Magazin 70 Jahre Kultusministerkonferenz

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Magazin 70 Jahre Kultusministerkonferenz WÜRTTEMBERG BAYERN BADEN- BRANDENBURG BERLIN BREMEN MECKLENBURG-HAMBURG VORPOMMERNHESSEN NIEDERSACHSEN NORDRHEIN- WESTFALEN RHEINLAND-PFALZ SAARLAND SACHSEN SACHSEN-ANHALT SCHLESWIG- HOLSTEIN THÜRINGEN 26 — Prof. Dr. Olaf Köller / Robert Rauh Interview: Von Daten zu Taten – PISA, Bildungsstandards und Bildungstrends 29 — Uta-Micaela Dürig / Winfried Kneip / Dr. Jörg Dräger / Dr. Ekkehard Winter Stiftungen: Warum arbeiten Sie gerne mit der KMK zusammen? 6 — Helmut Holter 30 — Dr. Birgitta Ringbeck 68 — Anja Schöpe Weltkulturerbe – „Zukunft für unsere Vergangenheit“ Leistungsstarke Schülerinnen und Vorwort Schüler fördern 32 — Anthony Mackay 6th International Summit on the 70 — Dr. Jens-Peter Gaul / Ulrich Steinbach / Teaching Profession Uwe Gaul „Mächtiger als ein Staat: Eine gut — Ties Rabe 34 koordinierte KMK“ Gleich wertige Schulab schlüsse — Martine Reicherts — Karl-Heinz Reith — Henry Tesch 72 10 36 Europa und Erasmus+ Kulturzentrali smus oder Föderalismus? Erfahrungsbericht: Vom Schulleiter zum KMK-Präsidenten und zurück — Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser — Prof. Dr. Rita Süssmuth 73 12 Interview: „Der Wurm muss dem Fisch schme- Kooperativer Bildungsföderalismus: — Detlef Ernst 38 WAS cken“ – Zur Zukunft der Beruflichen Bildung Vielfalt statt Einförmigkeit Erfahrungsberichte: Warum sind Auslandsschulen unabdingbar? — Hans Peter Wollseifer — Hans Ambühl 76 14 Die Attraktivität der Berufsbildung stärken Eine helvetische Betrachtung 40 — Isabel Pfeiffer-Poensgen Provenienzforschung in Deutschland — Dirk Loßack — Prof. Dr. Hans Maier / Prof. Dr. h.c. mult. Hans 79 16 Interview: Strategie zur Bildung in der Zehetmair / Dr. Ludwig Spaenle — Prof. Dr. Johanna Wanka 42 Digitalen Welt Vier Jahrzehnte, drei Präsidenten, ein Land Spannungsfeld Föderalismus und Bundesebene 81 — Dr. Volker Meyer-Guckel — Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth — Die Kultusministerkonferenz – Impressionen von WOHIN 19 44 In der neuen Wirklichkeit – Hochschulbildung Schulabschlüsse in Deutschland gestern und heute im digitalen Zeitalter — Heike Schmoll — Thomas Mayer 22 48 — Mark van Mierle Zwischen gesamtstaatlicher Verantwortung Bewährungsprobe bestanden! Das Deutsche Sprach- 84 Neue Chancen für Bildung und Länderbewusstsein diplom – ein Instrument der Erstintegration 50 — Heidi Weidenbach-Mattar „Sie haben mir eine Tür in ein anderes Leben geöffnet“ – Die Arbeit der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen WOHER 52 — Jeremy Issacharoff „Meine Verbindung zu Deutschland ist mehr als 86 — Udo Michallik die gesprochene Sprache“ – Ein Interview mit dem Schlusswort neuen israelischen Botschafter in Berlin 89 — Das Sekretariat der Kultusministerkonferenz 56 — Wolfgang Janus / Dr. Jürgen Braun / Jana Tokaryk / Stephanie Hausotter / Christoph Lehner / 91 — Impressum Prof. Dr. Daniel Reimann Erfahrungsberichte zum schulischen Austausch 60 — Dr. Josef Lange Der Bologna-Prozess 62 — Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst Hochschulsteue rung 64 — Dr. Susanne Eisenmann Berufliche Bildung – ein zweiter Königsweg INHALT 6 vorwort 70 Jahre Kultusministerkonferenz 7 VORWOR T Wo würden