Klöpfer&Meyer
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klöpfer&meyer Herbst 2012 joachim zelter silke knäpper egon gramer susanne fritz uwe zellmer martin graff volker quandt thomas vogel lothar schöne ingeborg gleichauf rainer nübel christina brecht-benze stefanie stegmann kathrin hartmann ann-christin bolay helmut zwanger werner dürrson eva christina zeller matthias kehle claudio hils johannes schweikle eine kleine landesbibliothek band 24 und 25 der wetzstein gedichtekalender 2013 der kalender »schwarz auf weiss« 2013 klöpfer&meyer inhaltsverzeichnis bücher fürs denken ohne geländer 3 editorial ❦ 4 joachim zelter untertan & Meyer ist heute der »Klöpfer 6 silke knäpper literarische Verlag Nummer eins in im november blüht kein raps Baden-Württemberg.« Literaturblatt Baden-Württemberg 8 egon gramer allerscheinheiligen 10 susanne fritz kaltenherberg 12 uwe zellmer himmelsberg, engelswies 14 eine kleine landesbibliothek in kooperation mit band 1 bis 25 16 martin graff leben wie gott im elsass 18 volker quandt, thomas vogel die lust am scheitern: theatersport 20 lothar schöne schall und rauch 22 ingeborg gleichauf homezone 24 rainer nübel, christina brecht-benze aufbrechen 26 stefanie stegmann, kathrin hartmann, ann-christin bolay (hg.) doppelnaht 28 helmut zwanger tübinger israeltrilogie 29 werner dürrson denkmal fürs wasser 30 eva christina zeller auszeichnungen die erfindung deiner anwesenheit 31 matthias kehle scherbenballett b aden-württembergischer landespreis 32 klöpfer&meyer taschenbücher für literarische Verlage 34 der wetzstein gedichtekalender 2013 ❦ 36 der kalender »schwarz auf weiss« 2013 38 claudio hils ludwig-uhland- abseits förderpreis 39 johannes schweikle 2011 westwegs 40 ausgewähltes Klöpfer & Meyer ist Förderer 43 lieferbare titel der Kurt-Wolff-Stiftung www.kurt-wolff-stiftung.de 44 adressen 2 editorial klöpfer&meyer Herbst 2012 Liebes Klöpfer & Meyer-Publikum, Riegels April, April: Das grausige Wettertief draußen lädt drinnen richtig zum Lesen ein. Burkhard Neben mir stapeln sich drei Bücherhaufen. Also ein kleines Stillleben – und noch Foto: dazu ein Glas vom guten Spätburgunder. Ach, jetzt in Ruhe lesen dürfen, das wär ’s. Aber meine werte Grafikerin drängt mich, Ihnen endlich zu schreiben: »Der Katalog muss fertig werden!« Also gut – und auch gerne: aber was bloß erzähl’ ich Ihnen? Vielleicht, dass ich unlängst einen Verleger ziemlich simpel sagen hörte, er habe zum Lesen keine Zeit? Oder erzähl’ ich Ihnen von der allgemeinen Buchhändlerei? Vom Verleger an sich? Aber die Verleger gelten doch gar nicht viel. Schon Goethe, unser vornehmer Dichter- fürst, hieß den seinen, Johann Friedrich Cotta, »des Teufels« – und wünschte ihm eine »eigene Hölle«. Nicht anders Herder, der vermeintliche Humanist, der soge- nannte Philanthrop: »Es möge euch engherzige, geizige Verleger doch endlich der Satan holen. Auf euren Papierschätzen verbrennen sollt ihr, elendiglich, mit Weib und mit Kind.