R egionales In klusionskonzept K ehdingen

(Stand: September 2017)

0 Gliederung

1. Einleitung 1 2. Leitbild 3 3. Inklusive Beschulung 4

3.1. Gesetzliche Grundlagen der inklusiven Beschulung 4

3.2. Eckpunkte der Umsetzung 5 4. Die Arbeit mit dem Index für Inklusion – Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln 6 5. Situation in Kehdingen 8

5.1. Schulen in Nordkehdingen 10

5.1.1. Balje 10

5.1.2. Freiburg: Grund- und Oberschule 11

5.1.3. 13

5.2. Schulen in Südkehdingen 14

5.2.1. Dornbusch 14

5.2.2. 15

5.2.3. Assel 16

5.2.4. KGS Drochtersen 17 6. Formen der sonderpädagogischen Förderung 18

6.1. Sonderpädagogische Grundversorgung 18

6.2. Mobile Dienste 18

6.3. Kooperationsklassen 19

6.4. Inklusionsklassen 19

6.5. Organisation des inklusiven Unterrichts in Jahrgang 1 und 5 19

6.6. BesE 20 7. Umsetzung der Inklusion in Kehdingen 22

7.1.1. Ziele 23

7.2. Räumliche und materielle Ausstattung 25

7.2.1 Aktuelle Situation 25

7.2.2 Ziele 25

7.3. Unterricht 26

1 7.3.1 Aktuelle Situation 26

7.3.2 Ziele 27

7.4. Unterstützungssysteme 28

7.4.1 Aktuelle Situation 28

7.4.2 Ziele 28

7.5. Elternarbeit 29

7.5.1. Aktuelle Situation 29

7.5.2. Ziele 29 8. Feststellung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfes 30 9. Bewertungen und Benotungen im Rahmen von Zeugnissen 34 10. Das Astrid-Lindgren-Förderzentrum 37

10.1. Aktuelle Situation 37

10.2. Ziele 38

10.3. Aufgaben 38

10.4. Förderangebote 39 11. Optimierungsmöglichkeiten des inklusiven Unterrichts 40 12. Optimierungsmöglichkeiten der Rahmenbedingungen 40 13. Anregungen zum politischen Diskurs – Inklusion als schulpolitisches Ziel 41 14. Ausblick/ Weiterarbeit/ Fazit 42

Anhang: Arbeitsplatzbeschreibung 44 Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit der Friedrich-Fröbel-Schule 49 Voraussetzung für Versetzung, Abschluss und Ausgleich - Übersichtstabelle 51 Raster zum Ausfüllen in der Teamarbeit 52

2

1. Einleitung

Seit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (26. März 2008) durch die Bundesrepublik Deutschland befinden sich die Bundesländer auf dem Weg zur Umsetzung inklusiver Bildung. Damit ist das Thema Inklusion für das gesamte Bildungswesen in Niedersachsen von großer Bedeutung.

Die Inklusionspädagogik geht von den Besonderheiten eines jeden Kindes aus. Sie erhebt den Anspruch, auf die Vielfalt der Kinder einzugehen. „Sie tritt ein für das Recht aller Schüler und SchülerInnen, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen sowie von ihrer ethnischen, kulturellen oder sozialen Herkunft miteinander und voneinander in »einer Schule für alle« zu lernen. Kein Kind soll ausgesondert werden, weil es den Anforderungen der Schule nicht entsprechen kann. Im Gegensatz zur Integrationspädagogik will die Inklusion nicht die Kinder den Bedingungen der Schule anpassen, sondern die Rahmenbedingungen an den Bedürfnissen und Besonderheiten der Schülerinnen und Schüler ausrichten. Mit dem Inklusionskonzept ist die Überwindung der in alten Strukturen und Mentalitäten verhafteten Integrationspraxis gemeint“1

Dies setzt eine systematische Veränderung im Schulwesen voraus, und zwar im Hinblick auf die Schulorganisation, der Lehrpläne, der Pädagogik, der Didaktik und der Methodik. Die folgenden drei Ebenen finden dabei Berücksichtigung. Denn der Inklusion geht es darum, alle Personen teilhaben zu lassen, alle Barrieren in Bildung und Erziehung für alle SchülerInnen auf ein Minimum zu reduzieren und inklusive Werte in die Gesellschaft zu tragen.“2

Dabei will das Regionale Inklusionskonzept Kehdingen eine unterstützende Grundlage bieten. Hierbei handelt es sich nicht um eine Fortschreibung des Regionalen Integrationskonzeptes Kehdingen, sondern um ein eigenständiges neues Konzept erstellt unter den neuen Rahmenbedingungen.

Wir stehen für eine Inklusive, demokratische Bildung ein. Vielfältige Unterrichtsmethoden und Binnendifferenzierungen machen es möglich, dass alle je nach ihrem individuellen Leistungsvermögen am gemeinsamen Lerngegenstand arbeiten. LehrerInnen und SchülerInnen übernehmen Verantwortung für das gemeinsame kompetenzorientierte Lernen. Die kooperativen Beziehungen multiprofessioneller Teams stützen diese Arbeit.

1 Schuhmann, Brigitte; Inklusion statt Integration_ eine Verpflichtung zum Systemwechsel. Deutsche Schulverhältnisse auf dem Prüfstand des Völkerrechts In: Sonderdruck Pädagogik, Heft 2/ 2009 S. 51 f. 2 Vgl.: Index für Inklusion S. 11 1 Gemeinsam mit den 8 Schulen in unserer Region betreiben wir inklusive Schulentwicklung hin zu Schulen für alle, die eine „Pädagogik der Vielfalt“3 anstreben.

Die Schulen im Einzugsgebiet des Förderzentrums, der Astrid-Lindgren-Schule in Freiburg, setzen ihre Kooperation fort. Sie eint die gemeinsame Verantwortung und das Interesse an der positiven Entwicklung aller Schüler und Schülerinnen in Kehdingen. Ihr abgestimmtes Wirken ermöglicht, dass sich die Potentiale aller an Schule Beteiligten bestmöglich zu entfalten vermögen. - Das Lernen und Lehren in einer Region attraktiv zu machen. -

Mit diesem Konzept wird ein Leitfaden der Schulen für das Förderzentrum entwickelt, um die Arbeit vor Ort durch abgestimmte Planung und Steuerung sinnvoll und effektiv unterstützen zu können und diese transparent zu machen. Ein übergreifendes System von Bildung, Erziehung und Betreuung wird geschaffen, um Synergieeffekte zu nutzen, abgestimmte Bedarfe einzuschätzen und gemeinsame Angebote zu entwickeln.

Im vorliegenden Konzept wird zunächst nach unserem Leitbild der gesetzliche Rahmen und das Verfahren zur Feststellung unter den regionalen Aspekten erläutert und soll somit Rechts- und Verfahrenssicherheit geben. Die Darstellung der Schulen nimmt die spezifischen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit in den Blick. Zur Sicherung der Prozesssteuerung und Verankerung in der Qualitätsarbeit in den Schulen wird die Arbeit mit dem Index für Inklusion als Medium angeboten. Im Folgenden werden die Formen der sonderpädagogischen Förderung differenziert dargestellt und Zielsetzung und Umsetzung der Zusammenarbeit benannt. Bewährte Praktiken aus den Schulen werden zur Entwicklung von Mindeststandards in der Umsetzung nach den Kriterien Personal, Räume, Unterricht, Unterstützungssysteme und materielle Ausstattung gefasst. Im Punkt Personal werden Grundsätze des Förderschullehrereinsatzes erarbeitet, Förderschwerpunkte der Lehrkräfte aufgezeigt und der aktuelle Einsatz an den Schulen notiert. Das Vertretungskonzept soll Handlungsmöglichkeiten im Bedarfsfall aufzeigen. Die Darstellung der Aufgabenverteilung wurde mit Vertretern der Schulen entwickelt. Aus den unterschiedlichen Professionen und Unterstützungsmöglichkeiten ergibt sich der Raumbedarf. Unter dem Eckpunkt Unterricht und materielle Ausstattung wird die gemeinsame Weiterentwicklung von Unterrichtspraktiken anhand der Aspekte „Entwicklung inklusiver Unterrichtseinheiten“ und „Hospitationen“ an Schulen aufgezeigt. Die präventive Arbeit wird am Beispiel der Sprachförderung in Kehdingen in Zusammenarbeit mit den Kindergärten beschrieben. Mit der Auflistung der Unterstützungssysteme wie z.B. Ansprechpartner spezieller Unterstützungsbereiche oder dem Einsatz multiprofessioneller Teams wird das Nutzen und Erweitern vorhandener Strukturen verdeutlicht. Die Astrid- Lindgren-Schule in Freiburg als Förderzentrum stellt sich und ihre Aufgaben umfassend vor.

3 Preuss-Lausitz 1993, S. 15 2 Dabei spielt die Sozialraumorientierung eine Rolle, um schulübergreifende Angebote für die Schüler und SchülerInnen anzubieten. Sie vereint in sich Flexibilität im Sinne einer lernenden Organisation, Kontinuität garantieren und Verantwortlichkeiten schaffen. Sie unternimmt die Organisation der Einbeziehung des „kritischen Blicks“ von außen.

Am Ende gilt es auch, bereits erkannte Barrieren (wie fehlende Zeitressourcen, erhöhter Abstimmungsbedarf, institutionelle Grenzen, Koordinationsprobleme, fehlende Kontinuität) und im Arbeitsprozess mögliche Hindernisse aufzuzeigen und zu überwinden und daraus Optimierungsmöglichkeiten für die Förderung und die Rahmenbedingungen zu formulieren.4 Wir möchten daraus Anregungen zum politischen Diskurs geben, uns einbringen und Inklusion als schulpolitisches Ziel weiter verfolgen. Wir schließen mit einem Ausblick für unsere Weiterarbeit.

2. Leitbild

Wir gestalten den Unterricht und das schulische Leben so, dass allen Kindern das selbstverständliche Zusammensein und das Lernen möglich sind.

Das heißt für uns,

- dass wir allen die gleiche Wertschätzung entgegenbringen.

- dass wir die Teilhabe aller steigern.

- dass wir Barrieren für alle abbauen.

- dass wir Unterschiede als Chance für das gemeinsame Lernen betrachten.

- dass wir wohnortnah beschulen.

- dass wir Inklusion in Erziehung und Bildung als Aspekt von Inklusion in der Gesellschaft betrachten und damit eine nachhaltige Entwicklung zwischen allen schulischen Gremien und zwischen Schule und Gemeinde voranbringen.

- dass wir Schule für alle Beteiligten verbessern.5

4 Vgl. Gründungskonzept eines Netzwerkes zur Unterstützung inklusiver Pädagogik und Erziehung, S. (11) 13 f. 5 In Anlehnung an: Booth, Tony und Ainscow, Mel: Index für Inklusion- Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln, S. 10 3 3. Inklusive Beschulung

3.1. Gesetzliche Grundlagen der inklusiven Beschulung

Die UN – Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat Deutschland bereits 2007 in New York unterschrieben. Sie beschreibt den Anspruch einer uneingeschränkten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aller Menschen. „Im Dezember 2008 hat sich der Deutsche Bundestag mit der Ratifizierung des Gesetzes zur Übernahme der UN

– Konvention verpflichtet, entsprechende Schritte einzuleiten.“ (SCHÖLER, 2013: 2). Im Artikel 24, Absatz 1 heißt es auf die schulische Ausbildung bezogen:

(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen [...].

(UN – Konvention über die Rechte behinderter Menschen, Art. 24, Abs. 1)

Obwohl in der Originalsprache der begriff inclusion verwendet wird, hat man sich in den deutschsprachigen Ländern auf den Begriff Integration geeinigt.

Mit der Novellierung des Niedersächsischen Schulgesetzes 2012 wurde der Artikel 24 der Behindertenrechtskonvention umgesetzt. Im Paragraph 4 des Niedersächsischen Schulgesetzes heißt es:

§ 4 NSchG

Inklusive Schule (1) Die öffentlichen Schulen ermöglichen allen Schülerinnen und Schülern einen barrierefreien und gleichberechtigten Zugang und sind damit inklusive Schulen. Welche Schulform die Schülerinnen und Schüler besuchen, entscheiden die Erziehungsberechtigten. (2) In den öffentlichen Schulen werden Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderungen gemeinsam erzogen und unterrichtet. Schülerinnen und Schüler, die wegen einer bestehenden oder drohenden Behinderung auf Unterstützung angewiesen sind, werden durch wirksame individuell angepasste Maßnahmen unterstützt; die Leistungsanforderungen können von denen der besuchten Schule abweichen. (3) Ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung kann in den Förderschwerpunkten Lernen, emotional-soziale Entwicklung, Sprache, geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sehen und Hören festgestellt werden.

4 Beginnend mit dem Schuljahr 2013/2014 wird der § 4 für alle Schülerinnen und Schüler, die sich im 1. oder 5. Schuljahrgang befinden, angewendet. Das bedeutet für die Grundschule, dass alle Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Lernen ab diesem Schuljahr in die Grundschulen eingeschult werden. Für alle anderen Förderschwerpunkte sowie für die weiterführenden allgemeinen Schulen gilt das Wahlrecht der Eltern.

Nur in ganz schwerwiegenden Fällen greift der § 59 NSchG. Wenn ein Kind an einer inklusiven Schule nicht hinreichend gefördert werden kann und das Kindeswohl gefährdet ist, kann das Kind auf Vorschlag der Schule durch die Schulbehörde an eine Schule einer anderen Schulform überwiesen werden. Dies kann auch gegen den Willen der Eltern geschehen.

