1 BRUCKNERORCHESTERLINZ BRUCKNERORCHESTERLINZ 2021.22 BRUCKNERORCHESTERLINZ.BLOGSPOT.CO.AT BRUCKNER-ORCHESTER.AT

2 3 RIEKO AIKAWA VIOLINE

4 5 08 VORWORT 12 MUSIK UND DIE WIRKLICHKEIT 16 VON DER WIEDERVERZAUBERUNG IM HÖREN 22 UNGEHORSAM ZU GEHÖR GEBRACHT 30 HÖREN 36 REDE IN DEN WIND 42 HÖREN & MEDIZIN 48 AUG‘ UM OHR 50 DIE EIGENE KONZERTREIHE DES BOL 59 OBERÖSTERREICH 70 WIEN 74 FESTSPIELHAUS SALZBURG 78 DEUTSCHLAND-TOURNEE 80 HAMBURG UND MÜNCHEN 82 ABONNEMENT: GLANZSTÜCKE 90 LANDESTHEATER 110 MOVE.ON ORCHESTERWERKSTATT 120 SONDERFORMATE 122 MOSAIK. KAMMERMUSIK 134 ORCHESTERAKADEMIE 138 THE SYMPHONIES COMPLETE VERSIONS EDITION 146 BRUCKNER ORCHESTER LINZ 150 MARKUS POSCHNER 154 GIEDRĖ ŠLEKYTĖ 156 KONZERTKALENDER 168 MANAGEMENT & ORGANISATION 169 KARTENSERVICE

6 7 SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, Viel Geplantes, Beabsichtigtes und Erhofftes LIEBE ZUHÖRENDE! konnte in der letzten Saison nicht stattfinden. Wir sind um die Erfahrung eines kollektiven Ausnahmezustands reicher und haben unaus- weichlich bemerkt, welch zentrale Rolle die Kul- tur in unserer Gesellschaft als verbindende Kraft einnimmt. Umso zuversichtlicher blicken wir in die kom- mende Spielzeit unseres Bruckner Orchesters: Die eigene Konzertreihe spannt einen weiten programmatischen Bogen von der Vergangen- heit bis in die Gegenwart, vom musikalischen Großbauwerk der „Messa da “ von Giu- seppe Verdi bis zu einer Uraufführung eines neu- en Werks aus der Feder des oberösterreichischen Komponisten Rudolf Jungwirth. Letztlich ver- bindet uns die Musik, ob alt oder neu, immer in der Gegenwart. Das Bruckner Orchester wirkt aber auch als Bot- schafter unseres Landes in der nahen und weiten Welt und holt seine Tournee durch deutsche Städte nach. Auf dieser Konzertreise spielt Mar- tin Grubinger als Solist und Bruckners „Vierte“ wird in der unverwechselbaren Spielart dieses Orchesters erklingen. Apropos Bruckner! Die Zeit der Corona-Krise hat das Bruckner Orchester Linz nicht ungenutzt gelassen und mittlerweile vier Sinfonien des Na- mensgebers für eine Edition aufgenommen, die bis 2024 alle Sinfonien Anton Bruckners in sämt- lichen Fassungen auflegen wird. 2024 ist ein markantes Jahr für Oberösterreich und das Bruckner Orchester. Anton Bruckners 200. Ge- burtstag wird weltweit klingend gefeiert werden. Bis dahin ist noch ein wenig Zeit, aber die Spur ist deutlich gelegt. Kommen Sie ins Konzert, in die Vorstellungen MAG. THOMAS STELZER PROF. MARKUS POSCHNER DR. THOMAS KÖNIGSTORFER des Landestheaters, dort spielt Ihr Bruckner Landeshauptmann Chefdirigent Geschäftsführer Orchester für Sie, für uns alle!

8 9 CHRISTIAN ENZENHOFER SCHLAGWERK

10 11 Dieses Weltdeutungsbedürfnis ist Ursache aller Religion, aller Wissenschaft, allen Forscher- drangs – vor allen Dingen aber auch Ursprung der Kunst. All diesem Streben gemeinsam ist dabei die Suche nach Antworten auf die Frage nach dem Wie und dem Warum. Der Wiener Physiker Anton Zeilinger schrieb einmal: „Es ist ganz offenkundig sinnlos, nach der Natur der Dinge zu fragen, da eine solche Natur, selbst wenn sie existieren sollte, immer jenseits jeder Erfahrung ist.“ Wie wirklich ist also die Wirklichkeit? Und wel- che Rolle spielt dabei unser Hören, unser Emp- finden, unser Sehen? Derselbe Wiener Physiker MUSIK UND DIE vermutete, dass die sogenannte Wirklichkeit das Ergebnis von Kommunikation ist. Er kam zu dem Schluss, „es mache offenkundig keinen WIRKLICHKEIT Sinn, über eine Wirklichkeit ohne die Informa- tion darüber zu sprechen. Wir können die Wirklichkeit nicht ermessen, womit zugleich jede Aussage, etwas sei übernatürlich, unsinnig ist.“ Anscheinend gibt es natürliche Grenzen Ein Schmetterling sieht, was er sieht, der sinnvollen Fragens. Die Welt ist wohl unendlich Mensch aber glaubt, was er zu hören oder zu se- viel komplizierter, als sie uns erscheint. hen meint. Um uns zurechtzufinden, müssen Was täten wir nun ohne die Kunst? Sie tritt als wir uns Bilder von der Welt machen, die aber unser Scharnier zur Außenwelt auf, sie sorgt immer nur Deutungen sind. letztlich dafür, dass wir die Welt wahrnehmen und sehen. Man könnte sagen, der Auftrag von Kunst ist es, die Welt begreifen zu können. MARKUS POSCHNER Wenn man einen Sonnenuntergang sieht, wird man ihn möglicherweise über den großen engli- schen Maler der Romantik William Turner se- hen, geheimnisvolle Landschaften über Caspar David Friedrich und beklemmende Situationen über Franz Kafka erleben. Ein Gipfelerlebnis nach einer anstrengenden Bergwanderung wird möglicherweise erst dann in seinem vollen Aus- maß spürbar, wenn einem schon mal Bruckners Achte passiert ist und die eigene tiefe Traurig- keit kann einem selbst erst über das Eintauchen in die unbeschreibliche Welt des Franz Schubert richtig begreifbar werden.

12 13 Der Künstler ist nicht angetreten, um Kunst für die Menschen zu machen, er macht Kunst der Menschen – das ist ein riesiger Unterschied. Die Kunst ist letztlich dafür verantwortlich, wie man die Zeit sieht. Viele wichtige Konzepte, die sprachlich nur undeutlich definiert sind, wie beispielsweise Liebe, Verzweiflung oder Glück, können mit Musik viel eindeutiger vermittelt werden, als über unsere Alltagssprache. Es ist ja bezeichnend, dass uns die Sprache als Aus- drucksmittel des menschlichen Innenlebens evolutionär betrachtet erst viel später zur Ver- fügung stand als die Musik, wie uns beispiels- weise der Fund einer fast 40.000 Jahre alten Schwanenknochenflöte beweist. Unsere Beob- achtung bestimmt, welches Bild von der Wirk- lichkeit wir bekommen. Die Kunst wiederum prägt unser Beobachten. Selten zuvor war das Abhandenkommen von Kunst in unserem Le- bensalltag so schmerzhaft spürbar wie jetzt während der Corona-Pandemie. Sofort war zu erleben, wie sich gleichsam der Lebenssinn und das Erleben zu verflüchtigen begann bezie- hungsweise durch hektische Neuorientierung und nervöse Selbstfixierung ersetzt wurde. Ein altbekanntes Phänomen: Das Zählen und Besit- zen steigert temporär die Bedeutung, aber min- dert den Sinn. Wie so oft erfahren wir erst den wahren Wert einer Sache oder eines Zustandes Ein Kunstwerk ist immer mehr als nur ein Zeit- über sein Verschwinden, über seine Nichtver- dokument – Kunst beschäftigt sich mit unserem fügbarkeit. Leben, Kunst betrifft uns, Kunst kann niemals aus der Distanz betrachtet werden. Unser heuti- Ernsthaft Kunst machen ist allerdings auch ein ges Leben ist das Maß des Erzählens, wir müs- Fluch. Man muss an das glauben, was man tut sen die Kunstwerke der Geschichte immer wie- und die Wahrscheinlichkeit, dass das, was man der entreißen. Der Interpret kann dabei niemals tut, umsonst ist, ist tausendmal größer als die in die Haut des Komponisten schlüpfen. Wenn Chance, wirklich verstanden zu werden. Die ein Stück gut ist, erlaubt es viele Standpunkte, Künstler arbeiten nicht für das Normale, son- es gibt so gesehen gar keine Authentizität. An dern für das Absolute, das Maximum: „Mir fehlt der Musik interessiert ausschließlich das Jetzt. etwas, wenn ich keine Musik höre, und wenn Auch das Werk muss sich uns gegenüber immer ich Musik höre, fehlt mir erst recht etwas“, wie wieder neu beweisen. Und dafür wird es in un- es Robert Walser formulierte. Was bleibt, ist die serer hoffentlich uneingeschränkten neuen Sai- unendliche Sehnsucht nach dem Sinn. son wieder höchste Zeit!

14 15 VON DER WIEDER VERZAUBERUNG IM HÖREN

„Es ist sehr gut denkbar, dass die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie beim richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie. Das ist das Wesen der Zauberei, die nicht schafft, sondern ruft.“ Franz Kafka, Tagebuch, Oktober 1921

NORBERT TRAWÖGER

16 17 Wir haben im letzten Jahr viele Erfahrungen ge- (Wo war die Leistung?) – oder verliert den Kopf, macht. Beschränkung war angesagt, Abstand um einfach dem zu lauschen, was gerade hörbar notwendig, um gesund zu bleiben. Das Gemein- ist: das Knarren eines Stuhls, das Klappern der same ist Grundbedingung für Kultur, die die Art künstlichen Herzklappe des Sitznachbarn (Ich des Miteinanderumgehens, des Zusammenseins habe es wirklich gehört!), ein Vogelgezwitscher verhandelt und bestimmt. Die Abwesenheit von oder Bremsgeräusch von außen oder gar das Möglichkeiten zeigte uns die Grenzen des Knurren des eigenen Magens, das zum Explosi- Selbstverständlichen auf. Wir bemerken das onsgeräusch ausartet. Cages Zeitraum katapul- Fehlende, beginnen genauer zu schauen, spitzen tiert in den Augenblick und schenkt uns und die Ohren. Das Ungreifbare bekommt Kontu- dem Unbemerkten Bedeutung. Aber nur wenn ren. Kultur ist der Spielraum des Menschlichen, man will und dieses Wollen heißt, nichts zu fürs Humane. Sie ist mehr als ein Raum, sie ist wollen, nur horchen, schauen. Eine mögliche lebensnotwendige Atmosphäre. Wir brauchen Situation der Vergegenwärtigung der Gegen- sie wie die Luft zum Atmen. Wir leben sie, be- wart in der Gegenwart. wegen uns tagtäglich in ihr, ob als Esskultur, Ein Orchester ist eine Spezialeinheit zur Schaf- Hochkultur oder Subkultur. fung von Zusammengehörigkeit und Gegen- Kultur ist der Möglichkeitsraum für Zugehörig- wart. Im Augenblick des Ereignisses eines Kon- keit. Darin steckt das Hören. Der Hörsinn ist zerts, einer Opernvorstellung, versammeln wir der erste Sinn, der im Mutterleib im fünften uns, um in der Musik das Jetzt zu erleben. Un- Schwangerschaftsmonat erwacht. Wir beginnen abhängig von unserem Alter oder dem der Mu- im Bauch, das Innen und Außen hörend wahr- sik, werden Hörende und Spielende im besten zunehmen. Von allen Sinnen ist er der letzte, Fall zu einem Klangkörper – ein hochsolidari- der erst 24 Stunden nach unserem Tod erlischt. scher Akt des Gemeinsamen. Doch das Ereignis Im Hören sind wir verbunden. Hörend gehören geht weit über das Soziale hinaus. Im Raum der wir zur Welt. So war es nicht verwunderlich, Kultur betreten wir die Areale der Kunst und dass die Balkone im ersten Lockdown sofort zu können dort Zustände des Ungreifbaren erle- Konzertpodien mutierten und fest gespielt wur- ben, die greifbarer nicht sein können: Freude, de. Wir mussten uns bemerkbar, hörbar machen Irritation, Erbauung, Lust, Zorn, Transzendenz, und uns dabei vergewissern, dass wir nicht al- Langeweile und vieles mehr. Das Bruckner leine sind. Für viele von uns waren diese Kon- Orchester Linz wagt fast tagtäglich, diese Räu- zerte magische Momente eines tiefen Gefühls me für uns alle zu errichten. Es sind fragile Räu- der Zusammengehörigkeit. me, wie wir in den letzten Monaten deutlich John Cage schrieb 1952 mit 4’33” das wohl radi- erfahren mussten. Sie sind nicht selbstverständ- kalste Musikstück des zwanzigsten Jahrhun- lich, aber in zutiefst menschlicher Weise lebens- derts. Eine Spielerin, ein Spieler oder ein Or- notwendig. Wir brauchen das Ungreifbare, die chester betritt die Bühne, erhebt das Instrument Orte, wo der Zauber gewagt wird. und verharrt in drei Sätzen insgesamt vier Mi- nuten und dreiundreißig Sekunden in stiller Unsere Anstrengung hat höchster Qualität zu Spielhaltung, bevor diese wieder aufgelöst wird. gelten und dem Bemühen, diese Erfahrungen Man wundert sich vielleicht, wie lange das vielen Menschen möglich zu machen. Es geht Stück dauert, fragt sich, ob das Musik ist und um nichts anderes als um die Wiederverzaube- dies nicht jede*r komponieren hätte können rung der Welt.

18 19 SHUSHANIK ALEKSANYAN-FRÜHWIRT VIOLINE

20 21 Indem Musik als instrumentalisierte Assistenz- kunst ästhetisch-gestalterischen Konzepten von Herrschaft dient, soll gehört werden, um zu ge- horchen, wo gleichzeitig missliebige Töne di- versen Diskriminierungsmustern zum Opfer fallen und unhörbar gemacht werden. Die NS- Ideologie und die stalinistische Variante repres- siver Kunstpolitik prägten das Musikschaffen großer Teile Europas seit den beginnenden 1930er-Jahren und trugen diesem Doppelcha- rakter Rechnung. Beispiele für „gelenktes“ auf UNGEHORSAM der einen und „vernichtetes“ Hören auf der an- deren Seite gibt es unzählige. Holt man sich etwa Richard Taubers charmantes „Drunt’ in ZU GEHÖR der Lobau“ aus 1935 in die Ohren, dort, „wo die Donau mit silbernen Armen umschlingt, s’letzte Stückerl vom träumenden Wien“, prallen diffe- GEBRACHT rierende Musikerbiografien herb aufeinander: Der Linzer Tenor besang die Lobau nach dem Text von Fritz Löhner-Beda, der im März 1938 mit dem ersten „Prominententransport“ nach Dachau deportiert, später nach Buchenwald Machtstrukturen verfolgten und verfolgen verfrachtet und 1942 in Auschwitz ermordet Doppelstrategien im Umgang mit der tönenden wurde. Während Tauber den Krieg im Exil in Kunst: Inszenierung und Ästhetisierung für Großbritannien überlebte, verfolgte Heinrich Propagandazwecke auf der einen, Diffamierung Strecker, der Komponist rund um die „wunder- und Vernichtung auf der anderen Seite. lieben Platzerln“ in der Lobau, eine steile Kar- riere im NS-Musikbetrieb: Er war Mitglied der NSDAP, „Gauobmann“ und „Landeskulturlei- KARIN WAGNER ter“ der NSDAP und der „Nationalsozialisti- Exilmusikforscherin, Autorin, Pianistin, Moderatorin schen Kulturgemeinde Österreichs“ und schuf Propagandalieder wie „Deutsch-Österreich ist frei“ oder „Wach auf, deutsche Wachau!“.