« Und noch Kurt Tucholsky behauptete wider besseres Wissen, dass Verleger »keine Menschen sind, sondern nur so tun«, gar den »Champagner aus den Gehirnschalen ihrer Autoren« tränken. Was bloß für böse, gehässige Worte! Und was, liebes Klöpfer & Meyer-Publikum, soll ich Ihnen denn darauf erwidern? Getroffene Hunde bellen! Da genieße ich lieber still für mich die wohlwollenden Dankesworte unsres großen Tübinger Dichters F. H. an Friedrich Wilmans, seinen ersten Verleger: »Wohlgeborener Herr und Verleger! Ich danke Ihnen recht sehr, dass Sie an meinem Schaffen den gütigen Anteil genommen. Und schätze es als ein wahr und glücklich Geschick, mit Ihnen in Beziehung gekommen zu sein. Ich anempfehle mich Ihnen bis zu fernerer Probe meiner Ergebenheit und bin mit wahrhaftiger Hochachtung, Euer Wohlgeboren gehorsamster und ergebenster Diener, Friedrich Hölderlin.« Ihnen aber, liebe Leserin, lieber Leser, anempfehle ich ergebenst: blättern Sie sich nur erst aufmerksam durch unser Programm, lassen Sie sich neugierig machen. Und dann, wie immer, ganz Ihrer Profession und Leidenschaft entsprechend: buchhandeln, rezensieren und lesen Sie gut! Recht herzlich, Ihr 3 klöpfer&meyer Joachim Zelter Ganz schlicht, ganz einfach: ein fulminanter, ein packender Entwicklungsroman. Hier ist er: Heinrich Manns Roman »Der Untertan«, ganz anders, neu erzählt für unsere Zeit. Mit großem menschlichem Gespür erzählt Joachim Zelter, was längst überfällig war: die Entwicklungsgeschichte des modernen Untertanen in der Welt von heute, erzählt von der frühen Schulzeit bis zum Erwachsenen- alter, von den Siebzigerjahren bis in die Jetztzeit. Ein Psychogramm, ein gesellschaftliches Sittengemälde, ein Spiegelbild individueller wie kollektiver Anpassung – und menschlicher Entfremdung. Unnachahmlich beschreibt Joachim Zelter das Zusammenspiel von Selbstverleugnung, Nicht-Sein und Aufgehen im Anderen, im Mächtigen und im geschichtlich Werdenden. Am Ende erzählt der Roman unser aller Geschichte: Wie wir zu dem geworden, was wir heute sind. »Joachim Zelter: Einer, der wahrhaft mit Lust mit Sprache spielt.« Der Spiegel »Ein Meister des magischen Humors, ein Wortmagier mit unwiderstehlicher Berardi Fabulierfreude und Sprachkraft: unbedingt lesen!« Südwestrundfunk Yvonne Foto: »Ironie und psychologisches Raffinement: Joachim Zelter hat von beidem reichlich.« Neue Zürcher Zeitung Joachim Zelter »Genau darin liegt die Meisterschaft des Erzählers Joachim Zelter, dass er Spannungs- 1962 in Freiburg geboren, studierte und lehrte englische Literatur in Tübingen und Yale. Autor zahlreicher Romane, bögen und Pointen millimetergenau setzen kann, dass er im Komischen stets das typisch Erzählungen und Theaterstücke. Sein Werk wurde vielfach Menschliche, Endliche, Tragische aufspürt.« Süddeutsche Zeitung ausgezeichnet, u. a. mit dem Thaddäus-Troll-Preis, dem Großen Stipendium der Kunststiftung Baden-Württem- »Joachim Zelter: Kokett und britisch unterkühlt, verspielt wie Jean Paul und geistreich berg sowie dem Jahresstipendium des Landes Baden- wie Oscar Wilde.« Frankfurter Allgemeine Zeitung Württemberg. Bei Klöpfer & Meyer sind beispielsweise (und in mehreren Auflagen) erschienen: »Die Würde des »Nur wenige dürfen sich glücklich schätzen von den Worten geliebt zu werden, Lügens«, »Betrachtungen eines Krankenhausgängers«, Joachim Zelter gehört zu ihnen.