Nach § 14 NSchG werden in der Förderschule insbesondere Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die auf sonderpädagogische Unterstützung angewiesen sind und keine Schule einer anderen Schulform besuchen.

3.2. Eckpunkte der Zusammenarbeit

Die Einführung der inklusiven Schulen hat zur Folge, dass der Primarbereich der Förderschulen Lernen aufsteigend entfällt. In Kehdingen ist dies durch die Arbeit im RIK (Regionalen Integrationskonzept) bereits geschehen. Die ehemalige Astrid-Lindgren-Schule als Förderzentrum ist der Dienstort der Sonderpädagog_innen, die in der Region Kehdingen arbeiten. Das Förderzentrum ist an die Friedrich-Fröbel-Schule in Stade angegliedert. Eine Vereinbarung mit der LSchB regelt die Zusammenarbeit.

Weitere Förderschulen zu den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung, Körperlich- Motorische Entwicklung, Sprache, Emotional-Soziale Entwicklung, Sehen und Hören bestehen weiterhin. Hier haben die Eltern die freie Wahl und können entscheiden, ob Ihr Kind mit einem festgestellten Unterstützungsbedarf in den genannten Bereichen eine Förderschule oder eine inklusive Schule besuchen soll.

Bestehende Integrationsklassen werden weitergeführt, neue ab dem 1.8.2013 nicht mehr eingerichtet. Dies gilt in Kehdingen nur noch für die weiterführenden Schulen, da es im Primarbereich durch die mehrjährige Arbeit im RIK keine Integrationsklassen mehr gibt.

Förderschulen sollen nun als sonderpädagogische Förderzentren arbeiten. Deren Aufgaben werden genauer im Punkt 10 – Die Astrid-Lindgren-Schule in Freiburg als sonderpädagogisches Förderzentrum – beschrieben.

Um die Inklusion umzusetzen und alle Schülerinnen und Schüler inklusiv zu beschulen, sollten folgende Ressourcen in Kehdingen zur Verfügung stehen:

5  Grundschulen: Sonderpädagogische Grundversorgung in allen 4 Jahrgängen der Grundschulen mit durchschnittlich 2 Stunden pro Klasse (gilt für die Bereiche Lernen, Sprache und Emotional-Soziale Entwicklung)

 Grundschulen: 3 bis 5 Förderschullehrerstunden für die anderen Förderschwerpunkte (5 Stunden für Geistige Entwicklung, sonst 3 Stunden)

 Weiterführende Schulen: 3 bis 5 Förderschullehrerstunden je nach Förderschwerpunkt. Diese Stunden werden kindbezogen verteilt.

 Doppelzählung der Kinder mit einem festgestellten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung

 Stellenpool bei der NLSchB für Schulen mit besonderer Belastung (50 VZLE für den Primarbereich/ 50 VZLE für den Sekundarbereich); Im Landkreis Stade wird der Stellenpool BESE zugeteilt und für Beratungen sowie Interventionen an den Schulen genutzt.

 Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (für Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Schwerpunkt Geistige Entwicklung sowie Körperlich-Motorische Entwicklung sofern notwendig). Eine Zuweisung erfolgt bedarfsorientiert.

4. Die Arbeit mit dem Index für Inklusion – Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln

Die Arbeit mit dem Index soll zu einer Reflexion über Inklusion führen. Sie hat das Ziel eine Verbesserung der Teilhabe aller SchülerInnen an Kulturen, Unterrichtsgegenständen und Gemeinschaften ihrer Schule herbeizuführen.

In einer gemeinsamen Dienstbesprechung wurde dieses Instrument den Inklusionsbeauftragten aller Schulen vorgestellt und als Medium zur Sicherung der Prozesssteuerung und Verankerung in der Qualitätsarbeit an den einzelnen Schulen angeboten. Dabei bleibt die Nutzungsmöglichkeit des Indexes für die Schulen offen. Viele Schulen finden es hilfreich, zum Start von den Schulentwicklungsberatern oder den Fachberatern für Unterrichtsentwicklung Unterstützung zu bekommen, die bereits Erfahrung mit dem Index haben. In jedem Fall wird die Arbeit mit dem Index in die aktuelle Schulentwicklungsarbeit der Schulen eingebunden. Zwei inklusive Schulentwicklungsziele sind für das Schuljahr 2012/13 formuliert worden.

6 Die Entscheidung mit dem Index für Inklusion in der Region Kehdingen zu arbeiten, liegt in dem Vorteil begründet, mit dem Index einen gemeinsamen Begriffsrahmen für die Diskussion um die Entwicklung von Inklusion in Bildung und Erziehung zu erhalten. Der Index benennt damit die Schlüsselkonzepte Inklusion, Barrieren für Lernen und Teilhabe, Ressourcen für die Unterstützung von Lernen und Teilhabe und Unterstützung von Vielfalt.

Inklusion

„Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von einer komplexen Idee für Inklusion. Die Dimensionen, Bereiche, Indikatoren und Fragen bieten eine zunehmende detaillierte Systematik darüber, was im Index unter Inklusion verstanden wird.“6

Barriere für Lernen und Teilhabe

Teilhabe bedeutet, mit anderen bei gemeinsamen Lernprozessen zusammenzuarbeiten. Der Ansatz die Aufmerksamkeit der Lehrenden darauf zu lenken, zu schauen, was für die Verbesserung von Erziehung und Bildung getan werden muss, kann dazu genutzt werden, Schwierigkeiten in der Schule zu identifizieren und Möglichkeiten der Überwindung zu entwickeln.

Ressourcen

Ressourcen finden sich in allen Aspekten und unter allen Beteiligten von Schule, die nicht immer mit finanziellen Mitteln in Zusammenhang stehen. Dabei sollen besonders zwei Aspekte neu diskutiert werden.

Die Ressource der Schülerschaft, ihr Lernen selbst zu organisieren und sich dabei gegenseitig zu unterstützen.

Die Ressource des Kollegiums, sich in der Arbeit gegenseitig anzuregen.

Unterstützung der Vielfalt

Lernaktivitäten sollten so ausgerichtet werden, dass unterschiedliche Lernausgangslagen und Lernstile berücksichtigt werden und somit der Bedarf an individueller Hilfe reduziert wird.

Der Index für Inklusion bietet den Rahmen für eine Analyse. Die drei Dimensionen „inklusive Kulturen schaffen“, „inklusive Strukturen etablieren“ und „inklusive Praktiken entwickeln“ bilden

6 Booth, Tony und Ainscow, Mel: Index für Inklusion- Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln, S. 10 7 den Orientierungsrahmen. Anhand einer umfassenden Sammlung von Indikatoren können die Schulen an den sechs Bereichen zur Weiterentwicklung einer inklusiven Schule arbeiten.

- Gemeinschaft bilden

- Inklusive Werte verankern

- Eine Schule für alle entwickeln

- Unterstützung der Vielfalt organisieren

- Lernarrangements organisieren

- Ressourcen mobilisieren

5. Situation in Kehdingen

Die Region Kehdingen liegt zwischen der Kreisstadt Stade und der Elbmündungsstadt Cuxhaven. Kehdingen wird durch den Verlauf der an der nördlichen Seite begrenzt und durch seine Landschaftsformen Marsch und Moor geprägt. Die Region ist durch viel Natur, viel Landwirtschaft und Obstanbau aber wenig Industrie gekennzeichnet, die den Menschen hier Arbeitsplätze bieten könnte. Die Menschen arbeiten als Beschäftigte mit 1,5% in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, mit 32,4% im produzierenden Gewerbe, mit 25,4% im Handel, Verkehr, Lagerei und Gastronomie, sowie mit 40,7% als Dienstleister. Die Schulen, die dem Förderzentrum der Astrid-Lindgren-Schule angegliedert sind, liegen im strukturschwachen Kehdingen, das im Rahmen des integrierten ländlichen Entwicklungskonzept ILEK mit EU-, Bundes- und Landesmitteln gefördert wird. Durch die niedrigen Mieten ziehen viele Familien zu, die auf Sozialleistungen angewiesen sind. Insgesamt verzeichnen die Schulen aufgrund des Geburtenrückgangs sinkende Schülerzahlen. Damit sind die nördlichen Gemeinden schrumpfend.7 Einzig die KGS mit der neuen gymnasialen Oberstufe ist in der Tendenz wachsend, da diese Schule eine Angebotsschule für den ganzen Landkreis ist.

„Mitentscheidendes Kennzeichen der Bildungsstrukturqualität ist die Wohnortnähe schulischer Angebote, insbesondere der Angebote der Allgemeinbildenden Schulen und hier nochmals besonders hervorgehoben der Grundschulangebote. Eine fußläufige Erreichbarkeit ist im Landkreis Stade aufgrund der ländlichen Struktur nicht für alle Grundschüler/innen gewährleistet. Diese Situation wird sich in Folge des demografischen Wandels verschärfen. Standortschließungen werden ggf. notwendig werden.“ So heißt es im Bildungsbericht. Tatsächlich war die Grundschule Oederquart von dieser Standortschließung bereits betroffen.

7 VGl. Landkreis Stade, S.22 und 56 8 Mit der Teilnahme am Bundesprojekt „Lernen vor Ort“ ist eine Bildungsberichterstattung erfolgt. Diesem Bericht nach ist die Sozialstruktur nicht flächendeckend gut entwickelt, sondern weist sehr deutlich ein Süd-Nord-Gefälle auf. Die Gemeinden im nördlichen Teil des Kreises liegen außerhalb des u.a. wirtschaftlich förderlichen Wirkungskreises der Metropolregion Hamburg und sind auch verkehrstechnisch an diese schlechter angebunden. In dem für die regionale Bildungsqualität bedeutsamen Bereich der frühkindlichen Bildung erreicht die Struktur und Qualität der Angebote nicht die allgemeinen niedersächsischen Werte.8 Seit 2005 ist erkennbar, dass häufiger Kinder vom Schulbeginn zurückgestellt werden als im niedersächsischen Landesdurchschnitt (Landkreis Stade 7,8% und Niedersachsen 5,9%) Der Sprachförderbedarf hat sich vom Einschulungsjahr 2010 zu 2011 von 17% auf 18,6% erhöht.9 Gleichwohl hat sich die Zahl der Therapieangebote nicht angeglichen. Dadurch entstehen für dringend notwendige Therapien lange Wartezeiten.

Die Schulen haben im Folgenden unter dem Punkt „Besonderheiten“ ihre Verbundenheit mit der Region anhand von speziellen schulischen Projekten dargestellt.

8 Landkreis Stade, Der Landrat: Bildung im Landkreis Stade – Potenziale schaffen, Potenziale fördern, Potenziale nutzen – Indikatorengestützter Bericht zur Bildungsstruktur im Landkreis Stade 2012, S.13 9 Ders.: S. 14 9

Unsere Schulen

5.1. Schulen in Nordkehdingen

5.1.1. Balje

Grundschule Balje Bahnhofstr. 26 Adresse 21730 Balje 04753/ 660 Telefonn./ Fax 04753/ 8449763 Homepage [email protected] Schulträger SG Nordkehdingen Hauptstr. 31 21729 Freiburg Schülerzahl ca. 50 Schule geöffnet 07:15 – 13:00 Uhr Donnerstag 07:15 – 13:15 Uhr Öffnungszeiten Montag 08:00 – 11:45 Uhr Sekretariat Donnerstag 10:45 – 12:30 Uhr Freitag 08:45 – 10:40 Uhr Schulförderverein Vorsitzende Nora Neuenhofen Klassenräume 4 Weitere Räume Werkraum, Beratungszimmer, Materialraum Musik, Sporthalle, kleine Aula

Eingangsstufe, Sportförderunterricht, Frühenglisch, Reit- AG, wechselnde Jahres Besonderheiten Projekte z.B Buchtag, Kunsttag, Wir-Tag, Plattdeutsch, Brückenjahr mit Kiga, Streitschlichterausbildung, No Blame Approach (Mobbing-Intervention ohne Schuldzuweisung), Schulsanitäterausbildung, PC Führerschein, Teilnahme Schulkinowoche, Fahrradprüfung Abnahme durch die Polizei, Besuch der Feuerwehr, außerschulische Lernorte z.B. Bauernhof, Außendeich, Kirche, Mitgestaltung des Buß und Bettag Gottesdienstes, Seniorennachmittage, PC Kurs mit Senioren, kochen mit den Landfrauen, Keramikwerkstatt Ausstattung, Inklusive Arbeit mit dem Index: Schulentwicklung 1. Alle Formen der Unterstützung zu koordinieren indem wir Förderpläne gemeinsam erstellen und ToDo Listen anfertigen(B2.1.) 2. Dokumentationen der individuellen Lernentwicklung sollen transparenter für Eltern und Schüler werden.