wir heute stehen, wenn vor 70 Jahren die die Kultusministerkonferenz zu einem stabilen und erfolg- Kultusministerkonferenz nicht gegründet worden wäre? reichen Instrument der Länderkoordinierung entwickelt. Die Antwort mag je nach politischem Standpunkt unter- Wir haben es geschafft, die Lebens- und Lernverhältnisse schiedlich ausfallen. in ganz Deutschland anzugleichen, Mobilität zu ge- währleisten und das Vertrauen in wechselseitig anerkann- Aber eines ist klar: In einem föderalen Staatswesen bedarf te Abschlüsse zu sichern. Hierdurch wurde die es einer kooperativen Bildungspolitik, wenn nach Lösun- Kultusministerkonferenz zu einem Stabilitätsanker der gen gesucht wird, die alle Länder gemeinsam betreffen. deutschen Kultur- und Bildungspolitik. Die Kultusministerkonferenz hat in ihrer Geschichte stets die kulturelle und bildungspolitische Vielfalt in Deutsch- Der Aufbau und die Vereinheitlichung des Schulwesens, land beachtet und dabei gute Kompromisse für unser die Öffnung der Hochschulen und die Bildungsexpansion, Land gefunden. Dabei ist es den Verantwortlichen der die Reform der gymnasialen Oberstufe, die bildungspoli- Bildungspolitik immer wieder gelungen, die unterschiedli- tische Vollendung der deutschen Einheit, die Entwicklung chen Interessen zusammenzuführen und die Gestaltungs- und Einführung nationaler Bildungsstandards oder die freiheit und Eigenstaatlichkeit der Länder zu wahren. Studienreform im Zuge des Bologna-Prozesses sind nur einige markante Leistungen, die von der Kultusminister- Das 70-jährige Bestehen der Kultusministerkonferenz ist konferenz maßgeblich mitgestaltet wurden. für uns ein Anlass, den Blick auf zurückliegende, aktuelle des Präsidenten der und künftige Entwicklungen der Bildungspolitik in Deutsch- Das vorliegende Magazin wirft einen Blick auf 70 Jahre land zu richten. Als die Kultusminister der Länder am gemeinsame Bildungspolitik in Deutschland. Dabei wollen Kultusministerkonferenz 19. und 20. Februar 1948, also mehr als ein Jahr vor Grün- wir es jedoch nicht bei einem Rückblick bewenden lassen. dung der Bundesrepublik Deutschland, in Stuttgart- Denn wichtig ist uns auch, dass wir das „Jetzt und Heute“ Hohenheim zusammenkamen, war dies die Geburtsstun- sowie die Zukunft in unserem Jubiläumsmagazin the- de für die Gestaltung gesamtstaatlicher Aufgaben auf matisieren. Das Spektrum der Beiträge spiegelt dabei die Helmut Holter Länderebene. Seither verantworten und koordinieren die Vielschichtigkeit der Themen wider, mit denen sich die Präsident der Kultusministerkonferenz Länder alle wesentlichen Bereiche der Schul-, Hochschul- Kultusministerkonferenz befasst. Die Themen Digitalisie- 2018 und Minister für Bildung, Jugend und Kulturpolitik. Das ist das Krongut des Föderalismus, rung und Integration werden unsere Agenda auch noch in und Sport des Freistaates Thüringen denn in keinem anderen Politikfeld agieren die Länder den nächsten Jahren bestimmen. derart selbstständig. Für die Beiträge in unserem Jubiläumsmagazin konnten Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Kultus- wir viele namenhafte Autorinnen, Autoren und Ge- ministerkonferenz waren sich der historischen Dimension sprächspartner aus den unterschiedlichsten Bereichen der ihres Treffens durchaus bewusst. In einem von den Kriegs- deutschen