Deutscher Bundestag Drucksache 16/13950

16. Wahlperiode 08. 09. 2009

Unterrichtung durch die Bundesregierung

Koordinierungsrahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ ab 2009

Inhaltsverzeichnis Seite

Teil I Allgemeines ...... 7

A. Die deutsche Regionalpolitik ...... 7

1. Ziele und Konzept der deutschen Regionalpolitik ...... 7 1.1 Übergreifende Ziele ...... 7 1.2 Regionalpolitische Aufgaben in den Ländern ...... 7

2. Rechtliche Grundlagen der GRW und Funktion des Koordinierungsrahmens ...... 8 2.1 Bestätigung der Gemeinschaftsaufgabe im Zuge der Föderalismus- reform I ...... 8 2.2 Rechtsgrundlage, Struktur und Aufgaben des Koordinierungs- rahmens ...... 8 2.3 Institutionelle Regelungen ...... 8

3. Das regional spezialisierte Wirtschaftsförderinstrument Gemeinschaftsaufgabe im Kontext mit anderen (regional)politischen Bereichen ...... 9 3.1 Regionalpolitische Aufgabenverteilung im föderativen System . . . 9 3.2 Grundlagen der regionalen Wirtschaftsförderung im Rahmen der GRW ...... 10 3.3 Die Koordinierungsfunktion der GRW ...... 10 3.3.1 Beiträge der GRW zur Unterstützung von Zielen anderer Politik- bereiche ...... 10 3.3.2 Wirtschaftspolitische Maßnahmen anderer Politikbereiche mit Regionalbezug ...... 14 3.4 Empfehlungen zur kommunalen Wirtschaftsförderung ...... 15

Zugeleitet mit Schreiben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vom 3. September 2009 gemäß Beschluss vom 15. Januar 1998 (Bundestagsdrucksache 13/8228 in Verbindung mit § 4 des Gesetzes über die Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“). Drucksache 16/13950 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

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B. Förderung aus der Gemeinschaftsaufgabe ...... 16 1. Der Rahmen der GRW-Förderung: Beihilfenkontrolle der Europäischen Union ...... 16 1.1 Beihilferechtliche Rahmenbedingungen ...... 16 1.2 Kontrolle von Regionalbeihilfen und ihre Auswirkungen auf die GRW ...... 16 2. Fördergebiete der Gemeinschaftsaufgabe für die Jahre 2007 bis 2013 ...... 17 2.1 Gesamtdeutsche Neuabgrenzung ...... 17 2.2 Die GRW-Fördergebietskulisse ...... 17 2.3 Höchstfördersätze ...... 20 2.4 Einvernehmensregel ...... 22 3. Förderinstrumente der GRW ...... 22 3.1 Gewerbliche Investitionsförderung ...... 22 3.2 Förderung gemeinnütziger außeruniversitärer Forschungs- einrichtungen ...... 22 3.3 Nichtinvestive gewerbliche Fördermöglichkeiten zugunsten von KMU ...... 22 3.4 Förderung wirtschaftsnaher kommunaler Infrastruktur ...... 23 3.5 Nichtinvestive kommunale Fördertatbestände zur Stärkung endogener Wachstumspotenziale ...... 24 4. Mittelausstattung ...... 25 4.1 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (Normalprogramm) ...... 25 4.2 Sonderprogramm GRW ...... 28 4.3 Bürgschaften ...... 29 5. Erfolgskontrolle ...... 29 5.1 Aufgabe und Konzept ...... 29 5.2 Vollzugskontrolle ...... 29 5.2.1 Prüfung der Bewilligungsbescheide durch den Bund ...... 29 5.2.2 Prüfung der Verwendungsnachweise durch die Länder ...... 29 5.2.3 Prüfung durch die Rechnungshöfe ...... 30 5.3 Förderstatistik ...... 30 5.3.1 Bewilligungsstatistik (Soll-Statistik) ...... 30 5.3.2 Statistik auf Basis der Ergebnisse der Verwendungsnachweis- kontrollen (Ist-Statistik) ...... 30 5.4 Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle ...... 32 5.4.1 Aufgaben und Ziele von Wirkungs- und Zielerreichungs- kontrollen ...... 32 5.4.2 Regionalwissenschaftliche Untersuchungen zur Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle ...... 32 5.4.3 Auswertung des IAB-Betriebspanels zur Inanspruchnahme von GRW-Mitteln ...... 33 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/13950

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5.4.4 Einzelbetriebliche Wirkungsanalyse ...... 34 5.4.5 „Matching“ – Ein neues Verfahren zur einzelbetrieblichen und regionalökonomischen Erfolgskontrolle ...... 35

C. Weitere regionalpolitische Förderinstrumente ...... 37 1. EU-Strukturfonds ...... 37 2. Investitionszulage in den neuen Ländern und in Berlin ...... 39 3. ERP-Regionalförderprogramm ...... 40

Teil II Regelungen über Voraussetzungen, Art und Intensität der Förderung ...... 41

A. Gewerbliche Wirtschaft (einschließlich gemeinnützige außer- universitäre wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen) ...... 4 1 1. Allgemeines ...... 41 1.1 Grundsätze der Förderung der gewerblichen Wirtschaft (einschließlich gemeinnützige außeruniversitäre wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen) ...... 41 1.2 Förderverfahren ...... 41 1.3 Vorförderungen ...... 42 1.4 Prüfung von Anträgen ...... 42 2. Fördervoraussetzungen ...... 42 2.1 Primäreffekt ...... 42 2.2 Arbeitsplatzeffekte bzw. Mindestinvestitionsvolumen ...... 43 2.3 Einzelne Investitionsvorhaben ...... 43 2.4 Förderung von Telearbeitsplätzen ...... 43 2.5 Förderhöchstsätze, Subventionswert und Eigenbeitrag des Beihilfeempfängers ...... 43 2.6 Förderfähige Kosten ...... 45 2.7 Durchführungszeitraum ...... 46 2.8 Begriffsbestimmungen ...... 47 2.9 Förderung von Investitionen von gemeinnützigen außer- universitären wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen ...... 47 3. Ausschluss von der Förderung ...... 47 3.1 Ausschluss von der Förderung ...... 47 3.2 Einschränkungen der Förderung ...... 48 3.3 Beginn vor Antragstellung ...... 48 3.4 Beihilferechtliche Rückzahlungsverpflichtung ...... 48 4. Widerruf des Zuwendungsbescheides und Rückforderung der Fördermittel bei Nichterreichung von Fördervoraussetzungen des Koordinierungsrahmens ...... 48 4.1 Rückforderungsgrundsätze ...... 48 Drucksache 16/13950 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

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4.2 Ausnahmen bei der Verfehlung bestimmter Arbeitsplatzziele oder bei geringfügigem Unterschreiten des erforderlichen Investitions- betrages ...... 48 4.3 Ausnahmen für kleine und mittlere Unternehmen ...... 49

B. Wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen, Regionalmanage- ment, Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement, Integrierte regionale Entwicklungskonzepte, Förderung von Planungs- und Beratungsleistungen, Regionalbudget, Experimentierklausel ...... 49 1. Allgemeines ...... 49 1.1 Grundsätze der Förderung von wirtschaftsnahen Infrastruktur- vorhaben und sonstigen Maßnahmen ...... 49 1.2 Förderverfahren ...... 49 1.3 Vorförderungen ...... 50 1.4 Prüfung von Anträgen ...... 50 2. Rückforderungsgrundsätze ...... 50 3. Ausbau der Infrastruktur ...... 50 3.1 Grundsätze der Förderung ...... 50 3.2 Förderfähige Infrastrukturmaßnahmen ...... 51 3.3 Beihilferechtliche Vereinbarkeit der Maßnahmen ...... 52 4. Integrierte regionale Entwicklungskonzepte, Regionalmanagement, Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement, Förderung von Planungs- und Beratungsleistungen, Regionalbudget, Experimentierklausel ...... 52 4.1 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte ...... 52 4.2 Regionalmanagement ...... 52 4.3 Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement ...... 53 4.4 Förderung von Planungs- und Beratungsleistungen ...... 53 4.5 Regionalbudget ...... 53 4.6 Experimentierklausel ...... 53

C. Beteiligung mit GRW-Mitteln an Ländermaßnahmen: nicht- investive Unternehmensaktivitäten und Bürgschaften ...... 54 1. Ergänzende Förderung von nichtinvestiven Unternehmens- aktivitäten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft von kleinen und mittleren Unternehmen ...... 54 1.1 Voraussetzungen, Maßnahmebereiche ...... 54 1.1.1 Beratung ...... 54 1.1.2 Schulung ...... 54 1.1.3 Humankapitalbildung ...... 54 1.1.4 Angewandte Forschung und Entwicklung ...... 54 1.1.5 Markteinführung von innovativen Produkten ...... 54 1.2 Begünstigte Unternehmen, Verfahren ...... 54 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/13950

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2. Übernahme von Bürgschaften ...... 54 2.1 Gewährung modifizierter Ausfallbürgschaften ...... 54 2.2 Grundsätze für die Übernahme von Bürgschaften ...... 54

D. Zusammenwirken von Bund und Ländern ...... 55

Teil III Kurzdarstellungen der Länder ...... 57 1. Kurzdarstellung Bayern ...... 57 2. Kurzdarstellung Berlin ...... 60 3. Kurzdarstellung Brandenburg ...... 64 4. Kurzdarstellung Bremen ...... 68 5. Kurzdarstellung Hessen ...... 73 6. Kurzdarstellung Mecklenburg-Vorpommern ...... 76 7. Kurzdarstellung Niedersachsen ...... 79 8. Kurzdarstellung Nordrhein-Westfalen ...... 82 9. Kurzdarstellung Rheinland-Pfalz ...... 86 10. Kurzdarstellung ...... 89 11. Kurzdarstellung Sachsen ...... 92 12. Kurzdarstellung Sachsen-Anhalt ...... 96 13. Kurzdarstellung Schleswig-Holstein ...... 100 14. Kurzdarstellung Thüringen ...... 103

Anhänge

Anhänge 1–6 zu Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen mit Bedeutung für den Koordinierungsrahmen Anhang 1 Grundgesetz Artikel 91a und Artikel 91b ...... 109 Anhang 2 Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) vom 6. Oktober 1969 ...... 110 Anhang 3 Ergänzende verbindliche Förderbedingungen für die Förderung von Investitionen von gemeinnützigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen nach Ziffer 2.9 (Teil II A) ...... 112 Anhang 4 Ergänzende verbindliche Förderbedingungen für wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen nach Ziffer 3.2. (Teil II B), um deren Vereinbarkeit mit den beihilferechtlichen Vorgaben der Europäischen Kommission sicherzustellen ...... 113 Anhang 5 Garantie des Bundes ...... 118 Anhang 6 Richtlinie für ERP-Förderkredite an kleine und mittlere Unternehmen in den regionalen Fördergebieten – (GRW-Fördergebiete) – (ERP-Regionalförderprogramm) . . . . 126 Drucksache 16/13950 – 6 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

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Anhänge 7–12 mit fördertechnischen Informationen zum Koordinierungs- rahmen Anhang 7 Antragsformular für die Förderung von Investitionen der gewerblichen Wirtschaft ...... 127 Anhang 8 Antragsformular zur Förderung wirtschaftsnaher Infra- struktur ...... 143 Anhang 9 Positivliste zu Ziffer 2.1.1 (Teil II-A) des Koordinierungs- rahmen ...... 152 Anhang 10 Bedingungen für die Förderung von gemieteten bzw. geleasten Wirtschaftsgütern, die beim Vermieter bzw. Leasinggeber aktiviert sind ...... 153 Anhang 11 Übersicht über die Förderergebnisse auf Kreisebene für die Jahre 2006 bis 2008 ...... 154 Anhang 12 Übersicht über die Fördergebiete nach Bundesländern ...... 164 Karte 1 Fördergebiete der Gemeinschaftsaufgabe Karte 2 Arbeitsmarktregionen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7 – Drucksache 16/13950

Koordinierungsrahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ ab 2009 Der Koordinierungsausschuss der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), dem der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie als Vorsitzender sowie der Bundesminister der Finanzen und die Wirtschaftsminister (-senato- ren) der 16 Länder angehören, hat am 6. August 2009 in Ausführung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ vom 6. Oktober 1969 (BGBl. I S. 1861), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Zweiten Gesetzes zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in der mittelständischen Wirtschaft vom 7. Sep- tember 2007 (BGBl. I, S. 2246), den Koordinierungsrahmen beschlossen, der mit Wirkung vom 6. August 2009 in Kraft getreten ist.

Teil I

Allgemeines

A. Die deutsche Regionalpolitik Die Regionalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland ist mittel- und langfristig angelegt. Ihre Maßnahmen set- 1. Ziele und Konzept der deutschen zen auf der Angebotsseite der Wirtschaft an. Die Regio- Regionalpolitik nalpolitik stellt hierfür der Wirtschaft in den struktur- schwachen Regionen ein breit gefächertes Angebot an 1.1 Übergreifende Ziele Fördermöglichkeiten bereit. Wirtschaftsstruktur und Ent- Regionalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland ist wicklung der strukturschwachen Regionen bleiben somit Teil der allgemeinen Wirtschaftspolitik. Primäre Zielset- das Resultat der Entscheidung einer Vielzahl von Unter- zung der Regionalpolitik im Rahmen der Gemeinschafts- nehmen, die sich im Wettbewerb behaupten müssen. aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk- Regionalpolitische Maßnahmen müssen im Einklang mit tur“ ist es, dass strukturschwache Regionen durch einem fairen Standortwettbewerb stehen und dürfen nicht Ausgleich ihrer Standortnachteile Anschluss an die allge- zu einem Subventionswettlauf von Ländern und Regionen meine Wirtschaftsentwicklung halten können und regio- führen. Die GRW stellt diesbezüglich mit ihrem an der In- nale Entwicklungsunterschiede abgebaut werden. Da- tensität der regionalen Strukturprobleme ausgerichteten rüber hinaus ergänzt und unterstützt die Regionalpolitik Präferenzgefälle einen entsprechenden Ordnungsrahmen die global ausgerichtete Wachstums- und Beschäftigungs- zur Verfügung, mit dem insbesondere die Förderhöchst- politik. Sie trägt insbesondere dazu bei, in den struktur- sätze in der einzelbetrieblichen Investitionsförderung schwachen Regionen das gesamtwirtschaftliche festgelegt werden. Wachstum zu stärken, durch Schaffung von dauerhaft wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen den wachstumsnot- Wie jeder andere Politikbereich muss sich auch die Re- wendigen Strukturwandel zu erleichtern und die regiona- gionalpolitik einer Evaluierung stellen. Die GRW hat eine lange Evaluierungstradition; in enger Partnerschaft mit len Arbeitsmärkte zu entlasten. der Regionalwissenschaft wurden sowohl inhaltlich als Der sektorale Strukturwandel belastet die regionale Ent- auch methodisch zahlreiche Bausteine einer umfassenden wicklung häufig so stark, dass die Regionen die erforder- Erfolgskontrolle konzipiert und empirisch umgesetzt. lichen Strukturanpassungen nicht aus eigener Kraft Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass das GRW- bewältigen können. Volkswirtschaftlich ist es dann sinn- Instrumentarium positiv auf die regionalpolitischen Ziele voller, den vom sektoralen Strukturwandel besonders be- wirkt und zu einem Abbau regionaler Disparitäten bei- lasteten Regionen Regionalbeihilfen zur Umstrukturie- trägt (vgl. Teil I-B, Ziffer 5). rung hin zu wettbewerbsfähigen Aktivitäten zu gewähren, statt Erhaltungssubventionen an die bedrohten Branchen 1.2 Regionalpolitische Aufgaben in den oder Unternehmen zu zahlen oder protektionistische Ländern Maßnahmen zu ergreifen. Durch Schaffung von Ersatz- Sowohl in den alten als auch den neuen Ländern besteht arbeitsplätzen außerhalb der Krisenbranchen und Verbes- ein erheblicher Bedarf für aktive regionale Wirtschafts- serung der regionalen Infrastrukturausstattung können der politik: notwendige Strukturwandel erleichtert und strukturkon- servierende Erhaltungsmaßnahmen für bedrohte Wirt- In den alten Ländern haben sich die regionalen Struktur- schaftszweige vermieden werden. probleme aufgrund veränderter Rahmenbedingungen für Drucksache 16/13950 – 8 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode die regionale wirtschaftliche Entwicklung teilweise ver- 2.2 Rechtsgrundlage, Struktur und Aufgaben schärft (sektoraler Anpassungsdruck in Regionen mit ho- des Koordinierungsrahmens hen Anteilen von lohnintensiven oder vergleichsweise al- Gemäß § 4 GRW-Gesetz müssen Bund und Länder zur ten Industriezweigen; Konkurrenz zu Schwellenländern Durchführung der GRW-Förderung einen Koordinie- und zunehmende Globalisierung; strukturelle und demo- rungsrahmen aufstellen. In diesem Koordinierungsrah- grafische Probleme strukturschwacher ländlicher Regio- men werden gemäß § 4 Absatz 3 GRW-Gesetz die För- nen und an Konversionsstandorten). Die Gemeinschafts- dergebiete abgegrenzt, die förderfähigen Maßnahmen und aufgabe trägt hier dazu bei, in den strukturschwachen Förderintensitäten festgelegt sowie die sachgerechte Ver- Regionen den Strukturwandel zu flankieren und die teilung der Bundesmittel auf die Länder vorgenommen. Wachstumskräfte zu stärken. Teil I des Koordinierungsrahmens enthält grundlegende In den neuen Ländern hat die Gemeinschaftsaufgabe Informationen zur Ausgestaltung der Regionalpolitik in „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ maß- der Bundesrepublik Deutschland. Dazu gehören eine Dar- geblich den Transformationsprozess unterstützt. Der wirt- stellung der aktuellen Beschlüsse des Koordinierungsaus- schaftliche Aufholprozess der neuen Länder ist jedoch schusses sowie eine zusammenfassende Darstellung über noch nicht abgeschlossen und verlangt weiterhin eine das Fördergebiet, die Fördermittel und Förderergebnisse. flankierende Strukturpolitik. Die Gemeinschaftsaufgabe Um einen umfassenden Überblick über die deutsche Re- muss auch künftig ihren Beitrag zum Aufbau und der gionalpolitik zu erhalten, wurden noch Informationen weiteren Modernisierung des Kapitalstocks in den neuen über andere Bundesprogramme mit regionalwirtschaftli- Ländern leisten. Dies ist eine zentrale Voraussetzung für cher Bedeutung, Landesförderung sowie über EU-Beihil- die Schaffung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze fenkontrolle und EU-Regionalpolitik aufgenommen. und einen sich selbst tragenden Aufschwung in den neuen Ländern und Berlin. Darüber hinaus kommt der Gemein- Teil II des Koordinierungsrahmens regelt die Vorausset- schaftsaufgabe in den neuen Bundesländern eine immer zungen, Art und Intensität der Förderung. Die rechtlichen wichtigere Rolle bei der Bewältigung demographischer Grundlagen der Regionalpolitik (u. a. Artikel 91a GG, Herausforderungen in strukturschwachen ländlichen Re- GRW-Gesetz) in der Bundesrepublik Deutschland befin- gionen zu. den sich in den Anhängen 1 bis 6. Muster der Antragsfor- mulare sind in den Anhängen 7 und 8 angefügt. Zusatz- informationen (u. a. Positivliste) zu einzelnen Aspekten der 2. Rechtliche Grundlagen der GRW und Förderung bieten die Anhänge 9 bis 11. Das GRW-Förder- Funktion des Koordinierungsrahmens gebiet ist im Anhang 12 und in der Karte 1 dargestellt. 2.1 Bestätigung der Gemeinschaftsaufgabe im Teil III des Koordinierungsrahmens enthält die Kurzdar- Zuge der Föderalismusreform I stellungen der Länder, die Auskunft über das jeweilige Fördergebiet, die Fördermittel und -ergebnisse sowie die Im Zuge der ersten Stufe der Föderalismusreform im Juli Förderschwerpunkte geben. 2006 haben der Deutsche Bundestag und der Bundesrat die Beibehaltung dieser Gemeinschaftsaufgabe in Arti- 2.3 Institutionelle Regelungen kel 91a Absatz 1 Nummer 1 GG beschlossen. Damit wurde der regionalökonomischen Effizienz, der gesamtdeutschen Regionale Wirtschaftsförderung ist nach Artikel 30 GG Ausrichtung der Gemeinschaftsaufgabe im Hinblick auf die Ländersache. Nach Artikel 91 a GG (s. Anhang 1) wirkt Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse sowie der der Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- Koordinierungsfunktion der Gemeinschaftsaufgabe bei- serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ an der Erstel- spielsweise im Hinblick auf die Festlegung von EU-beihil- lung des Koordinierungsrahmens und der Finanzierung ferechtlich abgesicherten Regionalfördergebieten Rech- mit. Die Durchführung der GRW-Fördermaßnahmen ist nung getragen. allein Sache der Länder. Sie wählen die förderwürdigen Vorhaben aus, erteilen in eigener Zuständigkeit die Be- Mit dem zweiten Mittelstandsentlastungsgesetz (Bundes- willigungsbescheide und kontrollieren die Einhaltung der tagsdrucksache 16/4764), das am 14. September 2007 in Förderbestimmungen durch die Zuschussempfänger. Die Kraft getreten ist, wurde das Gesetz über die Gemein- Länder können je nach Art und Intensität der jeweiligen schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- Regionalprobleme Förderschwerpunkte setzen. struktur“ (GRW-Gesetz, s. Anhang 2) neuen Erfordernis- sen und den Beschlüssen der Föderalismusreform Der für die Durchführung der Gemeinschaftsaufgabe maßgebliche Koordinierungsrahmen wird von Bund und angepasst. U. a. entfällt zum Zweck des Bürokratieabbaus Ländern gemeinsam aufgestellt. Die Länder können die und zur Erleichterung der Bund-Länder-Zusammenarbeit Regelungen gemäß Teil II des Koordinierungsrahmens im die Verpflichtung, jährlich einen Rahmenplan zu erstel- Rahmen ihrer Durchführungskompetenz einschränken. len. Der jährliche Rahmenplan wird durch einen mehrjäh- rig gültigen Koordinierungsrahmen ersetzt, der nur bei Der Koordinierungsrahmen ist regelmäßig zu überprüfen konkretem Änderungsbedarf angepasst wird. Darüber hi- und ggf. anzupassen. Die Aufstellung des Koordinie- naus firmiert der frühere Planungsausschuss der GRW rungsrahmens ist die Hauptaufgabe des Koordinierungs- künftig unter der Bezeichnung Koordinierungsausschuss ausschusses, dem der Bundesminister für Wirtschaft und der GRW. Technologie als Vorsitzender sowie der Bundesminister Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9 – Drucksache 16/13950 der Finanzen und die Länderwirtschaftsminister bzw. -se- schwerpunkte dar. Sie unterrichten den Bund über ihre natoren angehören. Die Beschlüsse des Koordinierungs- landesinternen Förderrichtlinien. ausschusses werden mit den Stimmen des Bundes und der Mehrheit der Länder gefasst. Es können somit im Koordi- – Die Länder berichten monatlich über die Inanspruch- nierungsausschuss weder Beschlüsse gegen das Votum nahme der GRW-Mittel. des Bundes noch Beschlüsse gegen das Votum der Län- Darüber hinaus hat der Bund-Länder-Koordinierungsaus- dermehrheit gefasst werden. schuss der Gemeinschaftsaufgabe im Laufe der Zeit das Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Abrechnungs- und Auszahlungsverfahren zwischen Bund unterrichtet den Deutschen Bundestag sowie die Bundes- und Ländern konkretisiert und transparenter gestaltet, ins- tagsausschüsse über die Durchführung der GRW-Förde- besondere um den Mittelfluss zu beschleunigen. Die Län- rung. Die Parlamente auf Bundes- und Landesebene der leiten die Bundesmittel unverzüglich, spätestens in- entscheiden im Rahmen der jährlichen Haushaltsgesetz- nerhalb von 30 Tagen nach der Wertstellung bei den gebung über die Höhe der für die GRW bereitzustellen- Landeskassen, an die Letztempfänger weiter. Bundesmit- den Mittel. Die Haushaltspläne enthalten die im Haus- tel, die innerhalb von 30 Tagen nicht an den Letztempfän- haltsjahr zur Verfügung stehenden Barmittel zur Leistung ger ausgezahlt werden, sind entweder an die Bundeskasse von Ausgaben und die Verpflichtungsermächtigungen, in zurückzuerstatten oder bis zur zweckentsprechenden Ver- deren Höhe Bewilligungen zu Lasten der nächsten Jahre wendung von den Ländern zu verzinsen. Die Länder be- eingegangen werden können. An der Finanzierung der richten dem Bund mindestens vierteljährlich über etwaige Gemeinschaftsaufgabe sind Bund und Länder gem. Arti- Überschreitungen der 30-Tage-Frist und erstatten die Zin- kel 91a GG je zur Hälfte beteiligt. sen.