10 5.1.2. Freiburg

Grund- und Oberschule Nordkehdingen Adresse Allwördener Str. 18 – 22 21729 Freiburg/Elbe Telefonnr./ 04779-9234 0 / Fax Oberschule: 04779-9234 24 Grundschule: 04779/ 923427

e-mail [email protected] Homepage www.oberschule-nordkehdingen.de www.gs-freiburg-elbe.de Schulträger Samtgemeinde Nordkehdingen Hauptstr. 31 21729 Freiburg/Elbe Schülerzahl 351 (268 OBS/ 83 GS) Schüler mit Unterstützungsbedarf (festgestelltem) Lernen: (19) Unterstützungs-bedarf in Sprache: (2) folgenden Bereichen Emotional-soziale Entwicklung: 0 Sehen: 0 Hören: 0 Körperliche und Motorische Entwicklung: 1 Anzahl Klassen 18 Fahrschüler ca. 73 % Lehrkräfte 29 Fö- Lehrkräfte 4 Päd. Mitarbeit 2 (Grundschule) Sekretärin 2 Sonst. Personal 18 Schule geöffnet 7:30 – 16:00 Uhr Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag 07:30 – 16:00 Uhr Sekretariat Freitag 07:30 – 12:30 Uhr Schulförderverein Ja – Vorsitzende, Stefanie von der Reith Klassenräume 18 PC-Ausstattung Pro Klasse 2 / 2 PC-Räume mit je 26 PC in der OBS 1 PC mit 18 PC in der GS weitere Räume Förderraum, Küche, Musikraum, Werkraum, Physik- /Chemieraum, Biologieräume, Kunstraum, Betreuungsraum, Krankenzimmer, große Aula und Bühne 2 Sporthallen, Sportplatz, Schulgarten, Mensa, Club-Räume

Besonderheiten Teilgebundene Ganztagsschule Pausenspiele- Ausleihe Kooperation mit der BBS, Jahrgang 8 Hausaufgabenhilfe Kindertages-Raum, (Betreuung von Koll.-Kindern durch eine Tagesmutter) „Die gelben Engel“ Lesepaten/ Lesungen in Zusammenarbeit mit der Gemeindebücherei Schulhof mit Außenspielgeräten

11 Schulapfel/ Gesundes Frühstück Sozialstunden in der OBS, zum Teil zur Unterstützung in der GS Zusammenarbeit mit den Landfrauen Elmex- Projekt Unterricht im Doppelstunden-Modell 40/80 (40 Minuten Lernzeit, 80 Minuten Unterrichtsblöcke) Berufseinstiegsbegleiterinnen Inklusive Seit sechs Jahren Erfahrung im integrativen Unterricht. Schulentwicklung Planung von inklusiven Unterrichtseinheiten mit den jeweiligen Fachberatern ab Jahrgang 5. Diagnose- und Förderkonferenzen

12 5.1.3. Wischhafen

Nils-Holgersson-Grundschule Wischhafen Adresse Am Sportplatz 3 21737 Wischhafen Telefonnr./Fax 04770-425 / 04770-1302 e-mail [email protected] Homepage www.nils-holgersson-grundschule.de Schulträger SG Nordkehdingen Hauptstr. 31 21729 Freiburg / Elbe Schulleitung Susanne Jantz Schülerzahl ca. 100 Schule geöffnet 07:30 Uhr – 13:35 Uhr Öffnungszeiten Dienstag und Freitag 08:00 – 12:00 Uhr Sekretariat Mittwoch und Donnerstag 08:00 – 10:00 Uhr Schulförderverein Ja - Vorsitzende Silvia Hinsch Klassenräume 8 weitere Räume Küche mit 3 Nischen, Musikraum, Werkraum, Sachunterrichtsraum, Betreuungsraum, Lernwerkstatt, Krankenzimmer, Elternsprechzimmer, große Aula, 2 Sporthallen, Schulinnengarten Besonderheiten Gemeindebücherei im Gebäude Meerschweinchengarten Teilnahme „Hallo Du!“ Kooperationsvertrag mit Kita Teilnahme „Gläserne Landwirtschft“ (Obsthof) Teilnahme „Klasse 2000“ Verkauf von Schulmilch, Zahnputzprogramm mit Elmex Pausenspielausleihe Jährlicher Schulgottesdienst Inklusive Arbeit mit dem Index: Schulentwicklung 1. Regelmäßige Dienstversammlungen zu den zu erarbeitenden Themen 2. Alle Formen der Unterstützung werden koordiniert (B.2.1.) – Eine Liste mit allen Daten für einen schnellen Zugriff wurde bereits erarbeitet 3. Bewertung erfolgt für alle SchülerInnen in leistungsförderlicher Form (C.1.6.) 4. Das Kollegium entwickelt Ressourcen, um das Lernen und die Teilhabe zu unterstützen (C.2.3.)

13 5.2. Schulen in Südkehdingen

5.2.1. Dornbusch

Grundschule Dornbusch Adresse Dornbuscher Straße 45 21706 Drochtersen Telefonnr./Fax 04143-5656 / 04143-911295 e-mail [email protected] Homepage www.grundschule-dornbusch.de Schulträger Gemeinde Drochtersen Sietwender Str. 27 21706 Drochtersen Schülerzahl ca. 100 Schule geöffnet 07:50 – 13:00 Uhr Öffnungszeiten Dienstag und Freitag 08:00 – 12:00 Uhr Sekretariat Schulförderverein Ja - Vorsitzende Ute Kröhnke Klassenräume 6 weitere Räume Förderraum, PC-Raum, Küche, Musikraum, Werkraum, Betreuungsraum, Krankenzimmer, große Aula, Sporthalle, Schulgarten Besonderheiten Teilnahme „Hallo Du!“ Kooperationsvertrag mit Kita Pausenspielausleihe Inklusive Arbeit mit dem Index: Schulentwicklung 1. Beratung durch die FBUQ mit dem Ziel das Bewusstsein für Inklusion aller Beteiligten zu steigern 2. Lehrkräfte: Die Lehrerinnen planen, unterrichten und reflektieren im Team. (C. 1.8.) 3. Lehrkräfte: Die Lehrerinnen entwickeln gemeinsam individualisierten und differenzierten Unterricht. 4. Eltern: Alle Beteiligten an Schule und in den schulischen Gremien haben eine gemeinsame Philosophie der Inklusion (A 2.2)

14

5.2.2. Drochtersen

Grundschule Drochtersen Adresse Schulsteig 20 21706 Drochtersen Telefonnr./Fax 04143-9101-01/-02/-03 / Fax: 04143-910104 e-mail [email protected] Homepage www.grundschule-drochtersen.de Schulträger Gemeinde Drochtersen Sietwender Str. 27 21706 Drochtersen Schülerzahl ca. 200 Schule geöffnet 7:30 bis 12.50 Uhr Öffnungszeiten Montag, Mittwoch und Freitag 07:30 – 11.30 Uhr Sekretariat Schulförderverein Ja – Vorsitzender Oliver Grage Klassenräume 10 weitere Räume Küche, PC-Raum, Schulkindergarten, Förderraum, Krankenzimmer, Werkraum, Aula, Leseraum, Musikraum, Brückenjahrraum, 2 Sporthallen, Betreuung, Hort, Besonderheiten Mini-Soccerfeld, Leseraum, Hort, Pausenspielzeugausleihe durch SuS Kl. 4, Schülerrat, Hallo Du Projekt, Lesetage mit gesundem Frühstück, Nimmersatt-Projekt, Übergangsgestaltung Kl. 1 und 4 , Brückenjahr/ Koop Kiga, Schulsozialarbeit: Stark-Mach-Stunden, Inklusive Schulentwicklung SchiLf „Inklusive Schule“ im Tandem mit der GS Dornbusch

15 5.2.3. Assel

Grundschule Assel Adresse Johann-Grodtmann-Str. 17

21706 Drochtersen

Telefonnr./Fax (0 4148) 452/ (0 4148) 61 01 48 e-mail [email protected] Homepage www.grundschule-assel.de Schulträger Gemeinde Drochtersen Sietwender Str. 27 21706 Drochtersen Schülerzahl ca. 150 Schule geöffnet 07:25 – 13:00 Uhr Öffnungszeiten Dienstag 7.30 Uhr - 12.00 Uhr, Sekretariat Donnerstag 8.00 Uhr – 12.30 Uhr Schulförderverein Ja - Vorsitzender Herr Beekmann Klassenräume 8 weitere Räume Mehrzweckraum als Förder- und Forderraum, PC- Raum, Küche, Musikraum, Werkraum, Betreuungs- raum, Hausmeisterraum mit Krankenliege, große Aula, Sporthalle, Besprechungsraum, Medienraum Besonderheiten Beratungslehrerin; Schulsozialarbeit; verlässliche Betreuung bis 13:00 Uhr; Jahrgangsgemischte

Schuleingangsstufe, dadurch differenzierte Angebote je nach Leistungsstand und Tempo; jeweils eine Mathe- und Deutschstunde für die 3. und 4. Klassen als Förder- Forderband; SMS zur Stärkung der Sozialkompetenz; vielfältige AGs, z.B. Gitarre, Volkstanz, Palttdeutsch, Kochen, Blockflöte, Fußball; Unterstützung in den Klassen durch ehrenamtliche Lernhelfer; Hausaufgabenbetreuung; Kooperationsvertrag mit Kita; Pausenspielausleihe; umgestalteter naturnaher Schulhof; Inklusive 1. Strukturelle Rahmenbedingungen verändern Schulentwicklung 2. Individuell differenziertes Arbeiten und Unterrichten soll gestärkt und weiterentwickelt werden. Folgende Bereiche sollen effizient gesteigert und weiterentwickelt werden: - Arbeitsruhe - Kommunikationsfähigkeit der SchülerInnen - Lernzeit effektiv nutzen - Differenzierung individuell nach Leistungsstand - Einführung in die Lernarbeit sowie freie und selbstständige Arbeit - Arbeitspläne der Eingangsstufenklassen - Übergang der Eingangsstufe in Klasse 3

16 5.2.4. KGS Drochtersen

Elbmarschen-Schule, Kooperative Gesamtschule Drochtersen Adresse Schulstraße 8

21706 Drochtersen Telefonnr./Fax 04143-5656 / 04143-953-0 e-mail [email protected] Homepage www.elbmarschenschule.de Schulträger Gemeinde Drochtersen Sietwender Str. 27 21706 Drochtersen Schülerzahl ca. 1000 Abschlüsse Hauptschulabschluss nach 9, Sekundarabschluss HS und RS nach 10 erweiterter Sekundarabschluss HS, RS, Gy Abitur nach 12 Jahren

Schule geöffnet 07:00 – 15.30 Uhr Öffnungszeiten Montag – Donnerstag: 7:00 – 15:30 Sekretariat Freitag: 7:00 – 14:00 Schulförderverein Ja – Vorsitzender Ingo Schlüter Klassenräume 46 weitere Räume 3 PC-Räume, Küche, 2 Musikräume, 2 Werkräume, Krankenzimmer, große Aula, Mensa Sporthalle, Schulgarten Besonderheiten Präventionskonzept Klasse 5 – 10

Pausenspielausleihe „Aktive Pause“ Schüleraustausch Frankreich, China Schülerfirma, zertifiziert als umweltfreundliche Schule, sportfreundliche Schule, Pro Berufsorientierung langjährige Erfahrung mit Integrationsklassen in allen Jahrgängen, Sprachlernklassen Inklusive Arbeit mit dem Index: Schulentwicklung 1. Lehrkräfte: Die Lehrerinnen planen, unterrichten und reflektieren im Team. (C. 1.8.) 2. Lehrkräfte: Die Lehrerinnen entwickeln gemeinsam individualisierten und differenzierten Unterricht.

17 6. Formen der sonderpädagogischen Förderung

6.1. Sonderpädagogische Grundversorgung

Nach dem Erlass zur Sonderpädagogischen Förderung kann die Sonderpädagogische Grundversorgung der Grundschulen Wohnortnähe, Passung der pädagogischen Hilfen sowie Prävention sicherstellen. Schülerinnen und Schüler mit einem Förderbedarf in den Schwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung oder Sprache verbleiben in der zuständigen Grundschule. Die Grundschulen erhalten auch ohne Feststellung des Bedarfs zur Unterstützung der Grundschullehrkräfte eine Versorgung mit rechnerisch zwei Unterrichtsstunden pro Klasse. Diese Stunden werden den beteiligten Schulen als flexibles Kontingent zur Verfügung gestellt – ebenso kann aus den Stunden für mehrere Schulen in einer Region ein Kontingent gebildet und bedarfsorientiert eingesetzt werden. Der Einsatz der Förderschullehrkräfte bezieht sich dabei nicht nur auf die Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf, sondern ist durch Diagnostik, Erstellung von Förderplänen, Fördermaßnahmen und Beratung der Grundschullehrkräfte auch präventiv ausgerichtet.

6.2. Mobile Dienste

Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf werden an allgemeinen Schulen unterrichtet und erzogen. Welche Schulform sie besuchen entscheiden die Erziehungsberechtigten. Für die Schülerinnen und Schüler mit einem Unterstützungsbedarf in den Schwerpunkten  Körperliche und Motorische Entwicklung  Hören  Sehen wurde der Mobile Dienst eingerichtet. Förderschullehrkräfte mit der entsprechenden Qualifikation suchen die Kinder und Jugendlichen in ihren jeweiligen Schulen auf. Diese Lehrkräfte ergänzen die Förderung im Unterricht der allgemeinen Schule, beraten bei Problemen und arbeiten zugleich präventiv, indem sie Schülerinnen und Schüler unterstützen und Lehrkräfte und Schulträger beraten. Die zuständigen Ansprechpartner lassen sich auf der Seite der Mobilen Dienste der niedersächsischen Landesschulbehörde Regionalabteilung Lüneburg http://www.mobile- dienste-lueneburg.de/site/ finden.