Was im NS-Staat gehört werden sollte, lief über das Radio als Manipulationsmedium ersten Ranges – via „Volksempfänger VE 301“ oder den auch als „Goebbels Schnauze“ bezeichneten „Deutschen Kleinempfänger“. Im Gegensatz zu instrumentalisierten ernst-pathetischen Tönen gaukelte die vorgetäuscht „unpolitisch“ wirken- de NS-Schlager- und Unterhaltungs-

22 23 maschinerie den Hörenden Freiräume und ge- wurde die sowjetische Kunst durch die Formu- dankliches Abdriften in eine scheinbar vom lierung der Kunstdoktrin des „Sozialistischen Krieg nicht belastete Privatsphäre vor. Die Stra- Realismus“, ein Konzept, welches auch auf tegie von Ablenkungs- und Entspannungsmit- Grund des größeren Interesses an Neuer Musik tel, im „politikfernen“ Rahmen wirkte planend den Zusammenhang zwischen Ideologie und und gestaltend auf Lebensgewohnheiten ein Kunst intensiver reflektierte als der National- und stiftete über die „Wunschkonzerte“ zwi- sozialismus. Dieser produktionsorientierte mu- schen den Soldaten an der Front und deren An- sikpolitische Ansatz dockte direkt beim Kom- gehörigen in der Heimat Kontiguität; gedacht positionsprozess an und griff in diesen ein, auch als „Zuckerbrot für die Hörer, die damit während für die NS-Maßregelungen weniger die Peitsche des Abhörverbots von Auslands- die „Machart“ als primär der Höreindruck und sendern vergessen sollten.“1 Treffsicher erwies die Wirkung eine Rolle spielten – diese also re- sich das Unikum „personalisierter Musik“: Vor- zeptionsorientiert liefen. zeigestimmen in Leitbildfunktion dienten mit ihren auf den Leib komponierten Songs zur Des „Formalismus“ angeklagt, hing Dimitri „Orientierung“ des Hör-Publikums: Zarah Le- Schostakowitsch seit den 1930er-Jahren zwi- anders „geschönte Wirklichkeit“ in „Kann denn schen der Diffamierung zum „Volksfeind“ und Liebe Sünde sein“ führte in die Sphären wirk- der Stilisierung zum „Volkshelden“. Zu Wanken lichkeitsferner Texte wie „Ich weiß, es wird ein- begonnen hatte sein Gefüge mit der Oper „Lady mal ein Wunder gescheh’n“ oder „Ich tanze mit Macbeth des Mzensker Kreises“ (1930–32) nach Dir in den Himmel hinein“. Im Gegensatz dazu Nikolai Ljeskow. Die von Schostakowitsch als stand übersteigertes Laissez-faire wie „Davon „begabte, kluge und außerordentliche Frau“ be- geht die Welt nicht unter“, um schließlich im schriebene Protagonistin Katharina erscheint in Revuefilm „Der weiße Traum“ (1943) jede Reali- der Oper in deutlich anderes Licht gesetzt als tät auszuhebeln: Im Diktum staatlich gelenkter noch in Ljeskows Novelle. Der Komponist ver- Musikproduktion riet Marika Rökk: „Kauf Dir wandelte sie im Sinne Shakespear’scher Figuren einen bunten Luftballon“. Wir kennen und hö- von einer Lady Macbeth in eine Julia oder Des- ren diese Schlager – schmeichelnd für unsere demona. Nach anfänglichem Erfolg erlag die Ohren, doch einer Zeit entnommen, die viele Oper unter den Anklagepunkten zu hoher Ge- Töne zerschlug und unwiederbringbar vernich- waltlastigkeit und Erotismen einem Verbot. tete. Erst 1963 durfte das Werk unter dem Titel „Ka- tharina Ismailowa“ wieder aufgeführt werden, Die Sowjetunion bediente tendenziell politisch- versehen mit musikalischen und textlichen Än- ideologische Disziplinierung unter künstle- derungen. Im Jänner 1936 erschien im Partei- risch-ästhetisch „begründeten“ Feindbildern, organ „Prawda“ der Artikel „Chaos statt Musik“: deren Konstruktion komplexer, in raschem NS-nahe Formulierungen im Sinne des Diskri- Tempo oszillierend und mit hohem „Verunsi- minierungsmusters „kranke Musik“ vernichte- cherungsgrund“ laufen musste, da Stalin im ten das Werk. Gegensatz zu den auf die „verhasste Systemzeit“ der 1920er-Jahre perhorreszierend blickenden Mit Schostakowitschs „V. Symphonie“ op. 47 Nazis ideologisches Erbe ebendieser Zeit anzu- (1937) erschien unmittelbar nach der treten hatte. Ideologisch „auf Kurs gebracht“ „Prawada“-Hetze die „Schöpferische Antwort

24 25 eines Sowjetkünstlers auf gerechte Kritik“2 – so Trauermusik. An Syntax erscheinen affirmative der Komponist selbst in einem von ihm Fanfarenmotive, auffahrende Kampfsignale, unterzeichneten, doch sicherlich unter peitschende, galoppierende Rhythmik und Einflussnahme von höchsten Stellen Hymnenpassagen. Im pathetischen Schlussab- entstandenen Aufsatz: Er legte sein erstes schnitt hebt die verbreiterte Fanfare unter häm- großes, dem „Sozialistischen Realismus“ mernden Pauken zur Apotheose an; das siegrei- verpflichtetes Werk vor. Die „IV. Symphonie“ che Strahlen des „inneren Programms“ eines op. 43 (1935/36) hatte Schostakowitsch kurz Aufgehens in repräsentativer Macht erwar- vor der geplanten Uraufführung selbst aus dem tungsgemäß einlösend. Den Zuhörenden tut Verkehr gezogen, sie hätte der 1935 über die sich jedoch ein nicht enden wollender Schluss- sowjetische „Symphonismus“-Konferenz dek- jubel auf, ein „absurdes Zuviel“ – die Übersteue- larierten verschärften Doktrin nicht stand- rung zur „unechten“ Apotheose. Das Finale evo- gehalten. Seit der Rücknahme der „IV. zierte Kontroversen, nicht jede Re- Symphonie“ versiegten öffentliche Äußerungen zensionsstimme traute dem von Schostako- Schostakowitschs – Autobiographisches, psy- witsch inszenierten „deus ex machina“. Erst in chologische und politische Hinweise verlagerte den nach seinem Tod freigegebenen Memoiren er von nun an über emotionalen Subtext, antwortete der Komponist: „Es gab doch nichts Chiffren und Symbole in tiefere Werkschichten. zum Jubeln. Was in der Fünften vorgeht, sollte Diese Botschaften bestimmen die „V. meiner Meinung nach jedem klar sein. Der Ju- Symphonie“ und desavouieren die Doktrin – bel unter Drohung erzwungen wie in ‚Boris Go- zwischen Gehorsam und den nur Insidern dunow‘. So, als schlage man uns mit einem zugedachtem „Zu-Gehör-Bringen“ von Knüppel und verlange dazu: ‚Jubeln sollt ihr, Ungehorsam. jubeln sollt ihr.‘ Und der geschlagene Mann er- hebt sich, kann sich kaum auf den Beinen hal- Überkonventionell mutet der zweite Satz („Al- ten. Geht, marschiert, murmelt vor sich: ‚Jubeln legretto“) an; im Ländler-Typus gehalten und sollen wir, jubeln sollen wir.‘“3 von volkstümlicher Fröhlichkeit geprägt, deren unbekümmerter Gestus jedoch nicht ganz über- Das dem Regime entsprechende „Rehabilitati- zeugen will. Überspitzte „Unsauberkeiten“ im onsprojekt“ „V. Symphonie“ adressierte Schos- Tonsatz lassen die Musik nicht mehr volkstüm- takowitsch an die Öffentlichkeit. Wieweit dabei lich, sondern armselig und niveaulos klingen. Subtexte den Hörerinnen und Hörern galten, Das vorgesetzte Wohlbefinden wird im Sinne bleibt Spekulation – den „heraus geprügelten „subversiver Anpassung“ zersetzt. Klagende Jubel“ wollte der Komponist allemal als solchen Trauer ist die Sphäre des dritten Satzes („Lar- erkannt und gehört haben: „Das ist doch keine go“): Ein ausladendes Lamento, dessen Szenerie Apotheose. Man muss schon ein kompletter imaginierten Abschiednehmens durch den über Trottel sein, um das nicht zu hören.“4 jedem Sowjetbegräbnis schwermütig-dumpf hängenden Blechbläsersatz eine zusätzliche Klangfarbensignatur erhält, die auch eine nicht 1 Diller, Ansgar: Rundfunk im Zweiten Weltkrieg. Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung „Bomben und Baldrian“ im Rundfunkmuseum der geschulte Allgemeinheit spontan hörend „ent- Stadt Fürth am 21.3.1995, zit. n. Kleeblatt Radio, herausgegeben vom ziffern“ kann. Herb kontrastierend zerschnei- Förderverein des Rundfunkmuseums der Stadt Fürth e. V., Heft 13/1995, S. 8. det das „Allegro non troppo“ des Finalsatzes die 2 Wildberger, Jacques: Dmitri Schostakowitsch. 5. Symphonie d-moll op. 47 (1937). München 1989, S. 12. kaum mehr wahrnehmbare Transzendenz der 3 Volkow, Solomon (Hg.): Zeugenaussage. Die Memoiren des Dmitrij Schostakowitsch. Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1981, S. 236. 4 Ebd. 26 27 GERNOT FRESACHER KLARINETTE

28 29 Auch die Auseinandersetzung mit Akustik in ihrer Gesamtheit hat für mich einen sehr gro- ßen Stellenwert. Mit dem Begriff Akustik ver- bindet man häufig die Raumakustik oder die Hör(geräte)akustik. Akustik greift aber wesent- lich weiter – etwa im Bereich der Instrumental- akustik oder der Psychoakustik. HÖREN–EIN Bei Letzterer schließt sich wiederum der Bogen zum Hören, genauer gesagt zur Hörforschung, weil diese in vielfacher Form die Grundlage für KOMPLEXES die Psychoakustik darstellt. Das Hören der umgebenden Klang- und Ge- räuschlandschaft im Alltag ist geprägt von Rou- & SINNLICHES tine und vielfältiger Erfahrung, die wir im Laufe unseres Lebens aufgebaut und gesammelt ha- ben. Die erlebten Schallreize sind in unserem ERLEBNIS Gehirn nach gewissen Kategorien sortiert und gespeichert. Hören wir plötzlich etwas Neues, oder auch Bekanntes in ungewohnter Umge- bung oder in einem bisher nicht erlebten Zu- Die Themen Hören und Hörgesundheit be- sammenhang, so führt das in der Regel zur Stei- schäftigen mich schon seit Beginn meiner be- gerung der Aufmerksamkeit. Es kann im ruflichen Tätigkeit im Studio Weinberg bei Ton- Extremfall aber auch für einen „ge-hör-igen“ produktionen und bei Liveprojekten. Dabei Schreckmoment sorgen. geht es mir nicht nur um das Leistungsvermö- gen des Hörorgans, sondern insbesondere um An dieser Stelle ist der bewusste Einsatz solcher dessen Verletzbarkeit. Schallereignisse speziell in der Werbung erwäh- nenswert. Damit kann gezielt Einfluss auf Ver- haltensweisen von Konsument*innen genom- men werden, sowohl in Bezug auf das ERICH PINTAR Kaufverhalten, als auch auf die Wiedererkenn- Leiter Studio Weinberg barkeit von Produkten durch den Einsatz von akustischem Produkt- oder Sounddesign. Diese Strategien werden letztlich aus den wissen- schaftlichen Theorien und Modellen der Psy- choakustik generiert und beeinflussen unser Unterbewusstsein.

30 31 Dagegen wird das bewusste Zuhören und Hin- Die Klangwahrnehmung, ein äußerst viel- hören oft als ein sehr sinnliches und intimes Er- schichtiges Ereignis, erfordert eine differen- lebnis wahrgenommen, das die Kommunikation ziertere Betrachtung. Für mich als Tontechni- und Sozialisation sowie den Sprach- und Intel- ker stellt sich die Frage: Wie muss es klingen, ligenzerwerb, aber auch dessen Erhalt erst mög- damit das Publikum im Konzertsaal wirklich lich macht. zuhört, sich fallen lassen kann, gefesselt ist vom soeben Gehörten? Hören ist ein flüchtiges Erlebnis. Wir können Erfahrungsgemäß spielen hier mehrere Aspekte soeben Gehörtes ohne Zuhilfenahme techni- eine wichtige Rolle. Dazu gehören unter ande- scher Hilfsmittel wie etwa einer Tonaufnahme rem ein perfekter Rahmen in Form eines schö- nicht mehr nachhören. Ein Weghören hingegen nen Konzertraumes mit angenehmer Atmo- ist nicht möglich. Wir hören dreidimensional – sphäre (das Auge hört mit) und mit und das rund um die Uhr, selbst beim Schlafen. ausgeklügelter Raumakustik, welche die Musi- Diese Tatsache ist auch häufig der Auslöser für ker*innen auf der Bühne, aber auch das Publi- die Überlastung oder Verletzung des Höror- kum mit der gewünschten Rauminformation gans, wie etwa bei Schalltraumata oder Schwer- versorgt. hörigkeit durch Dauerlärmbelastung. Gehör- Wesentlich ist vor allem aber die emotionale schutzmaßnahmen sollten daher jedem Wirkung des Hörerlebnisses. Voraussetzung hörbewussten Menschen ein Anliegen sein, spe- dafür ist die Spiellaune der Musiker*innen und ziell aber ein ständiger Begleiter für alle die Bereitschaft, Emotionen zuzulassen sowie Musiker*innen. kollektive dynamische Energie spürbar werden Ein gesundes Hörorgan könnte man sogar als zu lassen. das wichtigste Instrument für Musiker*innen bezeichnen, weil es das differenzierte Hören Daraus können besondere Momente erwach- und Gestalten von Klängen mit allen zugehöri- sen. Diese sind nicht selbstverständlich und gen Parametern wie gute Intonation und ein nicht immer in höchster Qualität abrufbar. ausgewogenes gemeinsames Spielen im Ensem- Allem voran aber sind sie eines – subjektive, ble oder im Orchester erst möglich macht. flüchtige und sinnliche Momente.

32 33 SARAH BRUDERHOFER KONTRABASS

34 35 Das gefällt mir so gut, wie das Haus zu verlas- sen, als läge es in einer Welt, in der ein jeder da- rüber staunt, dass Garagendächer in Hinterhö- fen einen so fruchtbaren Boden für Löwenzahn und Märzenbecher abgeben, und Passanten an einem vorübergehen, die plötzlich stehen blei- ben, und in einer fremden Sprache in die offene Straße rufen: Hatten Sie heute bereits einen bemer- kenswerten Augenblick? Da wird mir nichts ande- res einfallen, als die Hände über die Augen zu legen und dahin zu schauen, wo die Straße in einen Waldweg übergeht, auf dem an Wochen- enden Spaziergänger den Gesang der Vögel un- terscheiden lernen. Manche umarmen auch mit REDE IN DEN geschlossenen Augen Bäume, bevor sie den Kopf heben und mutig durch Äste und Zweige hindurch in den Himmel schauen, der nichts WIND Unmögliches von ihnen erwartet, außer sich selbst von Zeit zu Zeit zu vergessen. Wie sonst ausschwärmen, mit einer Leichtigkeit, die sich von der Kraft der blühenden Forsythien nicht Gut! Dann gehe ich von hier fort, nur, um eine erschüttern lässt? Andererseits könnte man kleine unscheinbare Erinnerung an einen Au- auch eine dieser Figuren werden, die Wanderer genblick zu verschicken, den schon, als ich noch aus kleinen Steinen bauen, um sie auf schön ge- in ihm war, die Musik mit sich fortgetragen hat. schliffenen Felsen abzusetzen, zur Erinnerung. Ein einziger kräftiger Windstoß und sie kollern ins Meer hinunter. Wie lange brauchen sie, um ganz auf den Grund zu sinken? Oder sinken sie ANDREA WINKLER nie und treiben immer nur so durchs Wasser, Autorin wie die Vögel, die da oben durch die Luft schwe- ben? Ich muss es nicht wissen, nicht jetzt. Ich will lieber die Musik hören, die so durch den Raum klingt, und jemanden tanzen sehen, mit- ten im Tag. Ich werde dann nämlich den Boden unter mir vergessen und mich so bewegen, als wäre jederzeit der Augenblick gekommen, ohne Grund, ohne Recht, ohne Anlass glücklich zu sein. Mag eine sanfte Sturmböe alles Unver- gessliche, Unverzeihliche und Unverzichtbare in den Wind streuen und nur der unscheinbars- te Augenblick bemerkenswert bleiben. Mir ge- fällt es, Wünsche froh in sich zusammenfallen

36 37 und Geschichten sich verlieren zu sehen! Steht dort drüben nicht ein einzelner hoher Gras- halm, der einsam zwischen still gelegten Schie- nen empor wächst? Es ist ihm, selbst bei hefti- ger Regung ringsum, genug, leise zu beben und sich, als dessen Gefährte, dem Wind hinzuge- Liebe Nachbarn und Nachbarinnen! ben, egal, was geschieht, ja selbst mitten in Er- eignissen, die beinahe die Kraft haben, ihn in- Kommen Sie näher, machen Sie es wie wir; machen nen zu spalten. Aber niemand und nichts kann Sie es wie wir, wenn wir in der Nacht hören, wie der dem Wind verbieten, wieder zu kommen und Wind die Fensterläden an die Mauer schlägt, so un- über ihn hin zu streichen, egal, ob er allein und nachgiebig, dass nicht nur das Haus, sondern der im Wüsten oder in kleinen Gruppen und Nach- ganze Hinterhof davon erzittert und die Gläser in barschaften herum steht, mit Lattenzäunen da- der Vitrine klirren. Stellen Sie sich dann vor, dass zwischen. Da fegt er erst recht hindurch, mühe- Sie in einer alten Geschichte mitspielen, in der sich los; da bläst er, wenn es sein muss, in die Glut ein paar Gestalten auf freiem Feld oder auf einem bei der Feuerstelle und streut Asche vor die Tür. Platz getroffen haben, um die überschüssige Luft zu Da singt er dem, der mag, einen Vers ins Ohr, in teilen. Davon ist wirklich genug für alle da! Hören dem ein alter Dichter, der zugleich Tänzer war, Sie dann Dinge, die belanglos oder merkwürdig es trotz allem für möglich hielt, selbst leichter sind, je nachdem, wie der Wind weht. Hören Sie noch als der Windhauch zu werden. Wer mag fremdartiges Summen oder einfach nur sich dre- das nicht? Wer mag nicht schwächer werden, als hende Räder oder leises Seufzen, zartes Säuseln. Hö- das, was ihn um seine eigene Achse dreht und ren Sie, was auch immer Sie wollen. Wer wird sich trägt und aufhebt? Und dabei stark und unver- dann nicht die Vermehrung von Augenblicken wün- rückbar sein wie ein Berg, um dessen Spitzen schen, die uns die Gelegenheit geben, der unschein- die Wolken hierhin und dahin ziehen, ohne sich barsten Gestalt des Windes gleich zu werden? in dem zu verfangen, das sie umkreisen? Ich Leise wie ein schwebendes Blatt, tönend wie ein … will‘s jedenfalls; ich will die Musik hören, die wie ein ... Ach, hören Sie doch, während ich aufhöre; mich mit sich fort nimmt. Niemand kann besser mir nämlich hat der Wind den Vergleich aus dem bei sachtem Luftzug auf einem Seil gehen und Mund genommen ... und ich verschwinde, Gleichgewicht üben, als wer ganz verloren ist. verschwinde ... Dann kann er inne halten und es wiederum sin- gen hören, reine Windmusik, sonst nichts. Er kann aber auch, wenn er mag, vom Seil springen und einen Brief vorlesen, Windpost aus über- flüssigen Tagen, Windpost aus einem Augen- blick, der nicht ins Gewicht fällt.

38 39 JOCHEN GRÖPLER VIOLINE

40 41 Wozu hören wir eigentlich? Die ursprüng- lichste Funktion des Hörorgans ist das Wahr- nehmen von Gefahr. Deshalb haben furchtsame Tiere (wie Häschen) besonders große Ohren. Für uns Menschen (aber auch viele Tiere) geht es speziell um Kommunikation. Wer nicht hört, kann nur schwer Gespräche führen. Und für die Leser*innen dieses Jahrbuchs ist das Hören von Musik von herausragender Bedeutung. Angeb- lich geben Kühe sogar mehr Milch, wenn sie Mozart hören.

Wie funktioniert hören eigentlich? Eine Schallwelle versetzt das Trommelfell in Schwin- gung, die Ohrmuschel wirkt dabei als Schall- HÖREN trichter. Die Bewegung wird über die Gehör- knöchelchen an das Innenohr weitergeleitet, wo in der flüssigkeitsgefüllten Schnecke eine Wan- & MEDIZIN derwelle entsteht. Dort befindet sich das Corti- organ, in dem Haarzellen die Schwingungen in Nervenreize umwandeln. Diese gelangen über den Hörnerv an die Hörrinde im Gehirn. „Nicht sehen trennt von den Dingen, Wussten Sie, dass die Entdecker des Hörorgans nicht hören trennt von den Menschen.“ Alfonso Corti, Antonio Maria Valsalva und Immanuel Kant (1724–1804) Bartolomeo Eustachi aus Italien stammen? Ist Nicht hören bedeutet auch: keine Musik! vielleicht deshalb die Musik in Italien zuhause?

Die Software im Gehirn hat eine wesentliche DR. WALTER POVYSIL Filterfunktion. Stellen Sie sich vor, sie nehmen Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde bewusst alle Geräusche um sich gleichzeitig wahr – da plätschert der Wasserhahn, auf der Straße fährt ein Auto vorbei, im Nebenzimmer läuft das Radio, die Kinder streiten und Ihr Partner erzählt von der Arbeit – Sie würden verrückt werden. Wir fokussieren auf ein Ereig- nis, zum Beispiel ein Gespräch, Musik oder Vo- gelgezwitscher und sind daneben program- miert, Warnsignale, wie Hupe, Handyläuten oder das Weinen eines Babys wahrzunehmen.

Wer unter Reizüberflutung leidet, stellt den Fil- ter eng („Ich will nichts mehr hören“). Manch-

42 43 mal ist aufgrund von Stress (Alarmsituation, alle rabass, Harfe und Dirigent sind diesbezüglich Sinne sind überwacht) der Filter zu weit gestellt, bevorzugt. Über den Schädelknochen gelangt die Folgen sind Tinnitus und Überhörigkeit – höhere Lautstärke an das Innenohr als über die Alltagsgeräusche werden plötzlich quälend. Luft. Musiker sollten eigentlich mit Gehör- schutz proben. Wie ich von Profis weiß, ist das Hören ist aber kein rein technischer Vorgang, es nur schwer möglich, da bei vielen Instrumenten löst oft Gefühle aus, Angst und Freude, Sorge die saubere Produktion eines Tons mit Ohr- und Erregung. Warum bewirkt Musik so unter- stöpsel kaum machbar ist. schiedliche Emotionen? In mir erzeugt eine Brucknersymphonie Glücksgefühle (speziell, Hörprobleme berühmter Komponisten haben wenn sie vom Bruckner Orchester unter Mar- Eingang in die Literatur gefunden. Beethovens kus Poschner gespielt wird), andere Menschen Ertaubung und die damit verbundene Depres- würden das Radio sofort abschalten. Umgekehrt sion haben ein erschütterndes Zeugnis im Heili- laufe ich bei Techno Musik davon, Jugendliche genstädter Testament gefunden. Bedřich Sme- lieben dieses Genre. Die Magie der Musik ist tana hat den Pfeifton als Folge seines Hörsturzes nur schwer wissenschaftlich fassbar. im Streichquartett „Aus meinem Leben“ verar- beitet. Die Violine spielt ein lang gehaltenes Welche Bedeutung hat Musik in der Medizin? viergestrichenes E, nachdem ein fröhlicher Zunächst wurde Musik gemacht, um zu beein- böhmischer Tanz abrupt abbricht. drucken, sei es als Kriegsgesang, oder bei der Partnersuche. („Man müsste Klavier spielen Es ist kein Zufall, dass Ärzt*innen einen beson- können, wer Klavier spielt, hat Glück bei den deren Bezug zur Musik haben. In allen größe- Frau‘n“) ren Städten Deutschlands gibt es ein Ärzteor- chester. Die Tagung der Österreichischen Musik kann heilen. Musiktherapie ist inzwi- Akademie der Ärzte in Grado wird immer von schen eine eigene Sparte in der Medizin gewor- einem Konzert der Musica Medica in der Kir- den. „Wenn ich noch einmal zu leben hätte, che Sant‘Eufemia umrahmt. Die Camerata Me- würde ich jeden Tag eine Stunde Musik hören, dica in Wien spielt heuer im Konzerthaus Edu- um dem Abbau meiner Gehirnzellen entgegen- ardo di Capuas ‚O Sole Mio‘ als Beispiel für zuwirken“, sagte bereits Charles Darwin (1809– Musiktherapie bei Demenz. 1882). Professor Steven Pinker von der Harvard Uni- Musik kann auch krank machen, wie eine Dro- versity stellt in einer Studie 1997 fest, Musik ge, die in der richtigen Dosis heilt, und in der wäre ein Auditory Cheesecake („wunderbar süß Überdosis krank macht. Ein Übermaß an Laut- und angenehm“), aber letztlich ein evolutionä- stärke verursacht Hörschäden, Musiker im rer Unfall, völlig nutzlos. Symphonieorchester sind eigentlich Lärmar- beiter. Bei Violinen und Bratschen wie auch al- Wir Freunde des Bruckner Orchester Linz len Bläsern ist der direkte Kontakt des Kopfes wissen es besser! mit dem Instrument gegeben. Cello und Kont-

44 45 MADELEINE DAHLBERG HORN

46 47 Sanft und unbeschwert erfüllt ihr meinen Raum. Unerhört, wie ihr mich umarmt. Euer Klang schenkt mir Vertrauen. Geduldig vernehme ich. Neugierig fühle ich und entdecke aufmerksam die warme Pracht eurer Farben. Dahinschmel- zend und geborgen. So tanze ich mit euch durch AUG‘_UM OHR körnige Schatten, von Bild zu Bild. Voll Klarheit stolzer Köper sind die Laute. Er- hört durch Nebel von Farbe zu Farbe. Ein Glei- ten in Verbundenheit bis Konturen voller Kraft Ein Gedicht zum Thema „Hören“ erklingen. Die Gestalt formt sich zu bunten Charakteren. Schattiert und lebendig. Unge- wöhnlich und fern eröffnet ihr mir neue Di- ZOE GOLDSTEIN mensionen. Sehnsüchtig vernehme ich jedes Fotografin Element, das ihr mir zu entdecken auftragt. Ich bewundere euren Schwung und sauge an der er- füllten Kraft.

Aug’ um Ohr, in beachtlicher Harmonie lass ich mich fallen. Hört niemals auf! So tanze ich mit euch durch körnige Schatten, von Bild zu Bild.

48 49 DIE EIGENE KONZERTREIHE

des Bruckner Orchester Linz im

HERBERT HACKL KLARINETTE

50 51 #EINS ZWEI# MAHLER5 SKRJABIN2

SAMSTAG, 06. NOVEMBER 2021 | 19.30 UHR DIENSTAG, 07. DEZEMBER 2021 | 19.30 UHR GROSSER SAAL BRUCKNERHAUS LINZ GROSSER SAAL BRUCKNERHAUS LINZ

Gustav Mahler hat an keiner anderen Sinfonie so Wir freuen uns sehr, dass wir ab dieser Saison lange revidiert und verfeinert wie an der Fünf- Giedrė Šlekytė als unsere Erste Gastdirigentin ten. Mit dieser Sinfonie, die ihn bis zu seinem begrüßen dürfen. Die junge aufstrebende Diri- Tod 1911 beschäftigte, hat er das neue Jahrhun- gentin wird mit dem BOL einer ganz bestimmten dert eröffnet. Markus Poschner und dem BOL Repertoirespur folgen. Am Beginn dieses Kon- liegen die sinfonischen Großlandschaften Mah- zerts steht „Saudade“ von Šlekytės litauischer lers besonders am Herzen. Davor werden die Landsfrau Žibuoklė Martinaitytė. Schumanns Inseln für Orchester von Gerald Resch angesteu- zauberbevollmächtigtes Cellokonzert führt den ert und ausgelotet: „Neue Inseln entstehen und jungen Cellomagier Kian Soltani wieder nach gehen unter, bis sich die Musik beinahe abrupt Linz. Und mit Skrjabins zweiter Sinfonie steht erneut in die amorphe Klanglichkeit des Beginns den meisten von uns eine Entdeckung bevor, die verdünnt“, schreibt der Linzer Komponist. nicht verpasst werden soll.

PROGRAMM PROGRAMM

Gerald Resch (*1975) Žibuoklė Martinaitytė (*1973) Inseln für Orchester (2016) Saudade for symphony (2019) Gustav Mahler (1860–1911) Robert Schumann (1810–1856) Sinfonie Nr. 5 (1901–04, rev. 1911) Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll, op. 129 (1850) Markus Poschner Dirigent Alexander Skrjabin (1872–1915) Sinfonie Nr. 2 c-moll, op. 29 (1901)

KOST-PROBE MAHLER 5 Kian Soltani Violoncello Fr 05. November, 12.30 Uhr, Brucknerhaus Linz Giedrė Šlekytė Dirigentin

18.45 UHR: DIE ROTE COUCH 18.45 UHR: DIE ROTE COUCH

52 53 #DREI VIER# VERDIREQUIEM TSCHAIKOWSKI5

DONNERSTAG, 03. MÄRZ 2022 | 19.30 UHR SAMSTAG, 14. MAI 2022 | 19.30 UHR GROSSER SAAL BRUCKNERHAUS LINZ GROSSER SAAL BRUCKNERHAUS LINZ

Es gibt musikalische Bauwerke, deren Wirk- Der 1936 in Lausanne geborene Dirigent Charles mächtigkeit in der Musikgeschichte eine Sonder- Dutoit zählt zu den Dirigiergroßmeistern, die auf stellung einnimmt. Giuseppe Verdis „Messa da eine weltumspannende Tätigkeit verweisen kön- Requiem“ zählt zweifelsohne dazu. Verdi selbst nen. Die Frage ist eher, welches große Orchester, leitete die Uraufführung am 22. Mai 1874 in ei- an welchem großen Opernhaus hat er nicht mit ner Mailänder Kirche und ließ sich vom riesigen großem Erfolg dirigiert? Bis zum Schluss seines Erfolg dazu bewegen, das Werk drei Tage später Lebens war Tschaikowski überzeugt, seine in der Scala zu dirigieren und es anschließend Schicksals-Sinfonie sei ihm misslungen. Dabei durch ganz Europa zu begleiten. „Mir scheint“, hätte ihn der Erfolg vom Gegenteil überzeugen kommentierte er mit einem Augenzwinkern, „ich müssen – und begeistert bis heute. Vor dieser bin nun eine ernstzunehmende Persönlichkeit einzigartigen Sinfonie, tritt noch Strawinskis geworden und nicht mehr der Bajazzo, der auf „Feuervogel“ in Erscheinung und Samuel Barbers die große Pauke haut ...“ berühmtes „Adagio“ beschert uns eine Ahnung, wie schön Ewigkeit sein kann. PROGRAMM PROGRAMM Giuseppe Verdi (1813–1901) Messa da Requiem für Soli, Chor und Orchester (1873/74) Samuel Barber (1910–1981) Adagio for Strings, op. 11 (1936) Birgitte Christensen Sopran Igor Strawinski (1882–1971) Olga Syniakova Mezzosopran L‘Oiseau de Feu „Der Feuervogel“ Rodrigo Porras Garulo Tenor Suite Nr. 2 für Orchester (1919) Tareq Nazmi Bass (1840–1893) Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Piotr I. Tschaikowski Sinfonie Nr. 5 e-moll, op. 64 (1888) Chor Ad Libitum, Heinz Ferlesch Einstudierung Charles Dutoit Dirigent Markus Poschner Dirigent KOST-PROBE VERDIS REQUIEM Mi 02. März, 12.30 Uhr, Brucknerhaus Linz 18.45 UHR: DIE ROTE COUCH 18.45 UHR: DIE ROTE COUCH 54 55 #FÜNF KOST–PROBEN

DVOŘÁK8 Werfen Sie bei den Kost-Proben mit Chefdiri- gent Markus Poschner und dem Bruckner FREITAG, 10. JUNI 2022 | 19.30 UHR Orchester Linz einen moderierten Blick in GROSSER SAAL BRUCKNERHAUS LINZ ausgewählte Werke der Konzertprogramme. MONTAG, 04. OKTOBER 2021 | 12.30 UHR Beim letzten Konzert unserer Reihe stehen zwei Werke am Programm, die in zeitlicher Nähe in KOST-PROBE #1: MAHLERS DRITTE den späten 1880er entstanden sind. 1887 fand die Uraufführung des Doppelkonzerts in Köln unter der Leitung von Johannes Brahms statt. FREITAG, 05. NOVEMBER 2021 | 12.30 UHR Die Solisten waren Joseph Joachim und Robert KOST-PROBE #2: MAHLERS FÜNFTE Hausmann. Bei uns spielt neben Emmanuel Tjeknavorjan, der seit längerem eine enge Ver- DONNERSTAG, 30. DEZEMBER 2021 | 12.30 UHR bindung zum BOL pflegt, die junge Salzburger Cellistin Julia Hagen. Dvořák schrieb seine be- KOST-PROBE #3: DIE STRAUSS–DYNASTIE liebte Achte 1889 anlässlich seiner „Aufnahme in die Böhmische Kaiser-Franz-Joseph-Akademie MITTWOCH, 02. MÄRZ 2022 | 12.30 UHR für Wissenschaft, Literatur und Kunst“. KOST-PROBE #4: VERDIS REQUIEM PROGRAMM DONNERSTAG, 09. JUNI 2022 | 12.30 UHR Johannes Brahms (1833–1897) KOST-PROBE #5: DVOŘÁKS ACHTE Doppelkonzert a-moll für Violine und Violoncello op. 102 (1887) Antonín Dvořák (1841–1904) Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88, B163 (1889) DIE ROTE COUCH

Emmanuel Tjeknavorian Violine Lassen Sie sich überraschen und nehmen Sie Julia Hagen Violoncello Platz, wenn Norbert Trawöger, der Künstleri- Markus Poschner Dirigent sche Direktor, mit Markus Poschner, Musi- ker*innen des Orchesters oder Solist*innen ins KOST-PROBE DVOŘÁK 8 Gespräch kommt. Die Rote Couch wird immer Do 09. Juni, 12.30 Uhr, Brucknerhaus Linz um 18.45 Uhr vor den Konzerten im Großen Saal im Brucknerhaus Linz aufgeschlagen. 18.45 UHR: DIE ROTE COUCH

56 57 KONZERTE IN OBER ÖSTERREICH

Wir sind das Orchester aller Oberösterreicher*innen!

ILDIKO DEAK FLÖTE

58 59 ARS ELECTRONICA FESTIVAL BRUCKNERHAUS LINZ INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ 2021

SONNTAG, 12. SEPTEMBER 2021 | 18.00 UHR PAUL LEWIS & MARKUS POSCHNER (1824–1896) / Rudolf Krzyzanowski (1859–1911) „Symphonisches Präludium“ c-moll, WAB add 332 (1876) Franz Schubert (1797–1828) Sinfonie Nr. 7 „Unvollendete“ DIE GROSSE KONZERTNACHT h-moll, D 759 (1822) Johannes Brahms (1833–1897) ARS ELECTRONICA FESTIVAL Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-moll, op. 15 (1854–57) FREITAG, 10. SEPTEMBER 2021 | 19.30 UHR Paul Lewis Klavier

JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ Markus Poschner Dirigent CAMPUS DONNERSTAG, 23. SEPTEMBER 2021 | 19.30 UHR Anton Bruckner (1824–1896) Sinfonie Nr. 9 d-moll, WAB 109 (1896) MARKUS POSCHNER & BRUCKNER ORCHESTER LINZ Anton Bruckner (1824–1896) Markus Poschner Dirigent Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ Es-Dur, WAB 104 (1874, rev. 1876–78, 1880–81, 1886–88) „Fassung 1888“ Gustav Mahler (1860–1910) Das klagende Lied. Sinfonische Kantate in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester (1878–80) Emily Magee Sopran Tanja Ariane Baumgartner Mezzosopran Michael König Tenor Adrian Eröd Bariton Solisten der St. Florianer Sängerknaben Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Bachchor Salzburg Markus Poschner Dirigent

60 61 BRUCKNERHAUS LINZ BRUCKNERHAUS LINZ

KONZERTE IM

DIENSTAG, 05. OKTOBER 2021 | 19.30 UHR BRUCKNERHAUS LINZ MARKUS POSCHNER & BRUCKNER ORCHESTER LINZ SONNTAG, 19. DEZEMBER 2021 | 11.00 & 15.30 UHR Gustav Mahler (1860–1910) Sinfonie Nr. 3 d-moll (1892–96, rev. 1899) FAMILIENKONZERTE Christa Mayer Alt DEN KLÄNGEN AUF DER SPUR St. Florianer Sängerknaben Benjamin Britten (1913–1976) Damen des Bachchores Salzburg The Young Person’s Guide to the Orchestra Bruckner Orchester Linz „Variations and Fugue on a Theme of Purcell“, Markus Poschner Dirigent op. 34 (1945) Alberto Ginastera (1916–1983) KOST-PROBE: MAHLERS DRITTE Variaciones concertantes Mo. 04. Oktober 2021, 12.30 Uhr für Kammerorchester, op. 23 (1953) Jakob Kajetan Hofbauer Erzähler Oskar Jockel Dirigent MONTAG, 11. OKTOBER 2021 | 19.30 UHR ORT: STIFTSBASILIKA ST. FLORIAN SAMSTAG, 01. JÄNNER 2022 | 16.00 UHR HARTMUT HAENCHEN & NEUJAHRSKONZERT BRUCKNER ORCHESTER LINZ DIE STRAUSS-DYNASTIE Otto Kitzler (1834–1915) Werke von Trauermusik (Dem Andenken Bruckners) Johann Strauß (Vater) (1804–1849) e-moll für großes Orchester (1904–05) Johann Strauß (Sohn) (1825–1899) Anton Bruckner (1824–1896) Josef Strauss (1827–1870) Sinfonie Nr. 5 B-Dur, WAB 105 Eduard Strauß (1835–1916) (1875–76, rev. 1877–78) Johann Strauss (Enkel) (1866–1939) Hartmut Haenchen Dirigent Markus Poschner Dirigent

KOST-PROBE: DIE STRAUSS-DYNASTIE Do. 30. Dezember 2021, 12.30 Uhr

INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ 2021

62 63 BRUCKNERHAUS LINZ AK-CLASSICS IM BRUCKNERHAUS LINZ

AK-CLASSICS SONNTAG, 30. JÄNNER 2022 | 11.00 UHR DIE FAMILIE MOZART MITTWOCH, 09. FEBRUAR 2022 | 19.30 UHR Leopold Mozart (1719–1787) AK-CLASSICS #1 | SALUT DEM KARNEVAL Sinfonie „Neue Lambacher“ G-Dur, Eisen G16 (vor 1767) Paul Dukas (1856–1935) Franz Xaver Wolfgang Mozart (1791–1844) L‘Apprenti sorcier (Der Zauberlehrling) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-moll (1897) Es-Dur, op. 25 (1818) Édouard Lalo (1823–1892) Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791) Symphonie espagnole. Konzert für Violine und Sinfonie „Alte Lambacher“ G-Dur, Orchester Nr. 2 d-moll, op. 21 (1874) KV Anh. 221 (45a) (1766, rev. 1767) Balduin Sulzer (1932–2019) Sinfonie Nr. 38 „Prager“ Burleske aus Sinfonie Nr. 5 D-Dur, KV 504 (1786) op. 211 (2000–01) Bernd Alois Zimmermann (1918–1970) Aaron Pilsan Klavier Musique pour les soupers du Roi Ubu Reinhard Goebel Dirigent Ballet noir en sept parties et une entrée (1966–67) Aram Khachaturian (1903–1978) DONNERSTAG, 28. APRIL 2022 | 19.30 UHR Masquerade Suite (1944) JÄRVI & BRUCKNER ORCHESTER LINZ Luka Ljubas Violine Patrick Hahn Dirigent „EWIG IM WANDEL UND IM WANDEL GROSS.“ Paul Hindemith (1885–1963) MITTWOCH, 30. MÄRZ 2022 | 19.30 UHR Das Unaufhörliche AK-CLASSICS #2 | SPIEL DER FARBEN Oratorium in drei Teilen für Soli, Chöre und Orchester (1930–31) Piotr I. Tschaikowski (1840–1893) Romeo und Julia. Fantasie-Ouvertüre h-moll Camilla Nylund Sopran nach Shakespeare, TH 42c (1880) Peter Lodahl Tenor Francis Poulenc (1899–1963) Christoph Pohl Bariton Konzert für Orgel, Streicher und Pauken Albert Dohmen Bass g-moll, FP 93 (1938) St. Florianer Sängerknaben Sergei Prokofjew (1891–1953) Slowakischer Philharmonischer Chor Sinfonie Nr. 5 B-Dur, op. 100 (1944) Neeme Järvi Dirigent Wolfgang Kogert Orgel Giedrė Šlekytė Dirigentin

64 65 KONZERT IN WELS OÖ STIFTSKONZERTE

OÖ STIFTSKONZERTE

SAMSTAG, 11. JUNI 2022 | 19.00 UHR SONNTAG, 12. JUNI 2022 | 11.00 UHR STIFT ST. FLORIAN, MARMORSAAL DIE ERÖFFNUNG. Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791) Sinfonie Nr. 35 „Haffner“ KONZERT IN WELS D-Dur, KV 385 (1782–83) Pjotr I. Tschaikowski (1840–1893) Variationen über ein Rokoko-Thema. A-Dur für FREITAG, 08. APRIL 2022 | 19.30 UHR Violoncello und Orchester, op. 33 (1876–77) Maurice Ravel (1875–1937) KONZERT IM STADTTHEATER WELS Le Tombeau de Couperin. Mathilde Wantenaar (*1993) Suite d‘Orchestre (1919) Prélude à une nuit américaine Sergei Prokofjew (1756–1791) For symphony orchestra (2019) Sinfonie Nr. 1 „Symphonie classique“ Anton Bruckner (1824–1896) D-Dur, op. 25 (1916–17) Sinfonie Nr. 1 c-moll, WAB 101 Julia Hagen Violoncello (Linzer Fassung, 1866) Emmanuel Tjeknavorian Dirigent Markus Poschner Dirigent

SAMSTAG, 09. JULI 2022 | 18.00 UHR STIFT ST. FLORIAN, BASILIKA Rudolf Jungwirth (*1955) murals (2021) [Uraufführung] Anton Bruckner (1824–1896) Sinfonie Nr. 8 c-moll, WAB 108 (1887) Markus Poschner Dirigent

66 67 ALOIS MARES VIOLINE

68 69 SONNTAG, 07. NOVEMBER 2021 | 19.30 UHR Gerald Resch (*1975) Inseln für Orchester (2016) KONZERTE_IM Gustav Mahler (1860–1911) Sinfonie Nr. 5 (1901–1902) MUSIKVEREIN Markus Poschner Dirigent

WIEN DONNERSTAG, 30. JUNI 2022 | 19.30 UHR Rudolf Jungwirth (*1955) (2021) [Uraufführung] Das Bruckner Orchester Linz murals (1824–1896) im Goldenen Saal Anton Bruckner Sinfonie Nr. 8 c-moll, WAB 108 (1887) Markus Poschner Dirigent

70 71 GERDA FRITZSCHE VIOLA

72 73 KONZERT_ I M DONNERSTAG, 14. OKTOBER 2021 | 19.30 UHR Antonín Dvořák (1841–1904) FESTSPIELHAUS Konzert für Violoncello und Orchester h-moll, op. 104 (1894–1895) Anton Bruckner (1824–1896) SALZBURG Sinfonie Nr. 6 A-Dur, WAB 106 (1879–1881) Julia Hagen Violoncello Markus Poschner Dirigent Konzert im Rahmen der Woche der österreichischen Orchester Kulturvereinigung Salzburg

74 75 BENEDICT MITTERBAUER VIOLA

76 77 SONNTAG, 20. MÄRZ 2022 TONHALLE DÜSSELDORF

MONTAG, 21. MÄRZ 2022 PHILHARMONIE ESSEN

DIENSTAG, 22. MÄRZ 2022 KÖLNER PHILHARMONIE

MITTWOCH, 23. MÄRZ 2022 DEUTSCHLAND ROSENGARTEN MANNHEIM TOURNEE DONNERSTAG, 24. MÄRZ 2022 AUDIMAX DER UNIVERSITÄT REGENSBURG

Das Bruckner Orchester Linz und Markus Poschner sind gemeinsam mit Martin Grubinger als Botschafter Oberösterreichs in MARTIN GRUBINGER & fünf großen deutschen Städten zu hören! BRUCKNER ORCHESTER LINZ Avner Dorman (*1975) Konzert für Percussion und Orchester Frozen in Time (2007) Anton Bruckner (1824–1896) Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ Es-Dur, WAB 104 (1874, rev. 1876–78, 1880–81, 1886–88) „Fassung 1888“ Martin Grubinger Schlagwerk Markus Poschner Dirigent

78 79 SONNTAG, 12. DEZEMBER 2021 | 19.30 UHR ELBPHILHARMONIE HAMBURG Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791) Sinfonie Nr. 36 C-Dur, KV 425 „Linzer“ (1783) Anton Bruckner (1824–1896) Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ Es-Dur, WAB 104 (1874, rev. 1876–78, KONZERTE IN 1880–81, 1886–88) „Fassung 1888“ HAMBURG & Markus Poschner Dirigent MÜNCHEN SONNTAG, 24. APRIL 2022 | 15.30 UHR PRINZREGENTENTHEATER MÜNCHEN Antonín Dvořák (1841–1904) Wir spielen das erste Mal in der Konzert für Violoncello und Orchester Elbphilharmonie Hamburg und setzen h-moll, op. 104 (1894–95) unsere Konzerte im München fort. Anton Bruckner (1824–1896) Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ Es-Dur, WAB 104 (1874, rev. 1876–78, 1880–81, 1886–88) „Fassung 1888“ Julia Hagen Violoncello Markus Poschner Dirigent

80 81 GLANZ STÜCKE

OPER, MUSICAL, TANZ UND SCHAUSPIEL IM GEMEINSAMEN ABO. Das ersehn- te gemeinsame Erlebnis im Konzertsaal, im Zuschauerraum des Musiktheaters und des Schauspielhauses, das Stimmen der Instrumente, der ganz eigene Bühnenduft – endlich ist das alles wieder erlebbar! Mit großer Freude haben wir Ihnen deshalb mit den „Glanzstücken“ eine Fülle an künstlerischen Juwelen zusammengestellt. Mit unseren vier Abonnements, die unterschied- lich komponiert Konzerte, Oper, Musical, Tanz und Schauspiel beinhalten, feiern Sie den neuen Kultur-Genuss!

ULRIKE LANDSMANN VIOLA

82 83 ABO 3x3 GROSSER SAAL MUSIKTHEATER, ABO 4+4 SCHAUSPIELHAUS UND BRUCKNERHAUS GROSSER SAAL MUSIKTHEATER UND BRUCKNERHAUS Dreimal Musiktheater, dreimal Schauspielhaus, dreimal Konzert Viermal Musiktheater plus viermal Konzert

#EINS: MAHLER 5 KONZERT | SA 06.11.2021 DIE NIBELUNGEN SCHAUSPIEL | SA 11.12.2021 #EINS: MAHLER 5 KONZERT | SA 06.11.2021 LA BOHÈME OPER | SA 08.01.2022 #ZWEI: SKRJABIN 2 KONZERT | DI 07.12.2021 #DREI: VERDI REQUIEM KONZERT | DO 03.03.2022 CINDERELLA TANZ | FR 07.01.2022 CINDERELLA TANZ | DO 31.03.2022 WIE IM HIMMEL MUSICAL | MI 23.02.2022 GESCHICHTEN LE NOZZE DI FIGARO OPER | DI 05.04.2022 AUS DEM WIENER WALD SCHAUSPIEL | DI 10.05.2022 #VIER: TSCHAIKOWSKI 5 KONZERT | SA 14.05.2022 #FÜNF: DVOŘÁK 8 KONZERT | FR 10.06.2022 #FÜNF: DVOŘÁK 8 KONZERT | FR 10.06.2022 UNTER DEM GLETSCHER OPER | DI 21.06.2022 AIDA OPER | MI 06.07.2022 LIEBESGESCHICHTEN UND HEIRATSSACHEN SCHAUSPIEL | SA 09.07.2022

84 85 ABO 3+3 KONZERTABO PUR GROSSER SAAL MUSIKTHEATER BRUCKNERHAUS UND BRUCKNERHAUS Fünfmal Konzert Dreimal Musiktheater plus dreimal Konzert

#EINS: MAHLER 5 KONZERT | SA 06.11.2021 LA BOHÈME OPER | MI 06.10.2021 #ZWEI: SKRJABIN 2 KONZERT | DI 07.12.2021 #ZWEI: SKRJABIN 2 KONZERT | DI 07.12.2021 #DREI: VERDI REQUIEM KONZERT | DO 03.03.2022 AIDA OPER | FR 25.02.2022 #VIER: TSCHAIKOWSKI 5 KONZERT | SA 14.05.2022 LE NOZZE DI FIGARO OPER | FR 25.03.2022 #FÜNF: DVOŘÁK 8 KONZERT | FR 10.06.2022 #VIER: TSCHAIKOWSKI 5 KONZERT | SA 14.05.2022 #FÜNF: DVOŘÁK 8 KONZERT | FR 10.06.2022 DETAILS ZU DEN PROGRAMMEN FINDEN SIE AB SEITE 52.

86 87 ABO-BESTELLUNG

Abonnements können unter landestheater-linz.at/ abonnements bestellt werden. Neuanmeldungen sind während des ganzen Jahres möglich. Falls der erste Termin versäumt wurde, verrechnen wir den Preis abzüglich der versäumten Vorstellung. Alle Be- dingungen erhalten Sie beim Abo-Service bezie- hungsweise finden Sie online unter landestheater- linz.at/abonnements. Gerne senden wir Ihnen die Abonnementbedingungen auch zu.

ABO-SERVICE Telefon +43 (0)732/76 11-404 [email protected] Montag bis Freitag, 9.00 – 16.30 Uhr sonn- & feiertags, 24.12. und Karfreitag geschlossen

KARTENSERVICE Telefon +43 (0)732/76 11-400, [email protected] Montag bis Freitag, 9.00 – 18.00 Uhr, Samstag, 9.00 – 12.30 Uhr

TICKETS ONLINE landestheater-linz.at: Eintrittskarten und Theater- gutscheine rund um die Uhr, einfach, bequem und sicher online buchen und sofort mittels print@home zu Hause ausdrucken!

LANDESTHEATER-LINZ/SERVICE

RĂZVAN NEGOITĂ VIOLINE

88 89 Das Landestheater Linz ist die Heimat des Bruckner Orchester Linz. Im ersten Unterge- schoss des Musiktheaters finden sich die Stimmzimmer, Garderoben, Depots, der Kleine wie Große Orchestersaal und vor allem der Zu- gang zum Orchestergraben, der einer der größ- ten weit und breit ist. Hier ist das Bruckner Or- chester Linz als Opernorchester zu erleben, spielt Operetten-, Musical- und Tanzauffüh- rungen. Ein besonderes Merkmal dieses Or- chesters ist, dass es gleichermaßen Theater- und Sinfonieorchester ist.

OPER | OPERETTE | MUSICAL | TANZ

JUDITH MARIA LÄNGLE VIOLINE LANDESTHEATER LINZ | OPER

LA BOHÈME OPER VON GIACOMO PUCCINI

PREMIERE SA 25. SEPTEMBER 2021 | 19.30 UHR LACHESIS [URAUFFÜHRUNG] GROSSER SAAL MUSIKTHEATER KAMMEROPER VON MARIJN SIMONS AUFGRAGSWERK DES LANDESTHEATERS LINZ Giacomo Puccinis Oper La Bohème überwältigt ihr Publikum immer wieder aufs Neue mit ihrer PREMIERE SO 26. SEPTEMBER 2021 | 20.00 UHR emotionalen Aufrichtigkeit. Die Geschichte von der Liebe der von Krankheit gezeichneten Mimì BLACKBOX MUSIKTHEATER und dem erfolglosen Dichter Rodolfo berührt nicht zuletzt deshalb so unmittelbar, weil Puccini Lachesis ist der Name einer griechischen Göttin, und seine Librettisten auf jeglichen Distanz die für die Zuteilung des Schicksals verantwort- schaffenden ideologischen Überbau verzichten: lich ist. Librettist Hermann Schneider und Kom- Zwei junge Menschen, die sich ineinander ver- ponist Marijn Simons befragen den Freiheitsbe- lieben und wieder trennen, ist eine allen griff in einem post-demokratischen Staatswesen Zuschauer*innen zutiefst vertraute Handlungs- und entwerfen dafür einen dystopischen Kosmos führung. Doch durch den Tod Mimìs erhält diese um einen künstlich produzierten Zukunftsmen- alltägliche Geschichte eine tragische Tiefen- schen. Lachesis ist Science-Fiction, Krimi und dimension, die Puccini in seiner Partitur so unterhaltendes politisches Gegenwartstheater. ergreifend zum Ausdruck bringt, dass die existenzielle Bedeutung dieser so einfachen wie tragischen Geschichte in all ihrer Direktheit Musikalische Leitung Ingmar Beck erfahrbar wird. Inszenierung Lukas Hemleb Bühne und Kostüme Margherita Palli Video Luca Scarzella Musikalische Leitung Markus Poschner Dramaturgie Katharina John Inszenierung Georg Schmiedleitner Bühne Sabine Mäder Kostüme Martina Lebert Dramaturgie Christoph Blitt

92 93 BERNHARD OBERNHUBER HORN

94 95 LANDESTHEATER LINZ | OPER, OPERETTE

DER GRAF VON LUXEMBURG AIDA OPERETTE VON FRANZ LEHÁR VON GIUSEPPE VERDI

PREMIERE FR 15. OKTOBER 2021 | 19.30 UHR PREMIERE SA 20. NOVEMBER 2021 | 19.30 UHR GROSSER SAAL MUSIKTHEATER GROSSER SAAL MUSIKTHEATER

Verdis spektakulärste Oper, 1870/1871 im René, Graf von Luxemburg und leidenschaft- Auftrag des ägyptischen Vizekönigs Ismael Pa- licher Bohemien, ist bankrott. Rettung naht in scha komponiert, erzählt von Ehrgeiz, Eifer- Person des Fürsten Basil Basilowitsch, der ihm sucht, Liebe und der Unmöglichkeit, diese ein lukratives Angebot unterbreitet: Basilowitsch Affekte mit der Verantwortung für das Wohl der hat sich unsterblich in die Sängerin Angèle eigenen Nation in Einklang zu bringen. Die Didier verliebt. Um eine standesgemäße Ehe mit Liebe der äthiopischen Prinzessin Aida und des ihr eingehen zu können, soll René Angèle nun in ägyptischen Heerführers Radamès gerät in einer dreimonatigen Scheinehe zur Gräfin Konflikt mit diesen Zielen. Verdis Kammerspiel machen. Bedingung ist allerdings, dass er die rechnet mit der menschlichen Zerstörungswut attraktive Sängerin nie zu Gesicht bekommen ab. Flankiert von unsterblichen Ohrwürmern darf. Mit diesem Meisterwerk der späten Wiener wie „Celeste Aida“ oder dem Triumphmarsch Operette gelang es Franz Lehár 1909 an den mündet sein Psychokrimi im anrührenden sensationellen Erfolg der Lustigen Witwe Opfer- und Liebestod der Titelheldin. anzuschließen.

Enrico Calesso Marc Reibel Musikalische Leitung Musikalische Leitung Sabine Hartmannshenn Thomas Enzinger Inszenierung Inszenierung Stefan Heinrichs Bernd Franke Bühne Bühne Edith Kollath Götz Lanzelot Fischer Kostüme Kostüme Jörn-Felix Alt Evamaria Mayer Choreografie Choreografie Anna Maria Jurisch Dramaturgie Dramaturgie Christoph Blitt, Anna Maria Jurisch

96 97 SABINE LUGER VIOLA

98 99 LANDESTHEATER LINZ | OPER

LE NOZZE DI FIGARO IL MATRIMONIO SEGRETO (DIE HOCHZEIT DES FIGARO) (DIE HEIMLICHE EHE) OPER VON WOLFGANG AMADÉ MOZART KOMISCHE OPER VON DOMENICO CIMAROSA Produktion des Oberösterreichischen Opernstudios PREMIERE SA 15. JÄNNER 2022 | 19.30 UHR GROSSER SAAL MUSIKTHEATER PREMIERE SO 19. DEZEMBER 2021 | 20.00 UHR BLACKBOX MUSIKTHEATER Das Dienerpaar Figaro und Susanna will heiraten und setzt sich erfolgreich gegen seine Herrschaft Carolina, die jüngere Tochter des reichen Kauf- zur Wehr. Turbulent geht es zu in diesem Spiel manns Geronimo, verheiratet sich heimlich mit um das Recht der ersten Nacht, geheime und we- dem Hausgehilfen Paolino. Als Graf Robinson niger geheime Sehnsüchte und Verhältnisse. Das vom Vater als standesgemäßer Bräutigam für die ganze Vokabular der Komödie mit cleveren Täu- ältere Schwester Elisetta vorgeschlagen wird, schungen, Verabredungen, gefälschten Briefen sich aber dann in die (bereits vermählte) Carolina und den Schatten vergangener Leidenschaften verliebt, nimmt das Chaos seinen Lauf … Seit der wird mobilisiert und taucht diesen Tag in die Uraufführung 1792 am Burgtheater Wien ist Atemlosigkeit des Wahnsinns. Mozart und Il matrimonio segreto die einzige Opera Buffa des Da Ponte schufen mit Le nozze di Figaro eine der 18. Jahrhunderts, die neben Mozarts Meister- vollkommensten musikalischen Komödien der werken bis in die heutige Zeit gespielt wird. Operngeschichte.

Musikalische Leitung Claudio Novati Musikalische Leitung Markus Poschner Inszenierung Gregor Horres Inszenierung François De Carpentries Bühne und Kostüme Jan Bammes Bühne und Kostüme Karine Van Hercke Dramaturgie Katharina John Video Aurélie Remy Dramaturgie Anna Maria Jurisch

100 101 LANDESTHEATER LINZ | OPER KAIN UND ABEL ODER DER ERSTE MORD PARSIFAL EIN MUSIKTHEATRALER DOPPELABEND BÜHNENWEIHFESTSPIEL IN DREI AUFZÜGEN VON RICHARD WAGNER CAINO ET ABEL ORATORIUM VON BERNARDO PASQUINI THE BROTHERS (DIE BRÜDER) OPER VON GEORGE ANTHEIL Produktion des Oberösterreichischen Opernstudios PREMIERE SA 12. MÄRZ 2022 | 17.00 UHR Kooperation mit dem Institut für Alte Musik der GROSSER SAAL MUSIKTHEATER Anton Bruckner Privatuniversität Linz PREMIERE SO 24. APRIL 2022 | 20.00 UHR Parsifal – das ist die Schöpfung, mit der sich BLACKBOX MUSIKTHEATER Richard Wagner als Künstler von der Welt verabschiedete. Als Wagner sich dieses Werks an- nahm, befand er sich an einem Wendepunkt Es ist die Geschichte vom ersten Mord, die sich seines Lebens: 1876 hatte er mit dem Festspiel- seitdem aber- und abermals in unterschiedlichen haus in Bayreuth ein Theater eröffnen können, Varianten wiederholt hat und sich immer weiter das nur den Aufführungen seiner Werke wiederholen wird. Es geht um Kain und Abel, die gewidmet sein sollte. Söhne von Adam und Eva. Weil Gott Abels Opfer Zudem hatte er sich nun endgültig als feste angenommen hat, das von Kain aber nicht, tötet Größe im deutschen Kulturleben etabliert. Und dieser seinen Bruder. Und da diese biblische Be- das merkt man seiner letzten Oper auch an. Denn gebenheit an Grundkonstanten des menschli- hier brauchte Wagner keinerlei Rücksichten chen Lebens rührt, lässt sie einen bis heute nicht mehr zu nehmen und war als Künstler ganz bei los. Das Linzer Landestheater präsentiert und sich. Und so ist dieses Bühnenweihfestspiel kontrastiert nun zwei bewegende Beispiele die- „echtester“ Wagner: authentisch, ausladend, ma- ser fortwährenden Auseinandersetzung mit dem gisch, packend, fordernd und erkenntnisför- ersten Mord, wenn es Bernardo Pasquinis früh- dernd, wenn er hier von dem „reinen Toren“ Par- barockes Oratorium Caino et Abel aus dem Jahr sifal erzählt, der vor die schwere Aufgabe 1671 in einer szenischen Aufführung mit George gestellt ist, die Ritterschaft, die den Heiligen Gral Antheils 1954 uraufgeführter Kammeroper The hütet, vor inneren und äußeren Gefahren zu Brothers, die die Geschichte in das Amerika der beschützen. Gegenwart verlegt, kombiniert.

Musikalische Leitung Markus Poschner Musikalische Leitung Anne Marie Dragosits, Inszenierung Stephan Suschke Jinie Ka Bühne Momme Röhrbein Inszenierung Gregor Horres Kostüme Angelika Rieck Bühne Elisabeth Pedross Dramaturgie Christoph Blitt Kostüme Yvonne Forster Dramaturgie Christoph Blitt Instrumentalensemble aus Studierenden der Anton Bruckner Privatuniversität (Pasquini)

102 103 PATRIC PLETZENAUER FLÖTE

104 105 LANDESTHEATER LINZ | OPER, MUSICAL

UNTER DEM GLETSCHER [URAUFFÜHRUNG] TITANIC MUSICAL VON MAURY YESTON UND PETER STONE MUSIKTHEATER VON MICHAEL OBST AUFTRAGSWERK DES LANDESTHEATERS LINZ PREMIERE SO 6. FEBRUAR 2022 | 19.30 UHR GROSSER SAAL MUSIKTHEATER PREMIERE SA 21. MAI 2022 | 19.30 UHR Auf ihrer Jungfernfahrt 1912 sank das giganti- GROSSER SAAL MUSIKTHEATER sche Passagierschiff nach einer Kollision mit ei- nem Eisberg. Es war eines der dramatischsten 1968 erschien der Roman Am Gletscher des islän- Unglücke der Schifffahrtsgeschichte. Das Musi- dischen Literaturnobelpreisträgers Halldór Lax- cal basiert auf den bewegenden Schicksalen der ness. Hier begegnet man einem ganzen Arsenal Menschen an Bord: Zwei junge Menschen aus an schrullig-liebenswerten Typen in der isländi- der dritten Klasse träumen vom Neuanfang in schen Provinz: ein Pfarrer, der seine Kirche zu- Amerika, in der ersten Klasse zeigt sich ein altes genagelt hat und lieber Haushaltsgeräte repa- Ehepaar verliebt wie vor Jahrzehnten, der Tita- riert; ein Turbokapitalist in einer Umgebung, in nic-Erbauer erkennt verzweifelt fatale Konstruk- der Geld eine untergeordnete Rolle spielt; drei tionsfehler erst, als es zu spät ist. Die Broadway- Hirten im munteren Drogenrausch; ein Lachs in Produktion erhielt fünf Tony Awards, unter einer Holzkiste auf dem Gletscher etc. Michael anderem als Bestes Musical. Das Landestheater Obst, der 2016 dem Linzer Landestheater mit Linz ist das erste österreichische Haus, das seiner Oper Solaris einen wahren Publikumsren- Titanic als Indoor-Produktion zeigen wird. ner bescherte, hat sich nun für sein neuestes Werk dieser ebenso originellen wie tiefgründi- Musikalische Leitung Tom Bitterlich gen Romanvorlage angenommen, um sie für die Inszenierung und Choreografie Musiktheaterbühne zu gewinnen. Simon Eichenberger Bühne Charles Quiggin Musikalische Leitung Ingmar Beck Kostüme Aleš Valášek Inszenierung Hermann Schneider Lichtdesign Michael Grundner Bühne, Kostüme und Video Falko Herold Dramaturgie Arne Beeker Dramaturgie Anna Maria Jurisch

106 107 LANDESTHEATER LINZ | TANZ

CINDERELLA SCHWANENSEE – TANZABEND VON MEI HONG LIN TRAUM UND WIRKLICHKEIT MUSIK VON SERGEI PROKOFJEW TANZABEND VON MEI HONG LIN MUSIK VON PJOTR I. TSCHAIKOWSKI PREMIERE SA 30. OKTOBER 2021 | 19.30 UHR GROSSER SAAL MUSIKTHEATER PREMIERE SA 23. APRIL 2022 | 19.30 UHR GROSSER SAAL MUSIKTHEATER Ein unterdrücktes Mädchen emanzipiert sich Kraft seines eigenen Willens sowie mit der Tanzdirektorin Mei Hong Lin wagt sich erneut Unterstützung magischer Kräfte und findet sein an Schwanensee. Tschaikowskis Meisterwerk, Glück – und heiratet dazu auch noch den 1877 am Moskauer Bolschoi-Theater uraufge- Prinzen. Und wenn sie nicht gestorben sind … führt, gilt als Meilenstein der Balletttradition. Mei Hong Lin beweist in ihrer Fassung von Für Mei Hong Lin ist sie Inspirations- und Re- Cinderella, dass das bekannte Zitat aus Schuberts cherchequelle für eine sehr persönliche Ausein- Wanderer, „dort, wo du nicht bist, dort ist das andersetzung mit dem großen Komponisten, ei- Glück“ nicht zutreffen muss. Sie ruft auf, Mut zu nem tragisch Zerrissenen. Ein Abend für alle haben, sein Leben in die Hand zu nehmen und Liebhaber*innen der Musik Tschaikowskis – neu zu hinterfragen. Dabei bleibt sie der und eine Reise hinein in das Seelenleben des Märchenhandlung von Cinderella nichts schul- Weltreisenden an der Schnittstelle zwischen der dig. Nichts ist unmöglich, wenn man daran märchenhaften Traumwelt und der von Lebens- glaubt! Ein Stück für die ganze Familie. krisen erfüllten Wirklichkeit. Musikalische Leitung Marc Reibel Musikalische Leitung Marc Reibel Inszenierung , Choreografie Mei Hong Lin Inszenierung, Choreografie Mei Hong Lin Bühne und Kostüme Dirk Hofacker Bühne Dirk Hofacker Dramaturgie Thorsten Teubl, Roma Janus Kostüme Bjanka Ursulov Dramaturgie Roma Janus

108 109 MOVE.ON ORCHESTER WERKSTATT

Die Orchesterwerkstatt des Bruckner Orches- ter Linz hat sich auf für diese Saison ein umfas- sendes Programm für kleine und große Men- schen ausgedacht. Die ersten musikalischen Erfahrungen können Sie mit Ihren Kleinsten bei den Kuscheltierkonzerten und der Musikmaus Topolina machen. Die ganze Familie kann sich auf eine Expedition durchs Musiktheater ma- chen und mit dem ganzen Orchester nach Itali- en reisen. Im spiellaBOLatorium wird getüftelt und probiert und im Frühjahr 2022 schwirren Ensembles des Orchesters in der Stadt aus.

IHR MOVE.ON TEAM

NADIA PERATHONER FAGOTT

110 111 TOPOLINA KUSCHELTIERKONZERTE AB 3 JAHREN AB 0 JAHREN

Musik hautnah von Anfang an! Erleben Sie Auf musikalischer Abenteuerreise mit der gemeinsam mit Ihrem Kleinkind Musik bei Musikmaus Topolina. entspannter und kuscheliger Atmosphäre. Die Kuscheltierkonzerte sind ein lebendiger Einstieg TOPOLINA IN DER WERKSTATT in die Welt der Klänge. Kuscheltier und Decke TERMINE IM OKTOBER UND IM NOVEMBER 2021 nicht vergessen! FOYER MUSIKTHEATER Auch in einem Musikmaushaushalt gehen Dinge kaputt, wie ärgerlich! Und so greift Topolina be- DIE JAHRESZEITEN herzt in ihren Werkzeugkasten und repariert FREITAG, 11. MÄRZ 2022 | 10.00 & 16.00 UHR alles, was ihr in die Pfoten kommt. BLACKBOX MUSIKTHEATER Wir lauschen dem Sonnenaufgang und hören TOPOLINA FEIERT WEIHNACHTEN den Herbstwind brausen. Bunte Blätter, fallender TERMINE IM NOVEMBER UND IM DEZEMBER 2021 Schnee und ein Hauch von Frühling liegen in der FOYER MUSIKTHEATER Luft – der Klang der Jahreszeiten! Es werden Kekse gebacken und der Baum ge- schmückt. Da taucht ein freundlicher Weih- IM REICH DER TIERE nachts-Esel auf, der aus dem Stall berichtet und DONNERSTAG, 05. MAI 2022 | 10.00 & 16.00 UHR fleißig mitsingt. BLACKBOX MUSIKTHEATER Große Tiere, kleine Tiere, laute und leise Wesen TOPOLINAS WILDE BANDE nehmen uns sirrend, flatternd oder stampfend TERMINE IM FEBRUAR UND IM MÄRZ 2022 auf eine Klangreise durchs Tierreich mit. FOYER MUSIKTHEATER Topolina ist ganz aufgeregt, denn drei lustige und AM SEE sportliche Freunde haben sich angekündigt. Und MITTWOCH, 22. JUNI 2022 | 10.00 & 16.00 UHR egal ob Punkte oder Streifen, Hufe oder Pfoten BLACKBOX MUSIKTHEATER – ein wilder Maustanz macht immer Spaß! Wir begeben uns zum See, wo das Wasser plät- schert, die Enten quaken, elegante Schwäne vor- Termine und Details: landestheater-linz.at überziehen und die Wellen tanzen.

112 113 FAMILIENKONZERT BELLA ITALIA EXPEDITION MUSIKTHEATER AB 8 JAHREN AB 6 JAHREN

Italien ist toll! Alle, die schon einmal dort waren, Vorhang auf! Wo bereiten sich die Darsteller*in- verbinden besondere Erinnerungen mit diesem nen auf ihren großen Auftritt vor? Wie sehen die Land. Bereits vor 200 Jahren machte der italieni- Scheinwerfer genau aus? Kann man im Theater sche Komponist Gioachino Rossini ganz Wien tatsächlich fliegen? Wer schiebt die großen Büh- mit seiner Musik verrückt. Auch Felix Mendels- nenbilder auf die Bühne? Wo proben das Bruck- sohn Bartholdy und Wolfgang Amadé Mozart ner Orchester Linz und der Opernchor? Diesen bereisten das Land und brachten geniale Ideen und weiteren spannenden Fragen gehen wir im mit nach Hause. Übrigens wurde in Italien auch Rahmen einer interaktiven Führung durchs zum ersten Mal eine Oper aufgeführt! Italien Musiktheater nach. bedeutet Musik. Wie Italien in der Musik klingt, ob wir wirklich die Zitronen, die Oliven und Spaghetti in der Musik riechen können und ob wir uns bei der Tarantella fühlen, als ob uns eine VON OKTOBER 2021 BIS MÄRZ 2022 Tarantel gestochen hätte, das werden wir im AN JEDEM ZWEITEN SONNTAG IM MONAT Konzert erleben. Auf nach Bella Italia mit dem VON 11.00 BIS 12.30 UHR Bruckner Orchester Linz! MUSIKTHEATER AM VOLKSGARTEN TREFFPUNKT: KASSAFOYER FAMILIENKONZERT BELLA ITALIA

Im Rahmen der KinderKulturWoche finden zu- ABO8AUFWÄRTS sätzliche Expeditionen durchs Musiktheater statt: kinderkulturwoche.linz.at SONNTAG, 22. MAI 2022 Anmeldung: [email protected] SONNTAG, 29. MAI 2022 SONNTAG, 19. JUNI 2022 JEWEILS VON 11.00 BIS 12.00 UHR

SCHAUSPIELHAUS PROMENADE

114 115 MUSIK IM ÖFFENTLICHEN RAUM SPIELLABOLATORIUM AB 10 JAHREN Im Frühjahr bewegen sich mehrere Ensembles des Bruckner Orchesters durch Linz und beleben die Innenstadt mit Musik. Den Termin sowie die Das SpiellaBOLatorium bietet die Möglichkeit genauen Spielorte finden Sie ab April 2022 auf der eigenen kreativen Auseinandersetzung mit bruckner-orchester.at. THEATER-MUSIK-PERFORMANCE-BÜHNE. Es sind keine Vorerfahrungen nötig!

SEMESTERFERIENPROJEKT: NATÜRLICH! MITTWOCH, 23. BIS SAMSTAG, 26. FEBRUAR 2022 MOVE.ON MUSIKTHEATER DIE ORCHESTERWERKSTATT Von natürlichen Formen ausgehend zur Kompo- DES BRUCKNER ORCHESTER LINZ sition! Was bedeutet Natur in der Kunst? Was be- deutet Natürlichkeit für dich? Wie können Na- ANMELDUNG & INFORMATION turgeräusche in Musik verwandelt werden? Wie Telefon +43 (0)732 7611-180 wird der Alltag beweglich? Sind Alltagsbewegun- Montag bis Freitag, 9.00 bis 12.00 Uhr gen schon Kunst? [email protected] www.bruckner-orchester.at/education Im Jänner findet ein Auftakttreffen statt. Nähere Informationen folgen nach der Anmeldung: [email protected]. KARTENSERVICE Telefon +43 (0)732/76 11-400, [email protected] Montag bis Freitag, 9.00 – 18.00 Uhr Samstag, 9.00 – 12.30 Uhr

116 117 CLEMENS RECHBERGER VIOLA

118 119 MEISTER WIR BLEIBEN KLASSEN IM GESPRÄCH MIT MARKUS UND SPITZEN POSCHNER DIE OHREN

Auch heuer wird Markus Poschner wieder Seit 2017 pflegen Chefdirigent Markus Posch- Meisterklassen abhalten. Der große Orchester- ner und Norbert Trawöger, der Künstlerische saal im Musiktheater und andere Orte werden Direktor, regelmäßige Gesprächs- & Hörforma- zu leidenschaftlichen Klassenzimmern, in de- te mit Gästen an unterschiedlichen Orten. Wir nen der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. werden weiterhin ins Gespräch kommen, ein- Markus Poschner und den jungen Musizieren- ander oder gemeinsam Musik hören. Diese Zu- den dabei zuzuhören, ist nicht nur faszinierend, sammenkünfte setzen wir unmittelbar und sondern legt auch Blicke und Zusammenhänge überraschend an. Halten Sie die Ohren gespitzt in den Partituren und hinter die Kulissen frei. und lassen Sie sich herzlich einladen! Es ist eine freie Schule des Hörens! Aufgaben und Noten gibt es keine, nur pure Lust am Zau- ber der Musik und ihres Werdens.

Infos und Termine: bruckner-orchester.at Infos und Termine: bruckner-orchester.at

120 121 MOSAIK KAMMERMUSIK Das soziale Engagement ist uns eine Herzens- angelegenheit! Ihre freiwilligen Spenden werden zur Gänze karitativen Einrichtungen zur Ver- fügung gestellt, die bei den MOSAIK-Konzerten vorgestellt werden. Fast unbemerkt ist die Kammermusik im ver- gangenen Jahr zu ihren historischen Wurzeln zurückgekehrt: dem Musizieren im kleinen Kreis. Waren es ursprünglich noch Räume (ital. camera) von Adelsleuten, gelangte diese Praxis im 18. Jahrhundert in bürgerliche Kreise, jedoch erst gut 100 Jahre später in den Konzertbetrieb.

122 123 Die aktuelle Pandemie zwang fast alle Bereiche zurück ins Private. Nach erfinderischen Video- montagen im ersten Lockdown erlangte die Kammermusik schrittweise für uns Musiker*in- nen einen neuen Stellenwert: vom gelegentlichen Highlight zur einzig möglichen Form des Musi- zierens. Umso mehr freuen wir uns nun darauf, unsere „Kammern“ zu verlassen und wieder ge- meinsam mit anderen für andere Musik zu ma- chen.

Ausgehend vom Musiktheater bringen wir Musik auch in die Landesgalerie und zu einem außer- gewöhnlichen Konzerterlebnis ins Ars Electro- nica Center. Die unerschöpfliche instrumentale Bandbreite des Bruckner Orchesters lässt in un- geahnte Klangwelten vordringen, in denen das aufeinander Achtgeben auch vor der Pandemie die selbstverständliche Grundlage gemeinsamer musikalischer Höhenflüge war. Dabei ist uns soziales Engagement eine Herzens- angelegenheit: Die Konzerteinnahmen werden zur Gänze karitativen Einrichtungen zur Verfü- gung gestellt.

Vom Privaten zurück ins Öffentliche: Tauchen Sie ein – am Puls der Musik ins Herz des Orches- ters.

SIMONE SCHREIBERHUBER VIOLINE

124 125 ROMANTISCHE IM GEDÄCHTNIS IDEALE BLEIBEN

SAMSTAG, 20. NOVEMBER 2021 | 11.00 UHR SAMSTAG, 22. JÄNNER 2022 | 11.00 UHR FOYER MUSIKTHEATER FRANCISCO CAROLINUM LINZ (LANDESGALERIE)

Von ihrem Widmungsträger noch als unspielbar Kodály bewahrte das Brauchtum der ungarischen erklärt, ist die „Kreutzer-Sonate“ heute aus dem Volksmusik vor dem Vergessen, während Tschai- Violinrepertoire kaum wegzudenken. Mit ihr er- kowsky zuvor mit seinem a-Moll-Trio eine ganz weiterte Beethoven den Umfang, die Klangfülle andere Form „musikalischen Gedenkens“ be- und Virtuosität der Violinsonate enorm und öff- gründet hatte. Ihm als Vorbild und Mentor ist nete den Ideen der Romantik das Tor: Freiere Arenskys Streichquartett gewidmet – eine lyri- Formen, subjektive und überwältigende Empfin- sche Hommage mit zweitem Cello. Klanglich ex- dungen und eine Hinwendung zur Volksmusik trem verarbeitete auch Schostakowitsch 1944 gewannen an Bedeutung. Unter diesen Zeichen den schmerzvollen Verlust eines Freundes in sei- stehen das melodienreiche und hochvirtuose nem Trio. Zeitgleich, im dunkelsten Abschnitt Werk des Flötistenbrüderpaares Doppler und im deutscher Geschichte, schrieb Krása sein Streich- Besonderen Antonín Dvoráks elegisches trio im Lager Theresienstadt, ehe er in Auschwitz „Dumky-Trio“. ermordet wurde.

PROGRAMM PROGRAMM

Franz & Karl Doppler Zoltán Kodály (1882–1967) (1821–1883, 1825–1900) Intermezzo für Streichtrio (1905) Fantaisie sur des motifs hongrois, op. 35 (1877) Anton Arensky (1861–1906) Antonín Dvorák (1841–1904) Streichquartett Nr. 2 a-Moll, op. 35 (1894) Klaviertrio Nr. 4 e-Moll, op. 90 Hans Krása (1899–1944) „Dumky-Trio“ (1891) Passacaglia und Fuge für Streichtrio (1944) Ludwig van Beethoven (1770–1827) Dmitri Schostakowitsch (1906–1975) Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 Klaviertrio Nr. 2 e-Moll, op. 67 (1944) A-Dur, op. 47 „Kreutzer“ (1802) Rieko Aikawa, Ingrun Findeis-Gröpler, Rieko Aikawa, Jacob Meining Violine Răzvan Negoită Violine Bertin Christelbauer Violoncello Gunter Glössl, Ekaterina Timofeeva Viola Ildiko Deak, Patric Pletzenauer Flöte Bertin Christelbauer, Annekatrin Flick, Mariia Pankiv, Svetlomir Zlatkov Klavier Benedikt Hellsberg, Yishu Jiang Violoncello Elena Nemtsova Klavier

126 127 UNTER AUS DEM SCHATTEN GLEICHGESINNTEN TRETEN

MONTAG, 14. MÄRZ 2022 | 19.00 UHR SAMSTAG, 28. MAI 2022 | 11.00 UHR ARS ELECTRONICA CENTER, DEEP SPACE 8K FRANCISCO CAROLINUM LINZ (LANDESGALERIE)

Streicher*innen unter sich: Im Ars Electronica Nennt Beethoven wie damals üblich das Klavier Center trifft Musik für verschiedenste Streich- an erster Stelle, ist die Violine bereits gleichwer- ensembles auf die technischen und räumlichen tige Partnerin in dieser wegweisenden Sonate. Visualisierungsmöglichkeiten des Deep Space. Vor allem seine neu dimensionierte Symphonik machte es nachfolgenden Komponist*innen Zwar mag das wunderbare D-Dur-Streichquar- schwer, eigene Wege zu gehen. Brahms und tett von Felix Mendelssohn Bartholdy musika- Bruckner gelang dies auf sehr unterschiedliche lisch noch wie eher vertrautes Terrain wirken, Weise: Während Brahms seine motivische Arbeit doch überraschen Viola-Quartett und Violin- in zahlreicher Kammermusik zur Blüte brachte, Trio mit besonders homogenem Ensembleklang bevor er sich „großen Formen“ zuwandte, ging und einer in dieser Besetzung selten gehörten Bruckner in seinen wenigen Kammermusikwer- Polyphonie. ken wiederum vom eigenen sinfonischen Stil aus.

PROGRAMM PROGRAMM

Friedrich Hermann (1828–1907) Ludwig van Beethoven (1770–1827) Capriccio für drei Violinen Nr. 2 Sonate für Klavier und Violine Nr. 8 G-Dur, op. 5 (1856) G-Dur, op. 30 Nr. 3 (1802) Edwin York Bowen (1884–1961) Anton Bruckner (1824–1896) Fantasia für vier Bratschen e-moll, op. 41 (1907) Adagio aus dem Streichquintett F-Dur, Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) WAB 112 (1878/79) Streichquartett Nr. 3 D-Dur, op. 44/1 (1838) Johannes Brahms (1833–1897) Streichsextett Nr. 2 G-Dur, op. 36 (1864/65) Rieko Aikawa, Johanna Bohnen, Radu Cristescu, Alexander Heil, Sara Colombi, Alexander Heil, Josef Herzer, Jana Kuhlmann Violine Răzvan Negoită Violine Gerda Fritzsche, Laura Maria Jungwirth, Benedict Mitterbauer, Johann Ratschan Viola Thomas Koslowsky, Benedict Mitterbauer Thomas Auner, Yishu Jiang Violoncello Viola Bernadette Bartos Klavier Bernadett Valik Violoncello

128 129 PROGRAMM

Rebecca Clarke (1886–1979) GEMISCHTER Sonate für Viola und Klavier (1919) Heitor Villa-Lobos (1887–1959) SATZ Bachianas Brasileiras Nr. 5, W389 (1938/1945) Ludwig van Beethoven (1770–1827) Trio für Klavier, Flöte und Fagott SAMSTAG, 25. JUNI 2022 | 11.00 UHR G-Dur, op. 37 (1786–90) ORCHESTERSAAL MUSIKTHEATER Richard Strauss (1864–1949) bearb. Franz Hasenöhrl (1885–1970) „ “ Selten hat man die Gelegenheit, eine derartige Till Eulenspiegel einmal anders! (1954) Vielfalt der Genres und Besetzungen innerhalb Grotesque musicale für fünf Instrumente eines Konzerts zu erleben: Bläser*innen spielen Fenja Lukas mit Streicher*innen, Viola mit Klavier und ein Sopran Alexander Heil Cello-Ensemble mischt sich gar mit Gesang. So Violine Benedict Mitterbauer verschmilzt bei Heitor Villa-Lobos brasilianische Viola Thomas Auner, Bertin Christelbauer Musik mit Elementen J.S. Bachs und trifft auf die Annekatrin Flick, Benedikt Hellsberg, ausdrucksstarke, lyrische Sonate der englischen Yishu Jiang, Lisa Kilian, Doris Leibovitz, Komponistin Rebecca Clarke. In einem Jugend- Eva Voggenberger werk Ludwig van Beethovens begegnen sich Kla- Violoncello Sarah Bruderhofer vier, Fagott und Flöte, bevor das Konzert mit der Kontrabass Patric Pletzenauer hausmusikalischen Fassung von Strauss’ bekann- Flöte Herbert Hackl Klarinette tem Till Eulenspiegel endet. Bernhard Krabatsch, Clemens Wöß Fagott Daniel Loipold Horn Eglė Staškutė, Svetlomir Zlatkov Klavier

130 131 ALVIN STAPLE KONTRABASS

132 133 Seit der Spielzeit 2013.14 gibt es die Orches- terakademie, die herausragenden, jungen Mu- siker*innen die Möglichkeit gibt, Erfahrungen in einem professionellen Orchesterbetrieb zu sammeln. Junge Musizierende im Über- gangsstadium zwischen Studium und Ersten- gagement werden hier durch eine behutsame ORCHESTER Integration in den Orchesteralltag an die An- forderungen, die an eine*n Berufsmusiker*in gestellt werden, herangeführt und gezielt musi- AKADEMIE kalisch gefördert. Die jungen Akademist*innen werden seitens des Orchesters in enger Koope- ration mit der Anton Bruckner Privatuniversi- tät Linz durch ein Tutoren-Programm unter- Die Orchesterakademie des BOL ist eine wah- stützt, in dem erfahrene Kolleg*innen aus dem re Brutstätte für den Orchesternachwuchs. Alle Orchester den jungen Menschen nicht nur mit Absolvent*innen konnten berufliche Aufgaben Rat und Tat, sondern auch unterrichtend zur im professionellen Musikbetrieb finden – ob Seite stehen. Unter Anleitung ihrer Mentor*in- in Engagements in Orchestern von Madrid bis nen bereiten sich die Akademist*innen auf die München oder auch in einem Solistendasein, jeweiligen Stücke vor, werden fachspezifisch um an den Schlagwerker Christoph Sietzen zu Probespiele abgehalten und sie haben die Mög- denken. lichkeit, Kammermusik in den vielfältigsten Zusammensetzungen zu spielen.

Den Akademist*innen wird die Möglichkeit ge- Sara Colombi Violine boten, im Rahmen der künstlerischen Studien- Maria Elisabeth Köstler Violine gänge der Anton Bruckner Privatuniversität Benedikt Hellsberg Violoncello Linz das Masterstudium „Orchesterakademie“ Selin Balkan Kontrabass zu absolvieren. Die Teilnahme an Kursen und Anna Kögler Kontrabass Lehrveranstaltungen, die von Dozent*innen aus den Reihen des BOL im Rahmen des Lehr- programms der Anton Bruckner Privatuniver- sität Linz angeboten werden, gehören zum ver- pflichtenden Ausbildungsteil.

134 135 SANDRA STRASSER VIOLINE

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SINFONIE IN F-MOLL 1863 | BOL THE SYMPHONIES SINFONIE NR. 1 C-MOLL 1866, 1891 | BOL COMPLETE SINFONIE IN D-MOLL „NULLTE“ VERSIONS 1869 | BOL SINFONIE NR. 2 C-MOLL EDITION 1872 | RSO Wien 1877 | BOL

ERSCHEINUNGSDATUM: JÄNNER 2022 ERSCHEINUNGSDATUM: 2024 ist ein ganz besonderes Jahr: Anton Bruck- SINFONIE NR. 3 D-MOLL ner feiert seinen 200. Geburtstag. Das Bruckner Orchester Linz und das Radio-Symphonieor- 1873, 1889 | RSO Wien chester Wien haben sich zu diesem Anlass unter 1877 | BOL der Gesamtleitung von Markus Poschner zu ei- ner einmaligen Expedition entschlossen: die SINFONIE NR. 4 ES-DUR Einspielung aller Sinfonien des Genius Loci und „ROMANTISCHE“ zwar erstmals in allen Fassungen. Bis zum Jubi- 1876, Finale 1878, 1888 läumsjahr 2024 wird diese außergewöhnliche RSO Wien Edition beim Label Capriccio komplett vorlie- 1878-1880 | BOL gen. Die Einzigartigkeit liegt aber nicht nur in der Gesamtheit dieses Vorhabens, sondern vor SINFONIE NR. 5 B-DUR allen Dingen in einem radikal neuen interpreta- 1878 | RSO Wien torischen Ansatz. Das BOL und das RSO Wien sind mit einer authentischen Aufführungspraxis SINFONIE NR. 6 A-DUR ERSCHEINUNGSDATUM: SEPTEMBER 2021 ERSCHEINUNGSDATUM: Bruckners seit Jahrzehnten aufs Engste ver- 1881 | BOL traut. Poschner legt mit diesen beiden Orches- tern, die Bruckners Wirkungsraum historisch SINFONIE NR. 7 E-DUR exakt abbilden, seine Sinfonien in einer uner- 1883 BOL hört neuen Art frei, bringt die Musik zum Tan- zen, Singen, spürt den österreichischen Klang- SINFONIE NR. 8 C-MOLL dialekt musikantisch auf und entdeckt dabei 1887 | RSO Wien viel Überraschendes, das in der Rezeptionsge- 1890 | BOL schichte dieser Sinfonien bisher entweder igno- riert, missverstanden oder schlicht unbemerkt SINFONIE NR. 9 D-MOLL blieb. Bruckner stammt aus Oberösterreich, er 1894 | BOL gehört uns aber nicht allein. Seine Musik gehört der Welt, wird in der ganzen Welt gehört und damit hört die Welt immer von seinem Markus Poschner Ursprung. Bruckner ist und macht Welt. Wir

ERSCHEINUNGSDATUM: NOVEMBER 2021 ERSCHEINUNGSDATUM: Dirigent machen seine Musik unverwechselbar! 138 139 auf dem Boden der oberösterreichischen Tradi- tion, zwischen Polka und Choral, Wirtshaus BRUCKNER und Kirche. Er polarisierte Kontraste, noch weit bevor Spezialisten wie Ligeti oder Messiaen Mystik und Ektase kombinierten. Bruckners IST FÜR MICH Schaffen ist bis heute provokativ, unfertig, streitbar, unangepasst radikal und damit zeitlos EINE ART modern. Aus diesem Blickwinkel ist die hier vorliegende Edition und erneute Annäherung an Bruckner ABSPRUNGPUNKT unter Einbezug sämtlicher verfügbaren Quellen ein ebenso radikaler wie längst überfälliger IN EINE ANDERE Schritt. Die unschätzbar wertvollen und jahr- zehntelangen Erfahrungen des Bruckner Or- chester Linz und gleichzeitig des ORF Radio- WELT Symphonieorchesters Wien mit „ihrem“ Bruckner waren mir zusätzlich große Hilfe und Inspiration und komplettierten beziehungswei- se bestätigten meine Erkenntnisse auf ideale Art und Weise. Immer wieder gerieten wir gemein- Das war schon von Anfang an so, als ich als Kind sam während der Probenprozesse ins Staunen, in München über meinen Vater mit sämtlichen welch ungeheure Sprengkraft, welch leuchtende Chorwerken Bruckners in Berührung kam, be- Farben und enorme Kühnheiten in den Sinfo- sonders seine Motette „“ bewegte und nien Anton Bruckners zum Vorschein kommen, irritierte mich gleichermaßen. Dieses Gefühl in wenn man nur bereit ist, den Notentext kritisch Anbetracht seiner Werke sollte mir auf eigen- genug zu hinterfragen und die falschen von den artige Weise bis zum heutigen Tag bleiben: Fas- echten Traditionen zu unterscheiden. Dennoch: zination, Ergriffenheit und dennoch auch Un- So sehr wir um den Willen und die wahren Ab- ruhe. Seine Kompositionen sind voller sichten des Komponisten bemüht sind, am Ende musikalischer Rätsel, voller Geheimnisse und zählt an der Musik immer ausschließlich das Tiefen. Sein Blick auf die Dinge ist dabei aller- Jetzt. Vor allem Bruckners Musik beschäftigt dings ein ungewöhnlicher, ja ein geradezu radi- sich mit unserem Leben, seine Musik betrifft kaler: Mir scheint, er blickt in seinen Sinfonien uns direkt und kann niemals nur aus der Dis- direkt nach oben ins Unendliche und damit tanz betrachtet werden. Unser heutiges Leben auch ganz nach innen. Beethovens Blick ging ist auch hier das Maß des Erzählens. Als Inter- geradeaus, den Mächtigen direkt ins Auge und pret kann und will ich auch niemals vollständig ins Gewissen, Wagners Blick fiel weit nach un- in die Haut des Komponisten schlüpfen. Wenn ten in die Untiefen der menschlichen Seele und ein Werk gut ist, erlaubt es viele Standpunkte. des Unterbewusstseins.

Bruckner blickt ins Grenzenlose, ist expansiv und steht dabei dennoch fest mit beiden Beinen MARKUS POSCHNER

140 141 DIE FÜSSE FEST DEN KOPF IM AUF DEM BODEN, HIMMEL

Zu dieser Edition. Es ist ein Reflex der Ge- Die monolithische Eigenständigkeit Bruckners schichte, dass sich vermeintliche Aufführungs- steht in Wirklichkeit auf klassischem Klangbo- traditionen herausbilden und wie selbstver- den und ist ohne die regionale Verankerung ständlich in die Partituren einschreiben, je kaum zu verstehen. Bruckner bricht in seiner weiter man sich zeitlich von ihrem Entste- religiösen Frömmigkeit aus dem oberösterrei- hungsdatum entfernt. Warum sollte es Bruck- chischen Hoamatland aus, will nach Wien und ner anders ergehen? Viele Klischees und Wahr- darüber hinaus. Seine Musik überschreitet die heiten rund um seine Person und sein Schaffen Grenzen des Tradierten. sind schon lange in Zweifel zu ziehen. Die Entladung seines Werks weist hin zum Ur- sprünglichen, zum Singen, zum Text, zum Er war gewiss ein frommer Mann, kein Musi- Landler. Wir wollen diese genuine Urwucht kant Gottes und schon gar nicht ein Konstruk- freilegen, die sich frei von schwülstigem Pathos teur von ominösen Klangkathedralen, der das plötzlich in einen exzessiv Tanzenden verwan- Orgelspiel auf das Orchester übertrug. In die delt, genauso wie in einen Sänger, der von der Aufführungsgeschichte seines Werks haben sich heimlichen Unendlichkeit zu singen vermag. epische Breiten, viel Weihrauch und ein Über- Die Füße fest auf dem Boden, den Kopf im Him- wältigungsmodus eingeschrieben, ohne auf dem mel. Bruckner drängte mit seiner Musik aus der Papier, in der Partitur wirklich manifest zu sein. Kathedrale heraus mit dem weltlichsten aller Es gilt in dieser CD-Edition den Text neu zu le- Sujets: der Symphonie. sen und zu begreifen, auf welchem Grund Bruckners Musik kommt und worauf sie hin- Ein Mensch und seine Musik, die direkt mit weist. Sie steht fest auf der Tradition und blickt Gott und uns ins Gespräch kommen. Der From- weit ins 20. Jahrhundert. me war eben auch ein Ketzer, wie alle Mystiker.

NORBERT TRAWÖGER

142 143 ALFRED STEINDL SCHLAGWERK

144 145 dirigenten wie Clemens Krauss, Hans Knap- pertsbusch, Sergiu Celibidache, Kurt Eichhorn, BRUCKNER Václav Neumann, Christoph von Dohnányi so- wie später von Zubin Mehta, Serge Baudo, Horst Stein, Vladimir Fedosejew, Michael Gielen, ORCHESTER LINZ Bernhard Klee, Steven Sloane, Stanislaw Skro- waczewksi, Michael Schønwandt und Franz Welser-Möst geleitet und von Chefdirigenten Das Bruckner Orchester Linz, das auf eine wie Theodor Guschlbauer, Manfred Mayrhofer, mehr als 200-jährige Geschichte und Tradi- Martin Sieghart und Dennis Russell Davies ge- tion zurückblickt und seit 1967 offiziell die- prägt. Seit dem Amtsantritt von Markus Posch- sen Namen trägt, hat sich in den vergangenen ner als Chefdirigent im Herbst 2017 vollzieht Jahrzehnten in die Reihe der führenden Klang- der Klangkörper einen Öffnungsprozess, der körper Mitteleuropas eingereiht. Mit seinen viele neue Formate generiert, unerwartete Orte Musiker*innen ist es nicht nur das sinfonische aufsucht, in der Vermittlung überraschende Orchester des Landes Oberösterreich, sondern Wege findet und vor allem für künstlerische betreut auch die musikalischen Produktionen Ereignisse sorgt, die ob ihrer Dringlichkeit und des Linzer Landestheaters. Sein Sitz ist das 2013 Intensität bei Publikum und Presse für große eröffnete Musiktheater, das zu den modernsten Resonanz sorgen. Markus Poschner und das Theaterbauten Europas zählt. Zu den Aufgaben BOL sind einer ureigenen Spielart der Musik des Orchesters gehören unter anderem Kon- seines Namensgebers auf der Spur und las- zerte beim Internationalen Brucknerfest Linz, sen diese in einem unverwechselbaren, ober- Konzertzyklen im Brucknerhaus und die „Gro- österreichischen Klangdialekt hören, die sich ße Konzertnacht“ des Ars Electronica Festivals. zuletzt in einer Referenzaufnahme der Ach- Als Botschafter Oberösterreichs und seines Na- ten manifestiert hat. Das Bruckner Orches- mensgebers spielt das BOL regelmäßig auf in- ter Linz hat seit 2012 einen eigenen Konzert- ternationalen Bühnen. In den vergangenen Jah- zyklus im Wiener Musikverein, ab 2020 erst- ren gastierte das Orchester in den USA, Japan mals auch einen im Brucknerhaus Linz. Das und zahlreichen europäischen Ländern. Das BOL wurde beim Musiktheaterpreis 2020 als Orchester wurde in seiner Geschichte von Gast- „Bestes Orchester des Jahres“ ausgezeichnet.

146 147 KONTRABASS Walter Pauzenberger MUSIKER*INNEN Alvin Staple Thomas Fischer-Kuhlmann Sarah Bruderhofer Bernhard Obernhuber Filip Cortés Schubert TROMPETE Sonja Hollerweger Herwig Krainz CHEFDIRIGENT Gerhard Fluch Svetlana Teplova José Antonio Cortez Cortés Markus Poschner Markus Eder Sayaka Kira-Takeuchi Josef Schachreiter Andreas Burgstaller Shushanik Aleksanyan-Frühwirt Anna Gruchmann-Bernau ERSTE GASTDIRIGENTIN Werner Steinmetz Giedrė Šlekytė Rieko Aikawa Elisabeth Linton-France FLÖTE Hannes Peer KONZERTMEISTER Sandra Strasser Ildiko Deak Regina Angerer-Bründlinger Dmitri Isakov Radu Christescu Andrea Dusleag POSAUNE Lui Chan Angela Kirchner James Justin Kent* Tomasz Liebig VIOLA Gudrun Hirt-Hochreiner Moshe Leibovitz Jacob Meining Benedict Mitterbauer Patric Pletzenauer Gunter Glössl Anton Miesenberger I. VIOLINE Laura-Maria Jungwirth OBOE Walter Schiffler Piotr Gladki Ulrike Landsmann Franz Scherzer Albert Landertinger Ingrun Findeis-Gröpler Thomas Koslowsky Andreas Mendel TUBA Chie Akasaka-Schaupp Monika Hemetsberger Susanne Spitzer Christian Penz Iva Hölzl-Nikolova Gerhard Pitsch Martin Kleinecke Gudrun Geyer Sabine Luger Margret Bruschke* PAUKE & SCHLAGWERK Simone Schreiberhuber Gerda Fritzsche KLARINETTE Leonhard Schmidinger Claudia Federspieler Joachim Brandl Alfred Steindl Günther Gradischnig Vera Kral Clemens Rechberger Vladimir Petrov Kathrin Moser Ana Pauk Matthias Frauendienst Christian Enzenhofer Herbert Hackl Josef Herzer Ekaterina Timofeeva Fabian Homar* Evelyn Höllwerth Gernot Fresacher Josef Fuchsluger VIOLONCELLO Judith Mühlfellner HARFE Stefan Tittgen Judith Maria Längle* FAGOTT Werner Karlinger Julia Kürner Yishu Jiang Christoph Bielefeld Elisabeth Eber Maria Vorraber Johannes Platzer Alexander Heil Eva Voggenberger Nadia Perathoner Magdalena Hofmann Doris Leibovitz Clemens Wöß Bernadett Valik Johannes Wregg ORCHESTERAKADEMIE II. VIOLINE Bertin Christelbauer Bernhard Krabatsch Sara Colombi Violine Thomas Schaupp Annekatrin Flick Maria Elisabeth Köstler Violine Johanna Bohnen Thomas-Michael Auner HORN Benedikt Hellsberg Violoncello Jochen Gröpler Daniel Loipold Selin Balkan Kontrabass Jana Kuhlmann Christian Pöttinger Anna Kögler Kontrabass Răzvan Negoită Robert Schnepps N.N. Tuba Sorin Stefan Madeleine Dahlberg N.N. Schlagwerk Alois Mares Johann Kreuzhuber N.N. Schlagwerk

* Karenz 148 149 MARKUS POSCHNER CHEFDIRIGENT

150 151 MARKUS POSCHNER CHEFDIRIGENT

Ein Grenzgänger-Dasein ist Markus Poschner de France, Netherlands Radio Philharmonic, völlig fremd, vielmehr ist er einer, der Begren- NHK Symphony Orchestra und Tokyo Metrop- zungen im Musikmachen, im Denken oder Ver- olitan Symphony Orchestra. Darüberhinaus ar- mitteln gar nicht erst akzeptiert. Mit der Freiheit beitete er an Opernhäusern wie Staatsoper Ber- eines fulminanten Jazzpianisten ausgestattet, der lin, Komische Oper Berlin, Hamburgische er seit Jugendtagen ist, geht Poschner den Dingen Staatsoper, Stuttgarter Staatsoper, Oper Köln leidenschaftlich auf den Grund. Abstammend aus oder Oper Frankfurt. Mit dem Opernhaus Zü- einer Münchner Musikerfamilie wurde er in sei- rich verbindet ihn seit vielen Jahren eine enge nen frühen Jahren besonders geprägt durch seine künstlerische Partnerschaft, ebenso wie mit Re- Assistenzen bei Sir Colin Davis und Sir Roger gisseuren wie Nicolas Stemann, Tobias Kratzer, Norrington. Christof Loy, Robert Carsen, Hans Neuenfels, Peter Konwitschny, Andreas Homoki und Im Jahre 2018 wurde seine für SONY CLASSI- Sebastian Baumgarten. CAL in einer völlig neuen Lesart entstandene Gesamteinspielung der Brahms-Symphonien mit Seit 2017 ist Markus Poschner auch Chefdirigent dem Orchestra della Svizzera italiana, dessen des Bruckner Orchester Linz und Opernchef am Chefdirigent er seit 2015 ist, mit dem renom- Musiktheater Linz. Unter seiner Leitung erregte mierten „International Classical Music Award“ das BOL international schnell Aufsehen durch ausgezeichnet. Seine Einspielung von Offen- das Beschreiten völlig eigener Wege in der Inter- bachs Maitre Péronilla mit dem Orchestre Natio- pretation der Werke Anton Bruckners. Ein un- nal de France wurde von der Kritik gefeiert und verwechselbarer, oberösterreichischer Klangdia- 2020 mit dem Preis der Deutschen Schallplatten- lekt lässt das Œvre Bruckners in neuem und kritik bedacht. bisher ungehörtem Licht erstrahlen und begeis- tert Presse wie Publikum. Seit seiner Auszeichnung mit dem „Deutschen Dirigentenpreis“ gastiert Markus Poschner bei Im Jahr 2020 wurde das Bruckner Orchester allen international renommierten Orchestern, Linz als „Bestes Orchester des Jahres“ mit dem darunter Staatskapelle Dresden, Staatskapelle Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeich- Berlin, Dresdner Philharmoniker, Bamberger net. Für die Produktion von Richard Wagners Symphoniker, Münchner Philharmoniker, Wie- Tristan und Isolde erhielt Markus Poschner 2020 ner Symphoniker, Konzerthausorchester Berlin, die Auszeichnung für die „Beste Musikalische die Rundfunk-Sinfonieorchester in Berlin, Wien, Leitung“. Leipzig, Stuttgart und Köln, Orchestre National markusposchner.de

152 153 GIEDRĖ ŠLEKYTĖ ERSTE GASTDIRIGENTIN

In Vilnius geboren, begann Giedrė Šlekytė ihre Musikausbildung am Nationalen Mikalojus Kon- stantinas Čiurlionis Kunstgymnasium. Sie stu- dierte Dirigieren an der Kunstuniversität Graz, der Hochschule für Musik und Theater Leipzig sowie an der Zürcher Hochschule der Künste. Als international gefragte Gastdirigentin arbeite- te Giedrė Šlekytė u.a. bereits mit Royal Stock- holm Philharmonic Orchestra, Swedish Radio Orchestra, Bruckner Orchester Linz, Sächsische Staatskapelle Dresden, Konzerthausorchester Berlin, hr-sinfonieorchester Frankfurt, Orches- tre Philharmonique de Radio France, Orchestre de chambre de Paris, RTV Slovenia Symphony Orchestra, Lithuanian National Symphony Or- Debüts hat sie unter anderem bei den Münchner chestra, Teatro Comunale di Bologna, MDR-Sin- Philharmonikern, Museumsorchester Frankfurt fonieorchester, Gothenburg Symphony Orchest- und Staatskapelle Weimar; Wiedereinladungen ra, Royal Northern Sinfonia, Wiener vom Barcelona Symphony Orchestra, Bochumer Symphoniker, Mozarteumorchester Salzburg, Symphoniker, dem Lithuanian National Sym- Netherlands Philharmonic Orchestra und Or- phony Orchestra und anderen Orchestern. chestre Philharmonique de Luxembourg. Im Herbst 2019 erschien bei der Deutschen Nach ihrem Engagement als 1. Kapellmeisterin Grammophon die vielbeachtete Porträt-CD am Stadttheater Klagenfurt von 2016-18 diri- „Raminta Šerkšnytė“, auf der Giedrė Šlekytė das gierte Giedrė Šlekytė an den Opernhäusern in Oratorium Songs of Sunset and Dawn mit dem Lit- Leipzig, Zürich, Antwerpen und bei den Salzbur- huanian National Symphony Orchestra dirigiert. ger Festspielen. Einladungen für Neuproduktio- Giedrė Šlekytė ist Preisträgerin des Internatio- nen in 2020/21 erhielt sie u.a. von der Oper nalen Malko-Dirigentenwettbewerbs 2015 und Frankfurt (Dialogues des Carmélites) und der Ope- erhielt 2013 beim Internationalen Dirigierwett- ra Ballet Vlaanderen (Werther - konzertant). bewerb Solon Michaelides in Zypern den 2. Preis In der Spielzeit 2021/22 dirigiert und debütiert (ein 1. Preis wurde nicht vergeben). Sie wurde für Giedrė Šlekytė an der Komischen Oper Berlin den Young Conductors Award der Salzburger (Neuproduktion: Káťa Kabanová) und an der Bay- Festspiele 2015 wie als „Newcomer des Jahres“ erischen Staatsoper (Neuproduktion: L‘infedelta bei den International Opera Awards 2018 delusa, Wiederaufnahme: La Traviata); weitere nominiert. giedreslekyte.com 154 155 SEPTEMBER.21 OKTOBER.21

Adrian Eröd Bariton FR 10.09.2021 | 19.30 Solisten der St. Florianer Sängerknaben MO 04.10.2021 | 12.30 DO 14.10.2021 | 19.30 Johannes Kepler Universität | Campus Tschechischer Philharmonischer Brucknerhaus Linz Festspielhaus Salzburg Ars Electronica Festival Chor Brno (Brünn) KOSTPROBE#1: MAHLERS DRITTE KONZERT IN SALZBURG DIE GROSSE KONZERTNACHT Bachchor Salzburg Auszüge aus Gustav Mahlers Antonín Dvořák Anton Bruckner Markus Poschner Dirigent Sinfonie Nr. 3 d-moll Konzert für Violoncello und Orchester Sinfonie Nr. 9 d-Moll, WAB 109 Markus Poschner Dirigent, Moderator h-moll, op. 104 Markus Poschner Dirigent SA 25.09.2021 | 19.30 Anton Bruckner Großer Saal Musiktheater DI 05.10.2021 | 19.30 Sinfonie Nr. 6 A-Dur, WAB 106 PREMIERE SO 12.09.2021 | 18.00 LA BOHÈME Brucknerhaus Linz Julia Hagen Violoncello Brucknerhaus Linz Oper von Giacomo Puccini MARKUS POSCHNER & Markus Poschner Dirigent PAUL LEWIS & Markus Poschner Dirigent BRUCKNER ORCHESTER LINZ MARKUS POSCHNER Gustav Mahler FR 15.10.2021 | 19.30 Anton Bruckner SO 26.09.2021 | 19.30 Sinfonie Nr. 3 d-moll Großer Saal Musiktheater PREMIERE Rudolf Krzyzanowski BlackBox Musiktheater Christa Mayer Alt DER GRAF VON „Symphonisches Präludium“ LACHESIS St. Florianer Sängerknaben LUXEMBURG URAUFFÜHRUNG c-moll, WAB add 332 Kammeroper von Marijn Simons Damen des Bachchores Salzburg Operette von Franz Lehár Franz Schubert Auftragswerk des Landestheaters Linz Bruckner Orchester Linz Marc Reibel Dirigent Sinfonie Nr. 7 „Unvollendete“ Ingmar Beck Dirigent Markus Poschner Dirigent h-moll, D 759 SA 30.10.2021 | 19.30 Johannes Brahms MO 11.10.2021 | 19.30 Großer Saal Musiktheater PREMIERE INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ 2021 BRUCKNERFEST INTERNATIONALES Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Stiftsbasilika St. Florian CINDERELLA WIEDERAUFNAHME d-moll, op. 15 HARTMUT HAENCHEN & Tanzabend von Mei Hong Lin Paul Lewis Klavier BRUCKNER ORCHESTER LINZ Musik von Sergei Prokofjew Markus Poschner Dirigent Otto Kitzler Marc Reibel Dirigent Trauermusik (Dem Andenken Bruckners) DO 23.09.2021 | 19.30 e-moll für großes Orchester Brucknerhaus Linz Anton Bruckner MARKUS POSCHNER & Sinfonie Nr. 5 B-Dur, WAB 105

INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ 2021 BRUCKNERFEST INTERNATIONALES BRUCKNER ORCHESTER LINZ Hartmut Haenchen Dirigent Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ Es-Dur, WAB 104 „Fassung 1888“ Gustav Mahler Das klagende Lied Sinfonische Kantate in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester Emily Magee Sopran Tanja Ariane Baumgartner Mezzosopran Michael König Tenor

156 157 NOVEMBER.21 DEZEMBER.21

FR 05.11.2021 | 12.30 SA 20.11.2021 | 11.00 DI 07.12.2021 | 19.30 SO 19.12.2021 | 20.00 Brucknerhaus Linz Foyer Musiktheater Brucknerhaus Linz BlackBox Musiktheater PREMIERE KOSTPROBE#2: MAHLERS FÜNFTE MOSAIK. DIE KAMMERMUSIKREIHE #ZWEI: SKRJABIN 2 IL MATRIMONIO SEGRETO Auszüge aus Gustav Mahlers DES BRUCKNER ORCHESTER LINZ Žibuoklė Martinaitytė (DIE HEIMLICHE EHE) Sinfonie Nr. 5 ROMANTISCHE IDEALE Saudade for symphony orchestra Komische Oper von Markus Poschner Dirigent, Moderator Mit Werken von Franz und Karl Robert Schumann Domenico Cimarosa Doppler, Antonín Dvořák und Konzert für Violoncello und Orchester Produktion des OÖ Opernstudios SA 06.11.2021 | 19.30 Ludwig van Beethoven a-Moll, op. 129 Claudio Novati Dirigent Brucknerhaus Linz Alexander Skrjabin #EINS: MAHLER 5 SA 20.11.2021 | 19.30 Sinfonie Nr. 2 c-moll, op. 29 DO 30.12.2021 | 12.30 Gerald Resch Inseln für Orchester Großer Saal Musiktheater Kian Soltani Violoncello Brucknerhaus Linz PREMIERE Gustav Mahler Sinfonie Nr. 5 AIDA Giedrė Šlekytė Dirigentin KOSTPROBE#3: Markus Poschner Dirigent Oper von Giuseppe Verdi DIE STRAUSS-DYNASTIE Enrico Calesso Dirigent SO 12.12.2021 | 19.30 Diverse Werke der „Strauss-Dynastie“ SO 07.11.2021 | 19.30 KONZERT IN DER Markus Poschner Dirigent Musikverein Wien, Goldener Saal ELBPHILHARMONIE HAMBURG KONZERT IM MUSIKVEREIN WIEN Wolfgang Amadé Mozart Gerald Resch Inseln für Orchester Sinfonie Nr. 36 C-Dur, KV 425 „Linzer“ Gustav Mahler Sinfonie Nr. 5 Anton Bruckner Markus Poschner Dirigent Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ Es-Dur, WAB 104 „Fassung 1888“ Markus Poschner Dirigent SO 19.12.2021 | 11.00 & 15.30 Brucknerhaus Linz FAMILIENKONZERTE MIDImusic DEN KLÄNGEN AUF DER SPUR Benjamin Britten The Young Person‘s Guide to the Orchestra „Variations and Fugue on a Theme of Purcell“, op. 34 Alberto Ginastera) Variaciones concertantes für Kammerorchester, op. 23 Jakob Kajetan Hofbauer Erzähler Oskar Jockel Dirigent

158 159 JÄNNER.22 FEBRUAR.22

SA 01.01.2022 | 16.00 SO 30.01.2022 | 11.00 SO 06.02.2022 | 19.30 MI 23.02. BIS SA 26.02.2022 Brucknerhaus Linz Brucknerhaus Linz Großer Saal Musiktheater Musiktheater PREMIERE NEUJAHRSKONZERT DIE FAMILIE MOZART TITANIC spiellaBOLatorium DIE STRAUSS-DYNASTIE Leopold Mozart Musical von Maury Yeston SEMESTERFERIENPROJEKT Werke von Sinfonie „Neue Lambacher“ und Peter Stone NATÜRLICH! Johann Strauß (Vater) G-Dur, Eisen G16 Tom Bitterlich Dirigent Ab 10 Jahren Johann Strauß (Sohn) Franz Xaver Wolfgang Mozart Josef Strauss Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 MI 09.02.2022 | 19.30 Eduard Strauß Es-Dur, op. 25 Brucknerhaus Linz Johann Strauss (Enkel) Wolfgang Amadé Mozart AK-CLASSICS #1 Markus Poschner Dirigent Sinfonie „Alte Lambacher“ SALUT DEM KARNEVAL G-Dur, KV Anh. 221 (45a) Paul Dukas SA 15.01.2022 | 19.30 Sinfonie Nr. 38 „Prager“ L‘Apprenti sorcier (Der Zauberlehrling) Großer Saal Musiktheater D-Dur, KV 504 f-moll PREMIERE LE NOZZE DI FIGARO Aaron Pilsan Klavier Édouard Lalo (DIE HOCHZEIT DES FIGARO) Reinhard Goebel Dirigent Symphonie espagnole. Konzert für Violine Oper von Wolfgang Amadé Mozart und Orchester Nr. 2 d-moll, op. 21 Markus Poschner Dirigent Balduin Sulzer Burleske aus Sinfonie Nr. 5 op. 211 SA 22.01.2022 | 11.00 Bernd Alois Zimmermann Francisco Carolinum Linz (Landesgalerie) Musique pour les soupers du Roi Ubu MOSAIK. DIE KAMMERMUSIKREIHE Ballet noir en sept parties et une entrée DES BRUCKNER ORCHESTER LINZ Aram Khachaturian IM GEDÄCHTNIS BLEIBEN Masquerade Suite Mit Werken von Zoltán Kodály, Anton Luka Ljubas Violine Arensky, Hans Krása und Dmitri Patrick Hahn Dirigent Schostakowitsch

160 161 MÄRZ.22 APRIL.22

MI 02.03.2022 | 12.30 MO 14.03.2022 | 19.00 FR 08.04.2022 | 19.30 SO 24.04.2022 | 20.00 Brucknerhaus Linz Ars Electronica Center, Deep Space 8K Stadttheater Wels BlackBox Musiktheater PREMIERE KOSTPROBE#4: VERDIS REQUIEM MOSAIK. DIE KAMMERMUSIKREIHE KONZERT IN WELS KAIN UND ABEL ODER Auszüge aus Giuseppe Verdis DES BRUCKNER ORCHESTER LINZ Mathilde Wantenaar DER ERSTE MORD Messa da Requiem UNTER GLEICHGESINNTEN Prélude à une nuit américaine Ein musiktheatraler Doppelabend Markus Poschner Dirigent, Moderator Mit Werken von Friedrich Hermann, for symphony orchestra CAINO ET ABEL Edwin York Bowen und Felix Anton Bruckner Oratorium von Bernardo Pasquini DO 03.03.2022 | 19.30 Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 1 c-moll, WAB 101 THE BROTHERS (DIE BRÜDER) Brucknerhaus Linz „Linzer Fassung“ Oper von George Antheil #DREI: VERDI REQUIEM SO 20.03. BIS DO 24.03.2022 Markus Poschner Dirigent Produktion des OÖ Opernstudios Giuseppe Verdi DEUTSCHLAND-TOURNEE Kooperation mit dem Institut für Messa da Requiem für Soli, Chor MIT MARTIN GRUBINGER SA 23.04.2022 | 19.30 Alte Musik der Anton Bruckner und Orchester DÜSSELDORF, ESSEN, KÖLN, Großer Saal Musiktheater Privatuniversität Linz PREMIERE Birgitta Christensen Sopran MANNHEIM, REGENSBURG SCHWANENSEE – Anne Marie Dragosits Dirigentin Olga Syniakova Mezzosopran Avner Dorman TRAUM UND WIRKLICHKEIT Jinie Ka Dirigentin Rodrigo Porras Garulo Tenor Konzert für Perkussion und Orchester Tanzabend von Mei Hong Lin Tareq Nazmi Bass Frozen in Time Musik von Piotr I. Tschaikowski DO 28.04.2022 | 19.30 Tschechischer Philharmonischer Anton Bruckner Brucknerhaus Linz Chor Brno Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ SO 24.04.2022 | 15.30 JÄRVI & Chor Ad Libitum, Es-Dur, WAB 104 „Fassung 1888“ Prinzregententheater München BRUCKNER ORCHESTER LINZ Heinz Ferlesch Einstudierung Martin Grubinger Schlagwerk KONZERT IN MÜNCHEN „EWIG IM WANDEL Markus Poschner Dirigent Markus Poschner Dirigent Antonín Dvořák UND IM WANDEL GROSS.“ Konzert für Violoncello und Orchester Paul Hindemith FR 11.03.2022 | 10.00 & 16.00 MI 30.03.2022 | 19.30 h-moll, op. 104 Das Unaufhörliche BlackBox Musiktheater Brucknerhaus Linz Anton Bruckner Oratorium in drei Teilen für Soli, KUSCHELTIERKONZERT AK-CLASSICS #2 Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ Chöre und Orchester DIE JAHRESZEITEN (ab 0 Jahren) SPIEL DER FARBEN Es-Dur, WAB 104, „Fassung 1888“ Camilla Nylund Sopran Piotr I. Tschaikowski Julia Hagen Violoncello Peter Lodahl Tenor SA 12.03.2022 | 17.00 Romeo und Julia. Fantasie-Ouvertüre Markus Poschner Dirigent Christoph Pohl Bariton Großer Saal Musiktheater h-moll nach Shakespeare Albert Dohmen Bass PREMIERE PARSIFAL Francis Poulenc St. Florianer Sängerknaben Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen Konzert für Orgel, Streicher und Pauken Slowakischer Philharmonischer Chor von Richard Wagner g-moll, FP 93 Neeme Järvi Dirigent Markus Poschner Dirigent Sergei Prokofjew Sinfonie Nr. 5 B-Dur, op. 100 Wolfgang Kogert Orgel Giedrė Šlekytė Dirigentin

162 163 MAI.22 JUNI.22

DO 05.05.2022 | 10.00 & 16.00 SO 22.05.2022 | 11.00 DO 09.06.2022 | 12.30 SO 19.06.2022 | 11.00 BlackBox Musiktheater Schauspielhaus Promenade Brucknerhaus Linz Schauspielhaus Promenade KUSCHELTIERKONZERT FAMILIENKONZERT ABO8AUFWÄRTS KOSTPROBE#5: DVOŘÁKS ACHTE FAMILIENKONZERT ABO8AUFWÄRTS IM REICH DER TIERE (ab 0 Jahren) BELLA ITALIA (ab 8 Jahren) Auszüge aus Antonín Dvořáks BELLA ITALIA (ab 8 Jahren) Sinfonie Nr. 8 SA 14.05.2022 | 19.30 SA 28.05.2022 | 11.00 Markus Poschner Dirigent, Moderator MI 22.06.2022 | 10.00 & 16.00 Brucknerhaus Linz Francisco Carolinum Linz (Landesgalerie) BlackBox Musiktheater #VIER: TSCHAIKOWSKI 5 MOSAIK. DIE KAMMERMUSIKREIHE FR 10.06.2022 | 19.30 KUSCHELTIERKONZERT Samuel Barber DES BRUCKNER ORCHESTER LINZ Brucknerhaus Linz AM SEE (ab 0 Jahren) Adagio for Strings, op. 11 AUS DEM SCHATTEN TRETEN #FÜNF: DVOŘÁK 8 Igor Strawinski Mit Werken von von Ludwig van Johannes Brahms SA 25.06.2022 | 11.00 L‘Oiseau de Feu (Der Feuervogel) Beethoven, Anton Bruckner und Doppelkonzert a-moll für Violine und Orchestersaal Musiktheater Suite Nr. 2 für Orchester Johannes Brahms Violoncello op. 102 MOSAIK. DIE KAMMERMUSIKREIHE Piotr I. Tschaikowski Antonín Dvořák DES BRUCKNER ORCHESTER LINZ Sinfonie Nr. 5 e-moll, op. 64 SO 29.05.2022 | 11.00 Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88, B163 GEMISCHTER SATZ Charles Dutoit Dirigent Schauspielhaus Promenade Emmanuel Tjeknavorian Violine Mit Werken von Rebecca Clarke, Heitor FAMILIENKONZERT ABO8AUFWÄRTS Julia Hagen Violoncello Villa-Lobos, Ludwig van Beethoven SA 21.05.2022 | 19.30 BELLA ITALIA (ab 8 Jahren) Markus Poschner Dirigent und Richard Strauss Großer Saal Musiktheater UNTER DEM GLETSCHER SA 11.06.2022 | 19.00 DO 30.06.2022 | 19.30 URAUFFÜHRUNG Musiktheater von Michael Obst SO 12.06.2022 | 11.00 Musikverein Wien, Goldener Saal Auftragswerk des Landestheaters Linz Marmorsaal Stift St. Florian KONZERT IM MUSIKVEREIN WIEN Ingmar Beck Dirigent OÖ. STIFTSKONZERTE Rudolf Jungwirth DIE ERÖFFNUNG murals (2021) [Uraufführung] Wolfgang Amadé Mozart Anton Bruckner Sinfonie Nr. 35 „Haffner“ Sinfonie Nr. 8 c-moll, WAB 108 D-Dur, KV 385 Markus Poschner Dirigent Pjotr I. Tschaikowski Variationen über ein Rokoko-Thema A-Dur für Violoncello und Orchester, JULI.22 op. 33 Maurice Ravel Le Tombeau de Couperin. SA 09.07.2022 | 18.00 Suite d‘Orchestre Basilika Stift St. Florian Sergei Prokofjew OÖ. STIFTSKONZERTE Sinfonie Nr. 1 „Symphonie classique“ Rudolf Jungwirth D-Dur, op. 25 murals [Uraufführung] Julia Hagen Violoncello Anton Bruckner Emmanuel Tjeknavorian Dirigent Sinfonie Nr. 8 c-moll, WAB 108 Markus Poschner Dirigent

164 165 CHRISTINA HODANEK MOVE.ON IGOR RETSCHITSKY ARCHIVAR

CHRISTIANE BÄHR ADMINISTRATION MARIETTA TSOUKALAS ÖFFENTLICHKEITSARBEIT & MEDIEN 166 167 MANAGEMENT & ORGANISATION KARTENVERKAUF

Konzerte des Bruckner Orchester Linz PROF. MARKUS POSCHNER #EINS #ZWEI #DREI #VIER #FÜNF Karten erhältlich im Landestheater Linz Chefdirigent Kartenservice Landestheater Linz Musiktheater Am Volksgarten 1, 4020 Linz DR. THOMAS KÖNIGSTORFER Schauspielhaus Promenade 39, 4020 Linz Geschäftsführer Montag – Freitag 9.00 – 18.00 Uhr, Samstag 9.00 – 12.30 Uhr (sonn- & feiertags geschlossen) MAG. NORBERT TRAWÖGER Telefon +43 (0) 732/76 11-400, [email protected], landestheater-linz.at Künstlerischer Direktor Ars Electronica Festival – Die Große Konzertnacht: 10.09.2021 Ars Electronica Center, Ars-Electronica-Straße 1, 4040 Linz, ars.electronica.art OLIVER DEAK Orchestermanager Konzerte im Brucknerhaus Linz und AK-Classics Konzerte: Untere Donaulände 7, 4010 Linz, Telefon +43 (0)732/77 52 30, [email protected] MARIETTA TSOUKALAS brucknerhaus.at | LIVA-Vorverkaufsstellen: Thalia Linz, Landstraße 41, 4020 Linz Leitung Öffentlichkeitsarbeit & Medien Posthof Linz, Posthofstraße 43, 4020 Linz, posthof.at OÖ. Stiftskonzerte: 11.06.2022, 12.06.2022 & 09.07.2022 CHRISTIANE BÄHR Domgasse 12, 4010 Linz, +43 (0) 732/77 61 27, stiftskonzerte.at Orchesteradministration Konzert im Festspielhaus Salzburg: 14.10.2021 Salzburger Kulturvereinigung, Trakl-Haus, Waagplatz 1a, 5020 Salzburg, IGOR RETSCHITSKY Telefon +43 (0) 662 845 346, [email protected], kulturvereinigung.com Notenarchivar Konzerte im Wiener Musikverein: 07.11.2021 & 30.06.2022 VERONIKA RETSCHITSKAJA Jeunesse Wien: Bösendorferstraße 12, 1010 Wien, Telefon +43 (1)505 63 56, [email protected]; jeunesse.at Notenarchivarin Konzert im Stadttheater Wels: 08.04.2022 Stadt Wels, [email protected], Telefon +43 (0)7242/235-7040, oeticket.com MARTIN EDTMAYR Orchesterinspektor KONZERTE IN DEUTSCHLAND: HERBERT WIEDERSTEIN Konzert in der Elbphilharmonie Hamburg: 12.12.2021 Leitung Orchesterwarte Moser Reisen: Graben 18, 4010 Linz, Telefon +43 (0)732/2240, [email protected] Deutschland-Tournee mit Martin Grubinger: 20.03. – 24.03.2022 RENÉ HÖGLINGER Konzertkarten sind bei den jeweiligen Veranstaltern erhältlich. Orchesterwart Informieren Sie sich ab September 2021 auf bruckner-orchester.at GERHARD HARTL Konzert im Prinzregententheater München: 24.04.2022 Orchesterwart MünchenMusik: Widderstraße 20, 81679 München (kein Kundenverkehr) Telefon: +49 (0)89/93 60 93, [email protected], muenchenmusik.de MAG. DR. ALBERT LANDERTINGER Orchesterwerkstatt MOVE.ON CHRISTINA HODANEK Orchesterwerkstatt MOVE.ON

168 169 KULTUREINRICHTUNG LAND OBERÖSTERREICH Das Bruckner Orchester Linz ist eine Kultureinrichtung des Landes Oberösterreich. Das BOL bedankt sich bei allen Kulturpartner*innen sowie Veranstalter*innen der Konzerte in der Saison 2021.22!

IMPRESSUM

Medieninhaber & Herausgeber Das Orchesterbuch Druck OÖ. Theater und Orchester GmbH Saison 2021.22 Gutenberg-Werbering GmbH Linz Bruckner Orchester Linz, Promenade 39, 4020 Linz Für den Inhalt verantwortlich Änderungen, Irrtümer, Tel. +43 (0)732 7611 194 Mag. Norbert Trawöger Satz- oder Druckfehler www.bruckner-orchester.at vorbehalten. [email protected] Grafik, Konzept & Layout FN: 265841 v Marietta Tsoukalas FBG: Landesgericht Linz Stand 08. Juni 2021 weitere Angaben auf Lektorat www.bruckner-orchester.at Celia Ritzberger, BA MA

Chefdirigent Prof. Markus Poschner

Geschäftsführer Dr. Thomas Königstorfer

Vorsitzender des Aufsichtsrats LH Mag. Thomas Stelzer

Fotos: Porträts: Zoe Goldstein Photography; Orchesterfoto: Reinhard Winkler Cover: Anna Gruchmann-Bernau, Kontrabass

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