MUSIC · CEMBALOMUSIC · LA MUSIQUE POUR CLAVECIN · MÚSICA PARA CLAVE COMPUESTA

[4] , Fantasia & Keyboard Works from the Weimar Period Werke für Tasteninstrumente aus den Weimarer Jahren / Œuvres pour clavier de la période de Weimar Obras para instrumentos de teclado del periodo de Weimar MM4120-2 07.07.2004 12:03 Uhr Seite 2

Aufnahmeleitung und Digitalschnitt/Producer and digital editor/Directeur de l’enregistrement et montage digital/Dirección de grabación y corte digital: Stefan Weinzierl Johann Sebastian Toningenieur/Sound engineer/Ingénieur du son/Ingeniero de sonido: Stefan Weinzierl Aufnahme/Recording/Enregistrement/Grabación: 2. bis 5. Oktober/October/Octobre/Octubre 1999, Kath. Pfarrkirche Oberried/Breisgau Bach Einführungstext/Programme notes/Texte de présentation/Textos introductorios: Prof. Dr. Robert Hill (1685–1750) Redaktion/Editor/Rédaction/Redacción: Dr. Andreas Bomba Cembalo/Harpsichord/Clavecin/Clave: nach/after/d’après/según Pascal Taskin (Paris 1769) von/by/de Keith Hill (Manchester, Michigan/USA 1998) Stimmung: aus einer Publikation von 1780 unter dem Titel »Stimm-Regeln des berühmten Mr. Händel« (cf. Owen Jorgensen, Tuning, 1991) Tuning: a temperament published in 1780 as »Rules for tuning by the celebrated Mr. Handel« Concerto, Fantasia & Fugue (cf. Owen Jorgensen, Tuning 1991) Accord: tiré d’une publication de 1780 parue sous le titre «Règles d’accord du célèbre M. Händel» (cf. Owen Jorgensen, Tuning, 1991) Afinación: según una publicación de 1780 titulada »Reglas de afinación del afamado Mr. Händel« (cf. Owen Jorgensen, Tuning, 1991) Werke für Tasteninstrumente aus den Weimarer Jahren Deutsche Übersetzung: Bettina Zander Keyboard Works from the Weimar Period Traduction française: Hélène Jani Œuvres pour clavier de la période de Weimar Traducción al español: Carlos Atala Quezada © 1999 by Hänssler Verlag, Germany Obras para instrumentos de teclado del periodo de Weimar 2000 by Hänssler Verlag, Germany Internationale Bachakademie Stuttgart E-Mail: [email protected] Internet: http://www.bachakademie.de

Robert Hill Cembalo/Harpischord/Clavecin/Clave

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Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903 12:19 »Chromatic« Fantasia and Fugue D Minor/Fantaisie »chromatique« et fugue en ré mineur/ Fantasía cromática y fuga en re menor Fantasia1 1 7:19 Fuga2 2 5:00

Fantasia a-Moll/A Minor/la mineur/la menor BWV 9223 6:08

Suite a-Moll/A Minor/la mineur/la menor BWV 818a 14:19 Prélude4 3 1:54 Allemande5 4 3:37 Courante6 5 1:41 Sarabande7 6 3:19 Menuet8 7 1:13 Gigue9 8 2:35

Fantasie und Fuge a-Moll BWV 904 9:17 Fantasia and Fugue A Minor/Fantaisie et fugue la mineur/Fantasía y fuga en la menor Fantasie 10 3:34 Fuge 11 5:43

Präludium und Fuge a-Moll BWV 894 10:06 Prelude and Fugue A Minor/Prélude et fugue en la mineur/Preludio y fuga en la menor Präludium12 5:35 Fuge 13 4:31

