertoire singen sollen. Sie im Dezember die Lea in der richt traf ich wirklich die zwei, drei Für mich war das wie ein Neustart, Uraufführung der Weiden gesungen richtigen Menschen, die mir den Weg denn ich konnte nun ganz natürlich und im Februar Ihr Wien-Debüt ebneten. Als Solistin hatte ich dann singen. Meine Technik als hoher als Idamante gegeben haben. bald kleinere Erfolge und so wurde Sopran war ja auch nicht so gut. Und Beginnen wir mit Ihrer Biographie. auch mein Selbstvertrauen stärker. wenn man lange Zeit das falsche Ich habe es bald geliebt, auf der Repertoire singt, dann kann das der Ich stamme aus Israel und bin in Bühne zu stehen und zu singen. Dann Stimme schaden. Gott sei Dank war einem Kibbuz, der weniger als 1000 ging ich nach Berlin, da ich bei einem das bei mir nicht der Fall! Einwohner hat, aufgewachsen. In so Workshop in Israel meine Lehrerin einer kleinen Gemeinschaft fällt es kennenlernte, die dort unterrichte- Sie haben viel Mozart gesungen, wie natürlich sofort auf, wenn jemand ta- te und von deren Technik ich sehr bereits erwähnt Cherubino sowie lentiert ist, und so bin ich bald in den überzeugt war. In Berlin hatte ich das Dorabella und Idamante. Kinderchor gekommen. Als Teenager Gefühl, richtig durchzustarten. Zu war ich mir nicht sicher, was ich Beginn wurde ich zwar als Soubrette Ich habe mich bei Mozart immer

24 IM PORTRAIT

mir gesagt, dass er nicht sicher sei, ob Ich glaube, Stauds Weiden waren ja ich gewinne, er aber sehr froh wäre, Ihre erste große Begegnung mit zeit- wenn ich nach Wien käme. Ich war da- genössischer Musik. Was war Ihr erster mals so überwältigt, dass ich zunächst Eindruck, als Sie die Partitur aufge- überhaupt keine Reaktion zeigte, und er schlagen haben? dachte, ich würde mich gar nicht freuen. Das Engagement kam zum richtigen

Als Idamante mit Bernhard Richter als Idomeneo © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn in DiDonato mit Joyce Als Ascagne © Wiener Staatsoper/ Troyens Les Michael Pöhn © Marco Borggreve

sehr wohl gefühlt, da die Rollen eine Zeitpunkt, da ich noch freischaffend war sehr hohe Tessitura haben. Nun aber schon Familie hatte, was das Reisen Es war für mich vor allem wegen der möchte ich den nächsten Schritt ma- natürlich nicht einfacher machte. Taktwechsel sehr schwierig die Partie chen und auch Rosenkavalier singen. zu studieren. Ich hatte das große Glück Man muss also einen Wettbewerb eine Pianistin zu haben, die den ganzen Wie bei vielen Ensemblemitgliedern nicht gewinnen, um Karriere zu machen... Klavierauszug für mich spielte und der Wiener Staatsoper war auch für Sie aufnahm, sodass ich die Musik zu Hau- der Gesangswettbewerb „Neue Wettbewerbe sind am Anfang wichtig, se immer wieder anhören konnte. Ich Stimmen“ in Gütersloh entscheidend. um auf sich aufmerksam zu machen, habe das Stück dann wirklich fast wie aber mit Arien wie „Parto, parto“ aus ein Papagei gelernt, denn ein Werk wie 2009 nahm ich an diesem Wettbewerb hatte ich ohnehin dieses auswendig zu lernen ist extrem teil, wo Dominique Meyer Vorsitzender nie eine Chance, zu gewinnen, da jene schwierig. Orchestermitglieder bewun- der Jury war. Letztendlich habe ich der Sopranistinnen viel effektvoller derten mich und meinten, sie hatten zwar nicht gewonnen, aber Dominique sind. Außerdem wird bei Wettbewerben schon Schwierigkeiten die Noten nur Meyer ist zu mir gekommen und hat ja nicht nach Stimmlage unterschieden. zu lesen. AMEISEN?

Sechsschimmelgasse 9 | 1090 Wien | Tel. (0)1 316 60-0 | [email protected] | www.assa.at

25 Spielpläne Februar Spielpläne Staatsoper

Staatsoper April *Sa 20.4. Bach, Crossmann-Hecht, Satie, Strawinski: Forsythe / 19.00 Van Manen / Kylián, Ballett, wie 14.4.

*Mo 1.4. Verdi: , Auguin/ Stein/ Domingo, Youn, *° So 21.4. Wagner: Parsifal, Gergiev/ Hermanis/ Goerne, Pape, 19.00 Meli, Buratto 17.30 O’Neill, Daniel, Zhidkova

Di 2.4. Keine Vorstellung *Mo 22.4. Strauss: Salome, Boder/ Barlog/ Pecoraro, Henschel, 20.00 Barkmin, Marquard

Mi 3.4. Solistenkonzert Adrianne Pieczonka, Wolfram Rieger Di 23.4. Beethoven: Fidelio, Fischer/ Schenk/ Mayer, Jovanovich, 20.00 19.00 Schwanewilms, Woldt, Reiss

*Do 4.4. Puccini: La Bohème, Scappucci/ Zeffirelli/ Hymel, Mi 24.4. Wagner: Parsifal, Gergiev/ Hermanis/ Goerne, Pape, 19.30 Bezsmertna, Daniel, Nazarova 17.30 O’Neill, Daniel, Zhidkova

*° Fr 5.4. Trojahn: Orest, Boder/ Marelli/ Mayer, Ebenstein, Do 25.4. Strauss: Salome, Boder/ Barlog/ Pecoraro, Henschel, 19.30 Johansson, Luna, Aikin, Herlitzius 20.00 Barkmin, Marquard

*Sa 6.4. Puccini: Turandot, Hindoyan/ Marelli/ Smirnova, *Fr 26.4. Beethoven: Fidelio, Fischer/ Schenk/ Mayer, Jovanovich, 19.00 Kim, Alieva 19.00 Schwanewilms, Woldt, Reiss

*So 7.4. Trojahn: Orest, Boder/ Marelli/ Mayer, Ebenstein, Sa 27.4. Bach, Crossmann-Hecht, Satie, Strawinski: Forsythe / 19.30 Johansson, Luna, Aikin, Herlitzius 19.30 Van Manen / Kylián, Ballett, wie 14.4.

