DOKUMENTATION 2014 Frankfurt Am Main 12
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INITIATIVE STOLPERSTEINE FRANKFURT AM MAIN 12. DOKUMENTATION 2014 Frankfurt am Main 12. Dokumentation 2014 Impressum Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e. V. c/o Hartmut Schmidt Mittelweg 9, 60318 Frankfurt Tel. 069 / 55 31 95 Fax 069 / 90 55 57 68 [email protected] www.stolpersteine-frankfurt.de www.frankfurt.de/stolpersteine Bankverbindung Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e. V. Frankfurter Sparkasse Kto.-Nr. 200 393 618 BLZ 500 502 01 IBAN: DE37 5005 0201 0200 3936 18 BIC: HELA DEF1822 Gefördert durch: Gestaltung und Satz: Anne Schmidt, München Druck: dokuPrint, Frankfurt am Main STOLPERSTEINE – INHALT 3 Impressum 2 Die Stolpersteine – ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig 5 Verlegungen 2014 7 BAHNHOFSVIERTEL 9 BOCKENHEIM 13 DORNBUSCH 18 FECHENHEIM 25 GALLUS 26 GINNHEIM 27 GRIESHEIM 28 GUTLEUTVIERTEL 30 HÖCHST 32 INNENSTADT 36 NORDEND 39 OSTEND 48 SACHSENHAUSEN 52 SINDLINGEN 73 WESTEND 75 Bergen-Enkheim: Gedenktafel für Dr. Rudolf Freudenberger 103 100 Jahre Goethe-Universität: Stolpersteine für Professoren und Wissenschaftler 104 Nachtrag 107 Spenderinnen und Spender, Sponsoren 2014 108 Presse 110 Gesamtliste der bisher verlegten Stolpersteine (2003–2014) 130 Hinweise 145 Gestaltung und Satz: Anne Schmidt, München Druck: dokuPrint, Frankfurt am Main 4 STOLPERSTEINE FRANKFURT STOLPERSTEINE FRANKFURT 5 STOLPERSTEINE – Ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig Stolpersteine sind 10 cm x 10 cm x 10 cm große Betonquader, auf deren Oberseite eine Messingplatte verankert ist. Auf den Messingplatten werden die Namen und Daten von Menschen eingeschlagen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. „Auf dem Stolperstein bekommt das Opfer seinen Namen wieder, jedes Opfer erhält einen eigenen Stein – seine Identität und sein Schicksal sind, soweit bekannt, ablesbar. Durch den Gedenkstein vor seinem Haus wird die Erinnerung an diesen Menschen in unseren Alltag geholt. Jeder persönliche Stein symbolisiert auch die Gesamtheit der Opfer, denn alle eigentlich nötigen Steine kann man nicht verlegen.“ (Gunter Demnig) Gunter Demnig hat bisher in rund 1.000 deutschen Städten und Gemeinden sowie in Österreich, den Niederlanden, Ungarn und anderen Ländern rund 50.000 Stolpersteine verlegt. Er wurde für sein Projekt im Oktober 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. STOLPERSTEINE – IN Frankfurt am Main Die Initiative Stolpersteine in Frankfurt am Main besteht seit 2003 und hat bisher die Verlegung von über 940 Stolpersteinen veranlasst. In verschiedenen Stadtteilen recherchieren Gruppen die Schicksale der Opfer, bitten Institutionen des Stadtteiles um Mitarbeit, koordinieren die Verlegungen und das Rahmenprogramm und informieren die Öffentlichkeit. Ein besonderes Anliegen der Initiative ist es, mit Nachkommen und Verwandten der Opfer in Kontakt zu kommen. Die Stadt Frankfurt begrüßt diese Initiative. Viele Institutionen unterstützen sie, darunter das Jüdi- sche Museum, das Amt für Wissenschaft und Kunst und das Institut für Stadtgeschichte. Schulen, Kirchengemeinden und Vereine werden mit einbezogen und nehmen aktiv an den Verlegungen