Geschäftsbericht 1970

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Geschäftsbericht 1970 Geschäftsbericht der Deutschen Bundesbank für das Jahr 1970 Wir beklagen den Verlust des Präsidenten der Landeszentralbank in Berlin Dr. Franz S u c h a n t 3. Februar 1971 des Mitglieds des Vorstandes der Landeszentralbank in Nordrhein-Westfalen Dr. Giemens H e i m a n n t 11. September 1970 und der Mitarbeiter Konrad Sippe! t 6. 1. 1970 Eugen Bornewasser t 3. 8. 1970 Kurt Clos t 12. 1. 1970 Wilhelm Brenner t 11. 9. 1970 Gerda Penske t 13.2.1970 Gerhard Schneider t 30. 9. 1970 Erich Becker t 5.3.1970 Rudolf Göller t 14. 10. 1970 Werner Kadner t 7.3.1970 Herbert Puchta t 14. 10. 1970 Werner Rockstroh t 7.3.1970 Wilhelm Rehde t 14. 10. 1970 Kurt Bleisinger t 24.3.1970 Bernhard Meyer t 16. 10. 1970 Alexius von den Marianne Dalle t 25. 10. 1970 Driesch t 24.3.1970 Herbert Bauer t 2. 11.1970 Katharina Sirnon t 9.4.1970 Willi Roderus t 15. 11. 1970 Karl Schmidt t 10.4.1970 Harald Bongardt t 16. 11.1970 Heinrich Wimmer t 2.5.1970 Maria Flauder t 20. 11. 1970 Hedwig Plomer t 14.5.1970 Heinrich Stockhausen t 23.11.1970 Friedrich Krieg t 21.5.1970 Wilhelm Sauter t 30. 11.1970 Kurt Ehrich t 25.6.1970 Altans Walliczek t 20. 12. 1970 Erwin Gregor t 3. 7. 1970 Günther Rübesam t 21. 12. 1970 Johann Kissel t 20. 7. 1970 Wir gedenken auch der im Jahre 1970 verstorbenen ehemaligen Angehörigen der Bank und der früheren Deutschen Reichsbank Ihnen allen ist ein ehrendes Andenken gewiß Deutsche Bundesbank Mitglieder des Dr. Karl Klasen, Vorsitzender des Zentralbankrats Zentralbankrats Dr. Otmar Emminger, stellv. Vorsitzender des Zentralbankrats der Deutschen Dr. Bernhard Benning Bundesbank Leopold W. Bröker im Geschäftsjahr Prof. Fritz Duppre 1970 Ernst Fessler Dr. Leonhard Gleske Dr. Rolf Gocht Dr. Heinrich lrmler Otto Kähler Werner Lucht Prof. Dr. Otto Pfleiderer Wilhelm Rahmsdorf Friedrich Wilhelm von Schelling Dr. Paul Schütz Dr. Franz Suchan (t 3. Februar 1971) Johannes Tüngeler Carl Wagenhöfer Dr. Erich Zachau Mitglieder des Am 1. April1971 gehörten an Direktoriums der Deutschen dem Direktorium der Deutschen Bundesbank Bundesbank und der Vorstände Dr. Karl Klasen, Präsident der Deutschen Bundesbank der Landes­ Dr. Otmar Emminger, Vizepräsident der Deutschen Bundesbank zentralbanken Dr. Bernhard Benning Dr. Ralf Gocht Dr. Heinrich lrmler Werner Lucht Johannes Tüngeler Dr. Erich Zachau den Vorständen der Landeszentralbanken Baden- Prof. Dr. Otto Pfleiderer Präsident Württemberg Dr. Volkhard Szagunn Vizepräsident Walter Offner Bayern Carl Wagenhöfer Präsident Erich Küspert Vizepräsident Kurt Wießer Berlin Werner Gust Vizepräsident Bremen Dr. Leonhard Gleske Präsident Ludwig Preiß Vizepräsident Harnburg Friedrich Wilhelm von Schelling Präsident Dr. Jürgen Mees Vizepräsident Hessen Leopold W. Bröker Präsident Prof. Dr. Dr. Adolf Hüttl Vizepräsident Niedersachsen Wilhelm Rahmsdorf Präsident Dr. Gerhard Hauptmann Vizepräsident Nordrhein­ Ernst Fessler Präsident Westfalen Josef Thoma Vizepräsident Ottomar Werthmöller Rheinland-Pfalz Prof. Fritz Duppre Präsident Bernhard Rohland Vizepräsident Saarland Dr. Paul Schütz Präsident Paul Paduch Vizepräsident Schleswig- Otto Kähler Präsident Holstein Heinz Ruppert Vizepräsident Inhalt TeiiA Wirtschaftsentwicklung und Notenbankpolitik Allgemeiner Teil I. Allgemeiner Oberblick . 