Verein «Aktionsgruppe Planung&Entwicklung Kerzers» [email protected] Präsident Fredi Schwab, Wilergasse 3, 3210 Kerzers – 079 403 22 48 Medienkonferenz vom 17.12.2018, 10 Uhr Ort: Mehrzweckraum Alters- & Pflegeheim, Schulhausstrasse 16, 3210 Kerzers «Abwasserstreit um die Kläranlage am Murtensee» Zusammenfassung: Fassung vom 17.12 2018 Aktionsgruppe P&E Kerzers will „80Mio-ARA-Irrsinn“ stoppen den die kant. Berater den Gemeinden eingebrockt haben! Auch der Verein „Aktionsgruppe Planung&Entwicklung Kerzers“ kämpft ab heute gegen die Kreditgenehmigung der ARA . Eine Informationskampagne soll die Bevölkerung überzeugen, bei der Abstimmung am 10. Februar ein NEIN in die Urnen zu legen. Diese 5mal NEIN zum ARA Kredit Muntelier widersprechen den manipulativen Behauptungen:

1. NEIN: Die Baukreditvorlage ist ein „80Mio-ARA-Irrsinn“ Der Baukredit ARA Muntelier von 62,9 Millionen ist eine Mogelpackung. Weitere 4 Millionen wird die Zuleitung ab den Verband kosten. Die ARA Kerzers muss 16-17 Mio aufbringen! Total also 83-84 Millionen. 2. NEIN: Der ARA Muntelier fehlen die wichtigsten Voraussetzungen Eine effiziente, wirtschaftliche und nachhaltige ARA muss: 1. möglichst gross sein, d.h. minimal für 100'000 Einwohner, 2. die „gratis“ Abwärme zur Schlammtrocknung + Wertstoffherstellung nutzen und 3. das geklärte Abwasser in ein möglichst grosses Fliessgewässer leiten. 3. NEIN: Die Fachstellen tragen Mitschuld an Millionendebakel! Die massive, aber wenig fundierte manipulative Einmischung der kantonalen Abwasserämter Bern und Freiburg per Brief, Fernsehen und Presse in die Abstimmung wirft Fragen zur Beratungsverantwortung auf. Die Fakten wi- derlegen die Behauptungen. Pipelinelösung ist kostengünstig realisierbar – ohne zusätzlichen Ausbau der ARA Biel! Beim Volks-NEIN wird Biel zur valablen Option, auch für die Ämter! 4. NEIN: Die ARA Muntelier verletzt das Eidg. Gewässerschutzgesetz Nach Gesetz müssen ARA wirtschaftlich betrieben werden. ARA sollen einen hohen Wirkungsgrad sowie eine gute Umweltleistung aufweisen und dabei gleichzeitig möglichst wenig Kosten verursachen. Die ARA Muntelier genügt diesen Ansprüchen nicht. Sie ist gesetzeswidrig. 5. NEIN: Nicht 80 Millionen verpulvern, wenn Pipeline 40-50 Millio- nen weniger kostet, der Betrieb weniger als halb so teuer ist und die Energie doppelt effizient genutzt werden kann. Abklärungen von zwei hiesigen, erfahrenen Ingenieuren belegen, dass eine 24 km lange Pipeline zur ARA Biel in Brügg nur halb so hohe Bau- und Be- triebskosten verursachen würden, gleichzeitig aber doppelt so energieeffi- zient wäre.

Voranzeige Podium: Montagabend, 7.1.2019, 20 Uhr, Seelandhalle Kerzers Einführung: Beat Ammann, Dir. ARA Bern; Leitung Podium Rolf Dietrich, Korresp. SRF; PRO: NR Ursula Schneider-Schüttel, GR Adrian Tschachtli. CONTRA: Frank Steiner, Fredi Schwab Medienkonferenz vom 14.12.2018, 10 Uhr Seite 2/8

