Der Donauländische Minnesang (Der Von Kürenberg)

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Der Donauländische Minnesang (Der Von Kürenberg) Frühes Mittelalter Frühes Mittelalter Das falkenlied Der Donauländische Minnesang (Der von Kürenberg) Mittelhochdeutscher Originaltext Frühphase des Minnesangs „Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr. Die erste Blüte deutscher Liebeslyrik im dô ich in gezamete als ich in wollte hân bairisch-österreichischen Donauraum wird und ich im sîn gevidere mit golde wol bewant, auch donauländischer Minnesang genannt. er huop sich ûf vil hôhe und floug in ándèriu lant. Namentlich zählen dazu folgende Sänger: Das Falkenlied. Ausschnitt der Meinloh von Sevelingen, Burggraf von originalen Handschrift (Codex Manesse) Sît sach ich den valken schône fliegen. Regensburg, Dietmar von Aist sowie Der er fuorte an sînem fuoze sîdîne riemen, von Kürenberg. und was im sîn gefidere alrôt guldîn. Übertrage das Zeitlich ist diese frühe Minnelyrik auf die got sende si zesamene die gerne gelíep wéllen sîn!“ Jahrzehnte von ca. 1150 bis ca. 1170/80 Falkenlied in die einzugrenzen. Es überwiegen einstrophige deutsche Gegen- Lieder, Langzeilenstrophen, Halbreime und wartssprache. Übersetzungshilfe: Paarreime. mêre danne – länger als Die Grundthemen sind Werbung um die dô – als Dame, Sehnsucht nach Minneglück, Überlieferung: bewant – umwunden, Scheiden, Fremdsein und Verzicht. In Vom Kürenberger sind insgesamt 15 Strophen in der gewunden hôhe – empor, in die Höhe frühen Liedern führt der Werbende oft sogenannten Manessischen Liederhandschrift überliefert, die sît – seither, seitdem einen Dialog mit dem Umworbenen. Bildnis des Kürenbergers. Darstellung um 1150/60 entstanden ist. Das berühmte Falkenlied gehört fuorte – führte, trug aus der Großen Heidelberger Lieder- wohl zu den bekanntesten mittelhochdeutschen Texten. alrôt – rundherum handschrift Der Codex Manesse Das Falkenbild (auch Große Heidelberger Formen des Frühen Minnesangs: Liederhandschrift) ist die Der Falke ist ein Symbol für den edlen, umfangreichste und berühmteste • Die Frauenklage: Die Frau spricht als lyrisches Ich. Sie deutsche Liederhandschrift des wirbt um die Liebe des Mannes, ist also aktiv. ungebundenen Ritter. Der wilde Falke kann Mittelalters. • Der Wechsel: Mann und Frau sprechen in dieser aber auch als Gleichnis für das stolze und Liedform abwechselnd, aber nicht miteinander (wie im freie Bekenntnis der Frau zum Mann ihres Dialog- oder Gesprächslied), sondern übereinander. Herzens werden. Im Nibelungenlied träumt Informiere • Tagelied: Es handelt von Abschied und Trennung nach Kriemhild, dass zwei Adler ihren Falken dich online zerreißen. Dieser Traum ist eine genauer über die der Liebesnacht eines Ritters mit einer Frau. Wichtige frühe Phase des Motive dabei sind Tagesanbruch, Weckvorgang und Vorwegnahme der Ermordung Siegfrieds Minnesangs. Abschiedsklage. durch Hagen von Tronje. Der Falke symbolisiert Siegfried, die Adler sind Hagen und König Gunther. Abbildung zweier Liebenden mit Falken. Der von Kürenberg Darstellung aus der Großen Heidelberger Liederhandschrift Im Unterschied zu den provenzalischen Ein Vorname ist also nicht erhalten. Inwiefern ist das Troubadours können wir bei deutschen Sein Herkunftsname leitet sich von dem Falkenmotiv als Dichtern des Hochmittelalters nur selten mhd. Substantiv „kürne“ = Mühlstein Metapher und Symbol Arbeitsaufträge: Frühes Mittelalter Frühes auf gesicherte biographische Daten oder Mühle ab und bedeutet somit im Falkenlied zu • Analysiere das Falkenlied in Bezug auf das Reimschema. zurückgreifen. Ähnlich verhält es sich mit ‚Mühlenberger’. Als Geschlechtsname erkennen? Inwiefern kann man hierbei erkennen, dass es der Frühen biographischen Informationen zu dem sind Vertreter derer ‚von Kürenberg’ (= Minnelyrik zuzuordnen ist? Sänger, dessen Name uns in zwei Formen von Mühlberg) in Urkunden bei Linz • Interpretiere das Falkenlied. Achte vor allem auf die überliefert ist. In der Großen an der Donau oder bei Salzburg aus verwendeten Symbole, Metaphern und Motive. Nimm Ist das auch Bezug auf motivähnliche (neuere) Gedichte. Heidelberger Liederhandschrift ist sein dem 12. Jahrhundert belegt. Es ist lyrische Ich Frühes Mittelalter Frühes • Autorbildnis mit den Worten „Der von jedoch auch möglich, dass der im Falkenlied Verfasse eine moderne Fassung des Falkenlieds (auch Kürenberg“ überschrieben, im Budapester Autorname aus der Namensnennung im Mann oder umgangssprachliche und dialektale Versionen sind Fragment lautet sein Name dagegen „Der sogenannten „Zinnenlied“ abgeleitet ist. Frau? erlaubt). herre von Churenberch“. Joanna Harb-Nieniewska · [email protected] .
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