Österreichischer musik markt 2014

www.ifpi.at Getty Images IFPI – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft IFPI Musikmarkt 2014 INHALT IFPI MUSIKMARKT 2014

05 Editorial

06 2014 – The Big Figures

08 österreichischer Musikmarkt 2014

15 Internationaler Musikmarkt 2014

18 Ja zur Festplattenabgabe

20 Bekämpfung von Musikpiraterie

22 Amadeus Austrian Music Awards 2015

24 Charts & Platinauszeichnungen 2014

26 IFPI-Mitglieder

27 Impressum

03 IFPI Musikmarkt 2014 Editorial

Wo ist der „Fair Deal“ für den Digitalmarkt?

In 2004 – also vor 10 Jahren – lag der Umsatz der weltweiten Musikwirt- schaft bei 20 Milliarden US$. Online-Musikshops gab es in sechs EU Staaten, darunter auch Österreich, und das digitale Musikangebot umfasste rund eine Million Titel. In 2014 sind mehr als 400 Musikshops online, über 200 davon in der EU. Das jederzeit, von jedem Ort und mit verschiedenen Devices verfüg- bare Angebot liegt aktuell bei 43 Millionen Musiktiteln – und das in allen 28 EU-Staaten. Musik ist eine wesentliche treibende Kraft für die Entwicklung des Digitalmarktes.

Hausaufgaben gemacht, könnte man sagen - aber der Jahresumsatz der Musikwirtschaft betrug in 2014 nur mehr 15 Milliarden US$, also fünf Milliar- den US$ weniger als vor 10 Jahren.

Im selben Zeitraum sind die Werbeumsätze und Unternehmenswerte von YouTube und ähnlichen Diensten explodiert. Nach eigenen Angaben hat YouTube monatlich mehr als eine Milliarde Unique User und gilt als eine der populärsten Plattformen für den Konsum von Musik. Auch in Österreich geben laut einer GfK-Studie zwei Drittel aller musikinteressierten Internet-User an, dass sie Musik über YouTube beziehen – deutlich mehr als über iTunes, Ama- zon, Spotify, Deezer & Co.

Wirtschaftlich führt das zu folgender Verzerrung: Die neuen Streaming- Plattformen, wie etwa Spotify, haben weltweit 40 Millionen zahlende Premium- Abonnenten und weitere hundert Millionen User ihrer werbefinanzierten „Freemium“-Angebote. Der Beitrag der Streaming-Dienste zum weltweiten Die Musiklabels sind Musikumsatz lag in 2014 bei rund 1,5 Milliarden Euro. YouTube – mit rund einer Milliarde User – zahlte für Musik gerade einmal 600 Millionen Euro, also deutlich weniger als die Hälfte der Streaming-Firmen trotz massiv höherer die Partner der Kreativen Userzahlen. bei Produktion, Marketing Mit anderen Worten: Es gibt eine immer größer werdende wirtschaftliche Wertverschiebung – den sog. „Value Gap“ – von der Kreativwirtschaft, die in Musik investiert, hin zu Internet-Plattformen, die mit der Distribution von und Vertrieb. Sie investieren Musik hohe Gewinne erzielen, für den Erwerb von Musiklizenzen aber keinen fairen Preis bezahlen. Nur logisch, dass es auch keine fairen Verhandlungen mehr in den Aufbau von gibt, weil YouTube & Co für sich rechtliche Schutzzonen in Anspruch neh- men, die nur für neutrale Technologie-Dienste, etwa das passive Anbieten von Speicherplatz, gedacht waren. Eine klare Verantwortung für die Abgeltung von Künstlerkarrieren als Urheberrechten wird abgelehnt, obwohl YouTube aktiv Musik distribuiert. So wächst der „Value Gap“ – die Kosten für Produktion und Marketing entstehen die Pharmaindustrie bei den Labels, die Nachfrage bei den Usern steigt massiv an, aber die Umsät- ze der Labels fallen.

in Forschung und Wo ist der „Fair Deal“ für den Digitalmarkt?

Hannes Eder, Franz Medwenitsch Entwicklung. Shutterstock

04 05 IFPI Musikmarkt 2014 20,6 The Big Figure 2014 Millionen Euro 2323 Millionen Euro LSG Downloads , Millionen Euro CDs 145 5 Millionen Euro Umsatz

Millionen Euro 30,2 Vinyl 8,9 Millionen Euro Millionen Euro Streaming Digitalmarkt Millionen Euro 40 Synch/Merch/ Millionen Euro Millionen Sonstige , physischer Markt Songs online 84 3 Shutterstock erhältlich 8

06 07 IFPI Musikmarkt 2014 ÖsterreIchischer Musikmarkt 2014 145,5 Millionen Euro Gesamtumsatz (minus drei Prozent) Vinyl-UMSÄTZE plus 60 Prozent Streaming-UMSÄTZE plus 33 Prozent

Musikmarkt Österreich Die Marktentwicklung auf einen Blick Umsatz gesamt in Mio. Euro 145,5 Millionen Euro Umsatz wurden am österreichi- schen Musikmarkt im Geschäftsjahr 2014 erwirtschaf- tet - darin enthalten sind die Verkäufe von physischen 153 150 145,5 Tonträgern, Downloads und Streaming-Abos, Lizen- zerträge aus der Verwertungsgesellschaft LSG sowie -6% -2% -3% Einnahmen aus Merchandising und Synchrights- Lizenzierungen. Auch wenn dies einem Rückgang des 2012 2013 2014 Gesamtmarktes von drei Prozent entspricht, zeichne- ten sich einzelne Marktsegmente durch ein deutliches Wachstum aus. Die Umsätze mit Streaming-Abos legten um 33% zu und die Vinyl-Verkäufe erreichten sogar ein Umsatzplus von 60 %. Die physischen Tonträger bleiben mit insgesamt Umsatz der einzelnen 84,3 Millionen Euro Umsatz und einem moderaten Musikformate Minus von vier Prozent (der geringste Rückgang seit 11 Jahren) weiterhin ein stabiles Standbein des Umsatz in Mio. Euro heimischen Musikmarktes. Die Online-Umsätze betragen insgesamt 30,2 Millionen Euro (2013: 31 8 Millionen Euro), wovon 8,9 Millionen Euro auf die 23 Streaming-Abos von Spotify, Deezer & Co entfallen, 20,6 Millionen Euro auf den nach zehn Jahren erst- mals rückläufigen Download-Markt und der Rest auf Klingeltöne. Die kollektiven Lizenzeinnahmen über 73,5 die Verwertungsgesellschaft LSG erreichten stabile 30,2 23 Millionen Euro und die Umsätze aus dem Verkauf von Merchandising-Produkten und der Lizenzierung von Musik für Filme, Werbung etc. (so genannte Syn- Beim Pro-Kopf-Umsatz mit physischen 4 chrechte) steuerten weitere rund acht Millionen Euro Tonträgern liegt der österreichische Musik- 6,8 zum Gesamtumsatz 2014 bei. Helene Fischer führt mit „Farbenspiel“ die Alben- markt unter den Top 5 weltweit. Am Digital- ■ CD ■ Digital und mit ihrer Erfolgssingle „Atemlos durch die Nacht“ ■ Vinyl ■ LSG auch die Single-Charts der Jahreswertung 2014 an. markt besteht noch Wachstumspotenzial. ■ DVD ■ Synch/Merch/ 24 österreichische Alben schafften es in die Top 100 Sonstige der Verkaufscharts. Shutterstock