Total Time: 52:27

Robert Hill

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DEUTSCH Robert Hill zum Beispiel der Suiten a-Moll BWV 807, g-Moll Wenn aber die Fantasie eine spätere Komposition Original und Transkription zunächst umgekehrt er- Im Konzertstil: Werke für Tasteninstrumente BWV 808, F-Dur BWV 809 und e-Moll BWV 810 ist, kann es gut sein, dass die Fuge ursprünglich als scheint!). Es bedarf großer Anstrengungen, im Gei- aus den Weimarer Jahren (s. Edition Bachakademie Vol. 113). BWV 818 ist in unabhängige Komposition existiert hat. Die Struk- ste BWV 894 von BWV 1044 zu trennen, so eng mehreren Versionen überliefert – mit und ohne das tur einer Doppelfuge mit einem passus duriusculus sind die beiden Werke miteinander verknüpft. Falls Der entscheidende Wendepunkt in Johann Sebast- Präludium, möglicherweise Ausdruck für Bachs (chromatisch absteigendes Motiv) als zweitem The- Bach vor der Komposition des fünften Brandenbur- ian Bachs Komponistenleben trat wohl ein, als er im Empfindung gegenüber den ansonsten bescheidenen ma verleiht der Fuge eine archaische Strenge, die gischen Konzerts die Idee eines Konzerts mit einem Juni 1713 auf Antonio Vivaldis Opus 3 stieß, die Dimensionen dieser Suite, die, mit Ausnahme der sich vom fließenden Charakter der Fantasie deutlich Solo-Tastenspieler hatte, war BWV 894 möglicher- Konzerte der Sammlung »Estro Armonico«. Bis da- , weniger umfangreich sind als die der Eng- abhebt. Gleichzeitig weist die Fuge am Ende der weise eine Art »Generalprobe«, jedenfalls so weit es DEUTSCH hin hatten die italienischen Konzerte von Tomaso lischen Suiten. Bachs anhaltendes Interesse an dieser zweiten Hälfte eine bemerkenswerte dramatische die Integration von für das Tasteninstrument spezi- Albinoni, Giuseppe Torelli und anderen Komponi- Suite ist daran zu erkennen, daß sie gemeinsam mit Steigerung auf und vermittelt so ihren Proportionen fischen Elementen in das Konzert betrifft. sten wichtige Anstöße für die Entwicklung des deut- den so genannten Französischen Suiten BWV 812- ein Gewicht, das sie zum ebenbürtigen Partner der schen Konzerts von Bach und Georg Philipp Tele- 817 (Vol. 114) überliefert wurde. Dem Stil nach Fantasie werden läßt. Insbesondere die hervorstechenden Elemente der mann geliefert. Es fehlte diesen Modellen jedoch die stammt das Menuett in BWV 818a aus den Leip- Kadenz in BWV 894/I scheinen die Möglichkeiten vollkommene Integrität der Vivaldischen Konzerte ziger Jahren und ist vielleicht die letzte Änderung Präludium und Fuge a-Moll BWV 894 ermög- für die Form eines charakteristischen Konzerts für aus Opus 3. In ihnen sind die harmonische Archi- von vielen, die Bach an der Struktur der Suite vor- lichen uns vielleicht den deutlichsten Einblick in die Tasteninstrument vorwegzunehmen, wie es Bach tektur, die thematische Struktur aus -Epi- nahm. Art und Weise, wie Bach – in den Jahren nach seiner später im ersten Satz von BWV 1050 verwirklichte. soden sowie eine Nebeneinanderstellung von Tutti- Vivaldi-Apotheose – das italienische »Concerto« Die Fuge in BWV 894 zeigt uns eine Seite Bachs, und Solo-Kräften in einer Art koordiniert, die der Es kann gut sein, daß Fantasie und Fuge a-Moll sich zu eigen machte. Das Präludium scheint in je- die an Besessenheit grenzt: das Thema entfaltet sich Form des Allegro im Konzert ein klares Profil und BWV 904 ebenfalls in mehreren Phasen entstanden der Hinsicht nichts anderes als die Transkription ei- in einer ungewöhnlich strengen und homogenen eine eindringliche rhetorische Energie verleiht. Von sind. In der Fantasie wird die übliche Trennung zwi- nes Konzert-Allegro-Satzes zu sein, obwohl es ein- Weise, die motorischen Sechzehntel sind unerbitt- diesem Zeitpunkt an ist kaum ein Satz in Bachs Mu- schen den Tutti- und Soloabschnitten durch die Ho- deutig eine Originalkomposition für Solo-Cembalo lich, während ein Gegensatz zwischen den Tutti- sik zu finden, der nicht auf diese entscheidende Be- mogenität der Textur verwischt, so daß die Über- war. Geht man davon aus, daß BWV 894 aus der und Solopassagen nur durch den Vergleich mit der gegnung mit Vivaldis Konzertidee Bezug nimmt. gänge von Tutti nach Solo eher subtil erfolgen und zweiten Hälfte der Weimarer Jahre stammt (1713- abschließenden Fuge von BWV 1044 erkennbar ist. über kein klares Profil verfügen. Im Ritornell selbst 1717), mag das Präludium die Geburtsstunde des Dieser ausgesprochen motorische Charakter findet Die meisten Werke auf dieser CD haben in irgend- wird der italienisch beeinflußte Ursprung als Kon- Solokonzerts für Tasteninstrumente dokumentieren. sich in zwei anderen, eng mit BWV 894/II verwand- einer Weise mit dem italienischen Concerto zu tun. zertsatz heruntergespielt und läßt eher auf eine kon- In Bachs Oeuvre ist es jedenfalls der einzige eindeu- ten Sätzen wieder: wie die Fuge a-Moll BWV 944/II Das Präludium der Suite a-Moll BWV 818a stellt servative deutsche oder sogar französische Ensem- tige Vorläufer des ersten Satzes des fünften Branden- (Vol. 102) beruht BWV 894/II auf einem Allegro- höchstwahrscheinlich eine Verarbeitung des italieni- blestruktur schließen (wie etwa im mittleren Ab- burgischen Konzerts BWV 1050 (vgl. Vol. 126). Die Satz aus einem Violinkonzert von Torelli in d-Moll, schen Konzertprinzips v o r Bachs Begegnung mit schnitt des Pièce d’Orgue BWV 572, Vol. 90). An- Bedeutung von BWV 894 ist wohl durch seine enge das Bach für Cembalo nach h-Moll transkribierte Vivaldi dar. Dieser Satz, ein Konzert-Allegro in Mi- gesichts der Tatsache, dass alle Quellen von BWV Beziehung zu dem dreisätzigen Konzert a-Moll (BWV 979, Vol. 111). Eine weitere, allerdings etwas niaturausgabe, nimmt – wie, auf ihre Weise, die an- 904 ziemlich spät datieren, ist eine Entstehung des BWV 1044 (Vol. 130) aus den 1730er Jahren in den losere Beziehung besteht zu der Orgelfuge a-Moll deren Sätze der Suite BWV 818 auch – die äußerst Stücks in Leipzig nicht nur denkbar, sondern, im Hintergrund getreten: Der erste und der dritte Satz BWV 543/II (Vol. 90). umfangreichen, konzertartigen Einleitungssätze ei- Hinblick auch auf die differenzierte Formung der von BWV 1044 sind nämlich Transkriptionen von niger der sogenannten Englischen Suiten vorweg, so Konzertelemente, sogar ziemlich wahrscheinlich. BWV 894/I und II (obwohl die Beziehung zwischen 6 7 MM4120-2 07.07.2004 12:03 Uhr Seite 8