« Stuttgarter Zeitung »Schule der Arbeitslosen«, »Die Welt in Weiß« sowie, hoch gelobt: »Der Ministerpräsident«, mit dem Joachim Zelter 2010 auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis stand. www.joachimzelter.de 4 joachim zelter | untertan literatur »Friederich Ostertag war ein verträumtes Kind, das kaum wusste, wie ihm geschah oder was man von ihm eigentlich wollte. Oft fühlte er sich blutleer, so als wäre er soeben krank geworden oder verstorben und würde nur noch zum Schein weiterleben, ein Scheinlebender in den über- warmen Zimmern des Elternhauses.« »Er saß in der ersten Reihe. Und er saß meist schon fünf Minuten vor dem Unterricht. Und auch noch fünf Minuten nach dem Unterricht. Er saß andächtig, so als wollte er bedeuten: Alles bestens. Oder er meldete sich ungestüm, in der Hoffnung, gerade dann nicht aufgerufen zu werden. Die Gebärden eines Ertrinkenden, der Spaziergängern zuruft: ›Aber nein. Ich gehe gar nicht unter. Ich winke nur ...‹« Joachim Zelter | untertan | Roman Erscheint im August 2012 216 Seiten, geb. mit Schutzumschlag ca. F [D] 18,90 / [A] 19,50 ISBN 978-3-86351-035-0 E-Book ISBN 978-3-86351-203-3 Warengruppe 1112 5 klöpfer&meyer Silke Knäpper Ein Musiker zwischen Dur und Moll. Mit Entdeckerfreude empfohlen: ein sehr beachtenswerter erster Roman! »Es gibt kein richtiges Leben im falschen«: Paul ist Kontrabassist am Ulmer Theater, ist Berufsmusiker in dritter Generation. Traumatischer Kindheits- erlebnisse wegen ist sein Verhältnis zur Musik aber stark belastet, beschädigt gar. Als er sich in die jüngere Hanne verliebt, gerät seine Ehe mit Bärbel aus den Fugen – und gerät auch er selbst gänzlich aus dem Gleichgewicht. Vordergründig eine Dreiecksgeschichte, die von Paul eine Entscheidung er- zwingt, entwickelt sich die erzählte Geschichte immer mehr zu einer Spuren- suche in Pauls Vergangenheit. Und mehr noch als um die beiden Frauen geht’s um seine späte Loslösung aus tradierten Lebensmustern, um seine »Ent- strickung«, seine Befreiung aus Lüge und Schein: Da ist der autoritäre, der strenge Vater, der den kleinen Paul unters Klavier prügelte, und da ist die Mut- ter, die den Jungen scheinbar schützte – und gegen den Vater stellte, da ist der Großvater, der Musikclown, der ihm zu früh verloren ging. Und da ist schließ- lich das tote Schwesterchen, um das sich das dunkle Geheimnis der Familie rankt. Schölzel Nik Foto: »Silke Knäpper erzählt in ihrem Roman von der schmerzlichen Konfrontation eines Musikers mit der Unumkehrbarkeit seiner Geschichte, an der er zu zerbrechen droht: silke knäpper Ein faszinierendes Debüt, das den Blick öffnet für das Wahre und Gleichnishafte von 1967 in Ulm geboren, studierte Romanistik, Germanistik erzähltem Leben. Eine Stimme, der man gerne folgt.« Peter Renz und Anglistik in Wien, Freiburg und Köln. Nach Lehrtätig- keiten in Saint-Cloud bei Paris und in London kehrte sie 2001 wieder in ihre Heimatstadt zurück, wo sie heute als Lehrerin an einem Gymnasium unterrichtet. Für eine Passage aus der Erzählung »Egal, wo man aufwacht« erhielt sie eine erste Auszeichnung beim Irseer Pegasus. 6 silke knäpper | im november blüht kein raps literatur »Paul musste sechs Jahre alt gewesen sein, vielleicht sieben, und begabt am Klavier, ganz wie der Vater, der hinter ihm stand und ihm die Fehlerlosigkeit einprügelte. As, nicht A. Du musst ein As spielen. Du Depp,