08 09 IFPI Musikmarkt 2014

Hannes Eder, Präsident des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft: sätze mit Streaming-Abos kletterten 2014 um 33% auf 8,9 Millionen Euro. Premium-Abonnenten steht mit mehr als „Die Umsätze verlagern sich mehr und mehr von Download- zu Streaming-Plattfor- 40 Millionen Songs faktisch das gesamte weltweite Mu- men. Der digitale Musikmarkt boomt dank Streaming-Abo-Anbietern wie Spotify und sikrepertoire zur Verfügung - jederzeit, von jedem Ort, mit Deezer nach wie vor, hat aber einen wesentlichen Schönheitsfehler: Musikrechte dem Smartphone, Tablet, Laptop oder PC. Streaming ist bereits für knapp 30% aller Online-Umsätze verantwortlich. werden nicht von allen fair abgegolten! Die mit Abstand meistgenutzte Musikquelle Die Umsätze mit Downloads von Alben und Songs ist noch immer das Gratisangebot von YouTube. Davon profitiert primär dessen haben nach zehn Jahren kontinuierlichen Wachstums in Eigentümer Google, während von Künstlern und Labels Umsatz abgesaugt wird.“ 2014 um 12% nachgelassen. Dabei erweist sich der Down- load ganzer Alben mit einem Rückgang von fünf Prozent als relativ robust. Der Konsum von Einzeltitel hingegen verlagert sich offenbar mehr und mehr auf das stark wach- sende Streaming-Segment. Dennoch stellen Downloads mit 20,6 Millionen Euro die zweitwichtigste Umsatzsäule am Vinyl is back: plus 60 % Umsatz CD-Umsätze stabil österreichischen Musikmarkt dar. Rund 700.000 Euro steu- mit Vinyl-Schallplatten Mit physischen Tonträgern wurde 2014 insgesamt ein ern Handy-Klingeltöne bei. Insgesamt wurden am Online- Umsatz von 84,3 Millionen Euro erzielt. Das bedeutet zwar Musikmarkt 30,2 Millionen Euro erwirtschaftet (2013: 31 Der seit Jahren zu beobachtende Aufwärtstrend beim Ver- einen Rückgang von vier Prozent, im internationalen Ver- Millionen Euro). 6% kauf von Vinyl-Schallplatten hält auch 2014 ungebrochen gleich verfügt Österreich jedoch über einen sehr stabilen an. Der Umsatz mit dem Kultprodukt Vinyl ist um beeindru- Markt. Beim Pro-Kopf-Umsatz mit physischen Tonträgern Musikwirtschaft baut Online-Musik- ckende 60 % auf vier Millionen Euro gestiegen. Innerhalb wie CDs, Musik-DVDs und Vinyl-Schallplatten liegt der angebote kontinuierlich aus der letzten drei Jahre hat sich der Vinyl-Umsatz verdoppelt österreichische Musikmarkt weltweit auf Platz drei. Die CD 25% und die Schallplatte ist endgültig wieder zu einem trendi- ist mit 73,5 Millionen Euro Umsatz (fünf Prozent weniger Die Musikwirtschaft hat in den letzten Jahren enorm in den 60% gen Lifestyle-Produkt geworden. Vinyl-Schallplatten sind als 2013) nach wie vor das meist gekaufte Musikprodukt in Aufbau neuer Online-Musikangebote investiert und unter- offenbar das passende Produkt, um die wachsende Nach- Österreich. Mit Musik-DVDs – Konzertmitschnitte, Künst- stützt neue Technologien und Businessmodelle, die eine an- frage nach Haptik, besonderem Klang, Cover-Artwork und lerportraits etc. konnte im vergangenen Jahr ein Umsatz gemessene Vergütung für Künstler und Labels ermöglichen. 5,5% attraktiver Verpackung zu erfüllen. Neben den traditionell von 6,8 Millionen Euro erzielt werden. Allein in Österreich gibt es 40 legale Onlineshops - vom gut sortierten Vinyl-Fachhändlern setzen auch Elektronik- Download-Portal bis zum Streaming-Abo. Die enorme Viel- 3,5% Großhändler verstärkt auf die Schallplatte und bauen ihre Online-Musikmarkt: Streaming-Wachstum falt und die ständige Verfügbarkeit der angebotenen Musik Vinyl-Regale stetig weiter aus. Die Brancheninitiative hält an, Downloads lassen nach wird von Konsumentinnen und Konsumenten heute als PLAYVINYL (www.playvinyl.at) hat sich zum Ziel gesetzt, selbstverständlich vorausgesetzt. Musik ist einer der we- einzelne die Vinyl-Schallplatte von einem Nischenprodukt zu einem Streaming-Dienste wie Spotify, Deezer, Simfy oder Juke sentlichen Traffic-Erzeuger. Neun von zehn der meistgese- Musikformate langfristig stabilen und weiter wachsenden Marktsegment sind erneut das Wachstumssegment am Online-Musik- henen Videos auf YouTube sind Musikvideos und die belieb- In Prozent-Anteilen am zu entwickeln. markt und auf dem Sprung zum Massenmarkt. Die Um- testen Facebook-Profile stammen von Musikern oder Bands. Gesamtmarkt 2014 ■ CD ■ Digital ■ Vinyl ■ Synch/Merch/ ■ DVD Sonstige

88 84,3 VINYL- 77,5 einzelne Online-Musikmarkt Umsatz in Mio. Euro Musik- Schallplatten -4% 73,5 marktsegmente Streaming 12,7 Umsatz in Mio. Euro -5% Umsatz in Mio. Euro 12 ■ 2013 Umsatz in Mio. Euro 10,6 ■ 2014 4 -12% 8,9 8,9 +33% -5% 8,6 31 30,2 +60% 6,7 2,5 +60% 23,5 20,6 6,7 8,9 -19% +33% -20% 6,5 +33% 2 -2,5% 2,5 4 1,5 +25% 0,9 0,7 +330% +30% Physisch Online CD Vinyl Downloads Streaming +50% 2012 2013 2014 ■ 2013 ■ 2014 Album Einzeltitel Streaming Klingeltöne 2012 2013 2014 Getty Images

10 11 IFPI Musikmarkt 2014

Hannes Eder:

Online-Musikmarkt 31 LSG-EINNAHMEN LSG-EINNAHMEN 3,8% 30,2 6,3% „Ein seit langem von 35 Umsatz in Mio. Euro in Mio. Euro Umsatzanteile von 26,5 Teilsegmenten in Prozent YouTube angekündigter 30 24 7,5% 21,2 Premium-Service bei 25 gleichzeitigem Einschrän- 20 15,8 -2,5% +17% ■ Sendung ken des Gratis-Angebots 11,4 +10% 47,1% 15 10 ■ Öffentliche Wiedergabe 8,8 +14% 35,3% wäre ein großer Fort- 6,7 ■ Private Vervielfältigung 10 +34% +38% 22,5 23 23 ■ Internetlizenzen und schritt. Auch im Sinne des +14% 5 +24% +14% sonstige Einnahmen fairen Wettbewerbs unter ■ Musikvideos den legalen Streaming- 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2012 2013 2014 Diensten.“

entwicklung des Online-Musikmarkts seit 2004*

Umsatz in Mio. Euro 2004 2014 Musikrechte werden oft 23 Millionen Euro Lizenzeinnahmen über der so genannten „Festplattenabgabe“ massive Einnahmen-

nicht fair abgegolten Rückgänge zu verzeichnen. Die LSG konnte dies zwar Anzahl der legalen die Verwertungsgesellschaft LSG durch Steigerungen in anderen Segmenten abfedern und Online-Shops: 3 40 In erster Linie profitieren jedoch Konzerne wie Google & Co Die LSG ist die gemeinsame Verwertungsgesellschaft der das letztjährige Ergebnis gerade noch halten, dennoch hat Anzahl der 0,5 Mio. 40 Mio. vom Online-Musik Boom. Künstler und Rechteinhaber wer- Künstler und Musiklabels und nimmt in Österreich die das ungerechtfertigte Vorenthalten der Urheberrechtsabga- angebotenen Titel: den nicht entsprechend an den durch die gratis Verbreitung Rechte von rund 16.000 Interpreten und 2.000 Labels wahr. be auf Festplatten in PCs, Notebooks, Tablets und Smartpho- von Musik erwirtschafteten Werbe-Milliarden beteiligt. Der Für die Verteilung der Lizenzeinnahmen werden rund 20 nes für österreichische Kunstschaffende und Produzenten Umsatz: 1,6 Mio. 30,2 Mio. Musikstreaming-Markt ist dadurch gekennzeichnet, dass Millionen Sendeminuten von heimischen Radio- und TV- beträchtliche Einnahmenverluste zur Folge. Vor zehn Jahren * Markteintritt der ersten Online-Shops in Österreich der weltweit größte Dienst mit dem stärksten finanziel- Programmen pro Jahr ausgewertet. steuerten die Einnahmen aus der Privatkopie-Vergütung len Hintergrund die geringsten Anteile ihrer Einnahmen Über die LSG wurden im Jahr 2014 Einnahmen von 23 rund ein Viertel zu den LSG-Einnahmen bei, 2014 waren es an die Rechteinhaber ausschüttet. Mit spürbaren Folgen: Millionen Euro erzielt. Die wichtigsten Einnahmequellen nur noch 7,5% - obwohl heute mehr kopiert wird denn je. Obwohl der Musikkonsum übers Internet von Jahr zu Jahr der LSG sind Vergütungsansprüche für die Sendung von steigt, entgehen der Musikwirtschaft Umsätze. Denn viele Musikaufnahmen in Radio und TV (47,1%), die öffentliche Bestseller Helene Fischer; 24 heimische Konsumenten sehen keinen Grund, für Musikstreaming zu Wiedergabe in Discotheken, Restaurants, Gewerbebetrie- bezahlen, wenn sie Musik bei YouTube gratis finden. ben etc. (35,3%), für die private Vervielfältigung (7,5%) für Alben in den Top 100 der Verkaufscharts Es führt kein Weg daran vorbei, dass YouTube und die Sendung von Musikvideos (3,8%) sowie für Internet- Helene Fischer ist die unangefochtene Topsellerin des vergleichbare Dienste die Musikrechte fair abgelten. Ohne lizenzen und sonstige Einnahmen (6,3%). Die LSG steuert Jahres 2014 sowohl bei Alben als auch bei Singles! Sie entsprechende Gegenleistung für die aufwendig produzier- damit bereits mehr als 15 % zu den Gesamteinnahmen der führt mit „Farbenspiel“ die Alben- und mit ihrer Erfolgs- ten Inhalte werden sich tragfähige Online-Angebote nicht Musikwirtschaft bei. single „Atemlos durch die Nacht“ auch die Single-Charts aufbauen und weiter entwickeln lassen, denn „for free“ ist Bei der Vergütung für die Privatkopie auf digitale Speicher- der Jahreswertung 2014 an. Als Zugabe gibt es auch noch kein nachhaltiges Geschäftsmodell. medien sind aufgrund der nach wie vor ungelösten Frage Platz 3 für ihr Best-Of Album.

Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft:

„Der heimische Musikmarkt 2014 stand im Zeichen einiger Verschiebungen. Nicht nur vom physischen zum Online-Markt, sondern auch vom Download zum Streaming- Abo. Wenn sich Technologie- und Kommunikationsfirmen besser mit den Labels vernetzen und einen fairen Deal machen, dann ist noch viel Wachstum drin.“ Getty Images

12 13 IFPI Musikmarkt 2014

Anteil Genres ALBEN Anteil Genres SIngles 5 Platzierungen in Album Platzierungen in Single Top 100 Verkaufscharts 2014 Top 100 Verkaufscharts 2014 Internationaler 17 4 2 4 74 2 7 ■ Pop/Rock Musikmarkt 2014 ■ Schlager/ Volksmusik 15 Milliarden US$ Umsatz am weltweiten Musikmarkt ■ Electronic/Dance 53 ■ HipHop/Urban 6,9 Milliarden US$ weltweiter Umsatz am Online- Musikmarkt 32 Taylor Swift, One Direction und Ed Sheeran erfolgreichste Künstler

Sehr erfolgreich performten auch die „Sing meinen Der globale Musikmarkt erreichte 2014 ein Umsatzvolumen und gleichzeitig entsprechende Einnahmen für Künstler ■ Pop/Rock ■ HipHop/Urban Song“ Tauschkonzert- und Weihnachtskonzert-Alben mit von rund 15 Milliarden US$, das entspricht einem Minus und Labels erzielen zu können. Die Streaming-Modelle ■ Schlager/ ■ Klassik Xavier Naidoo (Platz 2 bzw. Platz 6). Platz vier belegen AC/ von 0,4% gegenüber 2013. Die Umsätze am Online-Musik- von Spotify, Deezer & Co fußen derzeit auf zwei Säulen: Volksmusik ■ Kinder DC mit „Rock or Bust“, Andreas Gabaliers Erfolgsalbum markt (Downloads und Streaming zusammen gerechnet) Bezahlte Abos mit uneingeschränktem Zugang zum ■ Electronic/ „Home Sweet Home“ schafft es wie schon 2013 neuerlich sind um 6,9 Prozent auf 6,85 Milliarden US$ neuerlich ge- nahezu gesamten weltweit verfügbaren Musikrepertoire, Dance unter die Top 5. stiegen. Insgesamt steuert der Online-Musikmarkt bereits nutzbar auf allen möglichen Devices wie Handy,Tablet, Erfreulich aus österreichischer Sicht sind 24 Top 100 46 % zu den Gesamtumsätzen bei. Das Wachstum von 39% Laptop oder PC und werbefinanzierte Gratis-Streams mit platzierte heimische Alben unterschiedlicher Genres und mit Streaming-Umsätzen konnte die Rückgänge bei phy- limitierten Nutzungsmöglichkeiten. Spotify oder Deezer Interpreten - von Andreas Gabalier, Udo Jürgens, Die Seer sischen Tonträgern (minus 8,1 %) und bei den Downloads sehen die werbefinanzierten Gratis-Angebote als Basis für Top 15 österreichische und dem Nockalm Quintett über Julian Le Play, Left Boy (minus 8 %) nicht kompensieren. den Einstieg in ein bezahltes Premium-Abo. Spotify hat Album- Künstler 2014 und Nazar bis zum traditionellen Neujahrskonzert. eigenen Angaben zufolge 15 Millionen zahlende Abonnen- Streaming-Umsätze steigen um 39% ten bei 60 Millionen aktiven Nutzern. Manche Vertreter der 1. Udo Jürgens Die beliebtesten Genres: Große Unterschie- Das Wachstum am Online-Musikmarkt ist auf den anhal- Musikbranche wie etwa Universal Music Chairman Lucian tend positiven Trend bei Streaming-Abos zurückzufüh- Grainge hingegen sind der Meinung, dass die Einnahmen 2. Andreas Gabalier de beim Kauf von Einzelsongs und Alben 3. Daniel Barenboim/WPH ren. Sowohl beim Umsatz als auch bei den Nutzerzahlen 4. Die Seer Die beliebtesten Musikgenres unter Österreichs Musikkäu- konnten deutliche Zuwächse erzielt werden. Die Einnah- 5. Nockalm Quintett ferInnen sind Pop/Rock, Schlager/Volksmusik und Electro- men sind 2014 um 39% auf 1,57 Milliarden US$ (basierend 6. Nik P. nic/Dance. Eine Analyse der Top 100 Verkaufscharts zeigt auf Premium-Abos ohne Werbeeinnahmen) gestiegen, die 7. Julian Le Play jedoch große Unterschiede beim Kauf von Einzelsongs und Anzahl der Abonnenten von Musikstreaming-Services ist 8. Semino Rossi Alben. auf 41 Millionen angewachsen, 2013 waren es noch 28 9. Hannah Bei den Single-Charts ist eine deutliche Dominanz von Millionen Nutzer. Internationaler 10. Hansi Hinterseer Pop/Rock mit 74 Platzierungen, gefolgt von Electronic/ Der Löwenanteil von 52% wird am Online-Musikmarkt online-musikmarkt 11. Ursprung Buam Dance mit 17 Platzierungen unter den Top 100 verkauften nach wie vor von Downloads erwirtschaftet. Insgesamt hat in Mrd. US$ (Umsatz adaptiert 12. Left Boy Songs festzustellen. Zwar rangiert auch unter den Album der Download-Markt jedoch um rund acht Prozent nachge- auf Basis US$-Kurs 2014) 13. Die Jungen Zillertaler Top 100 Pop/Rock mit 53 Platzierungen an erster Stelle, lassen. Die Gründe liegen einerseits am starken Wachstum 6,9 14. Nazar doch nimmt hier Schlager und Volksmusik einen beträcht- von Android Smartphones und Handys, die eher Strea- 6 6,4 15. Kurt Ostbahn lichen Anteil von 32 Platzierungen für sich in Anspruch. ming- und weniger Download-orientiert sind. So ist etwa An dritter Stelle folgt HipHop/Urban mit sieben Alben. Je der größte Downloadstore – iTunes – nicht auf Android jünger die MusikkäuferInnen sind, desto dominanter sind Plattformen erhältlich. Andererseits wechseln Musikfans +6% +7% Pop/Rock und Electronic/Dance bei den fast ausschließlich vor allem bei einzelnen Songs verstärkt zu den stark wach- aus Downloads und Streams gespeisten Single-Charts, senden Streaming-Angeboten. während sich bei den Album-Käufen die tendenziell älteren Schlager- und Volksmusikfans deutlich bemerkbar machen. Streaming: free vs. premium 2012 2013 2014 Die größte Herausforderung am digitalen Musikmarkt

