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NIEDERSÄCHSISCHE LANDESBEHÖRDE FÜR STRASSENBAU UND VERKEHR - AUSSENSTELLE OSNABRÜCK -

Umweltverträglichkeitsstudie

zum Neubau der A33 von A33 / B51n (OU ) bis A1 (nördlich Osnabrück)

Information zur Vorbereitung des Scoping-Termins

Umweltverträglichkeitsstudie zum Neubau der A33 von A33 / B51n (OU Belm) – A1 (nördl. Osnabrück) Information zur Vorbereitung des Scoping-Termins nach § 5 UVPG

Auftraggeber: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Außenstelle Osnabrück Mönkedieckstr. 3 49088 Osnabrück

Verfasser: Kortemeier & Brokmann Garten- und Landschaftsarchitekten GmbH Oststraße 92, 32051 Herford

Bearbeiter: Dipl.-Ing. Michael Kasper Dipl.-Ing. Martina Gaebler

Herford, März 2005

UVS zum Neubau der A33 von A33/B51n (Ortsumgehung Belm) – A1 (nördlich Osnabrück) Information zur Vorbereitung des Scoping-Termins nach § 5 UVPG

INHALTSVERZEICHNIS

1.0 Einführung...... 1 ••• 1.1 Veranlassung ...... 1 ••• 1.2 Rechtliche Einordnung und Aufgabenstellung...... 1 ••• 1.3 Besonderer naturschutzfachlicher Planungsauftrag...... 2 ••• 1.4 Ökologische Raumempfindlichkeitsanalyse 1996/98 ...... 2 2.0 Kurzcharakteristik des Vorhabens, potenzielle Umweltwirkungen...... 5 3.0 Grundstruktur des Untersuchungsraumes...... 7 ••• 3.1 Geografische und politische Lage...... 7 ••• 3.2 Naturraum ...... 7 ••• 3.3 Fachplanungen ...... 7 ••• 3.3.1 Regional- und Landesplanung...... 7 ••• 3.3.2 Flächennutzungsplanung...... 9 ••• 3.3.3 Landschaftsplanung / Schutzgebiete...... 10 ••• 3.3.4 Wasserwirtschaft...... 12 4.0 Untersuchungsrahmen...... 13 ••• 4.1 Arbeitsschritte der Umweltverträglichkeitsstudie ...... 13 ••• 4.2 Gegenstand der Raumanalyse ...... 13 ••• 4.3 Gegenstand der Auswirkungsprognose und des Variantenvergleichs...... 16 ••• 4.4 Abgrenzung des Untersuchungsgebietes...... 18 ••• 4.5 Umfang notwendiger ergänzender Untersuchungen...... 18

TABELLENVERZEICHNIS Tab. 1 Übersicht über die potenziell erheblichen Umweltauswirkungen...... 5 Tab. 2 Darstellungen des RROP Landkreis Osnabrück 2004 ...... 7 Tab. 3 FFH-Gebiete des Nachmeldeverfahrens...... 10 Tab. 4 Naturdenkmale im Untersuchungsgebiet ...... 11 Tab. 5 Kriterien der Schutzgutbewertung und ihre Bestimmungsmerkmale...14 Tab. 6 Kriterien der Auswirkungsprognose, differenziert nach Prognoseverfahren ...... 16

ANLAGEN Anlage 1: Auszug aus dem RROP Landkreis Osnabrück 2004 (reduzierte Darstellung) Anlage 2: Planungsrelevante Schutzgebiete und Festsetzungen

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1.0 Einführung

••• 1.1 Veranlassung Die (A 33) bildet die großräumige Verbindung zwischen der A 44 (Ruhrgebiet – ) im Süden und der A 1 ( – Bremen) im Norden. Sie verbindet die Industrieräume Thüringen und Sachsen sowie den Großraum Nordhes- sen mit Nordwestdeutschland und den Häfen Bremen und Wilhelmshaven. Von den rund 100 Kilometern Gesamtlänge fehlt außer einem ca. 26 km langen Ab- schnitt zwischen der A 2 bei und der B 476 bei (dieser Ab- schnitt befindet sich z. Zt. im Anhörungsverfahren bei der Bezirksregierung Detmold) noch eine ca. 9 km lange Lücke im Raum Osnabrück. Die A 33 endet von Süden kommend z. Zt. in Osnabrück-Schinkel mit geplanter Weiterführung als Teil der Orts- umgehung Belm im Zuge der Bundesstraße 51n. Die dann vorhandene Lücke im BAB- Netz zwischen der A 33/B 51n (OU Belm) und der A 1 soll durch den Neubau (Weiter- bau) der A 33 geschlossen werden. Ziel ist es, Ortsdurchfahrten zu entlasten und zur Minderung der Unfallrisiken und Umweltbelastungen sowie der Erhöhung der Ver- kehrssicherheit und dem Abbau von Kapazitätsengpässen beizutragen.

Auf Grund der gesamtwirtschaftlichen Bewertung (sehr hohe Raumwirksamkeit, städ- tebauliche Wirkung, günstiges Nutzen-Kosten-Verhältnis) wurde u. a. dieser Neubau der A 33 bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes 2003 (BVWP) in den „Vordringlichen Bedarf“, jedoch wegen des eingeschätzten sehr hohen Umweltrisikos als Projekt mit besonderem naturschutzfachlichen Planungsauftrag eingestuft.

Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr – Außenstelle Osnabrück – hat nun- mehr für den vorgenannten Neubau der A 33 im Raum Osnabrück den Planungsauf- trag erhalten und deshalb bei der zuständigen Behörde – Landkreis Osnabrück – um die Durchführung einer Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren mit integrierter Prüfung der Umweltverträglichkeit gem. § 14 NROG gebeten.

••• 1.2 Rechtliche Einordnung und Aufgabenstellung Das geplante Vorhaben ist unter Ziffer 14.3 der Anlage 1 des Gesetzes über die Um- weltverträglichkeitsprüfung (UVPG)1 „Bau einer Bundesautobahn..“ einzuordnen. Da- nach besteht die Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung.

Die fachinhaltlichen Aspekte der Umweltverträglichkeitsprüfung werden im Rahmen einer so genannten „Umweltverträglichkeitsstudie“ (UVS) abgearbeitet. Zentrale Auf- gabe der UVS im ROV ist es, die verschiedenen fachrechtlichen, für die Zulassung des Vorhabens relevanten Aspekte zu erkennen, dem Planungsstand entsprechend einzu- beziehen und zu berücksichtigen sowie nachvollziehbar dazu beizutragen, die Linien-

1 in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. September 2001, zuletz geändert am 30.06.2004

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planung zu einem für die Umwelt konfliktarmen Ergebnis zu bringen. Gleichberechtigt soll sie dann – nach Abschluss der eigentlichen Planungsphase – die Anforderungen des § 6 UVPG zur Prüfung durch die zuständige Behörde erfüllen. In Umsetzung einer guten fachlichen Praxis schaut die UVS von Beginn an weit voraus, optimiert den um- weltseitig vorrangigen Planfall und ermöglicht die leichte Zusammenstellung aller für die UVP relevanten Informationen.

Die vorliegende Unterlage dient der Abstimmung über Inhalt und Umfang der vom Vor- habensträger nach § 6 UVPG beizubringenden entscheidungserheblichen Unterlagen über die Umweltauswirkungen des Vorhabens (der UVS). In der anstehenden Antrags- konferenz sollen Gegenstand, Umfang und Methoden der Umweltverträglichkeitsprü- fung sowie sonstige für die Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfung erhebliche Fragestellungen erörtert werden.

