C 177/24 DE Amtsblatt der Europäischen Union 22.6.2013

Veröffentlichung eines Änderungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel (2013/C 177/10)

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates ( 1) Einspruch gegen den Änderungsantrag einzulegen.

ÄNDERUNGSANTRAG VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel ( 2 ) ÄNDERUNGSANTRAG GEMÄSS ARTIKEL 9 „MONTES DE “ EG-Nr.: ES-PDO-0105-0169-28.07.2008 g.g.A. ( ) g.U. ( X )

1. Rubrik der Spezifikation, auf die sich die Änderung bezieht —  Name des Erzeugnisses

—  Beschreibung

— ☒ Geografisches Gebiet

— ☒ Ursprungsnachweis

— ☒ Herstellungsverfahren

— ☒ Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

—  Etikettierung

— ☒ Einzelstaatliche Vorschriften

— ☒ Sonstiges (Kontrolleinrichtung)

2. Art der Änderung — ☒ Änderung des Einzigen Dokuments oder der Zusammenfassung

—  Änderung der Spezifikation einer eingetragenen g.U. oder g.g.A., für die weder ein Einziges Dokument noch eine Zusammenfassung veröffentlicht wurde

—  Änderung der Spezifikation, die keine Änderung des veröffentlichten Einzigen Dokuments erfordert (Artikel 9 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006)

—  Vorübergehende Änderung der Spezifikation aufgrund der Einführung verbindlicher gesund­ heitspolizeilicher oder pflanzenschutzrechtlicher Maßnahmen durch die Behörden (Artikel 9 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006)

( 1 ) ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1. ( 2 ) Ersetzt durch die Verordnung (EU) Nr. 1151/2012. 22.6.2013 DE Amtsblatt der Europäischen Union C 177/25

3. Änderungen 3.1 Geografisches Gebiet Das geografische Erzeugungs- und Verarbeitungsgebiet der g.U. „Montes de Granada“ wird um 22 Gemeinden erweitert,

und zwar einerseits um die Gemeinden und Víznar im Bereich der Sierra Arana und anderer­ seits um folgende Gemeinden auf dem Altiplano de Granada:

Beas de , Benalúa de Guadix, , das Gemeindegebiet von Gor (mit Ausnahme des zum Naturpark Sierra de Baza gehörenden Teils), , Guadix, Marchal, , die Gemeinde­ gebiete von Baza und (mit Ausnahme der zum Naturpark Sierre de Baza gehörenden Teile beider Gemeindegebiete), , , Cúllar, , , Zújar, Cas­ tilléjar, , Galera und Huéscar.

Diese Gemeindegebiete werden in das Erzeugungsgebiet der geschützten Ursprungsbezeichnung „Mon­ tes de Granada“ aufgenommen, da sie mit dem derzeitigen Gebiet sowohl hinsichtlich der natürlichen Gegebenheiten (Orografie, Geologie, Bodenbeschaffenheit, Klimabedingungen usw.) als auch hinsicht­ lich der Herstellungsmethode (verwendete Olivensorten, Techniken zum Anbau und zur Erzeugung des nativen Olivenöls) eine homogene Einheit bilden. Zudem weist das Olivenöl, das in den zur Erweite­ rung vorgeschlagenen Gemeinden hergestellt wird, dieselben physikalisch-chemischen und organolep­ tischen Eigenschaften auf wie das durch die Ursprungsbezeichnung „Montes de Granada“ geschützte Olivenöl.

3.2 Verpackung Die Beschränkung, nach der das Öl ausschließlich im Ursprungsgebiet abgefüllt werden darf, wurde aufgehoben, da die Rückverfolgbarkeit des geschützten Erzeugnisses nun gewährleistet ist.

3.3 Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet Der Text im Abschnitt „Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet“ wird an den Aufbau von Nummer 5 „Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet“ des Einzigen Dokuments angepasst.