Shutterstock, Getty Images ist es, die Konsumentenwünsche bestmöglich bedienen

14 15 IFPI Musikmarkt 2014 Musikstreaming international Umsatz in Mrd. US$ (Premium-Streams) 1,57 aus werbefinanzierten Angeboten zu gering seien, um ein Stellung ein. Streaming holt auf und kommt auf 31%, davon gestreamt (92% Streaming zu 5% Download Anteil am nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen. Die nächste Ent- entfallen 23% auf Premiumabos und neun Prozent auf gesamten Online-Markt), ähnlich im technologie-affinen 1,13 wicklungsstufe am Musikmarkt sei es, Angebote zu entwi- Werbeeinnahmen. Südkorea. In vielen anderen Ländern sieht dieses Verhält- 0,74 ckeln, für die Konsumenten bereit sind zu bezahlen. nis noch umgekehrt aus. Frankreich steht bei 35 % Premi- +39% Eine noch viel größere Diskrepanz zwischen nahezu Trends in einzelnen Ländern um-Streams und 48 % Downloads, in UK, Deutschland oder +51% grenzenlosem Musikkonsum und den daraus zu erzielenden Der weltweit größte Musikmarkt – USA – erreicht mit auch Österreich sind Downloads noch deutlich populärer, Einnahmen für Künstler und Labels entsteht beim Vergleich einem Umsatz von 4,86 Milliarden Dollar ein Plus von zwei jedoch holt Streaming stark auf. zwischen Streaming-Diensten wie Spotify auf der einen Prozent. 64 % der Einnahmen am US-Markt entfallen be- 2012 2013 2014 und Online-Plattformen wie YouTube auf der anderen Seite: reits auf den Digitalmarkt, davon 37 % auf Downloads und Taylor Swift, One Direction, Ed Sheeran, Streaming-Dienste haben rund 41 Millionen Abonennten 27 % auf Streaming. Japan verzeichnet erstmals seit fünf Coldplay und AC/DC erfolgreichste plus etwa 100 Millionen Nutzer von werbefinanzierten “free- Jahren eine Steigerung am Digitalmarkt, insgesamt ist der mium” Angeboten. Dieser Sektor generiert Einnahmen in weltweit zweitgrößte Musikmarkt jedoch um fünf Prozent Künstler weltweit Physisch vs. digital der Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar. Im Gegensatz dazu rückläufig. Der deutsche Musikmarkt erzielte ein Plus von Eine Auswertung der Musikverkäufe sämtlicher digitalen international hat alleine die populärste Musikplattform YouTube mehr 1,8 %. Ähnlich wie Österreich verfügt der deutsche Musik- und physischen Formate - wie CDs, LPs, Musik-DVDs, Anteil in % am gesamten als eine Milliarde Nutzer monatlich. Die Einnahmen aus markt über einen überdurchschnittlich robusten physi- Downloads von Alben und Tracks bis hin zu Streams erge- Musikmarkt Diensten wie YouTube erreichen jedoch nur 641 Millionen schen Markt mit steigenden Streaming-Umsätzen. ben folgendes Ranking für 2014: US-Dollar, also weniger als die Hälfte im Vergleich zu be- zahlten Streaming-Abos. Viele Experten sehen die Überwin- Streaming vs. Downloads 1. Taylor Swift 6. Michael Jackson 58 2. One Direction 7. Pink Floyd 51 dung dieser Diskrepanz – auch “Value Gap” genannt – als Hinsichtlich des bevorzugten digitalen Musikkonsums gibt 46 46 wesentliche Voraussetzung für eine langfristige Erholung es große Unterschiede in den einzelnen Ländern, wobei 3. Ed Sheeran 8. Sam Smith 39 4. Coldplay 9. Katy Perry 34 des Musikmarktes. Streaming fast überall auf dem Vormarsch ist. In Schweden – dem Heimatland von Spotify – wird praktisch nur noch 5. AC/DC 10. Beyoncé Physischer und digitaler Markt gleich groß Der Verkauf von physischen Produkten wie CDs, Musik-DVDs und Vinyl-Schallplatten bleibt mit 46% Anteil am gesamten Musikmarkt auch global betrachtet ein wesentliches Stand- 2012 2013 2014 bein der Musikwirtschaft. Allerdings ist der Anteil mit physi- Musiklabels investieren jährlich 3,4 Mrd. Euro in schen Formaten erstmals unter 50% gesunken und digitale ■ Physisch ■ Digital Formate erreichen ebenfalls einen Anteil von 46%. Physische neue Musikproduktionen und Künstlerkarrieren und digitale Formate erreichen somit einen gleich hohen Umsatzanteil. Immer wichtiger werden auch die Lizenz- Einnahmen aus der Sendung in Radio und TV sowie der 3,4 Milliarden Euro investiert die Musikindustrie weltweit 70% der Künstlerinnen und Künstler Anteil einzelne Aufführung von Musik in Discos, Bars, Restaurants etc. 0,95 jährlich in die Entdeckung, den Aufbau und die Vermark- streben einen Vertrag mit einem Label an Milliarden US$ wurden auf diesem Gebiet weltweit erzielt. tung von Künstlerinnen und Künstlern. In großen Ländern Formate Online-Musik Innerhalb des Online-Musikmarktes nimmt der Down- wird im Schnitt eine Million Euro investiert, um einen Kün- Der Report beleuchtet auch die vielschichtige Zusammen- in %, Basis: Umsatz internatio- naler Musikmarkt load von Alben und Songs mit 52% noch eine dominante stler am Markt zu etablieren. Diese Zahlen wurden im Rah- arbeit zwischen Künstlern und Labels. So streben etwa men des IFPI „Investing in Music“- Reports 2014 erhoben. mehr als 70% der Künstler einen Vertrag mit einem Label an. Die größten Vorteile einer solchen Partnerschaft sehen 12 2 Mrd. Euro werden allein in den Aufbau Künstler in der Unterstützung bei Marketing und Promoti- 3 on, bei Konzert-Tourneen, bei Kontakten zu Radio- und TV- 92 neuer Talente investiert 9 Streaming vs. Downloads International Stationen sowie in der finanziellen Unterstützung in Form Anteil in % am gesamten 2 Milliarden Euro wurden 2013 für so genanntes „A&R von Vorauszahlungen für Musikproduktionen. Rund 7.500 Online-Musikmarkt 74 69 70 (Artist & Repertoire)“, also in den Aufbau von neuen Ta- Künstler und Bands sind bei Major-Labels und weitere 52 lenten investiert. Das entspricht rund 15,6 % der gesamten Zehntausende bei Independent-Labels unter Vertrag. 48 26 Musikindustrie-Einnahmen. Keine andere Branche investiert 35 einen so hohen Anteil ihres Umsatzes in Forschung & Ent- wicklung. So kommt beispielsweise der forschungsintensive 24 24 22 Pharma- und Biotechnologie Sektor auf 14,4% oder die Soft- Ausgaben für forschung ware- und Computer Industrie auf 9,9%. (laut „EU Industrial R&D Investment Scoreboard“). Das Finden und Aufbau- und Entwicklung ■ Downloads ■ Streaming 5 en von Nachwuchstalenten ist Kernaufgabe und größte nach Branchen, werbefinanziert in % des Umatzes ■ Streaming- Herausforderung der Musikbranche. So wurde mehr als ein 15,6 Premiumabos ■ Mobile Schweden USA UK Deutschland Österreich 14,4 Fünftel der Künstlerinnen und Künstler mit Label-Vertrag in ■ Sonstige ■ Streaming ■ Downloads Shutterstock, Getty Images den letzten zwölf Monaten neu unter Vertrag genommen. 9,9 7,9

Musik Pharma/ Software/ Hardware 16 Biotech Computer 17 Quelle: Investing in Music Report 2014 IFPI Musikmarkt 2014 Ein klares JA zur Fest plattenabgabe Rückenwind für die Festplattenabgabe. In seinem jüngsten Franz Medwenitsch im Interview Urteil vom 5. März 2015 hat der Europäische Gerichtshof einmal mehr die Privatkopievergütung auf digitale Speichermedien bestätigt und gleichzeitig eine Grundsatzentscheidung für die Zulässigkeit der Festplattenabgabe getroffen. „Positiv für die Kunstschaffenden und Ein wegweisendes Urteil für Europa“