Der Koordinierungsausschuss kann nicht über die Höhe 3. Das regional spezialisierte Wirtschafts- der GRW-Mittel bestimmen; ihm obliegt die Entschei- förderinstrument Gemeinschaftsaufgabe dung über die Verteilung der bereitgestellten Mittel auf im Kontext mit anderen (regional)- die einzelnen Bundesländer und die Verwendungs- politischen Bereichen zwecke. Der Koordinierungsrahmen unterliegt der Beihil- fenkontrolle der Europäischen Kommission gem. Arti- 3.1 Regionalpolitische Aufgabenverteilung im kel 87, 88 EG-Vertrag. föderativen System Für die ordnungsgemäße Durchführung der GRW-Förde- Für die Regionalpolitik sind in der Bundesrepublik rung haben Bund und Länder Unterrichtungs- und Infor- Deutschland gemäß Artikel 30 bzw. Artikel 28 GG pri- mationspflichten vereinbart. Damit der Bund seinen mär die Länder und die kommunalen Gebietskörperschaf- Informationspflichten gegenüber dem Bundestag, dem ten zuständig. Entsprechend dem Subsidiaritätsprinzip Bundesrat und der interessierten Öffentlichkeit angemes- sollen sie regionale Strukturprobleme so weit wie mög- sen nachkommen kann, unterrichten ihn die Länder um- lich aus eigener Kraft lösen. Länder und Regionen müs- fassend. sen die für die regionale Entwicklung notwendigen Konzepte und Strategien ausarbeiten, die vorrangigen Im Einzelnen ist hervorzuheben: Maßnahmen verschiedener Politikbereiche aufeinander – Die Länder melden Bewilligungsbescheide und Ver- abstimmen und mit regionalen Eigenanstrengungen ver- wendungsnachweise zur statistischen Erfassung und knüpfen; denn die Länder und Regionen verfügen nicht berichten ex post über die GRW-Fördermaßnahmen. nur über die erforderliche Orts- und Problemkenntnis, sie tragen auch die politische Verantwortung für regionale – Seit 2007 teilen die Länder zusätzlich die Arbeits- bzw. lokale Entwicklungen. platzeffekte fünf Jahre nach Abschluss des Investi- tionsvorhabens zur statistischen Auswertung mit, um Auf der nationalen Ebene unterstützt der Bund die Regio- die Nachhaltigkeit der Beschäftigungswirkungen zu nalpolitik der Länder. Der Bund stellt auf Basis des EU- evaluieren. Beihilferechts den geeigneten Handlungsrahmen für die Umstrukturierungs- und Entwicklungsaktivitäten der – Seit Ende 2008 veröffentlichen die Länder auf ihren Länder und Regionen sicher. Mit der Gemeinschaftsauf- Internetseiten Verzeichnisse von Begünstigten, aus de- gabe verfügen Bund und Länder über ein bewährtes In- nen der Name des Begünstigten, das geförderte Vorha- strument, um die Regionen bei der Bewältigung ihrer ben sowie die Höhe des GRW-Zuschusses ersichtlich Strukturprobleme zu unterstützen. Die Länder müssen ih- ist. rerseits gewährleisten, dass neben der Gemeinschaftsauf- gabe bestehende Landesförderprogramme mit regionaler – Die Länder melden mindestens einmal vierteljährlich Zweckbestimmung die Zielsetzung der Gemeinschafts- alle Rückzahlungsfälle gemäß § 8 Absatz 3 GRW-Ge- aufgabe nicht konterkarieren. setz und teilen dabei seit 1. Oktober 2008 unter ande- rem auch den Grund für die Rückforderung mit. Auf der supranationalen Ebene leistet die Europäische Union mit dem Europäischen Fonds für regionale Ent- – Die Länder stellen in Kurzdarstellungen in Teil III des wicklung flankierende Hilfe für die Regionalpolitik der Koordinierungsrahmens ihre jeweiligen Förder- Länder. Drucksache 16/13950 – 10 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

3.2 Grundlagen der regionalen Wirtschafts- däreffekt). Unternehmen mit überregionalem Absatz ste- förderung im Rahmen der GRW hen normalerweise im internationalen Wettbewerb und haben deshalb eine echte Standortwahl. Für diese Unter- Die Fördermaßnahmen der GRW können nach dem Ge- nehmen sind die Investitionskostenzuschüsse der GRW setz über die Gemeinschaftsaufgabe (s. Anhang 2) nur in ein Ausgleich für Standortnachteile bei Investitionen in ausgewählten, strukturschwachen Regionen eingesetzt den GRW-Fördergebieten. Für lokal oder regional orien- werden. Dies sind Regionen, deren Wirtschaftskraft er- tierte Unternehmen sind die Wettbewerbsbedingungen in heblich unter dem Bundesdurchschnitt liegt – häufig der Region demgegenüber ein Fixpunkt. Investitionskos- ländliche Regionen – oder Regionen mit erheblichen tenzuschüsse an solche Unternehmen wären mit der Ge- Strukturproblemen als Folge des sektoralen Strukturwan- fahr verbunden, den Wettbewerb vor Ort zu verzerren, dels – in der Regel alte Industrieregionen. Die Gemein- ohne dass für die Region insgesamt zusätzliche Arbeits- schaftsaufgabe trägt mit ihrem Förderangebot dazu bei, plätze entstehen. interregionale Unterschiede bei der Einkommenserzie- lung und der Ausstattung mit Arbeitsplätzen abzubauen. Sie leistet damit einen Beitrag zur Herstellung gleichwer- 3.3 Die Koordinierungsfunktion der GRW tiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet (Artikel 72 Ab- 1 Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen satz 2 GG und § 2 Absatz 1 ROG ). Wirtschaftsstruktur“ erfüllt eine wichtige Koordinie- Förderschwerpunkt der GRW ist die Unterstützung der re- rungsfunktion. Sie setzt einheitliche Rahmenbedingungen gionalen Investitionstätigkeit, um Einkommen und Beschäf- für die regionale Wirtschaftsförderung von Bund, Län- tigung in den Problemregionen zu erhöhen. Dazu gewährt dern und Gemeinden. die GRW direkte Zuschüsse zu den Investitionskosten priva- Die Koordinierungsfunktion der GRW besteht vor allem ter Unternehmen und zu kommunalen wirtschaftsnahen In- in folgenden Punkten: frastrukturmaßnahmen. Infrastrukturförderung und Investi- tionskostenzuschüsse für die gewerbliche Wirtschaft sind – Abgrenzung der Fördergebiete nach einem bundesein- ein komplementäres Förderangebot für strukturschwache heitlichen Verfahren, Regionen. Die Maßnahmen der regionalen Strukturpolitik sind einmalige Beihilfen für Investitionsvorhaben in Be- – Festlegung von Förderhöchstsätzen unter Berücksich- triebsstätten, die sich längerfristig auch ohne weitere För- tigung eines allgemeinen Präferenzgefälles. Dadurch derung durch den Staat am Markt behaupten müssen. Die wird ein Subventionswettlauf der Länder und Regio- GRW beteiligt sich weiterhin an Länderprogrammen zur nen im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung Förderung nichtinvestiver Unternehmensaktivitäten kleiner verhindert, und mittlerer Unternehmen, die deren Wettbewerbsfähig- keit und Innovationskraft stärken (vgl. Teil II-C, Ziffer 1). – Einheitliche Fördertatbestände und Förderregelungen Regional- und Clustermanagement-Vorhaben der GRW für die regionale Wirtschaftsförderung, sollen durch eine stärkere Vernetzung der wirtschaftli- – Integrierter Einsatz des gesamten regionalpolitischen chen Partner Wachstumseffekte auslösen. Regional getra- Instrumentariums. gene Entwicklungsansätze werden durch die Förderung regionaler Entwicklungskonzepte sowie Regionalbud- Bei allen raumwirksamen Maßnahmen von Bund und gets gestärkt. Mit dem Instrument der Experimentierklau- Ländern sollte eine enge Zusammenarbeit und Abstim- sel erhalten die Bundesländer die notwendige Flexibilität, mung erfolgen, um konterkarierende Wirkungen zu ver- um auch außerhalb des aktuellen Förderangebots liegende meiden und um eine höhere Effizienz der regionalen sinnvolle Vorhaben zu unterstützen. Strukturpolitik zu erreichen. Dazu gehört, dass eine Ab- stimmung von Fördermaßnahmen und Standortentschei- Die Gemeinschaftsaufgabe fördert nur Investitionen der dungen von Bund und Ländern mit den Erfordernissen gewerblichen Wirtschaft, wenn durch diese Investitionen der Raumordnung und Landesplanung erfolgt, deren zusätzliches Einkommen in der Region entsteht, so dass Ziele beachtet und Möglichkeiten der räumlichen Koope- das Gesamteinkommen der Region auf Dauer nicht un- ration und Arbeitsteilung genutzt werden. wesentlich erhöht wird (Primäreffekt, vgl. Teil II-A, Zif- fer 2.1). Dieses Kriterium gilt als erfüllt, wenn der ent- sprechende Betrieb seine Produkte oder Leistungen 3.3.1 Beiträge der GRW zur Unterstützung von überwiegend überregional absetzt oder die Förderbedin- Zielen anderer Politikbereiche gungen nach der sog. Positivliste (s. Anhang 9) erfüllt. Durch solche Investitionen erweitert sich die Einkom- Hauptziel der regionalen Wirtschaftsförderung im Rah- mensbasis; es kommt zusätzliches Einkommen in die Re- men der GRW ist die Schaffung bzw. Sicherung von wett- gion. Dieses zusätzliche Einkommen führt auch bei Un- bewerbsfähigen Arbeitsplätzen in strukturschwachen Re- ternehmen mit ausschließlich lokaler oder regionaler gionen. Um dieses Ziel möglichst effizient zu erreichen, Ausrichtung (lokales Handwerk, Einzelhandel und örtli- unterstützt die Gemeinschaftsaufgabe gewerbliche Inves- che Dienstleistungen) zu zusätzlicher Nachfrage (Sekun- titionen und Investitionen in die kommunale wirtschaft- nahe Infrastruktur. Das GRW-Fördersystem unterstützt über die spezifischen regionalpolitischen Ziele hinaus 1 ROG: Raumordnungsgesetz. auch Ziele anderer Politikbereiche. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 11 – Drucksache 16/13950

Zusammenwirken von GRW und Arbeitsmarkt- von innovativen Produkten) und die mögliche Förde- politik2 rung von Telearbeitsplätzen tragen in besonderem Ausmaß den geänderten Rahmenbedingungen des Ar- Durch die Investitionsförderung der Gemeinschaftsauf- beitslebens und den regionalpolitischen Notwendig- gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ keiten Rechnung. werden in strukturschwachen Regionen neue wettbe- werbsfähige Dauerarbeitsplätze geschaffen oder beste- hende Arbeitsplätze dauerhaft gesichert. Damit wird der ar- Beitrag der GRW zur Förderung kleiner und beitsmarktpolitische Handlungsrahmen mitgeprägt. Zahl mittlerer Unternehmen und Qualität der regionalen Beschäftigungsmöglichkeiten Das GRW-Förderinstrumentarium enthält spezielle För- haben Einfluss darauf, in welchem Umfang und mit wel- dermöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen cher Ausrichtung aktive und passive Leistungen nach (KMU): dem Zweiten und Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II/SGB III) eingesetzt werden; zugleich werden die – Die Liste der ihrer Art nach förderfähigen Wirtschafts- Einsatzmöglichkeiten der Instrumente verbessert, die auf zweige (Positivliste, Anhang 9) enthält unter anderem eine rasche Integration der geförderten Personen in regu- 18 Dienstleistungsbereiche; dabei handelt es sich um läre Beschäftigung abstellen. Branchen, in denen vorwiegend KMU tätig sind. Im Fall gravierender sektoraler Strukturbrüche ergänzen – KMU können mit höheren Fördersätzen unterstützt sich Arbeitsmarktpolitik und Gemeinschaftsaufgabe in werden als Großunternehmen im gleichen Förderge- besonders starkem Maße: biet (vgl. Teil I-B, Ziffer 2.3). – Alle Unternehmen können ihre Förderfähigkeit auch – Durch Kurzarbeit, Transfermaßnahmen, Maßnahmen im Wege des Einzelfallnachweises nachweisen bzw. der Förderung der beruflichen Weiterbildung und der erreichen (Einzelheiten s. Teil II-A, Ziffer 2.1.2). Die- öffentlich geförderten Beschäftigung kann die Zeit- ser Weg kann insbesondere auch von KMU genutzt spanne zwischen dem Zusammenbruch alter und dem werden. Weiterhin gibt es für Unternehmensneugrün- Aufbau neuer wettbewerbsfähiger Strukturen sinnvoll dungen in der Gemeinschaftsaufgabe besondere För- zur Steigerung und Erhaltung der Beschäftigungsfä- derpräferenzen, die in besonderem Maße KMU zugute higkeit der Arbeitnehmer genutzt werden (Brücken- kommen. funktion, Erhaltung der Qualifikation und Arbeitsfä- higkeit der von Entlassung bedrohten und entlassenen – Durch Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze und zu- Arbeitnehmer/innen). Die Arbeitsmarktpolitik kann sätzlichen Einkommens in den jeweiligen Regionen aber nicht nur den Zeitraum überbrücken helfen, den entsteht zusätzliche Nachfrage für KMU des Hand- die Investitionsförderung im Rahmen der Gemein- werks- und Dienstleistungsbereichs mit lokal/regional schaftsaufgabe braucht, um gemeinsam mit anderen begrenztem Wirkungskreis. Die GRW-Förderung strukturwirksamen Maßnahmen neue Strukturen und kommt damit auch solchen Betrieben zugute, die nicht Arbeitsplätze aufzubauen, sondern sie kann selbst direkt im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe förderfä- strukturwirksam sein und in erheblichem Maße zur hig sind (sekundäre Effekte der Förderung). Bewältigung des strukturellen Wandels beitragen. – Die im Rahmen der Infrastrukturförderung geförderten – Im Rahmen der GRW können Arbeitsplätze, die an Er- Technologie-, Innovations- und Existenzgründungszen- stinvestitionen gebunden sind, gefördert werden, in- tren dienen gezielt dazu, KMU durch Bereitstellung dem die Lohnkosten in die Bemessungsgrundlage ein- preisgünstiger Räumlichkeiten und von Gemein- bezogen werden. Die neu geschaffenen Arbeitsplätze schaftsdiensten die schwierige Anlaufphase nach der müssen zum überwiegenden Anteil höherqualifizierte Gründung und innovative Aktivitäten zu erleichtern. Tätigkeiten betreffen und zukunftsweisend sein hin- sichtlich Wertschöpfung und Innovationspotenzial. – Die Förderung nichtinvestiver Maßnahmen (Beratung, Die Wahl lohnkostenbezogener anstelle sachkapitalbe- Schulung, Humankapitalbildung, angewandte For- zogener Zuschüsse für Investitionen wendet sich ins- schung und Entwicklung, Markteinführung von inno- besondere an Betriebe mit humankapitalintensiver vativen Produkten; vgl. Teil I-B, Ziffer 3.3) im Rah- Produktion. Die GRW-Förderung trägt zum Ziel der men der GRW kann nur von KMU in Anspruch Arbeitsmarktpolitik bei, Arbeitnehmer in wachstum- genommen werden. Die nichtinvestive GRW-Förde- strächtigen Bereichen einzusetzen und sie auf stei- rung zielt auf die Stärkung der Anpassungskraft und gende Anforderungen im Beruf vorzubereiten. Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen ab, denn diese sind in besonderem Maße von den Herausforde- – Auch die Fördermöglichkeiten für nichtinvestive rungen betroffen, die die Globalisierung der Wirt- Maßnahmen von kleinen und mittleren Unternehmen schaft mit sich bringt. (KMU) (Schulung von Arbeitnehmern, Beratung von Unternehmen, Humankapitalbildung, angewandte Beitrag der GRW zu Forschung und Entwicklung, Forschung und Entwicklung sowie Markteinführung Technologietransfer und Innovation In der Regel enthält jede neue Investition technischen 2 Siehe auch Teil I-A, Ziffer 3.3.2. Fortschritt. Erfindungen werden durch Investitionen zu Drucksache 16/13950 – 12 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Innovationen. Voraussetzung für die Umsetzung einer Er- Beitrag der GRW zur Förderung von Bildung und findung in ein marktfähiges Produkt ist der Aufbau eines Wissenschaft entsprechenden Produktionsapparates. – Bei der Förderung gewerblicher Investitionen werden Die GRW-Investitionsförderung verringert beim Investor Ausbildungsplätze ebenso wie Dauerarbeitsplätze ge- die Kosten für den Aufbau einer modernen Produktions- fördert. Ein neu geschaffener Ausbildungsplatz wird struktur. Dadurch unterstützt sie Technologietransfer und bei den Fördervoraussetzungen zur Berechnung der technischen Fortschritt und beschleunigt den Innovations- Arbeitsplatzeffekte sowie des förderfähigen Investi- prozess. Sie erleichtert die Einführung neuer Technolo- tionsvolumens wie zwei Dauerarbeitsplätze gewertet. gien, die Erschließung neuer Märkte und damit die Mo- – Auch gewerbliche Investitionen in Ausbildungsstätten dernisierung der strukturschwachen Regionen. Die GRW- förderfähiger Betriebe können GRW-Zuschüsse erhal- Förderung unterstützt die Innovationspolitik: ten. – Betriebliche Investitionen in Forschungsabteilungen – Im Rahmen der Infrastrukturförderung können berufli- und -labors, Konstruktions- oder Entwicklungslabors che Ausbildungs-, Fortbildungs- und Umschulungs- können aus GRW-Mitteln gefördert werden. stätten gefördert werden. Dazu zählen z. B. Lehrwerk- – Besonders forschungs- und technologieintensive stätten und Meisterschulen von Kammern, aber auch Unternehmen sind ausdrücklich in die Liste der för- Berufsschulen und Fachhochschulen, die von Gemein- derfähigen Wirtschaftszweige (Positivliste, Anhang 9) den oder gemeinnützigen Einrichtungen getragen wer- aufgenommen worden. Dies ermöglicht einen erleich- den. terten Zugang zur GRW-Investitionsförderung. Beitrag der GRW zur Stadtentwicklung – Investitionen der gewerblichen Wirtschaft, die die re- gionale Innovationskraft stärken, können grundsätz- Die Mobilisierung des in den Städten vorhandenen Ent- lich mit den maximalen Fördersätzen bezuschusst wicklungspotenzials kann Wachstumsimpulse geben, die werden. Die Förderhöchstsätze dürfen nur für Investi- ihrerseits zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zu Ein- tionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft gewährt kommensverbesserungen führen. Die GRW setzt hier in werden, von denen ein besonderer Struktureffekt zu mehrfacher Hinsicht an: erwarten ist. – Im Bereich der gewerblichen Wirtschaft werden unter – Im Rahmen der Infrastrukturförderung können Gewer- bestimmten Voraussetzungen Neugründungen, Erwei- bezentren, die die Gründung neuer Unternehmen oder terungsinvestitionen, Rationalisierungs- und Umstel- die Entstehung, Anwendung, Weiterentwicklung und lungsinvestitionen gefördert. Auch Investitionen im Ausbreitung von neuem technischem Wissen oder die Zusammenhang mit Betriebsverlagerungen können Entwicklung und Herstellung neuer Produkte fördern grundsätzlich gefördert werden. und erleichtern, bezuschusst werden. Die Bereitstel- – Im Rahmen der Verbesserung der wirtschaftsnahen In- lung preisgünstiger Räumlichkeiten, Gemeinschafts- frastrukturausstattung sind u. a. Technologiezentren, dienste usw. in Telematik-, Technologie-, Forschungs-, überbetriebliche berufliche Ausbildungsstätten sowie Innovations- und Existenzgründerzentren richtet sich die Wiederherstellung von Industriebrachen zu funk- an kleine Unternehmen sowie mittlere Unternehmen tionsfähigen Gewerbegebieten förderfähig. Dadurch aus innovativen Wirtschaftsbereichen. werden Städte in strukturschwachen Regionen attrak- – Für die Regionalentwicklung sind neben Sachkapital- tiver für potenzielle Investoren. investitionen auch die Qualifikation der Unternehmer – Abgesehen von Standorten, die sich durch eine indus- und Arbeitnehmer, die Forschungs- und Entwick- trielle Monokultur auszeichnen, sind Städte in struk- lungsaktivitäten sowie eine effiziente Umsetzung von turschwachen Regionen oft durch eine Vielzahl von Forschungsergebnissen in marktreife Produkte maß- KMU geprägt, für die die GRW spezielle Fördermög- geblich. Die Förderung nichtinvestiver Maßnahmen lichkeiten bietet (s. o.). Die KMU-Förderung der zugunsten der gewerblichen Wirtschaft zielt darauf ab, GRW stellt einen wichtigen Beitrag für die Stadtent- die Anpassungskraft und Wettbewerbsfähigkeit von wicklung dar, da ein diversifiziertes und innovatives KMU zu stärken (vgl. Teil I-B, Ziffer 3.3). Die Förder- Produkt- und Dienstleistungsangebot in den Städten möglichkeiten wurden ab 2006 erweitert. oft gerade durch Unternehmen dieser Betriebsgrößen erbracht wird. – Lohnkostenbezogene GRW-Zuschüsse unterstützen Betriebe mit hoher Humankapitalintensität. Beitrag der GRW zur ländlichen Entwicklung – Seit 2006 können darüber hinaus Investitionen von ge- meinnützigen außeruniversitären Forschungseinrich- Viele ländliche Regionen stehen wegen des demographi- tungen unterstützt werden (vgl. Teil II-A Ziffer 2.9). schen Wandels – insbesondere der arbeitsplatzbedingten Binnenwanderung – ,der Globalisierung der Märkte, der Die GRW leistet weiterhin Beiträge zur Innovationspoli- Arbeitsmarktlage und -entwicklung gegenwärtig und vor tik, indem sie Maßnahmen im Bildungs- und Wissen- allem zukünftig vor großen Herausforderungen. Dies gilt schaftsbereich fördert (s. u.). insbesondere für peripher gelegene ländliche Regionen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13 – Drucksache 16/13950