Argumentarium zum Abwasserstreit im Freiburger Seeland: Aktionsgruppe P&E Kerzers will „80Mio-ARA-Irrsinn“ stoppen, den die kant. Berater den Gemeinden eingebrockt haben! Vermerke: Die fetten Ziffern im Text weisen auf einen Beweis-Beleg im Anhang hin Der magere Text liefert Erklärungen & Hintergrund-Infos. Der fette Text die Stellungnahmen Obwohl das aktuelle Projekt mit Baukredit 62,9 Millionen Franken des ARA Verbandes umstritten ist, verwei- gert dieser bisher eine echte Auseinandersetzung. Gerade aus der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Sichtweisen entstehen aber meist bessere Lösungen als bei reiner Harmonie, das sagten übereinstimmend auch die beiden neuen Bundesrätinnen nach ihrer Wahl. In diesem Sinne will die Aktionsgruppe Planung &Entwick- lung Kerzers dazu beitragen, der Bevölkerung die Zusammenhänge und Alternativen aufzuzeigen. Vorbemerkungen (oder Was bisher geschah) Am 10.2.19 stimmt die Bevölkerung in 17 Gemeinden der Region über einen Baukredit ab. Nach Angaben des Verbandes ARA Seeland Süd wird in den 12 Freiburger Gemeinden am 10.2.2019 an der Urne befunden. Die 5 Bernergemeinden stimmen offenbar in Gemeindeversammlungen ab. Betreffend Abstimmungsprozedere besteht Unklarheit. Das Freiburger Gesetz über die Gemeinden schreibt in Art. 123 Abs. 1 zur Gültigkeit der Abstimmung den Urnengang in allen Mitgliedergemeinden gleichzeitig vor. Diese Vorschrift passt somit nicht zum vorgesehenen Abstimmungsprozedere. Am 22.11.18 informierte die Aktionsgruppe Sauberer Murtensee die Medien ausführlich über die gesundheitlichen Gefah- ren für die Trinkwasserressource Murtensee. Wie wichtig dieses Wasserreservoir für die Region ist, hat der Dürresommer 18 drastisch vor Augen geführt. Leider haben die Medien zur ökologischen Problematik kaum berichtet.  Zurzeit sind sich Behörden, ihre Berater und die etablierte Politik einig: alles ist geprüft, geklärt und bestens! Sich mit Alternativen zu befassen wäre daher reine Zeitverschwendung! Der Verband ARA Seeland-Süd hat die Finanzen und Instrumente, um die Propaganda für ihr Projekt zu verbreiten. Mit im Boot auch die Freiburger Nachrichten, die in der Grossauflage vom 29.11. mit Zitaten der Amtsstellen Berns, der ARA Muntelier die Absolution erteilte. Und in der Sendung „Schweiz Aktuell“ des Schweizer Fernsehens durfte am 27. November Frau Nationalrätin Schneider-Schüttel das gereinigte ARA-Abwasser wahrheitswidrig gar als Trinkwasserquali- tät anpreisen. Stellungnahme: Als Gmüesler weiss ich, dass die von Frau Schneider-Schüttel angepriesene „unbedenkli- che Trinkwasserqualität“ eine irreführende Behauptung ist. Trotz Klärung und Ozonierung auf der vier- ten Reinigungsstufe, ist das Wasser, das die neue ARA Muntelier in das quasi stehende Gewässer Mur- tensee leiten wird, immer noch derart belastet, dass damit weder Gemüse in Gärten noch im Moos be- wässert werden dürfen!

1. NEIN zum Baukredit, weil die Vorlage eine Mogelpackung und „80Mio-ARA-Irrsinn“ ist! Der Baukredit der ARA Muntelier ist als 62,9 Millionen Packet am 10. Februar zur Abstimmung gebracht. Das ist jedoch bloss ein Teil der Wahrheit. Nicht umsonst musste im vergangenen Mai in allen 17 ARA- Verbandsgemeinden eine Statutenänderung beschlossen werden, damit die Verschuldungsgrenze für Investitionsausgaben auf 90 Millionen hinauf gesetzt werden konnte. Dieser Auszug aus dem Protokoll der Gemeindeversammlung Kerzers vom 3.5.18 belegt: Möglich sind sogar 90 und nicht bloss 62,9 Millionen Franken nötig. Eine Kostenungenauigkeit von 20 Prozent und zusätzlich eine Reserve von 10 Prozent werden zum Vornherein in Kauf genommen. Samt MWSt wird mit einer Kostenungenauigkeit von unglaublichen 40 Prozent gerechnet! Ein nachvollzieh- bares Baubudget würde voraussetzen, dass mindestens drei verbindliche und detaillierte Offerten nach Baukostenplan BKP vorliegen. Dem aktuellen 62,9 Millionen-Projekt liegt aber offensichtlich lediglich eine Kostenschätzung zu Grunde. Medienkonferenz vom 14.12.2018, 10 Uhr Seite 3/8

Einmal mehr scheint man aus abstimmungstechnischen Gründen den BürgerInnen die ganze Tragweite des geplanten Vorhabens vorenthalten zu wollen. Nebst den 62,9 Millionen haben die Delegierten des ARA- Verbandes zusätzlich einem 3,9 Millionen Kredit für einen Teil der Anschlussleitung von Kerzers nach zugestimmt. Inklusive MWSt sind das Total rund 67 Millionen.