Wir leben in einer copy&paste-Gesellschaft und speichern können. Das bedeutet: Solange Kopien von Filmen, Musik Wie interpretieren Sie das EuGH Urteil? Original-CDs oder DVDs sowie aus Radio und Fernsehen. Musik, Filme, Texte und Fotos auf verschiedenste Gerätety- und anderen geschützten Werken auf solchen Geräten Das Urteil lässt keinen Zweifel offen: das Modell der Fest- Von heruntergeladener Musik mit so genannten MP3-Con- pen - vom Smartphone bis zum PC, Laptop oder Tablet. Das möglich sind, steht den UrheberInnen dafür ein gerechter plattenabgabe ist EU-rechtlich abgesichert, die rechtlichen vertern z.B. auf YouTube ganz zu schweigen. Urheberrecht erlaubt das und gibt den Kunstschaffenden Ausgleich – eben die Festplattenabgabe – zu. Die österrei- Voraussetzungen sind endgültig geklärt. Es spricht daher im Gegenzug einen fairen Ausgleich in Form der Urheber- chischen Verwertungsgesellschaften drängen aufgrund der nichts mehr gegen die Festplattenabgabe! Auch Alternativen wie eine Haushaltsabgabe wer- rechtsabgabe, ein Pauschalbetrag, der einmalig beim Kauf klaren Entscheidung des EuGH auf die rasche Umsetzung den von den Gegnern ins Spiel gebracht. eines Speichermediums bezahlt wird. dieser Pauschalvergütung in Österreich. Geräteindustrie und Handel sehen das anders. Eine Haushaltsabgabe ist nichts anderes als eine Massen- Obwohl heute mehr kopiert wird denn je, sind die Gezielte Fehlinterpretationen des Elektrohandels und der steuer für alle. Mit anderen Worten: Der milliardenschwere Einnahmen der Kunstschaffenden aus der Privatkopiever- Privatkopie erlaubt, Vergütung auch bei Geräteindustrie sind wir schon gewohnt. Der EuGH hat die Elektrohandel will eine gesetzliche Vergütungspflicht, die gütung in den letzten Jahren dramatisch gesunken: von Privatkopievergütung auf digitale Speichermedien bestätigt ihn trifft, auf alle ÖsterreicherInnen abwälzen! Unabhängig 17 Millionen Euro in 2005 auf nur noch fünf Millionen Euro gekauften Downloads und gleichzeitig eine Grundsatzentscheidung für die Zuläs- davon, ob ein Haushalt überhaupt einen PC oder ein Note- im Vorjahr. Die Anpassung der Urheberrechtsabgabe auf Geräteindustrie und Elektrohandel haben mit der Behaup- sigkeit der Festplattenabgabe getroffen. Darüber hinaus hat book besitzt. digitale Speichermedien – Stichwort „Festplattenabgabe“ tung, wonach Kunden bei gekauften Downloads (etwa auf er klar gestellt, dass auch multifunktionale Speichermedien Rund 160 nicht gerade finanzschwache Firmen wollen – ist längst überfällig. iTunes) doppelt bezahlen müssen, Stimmung gegen die und Smartphones inkludiert werden können. Es handelt sich auf Kosten von 3,5 Millionen Haushalten entlasten. Festplattenabgabe gemacht. Auch hier stellt das EuGH- sich um ein für die Kunstschaffenden positives und für Dieses Modell einer Massensteuer ist unfair, unsozial, Urteil unmissverständlich klar: Die gesetzliche Möglichkeit Europa wegweisendes Urteil. Auch wenn das dem Handel rechtlich fragwürdig, administrativ teuer und deshalb zum EuGH sagt JA zur Festplattenabgabe… von Privatkopien auf verschiedenen Geräten wird nicht und den Geräteherstellern nicht gefällt. Scheitern verurteilt. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Streit mit dem Kauf des urheberrechtlich geschützten Werkes er- zwischen der dänischen Verwertungsgesellschaft Copydan worben, sondern eben durch den Gesetzgeber eingeräumt. Und für Konsumenten werden Festplatten damit Was bedeutet die Festplattenabgabe für die Kunst- und dem Handyproduzenten Nokia bestätigt einmal mehr Gegen Bezahlung der Festplattenabgabe kann der User teurer? schaffenden? die Rechtmäßigkeit einer pauschalen Abgabe auf Speicher- so oft und so viel er will kopieren – rechtssicher und unter Das Argument der steigenden Gerätepreise stimmt nicht, Heimische Kunstschaffende fürchten um ihre Existenz- medien als Vergütung für die Privatkopie. Konkret wurde absoluter Wahrung seiner Privatsphäre. denn Teile des Handels heben die Festplattenabgabe grundlage. Sie haben seit Jahren mit rückgängigen Ein- die Frage behandelt, ob auch auf multifunktional genutzte bereits ein, ohne dass es zur Verteuerung der Produkte ge- nahmen aus der Privatkopievergütung zu kämpfen, obwohl Speichermedien wie Festplatten oder Handyspeicher eine kommen ist. In Deutschland gibt es die Festplattenabgabe mehr privat kopiert wird denn je. Mit der Ausweitung der Festplattenabgabe eingehoben werden kann. Österreichisches System bestätigt bereits seit Jahren und das Preisniveau ist vergleichbar mit bestehenden Abgabe auf multifunktionale Speichermedien Weiters hat der EuGH bestimmt, dass die Mitgliedstaaten jenem in Österreich, von einem Niedergang des Elektrohan- könnte rasch und unkompliziert Abhilfe geschaffen werden … auch auf multifunktionale selbst festzulegen haben, ab welcher Nutzungsintensität dels ist nichts bekannt. und die Künstler würden jenen Ausgleich bekommen, der für Privatkopien eine Vergütung zu bezahlen ist. Dies kann Für Konsumenten schafft die Abgabe übrigens absolute ihnen zusteht. Und wir sprechen nicht von einigen we- Speichermedien von Medium zu Medium variieren. Die Multifunktionalität Rechtssicherheit und sie können Musik, Filme etc. jeder- nigen, sondern von 50.000 Musikern, Komponisten, Film- Der EuGH lässt zunächst keinen Zweifel am Prinzip offen, von Speichermedien und ein etwaiger Kopierschutz sind zeit und überall abspeichern und konsumieren. schaffenden, darstellenden und bildenden Künstlern und dass Kunstschaffenden ein finanzieller Ausgleich für die bei den Tarifen zu berücksichtigen. Der EuGH hat somit Autoren in Österreich. gesetzlich erlaubte Privatkopie zusteht und erklärt zum das österreichische Modell der Privatkopievergütung klar Aber wird heute nicht aufgrund von Download und wiederholten Mal, dass die Privatkopievergütung auf be- bestätigt. Für alle Medien, die technisch dazu geeignet Streaming ohnehin weniger privat kopiert? Wie soll es nun weitergehen? spielbare Datenträger ein geeignetes Mittel dafür ist. Über- sind, private Kopien von geschützten Werken zu speichern, Im Gegenteil, aufgrund der verfügbaren Speicherkapazitä- Die Festplattenabgabe sofort umsetzen. Sie ist ein not- dies weist er explizit darauf hin, dass auch multifunktional fällt auch eine Privatkopievergütung an. Die Medien ändern ten steigen Privatkopien sogar stark an. wendiger und längst überfälliger Schritt für die heimischen genutzte Datenträger – konkret Speichermedien in Smart- sich mit der technologischen Entwicklung, das Prinzip der Der weitaus überwiegende Teil der Kopien stammt von Kunstschaffenden und für die Kulturnation Österreich! phones – in die Vergütungssysteme mit einbezogen werden Vergütung für Privatkopien gilt weiter. Shutterstock