DEUTSCH Die Fantasie a-Moll BWV 922 wurde lange Zeit die Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll Robert Hill (erschienen bei hänssler classic), den »Goldberg-Varia- als zweifelhaft angesehen, da ihr ungestümer, impro- BWV 903. Die große Anzahl von Abschriften aus tionen« sowie ausgewählten Cembalosuiten, ebenfalls Fortepianist, Cembalist und Dirigent, ist seit 1990 visatorischer und beinahe antikontrapunktischer dem 18. Jahrhundert legt Zeugnis ab von ihrer Be- von Bach. Auf dem sind u.a. das Gesamt- Professor für historische Tasteninstrumente und histo- Charakter so auffällig weit von Bachs gewohntem liebtheit unter den Klavierspielern. Die Eignung werk von Franz Schubert für Violine und Fortepiano rische Aufführungspraxis an der Staatlichen Hoch- Stil entfernt liegt. Selbst die »Fuga« innerhalb der dieses Werks zur Begeisterung einer breiten Öffent- mit Anton Steck erschienen, sowie Duowerke von Fer- schule für Musik Freiburg. Er studierte zunächst Cem- Fantasie, die die üblichen Formprinzipien durch- lichkeit war am Ende des 18. Jahrhunderts aner- nando Carulli für Fortepiano und historische Gitarre, balo bei Gustav Leonhardt am Sweelink Conservatori- bricht und viele Regeln des Kontrapunkts mißach- kannt. Bachs Biograph Johann Nikolaus Forkel be- mit der Gitarristin Sonja Prunnbauer. um Amsterdam. 1987 promovierte er an der Harvard- DEUTSCH tet, ist nur dem Namen nach eine Fuge. Es gibt je- richtet, daß er von Bachs ältestem Sohn Wilhelm University (Cambridge, Massachusetts/USA) mit einer Als Musiker legt Robert Hill besonderen Wert darauf, doch drei relativ frühe, voneinander unabhängige Friedemann eine Abschrift erhielt, auf der ein musikwissenschaftlichen Arbeit über Johann Sebastian die Wiederbelebung vergangener Musizierpraktiken in Quellen, in denen BWV 922 überliefert ist und die Freund vermerkt hatte: »Fantasia chromatica: bleibt Bachs frühe Kompositionen für Tasteninstrumente. möglichst kreativem Sinne zu gestalten. Sein Ziel ist es, keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit ihrer Zu- schön in alle Saecula.« Forkel fügt hinzu: »Unendli- Von 1986 bis 1990 war Robert Hill Professor für Mu- den Spielraum, den herausragende Musiker der Ver- schreibung lassen; sie anzuzweifeln käme einer Un- che Mühe habe ich mir gegeben noch ein Stück dieser sikwissenschaft und Aufführungspraxis an der Duke- gangenheit in ihrer eigenen Musikkultur genießen terminierung des quellen- und stilkritischen Gefü- Art von Bach aufzufinden. Aber vergeblich. Diese Universität (Durham, North Carolina/ USA). Als durften, wiederzugewinnen. Die Aufgabe der histori- ges gleich, auf das sich so gut wie sämtliche Feststel- Fantasia ist einzig und hat nie ihres Gleichen gehabt... Klavierist beschäftigt er sich mit dem Tastenrepertoire schen Aufführungspraxis versteht er als einen Bereich, lungen der Authentizität der frühen Tastenwerke Sonderbar ist es, dass diese so außerordentlich kunst- von ca. 1600 bis 1900, aufgeführt auf allen gebräuch- in dem Wissenslücken im geschichtlichen Bild durch Bachs stützen. Außerdem kann man die beharrliche, reiche Arbeit auch auf den allerungeübtesten Zuhörer lichen Tasteninstrumenten, vom Cembalo, Intuition und Phantasie überwunden werden müssen. motivische Wiederholung in der Fuge von BWV Eindruck macht, wenn sie nur irgend reinlich vorge- und (darmbezogenes Cembalo) bis zu 922 immer wieder in anderen frühen Werken Bachs tragen wird.«. Für die Edition Bachakademie spielt Robert Hill meh- den Fortepiani der Mozart-, Schubert- und Schu- beobachten, z.B. in den Toccaten d-Moll und fis- rere CDs mit frühen Cembalowerken Johann Sebasti- mannzeit sowie dem modernen Klavier. Er ist als Di- Moll BWV 913 und 910. Die der Fuge vorangehen- Forkels Beobachtung der gewaltigen Wirkung die- an Bachs ein (Vol. 102, 103, 105, 107, 109, 110) so- rigent mit verschiedenen Barockorchestern in Deutsch- de Passage gebrochener Akkorde hat in der Toccata ses Stückes auf eine breite Hörerschaft wird durch wie die »Kunst der Fuge« (Vol. 134). land tätig und ist Gründer des Kammermusikensem- e-Moll BWV 914, Takte 63-69 (Vol. 104) ein fast die Popularität der Chromatischen Fantasie bles l’Ottocento. identisches Gegenstück. Der Einfluss norddeutscher während der beiden folgenden Jahrhunderte be- Robert Hill gewann 1982 den Erwin-Bodky-Wettbe- Orgelkompositionen im stylus fantasticus unter Aus- stätigt. So entsteht, mit Blick auf Bachs Musik, eine werb für Alte Musik (Boston), erhielt im folgenden schluß der französischen oder italienischen Vorbil- bedeutsame Verbindung zwischen uns selbst und Jahr ein Stipendium durch das National Endowment der lässt darauf schließen, dass BWV 922 wohl ein dem Publikum des 18. Jahrhunderts. Eine um so be- for the Arts und gewann 1988 den Noah-Greenberg- frühes Werk ist. Andererseits stammt die früheste deutendere Verbindung, da sich derartige Verbin- Award der American Musicological Society (Philadel- Abschrift von Bachs Cousin, dem Lexikographen Jo- dungen nur allzu selten nachweisen lassen! phia). Von 1983 bis 1986 spielte Robert Hill regel- hann Gottfried Walther, so daß eine Datierung der mäßig mit dem Barockensemble Musica Antiqua Köln Komposition in der Weimarer Zeit nicht ausge- Auch um diese Tradition zu betonen, findet sich zusammen. Zu seinen zahlreichen Schallplattenein- schlossen werden kann. eine weitere Einspielung dieses Stücks von Robert Hill, gespielt auf dem Clavichord, in Edition Bach- spielungen zählen u.a. die Sonaten für Violine und Cembalo von mit Reinhard ahrscheinlich hat kein anderes Cembalowerk akademie Vol. 105. Sowie, gespielt von Evgeni W Goebel sowie neuerdings auch mit Dmitry Sitkovetsky Bachs die Phantasie des Publikums so gefesselt wie Koroliov auf dem »Konzertflügel«, in Vol. 108. 8 9 MM4120-2 07.07.2004 12:03 Uhr Seite 10