Die Berechnungen der Ingenieure Holinger, die den ARA-Verband beraten, belegen, dass die zehn Gemeinden der ARA Kerzers weitere rund 15-17 Millionen dazu zahlen müssen! (Seite 7). Dabei auch die kaum gerechtfer- tigte Einkaufsumme von 5,9 Mio der ARA Kerzers an die vollständig abgeschriebene, veraltete ARA Munte- lier. Als Zahlung an die 15-17 Mio hat die Gemeindeversammlung Kerzers am 3.12.18 bereits 9,8 Millionen genehmigt. Die Tabelle beweist: 1. Differenz zwischen Abstimmungsbaukredit + Gesamtpaket = Mogelpackung und 2. Wie ungerecht die Einwohner der Gemeinden ARA Kerzers zur Kasse gebeten werden. Stellungnahme zum 1. NEIN: Die Baukreditvorlage von 62,9 Millionen ist eine Mogelpackung. Der ARA- Verband selber hat weitere rund 3,9 Millionen für den Anteil der Zuleitung von Kerzers ab Galmiz be- schlossen. Dazu müssen die Bewohner von zehn Ortschaften der ARA Kerzers im pseudo-demokra- tischen Verband mit zwei Mitgliederkategorien zusätzliche rund 16-17 Millionen zahlen. Am 10. Februar wird also statt über 62,9 effektiv über ein Gesamtpaket von 83 bis 84 Millionen plus ab- sehbare Mehrkosten entschieden! Die wirtschaftlichere Lösung mit Pipeline zur ARA Biel kostet 40-50 Mio weniger. Der Baukredit ARA Muntelier ist ein „80Mio-ARA-Irrsinn“, der zu stoppen ist!

2. NEIN. Der ARA Muntelier fehlen die wichtigsten Grundvoraussetzungen! Weder Dr. Ganguin, Amtschef Umweltamt in Bern, noch andere Fachleute bestreiten, dass für eine effiziente und kostengünstige ARA drei Grundvoraussetzungen nötig sind: gross, Abwärme und Fliessgewässer! Die 1. Grundvoraussetzung ist eine möglichst grosse Anlage für 100'000 Personen Die kantonalen Ämter sind sich dazu im Internet einig! „Sowohl die Betriebs- als auch die Gesamtkosten pro Einwohnerwert sinken mit steigender ARA-Grösse. Zusammenschlüsse können zwar kurzfristig zu erhöhten Investitionskosten führen, da Verbindungskanäle erstellt werden müssen und Verfahrensstufen an erhöhte Kapazitäten anzupassen sind. Über einen grösseren Zeitraum hinaus betrachtet, ergeben sich aber beim Zusammenschluss geringere Jahreskosten. Die grössenabhängigen Unterschiede in den Kosten resultieren in erster Linie aus den deutlich höheren Fixkosten kleiner ARA im Vergleich zu grösseren ARA.“ Ende Zitat Medienkonferenz vom 14.12.2018, 10 Uhr Seite 4/8