18 19 IFPI Musikmarkt 2014 Bekämpfung von Musikpirat erie: Mission Possible

Warum Website-Blocking ein legitimes und taugliches Mittel Wie funktioniert Website-Blocking? Gibt es in Österreich aktuell zur Durchsetzung von Urheberrechten im Internet ist. Fälle von Website-Blocking? Nach heutigem Kenntnisstand haben sich vor allem zwei Methoden etabliert, nämlich die Sperre der Domain-Namen Das Handelsgericht Wien hat mit Einstweiliger Verfügung vom (sog. DNS-Sperre) und der jeweiligen IP-Adresse oder eine 1.10.2014 die Sperre der Websites kinox.to und movie4k.to ange- Klare Trennlinie zwischen lizenzierten Effektive Möglichkeiten zur Durchsetzung Kombination aus beiden Maßnahmen. ordnet. Die Musikbranche hat das Blocking von thepiratebay.se, Angeboten und illegalen Plattformen von Urheberrechten im Internet sind isohunt.to, 1337x.to und h33t.to beantragt, ein Gerichtsverfahren ist nach der Weigerung der Provider anhängig. überfällig Müssen Internet-Provider auf Die Musikwirtschaft unternimmt enorme Anstrengungen Website-Blocking vorbereitet sein? und investiert hohe Summen in den Aufbau eines lizen- Die heutige Situation bei der Verfolgung von Urheber- Werden damit nicht auch legale Inhalte gesperrt? zierten und legalen Online-Musikmarktes. Der Anteil der rechtsverletzungen im Internet ist jedoch mehr als unbe- Online-Umsätze beträgt fast 30% des Gesamtmarktes, auf friedigend, denn: Das E-Commerce-Gesetz schränkt die Verantwortlichkeit von Access-Providern (Provider, die den Zugang zum Internet vermit- rund 40 digitalen Plattformen stehen in Österreich heute Die Anbieter illegaler Plattformen (Host-Provider) sitzen in Die in Österreich zur Sperrung beantragten Websites sind alle- teln) ein, lässt jedoch in § 19 Abs 1 ECG behördliche oder gericht- samt strukturell rechtsverletzend. Das heißt, dass das Geschäfts- mehr als 40 Millionen Titel für musikinteressierte Konsu- aller Regel im Ausland und nutzen sämtliche technischen liche Unterlassungsanordnungen ausdrücklich zu. Das heißt, modell dieser Seiten auf der massiven Verletzung von Urheber- mentinnen und Konsumenten zur Verfügung. Gleichzeitig Möglichkeiten im Internet effektiv aus, um ihre wahre Iden- dass Provider jedenfalls auf Zugangssperren aufgrund gerichtli- rechten beruht. Der Europäische Gerichtshof hat in seinem „kino. ist es aber auch unerlässlich, eine klare Trennlinie zwischen tität zu verschleiern. So werden etwa die Domain-Namen cher oder behördlicher Anordnung vorbereitet sein müssen. to“-Urteil darüber hinaus ausdrücklich festgehalten, dass auch lizenzierten Angeboten und illegalen Plattformen zu ziehen illegaler Websites in Tonga (Endung: „.to“) oder anderen ein geringer Anteil legaler Inhalte nicht dazu führt, dass die Sper- und gegen jene Webangebote entschlossen vorzugehen, auf Ländern registriert, die dies ohne Identitätsnachweis re einer strukturell rechtsverletzenden Website unzulässig wäre. denen Urheberrechte im großen Stil ganz bewusst ignoriert zulassen; die Server stehen dann zumeist in Staaten mit Gibt es Gerichtsentscheidungen Bei den vereinzelten legalen Inhalten handelt es sich im Übrigen und mit denen unter Verschleierung der eigenen Identität einem unterentwickelten Urheberrecht oder einer geringen zu Website-Blocking? oftmals um nicht mehr geschützte Werke oder sog. Freeware, also und dem Schutz der Anonymität aus rechtswidrigem Han- Bereitschaft der Behörden, sich des Themas Urheberrecht zur freien Nutzung zur Verfügung stehende Software. Diese In- deln Profite erzielt werden. anzunehmen; auch die Verschleierung mit Hilfe von Proxy- Der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 27.03.2014 und der halte sind in aller Regel auf einer Vielzahl von Websites abrufbar, sodass sie den Usern jedenfalls weiterhin zur Verfügung stehen. Piraterie schädigt die Kreativbranchen massiv und Servern ist üblich. Der Slogan „Löschen statt Sperren“ klingt Oberste Gerichtshof mit Beschluss vom 24.06.2014 haben die unmittelbar, indem sie die Verwertung ihrer Produkte be- vielleicht gut, ist aber in der Praxis ohne Relevanz, weil der Sperre des Zugriffs auf Websites mit rechtsverletzenden Inhalten als legitimes Mittel des Rechtsschutzes anerkannt. Internet- einträchtigt und damit die Möglichkeit der Refinanzierung Server, auf dem zu löschen wäre, nicht auffindbar ist. So Provider sind demnach verpflichtet, den Zugang zu strukturell Stellen solche Websites nicht bloSS von Investitionen in Musik, Filme, Literatur und anderen genannte notice and takedown-Funktionen bieten illegale rechtsverletzenden Websites zu blockieren. Das ist das rechts- Links zur Verfügung, wie eine Suchmaschine? geschützten Content reduziert oder ganz vernichtet. Legale Plattformen entweder gar nicht an oder sie laufen ins Leere. kräftige Ergebnis des über vier Jahre durch alle Instanzen Online-Dienste werden nur dort Fuß fassen können, wo sie Damit bleibt dem Rechteinhaber – national und internati- geführten „kino.to“-Musterverfahrens der heimischen Filmwirt- Die meisten dieser Websites sind sog. Indexseiten, die auf Inhalte nicht schutzlos gegen illegale Gratisangebote im Wettbe- onal – oft nur mehr die Möglichkeit des Unterlassungsan- schaft gegen den Provider UPC. verlinken, die ohne jede Zustimmung der Rechteinhaber bereit- werb bestehen müssen. Das Schutzniveau und die Durch- spruchs gegen den Provider, also Website-Blocking. gestellt werden. Das ist jedenfalls eine Verletzung des Urheber- setzbarkeit geistigen Eigentums zählen zu den Hauptfak- rechts. Davon abgesehen verletzen Piratenseiten systematisch toren für zukünftiges Wachstum und Beschäftigung in der Gibt es Website-Blocking auch in anderen Ländern? Die häufigsten Fragen zu Website-Blocking Jugendschutz-, Medien-, Steuer- und E-Commerce-Gesetze, digitalen Ökonomie. finanzieren sich regelmäßig über Werbung für Pornoseiten, Website-Blocking gibt es bereits in einer Reihe europäischer Die aktuelle Studie „The economic contribution of the Vorweg eine begriffliche Präzisierung: Website-Blocking Abzockangebote und Glücksspiele und sind nicht selten Quellen Staaten, Österreich beschreitet damit also kein Neuland. So creative industries to the EU GDP and employment“ von bedeutet, dass der Zugriff auf ganz bestimmte strukturell von Computerviren, Hacker-Fallen und Schadsoftware. Die wurde etwa die international bekannte Piraterie-Seite thepirate- Impressumspflicht und die gesetzlichen Bestimmungen für den TERA Consultants, veröffentlicht im September 2014, weist rechtsverletzende Websites vom Internet-Provider unter- bay.se in Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Jugendschutz werden schlicht ignoriert. für die gesamte europäische Kreativwirtschaft eine jähr- bunden wird, ohne Verletzungen der Privatsphäre der User. Spanien, Portugal, Italien, Irland, Finnland, Island und Dänemark liche Wertschöpfung von € 860 Mrd. und rund 14 Millio- Der Internet-Zugang bleibt selbstverständlich erhalten, so- durch zahlreiche Internet-Provider gesperrt. nen Beschäftigte aus. All diese Jobs und der signifikante dass jede andere Nutzung des Internets weiterhin möglich Ist Website-Blocking effektiv? Beitrag der Kreativbranchen zur gesamtwirtschaftlichen ist und nicht beeinträchtigt wird. Der Begriff der Websper- Wertschöpfung beruhen auf dem Schutz des geistigen re oder Netzsperre ist deshalb falsch und irreführend. Ist Website-Blocking nicht Zensur? Vergleichsbeispiele aus dem Ausland zeigen, dass etwa nach der Eigentums bzw. sind durch die Missachtung des geistigen Blockade von The Pirate Bay in Großbritannien die Anzahl der Zensur ist die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung Eigentums, also durch Piraterie, konkret gefährdet. Zugriffe auf diese Piraterieseite um 75% abgenommen hat. Es und jeder, der in einer demokratischen Gesellschaft lebt, lehnt Die TERA-Studie bringt diesen Zusammenhang auf Welche rechtliche Grundlage hat Website-Blocking? kommt im Übrigen nicht darauf an, ob eine technische Maßnah- Zensur entschieden ab. Aber was hat es mit freier Meinungsäu- den Punkt: Die Ergebnisse unterstreichen die offensichtlich me im Internet durch andere technische Maßnahmen theoretisch ßerung zu tun, wenn zig-tausende Filme und Musikaufnahmen negative Auswirkung der Piraterie auf die Wertschöpfung Rechtliche Grundlage für Website-Blocking ist der Unterlas- umgehbar ist; ausschlaggebend ist, ob sich der durchschnittli- unter Missachtung des Urheberrechts der Kreativen und Kunst- und die Beschäftigung in der Kreativwirtschaft, einer sungsanspruch gegen den Internet-Provider gemäß § 81 Abs che User abhalten lässt, und dies ist der Fall, wie die Beispiele schaffenden illegal über das Internet angeboten und aus dem 1a UrhG, eine Regelung, die auf Art 8 Abs 3 der EU-Richtlinie aus anderen Ländern zeigen. Letztlich ist nicht erkennbar, worin Branche, die in der digitalen Ära über Wachstumspotenzial Traffic dann Werbeerlöse generiert werden? Nichts, im Gegenteil: Urheberrecht in der Informationsgesellschaft beruht. das Schutzbedürfnis illegaler Internet-Plattformen liegen soll. verfügt. Piraterie schränkt die Freiheit des Urhebers ein, über die Ver- wendung seiner Werke selbst zu entscheiden. Und wenn er sich gegen Piraterie zur Wehr setzt, dann soll ihn der Zensurvorwurf 20 21 treffen? Eine glatte Verkehrung der Tatsachen! IFPI Musikmarkt 2014 Amadeus Austrian Music Awards 2015 Die Amadeus Austrian Music Awards feierten heuer ihr 15-jäh- riges Jubiläum. Der bedeutendste österreichische Musikpreis wurde am 29. März 2015 im Wiener Volkstheater verliehen. Nominierte, Gewinner und Show-Acts sorgten für ein kräfti- ges Lebenszeichen der vitalen österreichischen Musikszene.