Robert Hill Prelude, perhaps reflecting Bach’s feeling about the If the fantasia is a later composition, the fugue of with solo keyboardist before the composition of the Concerto, Fantasia and Fugue otherwise modest dimensions of this suite, which BWV 904 may well have existed originally as an in- fifth Brandenburg concerto, BWV 894 may have Keyboard Works from the Weimar Period with the exception of the Gigue are smaller than dependent composition. Certainly, its double-fugue been something like a »dress rehearsal«, at least as those of the English suites. Bach’s interest in this structure with a passus duriusculus (descending chro- far as the integration of specific keyboard elements The watershed moment in Johann Sebastian Bach’s suite can be seen in its transmission together with matic motive) as second subject gives the fugue an into the concerto are concerned. Particularly the compositional life is arguably his encounter with the so-called French suites BWV 812-817 (Vol. archaic stiffness that contrasts with the fluidity of prominent cadenza elements in BWV 894/I seem to ’s Opus 3, the Estro Armonico con- 114). Stylistically, the Menuet of BWV 818a dates the fantasia. At the same time, the fugue offers a re- anticipate the potential for a distinctive keyboard certi in June of 1713. Up to this point, the Italian from the Leipzig period, perhaps the last of many markable build-up towards the end of the second concerto form which Bach was later to realize in concerti of , Giuseppe Torelli and changes Bach made to the structure of the suite. half, imparting a monumentality to its proportions BWV 1050/I. The fugue of BWV 894 shows us a ENGLISH others had provided important stimulus to the deve- that make the fugue a fitting partner to the fantasia. side of Bach that verges on the manic: the subject lopment of the German concerto of Bach and Georg The Fantasia and Fugue in A Minor BWV 904 unfolds in an unusually rigorous and homogeneous Philipp Telemann, but each model had lacked the may well have likewise been composed in stages, the The Prelude and Fugue in A Minor BWV 894 manner, the motoric sixteenths are absolutely uny- ingenious integrity of Vivaldi’s Opus 3 concerti. The fugue possibly an earlier work than the fantasia. gives us perhaps the clearest insight of any piece of ielding, a contrast between tutti and solo passages is latter coordinate harmonic architecture, ritornello- Whereas the fugue has a sternness reminiscent of the years following Bach’s Vivaldi apotheosis into recognizable only by comparison with the closing episode thematic structure, and juxtaposition of tut- other works from the Weimar period, in its plastici- the process through which he assimilated the Italian fugue of BWV 1044. The motoric nature is also to ti and solo forces in such a way as to give the con- ty the fantasia is a consummate example of Bach’s as- concerto. For all intents and purposes, the prelude be seen in two other movements closely related to ENGLISH certo-allegro form a clear profile and a powerful rhe- similation of concerto form. In the fantasia, the di- appears to be nothing other than a transcription of a BWV 894/II: like the A Minor fugue BWV 944/II torical thrust. From this point on, hardly a move- stinction between tutti and solo sections tends to be concerto-allegro movement, even though it is clear- (Vol. 102), BWV 894/II is based on an allegro mo- ment of Bach’s music does not somehow reflect this obscured by the homogeneity of texture, such that ly an original solo harpsichord composition. Assu- vement from a concerto in D Minor by Torel- essential encounter with Vivaldi’s concerto idea. the transitions from tutti to solo blend subtly, rather ming that BWV 894 dates from the second half of li, which Bach transcribed for harpsichord in B Mi- than putting the transition in a clear profile. The ri- the Weimar period (1713-1717), the prelude may nor, BWV 979 (Vol. 111). A further, albeit some- Most of the works on this CD have in one way or tornello itself underplays its Italianate origins, sug- well record the birth of the solo keyboard concerto. what looser relationship exists with the A Minor or- another to do with the Italian concerto. The Prelude gesting rather a conservative German or even French Its significance as the only clear antecedent in Bach’s gan fugue BWV 543/II (Vol. 90). of the A Minor Suite BWV 818a represents most ensemble texture (compare with the middle section oeuvre to the first movement of the fifth Branden- probably a pre-Vivaldian assimilation of Italianate of the Pièce d’Orgue BWV 572, Vol. 90). Given burg concerto BWV 1050 (Vol. 126) has been ob- The A Minor Fantasia BWV 922 was long regar- concerto principles. A miniature concerto allegro, that all sources of BWV 904 are rather late, a Leip- scured by its extremely close relationship to the A ded as doubtful, since its brash, improvisatory, al- this movement anticipates – as in their own way the zig origin of the fantasia is not only conceivable, but Minor Triple Concerto BWV 1044 (Vol. 130), da- most anti-contrapuntal character seems shockingly remaining movements of the suite BWV 818 – the indeed quite likely, given the sophisticated molding ting from the 1730’s: the first and third movements distant from Bach’s familiar style. Even the »Fuga«, vastly expanded concerto-like introductory move- of concerto elements. of BWV 1044 are transcriptions of BWV 894/I + II breaking the conventional mold and most of the ru- ments of several of the so-called English suites, for (even though the relationship between original and les, is a fugue in name only. Yet three, relatively ear- example the suites in A Minor BWV 807, G Minor transcription appears at first glance to be reversed!). ly sources transmit BWV 922 independent of each BWV 808, F Major BWV 809, and E Minor BWV It takes an act of will to separate BWV 894 mental- other, leaving no room to question the authority of 810 (s. Edition Bachakademie Vol. 113). BWV 818 ly from BWV 1044, so intimately connected are the the attribution (to do so would be to undermine the survives in several versions, with and without the two works. If Bach conceived the idea of a concerto source- and style-critical edifice upon which all de- 10 11 MM4120-2 07.07.2004 12:03 Uhr Seite 12

terminations of authenticity of early Bach keyboard rated by the popularity of the Chromatic Fantasy in Robert Hill harpsichord suites, also by Bach, to name a few. His works are based). Furthermore, the obsessive moti- the intervening two centuries. A significant link bet- published recordings on the fortepiano include the vic repetition of BWV 922 is often found in other ween ourselves and the listening public of the 18th fortepianist, harpsichordist and conductor has been complete works of Franz Schubert for violin and forte- early Bach works, for example the D Minor or F- century with respect to the music of Bach is thus professor for historical keyboard instruments and histo- piano with Anton Steck, and duo works by Fernando sharp Minor Toccatas BWV 913 and 910, and the established, a link all the more significant because rical performing practices at Freiburg’s College of Mu- Carulli for fortepiano and historical guitar with guita- broken-chord passage preceding the fugue has a clo- such links are all too rare. sic since 1990. His first harpsichord studies were with rist Sonja Prunnbauer. se counterpart in the E Minor Toccata BWV 914, Gustav Leonhardt at Amsterdam’s Sweelink Conserva- bars 63-69 (Vol. 104). The influence of North Ger- Also to emphasise this tradition, there is another tory. In 1987 he obtained a PhD at Harvard Univer- As a musician it is Robert Hill’s foremost aim to revive man organ compositions in stylus fantasticus to the recording of this composition by Robert Hill, play- sity (Cambridge, Massachusetts/USA) with a musico- musical performing practices of the past as creatively as

ENGLISH exclusion of French or Italian models suggests that ed on the clavichord, in Edition Bachakademie vol. logical thesis on Johann Sebastian Bach’s early compo- possible. He wants to regain the freedom exceptional BWV 922 may be an early work. On the other hand, 105. And another, performed by Evgeni Koroliov on sitions for keyboard instruments. From 1986 to 1990 musicians of the past enjoyed in their own musical cul- the earliest copy is one by Bach’s cousin the lexico- the grand piano, in vol. 108. Robert Hill was a professor for musicology and perfor- ture. For him historical performing practices allow us grapher , so that a later ming practices at Duke University (Durham, North to bridge gaps in our knowledge of the historical pictu- date of composition cannot be excluded. Carolina/USA). As a clavierist his focus is on the key- re using our intuition and imagination. board repertoire of the period from around 1600 to