18 6.3. Kooperationsklassen

Seit einigen Jahren entwickelte sich in Niedersachsen auf der Grundlage des § 25 NSchG intensive Formen der Zusammenarbeit zwischen Förderschulen und Grundschulen. Ein wesentliches Ergebnis dieser von den beteiligten Schulen vor Ort initiierten Zusammenarbeit ist die Einrichtung von Kooperationsklassen. Dies sind Klassen, die organisatorisch zu einer Förderschule (insbesondere der Schule für geistig Behinderte) gehören, aber im Gebäude einer Grundschule untergebracht sind. Diese ausgelagerte Klasse der Förderschule und eine entsprechende Klasse der Grundschule nutzen die räumliche Nähe, um gemeinsam Bereiche des Schullebens zu gestalten oder nach Absprache gemeinsamen Unterricht zu realisieren. Für Kinder, die einen hohen Förderbedarf im Bereich Sprache aufweisen, gibt es die Möglichkeit der Beschulung in einer Sprachheilklasse der Grundschule Bockhorster Weg in Stade. In den Sprachheilklassen wird nach den Arbeitsplänen der Grundschule unterrichtet. Die Kinder sollen nach zwei Jahren Sprachheilklasse erfolgreich in der Regelgrundschule mitarbeiten können.

6.4. Inklusionsklassen

Wenn Schülerinnen und Schüler mit einem festgestellten Unterstützungsbedarf in dem Bereich geistige Entwicklung in der allgemeinen Schule erzogen und unterrichtet werden sollen, werden die Kinder inklusiv beschult. In Inklusionsklassen wird zieldifferent gearbeitet, d.h., die Schülerinnen und Schüler werden nach den curricularen Vorgaben für die Förderschulen mit den Schwerpunkten Lernen oder Geistige Entwicklung unterrichtet.

6.5. Organisation des inklusiven Unterrichts im Jahrgang 1 und 5

Für die Organisation des inklusiven Unterrichts besteht bei der Klassenbildung die Möglichkeit die Schüler mit Unterstützungsbedarf auf verschiedene Klassen zu verteilen. Die Schulen müssen entscheiden, wie sie die Schüler mit Unterstützungsbedarf innerhalb eines Jahrgangs auf die Klassen aufteilen. Im Rahmen der Inklusion haben alle Kinder ein Recht auf Teilhabe und werden demzufolge nicht generell nur nach Unterstützungsbedarfen Lerngruppen zugeordnet. Die Bündelung der Schüler würde es allerdings ermöglichen, eine Förderschullehrkraft mit relativ vielen Stunden einer Klasse zuzuordnen.

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6.6. BesE

Beratungszentrum für emotionale und soziale Entwicklung Eine gemeinsame Einrichtung des Landes Niedersachsen, des Landkreises Stade und der Stadt Buxtehude

BesE Kehdingen Astrid-Lindgren-Förderzentrum Freiburg Allwördener Straße 22 21729 Freiburg Tel. (04779) 923444 [email protected] www.beseteam.de

Leitbild Wir beraten und unterstützen Schüler und Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern in Kooperation mit allen Beteiligten. Unsere Tätigkeit ist gekennzeichnet durch eine wertschätzende und neutrale Grundhaltung auf der Basis des systemisch-lösungs-orientierten Ansatzes. Dabei achten wir darauf, dass die Verantwortung bei den Ratsuchenden bleibt.

Was wird angeboten? BesE  berät Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern bei Schwierigkeiten innerhalb der Schule.  bietet bei Bedarf Hospitationen und Interventionen an.  führt Fortbildungen zur Erweiterung der Handlungskompetenz von Lehrkräften, weiteren pädagogischen Fachkräften sowie Eltern durch.

Wo wird angesetzt? BesE bietet Hilfen für Kinder und Jugendliche mit Schwierigkeiten im Arbeits- und Sozialverhalten, u.a.  im Kontaktverhalten  im Umgang mit Gefühlen  im Gruppenverhalten

Die Schwierigkeiten äußern sich z.B. in  motorischer Unruhe  aggressivem Verhalten, sich selbst oder anderen gegenüber

20  mangelndem Selbstvertrauen  geringer Lernbereitschaft  Arbeitsverweigerung, z.B. bei den Hausaufgaben  Schulschwänzen  Angst und Depressionen  Körperlichen Beschwerden

Was ist BesE wichtig?  Die Kinder und Jugendlichen stehen im Mittelpunkt der Arbeit.  BesE unterstützt die Entwicklung verschiedener Sichtweisen und baut auf den Stärken der Beteiligten auf  Ziel ist es, gemeinsam Motivationen und Lösungen zu finden und Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.

Im Vordergrund stehen  Bereitstellung frühzeitiger Hilfen durch Beratung und  Verbleib im Klassenverband der zuständigen Schule

Wie wird gearbeitet? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  kommen aus unterschiedlichen pädagogischen Fachrichtungen (u.a. Lehramt, Sozialpädagogik, Sonderpädagogik)  sind in lösungsorientierter Gesprächsführung fortgebildet  beraten in der Regel im Zweierteam  Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht und ist kostenlos.

21 7. Umsetzung der Inklusion in Kehdingen

Im Kern des Inklusionskonzeptes Kehdingen stehen die personellen Voraussetzungen, die materielle und räumliche Ausstattung, der Unterricht, die Unterstützungssysteme und die Elternarbeit. Dieses sind die Eckpfeiler, die für eine gelingende Umsetzung der Inklusion von Bedeutung sind. Wir unterscheiden dabei zwischen der aktuellen Situation und den Zielvorstellungen, die die Akteure mit einer zukünftigen Arbeit im Rahmen der Inklusion verbinden. Das vorliegende Inklusionskonzept enthält neben einer Beschreibung des Iststandes somit auch wegweisende und zukunftsträchtige Zielvorstellungen. 7.1.1. Aktuelle Situation Durch die langjährigen Erfahrungen mit der Integration in den Grundschulen haben sich folgende Grundsätze des Förderschullehrereinsatzes bewährt. Mit Schuleintritt wird die Lernausgangslage bestimmt. Durch den frühzeitigen Beginn der gemeinsamen Arbeit von Grund- und Förderschullehrkräften mit allen Kindern dieses Jahrgangs wird eine präventive Förderung ermöglicht. Aufgrund dieser Voraussetzung kann eine Überprüfung der Kinder mit einem vermuteten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, wenn alle schulischen Fördermaßnahmen ausgeschöpft sind. Zeitlich geschieht dies möglichst erst während des zweiten Schuljahres bzw. im dritten Schulbesuchsjahr (Eingangsstufe), bevor die Leistungen mit Zensuren bewertet werden. Daraus ergibt sich Prävention als ein Schwerpunkt in der Arbeit der Förderschullehrkräfte in den Jahrgängen 1 und 2 und als weiterer Schwerpunkt die Begleitung und Unterstützung der Klassen 3 und 4, in denen Kinder mit einem festgestellten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung sind. An der Elbmarschenschule in Drochtersen und der Oberschule Nordkehdingen in Freiburg gibt es in allen Jahrgängen Integrations- bzw. Inklusionsklassen. Die neuen fünften Jahrgänge werden inklusiv geführt. Die Grundsätze des Förderschullehrereinsatzes sind unter Punkt 3.2 erläutert. Eine weitere Aufgabe der Förderschullehrkräfte ist die Beratung der Regelschullehrkräfte. Zum jetzigen Zeitpunkt findet die Beratung im Anschluss an den Unterricht statt. Durch den Einsatz vieler Förderschullehrkräfte an mehr als zwei Schulen, wird die Möglichkeit, feste Beratungstermine einzurichten, erschwert. Die kontinuierliche Planung und Durchführung von Beratungsterminen ist neben der Durchführung von pädagogischen Konferenzen zur weiteren Zielmaßnahmenfestlegung und –überprüfung unerlässlich. Die Einarbeitung in ein neues System und damit das Kennenlernen der Abläufe im Schulalltag, die Zusammenarbeit mit neuen KollegInnen sowie die Arbeit mit den SchülerInnen bedürfen einer längeren Zeit. In diesem Sinne ist die Kontinuität in der Zusammenarbeit der Förderschullehrkräfte mit den Regelschullehrkräften ein wichtiges

22 Prinzip unserer Arbeit. Es wird aktuell darauf geachtet, die Förderschullehrkräfte nicht in jedem Jahr an anderen Schulen einzusetzen. Zusätzlich zu den Ressourcen, die das Land den inklusiven Schulen zur Verfügung stellt, haben sich die Schulen in Nord- und Südkehdingen in unterschiedlicher Art und Weise bemüht, weitere Stunden für den Bereich emotional-soziale Entwicklung an den Schulen anzusiedeln. Den Südkehdinger Grundschulen stehen nach Beantragung bei dem Schulträger je 6,5 Wochenstunden jeweils eines Schulsozialarbeiters zur Verfügung. Konzeptionell haben sich die Grundschulen dabei an das bestehende Konzept der Elbmarschenschule angelehnt. Auch den Nordkehdinger Grundschulen sind Schulsozialarbeiterstunden von ihrem Schulträger bereitgestellt worden. Der Einsatz des Schulsozialarbeiters erfolgt mit je 4 Zeitstunden an den Grundschulen Wischhafen, Balje und Freiburg. Aufgrund der Situation unzureichender Therapieangebote in Kehdingen sind bereits Kontakte in weiteren Förderbereichen geknüpft worden. Diese bestehen unter anderem zu Logopäden durch den Arbeitskreis „Logotreffen“ sowie zu Therapeuten in der Region. Eine schulübergreifende Umfrage durch das Förderzentrum hat ergeben, dass das Interesse der Eltern für Logopädie und Ergotherapie im schulischen Kontext deutlich vorhanden ist. Eine stärkere Vernetzung zwischen Schule und therapeutischer Arbeit muss angestrebt werden. Im Rahmen der Fortbildung „Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams“ haben Förderschul- und Regelschullehrkräfte in Kooperation eine Arbeitsplatzbeschreibung getrennt nach Grundschul- und Sekundarbereich erstellt. Diese kommen in allen Schulen zum Einsatz (siehe Anhang).

7.1.2 Ziele Im Rahmen der Weiterentwicklung der Grundsätze des Förderschullehrereinsatzes in der Inklusion ist es unabdingbar, den Stundenplan der Förderschullehrkräfte gerade zu Beginn des Schuljahres flexibel zu gestalten. In diesem Zeitraum werden vermehrt Stunden für die Schuleingangsdiagnostik eingesetzt, um damit eine Förderplanung für die präventive Arbeit vorzubereiten. Nur so kann anschließend der Einsatz der Förderschullehrerstunden an den tatsächlich vorhandenen Bedarfen orientiert werden und ein Stundenplan für die Förderschullehrkräfte unter Einbezug der zu fördernden Kinder gestaltet werden. Im Folgenden kann der Einsatz der Förderschullehrkräfte nach einem 6-Wochen-Prinzip erfolgen. Ideengeber dazu ist Prof. Dr. Werning aus Hannover, der von den positiven Erfahrungen spricht, für einen konkreten Zeitraum alle zugewiesenen Stunden in einer Klasse einzusetzen und einem Team zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise wird die

23 Möglichkeit zur besseren gemeinsamen Planungsarbeit und einer qualitativen Teamstruktur eröffnet. Der Zeitraum des Förderns und Forderns wird erweitert. Exemplarisch wird in inklusiven Einheiten das individuelle Lernen am gemeinsamen Unterrichtsstoff erarbeitet und erprobt. An den weiterführenden Schulen können die Kinder mit einem festgestellten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung auf alle Klassen verteilt werden oder wenn es sinnvoll erscheint in einzelnen Klassen gebündelt werden. Um Beratung in den Schulalltag sinnvoll zu implementieren und nachhaltig gewährleisten zu können, sollten die Schulen regelmäßige feste Beratungstermine einplanen. Eine Voraussetzung dafür ist es, dass die Lehrkräfte der Förderschulen an nicht mehr als zwei Schulen eingesetzt werden. Eine weitere Voraussetzung ist es, dass die Schulen in ihrem Stundenkontingent Beratungszeiten verankern. Der inklusive Gedanke, Schüler mit einem festgestellten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in ihren Lerngruppen zu belassen, hat zur Folge, dass eine Vielzahl von Teams beraten werden müssen. Dies geht über das mögliche Zeitmaß des normalen Dienstgeschäftes der Lehrkräfte hinaus und sollte in der Stundenberechnung der inklusiven Schulen Berücksichtigung finden. So könnte z.B. eine Stunde pro Woche als feste Beratungszeit vorgesehen werden, sowohl für Förderschul- als auch für Regelschullehrkräfte. Ziel ist es weiterhin die Kontinuität zu gewährleisten und auch im Falle einer nicht ausreichenden Unterrichtsversorgung der Förderschule ist es wichtig, nicht alle Stunden neu zu verteilen, sondern alle Schulen gleichmäßig mit weniger Stunden zu versorgen, sofern das möglich ist. Für die Weiterentwicklung des Unterrichts zu einem inklusiven Unterricht ist ein hohes Maß an Kompetenzen notwendig, die weder grundsätzlich auf der Seite der Förderschul- noch auf der Seite der Regelschullehrkräfte zu finden sind. Daher ist es unabdingbar, dass sich beide Professionen fortbilden und qualifizieren lassen. Diese Qualifizierungen sind verpflichtend für alle Lehrkräfte, um so den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Mit dem Schulträger ist es gelungen Schulsozialarbeiterstunden in die inklusiven Schulen zu implementieren. Um auch weitere Förderangebote der Bereiche Lerntherapie, Logopädie und Ergotherapie in den schulischen Kontext einzubinden, wünschen wir uns die Unterstützung der Dezernate der Landesschulbehörde für die Realisierung. Dem Aufsatz „Zur Realisierung der inklusiven Schule in Niedersachsen“ von Marie-Christina Waje und Dr. Peter Wachtel aus dem Schulverwaltungsblatt 7/2013 ist zu entnehmen, dass therapeutische Maßnahmen Bestandteil des individuellen Förderplans und des schulischen Förderkonzepts sind und damit dem ganzheitlichen Ansatz sonderpädagogischer Unterstützung in unterrichtsimmanenter Weise entsprechen. In Kenntnis der Erlasslage ist der Einsatz Pädagogischer Mitarbeiter mit der oben

24 beschriebenen Qualifikation für Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung mit den Förderschwerpunkten Geistige oder Körperliche und Motorische Entwicklung vorbehalten. Aufgrund der beschriebenen aktuellen Situation in Kehdingen würden wir uns wünschen, dass die Stunden für Pädagogische Mitarbeiter ausgeweitet werden, um oben genannte Therapie-/ Förderangebote umsetzen zu können. Um die Teamarbeit zu stärken sind Unterrichtshospitationen in multiprofessionellen Teams in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen der Regelschulen und der Förderschule durchzuführen. Grundlage dafür sind die jeweiligen Arbeitsplatzbeschreibungen und ein Konzept für die gemeinsame Beratung.

