Mathematiker in der NS-Zeit

• Thomas Huckle • Technische Universität München • Fakultät für Informatik • Wissenschaftliches Rechnen

Augsburg, 21.10.2019 Überblick

(1) Mathematik in Deutschland vor 1933

(2) Verfolgung 1933-1945

(3) Schicksale jüdische Mathematiker 1933-1945

(3) Mathematiker im Krieg (1) Mathematik in Deutschland vor 1933 Göttingen als Zentrum von Mathematik und Physik mit , David Hilbert, und den Physikern um Max Born und Ludwig Prandtl.

Entwicklung der Grundlagen der

- Mathematik (Hilbert Probleme)

- allgemeinen Relativitätstheorie (H. Minkowski, D. Hilbert)

- Quantenmechanik (Max Born)

- Aerodynamik (Ludwig Prandtl) Wikipedia

„Hilbert’s Göttingen is still remembered as a Camelot for mathematics and physics. All roads led to Göttingen from 1900 to 1933, just as the mathematical community there had designated a point on the town square ´the origin of the coordinates`.” Yandell, The Honors Class Ernst Hellinger Alfred Haar Hans Minkowski David Hilbert

http://news.lib.uchicago.edu/blog/2012/09/21/transcending-tradition-exhibit-opens-oct-4/ Mathematik in Deutschland vor 1933

Andere Schwerpunkte neben Göttingen: - Berlin (Schur, Bieberbach, v.Neumann, ..)

- Bonn (Toeplitz, Hausdorff,..)

- München (Pringsheim, Perron, Caratheodory)

Jüdische Mathematiker waren in herausragenden Stellungen und spielten eine wichtige Rolle in der Gesellschaft: Pringsheim, Hausdorff, …

Es fand aber auch schon vor 1933 eine Auswanderung nach USA statt: J. von Neumann, T. v. Kármán, bzw. Emil J. Gumbel. (2) Verfolgung jüdischer Mathematiker

- Antijüdische Gesetzgebung

- Emigration und Verfolgung

- Nationalsozialistische Mathematik 1933

Erste Schritte der Nazis:

- Neues Nazi-Gesetz „Wiederherstellung des Berufsbeamtentum“, 7.April: Entlassung aller jüdischen Beamten mit Ausnahme von Wikipedia - WWI Soldaten, - Personen, die seit 1914 angestellt waren, - Personen, die Vater oder Sohn in WWI verloren hatten.

- KZ Dachau seit 23. März (aus Anlass des „Reichstagsbrand“)

Erste Emigrationswelle: Richard Courant, Albert Einstein, Emmy Noether, Richard von Mises, Hermann Weyl, Hans Rademacher, Wilhelm Prager, Hilde Geiringer Als David Hilbert bei einem Bankett 1934 von dem neuen preußischen Unterrichtsminister Bernhard Rust gefragt wurde, ob es denn stimme, dass sein Institut „unter dem Weggang der Juden und Judenfreunde“ gelitten habe, erwiderte er: „Das Institut – das gibt es doch gar nicht mehr.“

D. Nachmansohn, R. Schmidt: Die große Ära der Wissenschaft in Deutschland 1900–1933, 1988, S. 55 1935

Verschärfung der Nazi-Gesetze: Entlassung aller „nichtarischen“ Beamten (Otto Toeplitz, Felix Hausdorff, )

Nazi-Studenten Boykott gegen jüdische Professoren an viele Universitäten (z.B. Oswald Teichmüller gegen )

Nazi-Mathematiker übernahmen die Führung an Mathematikfakultäten deutscher Universitäten (Ludwig Bieberbach, Oswald Teichmüller, , Erhard Tornier) 1935

So gut wie alle nicht-jüdischen Mathematiker verhielten sich ruhig und passten sich den neuen Regeln an.

Die einzige Äußerung, die als eine Art von „Widerstand“ gewertet werden kann, war die Ansprache von Bartel Leendert van der Waerden aus Anlass des Todes von Emmy Noether 1935.

Max Planck spricht bei Hitler vor und wird abgekanzelt.

Wikipedia „Deutsche Mathematik“ 1936

Zeitschrift “Deutsche Mathematik“, um jüdischen Einfluss in der Mathematik zu eliminieren (vgl. “Deutsche Physik”).