Die Gemeinschaftsaufgabe unterstützt diese ländlichen Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zur Problemregionen gezielt mit folgenden Maßnahmen: Frauenförderung – Das GRW-Fördergebiet wurde im Oktober 2008 mit In strukturschwachen Regionen können Frauen in beson- besonderer Berücksichtigung strukturschwacher derem Umfang von Arbeitslosigkeit bedroht sein. Wenn ländlicher Regionen um eine zweite Gebietskulisse auch das Ziel der GRW, Arbeitsplätze in strukturschwa- mit D-Fördergebietsstatus erweitert. chen Regionen zu schaffen, grundsätzlich nicht ge- – Die Fördersätze für gewerbliche Investitionen von schlechtsspezifisch ausgerichtet ist, so findet dennoch die KMU in D-Fördergebieten wurden erhöht. Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen besondere Be- rücksichtigung im GRW-Fördersystem. Die Länder kön- – Die GRW fördert die Entwicklung ländlicher Regio- nen in Regionen mit hoher Frauenarbeitslosigkeit frau- nen, die Vernetzung der lokalen Akteure und die Akti- enspezifische Förderschwerpunkte setzen: vierung des lokalen Potenzials. Gefördert werden können die Erstellung von integrierten regionalen Ent- – Die GRW-Förderhöchstsätze dürfen nur für Investitio- wicklungskonzepten, Regionalmanagementvorhaben nen gewährt werden, von denen ein besonderer Struk- sowie Kooperationsnetzwerke und Clustermanage- tureffekt ausgeht. Investitionen, die Arbeits- und mentvorhaben. Mit Beschluss vom Oktober 2008 Ausbildungsplätze für Frauen schaffen, fallen in diese wurden darüber hinaus die Fördertatbestände Regio- Kategorie. nalbudget und Experimentierklausel als befristete – Gerade Frauen suchen oft Arbeitsplätze, die eine bes- Modellprojekte neu eingeführt. Die Förderdauer von sere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermögli- Regionalmanagementvorhaben sowie Kooperations- chen. Diesem Anliegen kommt die GRW entgegen, netzwerken und Clustermanagementvorhaben wurde indem sie Investitionen zur Schaffung von Telearbeits- verlängert. plätzen fördert und damit eine Berufstätigkeit von – Ein Förderbonus kann für solche Infrastrukturmaßnah- Frauen unterstützt. men gewährt werden, die das Resultat einer interkom- munalen Kooperation sind, auf Basis einer regionalen – Teilzeitarbeitsplätze werden anteilig bei der Förderung Entwicklungsstrategie umgesetzt werden oder die Re- berücksichtigt. vitalisierung von Alt-Standorten zum Ziel haben. Die statistische Erfassung und Auswertung hinsichtlich – Die GRW unterstützt die Breitbandversorgung vorran- der Anzahl der zusätzlich geschaffenen und gesicherten gig von gewerblichen Unternehmen in ländlichen Re- Arbeitsplätze im Rahmen der Erfolgskontrolle (vgl. gionen. Teil I-B, Ziffer 5) wird differenziert nach Männern und Frauen dargestellt. Die Länder weisen darüber hinaus Ar- Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zur Unterstützung beitsmarktdaten getrennt für Männer und Frauen aus. von umweltpolitischen Zielen Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe in besonderen Regionale Wirtschaftsförderung im Rahmen der GRW Problemfällen leistet ihren Beitrag zum Umweltschutz: Im Rahmen der GRW können auch kurzfristig zeitlich be- – Anträge auf GRW-Förderung dürfen nur genehmigt grenzte Sonderprogramme aufgelegt werden, um Regio- werden, wenn die umweltrechtlichen Voraussetzungen nen bei besonderen Problemlagen zu unterstützen. im Einzelfall erfüllt sind. In der Regel ist jede Neuin- vestition umweltschonender als vorherige Investitio- Im Zuge des von der Bundesregierung am 5. November nen (geringerer Rohstoff- und Energieverbrauch, 2008 beschlossenen Maßnahmenpakets „Beschäftigungs- weniger Schadstoffemissionen, integrierter Umwelt- sicherung durch Wachstumsstärkung“ für die rasche schutz). Die Erneuerung des Produktionsapparates Überwindung der Konjunkturschwäche und die Siche- dient damit auch generell dem Umweltschutz. rung von Arbeitsplätzen wurden die GRW-Mittel im Rah- – Die Gemeinschaftsaufgabe kann spezifische betriebli- men eines Sonderprogramms erhöht. Aufgrund der globa- che Umweltschutzinvestitionen und Betriebe fördern, len konjunkturellen Betroffenheit sind die zusätzlich zur die überregional Produkte und Leistungen im Umwelt- Verfügung stehenden Mittel i. H. v. insgesamt 200 Mio. bereich anbieten. Euro gleichmäßig auf alte und neue Länder aufgeteilt worden. Das GRW-Sonderprogramm ist befristet vom – Im Rahmen der Infrastrukturförderung sind spezifi- 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2011. sche Umweltinfrastrukturmaßnahmen förderfähig, wie z. B. Wiedernutzbarmachung von brachliegendem In- Im Sommer 2002 erfolgte durch das „GRW-Sonderpro- dustrie- und Gewerbegelände einschließlich der dafür gramm Hochwasser“ Hilfe für die durch die Flutkatastro- erforderlichen Sanierung von Altlasten, Einrichtungen phe an Elbe, Mulde und Donau sowie den Nebenflüssen der Abwasserreinigung und Abfallbeseitigungsanla- betroffenen Gebiete. Bund und Länder hatten hier zusätz- gen sowie Lärmschutzmaßnahmen und ökologische liche Mittel zur Verfügung gestellt. Ziel war die Be- Ausgleichsmaßnahmen bei neu erschlossenen Gewer- schleunigung der Wiederherstellung bzw. des Ersatzes begebieten. Die Revitalisierung von Altstandorten (In- von vom Hochwasser beschädigten Wirtschaftsgütern ge- dustrie-, Gewerbe-, Konversions- oder Verkehrsbrach- werblicher Unternehmen und von wirtschaftsnahen Infra- flächen) kann mit höheren Fördersätzen unterstützt struktureinrichtungen sowie die Sicherung bedrohter Ar- werden. beitsplätze. Drucksache 16/13950 – 14 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

3.3.2 Wirtschaftspolitische Maßnahmen anderer Die GAK-Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag Politikbereiche mit Regionalbezug zur Ausschöpfung der wirtschaftlichen Potenziale in ländlich geprägten Regionen und damit zur Sicherung Die Gemeinschaftsaufgabe leistet eine Reihe wichtiger von Arbeitsplätzen. Für die Sicherung lebensfähiger und Beiträge zu den Zielen anderer Politikbereiche (vgl. Zif- attraktiver ländlicher Räume werden Wertschöpfung und fer 3.3.1). Umgekehrt weisen auch Maßnahmen und Pro- Arbeitsplätze auch neben dem engen Bereich der Land- gramme anderer Politikbereiche regionalpolitischen Be- wirtschaft entwickelt. Dazu wird eine intensive Verflech- zug auf oder zielen sogar unmittelbar auf die Stärkung der tung der raumwirksamen Politikfelder, eine verstärkte regionalen Entwicklungskraft ab. Beispiele hierfür sind: Kooperation der unterschiedlichen Akteure in den Regio- nen und eine stärkere Besinnung auf die Eigenkräfte jeder Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der einzelnen Region angestrebt. Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ Arbeitsmarktpolitik Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrar- struktur und des Küstenschutzes“ (GAK) stellt das zen- Bei der Beschreibung der Abstimmung der örtlichen Ar- trale Instrument der Bundesregierung zur Vereinheitli- beitsmarktpolitik mit der Regionalpolitik sind die zwei chung der Agrarstrukturpolitik in Deutschland dar. Als Bereiche Arbeitsförderung (Drittes Buch Sozialgesetz- Nationale Rahmenregelung im Sinne der ELER-Verord- buch – SGB III –) und Grundsicherung für Arbeitsu- nung (EG) Nummer 1698/2005 dient sie auch der Koordi- chende (Zweites Buch Sozialgesetzbuch – SGB II –) zu nierung von Maßnahmen der Länderprogramme zur Ent- unterscheiden. wicklung ländlicher Räume. Für den Bereich der Arbeitsförderung ist die Verzahnung Vor dem Hintergrund des anhaltenden Wettbewerbs- von Leistungen der Arbeitsförderung mit der Arbeits- drucks auf den zunehmend liberalisierten Agrarmärkten markt-, Struktur- und Wirtschaftspolitik der Länder aus- und auf Grund der steigenden gesellschaftlichen Erwar- drücklich geregelt (§ 367 Absatz 3 SGB III). Die Abstim- tungen hinsichtlich der Bewältigung der Herausforderun- mung konkreter Maßnahmen erfolgt hier insbesondere gen insbesondere peripherer ländlicher Regionen, der zwischen den für die regionale Arbeitsmarktpolitik ver- abnehmenden Biodiversität sowie des beschleunigten antwortlichen Regionaldirektionen und den jeweiligen Klimawandels verfolgt die GAK flächendeckend fol- Landesregierungen. gende Ziele: Auch bei der Verwendung der Mittel der Arbeitsförde- rung werden die regionalen Gegebenheiten berücksich- a) Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Land-, Forst-, tigt: Die Ermessensleistungen der aktiven Arbeitsmarkt- Fischerei- und Ernährungswirtschaft politik des SGB III (insbesondere Maßnahmen der Hierzu werden Struktur verbessernde Maßnahmen wie beruflichen Weiterbildung, Eingliederungszuschüsse, z. B. das Agrarinvestitionsförderungsprogramm oder Vermittlungsbudget, Maßnahmen zur Aktivierung und die Förderung der Marktstrukturverbesserung angebo- beruflichen Eingliederung, Maßnahmen der öffentlich ge- ten. förderten Beschäftigung) sind in einem Eingliederungs- titel zusammengefasst. Diese Mittel werden nach einem b) Berücksichtigung gesellschaftlicher Leistungen im komplexen Arbeitsmarktindikator auf die örtlichen Agen- Umwelt-, Naturschutz- und Klimabereich, beim Tier- turen für Arbeit verteilt. Regionen mit einer hohen Ar- schutz und bei der Erhaltung der Kulturlandschaften beitslosigkeit werden dadurch überproportional berück- sichtigt. Die örtlichen Agenturen für Arbeit können im c) Mitwirkung bei der Stärkung ländlicher Räume durch Rahmen der „ortsnahen Leistungserbringung“ weitge- integrierte ländliche Entwicklung hend selbstständig über die Verwendung der Eingliede- Dabei geht es zum einen darum, die land- und forstwirt- rungsmittel entscheiden und ihren Maßnahmenmix ge- schaftlichen Betriebe bei Investitionen zur Erschließung zielt auf die jeweils individuellen Hilfebedarfe der außerlandwirtschaftlicher Einkommensquellen zu unter- Arbeitssuchenden sowie die örtlichen und überörtlichen stützen (Diversifizierung), z. B. bei Investitionen von Ko- Gegebenheiten des Arbeitsmarktes ausrichten. Die Agen- operationen zwischen Landwirten und anderen Partnern. turen für Arbeit können zudem innerhalb der Freien För- Einen weiteren Beitrag leistet die Förderung von ländli- derung selbst neue Maßnahmen konzipieren und prak- chen Infrastrukturmaßnahmen (z. B. Dorfentwicklung, tisch erproben. ländlicher Wegebau, Nahwärme- oder Biogasleitungen). Neben den im Eingliederungstitel zusammengefassten Das stärkt u. a. auch die ländliche Tourismuswirtschaft. Ermessensleistungen sind im Kapitel 3 des Haushalts- plans der Bundesagentur für Arbeit Mittel für weitere Darüber hinaus wird die Erarbeitung integrierter ländli- Leistungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik (u. a. Berufs- cher Entwicklungskonzepte und die Begleitung ihrer Um- ausbildungsbeihilfe, Pflicht- und Ermessensleistungen setzung durch Regionalmanagements gefördert. Mit dem der berufliche Rehabilitation, Förderung selbständiger Regionalmanagement wird die zielgerichtete Umsetzung Tätigkeit durch Gründungszuschuss) veranschlagt, die der in den Regionen erarbeiteten Strategie unterstützt. Ein ebenfalls zur Verbesserung der regionalen Wirtschafts- Förderbonus für investive Maßnahmen, die der Umset- struktur beitragen können. zung integrierter ländlicher Entwicklungskonzepte die- nen, wirkt als Anreiz zur Sektoren übergreifenden Zu- Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende sind sammenarbeit. die aktiven Leistungen durch die Vorschriften der §§ 16 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15 – Drucksache 16/13950 bis 16f im SGB II geregelt: Dabei wird im Gesetz ganz stärken. Bisher wurden über 2 000 Vorhaben in knapp bewusst auf ins Detail gehende Maßgaben zur Ausgestal- 300 regionalen Innovationsbündnissen gefördert. In die- tung der Förderinstrumente verzichtet. Es wird stattdes- sen Bündnissen engagieren sich mittelständische Unter- sen ein breit gefächerter Maßnahmenkatalog beschrieben, nehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen in auf den die Träger der Grundsicherung für Arbeitsu- unterschiedlichen Kooperationsformen. Die Partner aus chende – je nach den Erfordernissen des Arbeitsuchenden Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung bestimmen in den und des örtlichen Arbeitsmarktes – zurück greifen kön- Innovationsbündnissen selbst den Schwerpunkt – ausge- nen. Mit § 16 SGB II werden nahezu alle Leistungen zur hend vom Wirtschafts- und Forschungsprofil, von den Eingliederung, die die Agenturen für Arbeit auf der Traditionen und den vorhandenen Fachkräften ihrer Re- Grundlage des SGB III erbringen können, als Fördermög- gion. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Pro- lichkeiten genannt. gramme InnoRegio (bis 2006), Innovative regionale Wachstumskerne, Zentren für Innovationskompetenz, In- Auch die für Eingliederungsleistungen nach dem SGB II novationsforen, InnoProfile und das Validierungspro- im Bundeshaushalt vorgesehenen Mittel werden nach ei- gramm ForMaT. Zudem hat das BMBF 2008 ein neues nem Schlüssel auf die Kreise und kreisfreien Städte ver- 200-Millionen-Euro-Programm „Spitzenforschung und teilt, der die regionale Arbeitsmarktlage berücksichtigt Innovation in den Neuen Ländern“ gestartet, um über und Mittel bevorzugt dorthin lenkt, wo – gemessen an eine organisationsübergreifende Kompetenzbündelung den Erwerbspersonen – eine überdurchschnittliche Zahl die Forschungs- und Innovationsfähigkeit in Ostdeutsch- von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen zu betreuen ist. land zu stärken. Ergänzend besteht durch das Bundesprogramm Kommu- Darüber hinaus werden im Bereich des Bundesministe- nal-Kombi seit dem 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember riums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über das 2009 die Möglichkeit, in besonders strukturschwachen Re- Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand Koopera- gionen mit hoher und verfestigter Arbeitslosigkeit, sozial- tions-, Netzwerk- sowie einzelbetriebliche Vorhaben von versicherungspflichtige Arbeitsplätze für eine Dauer von KMUs (ab 2009 bis 1 000 Mitarbeiter) gefördert. Im Vor- maximal drei Jahren zu schaffen. Das Bundesprogramm dergrund steht die Förderung von Einwicklungen innova- Kommunal-Kombi soll vor allem denjenigen Arbeitslo- tiver Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistun- sen zugute kommen, die aufgrund der regionalen Schwä- gen ohne Einschränkung auf bestimmte Technologien che des Arbeitsmarktes keine Beschäftigung finden und oder Branchen. durch die geschaffenen Arbeitsplätze sollen die kommu- nalen Strukturen und sozialen Kompetenzen vor Ort ge- stärkt werden. 3.4 Empfehlungen zur kommunalen Wirtschaftsförderung Städtebauförderung Der Planungsausschuss hat seinerzeit nachstehende Emp- Die vom Bund unter Federführung des Bundesministe- fehlungen zur kommunalen Wirtschaftsförderung abgege- riums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ben: gewährten Finanzhilfen zur Städtebauförderung und die 1. Die Kommunen haben bei der Wirtschaftsförderung Kofinanzierung durch die Länder stabilisieren und akti- ihre Stellung in der gesamtstaatlichen Ordnung und vieren vor allem die Städte, die in besonderem Maße von ihre – auch die Einhaltung der EG-Regelungen umfas- wirtschaftlichem Strukturwandel, von Arbeitslosigkeit, sende – Verpflichtung zu bundes- und landestreuem Wohnungsleerstand und Zuwanderung betroffen sind. Die Verhalten zu berücksichtigen. Sie müssen die Planun- Bundesfinanzhilfen zur Städtebauförderung betrugen im gen und wirtschaftspolitischen Entscheidungen des Jahr 2008 rd. 505 Mio. Euro. Im Bundeshaushaltsplan Bundes und der Länder beachten. 2009 sind Bundesfinanzhilfen zur Städtebauförderung in Höhe von rd. 570 Mio. Euro veranschlagt. Die Städte- 2. Die Kommunen sollen sich bei der Wirtschaftsförde- bauförderung umfasst die Programme Soziale Stadt (seit rung auf die unbedenklichen Maßnahmen der indirek- 1999), Stadtumbau Ost (seit 2002), Stadtumbau West (seit ten Förderung im Rahmen der allgemeinen kommuna- 2004), Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (seit 2008), len Aufgabenerfüllung konzentrieren. Städtebaulicher Denkmalschutz (seit 1991 in den neuen 3. Bei direkten Wirtschaftsförderungsmaßnahmen ist aus und seit 2009 in den alten Ländern) sowie Städtebauliche rechtlichen und wirtschaftspolitischen Gründen Zu- Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (seit 1991 in rückhaltung geboten. Direkte Wirtschaftsförderung ist den neuen und seit 1971 in den alten Ländern). nur ausnahmsweise zulässig; sie darf der staatlichen Wirtschaftspolitik nicht widersprechen. Technologieförderung 4. Fördermaßnahmen sollen nur nach Abwägung aller Mit der Initiative „Unternehmen Region“ verfolgt das Vor- und Nachteile und unter Berücksichtigung sämt- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) licher Folgewirkungen ergriffen werden. Insbesondere systematisch eine neue, an Clustern orientierte Förder- soll bei direkten Fördermaßnahmen eine genaue Wirt- strategie für die neuen Länder. Unter dem Dach von „Un- schaftlichkeitsprüfung angestellt werden. ternehmen Region“ finden sich mittlerweile fünf unter- schiedliche Programme mit dem einheitlichen Ziel, 5. Für von Kommunen getragene Wirtschaftsförderungs- regionale Innovationspotenziale zu identifizieren und zu gesellschaften gelten die vorstehenden Grundsätze nutzen, um dadurch das regionale Kompetenzprofil zu gleichermaßen. Drucksache 16/13950 – 16 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

B. Förderung aus der Gemeinschaftsaufgabe naler Zielsetzung (Regionalleitlinien 2007 bis 2013)4 ein- schließlich der auf dieser Grundlage genehmigten 1. Der Rahmen der GRW-Förderung: Fördergebietskarte5 sowie der Regionalbeihilfen betref- Beihilfenkontrolle der Europäischen Union fenden Freistellungsbestimmungen6. Die Gemeinschaftsaufgabe unterliegt – wie alle Wirt- schaftsförderinstrumente – den Bestimmungen des EU- Ausgangspunkt jeder Förderung ist das beihilferechtlich Beihilferechts. Folglich muss die Förderung aus der definierte Regionalfördergebiet. Auf Basis der Regional- Gemeinschaftsaufgabe im Hinblick auf Fördergebiet, leitlinien 2007-13 hat die Europäische Kommission euro- Fördertatbestände und Förderhöchstsätze mit den EU-bei- paweit den zulässigen Umfang der Fördergebiete in den hilferechtlichen Vorgaben für die gewerbliche Investi- einzelnen Mitgliedstaaten (Plafond) für die sog. A- (nach tionsförderung und die Infrastrukturförderung vereinbar Artikel 87 Absatz 3 lit a EG-Vertrag) und C-Förder- sein. Die im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe erfol- gebiete (Artikel 87 Absatz 3 lit. c EG-Vertrag) festge- gende Abgrenzung der regionalen Fördergebiete sowie legt. Auf dieser Grundlage wurden auch die sog. A- und die EU-beihilferechtlich abgesicherten Förderhöchst- C-Fördergebiete in der Gemeinschaftsaufgabe abgegrenzt. sätze für die gewerbliche Investitionsförderung gelten Die betreffenden Gebiete sind in der von der Kommission dabei nicht nur für die GRW, sondern für alle Regional- genehmigten Fördergebietskarte einzeln aufgeführt. Über förderprogramme von Bund, Ländern und Kommunen. die beihilferechtlich vorgegebenen A- und C-Förderge- Die Gemeinschaftsaufgabe übt somit eine wichtige Koor- bietsplafonds hinaus wurde in der GRW eine weitere För- dinierungsfunktion für alle regionalen Wirtschaftsförder- dergebietskulisse, die sog. D-Fördergebiete, eingeführt. instrumente in der Bundesrepublik (EU, Bund, Länder Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft in den sog. und Kommunen) aus. D-Fördergebieten unterliegt horizontalen beihilferechtli- chen Vorgaben und wird auf Basis der KMU-Bestimmun- 1.1 Beihilferechtliche Rahmenbedingungen gen der Allgemeinen Freistellungsverordnung7 und der De-minimis-Verordnung8 durchgeführt. Temporär bis Regionalbeihilfen der Mitgliedstaaten zugunsten der ge- zum 31. Dezember 2010 findet in D-Fördergebieten auch werblichen Wirtschaft unterliegen der Beihilfenkontrolle die sog. „Bundesregelung Kleinbeihilfen“9 Anwendung. durch die Europäische Kommission gemäß Artikel 87 ff. EG-Vertrag. Nach Artikel 87 Absatz 1 sind Beihilfen, die Beihilferechtliche Vorgaben für Fördertatbestände und durch Begünstigung bestimmter Unternehmen oder Pro- Förderhöhen der GRW ergeben sich aus den Regionalleit- duktionszweige den Wettbewerb verfälschen oder zu ver- linien 2007 bis 2013 sowie aus den entsprechenden Frei- fälschen drohen, mit dem Gemeinsamen Markt unverein- stellungsbestimmungen. Dabei wurde den beihilferechtli- bar, soweit sie den Handel zwischen den Mitgliedstaaten chen Vorgaben in den GRW-Förderregeln für die beeinträchtigen. gewerbliche Wirtschaft (Teil II-A) grundsätzlich bereits Bestimmte Beihilfen können jedoch nach Artikel 87 Ab- Rechnung getragen. Die GRW-Förderung für die gewerb- satz 3 EG-Vertrag von der Kommission als mit dem Ge- liche Wirtschaft ist ein freigestelltes Programm, das den meinsamen Markt vereinbar erklärt werden. Von jeder Vorgaben der entsprechenden Freistellungsbestimmun- beabsichtigten Einführung oder Umgestaltung von Bei- gen10 entspricht und der Kommission angezeigt wurde11. hilfen ist die Kommission nach Artikel 88 Absatz 3 EG- Bei beihilferelevanten Auslegungs- oder Abgrenzungsfra- Vertrag grundsätzlich so rechtzeitig zu unterrichten (Noti- gen der GRW muss auf die Freistellungsbestimmungen zu- fizierung), dass sie sich dazu äußern kann. Der Mitglied- rückgegriffen werden. Für die Freistellung des Teils II-A staat darf die Maßnahme nicht durchführen, bevor die gelten materiell die Regeln der ausgelaufenen Regional- Kommission eine abschließende Entscheidung erlassen freistellungsverordnung Nummer 1628/2006 fort. Für den hat.

