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SUISA INFO Mitgliederzeitschrift 1.09

Lohnender Direktvertrieb im Web: ein Überblick Seite 8

Midem 2009: Klasse statt Masse Seite 5

Neue Verteilungsregeln der GEMA: unsere Tipps Seite 21 SUISA info 1.09

INTERN 4 Der SUISA-Vorstand organisiert sich neu

INTERNATIONAL 5 Trotz sinkender Besucherzahlen gute Geschäfte an der Midem

GUT ZU WISSEN 8 Wie unabhängige Musiker ihre Musik im Web vertreiben

SUISA-STIFTUNG FÜR MUSIK 14 Ein Jubiläumsjahr für die 8 Filmmusik 15 Nachrichten und Preise der VERTRIEB IM WEB SUISA-Stiftung VIELE WEGE FÜHREN ZUM ENDKUNDEN. INTERN 16 Änderungen im Ver - teilungs reglement für Musik in der Fernsehwerbung

NACHRICHTEN 18 Personalwechsel bei Swiss Music Export, SUISA und SWISSPERFORM

GUT ZU WISSEN 21 Die GEMA hat neue 5 Abrechnungsverfahren für Konzerte eingeführt BAISSE AN DER MIDEM 2009 MIDEM-DIREKTORIN DOMINIQUE INTERN LEGUERN ZUR ZUKUNFT DER 23 Weshalb die SUISA eine WELTGRÖSSTEN MUSIKMESSE. Urheberrechtsvergütung auf Musikhandys fordert

24 Alle wichtigen Termine für 2009 auf einen Blick 22

Korrigenda: Seite 20, info 2.08: Im Artikel zu Xavier Dayer wurde sein Verlag nicht erwähnt. Dies holen wir hiermit nach: Das Verlagshaus Editions Papillon in Troinex verlegt die Werke von Xavier Dayer seit 1998.

KONZERTE IN DEUTSCHLAND SO KOMMEN SUISA-MITGLIEDER ZU IHREN VERGÜTUNGEN.

IMPRESSUM Redaktionsleitung Martin Wüthrich Design www.crafft.ch Druck Mattenbach AG, Aufl age 13 700 Ex. SUISA Bellariastrasse 82, Postfach 782, 8038 Zürich, T. +41 (0)44 485 66 66, F. +41 (0)44 482 43 33 Fotos: iStockphoto, MIDEM, SUISA 11bis, av. du Grammont, 1007 , téléphone +41 (0)21 614 32 32, téléfax +41 (0)21 614 32 42 Eike Bader, Pablo Faccinetto SUISA Centro San Carlo, Via Soldino 9, 6903 Lugano, T. +41 (0)91 950 08 28, F. +41 (0)91 950 08 29 Foto Titelseite: Sophie Hunger, www.suisa.ch, [email protected] fotografi ert von Benoît Peverelli EDITORIAL

Liebe Mitglieder

Unser Generaldirektor Alfred Meyer wird im Laufe des Jahres 2010 altershalber zurücktreten. Der Vorstand hat frühzeitig die Nachfolge geplant und am 11. Dezember 2008 Andreas Wegelin zum Nachfolger ernannt.

Alfred Meyer (63) ist am 1. Dezember 1980 in die SUISA eingetreten. Er wurde 1983 Mitglied der Geschäftsleitung und ist seit 1997 General direktor. Andreas Wegelin (46) trat 1987 als juristischer Mitarbeiter in die SUISA ein. Er ist seit 1998 Mitglied der Geschäftsleitung. Seit 2005 leitet er das Departement Kunden- dienste und Lizenzierung.

Stellvertretender Generaldirektor bleibt Jean Cavalli (51), der Leiter des Departe- ments Mitgliederdienste und Verteilung.

Ich gratuliere, auch im Namen des Vorstands, Andreas Wegelin zu seiner Wahl und Jean Cavalli zu seiner Bestätigung. Wir sind überzeugt, dass wir die beste Wahl für unsere Genossenschaft getroffen haben. Beide Herren sind hervor- ragende Fachleute in Urheberrechtsfragen und Persönlichkeiten, die über die Fähigkeiten verfügen, die SUISA erfolgreich zu führen.

Eine Arbeitsgruppe des Vorstands hatte die Stelle des neuen Generaldirektors in Tageszeitungen aller drei Landesteile ausgeschrieben. Es meldeten sich neben den beiden bisherigen Direktionsmitgliedern rund 40 aussenstehende Bewerber. Nach Ansicht der Arbeitsgruppe hatten die internen Kandidaten die besten Qualifi kationen.

Dank dieses frühzeitigen Entscheids kann im Jahre 2009 die Amtsübergabe rechtzeitig und sorgfältig geplant und vorbereitet werden.

Mit herzlichen Grüssen

Hans Ulrich Lehmann Präsident

SUISA info 1.09 Intern_3 AUS DEM SUISA-VORSTAND

Marco Zanotta

Schwerpunkte der Tätigkeit des Vorstands im zweiten Semester 2008 waren die interne Organisation, die Erarbeitung des Budgets 2009 sowie die Nachfolge des Generaldirektors.

er Vorstand tagte am 24. / 25. wird nun ein umfassendes Organisa- Genossenschaft statt Gesellschaft September 2008 in Lausanne tionsreglement vorangestellt. Ein neuer Gemäss neuem Obligationenrecht muss und am 10. / 11. Dezember Verhaltenskodex stellt insbesondere Re- das Wort «Genossenschaft» im Firmen- 2008 in Zürich. Es werden nur geln auf zur Behandlung allfälliger namen von Genossenschaften enthalten Ddie wesentlichen behandelten Geschäfte Interessenkonfl ikte. sein. Wir müssen also «Gesellschaft» erwähnt. durch Genossenschaft ersetzen. Dafür ist Die Kommission für Geschäftsführung eine Statutenänderung erforderlich, die Verteilung der Einnahmen aus und Finanzen kann keine zusätzlichen der Generalversammlung 2009 beantragt Tarif W (Werbefernsehen SRG) Kontrollaufgaben übernehmen. Der Vor- wird. Das Bundesgericht hat im Mai 2008 die stand hat daher beschlossen, eine «Kom- Verteilungsregeln aufgehoben, die 2004 mission für Finanzen und Kontrolle» zu Der Vorstand will die Gelegenheit zu eingeführt und 2005 leicht modifi ziert schaffen, die von Fragen der Geschäfts- weiteren Änderungen des Firmennamens wurden (ausführlicher Bericht im SUISA führung und Organisation entlastet wird. benützen. Zum einen ist der heutige info 2.08). Der Vorstand hat in seiner Die bisherige Kommission Projekte und Name «SUISA, Gesellschaft für die Rech- Herbstsitzung neue Verteilungs regeln Planung übernimmt die Aufgaben des te der Urheber musikalischer Werke» genehmigt, die dem Urteil des Bundes- Bereichs Organisation und Geschäftsfüh- etwas kompliziert. Zum andern wird die gerichts entsprechen. Sie gelten ab Ver- rung und soll künftig «Kommission für zweite grosse Gruppe der SUISA-Mit- teilung von Anfang Dezember 2008 Organisation und Kommunikation» heis- glieder, nämlich die Verleger, im Namen (hinsichtlich der Einnahmen 2007). Der sen. Die Aufgaben der Kommission für nicht erwähnt. Vorgeschlagen sind bis- Vorstand genehmigte auch die Korrek- Tarife und Verteilung bleiben im Wesent- lang «SUISA, Genossenschaft der Urheber turen für die Verteilungsjahre 2004 bis lichen unverändert. und Verleger von Musik» oder eventuell 2007. Bei beiden Entscheiden folgte er der «SUISA, Genossenschaft der Musikurhe- Empfehlung der Verteilungs- und Werk- Organisationsreglement und Verhaltens- ber und -verleger». kommission (mehr dazu auf S. 16–17). kodex wurden in der Herbstsitzung dis- kutiert und in ergänzter Fassung in der Arbeiten der Vorstands- Der Vorstand genehmigte ferner in seiner Winter sitzung in ihren Grundzügen ver- kommissionen Wintersitzung eher geringfügige Änderun- abschiedet. Die Kommissionen des Vorstands haben gen des Verteilungsreglements hinsichtlich die Geschäfte zum Teil in Sondersitzun- Verteilung von Einnahmen aus den gemein- Internes Kontrollsystem gen vorbereitet. So hat die Kommission samen Tarifen GT 2b und GT 3c. Das schon erwähnte und im SUISAinfo Geschäftsführung und Finanzen Sonder- 2.08 beschriebene interne Kontrollsys- sitzungen zum Organisationsreglement Organisationsreglement und tem wurde vom Vorstand in seiner Herbst- durchgeführt. Die Kommission Projekte Verhaltenskodex sitzung verabschiedet. und Planung hat den Entwurf eines Mus- Generell sind die Anforderungen an ter-Verlagsvertrags behandelt, der in die- den Vorstand und seine Verantwortung Budget 2009 sem Jahr dem Gesamtvorstand unterbrei- stetig gestiegen. Dazu kamen die für Das Budget wurde vom Finanz- und Rech- tet wird. ■ das Geschäftsjahr 2008 in Kraft getre- nungswesen und der Geschäftsleitung der tenen Regeln über das interne Kontroll- SUISA ab August 2008 vorbereitet und Vorstandskommissionen system. Aus diesem Anlass wurden die von der Kommission für Geschäftsfüh- ab 1.1. 2009 Or gani sation des Vorstands und die Ab- rung und Finanzen vorbesprochen. Der – Kommission für Finanzen und grenzung der Kompetenzen von Vorstand, Vorstand genehmigte Organigramm, Stel- Kontrolle Vorstandskommissionen und Geschäfts- lenplan, Projektanträge und Budget 2009 – Kommission für Organisation und leitung überprüft. Der bis herigen rela- in der von der Kommission vorbereiteten Kommunikation tiv konzentrierten Kompetenzordnung Fassung einstimmig. – Kommission für Tarife und Verteilung

4_Intern SUISA info 1.09 Midem 2009 QUALITÄT STATT QUANTITÄT

Claudia Kempf

Es war nicht zu übersehen: Die diesjährige Midem verzeichnete einen Besucher rückgang von 12 Prozent. Am Schweizer Stand schrieben sich sogar ein Drittel weniger Firmen ein. Doch obwohl sich die Gänge gelichtet haben und die ganze Messe ruhiger geworden ist, zeigten sich die Aussteller grossenteils zufrieden. Denn die Midem ist und bleibt der zentrale Treffpunkt fürs Tonträger- und Verlagsbusiness. Ob diese beiden Teilbereiche der Musikindustrie jedoch auch künftig die Hallen des Palais des Festivals zu füllen vermögen, ist offen. Wir haben bei Midem-Direktorin Dominique Leguern nachgefragt, wie sie die Zukunft dieser Fachmesse beurteilt.