Intuitionismus und Konstruktivismus (Brouwer, Weyl) vs. Formalismus und Axiomatik (Hilbert)

“From constructive proofs one can, at least in principle, extract algorithms that compute the elements and simulate the constructions whose existence is established in the proof. Most forms of constructivism are compatible with classical mathematics, as they are in general based on a stricter interpretation of the quantifiers and the connectives and the constructions that are allowed, while no additional assumptions are made. The logic accepted by almost all constructive communities is the same, namely intuitionistic logic” Stanford Encyclopedia of Philosophy 1938

Neues Gesetz gegen Juden: „Judenvermögensabgabe“

Entfernen der verbliebenen Juden aus den Akademien der Wissenschaft (Pringsheim, Schur)

1939-1945

Letzte Emigrationen (Toeplitz, Schur,…)

KZ (Hellinger, Remak, Blumenthal, …)

Selbstmorde (Hausdorff, Hartogs, Epstein,…) (3) Schicksale (jüdischer) Mathematiker

- R. Courant - R. von Mises - E. Noether - O. Toeplitz - I. Schur - A. Pringsheim - K. Freudenthal - F. Hartogs - E. Hellinger - F. Hausdorff - R. Remak - O. Blumenthal - S. Banach Richard Courant 8.1.1888 Lublinitz (nahe Breslau (Wroclaw)) - 27.1.1972 New Rochelle, NY

Studium in Breslau, Zürich, Göttingen.

Topics: Analysis, Funktionentheorie, Mathematische Physik

Bücher: Courant/Hilbert: Methoden der mathematischen Physik MacTutor

Emigration 1933 nach England, 1934 New York

Gründer des Courant Institute, NYU Richard von Mises

19.4.1883 Lemberg (Lviv, Lvov) - 14.7.1953 Boston, MA

Studium an TU Wien, Brünn, Straßburg, Dresden, Berlin.

Topics: Angewandte Mathematik: Wahrscheinlichkeitstheorie, Statistik, Numerische Lösung von Differentialgleichungen, Elastizität und Aerodynamik

MacTutor

Emigration November 1933 in die Türkei, 1939 Harvard Emmy Noether

23.3.1882 Erlangen - 14.4.1935 Bryn Mawr, PA Studium in Erlangen, Göttingen. Als Frau hatte sie große Schwierigkeiten Vorlesungen zu besuchen und eine Uni-Stelle zu erhalten. Topics: Algebra Bücher: Modern Algebra von B.L. van der Waerden, basierend auf Noethers Werk Emigration 1933 to Bryn Mawr MacTutor “You did not believe in evil, indeed it never occurred to you that it could play a role in the affairs of man….. In the midst of the terrible struggle, destruction and upheaval that was going on around us in all factions, in a sea of hate and violence, of fear and desperation and dejection - you went your own way, pondering the challenges of mathematics with the same industriousness as before. When you were not allowed to use the institute's lecture halls you gathered your students in your own home. Even those in their brown shirts were welcome; never for a second did you doubt their integrity. Without regard for your own fate, openhearted and without fear, always conciliatory, you went your own way.” H. Weyl Emmy Noether

23.3.1882 Erlangen - 14.4.1935 Bryn Mawr, PA Studium in Erlangen, Göttingen. Als Frau hatte sie große Schwierigkeiten Vorlesungen zu besuchen und eine Uni-Stelle zu erhalten. Topics: Algebra Bücher: Modern Algebra von B.L. van der Waerden, basierend auf Noethers Werk Emigration 1933 to Bryn Mawr MacTutor

Völlig unegoistisch und frei von Eitelkeit, beanspruchte sie niemals etwas für sich selbst, sondern förderte in erster Linie die Arbeiten ihrer Schüler. Sie schrieb für uns alle immer die Einleitungen, in denen die Leitgedanken unserer Arbeiten erklärt wurden, die wir selbst anfangs niemals in solcher Klarheit bewusst machen und aussprechen konnten. Sie war uns eine treue Freundin und gleichzeitig eine strenge, unbestechliche Richterin. B.L.van der Waerden Otto Toeplitz

1.8.1881 Breslau (Wroclaw) – 15.2.1940 Jerusalem

Studium in Breslau, Göttingen, Kiel, Bonn.