Als Ausnahme vom Grundsatz der vorherigen Anmel- 4 ABl. EG 54/13 vom 4. März 2006. dung und Genehmigung durch die Kommission wurden 5 Fördergebietskarte für die Bundesrepublik Deutschland, Genehmi- bestimmte Arten von Beihilfen von dieser Pflicht freige- gung der Kommission vom 8. November 2006, N 459/2006. stellt, soweit die Beihilfen den Vorgaben der Kommission 6 Artikel 44 Absatz 3 und Erwägungsgrund 66 S. 2 der Allgemeinen entsprechen und insbesondere bestimmte Schwellenwerte Freistellungsverordnung, Verordnung (EG) Nummer 800/2008, 3 ABl. EG 214/3 vom 9. August 2008 i. V. m. Verordnung (EG) Num- nicht überschreiten . mer 1628/2006, ABl. (EG) L 302/29 vom 1. November 2006. 7 Artikel 15 der Verordnung (EG) Nummer 800/2008 (allgemeine Frei- 1.2 Kontrolle von Regionalbeihilfen und ihre stellungsverordnung) der Kommission vom 6. August 2008 (ABl. EG L 214/3 vom 9. August 2008). Auswirkungen auf die GRW 8 Verordnung Nummer 1998/2006 der Kommission, ABl. (EG) L 379/5 Für die GRW gelten in beihilferechtlicher Hinsicht insbe- vom 28. Dezember 2006. 9 Hierbei handelt es sich um vorübergehende beihilferechtliche Son- sondere die Leitlinien für staatliche Beihilfen mit regio- derregeln zur Bekämpfung der Konjunkturkrise, Genehmigung der Kommission N 668/2008. 10 Artikel 44 Absatz 3 und Erwägungsgrund 66 S. 2 der Allgemeinen 3 Aufgrund der Verordnung (EG) Nummer 994/98 des Rates vom Freistellungsverordnung, Verordnung (EG) Nummer 800/2008 der 7. Mai 1998 hat die Europäische Kommission Gruppenfreistellungs- Kommission, ABl. EG 214/3 vom 9. August 2008 i. V. m. Verord- verordnungen für bestimmte horizontale Beihilfen erlassen, die von nung (EG) Nummer 1628/2006, ABl. (EG) L 302/29 vom 1. Novem- der vorherigen Anmeldungs- und Genehmigungspflicht unter im ein- ber 2006. zelnen festgelegten Bedingungen befreien. 11 XR 31/07. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 17 – Drucksache 16/13950

Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur haben der 2. Fördergebiete der Gemeinschaftsaufgabe Bund und die Länder vereinbart, mit Ausnahme der Breit- für die Jahre 2007 bis 2013 bandförderung, auf eine erneute Notifizierung zu verzich- ten. Es obliegt den Ländern, die Vereinbarkeit der Das Regionalfördergebiet wird in regelmäßigen Abstän- Vorhaben mit dem Beihilferecht der EU-Kommission si- den neu abgegrenzt. Der Bund-Länder-Koordinierungs- cherzustellen (s. Teil II-B, Ziffer 3.3 und Anhang 4). ausschuss hat am 20. Februar 2006 die deutsche Regio- nalfördergebietskarte für 2007 bis 2013 beschlossen. Die Beihilfen, welche die entsprechenden Schwellenwerte für beihilferechtliche Genehmigung durch die EU-Kommis- die Freistellung übersteigen oder von ande\tren Freistel- sion erfolgte am 8. November 2006. lungsvorgaben abweichen, müssen bei der Kommission angemeldet (notifiziert) werden. Die Kommission prüft Grundlage für die Neuabgrenzung sind die „Leitlinien für diese Beihilfen insbesondere am Maßstab der Regional- staatliche Beihilfen mit regionaler Zielsetzung 2007 bis leitlinien 2007 bis 2013. Vor einer Genehmigung durch 2013“ (Regionalleitlinien) der Europäischen Kommis- sion. die Kommission darf die Beihilfe nicht ausgezahlt wer- den. 2.1 Gesamtdeutsche Neuabgrenzung Die regionale Wirtschaftsförderung unterliegt auch in sektoraler Hinsicht EU-beihilferechtlichen Beschränkun- Die Neuabgrenzung ab 2007 basiert erstmals auf einer ge- gen. Für einzelne Sektoren sind daher folgende besondere samtdeutschen Bewertung der Regionen. Zu diesem Förderregeln erlassen worden: Zweck ist das Bundesgebiet flächendeckend in sog. Ar- beitsmarktregionen (s. Karte 2) eingeteilt, die – auf der – Rahmenregelung der Gemeinschaft für staatliche Bei- Basis der Berufspendlerverflechtungen – die Zentren der 12 hilfen im Agrar- und Forstsektor 2007 bis 2013 , regionalen Arbeitsmärkte mit ihren jeweiligen Einzugs- – Gruppenfreistellungsverordnung für staatliche Beihil- bzw. Verflechtungsbereichen enthalten. Mit den Arbeits- fen an KMU im Agrarsektor13, marktregionen als räumliche Diagnoseeinheit können sta- tistische Verzerrungen so weit wie möglich vermieden – Schiffbau, Schiffsumbau und Schiffsreparatur14, werden.

–Stahl15, Im Einzelnen setzt sich der Gesamtindikator aus vier Re- gionalindikatoren wie folgt zusammen: – Fischereiverarbeitung und -vermarktung, Aquakultur- sektor, ausgenommen Sport- und Freizeitfischerei16, – Durchschnittliche Arbeitslosenquote der Jahre 2002 bis 2005 50 Prozent – Luftverkehr17, – Bruttojahreslohn je sozialversicherungs- – Eisenbahn-, Straßen-, Binnenschiffsverkehr18. pflichtig Beschäftigtem in 2003 40 Prozent – Erwerbstätigenprognose 2004 bis 2011 5 Prozent 12 Rahmenregelung (ABl. EG C 319/1 vom 27. Dezember 2006). 13 VO (EG) Nummer 1857/2006 der Kommission vom 15. Dezember – Infrastrukturindikator 5 Prozent 2006 (ABl. EG C 358/3 vom 16. Dezember 2006). 14 Mitteilung der Kommission C (2003) 5274 – Rahmenbestimmungen Legt man den Gesamtindikator an alle Arbeitsmarktregio- für Beihilfen an den Schiffbau (ABl. EG C 317/11 vom 30.Dezember 2003, berichtigt durch ABl. EG C 104/71 vom 30. April 2004). nen an, so ergibt sich eine Reihenfolge von der struktur- 15 Für kleine Investitionsvorhaben von kleinen und mittleren Unterneh- bzw. wirtschaftsschwächsten Arbeitsmarktregion bis hin men gilt Kap. II, Abschnitt 2, Artikel 15 der Verordnung (EG) Num- zur struktur- bzw. wirtschaftsstärksten Arbeitsmarktre- mer 800/2008 (allgemeine Freistellungsverordnung) der EU-Kom- gion. mission vom 6. August 2008 (ABl EG L 214/3 vom 9. August 2008). 16 Leitlinien (ABl. EG C 229/5 vom 14. September 2004), KMU-Frei- stellungs–VO, Fischerei-VO (EG) Nummer 1595/2004 vom 8. Sep- tember 2004 (ABl. EG L 291/3 vom 14. September 2004). 2.2 Die GRW-Fördergebietskulisse 17 Mitteilung der Kommission zu Beihilfen im Luftverkehr (ABl. EG C 350/5 vom 10. Dezember 1994). Die nach intensiver Diskussion im Einvernehmen zwi- 18 VO(EG) Nummer 1191/69 vom 26. Juni 1969 über das Vorgehen der schen Bund und Ländern im GRW-Koordinierungsaus- Mitgliedstaaten bei dem mit dem Begriff des öffentlichen Dienstes schuss beschlossene Fördergebietskarte ab 2007 trägt den verbundenen Verpflichtungen auf dem Gebiet des Eisenbahn-, Stra- regionalen Problemlagen in Deutschland in ausgewoge- ßen- und Binnenschiffsverkehrs (ABl. EG L 156/1 vom 26. Juni 1969); VO(EG) Nummer 1107/70 vom 4. Juni 1970 über Beihilfen ner und sachgerechter Weise Rechnung: im Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschiffsverkehr (ABl. EG 130/1 vom 15. Juni 1970); VO(EG) Nr.1101/89 vom 27. April 1989 über – A-Fördergebietskulisse die Strukturbereinigung in der Binnenschifffahrt (ABl. EG L 116/25 vom 28. April 1989); VO(EG) Nummer 718/1999 vom 29. März Das A-Fördergebiet der GRW umfasst im Rahmen des 1999 über kapazitätsbezogene Maßnahmen für die Binnenschiff- EU-beihilferechtlich nach Artikel 87.3a EG-Vertrag fahrtsflotten (ABl. EG L 90/1 vom 2. April 1999); VO(EG) Nummer 1382/2003 vom 22. Juli 2003 über Finanzhilfen der Gemeinschaft vorgegebenen Plafond die strukturschwächsten Ar- zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit des Güterverkehrssys- beitsmarktregionen Deutschlands. Danach bleiben die tems (ABl. EG L 196/1 vom 2. August 2003). neuen Länder flächendeckend Höchstfördergebiet Drucksache 16/13950 – 18 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

nach Artikel 87.3a EG-Vertrag bzw. A-Fördergebiet Anteil von einem Drittel des knappen westdeutschen im Rahmen der GRW. In den alten Ländern erhalten Artikel-87.3c-Fördergebietsplafond von 9,075 Millio- von der Arbeitsmarktregion Lüneburg die Kreise Uel- nen Einwohnern absorbiert. Im Einklang mit den ge- zen und Lüchow-Dannenberg A-Fördergebietsstatus. gebenen Flexibilitäten der Regionalleitlinien wurden Für die Regionen Halle, Leipzig, Brandenburg-Süd- daher 1 Million Fördergebietseinwohner nach Arti- west, Uelzen und Lüchow-Dannenberg, die das Krite- kel 87.3c EG-Vertrag für strukturschwache Regionen rium für den Höchstförderstatus in der EU-15 erfüllt in anderen westdeutschen Ländern zur Verfügung ge- hätten, aber in der EU-25 nicht mehr erfüllen (sog. stellt. Die betroffenen Gebiete in Berlin haben auto- „vom statistischen Effekt betroffene Gebiete“), sehen matisch D-Status. Die „Berlin-Abgabe“ erfolgte für die Regionalleitlinien in 2010 eine obligatorische Berlin finanzneutral, d. h. Berlin ist daraus kein finan- Überprüfung des Höchstförderstatus vor. In diesen Re- zieller Nachteil bei der GRW-Mittelverteilung entstan- gionen kann es ab 2011 zu einer Absenkung der den (s. Teil I-B, Ziffer 4). Höchstfördersätze kommen. Diese liegen dann aber immer noch über dem für strukturschwache Regionen Die Zuteilung der 1 Million Fördergebietseinwohner in den alten Ländern geltenden Fördersatz. aus Berlin nach Artikel 87.3c EG-Vertrag an andere alte Länder ergab sich auf Grundlage der von den Län- – C-Fördergebietskulisse dern dargelegten, aus länderinternem Gebietstausch nicht zu bewältigenden Notwendigkeiten. Damit Der EU-beihilferechtlich nach Artikel 87.3c EG-Ver- konnten auch strukturschwache Regionen in den alten trag vorgegebene Plafond für die C-Fördergebietsku- Ländern berücksichtigt werden, die eine besondere lisse wurde gegenüber der Vorperiode 2000 bis 2006 Problemlage aufweisen, nach dem Ranking des Regio- um ein Drittel auf 11 Prozent der Gesamtbevölkerung nalindikatormodells aber nicht ausreichend erfasst bzw. 9,075 Millionen Einwohner (Bevölkerungsstand wurden. Davon profitierten die Länder Bayern, Bre- 31. Dezember 2004) reduziert und voll ausgeschöpft19. men, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rhein- Den C-Fördergebietsstatus erhalten die nach Ranking land-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein. strukturschwächsten Arbeitsmarktregionen, die nicht – D-Fördergebietskulisse A-Fördergebiet sind. Darunter fallen in den alten Län- dern strukturschwache ländliche Regionen ebenso wie Der von der EU-Kommission reduzierte Förderge- altindustrielle Regionen im Strukturwandel und die bietsplafond nach Artikel 87.3c EG-Vertrag für die al- ostbayerischen Grenzregionen zu Tschechien. Hinzu ten Bundesländer ist – wie in der zurückliegenden Pe- kommen die Kreise Lüneburg, Celle und Cuxhaven. riode – um eine so genannte D-Fördergebietskulisse mit eingeschränkten Förderrechten unterhalb des EU- Berlin20 ist entsprechend seiner wirtschaftlichen Beihilferechts ergänzt worden. Durch eine entspre- Strukturschwäche in Gänze GRW-Fördergebiet, aller- chende Ausweitung des D-Fördergebiets konnte der dings nicht in Gänze mit C-Status, sondern zu einem Fördergebietsumfang des C-Fördergebiets der Vorpe- kleineren Teil mit abgeschwächtem D-Förderstatus. riode 2000-2006 zunächst in etwa erhalten bleiben. Im Nach dem Regionalindikatormodell wäre auf Berlin Oktober 2008 wurde das D-Fördergebiet noch einmal ein Einwohnerplafond in Höhe seiner gesamten Ein- um so genannte ländliche Problemregionen und ehe- wohnerzahl entfallen. Damit hätte Berlin mit rund malige E-Gebiete erweitert. Die Kategorie E-Gebiete 3,4 Millionen Einwohnern einen überproportionalen entfällt daher fortan. Die D-Fördergebiete umfassen derzeit ca. 12 Prozent der gesamtdeutschen Bevölke- rung oder 9,96 Millionen Einwohner. 19 Der Fördergebietsplafond nach Artikel 87.3c EG-Vertrag hat sich ge- genüber der Vorperiode (2000 bis 2006) für die alten Länder von Die gesamtdeutsche GRW-Fördergebietskulisse umfasst: knapp 18 Prozent bzw. 14,6 Mio. Einwohner auf 11 Prozent der deut- schen Bevölkerung bzw. 9,075 Mio. Einwohner reduziert. – rund 40,17 Prozent der deutschen Bevölkerung oder 20 Abweichend von der Vorperiode bildet das Land Berlin ab 2007 eine eigenständige Arbeitsmarktregion (AMR) ohne Einbeziehung des 33,18 Millionen Einwohner (A-, C-, D-Gebiete), Umlands von Brandenburg. Entsprechend neue, kreisscharfe Ab- grenzungen ergeben sich daraus auch für die AMR des Landes Bran- – davon mit Regionalbeihilfestatus 28,14 Prozent oder denburg (s. Karte 2). 23,22 Millionen Einwohner (A-, C-Gebiete). Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 19 – Drucksache 16/13950

Tabelle 1

Fördergebietsbevölkerung in den neuen Ländern A-Status

2007 bis 2013 2000 bis 2006 Differenz neue Land Einwohner in % Einwohner in % zu alte Periode Brandenburg 2.567.704 19,11 2.573.291 18,27 -5.587

darunter „Stat. Effekt“ 1.403.780

Mecklenburg-Vorpommern 1.719.653 12,80 1.807.799 12,84 -88.146 Sachsen 4.296.284 31,98 4.522.412 32,11 -226.128

darunter „Stat. Effekt“ 1.075.202

Sachsen-Anhalt 2.494.437 18,57 2.701.6 90 19,18 -207.253 darunter „Stat. Effekt“ 825.133

Thüringen 2.355.280 17,53 2.478.148 17,60 -122.868

Summe 13.433.358 100,00 14.083.340 100,00 -649.982 darunter „Stat. Effekt“ 3.304.115 24,60 (= Abwanderung, Bevölkerungs- rückgang)

Tabelle 2

Fördergebietsbevölkerung in den alten Ländern C-Status*

2007 bis 2013 2000 bis 2006 Differenz neue Land zu alte Periode Einwohner in % Einwohner in %

Berlin 2.387.828 24,40 3.425.759 23,55 -1.037.931 Bayern 1.013.316 10,35 860.462 5,92 152.854

Bremen 216.776 2,21 126.997 0,87 89.779

Hessen 110.692 1,13 886.645 6,10 -775.953

Niedersachsen* 2.182.105 22,30 2.654.052 18,25 -471.947 Nordrhein-Westfalen 2.268.233 23,18 4.126.560 28,37 -1.858.327

Rheinland-Pfalz 373.252 3,81 647.780 4,45 -274.528

Saarland 201.892 2,06 826.938 5,68 -625.046

Schleswig-Holstein 1.033.024 10,55 990.904 6,81 42.120

Summe* 9.787.118 100,00 14.546.097 100,00 -4.758.979

* einschl. A- und C-Fördergebiete der Region Lüneburg (= 712 460 EW); ohne A und C-Fördergebiete der Region Lüneburg = 9 074 658 EW Drucksache 16/13950 – 20 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Tabelle 3

Fördergebietsbevölkerung in den alten Ländern (mit Region Lüneburg) D-Status

ab Beschluss des Koordinie- 2007 bis 2008 Differenz Land rungsausschusses 2008–2013 absolut in % absolut in %

Berlin 1.000.000 10,04 1.000.000 15,75 0

Bayern 1.222.440 12,28 753.933 11,88 + 468.507 Bremen 0 0,00 0 0,00 0

Hessen 1.520.784 15,27 777.883 12,25 + 742.901

Niedersachsen* 2.225.142. 22,35 1.387.320 21,86 + 837.822 Nordrhein-Westfalen 2.772.432 27,84 1.595.572 25,14 +1.176.860

Rheinland-Pfalz 198.114 1,99 0 0,00 + 198.114

Schleswig-Holstein 1.019.038 10,23 833.080 13,12 + 185.958 Summe 9.957.949 100,00 6.347.788 100,00 + 3.610.162

* einschl. D-Fördergebiet der Region Lüneburg (= 142 819 EW)

2.3 Höchstfördersätze von 7,5 Prozent bzw. 15 Prozent auf 10 Prozent bzw. 20 Prozent angehoben. Für Investitionen von Großunter- In den neuen Ländern können die von der EU-Kommis- sion vorgesehenen Höchstsätze flächendeckend und ohne nehmen kann in D-Fördergebieten übergangsweise bis Differenzierung ausgeschöpft werden. Für die alten Län- zum 31. Dezember 2010 die „Bundesregelung Kleinbei- der sind entsprechend den beihilferechtlichen Vorgaben hilfen“ genutzt werden. Danach kann ein Förderbetrag die Höchstsätze differenziert. In D-Fördergebieten wur- von bis zu 500 000 pro Förderfall gewährt werden. Es ob- den aufgrund der Einführung der Allgemeinen Gruppen- liegt den Ländern, im Rahmen der von der EU-Kommis- freistellungsverordnung die Höchstfördersätze für KMU sion genehmigten Höchstfördersätze sachliche und regio- nale Schwerpunkte zu setzen:

Tabelle 4

Höchstfördersätze 2007 bis 2013

nachrichtl.: Förderperiode 2007–2013 2000–2006

Große Mittlere Kleine Große Mittlere Kleine Förder- Förder- Unter- Unter- Unter- Unter- Unter- Unter- status status nehmen nehmen nehmen nehmen nehmen nehmen Artikel 87.3a EG-Vertrag – Gebiete in nL: A-Fördergebiete

„normale“ 87.3a-Gebiete 30 % 40 % 50 % A 35 % 50 % 50 % A

28 % 43 % 43 % B

Sog. „statistische-Effekt“-Gebiete in nL (Abgrenzung auf NUTS-2-Ebene): A-Fördergebiete

Halle, Leipzig, Brandenburg-Südwest 30 % 40 % 50 % A1 – wie oben – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 21 – Drucksache 16/13950

noch Tabelle 4

2007–2013 nachrichtl.: Förderperiode 2000–2006

Große Mittlere Kleine Große Mittlere Kleine Unter- Unter- Unter- Förder- Unter- Unter- Unter- Förder- nehmen nehmen nehmen status nehmen nehmen nehmen status

Sog. „statistische Effekt“-Gebiete in aL (NUTS-2-Region Lüneburg): A- und C-Fördergebiete

LK Uelzen, LK Lüchow-Dannenberg 30 % 40 % 50 % A1 18 % 28 % 28 % C

LK Cuxhaven, LK Celle, 15 % 25 % 35 % C 18 % 28 % 28 % C LK Lüneburg 0 % 7,5 % 15 % D

Artikel 87.3c EG-Vertrag – Gebiete in aL: C-Fördergebiete

87.3c-Gebiete 15 % 25 % 35 % C 18 % 28 % 28 % C

Darunter für2 LK Tirschenreuth, 20 % 30 % 40 % C 18 % 28 % 28 % C LK Wunsiedel, LK Hof, Stadt Hof 10 % 20 % 20 % C

Darunter für3 LK Freyung-Grafenau, 16 % 26 % 36 % C 18 % 28 % 28 % C Regen, Cham (tw.), Schwandorf (tw.), –/– 7,5 % 15 % E Neustadt/Waldnaab (tw.)