Bildungslandschaft gewinnen. Dafür möchte folgen gezeichneten Land mahnte der erste Vorsitzende ich mich stellvertretend für die Kultusministerkonferenz Theodor Bäuerle die Konferenz, „gemeinsame Grundlagen bei allen Autorinnen, Autoren und Gesprächspartnern für den Neuaufbau unseres Schul- und Bildungswesens“ bedanken. Und Ihnen, liebe Leser und Leserinnen, wünsche zu schaffen. In den folgenden sieben Jahrzehnten hat sich ich viel Spaß bei der Lektüre des Magazins. PROFIL Die Kultusministerkonferenz hat 70 Jahre deutsche Bildungsgeschichte geschrieben. Der Aufbau eines demo- kratischen Bildungssystems, Bildungs- reformen und die deutsche Einheit waren die großen Herausforderungen, denen sich die KMK gestellt hat. Wir beleuchten die Entwicklungslinien und prägenden Debatten, die die Arbeit der Kultusministerkonferenz bestimmt haben. WOHER 10 woher? profil 70 Jahre Kultusministerkonferenz 11 70 Jahre und kein bisschen weise? Unfehlbar ist die Kultusministerkonferenz nicht, aber lernfähig. Das hat sie in den sieben Jahrzehnten ihres Bestehens bewiesen. Karl-Heinz Reith Zu ihrem Geburtstag wünsche ich ihr wieder war von 1978 bis Ende 2014 Politischer Korres- mehr kritische Debattenkultur. pondent der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Bonn und Berlin mit dem Schwerpunkt Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Heute ist er freier KULTURZENTRALISMUS Journalist und Fachautor in Berlin. ODER FÖDERALISMUS? Diese Frage hat sich nach dem Zusammenbruch des Doch die Zeiten haben sich geändert. Der einheitliche zu erzielen war. Eines der wenigen spektakulären Beispiele: bildungspolitische. Trotz dieses finanziellen Beteiligungs- nationalsozialistischen Deutschlands keiner der Erzie- Wirtschaftsraum Deutschland erfordert im weltweiten Die NATO-Nachrüstung hatte Anfang der 1980er-Jahre verbots des Bundes an originären Bildungsaufgaben der hungsminister gestellt, die im Februar 1948 – noch vor Wettbewerb der Industrienationen in der Schul- wie eine grundsätzliche sicherheitspolitische Diskussion Länder werden bis 2020 aus der Bundeskasse über 30 Gründung der Bundesrepublik wie der DDR – in Stutt- Wissenschaftspolitik heute mehr denn je „Einheit in der ausgelöst, die die Gesellschaft, aber auch die KMK spaltete. Milliarden Euro zusätzlich in Hochschulen und auch Schu- gart-Hohenheim zu einer ersten Konferenz zusammen Vielfalt“ – und zudem auch den klaren Blick ins Internati- Daher gelang es der Ministerrunde nicht, sich auf Empfeh- len fließen. Zweimal wurde dafür schon das Grundgesetz kamen. Es ging allein um Existenzielles: Wie ein neues onale. Zur „Einheit in der Vielfalt“ gehören aber nun mal lungen zur Behandlung der Friedens- und Sicherheitspo- ergänzt. Der neue Verfassungsartikel 104c ermöglicht dem Unterrichtssystem im Nachkriegsdeutschland aufbauen? Kompromisse – und die brauchen bisweilen Zeit. litik und die Rolle, die die Bundeswehr in diesem Kontext Bund nicht nur finanzielle Hilfen bei der Schulsanierung, In zerbombten Schulen, in mangels Heizstoff völlig spielen sollte, zu einigen. All die mühsam ausgearbeiteten sondern auch ein Einwirken in die Bildungsinfrastruktur unterkühlten Klassenzimmern, mit zum Teil unter- Zu extrem unterschiedlich waren noch bis Anfang dieses
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