Topics: Unendlich dimensionale Räume, Toeplitz Operatoren/Matrizen, Didaktik der Mathematik Emigration 1939 nach Palästina Begraben im Friedhof am Ölberg, Jerusalem MacTutor

„Denn dies ist meine Auffassung: wir müssen die Stellen, auf denen man uns lässt, bis zum letzten Augenblick halten, nicht als ob eine Besserung in Sicht wäre – ausgeschlossen – sondern weil wir sonst in irgend einer Form der allgemeinen Judenheit zur Last fallen, mindestens einem anderen die Stellen wegnehmen. Ich betrachte es als ein Opfer, das ich der Judenheit bringe, auf diesem Posten auszuhalten.“

Wikipedia ⋯ ⋯ ⋯ 푡0 푡1 푡2 ⋯ ⋯ 푡푛 푡−1 푡0 푡1 푡2 . . . . ⋮ 푡−2 푡−1 푡0 푡1 ⋱ . . . ⋮ ⋮ 푡−2 푡−1 ⋱ ⋱ ⋱ . . ⋮ Toeplitzmatrix: T = ⋮ . ⋱ ⋱ ⋱ ⋱ ⋱ . ⋮ ⋮ . . ⋱ ⋱ ⋱ 푡1 푡2 ⋮ ⋮ . . . ⋱ 푡−1 푡0 푡1 푡2 ⋮ . . . . 푡−2 푡−1 푡0 푡1 푡−푛 ⋯ … ⋯ ⋯ ⋯ 푡−2 푡−1 푡0

Symbol oder erzeugende Funktion ∞ f(x)=σ푗=−∞ 푡푗exp(푖푗푥) Issai Schur 10.1.1875 Mogilev, Russia - 10.1.1941 Tel Aviv

Studium in Berlin, Bonn, Berlin Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin

Topics: Darstellung von Gruppen, Gruppen von Matrizen Schurkomplement, Schurzerlegung, Schur Normal Form

MacTutor

Emigration 1939 nach Palästina, Begraben im Trumpeldor Cemetery, Tel Aviv

Wikimedia Bieberbach: Ich wundere mich, dass Juden noch den akademischen Kommissionen angehören. Vahlen: Ich beantrage Änderung. Planck: Ich werde die Angelegenheit erledigen. Alfred Pringsheim

2.9.1850 Ohlau - 25.6.1941 Zürich

Studium in Berlin, Heidelberg, München. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (bis 1938) MacTutor Villa in Arcisstr. 12 in München, heute „Münchner Haus der Kulturinstitute“

Topics: Infinitary Calculus

Emigration 1938 nach Zürich

Schwiegervater von Thomas Mann Kinderkarneval v. Kaulbach Wikipedia Alfred Pringsheim

Villa in der Arcisstr. 12 in München,

Von den Nazis enteignet und abgerissen für den sogenannten „Verwaltungsbau“, heute „Münchner Haus der Kulturinstitute“

Wikipedia Kurt Freudenthal = Curtis Fulton

Ph.D. 1935 an der TU München Emigration 1936 nach Bogotá mit Unterstützung von C. Carathéodory

Max Demmel, Dozentenschaftsführer in München, versuchte 1936 erfolglos, ihm die Promotion zu verweigern.

1946 nahm Freudenthal eine Stelle an der UC Davis an und änderte seinen Namen zu Curtis Fulton Friedrich Hartogs 20.5.1874 Brüssel - 18.8.1943 München

Studium in Hannover, Berlin, München.

Topics: Complex Analysis

Verheiratet mit „arischer“ Frau. Scheidung, um seine Frau zu schützen. MacTutor Selbstmord durch Überdosis von Barbituraten.

Heinrich Liebmann (1874-1939) Leipzig, Jena, Göttingen, Leipzig, TU München, Heidelberg, Ausschluss von Uni Heidelberg. Umzug zur TUM, Ausschluss aus der Bayer. Akad.. Munich Ernst Hellinger

30.9.1883 Striegau - 28.3.1950 Chicago

Studium in Heidelberg, Göttingen, Marburg, Frankfurt.

Topics: MacTutor Integralgleichungen, Kettenbrüche

Verhaftet im November 1938 und interniert im Konzentrationslager Dachau. Entlassung nach 6 Wochen, da er eine Einladung in die USA vorweisen konnte.