Darunter für4 LK Coburg (tw.), –/– 7,5 % 15 % E Stadt Zweibrücken, 10 % 20 % 30 % C 18 % 28 % 28 % C Insel Helgoland –/– –/– –/– –/–

Dar. Fördergebiete gemäß Ziffer 31 RLL (nur KMU-Förderung bis 25 Mio. € förderfähige Kosten)

Stadt Bremen (tw.) 15 % 25 % 35 % C 7,5 % 7,5 % 15 % D Stadt Weiden (tw.)4 10 % 20 % 30 % max. E max. 100.000 € 200.000 €5

D-Fördergebiete

D-Gebiete in aL max. 10 %6 20 %6 D 7,5 % 7,5 % 15 % D/E 200.000 €5 max. 100.000 €

1 Mögliche Absenkung ab 2011 auf 20 Prozent (bzw. 30 Prozent und 40 Prozent) im Rahmen obligatorischer Überprüfung der „stat.-Effekt-Regio- nen“. 2 Anhebung 87.3c-Sätze um 5 Prozentpunkte, um Fördergefälle zu Höchstfördergebiet in CZE auf 20 Prozentpunkte zu begrenzen (FN 45 RLL). 3 Anhebung 87.3c-Sätze um 1 Prozentpunkt bis Ende 2010, um Fördergefälle zu CZE (36 Prozent bis Ende 2010) auf 20 Prozentpunkte zu begrenz- en (FN 45 RLL). Ab 2011 liegen Förderhöchstsätze in CZE-Grenzregionen bei 30 Prozent, in entsprechenden BY-Grenzregionen bei 15 Prozent. 4 Absenkung 87.3c-Förderhöchstsätze gemäß Ziffer 47 RLL. 5 Förderung nach „De-minimis“-Verordnung, Befristet bis zum 31. Dezember 2010 kann gemäß der „Bundesregelung Kleinbeihilfen“ ein maxima- ler Förderbetrag von bis zu 500 000 Euro gewährt werden. 6 Fördersätze gemäß Kap. II, Abschnitt 2, Artikel 15 der Allgemeinen Freistellungsverordnung. Drucksache 16/13950 – 22 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

2.4 Einvernehmensregel der letzten drei Jahre verdienten Abschreibungen) über- schreiten oder eine Mindestanzahl von zusätzlichen Ar- Die Einvernehmensregel der GRW-Förderung dient dazu, beitsplätzen (mehr als 15 Prozent) schaffen, gefördert förderinduzierte Verlagerungsfälle zwischen GRW-För- werden. Eine Differenzierung der Fördersätze nach Inves- dergebieten mit unterschiedlichen Förderintensitäten zu titionsarten erfolgt nicht. Allerdings sind die möglichen verhindern. Die Einvernehmensregel ist mit Beschluss des Förderhöchstsätze nach Betriebsgrößen und Fördergebie- Koordinierungsausschusses zum 1. Oktober 2008 präzi- ten gestaffelt (s. Teil I-B.2.3). Die Ausschöpfung der För- siert und verschärft worden. Danach können Investitionen, derhöchstsätze kann nur bei Investitionen mit besonde- die in einem sachlichen/inhaltlichen und zeitnahen Zusam- rem Struktureffekt erfolgen. Beispiele dafür sind: menhang zu einem wesentlichen Arbeitsplatzabbau in ei- ner anderen mit dem Unternehmen verbundenen Be- – Investitionen, die zur Hebung bzw. Stabilisierung der triebsstätte in einem GRW-Fördergebiet mit niedrigerer Beschäftigung in Regionen mit schwerwiegenden Ar- Förderintensität stehen, nur im Einvernehmen der betrof- beitsmarktproblemen beitragen, fenen Bundesländer gefördert werden. Ein wesentlicher Arbeitsplatzabbau liegt vor, wenn mindestens die Hälfte – Investitionen, die die regionale Innovationskraft stär- der neu geschaffenen Arbeitsplätze in der anderen Be- ken, triebsstätte entfällt. Gelingt die Herstellung des Einver- – Investitionen im Zusammenhang mit Existenzgrün- nehmens über die Investitionsförderung im Zielgebiet dungen, nicht, kann maximal der gleiche Förderhöchstsatz ge- währt werden, der im Fördergebiet der anderen Betriebs- – Investitionen, die Arbeits- und Ausbildungsplätze für stätte zulässig ist. Frauen und Jugendliche schaffen.

3. Förderinstrumente der GRW 3.2 Förderung gemeinnütziger außer- universitärer Forschungseinrichtungen Bund und Länder überprüfen laufend das Förderangebot der GRW. Ziel ist es, gemeinsam mit den Ländern ein ge- Investitionen von gemeinnützigen außeruniversitären eignetes und problemadäquates Instrumentarium für die wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen können mit Bewältigung der regionalen Probleme zu entwickeln. Das den geltenden Förderhöchstsätzen für die gewerbliche Förderangebot der GRW hat sich im Zeitablauf im Ein- Wirtschaft unterstützt werden. Ziel der Förderung ist es, klang mit den regionalen Problemlagen, mit dem wissen- den Wissenstransfer von Forschungseinrichtungen zu schaftlichen Erkenntnisgewinn, aber auch vor dem KMU zu verbessern und dadurch das Innovationspoten- Hintergrund der durch die EU-Beihilfenkontrolle vorge- zial, die Produktivität und insgesamt die Wettbewerbsfä- gebenen Beschränkungen stark verändert. Die wesentli- higkeit von KMU zu steigern. Mit Wirkung zum chen Bausteine der GRW-Förderung waren und sind bis- 1. Oktober 2008 ist dieser zunächst als Modellprojekt ein- lang die regionale Investitionsförderung gewerblicher geführte Fördertatbestand in den regulären Förderkatalog und kommunaler Investitionen. Diese Fördertatbestände übernommen worden (s. Teil II-A, Ziffer 2.9). werden zunehmend ergänzt durch komplementäre, so genannte nichtinvestive Förderinstrumente. Mit diesen 3.3 Nichtinvestive gewerbliche Förder- neuen Instrumenten kann den speziellen Bedürfnissen möglichkeiten zugunsten von KMU und Problemlagen von Unternehmen und Kommunen in strukturschwachen Regionen besser Rechnung getragen Im Jahr 1995 wurde mit dem 24. Rahmenplan die GRW- und das vorhandene endogene Potenzial stärker genutzt Förderung für kleine und mittlere Unternehmen in klar werden. So können beispielsweise Clustermanagement- definiertem Rahmen um nichtinvestive Fördertatbestände Vorhaben gefördert werden. Sie sollen zur besseren Ver- ergänzt. Danach kann die Gemeinschaftsaufgabe Landes- netzung von Unternehmen sowie zur Vernetzung zwi- programme in den Bereichen Beratung, Schulung, Hu- schen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtun- mankapitalbildung sowie Forschung und Entwicklung gen beitragen und den Wissenstransfer erhöhen. Auch die zugunsten von KMU regional gezielt verstärken (vgl. Förderung von Regionalmanagements, die Förderung in- Teil II-C, Ziffer 1.1). Unterstützt werden können: tegrierter regionaler Entwicklungskonzepte sowie die neu – Beratungsmaßnahmen, die von externen und qualifi- aufgenommen Fördertatbestände Regionalbudget und der zierten Sachverständigen für betriebliche Maßnahmen Experimentierklausel sollen die kommunale und wirt- erbracht werden, mit bis zu 50 000 Euro pro Förderfall. schaftliche Entwicklung befördern. – Schulungsmaßnahmen für Arbeitnehmer, die auf die 3.1 Gewerbliche Investitionsförderung betrieblichen Bedürfnisse ausgerichtet sind und die Arbeitnehmer auf Anforderungen vorbereiten, die zur Die Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen ist das Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens Hauptziel der GRW-Förderung. Die Förderung von In- und für seine weitere Entwicklung von Gewicht sind, vestitionen der gewerblichen Wirtschaft ist eines der mit bis zu 50 000 Euro pro Förderfall. wichtigsten Förderinstrumente zur Erreichung dieses Ziels. – Humankapitalbildung: Die GRW kann sich an der Förderung der qualitativen Verbesserung der Personal- Grundsätzlich können bei Erfüllung des Primäreffektes struktur beteiligen (pro Person im ersten Jahr mit bis alle Investitionen, die ein bestimmtes Mindestinvesti- zu 20 000 Euro, im zweiten Jahr mit bis zu tionsvolumen (mehr als 150 Prozent der im Durchschnitt 10 000 Euro). Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23 – Drucksache 16/13950

– Angewandte Forschung und Entwicklung: Die GRW stärker auch lokale und regionale Unternehmen (endoge- kann sich an der Förderung betrieblicher Vorhaben, nes Potenzial) unterstützen und flexibler auf konkrete re- durch die neue Produkte, Produktionsverfahren und gionalspezifische Probleme reagieren. Dienstleistungen entwickelt werden, mit bis zu 500 000 Euro pro Förderfall beteiligen. Die GRW-Infrastrukturförderung setzt voraus, dass den Unternehmen bzw. Nutzern ein diskriminierungsfreier – Markteinführung von innovativen Produkten: Seit Zugang zu den Infrastruktureinrichtungen gewährt wird 1. Januar 2006 kann sich die GRW mit bis zu sowie Geländeerschließungen oder Wiederherrichtungen 100 000 Euro pro Förderfall an der Förderung betrieb- nicht nach Maß, z. B. für ein Unternehmen, durchgeführt licher Aufwendungen beteiligen, die in unmittelbarem werden. Zusammenhang mit der Markteinführung von innova- tiven Produkten stehen, die durch eigene FuE-Leistun- Fördersätze für Infrastrukturmaßnahmen gen bis zur Marktreife entwickelt wurden. Die GRW fördert Maßnahmen der wirtschaftsnahen In- Indem diese Fördermöglichkeiten nur KMU in Anspruch frastruktur mit dem Regelfördersatz von bis zu 60 Pro- nehmen können, werden die Präferenzen für KMU in der zent. Ein Förderbonus bis zu einem max. Fördersatz von GRW verstärkt. 90 Prozent kann für Investitionen gewährt werden, Die finanzielle Beteiligung der GRW an derartigen Lan- – die im Wege einer interkommunalen Kooperation desprogrammen darf nur erfolgen, wenn die Zusätzlichkeit durchgeführt werden, des GRW-Mitteleinsatzes durch die Länder gewährleistet ist und keine Förderkonkurrenz zu Fachprogrammen des – die sich in regionale Entwicklungsstrategien einfügen Bundes besteht. oder – die Alt-Standorte (Industrie-, Gewerbe-, Konversions-, 3.4 Förderung wirtschaftsnaher kommunaler Verkehrsflächen) revitalisieren. Infrastruktur Damit soll einerseits zur Erreichung des Flächenreduk- Bei der fortlaufenden Weiterentwicklung wurde im Rah- tionsziels der Bundesregierung beigetragen und anderer- men der Infrastrukturtatbestände zusätzliche Flexibilität seits die nachhaltige Wirksamkeit der jeweiligen geför- geschaffen. Gleichzeitig wurden die Spielräume, die sich derten Maßnahmen dokumentiert werden. in der Förderpraxis bisher herausgebildet haben, präzi- siert. Public Private Partnership Förderfähige kommunale und wirtschaftsnahe Die Infrastrukturförderung der GRW ist auch für Infra- Infrastrukturtatbestände strukturmaßnahmen möglich, bei denen anstelle oder ne- ben Kommunen Private als Träger und/oder Betreiber Förderfähig sind folgende Infrastrukturtatbestände: fungieren. Dabei stellen ergänzende Bestimmungen ins- – Erschließung und Wiederherrichtung von Industrie- besondere für den Fall, dass die Infrastruktureinrichtung und Gewerbegeländen, von Privaten betrieben wird, klar, dass öffentliche Interes- sen in der Nutzung solcher Einrichtungen gewahrt blei- – Errichtung oder Ausbau von Verkehrsverbindungen ben: zur Anbindung von Gewerbebetrieben oder von Ge- werbegebieten an das überregionale Verkehrsnetz, – Die wirtschaftliche Aktivität des Betreibers muss sich auf den Betrieb bzw. auf die Vermarktung der Infra- – Errichtung oder Ausbau von Energie- und Wasserver- struktureinrichtung beschränken. Der Betreiber darf sorgungsleitungen und -entsorgungsleitungen, die Infrastruktureinrichtung nicht eigenwirtschaftlich – Errichtung oder Ausbau von Kommunikationsverbin- nutzen. dungen (u. a. Breitband), – Betreiber und Nutzer dürfen zudem nicht rechtlich, – Errichtung oder Ausbau von Anlagen für die Beseiti- wirtschaftlich oder personell verflochten sein. gung bzw. Reinigung von Abwasser und Abfall, Ergänzend zu den Bestimmungen des Koordinierungsrah- – Geländeerschließung für den Tourismus sowie öffent- mens sind die Vorgaben der Europäischen Kommission liche Einrichtungen des Tourismus, über die Vereinbarkeit der Infrastrukturförderung mit Ar- tikel 87 ff. EG-Vertrag zu beachten (s. Anhang 4). – Errichtung oder Ausbau von Einrichtungen der beruf- lichen Ausbildung, Fortbildung und Umschulung, Förderung von Einrichtungen der touristischen – Errichtung oder Ausbau von Gewerbezentren (u. a. Infrastruktur Forschungs-, Telematik-, Technologie-, Gründerzen- tren bzw. -parks). Infrastrukturmaßnahmen im Tourismusbereich sind för- derfähig, wenn sie neben den allgemeinen Fördervoraus- Geförderte Infrastrukturmaßnahmen sollen vorrangig und setzungen auch die Bedingung erfüllen, dass sie in ein zielgerichtet förderfähigen Unternehmen zugute kom- schlüssiges regionales touristisches Konzept eingebunden men, es gibt aber keine quantitativen Vorgaben für diesen sind oder in einer vom Land ausgewiesenen Tourismus- Vorrang. Dadurch kann die Gemeinschaftsaufgabe bei region bzw. einem Fremdenverkehrsort durchgeführt kommunalen wirtschaftsnahen Infrastrukturmaßnahmen werden. Drucksache 16/13950 – 24 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

3.5 Nichtinvestive kommunale Förder- – Ziel ist es, auf regionaler Ebene geeignete Strukturen tatbestände zur Stärkung endogener aufzubauen, um Entwicklungsprozesse zu unterstüt- Wachstumspotenziale zen. Angesichts der häufig nicht ausreichenden Verwaltungs- – Regionalmanagements werden für eine Dauer von drei kraft der Kommunen in strukturschwachen Regionen Jahren bewilligt. Die Laufzeit eines Regionalmanage- können Planungs- und Beratungsdienstleistungen, die die mentvorhabens kann bei besonderer Begründung ma- Kommunen zur Vorbereitung und Durchführung von In- ximal zweimal um je drei Jahre verlängert werden. frastrukturmaßnahmen von Dritten in Anspruch nehmen, Die Regionalmanagementvorhaben, die unter starker Be- durch die GRW gefördert werden. Ziel ist es, Fehlschläge teiligung der regionalen Wirtschaft konzipiert und umge- zu verhindern bzw. das Risiko für einen Fehlschlag auf setzt werden, sind sehr vielfältig. Die Vorhaben werden ein Minimum zu reduzieren (s. Teil II-B, Ziffer 4.4). überwiegend von Wirtschaftsförderungsgesellschaften oder Vereinen getragen. Sie haben sich in ihren Konzep- Durch Ansätze der Stärkung dezentraler Kompetenz, also ten verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Einige repräsen- durch eine stärkere Einbindung regionaler Entschei- tative Ziele sollen hier genannt werden: dungsträger in die regionale Wirtschaftspolitik, sollen re- gional vorhandene Wachstumspotenziale besser und – Regionalmarketing und Vernetzung touristischer An- gezielter identifiziert und mobilisiert werden. Neben inte- gebote, grierten regionalen Entwicklungskonzepten, den Regio- – Förderung von branchenspezifischen Kompetenzzen- nalmanagements und den Kooperationsnetzwerken und tren, Clustermanagementvorhaben hat die GRW im Oktober 2008 die zusätzlichen Fördertatbestände des Regional- – Gewerbeflächenentwicklung, budgets und der Experimentierklausel als Modellprojekte – Stärkung der regionalen Identität, neu eingeführt. – Einrichtungen von Internet-Portalen, Integrierte regionale Entwicklungskonzepte – Errichtung regionaler Netzwerke und Kommunika- tionsstrukturen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Bereits mit dem 24. Rahmenplan (1995) wurden inte- Verwaltung und Kultur, grierte regionale Entwicklungskonzepte als regionalpoli- tisches Instrument in die GRW-Förderung mit folgenden – Aufbau regionaler Direktvermarktungsstrukturen. Eckpunkten aufgenommen: Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement – Die Länder wirken in angemessener Weise auf die Fördergebiete ein, um regionale Entwicklungskon- Seit 2005 werden im Rahmen der GRW Kooperations- zepte zu erarbeiten. Dabei haben die Regionen mit den netzwerke und Clustermanagementvorhaben gefördert, größten Entwicklungs- bzw. Umstrukturierungspro- am 31. März 2008 erfolgte die Übernahme in den regulä- blemen Priorität. ren Förderkatalog (s. Teil II-B, Ziffer 4.3). Ziel ist es, die regionale und überregionale Zusammenarbeit zwischen – Die Entwicklungskonzepte legen Entwicklungsziele Unternehmen sowie wirtschaftsnahen Partnern und Insti- und Prioritäten der Regionen fest und führen die vor- tutionen zu unterstützen, um die vorhandenen Potenziale rangigen Entwicklungsmaßnahmen auf. zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen zu erhöhen. Förderfähig sind die bei den Vorhabenträgern – Die Länder verwenden die regionalen Entwicklungs- zum Aufbau überbetrieblicher Strukturen und zur Durch- konzepte als Beurteilungsraster bei ihren Entscheidun- führung des Netzwerk-Managements anfallenden Kosten gen über die vorgelegten Förderanträge. Anträge, die in der Anlaufphase mit bis zu 300 000 Euro (bzw. bis zu sich in schlüssige Konzepte einfügen, werden vorran- 500 000 Euro bei größeren Vorhaben). Die beteiligten gig gefördert. Partner und die eingebundenen Unternehmen müssen an- gemessene finanzielle Beiträge leisten, mindestens – Die Erarbeitung integrierter regionaler Entwicklungs- 30 Prozent der Kosten des Vorhabens. konzepte kann mit bis zu 50 000 Euro unterstützt wer- den (s. Teil II-B, Ziffer 4.1). Regionalbudget Regionalmanagement Die Länder können Regionen, die über ein funktionieren- des Regionalmanagement und/oder ein tragfähiges inte- Seit August 2000 können im Rahmen der GRW Regio- griertes Entwicklungskonzept verfügen, ein Regionalbud- nalmanagementvorhaben gefördert werden (Teil II-B, get zur Verfügung stellen. Die Regionen können mit dem Ziffer 4.2): Regionalbudget eigenständig Vorhaben durchführen, die Zielen wie der Mobilisierung regionaler Wachstums- – Die Regionen können Zuschüsse erhalten, um ihr re- potenziale, der Stärkung regionsinterner Kräfte und der gionales Entwicklungspotenzial verstärkt zu mobili- Verstärkung von Maßnahmen des Regionalmarketings sieren und regionale Entwicklungsaktivitäten zielge- dienen. Die direkte Förderung einzelner gewerblicher richtet im Hinblick auf Wachstum und Beschäftigung Unternehmen ist mit dem Regionalbudget nicht möglich. zu organisieren. Ebenfalls dürfen mit dem Regionalbudget Aufwendungen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 25 – Drucksache 16/13950 für ein Regionalmanagement nicht doppelt gefördert wer- 4. Mittelausstattung den (s. Teil II-B, Ziffer 4.5). 4.1 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Das Regionalbudget ist als Modellprojekt mit Laufzeit bis regionalen Wirtschaftsstruktur“ 31. Dezember 2013 eingeführt. (Normalprogramm) Im Bundeshaushalt sind jeweils die Barmittel und Ver- Experimentierklausel pflichtungsermächtigungen des Bundes vorgesehen. Da- rüber hinaus können die Rückflüsse nach § 8 Absatz 3 Bei der Experimentierklausel können die Länder jährlich des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- Mittel bis zu 10 Prozent der Landesquote, höchstens aber rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-Gesetz) 10 Mio. Euro, für Maßnahmen, die nicht im Koordinie- erneut den Ländern für neue Bewilligungen zugewiesen rungsrahmen vorgesehen sind, zur Steigerung der Attrak- werden. Die Länder stellen ihrerseits Landesmittel in tivität und Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirt- gleicher Höhe zur Finanzierung bereit. Daneben setzen schaftsstruktur einsetzen. Gewerbliche Investitionen die Länder teilweise zusätzliche Landesmittel und/oder können nicht gefördert werden. Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Ent- wicklung ein. Die Experimentierklausel besteht in der GRW als Mo- dellprojekt mit Laufzeit bis zum 31. Dezember 2013 Die Entwicklung der Mittelausstattung der GRW-Bundes- (s. Teil II-B, Ziffer 4.6). mittel ergibt sich aus nachfolgender Tabelle 5. Dabei

Tabelle 5

Entwicklung der GRW-Mittel im Zeitraum 1991 bis 2012

GRW – neue Länder GRW – alte Länder Summe Jahr und Berlin in Mio. € in Mio. € %in Mio. € % 1991 766 73 278 27 1.044 1992 1.123 82 250 18 1.373 1993 2.020 92 179 8 2.199 1994 1.815 91 179 9 1.994 1995 1.917 91 179 9 2.096 1996 1.636 90 179 10 1.815 1997 1.457 89 179 11 1.636 1998 1.500 93 105 7 1.605 1999 1.317 92 120 8 1.437 2000 1.170 90 123 10 1.293 2001 1.018 88 145 12 1.163 2002 868 87 135 13 1.003 2003 809 86 135 14 944 2004 750 85 135 15 885 2005 605 87 89 13 694 2006 605 87 89 13 694* 2007 546 85 91 14 644* 2008 546 85 91 14 644* 2009 535 85 89 14 624* 2010** 535 85 89 14 624* 2011** 535 85 89 14 624* 2012** 535 85 89 14 624* * inkl. Mittel für Bürgschaftsausfälle in Höhe von 7 Mio. Euro (bis 2005 in GRW-Ost bzw. GRW-West enthalten) ** Finanzplan 2008 bis 2012; ab 2005 einheitlicher Titel Drucksache 16/13950 – 26 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode wurde bereits die zukünftige Mittelausstattung auf Basis Tabelle 7 der mittelfristigen Finanzplanung aufgenommen. In Höhe der in der mittelfristigen Finanzausstattung ausgewiese- Mittelverteilung in den alten Ländern nen Bundesmittel gehen die Länder Verpflichtungs- ermächtigungen für die Folgejahre ein. Im Jahr 2009 nachrichtl.: Mittelquote können Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von Land Vorperiode in % 617,1 Mio. Euro eingegangen werden. 2000–2006 Hinsichtlich der Verteilung der Bundesmittel auf die Län- Bayern 11,20 7,687 der hat der Koordinierungsausschuss am 20. Februar 2006 beschlossen, die bereitgestellten Verpflichtungser- Bremen 2,14 4,273 mächtigungen und Barmittel (ohne Bürgschaftsausfälle in Hessen 4,47 7,461 Höhe von 7 Mio. Euro) zu 6/7 auf die neuen Länder und Berlin und zu 1/7 auf die alten Länder zu verteilen. Niedersachsen (mit Lüneburg) 30,56 30,037 Die weitere Aufteilung der Mittel auf die einzelnen Län- der erfolgt nach folgenden Schlüsseln (s. Tabellen 6 Nordrhein- und 7). Für die neuen Länder und Berlin wurde die Mit- Westfalen 29,99 29,383 telverteilung der Vorperiode fortgeschrieben: Rheinland-Pfalz 4,25 5,100 Saarland 2,62 5,234 Tabelle 6 Schleswig- Mittelverteilung in den neuen Ländern Holstein 14,77 10,824 und Berlin Insgesamt 100,00 100,00*