7.2 Räume und materielle Ausstattung 7.2.1 Aktuelle Situation Das Astrid-Lindgren-Förderzentrum unterrichtet seit 2015 keine Schüler mehr im eigenen Haus. Damit stehen Räume zur weiteren Nutzung zur Verfügung. Ein Konferenzraum für größere Veranstaltungen oder Fortbildungen ist bereits fertiggestellt und wird genutzt, der Lehrerarbeitsbereich mit angegliederter Materialsammlung ist eingerichtet und kann von den multiprofessionellen Teams genutzt werden, der Beratungsraum wird für jegliche Art der Beratung sowie für Planungstreffen der Steuergruppe oder Schulleitungen intensiv genutzt, ein weiterer Raum ist für therapeutische Maßnahmen vorbereitet und kann unmittelbar zum Einsatz kommen. Ein kunsttherapeutisches Angebot besteht in Kooperation mit der Grundschule Freiburg und hat einen Raum zur Verfügung. Ein Raum für das Beratungsteam BesE ist vorhanden. Die räumliche Ausstattung der inklusiven Schulen ist den tabellarischen Beschreibungen der einzelnen Schulen zu entnehmen.

7.2.2 Ziele Das Förderzentrum ist für die veränderten Aufgaben in räumlicher und materieller Hinsicht gut aufgestellt und vorbereitet. Grundsätzlich sollten die inklusiven Schulen barrierefrei zugänglich sein. Pro Klasse werden ein ausreichend großer Klassenraum sowie ein Zugang zu Differenzierungs- bzw.

25 Gruppenräumen benötigt. Dem individuellen Bedarf angepasst wären folgende Räume zusätzlich wünschenswert: - Beratungs- und Diagnostikraum

- Ruheraum/ Trainingsraum

- Physiotherapieraum

- Materialraum/ Lehrerbibliothek

Auch nach räumlicher Erweiterung der inklusiven Schulen bleibt das Förderzentrum mit all seinen Nutzungsmöglichkeiten für SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen aller Schulen im Einzugsbereich unerlässlich.10

7.3 Unterricht 7.3.1 Aktuelle Situation Der Schwerpunkt des inklusiven Unterrichts liegt in der gemeinsamen Beschulung aller Kinder mit und ohne Unterstützungsbedarf. Dabei steht in den ersten beiden Jahrgängen die präventive Förderung von einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf bedrohter Kinder im Fokus. Durch die teilweise eingeführte offene Eingangsstufe haben die Kinder in zwei Grundschulen die Möglichkeit, sich den Lehrstoff der ersten beiden Jahrgänge in drei Jahren anzueignen. Mit Beginn der Notengebung ab Klasse 3 muss zum jetzigen Zeitpunkt ein Überprüfungsverfahren zum Ende der zweiten Klasse eingeleitet werden. Nur so können ab Klasse 3 die Noten nach individuellen Bezugsnormen gegeben werden. Ab diesem Zeitpunkt ist ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im inklusiven Unterricht die Begleitung der Kinder mit einem festgestellten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung. Durch die langjährige Erfahrung mit dem Sprachsonderunterricht, bzw. der Sprachdiagnostik, die in Kehdingen bereits in die Kindergärten vorverlegt wurde, hat sich gezeigt, dass viele Sprachauffälligkeiten bereits vor Schuleintritt bearbeitet werden konnten. Durch diese Diagnostik sowie die allgemeine Sprachförderung, die durch Grundschullehrkräfte in den Kindergärten durchgeführt wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt dem steigenden Trend der zunehmenden Sprachauffälligkeiten vorgebeugt werden. Es steht den Schulleitungen weiterhin frei, Sonderpädagen-Stunden an die Kindergärten zur Diagnostik und Sprachförderung abzugeben. Dies ist aufgrund der schlechten Unterrichtsversorgung durch Sonderpädagogen kaum noch möglich. In den weiterführenden Schulen findet fortsetzend eine Begleitung der Kinder mit einem fortgeschriebenen Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung statt. Im Gegensatz zu den Grundschulen erfolgt keine systembezogene sondern eine kindbezogene Stundenzuweisung. Daraus ergibt sich ein höheres Stundenvolumen, das für

10 Ein umfassendes Konzept zum Förderzentrum wird von der Astrid-LIndgren-Schule im Schuljahr 2013/14 erstellt. 26 gemeinsame Unterrichtsplanung und –durchführung besser genutzt werden kann. Durch die intensive Begleitung kann die zieldifferente Beschulung im besten Fall über den Weg der individuellen Lernziele zu einem Hauptschulabschluss führen. Die Kinder profitieren zusätzlich von den etablierten berufsorientierenden Maßnahmen, die darüber hinausgehend durch spezielle Angebote erweitert werden müssen. In der Umsetzung der inklusiven Schule werden Unterschiede als Chance gesehen. Diesen besonderen Herausforderungen begegnen wir mit offenen Unterrichtsformen sowie fest verankerten Sozialtrainings. SMS und SoLiS bzw. Sozialtrainigsstunden 2010 sind unter anderem Programme, die jahrgangsbezogen umgesetzt werden.

7.3.2 Ziele - Wünschenswert wäre eine möglichst späte Einleitung des Verfahrens zur Überprüfung auf sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf. Eine Voraussetzung für eine Überprüfung erst zum Ende der Grundschulzeit wäre ein Berichtszeugnis bis Klasse 4.

- Die Einführung der offenen Eingangsstufe sollte in allen Grundschulen erörtert werden.

- Eine längere gemeinsame schulformübergreifende Beschulung in den weiterführenden Schulen sollte erörtert werden.

Unterricht im Wandel von Integration zu Inklusion bedeutet nicht, Kinder an die Bedingungen der Schule anzupassen, sondern die Rahmenbedingungen an den individuellen Lernvoraussetzungen der Kinder auszurichten. Die Unterschiede der Kinder als Chance wahrzunehmen bedeutet für den Unterricht, einen Lerninhalt zur gleichen Zeit von verschiedenen Kindern auf unterschiedliche Weise bearbeiten zu lassen. Kompetenzraster können dabei die Grundlage für Entwicklung dieser inklusiven Unterrichtseinheiten sein. Die grundlegende Umstellung des Unterrichts kann dabei nur schrittweise erfolgen, weil dieses eine intensive Arbeit der Fachkonferenzen erfordert. Um die Arbeit der einzelnen Schulen zu erleichtern, plant das Förderzentrum schulübergreifende Fachkonferenzen mit der Unterstützung von Fachberatern und Fachberatern Unterrichtsqualität. Die entwickelten inklusiven Unterrichtseinheiten samt Themenkisten werden den Schulen über die Lehrerbibliothek am Förderzentrum zugänglich gemacht. Wir versprechen uns von der konsequenten Umsetzung der inklusiven Einheiten einen Zeitgewinn, der dazu führt, dass sich die einzelnen Lehrkräfte den zu fordernden und fördernden Kindern in einem höheren Maß zuwenden können. Nicht nur die Lehrkräfte müssen mit dieser neuen Arbeitsweise vertraut gemacht werden, sondern auch die Kinder müssen dieses trainieren. Kinder mit einem sonderpädagogischen

27 Unterstützungsbedarf kommen bei dieser selbstständigen Arbeitsweise in ihrer Lernorganisation an Grenzen. Um eine Initialzündung für die Entwicklung inklusiver Prozesse und damit einhergehend der inklusiven Unterrichtseinheiten zu erhalten, ist es empfehlenswert, Vorreiterschulen, die den inklusiven Weg schon länger beschritten haben, zu besuchen. Diese Besuche können durch das Förderzentrum organisiert werden. Hierfür bietet sich besonders die Gebrüder-Körting-Schule in Hannover, die Unterrichtshospitationen ermöglicht, an. Kontakte zu weiteren Hospitationsschulen im Hinblick auf Jahrgangsmischung können im Förderzentrum erfragt werden.

7.4. Unterstützungssysteme 7.4.1 Aktuelle Situation Alle Schulen arbeiten bereits erfolgreich mit verschiedenen Unterstützungssystemen und Kooperationspartnern zusammen, damit die entsprechenden SchülerInnen bestmöglichst in ihrem Lernprozess begleitet werden können. Dazu hat das Förderzentrum eine umfangreiche Liste mit Ansprechpartnern im Landkreis erstellt, die sich im Anhang befindet. Als einer der wichtigsten Ansprechpartner ist das Jugendamt zu nennen. Die Grundsätze der Zusammenarbeit sind in einem Kooperationsvertrag für die Stadt und den Landkreis Stade vereinbart. Drei Unterstützungssysteme sind gesondert zu erwähnen. Das BesE-Team Kehdingen mit dem Standort Freiburg hat Einblick in alle inklusiven Schulen des Einzugsbereichs. Dies trägt zu einer Vernetzung der Kollegien bei und führt zu einem intensiveren Austausch der Lehrkräfte. Aufgrund der bestehenden Erfahrungen können Unterstützungssysteme individueller für die Kinder eingesetzt werden. Mit der Einführung der inklusiven Schule können die Regelschulen als Ausbildungsstätten für die Berufsbildenden Schulen bspw. für die Ausbildung zur Heil- und Erziehungspflege dienen. Diese Möglichkeit eröffnet für die Schulen eine zusätzliche Unterstützung, die je nach Lerngruppe inklusive Prozesse begleitet. Seit mehreren Jahren gibt es landkreisübergreifend die sogenannten Logotreffen. Logopäden treffen sich hier gemeinsam mit den Sprachheillehrkräften, um über Einzelfälle zu beraten oder sich themenbezogen auszutauschen. Aus diesem Kreis heraus hat sich bereits eine Fortbildung ergeben, die von allen Lehrkräften besucht werden konnte.

7.4.2 Ziele Das Beratungssystem für emotionale und soziale Entwicklung im Landkreis Stade nimmt eine Vorreiterrolle im Bereich dieses sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfes ein. Das Angebot konnte bereits hinsichtlich Fortbildungen und Interventionen am Kind

28 ausgeweitet werden. Besonders im Bereich der Interventionen bedarf es einer weiteren Abstimmung mit dem Vorhaben seitens der Jugendämter systembezogene Zuweisungen vorzunehmen und der Verfügbarkeit der Interventionsstunden. Wie die beiden oben genannten Unterstützungssysteme zeigen, möchten wir mit diesem Punkt die Arbeit des Förderzentrums unterstreichen, Wege aufzuzeigen, zusätzliche Ressourcen für den inklusiven Prozess zu gewinnen. Wie in der aktuellen Situation beschrieben, ist das Logotreffen für Logopäden und Sprachheillehrkräfte vorgesehen. Da die Anzahl von Kindern mit Sprachförderbedarf zunimmt, ist es notwendig, dass sich die Lehrkräfte der inklusiven Schule thematisch auseinandersetzen und fortbilden. Weitere gemeinsame Fortbildungen sollen bedarfsorientiert in Zusammenarbeit mit den Logopäden stattfinden und durch das Förderzentrum organisiert werden.

7.5 Elternarbeit 7.5.1 Aktuelle Situation Mit der Ratifizierung des Artikels 24 der Behindertenrechtskonvention ist das Thema Inklusion nicht nur für das Bildungswesen in Niedersachsen von großer Bedeutung. Es wirkt sich auf alle gesellschaftlichen Lebensbereiche aus. Daraus ergibt sich, dass in der Schule nicht nur die Lehrkräfte Inklusion gestalten und umsetzen, sondern alle an Schule Beteiligten insbesondere die Elternschaft inklusive Prozesse begleiten und unterstützen. Dieser Veränderungsprozess erfordert ein höheres Maß an Elternbeteiligung als es bisher nötig war. In diesem Rahmen hat das Förderzentrum bereits eine Veranstaltung durchgeführt. Beteiligt waren alle Schulen aus dem Einzugsbereich der Astrid-Lindgren- Schule, die mit ihrem Team bestehend aus der Schulleitung, einer Lehrkraft, der Förderschullehrkraft und einem Mitglied aus dem Schulelternrat vertreten waren. Aus dieser Veranstaltung heraus ergab sich der Wunsch der Elternvertreter weitreichendere Informationen für die gesamte Elternschaft an den jeweiligen Schulen zu erhalten. Weitere Elternveranstaltungen an den einzelnen Schulen können zu ausgewählten Themen folgen.