3.4 Kontrolleinrichtung Die für die Kontrollen zuständige Behörde wird genannt und die Adresse ihrer Website angegeben, auf der die Stellen aufgeführt sind, die damit beauftragt sind, die Einhaltung der Spezifikation vor dem Vertrieb des Erzeugnisses zu prüfen.

3.5 Einzelstaatliche Vorschriften Die einzelstaatlichen Vorschriften werden durch Angabe der geltenden Rechtsvorschriften aktualisiert.

EINZIGES DOKUMENT VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel ( 3 ) „MONTES DE GRANADA“ EG-Nr.: ES-PDO-0105-0169-28.07.2008 g.g.A. ( ) g.U. ( X )

1. Name „Montes de Granada“

2. Mitgliedstaat oder Drittland Spanien

( 3 ) Vgl. Fußnote 2. C 177/26 DE Amtsblatt der Europäischen Union 22.6.2013

3. Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels 3.1 Art des Erzeugnisses Klasse 1.5: Fette (Butter, Margarine, Öle usw.)

3.2 Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt Natives Olivenöl extra aus gesunden, reifen Früchten von Olivenbäumen (Olea europea) der Haupt­ sorten Picual, Lucio und Loaime sowie der Nebensorten Escarabajuelo, Negrillo de , Hojiblanca und Gordal de Granada, die im geografischen Gebiet angebaut werden.

Zur Gewinnung der Öle werden mehrere Haupt- und Nebensorten gemeinsam gemahlen, so dass es sich um Mehrsortenöle handelt, bei denen jede Sorte das jeweilige Öl durch ihre ganz besonderen Merkmale bereichert. Unter den organoleptischen Eigenschaften ist der kräftige Geschmack hervor­ zuheben, der auf die vorherrschende Sorte Picual (grüne Farbe, mittel bis stark bitter und mit fruchtigen Aromen) zurückzuführen ist. Dieser wird durch die Sorten Lucio und Loaime sowie mehrere Neben­ sorten abgemildert, die frische, an verschiedene Früchte anklingende Aromen sowie einen milderen Geschmack und eine stärker goldene Färbung einbringen.

Insgesamt weisen Aroma und Geschmack der im Anbaugebiet erzeugten nativen Olivenöle extra eine (mäßig bis stark ausgeprägte) fruchtige Note auf und erinnern an frisch gemahlene, frische oder reife Oliven. Die Intensität des leicht bitteren, vollmundigen Geschmacks variiert je nach Reifegrad der verwendeten Oliven. Die Öle haben einen geringen Säuregehalt, und ihre grüne Farbe kann die gesamte Farbpalette von intensivem Grün bis zu einem grünlichen Gelb abdecken.

Hinsichtlich der Lipid-Zusammensetzung ist der hohe Ölsäuregehalt hervorzuheben, der in der Regel über 80 % beträgt und teilweise sogar 83 % erreicht. Außerdem weisen die Öle einen hohen Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren im Verhältnis zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf (12 bis 20) und sind somit ernährungsphysiologisch sehr wertvoll und oxidationsresistent. Die hohe chemische Stabilität der Öle geht größtenteils auf die Polyphenole zurück, die für den bitteren Geschmack sorgen und die Öle im Vergleich zu anderen nativen Olivenölen oxidationsresistenter machen.

3.3 Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse) Nicht zutreffend.

3.4 Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) Nicht zutreffend.

3.5 Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen Der Anbau der Oliven sowie die Herstellung des Erzeugnisses erfolgen in dem unter Nummer 4 beschriebenen geografischen Gebiet.

3.6 Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. Das Öl muss unter angemessenen Bedingungen in für Lebensmittel geeignete Verpackungen abgefüllt werden, um eine lange Lebensdauer des Erzeugnisses zu gewährleisten. Das abgefüllte Erzeugnis muss dunkel und kühl gelagert werden, damit seine Eigenschaften bis zum Verkauf optimal erhalten bleiben.