Land Mittelquote in % * Rundungsdifferenz Für die alten Länder (einschließlich Region Lüneburg) ergibt Berlin 11,68 sich die Mittelverteilung aus dem jeweiligen Anteil eines Brandenburg 16,42 Landes an den C-Fördergebieten (ohne Berlin) unter Be- rücksichtigung eines 2-stufigen Sicherheitsnetzes. Danach Mecklenburg-Vorpommern 12,98 wird sichergestellt, dass jedes Land mindestens 50 Prozent Sachsen 25,60 des GRW-Anteils der Vorperiode erhält (Hessen aufgrund der großen D-Fördergebietskulisse 60 Prozent). Sachsen-Anhalt 17,73 Auf Basis der genannten Quoten ergibt sich für die im Jahr Thüringen 15,59 2009 zur Verfügung stehenden Bundesmittel in Höhe von 617 Mio. Euro (ohne Bürgschaftsausfälle in Höhe von Insgesamt 100,00 7 Mio. Euro) folgende Mittelaufteilung (Tabellen 8 und 9):

Haushaltsmittel des Bundes für die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27 – Drucksache 16/13950

Tabelle 8

Haushaltsmittel des Bundes 2009 in den Ländern Bayern, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein – in Mio. Euro –

davon gebunden durch Inanspruchnahme von Verpflichtungs- ermächtigungen aus den Haushaltsjahren Land Insgesamt in Mio. Euro

gesamt 2006 2007 2008 Bayern 8,5582 8,0660 2,9060 3,6800 1,4800

Bremen 2,6978 2,6018 1,6160 0,7030 0,2828

Hessen 4,9336 4,7344 2,6747 1,4690 0,5907 Niedersachsen 26,7816 25,4341 11,3540 10,0420 4,0381

Nordrhein-Westfalen 26,2477 24,9249 11,1070 9,8550 3,9629

Rheinland-Pfalz 3,9117 3,7241 1,7661 1,3964 0,5616 Saarland 3,3020 3,1852 1,9780 0,8610 0,3462

Schleswig-Holstein 11,5452 10,8957 4,0910 4,8530 1,9517

Summe 87,9778 83,5662 37,4928 32,8954 13,2140

Tabelle 9

Haushaltsmittel des Bundes 2009 in den Ländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – in Mio. Euro –

davon gebunden durch Inanspruchnahme von Verpflichtungs- ermächtigungen aus den Haushaltsjahren Land Insgesamt in Mio. Euro gesamt 2006 2007 2008

Berlin 61,8701 58,7770 26,4900 23,0260 9,2610

Brandenburg 86,9762 82,6290 37,2400 32,3700 13,0190 Mecklenburg- Vorpommern 68,7570 65,3200 29,4400 25,5890 10,2910

Sachsen 134,9978 128,2205 58,0600 49,8635 20,2970

Sachsen-Anhalt 93,9142 89,2200 40,2100 34,9530 14,0570 Thüringen 82,5829 78,4550 35,3600 30,7340 12,3610

Summe 529,0982 502,6215 226,8000 196,5355 79,2860 Drucksache 16/13950 – 28 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

4.2 Sonderprogramm GRW stehen als Verpflichtungsermächtigungen für die Haus- haltsjahre 2010 und 2011 zur Verfügung. Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres Maßnahmen- Der Koordinierungsausschuss der GRW hat entschieden, pakets „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstär- diese Sondermittel – entgegen dem regulären Verteilungs- kung“ beschlossen, die Finanzmittel des Bundes für die schlüssel – je zur Hälfte auf die neuen Bundesländer und Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Berlin sowie die alten Bundesländer zu verteilen. Die Auf- Wirtschaftsstruktur“ im Jahr 2009 im Rahmen eines Son- teilung der Mittel ist in den Tabellen 10 und 11 dargestellt. derprogramms einmalig um 200 Mio. Euro zu erhöhen. Hiervon werden 100 Mio. Euro im Haushaltsjahr 2009 als Die Mittel müssen in gleicher Höhe von den Ländern ko- zusätzliche Barmittel eingesetzt. Weitere 100 Mio. Euro finanziert werden.

Tabelle 10

Haushaltsmittel des Bundes für das Sonderprogramm „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ in den Ländern Bayern, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein – in Mio. Euro –

Verpflichtungsermächtigung Land Barmittel 2009 2010 2011 Bayern 5,6000 2,8000 2,8000 Bremen 1,0700 0,5350 0,5350 Hessen 2,2350 1,1175 1,1175 Niedersachsen 15,2800 7,6400 7,6400 Nordrhein-Westfalen 14,9950 7,4975 7,4975 Rheinland-Pfalz 2,1250 1,0625 1,0625 Saarland 1,3100 0,6550 0,6550 Schleswig-Holstein 7,3850 3,6925 3,6925 Summe 50,0000 25,0000 25,0000

Tabelle 11

Haushaltsmittel des Bundes für das Sonderprogramm „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ in den Ländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – in Mio. Euro –

Verpflichtungsermächtigung Land Barmittel 2009 2010 2011 Berlin 5,8400 2,9200 2,9200 Brandenburg 8,2100 4,1050 4,1050 Mecklenburg-Vorpommern 6,4900 3,2450 3,2450 Sachsen 12,8000 6,4000 6,4000 Sachsen-Anhalt 8,8650 4,4325 4,4325 Thüringen 7,7950 3,8975 3,8975 Summe 50,0000 25,0000 25,0000 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29 – Drucksache 16/13950

4.3 Bürgschaften gen. Die Frage, ob mit den eingesetzten Fördermitteln die gesetzten regionalpolitischen Ziele erreicht werden konn- Zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur wer- ten bzw. auf den Einsatz der Regionalförderung zurück- den auch Bürgschaften zugunsten von Unternehmen der geführt werden kann, geht einen Schritt weiter. Es ist gewerblichen Wirtschaft gewährt. Der Bund beteiligt sich demnach auch Aufgabe der Erfolgskontrolle, Wirkungs- an etwaigen Ausfällen bei Bürgschaften der Länder ent- zusammenhänge zu ermitteln. Sie muss Informationen für sprechend gesonderter Garantieerklärungen hälftig mit ei- die förderpolitische Entscheidung liefern, ob in einer nem Garantieplafond bis zu insgesamt 614 Mio. Euro. Die Region der Einsatz des regionalpolitischen Instrumen- Gewährleistungen innerhalb der Gemeinschaftsaufgabe tariums noch erforderlich ist bzw. ob die bisherige Regio- können deshalb 1 228 Mio. Euro erreichen und teilen sich nalpolitik in unveränderter oder modifizierter Form fort- auf die einzelnen Länder wie folgt auf (Tabelle 12): gesetzt werden sollte. Die Erfolgskontrolle zur Gemeinschaftsaufgabe ist Tabelle 12 grundsätzlich gemeinsame Aufgabe des Bundes und der Länder. Sie wird zu einem Teil von Bund und Ländern Aufteilung des Bürgschaftsrahmens gemeinsam, zum anderen Teil ausschließlich von den ein- zelnen Ländern durchgeführt. Das Schwergewicht bei der Durchführung liegt bei den Ländern. Gewährleistungen Land in Mio. Euro Im Bereich der regionalen Wirtschaftsförderung werden Erfolgskontrollen auf unterschiedlichen Ebenen prakti- Bayern 31 ziert, die im Folgenden näher erläutert werden: Berlin 23 – die Vollzugskontrollen, Brandenburg 148 – die Wirkungs- und Zielerreichungskontrollen. Bremen 10 5.2 Vollzugskontrolle Hessen 36 5.2.1 Prüfung der Bewilligungsbescheide durch Mecklenburg-Vorpommern 110 den Bund Niedersachsen 72 Die Bewilligung von GRW-Mitteln und die Kontrolle darüber, ob die Förderregeln durch die Zuwendungsemp- Nordrhein-Westfalen 89 fänger eingehalten werden, ist Aufgabe der Länder. Das Rheinland-Pfalz 51 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) kontrolliert, ob die Länder bei der Bewilligung Saarland 18 von GRW-Mitteln die Regelungen des Koordinierungs- rahmens einhalten. Sachsen 253 So werden die Bewilligungen, die die Länder dem Bun- Sachsen-Anhalt 151 desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zur Schleswig-Holstein 36 statistischen Erfassung übermitteln, auf ihre Übereinstim- mung mit den Förderregelungen des jeweiligen Koordi- Thüringen 200 nierungsrahmens geprüft. Erscheint eine Bewilligung als Insgesamt 1.228 nicht mit den Förderregelungen vereinbar, fordert das BMWi das entsprechende Land auf, seine Entscheidung zu begründen. Gelangt das BMWi endgültig zu dem Er- gebnis, dass die Förderfähigkeit nicht gegeben ist und das 5. Erfolgskontrolle jeweilige Land gegen die Regelungen des Koordinie- rungsrahmens verstoßen hat, prüft es gemäß § 8 Absatz 2 5.1 Aufgabe und Konzept GRW-Gesetz, ob die anteiligen Bundesmittel vom Land Im Rahmen einer Erfolgskontrolle, der die regionale zurückgefordert werden können. Wirtschaftsförderung ebenso wie andere Subventionen in regelmäßigen Abständen unterworfen werden muss, wird 5.2.2 Prüfung der Verwendungsnachweise überprüft, ob und inwieweit die mit den regionalpoliti- durch die Länder schen Maßnahmen angestrebten Ziele tatsächlich erreicht worden sind. Die Durchführung der Gemeinschaftsaufgabe ist nach dem Gesetz ausschließlich Sache der Länder. Dazu zählt Erfolgskontrolle kann zunächst im Sinne der Recht- auch die Kontrolle der Verwendungsnachweise. Im Rah- mäßigkeits- und Finanzkontrolle verstanden werden; es men dieser Kontrolle prüfen die Länder, ob die Begüns- handelt sich dabei um eine Kontrolle der Verwaltung bzw. tigten die Fördervoraussetzungen im Einzelfall erfüllt ha- der Rechnungshöfe auf Ordnungsmäßigkeit der Subven- ben. Nach Abschluss des Investitionsvorhabens ist der tionsgewährung und Erfüllung der Fördervoraussetzun- Investor verpflichtet, einen Verwendungsnachweis vorzu- Drucksache 16/13950 – 30 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode legen. Die Bewilligungsbehörde prüft dann insbesondere, 5.3 Förderstatistik ob die Rechnungsunterlagen korrekt sind, ob die zum ge- 5.3.1 Bewilligungsstatistik (Soll-Statistik) förderten Investitionsvorhaben zählenden Wirtschaftsgü- ter tatsächlich angeschafft und die entsprechenden Ar- Einen Einblick in die Ergebnisse der Gemeinschaftsauf- beitsplätze geschaffen bzw. gesichert worden sind. Stellt gabe liefert die vom Bundesamt für Wirtschaft und Aus- das Land bei der Prüfung fest, dass der Zuwendungsemp- fuhrkontrolle seit 1972 geführte Statistik der bewilligten fänger die Fördervoraussetzungen nicht erfüllt hat, for- Förderfälle, die Aussagen über die Mittelverwendung so- dert das jeweilige Land die ausgezahlten Mittel gemäß wie über die geförderten Investitionen und Arbeitsplätze seiner eigenen haushaltsrechtlichen Bestimmungen zu- ermöglicht. Die Bewilligungsstatistik beruht auf den in rück. Diese sind auf der Grundlage des § 8 Absatz 3 den bewilligten Förderanträgen enthaltenen Angaben der GRW-Gesetz in Höhe des Bundesanteils an den Bund ab- Unternehmen und Gemeinden, die die Länder dem Bun- zuführen. Seit dem Haushaltsjahr 2005 kann der Bund desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle monatlich aufgrund eines Haushaltsvermerks diese von den Ländern zur statistischen Auswertung melden. Eine ausführliche zurückerhaltenen Mittel den Ländern zur Förderung von Übersicht über die in den Kreisen der einzelnen Bundes- neuen Vorhaben zuweisen. Insgesamt sind dem Bund aus länder geförderten Maßnahmen findet sich in Anhang 11. Rückforderungen und Zinsen nach § 8 GRW-Gesetz in Die Bewilligungsstatistik erfasst die wesentlichen Soll- den Jahren 2005 bis 2008 im Durchschnitt ca. 65 Mio. Daten der einzelnen Förderfälle vor Durchführung der In- Euro erstattet worden. Diese wurden von den Ländern vestition und erlaubt eine Auswertung nach bestimmten fast vollständig wieder für neue Bewilligungen einge- Merkmalen, etwa Investitionsarten, Betriebsgrößen oder setzt. Branchen. Sie stellt für sich allein genommen ein Instru- ment für die Inanspruchnahme der Gemeinschaftsaufgabe Sofern die festgelegten Bedingungen vom Land nicht er- dar, aber noch keine Erfolgskontrolle im eigentlichen füllt werden, kann der Bund zugewiesene Bundesmittel Sinne. Für verschiedene Ansätze zur Erfolgskontrolle ist zurückfordern (§ 8 Absatz 2 GRW-Gesetz). Werden die sie allerdings eine wichtige Vorstufe. dem Bund zurückzuzahlenden Beträge nicht in einer be- stimmten Frist erstattet, fallen für diese Beträge Zinsen Sie informiert beispielsweise darüber, dass von 8 843 Be- gemäß § 8 Absatz 4 GRW-Gesetz an. triebsstätten der gewerblichen Wirtschaft, denen im Zeit- raum 2006 bis 2008 ein GRW-Investitionszuschuss Einzelheiten zur Kontrolle der Verwendungsnachweise bewilligt worden ist, 6 721 Betriebsstätten erstmals geför- können den Kurzdarstellungen der Länder in Teil III die- dert wurden. 1 438 Betriebsstätten (16,3 Prozent) wurden ses Koordinierungsrahmens entnommen werden. zum zweiten Mal gefördert. 684 Betriebsstätten (7,7 Pro- zent) erhielten mindestens drei GRW-Zuschüsse für vo- 5.2.3 Prüfung durch die Rechnungshöfe rangegangene Investitionen.

Die grundgesetzliche Aufgabenteilung zwischen Bund 5.3.2 Statistik auf Basis der Ergebnisse der und Ländern in der Gemeinschaftsaufgabe wirkt sich Verwendungsnachweiskontrollen auch auf die Rechnungsprüfung aus. In Anwendung der (Ist-Statistik) Gemeinsamen Erklärung der Rechnungshöfe des Bundes und der Länder vom 11. Mai 1976 (sog. Reichenhaller Er- Da die bewilligten Fördervorhaben nicht immer im ur- klärung) zur Prüfung der Gemeinschaftsaufgaben nach sprünglich geplanten Umfang durchgeführt werden, stim- men die Bewilligungsdaten nicht vollständig mit den tat- Artikel 91a GG beschränkt der Bundesrechnungshof 21 seine Prüfungen auf die Abrechnungsunterlagen bei den sächlichen Förderergebnissen überein . Bund und Länder haben deshalb 1994 die Einführung einer weiteren GRW- Landesministerien, soweit sich diese auf den Einsatz von Statistik beschlossen, in der auf Basis der Ergebnisse der Bundesmitteln beziehen. Der Bundesrechnungshof prüft Verwendungsnachweiskontrollen das Bundesamt für Wirt- auch die Tätigkeit des Bundes bei der Konzeption und schaft und Ausfuhrkontrolle die tatsächlichen Förderergeb- Umsetzung der Förderung. Allerdings hat der Bundes- nisse erfasst. In dieser Statistik werden alle Fördervorha- rechnungshof keine eigenständige Prüfbefugnis gegen- ben ab 1991 berücksichtigt, s. Tabelle 13 und 14. über den Zuwendungsempfängern. Eine aussagefähige Interpretation der Statistik kann nur Die Landesrechnungshöfe überprüfen die Durchführung für die Länder durchgeführt werden, bei denen für einen der GRW-Förderung in den Verwaltungen der Länder. Dazu gehören die Kontrolle der Rechtmäßigkeit der Be- willigungsbescheide, die Abwicklung der Förderung so- 21 So hat das BAFA hat im Zeitraum 2006 bis 2008 die Bewilligungs- wie die Prüfung der Verwendungsnachweise. Weiterhin statistik um 315 Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft mit einem be- willigten Fördervolumen in Höhe von 205,11 Mio. Euro bereinigt prüfen die Landesrechnungshöfe allgemein Konzeption (stornierte Vorhaben). In diesen Fällen wurden von den Ländern die und Organisation der Förderung auf ihre Effizienz hin. Förderzusage widerrufen und keine Mittel ausgezahlt bzw. soweit Darüber hinaus führen sie örtliche Erhebungen bei den bereits in Einzelfällen Mittel ausgezahlt waren, sind diese zurückge- Investoren durch. Die wesentlichen Prüfungserkenntnisse fordert worden. Die für die stornierten Vorhaben ursprünglich vorge- sehenen Mittel wurden von den Ländern zur Finanzierung anderer können sie dem Bundesrechnungshof mitteilen. Soweit GRW-Maßnahmen eingesetzt. Die stornierten GRW-Vorhaben wur- diese für den Bund von Bedeutung sind, unterrichtet der den bei den weiteren Auswertungen nicht berücksichtigt, um die tat- Bundesrechnungshof das BMWi in einzelnen Fällen. sächlichen GRW-Förderergebnisse nicht zu verfälschen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 31 – Drucksache 16/13950 hohen Anteil der bewilligten Förderfälle auch die Ergeb- 16,3 Prozent mehr Arbeitsplätze eingerichtet, als die In- nisse der Verwendungsnachweiskontrolle vorliegen. Die- vestoren zunächst geplant hatten. ser Anteil variiert über die Länder bzw. im Zeitverlauf und hängt u. a. von der Art der bewilligten Vorhaben und Bund und Länder haben vereinbart, ab 2007 eine zusätzliche dem zeitlichen Abstand zwischen Bewilligung und Ver- Verwendungsnachweisstatistik über die mit der Förderung wendungsnachweisprüfung ab. erzielten Arbeitsplatzeffekte fünf Jahre nach Abschluss des Investitionsvorhabens zu erstellen, um die Nachhaltigkeit Die zusammengefassten Ergebnisse für die bis Ende 2007 der GRW-Förderung transparenter darzustellen. bereits im Rahmen der Verwendungsnachweiskontrolle überprüften Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft aus Die zusammengefassten Ergebnisse der bis Ende 2007 den Jahren 1991 bis 2007 weisen aus, dass bei den kon- bereits im Rahmen der Verwendungsnachweiskontrolle trollierten Fällen (Quote: 87,2 Prozent) – mit weniger überprüften Vorhaben der wirtschaftsnahen Infrastruktur Fördermitteln als ursprünglich bewilligt – deutlich mehr aus den Jahren 1991 bis 2007 weisen aus, dass bei den Arbeitsplätze eingerichtet wurden, als dies zum Zeitpunkt 10 740 kontrollierten Fällen (Quote: 76,7 Prozent) das der Bewilligung vorgesehen war. So wurden im gesamten Ausgabevolumen um 4,0 Prozent unterschritten wurde Betrachtungszeitraum die bewilligten GRW-Zuschüsse und 5,1 Prozent weniger Fördermittel eingesetzt wurden um 7,8 Prozent unterschritten. Gleichzeitig wurden um als ursprünglich bewilligt worden waren.

Tabelle 13

Ist-Ergebnis geförderter Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft 1991 bis 2007 im Vergleich zu den entsprechenden Soll-Daten

Überprüfte Vorhaben Anzahl der Vorhaben Zusätzliche Dauer- Investitionsvolumen GRW-Mittel arbeitsplätze

Anteil Ist Ab- Ab- Ab- Soll Ist Soll Ist vom Soll weichung Soll Ist in Mio. € in Mio. € in Mio. € in Mio. € weichung Soll Ist weichung in % in % in % in %

Alte Länder 11.721 9.354 79,8 28.742,4 28.177,0 -2,0 3.044,4 2.814,1 -7,6 140.452 166.996 18,9

Neue Länder und Berlin 66.092 58.493 88,5 125.580,5 122.588,8 -2,4 26.527,7 24.456,4 -7,8 670.141 776.038 15,8

Summe 77.819 67.847 87,2 154.322,9 150.765,8 -2,3 29.572,1 27.270,5 -7,8 810.593 943,034 16,3

Tabelle 14

Ist-Ergebnis geförderter Vorhaben der wirtschaftsnahen Infrastruktur 1991 bis 2007 im Vergleich zu den entsprechenden Soll-Daten

Überprüfte Vorhaben Anzahl der Vorhaben Ausgabevolumen GRW-Mittel

Anteil Ist Ab- Ab- Soll in Mio. € Soll in Mio. € Soll Ist von Soll in € Ist in Mio. weichung in € Ist in Mio. weichung in % % %

Alte Länder 2.303 1.646 71,5 2.392,1 2.265,0 -5,3 1.096,7 1.014,4 -7,8

Neue Länder 11.691 9.094 77,8 17.550,0 16.874,2 -3,9 11.672,1 11.104,9 -4,9

Insgesamt 13.994 10.740 76,7 19.942,1 19.139,2 -4,0 12.768,8 12.116,3 -5,1 Drucksache 16/13950 – 32 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

5.4 Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle ein beschäftigungsmindernder Substitutionseffekt (Kapi- taleinsatz verdrängt Arbeitseinsatz) sowie ein beschäfti- 5.4.1 Aufgaben und Ziele von Wirkungs- und gungserhöhender Outputeffekt (Anreiz zur Ausweitung Zielerreichungskontrollen der Produktionskapazitäten und damit der Produktion) Wirkungs- und Zielerreichungskontrollen sollen Aus- ausgehen kann. Denn während eindeutig zu belegen ist, kunft darüber geben, in welche Richtung das eingesetzte dass Investitionsförderung die Kapitalbildung steigert, regionalpolitische Instrumentarium wirkt und welchen gilt für die Beschäftigung, dass sie nur dann steigen kann, Anteil es an einer ggf. festgestellten zielkonformen Ent- wenn der Outputeffekt stärker ausfällt als der Substituti- wicklung einer Region hat. Letztlich können nur onseffekt. Wirkungskontrollen die Frage nach der Effizienz des ein- gesetzten regionalpolitischen Instrumentariums befriedi- Eine Besonderheit des genannten Modells ist, dass es gend beantworten. nicht von einem optimalen Einsatzverhältnis von Arbeit und Kapital ausgeht, sondern berücksichtigt, dass dieses Die Durchführung von aussagefähigen Wirkungs- und Verhältnis je nach regionalem Entwicklungsstand günstig Zielerreichungskontrollen wirft eine Reihe schwerwie- oder ungünstig ausgeprägt sein kann. Ein wichtiges Er- gender Probleme auf. Allen voran steht die Frage, wie die gebnis des Modells von Schalk/Untiedt ist, dass kurzfris- festgestellte Entwicklung einer Region, die in der Regel tig der beschäftigungsmindernde Substitutionseffekt durch das – z. T. auch gegenläufige – Zusammenspiel ei- überwiegt, dieser langfristig aber durch den Outputeffekt ner Vielzahl von Einflussfaktoren entsteht, den einzelnen überkompensiert wird. Das bedeutet, dass die regionale Bestimmungsfaktoren zugerechnet werden kann. Die bis- Investitionsförderung in Deutschland netto zusätzliche her entwickelten methodischen Ansätze sind umso kom- Beschäftigung bewirkt hat. plexer, je stärker sie wissenschaftlichen Ansprüchen ge- nügen. Für die Kontrollen wird zudem eine Fülle tief Die Schätzung des Modells liefert folgende Ergebnisse: gegliederter und auch zeitnaher Daten benötigt. Diese lie- gen häufig für die gewünschte regionale Ebene nicht vor – Je nach Investitionsart sanken die Kapitalnutzungs- oder können nur durch aufwändige Umrechnungen, oft kosten in den Förderregionen durch die drei Investi- auch nur für relativ weit zurückliegende Zeiträume, nähe- tionsfördermaßnahmen auf 62 Prozent bis 55 Prozent rungsweise ermittelt werden. des Betrags, der ohne Förderung anfallen würde. Angesichts dieser methodischen und datentechnischen – Im Zeitraum 1980 bis 1989 wird das Volumen der zu- Probleme bei der Durchführung von Wirkungs- und Ziel- sätzlich induzierten Investitionen gegenüber einem si- erreichungskontrollen kann es nicht verwundern, dass ein mulierten Zustand ohne regionalpolitische Eingriffe Großteil der vorliegenden Untersuchungen auf zeitliche, auf durchschnittlich ca. 1,3 Mrd. Euro p. a. geschätzt, sektorale, regionale, betriebsgrößenmäßige und/oder in- so dass sich im Verhältnis zu den eingesetzten Haus- strumentelle Ausschnitte der Regionalförderung be- haltsmitteln ein Faktor von 2,3 pro 1 Euro Förderung schränkt bleibt. ergibt.