7.5.2 Ziele Eltern müssen regelmäßig über den Stand der Umsetzung der Inklusion informiert werden und ermutigt werden, sich für inklusive Themen zu engagieren. Einige Schule bieten Unterrichtshospitationen an, in die auch Eltern mit einbezogen werden können.

29 8 Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung

Das Verfahren unterscheidet sich in Überprüfungen für die inklusiven Jahrgänge und die nicht inklusiven Jahrgänge. Dafür gibt es sowohl unterschiedliche Ablaufpläne als auch unterschiedliche Formblätter. Die Überprüfungsverfahren für die nicht inklusiven Jahrgänge laufen sukzessive aus. Für die inklusiven Jahrgänge gibt es ein Überprüfungsverfahren für den Zeitraum vor der Einschulung. Dieses Verfahren wird nur dann eingeleitet, wenn durch vorschulische Berichte, Angaben der Erziehungsberechtigten oder Ergebnisse der Schuluntersuchung Hinweise darauf vorliegen, dass für ein Kind voraussichtlich aufgrund einer Behinderung oder einer drohenden Behinderung trotz möglicher schulischer Fördermaßnahmen eine weitergehende sonderpädagogische Unterstützung im Hinblick auf das Erreichen der Bildungsziele oder individueller Bildungsziele notwendig ist. Dieses Verfahren kommt für folgende Förderschwerpunkte in Frage: Sprache, Geistige Entwicklung, Körperlich-Motorische Entwicklung, Sehen und Hören. Für den Bereich Sprache gibt es nach wie vor die Sprachheilklassen in Stade an der Grundschule Bockhorster Weg, für den Bereich Geistige Entwicklung steht die Förderschule in Ottenbeck zur Verfügung, für den Bereich Körperlich-Motorische Entwicklung gibt es die Förderschule in Langen- Debstedt und für die Bereiche Sehen und Hören stehen ebenfalls Förderschulen zur Verfügung. Neben der Möglichkeit der Eltern, eine Förderschule oder eine Regelschule für ihr Kind mit einem festgestellten Unterstützungsbedarf in den oben genannten Bereichen zu wählen, gibt es für diese Förderbereiche in den Regelschulen zusätzliche Ressourcen in Form von Förderschullehrerstunden und ggf. Stunden von pädagogischen Mitarbeitern. Auch dies ist bei der Entscheidung der Eltern mit zu berücksichtigen.

Folgende Ablaufpläne schildern übersichtlich die Vorgehensweise während des Überprüfungsverfahrens.

30

Überprüfungsverfahren während des Schulbesuchs Folgende Dokumente müssen vor der Einleitung eines Verfahrens vorliegen: 1. Bericht zur individuellen Lernentwicklung (ILE)

31 2. Förderplan, aus dem hervorgeht, welche Fördermaßnahmen mit welchen Zielen durchgeführt wurden. (mindestens über 6 Monate, damit die Maßnahmen auch greifen können)

32

Die aktuell gültigen Erlasse und Formulare sind auf der Seite der niedersächsischen Landesschulbehörde einzusehen.

33 Beauftragung der Lehrkräfte zur Erstellung der Gutachten Das Gutachten wird verbindlich gemeinsam von einer Förderschullehrkraft und einer Regelschullehrkraft geschrieben. Die Schulleitungen der Regelschulen beauftragen eine Lehrkraft aus ihrem Hause und besprechen gemeinsam mit der Schulleitung der Förderschule, welche Förderschullehrkraft durch diese beauftragt wird. Über die Einleitung eines Überprüfungsverfahrens muss immer die Förderschulleitung informiert werden, damit die Gutachten auf die Lehrkräfte verteilt werden können.

Besonderheit im Landkreis Stade:  Em-soz-Gutachten o Bei einem vermuteten Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Bereich em- soz muss zunächst BesE eingeschaltet werden o Beratung durch BesE o Maßnahmen, die während der Beratung besprochen wurden, müssen über einen angemessenen Zeitraum erprobt werden (mind. 3-6 Monate) o Greifen alle möglichen schulischen und außerschulischen Maßnahmen (Familienhilfe, Jugendamt, Tagesgruppe, ...) nicht, kann ein Verfahren zur Überprüfung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung nur in Kooperation mit BesE eingeleitet werden o Gutachten kann von BesE geschrieben werden o Erst mit der Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung können diese Kinder doppelt gezählt werden o Der Unterstützungsbedarf emotional-soziale Entwicklung wird in der Grundschule über die sonderpädagogische Grundversorgung oder von BesE abgedeckt, im Sekundarstufenbereich 1 werden für die sonderpädagogische Unterstützung 3 Stunden kindbezogen eingesetzt

9 Bewertungen und Benotungen im Rahmen von Zeugnissen

9.1 Zielgleiche Beschulung: SuS mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Bereichen Emotional-soziale Entwicklung (ESE), Sprache (SP), Körperlich-motorische Entwicklung (KM), Hören (HÖ) und Sehen (SE) werden in den inklusiven Schulen zielgleich beschult. Sie erhalten die gleichen Zeugnisse mit den gleichen Bemerkungen wie die Regelschüler. Der Förderbedarf wird bei zielgleicher Beschulung nicht im Zeugnis vermerkt. Die Bewertung berücksichtigt in pädagogisch angemessener Weise den jeweiligen Förderbedarf.

34 Wenn der sonderpädagogische Unterstützungsbedarf Sprache besteht, können einzelne Kompetenzbereiche aus der Deutschnote ausgenommen werden und die Note durch einen Bericht ergänzt werden. Hilfen im Sinne des Nachteilsausgleichs sind mit und ohne festgestellten BsU möglich.

9.2 Zieldifferente Beschulung Für die Förderschwerpunkte Lernen (LE) und Geistige Entwicklung (GE) gilt die zieldifferente Beschulung und Beurteilung. Diese Kinder werden nach einem individuellen Förderplan unterrichtet und nach den Vorgaben der entsprechenden Förderschule beurteilt. Bei BsU LE gilt: Die Beschulung erfolgt in Anlehnung an das Kerncurriculum der Grund- bzw. Hauptschule, berücksichtigt aber den individuellen Förderbedarf. Bei BsU GE gilt das Curriculum der Förderschule für Geistige Entwicklung.

Differenzierte Klassenarbeiten zählen nicht in die Statistik der Klassenarbeiten, wenn es um die Frage einer Genehmigung einer Klassenarbeit durch die Schulleitung geht.

9.2.1 Grundlegende Bestimmungen Bei sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf LE Das Grundschulzeugnis enthält keine Noten. Es wird als Berichtszeugnis ausgestellt. Das Zeugnis in der weiterführenden Schule ist ein Notenzeugnis. Eine Versetzung erfolgt nur von Klasse 8 nach Klasse 9 (s.u.). In den anderen Jahrgängen rücken die Schüler stets auf.

Bei sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf GE Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein reguläres Zeugnis als reines Berichtszeugnis. Die Gesamtkonferenz beschließt, ob dies halbjährlich oder am Schuljahresende ausgestellt wird. Bei sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Bereich der Geistigen Entwicklung gibt es keine Versetzung. Die Schüler rücken stets auf.

9.2.2 Vereinbarungen im RInk

Arbeits- und Sozialverhalten Das Arbeits- und Sozialverhalten wird anhand der individuellen Entwicklung bewertet. Wird die Formulierung des AV/SV nach Vorschlag A,B,C,D,E verwendet, muss bei den Stufen A,D,E eine Erklärung folgen. Nach Erlasslage ist es den Schulen für die Stufen B und C freigestellt. AV, SV und Bemerkungen werden gemeinsam vom Klassenlehrer, Fachlehrern und Förderschullehrer ausgearbeitet und auf der Klassenkonferenz abgestimmt. Alle Fachlehrer müssen daher zu Beginn des Schuljahres über die Förderbedarfe der Schüler informiert sein. Zeugnis in der Grundschule:

35 Der Fachlehrer formuliert zu allen Fächern mindestens einen Satz zum Leistungsstand, zum Lernfortschritt oder zu den Inhalten des Schulhalbjahres. Unter „Besondere Fähigkeiten/ Fertigkeiten“ sollen Stärken und praktische Fähigkeiten/Fertigkeiten hervorgehoben werden.

Zeugnis an der weiterführenden Schule ab Klasse 5 bei BsU Lernen Das Notenzeugnis soll durch Berichte in den Hauptfächern ergänzt werden. Das Zeugnis wird in dem Fall durch einen Anhang ergänzt. Die Berichte beziehen sich auf den Lernstand, erarbeitete Inhalte und Lernzuwächse des betreffenden Schuljahres. Es gelten die Vereinbarungen der jeweiligen weiterführenden Schulen. Das Abschlusszeugnis ist ein reines Notenzeugnis und enthält keinen Anhang. Zu Beginn des Abschlussjahrgangs muss festgelegt werden, ob die Bewertung einheitlich in allen Fächern nach den Vorgaben der Hauptschule oder der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen erfolgt, da entweder der Hauptschulabschluss oder der Förderschulabschluss erlangt wird.

9.2.3 Bemerkungen und Versetzung

Folgende Zeugnisbemerkungen sind einzuhalten: Fördermaßnahmen: Schüler XY hat an Fördermaßnahmen in den Fächern … teilgenommen.

Bei Förderbedarf LE und GE: - „Bei (Name Schülerin/Schüler)/Es besteht ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Bereich des Lernens/der Geistigen Entwicklung.“ - „In den Fächern ... entsprechen seine/ihre Leistungen den Anforderungen der Hauptschule/Grundschule.“ Am Ende des Schuljahres bei BsU Lernen:  Am Ende von Klasse 1 bis 7: (Name Schülerin/Schüler) rückt in den ... Schuljahrgang auf. (Es erfolgt kein Konferenzbeschluss)  Am Ende von Klasse 8: (Name Schülerin/Schüler) wird auf Konferenzbeschluss vom (Datum) in den 9. Schuljahrgang versetzt. Die Klassenkonferenz kann beschließen, dass es eines Ausgleichs nicht bedarf, wenn zwei Fächer mit mangelhaft und alle anderen Fächer mit mindestens ausreichend bewertet wurden.

36 9.3 Entscheidung der Zeugniskonferenz über Fortbestehen und Aberkennung eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs Grundsätzlich muss in jeder Zeugniskonferenz darüber beraten werden, ob der Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung weiterhin besteht. Über die Beratung muss ein Vermerk im Protokoll der Zeugniskonferenz erscheinen. Gibt es Hinweise dafür, dass kein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung mehr besteht, muss ein BsU- Verfahren zur Aberkennung durch die Schulleitung eingeleitet werden. Dies gilt für alle Unterstützungsbedarfe.

9.4 Übergänge und Abschlüsse Am Ende der Grundschulzeit wird erneut ein Gutachten (Fortschreibung) erstellt. Das erste Beratungsgespräch im Rahmen des Übergangs nach Klasse 5 findet für alle Schülerinnen und Schüler statt. Das zweite Beratungsgespräch und die Beratung im Rahmen der Förderkommission mit Klassenlehrkraft und Förderlehrkraft können im Einvernehmen mit den Sorgeberechtigten zeitgleich geführt werden. Kann ein Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf LE einen Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erreichen, so muss zuvor der sonderpädagogische Unterstützungsbedarf aberkannt worden sein. An der Förderschule kann nach dem Förderschulabschluss Klasse 9 ein Hauptschulabschluss im zehnten Schuljahrgang erworben werden. Dazu bedarf es keiner Aberkennung.

10 Das Astrid-Lindgren-Förderzentrum

10.1 Aktuelle Situation

Das Astrid-Lindgren-Förderzentrum ist Teil des Schulzentrums in Freiburg. Die Grund- und Oberschule sowie die Förderschule arbeiten unter einem Dach. Dies beinhaltet nicht nur die räumliche Nähe zueinander, sondern ermöglicht ein systemübergreifendes gemeinsames Arbeiten.

Mit Beginn des Schuljahres 2008/2009 sind die ersten Grundschulen in Kehdingen mit einer Pilotphase in das Regionale Integrationskonzept eingestiegen. Seit dem Schuljahr 2010/2011 sind alle Grundschulen im RIK. Auch in den weiterführenden Schulen, der Oberschule Nordkehdingen in Freiburg und der Kooperativen Gesamtschule in Drochtersen, wurden im Schuljahr 2008/2009 zwei Integrationsklassen eingerichtet. Weitere Integrationsklassen folgten in fast jedem neuen Schuljahr in beiden Schulen.