Niemand kann bestreiten, dass eine möglichst grosse Anlage für mindestens 100'000 Einwohner eine Grundvoraussetzung für eine effiziente und kostengünstige ARA ist. Noch besser wären 400'000, wie Bern! Die ARA Muntelier und ARA Kerzers verarbeiten zusammen Abwasser von bloss 26'000 Einwohnern & einigen Gemüsebau-Betrieben, deren Abwasser jedoch kaum mit Mikroverunreinigungen belastet ist. Auch Subventionen für die 4. Reinigungsstufe gibt es erst ab 100'000 Einwohnern, ausnahmsweise ab 72'500 Einwohnergleichwerten EGW. Um von diesen Subventionen profitieren zu können, wurden bei der ARA See- land Süd aus 26'000 Einwohnern 70'000 EGW. Dies nur dank einer überrissenen Wachstumsprognose und der Gemüse-Aufbereitungsbetriebe. Letztere gehören zwar zu den grossen Wasserverbrauchern. Aber die Betriebe investieren viel ins Recycling von Wasser und benötigen daher proportional weniger Frischwasser. Die 2. Grundvoraussetzung ist die Nutzung von Klärschlamm als Wertstoff! Für eine effiziente und kostengünstige ARA braucht es in der Nähe einen Abwärmelieferanten. Beispielsweise eine Kehrrichtverbrennung, die Strom und Fernwärme produziert. Statt die Restabwärme in die Luft zu verpuf- fen, wird in Bern und Biel „gratis“ Klärschlamm getrocknet, daraus Granulat hergestellt. Dieses wird als CO2- neutrale Energie in Zementwerken eingesetzt. Die CO2-Frage ist heute von zentraler Bedeutung. Die mit einer Pipeline vermeidbaren unzähligen Klärschlammtransporte von ARA-Muntelier über Laupen nach Châtillon bei Freiburg sind verantwortungslos. Eine weitere CO2-Sünde ist die anschliessende Vernichtung der grossen Mengen an notabene CO2-neutralem, wertvollem Heizmaterial in der Kehrrichtverbrennung. Die ARA Munte- lier wird nach diesem problematischen „Freiburger Modell“ ihre Wertstoffe vernichten. Die 3. Grundvoraussetzung ist die Einspeisung in ein grosses Fliessgewässer Das gereinigte Abwasser erreicht bis heute und in absehbarer Zukunft keine Trinkwasserqualität, die unseren Standards und Hygienevorschriften gerecht wird, zumal sogar Salatfelder nicht damit bewässert werden dürfen. Die vierte Reini- gungsstufe bezweckt die Reduzierung der Mikroverunreinigung. Eliminieren lassen sich diese aber nicht ganz. Dr. Gangu- in, Chef des Berner Amtes für Wasser und Abfall hat meiner Delegation am vergangenen 9. November bestätigt, dass für die vierte Reinigungsstufe die besten Ergebnisse mit Aktivkohle erzielt werden. Nur dort wo der Platz knapp ist, werde Ozonierung eingesetzt. Wenig Platz ist bei der geplanten ARA Muntelier vorhanden. Mit Ozonierung werden (organische) Substanzen aufgebrochen. Aus den Spaltprodukten können durch unerwünschte Reaktionen neue Verbindungen entstehen, wie Bromat, das krebserregend ist und andere, welche noch überhaupt nicht geklärt sind. Die ARA Muntelier wird damit zu einem Risiko für den Murtensee. Weniger problematisch sind grosse Fliessgewässer. Das Abwasser der grossen ARA Sensetal in Laupen fliesst in die Saane, das der effizientesten ARA der Schweiz in Bern in die Aare und jenes der ARA Biel in Brügg in den grossen Nidau-Büren-Kanal. Stellungnahme zum 2. NEIN:  Die ARA Muntelier wird eine Kleinanlage für bloss 26'000 statt 100'000 Einwohner und sie wird daher mit unnötig hohen Fixkosten arbeiten. 40 bis 50 Millionen werden unnöti- gerweise das WC runter gespült. Alle Wasserverbraucher werden deshalb unnötig viel mehr bezahlen müssen, besonders im Gebiet der ARA Kerzers!  Statt wie in Biel und Bern „gratis“ Abwärme zur Schlammtrocknung nutzen und Granulat als CO2-neutrale Heizenergie für Zementwerke herstellen zu können, wird die ARA Muntelier den Klärschlamm in hunderten von Lastwagen nach Laupen und dann nach Châtillon karren und dort vernichten.  Das gereinigte ARA-Abwasser ist qualitativ nicht mit Trinkwasser zu vergleichen und darf nicht einmal zum Bewässern von Gemüsekulturen verwendet wer- den. Die ARA Muntelier bedeutet ein zusätzliches Risiko für den Murtensee. Der ARA Muntelier fehlen die drei wichtigsten Grundvoraussetzungen für Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit!

3. NEIN. Die Fachstellen tragen Mitschuld am Millionendebakel! Die massiven, aber wenig fundierten, manipulativen Stellungnahmen der kantonalen Abwasserämter Bern und Freiburg per Brief, Fernsehen und Presse werfen Fragen auf. Einerseits beteuert Dr. Ganguin, Chef des Berner Amts für Abfall und Wasser an der Aussprache mit aGrossrat Fritz Hurni Gurbrü, Dr. Hinnerk Semke, Gemeindepräsident und mir am 9.11.18, sein Amt werde sich nicht aktiv in die Abstimmung einmischen und keine wertenden Urteile abgeben. Andererseits mischen sich die Fachpersonen dieses Amtes aber dennoch massiv in die Meinungsbildung ein. Medienkonferenz vom 14.12.2018, 10 Uhr Seite 5/8