teil. Stolpersteine wurden in Frankfurt am Main bisher in folgenden Stadtteilen verlegt: Altstadt, Bahnhofsviertel, Bergen-Enkheim, Bockenheim, Bornheim, Dornbusch, Eckenheim, Eschersheim, Fechenheim, Gallus, Ginnheim, Griesheim, Gutleut, Heddernheim, Höchst, Innenstadt, Nied, Niederrad, Nordend, Ostend, Praunheim, Riederwald, Rödelheim, Römerstadt, Praunheim, Sachsenhausen, Unterliederbach, Westend. STOLPERSTEINE – dokumentation Die Homepage der Stadt Frankfurt bietet eine umfassende Dokumentation aller verlegten Stolper- steine. Alle Einzelschicksale werden hier in Text und Bild dokumentiert. Neben den Steinen sind auch die Häuser, vor denen die Steine verlegt wurden, abgebildet. Die Initiative Stolpersteine gibt jedes Jahr eine Dokumentation heraus. Bisher erschienen seit 2003 elf Dokumentationen. STOLPERSTEINE – Patenschaften und Spenden Jeder kann für Stolpersteine Patenschaften übernehmen. Ein Stein kostet 120 Euro. Auch Teilbeträge sind möglich. Ebenso bitten wir für die Öffentlichkeitsarbeit der Initiative, die Erstellung der Doku- mentation und andere anfallenden Unkosten um Spenden. Gerne stellen wir auf Wunsch Spenden- quittungen aus. 6 STOLPERSTEINE FRANKFURT STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2014 7 VERLEGUNGEN VOM 21., 22. UND 23. JUNI, 7., 10., 11. UND 17. JULI, 15. AUGUST, 17. OKTOBER 2014 Bahnhofsviertel Mainzer Landstr. 23 Raphael und Dorrit Weichbrodt 17.10.2014 Bahnhofsviertel Niddastr. 63 Heinrich Ochs 22.6.2014 Bahnhofsviertel Niddastr. 64 Edmund Germann 22.6.2014 Bockenheim Leipziger Str. 19 Adam Haag 21.6.2014 Bockenheim Sophienstr. 29 Martin Pawel 21.6.2014 Bockenheim Varrentrappstr. 47 Walter Höxter 21.6.2014 Bockenheim Varrentrappstr. 49 Emma, Ruth und Sigmund Wetterhahn 21.6.2014 Dornbusch Hügelstr. 115 Nelly Fuchs und Rosa Natt-Fuchs 21.6.2014 Dornbusch Körberstr. 16 Paul Epstein 17.10.2014 Dornbusch Marbachweg 291 Frieda und Willy Hild 21.6.2014 Fechenheim Alt Fechenheim 129 Hertha, Hugo, Ilsa und Paul Schönfeld 23.6.2014 Gallus Mainzer Landstr. 418 Manfred Ahrens 21.6.2014 Ginnheim Ginnheimer Landstr. 198 Adam und Wilhelmine Kaltwasser 21.6.2014 Griesheim Linkstr. 6 Josef Rosenblum 10.7.2014 Griesheim Rützelstr. 1 Clara, Käthe, Salomon Baum 10.7.2014 Gutleutviertel Gutleutstr. 85 Carl und Hilde Grünberg 17.10.2014 Gutleutviertel Untermaikai 68–72 Hermann Lismann 17.10.2014 Höchst Hochmuhl 3 Franz Michalson 17.7.2014 Höchst Königsteiner Str. 9–13 Manfred Stern 11.7.2014 Innenstadt Stiftstr. 17 Paul Heinrich Janke 22.6.2014 Innenstadt Zeil 92 Ackermann, Bella 17.10.2014 Nordend Eiserne Hand 5 Friedrich Mayer 21.6.2014 Nordend Friedberger Landstr. 17 Bertold, Fanny, Leo und Willie Kolinski 21.6.2014 Nordend Gaußstr. 9 Gertrude, Lotte, Mathilde und Siegmund Kaufmann 23.6.2014 Nordend Günthersburgallee 1 Irma Ritta und Margot Goldschmidt 23.6.2014 Nordend Mauerweg 10 Selma und Simon Scheuer, Betty und Eugen Kloos, Anna und Emil Schmitt 21.6.2014 Nordend Melemstr. 12 Georg Oppenheimer 20.6.2014 8 STOLPERSTEINE FRANKFURT Nordend Unterweg 22 Edmund und Saly Speyer 17.10.2014 Ostend Am Tiergarten 32 Abraham Adolf und Ida Kaufmann, Susi und Adolf Dukat 23.6.2014 Ostend Linnéstr. 27 Wilhelm Adam Hugo 22.6.2014 Sachsenhausen Bindingstr. 