Midem-Direktorin Dominique Leguern

In diesem Jahr gingen die Teil- Die Midem beherbergt seit mehreren Jah- usw. Des Weiteren bietet die Midem sehr nehmerzahlen merklich zurück ren alle neuen Akteure der Musikindus- spezifi sche Plattformen an, die den Aus- und vor allem war auffallend trie, im Speziellen aus dem Bereich der tausch zu Verlagsfragen oder zu Fragen weniger Ausstellungsfl äche be- digitalen Dienste und der Mobiltelefonie, in Bezug auf digitale Dienste, Mobilfunk legt. Ist die Midem als Plattform und thematisiert die neuen Geschäfts- oder die Zusammenarbeit mit Marken für Networking und Business modelle rund um die Musik. Blackberry, ermöglichen. noch zeitgemäss? Guitar Hero /Activision Blizzard, Napster, Tatsächlich verzeichnete die Midem mit SFR, Orange und Sony Ericsson beispiels- Sind die sehr hohen Preise 8000 Teilnehmern aus 82 Ländern einen weise waren an der Midem 2009 stark gerechtfertigt? Würden tiefere Teilnehmerrückgang von 12 Prozent. Die- vertreten. Preise nicht wieder mehr Leute ser Rückgang erklärt sich hauptsäch- und vor allem auch Aussteller lich mit den schwierigen wirtschaft- Was das Networking angeht, so hat die anziehen? lichen Bedingungen, speziell auch in der Midem zu diesem Zweck zahlreiche For- Vor mehreren Jahren haben wir eine Tonträgerindustrie. mate geschaffen. Hierzu gehören etwa Preispolitik mit abgestuften Preisen ein- die «listening sessions», bei denen die geführt je nach Anmeldedatum und nach Aber genauso wie die Branche selbst einem Teilnehmer die Gelegenheit haben, ihre Art der Teilnahme. Die Teilnehmer von steten Wandel unterworfen ist, ändern Titel vorzustellen für die Platzierung in Länderständen profi tieren zudem von sich auch die Teilnehmer der Midem stets. Videospielen, in der Werbung, in Serien Sonderkonditionen.

SUISA info 1.09 Fotos: MIDEM International_5 GUTE STIMMUNG BEI DEN MESSETEILNEHMERN IN CANNES

Was das Angebot der Midem betrifft, so Im Gespräch an der Midem: Nokia und Bacardi muss es in Bezug auf Inhalt wie auch auf neue Geschäftsmodelle stets auf dem neu- Thematische Schwerpunkte des Konferenzprogramms waren zum einen die neuen esten Stand sein. Es reicht nicht aus, die technischen Möglichkeiten und die damit einhergehenden Geschäftsmodelle, zum Preise zu senken, damit die Teilnehmer andern die Zusammenarbeit von Künstlern mit ihren Fans und mit Marken. eine maximale Messerentabilität erzie- Die Grundeinstellung der Musikbusiness-Vertreter gegenüber Internet und Mobiltelefonie len. Zentral ist und bleibt die Qualität der hat sich auffallend zum Positiven verändert. Bislang wurden diese Bereiche von vielen Kontakte. Branchenvertretern eher kritisch beargwöhnt. Ted Cohen, Managing Partner der TAG Strategic, brachte die neue Einstellung an der MidemNet auf den Punkt: «Es nützt nichts, Was macht die Midem, um die sich gegen die technische Entwicklung aufzulehnen. Wir müssen ganz pragmatisch aktuelle Situation zu überwin- Modelle entwickeln, dank denen mit Musik Geld verdient werden kann und die den? Wird die Midem sich im gleichzeitig den Fans hervorragende Erlebnisse bieten.» Exemplarisch für diesen Trend nächsten Jahr neu ausrichten? steht das neue Nokia-Angebot «Comes With Music», das zu einem fi xen Abopreis Die Midem ging erst vor einigen Tagen unlimitierte Downloads enthält. Damit erhalten Käufer von Nokia-Handys Zugriff auf rund zu Ende. Es ist noch zu früh, um sich zur fünf Millionen Titel. Lanciert wurde «Comes With Music», Ende 2008 in England. künftigen Ausrichtung der Midem zu äus- sern. Sicher werden wir die Bedürfnisse Ebenfalls viel zu reden gab die neu angekündigte Vertriebskooperation des britischen der Teilnehmer gründlich studieren, Sek- House-Duos Groove Armada mit Bacardi. Für die neue EP hat B-Live Records, das Label tor für Sektor, wie wir das jedes Jahr mit von Bacardi, ein kostenloses Filesharing-Modell entwickelt. Die Fans können eines der Unterstützung unserer Kunden machen. vier Stücke des Albums kostenlos auf der Label-Website herunterladen. Die übrigen drei erhalten sie, wenn sie den ersten Track über ihre bevorzugte Online-Community Die 44. Midem wird vom 24. bis 27. Januar weitergeben. Ein zusätzlicher Anreiz für das Weiterreichen von Tracks: Wer die Musik an 2010 in Cannes stattfi nden. die meisten anderen User weitergeleitet hat, erhält eine spezielle Belohnung. www.midem.com

6_Intern6_International SUISA info 1.09 Von links nach rechts: Isabel Palmtag (GEMA), Joachim Harbich (GEMA), Martin Wüthrich (SUISA), Bettina Müller (GEMA) – Maurizio Colella (Sirup Music) und DJ Tatana – SUISA-Standteam: Urs Schnell, Monique Stöckli, Michèle Benoit, Claudia Kempf, Poto Wegener – Mr Mike und Claude Nobs.

Von links nach rechts: Victor Waldburger, Carmen Rüegg (beide Phonag), Stefan Planta (TBA) – Bruno Pepe (PBR Record), Romano Nardelli (Nationalphonothek), Peter Schmidlin (TCB).

«Midem Lifetime Achievement Award» für unser Mitglied Charles Aznavour

Der Montagabend gehörte ihm: Der legendäre französische von CNN und «Time Magazine» durchgeführt wurde, noch vor Chansonnier Charles Aznavour erhielt den «Midem Lifetime Elvis Presley und Bob Dylan zum «Entertainer des Jahrhunderts» Achievement Award» in Anerkennung seiner einzigartigen gewählt. Karriere. Die sonst eher reservierten Vertreter der Musikbranche erhoben sich im Verlauf des Abends mehrfach zu Standing Ovations und feierten den grossen Songwriter. Charles Aznavour ist wohnhaft in Genf und seit über 30 Jahren Mitglied der SUISA.

Charles Aznavour hat über 800 Titel geschrieben. Viele wurden zu Evergreens und von den grossen Künstlern der Welt interpre- tiert, darunter Fred Astaire, Shirley Bassey, Ray Charles, Elvis Costello, Bobby Darin, Sammy Davis Junior, Juliette Gréco, Liza Minnelli, Edith Piaf und Nina Simone. Er hat über 100 Millionen Alben weltweit verkauft. Als Schauspieler spielte er in über 60 Filmen mit und arbeitete u. a. mit Volker Schlöndorff («Die Blechtrommel») oder François Truffaut («Tirez sur le pianiste»). Auch mit 84 Jahren ist er als Autor und Interpret immer noch aktiv und auf den renommierten Bühnen der Welt gefeiert. 1998 wurde Aznavour in einer Online-Umfrage, die Alfred Meyer – Charles Aznavour – Andreas Wegelin – Bertrand Liechti

SUISA info 1.09 Foto: facesbyfrank, Eric Catarina International_7 DAS INTERNET ALS MUSIK- VERTRIEBSPLATTFORM

Felix Raymann

Kein Label, keine Ver käufe? Un abhängigen Musik- schaffenden bietet das Web gute Möglichkeiten für den Vertrieb ihrer Werke – sowohl auf CD wie auch als Audiofi les. Im Eigenvertrieb übers Netz verdient man als Künstler mehr Geld pro verkauftes Album oder Song.

ei es über eine Vertriebsplatt- zu. Der Trend zeigt sich im vergangenen Kurzinterview: Warum übers form für CDs oder als Verbrei- Jahr: 2008 wurden gemäss einer Studie Internet Musik vertreiben? Philipp tungsmedium für Audiofi les, des Marktforschungsunternehmens Niel- Fankhauser gibt Auskunft: also für Musik-Downloads: Für sen alleine in den USA 1,51 Milliarden di- MusikschaffendeS ist das Internet ein prak- gitale Songs, Alben und Musikvideos ver- Weshalb vertreiben Sie Ihre tisches Vehikel, ihre Musik zu verkaufen. kauft. Das sind rund 10 % mehr als 2007. Musik übers Internet? Die Tatsache, dass man via Internet Musik Auch in der Schweiz nehmen die CD-Ver- Philipp Fankhauser: Die Vorteile per Knopfdruck auf der ganzen Welt an- käufe ab, während die Downloads zuneh- sind im Wesentlichen, dass man keinen bieten kann, ist nur einer der Vorteile des men. Dabei untergräbt die Möglichkeit, physischen Bestand braucht, also Her- Internets gegenüber dem herkömmlichen statt der ganzen Alben nur einzelne Songs stellungs- und Lagerkosten fallen weg. Vertrieb. Bei der elektronischen Verbrei- zu kaufen, die CD-Verkäufe weiter. Den- Und dass die Musik weltweit erhältlich tung der Musik kommt hinzu, dass es noch spricht dies nicht dagegen, die Musik ist. keine Versandabwicklungen und -spesen über iTunes, Napster & Co. zu verkaufen. Bei welchen Websites bzw. On- gibt, kein Lager nötig ist und keine Liefer- Insbesondere für unabhängige Künstler line-Anbietern haben Sie sich engpässe entstehen. eröffnen sich so neue Möglichkeiten, die mit Ihrem Werk registriert? Doch wie lassen sich die neuen Technolo- sonst verschlossen blieben. Für den digitalen Download arbeite ich gien für den Musik-Vertrieb nutzen? Mu- hauptsächlich mit iTunes. Ich habe ei- siker und Musikerinnen, die mit einem Manche Vertriebsplattformen wie CDbaby nen Direktvertrag, da ich mich bereits Vertrag ihre Rechte an eine Plattenfi rma oder Cesart bieten sowohl CD-Verkäufe im Jahr 2004 darum gekümmert habe. übertragen haben, können nicht mehr als auch Downloads an. Andere, wie etwa Zusammen mit meinem Bruder ermögli- alleine über den Verkauf ihrer Werke ent- Fontastix oder Musicdome, beschränken che ich via Buytunes.ch anderen Künst- scheiden. Unabhängige Musikschaffende, sich zumindest momentan noch auf den lern und Labels einen direkten Zugang die weder einem Verlagsvertrag noch CD-Vertrieb. Um beide Vertriebswege op- zu iTunes. Meine CDs werden in der einem Tonträgervertrag unterstellt sind, timal nutzen zu können, besteht die Mög- Schweiz über CeDe.ch vertrieben (die besitzen weiterhin sämtliche Rechte an lichkeit, seine Musik bzw. seine Tonträger via meinen Vertrieb Sony Music belie- ihren Werken bzw. Aufnahmen. Sie kön- bei verschiedenen Anbietern gleichzeitig fert werden). International verwende ich nen deshalb ihre Audiofi les und Alben auf zu vertreiben. Manche Portale wünschen CDbaby.com und zum Teil Amazon. der eigenen Webseite oder bei Online-Mu- jedoch exklusive Musik, sodass die gleich- Wie hoch ist der Anteil übers sikportalen frei vertreiben. zeitige Anmeldung bei verschiedenen Internet verkaufter Tonträger? Plattformen nicht erwünscht oder unter- Der Download-Anteil ist in den letzten Audiofi les oder Online- Verkauf sagt ist. Jahren stetig gewachsen und macht gute von CDs 15 Prozent gegenüber dem CD-Verkauf Während die CD-Verkäufe am Sinken Im Eigenvertrieb übers Netz verdient aus. sind, nehmen die Verkäufe via Download man als Künstler mehr Geld pro verkauf-