1 Die Wirtschaft der Bundesrepublik in der Spätphase des Booms 1 a. Überauslastung der Produktionsfaktoren 1 b. Anstieg der Gesamtnachfrage leicht gedämpft 3 c. Von der Nachfrage- zur Kosteninflation 8 2 Restriktive Kreditpolitik und außenwirtschaftliche Gegenwirkungen 13 a. Restriktionsmaßnahmen und außenwirt- schaftliehe Absicherung 13 b. Die Wirkungen der restriktiven Kreditpolitik und ihre Grenzen 19 3 Kreditpolitik und Verstetigung des wirtschaftlichen Wachstums 23 a. Kreditpolitik 24 b. Mittelfristig orientierte Finanzpolitik . 26 c. Einkommensentwicklung und Verstetigung des Wirtschaftswachstums 29 II. Internationale Währungsentwicklung und Währungspolitik . 30 1 Allgemeine Übersicht 30 2 Zur internationalen Zahlungsbilanzentwicklung 31 a. Die Sanierung der britischen und französischen Zahlungsbilanz- und Reserveposition 31 b. Abwicklung der Währungskredite der Bundesbank 32 c. Undurchsichtige US-Zahlungsbilanz 32 d. Kurzfristige Kapitalbewegungen als weltwirtschaftlicher Störfaktor . 33 3 Reservenentwicklung und Reservenschaffung 36 a. Die Entwicklung der Weltwährungsreserven 36 b. Erste Erfahrungen mit Sonderziehungsrechten 37 c. Allgemeine Quotenerhöhung im Internationalen Währungsfonds 40 4 Versuche einer Verbesserung des internationalen Währungssystems 40 a. Eindämmung oder Kontrolle der kurzfristigen Geldbewegungen 40 b. Auflockerung des Wechselkurssystems 41 5 Währungspolitische Zusammenarbeit in der EWG 42 a. Stufenplan für die Wirtschafts- und Währungsunion 42 b. Maßnahmen der ersten Stufe 43 c. Konsequenzen für die innere und äußere Währungspolitik . 44 111. Die monetäre Entwicklung im einzelnen 46 1 Geld und Kredit 46 a. Bankenliquidität und Liquiditätspolitik 46 b. Monetäre Entwicklung . 52 2 Kapitalmarkt 60 a. Gesamtumfang der Geldvermögensbildung und der Kreditaufnahme 60 b. Wertpapiermärkte 63 3 Kassenentwicklung der öffentlichen Haushalte 71 a. Gebietskörperschaften im Jahre 1970 72 b. Sozialversicherungen 82 4 Zahlungsbilanz 86 a. Leistungsverkehr mit dem Ausland 90 b. Langfristiger Kapitalverkehr . 97 c. Kurzfristiger Kapitalverkehr 100 d. Währungsreserven . 101 Bankenaufsicht, kredit- und devisenpolitische Regelungen der Deutschen Bundesbank . 103 I. Die Mitwirkung der Deutschen Bundesbank bei der Bankenaufsicht und bei Änderungen des Bankenrechts . 104 II. Die zur Zeit gültigen kreditpolitischen Regelungen der Deutschen Bundesbank 1 09 Bundesbankfähige Kreditpapiere 109 a. Diskontgeschäft . 109 b. Lombardgeschäft 111 2 Rediskont-Kontingente für Kreditinstitute 111 3 Geschäfte am Geldmarkt . 112 4 Mindestreservebestimmungen . 113 Anweisung der Deutschen Bundesbank über Mindestreserven (AMR) 5 Zinssätze und Mindestreservesätze der Deutschen Bundesbank . 121 111. Die zur Zeit gültigen devisenpolitischen Regelungen der Deutschen Bundesbank 124 Teil B 1 Rechtsgrundlagen, Gliederung und Bewertung 127 Erläuterungen 2 Umstellungsrechnung 129 zum Jahres­ 3 Jahresabschluß . 129 abschluß 1970 der Deutschen Bundesbank Teil C Fonds zum Ankauf von Ausgleichsforderungen und Fonds zur Einziehung von Bundesbankgenuß- rechten . 146 Bericht des Zentralbankrats . 