Magisterská Diplomová Práce
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MASARYKOVA UNIVERZITA FILOZOFICKÁ FAKULTA KATEDRA GERMANISTIKY, NORDISTIKY A NEDERLANDISTIKY MAGISTERSKÁ DIPLOMOVÁ PRÁCE BRNO 2011 BC. LUDMILA POHANKOVÁ MASARYKOVA UNIVERZITA FILOZOFICKÁ FAKULTA KATEDRA GERMANISTIKY, NORDISTIKY A NEDERLANDISTIKY NĚMECKÝ JAZYK A LITERATURA BC. LUDMILA POHANKOVÁ DAS BILD DER FRAU IN DER HÖFISCHEN LYRIK IN FRANKREICH, IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM UND IN ITALIEN MAGISTERSKÁ DIPLOMOVÁ PRÁCE VEDOUCÍ PRÁCE: MGR. SYLVIE STANOVSKÁ, DR. 2011 Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und mit Hilfe der angegebenen Literatur verfasst habe. Brünn, 2011 3 Danksagung Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Frau Mgr. Sylvie Stanovská, Dr. für ihre geduldige Leitung und ihre wertvolle Zeit bedanken. 4 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung......................................................................................................................7 2. Höfische Lyrik: Allgemeine Charakteristik..................................................................7 2. 1. Die Begriffe Minnesang und trobador......................................................................7 2. 2. Äußere Elemente.......................................................................................................8 2. 2. 1. Der mittelalterlichen Raum, die Bedeutung der Religion und die Gesellschaft.......................................................................................................................8 2. 2. 2. Die Geschichte der höfischen Lyrik, ihre Verbreitung und einzelne Einflüsse auf die Liebesdichtung an Adelshöfen..................................................................................10 2. 3. Innere Elemente......................................................................................................11 2. 3. 1. Die Form.............................................................................................................11 2. 3. 1. 1. Der formale Aufbau........................................................................................11 2. 3. 1. 2. Die literarischen Gattungen und Formen........................................................12 2. 3. 1. 3. Die musikalische Ausführung.........................................................................16 2. 3. 2. Der Inhalt............................................................................................................16 2. 3. 2. 1. Die grundlegenden Aufbauelemente des klassischen Minneliedes...............16 2. 3. 2. 2. Die Hauptprotagonisten: der Ritter und die Dame ........................................17 2. 3. 2. 3. Einige Beispiele für Motive und Metaphern; der Marienkult........................18 3. Die Rolle der Frau in der mittelalterlichen Gesellschaft: historische Quellen, die Haltung der Kirche, die Bedeutung der Familie, die Erziehung der jungen Frau, das Eheleben und die Sexualität...........................................................................................22 4. Einzelne Frauentypen in höfischen Liedern..............................................................26 4. 1. Das Bild der Frau in Frankreich (mit ausgewählten Textbeispielen)...................26 4. 1. 1. Die feudale und herrschende Frau ....................................................................28 4. 1. 2. Die weit entfernte Frau......................................................................................31 4. 1. 3. Die Konkurrentin der adeligen Dame – ein einfaches Mädchen .....................35 4. 2. Die Frau im deutschsprachigen Raum (mit ausgewählten Textbeispielen).........39 5 4. 2. 1. Die in der Liebe aktive Frau............................................................................40 4. 2. 2. Die ablehnende und gleichgültige Frau...........................................................44 4. 2. 3. Die unvollkommene und kritisierte Frau.........................................................51 4. 3. Das Bild der Frau in Italien (mit ausgewählten Textbeispielen)........................54 4. 3. 1. Die verlassene und unglückliche Frau.............................................................55 4. 3. 2. Die schöne, tugendhafte und gelobte Frau......................................................60 4. 3. 