••• 1.3 Besonderer naturschutzfachlicher Planungsauftrag Der geplante Neubauabschnitt wurde im BVWP als „Projekt mit besonderem natur- schutzfachlichen Planungsauftrag“ eingestuft. In der URE (Umweltrisikoeinschätzung) zum BVWP wird der besondere Planungsauftrag im Wesentlichen mit dem großflächig ausgewiesenen Naturpark und Landschaftsschutzgebiet im Bereich des Wiehenge- birgszuges begründet. Das geplante Vorhaben lässt bezogen auf die genannten Schutzgebiete großräumige Zerschneidungswirkungen erwarten.

Die vorgenommene Einstufung richtet sich nicht auf einen - neben den bestehenden Instrumenten – weiteren umweltfachlichen Beitrag, sondern an eine vertiefende Be- trachtung der naturschutzfachlichen Fragestellungen innerhalb der weiteren Planungs- schritte.

Inhaltlich ist diese vertiefende Betrachtung in der Umweltverträglichkeitsstudie abzuar- beiten. Das bezieht sich sowohl auf eine detaillierte Bestandsanalyse im Hinblick auf die Bedeutung und Empfindlichkeit der UVP-Schutzgüter als auch insbesondere auf die Möglichkeiten der Umweltoptimierung der Planung. Zu untersuchen ist zudem, in- wieweit die bisherigen Planungen oder aber Alternativplanungen, insbesondere der Ausbau des vorhandenen Straßennetzes, verwirklicht werden können. Angesprochen ist damit die Null bzw. Null-Plus Variante, welche obligatorischer Bestandteil der Aus- wirkungsprognose und des Variantenvergleiches der UVS ist.

••• 1.4 Ökologische Raumempfindlichkeitsanalyse 1996/98 Im Hinblick auf eine mögliche Trassierung der A 33 wurde im Auftrage des Landkreises Osnabrück bereits 1996/1998 eine ökologische Raumempfindlichkeitsuntersuchung für den betroffenen Planungsraum erarbeitet. Die Untersuchung wurde durch die Garten- und Landschaftsarchitekten Kortemeier & Brokmann durchgeführt.

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Aufgrund der fehlenden Konkretisierung des „Ob“ und „Wie“ einer möglichen Trassen- führung im Nordosten von Osnabrück bestand für die betroffenen Gemeinden bis dahin ein erhebliches Maß an Planungsunsicherheit hinsichtlich ihrer weiteren städtebauli- chen Entwicklungsbereiche. Die Untersuchung diente der differenzierten Ermittlung landschaftlicher und ökologischer Konfliktbereiche.

Die Untersuchung entspricht dem damaligen Qualitätsstandard der Stufe I (raumbezo- gener Teil) einer Umweltverträglichkeitsstudie. Sie beinhaltet eine Bestandserfassung und Beschreibung der im UVPG genannten Schutzgüter einschließlich ihrer jeweiligen Vorbelastungen. Bezogen auf auswirkungsrelevante Werte und Funktionen wurde eine Bewertung der Bedeutung und Empfindlichkeit der Schutzgüter vorgenommen. Die unterschiedlichen Konfliktdichten innerhalb des Planungsraumes ermittelten sich aus der Überlagerung der bewerteten Einzelaspekte (s. Abbildung 1).

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Abb. 1 Synthesekarte aus der Ökologischen Raumempfindlichkeitsanalyse 1996/1998 (Quelle: BRINKSCHMIDT, KORTEMEIER & PARTNER)

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2.0 Kurzcharakteristik des Vorhabens, potenzielle Umweltwirkungen Gemäß BVWP ist ein zweibahniger Neubau der A 33 mit je 2 Richtungsfahrstreifen und je einem Seitenstreifen sowie planfreien Kreuzungen vorgesehen. Aus der noch aufzu- stellenden Verkehrsuntersuchung könnte sich die Zweckmäßigkeit einer Anschlussstel- le an der kreuzenden Landesstraße 109 ( – Vehrte) ergeben. Außer Lan- des-, Kreis- und Gemeindestraßen werden auch mehrere kleine Fließgewässer sowie die Nette (Ruller Flut) gekreuzt, so dass entsprechende Querungsbauwerke zu berück- sichtigen sind. Der Neubauabschnitt umfasst eine Länge von ca. 9 km.

Weitere Details werden sich erst durch eine spätere vertiefende Planung ergeben.

Grundsätzlich sind mit dem Neubau einer Bundesautobahn erhebliche Umweltauswir- kungen auf die im § 2 UVPG genannten Schutzgüter zu erwarten. Der Einwirkungsbe- reich des geplanten Ausbaus umfasst sämtliche bau-, anlage- und betriebsbedingten Beeinträchtigungen. Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die wesentlichen Wirkfaktoren und Wirkpfade beim Bau einer Fernstraße. Die Übersicht dient nicht zu- letzt der Ableitung der erforderlichen Prüfkriterien im Zusammenhang mit den anste- henden Untersuchungen bzw. der Ableitung des erforderlichen Untersuchungsrah- mens.

Tab. 1 Übersicht über die potenziell erheblichen Umweltauswirkungen

Wirkfaktor Wirkung Auswirkung betroffene Schutzgüter baubedingt Materiallagerflächen und • temporäre Über- • Biotopverlust/-degeneration Tiere und Pflanzen Baustelleneinrichtungen bauung/ Flächen- • Bodendegeneration durch Boden beanspruchung Verdichtung/Veränderung

• Verfüllen von Gräben, Wasser veränderte Entwässerung • Veränderung der • Technisierung der Land- Menschen (Erholung) Landschaftsstruk- schaft tur • Verlust der Eigenart Landschaft • eingeschränkte • Eingeschränkte Erreichbar- Menschen Nutzbarkeit von keit von Wohn-, Arbeits- Wegen und Erholungsbereichen Schallemissionen durch • Verlärmung • Gesundheitsgefährdung, Menschen Baustellenbetrieb und - Belästigung verkehr • Beunruhigung von Tieren Tiere Schadstoffemissionen • Staubentwicklung, • Gesundheitsgefährdung, Menschen durch Baustellenbetrieb Abgase Belästigung Klima und Luft und -verkehr • Schädigung von Pflanzen Tiere und Pflanzen • Gefahr der Versi- • Verunreinigung von Boden Boden ckerung von Be- und Wasser Wasser triebsstoffen Erschütterungen durch • Bodenvibrationen • Gesundheitsgefährdung, Menschen Baustellenbetrieb und - Belästigung verkehr • Beunruhigung von Tieren Tiere

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Wirkfaktor Wirkung Auswirkung betroffene Schutzgüter Bauwerksgründungen • temporäre Grund- • Veränderung des Grund- Wasser wasserabsenkung wasserdargebotes, Verän- derung der Grundwasser- • Staubentwicklung ströme • Setzung organischer Böden Boden • evtl. Veränderung der Tiere und Pflanzen Standorteigenschaften anlagebedingt Fahrbahnbau • Versiegelung • Biotopverlust/-degeneration Tiere und Pflanzen Bauwerke, z.B. Brü- • dauerhafte Über- • Bodenverlust/- Boden cken, Lärmschutzbau- bauung degeneration, Veränderung werke der Standortverhältnisse Böschungen, Damm- • Verringerung der Versicke- Wasser bauwerke, Einschnitte rungsrate Entwässerungseinrich- • nachhaltige Veränderung tungen der Grundwasserverhält- nisse • Veränderung/Verlegung von Gewässern • Veränderung kleinklimati- Klima und Luft scher Verhältnisse • Veränderung bis Verlust von lokalen Zirkulationssys- temen • Verlust von prägenden Landschaft Landschaftselementen • Verlust/Beeinträchtigung Kultur- und sonstige Sach- von kulturhistorisch bedeut- güter samen Objekten/ Flächen • Verlust/Beeinträchtigung Menschen von Erholungsräumen • Flächenbeanspru- • verstärkte Zerschnei- Tiere und Pflanzen chung dungswirkungen Landschaft • Veränderung der • Technisierung der Land- Menschen Landschaftsstruk- schaft Landschaft tur • Verlust/Beeinträchtigung von Blickbeziehungen betriebsbedingt Schallemissionen durch • Verlärmung • Gesundheitsgefährdung, Menschen Verkehr Belästigungen • Verdrängung störempfindli- Tiere cher Arten • Beeinträchtigung der biolo- gischen Vielfalt KfZ-Dichte • Barrierewirkung • Kollisionen mit Tieren Tiere Schadstoffemissionen • Luftverschmutzung • Gesundheitsgefährdung, Menschen durch Verkehr Belästigungen • Deposition in Klima und Luft Boden, Wasser, • Schädigungen von Pflan- Tiere und Pflanzen Vegetation; Lösung zen und Tieren im Ablaufwasser • Verunreinigung von Boden Boden und Wasser Wasser