Für die Astrid-Lindgren-Schule lief die Grundstufe bereits seit dem Schuljahr 2008/2009 aus. Seit Februar 2015 unterrichtet die Astrid-Lindgren-Schule keine Schüler mehr im eigenen Haus sondern betreut im Sek-I-Bereich etwa 50 Schülerinnen und Schüler, die im inklusiven Kontext unterrichtet

37 werden. Etwa 45 Grundschulklassen werden förder-bzw. sonderpädagogisch begleitet. Das Astrid- Lindgren-Förderzentrum ist an die Friedrich-Fröbe-Schule (Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen) in Stade angegliedert, arbeitet aber als eigenständiges Förderzentrum. Die Zusammenarbeit wird durch eine Vereinbarung mit der Landesschulbehörde geregelt (siehe Anhang). Das Astrid-Lindgren-Förderzentrum verfügt über eine Förderzentrumsleitung (8 Stunden) und eigene Räumlichkeiten.

10.2 Ziele

Das Sonderpädagogische Förderzentrum unterstützt die gemeinsame Erziehung und den gemeinsamen Unterricht an allen Schulen mit dem Ziel, den Schülerinnen und Schülern, die auf sonderpädagogische Unterstützung angewiesen sind, eine bestmögliche schulische und soziale Entwicklung zu gewährleisten. Stärker als bisher rücken Beratung und Unterstützung der allgemeinen Schulen in den Vordergrund, da zu erwarten ist, dass hier der Bedarf mit der Einführung der inklusiven Schule steigen wird.

10.3 Aufgaben

Die Aufgaben eines Förderzentrums sind insbesondere:

 die Planung, Steuerung und Koordinierung des Einsatzes der Förderschullehrkräfte (und Pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) für alle Organisationsformen sonderpädagogischer Förderung  Konfliktmanagement für den Personenkreis der Förderschullehrkräfte in den allgemeinen Schulen in Zusammenarbeit mit den Schulleitern der Regelschulen  Koordination der sonderpädagogischen Förderung in den allgemeinen Schulen mit der Niedersächsischen Landesschulbehörde - NLSchB - (Vorbereitung der Abordnungen)  Durchführung von Dienstbesprechungen für die Förderschullehrkräfte in den allgemeinen Schulen  Fallbezogene Beratungen der Schulleitungen aller allgemeinen Schulen im Rahmen des Regionalen Konzepts.  Beratung der Schulträger in Fragen der Inklusion (Entwickeln spezifischer Angebote, Beratung in Fragen räumlicher und sächlicher Ausstattung)  Beratung der Eltern in Fragen der Inklusion (z.B. schulische Bedingungen,  Nachteilsausgleiche, Integrationshilfe)  Organisation von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Förderschullehrkräfte und für die Lehrkräfte anderer Schulformen in den allgemeinen Schulen  Koordinierung des Verfahrens zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung.  Vernetzung mit anderen Einrichtungen (Jugendhilfe, Sozialhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Ambulanzen)

38  Koordinierung der Ausbildung der Referendarinnen und Referendare in Förderschulen und allgemeinen Schulen  Koordinierung des Einsatzes der Förderschullehrkräfte mit Förderschulen mit anderen Förderschwerpunkten  Steuerung der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der sonderpädagogischen Förderung in der allgemeinen Schule durch Besuch und Beratung der Förderschullehrkräfte im Unterricht  Mitarbeit an der Erstellung von Konzepten zur sonderpädagogischen Förderung in den jeweiligen Förderschwerpunkten.

Um einen regelmäßigen Austausch der Förderschullehrkräfte, die an den allgemeinen Schulen arbeiten, zu gewährleisten, finden regelmäßige Dienstbesprechungen (ca. 4-wöchentlich) statt.

In den Dienstbesprechungen für die Förderschullehrkräfte, die an Grund- und weiterführenden Schulen eingesetzt sind findet ein Austausch zwischen den Lehrkräften statt. Zu zuvor festgelegten Themenschwerpunkten werden Erfahrungen und Gelingensbedingungen ausgetauscht, um diese allen Schulen zugänglich zu machen. Beschlussvorlagen werden in diesen Dienstbesprechungen vorbereitet, um diese dann in den Gesamtkonferenzen und den Schulvorständen vorzustellen und beschließen zu lassen. An den Kaminabenden findet die konzeptionelle Arbeit für das Astrid- Lindgren-Förderzentrum statt.

10.4 Förderangebote:

Die Astrid-Lindgren-Schule organisiert Fördermaßnahmen für Kinder mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung und für Kinder, die präventiv gefördert werden. Die Angebote umfassen ganzheitlich die Förderung der Persönlichkeit der Kinder und haben jeweils unterschiedliche Schwerpunkte wie z.B. Unterstützung der Selbstwahrnehmung, Motorik, Kreativität und die emotional sozialen Kompetenzen. Das Heilpädagogische Reiten und Voltigieren findet einmal wöchentlich für zwei Gruppen mit jeweils sechs Kindern statt. Die Kinder nehmen ein Schuljahr an dieser Maßnahme teil. Abgeschlossen wird das Heilpädagogische Reiten und Voltigieren mit einer Prüfung, dem Steckenpferd, und einem Reitfest. Zu dem Reitfest werden Mitschüler, Klassenlehrer und Eltern eingeladen. Die Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, zu zeigen, was sie gelernt haben. Ihre Leistungen werden so von allen Beteiligten wertgeschätzt. Zusätzlich wird an der Astrid-Lindgren-Schule für Schüler des Schulzentrums Nordkehdingen (Grundschule, Oberschule, Astrid-Lindgren-Schule) Psychoanalytische Kunsttherapie angeboten. Auch hier findet in 10 Stunden wöchentlich Einzel- und Kleingruppenförderung statt. Die Kunsttherapeutin Beate von der Decken arbeitet mit den Kindern mit verschiedensten Materialien. Nicht das Ergebnis ist am Ende das Wichtigste sondern der Prozess. In den Arbeiten spiegeln sich

39 bewusste und unbewusste Ängste, Sorgen und Gefühle wieder. Behutsam begleitet Frau von der Decken diesen Prozess und kommt über die Kunstwerke mit den Kindern in einen Interaktionsprozess. Abgeschlossen wird dieses Jahr der Kunsttherapie mit einer Ausstellung, zu der die Mitschüler, die Klassenlehrer sowie die Eltern eingeladen werden. Die Hoppetosse ist eine Form sozialer Gruppenarbeit im Schulzentrum Nordkehdingen. Es gibt zwei Gruppen, die jeweils an 2 Nachmittagen ( Montag / Mittwoch und Dienstag / Donnerstag ) a 4 Stunden durchgeführt werden. Unsere Aktivitäten umfassen gemeinsames Mittagessen, Ausflüge in die nähere Umgebung mit dem Auto, Rad, Bus oder Zug. Zu den beliebten Ausflugszielen gehören Besuche im Schwimmbad, Zoo, Spielplätze, Wald und vieles mehr. Vor Ort haben wir viele Spielmöglichkeiten. Wir nutzen die Plätze draußen, die Turnhalle, verschiedene Räumlichkeiten im Schulzentrum und unseren großen Gruppenraum. Schwarzlichttheater und Zirkusaktivitäten zählen ebenfalls zu unserem Angebot. Wir machen Wochenendfahrten, z.B. zum Bauernhof oder in den . Gerne berücksichtigen wir die Ideen und Wünsche der Kinder, soweit diese umsetzbar sind. Die Kinder können bei uns vorhandene Fähigkeiten zeigen, neue entdecken und sich gegenseitig stärken. Unsere Ziele sind Förderung der Selbstständigkeit, Stärkung des Selbstwertgefühls, freundlicher Umgang miteinander, Unterstützung von motorischen und sprachlichen Fähigkeiten. Die Hoppetosse ist eine Maßnahme des Jugendamtes, die vom Diakonieverband Buxtehude-Stade durchgeführt wird. Die Teilnahme ist für alle Kinder der umliegenden Schulen ab dem Grundschulalter möglich. Wir arbeiten mit den Eltern, der Schule und dem Jugendamt zusammen.

11 Optimierungsmöglichkeiten des inklusiven Unterrichts

Aufbauend zu den umfangreichen Modulreihen zur Inklusion im Grundschul- und Sekundarstufenbereich, die bereits von vielen Kolleginnen und Kollegen einzelner Schulen besucht wurden, soll die Unterrichtsentwicklung einen Schwerpunkt in unserer weiteren Arbeit bilden.

Um der Vielfalt der Kinder an unseren Schulen gerecht zu werden, bedarf es einer Weiterentwicklung des Unterrichts, welche auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen abgestimmt sind und die individuellen Potentiale der Lehrkräfte zu entfalten vermögen.

Zurzeit stehen die schuleigenen Arbeitspläne und die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung nebeneinander. Um eine bessere Verzahnung von Unterricht und Förderung an einem Lerngegenstand zu erreichen, ist es von Vorteil, die Kompetenzen aus den schuleigenen Arbeitsplänen in einem Kompetenzraster darzustellen. Diese können sowohl den Kindern als Medium angeboten werden, als auch die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung ersetzen. Die Kompetenzraster enthalten dabei Kompetenzen die das begabte Kind genauso ansprechen wie diejenigen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf.

40 Damit vor dieser Aufgabe nicht jede Schule alleine steht, konnten wir die Fachberaterin für Unterrichtsqualität und die Fachberaterin für sonderpädagogische Förderung und Inklusion sowie die Fachberater Deutsch, Sachunterricht und Mathe gewinnen, diese Arbeit anzuleiten. Der Arbeitsgruppe gehören die Fachkonferenzleiter der einzelnen Schulen an, um die oben beschriebenen inklusiven Unterrichtseinheiten, die auf die Kompetenzraster aufbauen, zu erstellen.

Modellartig entsteht über zwei bis drei Jahre eine Arbeitsstruktur, deren Arbeitskreis durch die Landesschulbehörde mit zusätzlichen Entlastungsstunden unterstützt werden könnte.

12 Optimierungsmöglichkeiten der Rahmenbedingungen

Das Regionale Inklusionskonzept beschreibt in einem weiteren Schwerpunkt den hohen Bedarf an Sprachförderungen, die von den inklusiven Schulen abgedeckt werden. Des Weiteren gibt es im Landkreis Stade in den Jahrgängen eins und zwei jeweils zwei Sprachheilklassen.

Unter der Leitung der Fachberaterin für sonderpädagogische Förderung und Inklusion haben sich alle Sprachheillehrkräfte des Landkreises Stade in verschiedenen Dienstbesprechungen mit der Thematik der Sprachförderung in den inklusiven Schulen beschäftigt. Zusätzlich hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die diesbezüglich ein Konzept erstellt. Dieses wird die Umsetzung der Sprachförderung in den inklusiven Schulen, Fortbildungen im Bereich Sprache für alle Lehrkräfte sowie die Möglichkeit einer Einrichtung eines mobilen Dienstes „Sprache“ umfassen.

Modellartig kann nach unserer Auffassung über den Zeitraum von 3 bis 6 Jahren über die Einrichtung eines mobilen Dienstes „Sprache“ eine ähnliche Arbeitsstruktur wie in dem Modellprojekt Brückenjahr entwickeln. Eine Fachkraft des mobilen Dienstes „Sprache“ könnte die Schulentwicklungsprozesse im Bereich Sprache über den Zeitraum eines Schuljahres gestalten und organisieren und damit nachhaltig an der jeweiligen Schule implementieren.

Die hohe Anzahl an Meldungen emotional-sozial auffälliger Kinder über BesE als auch die vielen Anträge auf Schulbegleitung beim Jugendamt zeigen einen hohen Handlungsbedarf im Bereich der Emotional-sozialen Entwicklung.

Diese Tatsache veranlasste die Vertreter der Landesschulbehörde für den Landkreis Stade und die zugehörigen Leitungen der Jugendämter der Stadt Stade, des Landkreises Stade und der Stadt Buxtehude über eine systembezogene Zuweisung von Unterstützungsmaßnahmen nachzudenken.

Zeitgleich haben die Gemeinden in Nord- und Südkehdingen die Schulsozialarbeit an den Grundschulen eingeführt. Zurzeit wird dazu in Südkehdingen ein weiterführendes Konzept erarbeitet. Dieses beinhaltet sowohl die präventive Arbeit als auch Interventionsmaßnahmen.

41 Modellartig streben wir für die Region Kehdingen eine Zusammenführung und Sicherung der bereits bestehenden Maßnahmen mit den angestrebten Zielen der Jugendämter an.

13 Anregungen zum politischen Diskurs – Umsetzung der Inklusion als schulpolitisches Ziel

Das Astrid-Lindgren-Förderzentrum hat sich einem Netzwerk aus ca. 25 Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen angeschlossen. Ziel der Netzwerk-Arbeit ist es, Informationen über den Planungsstand der Inklusionslandschaft in Niedersachsen auszutauschen und im Ministerium und der Landesschulbehörde die Interessen der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im Bereich des Lernens zu vertreten. Es betreibt keine Öffentlichkeitsarbeit und versucht, in konstruktiver Weise auf den Prozess der Umgestaltung der Organisation der Inklusion einzuwirken.

14 Ausblick/ Weiterarbeit/ Fazit

Das Regionale Integrationskonzept Kehdingen wird in der Schulleiterrunde abgestimmt und in den Dienstbesprechungen der Schulen durch die Steuergruppe vorgestellt.

Nach einem Jahr wird das Konzept durch die Steuergruppe evaluiert und aktualisiert.

42

Vereinbarung der Schulen

(Inhalte der verbindlichen Absprache der Schulleitungen miteinander im Rahmen des Kehdinger Inklusionskonzeptes)

Die inklusive Schule unterrichtet und erzieht alle Kinder der Schule.