Mo 8.4. Puccini: La Bohème, Scappucci/ Zeffirelli/ Hymel, *So 28.4. Strauss: Salome, Boder/ Barlog/ Pecoraro, Henschel, 19.30 Bezsmertna, Daniel, Nazarova 16.00 Barkmin, Marquard

Di 9.4. Puccini: Turandot, Hindoyan/ Marelli/ Smirnova, ° Mo 29.4. Beethoven: Fidelio, Fischer/ Schenk/ Mayer, Jovanovich, 19.30 Kim, Alieva 19.00 Schwanewilms, Woldt, Reiss

Mi 10.4. Trojahn: Orest, Boder/ Marelli/ Mayer, Ebenstein, *Di 30.4. Bach, Crossmann-Hecht, Satie, Strawinski: Forsythe / 19.30 Johansson, Luna, Aikin, Herlitzius 19.30 Van Manen / Kylián, Ballett, wie 14.4.

*Do 11.4. Puccini: La Bohème, Scappucci/ Zeffirelli/ Hymel, ° Oper live at home * Oper live am Platz 19.30 Bezsmertna, Daniel, Carroll Matineen *Fr 12.4. Puccini: Turandot, Hindoyan/ Marelli/ Smirnova, 19.30 Kim, Alieva Im Gustav Mahler-Saal *Sa 13.4. Trojahn: Orest, Boder/ Marelli/ Mayer, Ebenstein, 19.30 Johansson, Luna, Aikin, Herlitzius 6.4., 11.00 Kammermusik der Wiener Philharmoniker 8 Bach, Crossmann-Hecht, Satie, Strawinski: Forsythe / *So 14.4. 14.4., 11.00 Ensemblematinee 5, S. Stoyanova, Osuna; Lausmann 19.00 Van Manen / Kylián, Ballett (P), Esina, Fogo, Hashimoto. Konovalova, Mair, Papava, Poláková, Yakovleva, Cherevychko, Dato, Gabdullin, Kimoto, Lazik Im großen Haus

*Mo 15.4. Puccini: La Bohème, Scappucci/ Zeffirelli/ Hymel, 28.4., 20.30 Backstage Wiener Staatsoper, Filmpremiere 19.30 Bezsmertna, Daniel, Carroll

° Di 16.4. Puccini: Turandot, Hindoyan/ Marelli/ Smirnova, Agrana Studiobühne Walfischgasse 19.30 Kim, Alieva 7./14.4., 11.00 Naske: Was ist los bei den Enakos?, Kinderoper Mi 17.4. Bach, Crossmann-Hecht, Satie, Strawinski: Forsythe / 12.4., 10.30 Baumann/ SolistInnen der Wiener Staatsoper 19.30 Van Manen / Kylián, Ballett, wie 14.4. 27.4., 15.00 Kinder der Opernschule der Wiener Staatsoper

*Do 18.4. Wagner: Parsifal, Gergiev/ Hermanis/ Goerne, Pape, 8.4., 18.00 Wie singt man Richard Wagner, Mit Erich Seitter 17.30 O’Neill, Daniel, Zhidkova

Fr 19.4. Keine Vorstellung 15.4., 18.00 Parsifal: Musik und Interpretation, Mit Jendrik Springer

26 Radio Radio

Radio klassik STEPHANSDOM Ö1 http://oe1.orf.at www.radioklassik.at Ö1 KLASSIKTREFFPUNKT SA 10.05 – das Opernprogramm auf 107,3/87,7 (Telekabel Wien) 94,5 (Kabel Niederösterreich)/104 bzw. 466 (Salzburg) 6.4. Ursula Pfitzner, Martin Berger Der Opernsalon der FREUNDE auf 107,3 (Adès: Powder her Face/ Volksoper, Kasino) www.radioklassik.at – jeden 3. Sonntag im Monat 14.00–15.30 Uhr 27.4. Anne Schwanewilms DaCapo, darauffolgender Freitag, 20.00 Uhr APROPOS OPER SO 15.05 – 16.00 21.4. KS Francisco Araiza im Gespräch mit Thomas Dänemark 7.4. Zu Gast in der Philharmonie von Paris (aufgenommen am 10.3.2019) Ausschnitte aus Berlioz’ Damnation de Faust

14.4. Oper aus Österreich Volksoper Wien und Bundesländerbühnen © Helene Bauer 21.4. Zu Gast in der Bayerischen Staatsoper München: OPERNGESAMTAUFNAHMEN Otello mit Kaufmann, Harteros, Finley

DI/DO/SA 20.00 UHR 28.4. Das Wiener Staatsopernmagazin Do 4.4. Bellini: Adelson e Salvini, Rustioni/ Alberghini, Barcellona, Scala, Muraro (2016) APROPOS OPERETTE MO 15.05 – 16.00