- So schrieb Stefan Mürner am 4.12.17 im Brief an die Gemeinde-Präsidentin Kerzers, „Abwasser über 25 Ki- lometer quer durchs Seeland zu pumpen, liege jenseits jeglicher Wirtschaftlichkeit“ - Reto Manser verkündet in der Sendung „Schweiz Aktuell“ des Schweizer Fernsehens am 27.11.18: „Die Rea- lisierbarkeit innert Frist und die Wirtschaftlichkeit sind nicht gegeben“ - und auch der Berner Amtschef stellt – nur zwei Wochen nach unserer Aussprache mit ihm – in den Freiburger Nachrichten vom 29.11.18 die Behauptungen auf, „Der Leitungsbau koste 45 Mio und in Biel löse das 35 Mio Anpassungsbaukosten aus“,– die er bloss mit der Aussage „gestützt auf Erfahrungswerte von andern Pro- jekten“ kommentiert, ohne die Fakten zu begründen. Wiederholt ersuchte ich Dr. Ganguin im persönlichen Mailaustausch: „Bitte nennen Sie uns Ihre „Erfahrungs- werte“, auf die Sie sich stützen, wo Druckleitungen analog zum alternativen Lösungsvorschlag „Abwasser bes- ser zur ARA Biel leiten“ quer durch offenes Kulturland mit leichtem Gefälle wie im Grossen Moos über 24 km realisiert wurden. Nur weil Ihr Amt seine Erfahrungswerte von den im Kanton Bern zumeist realisierten Frei- spiegelleitungen statt Druckleitungen hat, sind Ihre überrissenen Kostenangaben von 45 Millionen überhaupt nachvollziehbar, schrieb ich. Freispiegelleitungen benötigen bei geringem Gefälle mindestens den doppelten Durchmesser, sie benötigen eine Unmenge an teuren Kontrollschächten, müssen bei unstabilem Grund stabili- siert und auf konstantem Gefälle gehalten werden – alles Kosten, die bei in Sand verlegten, kilometerlangen Kunststoff-Leitungen und trotz unebenem Gelände in gleich bleibender Tiefe zur Oberfläche grösstenteils weg- fallen und viel günstiger zu realisieren sind.“ Seither hat ein reger Mail-Austausch zwischen ihm und mir stattgefunden. Zu den behaupteten „Erfahrungs- werten“ ist keine Begründung eingetroffen! Etwas Anderes war nicht zu erwarten, da weder die Freiburger noch die Berner Ämter das Alternativprojekt „Pipeline zur ARA Biel“ je in Betracht gezogen und tat- sächlich geprüft haben. Nicht nur die Baukosten von 45 Millionen sind nicht nachvollziehbar. Auch die an- geblich ungenügend verfügbare Kapazität der ARA Biel so wie die angeblich drohenden Erweiterungskosten von „mindestens 35 Millionen“ für die Verarbeitung des per Pipeline zugeleiteten Abwassers sind schlichtweg nicht begründet. Laut Direktor Andreas gekürzter Auszug! Schluep wurde die ARA Biel für 120'000 Einwohner konzipiert. Zurzeit werde das Abwasser von rund 86'000 Einwohnern gereinigt. Die Reservekapazität liegt bei rund 34'000 Einwohnern (der Anzeiger von Kerzers hat diese Aussage am 5.12.18 auch publiziert). Die ARA Muntelier und Kerzers bringen es zusammen lediglich auf 25'000 Einwohner. Bezüglich ARA-Aufnahmekapazität Biel sind ferner die Spitzen des ankommenden Abwassers ausschlaggebend (Tages- ganglinie). In den Haushalten entstehen die Spitzenabwassermengen zwischen 7 bis 8 Uhr. Aus dem weiten Einzugsgebiet der ARA Biel kommen die Mengen gestaffelt an. Aus dem rund 18 km entfernten Pumpwerk ARA Kerzers wird der zehnmal kleinere Spitzenwert theoretisch erst rund 5 Stunden später eintreffen und nochmals 2 Stunden danach der Spit- zenwert von Muntelier, welcher ebenfalls zehnmal geringer ist als jener von Biel. Investitionen in Erneuerungen sind in Biel laut Direktor Andreas Schluep schrittweise bis 2035 geplant und unabhängig von einem allfälligen Zufluss aus Mur- ten-Kerzers. Dabei gehe es um die Realisierung der 4. Reinigungsstufe, die Verbesserung der Energieausbeute, die Rück- gewinnung von Phosphor aus dem Klärschlamm, usw. Wie aus dem Jahresbericht der ARA Biel Seite 10 hervorgeht sind dafür 21 von 25 Millionen bereits zurückgestellt. Bezüglich „Realisierbarkeit innert nützlicher Frist“ muss in Muntelier zunächst die Frage der Umzonung juristisch geklärt werden. Es muss ein Umweltbericht erstellt und dieser zusammen mit der Baueingabe öffentlich aufgelegt werden. Dann folgt das Einspracheverfahren bis mindestens Kantonsgericht. Eine Pipeline zur ARA Biel dürfte sich wohl wesentlich rascher realisieren lassen. Stellungnahme zum 3. NEIN: Die Unterlagen der Regionalstudie 2013 offenbaren die Verantwortung der Ämter am Projekt ARA Muntelier. Die Kant. Fachstellen kreierten sich selber Vorgaben. Sie setzten diese bei den Gemeinden durch. – Nun liegt 2018 eine viel bessere Lösung „Pipeline zur ARA Biel“ vor. Das passt nicht ins Konzept und wird bekämpft. Die unzulänglich gewordene Lösung muss verteidigt und gerechtfertigt werden. Sogar wenn sie den gesetzlichen Vorgaben widerspricht. Zu den aktuellen Be- hauptungen der kantonalen Fachstellen in den Medien über Kosten, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit Medienkonferenz vom 14.12.2018, 10 Uhr Seite 6/8