3.7 Besondere Vorschriften für die Etikettierung Das Erzeugnis trägt ein Konformitätszeichen, ein sogenanntes Kontrolletikett, das durch einen alpha­ numerischen Code eindeutig zugewiesen ist und so angebracht wird, dass eine Wiederverwendung ausgeschlossen und die Rückverfolgbarkeit gewährleistet ist.

4. Kurzbeschreibung des geografischen Gebiets Das geografische Gebiet der geschützten Ursprungsbezeichnung umfasst folgende Gemeindegebiete: , , Alicún de Ortega, , Benalúa de Guadix, Benalúa de las Villas, Benamaurel, , Campotéjar, Castillejar, Castril, , , Cortes de Baza, Cortes 22.6.2013 DE Amtsblatt der Europäischen Union C 177/27

y Graena, Cúllar, Cuevas del Campo, Darro, , , , , Freila, Galera, Gobernador, Gorafe, , Guadix, Güevéjar, Huélago, Huéscar, Iznalloz, den nördli­ chen Teil des Gemeindegebiets von (bis zum Fluss Fardes), Marchal, Montejícar, , Morelábor, Nívar, Pedro Martínez, Píñar, Peligros, Purullena, Torrecardela, , Víznar, Zújar, einen Teil des Gemeindegebiets von Moclín (den östlichen Teil bis zu der durch den Fluss Velillos gebildeten natürlichen Grenze), einen Teil der Gemeindegebiete von und (den nördlichen Teil innerhalb der natürlichen Grenzen, die die Flüsse Cubillas und Colomera bis zu ihrem Zusammenfluss bilden) sowie die Gemeindegebiete von Baza, Caniles und Gor (bei den drei letztgenannten Gemeinden sind die zum Naturpark „Sierra de Baza“ gehörenden Gebiete ausgeschlos­ sen).

5. Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet 5.1 Besonderheit des geografischen Gebiets Die agrologischen Verhältnisse im Gebiet der Ursprungsbezeichnung „Montes de Granada“ sind homo­ gen und für den Olivenanbau auf der Iberischen Halbinsel einzigartig.

Dieses Umfeld zeichnet sich dadurch aus, mit einer durchschnittlichen Höhe von mehr als 900 m über dem Meeresspiegel das höchstgelegene Olivenanbaugebiet der Iberischen Halbinsel zu sein, und wird von den Bergen der Sierras Subbéticas eingerahmt. Somit handelt es sich bei einem Großteil der Olivenanbaufläche um Gebirgs- bzw. Mittelgebirgsregionen in der Provinz Granada, einem traditionell als „Montes de Granada“ bezeichneten Gebiet. Die ersten Zeugnisse für die geografische Angabe „Montes de Granada“, in denen von „gebirgigen Flächen“ und „Olivenanbau“ im Bereich der Montes de Granada die Rede ist, stammen aus dem 16. Jahrhundert, ganz konkret aus einer Urkunde zur Landverteilung nach der Rückeroberung Granadas durch die Katholischen Könige, in der es heißt: „… zu jeder Ansiedlung gehörte auch ein Teil der Olivenbaumpflanzungen, die …“ (Peinado Santaella, 1989; La repoblación de la tierra de Granada: , Universität Granada).

In diesem Gebiet wechseln niedrigere Lagen zwischen 750 und 900 m mit Gebirgszügen in Ost-West- Richtung ab, die Höhen von 1 400 bis 2 000 m erreichen. Neben einigen anderen zerfurchten Gelän­ deformen ist die Landschaft in der Regel in den Kalksteinmassiven am stärksten zerklüftet, wo sie aus Hügeln und Bergrücken aus Kalk-, Kalkmergel- und Mergelgestein besteht. Ab Peligros, dem südwest­ lichsten Punkt des abgegrenzten Gebiets, nahe der Vega de Granada (Depresión Intrabética) gelegen, wird die Landschaft nach Osten hin sanfter und bildet eine Hochebene auf 1 200 m Höhe, zu der auch die Sierras Subbéticas mit der Depresión Intrabética im Gemeindegebiet von Huéscar gehören, der nordöstlichsten Region des abgegrenzten Gebiets der Ursprungsbezeichnung „Montes de Granada“.