3. Die überirdische und vergöttlichte Frau..........................................................64 5. Zusammenfassung...................................................................................................69 6. Literaturverzeichnis.................................................................................................72 6 1. Einleitung In meiner Arbeit werde ich mich mit dem Bild der Frau in der höfischen Lyrik in Frankreich, im deutschsprachigen Raum und in Italien beschäftigen und mit den Begriffen der höfischen Kultur allgemein arbeiten. In der allgemeinen Charakteristik werde ich die wichtigsten Aspekte der höfischen Kultur und Lyrik beschreiben: vom mittelalterlichen Raum, der Gesellschaft und der Geschichte sowie von der Verbreitung des Minnesangs bis zum formalen und inhaltlichen Aufbau der Lieder, zu den Formen und Gattungen und zu der Charakteristik der Hauptprotagonisten der Lieder. Im zweiten Teil meiner Arbeit widme ich mich detaillierter Charakteristik der Frau im Zusammenhang mit der Gesellschaft: also ihrer Rolle in der Gesellschaft und in der Familie sowie ihrer Beziehung zur Kirche. Es wird das Leben der mittelalterlichen Frau beschrieben, von ihrer Jugend und Erziehung über ihre Heirat bis hin zur Sexualität, zu den Kindern und zur Rolle der Frau im Haushalt. Weiterhin werde ich meine Aufmerksamkeit dem Bild der Frau in den höfischen Liedern in Frankreich, im deutschsprachigen Raum und in Italien widmen. Ich werde einzelnen Frauentypen, die in der höfischen Liebeslyrik vorkommen, beschreiben und auch zahlreiche Beispiele französischer, deutschsprachiger und italienischer Lieder beifügen. Der Bereich des Minnesangs ist sehr umfangreich; weshalb hier nur die wichtigsten Punkte behandelt werden. 2. Höfische Lyrik: Allgemeine Charakteristik 2. 1. Die Begriffe Minnesang und trobador Der Begriff Minnesang bezeichnet die Äußerung des Liebesgefühls eines höfischen Mannes gegenüber einer höfischen Dame (das Wort Minne bezeichnet im 7 mittelalterlichen Kontext die liebende Beziehung, somit ein Liebeslied); es handelt sich typischerweise um Trauer über die unerwiderte Liebe eines höfischen Mannes – Ritters – zu einer hochgestellten, in der Regel verheirateten Frau. Ursprünglich war Minne die Bezeichnung für Beziehung zu Gott oder den Menschen, sie erscheint demnach in neuer, sexueller oder erotischer Hinsicht. Diese neue Bedeutungsdifferenzierung hängt mit der Entstehung der neuen Adelsschicht und allgemein mit kulturellen, sozialen und ökonomischen Änderungen in der Gesellschaft im zwölften Jahrhundert zusammen. Der okzitanische Begriff trobador (französisch: troubadour, italienisch: trovatore, spanisch: trovador, portugiesisch: trovadar, tschechisch: trubadúr) entstand aus dem Wort trobar, was sowiel bedeutet wie finden, erfinden und – übertragen – dichten oder ein Lied schaffen. Die Trobadors waren demnach Dichter und Sänger der höfischen Lyrik. 2. 2. Äußere Elemente 2. 2. 1. Der mittelalterlichen Raum, die Bedeutung der Religion und die Gesellschaft Das Mittelalter war eine Zeit ständiger Streitigkeiten zwischen dem weltlichen und dem kirchlichen Element. Gott wurde allgemein als unbezweifelbare Autorität anerkannt und die Kirche spielte eine wesentliche und sogar unersetzbare Rolle in der Gesellschaft. Die höfische Lyrik entstand in einer sehr religiös orientierten Zeit: Religion stellte den roten Faden des Mittelalters dar. Die mittelalterliche Weltwahrnehmung war auf das Abstrakte und Allgemeine orientiert; die Aufmerksamkeit und das menschliche Denken war auf die Geisteswelt, auf das Übernatürliche, auf den transzendentalen Gott und das ewige Leben ausgerichtet. Diese Aspekte beeinflussten deshalb das gesamte irdische Handeln. Gott war in allem präsent, alle Taten hatten neben ihrer primären Bedeutung auch ihre moralische und religiöse Ebene – also nicht nur eine konkrete, sondern auch eine abstrakte Dimension. Eine wichtige Rolle spielte in diesem Zusammenhang zum 8 Beispiel die Welt der Zahlen, die mit verschiedensten magischen und moralischen Bedeutungen verbunden waren; die Symbole und Metaphern weisen auf eine tiefere Ebene hin. Die Kirche und ihre Gesetze wurden somit nicht mehr wie früher hinterfragt, sondern wurden sie als Summe der Gesetze streng befolgt. Für die Übertretung dieser Gesetze drohte nicht nur eine irdische Bestrafung, sondern auch die ewige Verdammnis. Im Vordergrund standen also vor allem die Ideenwelt, ewige Werte und der Glaube an ein Leben nach dem Tod. Religion wurde zwar zu einem untrennbaren Teil des alltäglichen Lebens, zu gleicher Zeit entwickelten sich aber Bestrebungen der Adelsschicht, sich in bestimmten Bereichen des Lebens gegenüber den Klerikern abzugrenzen. Diese neue kulturelle Entwicklung, die mit den ritterlichen Werten, mit der Notwendigkeit des Selbst- Definierens und mit neuen Formen der Emotionalität zusammenhing, bedeutete eine Öffnung für ästhetische Werte. Allmählich begann auch die soziale und wirtschaftliche Veränderung und Erneuerung; Patrizierhäuser wurden reich und dank des materiellen Wohlstands etablierte sich ein neues kulturelles Element, das nicht mehr mit einer Imitation antiker Vorbilder verbunden war, sondern durch neue Methoden eine neue Stimmung ausdrückte. Die Beziehung der höfischen Lyrik zur Kirche war problematisch. Die Kirche herrschte mit strengen Gesetzen und