SUISA info 1.09 Foto: iStockphoto Gut zu wissen_9 “ Fontastix “ CDbaby “ Cesart

tes Album oder verkauften Song als unter sind, vertrieben werden. «Wir bieten allen CDbaby einem Label-Vertrag. Zudem können auch Musikern, die bei keinem Label unter kom- CDbaby ist die wohl bekannteste inter- bei Konzerten CDs nach Belieben verkauft men oder sich nicht an ein Label binden nationale Vertriebsplattform für unabhän- werden. Dank der Vertriebsplattformen wollen, eine Möglichkeit, ihre Tonträger gige Musik. Die in Portland, Oregon (USA) mit ihrer virtuellen Verkaufs-Infrastruk- zu verkaufen», sagt Matthias Wilde, Ge- ansässige Firma vertreibt seit 1998 Indie- tur ist es zwar ein Leichtes, Musik übers schäftsführer von Fontastix.ch. Auf dem Musik und hat nach eigenen Angaben be- Internet zu vertreiben. Doch der Eigen- Portal sind von Electro über Jazz bis zu reits 150 000 Künstler registriert. CDbaby vertrieb hat auch Schattenseiten: Gerade Volksmusik die unterschiedlichsten Stil- vertreibt sowohl CDs als auch Download- die wichtige Promotion, die einem sonst richtungen willkommen. Insgesamt sind Musik. Die relativ unkomplizierte Hand- von der Plattenfi rma abgenommen wird, bei Fontastix rund 800 Titel vertreten, die habung bei Veröffentlichung der Werke ist nur schwer selbst zu bewältigen. So mit fi xen Preisen bei CeDe.ch im Angebot trägt zum Erfolg des Vertreibers bei. Statt genügt es nicht, lediglich ein paar Audio- sind. Momentan vertreibt Fontastix nur seine Musik selber hochzuladen, schickt fi les oder seine CDs auf einer Webseite physische Tonträger, es ist aber geplant, man einfach eine CD ein, die dann ge- zu veröffentlichen und zu warten, bis die künftig auch Download-Musik zu verkau- rippt und an die verschiedenen Partner- Songs heruntergeladen bzw. die CDs be- fen. Fontastix ist ein nicht profi torien- Onlineshops weitergeleitet wird. Für den stellt werden. Wer im weltweiten Netz ge- tierter Verein, welcher von der Schweizeri- CD-Verkauf müssen anfänglich fünf CDs funden werden will, muss auf verschie- schen Interpreten-Gesellschaft unterstützt eingesandt werden. Sobald diese verkauft denen Plattformen präsent sein und sich wird. www.fontastix.ch sind, schicken die Musikschaffenden je- in Online-Communities vernetzen. Denn des folgende Mal jeweils die doppelte An- Links von MySpace, Facebook, MX3 & Co. Um seine CD bei Fontastix verkaufen zu zahl an CDs. Praktisch ist, dass Musiker mit dem eigenen Musikangebot sind her- können, bedarf es wie bei den meisten an- einen direkten Link zu ihrem Eintrag er- vorragende Eigenwerbung. deren Online-Vertriebsplattformen einiger halten (www.cdbaby.com/Bandname). Ein einfacher Schritte: Zuerst registriert man Vorteil von CDbaby sind die vielen Part- Vertriebsplattformen sich auf der Webseite mit Benutzername ner, mit denen der Vertrieb zusammen- im Internet: und Passwort, akzeptiert die Vertragsbe- arbeitet. Von iTunes über Yahoo Music bis dingungen mit dem Anbieter und gibt die zu MSN Music sind diverse Download-Por- Fontastix notwendigen persönlichen Angaben sowie tale dabei. Neben den virtuellen Partnern Um die eben fertiggestellte CD an den sämtliche Produkt-Daten und die Infor- bietet CDbaby die Musik auch in 2400 CD- Mann bzw. an die Frau zu bringen, bie- mationen der einzelnen Tracks ein. Damit Shops an, die sich vorwiegend in den USA tet Fontastix.ch Musikschaffenden aller im Shop später auch ein Bild des Covers befi nden. Für Musiker: cdbaby.net Couleurs hilfreiche Dienste übers Web an. zu sehen ist, muss das Bild der CD-Hülle Partner ist der grösste Schweizer Online- hochgeladen werden. Zur Kontrolle des so- Cesart CD-Shop CeDe.ch, über den die Tonträger, eben eingetragenen Produkts gibt es eine Die erst im Oktober 2008 lancierte und in die auf der Fontastix-Website eingetragen Shop-Simulation. Lausanne beheimatete Vertriebsplattform

10_Gut zu wissen SUISA info 1.09 “ Musicdome “ iMusician

Cesart.ch ist nicht nur ein Internetdienst wer den Verkaufsradius erweitern möch- Kurzinterview: Warum übers für Musik, sondern darüber hinaus eine te, kann dies sowohl territorial als auch Internet Musik vertreiben? Irene Plattform für Film und Kunst sowie für virtuell tun, indem man bei der Anmel- Hodel alias Frölein Da Capo Bereiche wie Literatur oder Theater. Des dung bei Musicdome auch gleich noch gibt Auskunft: Weiteren ist ein E-Ticket-Service integ- eine Registrierung beim international riert. In der Rubrik Musik werden sowohl arbeitenden Portal CDbaby tätigt. Für 30 Verkaufen Sie Ihre Musik CDs als auch Download-Songs vertrieben. Franken übernimmt Musicdome die Re- übers Internet? Speziell bei Cesart ist die eigene, virtuelle gistrierung bei CDbaby. Selbstverständ- Irene Hodel: Ich stelle meine Musik Währung, die sogenannten Points cesart, lich liefert Musicdome bei Bestellungen im Internet zur Verfügung, aber ich mit denen die Benutzer Musik kaufen auch Tonträger ins Ausland. Wer für seine verkaufe sie nicht, sondern «verschenke» und verkaufen können. Die Nutzung von CD oder DVD einen EAN-Strichcode gene- sie. Points ist allerdings nicht zwingend, es rieren möchte, kann sich ebenfalls an Mu- kann auch mit Schweizer Franken bezahlt sicdome wenden. Gegen eine Gebühr ab Auf welchem Weg machen werden. Um die Points eintauschen zu 90 Franken wird der Tonträger mit einem Sie das? können, muss man Cesart-Member sein. solchen maschinenlesbaren Strichcode Auf viel beachteten Websites wie Face- Cesart verlangt keine Kommissionen für versehen. Neu sollen künftig auch Rezen- book, MySpace oder MX3. Dort kann die auf der Webseite eingestellten Werke. sionen, MP3-Hörsamples und Downloads man auch gleich sehen, wie oft die Finanziert wird das Ganze über Mitglie- hinzukommen. www.musicdome.ch Tracks angehört oder heruntergeladen derbeiträge von sogenannten Pro-Member +1-Mitgliedschaften, kommerzielle Part- iMusician Warum nutzen Sie diese nergeschäfte sowie durch Werbung. Ak- iMusician ist eine reine Online-Vertrieb- Seiten, bzw. was für Vorteile tuell sind ca. 150 Musikschaffende auf splattform: Hier wird Musik nur in nicht- bieten Sie? Cesart.ch vertreten. Demnächst soll die physischen Formaten vertrieben. Als so- Ich werde im Netz viel besser gefunden. Seite auf Englisch und Deutsch übersetzt genannter «content aggregator» vertreibt Wer nach neuer Musik sucht, guckt unter werden. www.cesart.ch iMusician die Musik nicht selbst, sondern anderem auf diesen Websites. Nicht nur bietet sie bei verschiedenen Anbietern Private, sondern auch Veranstalter oder Musicdome an. Das heisst, dass hier mehrere Online- Radiohörer. Durch MySpace habe ich Musicdome, der Online-Musikladen mit Shops gebündelt werden, sodass man als schon etliche Gigs klarmachen können, ausschliesslich Schweizer Musik, ver- Band oder Musiker /-in nur einen Online- und durch MX3 kam einer meiner Songs treibt CDs in allen Stilrichtungen: von Partner hat, der die Musik auf diverse ins Radio. Die Plattformen sind für mich Rock und Pop bis Schlager und Kinder- Download-Anbieter verteilt (ähnlich wie kostenlos. lieder. Insgesamt sind gemäss Musicdo- dies bei CDbaby der Fall ist). iMusician me fast 6000 Artikel erfasst. Die Anmel- behält sich allerdings vor, einen Exklu- dung für Künstler ist unkompliziert, und siv-Vertrag zu machen, sodass es den Mu-