Das abgegrenzte Gebiet der Montes de Granada weist ganz besondere klimatische Gegebenheiten auf, die sich entscheidend auf die Eigenschaften der dort erzeugten nativen Olivenöle auswirken.

In dem Gebiet herrscht ein kontinentales Mittelmeerklima, das sich durch große Temperaturunterschie­ de, sowohl zwischen Tag und Nacht als auch zwischen den Jahreszeiten, auszeichnet. Doch vor allem sind die Winter lang und kalt: Sie dauern von November bis März, die Durchschnittstemperaturen liegen bei 5 bis 6 °C, die durchschnittlichen Tiefstwerte bei weniger als 2 °C, und aufgrund der großen Höhe (750 bis 2 000 m) schneit es häufig. Andererseits sind die Sommer wegen der südlichen Lage der Provinz Granada lang und heiß, erstrecken sich von Ende Mai bis Oktober und weisen durchschnitt­ liche Höchsttemperaturen von mehr als 30 °C auf. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 400 und 600 mm und kann in trockenen Jahren sogar noch darunter liegen.

Die beschriebenen Winter erinnern eher an die nördliche Meseta auf der Iberischen Halbinsel, dabei befinden wir uns hier ganz im Süden. Diese für einen derart südlichen Breitengrad untypischen Klima­ verhältnisse sind auf die geografische Lage des abgegrenzten Gebiets der Montes de Granada zurück­ zuführen, das innerhalb eines Vierecks liegt, dessen Eckpunkte von den Gebirgszügen mit den nied­ rigsten Temperaturen im gesamten Süden der Iberischen Halbinsel gebildet werden. Ausgehend von dem abgegrenzten Gebiet der Montes de Granada handelt es sich dabei im Südwesten um die Sierra Nevada (jährliche Durchschnittstemperatur 8-10 °C), im Nordwesten um die Sierra Mágina und die Sierra de Lucena-Montejícar (jährliche Durchschnittstemperatur 10-12 °C), im Südosten um die Sierra de Baza (jährliche Durchschnittstemperatur 10-12 °C) und im Nordosten um die Sierra de Castril und die Sierra de la Sagra (jährliche Durchschnittstemperatur 8-10 °C). C 177/28 DE Amtsblatt der Europäischen Union 22.6.2013

Durch diese extremen klimatischen Bedingungen haben sich im Laufe der Geschichte die Methoden für den Olivenanbau im Gebiet der Montes de Granada herausgebildet, von der Auswahl von Olivensorten, die harte Winter überstehen, bis hin zu Praktiken wie der frühen Ernte, um den Frösten der Monate Januar und Februar zu entgehen, und dem Verfahren für den Baumschnitt, durch das im Verhältnis zum Holz möglichst viel Blattwerk vorhanden sein soll, um die Olivenbäume vor den starken Winter­ frösten zu schützen. Andererseits haben genau diese klimatischen Bedingungen dazu beigetragen, dass sich in andalusischen Olivenanbaugebieten endemische Schädlinge und Krankheiten wie die Oliven­ fliege und die Blattfallkrankheit nicht ausbreiten konnten, was zu einer besseren Qualität der Oliven (geringer Säuregehalt der Frucht) und somit auch der daraus gewonnenen Öle geführt hat.