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3.0 Grundstruktur des Untersuchungsraumes

••• 3.1 Geografische und politische Lage Der als Gebietsvorschlag für den Scoping-Termin in Anlage 1 und 2 vorläufig ausge- wiesene Untersuchungsraum befindet sich zum überwiegenden Teil auf dem Gebiet des Landkreises Osnabrück. Angeschnitten sind Teile der Gemeinden Wallenhorst und Belm sowie der Stadt . Der südwestliche Bereich des Untersuchungsgebie- tes liegt auf dem Gebiet der kreisfreien Stadt Osnabrück (Stadtteile Dodesheide und Widukindland).

••• 3.2 Naturraum Nach Meisel (1961) ist der Untersuchungsraum naturräumlich dem Schledehauser Hügelland (53502) zwischen Haseniederung und Wiehengebirge zuzuordnen. Der kleinräumig gegliederte Landschaftsraum stellt sich als unregelmäßig gestaltetes Berg- und Hügelland dar, dessen Charakter durch den kleinräumigen Wechsel verschiedener geologischer Formationen entstanden ist.

••• 3.3 Fachplanungen

••• 3.3.1 Regional- und Landesplanung

Regionales Raumordnungsprogramm Für den Landkreis Osnabrück liegt ein genehmigtes jedoch noch nicht rechtskräftiges Regionales Raumordnungsprogramm (RROP)2 aus dem Jahr 2004 vor. Die bezogen auf das Untersuchungsgebiet wesentlichen Aussagen des RROP sind in der nachfol- genden Tabelle zusammengefasst. Eine Auszugsweise Darstellung des RROP findet sich in Anlage 1 dieser Unterlage.

Die geplante 33 wird als aus ökonomischer und verkehrlicher Sicht erforder- liche Verbindungsachse eingestuft. Der räumliche Verlauf der Trasse bedarf dabei ei- ner weiteren Abstimmung.

Tab. 2 Darstellungen des RROP Landkreis Osnabrück 2004

Darstellung Lage • Vorranggebiet für die Siedlungsentwicklung • Wallenhorst, Rulle, Belm, Icker • Vorranggebiete für die Rohstoffversorgung • mehrere Tonabbaugebiete im gesamten Un- tersuchungsgebiet • Standort mit der Schwerpunktaufgabe • Belm

2 Eine Beitrittserklärung des Landkreises Osnabrück zu den Bestimmungen des Genehmi- gungsbescheides steht noch aus.

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Darstellung Lage Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten • Vorsorgegebiet für die Trinkwassergewinnung • Gebiet zwischen Belm, Rulle und Icker • Vorranggebiet für Freiraumfunktion • südlicher Teil des Untersuchungsgebietes im Bereich des Nettetals • Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft • insgesamt großflächig mit Ausnahme der Sied- lungsbereiche • Vorranggebiet für Natur und Landschaft • Bereich der Nette bei Rulle und Waldbereich südlich Bramsche • Vorsorgegebiet für Erholung • großflächig zwischen Belm, Rulle und Icker sowie der Bereich Kloster Rulle bis Wallen- horst und das Waldgebiet südlich Bramsche • Vorsorgegebiet für Landwirtschaft • weite Bereiche des zentralen und südlichen Untersuchungsgebietes außerhalb von Sied- lungen und Niederungen • Vorsorgegebiet für Forstwirtschaft • Waldflächen südlich Bramsche sowie kleinflä- chig zwischen Belm und Icker • Von Aufforstung freizuhaltendes Gebiet • kleinflächige Bereiche im Nettetal sowie auf dem Wiehengebirgszug • Autobahnen und sonstige Hauptverkehrs- • A1, A33 geplant, B51, B68, L109, L78, K316 straßen • Haupteisenbahnstrecke • Bahnlinie Wanne-Eickel – Bremen

Über die in der Tabelle hinaus genannten Darstellungen umfasst das RROP weitere Darstellungen insbesondere in Bezug auf geplante und bestehende Versorgungslei- tungen.

Landschaftsrahmenplan Der Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Osnabrück aus dem Jahr 1992 enthält neben der Bestandsaufnahme und Bewertung Leitlinien und Handlungskonzepte zur Entwicklung von Natur und Landschaft. Er stellt die vorhandenen Schutzgebiete dar und schlägt Flächen für weitere Schutzausweisungen vor. Der Landschaftsrahmenplan weist den Bereich des Untersuchungsgebietes großflächig als Landschaftsschutzgebiet aus. Das Nettetal sowie weitere kleinflächige Bereiche werden als naturschutzwürdig eingestuft. Bezogen auf den Trassenkorridor der A33 zwischen B51 und A1 zielt der Landschaftsrahmenplan auf eine Aufhebung der Ver- kehrstrasse.

Der Landschaftsrahmenplan für die Stadt Osnabrück datiert aus dem Jahr 1992. Die fachinhaltlichen Aussagen des Landschaftsrahmenplanes der Stadt Osnabrück werden durch den landschaftspflegerischen Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan (Osna- brück 2000) aktualisiert bzw. abgelöst. Auf eine Darstellung der Aussagen des Land-

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schaftsrahmenplanes wird daher verzichtet. Zu den Aussagen des landschaftspflegeri- schen Fachbeitrages siehe unten.

••• 3.3.2 Flächennutzungsplanung Bezogen auf die Bauflächenfestsetzungen der Flächennutzungspläne beschränken sich die folgenden Aussagen auf eine Differenzierung zwischen primär gewerblich- und industriell genutzten Bereichen und Festsetzungen, die eine wohnbauliche Nutzung und anderen Nutzungstypen mit einem gehobenen Schutzanspruch gegenüber Ver- kehrslärm aufweisen.

Stadt Osnabrück Der Flächennutzungsplan der Stadt Osnabrück (Stand 2001) stellt für den Bereich des Untersuchungsgebietes im Stadtteil Widukindland Wohnbauflächen sowie im Bereich Dodesheide eine Sonderbaufläche (Militärnutzung) dar. Gewerbliche Nutzflächen sind im geplanten Untersuchungsgebiet innerhalb des Stadtgebietes von Osnabrück nicht vorgesehen.

Der landschaftspflegerische Fachbeitrag zum Flächennutzungsplan der Stadt Osna- brück stellt im Bereich des Untersuchungsgebietes das Sandbachtal und das Nettetal als sogenannte „Grüne Finger“ dar. Bei den „Grünen Fingern“ handelt es sich um radial verlaufende Teillandschaftsräume, die einerseits eine Verknüpfung zwischen Kernstadt und freier Landschaft herstellen und andererseits der Strukturierung von Siedlungsflä- chen dienen. Das nördlich der Bebauung von Widukindland liegendende Sandbachtal wird im Be- reich des Untersuchungsgebietes als Schwerpunktraum für Maßnahmen zum Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft im Rahmen der Bauleitplanung be- nannt.