5.4.2 Regionalwissenschaftliche – Im betrachteten Zeitraum wird die Beschäftigungswir- Untersuchungen zur Wirkungs- und kung auf 43 000 Personen p. a. im Durchschnitt ge- Zielerreichungskontrolle schätzt. Dies ist nicht die Zahl der geförderten, son- dern der zusätzlich entstandenen Arbeitsplätze, die es Regionalwissenschaftler haben Studien22 vorgelegt, in de- ohne die Fördermaßnahmen nicht gegeben hätte. nen der Wirkungszusammenhang zwischen den Instrumen- 510 000 Euro Förderung bewirkten danach die Schaf- ten der Regionalpolitik (Investitionszuschuss und -zulage) fung von 39 zusätzlichen Arbeitsplätzen. und ihren Zielgrößen Investitionen (Kapitalnachfrage), Be- schäftigung (Nachfrage nach Arbeit) und Produktion – Im Zeitraum von 1980 bis 1989 wäre das Investitions- (Bruttowertschöpfung) untersucht wird und förderbe- volumen in den Förderregionen um 12 Prozent niedri- dingte Investitions-, Beschäftigungs- und Wachstumswir- ger ausgefallen, wenn auf regionalpolitische Eingriffe kungen quantitativ abgeschätzt werden. verzichtet worden wäre. Die Beschäftigung hätte ent- sprechend um 1,6 Prozent und das Einkommen um Die Gutachter haben die Hypothese getestet, ob durch die 3 Prozent niedriger gelegen. mit der Regionalförderung verbundene Reduktion der Kapitalnutzungskosten, die Beschäftigung und die Pro- – Auf dem direkten Weg der Lohnkostensubventionie- duktion in den Fördergebieten stimuliert werden können. rung kann ein höherer Beschäftigungseffekt erzielt Sie stellen in Rechnung, dass von der Regionalförderung werden als auf dem indirekten Weg der Investitions- förderung. Letztere ist jedoch geeignet, durch bessere Kapitalausstattung die Arbeitsproduktivität zu stei- 22 Siehe: Schalk/Untiedt: „Regional investment incentives in : gern. Dies ist Voraussetzung für den Ausgleich der Impacts on factor demand and growth“ in: Annals of Regional Standortnachteile strukturschwacher Regionen. Science (2000) 34/173–195; Schalk/Untiedt: „Technologie im neo- klassischen Wachstumsmodell: Effekte auf Wachstum und Konver- genz“ in: Jahrb. f. Nationalök. und Stat. (1996) 215/5; Franz/Schalk: – Trotz der positiven Investitions- und Beschäftigungs- „Standort und Region: Neue Ansätze in der Regionalökonomik“ in: wirkungen sei es der praktizierten Regionalförderung Wirtschaftswissenschaftliches Seminar Ottobeuren (1995) 24/273. nicht gelungen, regionale Disparitäten abzubauen. Die Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33 – Drucksache 16/13950

regionalen Produktivitäts- und Einkommensdifferen- – ob sich geförderte Regionen ganz oder zum Teil besser zen sind im untersuchten Zeitraum sogar noch gestie- entwickelt haben als das Nicht-Fördergebiet, gen. – ob sich der Rangplatz in einem gesamtdeutschen Ran- – Der Steigerung der technischen Effizienz, mit der alle king nicht verändert, Produktionsfaktoren im Produktionsprozess eingesetzt werden und die regional unterschiedlich ausgeprägt – ob die Förderbedürftigkeit weiterhin Bestand hat. ist, kommt für die Erhöhung der Arbeitsproduktivität Die Ergebnisse zeigen den beachtlichen Erfolg der Förde- eine höhere Bedeutung zu als der Verbilligung der Ka- rung in strukturschwachen Gebieten. Die Untersuchun- pitalnutzungskosten. Aber auch, wenn in allen Regio- gen geben ferner Hinweise auf die Ursachen des erhebli- nen technisch effizient produziert würde, offenbaren chen Wachstumsgefälles und regionale Schwachstellen. sich noch regionale Disparitäten. Daher besteht für die Förderung der gewerblichen Wirtschaft aus Sicht der Im Einzelnen zeigten sich folgende Ergebnisse: Gutachter selbst in diesem Fall ein Bedarf. – Innerhalb des Fördergebietes hat sich die wirtschaftli- Eine vom ifo-Institut in Thüringen durchgeführte Unter- che Leistungskraft angeglichen, doch die wirtschaftli- suchung23 beruht auf dem gleichen methodischen Ansatz che Entwicklung variiert von Region zu Region. In wie die oben angeführte Studie. Sie hat zu dem Ergebnis Westdeutschland stehen Fördergebiete, die bei wirt- geführt, dass die GRW-Förderung in den Fördergebieten schaftlicher Leistungskraft und Produktivität ihren netto zu einem spürbaren Zuwachs an Arbeitsplätzen und Abstand zum Durchschnitt West deutlich verkürzt ha- Beschäftigung führt. ben, Fördergebieten gegenüber, die zurückgefallen sind. Regionen mit hohem Anteil von Betrieben im In einer neueren Studie24 des Institutes für Arbeitsmarkt- produktionsnahen Dienstleistungssektor verzeichneten und Berufsforschung (IAB) und des Deutschen Institutes deutlich positive Entwicklungen. für Wirtschaftsforschung (DIW) wurden die Ursachen für die unterschiedlichen Entwicklungsmuster der ostdeut- – Die GRW-Investitionsförderung führte im überwie- schen Regionen untersucht. Zur Bearbeitung der Frage- genden Teil der Fördergebiete dazu, dass durch Schaf- stellung wurden eine flächendeckende ökonometrische fung von Arbeitsplätzen ein Anstieg des Erwerbstäti- Analyse für alle Kreise in den neuen Bundesländern für genpotenzials „überkompensiert“ wurde und im Saldo den Zeitraum 1993 bis 1999 und ein paarweiser Vergleich die Arbeitslosenquote sank. Diese positiven Effekte von zehn ostdeutschen Regionen durchgeführt, die eine der Regionalförderung hielten zumeist auch nach Be- ähnliche Anfangsausstattung aufwiesen, sich jedoch im endigung der Förderung bzw. nach Ausscheiden der Zeitablauf gegenläufig entwickelt haben. Die Studie hat betreffenden Region aus dem Fördergebiet an. u. a. zum Ergebnis, dass sich die Investitionsförderung der Gemeinschaftsaufgabe positiv auf die regionale Be- – Die regionale Arbeitslosenquote, Saldo aus regiona- schäftigungsentwicklung auswirkt. lem Angebot an Arbeitsplätzen und Zu- oder Ab- nahme des Erwerbstätigenpotenzials, zeigt eine inho- Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamt- mogene Entwicklung: wirtschaftlichen Entwicklung hat in seinem Jahresgutach- – Stadtkerne zählen zu den „Verlierern“, denn die ten 2004/200525 die Effizienz der Investitionsförderung in nachlassende Investitionsneigung führt dort zu ver- den neuen Ländern analysiert. Die Regressionsanalysen ringertem Angebot an Arbeitsplätzen. Dieser Ef- legen die Schlussfolgerung nahe, dass die gewerbliche In- fekt überwiegt die gleichzeitige Abwanderung der vestitionsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsauf- Wohnbevölkerung in stadtnahe Wohngegenden. gabe die wirtschaftliche Entwicklung in den ostdeutschen Arbeitsmarktregionen stärker positiv beeinflusst hat als – Eine Zunahme der Arbeitslosenquote verzeichne- die Infrastrukturförderung. ten auch altindustrielle Regionen, da diese vom sektoralen Strukturwandel besonders stark getrof- Mit dem Gutachten „Zielerreichungsanalyse bei den För- fen werden. dergebieten der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ des Institutes für Arbeits- markt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Ar- 5.4.3 Auswertung des IAB-Betriebspanels zur beit (IAB) und des Bundesamtes für Bauwesen und Inanspruchnahme von GRW-Mitteln Raumforschung (BBR)26 wurde untersucht, Im Rahmen des IAB-Betriebspanels werden seit 1997 Be- triebe (gegenwärtig rd. 16 000) in den alten und neuen Bundesländern regelmäßig nach der Inanspruchnahme 23 „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschafts- struktur in Thüringen – Evaluierung des Fördermitteleinsatzes von von öffentlichen Finanzierungsquellen befragt. Damit 1991 bis 1996“, ifo Dresden Studien 21, Dresden 1999. kann der Zusammenhang zwischen Förderung und 24 Neue Bundesländer – Einflussfaktoren der Regionalentwicklung, Ertragslage, Geschäftserwartungen, Wirtschaftszweig, Studie von IAB/DIW im Auftrag der KfW, November 2001. tatsächlicher oder geplanter Beschäftigung sowie zu 25 Jahresgutachten 2004/2005, Tz. 633 ff, www.sachverstaendigen- rat.org Lohnsummen, Umsatz und Investitionsintensität in kom- 26 veröffentlicht als Beitrag Nummer 243 zur Arbeitsmarkt- und Be- binierten Auswertungen hinterfragt werden. In einer wei- rufsforschung, Nürnberg 2001, ISSN 0173-6574. teren Kombination mit den Matching-Ergebnissen (siehe Drucksache 16/13950 – 34 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Teil I-B, Ziffer 5.4.5) können geförderte Betriebe auch im licher Erfolge) der Wachstumsschwäche entziehen Panel identifiziert werden. Nur so ist es möglich, Infor- konnten. mationen zur Förderung aus verschiedenen Programmen zu gewinnen. 5.4.4 Einzelbetriebliche Wirkungsanalyse Das Gutachten „Einzelbetriebliche Erfolgskontrolle – Ziel der einzelbetrieblichen Wirkungsanalyse ist es, die Auswertung des IAB-Betriebspanels zur Inanspruch- geförderten Betriebe nach Abschluss des Fördervorha- nahme von Mitteln der GRW“ von 2000 lieferte hierzu bens in ihrer weiteren Entwicklung – etwa hinsichtlich die folgenden Aussagen: Folgeinvestitionen oder Beschäftigung, Umsatz oder – Die Investitionen pro Beschäftigten sind um das Lohnsumme – zu beobachten. Auch bietet es sich an, die Sechsfache (West) bzw. das Fünfzehnfache (Ost) hö- Entwicklung geförderter mit der nicht geförderter Be- her als bei nicht geförderten Betrieben. Dies ist ein er- triebe zu vergleichen. Dabei ermittelte Unterschiede müs- staunliches und positives Ergebnis, auch wenn man sen allerdings im Kontext mit anderen wirtschaftspoliti- nicht außer Acht lassen darf, dass die GRW-Instru- schen Maßnahmen, mit der allgemeinen wirtschaftlichen mente mit ihren Anreizen vor allem die Investitionen Entwicklung und ggf. mit branchenspezifischen Einflüs- fördern wollen, um Wachstumspotenziale zu erschlie- sen auf die Förderung analysiert werden. ßen. Dass dies in dem Einsatzgebiet der GRW, näm- Im Auftrag des Unterausschusses der Gemeinschaftsauf- lich den strukturschwächsten Regionen, gelingt, kann gabe hatte eine Forschergruppe der Universität be- man als Erfolg werten. reits 1986 einen Ansatz entwickelt, nach dem die Bewilli- – Die Entwicklung von Umsatz, Geschäftsvolumen und gungsstatistik mittels der Betriebskennziffer mit Daten Bruttolohn- und Gehaltssumme verlief in GRW-Be- aus der amtlichen Statistik, wie der Statistik des Produzie- trieben (Ost und West) besser als in nicht geförderten renden Gewerbes oder der Beschäftigtenstatistik, ver- Betrieben. Rund jeder zweite GRW-Betrieb verzeich- knüpft werden könnte. nete bei diesen Kennzahlen Zunahmen, während dies Da dieser Ansatz eine verbesserte und kontinuierliche bei den nicht geförderten Betrieben nur 41 Prozent Wirkungskontrolle versprach, wurde bereits im Antrags- (West) bzw. 34 Prozent (Ost) waren. formular 1987 die amtliche Betriebsnummer erfasst. Al- lerdings stieß die Erhebung der Betriebsnummer auf da- – Der Zusammenhang zwischen Förderung, Investi- tenschutzrechtliche Bedenken, insbesondere infolge des tionsquote und positiver Beschäftigungsentwicklung Volkszählungsurteils des Bundesverfassungsgerichts von erwies sich auch dann als signifikant, wenn alle ein- 1987. Das Statistische Bundesamt entschied, dass die Da- zelbetrieblichen Einflussgrößen zusammen kontrol- ten der amtlichen Statistik im Produzierenden Gewerbe liert wurden (sog. Probit-Schätzungen in Kohorten- nicht mit der Statistik der Gemeinschaftsaufgabe ver- analyse). knüpft werden dürfen. Eine Reihe von Statistischen Lan- – Die allgemeine Konjunkturschwäche spiegelte sich desämtern schloss sich zudem dieser Haltung an. Der von auch in zurückhaltenden Beschäftigungserwartungen der Forschergruppe der Universität Trier entwickelte An- der Betriebe wider. Dennoch waren die Beschäfti- satz für eine einzelbetriebliche Wirkungskontrolle konnte gungserwartungen bei geförderten Betrieben deutlich somit wegen datenschutzrechtlicher Hemmnisse nicht in optimistischer als bei nicht geförderten. Rund jeder die Praxis umgesetzt werden. zweite geförderte Betrieb konnte seine Beschäftigung Wegen der grundsätzlichen Bedeutung derartiger Verfah- erhöhen. Neueste Erhebungen zeigen allerdings rück- ren für die von Parlament und Rechnungshöfen seit Jah- läufige Tendenzen in Ostdeutschland: Die Entwick- ren geforderte aussagefähige Erfolgskontrolle wurden in lung war damit nicht ganz abgekoppelt vom allgemein Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt und schwächeren Konjunkturpfad. Dennoch war bei den Berufsforschung (IAB) neue Methoden entwickelt. Mit nicht geförderten Betrieben der Anteil derjenigen mit dem im IAB entwickelten „Matching“-Ansatz werden positiver Beschäftigungsentwicklung immer deutlich Förderdaten unter Wahrung des Datenschutzes mit be- geringer. trieblichen Meldungen zur sozialversicherungspflichtigen – Ähnlich war der Befund bei den geplanten Investitio- Beschäftigung kombiniert. Im Gegensatz zu Fallstudien nen: Die Investitionsneigung ist im Durchschnitt bei wird damit eine Vollerfassung der geförderten Betriebe GRW-geförderten Betrieben höher. Erstaunlicher- angestrebt, um eine kleinräumige oder betriebsspezifi- weise war diese positive Differenz in der Investitions- sche Identifikation der Fördereffekte vorzunehmen. Ein- neigung bei den ostdeutschen Förderbetrieben wesent- zelbetriebliche Verlaufsanalysen zum Subventionserfolg lich deutlicher ausgeprägt – zumindest bis zum Jahr bei geförderten Betrieben können mit aggregierten Sub- 2000. Das begründete die Einschätzung, dass ein grö- ventionseffekten in der Förderregion kombiniert werden. ßerer Teil der neuen Betriebe im Osten nachhaltig er- Mit diesem neuen Konzept ist es möglich, mikroökono- folgreich sein würde. mische und makroökonomische Subventionseffekte zu kontrollieren und zu bewerten. Daneben können in Kom- – Ergebnisse aus den Befragungen der Jahre 2002 und bination mit dem IAB-Betriebspanel weitere Informatio- 2003 zeigen allerdings, dass sich nicht alle geförderten nen zu betriebswirtschaftlichen Kalkülen und Subventio- Betriebe (trotz höherer Investitionsquoten und anfäng- nen gewonnen werden. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 35 – Drucksache 16/13950

5.4.5 „Matching“ – Ein neues Verfahren zur identifiziert werden können. Das heißt, dass Arbeitsplatz- einzelbetrieblichen und regional- ziele, Investitions- und Subventionswerte über den Zeit- ökonomischen Erfolgskontrolle raum von zehn Jahren auf die einzelne Region kumuliert werden können. Das gleiche gilt für die Aggregation von a) Konzeption des Gutachtens tatsächlichen Beschäftigungsverläufen und gezahlten Kernziele der Forschungsstudie27 waren Lohnsummen in den geförderten Betrieben und in den Regionen. Damit erhält man mikro- und makroökonomi- – Entwicklung eines neuen Verfahrens für die einzelbe- sche Effizienzkalküle für jede Region – für Kreise, Ar- triebliche Erfolgskontrolle und beitsmarktregionen, Bundesländer oder im Ost/West-Ver- – Analysen zur Effizienz der Investitionsförderung in gleich. Für eine zusammenfassende, aber regional den letzten zehn Jahren. eindeutige Bewertung wurden alle messbaren Erfolgsin- dikatoren (z. B. Soll-Ist-Vergleich) in Karten und detail- Hierzu wurden dem IAB vom Bundesamt für Wirtschaft lierten Tabellen ausgewiesen. Darüber hinaus konnten für und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Daten der Förderstatistik eine zusammenfassende Bewertung neue regionsspezifi- für den Zeitraum von 1993 bis 2002 zur Verfügung ge- sche Effizienzmaße ermittelt werden. stellt. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden vom IAB in anonymisierter Form aufbereitet und im regionalen Kon- b) Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick text bewertet. Das wichtigste Bindeglied für die Verknüp- fung war die so genannte Betriebsnummer der Bundes- – Matchquoten von ca. 80 Prozent bei allen wichtigen agentur für Arbeit. Insgesamt konnte eine Matchingquote Subventionskalkülen von über 80 Prozent der Förderfälle erreicht werden. Mit Von 39 091 Förderfällen (aus der so genannten Verwen- dem neuen Verfahren können aussagefähige Analysen zur dungsnachweisdatei des BAFA) konnten 31 409 identifi- Erfolgskontrolle und ein gleitendes Monitoring durchge- ziert werden. Damit konnte vom IAB ein Investitionsvolu- führt werden. men von 58,6 Mrd. Euro, Fördermittel von 11 Mrd. Euro Das analytische Konzept des IAB für die Wirkungsana- und ein geplantes Arbeitsplatzvolumen von 968 000 zu- lyse sah vor, die geförderten Betriebe vom Beginn bis sätzlichen Beschäftigten im Zeitraum von 1993 bis 2002 zum Abschluss des Fördervorhabens sowie deren weitere einer Erfolgskontrolle unterzogen werden. Entwicklung zu beobachten und mit nicht geförderten Be- – Positive Entwicklung von Arbeitsplätzen, Lohnsum- trieben zu vergleichen – insgesamt und in der Region. men und Lohnstrukturen Dafür wurden im IAB spezielle Datenbankkonzepte ent- wickelt. Sie erlauben eine Kontrastanalyse der Förder- Wesentliche Komponenten des Beschäftigungsvolumens fälle mit insgesamt rd. 7 Millionen Betrieben. sind die Zahl der beschäftigten Personen, die Zahl der Be- schäftigungsverhältnisse („Jobs“) oder die Dauer der Be- Zielgrößen der Effizienzanalysen waren: schäftigung. Bei allen genannten Komponenten fällt das – Zahl und Entwicklung der Arbeitsplätze (bzw. der Be- Analyseergebnis eindeutig positiv für die geförderten Be- schäftigung), triebe aus. Der Vergleich mit allen von der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem IAB erfassten Betrieben zeigt – gezahlte Lohnsummen und Lohnstrukturen, für die GRW-geförderten Betriebe eine wesentlich bes- – Stabilität der Betriebe (Fortführungs- bzw. Still- sere Entwicklung von Arbeitsplätzen, Lohnsummen und legungsraten), Lohnstrukturen im Referenzzeitraum. Die Dauer (oder „Stabilität“) der einzelnen Beschäftigungsverhältnisse ist – regionaler Wachstumsbeitrag der erfolgreichen För- höher, die Stilllegung der subventionierten Betriebe ist derfälle (Einkommen und Beschäftigung), geringer. – Subventionsverluste bei gescheiterten Investitionsvor- In Westdeutschland stagnierte die Zahl der beschäftigten haben, Arbeitnehmer insgesamt und in Ostdeutschland nahm sie – Refinanzierungsquoten (ROI-Analysen, z. B. Verhält- sogar um etwa 20 Prozent ab (ganz anders bei den geför- nis von Fördervolumen zu Rückflüssen aus Einnah- derten Betrieben sowohl in Ost- wie in Westdeutschland). men an Sozialabgaben und Steuern). Die Zahl der dort beschäftigten Arbeitnehmer nahm kräf- tig zu: Die Entwicklungsdifferenz macht im Westen Ergänzt wurden diese Kennzahlen um Strukturanalysen 32 Prozentpunkte und im Osten sogar fast 48 Prozent- zur regionalen Inzidenz von Investition und Förderung, punkte aus. zur Größen- oder Sektorstruktur, zu den regionalen Kos- ten der geplanten bzw. realisierten Arbeitsplätze aus der Mit anderen Worten: Subventionierte Betriebe im Westen Sicht des Investors sowie des Subventionsgebers. stagnierten nicht, sondern wurden größer. Im Osten konn- ten sich die GRW-geförderten Betriebe erfolgreich gegen Der wesentliche Vorteil des neuen Evaluationskonzeptes den allgemeinen Arbeitsplatzabbau stemmen. Die Ar- besteht u. a. darin, dass die Subventionseffekte nicht nur beitsplatzverluste wären ohne die Beschäftigungsgewinne beim einzelnen Betrieb, sondern in der Förderregion der subventionierten Betriebe noch größer gewesen. Ähnlich groß sind die Wachstumsdifferenzen bei der Zahl 27 IAB-Gutachten Nr.1/2004 „Wie erfolgreich sind Subventionen?“ aller Beschäftigungsverhältnisse (Summe „Jobs“): In Ost- Drucksache 16/13950 – 36 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode deutschland nahezu 50 Prozentpunkte, in Westdeutsch- Betrag die Arbeitnehmereinkommen oder Einnahmen an land 33,5 Prozentpunkte relativer Wachstumsgewinn. Sozialversicherungsbeiträgen und die direkten Lohnsteu- ern geringer ausgefallen wären, wenn es die Fördereffekte Die Entwicklung der nominellen Arbeitnehmereinkom- nicht gegeben hätte. men verlief relativ verhalten: Die Bruttolohn- und Gehaltssumme aller Arbeitnehmer stieg im Referenzzeit- Sowohl die Sozialabgaben wie die Lohnsteuersätze wur- raum weniger als 10 Prozent (d. h. jährliche Wachs- den regionsspezifisch ermittelt. Aus der Summe der tumsrate: < 1 Prozent). Die Bruttolöhne nahmen in Rückflüsse an den Staat und der Subventionswerte (je- Ostdeutschland sogar um 3 Prozent ab. Die überdurch- weils je Region) konnten Schwellenwerte errechnet wer- schnittlichen Tariflohnanpassungen der ersten Jahre den. Sie zeigen, wie lange es dauert, bis der Subventions- konnten im späteren Verlauf nach 1995 die zu schwache wert in der Region durch die Rückflüsse an den Staat Beschäftigungsentwicklung nicht mehr kompensieren. kompensiert wird. Im Ergebnis steht eine Refinanzie- Ganz anders dagegen die Entwicklung dieses zentralen rungsquote in Monaten je Region. Danach ist in allen Einkommensindikators in den geförderten Betrieben: Ins- Fördergebieten der Zeitraum relativ kurz, bis sich die ge- gesamt haben alle geförderten Betriebe im Jahr 2001 währte GRW-Förderung refinanziert. In allen Förderge- 65 Prozent mehr an Bruttolöhnen und Gehältern ausge- bieten ist dies nach zwölf Monaten der Fall (im Westen zahlt als 1993. In Ostdeutschland war dieser Wachstums- bereits nach drei bis vier Monaten und im Osten erst nach gewinn sogar noch stärker (über 74 Prozent). Damit achtzehn Monaten). Das bedeutet, dass selbst in Ost- liegen bei diesem Einkommensindikator die Wachstums- deutschland die Förderbeträge erwirtschaftet werden kön- differenzen in Westdeutschland bei über 40 Prozentpunk- nen, wenn der geförderte Betrieb länger als eineinhalb ten und in Ostdeutschland bei über 77 Prozentpunkten zu Jahre besteht. Gunsten der geförderten Betriebe. – Modellrechnung: Entwicklung ohne GRW-Förderung In der Graphik sind (für Deutschland insgesamt) die Un- In einer Modellrechnung wurde analysiert, um wie viel terschiede in den Wachstumsraten für die wichtigsten In- geringer das Beschäftigungswachstum in den Förder- dikatoren zusammengefasst. regionen ohne die geschaffenen bzw. gesicherten Arbeits- – Refinanzierungsquoten plätze in den GRW-geförderten Betrieben gewesen wäre. Das Ergebnis zeigt die enorme Bedeutung der Investiti- Auf diese Differenz lassen sich Modellrechnungen stüt- tionsförderung, insbesondere in den ersten schwierigen zen, die zeigen, in welchem Umfang und in welcher Zeit Jahren in Ostdeutschland. Tatsächlich wäre die Entwick- der Staat von den geförderten Unternehmen Rückflüsse lung der Beschäftigung in den Fördergebieten um bis zu von Sozialabgaben oder an Lohnsteuern erwarten konnte. 40 Prozent geringer ausgefallen, ohne die in den GRW- Gleichermaßen ist dies die Basis für Modellrechnungen, Betrieben gesicherten oder zusätzlich geschaffenen Ar- in denen hypothetisch gezeigt werden kann, um welchen beitsplätze.