149 Anlagen zu Zusammengefaßte Umstellungsrechnung der zur TeilBund C Deutschen Bundesbank verschmolzenen Institute nach dem Buchungsstand vom 31. Dezember 1970 . 152 2 Jahresabschluß der Deutschen Bundesbank zum 31. Dezember 1970 Bilanz zum 31. Dezember 1970 . 154 Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1970 . 156 3 Fonds zum Ankauf von Ausgleichsforderungen (Stand am 31. Dezember 1970) . 157 4 Geschäftsübersichten Ausweise der Deutschen Bundesbank 158 Umsätze auf den Girokonten der Deutschen Bundesbank . 162 Vereinfachter Scheck- und Lastschrifteinzug 162 Telegrafischer Giroverkehr . 162 Bestätigte Schecks . 162 Umsätze im Abrechnungsverkehr 163 Banknotenumlauf 163 Münzumlauf . 163 5 Verzeichnis der Zweiganstalten der Deutschen Bundesbank . 164 Abgeschlossen am 31. März 1971 Teil A: Allgemeiner Teil Wirtschaftsentwicklung und Notenbankpolitik I. Allgemeiner Überblick Im Jahre 1970 zielte die Kreditpolitik der Deutschen Bundesbank in erster Linie 1 darauf ab, eine weitere Minderung des Geldwertes nach Möglichkeit zu verhindern. Die Bank wirkte damit in die gleiche Richtung wie die Bundesregierung mit ihren auf Nachfragedämpfung zielenden speziellen fiskalpolitischen Maßnahmen. Im Ver­ lauf des Jahres 1970 schwächte sich der Anstieg der Gesamtnachfrage in der Tat ab, teils weil die wirtschaftseigenen Auftriebstendenzen nachließen, teils aber auch weil die wirtschaftspolitischen Eingriffe zu wirken begannen. Wenn gleich­ wohl 1970 und in den seither verstrichenen Monaten von 1971 die Preise im Inland nahezu ungeschwächt weiter stiegen, so lag dies neben der üblichen zeitlichen Verzögerung, mit der sich konjunkturelle Veränderungen auf die Preisentwicklung zu übertragen pflegen, vor allem daran, daß 1970 und Anfang 1971 die Löhne und Gehälter in bisher ungekanntem Maße erhöht wurden und daß die Unterneh­ mer versuchten, diese Kostenerhöhungen in den Preisen zu überwälzen. Wegen der sich abschwächenden Nachfrageexpansion gelang die überwälzung freilich nur teilweise, so daß die Gewinne abnahmen und die Gewinnmargen schneller schrumpften, als sie sich vorher ausgeweitet hatten. Die Wirtschaftslage weist bei Abschluß dieses Berichts deutliche Symptome einer Kosteninflation auf, die nicht nur weitere Gefahren für den Geldwert in sich birgt, sondern - wenn sie an­ hielte - auch die Vollbeschäftigung bedrohen könnte. Weil die Nachfrage nicht mehr so stark stieg wie vordem, konnte die Kreditpolitik im Verlauf des Jahres 1970 etwas gelockert werden. Die Lockerung fand ihren deutlichsten Ausdruck darin, daß vom Sommer ab der Diskont- und der Lombard­ satz der Deutschen Bundesbank schrittweise von ihrem bis dahin höchsten Stand gesenkt wurden. Den Hauptanstoß hierzu gaben freilich die anhaltenden Geld­ zuflüsse aus dem Ausland, die sicher noch größer gewesen wären, wenn die Bundesbank nicht auch von sich aus zur Senkung des inländischen Zinsniveaus beigetragen und auf diese Weise verhindert hätte, daß das Zinsgefälle zum Aus­ land hin noch steiler wurde. Dieses Zinsgefälle, das sich im Sommer 1970 her­ ausbildete, beruht darauf, daß die Kreditpolitik in den Vereinigten Staaten und in der Bundesrepublik unterschiedliche Ziele verfolgen mußte. ln den USA wird mit einer zunehmend
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