Perhaps no single harpsichord work of Bach has 1900, performed on all the period keyboard instru- Robert Hill will make several CD recordings of Johann ENGLISH held the public’s imagination as fixedly as the Chro- ments, from the harpsichord, clavichord and -har- Sebastian Bach’s early harpsichord works for Edition matic Fantasy and Fugue in D Minor BWV 903. psichord (harpsichord with strings of gut) to the Bachakademie (Vol. 102, 103, 105, 107, 109, 110) The large number of 18th-century copies testifies to of the Mozart, Schubert and Schumann as well the »Art of Fugue« (Vol. 134). its popularity among keyboardists, but the ability of eras and the modern piano. He works as a conductor this work to fascinate a broad public was also reco- for several orchestras in Germany and has fo- gnized by the end of the 18th century. Bach’s bio- unded a chamber music ensemble named l’Ottocento. grapher Johann Nikolaus Forkel reports receiving a copy from Bach’s eldest son Wilhelm Friedemann, In 1982 Robert Hill won the Erwin Bodky Competiti- on which a friend had inscribed: »Fantasia chroma- on for Ancient Music (Boston), received a grant from tica: bleibt schön in alle Saecula« (»the Chromatic the National Endowment for the Arts a year later and Fantasy, its beauty will endure the centuries«). For- won the Noah-Greenberg-Award of the American Mu- kel adds: »I have taken considerable pains to discover sicological Society (Philadelphia) in 1988. From 1983 a similar piece of music be Bach, but without success. to 1986 Robert Hill performed regularly with the Ba- The Fantasia is unique and unequalled... It is remar- roque ensemble Musica Antiqua Köln. His numerous kable that this piece, for all its technical skill, appeals album recordings include Johann Sebastian Bach’s so- to the most unpractised hearer, if it is performed at all natas for violin and harpsichord with Reinhard Goebel tolerably.« Forkel’s observation of the powerful effect and recently with Dmitry Sitkovetsky (published by of this piece on a wide range of listeners is corrobo- hänssler classic), the »Goldberg Variations« and select

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Robert Hill anglaises, par exemple les suites en la mineur BWV zig, vu le modelage sophistiqué des éléments de con- 894/I + II (même si au premier coup d’œil, le rap- Concerto, Fantaisie et fugue 807, en sol mineur BWV 808, fa majeur BWV 809 certo. port entre l’original et la transcription paraît inver- Œuvres pour clavier de la période de Weimar et mi mineur BWV 810 (cf. Edition Bachakademie, sé!). Il faut beaucoup de volonté pour séparer men- vol. 113). La suite BWV 818 nous est parvenue en Si la fantaisie a été composée plus tard, la fugue talement le BWV 894 du BWV 1044, si étroitement Le tournant de la vie de compositeur de Jean-Séba- plusieurs versions, avec et sans prélude, reflétant BWV 904 pourrait bien avoir existé comme compo- liées que soient ces deux œuvres. Si Bach a conçu l’i- stien Bach date sans aucun doute de juin 1713, lor- peut-être le sentiment de Bach sur les dimensions sition indépendante. Sans aucun doute, sa structure dée d’un concerto pour clavier seul avant la compo- squ’il découvre les de l’opus 3 d’Antonio par ailleurs modestes de cette suite, qui à l’exception de double-fugue avec «passus duriusculus» (motif sition du cinquième concerto brandebourgeois, Vivaldi, l’Estro armonico. Jusqu’à cette date, les de la gigue sont plus petites que celles des Suites chromatique descendant) comme second sujet don- BWV 894 pourrait avoir été quelque chose comme concertos italiens de Tomaso Albinoni, Giuseppe anglaises. L’intérêt de Bach pour cette suite est pré- ne à la fugue une raideur archaïque qui contraste une «répétition déguisée», du moins en ce qui con- Torelli et d’autres compositeurs avaient certes donné sent dans la transmission de celle-ci dans les Suites avec l’aisance de la fantaisie. En même temps, la fu- cerne l’intégration dans le concerto d’éléments spé- une forte impulsion au développement des concer- françaises BWV 812 à 817 (vol. 114). Du point de gue offre une remarquable intensification vers la fin cialement conçus pour le clavier. En particulier, les tos allemands de Bach et de Georg Philipp Tele- vue du style, le menuet de la suite BWV 818a date de la seconde partie, conférant à ses proportions une éléments importants de cadence dans le BWV 894/I mann, mais ceux-ci n’avaient pas l’intégrité franche de la période de Leipzig, peut-être le dernier de tou- monumentalité qui font de la fugue un allié appro- semblent anticiper le potentiel d’une forme carac- des concertos de l’opus 3 de Vivaldi. Ceux-ci asso- te une série de changements que Bach apporta à la prié de la fantaisie. téristique de concerto pour clavier que Bach allait cient une architecture harmonieuse, une structure structure de la suite. réaliser plus tard dans le BWV 1050/I. La fugue du thématique avec les ritournelles ainsi qu’une juxta- Parmi les pièces composées pendant les années sui- BWV 894 nous révèle un penchant du compositeur position de forces tutti et solo, de telle manière La Fantaisie et fugue en la mineur BWV 904 vant l’apothéose Vivaldi de Bach, le Prélude et fu- pour la manie: le sujet dévoile d’une manière rigou-

FRANÇAIS qu’ils confèrent à la forme concerto-allergo un profil pourrait tout aussi bien avoir été composée en plu- gue en la mineur BWV 894 est peut-être l’œuvre reuse et homogène inhabituelle que les seizièmes clair et un dynamisme rhétorique puissant. À partir sieurs étapes, la fugue étant peut-être une pièce qui nous fait le mieux comprendre le processus grâ- motoriques sont absolument inflexibles, un contra- de ce moment-là, presque tous les mouvements de la antérieure à la fantaisie. Tandis que la fugue a une ri- ce auquel Bach a assimilé le concerto italien. En fait, ste entre les passages tutti et solo ne peut être recon- musique de Bach réfléteront d’une manière ou d’une gueur rappelant celle d’autres œuvres de la période le prélude paraît n’être rien d’autre que la transcrip- nu que si on les compare avec ceux de la dernière fu- autre cette rencontre essentielle avec l’idée du con- de Weimar, la fantaisie est dans sa plasticité un ex- tion d’un mouvement de concerto-allegro, même s’il gue du BWV 1044. La nature motorique est égale- certo de Vivaldi. emple achevé de l’assimilation de Bach de la forme s’agit nettement d’une composition originale pour ment perceptible dans deux autres mouvements qui de concerto. Dans la fantaisie, la distinction entre clavecin seul. En admettant que le BWV 894 date de ont un rapport étroit avec le BWV 894/II: comme la La plupart des œuvres présentes sur ce CD ont d’u- les sections tutti et solo a tendance à être occultée la seconde moitié de la période de Weimar (1713- fugue en la mineur BWV 944/II (vol. 102), BWV FRANÇAIS ne manière ou d’une autre un rapport avec le con- par l’homogénéité de la texture, de telle manière que 1717), le prélude pourrait bien marquer la naissance 894/II est basée sur un mouvement allegro d’un certo italien. Le Prélude de la suite en la mineur les transitions de tutti à solo sont subtiles plutôt que d’un concerto pour clavier seul. Sa signification concerto pour violon en ré mineur de Torelli, que BWV 818a représente très probablement une assi- clairement profilées. La ritournelle minimise ses ori- comme seul antécédent net dans l’œuvre de Bach du Bach a transcrit pour le clavecin en si mineur, BWV milation pré-vivaldienne des principes du concerto gines italiennes, évoquant plutôt une texture d’en- premier mouvement du cinquième concerto brande- 979 (vol. 111). Un autre rapport, toutefois un peu italien. Un mini-concerto allegro, ce mouvement semble traditionnelle allemande ou française (cf. la bourgeois BWV 1050 (vol. 126) a été voilée par son moins étroit, existe avec la fugue pour orgue en la anticipe – comme le font à leur manière les autres section du milieu de la Pièce d’orgue BWV 572, vol. rapport extrêmement étroit avec le concerto triple mineur BWV 543/II (vol. 90). mouvements de la suite BWV 818 – les mouvements 90). Les sources de la BWV 904 étant toutes assez en la mineur BWV 1044 (vol. 130) datant des d’introduction très étendus, semblables à un concer- tardives, il est non seulement concevable, mais très années 1730: le premier et le troisième mouvements L’origine de la Fantaisie en la mineur BWV 922 to, de plusieurs suites qu’on a appelé les Suites probable que la fantaisie trouve son origine à Leip- du BWV 1044 sont des transcriptions du BWV fut longtemps considérée comme incertaine, car son