Sa 6.4. Mercadante: Emma D’Antochia, Parry/ 22.4. Der Vater der Wiener Operette: Franz von Suppé Miricioiu, Servile, Ford, Costanza (2003) Di 9.4. Gounod: La Colombe, Elder/ Morley, OPERNWERKSTATT MI 19.30 – 21.00 Camarena, Losier, Naouri (2015) 10.4. Zu Gast im Tiroler Landestheater von Innsbruck Do 11.4. Leoncavallo: Zazà, Benini/ Jaho, Gaertner, Massi, Bardon, Rudge (2015) ANKLANG DI 10.05 – 11.00 UHR Sa 13.4. Verdi: La forza del destino, Matheson/ Arroyo, Collins, Glossop, Coster (1981) 2.4. „Wo die Zitronen blühn“ Ausschnitte aus Thomas’ Mignon Di 16.4. Donizetti: Les Martyrs, Elder/ El-Khoury, Spyres, Kempster, Sherratt, Bayley (2014) 9.4. Wiener Publikumslieblinge und internationale Do 18.4. Wagner: Parsifal, Kubelik/ King, Weikl, Moll, Stars: Waldemar Kmentt und Walter Berry 20.40! Mazura, Minton, Salminen (1980) 16.4. Operngesamtaufnahmen aus dem Jahr 1969 Do 25.4. Monteverdi: Il ritorno d’Ulisse in patria, Gluck, Mozart, Meyerbeer, Giordano, Berlioz u. a. Gardiner/ Zanasi, Richardot, Adam, Blažíková, Buratto, Czerniawski (2018) 23.4. Instrumentaler Sopran und volltönender Mezzo: Maria Stader und Hertha Töpper Di 30.4. Weingartner: Die Dorfschule, Lacombe/ Pauly, Bieber, McCarthy, Kurucová (2012) 30.4. „Jazz auf der Opernbühne“: MÉLANGE MIT DOMINIQUE MEYER 14.00 UHR Gershwin, Weill, Krenek, Schuller u. a.

So 7.4. Kammermusik und Musikkammern STIMMEN HÖREN DO 14.05 – 15.30 UHR

PER OPERA AD ASTRA (RICHARD SCHMITZ) 14.00 UHR 4.4. Preußisches Rebellentum, spielerische Hand Christian Thielemann zum 60er Sa 13.4. Bernstein: Candide, Theater an der Wien 11.4. Kreuz und Schwert: Renata Scotto und ihre OPERETTE IN MÖRBISCH 15.00 UHR Partner mit Spontini, Verdi, Puccini

So 7.4. Peter Edelmann, Gernot Kranner im Gespräch 18.4. Gewaltiges Œuvre, nachhaltig entsorgt: „Balladenkomponist“ Carl Loewe So 5.5. Turandot versus Land des Lächelns 25.4. Vom „Klassiker“ zum Großmeister des Belcanto: DAS PHÄNOMEN RICHARD TAUBER Sa 4./11./18.5., 17.00 Johann Simon / Giovanni Simone Mayr

STRETTA • 2019 • APRIL 27 Radio, TV Radio, TV

GESAMTOPER SA 19.30 3sat www.3sat.at

6.4. Mercadante: Il Bravo, Brandani/ Pelizzari, Di 9.4., 6.05 Jewgeni Kissin – Das Comeback einer Luciano, Castillo, Mechlinski (Wexford 2018) Pianisten-Legende, Dokumentation 13.4. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg, Thielemann/ Zeppenfeld, Kowaljow, Eröd, Vogt, Fr 19.4., 9.10 Bach: Mattäus-Passion, Nagano/ Castellucci/ Kohlhepp, Wagner (Salzburg, live zeitversetzt) Bostridge, Sly, Lee, Gansch, Láng, Richter (Hamburg 2016) 20.4. Mozart: La clemenza di Tito, Koenigs/ Polenzani, van den Heever, DiDonato (Met, live zeitversetzt) Sa 20.4., 10.00 Friedenskonzert der Wiener Philharmoniker, Welser-Möst/ Wang, Dreisig, Gubanova, 27.4. Delibes/Massenet: Kassya, Schønwandt/ Gens, Behle, Green (Versailles 2018) Dubois, Gillet, Gubisch (Montpellier 2018) 19.20 Musikstadt Leipzig – das Erbe Mendelssohns 20.15 Händel: Ariodante, Capuano/ Loy/ Berg, Bar- ORF 2 http://tv.orf.at | http://presse.orf.at toli, Lewk, Villazón, Dumaux (Salzburg 2017)

So 7.4., 9.50 Der Ohrwurm – (K)ein Tierfilm So 21.4., 9.50 Frühling in Wien 2018, Fischer/ Thibaudet, Janoska Ensemble, Wiener Symphoniker So 14.4., 9.50 Alvis Hermanis – Europas letzter Romantiker? STINGRAY CLASSICA HD classica.stingray.com So 21.4., 9.50 Osterkonzert aus dem Stift Klosterneuburg Do 4.4., 14.00 Rossini: Il barbiere di Siviglia, Ferro/ Hampes/ Kuebler, Feller, Bartoli, Quilico (Schwetzingen) Mo 22.4., 10.45 Frühling in Wien – Best of Fr 5.4., 21.00 Donizetti: L’elisir d’amore, Heras-Casado/ ORF III Kultur und Information Mo 29.4., 21.00 Villazón/ Persson, Villazón, Trekel, http://tv.orf.at/programm/orf3 D’Arcangelo (Baden-Baden)

So 7.4., 20.15 Konzert Juan Diego Flórez Sa 6.4., 14.00 Thomas: Hamlet, Schvartzman/ van Veggel/ 21.10 Rossini: Ricciardo e Zoraide, Sagripanti/ de Lang, Chartin, Sanders (Den Haag) Pynkoski/ Romanovsky, Yende, Flórez, Uliveri, Yarovaya (Rossini Festival 2018) So 7.4., 14.00 Wagner: Siegfried, Zagrosek/ Hulscher/ West, Göhrig, Schöne, Waag, Jun (Stuttgart) So 14.4., 20.15 Ein Tag im Leben von Christian Thielemann 21.25 Konzert im Vatikan, Thieleman/ Münchner Mo 8.4., 21.00 Gluck: Alceste, Bolton/ Warlikowski/ Philharmoniker – Wagner, Mozart, Verdi, Liszt Denoke, Groves ( Madrid)