SUISA info 1.09 Gut zu wissen_11 Vertriebsplattform Vertriebene Produkte Partner Einmalige Kosten Kosten pro CD

➊ Fontastix.ch CD CeDe.ch 100 Franken pro Anteil des Verkaufspreises www.fontastix.ch (künftig auch Downloads) aufgenommene CD gemäss Preisliste auf Website

❷ Musicdome CD — — 10 Franken Kommission www.musicdome.ch auf den Verkaufspreis

➌ CDbaby Downloads, CD 48 Download-Shops, 35 Dollar pro 4 $ pro CD, 9 % des www.cdbaby.net rund 2400 CD-Shops aufgenommene CD Verkaufspreises bei Down- vorwiegend USA loads

➍ Cesart Downloads, CD — — — www.cesart.ch

➎ iMusician Downloads iTunes, Napster, AOL und 75 Franken pro Album 15 % Kommission auf den www.imusician.ch (via Partner-Shops) ca. 120 weitere, die je Verkaufspreis nach Standort ausgewählt werden können

➏ Buytunes Downloads iTunes Einmalige Aufschaltgebühr 15 % Kommission auf den www.buytunes.ch (via Partner-Shop) pro Album 30 Franken, pro Verkaufspreis Single 10 Franken

➊ Fontastix: Normalpreis der CD bei CeDe.ch: CHF 27.90, Erlös ca. 20 %. Beispiel für iTunes: Beim Verkauf eines Songs beträgt der Netto- für den Auftraggeber CHF 17.15. Beim Verkauf im Fachhandel: Preis erlös für den Musiker EUR 0.45 bei einem Verkaufspreis von EUR 0.99. pro CD CHF 27.90, Erlös CHF 14.– Dies sind Preise der Kategorie Bei einem Album beträgt das Verhältnis EUR 4.30 zu EUR 9.99. In der «Normal». Es gibt auch Tief- und Hochpreise, wobei das Verhältnis un- Differenz sind sämtliche Kommissionen enthalten. gefähr gleich bleibt. Die Preise können die Künstler selbst bestimmen. ➏ Buytunes: Die Preise werden von iTunes bestimmt. Buytunes zieht eine ➋ Musicdome: Es gibt keine Aufnahmegebühr für ein Album. Die Kommission des Verkaufspreises von 15 % ab. Die restlichen 85 % gehen empfohlenen Preise belaufen sich auf CHF 25.50 pro Album, wobei an den Künstler. für den Künstler CHF 15.50 abfallen. Dies bedeutet eine Abgabe von CHF 10.– pro CD. Die Preise können jedoch grundsätzlich von den Musikern festgelegt werden.

➌ CDbaby: Die Preise können selbst festgelegt werden. Digital: 91% der Erlöse verdient der Künstler. CD: USD 4 pro CD gehen an CDbaby, sowie eine Einstellgebühr von USD 35.

➍ Cesart: Die Künstler setzen den Preis selbst fest und verdienen 100 % des Verkaufspreises, abzüglich einer eventuellen Mehrwertsteuer.

➎ iMusician: Die Preise fürs Herunterladen eines Songs bei iTunes, Napster usw. werden vom jeweiligen Anbieter bestimmt, nicht vom Künstler. Die Kommissionen sind allerdings je nach Download-Plattform unterschiedlich. Nach Angaben von iMusician liegen die meisten bei

12_Gut zu wissen Foto: iStockphoto SUISA info 1.09 “ Buytunes “ Topptipp: MX3 “ VxM.ch

sikschaffenden nicht erlaubt ist, gleichzei- Topptipp: MX3 einem breiten Publikum zu präsentieren. tig bei mehreren Content aggregators zu MX3 ist keine eigentliche Verkaufsplatt- Interessierte können sich auf der Musik- arbeiten. form für Musik, sondern ein Tummelplatz plattform von Schweizer Radio DRS ver- von und für Schweizer Bands und Musi- netzen, Kontakte zu Fans, Veranstaltern Bei der Musik, die iMusician annimmt, ker, Musikliebhaber und Radiostationen. oder Labels knüpfen und sich über Veran- wird eine Einschränkung gemacht: Nor- Neben Hörproben oder dem Austausch staltungen informieren. Die Website ist malerweise werden nur Werke akzeptiert, zwischen Hörern und Musikschaffenden ein riesiger Fundus an Musik, die man am die bereits auf CD oder auf Vinyl erschie- können zu vorgestellten Songs auch PC anhören kann und die sich sogar als nen sind. Als Ausnahme werden jedoch Links zu Online-Shops gesetzt werden, individuell zugeschnittenes Webradio zu- auch sogenannte «Digital only releases» wo die betreffenden Songs oder CDs er- sammenstellen lässt. Auf der Plattform für veröffentlicht. Voraussetzung ist, dass die worben werden können. Sich auf dieser Volksmusik kann man durchaus fürs Musik qualitativ gut aufgenommen und Plattform ebenfalls zu präsentieren, ist Radio entdeckt werden, denn die Musik- gemastert worden ist. Nach der Registrie- durchaus sinnvoll, denn MX3 hat sich in redaktion von DRS Musikwelle durchsucht rung und dem Upload der Audio-Dateien den letzten Monaten und Jahren zu einer die Bestände von VxM.ch regelmässig. ■ zu iMusician dauert es je nach Shop etwa beliebten Adresse im Musikbereich ent- www.vxm.ch acht Wochen, bis die Musik im Internet wickelt. Wer allerdings seine Musik nicht erhältlich ist. www.imusician.ch verkaufen, sondern verschenken möchte, ist auf www.mx3.ch ebenfalls an der rich- Buytunes tigen Adresse, um seine Musik zumindest Ebenfalls ein Sammeldienst für diverse schweizweit bekannt zu machen. Die Ra- Online-Musikshops ist die Schweizer Web- diostationen DRS 3, Virus, Couleur 3, Rete site www.buytunes.ch. Darauf sind zwar 3 und Radio Rumantsch spielen regelmäs- über 100 Download-Anbieter auf geführt, sig Songs aus dem immer grösser werden- doch wird zurzeit nur iTunes mit Musik den Musikfundus dieser Plattform. beliefert. Nach dem Einsenden einer CD www.mx3.ch und weiteren Angaben sowie eines digi- talen CD-Covers wird ein Vertrag zwi- VxM.ch schen Künstler und Buytunes aufgesetzt. Ähnlich wie MX3 dient auch VxM.ch als Die Musikschaffenden können nun via Plattform für Musikschaffende – mit dem iTunes weltweit oder nur in bestimmten Unterschied, dass sich VxM.ch auf die Ländern verkaufen. Die Verkaufspreise Volksmusik beschränkt. In den Kategorien können allerdings von Land zu Land vari- instrumentale Volksmusik, Jodel, Blas- ieren. www.buytunes.ch musik, Chor und volkstümliche Schlager fi nden Musiker eine Plattform, um sich

SUISA info 1.09 Gut zu wissen_13 DIE FILMMUSIK WIRD 100!

Urs Schnell

Vor einhundert Jahren komponierte Camille Saint-Saëns das erste Werk, das speziell für die Vertonung eines Filmes in Auftrag gegeben wurde. Zwar wurden schon vorher die Stummfi lme musikalisch unterlegt, doch hier wurde das erste Mal eine Komposition auf die Drama- turgie des Filmes ausgerichtet und angepasst.

Der Film trug den Titel «L’assassinat du Sowohl in der Schweiz wie auch in freuen uns, die Serie mit einer Anthologie duc de Guise», und der hundertste Jahres- Europa werden zahlreiche Veranstaltun- zur Schweizer Filmmusik zu erweitern. tag der Filmmusik wird weltweit gefei- gen stattfi nden, so etwa weitere Film- ert. Am 14. / 15. November 2008 wurde in projektionen mit Livemusik, Konferenzen, Sehr oft ist es erst die Musik, die eine be- Paris im Rahmen der European Film Mu- Workshops usw., die Gelegenheit geben sondere fi lmische Stimmung oder Aussa- sic Days der offi zielle Start für das Jubilä- werden, schweizerische und ausländi- ge verständlich macht. Trotzdem erhalten umsjahr 2008 / 2009 gegeben. Die SUISA- sche Film musikkomponisten (wieder) zu die Komponistinnen und Komponisten Stiftung begleitet das Jubiläum in Form entdecken. dieser Werke – einige wenige Stars wie zweier unabhängiger Projekte. Zum einen Filmmusik ist nichts Exotisches, sondern das SUISA-Mitglied Michel Legrand aus- sind wir eine Partnerschaft eingegangen vielmehr ein Bestandteil unseres Alltags, genommen – selten die ihnen zustehende mit der Union of Film Music Composers ein Beitrag zu unserem kollektiven Ge- Aufmerksamkeit. Es ist uns deshalb ein (UFMC), die auch in der Schweiz diverse dächtnis und zu unsrem kulturellen Erbe. Anliegen, die Filmproduzenten auf das Anlässe zur Jahrhundertfeier veranstal- Die UFMC will die oft unbekannten Kom- reichhaltige und hoch stehende Filmmu- tet. Zum andern bereitet die Stiftung eine ponisten für einmal ins Scheinwerferlicht sikschaffen in der Schweiz aufmerksam Anthologie mit Schweizer Filmmusik vor, rücken. Die Dimension ihrer Arbeit ent- zu machen. die im Jahr 2010 erscheinen wird. scheidet häufi g darüber, ob uns die Bilder auf der Leinwand unter die Haut gehen Die Publikation der Anthologie zum Jubi- Projekte der UFMC oder ob der Eindruck zweidimensional läumsjahr ist, zusammen mit einer Doku- Die Beziehungen zwischen Film und Mu- und oberfl ächlich bleibt. mentar-DVD, auf Sommer 2010 geplant. ■ sik sind vielfältig, intensiv, emotional, komplex – und so alt wie der Film selber. Weiterführende Websites: In diesem historischen Kontext haben die www.ufmc.ch UFMC Switzerland und ihr europäischer (UFMC Switzerland) Partner FFACE (Federation of Film and www.FM100.ch im Aufbau Filmmusik-Preis 2009 der Audiovisual Composers of Europe) be- (Programm der Jahrhundertfeier) SUISA-Stiftung für Musik schlossen, zum Jubiläumsjahr 2008/2009 www.fi lm-music-days.com Bereits zum achten Mal verleiht die verschiedenste Aktivitäten durchzufüh- (European Film Music Days) SUISA-Stiftung für Musik im Rahmen ren. Der Startschuss zur Jahrhundertfeier des internationalen Filmfestivals von fi el am European Film Music Day in Pa- Anthologie zur Schweizer Locarno einen Preis für beste ris, wo im November 2008 das wegwei- Filmmusik Originalfi lmmusik eines Schweizer sende Werk von Camille Saint-Saëns live Mit der Herausgabe von CD-Anthologien Komponisten. Weitere Informationen zum Film «L’assassinat du duc de Guise» leistet die Stiftung einen Beitrag zur Erhal- und die Teilnahmebedingungen fi nden aufgeführt wurde. tung des klingenden Kulturgutes. Und wir sich unter www.suisa-stiftung.ch.