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caractère fougueux, improvisateur, presque anti- la fin du XVIIIe siècle. Johann Nikolaus Forkel, bio- Robert Hill autres les sonates pour violons et clavecin de Johann Se- contrapunctique semble s’éloigner terriblement du graphe de Bach, rapporte avoir reçu une copie du fils bastian Bach avec Reinhard Goebel ainsi que dernière- style habituel de Bach. Même la »fuga«, qui rompt ainé de Bach, Wilhelm Friedemann, sur laquelle un pianiste (piano-forte), claveciniste et chef d’orchestre, ment avec Dmitry Sitkovetsky (parus au hänssler Clas- avec le modèle conventionnel et avec la plupart des ami avait écrit: «Fantasia chromatica: bleibt schön in est depuis 1990 Professeur d’instruments à clavier hi- sic), »l’Art de la Fugue« de Bach (première version), les règles, n’a d’une fugue que le nom. Cependant, tro- alle Saecula» («La fantaisie chromatique, sa beauté storiques et de leur pratique d’exécution au cours de »Variations de Goldberg« ainsi que des suites choisies is sources relativement anciennes transmises dans le traversera les siècles»). Et Forkel d’ajouter: «Je me l’histoire à la »Staatliche Hochschule für Musik« de sur clavecin, également de Bach. L’œuvre complète de BWV 922 indépendamment l’une de l’autre ne lais- suis donné beaucoup de mal pour découvrir une pièce Freiburg. Il étudia tout d’abord le clavecin auprès de Franz Schubert pour violons et piano-forte avec Anton sent aucun doute en ce qui concerne leur attribution similaire de la musique de Bach, mais en vain. La Gustav Leonhardt au »Sweelink Conservatorium« Steck a également paru sur le piano-forte, ainsi que des (ce qui ébranlerait l’édifice critiquant la source et le Fantaisie est unique et inégalée. Il est remarquable que d’Amsterdam. Il passa en 1987 son doctorat à l’Uni- duos de Fernando Carulli pour piano-forte et guitare style sur lequel sont basées toutes les déterminations cette pièce, et surtout sa technique, plaise aux oreilles versité de Harvard (Cambridge, Massachusetts / historique avec la guitariste Sonja Prunnbauer. de sources des premières œuvres pour clavier de les plus inexpérimentées, si tant est qu’elle soit jouée de U.S.A.) et présenta une thèse dont le thème était les Bach). De plus, la répétition obsessionnelle des mo- manière passable». La remarque de Forkel concernant premières compositions pour instruments à claviers de Robert Hill, le musicien, tient tout particulièrement à tifs dans la BWV 922 se retrouve souvent dans d’au- l’effet puissant de cette pièce sur un large public est Johann Sebastian Bach. Robert Hill fut Professeur de faire revivre les pratiques musicales du passé dans un tres pièces de Bach de la même époque, par exemple corroborée par la popularité de la Fantaisie chroma- musicologie et de la pratique d’exécution à l’Université sens le plus créatif possible. Son objectif est de regagner dans les toccatas en ré mineur ou fa dièse mineur tique pendant les deux siècles écoulés. Un lien im- Duke (Durham, Caroline du Nord / U.S.A.) de 1986 la liberté d’action dont les remarquables musiciens du BWV 913 et BWV 910, et le passage d’arpège portant entre nous-mêmes et le public du XVIIIe à 1990. En sa qualité de spécialiste de la musique pour passé jouissaient dans leur propre univers musical. Il précédant la fugue est proche de celui de la toccata siècle est ainsi établi en ce qui concerne la musique clavier, il se consacre à l’étude du répertoire sur clavier, entend par étude de la pratique d’exécution historique

FRANÇAIS en mi mineur BWV 914, mesures 63 à 69 (vol. 104). de Bach, un lien d’autant plus important que de tels composé de 1600 env. à 1900 et exécuté sur tous les in- le travail constituant à combler avec intuition et ima- L’influence des compositions pour orgue de l’Alle- liens ne sont que trop rares. struments à clavier usuels, du clavecin, au clavicorde et gination les lacunes existantes de la représentation hi- magne du Nord sur le «stylus fantasticus», à l’exclu- du »Lautenwerck« (clavecin monté de cordes de boyau) storique. sion des modèles français ou italiens, suppose que Dans le dessein de mettre cette tradition encore aux pianos-forte de l’époque de Mozart, de Schubert et BWV 922 pourrait être une pièce ancienne. D’un plus en relief, il existe un autre enregistrement de ce de Schumann ainsi que sur le piano moderne. Il dirige Robert Hill interprète pour l’ Edition Bachakademie autre côté, la copie la plus ancienne est celle du cou- morceau joué par Robert Hill sur le clavicorde, dans plusieurs orchestres baroques en Allemagne, et fonde sur plusieurs CD (Vol. 102, 103, 105, 107, 109, sin de Bach, le lexicographe Johann Gottfried L’ Edition Bachakademie Vol. 105. De même que ce- l’Ensemble de musique de chambre l’Ottocento. 110) des œuvres pour clavecin, compositions datant des