So 21.4., 20.15 Frühling in Wien, Shani/ Capuçon – Dukas, Do 11.4., 21.00 Die Kinder von Scaramouche, Ballett, Ravel, Chausson (Konzerthaus, live zeitversetzt) TänzerInnen der Ballettschule der Pariser Oper Musik: Darius Milhaud So 28.4., 20.15 Verdi: Otello, Nézet-Séguin/ Sher/ Yoncheva, Antonenko, Lučić, Groissböck (Met 2015) Fr 12./26.4., 21.00 Schtschedrin: Die toten Seelen, Gergiev/ Kasten/ Alexashkin, Semishkur, Romanov (Mariinsky) arte arte-tv.com Viele Opern, Konzerte, Live Streams auf concert.arte.tv So 14.4., 14.00 Ravel, Ballett, Cherkaoui & Verbruggen/ Morell/ Osbaldeston, Burton, Jacoby (Antwerpen) So 7.4., 22.55 Traviata – Ihr verdient eine bessere Zukunft 21.00 Boito: Mefistofele, Soltesz/ Himmelmann/ Musiktheaterstück mit Dialogen aus Dumas’ Schrott, Castronovo, Blue, Penda (Baden-Bad.) Kameliendame und Verdis Traviata Huber, Escobar/ Leconte/ Lazar (Frankr. 2017) Mo 15.4., 21.00 Prokofjew: Der Spieler, Gergiev/ Chkheidze/ Alexashkin, Pavlovskaya, Galusin (Mariinsky) So 14.4., 17.30 Sabine Meyer und die Klarinette – Mozart: Konzert für Bassklarinette und Orchester A-Dur Do 18.4., 21.00 Carmen, Ballett, Petit/ Osta, Le Riche (Paris) Antonini/ Kammerorchester Basel (Dtld. 2019)

So 21.4., 17.00 Anne-Sophie Mutter und Lang Lang in der Do 25.4., 21.00 Soirée de Ballets: L’Après-midi d’un faune, Philharmonie Berlin, Honeck/ Staatskapelle Le Spectre de la rose, Une dernière chanson Berlin – Mozart, Beethoven, Williams Malandain Ballet Biarritz

So 21.4. Mercadante: Il Bravo, Brandani/ Pelizzari, So 28.4., 14.00 Prokofjew: Romeo and Juliet, Ballett, auf arte.tv/opera Luciano, Castillo, Mechlinski (Wexford 2018) Zahradník/ Zuska/ Prague National Ballet

28 Unsere Tipps Tipps

WIEN Theater an der Wien in der Kammeroper 1., Fleischmarkt 24, 01/ 588 30-0, www.kammeroper.at Wiener Musikverein 1., Bösendorferstr. 12, 01/ 505 81 90, www.musikverein.at 30. 4. (P)/2./5./ Bernstein: Candide, Bayl/ Zauner/ Bamberger, 7. /10./12./14./18./ Revolskaya, Kuryatnikova, Jóhannesson; Di 9.4., 18.30 Bach: Matthäus-Passion, Haselböck/ Wakin, 20. 5., 19.00 Wiener KammerOrchester Großer Saal Raftis, Mobley, Mühlbacher, Johannsen, Wilder; Orchester Wiener Akademie, Mozarthaus Consort Wiener Akademie 1., Domgasse 5, 01/ 512 17 91-70, www.mozarthausvienna.at