Die einheimischen Olivensorten des abgegrenzten Gebiets der Montes de Granada, wie Lucio, Loaime, Escarabajuelo und Negrillo de Iznalloz, wurden im Laufe der Geschichte in diesem Gebiet aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an die extremen agrologischen Gegebenheiten ausgewählt, wobei insbeson­ dere ihre Widerstandsfähigkeit gegen Frost und die frühzeitige Reifung der Frucht hervorzuheben sind, die für eine Ernte vor den Winterfrösten natürlich vorteilhaft ist. So werden in Dokumenten aus dem Jahr 1634 „Olivas de Marca“ in der Gemeinde Cogollos Vega erwähnt; damit werden ertragreiche Bäume bezeichnet, die eine hochwertige Ernte hervorbringen (Libro de Apeos de Cogollos Vega, Real Chancillería de Granada). Heute noch gibt es in dieser Gemeinde der Montes de Granada mehr als 500 Jahre alte Bäume der Sorte Loaime (eine Bezeichnung arabischen Ursprungs), die bereits vor der Rückeroberung Granadas durch die Katholischen Könige gepflanzt wurden.

Dadurch, dass sich die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in das Gebiet eingebrachte Sorte Picual (mehrheitlich verwendete Sorte), die im Vergleich zu den genannten einheimischen Arten weniger alternierend und kräftiger ist, an die agrologischen Gegebenheiten anpasste, konnte sich der Großteil der derzeitigen Olivenhaine neben den älteren einheimischen Sorten entwickeln.

In einem wichtigen historischen Beleg aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (Diccionario Geografico Estadistico e Historico, Pascual Madoz, 1845; Neuauflage von Bosque Maurel, 1987) wird die Qualität des Olivenbaumbestands dieses Bezirks und der köstliche Geschmack des hier gewonnenen Öls ge­ würdigt. Dort heißt es: „Montes de Granada … und trotz der Trinkwasserknappheit wird das Wasser der Flüsse Cubillas, Benalúa und Moclín für die Bewässerung einiger angrenzender Flächen genutzt, auf denen alle möglichen Getreidesorten, klares und exquisites Öl, Wein und jede Art von Saatgut gedeihen …“

5.2 Besonderheit des Erzeugnisses Das Öl des Gebiets der Montes de Granada weist folgende besondere Merkmale auf:

— Eine charakteristische Lipid-Zusammensetzung, die sich durch den hohen Ölsäuregehalt auszeich­ net, der über 80 % beträgt und bis zu 83 % erreichen kann. Zudem weist das Öl einen hohen Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren im Verhältnis zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf (12 bis 20), wodurch das Erzeugnis ernährungsphysiologisch sehr wertvoll ist.

— Geringer Säuregehalt.

— Unterschiedliche Farbschattierungen innerhalb der Farbpalette von intensivem Grün bis zu einem grünlichen Gelb, je nach Reifegrad und Zusammensetzung des Mehrsortenöls.

— Fruchtiges Aroma und fruchtiger Geschmack nach frischen, reifen Früchten von mittlerer bis starker Intensität (Fruchtigkeitsmedian ≥ 3).

— Leicht bitterer und scharfer Geschmack von unterschiedlicher Intensität, je nach Reifegrad der Oliven und des Anteils an Polyphenolen im Öl.

5.3 Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) bzw. einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.) Die große Höhe des Erzeugungsgebiets der Montes de Granada verbunden mit den extremen Tem­ peraturen im Herbst und Winter, wenn die Oliven reifen, tragen maßgeblich zu den charakteristischen Eigenschaften dieser Öle bei. 22.6.2013 DE Amtsblatt der Europäischen Union C 177/29