Walther, ce qui permet d’exclure une date ultérieure lui interprété par Evgeni Koroliov sur le piano de premières années de Johann Sebastian Bach et »L’Art FRANÇAIS pour la composition. concert, dans le Vol. 108. Robert Hill remporta en 1982 le premier prix du con- de la Fugue« (Vol. 134). cours Erwin-Bodky pour Musique Ancienne (Boston), Aucune autre pièce pour clavecin de Bach n’a le »National Endowment for the Arts« lui décerna peut-être autant suscité l’imagination du public que l’année suivante une bourse d’études et il remporta en la Fantaisie chromatique et fugue en ré mineur 1988 le »Noah-Greenberg-Award« de la société »Ame- BWV 903. Le grand nombre de copies datant du rican Musicologocal Society« (Philadelphia). Robert XVIIIe siècle témoigne de sa popularité parmi les in- Hill joua à intervalles réguliers avec l’ensemble baro- terprètes au clavier, mais la capacité de cette œuvre à que »Musica Antiqua Köln« de 1983 à 1986. Parmi fasciner un large plublic fut également reconnue vers ses nombreux enregistrements sur disques, il y a entre

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Robert Hill as de las denominadas Suites inglesas, por ejemplo mar que la Fantasía tuvo su origen en Leipzig es no que la relación entre original y transcripción parece Concerto, Fantasía y fuga en A menor BWV 807, sol menor BWV 808, Fa sólo concebible sino muy probable a juzgar por el a primera vista invertida!). Hay que hacer un esfuer- Obras para instrumentos de teclado mayor BWV 809 y mi menor BWV 810 (v. Edtion sofisticado diseño de los elementos de concerto. zo de voluntad para separar mentalmente el BWV del periodo de Weimar Bachakademie vol. 113). El BWV 818 ha llegado a 894 del BWV 1044 por lo íntimamente ligados que nuestros días en varias versiones, con o sin preludio, Si la Fantasía es una composición ulterior, la Fuga están las dos composiciones. Si Bach concibió la idea Cabe afirmar que el momento crucial en la vida del reflejando acaso la actitud de Bach hacia las dimen- del BWV 904 puede haber existido originariamente de un concerto con un solista en instrumento de tec- compositor de Johann Sebastian Bach es su encuen- siones más bien modestas de su suite, que no igualan como una composición independiente. Por cierto lado antes de componer su Concierto de Brandem- tro con los concerti del Estro Armonico, el Opus 3 a la Suite inglesa, con la sola excepción de la Giga. que su estructura de fuga doble con un passus duri- burgo N° 5, el BWV 894 pudo haber sido algo así de Antonio Vivaldi, en junio de 1713. Hasta ese El interés de Bach hacia esta suite se puede observar usculus (motivo cromático descendente) como seg- como un »ensayo de guardarropía«, al menos en lo momento eran los concerti italianos de Tomaso Albi- el hecho de haber llegado a nuestros días junto con undo tema confiere a la Fuga una rigidez arcaica que relativo a la integración de elementos de teclado es- noni, Giuseppe Torelli y otros los que ofrecían un las llamadas Suites francesas BWV 812-817 (vol. contrasta con la fluidez de la Fantasía. Pero la Fuga pecíficos al concerto. Particularmente los destacados estímulo importante al desarrollo del concierto 114). En términos de estilo, el Minueto de BWV llega al mismo tiempo a su clímax hacia el final de su elementos de la cadenza en el BWV 894/I parecen alemán de Bach y , pero 818a data del periodo de Leipzig y constituye quizá segunda mitad, asumiendo una monumentalidad anticipar el potencial para una forma concerto bien ninguno de esos modelos poseían la ingeniosa pleni- la última de las numerosas modificaciones que hi- que la hace una digna compañera de la Fantasía. definida que Bach haría más tarde realidad en el tud de los mencionados concerti de Vivaldi. Éstos ciera a la estructura de la suite. BWV 1050/I. La Fuga de BWV 894 nos revela una conjugaban la arquitectura armónica, la estructura El Preludio y Fuga en la menor BWV 894 ilustra faceta de Bach que linda con lo maníaco: el tema se temática con episodios en ritornello y la yuxtaposi- La Fantasía y Fuga en la menor BWV 904 puede el proceso de asimilación del concerto italiano por desenvuelve de una manera inusualmente rigurosa y ción de tutti y solo para proporcionar a la forma de haber sido compuesta asimismo en varias etapas, si- Bach mejor quizás que todas las piezas compuestas homogénea, las semicorcheas son de una insistencia allegro de concerto un perfil definido y un poderoso endo la fuga posiblemente una obra anterior a la por él en los años posteriores a su encuentro con Vi- absoluta, el contraste entre tuttis y solos se reconoce empuje retórico. A partir de entonces no hay apenas fantasía. Mientras que la fuga es una solemne remi- valdi. A efectos prácticos, el preludio pasa por ser la solamente por comparación con la fuga conclusiva un movimiento en la música bachiana que no refleje niscencia de otras composiciones del periodo de transcripción de un movimiento allegro de concerto, del BWV 1044. La naturaleza rítmica se advierte de algún modo aquel encuentro esencial con la idea Weimar, la Fantasía con su plasticidad es un ejemplo aunque está claro que es una composición original además en otros dos movimientos muy relacionados de concerto a la Vivaldi. consumado de cómo llegó Bach a asimilar la forma para clave solo. Si damos por supuesto que el BWV con el BWV 894/II: al igual que la Fuga en la menor concerto. En la Fantasía, la distinción entre los pasa- 894 se remonta a la segunda mitad del periodo de BWV 944/II (Vol. 102), el BWV 894/II se basa en La mayoría de las obras presentadas en este disco jes tutti y solo tiende a ser oscurecida por la homo- Weimar (1713-1717), este preludio puede bien sig- movimiento allegro de un concierto para violín en re están relacionadas de una u otra manera con el con- geneidad de la textura, de modo que las transiciones nificar el nacimiento del concerto para in-strumento menor de Torelli que Bach transcribió para clave en ESPAÑOL certo italiano. El Preludio de la Suite en la menor entre los unos y los otros se llegan a entremezclar ha- solista de teclado. Su importancia como único ante- si menor, BWV 979 (vol. 111). Existe otra relación, BWV 818a representa con harta probabilidad una sta cierto punto, careciendo de claros perfiles. El ri- cedente plausible de la obra bachiana del primer aunque algo menos firme, con la Fuga para órgano asimilación pre-vivaldiana de los principios del del tornello minimiza por su parte sus orígenes italia- movimiento del Concierto de Brandemburgo N° 5 en la menor BWV 543/II (vol. 90). citado género. Siendo un allegro de concerto en mi- nos, sugiriendo más bien una textura conservadora BWV 1050 (vol. 126) se ha visto oscurecida por su niatura, este movimiento anticipa -tal como lo ha- de conjunto instrumental alemán o aun francés relación sumamente estrecha con el Triple Concerto La autenticidad de la Fantasía en la menor BWV cen a su manera los movimientos restantes de la Sui- (comparar con la sección intermedia de la Pièce en la menor BWV 1044 (vol. 130), que data de los 922 ha sido puesta en tela de juicio durante largo

te BWV 818- los movimientos introductorios extra- d’Orgue BWV 572, vol. 90). En vista de que todas 1730: los movimientos primero y tercero del BWV tiempo pues su carácter desenvuelto, improvisado y ESPAÑOL ordinariamente ampliados de tipo concerto de algun- las fuentes del BWV 904 son más bien tardías, afir- 1044 son transcripciones del BWV 894/I + II (¡aun- cuasi contrapuntístico parece distar años-luz del