14_SUISA-Stiftung SUISA info 1.09 Swiss Top 2008 NEUES REGLEMENT «SWISS TOP»-PREIS AN FÜR EINZELGESUCHE CHURCHHILL Per 1. Januar 2009 hat Claude Hübscher der Stiftungsrat der SUISA- Stiftung für Musik das Die SUISA-Stiftung für Musik hat am 19. Januar 2009 überarbeitete Reglement im Zürcher Mascotte den mit 5000 Franken dotierten für Einzelgesuche in Kraft 2. «Swiss Top»-Preis der Gruppe Churchhill überreicht. gesetzt.

Die von DRS 3 organisierte «Swiss Top»- internationalem Standard zu über zeugen Für die Beurteilung und Bewilligung von Serie fördert vielversprechende Schweizer wusste. Der mit 5 000 Franken dotierte Gesuchen gelten die in der Stiftungs- Musikerinnen, Musiker und Bands. Der 2. Preis wurde von der SUISA-Stiftung an urkunde festgehaltenen Prinzipien. Auf erste Preis ging an das Freiburger Quartett die «Swiss Top»- Kandidaten Churchhill diesen basierend hat die Stiftung Ver- «Marvin», das die Jury mit Popsongs von verliehen. Die Berner Band hat die Jury fahrensweisen und Zuständigkeiten neu mit ihrer unbekümmerten Frische und festgelegt und beschrieben, welche Vor- ihrem herausragenden Stilmix für sich aussetzungen für die unterschiedlichen eingenommen. Auch in diesem Jahr wa- Beitragsarten gelten. ren unter den geladenen Gästen zahlrei- Wir weisen alle Gesuchstellerinnen und Ge- che prominente Personen aus Fernsehen suchsteller darauf hin, dass sie die Eingaben und Radio sowie dem Musikbusiness bei mindestens drei Monate vor Projektstart der Preisverleihung anwesend. einreichen müssen, damit die Kommission Die SUISA-Stiftung für Musik verleiht für Einzelbeiträge darüber befi nden kann. zahlreiche Preise in allen Musiksparten Das neue Reglement liegt in elektroni- in Zusammenarbeit mit verschiedenen scher Form unter www.suisa.ch/de/suisa- Partnern, um das aktive Musikschaffen stiftung/einzelbeitraege/ sowohl zur der SUISA-Mitglieder zu honorieren. Ansicht als auch zum Download bereit.

David Flach alias Fit, Sänger/Rapper/Komponist von Churchhill, empfängt den Preis von SUISA-Stiftungsrat René Baiker. SCHWEIZER MUSIKHANDBUCH Solothurner Filmtage 2009/2010 PUBLIKUMSPREIS AN «BEAT-MAN WAY»

Claude Hübscher

Im Rahmen der 44. Solothurner Film- Das Schweizer Musikhandbuch 2009 / 2010 tage hat die SUISA-Stiftung für Musik der SUISA-Stiftung ist ab sofort erhältlich. den mit 5000 Franken dotierten Publi- Mit seiner übersichtlichen Rubrifi zierung – kumspreis für den beliebtesten Musik- und zum letzten Mal in gedruckter Form – clip verliehen. Der Preis geht an das Team ist das Schweizer Musikhandbuch ein idea- Adrian Winkler, Mario Winkler und Nella les Nachschlagewerk zur Schweizer Musik- Lombardi für den Clip «The Beat-Man szene. Das Musikhandbuch enthält rund Way» des Künstlers Reverend Beat-Man. 1700 Einträge auf rund 500 Seiten im For- mat A5, ein Bestellformular liegt dieser

Claude Hübscher (r.) übergibt den Preis an Ausgabe von SUISAinfo bei. Winkler, Lombardi und Winkler.

SUISA info 1.09 Fotos: Andreas Notter, Eduard Meltzer SUISA-Stiftung_15 Änderungen im Verteilungsreglement VERTEILUNG DER EINNAHMEN AUS WERBESENDUNGEN DER SRG

Jean Cavalli

Über das Urteil des Bundesgerichts vom 13. Mai 2008 haben wir Ab Verteilungsjahr 2005 im SUISA info 2.08 (S.22 und 23) ausführlich berichtet. Kurz zu- (Verteilung der Einnahmen von rund CHF 7,2 Mio. pro Jahr) wur- sammengefasst müssen wir gemäss diesem Entscheid die Einnah- den diese Bestimmungen vorübergehend wie folgt geändert und men für Musik in der Werbung der SRG (Tarif W) proportional zum ergänzt: Umsatz verteilen, den die SRG oder Publisuisse mit den Ausstrah- lungen eines jeden Werbespots erzielt. Das Gericht hat nicht aus- 4.2.2 Verteilungsklasse1 E geschlossen, dass die Dauer der Musik berücksichtigt wird. Es hat (Werbesendungen im Fernsehen SRG) ferner entschieden, dass die früher praktizierte Zuweisung aus dem Die Entschädigungen für Werbesendungen werden aufgrund Tarif W an die Musik im allgemeinen Programm rechtswidrig ist. eines festen Betrages pro Sekunde Musik verteilt. Dieser Betrag wird gemäss den folgenden Faktoren gewichtet: Verfahren zur Genehmigung der neuen Regeln Dauer der Werbesendung Faktor Im September 2008 haben die Verteilungs- und Werkkommission 1 bis 60 Sekunden 1,0 und der Vorstand die neuen Regeln zur Verteilung der Einnahmen 61 Sekunden und mehr 0,2 aus Tarif W beschlossen. Das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum hat die Änderungen, die nachstehend abgedruckt sind, 5.4 Zuweisung der Einnahmen der genehmigt. Der Entscheid des Instituts kann durch Rekurs beim Bun- einzelnen Tarife desverwaltungsgericht angefochten werden. Der Text steht auf un- W Werbefernsehen 15 % 1 C (Fernsehsendungen ohne serer Website. Werbung) 85 % 1 E (Werbesendungen im Alte Regeln für die Verteilungsjahre 2004 und Fernsehen) 2005 bis 2007 Seit 2003 bezahlt die SRG der SUISA eine Vergütung von 2,65 % Regeln für die Verteilungsjahre 2008 und folgende ihrer Werbeeinnahmen. Für die Verteilung dieser Vergütung hat- Aufgrund des Urteils des Bundesgerichts wurde die Ziffer 4.2.2 des te der Vorstand für das Verteilungsjahr 2004 folgende Regeln Verteilungsreglements geändert. Sie hat nun folgenden Wortlaut: beschlossen (Verteilung der Einnahmen von CHF 6,5 Mio. aus Tarif W): Verteilungsklasse 1 E (Werbesendungen im Fernsehen SRG) 4.2.2 Verteilungsklasse 1 E (Werbesendungen im Fernsehen SRG) 4.2.2 Die Verteilung wird pro Werbespot vor genom men, proportional Für die Musik in den Werbefi lmen wird ein einheitlicher Ansatz zum Umsatz, den Publisuisse für die Ausstrahlung dieses Spots pro Sekunde berechnet. erzielt, und reduziert im Verhältnis der Dauer der Musik im Verhältnis zur Dauer des Spots (pro rata temporis). Die gesamte 5.4 Zuweisung der Einnahmen der zur Verteilung zur Verfügung stehende Summe wird propor - einzelnen Tarife tional zum so errechneten Betrag pro Spot verteilt. W Werbefernsehen 25 % 1 C (Fernsehsendungen ohne Werbung) Ferner wurde Ziffer 5.4 korrigiert wie folgt 75 % 1 E (Werbesendungen im Fernsehen) 5.4 Zuweisung der Einnahmen der einzelnen Tarife W Werbefernsehen 100 % 1 E (Werbesendungen im Fernsehen)