Top-Event der österreichi- Band, Künstler und Künstlerin des eingeflossen. Bei den Genre-Awards Jahres wurden die erfolgreichsten ist der jeweilige Genre-Bestseller fix Amadeus Awards 2015 – Nominierte und Gewinner: schen Musikbranche Acts unabhängig vom Genre ausge- nominiert. Die restlichen vier Nomi- Die Amadeus Awards gelten als Top- zeichnet. nierten pro Genre wurden von den Band des Jahres Song des Jahres ■ Thomas Schneider & Kevin HipHop/Urban Ereignis der österreichischen Musik- Die Nominierten ergaben sich aus Genre-Jurymitgliedern bestimmt. Die ■ Bilderbuch ■ Amoi seg’ ma uns wieder – Lehr (Musik & Text) für den ■ Ansa branche. Auch heuer wurden wieder 50% Verkaufserfolg des Vorjahres und FM4 Award Nominierten werden von ■ Die Seer Andreas Gabalier Song “Sinn” ■ Chakuza hochwertige Produktionen aus unter- 50% Jurywertung. In den fünf Gen- Radio FM4 ausgewählt. ■ Klangkarussell ■ Bologna – Wanda ■ Thorsteinn Einarsson, ■ Dame Lukas Hillebrand, Noa Ben- schiedlichen Stilrichtungen prämiert rekategorien wurde die Vielfalt der ■ Nockalm Quintett ■ – ■ Nazar ■ Poxrucker Sisters Gur & Alex Pohn (Musik & ■ RAF Camora/Chakuza/ – Musik, die sich auch international österreichischen Musikszene abseits Beeindruckendes ■ Tagträumer ■ Sinn – Tagträumer Text) für den Song “Leya” Joshi Mizu hören und sehen lassen kann. Die von Verkäufen gewürdigt. Mit dem Showprogramm ■ Wanda ■ Spliff – Bilderbuch Jubiläums-Ausgabe präsentierte das Songwriter des Jahres presented by FM4 Award Jazz/World/Blues breiteste Nominierungsfeld der Ama- AKM / austro mechana wurden erst- Herbert Grönemeyer, Wanda, Conchita Künstler des Jahres Live-Act des Jahres ■ 5/8erl in Ehr’n ■ 5/8erl in Ehr’n deus-Geschichte und stellte die Vielfalt mals auch die Leistungen der Kompo- Wurst, Tagträumer, The Makemakes, ■ Andreas Gabalier presented by oeticket.com ■ Der Nino aus Wien ■ DelaDap ■ Konea Ra und Originalität der heimischen Mu- nisten und Musiktextautoren in den Poxrucker Sisters, Julian Le Play und ■ Julian Le Play ■ Andreas Gabalier ■ Georg Breinschmid ■ ■ ■ Wanda ■ sikszene ins Zentrum des Geschehens. Blickpunkt gerückt. Thorsteinn Einarsson sorgten für ein Left Boy Die Seer Hans Theessink ■ Nazar ■ Julian Le Play ■ Yo!zepp, Chrisfader & Testa ■ Molden/Resetarits/Soyka/Wirth beeindruckendes Showprogramm. So wurde nominiert ■ Nik P. ■ Parov Stelar Neue Kategorien: Band, Prominente Persönlichkeiten ■ Semino Rossi ■ Rainhard Fendrich Alternative Pop/Rock Best Engineered Album Künstler, Künstlerin, Song- Die Amadeus-Jury besteht aus rund präsentierten die einzelnen Katego- ■ Udo Jürgens ■ Der Nino aus Wien presented by FAMA 120 fachkompetenten Vertretern der rien und übergaben die Amadeus- Video des Jahres ■ Garish ■ Aja & Toni Eberle - Sweet ■ writer des Jahres Musik- und Medienbranche. In den Trophäen an die Gewinner. Mit dabei: Künstlerin des Jahres ■ 10 A.M. – Left Boy Ja, Panik Dreams, Mix & Recording: ■ Olympique Die 15. Ausgabe der Amadeus Awards Kategorien Band, Künstler, Künstlerin, Christian Kolonovits, Christina Stür- ■ Allessa ■ Heroes – Conchita Wurst Ekkehard Breuss, Mastering: ■ Anna F. ■ Netzwerk (Falls like Rain) – ■ Wanda Little Konzett stellte österreichische Künstlerinnen Album, Song und Live-Act des Jahres mer, Skero, Muratan Muslu, Miriam ■ Birgit Denk Klangkarussell ■ Dorothea Jaburek & Berndt und Künstler noch stärker in den Mit- wurden die Nominierungen aus der Stein, Niki Fuchs, Michael Ostrowski, ■ Como ■ The Sun – Parov Stelar Electronic/Dance Luef Trio - Between The Walls telpunkt. Nominierte in 16 Kategorien Jurywertung und aus den Verkäufen Edita Malovcic, Cathy Zimmermann, ■ Conchita Wurst ■ Zwischen Zeit & Raum – ■ A.G. Trio Recording, Mix & Mastering: aus unterschiedlichsten Musikgenres im Jahr 2014 ermittelt. Beide Wer- Kristian Davidek, Eberhard Forcher, ■ Petra Mayer Nazar feat. Falco ■ Dorian Concept Kurt Strohmeier hatten die Chance auf die begehrten tungen – Jury und Verkauf – sind zu Herr Hermes, Hannah, Julia Cencig ■ Virginia Ernst ■ Klangkarussell ■ Klangkarussell – Netzwerk ■ Parov Stelar Trophäen. In den neuen Kategorien jeweils 50 % in das Gesamtranking und Danielle Spera. Songwriter des Jahres presen- Recording: Nikodem Milew- Album des Jahres ted by AKM / austro mechana ■ Tosca ski und Krystian Koenig ■ Amore – Wanda ■ Christian Zierhofer (Musik) & Mastering: Mischa Janisch ■ Echt Seerisch – Die Seer Dagmar Obernosterer (Text) für Hard & Heavy ■ Julian le Play - Melodrom ■ Home Sweet Home Int. Special den Song „Du warst der geilste ■ Bloodsucking Zombies Recording: Lukas Hillebrand, Hannes Eder, Präsident IFPI-Austria – Verband der österreichischen Musikwirtschaft: Edition – Andreas Gabalier Fehler meines Lebens“ from Outer Space Markus Weiß, Mix: Lukas Hille ■ Melodrom – Julian Le Play ■ Lemo (Text & Musik) für den ■ Drescher brand, Mastering: M. Janisch ■ Mitten im Leben Tribute Song „Vielleicht der Sommer“ ■ Kontrust ■ Mia Luz - Beyond A Miracle „Die Amadeus Awards 2015 schafften mit den neuen Kategorien Künstler, Künst- Album – Udo Jürgens ■ Stefanie, Christina & Magda- ■ Mandatory Recording & Mastering: Little lena Poxrucker (Text & Musik) ■ Rest In Fear Konzett, Mix: Teddy Maier lerin, Band und Songwriter eine noch größere Bühne für österreichische Musik- und Roman Steinkogler (Musik) schaffende. Der Amadeus prämiert kommerziell erfolgreiche Acts ebenso wie für den Song “Glick” Newcomer und Künstler, die in ihren Genres für Aufmerksamkeit gesorgt haben“. Weitere Informationen zu den Amadeus Austrian Music Awards sowie Fotos und Videos von der Verleihung finden Sie aufwww.amadeusawards.at . A. Tischler/IFPI

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noch Platz 3 für ihr Best-Of Album. Sehr erfolgreich per- formten auch die „Sing meinen Song“ Tauschkonzert- und Weihnachtskonzert-Alben mit Xavier Naidoo (Platz 2 bzw. Charts 2014 Platz 6). Platz vier belegen AC/DC mit „Rock or Bust“, An- Platin- dreas Gabaliers Erfolgsalbum „Home Sweet Home“ schafft es wie schon 2013 neuerlich unter die Top 5. Erfreulich aus Helene Fischer ist die unangefochtene Topsellerin des Jah- österreichischer Sicht sind 24 Top 100 platzierte heimische res 2014 sowohl bei Alben als auch bei Singles! Sie führt Alben unterschiedlicher Genres und Interpreten - von mit „Farbenspiel“ die Alben- und mit ihrer Erfolgssingle Andreas Gabalier, Udo Jürgens, Die Seer und dem Nockalm auszeichnungen 2014 „Atemlos durch die Nacht“ auch die Single-Charts der Quintett über Julian Le Play, Left Boy und Nazar bis zum Jahreswertung 2014 an. Als Zugabe gibt es auch traditionellen Neujahrskonzert.

