Vor Ihnen Sitzt Der Teufel« Kinzigtal-Serie (4

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Vor Ihnen Sitzt Der Teufel« Kinzigtal-Serie (4 MITTELBADISCHE PRESSE www.bo.de Mittwoch, 8. Oktober 2014 MITTLERES KINZIGTAL --- Pommerenke Juni 1959 --- Pommerenke Juni 1959 --- Pommerenke Juni 1959 --- Pommerenke Juni 1959 --- Pommerenke --- Juni 1959 »Vor Ihnen sitzt der Teufel« Kinzigtal-Serie (4. Teil): Frauenmörder Pommerenke / In Offenburg gestand er, 30 Frauen angefallen, vier ermordet zu haben Selbst heute noch Was die Aufklärung seiner Schneider das Pa- den. Noch nach einem halben lässt sein Name viele Verbrechen so schwierig mach- ket öffneten, kam Jahrhundert ist sein Name in Frauen erschaudern: te, war die Mobilität des Hein- ein abgesägtes unserer Region als Inbegriff Frauenmörder Heinrich rich Pomme- Flaubert-Ge- des Schreckens gegenwärtig. Pommerenke versetzte wehr zum Vor- »Wir mussten den Zeitzeugen im Frühjahr 1959 schein. Sofort erst garantieren, dass Pomme- alarmierten renke wirklich tot ist«, erzähl- die ganze Region in sie die Polizei. te der Regisseur einer späteren D E R T Ä T E R Angst und Schrecken. Nach einer Fernseh-Dokumentation. Im Offenburger wilden Ver- Warum Heinrich Pomme- Ungeheurer Hass Gefängnis gestand er folgungs- renke in die Vollzugsanstalt auf Frauen seine grausamen Taten, jagd konnte der Mann ge- Offenburg überführt worden darunter vier Morde. unge- fasst werden: Es war Heinrich war, erklärt Oberstaatsan- einrich Pommerenke klärten Sexual- Pommerenke. walt a. D. Franz Isak aus Offen- wurde am 6. Juli 1937 Von UrsUla Gross morden im Südwesten in etwa Die 18-jährige Friseurgehil- burg. »Wenn er in Hornberg ei- Hin Bentwisch/Meck- renke. Er war deckte. 100 Stunden nach sei- fin Karin Wälde war im März ne Straftat begangen hat und lenburg geboren. 1953 kam iner der schrecklichs- ohne festen Wohnsitz und ner Verhaftung gestand er vier 1959 sein zweites Opfer gewor- deshalb festgenommen wurde, er aus der ehemaligen DDR ten Gewaltverbrecher schlug sich als Gelegenheitsar- Morde an Frauen in Karlsruhe, den. Bei einer Holzhütte zwi- wäre für einen Haftbefehl das nach Westberlin. Ohne fes- Eder Nachkriegszeit saß beiter durch. Meist reiste er per Hornberg, Wolfenweiler und schen Hornberg und Triberg Gericht des Tatorts zuständig ten Wohnsitz und meist ohne im Juni 1959 im alten Offen- Anhalter. Vom 3. bis 25. März Ötigheim. »Ich bin jetzt müde, gewesen. Das wäre das Amts- Arbeit trieb er sich danach burger Gefängnis ein. Serien- 1959 tauchte er in der Schwarz- geben Sie mir Papier, ich will gericht Wolfach gewesen. Falls im Bundesgebiet herum. mörder Heinrich Pommeren- waldstadt Hornberg auf. »Der alles niederschreiben«, hatte nach Pommerenke wegen frü- Im süddeutschen Raum be- ke (damals 21 Jahre alt) war war doch Tellerwäscher im Ho- er Kriminalrat Otto Zitzmann herer Taten gefahndet und er ging er einfachere Strafta- in Hornberg gefasst und nach tel Bären«, sagte der Bruder ei- nach eineinhalb Stunden Ver- deshalb festgenommen wurde, ten, Raubüberfälle und Sitt- Offenburg in die Vollzugsan- ner Schulfreundin damals zu hör in Offenburg erklärt. Auf dann bestand bereits ein Haft- lichkeitsverbrechen. Auch in stalt überführt worden. Dass den verängstigten Mädchen. Es Pommerenkes Zetteln standen befehl eines anderen Gerichts. Bregenz gehen Raubüberfäl- er hinter den dicken Mauern stimmte, genauso wie die Be- 65 Straftaten, darunter die vier Dann muss der Festgenommene le auf sein Konto; im schwei- des Gefängnisses in der Gra- richte von Zeitzeugen, die aus- Morde, sieben weitere Mord- unverzüglich dem zuständigen zerischen Schaffhausen benallee weggesperrt war, be- sagten, dass Pommerenke in versuche, zwei vollendete und Haftrichter vorgeführt wer- wurde er wegen Vergewalti- deutete zunächst ein Aufatmen seiner Freizeit gerne kickte. 