Mi 10.4., 20.00 Jörg Schneider, Julia Stemberger, Okerlund bis 26.1.2020 „Mozart: Reisender in Europa“ – Eine GL Brahms: Die schöne Magelone Ausstellung des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien im Mozarthaus Vienna Sa 27.4., 18.00 11. Hilde Zadek Gesangswettbewerb GL Finalkonzert; Moderation: Thomas Dänemark Österreichische Gesellschaft für Musik 1., Hanuschgasse 3, 01/ 512 31 43, www.oegm.org Sa 4. 5., 18.30 Vissi d’arte – Italienischer Opernabend GL Manci/ Tomassi, Tiroler Kammerorchester Di 9.4., 18.00 Einführungsvortrag zu Händels „Orlando“ Bellini, Donizetti, Puccini, Rossini, Verdi (Th.a.d.Wien) Mit Konstantin Hirschmann So 5. 5.,19.30 Vivica Genaux, Bach Consort Wien, Ruben- Do 25.4., 18.00 Franz von Suppé – das verdrängte Genie Brahms-Saal Dubrovsky: Vivaldi Vortrag von Hans-Dieter Roser Fr 10.5., 20.00 Liederabend Rachel Frenkel, Restier (Klavier), Mo 29.4., 18.00 Einführungsvortrag zu Webers „Oberon“ GL Pittao (Flöte), Flieder (Violoncello) (Th.a.d.Wien) Mit Elisabeth Reisinger Wolf, Ravel, Mahler, Granados Haus Hofmannsthal So 12. 5., 19.30 Strauss: Mondscheinmusik, Schlussszene aus 3., Reisnerstr. 37, 01/ 714 85 33, www.haus-hofmannsthal.at Großer Saal / Mahler: Symphonie Nr. 1 D-Dur Szeps-Znaider/ Stoyanova, Wr. Symphoniker bis 28.6. Ausstellung Nicolai Ghiaurov, anlässlich der Mo–Mi 10.00–18.00 Wiederkehr seines 90. Geburtstags Mo 13. 5., 19.30 Cecilia Bartoli, Les Musiciens du Prince – Großer Saal Monaco, Capuano/ Gabetta (Violine) Mi 3.4., 19.30 Klassik trifft Moderne – Duo Canto Viola Vivaldi d’amore, Albena Naydenova, Marianne Rhône Di 14.5., 19.30 Anna Netrebko, Valery Gergiev Mi 24.4., 19.30 Es deuten die Blumen des Herzens Gefühle Großer Saal Kirov-Orchester des Mariinsky-Theaters Liederabend; Wolf, Gebauer (Sopran), Verdi, Strawinsky Fritzsche (Klavier); Mozart, Schumann, Schubert, Wolf, Strauss, Zemlinsky, Weber Wiener Konzerthaus 3., Lothringerstr. 20, 01/ 242 002, www.konzerthaus.at MuTh – Konzertsaal der Wiener Sängerknaben 2., Augartenspitz 1, 01/ 347 80 80, www.muth.at So 7.4., 19.30 Philharmonic Five: Fascination Dance, Kováč Mozart-Saal (Violine), Frolova (Violine), Marschner (Viola), Mi 3.4., 19.30 Fest der Stimmen: Roma – La grande bellezza Somodari (Violoncello), Hinterhuber (Klavier) Lessky/ Quintavalla, Georgiev; Junge Philharmonie Wien/ Puccini, Respighi Di 9.4., 19.30 Liederabend Mauro Peter, Deutsch Mozart-Saal Schumann 5.4./17./24./31.5./ Friday Afternoons 7./14.6., 17.00 Konzert der Wiener Sängerknaben Do 11.4., 19.30 Simon Keenlyside, ORF RSO Wien Großer Saal Wigglesworth/ Sibelius, Elgar, Mendelssohn Mo 15., Mi 17. 4. VIBE – Vienna International Ballet Experi- Bartholdy 10.00 – 20.00 ence #4 – Internationaler Tanzwettbewerb für Menschen mit und ohne Behinderung So 5.5., 19.30 Matthias Goerne, Camerata Salzburg, Ahss Organisation: Gregor Hatala Großer Saal Schubert, Tschaikowski Fr 26.4., 19.30 Falsch verbunden? – Kurzopern von Doderer/ Sa 11. 5., 15.30 Mahler: Symphonie Nr. 8, Welser-Möst/ Wall, Glattauer und Menotti, ausgewählte Lieder So 12. 5., 11.00 Magee, Mühlemann, Lehmkuhl, Johnston, Böhm/ Langmayr, Bernal, Delgado, Haumer Großer Saal Berrugi, Mattei, Zeppenfeld; Wr. Sängerknaben, Singverein, Singakademie, Wr. Philharmoniker Die neue Tribüne Wien 1., Universitätsring 4 Mo 13. 5., 19.30 Schubert.hautnah 0664/ 23 44 256, www.tribuenewien.at Schubert-Saal Elisabeth Kulman, Eduard Kutrowatz Gespräch: Ursula Magnes Di 9.4., 20.00 KS Heinz Zednik – Ich erinnere mich... (Zusatzvorstellung) Konrad Leitner (Klavier) Di 14. 5., 19.30 Haydn: Die Schöpfung, Antonini/ Richter, Großer Saal Schmitt, Boesch; Il Giardino Armonico, Mo 13.5., 20.00 Von Engeln und Biestern Chor des Bayerischen Rundfunks Sona MacDonald, Christian Frank (Klavier)

STRETTA • 2019 • APRIL 29 Unsere Tipps Tipps

Kunst und Kultur – ohne Grenzen NIEDERÖSTERREICH 01/ 581 86 40, [email protected], Für FREUNDE immer 10% Ermäßigung Bühne Baden 2500 Baden, Theaterplatz 7, 02252/ 22522, www.buehnebaden.at Sa 6.4., 20.30 Salisbury Cathedral Choir Stephansdom 12.(P), 13.4., 19.30 Offenbach: Salon Pitzelberger – Operette Ostermann/ Fibich/ Prinsloo Do 11.4., 20.30 Gospels & Traditionals Stephansdom Sherwood High School Chamber Singers Fr 26., Sa 27. April, Crossover Konzert: Von Fred Astaire bis Judy Rheinberger, Hogan, Praetorius, Morley 19.30 Garland, Ostermann/ Boog, Kranner 22.6.(P) – 25.8. Zeller: Der Vogelhändler, Breznik/ Ertl/ Sa 18.5., 20.30 Klassik & Modern – Chormusik vom Feinsten Sommerarena Kerschbaumer, Staple, Riel, Scheitz Stephansdom Oklahoma State University Chorale Bach, Palestrina, Pärt, Randall Stroope u. a. Grafenegg 3485 Grafenegg 10, 02735/ 5500 -222, www.grafenegg.com Wiener Volksopernfreunde www.vof.at in der Gesellschaft für Musiktheater, 9., Türkenstraße 19 Fr 19.4., 18.30 Bach: Johannes-Passion, Spering/ Kasper, 01/534 98 200 (8.12.), 01/ 317 06 99 (9.12.) Auditorium Lindsey, Schäfer, Schweinester, Bauer, Fingerlos; Arnold Schoenberg Chor, Sa 27.4., 16.00 Sonderführung durch das Museum der Johann- Tonkünstler-Orchester 9., Müllnergasse 3 Strauß-Dynastie mit Gerhard R. Menhard So 21.4., 18.30 Osterkonzert: Strauss, Bruckner, Petrenko/ So 19.5., 11.00 Künstlerportrait mit KS Renate Holm Auditorium Schade; European Union Youth Orchestra 9., Türkenstraße 19 Moderation: Oliver Tomandl Sa 18.5., 18.30 Mahler: Symphonie Nr. 2 c-Moll, Sado/ Auditorium Fally, Kulman, Tonkünstler-Orchester Cineplexx • Oper im Kino • Live aus der Met • An allen Kassen der teilnehmenden CINEPLEXX Opera Kinos Stift Klosterneuburg www.cineplexx.at/events/eventreihe/opera-und-ballett 3400 Klosterneuburg, 02243/ 411-212, www.stift-klosterneuburg.at Für FREUNDE (mit Mitgliedsausweis): Euro 29,80 statt 34,- Sa 13.4., 19.00 Liederabend Jörg Schneider Sa 11.5., 18.00 Poulenc: Dialogues des Carmélites, Augustinussaal Schubert: Winterreise Nézet-Séguin/ Dexter/ Pieczonka, Mattila, Leonard Festspielhaus St. Pölten 3100, Kulturbezirk 2, 02742/ 908 080 600, www.festspielhaus.at UCI-Kinowelt – Oper und Ballett im Kino • Live aus Covent Garden • So 14.4., 18.00 Brahms: Ein deutsches Requiem, Gansch, Millenium City, SCS (Wien), Annenhof (), Großer Saal Zenkl; Domkantorei St. Pölten, capella nova Karten an der Kinokasse oder www.uci-kinowelt.at graz, L’Orfeo Barckorchester Für FREUNDE (mit Mitgliedsausweis): Euro 23,- statt 25,- Fr 26.4., 19.30 Ravel/ Mussorgski: L’Oiseau de feu Di 30.4., 19.45 Gounod: Faust, Ettinger/ McVicar/ Fabiano, Großer Saal Tanzkreation von Sidi Larbi Cherkaoui Schrott, Damrau Tonkünstler-Orchester, Ballett Vlaanderen