Für deren gute Entwicklung tragen alle Lehrkräfte gemeinsam Verantwortung.

Aufgabe Verantwortlich

Schulleitung Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte

Regel- Förder- Stammschule lehrkraft Fachkräfte schule zentrum

Organisieren Schulebene

Pädagogische Verantwortung für alle Kinder der Schule X X X X

Die inklusive Schule verteilt die Kinder mit einem Bedarf an X sonderpädagogischer Unterstützung auf die vorhandenen Klassen.

Gestaltung des Stundenplans der Förderschullehrer X m

Kein Vertretungsunterricht für FÖL X

Pausenaufsichten für FÖL nach individueller Absprache X

Teilnahme an Konferenzen FÖL X

43 Aufgabe/Verantwortlich SL SL Föz Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte Stammschule lehrkraft Fachkräfte

Umsetzung der Zeugnisbestimmungen auf Schulebene X

Organisation des BsU-Verfahrens X X

Planung der Klassenzusammensetzung X

Austausch und Entscheidungen über päd. Maßnahmen X X X X

RINK-Besprechungen zum Austausch über die GS-Arbeit X X X X X

Einsatz möglichst nur an 2 Schulen X m

Etat für Inklusion an der Regelschule X m m m

Gemeinsame Fortbildungen X

Organisieren Klassenebene

Notengebung X* X*

*In der Klassenkonferenz wird durch die Fachlehrkraft der Notenvorschlag gegeben. Die Klassenkonferenz beschließt.

Zeugnisse Klasse 1/2 und 3/4 X m m

Austausch und Entscheidungen über pädagogische Maßnahmen X X

44 Förderplanung

Aufgabe/Verantwortlich SL SL Föz Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte Stammschule lehrkraft Fachkräfte

Lernausgangslage feststellen X X m

Dokumentation der ILE X m m

Diagnostiken anfertigen m X

Erstellung und Aktualisierung der Förderpläne X X

Gutachtenerstellung X X

Unterrichten, fördern und erziehen

Entwicklung der schuleigenen Arbeitspläne zu inklusiven Einheiten X m X X

Erstellung und Kontrolle von differenzierten Arbeitsplänen X X

Diff. Unterricht X X

Sozialtraining X X X X

Beraten

Beratung ist die grundlegende Aufgabe jeder Lehrkraft X X X X X

45

Vereinbarungsoptionen in den Schulen

(Inhalte einer erwünschten Absprache innerhalb der Einzelschule im Rahmen des Kehdinger Inklusionskonzeptes)

festzulegen im 1. Halbjahr

Aufgabe Verantwortlich

Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte Schulleitung Stammschule lehrkraft Fachkräfte

Organisieren Schulebene

Kontakt zu außerschulischen Institutionen

Fortbildungen

Fachkonferenzarbeit

Teambesprechungen

Planung der Klassenzusammensetzung

Pädagogische Konferenzen

Organisieren Klassenebene

Materialauswahl für die Doppelsteckung

Spezifische Lehrwerkauswahl

Elternabende

46 Aufgabe/Verantwortlich Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte Schulleitung Stammschule lehrkraft Fachkräfte

Schuleigene Arbeitspläne

Klassenlehreraufgaben:

Vorbereitung und Durchführung der Pädagogischen Konferenzen

Vorschläge für Anschaffungen

Förderplanung

Berücksichtigung individueller Förderplanung

RINK-Besprechungen zum Austausch über GS-Arbeit

Absprachen über zusätzliche Fördermaßnahmen

Diagnostische Materialien und Testverfahren

Unterrichten, fördern und erziehen

Planen der spezifischen Fördermaßnahmen

Entscheidung über den Förderort (Klassenverband/ Kleingruppe/ Einzelförderung)

Diff. Material besorgen

47 Beraten

Aufgabe/Verantwortlich Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte Schulleitung Stammschule lehrkraft Fachkräfte

Elternabende bei besonderen Anlässen

Kontakt zu außerschulischen Institutionen

Elterngespräche

Weitere Vereinbarungen:

Datum: ______

Team:______

48 Vereinbarung zwischen Friedrich-Fröbel-Schule und Astrid-Lindgren-Förderzentrum 2015

Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen Friedrich Fröbel-Schule und dem Beratungs- und Förderzentrum der Astrid-Lindgren-Schule

1.

Folgende Aufgaben, die für den Kehdinger Raum anfallen, sollen weiterhin in der Verantwortung der Leitung in Freiburg bleiben:

1. Leitung von Dienstbesprechungen 2. Koordinierung der Gutachten für Kehdingen 3. Kenntnisnahme der Gutachten und Zuständigkeit bei Überprüfungsverfahren 4. Koordinierung der Förderschullehrerstunden und Einsatzorte der Kehdinger Kollegen 5. Koordinierung der Abordnungen der Liste und ggf. Anträge unterschreiben 6. Beschwerdebearbeitung 7. Dienstweg: Leitung des Förderzentrums – (Leitung Friedrich-Fröbel-Schule) Schuldezernat: Briefe der Landesschulbehörde werden direkt nach Freiburg gesendet werden; Briefe aus dem Förderzentrum in Freiburg können direkt ans zuständige Dezernat gesendet werden 8. Hospitation durch die Schulleitung (Organisation kollegiale Hospitation) 9. Verwaltung der Post und E-Mails. Die bisherige E-Mail-Adresse bleibt erhalten. Das Förderzentrum behält die Adresse in Freiburg und führt im Briefkopf den Namen Astrid- Lindgren-Förderzentrum 10. Organisation und Durchführung vom Erste-Hilfe-Kursen und SchiLfs 11. Veranstaltungen mit den kooperierenden Schulen im Rahmen des Kehdinger RInk- Konzeptes; Einladung und veranstaltung der Schulleitertreffen im RInk 12. Ansprechpartner für die Kooperationsschulen in Kehdingen 13. Genehmigung von Dienstfahrten 14. Genehmigung von finanzierten Fortbildungen: in Absprache mit der Leitung der FFS Stade; Grundsätzlich werden kostenpflichtige Fortbildungen des Astrid-Lindgren-Förderzentrums gemeinschaftlich vom Kollegium des Förderzentrums Freiburg besucht. Ein verfügbarer Anteil, der für jedes Kalenderjahr festgelegt wird, kann über die Leitung des Förderzentrums in Anspruch genommen werden. Die Förderzentrumsleitung in Kehdingen informiert die Leitung der FFS über geplante Fortbildungen. 15. Unterschreiben von Reisekostenabrechnungen 16. Führung der Krankenakten 17. Verzeichnis der besuchten Fortbildungen; Versand der Fortbildungsnachweise an die LSchB 18. Führen der Lehrerstundenpläne und der Lehrer-Adressliste 19. Teilnahme an den Schulausschussitzungen im Raum Kehdingen und ggf. beim Landkreis (Zuhörer) 20. Teilnahme am Jahresgespräch mit dem Dezernatsleiter für Schule des Landkreises (Dr. Lantz). 21. Teilnahme an Schulleiterdienstbesprechungen der LSchB

Folgende Aufgaben werden durch zuständige Kolleginnen/Kollegen des Förderzentrums in Freiburg wahrgenommen: 1. Zusammenarbeit mit außerschulischen Stellen 2. Weiterentwicklung der Konzepte 3. Herunterladen der Abschlussarbeiten durch die jeweiligen Kollegen an der weiterführenden Schule

Folgende Aufgaben werden durch die Leitung der Friedrich-Fröbel-Schule wahrgenommen

49 Vereinbarung zwischen Friedrich-Fröbel-Schule und Astrid-Lindgren-Förderzentrum 2015

1. Führung der Personalakten 2. Statistik 3. Verwaltung des Budgets 4. Verwaltung des Etats

Die Leitungen entscheiden gemeinsam oder nach Absprache  Genehmigung von Fortbildungen

Weitere Regelungen Mindestens 2 Gesamtkonferenzen pro Schuljahr werden gemeinsam veranstaltet; der Veranstaltungsort wird Stade sein; Einladung und Festlegung der Tagesordnung erfolgen durch die Leitung der Friedrich-Fröbel-Schule; die Leitung des Förderzentrums in Freiburg kann Themen vorschlagen. Termine voraussichtlich: 23.09.2015 und 20.04. 2016 (nicht teilgenommen wird am 20.01.2016 und am 15.06. 2016) Im Krankheitsfall erfolgt die Wahrnehmung der Leitungsaufgaben durch die jeweils festgelegte Vertretung am Förderzentrum vor Ort. Vertretung für Frau Frese: Holger Otto

Folgende Dokumente werden an die Fröbel-Schule weitergeleitet:

 Kopie der Krankenakte zum Schuljahresende  Adressliste der Lehrkräfte n  Diese Vereinbarung gilt bis zum 31.07.2016

Stade, d. 03.07.2015

Niedersächsische Landesschulbehörde

Kerstin Klindworth (kommissarische Schulleitung Friedrich-Fröbel-Schule)

Harriet Schweiger (Personalvertreterin Friedrich-Fröbel-Schule)

Birgit Frese (kommissarische Schulleitung, Leitung des Förderzentrums Freiburg)

Meike Dormann (Personalvertreterin Astrid-Lindgren-Schule)

Holger Otto (Vertretung Leitung Förderzentrum)

50 Vereinbarung zwischen Friedrich-Fröbel-Schule und Astrid-Lindgren-Förderzentrum 2015

Voraussetzungen für Versetzung, Ausgleich und Abschluss für den HS-Abschluss und den Förderschulabschluss Lernen

Versetzung

Note wird mit Beschluss der Klassenkonferenz ausgeglichen durch eine Fünf kein Ausgleich notwendig zwei Fünfen zwei Dreien eine Sechs eine Zwei oder zwei Dreien

Außerdem bei BsU Lernen Versetzung von 8 nach 9 Note wird mit Beschluss der Klassenkonferenz ausgeglichen durch drei Fünfen zwei Dreien eine Sechs und eine Fünf eine Zwei und zwei Dreien zwei Fünfen KK kann beschließen dass es eines Ausgleichs nicht bedarf

Abschluss Förderschulabschluss Lernen

Note wird mit Beschluss der Klassenkonferenz ausgeglichen durch eine Fünf kein Ausgleich notwendig zwei Fünfen zwei Dreien eine Sechs eine Zwei oder zwei Dreien

Ausgleichsfächer sind Fächer, die gleichwertig oder mit einer Stunde weniger unterrichtet werden. Dies können auch WPKs sein.

Versetzungsjahrgänge

Versetzung erfolgt nach Klasse Kinder ohne Förderbedarf L an der 2,3 Grundschule Kinder ohne Förderbedarf L an der 6,7,8,9 Oberschule Die OBS kann in Jg 6 ein Aufrücken beschließen Kinder ohne Förderbedarf L an der 5 bis 9 KGS Kinder mit Förderbedarf L 8 (egal welche Schule) Kinder mit Förderbedarf G rücken stets auf

51 Vereinbarungsoptionen im Rahmen des Regionalen Inklusionskonzeptes (RInK) in Kehdingen Stand: 03/2016

Vereinbarungsoptionen in den Schulen

(Inhalte einer erwünschten Absprache innerhalb der Einzelschule im Rahmen des Kehdinger Inklusionskonzeptes)

festzulegen im 1. Halbjahr

Aufgabe Verantwortlich

Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte Schulleitung Stammschule lehrkraft Fachkräfte

Organisieren Schulebene

Kontakt zu außerschulischen Institutionen

Fortbildungen

Fachkonferenzarbeit

Teambesprechungen

Planung der Klassenzusammensetzung

Pädagogische Konferenzen

Organisieren Klassenebene

Materialauswahl für die Doppelsteckung

Spezifische Lehrwerkauswahl

Elternabende

52 Vereinbarungsoptionen im Rahmen des Regionalen Inklusionskonzeptes (RInK) in Kehdingen Stand: 03/2016

Aufgabe/Verantwortlich Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte Schulleitung Stammschule lehrkraft Fachkräfte

Schuleigene Arbeitspläne

Klassenlehreraufgaben:

Vorbereitung und Durchführung der Pädagogischen Konferenzen

Vorschläge für Anschaffungen

Förderplanung

Berücksichtigung individueller Förderplanung

RINK-Besprechungen zum Austausch über GS-Arbeit

Absprachen über zusätzliche Fördermaßnahmen

Diagnostische Materialien und Testverfahren

Unterrichten, fördern und erziehen

Planen der spezifischen Fördermaßnahmen

Entscheidung über den Förderort (Klassenverband/ Kleingruppe/ Einzelförderung)

Diff. Material besorgen

53 Vereinbarungsoptionen im Rahmen des Regionalen Inklusionskonzeptes (RInK) in Kehdingen Stand: 03/2016

Beraten

Aufgabe/Verantwortlich Lehrkraft d. Förderschul- weitere beteiligte Schulleitung Stammschule lehrkraft Fachkräfte

Elternabende bei besonderen Anlässen

Kontakt zu außerschulischen Institutionen

Elterngespräche

Weitere Vereinbarungen:

Datum: ______

Team:______

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,

Das Konzept wird zur Kenntnis gegeben an:

Joachim Schwebe, Dezernent der LSchB

Oda Lade, FBUQ

Petra Hege, FB sonderpädagogische Förderung und Inklusion

Leitungen der Jugendämter

Petra Tiemann, SPD

Kai Seefried, CDU

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