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estilo bachiano que nos es familiar. Incluso la Fuga Johann Nikolaus Forkel, el biógrafo de Bach, refería Robert Hill balo de Johann Sebastian Bach con Reinhard Goebel lo es sólo por el nombre, ya que rompe los moldes haber recibido una copia de manos de Wilhelm así como, recientemente, con Dmitry Sitkovetsky (pu- convencionales y la mayoría de las reglas existentes. Friedemann, el hijo mayor de Bach, en la que un pianista, cembalista y director de orquesta, es desde blicadas en hänssler classic), el »Arte de la fuga«, las Ahora bien, son tres las fuentes relativamente tem- amigo había anotado: »Fantasia chromatica: bleibt 1990 profesor de instrumentos de teclado históricos y »Goldberg Variationen« así como suites selectas para pranas que nos han transmitido el BWV 922 con in- schön in alle Saecula« (»Fantasía cromática, su belle- práctica de la interpretación histórica en la Escuela cémbalo del mismo autor. Ha editado, entre otras, la dependencia unas de otras, disipando así cualquier za perdurará a lo largo de los siglos«). Forkel añade: Estatal de Música de Freiburgo (Staatliche Hochschule obra completa de Franz Schubert para violín y piano duda sobre su autenticidad (lo contrario equivaldría »he fracasado en mis esfuerzos para descubrir una pie- für Musik Freiburg). Primero estudió cémbalo con Gu- junto con Anton Steck así como obras de dúo de Fern- a socavar el edificio de la crítica de fuentes sobre el za de Bach similar a ésta. La Fantasía es única e ini- stav Leonhardt en el Sweelink Conservatorium de Am- ando Carulli para piano y guitarra histórica con la que se basan todas las certificaciones de autenticidad gualable...sorprende que esta composición, con toda su sterdam. En 1987 se doctoró en la Harvard University guitarrista Sonja Prunnbauer. de las composiciones tempranas de Bach para instru- complejidad técnica, cautive hasta al oyente menos (Cambridge, Massachusetts/ USA) con un trabajo de mentos de teclado). Es más, la repetición obsesiva de ducho si se ejecuta adecuadamente.« Esta observación musicología acerca de las composiciones tempranas Como músico concede Robert Hill especial importancia los motivos del BWV 922 es frecuente en otras obras de Forkel sobre el poderoso influjo de esta pieza ent- para instrumentos de teclado de Johann Sebastian al renacimiento de pretéritas prácticas musicales de iniciales de este músico, por ejemplo las Toccatas en re las audiencias más amplias se ha visto corrobora- Bach. De 1986 a 1990 fue Robert Hill profesor de mu- modo tan creativo como sea concebible. Su propósito re menor y en fa sostenido menor BWV 913 y 910, da por la popularidad de la Fantasía cromática en los sicología y práctica de la interpretación en la Universi- consiste en reactualizar las maneras de los músicos sob- y el pasaje arpegiado que precede a la fuga tiene una dos siglos pasados. Esta circunstancia tiende un pu- dad de Duke (Durham, North Carolina/ USA). Como resalientes del pasado en el contexto de la propia cultu- contraparte muy cercana en la Tocatta en mi menor ente entre nosotros y los oyentes del siglo XVIII con pianista se dedica al repertorio de teclado de 1600 a ra musical de éstos. La tarea de la práctica interpreta- BWV 914, compases 63-69 (vol. 104). El influjo de respecto a la música de Bach, hecho tanto más im- 1900 aproximadamente, que ejecuta en todos los in- toria histórica es considerada por Hill mismo como un las composiciones del Norte alemán en stylus fanta- portante por lo escasos que son esos vínculos. strumentos de teclado habituales, desde el cémbalo, el dominio en el que las lagunas del saber histórico hayan sticus y la exclusión de modelos franceses o italianos clavicordio, y el clave-laúd (cémbalo de tripa) hasta los de vencerse por medio de la intuición y la fantasía. sugieren que el BWV 922 puede ser una obra tem- También para subrayar esta tradición se encuentra fortepiani de las épocas de Mozart, Schubert y Schu- prana. Por otra parte, la copia más temprana se debe otra interpretación de esta composición a mann así como el piano moderno. Actúa como director Para la Edition Bachakademie grabó Robert Hill vari- a Johann Gottfried Walther, lexicógrafo y sobrino de cargo de Robert Hill al clavicordio en la Edition en diversas orquestas dedicadas a la música del Barro- os CDs (Vol. 102, 103, 105, 107, 109, 110) con ob- Bach, por lo que no se excluye una fecha más tardía Bachakademie (vol. 105) así como a cargo de co de Alemania y es fundador del grupo de música de ras tempranas para cémbalo de Johann para la composición. Evgeni Koroliov al piano (vol. 108). cámara l’Ottocento. Sebastian Bach y »El Arte de la fuga« (Vol. 134).

Robert Hill ganó el año 1982 el concurso Erwin Bod- ESPAÑOL No existe acaso otra obra para clave de Bach que ky de música antigua (Boston), obtuvo el año siguiente haya cautivado la imaginación del público con tanta una beca del National Endowment for the Arts y ganó fuerza como la Fantasía cromática y fuga en re me- en 1988 el Noah Greenberg Award de la American nor BWV 903. El gran número de copias proceden- Musicological Society (Filadelfia). De 1983 a 1986 tes del siglo XVIII certifica su popularidad entre eje- actuó Robert Hill regularmente con el grupo de música cutantes de instrumentos de teclado, pero la capaci- barroca Musica Antiqua de

dad que tiene esta composición de fascinar al gran Colonia. Entre sus numerosas interpretaciones para di- ESPAÑOL público ya era reconocida a finales del siglo XVIII. scos destacan, entre otras, las sonatas para violín y cém-

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