Northwestern University, Februar 1939. 1949 Illinois Institute of Technology Felix Hausdorff 8.11.1868 Breslau (Wroclaw) - 26.1.1942 Bonn Studium in Leipzig, Bonn, Greifswald, Bonn.

Topics: Topologie, Mengenlehre

Autor literarischer Werke unter dem Pseudonym Paul Mongré Selbstmord, zusammen mit seiner Frau, 1942 MacTutor „Lieber Freund Wollstein! Wenn Sie diese Zeilen erhalten, haben wir Drei das Problem auf andere Weise gelöst – auf die Weise, von der Sie uns beständig abzubringen versucht haben. …. Was in den letzten Monaten gegen die Juden geschehen ist, erweckt begründete Angst, dass man uns einen für uns erträglichen Zustand nicht mehr erleben lassen wird…. Verzeihen Sie, dass wir Ihnen über den Tod hinaus noch Mühe verursachen; ich bin überzeugt, dass Sie tun, was Sie tun können (und was vielleicht nicht sehr viel ist). Verzeihen Sie uns auch unsere Desertion! Wir wünschen Ihnen und allen unseren Freunden, noch bessere Zeiten zu erleben. Ihr treu ergebener Felix Hausdorff“ Mathematische Begriffe: Hausdorff-Raum, Hausdorff-Dimension

Literarisches Werk als Paul Mongré: - Sant´Ilario: Gedanken aus der Landschaft Zarathustra‘s - Das Chaos in kosmischer Auslese - Ekstasen (Gedichte) - Der Arzt seiner Ehre (Groteske) Robert Remak 14.2.1888 Berlin – 13.11.1942 Auschwitz

Studium in Berlin, Marburg, Göttingen, Freiburg, Berlin

Topics: Algebra, Zahlentheorie

Schwierige Persönlichkeit, viele Streitereien MacTutor

Verhaftet in der Progromnacht („Reichskristallnacht“) und interniert im KZ Sachsenhausen. Emigration in die Niederlande. Oktober 1942 KZ Westerbork. Juli 1942 KZ Auschwitz. Otto Blumenthal

20.7.1876 Frankfurt - 13.11.1944 Theresienstadt

Studium in Göttingen, Aachen.

Topics: Funktionentheorie, Angewandte Mathematik MacTutor

Vorsitzender der DMV

1939 Emigration und Anstellung in Delft 1943 KZ Westerbork, 1944 Theresienstadt

„Ich wage nicht, an eine dauernde Auslandsstelle zu denken: das ist ein schöner Traum. Aber vielleicht findet sich die Möglichkeit zu Vorträgen oder Semesterkursen. Kannst Du mir zu dergleichen verhelfen? SOS.“ Brief an Kármán, 1933 Stefan Banach

30.3.1892 Krakóv - 31.8.1945 Lvov (Lviv, Lemberg)

Polnischer Mathematiker

Verhaftet unter dem Verdacht von Währungsbetrug, Freilassung nach wenigen Wochen. MacTutor Sein Doktorvater Lomnicki kam in der Nacht vom 3. Juli 1941 bei Massakern ums Leben.

Gegen Jahresende 1941 diente Banach als Läusefutter im Institut von Rudolf Weigl um Impfstoff gegen Typhus herzustellen.

Er starb an Lungenkrebs nach der Befreiung durch russische Truppen. Wikipedia (4) Mathematiker im Krieg

Konrad Zuse (Computer) Alwin Walther (V2) Curt Herzstark (mechanischer Taschenrechner)

George Dantzig (Combat Analysis Branch, USAF ) John von Neumann (Manhattan project)

Frederick Lindemann, Lord Cherwell (Ratgeber von Churchill) Alan Turing (Decoding, Bombe) Wikipedia Werner Heisenberg

5.12.1901 Würzburg - 1.2.1976 München

Studium in München, Göttingen, Leipzig, München. Angegriffen als „Weißer Jude“ wegen „nicht-arischer Forschung“. Wiedergutmachung durch Vermittlung von Himmlers Mutter. Nazis verhinderten, dass er in München einen Lehrstuhl bekommen könnte (Nachfolge Sommerfeld). Chef des deutschen „Uranverein“. Fehler in seiner Berechnung der notwendigen Menge Uran 235 für Kettenreaktion. Sein Student Otto Frisch (Neffe von Lise Meitner) machte richtige BerechnungenManhattan Project.