16_Intern SUISA info 1.09 Auswirkungen des neuen Systems Massgebend waren damals der von Publisuisse fakturierte Anten- Die zuletzt genannten neuen Regeln traten in Kraft auf 1. Januar nenpreis und die Musikdauer im Verhältnis zur gesamten Dauer 2008, also bereits für die Verteilung der Einnahmen 2007 im eines jeden Spots. Dies entspricht der neuen ab 2008 geltenden Dezember 2008. Im Begleitbrief zu dieser Abrechnung vom Regelung und den Grundsätzen, die das Bundesgericht aufge- 4. Dezember 2008 haben wir unsere Werbemusik-Komponisten stellt hat. über das gerichtliche Verfahren und die Grundsätze der neuen Diese Korrekturen sind enthalten in der Abrechnung, die am Verteilungssystems orientiert. Die Mitglieder erhielten eine Abrech- 4. Dezember 2008 versandt wurde. Sie enthält einen Vergleich nung nach neuen Regeln und konnten sich Klarheit verschaffen der Beträge, die gemäss den annullierten Regeln verteilt wurden, über deren Auswirkungen. Sie beruhen auf dem Urteil des Bun- mit den Beträgen, die nach den für den Tarif R geltenden Regeln desgerichts, das entschied, dass die Verwertungsgesellschaften verteilt wurden. nach Art. 49 Absatz 1 des Urheberrechtsgesetzes ihre Einnahmen proportional zum Ertrag der Werke und Darbietungen verteilen Mit diesen Korrekturen wurde auch der Tatsache Rechnung ge- müssen. Wir berücksichtigen damit den ökonomischen Wert der tragen, dass 15 % der Einnahmen aus Tarif W bereits der Vertei - Werknutzung. Der Komponist der Werbemusik wird mit anderen lungsklasse 1 C zugewiesen worden waren, was gemäss frühe- Worten beteiligt am fi nanziellen Erfolg des Spots. Der Komponist rem Reglement hinsichtlich des Tarifs R vorgesehen war, und was einer Werbemusik erhält eine höhere Vergütung, wenn der Spot im Übrigen von niemandem bestritten worden war. zur Primetime ausgestrahlt wird (zum Beispiel zur Zeit der «Tages- schau»), als wenn er um 15 Uhr nachmittags ausgestrahlt wird. Die Im Jahre 2004 wurden die Einnahmen aus Tarif W an die Mit- Komponisten von Filmmusik ausserhalb der Werbung erhielten pro glieder der SUISA und an die Schwestergesellschaften ohne jeden Sekunde Sendezeit schon bisher wesentlich weniger als die Kom- Vorbehalt verteilt. Mit der Ausnahme von sieben Rekurrenten ist die- ponisten von Werbemusik. Das Verhältnis ändert sich noch wei- se Verteilung von niemandem innert der im Reglement festgelegten ter zu Ungunsten der Filmmusik-Komponisten, weil die Zuweisung Fristen angefochten worden. Eine Korrektur wurde deshalb aus- an die Verteilungsklasse 1 C (Fernsehsendungen ohne Werbung) schliesslich für diese sieben Rekurrenten erstellt, die im Verfahren aufgehoben wird. vor Bundesgericht obsiegt haben. Die SUISA hat diese Korrektur aus Rückstellungen fi nanziert, die wegen der genannten Rekurse Der Text des neuen Reglements mit einem Hinweis auf die Ge- gebildet worden waren. So konnten Rückforderungen gegenüber nehmigung durch das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigen- Tausenden von Rechtsinhabern vermieden werden, die im Jahr tum wird auch im «Schweizerischen Handelsamtsblatt» (SHAB) 2004 zu hohe Vergütungen erhalten hatten. publiziert. In den Verteilungsjahren 2005 bis 2007 wurden die verfügbaren Korrektur der Verteilungen 2004 bis 2007 Beträge in der Verteilungsklasse 1 E an die SUISA-Mitglieder un- Das Bundesgericht hat die Verteilungsregeln für diese Periode für ter Vorbehalt verteilt und gegenüber den Schwestergesellschaften unzulässig erklärt. Die SUISA hat nun die vorangehenden und vorübergehend blockiert. Die Zuweisung von 15 % der Einnahmen ohne Beschwerden genehmigten Regeln angewendet, die für die aus Tarif W an die Verteilungsklasse 1 C wurde nicht korrigiert, Verteilung der Senderechte gemäss dem bis 2002 gültigen Tarif weil sie dem früheren für die Einnahmen aus Tarif R geltenden Re- R galten und die auch noch für die Verteilung 2003 angewendet glement entsprach. Innerhalb der Verteilungsklasse 1 E wurden die wurden. Das Reglement lautete damals Abrechnungen gemäss Urteil des Bundesgerichts und gemäss den für den früheren Tarif R geltenden Regeln korrigiert. 4.2.2 Verteilungsklassen 1 E und 1 F (Werbesendungen im Fernsehen SRG) Die Herren Lysander Gelewski und Eric Mermod stehen zur Die Verteilung wird pro Werbefi lm vorgenommen. Beantwortung von Fragen gerne zur Verfügung: E-Mail: [email protected] 5.4 Zuweisung der Einnahmen der einzelnen Tarife Telefon: +41 21 614 32 35 R Werbefernsehen 15 % 1 C, 1D (Fernsehsendungen ohne E-Mail: [email protected] Werbung) Telefon: +41 21 614 32 26 85 % 1 E, 1F (Werbesendungen im Fernsehen)

SUISA info 1.09 Intern_17 EVI ALLEMANN IST SABINE JONES IST NEUE ABTEILUNGS- NEUE PRÄSIDENTIN NEUE DIREKTORIN LEITER INFOLGE VON VON SWISS MUSIC DER SWISSPERFORM PENSIONIERUNGEN EXPORT

Nach sechs Amtsjahren ist Anita Fetz als Frau Dr. Yvonne Burckhardt, die die Per März 2009 wird Monique Stöckli, Lei- Präsidentin von Swiss Music Export (SME) SWISSPERFORM 1993 mitbegründet und terin der Verlegerabteilung (Foto links), zurückgetreten. Ihre Nachfolge über- während 15 Jahren als Direktorin geleitet nach 24 Jahren bei der SUISA in Pension nahm per 1. Januar 2009 Evi Allemann. hat, ist per Ende Januar 2009 in den Ruhe- gehen. Die Verleger- und die Urheberabtei- Die 30-jährige Nationalrätin (SP, ) stand getreten. Ihre Nachfolgerin heisst lung werden zusammengelegt in der Mit- ist gelernte Juristin und hat Einsitz in Sabine Jones und wurde vom Vorstand gliederabteilung unter der Leitung von der aussenpolitischen (APK) und in der der SWISSPERFORM bereits im Sommer Poto Wegener (Foto rechts). Gruppenchef sicherheitspolitischen (SiK) Kommission 2008 einstimmig gewählt. «Verleger» und direkter Ansprechpartner des Nationalrats. «Der Export von Schwei- für die Ver leger wird Roman Varisco, der zer Musik muss nicht nur aus kulturellen, Sabine Jones ist eine ausgewiesene Fach- bereits acht Jahre für die Urheberabtei- sondern auch aus wirtschaftlichen Über- frau im Musikgeschäft und in Urheber- lung der SUISA tätig war. legungen gefördert werden. Man darf rechtsfragen. Sie war zwischen 1993 und Laico H. Burkhalter, der seit zehn Jahren nicht vergessen, dass die Kulturindustrie 2002 bei der GEMA in Deutschland und für die SUISA tätige Leiter der Abtei- ein wichtiger Wirtschaftszweig ist. Wir der PRS in England für die Urheber und lung Vervielfältigungsrechte und Ver- werden deshalb versuchen, weitere Part- Verleger zuständig. Während dieser Zeit gütungsansprüche, verlässt die SUISA ner für Swiss Music Export als Instituti- hatte sie u. a. auch Kontakt mit der SUISA. altershalber per Ende April 2009. Als on zu fi nden», so die neue Präsidentin Evi Danach stand sie während vier Jahren als Nachfolger vorgesehen ist Fabian Wigger. Allemann. Direktorin der Verwertungsgesellschaft Wigger war bis vor kurzem Assistent an Hinter Swiss Music Export stecken sechs PAMRA vor. Die in England gesammelten der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Organisationen: Pro Helvetia, Migros- Erfahrungen im Bereich der Leistungs- der Universität Zürich und wird in die- Kulturprozent, SUISA-Stiftung für Mu- schutzrechte bringt sie nun in ihrer neu- sem Jahr seine Dissertation im Immate- sik, Fondation CMA, Phonoproduzenten- en Rolle bei der SWISSPERFORM ein. rialgüterrecht abschliessen. fonds und die Interpretenstiftung. SME unterstützt Schweizer Musikschaffen- Die Geschäftsleitung der SUISA dankt de bei ihren Bemühungen, im Ausland Monique Stöckli und Laico Burkhalter Fuss zu fassen; sei es durch Präsenz an für ihre Beiträge zum Erfolg und zum Messen und Festivals, durch Networ- Wachstum der SUISA und wünscht ih- king oder auch durch direkte fi nanzielle nen zur Pensionierung das Beste. Exportunterstützung.

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18_Nachrichten Fotos: Béatrice Devènes, facesbyfrank, Manfred Roth SUISA info 1.09 Verein jugend+musik MUSIKFÖRDERUNG FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

Sie fi nden es wichtig, dass Kinder und Jugendliche musizieren? Dann treten Sie jugend+musik bei. Der 1999 gegründete Verein unterstützt nationale Projekte zur Förderung des musikalischen Nachwuchses in der Schweiz. Doch Förderung kostet Geld, und dieses ist knapp. So konnte die Fondskommission im Jahr 2008 lediglich RHEINGAU 25 000 Franken zur Unterstützung von Projekten vergeben. Vergleicht man dies mit MUSIKPREIS 2008 den Subventionen von 60 Millionen Franken für Jugend+Sport, dann bläst die Musik- AN HEINZ HOLLIGER förderung in der Tat aus den letzten Löchern. Als Mitglied des Vereins jugend+musik leisten Sie mit einem jährlichen Solidaritäts- beitrag von 60 Franken einen wichtigen Anteil zur Förderung der musizierenden Der Komponist, Oboist und Dirigent Jugend in der Schweiz. Und Sie verhelfen dem Verein durch Ihre Mitgliedschaft zu Heinz Holliger ist Ende August 2008 mit einer breiteren Mitgliederbasis und damit zu mehr Gewicht bei Politik und Behörden. dem Rheingau Musikpreis 2008 ausge- Einschreibemöglichkeit und weitere Informationen unter: www.jugendundmusik.ch. zeichnet worden. Die mit 10 000 Euro do- tierte Auszeichnung wurde zum 15. Mal vergeben. Mit der Ehrung würdigt die Jury des Rheingau Musikpreises die Verdienste von Heinz Holliger um das gegenwär- tige Musikleben in Anerkennung seines ALBERIK-ZWYSSIG-PREIS: kompositorischen Schaffens. In der Be- KOMPOSITI ONSWETTBEWERB FÜR gründung der Jury heisst es: «Mit Heinz Holliger zeichnet das Rheingau Musik GEISTLICHE CHORMUSIK Festival einen international renommier- ten Komponisten, Dirigenten und Inter- Die Stiftung Zwyssighaus pfl egt das Andenken an die Schöpfer des Schweizer Psalms, preten von bestechender Eigenständigkeit Pater Alberik Zwyssig und Leonhard Widmer. Sie schreibt einen mit insgesamt 12 000 aus. Als weltberühmter Oboist verfügt er Franken dotierten Kompositionswettbewerb aus. Es gelten u. a. folgende Bedingungen über sensible Virtuosität und hat seinem für Komponist und Werk: Instrument spieltechnisch neue Welten – Schweizer Nationalität oder Nieder lassungsbewilligung in der Schweiz eröffnet. Seine Dirigate bei den internati- – Werke für einen Gemischten Chor im Volkston onal besten Orchestern sind von intimer – Geistlicher Text in einer der vier schweizerischen Landessprachen als Grundlage Werkkenntnis und technischer Präzision – Aufführungsdauer zwischen sieben und zwölf Minuten gekennzeichnet. Als Komponist verfolgt – Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2009 er einen unbeirrbaren Weg jenseits al- ler Schulen. Eindringlich spürt er in sei- Die ausführlichen Wettbewerbsbestimmungen erhalten Sie bei: Stiftung Zwyssighaus, nen Hauptwerken den Gefährdungen der Alberik-Zwyssig-Preis, Postfach, 6466 Bauen, oder unter www.suisa.ch. menschlichen Existenz und des mensch- lichen Geistes nach.» Heinz Holliger ist seit 1961 Mitglied der SUISA. BIGBAND-KOMPONISTEN GESUCHT

Das Zurich Jazz Orchestra schreibt einen Kompositionspreis für Bigband-Literatur aus. Gesucht werden Originalkompositionen für die 17-köpfi ge Bigband, die weder auf Tonträgern veröffentlicht noch bei anderen Wettbewerben eingereicht wurden. Die Jury besteht aus Rainer Tempel, Frank Sikora und George Gruntz. Die fünf besten der eingereichten Werke werden ausgewählt, einstudiert und Ende 2009 im Zürcher Moods in einer Finalrunde vorgestellt. Einsendeschluss ist der 30. September 2009.