Gemeinde Belm Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Belm werden die Flächen des Untersuchungs- gebietes zwischen der Bahnlinie Wanne-Eickel – Bremen und der derzeitigen B 51 als Wohn- und Gewerbebauflächen dargestellt. Weitere Wohnbauflächen sind im Ortsteil Icker ausgewiesen.

Gemeinde Wallenhorst Auf dem Gemeindegebiet von Wallenhorst stellt der Flächennutzungsplan Wohnbau- flächen nördlich der Anschlussstelle Osnabrück-Nord sowie südlich davon insbesonde- re im Bereich der Harenburgsiedlung dar. Westlich der Anschlussstelle Lechtingen liegt darüber hinaus eine Gewerbebaufläche.

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Weitere Wohnbauflächen im Gemeindegebiet von Wallenhorst innerhalb des Untersu- chungsgebietes befinden sich im Bereich des Ortsteiles Rulle. Über die bestehenden Wohnbauflächen hinaus sind hier auch geplante Bauflächen dargestellt.

Stadt Bramsche Auf dem Stadtgebiet von Bramsche sind innerhalb des Untersuchungsgebietes keine im Flächennutzungsplan dargestellte Wohn- und Gewerbebauflächen vorhanden.

••• 3.3.3 Landschaftsplanung / Schutzgebiete

FFH- und Vogelschutzgebiete Gemäß Artikel 4 der FFH-Richtlinie sind die EU-Mitgliedsstaaten (in der Bundesrepu- blik die Bundesländer) verpflichtet, entsprechend den Kriterien der Anhänge I und II der Richtlinie Gebiete auszuwählen und der Europäischen Kommission für die Bildung des ökologisch vernetzten Schutzgebietssystems Natura 2000 zu melden. Zur Ergänzung der bisher an die EU gemeldeten FFH-Gebiete (Nachmeldeverfahren) hat das Niedersächsische Umweltministerium konkrete weitere Gebietsvorschläge er- arbeitet. Die Nachmeldung der Gebiete wurde durch das Kabinett Ende 2004 verab- schiedet.

Drei der gemeldeten Gebiete liegen innerhalb bzw. im weiteren Umfeld des Untersu- chungsgebietes. Hierbei handelt es sich um:

Tab. 3 FFH-Gebiete des Nachmeldeverfahrens

Gebietskennung und Bezeichnung Bedeutung für Natura 2000 (Kommune/Landkreis) 335 Mausohr-Wochenstuben Vorkommen von Wochenstuben des Großen Mausohr, Osnabrücker Raum zahlenmäßig besonders bedeutsames Vorkommen, (Engter und Belm/ LK Osnabrück) Abgrenzung des Gebietes beschränkt sich auf die Quar- tiere, da die Nahrungshabitate der Fledermäuse bisher nicht bekannt sind 336 Kammolch-Biotop Palsterkamp Vorkommen des Kammmolches, dient der Verbesserung (Stadt Osnabrück / LK Osnabrück) der Repräsentanz und Kohärenz der Art im Naturraum „Weser- und Weser-Leine-Bergland“, außerdem Vor- kommen von Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald und Waldmeister-Buchenwald 338 Piesbergstollen Vorkommen von: Großes Mausohr, Teichfledermaus (Stadt Osnabrück / LK Osnabrück) und Bechsteinfledermaus (bedeutendes Winterquartier) geschützt sind Stollenmünder und Stollenverlauf

Das „Kammolch-Biotop Palsterkamp“, Gebiet 336 liegt am südwestlichen Rand des Untersuchungsgebietes zwischen Dodesheide und Nettetal. In der direkten und weite- ren Umgebung des vorgeschlagenen Untersuchungsgebietes sind darüber hinaus Fle- dermaus-Quartiere in die Nachmeldung als FFH-Gebiete eingeflossen. Dazu gehört der „Piesbergstollen“ (Gebietsnummer 338) sowie das „Mausohr-Wochenstubengebiet

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Osnabrücker Raum“ (Gebietsnummer 335), welches mit einer Wochenstube in Engter und in Belm nachgemeldet wurde.

Naturschutzgebiete Innerhalb des Untersuchungsgebietes liegt kein rechtskräftig ausgewiesenes Natur- schutzgebiet. Im Osten, zwischen Belm und Icker grenzt das Naturschutzgebiet „Stei- nernes Meer“ an den Untersuchungsraum an. Schutzzweck des Gebietes nach § 24 NNatG ist die „Entwicklung des mit Nadelforsten bestandenen Findlingsfeldes als Le- bensstätte schutzbedürftiger Gemeinschaften wild wachsender Pflanzen und wild le- bender Tiere und wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Vielfalt“ (LANDKREIS OSNABRÜCK, 1993).

Landschaftsschutzgebiete Weite Teile des vorgeschlagenen Untersuchungsgebietes sind als Landschaftsschutz- gebiet ausgewiesen. Im südlichen Planungsraum befindet sich auf dem Stadtgebiet von Osnabrück das Landschaftsschutzgebiet OS-004 „Piesberg – Haster Berg – Klee- Berg“. Ausgenommen der Siedlungsbereiche von Wallenhorst, Rulle und Icker nimmt das Landschaftsschutzgebiet OS-001 „Naturpark nördlicher Teutoburger Wald und Wiehengebirge“ den gesamten Landschaftsraum des zentralen und nördlichen Unter- suchungsgebietes ein. Der Landkreis Osnabrück bereitet aktuell eine Anpassung und Konkretisierung der Schutzziele und –zwecke sowie der räumlichen Abgrenzung des Landschaftsschutz- gebietes vor. Die neue Schutzgebietsgrenze wird voraussichtlich im Herbst in das Be- teiligungsverfahren gehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Schutzge- bietsgrenze in Teilen des Untersuchungsraumes zurückgenommen wird.

Naturdenkmale Im Untersuchungsgebiet sind insgesamt 7 flächige bzw. punktuelle Naturdenkmale ausgewiesen:

Tab. 4 Naturdenkmale im Untersuchungsgebiet

Gebietskennung und Bezeichnung Art Kommune 73140330001 Findling Hexenstein punktuell Wallenhorst 73140330003 Wittekindsquelle punktuell Wallenhorst 73140330004 Icker Loch flächig Belm 73140330005 Roter Buntsandsteinbruch flächig Wallenhorst 73140330007 Kalksteinbruch flächig Wallenhorst 73140080009 Tümpel punktuell Belm 73140080011 Waldtümpel nordwestl. Belm flächig Belm

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Besonders geschützte Biotope gemäß § 28a und § 28b NNatSchG Für den Planungsraum liegt eine Kartierung der nach § 28a und § 28b besonders ge- schützter Biotope vor. Danach wurden für den Untersuchungsraum insgesamt 35 be- sonders geschützte Biotope ausgewiesen. Es handelt sich überwiegend um Feucht- wälder, Feuchtwiesen, Stillgewässer und naturnahe Gewässerabschnitte. Die räumliche Lage der Biotope ist für das geplante Untersuchungsgebiet sowie für dessen Umgebung in der Anlage 2 dargestellt. Eine Häufung besonders geschützter Biotope findet sich im Niederungsbereich der Ruller Flut / Nette sowie an den quelligen Hangbereichen des Wallenhorster Berglandes (Kuhkamp).

••• 3.3.4 Wasserwirtschaft Im zentralen und südlichen Bereich des geplanten Untersuchungsgebietes sind sowohl auf dem Stadtgebiet von Osnabrück als auch auf Flächen des Landkreises Teile als Wasserschutzgebiet der Zonen II und III ausgewiesen. Den flächenmäßig größten An- teil nimmt dabei das Wasserschutzgebiet Gattberg-Nettetal nördlich von Belm ein. Darüber hinaus ragen jeweils kleine Teilbereiche der Wasserschutzgebiete Lechtingen, Powe und Belm-Schinkel in das geplante Untersuchungsgebiet hinein. Für den Bereich der geplanten Ortsumgehung Belm liegen aktuelle Untersuchungen zur Anpassung der Wasserschutzgebietsgrenzen vor.