25 versuchte Vergewaltigun- den.« Sei dies nicht möglich, sei gung verurteilt. in der verängstigten Bevölke- Sonst wusste man wenig über gen, sechs Raubüberfälle, zehn der nächste Haftrichter zustän- Er reiste vorwiegend per rung. Die bangen Fragen, ob ihn. Doch auch in Hornberg hat Einbrüche und sechs einfache dig – und der saß in Offenburg. Anhalter oder Bahn. Nach es wirklich diese Bestie war, er gemordet. Es war ein »Sexu- Diebstähle. »Vor Ihnen sitzt der Isak weiter: »Als am 3. Okto- eigener Aussage hatte er ei- die wie im Rausch innerhalb almord« an einem jungen Mäd- Teufel«, gab er bei den ersten ber 1960 der Prozess im Landge- ne schwere Kindheit. Das von knapp fünf Monaten über- chen. »Sexualmord, Triebtat« – Vernehmungen zu Protokoll. richt Freiburg begonnen hatte, Motiv seiner Taten war ein fallen, geraubt, missbraucht das waren in den 50er-Jahren Auffallend war die Affinität war ich Jurastudent. Mit mei- ungeheurer Hass auf Frau- und viermal gemordet hatte, Bezeichnungen, die die Men- des Täters zu Bahnhöfen und nen Kommilitonen versuch- en. Er starb am 27. Dezember lag wie ein düsterer Alptraum schen in der Region bis dahin Zugstrecken entlang der Süd- Keiner saß in der Bundesrepu- te ich, zwei- bis dreimal ins 2008 im Alter von 71 Jahren über den Menschen. noch nicht kannten. weststrecke. Auch den Bahn- blik bislang länger hinter Git- Landgericht Freiburg hinein- im Gefängniskrankenhaus Etliche Opfer hatten Glück, hof Offenburg hat er gekreuzt, tern als der 2008 gestorbene zugelangen. Es war nicht mög- Hohenasperg nach 49 Jahren dass sie mit dem Leben davon- um nach Hornberg zu gelangen. Heinrich Pommerenke. lich, der Gerichtssaal war jedes Haft. Bis zum Schluss galt er kamen, weil aufmerksame Pas- Vier Morde, sieben Mordver- Dorthin wollte Pommerenke drei Mal überfüllt.« Später, in den als rückfallgefährdet. santen den Täter stören konn- suche, zwei vollendete und 25 Monate nach dem Mord an einer hatte er der jungen Frau auf ih- 90er-Jahren, habe er sich noch ten. Manche dieser Frauen versuchte Vergewaltigungen jungen Frau aus dieser Schwarz- rem Heimweg aufgelauert. Das einmal intensiv mit dem Ur- DIE OPFER waren schwer verletzt worden, gehen auf sein Konto waldstadt, um sich ein bestell- Richten ihrer Strümpfe habe teil Pommerenke befasst. Isak: denn der Mörder versuchte, ih- tes Jackett bei einem Schneider ihn sexuell erregt, gestand er »In diesem Zusammenhang las 26. Februar 1959: Das nen die Kehle aufzuschlitzen, abzuholen. Am vorhergehenden später im Verhör. Am 25. März ich den Lebenslauf eines Men- Morden beginnt in Karls- trat oder schlug sie mit Gegen- Doch: »Die Bevölkerung Freitag hatte er im Bahnhofsge- 1959, gegen 9 Uhr, fand man ih- schen, dem alles, was er anfan- ruhe. Als Pommerenke in ständen nieder. Und es kam kann wieder aufatmen« titel- bäude Karlsruhe-Durlach einen re Leiche. Missbraucht, mit ei- gen wollte, schiefgegangen war. dem Film »Die zehn Gebo- überall vor, vor allem aber im te die Zeitung am 25. Juni 1959. Raubüberfall verübt, war dann nem Stein erschlagen und über Es war nach 40 Jahren Haft ein te« halbnackte Mädchen Südwesten. Frauen und Mäd- Auf dem Foto, das