Ab 15. März 2009 ist die Ausschreibung aufgeschaltet unter www.zjo.ch.

SUISA info 1.09 Nachrichten_19 Nachruf Géo Voumard Ruedi Rymann (2.12.1920–3.9.2008) (31.1. 1933–10.9.2008)

Eric Mermod Ernst Meier

Géo Voumard verstarb am 3. September Im Alter von gut 75 Jahren verstarb der 2008 im Alter von 87 Jahren. Voumard musikalische Botschafter Obwaldens, war Sohn einer Uhrmacherfamilie aus Ruedi Rymann, der mit seiner unver- dem Jura. Obwohl er ein Architektur- kennbaren Stimme den Innerschweizer studium in Biel absolviert hatte, wur- Jodel bis nach Kalifornien und Japan ge- de er Musiker. Bereits mit 16 Jahren trat bracht hatte. Voumard öffentlich auf, und mit 23 wur- de er Pianist /Arrangeur im Orchester Als Interpret des «Schacher Seppli» und von Hazy Osterwald. Mit seinem eigenen der Komposition «der Gemsjäger» feierte Trio, gegründet 1948, führten ihn meh- er seine grössten Erfolge, die ihm beide rere Tourneen durch die Schweiz und goldene Schallplatten einbrachten. 2007 ganz Europa. Radio Lausanne, das später darf für ihn als Glanzjahr der Anerken- zu Radio Suisse Romande (RSR) wur- nung gelten: Der Schacher Seppli wur- de, engagierte Voumard im Jahr 1952 de vom Schweizer Fernsehen DRS zum als Pianisten, Komponisten und Arran- grössten Schweizer Hit 2007 gekürt. geur. 1966 wurde er Verantwortlicher Weiter wurde ihm in Anerkennung sei- der Abteilung «variétés, divertissement, ner Verdienste um die Volkskultur der animation et jazz». Von 1969 bis 1983 Obwaldner Kulturpreis verliehen. Diese war er Chef der Abteilung «animation et Auszeichnung wird nur alle drei bis vier divertissement». Jahre vergeben.

Seinen wohl grössten Erfolg als Kompo- Der in Sarnen geborene Ruedi Rymann nisten feierte Voumard mit dem Sieg am wuchs in Giswil auf, wo er schon früh ersten Grand Prix Eurovision de la Chan- den dortigen Jodlerklub gründete. Von son (1956). Gemeinsam mit dem eben- 1960 bis 1997 war er als Wildhüter im falls kürzlich verstorbenen Emile Gardaz Dienste des Heimatkantons tätig. In der schrieb er den Hit «Refrain», der von Lys Natur der Bergwelt entstanden viele Jo- Assia interpretiert wurde. Weiter zählt dellieder und «Juiz». Seine Jodeltechnik, Voumard zusammen mit Claude Nobs welche Leichtigkeit in allen Tonlagen und René Langel zu den Gründern des und Wohlklang in sich vereinigte, brach- Jazz Festivals im Jahr 1967. te ihm in Jodlerkreisen die höchste An- Nach seinem Abschied bei RSR zog er in erkennung ein. Zahlreiche Ehrenmit- die Provence. Die letzten Lebensjahre gliedschaften in Jodlerverbänden zeugen verbrachte Voumard in der Schweiz. davon.

Ruedi Rymann bleibt uns als Persönlich- keit mit Schalk, Humor und natürlicher Ausstrahlung in Erinnerung. Seine Be- geisterungsfähigkeit war ansteckend, so führen einige junge Leute seine Jodel- tradition weiter.

20_Nachrufe SUISA info 1.09 WIE KOMME ICH ZU KONZERT- VERGÜTUNGEN AUS DEUTSCHLAND?

Erika Weibel / Roman Varisco

Michael von der Heide bei einem Auftritt im Berliner Club NBI im Herbst 2008.

Die GEMA kennt zwei Abrechnungsverfahren für Nachfolgend stellen wir die Unterschiede Konzerte. Wer eine möglichst hohe Ent schädigung der GEMA-Abrechnungsverfahren detail- lierter vor. für seine in Deutschland aufgeführten Werke erhalten will, sollte die wichtigsten Bedingungen kennen. Das PRO-Verfahren Das so genannte PRO-Verfahren wird ei- nerseits bei Kunden der GEMA angewen- det, die während des ganzen Jahres Kon- ie GEMA unterscheidet zwei zerte in möglichst vielen Regionen von Abrechnungsverfahren: zum Deutschland organisieren. Andererseits einen das PRO-Verfahren bei kommt das Verfahren bei Konzerten in Pauschalinkasso und Anläs- Clubs zur Anwendung, falls die Brutto- Dsen mit Bruttoeinnahmen unter 750 Euro, einnahmen der GEMA pro Konzert weni- zum andern die Netto-Einzelverrechnung ger als 750 Euro betragen. (auch Direktverrechnung genannt) bei Für eine Auszahlung nach dem PRO-Ver- Veranstaltungen im Bereich der U-Musik, fahren wird zunächst die Anzahl Auffüh- mit GEMA-Bruttoeinnahmen (Inkasso der rungen eines Werkes gezählt, die durch Urheberrechtsvergütung) ab 750 Euro pro eingereichte Programme belegt ist. Be- Veranstaltung. Dies ist neu, galt doch bis rücksichtigt werden weiter in einem zwei- Ende 2008 eine Verrechnungsgrenze von ten Schritt Aufführungen, die nicht durch 1022,58 Euro. Programme belegt sind. Derzeit geht die

SUISA info 1.09 Fotos: Eike Bader Gut zu Wissen_21 Grundsätzlich fahren Schweizer Urheber mit der Netto-Einzelverrechnung der GEMA besser.

GEMA von einem Faktor 1 zu 7 aus (Auf- Bedingungen für die eines Jahres in einer begrenzten Anzahl führungen mit Programm vs. Auffüh- Netto-Einzelverrechnung in Deutschland aufgeführt werden. Sind rungen ohne Programm). Der für dieses Liegen bei einer Einzelveranstaltung die alle Bedingungen der Netto-Einzelver- Verfahren massgebende PRO-Faktor wird Bruttoeinnahmen der GEMA unter 750 rechnung erfüllt, verteilt die GEMA ihre ausserdem beeinfl usst durch die Vertei- Euro, können die Rechtsinhaber unter fol- Einnahmen (nach Abzug des jährlich er- lung der Aufführungsorte auf die zwölf genden Voraussetzungen einen Antrag mittelten Aufwendungssatzes und 10 Pro- Verwaltungsbezirke der GEMA und die auf Anwendung der Netto-Einzelverrech- zent für soziale und kulturelle Zwecke) di- Verteilung der Aufführungszeiten auf die nung stellen: rekt auf die aufgeführten Werke. Kalendermonate. Für den Urheber ist es 1. Das Programm enthält mindestens 80 % Wir empfehlen deshalb zu klären, ob der von Vorteil, wenn sein Repertoire wäh- Werke der (des) Antrag stellenden Anlass mehr oder weniger als 750 Euro rend möglichst des ganzen Jahres und Rechteinhaber(s). Urheberrechtsvergütung erzielt bzw. ob zudem in den verschiedensten Regionen 2. Es dürfen keine weiteren Gruppen die Bedingungen für eine automatische Deutschlands aufgeführt wird. aufgetreten sein. Direktverrechnung pro Werk erfüllt sind Nähere Erläuterungen zum PRO-Verfah- 3. Der Veranstalter bestätigt die Vollstän- oder nicht. Liegt die Vergütung an die ren fi nden Sie im Verteilungsplan der digkeit des Programms mittels des GEMA unter 750 Euro, so sollten die For- GEMA (vgl. www.gema.de/urheber/fi nan- GEMA-Formulars «Musikfolge für eine mulare «Musikfolge für eine Einzelver- zen/der-aktuelle-verteilungsplan/). Einzelveranstaltung bei Netto-Einzelver- anstaltung bei Netto-Einzelverrechnung» rechnung». (www.gema.de/urheber/ und «Antrag auf Netto-Einzelverrech- Netto-Einzelverrechnung formular-schnellsuche/) nung» rechtzeitig und komplett ausgefüllt Netto-Einzelverrechnung bedeutet, dass 4. Der «Antrag auf Netto-Einzelverrech- der GEMA zugestellt werden. die GEMA ihre Nettoeinnahmen aus einem nung» wird von allen Rechteinhabern Konzert vollumfänglich auf die aufgeführ- gemeinsam gestellt, d. h. sämtliche ten Werke verteilt, abzüglich der Verwal- Miturheber und Verleger unterschrei- tungskosten und des Abzugs von 10 Pro- ben. (www.gema.de/urheber/formular- zent für soziale und kulturelle Zwecke. schnellsuche/) Bei Veranstaltungen im Bereich der U- 5. Der Antrag liegt der GEMA innerhalb Musik mit Bruttoeinnahmen (Inkasso) ab von drei Monaten nach der Veranstal- Hinweis 750 Euro erfolgt die Netto-Einzelverrech- tung vor. Bei gewissen Arten von Veranstal- nung automatisch. Diese Verrechnungsart tungen erfolgt die Nettoeinzelverrech- kann jedoch auch beantragt werden, wenn Fazit nung automatisch, sofern alle abrech- die Bruttoeinnahmen der GEMA aus einer Ob für einen Urheber das PRO-Verfahren nungsrelevanten Voraussetzungen erfüllt Veranstaltung unter 750 Euro liegen. Im oder die Netto-Einzelverrechnung lukra- sind. Dies gilt etwa für die Aufführung Falle des Auftritts von Haupt- und Vor- tiver ist, muss im Einzelfall entschieden von Improvisationen oder Konzerte an gruppen wird jedoch ausschliesslich das werden. Hochschulen, Schulen und anderen Programm der Hauptgruppe nach der Net- Grundsätzlich kann man jedoch davon Bildungsanstalten. Detaillierte Hinweise to-Einzelverrechnung abgerechnet. Der ausgehen, dass Schweizer Urheber mit der über weitere betroffene Aufführungs- Vorgruppe ist es nicht möglich, einen An- Anwendung der Netto-Einzelverrechnung arten fi nden sich im Verteilungsplan der trag auf Direktverrechnung zu stellen. besser fahren, falls ihre Werke während GEMA, S. 307.