Unter Wissenschaftlern ist hinreichend bekannt, welchen Einfluss die Umgebungstemperatur und die Höhe der Olivenerzeugungsgebiete auf den Reifeprozess der Oliven im Herbst und Winter haben. Die Fettsäure-Zusammensetzung der Öle und der für die grüne Farbe verantwortliche Chlorophyllgehalt werden durch diese Bedingungen erheblich beeinflusst, und zwar insofern, als bei größerer Höhe und geringerer Umgebungstemperatur, vor allem in den Monaten der Fruchtreifung (Herbst/Winter), der Anteil an ungesättigten Fettsäuren und insbesondere der Ölsäuregehalt zunimmt. Gleichzeitig steigt aufgrund des wegen der niedrigen Temperaturen verlangsamten Reifeprozesses der Oliven auch der Chlorphyllgehalt der Öle, ein besonderes Merkmal, durch das sich das Erzeugungsgebiet der Montes de Granada auszeichnet. Daneben wirkt sich auch die Olivensorte aus, wobei die im Erzeugungsgebiet mehrheitlich verwendete Sorte Picual den höchsten Ölsäuregehalt aller in Spanien angebauten Sorten aufweist. Der Ölsäuregehalt der Öle aus dem Gebiet der Montes de Granada ist mit 80 bis 83 % einer der höchsten bei nativen Olivenölen überhaupt. Aus denselben Gründen ist das Verhältnis zwischen einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren bei diesen Ölen sehr hoch und liegt zwischen 12 und 20. Dieses Verhältnis wird teilweise durch die einheimischen Sorten Lucio y Loaime beeinflusst, bei denen dieser Anteil geringer ist als bei der Sorte Picual. Des Weiteren sorgt die Sorte Picual für die unterschiedlich stark ausgeprägte grüne Farbe (von intensivem Grün bis zu einem grünlichen Gelb) der Öle aus dem Gebiet der Montes de Granada, denn sie ist eine der Olivensorten mit dem höchsten Chlorophyllgehalt in ganz Spanien. Diese Eigenschaft wird durch die aufgrund der Umgebungsbedingungen langsame Reifung in dem Erzeugungsgebiet noch verstärkt.

Zudem ergibt sich aus der großen durchschnittlichen Höhe (über 900 m), dass das Olivenanbaugebiet der Montes de Granada zu einem großen Teil in Gebirgs- bzw. Mittelgebirgsregionen liegt und auf­ grund der niedrigen Temperaturen während der Ernte (Winter) Oliven mit geringem Säuregehalt erzeugt werden, da die Aktivität der Fettenzyme mit sinkender Temperatur nachlässt. Aufgrund des seltenen Auftretens bestimmter Schädlinge, wie Fliegen, kommt es im Herbst nicht zu lipolytischen Prozessen in der Frucht.

Schließlich weiß man von alters her um den Einfluss der agrologischen Gegebenheiten auf die orga­ noleptischen Eigenschaften der nativen Olivenöle: In „Gebirgsregionen” erzeugte Öle haben mehr Aroma und einen besseren Geschmack als die in tieferen Lagen oder auf Ackerland hergestellten Öle. Die Erklärung hierfür liegt in den unverseifbaren Bestandteilen der nativen Olivenöle, die für die Aromen sorgen und mit zunehmender Höhe vermehrt auftreten. So weisen die Oliven durch die aufgrund der agrologischen Verhältnisse in dieser Gebirgs- bzw. Mittelgebirgsregion langsame Reifung ein ausgeprägteres Aroma auf. Verbunden mit den im Gebiet der Montes de Granada im Herbst und Winter herrschenden schwierigen Umgebungsbedingungen (niedrige Temperaturen und geringe Nieder­ schlagsmengen) führt dies zu einem Anstieg der Polyphenole und somit zu dem bitteren und scharfen Geschmack der Öle. Auch die verwendete Sorte wirkt sich erheblich auf diese Polyphenolverbindungen aus, wobei die Sorte Picual den größten Polyphenolgehalt aller in Spanien angebauten Olivenbaum­ sorten aufweist.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation

(Artikel 5 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 ( 4))

Der gesamte Wortlaut der Spezifikation der geschützten Ursprungsbezeichnung kann über folgenden Link abgerufen werden:

http://www.juntadeandalucia.es/agriculturaypesca/portal/export/sites/default/comun/galerias/galeriaDescargas/ cap/industrias-agroalimentarias/denominacion-de-origen/Pliegos/PliegoMontesdeGranadamodificado.pdf

( 4 ) Vgl. Fußnote 2.