des Alternativprojekts „Pipeline zur ARA Biel“, wurden absolut keine nachvollziehbaren Grundlagen vorgelegt. Die lediglich „gestützt auf Erfahrungswerten von andern Projekten“ erfolgte Abqualifikation des Alternativprojekts erachten wir als „nicht fundierte Stellungnahmen ohne solides, fundiertes Wissen“ und als „allein auf Vermutungen basierende Meinungsmache“. Sie entspricht einer fragwürdigen Einmi- schung in die Abstimmung. Fürs Debakel sind die amtlichen Fachberater mitverantwortlich. Für die Entscheidung der StimmbürgerInnen dürfte hingegen der Schlusssatz der Aussprache vom 9.11.18 auf dem Berner Amt besonders interessieren: „Bei einem NEIN am 10.2. ist mein Amt zu ergebnisoffenen Gesprä- chen über neue Lösungen im Seeland bereit“, bezeugt Dr. Ganguin! Das heisst, bei einem NEIN wird die ARA Biel auch für die Ämter Berns zu einer valablen Option! Richtig ist im Übrigen: Das von Kerzers und Muntelier (verzögert) zufliessende Schmutzwasser bedeutet für die ARA Biel Zugewinn und bessere Auslastung, ohne Zusatzinvestitionen zu verursachen!

4. NEIN. Die ARA Muntelier verletzt das Eidg. Gewässerschutzgesetz! Die Universität St.Gallen hat 2016 einen umfangreichen Kommentar zur juristischen Auslegung des Gewässer- schutzgesetzes von 1991 herausgegeben. Er kann im Internet heruntergeladen werden: https://shared.unisg.ch/iff- gschk/_layouts/15/start.aspx#/ Zu den Vorschriften eines „wirtschaftlichen Betriebes“ ist in den einschlägigen Randziffern RZ folgendes nachzulesen: RZ 32: Das Eidgenössische Gewässerschutzgesetzes (GSchG) verlangt in Art. 10 Abs. 1bis, dass die öffentlichen Abwasseranlagen wirtschaftlich betrieben werden müssen. Die Vorschrift wende sich in erster Linie an die Kantone: Sie müssen dafür sorgen, dass die Träger der öffentlichen Abwasserentsorgung (…) die ihnen obliegenden Aufgaben bei der Abwasserentsorgung wirtschaftlich wahrnehmen. Diese Vorgabe entspricht dem Gebot der sparsamen Mittelverwendung, wie es allgemein für die Tätigkeit der öffentlichen Hand gilt, wird festgehalten. RZ 37: Wirtschaftlich ist der Betrieb, wenn zur Erreichung des Zieles einer dauernd funktionierenden öffentlichen Abwasserentsorgungsinfrastruktur möglichst geringe Mittel eingesetzt werden müssen. RZ 39: Beim Betrieb der zentralen Abwasserreinigungsanlage bedeutet ein wirtschaftlicher Betrieb, dass die Anlage mit möglichst hohem Wirkungsgrad und damit mit einer guten Umweltleistung bei gleichzeitig niedrigen Kosten betrieben wird. RZ 41: Art. 10 Abs. 1bis ist schliesslich auch Grundlage für die Bemühungen, unwirtschaftliche kleine zentrale Abwasserreinigungsanlagen, die oft bei vergleichsweise hohen Kosten eine ungenügende Reinigungsleistung aufweisen, aufzuheben und mit anderen zentralen Abwasserreinigungsanlagen zusammenzulegen. Die Tendenz zu grösseren Einheiten und die damit einhergehende Professionalisierung der öffentlichen Abwasserreinigung ist durchaus erwünscht, steht im Gesetz. Stellungnahme zum 4. NEIN: Nach dem Eidg. Gewässerschutzgesetz müssen öffentliche Abwasseranlagen nach dem Gebot der sparsamen Mittelverwendung wirtschaftlich betrieben werden. Wirtschaftlich ist der Betrieb, wenn möglichst geringe Mittel eingesetzt werden müssen. Anlagen sind mit hohem Wirkungsgrad, einer guten Umweltleistung bei gleichzeitig tiefen Kosten zu betreiben. (Vermerk: Dies ist in Laupen, Bern und Biel, nicht aber in Muntelier der Fall.) Nach Gesetz sind grössere professionelle und effiziente Einheiten erwünscht. Kleine Anlagen sind zusammenzulegen. Folgerungen: Die kleine ARA Muntelier vermag im Vergleich zur Alternativlösung ARA Biel den gesetz- lichen Ansprüchen an eine wirtschaftliche ARA nicht zu genügen. Die Alternative per Pipeline zur ARA Biel hingegen schon. Die Abstimmungsvorlage ist nach dem Gewässerschutzgesetz nicht zu vertreten.