im Offenbur- von Offenburg aus mit dem Zug die Flussböschung am Bahn- Antrag auf Restfreiheitsstrafe ums »Goldene Kalb« tan- chen trauten sich abends nicht ger Gefängnis gemacht wor- nach Hausach gefahren, wo er damm in die Gutach geworfen. gestellt worden. Sowohl Ober- zen sieht, kommt er zum mehr aus dem Haus, Gerüchte den war, wurde Pommerenke ein Taxi nach Hornberg order- Es war sein zweiter Mord. landesgericht wie Landgericht Schluss, dass Frauen der liefen um. In Zeiten, in denen es von einem Mädchen aus Sin- te. Dort betrat er das Schneider- Noch zwei weitere sollten beschieden ihn abschlägig, die Grund allen Übels sind und noch kein Internet gab, dran- gen wiedererkannt. Systema- geschäft, um seine Jacke abzu- geschehen, immer waren Frau- Sache ging bis vor das Bundes- er die Mission hat, sie zu gen die entsetzlichen Nachrich- tisch wurde er verhört, da sich holen. Nach dem Bezahlen blieb en die Opfer. Sie waren nach verfassungsgericht.« bestrafen. Noch am selben ten nur zögerlich durch. Ein die Singener Tat, Überfall im ein länglicher Gegenstand in dem fast gleichen Muster auf Abend begeht er in einem augenscheinlich unauffälliger Schlafzimmer und eine ver- Zeitungspapier eingewickelt auf abscheuliche Weise getötet www.bo.de/kriminalfaelle Park in der Nähe des Kinos Mann wurde zum Phantom. suchte Vergewaltigung, mit vier der Ladentheke liegen. Als die und danach missbraucht wor- den ersten Mord. Sein Opfer: Hilde Conther (49). 24. März 1959: In Horn- arlis Luke vom im Arm gehalten, darin berg ermordet er die Frise- Unternehmen Zeitzeugen erinnern sich --- Zeitzeugen erinnern sich befand sich ein länglicher urgehilfin Karin Wälde (18). MTaxi und Reise- Gegenstand, der mit Er erschlägt sie mit einem büro Luke in Hausach Zeitungspapier umwickelt Stein, schleift die Leiche die und Haslach war die war. Wie sich später Böschung der Gutach hin- Taxifahrerin, die Hein- herausstellte, befand unter und missbraucht sie. rich Pommerenke am Marlis Luke: Mit der sich darin ein abgesägtes Danach wirft er das Mäd- Tag seiner Festnahme Flaubert-Gewehr. Sonst chen in den Fluss. nach Hornberg fuhr. hatte er kein Gepäck bei 31. Mai 1959: Pommeren- Am Nachmittag des 24. sich, erinnert sich Marlis ke besteigt kurz vor Mit- Juni 1959 hatte man Bestie im Taxi Luke. Dass er sich sofort ternacht in Heidelberg den vom Bahnhof Hausach Unternehmerin chauffierte Pommerenke nach Hornberg nach hinten setzte, schien Urlauberzug D 969 nach Fi- aus ein Taxi bei dem ihr dazu merkwürdig. nale Ligure. Er ersticht die Unternehmen bestellt. Die meisten Leute setzten 21-jährige Dagmar Klimke, Eigentlich wäre ihr sich damals neben den wirft sie kurz hinter Frei- Ehemann Ludwig Luke Fahrer, schildert sie, burg aus dem Zug, betätigt diese Tour gefahren, und redeten mit dem die Notbremse, steigt aus, aber er war mit seinem Fahrer. Taxi Luke war der geht zur Leiche seines Op- Reisebus in Venedig erste Taxibetrieb im alten fers zurück und schleift sie unterwegs, wie sich Landkreis Wolfach. Auf zu einem Feldweg, wo er sich Marlis Luke noch der Fahrt nach Hornberg an der Toten vergeht. erinnert. habe der Mann geschwie- 9. Juni 1959: Pommerenke Mit dem schwarzen gen. Marlis Luke merkte, vergewaltigt und erwürgt in Mercedes-Benz-Taxi dass er kein Gespräch Ötigheim/Baden Rita Wal- fuhr die Unternehme- suchte. Sie sollte in der terspacher (16). rin zum Bahnhof, wo Hauptstraße halten, dort sie ein junger Mann bezahlte er.
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