Für die Nette ist sowohl auf dem Gebiet des Landkreises als auch auf dem Stadtgebiet von Osnabrück ein Überschwemmungsgebiet abgegrenzt.

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4.0 Untersuchungsrahmen

••• 4.1 Arbeitsschritte der Umweltverträglichkeitsstudie Gegenstand der Umweltverträglichkeitsstudie sind die im § 2 UVPG genannten Schutzgüter Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und Land- schaft sowie Kultur und sonstige Sachgüter einschließlich der jeweiligen Wechsel- wirkungen. Ergänzend aufgenommen werden die mit der UVP-Änderungsrichtlinie erweiterten Schutzgutaspekte „menschliche Gesundheit“ und „biologische Vielfalt“. Die genannten Aspekte werden vorsorglich der anstehenden Gesetzesänderung berück- sichtigt. Aufgabe der UVS ist es, sämtliche Umweltbereiche einschließlich ihrer Wechselwir- kungen zu erfassen, zu bewerten und mit einer fachübergreifenden, querschnittshaften Betrachtungsweise die zu erwartenden Umweltauswirkungen des Vorhabens aus um- weltfachlicher Sicht wertend zusammenzufassen. Die Erstellung der Umweltverträglichkeitsstudie beinhaltet folgende Arbeitsschritte: Raumanalyse (UVS Stufe I) • Ermitteln und Beschreiben der Werte und Funktionen des Raumes und seiner Bestandteile (Sachebene), • Bewertung der Schutzgüter und Schutzgutfunktionen im Hinblick auf ihre Be- deutung für den Naturhaushalt und ihre Empfindlichkeit gegenüber den erwarte- ten Wirkfaktoren (Wertebene), • Schutzgutübergreifende Aggregation der Einzelbewertungen zur Raumwider- standskarte, Ableitung „relativ konfliktarmer Korridore“

Auswirkungsprognose und Variantenvergleich (UVS Stufe II) • Mitwirkung bei der Entwicklung von Varianten und anderen, dem Planungsziel entsprechenden Alternativen, • Ermitteln und Beschreiben der Wirkfaktoren und Wirkungen, • Darstellung von Möglichkeiten zur Vermeidung und Minimierung von Umwelt- wirkungen, • Ermitteln der verbleibenden erheblichen Umweltauswirkungen der einzelnen Varianten (Konfliktanalyse), und Ableitung möglicher Maßnahmen zum Aus- gleich bzw. Ersatz erheblicher Beeinträchtigungen der Umwelt, • Ermittlung einer umweltfachlichen Vorzugsvariante (Variantenvergleich).

••• 4.2 Gegenstand der Raumanalyse Die Bestandsaufnahme und die Bewertung erfolgt getrennt für die einzelnen Schutzgü- ter. Relevante Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern werden ebenfalls be- schrieben. Die für die Bewertung anzuwendenden Methoden und Bewertungsmaßstäbe werden für die Umweltverträglichkeitsprüfung nachvollziehbar beschrieben und dargestellt.

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Die Bewertungen werden aus einem gutachterlich definierten, schutzgutbezogenen Zielsystem abgeleitet. Das Zielsystem ist ausgerichtet an fachgesetzliche Vorgaben, naturraumbezogene Umweltqualitätszielen und fachspezifische Umweltvorsorgestan- dards. Ausgewertet werden in diesem Zusammenhang sowohl die umweltbezogenen fachgesetzlichen Vorgaben und Zielsetzungen (z.B. Naturschutzgesetz, Wasserhaus- haltsgesetz, Raumordnungsgesetz, Baugesetzbuch etc.) wie auch die Aussagen der entsprechenden Fachplanungen (Landes- und Regionales Raumordnungsprogramm, Landschaftsprogramm und Landschaftsrahmenpläne etc.)

Die Auswahl der Prüfkriterien zur Bewertung der Bedeutung und Empfindlichkeit der Schutzgüter erfolgt mit Blick auf die wesentlichen zu erwartenden Umweltwirkungen (s. Tab. 5). Bedeutung und Empfindlichkeit werden getrennt dargestellt, wenn sie vonein- ander abweichen. Die Einstufung der Empfindlichkeit erfolgt immer hinsichtlich der zu erwartenden vorhabensspezifischen Auswirkungen. Bei der Bewertung werden beste- hende Vorbelastungen jeweils mitberücksichtigt.

Die vorgesehene Auswahl der Prüfkriterien ist folgender Tabelle zu entnehmen.

Tab. 5 Kriterien der Schutzgutbewertung und ihre Bestimmungsmerkmale

Schutzgut Bestandserfassung fachliche Bewertung Menschen • Nutzungsdarstellung der Flächennut- • Bedeutung und Empfindlichkeit von zungs- und Bebauungspläne Wohn- und Wohnumfeldfunktionen • Siedlungsflächen (anhand der Biotop- • Bedeutung und Empfindlichkeit land- typenkartierung) schaftsbezogener Erholungs- und Frei- zeitfunktionen • Bereiche mit landschaftsgebundener Erholungsnutzung • Vorbelastungen Pflanzen • Biotop- und Nutzungsstrukturen im Un- • Bedeutung und Empfindlichkeit der und Tiere tersuchungsraum/Überarbeitung der Biotoptypen einschließlich der Biotop- Biotoptypenkartierung komplexe • naturschutzfachliche Schutzauswei- • Bedeutung und Empfindlichkeit von sungen (FFH, NSG, LSG, § 28a+b u.a.) Tieren, Lebensraumfunktionen und Verbundbeziehungen • Fachplanungen Naturschutz (z.B. Bio- topverbundfunktionen u.a.) • Betroffenheit bzw. Gefährdung natur- schutzfachlicher Schutzziele oder • Datenrecherche zum Vorkommen -zwecke, auch hinsichtlich der Bestim- streng geschützter sowie besonders mungen des besonderen Artenschutzes geschützter Arten • Vorbelastungen Boden • Geländemorphologie, Geologie • Biotopentwicklungspotenzial zur Einstu- fung der Bedeutung des Bodens als • Bodentypen mit ihren spezifischen Ei- Standort für gefährdete Pflanzengesell- genschaften wie z.B. Bodenart, Grund- schaften wassereinfluss, Nutzbarkeit usw. • natürliche Ertragsfähigkeit zur Einstu- • schutzwürdige Böden fung der Bedeutung des Bodens für die • Vorbelastungen landwirtschaftliche Nutzung • Natürlichkeitsgrad als Grad der Funkti- onserfüllung natürlicher Bodenfunktio- nen, wie z.B. Lebensraumfunktionen,