5. NEIN. Nicht 80 Millionen verpulvern, wenn Pipeline Biel 40-50 Millionen weniger kostet, der Betrieb mehr als halb so teuer ist und die Energie doppelt so effizient genutzt werden kann. Die Regionalstudie des Kantons Bern von 2013 hat bloss den Raum Seeland Süd beurteilt. Die oben genannten drei Grundvoraussetzungen für effiziente und kostengünstige ARA, wie vom Gesetz verlangt, wurden ausser Acht gelassen, weil man sich die Ämter schlicht keine grossräumige Lösung als gangbaren Weg vorstellen konnte oder wollte. Aus Sorge um den Murtensee und auf der Suche nach besseren Lösungen als Alternativen zum Standort ARA Muntelier haben die Ingenieure Frank Steiner Kerzers und sein Compagnon verschiedene Varianten geprüft. Schliesslich haben sie berechnet, welche Vorteile eine 24 km Pipeline zur ARA Biel in Brügg bringen würde. Ihre Ergebnisse: Halbe Baukosten, halbe Betriebskosten und doppelte Energieeffizienz! Gleichzeitig auch eine Lösung für sämtliche weitere 5 ARA rund ums Grosse Moos! Medienkonferenz vom 14.12.2018, 10 Uhr Seite 7/8

Weil das niemand glauben wollte, haben die beiden ihre Berechnungen mehrmals überprüft. Ihr solides, fundiertes Wissen basiert auf langjährig ausgewiesener, praktischer Berufserfahrung und auf Netzwer- ken im In- und Ausland, wie beispielsweise bis nach Holland, wo ARA-Wasser- Leitungen bis zu 120 km durch ähnliches Gebiet, wie durchs grosse Moos verlegt sind. Sie relativieren die angeblich grossen Probleme mit dem Baugrund im grossen Moos. Erfahrungen liegen auch vom Verlegen der fast parallel verlaufenden Gaslei- tung vor. Sowohl die Gasleitung wie die Abwasserdruckleitung werden durchs Grosse Moos mit gleichbleibendem Abstand zur Oberfläche verlegt. Sie passen sich somit dem Geländeverlauf an, was viel kostengünstiger ist als eine Freispiegellei- tung mit konstant flach zu haltendem und zu stabilisierendem Gefälle.  Zu den über 2x tieferen Baukosten Den globalen Baukosten der ARA-Muntelier (inkl. Kosten ARA Kerzers) von mindestens 83-84 Mio. steht eine wesentlich effizientere und viel kos- tengünstigere Lösung von bloss 35 Mio Erstellungskosten der Ingenieure gegenüber. Gemäss Plan bestehend aus: - 3 Pumpwerken an den Standorten ARA Muntelier, ARA Kerzers, ARA - 17,6 km Druckleitungen mit 2 Rohren, in Berechnung nach Bedarf Muntelier + Kerzers - 5.8 km (selbstfliessende) Freispiegelleitungen, davon 1,1 km Tunnel unter Jaissberg. In den 35 Millionen ist alles drin: Sowohl die Ingenieur-Projektierungen wie auch die Bauleitung und die Er- stellung der drei Pumpwerke, die Rohrleitungen sowie der Tunnelbau inbegriffen. Auch die Kosten der Durch- leitungsrechte, landw. Kulturertragsausfälle im Bauperimeter samt Wiederherstellungskosten gemäss den Eidg. Schätzungskosten sind inbegriffen. Tunnel und Freispiegelleitung von zusammen 5,8 km sind sogar für die Aufnahme aller 7 Kläranlagen rund ums grosse Moos dimensioniert und eingerechnet! Damit lassen sich nebst Muntelier und Kerzers zusätzlich auch die sanierungsbedürftigen ARA in Ins, Erlach, Kallnach, Täuffelen und später Lyss anschliessen. – Die nachfolgende Tabelle ist die Fortsetzung von S.3:

Dieses 35 Millionen-Werk ist bis 2025 realisierbar und betriebsbereit. Die Kosten sind rund 2,4 mal tiefer als die Gesamtkosten fürs Projekt ARA Muntelier. Sofortlösung ARA Kerzers fürs geklärte Abwasser: Zur Überbrückung kann als Teil des Endprojektes eine Druckleitung bis zum Hagneckkanal gebaut werden, deren Kosten die Ingenieure tiefer veranschlagen, als für die aufwändig geplante Leitung Kerzers - Muntelier. Für Jahre wären die Probleme damit vorerst vom Tisch. Frank Steiner sagt dazu: Nach Abschluss als dipl.Bauing. fand ich schon oftmals wirtschaftlich bessere Lösun- gen als die Mitbewerber, so wie ich jetzt den Vorschlag besser mit Pipeline nach Biel herausfand. Aber einen so grossen Preisunterschied wie bei der ARA Muntelier gab’s in meinem ganzen langen Berufsleben noch nie! Mein Compagnon und ich haben daher nachgerechnet, nochmals und nochmals. Wir wollten es ganz genau wissen. Wir haben bei Spezialfirmen nachgefragt. Mit Tunnelbaufirmen die Kosten angeschaut. Die Pump- werkkosten und die Pipelinekosten für Rohre und Verlegung der Leitungen, die Sache verglichen. Am Schluss die marktüblichen Kosten für Ingenieur-Projektierungen und Bauleitung dazugeschlagen. Und wir sind auf 35 Mio Fr. gekommen! Ich kann also mit gutem Gewissen und meiner langjährigen Berufserfahrung bezeugen, dass die Berechnungen einer Nachprüfung Stand halten werden! Ein Generalunternehmer lässt sich finden, der diese Pipeline nach Biel, inkl. 3 Pumpwerke und den 1,1 km langen Tunnel für 35 Mio. baut.Auch das haben wir gründlich abgeklärt! Stellungnahme zum 5. NEIN: Der riesige Baukostenunterschied zwischen der „Pipeline zur ARA Biel“ von 35 Millionen gegenüber den Gesamtkosten ARA Muntelier mit 83-84 Millionen (Murten + Kerzers), ist nicht zu rechtfertigen. Zusätzlich müssen die Gemeinden die gesetzlich vorgeschriebenen Trennsyste- me (für Schmutz- und Regenwasser) fertig stellen, was weitere Millionen verschlingen wird. Die meisten Medienkonferenz vom 14.12.2018, 10 Uhr Seite 8/8

Gemeinden sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Und die Zeche zahlen am Schluss alle Wasserbezüger – ob Mieter, Eigenheimbesitzer, Gewerbe- oder Gemüsebaubetriebe!  Zu den 2x tieferen Gebühren Die Berechnungen der Wirtschaftlichkeit durch die Ingenieure belegen ein Gebührenverhältnis pro Kubikme- ter Schmutzwasser, das für die Variante Muntelier beträchtlich höher ausfällt, als für die Lösung Brügg Biel. Gemäss Planung sind beim Projekt Muntelier Gebühren von gegen Fr. 2.-/m3 (Quelle: Ing. Hollinger, S. 10-12) zu erwarten, wobei für die ARA Kerzers infolge Sonderkosten darüber liegen. Dem gegenüber betragen die kalkulierten Kosten der Alternative ARA Biel rund Fr. 0.75 /m3 Schmutzwasser (Druckleitung, Pumpen und Gebühren der ARA Biel inklusive), was trotzdem noch recht teuer ist. Denn gemäss den Jahresberichten der ARA Laupen, Biel und Bern belaufen sich die Verarbeitungskosten bei diesen Anlagen übereinstimmend auf nur rund Fr. 0.22/m3 Schmutzwasser (10x günstiger als Projekt!). Bei einer Gemeinschaftslösung für alle 7 ARA rund ums Grosse Moos liessen sich die Betriebskosten für die Leitungsinfrastruktur erheblich senken.

Stellungnahme: Langfristig fallen die Unterschiede zwischen „Pipeline zur ARA Biel“ und ARA Munte- lier bei den jährlich wiederkehrenden Betriebskosten beträchtlich ins Gewicht. Umgerechnet pro Ku- bikmeter Frischwasser verdoppeln sich diese Beträge. Dazu kommen die Kosten für den Unterhalt, den Betrieb und die Erneuerung der Ortsnetze. Im Murtenbieter vom 25.9.18 sagte dazu der Murtener Bau- verwalter Portmann, dass die effektiven ARA Kosten bloss ¼ der Abwassergesamtkosten ausmachen. Also, macht schon mal das Portemonnaie locker, wenn Ihr StimmbürgerInnen aus der Region am 10.2.19 dennoch ein JA in die Urnen legt! Aus all diesen Gründen ersucht die Aktionsgruppe Planung&Entwicklung Kerzers die Bevölkerung, am 10. Februar ein NEIN in die Urnen zu legen! Damit ersparen sich die StimmbürgerInnen der 8 Ge- meinden um Murten über 15 Mio und jene aus 9 Gemeinden der ARA Kerzers rund 25-30 Mio Franken!