Single-Charts Album-Charts Interpret Titel Status Interpret Titel Status

1. Atemlos durch die Nacht Helene Fischer 1. Farbenspiel Helene Fischer Helene Fischer Farbenspiel 12-fach PLATIN Ed Sheeran I See Fire (Single) PLATIN 2. Happy Pharrell Williams 2. Sing meinen Song-Tauschkonzert Xavier Naidoo & Var. Artists Andreas Gabalier Herzwerk 8-fach PLATIN Flo Rida feat. Sia Wild Ones (Single) PLATIN 3. Prayer In C R. Schulz, L. Wood & The Prick 3. Best Of Helene Fischer Andreas Gabalier Volksrock‘n Roller 7-fach PLATIN Foster the People Pumped Up Kicks (Single) PLATIN 4. Traum Cro 4. Rock Or Bust AC/DC Andreas Gabalier Home Sweet Home 6-fach PLATIN Hannah Weiber, es isch Zeit PLATIN 5. Calm After The Storm The Common Linnets 5. Home Sweet Home Andreas Gabalier Robbie Williams Swing Both Ways 4-fach PLATIN Hansi Hinterseer Heut ist dein Tag PLATIN 6. I See Fire Ed Sheeran 6. Sing meinen Song-Weihnachtsk. Xavier Naidoo & Var. Artists Andreas Gabalier Da komm ich her 4-fach PLATIN Helene Fischer Atemlos durch die PLATIN 7. Waves (Robin Schulz Remix) Mr. Probz 7. Mitten im Leben-Tribute Album Udo Jürgens & seine Gäste Andrea Berg Atlantis 3-fach PLATIN Nacht (Single) 8. Budapest George Ezra 8. Dauernd jetzt Herbert Grönemeyer Andrea Berg Schwerelos 3-fach PLATIN Icona Pop I Love It (Single) PLATIN 9. Auf uns Andreas Bourani 9. Kiddy Contest Vol.20 Kiddy Contest Kids Avicii True 3-fach PLATIN Imagine Dragons Radioactive (Single) PLATIN 10. All Of Me John Legend 10. Melodie Cro Avicii Wake Me Up (Single) 2-fach PLATIN Jupiter Jones Still (Single) PLATIN 11. Summer Calvin Harris 11. Neujahrskonzert 2014 D. Barenboim/WPH Beatrice Egli Glücksgefühle 2-fach PLATIN Katy Perry Roar (Single) PLATIN 12. Au Revoir Mark Forster feat. Sido 12. Gold (40th Anniv. Edition) Abba Daniel Barenboim & Neujahrskonzert 2014 2-fach PLATIN Kiddy Contest Kids Kiddy Contest Vol.20 PLATIN 13. Ich lass für dich das Licht an Revolverheld 13. Mitten im Leben Udo Jürgens Wr. Philharmoniker Kings of Leon Sex On Fire (Single) PLATIN 14. Rather Be Clean Bandit feat. Jess Glynne 14. The Common Linnets The Common Linnets James Blunt Back To Bedlam 2-fach PLATIN Klangkarussell (Single) PLATIN 15. All About That Bass Meghan Trainor 15. Du warst der geilste Fehler... Nockalm Quintett Katy Perry Prism 2-fach PLATIN Lindsey Stirling Lindsey Stirling PLATIN 16. Sinn Tagtraeumer 16. The Endless River Pink Floyd Lana del Rey Born To Die 2-fach PLATIN Lorde Pure Heroine PLATIN Semino Rossi Symphonie des Lebens 2-fach PLATIN 17. Dark Horse Katy Perry feat. Juicy J 17. Frozen (Die Eiskönigin) Soundtrack Lykke Li I Follow Rivers (Single) PLATIN Eminem Marshall Mathers LP2 PLATIN 18. Rise Like A Phoenix Conchita Wurst 18. Echt Seerisch Seer Macklemore & Ryan Lewis Can‘t Hold Us (Single) PLATIN AC/DC Rock Or Bust PLATIN 19. Wicked Wonderland Martin Tungevaag 19. Best Of Unheilig 1999-2014 Unheilig Marlon Roudette New Age (Single) PLATIN Adel Tawil Lieder PLATIN Michelle Die ultimative Best Of PLATIN 20. Amoi seg‘ ma uns wieder Andreas Gabalier 20. Ghost Stories Coldplay Amigos Sommerträume PLATIN Mumford & Sons Sigh No More PLATIN 21. Addicted To You Avicii 21. Gipfelstürmer Unheilig Andreas Bourani Auf Uns (Single) PLATIN Mumford & Sons Babel PLATIN 22. Am I Wrong Nico & Vinz 22. X Ed Sheeran Avicii Hey Brother (Single) PLATIN Nik P. Löwenherz PLATIN 23. Lovers On The Sun David Guetta feat. Sam Martin 23. Best Of Andrea Berg Bastille Bad Blood PLATIN Nockalm Quintett Du warst der geilste Fehler 24. Chandelier Sia 24. King Kollegah Beatrice Egli Pure Lebensfreude PLATIN meines Lebens PLATIN 25. Lieder Adel Tawil 25. Pure Lebensfreude Beatrice Egli Bruno Mars Just The Way You Are (Single) PLATIN Onerepublic Native PLATIN 26. Riptide Vance Joy 26. Löwenherz Nik P. Bruno Mars Grenada (Single) PLATIN Onerepublic Waking Up PLATIN 27. Love Runs Out Onerepublic 27. Sommerträume Amigos Christina Perri Jar Of Hearts (Single) PLATIN Onerepublic Dreaming Out Loud PLATIN 28. One Day (Vandaag) Bakermat 28. Four One Direction Conchita Wurst Rise Like A Phoenix (Single) PLATIN Passenger Let Her Go (Single) PLATIN Dunkle Seite Herzdame Immer in Bewegung Revolverheld 29. 29. Cro Easy (Single) PLATIN Seer Echt seerisch PLATIN 30. Wiggle Jason Derulo feat. Snoop Dogg 30. Swings Both Ways Robbie Williams Cro Einmal um die Welt (Single) PLATIN Semino Rossi Best Of PLATIN 31. Shot Me Down David Guetta feat. Skylar Grey 31. Seer Seer Jubiläums Open Air ‘14 Cro Roap PLATIN Sido 30-11-80 PLATIN 32. Amoi seg‘ ma uns wieder Xavier Naidoo 32. Best Of Udo Jürgens David Garrett Garrett vs Paganini PLATIN Skrillex Bangarang PLATIN 33. Dangerous David Guetta feat. Sam Martin 33. The Hunting Party Linkin Park Die Toten Hosen Nur zu Besuch - Unplugged The BossHoss Flames Of Fame PLATIN 34. Mein Anker Julian Le Play 34. Sonny Black Bushido im Wr. Burgtheater PLATIN The Common Linnets The Common Linnets PLATIN 35. Ghost Ella Henderson 35. Da komm‘ ich her Andreas Gabalier Duck Sauce Barbra Streisand (Single) PLATIN Udo Jürgens Mitten im Leben PLATIN 36. When The Beat Drops Out Marlon Roudette 36. High Hopes Bruce Springsteen 37. Nobody To Love Sigma 37. Popular Problems Leonard Cohen 38. Timber Pitbull feat. Ke$Ha 38. Melodrom Julian Le Play Platin wird verliehen für: 15.000 verkaufte Alben 39. Rude Magic! 39. Best Of Semino Rossi 40. Stay With Me Sam Smith 40. Paris Zaz 30.000 verkaufte Singles Getty Images

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impressum Herausgeber: IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft Seilerstätte 18–20, 1010 Wien Geschäftsführung: Dr. Franz Medwenitsch Projektleitung: Mag. Thomas Böhm Konzeption: Chapter 4 Communications Services GmbH Redaktion: Thomas Böhm & Chapter 4 Communications Services GmbH Design & Art Direction: alaki-design Druck: Bauer Medien Produktions- & Handels- GmbH, Baumannstr. 3/19 A-1030 Wien

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