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Schutzgut Bestandserfassung fachliche Bewertung Puffer- und Regelungsfunktionen • Archivfunktionen von Böden zur Dar- stellung besonderer naturgeschichtli- cher oder kulturgeschichtlicher Bedeu- tungen Wasser • Grundwasserflurabstände (anhand der • Bedeutung des Grundwassers für die Bodenkarten) Wassergewinnung • Wasserschutzgebiete, Quellschutzge- • Funktion des Grundwassers im Land- biete, Heilquellenschutzgebiete schaftswasserhaushalt • Fließ und Stillgewässer (anhand der • Empfindlichkeit des Grundwassers ge- Biotoptypenkartierung) genüber dem Vorhaben (Schadstoffein- trag, Absenkungen) • Überschwemmungsgebiete, sonstige Retentionsräume (z.B. große Waldge- • Bedeutung der Oberflächengewässer biete) im natürlichen Wasserhaushalt • Vorbelastungen • Empfindlichkeit der Oberflächengewäs- ser gegenüber dem Vorhaben (Schad- stoffeintrag, Veränderung des Abfluss- geschehens) • Bedeutung und Empfindlichkeit von Retentionsräumen Klima und • Gebiete mit günstigen bioklimatischen • Bedeutung und Empfindlichkeit klimati- Luft Wirkungen für bestehende Belastungen scher und lufthygienischer Funktionen (Ausgleichs- und Ergänzungsräume) • Vorbelastungen Landschaft • naturnahe Strukturen • Bedeutung einzelner Landschaftsberei- che anhand bestimmter Eigenschafts- • gliedernde und belebende Land- merkmale wie Eigenart, Vielfalt und Na- schaftselemente turnähe (landschaftsästhetischer Ei- • kulturhistorische Elemente genwert) • prägende Strukturelemente und land- • Empfindlichkeit gegenüber visuellen schaftliche Leitlinien Beeinträchtigungen • Sichtbeziehungen • sonstigen charakteristische Land- schaftsausprägungen • Vorbelastungen Kultur- und • Baudenkmäler • Bedeutung und Empfindlichkeit einzel- sonstige ner Objekte bzw. Landschaftsbereiche Sachgüter • Bodendenkmäler und archäologische Fundstellen • historische Kulturlandschaftsteile • Vorbelastungen Wechsel- • schutzgutübergreifende Funktionszu- • Empfindlichkeit von Landschaftsberei- wirkungen sammenhänge, die durch vorhabens- chen bzw. –elementen aus der Sicht spezifische Auswirkungen beeinflusst einer gesamtökosystemaren Betrach- werden können tungsweise • Bereiche mit einer ausgeprägten Funk- tionsüberlagerung (Wechselwirkungs- komplexe)

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••• 4.3 Gegenstand der Auswirkungsprognose und des Variantenvergleichs Die methodische Vorgehensweise zur Abschätzung der mit dem Straßenbauvorhaben zu erwartenden Umweltauswirkungen folgt dem Grundmuster der „Ökologischen Wir- kungsanalyse“ (BIERHALS, KIEMSTEDT, SCHARPF 1974 UND SCHOLLES 1997). Dabei er- folgt eine systematische Verknüpfung der Ausgangsdaten und der ermittelten Bedeu- tungen und Empfindlichkeiten der untersuchten Schutzgüter mit den vorhabensbezo- genen Wirkfaktoren.

Bezogen auf die Art der zu erwartenden Veränderungen und Beeinträchtigungen wird in der Auswirkungsprognose differenziert zwischen der Verlustflächenbetrachtung und der Risikoeinstufung bei Funktionsbeeinträchtigungen. Die Verlustflächenbetrachtung umfasst die mit dem Straßenbauverhaben verbundene Flächeninanspruchnahme und die damit einhergehenden direkten Verluste von Schutzgutfunktionen. Der Flächenver- lust bzw. der direkte Verlust einer Schutzgutfunktion wird quantitativ über Flächen, Längen und Stückzahlen erfasst. Die Erheblichkeit und Gewichtung der mit dem Vor- haben verbundenen Auswirkungen auf die Umwelt wird über die Bedeutungsstufe der betroffenen Schutzgutfunktion abgebildet. Die Risikoeinstufung bei Funktionsbeein- trächtigungen kommt dann zur Anwendung, wenn bau-, anlage- oder betriebsbedingte Wirkfaktoren zu einer über die direkte Flächeninanspruchnahme hinausgehenden Be- einträchtigung führen. Das Risiko leitet sich ab aus der Verknüpfung von Wirkintensität und Bedeutung/Empfindlichkeit der Schutzgutfunktion. Wurde für die Schutzgutfunktion keine Empfindlichkeit ermittelt, so entspricht die Empfindlichkeit der für die Schutzgut- funktion ermittelten Bedeutungsstufe.

In die Auswirkungsprognose werden im einzelnen folgende Kriterien eingestellt:

Tab. 6 Kriterien der Auswirkungsprognose, differenziert nach Prognoseverfahren

Wirkprozess / Wirkfaktor differenziert nach Prognoseverfahren • Verlustflächenbetrachtung

Schutzgut ‹ Gefährdungseinstufung bei Funktionsbeeinträchtigung

Mensch • Verlust von Siedlungsflächen Teilschutzgut ‹ Beeinträchtigung von Siedlungsflächen durch: „Wohnen“ - Verlärmung - Schadstoffeinträge Teilschutzgut • Verlust von Erholungsflächen „Erholen“ ‹ Zerschneidung von Erholungsflächen

‹ Beeinträchtigung von Erholungsflächen durch Verlärmung, Schad- stoffeinträge und visuelle Überprägungen Pflanzen • Biotoptypenverlust • Verlust gesetzlich geschützter Biotope

‹ Beeinträchtigung von Biotoptypen

‹ Beeinträchtigung naturschutzrechtlich ausgewiesener Schutzgebiete

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Wirkprozess / Wirkfaktor differenziert nach Prognoseverfahren • Verlustflächenbetrachtung

Schutzgut ‹ Gefährdungseinstufung bei Funktionsbeeinträchtigung

Tiere • Verlust faunistischer Funktionsräume • Verlust von Verbundfunktionen

‹ Beeinträchtigung faunistischer Funktionsräume durch: - Zerschneidung - Verlärmung - Schadstoffimmissionen

‹ Beeinträchtigung von Verbundfunktionen Boden • Verlust von Werten und Funktionen des Bodens - Natürlichkeitsgrad - Biotopentwicklungspotenzial - natürliche Ertragsfähigkeit - Archivfunktionen

‹ Beeinträchtigung von Bodenfunktionen im Arbeitsbereich

‹ Beeinträchtigung des Bodens durch Schadstoffimmissionen Wasser • Verlust von Versickerungsflächen

Teilschutzgut ‹ Beeinträchtigung / Durchfahrung von Wasserschutzgebieten sowie “Grundwasser“ Vorrang- und Vorsorgegebieten für die Trinkwasserversorgung ‹ Betriebsbedingte Beeinträchtigungen durch Schadstoffeinträge Teilschutzgut • Verlust von Stillgewässern durch Überbauung “Oberflächen- • Verlust von Retentionsräumen wasser“ ‹ Beeinträchtigung von Fließgewässern im Bereich von Brückenbau- werken

‹ Beeinträchtigung von Überschwemmungsgebieten Klima und Luft • Verlust klimaökologischer Ausgleichsräume durch Überbauung • Verlust von Immissionsschutzpflanzungen

‹ Beeinträchtigung klimaökologischer Ausgleichsräume durch Zer- schneidung und Verkehrsimmissionen

‹ Beeinträchtigung von Frisch- und Kaltluftleitbahnen

Landschaft ‹ Beeinträchtigung der Landschaft durch visuelle Überprägung, Verlär- Landschaftsbild“ mung und Schadstoffeinträge Kultur- und • Verlust von Kultur- und sonstigen Sachgütern sonstige Sach- ‹ Beeinträchtigung von historischen Kulturlandschaften, Siedlungsfor- güter men und Wegeverbindungen durch Zerschneidung

Einbezogen in die Auswirkungsprognose werden die Möglichkeiten der Vermeidung und Minimierung sowie der Ausgleichbarkeit erheblicher Beeinträchtigungen. Der Variantenvergleich zielt auf eine vergleichende Bewertung von Trassen- und Aus- bauvarianten untereinander. Ziel der Bewertung ist die Herausarbeitung einer Rangfol- ge der Varianten hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen. Der Variantenvergleich wird zunächst schutzgutbezogen durchgeführt und schließt mit einer schutzgutübergreifen- den Betrachtung ab. Die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung fließen in diese Be- trachtung ein.