Do 16.5., 20.15 Within the Golden Hour/ New Sidi Larbi Mo 20.5., 19.30 Mahler: Symphonie Nr. 2 c-Moll, Sado/ Cherakoui/ Flight Pattern (Ballett), Großer Saal Fally, Kulman; Tonkünstler-Orchester Wheeldon/ Cherkaoui/ Crystal Pite Musik: Vivaldi, Bosso, Górecki u. a. SALZBURG

Di 11.6., 20.15 Prokofjew: Romeo und Julia (Ballett), Salzburger Landestheater • Schwarzstr. 22, MacMillan 0662/ 871 512-222, www.salzburger-landestheater.at 1.3. – 23.4. Othello, Ballett nach William Shakespeare Lugner Kino • Live aus Paris • Choreographie: Reginaldo Oliveira 15., Gablenzgasse 3, www.lugnerkino.at, Für FREUNDE (mit Mitgliedsausweis): Euro 21,- statt 26,- 7.4. – 2.6. Mozart: Così fan tutte, Kelly/ Spirei

Di 16.4., 19.30 Schostakowitsch: Lady Macbeth de Mzensk, 11.4 – 29.5. Glass: Der Prozess – The Trial – Oper, Metzmacher/ Warlikowski/ Ulyanov, Daszak, Davis/ von Maldeghem Stundytė, Černoch, Petrovic 13.4. – 16.6. Rodgers/ Hammerstein: The Sound of Music, Do 16.5., 19.30 Prokofjew: Cinderella (Ballett), Nurejew Davis/ Gergen, Struppeck/ Duddy (Aufzeichnung vom Dezember 2018) 5.3. – 17.4. Rossini: La Gazzetta, Minasi/ Liedtke Fr 21.6., 19.30 Mozart: , Jordan/ Van Hove/ Dupuis, Anger, Wagner, de Barbeyrac, Car 2. – 31.5. Mozart: Le nozze di Figaro, Kelly/ Spirei

30 Unsere Tipps Tipps

STEIERMARK KÄRNTEN

Oper Graz Stadttheater Klagenfurt Kaiser-Josef-Platz 10, 0316/ 8000, www.theater-graz.com Theaterplatz 4, 0463/ 54 0 64, www.stadttheater-klagenfurt.at

2.(P) – 14.4., 20.00 Oliver: Martha und der Zauberer, Kurzoper 2.4. – 15.5. Haas: Koma, Oper; Wiegers/ Karaman Studiobühne nach Thomas Mann; Merkel/ Thausing 3.4. – 14.6. Donizetti: Lucia di Lammermoor, 2.5.(P) – 6.6. Webber: Evita, Hoshino/ Stiehl/ Pichler Sanguinetti, Merkel/ Stoiber 4./11.4. Flotow: Martha, Engelen, Burkert/ Lund OBERÖSTERREICH

5.4. – 4.5. Szymanowski: König Roger, Kluttig, Engelen/ Brucknerhaus Linz Müller-Brandes/ Vollack Untere Donaulände 7, 0732/ 77 52 30, www.brucknerhaus.at