9 Otto Häuslein 22.6.2014 Sachsenhausen Diesterwegstr. 7 Heinrich Ullmann 23.6.2014 Sachsenhausen Kaulbachstr. 57 Caroline Fiege 23.6.2014 Sachsenhausen Kennedyallee 89 Charlotte und Walter Neumann 23.6.2014 Sachsenhausen Kennedyallee 99 Gustav Embden 17.10.2014 Sachsenhausen Offenbacher Landstr. 9 Julius Nees 22.6.2014 Sachsenhausen Paul-Ehrlich-Str. 42 Hugo Bauer, Ferdinand Blum, Wilhelm Caspari, Erwin Stilling, Eduard Strauß 23.6.2014 Sachsenhausen Rubensstr. 24 Erna und Moses Berberich 23.6.2014 Sachsenhausen Unter den Eichen 7 Carry, Lina und Nini Hess 23.6.2014 Sindlingen Küferstr. 3 Erich Altmann 7.7.2014 Westend Bockenheimer Landstr. 99 Wilhelm, Gertrud, Ernst, Friedlich, Irene und Max Eduard Caspari 17.10.2014 Westend Böhmerstr. 60 Emma Heppenheimer, Lippmann und Selma Lewin 21.6.2014 Westend Escherheimer Landstr. 67 Gabriel Löb 23.6.2014 Westend Freiherr-vom-Stein-Str. 56 Alfred und Rosette Netter 21.6.2014 Westend Myliusstr. 44 Heribert und Kathinka Adam, Emil und Fritz Scholem 21.6.2014 Westend Reuterweg 73 Minna Steigerwald 21.6.2014 Westend Savignystr. 76 Karl, Karoline, Eva, Suse und Paul Landauer 17.10.2014 Westend Telemannstr. 10 Johanna Rosskamm 15.8.2014 Westend Telemannstr. 13 Hertha und Theodor Steigerwald 21.6.2014 Westend Unterlindau 29 Fritz, Margarethe, Werner und Alfred Epstein 28.12.2014 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2014 9 BAHNHOFSVIERTEL Mainzer Landstraße 23 (früher Mainzer Landstraße 21) Raphael Weichbrodt Geburtsdatum: 21.9.1886 Deportation: 1942 Groß-Rosen, Mauthausen Todesdatum: 31.5.1942 Dorrit Weichbrodt Geburtsdatum: 27.9.1921 Deportation: 1942 Mauthausen Todesdatum: unbekannt Raphael Weichbrodt Raphael Weichbrodt wurde in Labischin bei Bromberg sen. Durch Verordnung vom 31. März 1933 wurde die geboren. Er stammte aus einer jüdischen Familie, seine Zulassung nichtarischer Ärzte zu den Krankenkassen Eltern waren Wolf Weichbrodt und Therese, geb. Mo- eingeschränkt und später vollends aufgehoben. Das am ses. Der Vater war als Kaufmann tätig, die Familie ge- 4. Oktober 1933 erlassene Reichsschriftleitergesetz ver- hörte dem gutsituierten Mittelstand an. Raphael Weich- bot Juden jede journalistische und schriftstellerische brodt war seit 1919 mit Meta, geb. Markus, geboren am Tätigkeit. Dadurch wurde Raphael Weichbrodt, der 20. Juni 1895 in Mühlheim/Ruhr, verheiratet. Das Ehe- sich neben Fachaufsätzen literaisch/poetisch betätigte, paar hatte zwei Töchter, die 1920 geborene Ruth und besonders mit vielen Gedichten an seine Frau Meta, Dorrit. Raphael Weichbrodt war gehbehindert (Klump- jegliche selbstständige Berufstätigkeit unmöglich ge- füße). macht. Das Ehepaar wohnte zuerst in der Feldstraße 78, einer Seine Gutachtertätigkeit für die Reichsbehörden Bahn Dienstwohnung der Klinik, ab 1921 in der Eschersheimer und Post konnte Weichbrodt zunächst noch fortsetzen, Landstraße 237. Ein Jahr später zog die Familie in die da die Reichsbahndirektion in einem Schreiben vom Savignystraße 6 und 1926 in eine Erdgeschosswoh- 23. Mai 1933 ihm für seine Tätigkeit dankte und ihm nung in die Mainzer Landstraße 21. Im Jahr 1940 war mitteilte, auf seine Mitarbeit nicht verzichten zu wollen. Raphael Weichbrodt am Blittersdorfplatz 33 gemeldet. Raphael Weichbrodt hatte in den Jahren seiner