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••• 4.4 Abgrenzung des Untersuchungsgebietes Der in Vorbereitung zum Scoping-Termin vorläufig abgegrenzte Untersuchungsraum umfasst eine Fläche von etwa 3.200 ha. Der mögliche Trassierungsbereich der A 33 ergibt sich aus den Zwangspunkten der Aufmündung der A33 auf die B 51n in Belm, dem Anschluss an die A1 nördlich von Osnabrück sowie den bisherigen Erkenntnissen aus der Ökologischen Raumempfindlichkeitsanalyse. Der Untersuchungsraum wird im Süden begrenzt durch die B 51 und schließt im Osten die Siedlungsbereiche von Icker ein. In Richtung Norden verläuft die Grenze des ge- planten Untersuchungsgebietes parallel zum Wiehengebirgszug und verschwenkt etwa 500 m westlich der A1 in Richtung Südwesten. Im Bereich der Anschlussstelle Osna- brück-Nord werden Siedlungsbereiche der Gemeinde Wallenhorst sowie der Ortsteil Rulle mit eingeschlossen. Auf dem Stadtgebiet von Osnabrück liegen Teile der Sied- lungsbereiche Dodesheide und Widukindland innerhalb des Untersuchungsgebietes. Aufgrund der Ergebnisse der vorangegangenen ökologischen Raumempfindlichkeits- analyse wurde das westlich angrenzende Naherholungsgebiet Nettetal von vornherein aus dem Untersuchungsraum ausgeschlossen.

Bei der Abgrenzung des Untersuchungsgebietes wurden die zu erwartenden Vorha- benswirkungen berücksichtigt. Dabei haben einzelne Auswirkungen unterschiedliche Reichweiten. Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden bleiben weitgehend auf ei- nen engeren Raum beschränkt, während Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen, Menschen und insbesondere Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sowie Wechselwirkungen weiter reichend sein können. Maßgebend für die Abgrenzung des Untersuchungsraumes ist eine vollständige Ermittlung der mit dem geplanten Straßen- bauvorhaben zu erwartenden wesentlichen Umweltwirkungen. Die Abgrenzung des geplanten Untersuchungsgebietes ist in Anlage 1 und 2 darge- stellt.

••• 4.5 Umfang notwendiger ergänzender Untersuchungen Neben der Biotoptypenkartierung sind folgende weitere Fachgutachten zur Ergänzung des Untersuchungsumfangs vorgesehen:

Untersuchung zur Luftschadstoffbelastung Eine luftschadstofftechnische Untersuchung gemäß dem „Merkblatt über Luftverunrei- nigungen an Straßen ohne oder mit lockerer Randbebauung“ (MLuS-02) für den Ist- Zustand sowie den Prognosezeitraum. Die Ergebnisse der luftschadstofftechnischen Untersuchung finden in der UVS Berücksichtigung.

Untersuchung der Lärmimmissionen Nach § 41 Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) muss beim Bau oder der we- sentlichen Änderung einer öffentlichen Straße sichergestellt werden, dass durch Ver- kehrsgeräusche keine schädlichen Umwelteinwirkungen hervorgerufen werden.

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Im Rahmen einer lärmtechnischen Einschätzung werden evtl. Überschreitungen der Grenzwerte nach § 2 der 16. BImSchV untersucht und ggf. Schutzmaßnahmen in Teil- bereichen spezifiziert. Die Ergebnisse der Untersuchung finden in der UVS Berücksich- tigung.

Faunistische Gutachten Faunistische Untersuchungen wurden im Zusammenhang mit der ökologischen Raum- empfindlichkeitsanalyse von 1996 nicht durchgeführt. Die Qualitätsanforderungen an die faunistischen Untersuchungen sind vor dem Hintergrund des besonderen ökologi- schen Planungsauftrages (Sternchenvermerk im Bundesverkehrswegeplan) entspre- chend hoch einzustufen. Insofern ist zu prüfen, ob auf Grundlage von vorhandenem Datenmaterial bzw. durch neu zu erstellende Gutachten die erforderlichen Aussagen getroffen werden können.

Im Rahmen der UVS werden vorhandene Daten zum Vorkommen von wild lebenden Tieren ausgewertet, insbesondere auch zu streng geschützten Arten. Darüber hinaus werden faunistische Untersuchungen zu den Artengruppen Vögel, Amphibien und Fledermäuse vorgeschlagen.

Vögel Erfassung der Brutvogelarten außerhalb der geschlossenen Siedlungsbereiche nach der Revierkartierungsmethode zur flächendeckenden Erfassung des Artenspektrums und der RL-Brutvogelarten (halbquantitativ/qualitativ). Zug- und Gastvögel werden ggf. während der Begehungen mit erhoben und eingearbeitet. Die Begehungszeit bzw. Er- fassungstiefe orientiert sich am Schwierigkeitsgrad bzw. der ökologischen Strukturviel- falt der Untersuchungsflächen. Vorgesehen sind vier Begehungen zwischen Mitte März bis Mitte Juni. Darüber hinaus werden im Zeitraum zwischen Mitte Februar und Mitte April Greifvögel und Eulen in strukturreichen Bereichen des Untersuchungsgebietes kartiert. Die Kartie- rung erfolgt durch eine Erfassung der Horststandorte der Greifvögel, die Kontrolle der Nester auf Besatz sowie durch Sichtbeobachtungen und nächtliches Verhören der ru- fenden Eulen.

Amphibien Zur Erfassung der Amphibienvorkommen im Untersuchungsgebiet ist die Untersu- chung der potenziellen Laichgewässer im engeren Untersuchungsbereich vorgesehen. Die Begehung erfolgt dabei im Rahmen von vier Begehungen jeweils einmal im Febru- ar/März, im April sowie im Mai/Juni. Zur Kartierung der Amphibien werden die Laich- plätze und deren Umgebung in der Nacht abgeleuchtet, es werden Wanderbewegun- gen erfasst sowie die Gewässer nach Laichschnüren und –ballen abgesucht. Zur Er- fassung von Molchen - insbesondere von Kammmolchen als FFH-Art - werden punktu- ell Flaschenfallen ausgebracht.

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Fledermäuse Zunächst erfolgt eine Begehung zur flächendeckenden Übersichtskartierung sowie zur Auswahl geeigneter Probeflächen. Der Nachweis erfolgt mittels Netzfang, durch BAT- Detektoren und durch automatische Ultraschall-Aufnahmegeräte (sogenannte „Horch- kisten“) im Rahmen von 2-6 Erfassungsnächten. Im August/September erfolgt eine stichprobenartige Suche nach Paarungsquartieren von Arten der Gattung Nyctalus und Pipistrellus anhand arttypischer Soziallaute (Lockrufe). Dazu werden ausgewählte Waldbereiche zweimal mit dem Detektor begangen. Um die potenzielle Betroffenheit der Mausohrkolonien in Belm und Engter nachzuwei- sen, ist es erforderlich, im Untersuchungsgebiet gefangene Weibchen der Art mit ei- nem Sender zu versehen und so über die Telemetrie das Quartier zu ermitteln.

Potentialabschätzung streng geschützter Arten Das Artenschutzrecht ist im Abschnitt 5 des BNatSchG eigenständig geregelt. Zwar liegt der Schwerpunkt der Abarbeitung auf der Ebene des Zulassungsverfahren (beim LBP), jedoch ist sein Geltungsanspruch dem Planungsstand angemessen auch in vor- gelagerten Planungsverfahren zu beachten. Es ist zu klären, welche geschützten Arten vor dem Hintergrund ihrer Verbreitung und Bedeutung im Untersuchungsraum und des spezifischen Empfindlichkeitsprofils gegenüber straßenbedingten Wirkungen für die Variantenentscheidung relevant sein können. Der überwiegende Teil der in Niedersachsen streng geschützten Arten wird durch das vorgesehene Erfassungsprogramm mit den Artengruppen Vögel, Amphibien und Fle- dermäuse bereits abgedeckt. Für weitere relevante Arten erfolgt eine Potenzialab- schätzung anhand der Biotoptypenkartierung und der Auswertung vorhandener Daten- grundlagen.