22_Gut zu Wissen SUISA info 1.09 MUSIKHANDYSTEUER? URHEBERENTSCHÄDIGUNG!

Martin Wüthrich

Die SUISA fordert eine Urheberrechtsvergütung auf Musikhandys. Und stösst bei Industrievertretern auf erbitterten Widerstand. Auch mit Medienschelte ist einmal mehr zu rechnen. Margenoptimierung auf Kosten der Kunstschaffenden? Nicht mit uns.

erzeit wird in vielen Ländern zahle für etwas, was er gar nicht nutze. Al- 200 000 iPhones verkauft worden. Stu- Europas eine Urheber-Entschä- les werde teurer, und das Geld versickere im dien zeigen: Das iPhone ersetzt den iPod digung auf Musikhandys ein- (ineffi zienten) Apparat der Urheberrechts - als Musikspeicher – es gibt keinen Grund gefordert oder diskutiert. Alle gesellschaften. Stimmt das wirklich? mehr, ein separates Gerät fürs Musik- Dbeteiligten Staaten haben etwas gemein- hören zu kaufen. Wer ein Musikhandy sam: Den Konsumenten ist es erlaubt, Es stimmt, dass in der Schweiz jedermann kauft, hat sozusagen den Fünfer und das (musikalische) Werke für den Privatge- ein von ihm gekauftes musikalisches Werk Weggli. Längst sind andere Hersteller wie brauch zu kopieren. Im Gegenzug wird auf nicht nur hören, sondern auch für die Nokia oder Sony Ericsson auf den Zug auf- die so genannten Leerträger – CDs, DVDs Familie und den engen Freundeskreis ko- gesprungen und bewerben ihre Handys oder Harddisks, auf denen pieren darf. Es stimmt auch, dass die Kom- als reine Musikplayer, bei denen das Tele- diese Werke gespeichert ponisten, Textautoren und Verleger dafür fonieren nur eine Nebenfunktion ist. werden – eine Vergütung zu entschädigen sind. Es stimmt weiter, Ich bin ein er hoben. Dieses System ist dass sich die zum Speichern und Kopie- Margenoptimierung auf Kosten iPhone. transparent, fair und be- ren von Musik genutzten Medien rasant der Kunstschaffenden entwickeln und dass ständig neue auf den Wenn sich nun also die Industrie – allen Markt kommen. Es stimmt zudem, dass voran die Telefonimporteure – weigert, diese Geräte auch mit der Leerträgerver- Musikhandys gleich zu behandeln wie Ich bin ein gütung laufend billiger und die Speicher iPods, dann dient das nur einem Zweck: iPod Touch. laufend grösser werden. Es stimmt, dass die eigene Marge zu optimieren und die der Verwaltungskostensatz für diesen Einführung des Tarifs zu verzögern. Dabei Tarif 10 Prozent beträgt. Und es stimmt gehen einmal mehr diejenigen leer aus, die schliesslich, dass die SUISA die Leer - das Geschäft mit der Unterhaltungselek- trägervergütung auf diese neuen Medien tronik erst ermöglichen. Ohne Musik gibt ausdehnen muss, wenn sie ihren Auftrag es keinen Bedarf für Musikhandys, ohne im Namen der Urheber ernst nimmt. Urheber verdient niemand Geld mit iPod oder iPhone. Der Fall iPod versus iPhone Zum Schluss noch die baren Fakten: Für Besonders einleuchtend zeigt dies das den Musikhandytarif gilt ein Ansatz von währt. Es bewahrt die Privatsphäre der Beispiel des populären iPhone. Seit rund 0,80 Franken pro GB: Für ein iPhone mit Konsumenten, und es sorgt mit verhält- eineinhalb Jahren erhebt die SUISA nach 8 GB Speicher beträgt die Entschädigung nismässig wenig Aufwand für eine fi nan- einem Beschluss des Bundesgerichts end- bei einem Kaufpreis von 839 Franken zielle Kompensation der Rechteinhaber. lich eine Vergütung auf Speicher in iPods (ohne Abo) also 6.40 Franken. Mit ande- So weit, so gut. und ähnlichen Geräten. In der Zwischen- ren Worten: 0,75 Prozent der massiven Dennoch: Trifft die Vergütung eine brei- zeit jedoch ist das iPhone auf dem Markt, Wertschöpfung gehen an diejenigen, die tere Bevölkerungsschicht oder bestimmte das sich vom iPod touch nur darin unter- mit ihrer Arbeit erst eine Nachfrage nach (Industrie-)Kreise, so kommt es zu einem scheidet, dass man damit telefonieren und Musikhandys schaffen. Wir denken, das Wehklagen. Der Konsument werde ge- auf ein separates Handy also verzichten sollte uns die Musik wert sein, die wir gern schröpft, heisst es dann etwa, und er be- kann. Bereits sind in der Schweiz über hören. ■

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POPKOMM 2009 IM HERZEN BERLINS ABRECHNUNGEN 2009

Die Popkomm zieht ins Zentrum Berlins, in die Hallen des ehemaligen Post-Depots Anfang April «Station Berlin» in der Nähe des Potsdamer Platzes. Damit ist die Popkomm näher “ Nachverrechnungen 2009, am Puls der Stadt und vor allem näher bei der Kulturbrauerei, dem Zentrum des 1. Abrechnung aus dem Ausland Popkomm-Festivals. “ Aufführungs- und Senderechte 2009, 1. Abrechnung Als Aussteller an die Popkomm Ende Mai In Zusammenarbeit mit IFPI Schweiz bieten die SUISA und die SUISA-Stiftung für Musik “ Vervielfältigungsrechte 2009, den Schweizer Musikverlegern und –produzenten die Möglichkeit, sich zu einem Vor- 1. Abrechnung zugspreis als Aussteller an der Popkomm zu präsentieren. Auskünfte und Anmeldeunter- “ Musikdosen, Ton- und Tonbildträger “ lagen erhalten Sie bei Claudia Kempf, Tel: 044 485 65 25, [email protected]. Videokassetten, Online-Nutzungen (Tarife PA, PI, PN, VI, VM, VN) “ aus dem Ausland Vervielfältigungs- Popkomm-Festival – jetzt bewerben rechte 2009, 1. Abrechnung Bands, Musiker, Label, Verlage, Managements, Booker und Verbände können sich über 10. Juni 2009 Sonicbids elektronisch fürs Festival bewerben. Die Popkomm hat keine festgelegten “ Hauptabrechnung 2009 musikalischen Stilrichtungen. Die Bewerbung läuft bis zum 17. Mai 2009. Informatio- Aufführungs-,Sende- und RTV-Rechte nen zu Programm, Clubs, Bewerbung und Partnern gib es bei: Dirk Schade, Festival Ma- (SRG 1. Abrechnung) nager, E-Mail: [email protected]. Ende Juni “ Zentrale Lizenzierung 2009 Popkomm, Berlin: 16.–18.9.2009 www.popkomm.de 1. Abrechnung 3. Juli 2009 “ Verleger Fürsorge inkl. Haupt- abrechnung 2009 10. Juli 2009 WOMEX 2009 ERSTMALS IN KOPENHAGEN “ Renten-Urheberfürsorge Mitte September Die Womex ist die Fachmesse für Welt-, Folk-, traditionelle sowie ethnische Musik. Alle “ aus dem Ausland Aufführungs- und drei Jahre zieht die Womex an einen neuen Ort: In diesem Jahr fi ndet sie erstmals in Senderechte 2009, 2. Abrechnung Kopenhagen, Dänemark, statt. Ende September “ Aufführungsrechte Tonbildträger 2009 (Tarife T/Y) Präsentieren Sie sich an der Womex “ Nachverrechnungen 2009, Die SUISA-Stiftung für Musik und Pro Helvetia organisieren wiederum einen Schweizer 2. Abrechnung Gemeinschaftsstand. Sind Sie an einer Messeteilnahme interessiert? Wenden Sie sich Mitte Oktober an: Claudia Kempf, Tel: 044 485 65 25, [email protected]. “ Vervielfältigungsrechte 2009, Können Sie selber nicht an der Messe teilnehmen? Schicken Sie uns Ihr Promomaterial. 2. Abrechnung Musikdosen, Ton- Wir legen es gerne am Stand auf. und Tonbildträger Videokassetten, Online-Nutzungen Womex-Showcases – Bewerbung läuft (Tarife PA, PI, PN, VI, VM, VN) Auf der Womex-Website fi nden Sie alle Informationen zum Auswahlverfahren. Das An- Ende Oktober “ Leerträgervergütung (GT4) 2009 meldeformular inkl. Musikproben sind bis zum 17. April 2009 einzureichen. “ Subverleger-Anteile Kabel- netze 2009 Womex, Kopenhagen: 28.10.–1.11.2009 www.womex.com Mitte November “ aus dem Ausland Vervielfältigungs- rechte 2009, 2. Abrechnung Ende November WICHTIGE TERMINE “ Zentrale Lizenzierung 2009 2. Abrechnung 26.–28.3.2009 m4music, Zürich 16.–18.9.2009 Popkomm, Berlin Mitte Dezember 1.–4.4.2009 Musikmesse Frankfurt 28.10.–1.11.2009 Womex, “ Sende- und RTV-Rechte SRG inkl. 23.–26.4.2009 Jazzahead, Bremen Kopenhagen Film, 2. Abrechnung 20.6.2009 SUISA-GV in Bern 24.–27.1.2010 Midem, Cannes