Sa 6.4., 19.30 Preisträger-​Konzert des 25. Internationalen Fr 26.4., 19.30 Vesselina Kasarova, ORF RSO Wien, Trinks Gesangswettbewerbs „Ferruccio Tagliavini“ Großer Saal Rimski-Korsakow, Dvořák, Rachmaninoff 12.4. – 11.5. Porter: Kiss me, Kate, Merkel, Burkert/ Blakeley So 12.5., 19.30 Haydn: Die Schöpfung, Kovacic/ Beranova, Großer Saal Azesberger, Holzer 27.4.(P) – 15.6. Haydn: Die Jahreszeiten Ballett von Beate Vollack; Engelen Landestheater Linz 9.(P)/19./23.5. Weber: Oberon, konzert. Aufführung, Lyniv Promenade 39, 0732/ 7611-400, www.landestheater-linz.at 1.4. – 4.7. Zeller: Der Vogelhändler, Reibel/ Absenger Musikverein Graz Landhausgasse 12, 0316/ 829 924, www.musikverein-graz.at 2./7.4. Mozart, Trojahn (neue Rezitativtexte): Mi 22.5., 19.30 Liederabend Günther Groissböck, Huber La clemenza di Tito, Braun/ De Carpentries Stefaniensaal Brahms, Schumann, Tschaikowski, Rachmaninow 3.4. – 5.6. Marie Antoinette TIROL Tanzstück von Mei Hong Lin 6. – 28.4. Beer: Polnische Hochzeit, Operette Tiroler Landestheater BlackBox Braun/ Horres Rennweg 2, 0512/ 520 74-0, www.landestheater.at 4.4. – 22.5. Doderer: Liliom, Oper; Klingele/ Reitmeier 8.4. – 5.7. Schoeck: Penthesilea, Oper Suganandarajah/ Konwitschny

6.4.(P) – 22.6. Thomas: Mignon, Hong/ Malkowsky 11. – 26.4. Strauss: Elektra, Poschner/ Schulz

10.4. – 29.6. Una noche elegante, Tanztheater Choreografien von Kylián, Scholz und Duato 4.5.(P) – 28.6. Cherubini: Médée, Weil/ Montavon

31 Konzert Tipp © philblech.at

ORGEL und phil BLECH

Do. 25. April 2019, 19.30 Uhr Im Rahmen des Konzertzyklus „Große Solisten“ findet unser nächster Auftritt im Wiener Musikverein Goldenen Saal des Wiener Musikvereins statt. Gemeinsam mit unserem Gast, dem Organisten Olivier Latry – Titularorganisten an der Großen Orgel der Kathedrale Oliver Latry, Orgel Notre-Dame de Paris – haben wir nach fast einem Jahr Vorbereitung ein schönes wie phil Blech Wien interessantes Programm zusammengestellt. Karten (von €76 bis €9) direkt im Musikverein Es ist das bis jetzt größte und aufwändigste Projekt unseres Ensembles. Es werden Tel.: 505 81 90 (Mo–Fr 9.00–18.00, Werke u. a. von Jean-Baptiste Lully, Georg Friedrich Händel, Anton Bruckner sowie Sa 9.00–13.00 Uhr) Richard Strauss oder Ottorino Respighi zu hören sein. [email protected] So wie in der Vergangenheit auch, sind alle Arrangements aus der Feder unseres www.musikverein.at Posaunisten, Herrn Mark Gaal entstanden. phil Blech Wien

OPER UND IHRE STARS © Roswitha Waismayer

Opernsalon, So., 21. April 2019, 14.00 Uhr KS FRANCISCO ARAIZA im Gespräch mit Thomas Dänemark

GEFÜHLE EINSCHALTEN www.radioklassik.at

32 Impressionen einer FREU(N)DE-Reise

Schlussapplaus für Anna Netrebko und Yusif Eyvazov in Dubai Photo: privat Lieber Thomas! Prinzipiell hegte ich gegenüber Gruppenreisen eine gewisse reservierte, wenn nicht sogar abwehrende Grundhaltung; dies geübt durch leidvolle Erfahrungen: sperre 30 Alphatierchen in einen Bus und schau was passiert. Die rezenten großartigen Opernfreunde-Reisen nach Dresden (Thielemann und Netrebko im Lohengrin), Moskau (Nuß- knacker im Bolschoi-Theater und Schlittenfahrt bei gefühlten -37°C), Prag (Plácido Domingo dirigierte Don Giovanni ) und Venedig (Barbier im Teatro La Fenice und Dinner im Palazzo Tiepoli Passi am Canal Grande) haben alle Vorurteile restlos pulverisiert. Wenn es hieß „8:30 ist Abfahrt“ und wir stiegen um 8:28 als letzte in den Bus, dann gingen wir brustklopfend gesenkten Hauptes durch den Mittelgang, denn es war klar: Opernfreunde sind pünktlich und diszipliniert. In dieser Gruppe „hängt auch niemand das Alpha raus“. Das einzigartige Erlebnis der Opernfreunde-Reisen entsteht durch die Mischung eines straffen organisatorischen Rahmens mit unverhandelbaren Fixpunkten und der Möglichkeit, individuelle Ausgestaltungen im Programm großzügig zu ermöglichen.

Diesmal (Feber 2019) waren wir gemeinsam im Oman, in Dubai und in Abu Dhabi. Das Hotel im Oman (Al Bustan Palace) ließ wirklich keine Wünsche offen, das Opernhaus im Muscat war einfach ein architektonisch großartiges Erlebnis,La Traviata mit Plácido Domingo als Vater Germont ein Hochgenuß. Domingo, der sich nach der Aufführung mit uns zum „Meet and Greet“ backstage traf, hätte an diesem Tag den Alfredo auch noch singen können, so toll war er disponiert. Die Inszenierung (Marta Domingo), das Bühnenbild, die Ausstattung und die Personenführung waren eine Augenweide (wir hatten einige Tage zuvor die Traviata in Wien durchlebt). Vom Opernhaus in Dubai hätte ich mir von der Architektur her eigentlich mehr er- wartet, der Innenraum erinnert etwas an den Senat der Konföderation in Star Wars. Eher enttäuschend. Umso brillianter das Opernkonzert mit Anna Netrebko und Yusif Eyvazov. Netrebko ist eben Netrebko und aus. Yusif Eyvazov ist erschlankt, und so gut habe ich ihn noch nie gehört (nichts mehr von „Ziegentimbre“, wie es früher hieß). Am Schluß als Draufgabe nach Traviata und Butterfly noch „O Sole Mio“. Sehr originell. Das Publikum und die Sponsoren mußten auch bedient werden. Ein kulturelles Erlebnis der anderen Kategorie war der Tagesausflug nach Abu Dhabi. Großartige Architektur (ganz anders als der Disney-Las Vegas-Stil von Dubai) und als Highlight: der Louvre. Die Inszenierung dieser Anlage, zahlreiche weiße Kuben verschachtelt als Austellungsräume unter einem kuppelförmigen durchsetzten Stahldach ist einfach genial. Das muß man gesehen haben. Gesehen haben wir auch riesige Moscheen, milliardenteuer, eindrucksvoll in gewaltiger Bauform und opulenter Ausgestaltungseklektik.