Herford, März 2005

Der Verfasser

L 78

Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis Osnabrück 2004 (reduzierte Darstellung)

Planzeichen Begriff

1. Raum- und Siedlungsstruktur 10. Verkehr - Schiene Vorranggebiet für vorhanden, zu sichern industrielle Anlagen erforderlich, bedarf oder raumordnerisch weitere Abstimmung Vorranggebiet für abgestimmte Planung Siedlungsentwicklung Vorranggebiet für Haupteisenbahnstrecke Freiraumfunktionen Sonstige Eisenbahnstrecke

2. Natur und Landschaft Anschlußgleis für Industrie

!!I !!I und Gewerbe Vorsorgegebiet für < Natur und Landschaft ! ! Elektrischer Betrieb Vorranggebiet für Anlage mit großem Natur und Landschaft Flächenbedarf Vorranggebiet für

Grünlandbewirtschaftung, " Bahnhof mit Funktionen für X XY" -pflege und -entwicklung den ÖPNV - Straße B 3. Erholung

A Vorsorgegebiet für Autobahn Erholung B ! Vorranggebiet für ! !ª Anschlußstelle

A !R - ruhige Erholung in Natur und Landschaft Hauptverkehrsstraße von 3 - Erholung mit starker überregionaler Bedeutung !I 3 Inanspruchnahme durch Hauptverkehrsstraße von die Bevölkerung regionaler Bedeutung Standort mit der besonderen "E Entwicklungsaufgabe Erholung L Standort mit der besonderen 1 "F 09 Entwicklungsaufgabe Fremdenverkehr #E Regional bedeutsamer 11. Wasserwirtschaft 09 Erholungsschwerpunkt B L 1 - Wasserversorgung !!!! ÍÎF Regional bedeutsame Wanderwege ! !! Vorsorgegebiet für

F=Radfahren, W=Wandern !! ! 6 !!!! Trinkwassergewinnung 8 Vorranggebiet für 4. Landwirtschaft Trinkwassergewinnung Vorsorgegebiet für Landwirtschaft auf Grund hohen. natürlichen, standortgebundenen landwirtschaftlichen !(W W Fernwasserleitung Ertragspotenzials !( auf Grund besonderer Funktionen der Landwirtschaft !(W !(W Hauptabwasserleitung

5. Forstwirtschaft

5 Vorsorgegebiet für 12. Abfallwirtschaft /6 Forstwirtschaft Vorrangstandort für !B ³ 1 Siedlungsabfalldeponien 5 Von Aufforstung XY B freizuhaltendes Gebiet K=Kompostierung, B=Behandung

7. Schutz kultureller Sachgüter

13. Energie !( Kulturelles Sachgut

110 Eltleitung ab 110kV 9. Rohstoffgewinnung ËÉ Vorsorgegebiet U | U| | Umspannwerk ab 110kV für Rohstoffgewinnung YX YX

ÕÕÕÕ

Ki= Kies und Kiessand, S= Sand, !Ki ÕÕÕÕ ÕÕ To= Ton, N= Naturstein, T= Torf !(G Rohfernleitung G=Gas, EÖ=Erdöl ! ! ! ! !

ÕÕÕÕ

! !!!! Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung !N ÕÕÕÕ

! ÕÕ ! ! ! ! Ki= Kies und Kiessand, S= Sand, To= Ton, N= Naturstein, T= Torf K 316 Belm

0250 500 1.000 1.500 2.000 Meter

Auszug RROP Landkreis Osnabrück 2004 Anlage 1 Umweltverträglichkeitsstudie zum Neubeu der A33 von A33 / B51n (Ortsumgehung Belm) - A1 (nördlich Osnabrück) - Unterlagen zum Scoping - Termin gemäß § 5 UVPG -

M.: s. Maßleiste Gez.: Gae / Sto Geä.: Dat.: Febr. 2005 Plangrösse: DIN A3 Plannummer: 3310

Antragsteller: Planverfasser: 73150290044 73150290040 73150140139

73150080023

73150140162 73150080029

40108 73150290059 73150290042 73150140141 73150290060 73150140137 73150080034 73150080033 73150290014 73150330027 73150140138 73150080030 73150290057

73140140014 73160080001 Bramsche (Stadt) 73150330049 73150080028 73150290099 73150140144 73150330038 73150080035 73150140007

73150080045 73150330044

73150330029 73150080037 73150330031 73150330021 73150330039 73150080055 73150330035 Legende 73150140195 73160330001 73150330028 Naturschutzrechtliche Schutzgebietsausweisungen 73150330048 OS001 73150330041

73150330030 73150330040 73150080038 73140080001 73150080036 (! OS001 7315033003673150330006 Landschaftsschutzgebiet 73150080031

73150330046 Naturschutzgebiet

73150330037 73150080032 73150330043 73150080050 Naturdenkmal / flächig 73150080051 73150080026

73150080057 (! Naturdenkmal / punktuell 73150330047 73150080058

73140330001 73150080026 73150080042 73150080044 Besonders geschützte Biotope gemäß § 28a NNatSchG (! 73150330033 73150080043 73150330017 73150330032 73150080017 73160330002 73150080049 73150080015 73160080001 OS001 73150080016 Besonders geschütztes Feuchtgrünland gemäß § 28b NNatSchG 73150330034 73150080041 73150080040 Wallenhorst 73150330045 73150080027 73150080048

73150080008 73150330019 73150330022 FFH-Gebiete (Nachmeldung Niedersachsen) - flächig 73150330042 73150330015

73150330016 73150330020 (! FFH-Gebiete (Nachmeldung Niedersachsen) - punktuell

(! (! (! Naturpark "Nördlicher Teutoburger Wald und Wiehengebirge"

73150080009

73140330007 Wasserschutz- und Überschwemmungsgebiete

73150330001

73150080014 Wasserschutzgebiet

73150330014 Überschwemmungsgebiet Piesbergstollen 73140330005 NSG 73150330002 (!73140330003 Steinernes Meer 73140330004 73150080006 73150330025 73150330018 73150330026 73150330023 Belm Darstellungen der Flächennutzungsplanung 73150330024 73140080009 73150330013 73150080007 ! (! 73152330003 73150080026 ( Wohnbau-, Gemeinbedarfs- und Sonderbaufläche

73140080002 OS001 Industrie- und Gewerbefläche

OS-S023

73150080019 (! Sonstiges

OS-S004 73150080018 Grenze des geplanten Untersuchungsgebietes Piesbergstollen (!73140080004 73140080007 OS-S004 Stadt- und Gemeindegrenzen

73140080011

73140080010 OS-S004 OS-S Osnabrück (Stadt)

Kammolch-Biotop Palsterkamp 73150080003 73150080001 Planungsrelevante Schutzgebiete und Festsetzungen Anlage 2 73150080024 73150080022 73150080002 Umweltverträglichkeitsstudie zum Neubau der A33 von 73140080006 A33 / B51n (Ortsumgehung Belm) - A1 (nördlich Osnabrück) OS-S005 (!(! - Information zum Scoping - Termin gemäß § 5 UVPG - Mausohr - Wochenstuben Osnabrücker Raum M.: 1 : 25.000 Gez.: Gae / Sto Geä.: Dat.: Febr. 2005 OS-S007 OS-S023 Plangrösse: 660 x 410 Plannummer: 3310

Antragsteller: Planverfasser: