Gesamtprojekt ABS Oldenburg–Wilhelmshaven

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Gesamtprojekt ABS Oldenburg–Wilhelmshaven Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven Leistungsfähige Schienenhinterlandanbindung für Deutschlands Tiefwasserhafen Regionales Projekt mit nationaler Bedeutung Grundlagen der Planung Ausbau in mehreren Stufen Besondere Bauverfahren Schutz von Mensch und Natur Die Basis der Zukunft. Kofinanziert von der Fazilität „Connecting Europe“ der Europäischen Union Der JadeWeserPort Der JadeWeserPort wurde 2012 eröffnet und liegt nördlich von Wilhelmshaven an der Mündung des Jadebusens in die Nordsee. Er ist Deutschlands einziger Tiefwasser­ hafen – ohne Einfluss der Gezeiten ist hier ein Hafenbetrieb rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche möglich. An der rund 1.700 Meter langen Kajenwand des Hafens können Containerschiffe von bis zu 430 Meter Länge anlegen. Diese Schiffe der neuesten Generation können eine Ladung von über 18.000 20­Fuß­Container (TEU) transportieren. Direkt an den Containerhafen schließt das Güterverkehrszentrum an, hier erfolgt die Anbindung an das Schienennetz der Deutschen Bahn. Regionales Projekt mit nationaler Bedeutung Im Herbst 2012 eröffnete an der deutschen Nordseeküste mit dem JadeWeserPort der drittgrößte Containerhafen Deutschlands. Er ist der einzige nationale Tiefwasserhafen und für die neueste Generation von Großcontainer­ schiffen konzipiert: Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 16,5 Metern können den in Wilhelmshaven angesiedelten JadeWeserPort unabhängig von den Gezeiten anfahren. Mit dem neuen Hafen wird das Güter­ zurück. Zuletzt wurde die zum Teil Oldenburg–Wilhelmshaven daher aus­ verkehrsaufkommen in den nächsten nur eingleisige Strecke lediglich noch gebaut und modernisiert werden. Mit Jahren kontinuierlich wachsen, denn vom Nahverkehr im Stundentakt zwi­ dem durchgehend zweigleisigen Aus­ auch unter Berücksichtigung von kon­ schen Wilhelmshaven und Oldenburg bau zwischen Oldenburg und Sande junkturellen Schwankungen erwarten sowie von wenigen Güter zügen von sowie der Elektrifizierung der Strecke Experten ein signifikantes Wachstum und zu den Industriegebieten nördlich wird eine leistungsfähige und nach­ des Seegüterumschlags. Die leistungs­ von Wilhelmshaven genutzt. fragegerechte Eisenbahninfrastruktur fähige Anbindung der Häfen an das bereitgestellt. Über die nördlich von Hinterland ist dabei eine elementare Der Untergrund der Eisenbahnstrecke Sande gelegenen Strecken erfolgt die Voraussetzung für den Weitertransport ist durch weiche Schichten geprägt. Anbindung an den JadeWeser Port der Güter in den europäischen Kontinent. Diese führen immer wieder zu häufigen sowie die nördlich von Wilhelmshaven Insbesondere dem Schienenverkehr Gleislagefehlern und dementsprechend gelegenen Industrie­ und Gewerbe­ kommt dabei eine hohe Bedeutung zu. überdurchschnittlich hohen Instand­ standorte. haltungskosten. Bei der technischen Der Raum Wilhelmshaven ist durch die Ausrüstung erfolgte die letzte umfang­ Weitere Ziele des Projekts sind die Eisenbahnstrecke Oldenburg–Wilhelms­ reiche Erneuerung Anfang der 60er Erhöhung der Reisegeschwindigkeit haven an das nationale und europäische Jahre. von Zügen auf maximal 120 Kilometer Schienennetz angebunden. Die bereits pro Stunde sowie die Anhebung der 1867 in Betrieb genommene Strecke Für die Abwicklung der prognostizier ten zulässigen Radsatzlast von 22,5 auf blickt auf eine wechselhafte Geschichte Güterverkehre muss die Bahnstrecke 23,5 Tonnen bei den Güterzügen. 2 Grundlagen der Planung Eisenbahninfrastrukturprojekte werden auf der Grundlage des Bundesver­ Diese Pläne enthalten auch die Progno­ kehrswegeplans (BVWP) und des Bedarfsplans zum Bundesschienenwege­ sen für die Verkehrsentwicklung, die den Ausbaugesetz (BSchwAG) geplant. Die Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelms­ steigenden Ansprüchen an die Verkehrs­ haven ist Bestandteil des BVWP 2003; dort ist sie als Neues Vorhaben im infrastruktur ebenso Rechnung tragen vordringlichen Bedarf eingeordnet. wie einer umweltfreundlichen Gestal­ tung der Verkehrsabläufe. Die Zugzah­ len für die Ausbaustrecke Oldenburg– Wilhelmshaven sind für das Jahr 2025 Deutsche Bahn (DB) erstellt Unterlagen für den Planfeststellungsantrag prognostiziert. Während zwischen Oldenburg und Sande für die derzeit verkehrenden 44 Personenzüge (pro Tag) keine Änderungen zu erwarten sind, Antrag wird beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht kann sich die Anzahl der Güterzüge (= Beginn des Verfahrens nach Vollständigkeitsprüfung) von heute 10 bis 15 Zügen auf künftig bis zu 77 Züge erhöhen. Diese Daten bilden auch die Basis für die Dimensio­ Anhörungsverfahren durch die zuständige Behörde nierung des Schallschutzes sowie für (Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr) die Beurteilung der Umweltverträglich­ Ö ffentliche Auslegung der Unterlagen für einen Monat keit und der Verträglichkeit für FFH­ (Beginn der Veränderungssperre) und Vogelschutzgebiete. E inreichen von Einwendungen von Privatpersonen und Naturschutzverbänden (bis zu zwei Wochen nach Auslegung) Stellungnahme von Trägern öffentlicher Belange (bis zu drei Monate nach Auslegung) Planfeststellungsverfahren E rwiderungen zu den Einwendungen und Stellungnahmen durch die DB E rörterungstermin mit Einwendern, Fachbehörden, Trägern öffentlicher Belange Neue Strecken oder wesentliche Ände­ Abschließende Stellungnahme der Anhörungsbehörde rungen an vorhandenen Strecken dürfen nur gebaut werden, wenn der aus Zeich­ nungen, Berechnungen und Erläuterun­ gen bestehende „Plan“ vorher „festge­ Eisenbahn-Bundesamt prüft alle Sachverhalte stellt“ wurde. Zweck der Planfeststellung ist es, alle von dem Bauvorhaben be­ troffenen öffentlichen und privaten Eisenbahn-Bundesamt erlässt Planfeststellungsbeschluss Belange gegeneinander abzuwägen und (Zustellung und Offenlage der Unterlagen bei der Anhörungsbehörde. widerstrebende Interessen auszuglei­ Zustellung kann bei mehr als 50 Einwendungen durch öffentliche chen, ohne dass es noch weiterer öffent ­ Bekanntmachung ersetzt werden.) licher Verfahren oder Zustimmungen anderer Behörden bedarf. Der Planfest­ 3 Güterzug auf der Strecke Oldenburg– Wilhelmshaven südlich von Jaderberg stellungsbeschluss entspricht demnach Straßenbau und Verkehr, weitergeleitet, Das Projekt ist in insgesamt sechs einer Baugenehmigung. welche die öffentliche Auslegung der Planfeststellungsabschnitte unterteilt. Hierzu erstellt die DB Netz AG zunächst Unterlagen in den Kommunen veran­ Die Bahnverlegung Sande ist nicht die Unterlagen zu den Planfeststellungs­ lasst. Sowohl während der einmonatigen unmittel barer Bestandteil der im anträgen und reicht diese beim Eisen­ Offenlage als auch innerhalb der sich Bedarfsplan hinterlegten Ausbau­ bahn­Bundesamt (EBA) als zuständiger anschließenden zweiwöchigen Einwen­ strecke Olden burg–Wilhelmshaven, Genehmigungsbehörde ein. Die Unter­ dungsfrist können die Bürger, aber auch sondern ist einem separaten Projekt lagen werden nach einer Prüfung durch Behörden und sonstige Stellen und auch zugeordnet. das EBA an die Anhörungsbehörde, der Verbände, ihre Einwendun gen gegen das Niedersächsischen Landes behörde für Vorhaben geltend machen. Planfeststellungsabschnitte (PFA) der Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmsh aven PFA Name Länge 2-gleisiger betroffene betroffene Ausbau Landkreise Gemeinden km km 1 Oldenburg–Rastede 8,881 vorhanden Stadt Oldenburg (OL) Oldenburg Ammerland (WST) Rastede, Westerstede 2 Rastede–Hahn 11,514 4,2 Ammerland (WST) Rastede Wesermarsch (BRA) Jade 3 Jaderberg–Varel 13,964 6,2 Wesermarsch (BRA) Jade Friesland (FRI) Varel 4 Varel–Sande 11,094 vorhanden Friesland (FRI) Varel, Bockhorn Zetel, Sande 5 Sande–Wilhelmshaven 6,551 vorhanden Friesland (FRI) Sande Stadt Wilhelmshaven (WHV) Wilhelmshaven Bahnverlegung Sande 4,735 neu Friesland (FRI) Sande (neu: 5,808) Schortens 6 Weißer Floh–Ölweiche 10,998 nein Friesland (FRI) Schortens Stadt Wilhelmshaven (WHV) Wilhelmshaven 4 Neue Gleise im Bereich der Bahnsteigbrücke in Varel Bauarbeiten in Jaderberg Ausbau in mehreren Stufen Das Projekt Ausbaustrecke Oldenburg–Wilhelmshaven umfasst ein vielfältiges Maßnahmenpaket auf einer Länge von rund 68 Kilometern. Auf der Basis von Verkehrsgutachten zur Schienenhinterlandanbindung sowie der verkehr­ lichen Aufgabenstellung des Bundesverkehrswegeplans wurde für die Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven ein mehr­ stufiger Ausbauplan entwickelt. Ausbaustufe I: Beseitigung von Ausbaustufe II: Anbindung des geschwindigkeit von 80 Kilometern Langsamfahrstellen JadeWeserPorts pro Stunde aufgerüstet und die Gleise erneuert. Außerdem wurde ein neuer Die Maßnahmen der ersten Baustufe Die zweite Baustufe teilt sich in mehrere Kreuzungsbahnhof in Accum gebaut, wurden bereits 2003 abgeschlossen: Abschnitte und Realisierungsstufen auf. mit dem die Auslastung der eingleisigen In den Abschnitten zwischen Rastede Bereits seit 2011 fertiggestellt sind die Strecke besser gesteuert werden kann. und Hahn sowie zwischen Jaderberg Maßnahmen der sogenannten Nord­ und Varel wurden sogenannte Langsam­ strecke zwischen der Abzweigstelle Zwischen Sande und dem Abzweig fahrstellen beseitigt, so dass die Züge Weißer Floh und Wilhelmshaven Nord Weißer Floh wird in paralleler Lage zur die Strecke durchgehend mit 100 Kilo­ (JadeWeserPort). Hier wurde die Leit­ Strecke Sande–Jever ein neuer 1,5 Kilo­ meter pro Stunde befahren können. und Sicherungstechnik für eine Strecken­ meter langer Streckenabschnitt gebaut. Die Arbeiten für diesen Teil der Bau­ stufe II laufen seit April 2014 und sol­ len nach derzeitigem Stand bis 2016 fertiggestellt werden. Als Ausbaustufe IIa wird die Bahnver­ legung Sande bezeichnet: Sie umfasst den Neubau einer zweigleisigen rund vier Kilometer
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