Die Reise war nicht nur perfekt organisiert, sondern auch liebenswürdig charmant durch Dr. Dänemark begleitet und betreut. Er kennt seine Herde und weiß, wie er sie bei Laune und vor allem beisammen hält. Danke Thomas!

Es war schön, in dieser Herde zu sein und auch so viele neue Freunde kennen- und schätzen gelernt zu haben. Wir freuen uns schon sehr auf Japan im Juni! Eine Opernfreunde-Reise ist eine Freunde-Reise und eine Freude-Reise. Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Feil, MAS, F.A.C.S., F.E.B.S.

La Traviata Backstage im Oman: Plácido Domingo und Thomas Dänemark Photo: privat STRETTA • 2019 • APRIL 33 … Alles auf einen Blick Alle Veranstaltungen auf einen Blick

APRIL Di. 14.5., 18.00 Uhr, Haus der Musik Di. 2.4., 19.30 Uhr, Volksoper Wien Künstlergespräch: Joseph Calleja Wagner: Der fliegende Holländer Karten ab 3.5. im FREUNDE-Büro Vorbestellte Karten im FREUNDE-Büro Fr. 17.5., 16.00 Uhr, Hotel Bristol Sa. 6.4., 17.00 Uhr, Mozarthaus Vienna Salon Opéra zu Die Frau ohne Schatten CD-Präsentation Margarita Gritskova Sa. 18.5., 12.00 Uhr, Hotel Bristol Zählkarten im FREUNDE-Büro Salon Opéra für Kinder zu Lohengrin Bestätigung vom Hotel Bristol So. 7.4., 18.00 Uhr, Schlosstheater Schönbrunn Jurykonzert Mo. 20.5., 19.00 Uhr, Wiener Staatsoper Zählkarten im FREUNDE-Büro Giordano: Andrea Chénier Vorbestellte Karten ab 25.4. im FREUNDE-Büro

Di. 9.4., 18.00 Uhr, Mozarthaus Vienna Buch-Präsentation: Tauber, mein Tauber Do. 23.5., 18.00 Uhr, Grand Hotel Wien Karten im FREUNDE-Büro Künstlergespräch: Christian Thielemann Karten ab 9.5. im FREUNDE-Büro Sa. 13.4., 19.30 Uhr, Wiener Staatsoper Trojahn: Orest Do. 30.5., 17.30 Uhr, Wiener Staatsoper Vorbestellte Karten im FREUNDE-Büro Strauss: Frau ohne Schatten Vorbestellte Karten ab 25.4. im FREUNDE-Büro Do. 18.4., 17.30 Uhr, Wiener Staatsoper Wagner: Parsifal FREUNDE-Reise Bilbao So. 26. – Mi. 29.5. Vorbestellte Karten im FREUNDE-Büro JUNI So. 28.4., 11.00 Uhr, Ronacher So. 16.6., 11.00 Uhr, Wiener Staatsoper MMO 11 zu Bodyguard Matinee: Otello Karten ab 17.4. im FREUNDE-Büro Vorbestellte Karten ab 9.5. im FREUNDE-Büro

MAI Mo. 24.6., abends, Wiener Staatsoper So. 12.5., 11.00 Uhr, Wiener Staatsoper Verdi: Otello Matinee: Frau ohne Schatten Bestellschluss: 25.2., Vorbestellte Karten ab 9.5. im FREUNDE-Büro Karten ab 25.4. im FREUNDE-Büro FREUNDE-Reise Hamburg Fr. 27. – So. 29.9.

Freunde der Wiener Staatsoper Impressum PR-Beratung A-1010 Wien, Goethegasse 1 Redaktion Dr. Rainhard Wiesinger M2 Maydell GmbH Telefon (+43 1) 512 01 71 (rw, Gesamtleitung), Bildnachweis Telefax (+43 1) 512 63 43 Elisabeth Janisch (eja) Helene Bauer, Marco Borggreve, [email protected] Redaktionelle Gestaltung Matthias Creutziger, Decca/Mathias www.opernfreunde.at Mag. Michaela Zahorik Bothor, DG, Foto Fayer, Mytho, ZVR Zahl: 337759172 Inserate Dr. Thomas Dänemark ORFEO, Österreichische National- Lektorat Dr. Hubert Partl, bibliothek, RCA, SONY, Wiener Öffnungszeiten Dr. Ursula Tamussino Staatsoper/Archiv bzw. Michael Pöhn Mo/Mi 15.00–17.00 Uhr Layout/Konzeption Coverfoto: © VBW/ Deen van Meer, Di/Do 15.00–19.00 Uhr esterer-horn.at, Wien Martin Siebenbrunner Fr/Sa 10.00–12.00 Uhr Litho und Druck Redaktionsschluss Ostern: Fr 19. bis Mo 22. 4. bleibt „agensketterl“ Druckerei, 10.3.19, Besetzungs- und Programm­ das FREUNDE-Büro geschlossen Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau änderungen, Druckfehler vorbehalten

34 HIETZING Wo der Tafelspitz zuhause ist Home of the world-famous Tafelspitz

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