Kein Erfolg in Konstruktion einer Atombombe. Daher Entwicklung eines „Kernreaktors“ (Uranmaschine).

Treffen mit Niels Bohr in Kopenhagen, 1941. Nach WWII wurden die deutschen Physiker in Farm Hall interniert. Heisenberg, Otto Hahn, Carl Friedrich von Weizsäcker,… Ihre Unterhaltungen wurden abgehört, insbesondere bei der Nachricht über Hiroshima. Die Legende der „guten deutschen Physiker“, die an einem Reaktor forschten und nicht an der Bombe, wurde geboren (Weizsäcker). Wikipedia Literatur Index of Biographies, MacTutor History of Mathematics, School of Mathematics and Statistics, University of St. Andrews, Schottland

Hilter‘s Gift, Jean Medaware und David Pyke

Das „Dritte Reich“ in der Naturwissenschaftgeschichte, Herbert Mertens

Kollegen in einer dunklen Zeit, Teil I-III, Jahresbericht der DMV, Maximilian Pinl, (Auguste Dick) Mathematicians under Hitler, Maximilian Pinl and Lux Furtmüller

Fachverband – Institut – Staat, in: Ein Jahrhundert Mathematik 1890 – 1990, Norbert Schappacher and Martin Kneser

Arcisstraße 12, Alexander Krause Literatur

Mathematicians under the Nazis, Sanford Segal Mathematiker auf der Flucht vor Hitler, Reinhard Siegmund-Schultze The Honors Class, Benjamin Yandell Universität unterm Hakenkreuz, Helmut Heiber Mathematical Apocrypha: Anecdotes, Steven Krantz Biographisches Lexikon in Mathematik promovierter Personen, Renate Tobies Jüdische Mathematiker im ‚Dritten Reich‘, Thomas Huckle; in „Exodus der Wissenschaften und der Literatur“

Pringsheim, Liebmann, Hartogs – Schicksale jüdischer Mathematiker in München, F.L. Bauer Fritz Hartogs – das Schicksal eines jüdischen Mathematikers in München, F.L. Bauer Mathematiker und Mathematik an der Universität München – 500 Jahre Lehre und Forschung, Michael Toepell

Die Nacht der Physiker, von Schirach https://www5.in.tum.de/persons/huckle/mathwar.html Tod:

Berwald, Ludwig: Lodz April 1942. Blumenthal, Otto: Theresienstadt 1944. Cavailles, Jean: Killed by the Gestapo 1944 Dickstein, Samuel: Died in nazi bombing of Warsaw 1939. Epstein, Paul: Suicide after summon from Gestapo August 1939. Froehlich, Walter: Lodz and died there 1942. Friedrich Hartogs: Suicide 1943 in Munich. Hausdorff, Felix: 1942 committed suicide. Pick, Georg: Theresienstadt died there in July 1942. Remak, Robert: 1942 Auschwitz where he died. Saks, Stanislaw: 1942 killed by Gestapo in Warsaw. Schauder, Juliusz Pawel: Killed by Gestapo 1943 in Poland. Tauber, Alfred: Died in Theresienstadt 1942 Überlebende: Balas, Egon: Resistance fighter in Hungary; imprisonment, torture, escape and hiding Borel, Emile: Arrest and brief imprisonment under the Vichy regime he worked for the Resistance. Borsuk, Karol: Imprisoned in Poland Caccioppoli, Renato: Arrested, declared mad and sent to an asylum. Funk, Paul: Dismissed 1939 in Prague, deported to Theresienstadt 1944, survived. Grell, Heinrich: Arrested, kept in concentration camps for months 1939 Herzstark, Curt: Imprisoned from 1943 - 45 in KZ Buchenwald, Kaluznin, Lev: 1941 arrested in France, 1942 to concentration camp Wahlsburg. 1945 return to Paris. Loewenheim, Leopold: He was forced to retire in 1934 (he was a quarter non-Aryan !) Marczewski, Edward: Near the end of the war captured, labour camp in Wroclaw. Mohr, Ernst. Sentenced to death, but survived. Pinl, Max: Arrest by Gestapo 1939, six months inprisonment "on remand“ until 1940 Renyi, Alfred: 1944 fascist Labour Camp, escape. Schwarz, Stefan: 1944 Sachsenhausen, Buchenwald Turan, Paul: 32 months in a nazi labour camp from 1941 to 1944 in Hungary. Wazewski, Tadeusz: Two years in Sachsenhausen concentration camp. Weil, Andre: He fled to Finland ,was sent back to France where he was put in prison. Out of prison to the army; escape to the US. Zarankiewicz, Kazimierz: Teaching in the underground university. 1944 sent to a labour camp in . Zermelo, Ernst: Disciplinary proceedings in 1935 for refusal of the Hitler salute and disparaging remarks about the "Fuehrer"; he forestalled the result by resigning. Versteckt:

Freudenthal, Hans: Hiding during nazi occupation in Amsterdam. Lakatos, Imre, born as Imre Lipschitz: Changed his name to Imre Molnar to avoid nazi persecution in Debrecen. Levy, Paul: Left Paris 1942, hiding in Lyon and Macon. Steinhaus, Hugo: From June 1941 hiding from the nazis in Poland. Emigriert:

Artin, Emil: 1937 from Hamburg to USA Bergman, Stefan: In 1937 forced to leave Russia. Bernays, Paul: 1939 dismissed in Goettingen, moved to Zurich. Bernstein, Felix: In 1934 to the USA Born, Max: 1933 to England. Brauer, Richard: To USA Cohn-Vossen, Stefan: To Moscow where he died 1936. Courant, Richard: New York Dehn, Max Wilhelm: 1940 emigration to USA. Erdelyi, Arthur: Emigration 1938 from Prague Fano, Gino: Turin by fascists 1938, to Switzerland. Fraenkel, Adolf: Hebrew University of Jerusalem from 1929. Frank, Philipp: 1938 fleeing to the United States. Friedrichs, Kurt: 1937 joined Courant, Froehlich, Albrecht: Escaped 1933 from Munich to Palestine. England. Geiringer, Hilda: Emigration with von Mises, Goedel, Kurt: 1940 from Vienna to USA Gumbel, Emil: Leftist pacifist, 1932 Hadamard, Jaques: 1940, escaped to the USA Hamburger, Hans Ludwig: To Britain in 1939. Helly, Eduard: To United States in 1938. von Hippel, Arthur: Emigration 1933 Landau, Edmund: Died 1938 in Berlin. Lasker, Emanuel: Emigration 1933 Ledermann, Walter: Oral examination 1933 by Schur and by Bieberbach (in nazi uniform). 1934 to St. Andrews, Loewner, Karl: Moved to USA Lukacs, Eugene: Vienna to USA. Lukasiewicz, Jan: Fled Poland 1939. Menger, Karl: In 1938, USA von Mises, Richard: 1933 Istanbul, 1939 USA Harvard, Muentz, Chaim (Herman): In 1933 to Leningrad, to Sweden; Neugebauer, Otto: Copenhagen 1934. Zentralblatt. Founded Mathematical Reviews. Noether, Emmy: 1933 dismissed, emigration USA, Princeton Prager,William: 1933 to USA. Pringsheim, Alfred: 1939 to Zurich. Rademacher, Hans: 1934. United States. Rado, Richard: 1933 emigration to England. Reichenbach, Hans: 1933 to Turkey and 1938 USA. Rogosinski, Werner Wolfgang: 1937 invitation to Cambridge. Schur, Issai: 1939 emigration to Palestine, Schwerdtfeger, Hans: 1939 from Prague to Australia and Canada. Siegel, Carl Ludwig: 1940, Denmark, Norway, USA Szasz, Otto: 1933 USA Szegoe, Gabor: From Koenigsberg 1934 to USA; Toeplitz, Otto: 1939 Jerusalem Wald, Abraham: Vienna to USA. Weyl, Hermann: 1933 Goettingen, emigration to USA, Zorn, Max: 1933 to USA. Zygmund, Antoni: In 1940 from German controlled Poland to USA; Schulbücher und Nazi-Rechenaufgaben

Oswald Veblen und sein Netzwerk zur Hilfe bei Emigration

Das Milgram-Experiment

Wissenswertes zum KZ Dachau: Rascher, Homosexuelle, Italiener, Elsner