Deutliche Subventionserfolge

Entwicklung von wichtigen Indikatoren in deutschen Betrieben - 1992 bis 2001, Wachstumsraten in Prozent - 81

alle Betriebe GA-gef örderte Betriebe

32 29 27

14

Arbeitsplätze Arbeitnehmer Beschäf tigungsv olumen Lohnsumme

-3 -6 -8 IAB-Matchergebnis f ür rund 25.000 gef örderte Betriebe im Vergleich zu allen Betrieben

¤ IAB Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 37 – Drucksache 16/13950

Obwohl heute fast jeder fünfte geförderte Betrieb wieder Matching-Ansatz weiter verfolgt. Die Ergebnisse eines geschlossen ist, sind die Stilllegungen unter GRW-geför- neuen, vom GRW-Unterausschuss beschlossenen Gutach- derten Betrieben seltener. So ist die Ausfall- oder Still- tens sollen Ende 2009 vorliegen. legungsrate nur auf den ersten Blick erschreckend hoch. Der Vergleich mit den Turn-Over-Raten aller Betriebe C. Weitere regionalpolitische Förder- bzw. den Normalbiographien zeigt: instrumente Geförderte Betriebe sind stabiler, die Stilllegungsrate ist 1. EU-Strukturfonds niedriger – insgesamt und altersspezifisch. Die Jahr- gangsanalyse hat ergeben, dass damit pro Jahr ca. Die europäische Strukturpolitik zielt laut EG-Vertrag da- 2 000 Betriebe mehr fortbestehen als Betriebe ohne För- rauf ab, Regionen mit unterdurchschnittlicher Wirtschafts- derung. kraft zu fördern und somit zur Konvergenz in der EU bei- zutragen. Gleichzeitig sollen die EU-Strukturfonds in der c) Weiterentwicklung des Matching-Ansatzes gerade begonnenen Strukturfondsperiode 2007 bis 2013 stärker unter wachstumsorientierten Gesichtspunkten ein- Unter Einbeziehung neuer statistischer und ökonometri- gesetzt werden und somit einen Beitrag zur „Lissabon- scher Ansätze sowie aktualisierter Förderdaten wird der Zielsetzung“ leisten. Vor diesem Hintergrund wurde für

Tabelle 15

Aufteilung der Strukturfondsmittel in der Förderperiode 2007 bis 2013 nach Bundesländern (in Mio. Euro, laufende Preise)

„Konvergenzziel“ Ziel „Regionale Wettbewerbs- Bundesland (einschl. Phasing-out) fähigkeit und Beschäftigung“ Brandenburg 2.119

Mecklenburg-Vorpommern 1.670

Sachsen 3.963 Sachsen-Anhalt 2.576

Thüringen 2.107

Baden-Württemberg 409 Bayern 886

Berlin 1.212

Bremen 231 Hamburg 126

Hessen 450

Niedersachsen 799 876

Nordrhein-Westfalen 1.967 Rheinland-Pfalz 331

Saarland 284

Schleswig-Holstein 474

Bundesprogramm Verkehr 1.520

Bundesprogramm ESF 1.326 2.162

Summe 16.079 9.409 Drucksache 16/13950 – 38 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode die neue Förderperiode eine Neudefinition der Ziele vor- EFRE-Mittel, zur Verfügung. Unter Einbringung dieser genommen: EU-Mittel und der notwendigen nationalen Kofinanzie- rung werden sich die deutschen Bundesländer in der – Im Ziel „Konvergenz“ sind wirtschaftlich schwächste Förderperiode 2007 bis 2013 an vierzehn grenzübergrei- Regionen förderfähig, d. h. Regionen mit einem BIP/ fenden und an fünf transnationalen europäischen Pro- Kopf unter 75 Prozent des EU-25-Durchschnitts und grammen beteiligen. Ein weiteres, sich über das gesamte Übergangsregionen (Regionen mit BIP/Kopf unter Gebiet der Gemeinschaft erstreckendes Programm, die so 82,19 Prozent in EU-25, d. h. entsprechend 75 Prozent genannte „interregionale Zusammenarbeit“, das insge- in EU-15). samt mit rd. 443 Mio. Euro EU-Mitteln ausgestattet ist, – Im Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Be- ergänzt die Programme der grenzübergreifenden und schäftigung“ sind alle übrigen Gebiete der Gemein- transnationalen Zusammenarbeit. Die EU-Mittel der in- schaft förderfähig. terregionalen Zusammenarbeit wurden jedoch nicht auf die Mitgliedstaaten aufgeteilt. – Im Ziel „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ (ETZ) wird die grenzüberschreitende, transnationale Tabelle 16 und interregionale Zusammenarbeit gefördert. Rechtsgrundslagen für die neue Strukturfondsförder- Aufteilung der ETZ-Mittel (Ziel 3), grenzüber- periode sind die Strukturfondsverordnungen, bestehend greifend nach Ländern (Basis: laufende Preise) aus der Verordnung mit allgemeinen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Land Mio. Euro Europäischen Sozialfonds und den Kohäsionsfonds, der Verordnung über den Europäischen Fonds für regionale Bayern (neue Binnengrenze) 60,5 Entwicklung, der Verordnung über den Europäischen So- Brandenburg 108,4 zialfonds, der Verordnung über den Kohäsionsfonds und der Verordnung über die Schaffung eines Europäischen Mecklenburg-Vorpommern 57,5 Verbunds für territoriale Zusammenarbeit. Weitere Be- Sachsen 175,2 zugsrahmen für die Operationellen Programme stellen die Strategischen Kohäsionsleitlinien und der Nationale Stra- Baden-Württemberg 31,7 tegische Rahmenplan dar. Im Rahmenplan zeigt jeder Bayern (alte Binnengrenze) 26,5 Mitgliedstaat die Kohärenz zwischen den Interventionen der Strukturfonds mit den Kohäsionsleitlinien sowie zwi- Niedersachsen 21,8 schen den Prioritäten der Gemeinschaft und dem nationa- Nordrhein-Westfalen 47,5 len Reformprogramm auf. Der Nationale Strategische Rahmenplan für Deutschland enthält die deutsche Strate- Rheinland-Pfalz 17,5 gie zum Einsatz der Strukturfonds in der Förderperiode Saarland 13,5 2007 bis 2013 und stellt folglich den gemeinsamen Ord- nungsrahmen für die Strukturpolitik in Deutschland dar. Schleswig-Holstein 33,4 Er wurde in enger Partnerschaft zwischen Bund und Län- dern, den Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie der Gesamt 593,5 Europäischen Kommission erarbeitet und ist im Internet unter http:///www.bmwi.de/go/nsrp verfügbar. Aus Mitteln der EU-Strukturfonds wird Deutschland in Tabelle 17 der Förderperiode 2007 bis 2013 rd. 26,3 Mrd. Euro (in laufenden Preisen) erhalten, davon 16,1 Mrd. Euro für Aufteilung ETZ-Mittel (Ziel 3), transnational nach Regionen, die im Konvergenzziel förderfähig sind, rd. Kooperationsräumen (Basis: laufende Preise) 9,4 Mrd. Euro für Regionen, die im Ziel Regionale Wett- bewerbsfähigkeit und Beschäftigung förderfähig sind und Raum Mio. Euro zudem rd. 0,85 Mrd. Euro für das Ziel Europäische Terri- toriale Zusammenarbeit (ohne das Programm „Interregio- Alpen (BW, BY) 23,7 nale Zusammenarbeit“). Konvergenzregionen (einschl. Mitteleuropa (BW, BY, BE, BB, 62,1 Phasing-out) sind in Deutschland die neuen Bundesländer MV, SN, ST, TH) und die Region Lüneburg; im Ziel Regionale Wettbe- werbsfähigkeit und Beschäftigung sind die alten Bundes- Nordsee (HB, HH, NI, SH) 31,7 länder mit Ausnahme der Region Lüneburg förderfähig. Nordwesteuropa (BW, BY, HE, 67,8 In dem neu geschaffenen dritten Ziel der „territorialen NW, RP, SL) Zusammenarbeit“ stehen Deutschland für die Ausrich- Ostsee (BE, BB, HB, HH, MV, 72,4 tung „grenzübergreifende Zusammenarbeit“ rd. 593 Mio. NI, SH) Euro und für die Ausrichtung „transnationale Zusammen- arbeit“ rd. 258 Mio. Euro, somit insgesamt 851 Mio. Euro Gesamt 257,7 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39 – Drucksache 16/13950

2. Investitionszulage in den neuen Ländern Die Investitionszulage ergänzt insoweit die GRW-Förde- und in Berlin rung, so dass insgesamt ein höheres Fördervolumen für die Investoren zur Verfügung steht. Für betriebliche Erstinvestitionsvorhaben des verarbei- tenden Gewerbes, bestimmter produktionsnaher Dienst- Nach dem Investitionszulagengesetz 2010 werden für ab leistungen und im Beherbergungsgewerbe in den neuen dem Jahr 2010 begonnene Investitionsvorhaben die För- Ländern und Berlin wird bis Ende 2009 eine steuerfreie dersätze jährlich gesenkt (s. Tabelle 18). Investitionszulage nach dem Investitionszulagengesetz 2007 gewährt. Durch das Investitionszulagengesetz 2010 Die degressive Ausgestaltung der Investitionszulage sig- wird diese Förderung bis Ende 2013 fortgesetzt. GRW- nalisiert zugleich die Bestrebungen der Bundesregierung, Förderung und Investitionszulage können im Rahmen der die Investitionszulage langfristig planmäßig auslaufen zu Förderhöchstsätze kumuliert werden. lassen und die Investitionsförderung auch in Ostdeutsch-

Tabelle 18

Fördersätze nach dem Investitionszulagengesetz 2010 Grundzulage

Ausnahme: Zeitpunkt des Beginns des Erstin- Großbetriebe und Gebäudeinvesti- Mittleres Unternehmen vestitionsvorhabens tionen in KMU im D-Fördergebiet Berlin

Vor dem 1. Januar 2010 12,5 % 10 %

2010 10 % 10 % 2011 07,5 % 07,5 %

2012 05 % 05 %

2013 02,5 % 02,5 %

Erhöhte Zulage für kleine und mittlere Betriebe

Grundsatz Ausnahmen:

Zeitpunkt des C-Fördergebiet Berlin für große Beginns des Fördergebiet Kleine Betriebe Mittlere Betriebe Investitions- Erstinvestitions- außer D-Förder- im D-Fördergebiet im D-Fördergebiet vorhaben vorhabens gebiet Berlin von Berlin von Berlin (mehr als 50 € Mio. Investitionskosten)

Vor dem 1. Januar 2010 25 % 15 % 20 % 10 %

2010 20 % 15 % 20 % 10 %

2011 15 % 15 % 15 % 10 % 2012 10 % 10 % 10 % 10 %

2013 5 %5 %5 %5 % Drucksache 16/13950 – 40 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode land auf die im Grundgesetz in Artikel 91a abgesicherte menten in den neuen Ländern und Berlin weiter angegli- Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen chen worden. Wirtschaftsstruktur“ zu konzentrieren. Für 2011 ist je- Der Kredithöchstbetrag beläuft sich einheitlich auf max. doch noch einmal eine Überprüfung der Degression vor- 3 Mio. Euro; die Laufzeit beträgt bis zu 20 Jahren bei gesehen. max. fünf anfänglichen Tilgungsfreijahren. Der Nachweis mindestens fünfjährigen Verbleibs des finanzierten Inves- 3. ERP-Regionalförderprogramm titionsguts in der geförderten Betriebsstätte ist nicht mehr Im Rahmen des ERP-Regionalförderprogramms werden Voraussetzung für den Erhalt der Fördermittel. Investitionen in den GRW-Gebieten mittels zinsgünstiger In den neuen Ländern und Berlin bleibt die gleichzeitige Darlehen gefördert. Inanspruchnahme eines Investitionszuschusses aus der Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen der gewerblichen Wirtschaft und Angehörige freier Be- Wirtschaftsstruktur“ für dasselbe Vorhaben weiterhin rufe in GRW-Fördergebieten, sofern sie die seit dem möglich, wenn dadurch die höchstzulässigen Förderinten- 1. Januar 2005 geltenden gemeinschaftsrechtlichen sitäten nicht überschritten werden. Erhalten bleibt eben- KMU-Kriterien28 erfüllen. falls die bislang zugunsten der neuen Länder bestehende Zinspräferenz von 0,25 Prozentpunkten. Der Finanzie- Die ERP-Fördermittel sollen primär der langfristigen rungsanteil bei Vorhaben in den neuen Ländern und Ber- Finanzierung von gewerblichen Investitionen in den lin ist von bislang maximal 75 Prozent auf nunmehr bis strukturschwachen Gebieten dienen. Betriebsbeihilfen zu 85 Prozent der förderfähigen Kosten angehoben wor- werden nach diesem Programm generell nicht gewährt. den. Mit Wirkung vom 1. Januar 2007 sind die Förderelemente Für Existenzgründer gilt, dass diese bei Vorhaben in den in den GRW-Gebieten der alten Länder den Förderele- GRW-Fördergebieten die GRW-Zuschüsse mit den zins- günstigen Darlehen nach dem Programm „ERP-Kapital 28 Definition gemäß Empfehlung der Kommission vom 6. Mai 2003 be- für Gründung“ kumulieren können. Ergänzend hierzu tr. die Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mitt- können auch Darlehen nach dem KfW-Programm „Unter- leren Unternehmen. nehmerkredit“ beantragt werden. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 41 – Drucksache 16/13950

Teil II

Regelungen über Voraussetzungen, Art und Intensität der Förderung*

A. Gewerbliche Wirtschaft (einschließlich – Fördergebiete mit schwerwiegenden Strukturproble- gemeinnützige außeruniversitäre wirt- men, in denen GRW-Mittel auf der Grundlage der ge- schaftsnahe Forschungseinrichtungen) meinsamen Vorschriften (Kapitel I) sowie der beson- deren Vorschriften für KMU (Kap. II, Abschnitt 2, 1 1. Allgemeines Artikel 15) der Verordnung (EG) Nummer 800/2008 1.1 Grundsätze der Förderung der gewerb- der Kommission zur Erklärung der Vereinbarkeit be- lichen Wirtschaft (einschließlich gemein- stimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Gemeinsa- nützige außeruniversitäre wirtschaftsnahe men Markt in Anwendung der Artikel 87 und 88 EG- Forschungseinrichtungen) Vertrag (allgemeine Freistellungsverordnung) (ABl. EG Nummer L 214/3 vom 9. August 2008, befristet Mit Haushaltsmitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- bis zum 31. Dezember 2013) und der Verordnung serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (im Folgen- (EG) Nummer 1998/2006 der Kommission vom den: GRW-Mittel) können Vorhaben der gewerblichen 15. Dezember 2006 (ABl. EG Nummer L 379/5 vom Wirtschaft gefördert werden, durch die die Wettbewerbs- 28. Dezember 2006) über die Anwendung der Arti- und Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft gestärkt und kel 87 und 88 EG-Vertrag auf „De-minimis“-Beihilfen neue Arbeitsplätze geschaffen bzw. vorhandene Arbeits- bzw. befristet bis 31. Dezember 2010 auf Basis der plätze gesichert werden. „Bundesregelung Kleinbeihilfen“ (Genehmigung der EU-Kommission N 668/2008 vom 30. Dezember 1.1.1 GRW-Mittel dürfen nur in den im Koordinie- 2008) gewährt werden können (D-Fördergebiete). rungsrahmen ausgewiesenen Fördergebieten eingesetzt werden. Die Fördergebiete werden wie folgt unterteilt: 1.1.2 Ein Rechtsanspruch auf GRW-Mittel besteht nicht. – Fördergebiete mit ausgeprägtem Entwicklungsrück- stand mit Genehmigung nach Artikel 87 Absatz 3 1.1.3 Die GRW-Mittel sind zusätzliche Hilfen. Sie sind Buchstabe a) EG-Vertrag (A-Fördergebiete)2, deshalb nicht dazu vorzusehen, andere öffentliche Finan- – Fördergebiete mit schwerwiegenden Strukturproble- zierungsmöglichkeiten ohne regionale Zielsetzung zu er- men mit Genehmigung nach Artikel 87 Absatz 3 setzen. Der Antragsteller hat sich angemessen an der Buchstabe c) EG-Vertrag (C-Fördergebiete) 2, 3, Finanzierung zu beteiligen. 1.1.4 Maßgeblich für die Beurteilung der Förderfähig- keit eines Vorhabens ist der Zeitpunkt der Entscheidung 1* Änderungen der nachstehenden Förderregeln des Koordinierungsrah- mens werden bekannt gegeben im Bundesanzeiger und auf der Ho- über die Bewilligung der GRW-Förderung. Änderungen mepage des BMWi (www.bmwi.de). der Regelungen über Voraussetzungen, Art und Intensität 1 Gemäß dem Recht der Europäischen Gemeinschaften sind die Vor- der Förderung durch Verabschiedung eines neuen Koordi- aussetzungen, Art und Intensität der Förderung auf die spezifische nierungsrahmens oder während der Laufzeit eines gelten- Zweckbestimmung der Beihilfe auszurichten. Teil II-A bildet die den Koordinierungsrahmens gelten für alle Anträge, die Rechtsgrundlage zur Vergabe von Beihilfen im Sinne der Verordnung (EG) Nummer 1628/2006 der Kommission vom 24. Oktober 2006 nach dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der Änderun- über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf regionale gen im Bundesanzeiger gestellt werden, es sei denn, die Investitionsbeihilfen der Mitgliedstaaten (ABl. EG L 302/29 vom Neuregelung enthält eine insoweit abweichende Bestim- 1. November 2006), im Sinne der gemeinsamen Vorschriften (Kapi- mung über die zeitliche Geltung4. tel I) sowie der besonderen Vorschriften für KMU (Kapitel II, Ab- schnitt 2, Artikel 15) der Verordnung (EG) Nummer 800/2008 der Kommission vom 6. August 2008 zur Erklärung der Vereinbarkeit 1.2 Förderverfahren bestimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Gemeinsamen Markt in Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag (allgemeine Freistel- 1.2.1 Die GRW-Mittel werden als Zuschüsse auf An- lungsverordnung) (ABl. EG L 214/3 vom 9. August 2008), der Ver- trag gewährt. Anträge müssen vor Beginn des Vorhabens ordnung (EG) 1998/2006 der Kommission vom 15. Dezember 2006 (ABl. EG Nummer L 379/5) vom 28. Dezember 2006 bzw. der Bun- bei einer zur Entgegennahme von Anträgen berechtigten desregelung Kleinbeihilfen (Genehmigung der EU-Kommission Stelle5 gestellt werden. Anträge sind auf amtlichem For- N 668/2008 vom 30. Dezember 2008) und des Gemeinschaftsrah- mular6 zu stellen. Die bewilligende Stelle muss vor Be- mens zur Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen ginn des Investitionsvorhabens schriftlich bestätigen, Produkten im Sinne von Anhang I. Die Verordnungen und die Mittei- dass die Fördervoraussetzungen vorbehaltlich einer de- lungen der Kommission in der jeweils geltenden Fassung sind bei der konkreten Vergabe von Beihilfen zu beachten. taillierten Prüfung dem Grunde nach erfüllt werden. 2 Vgl. Entscheidung der Europäischen Kommission zur deutschen För- dergebietskarte vom 8. November 2006 (ABl. EG C 295/6 vom 5. Dezember 2006). 4 Veröffentlichung auch unter www.bmwi.de. 3 Die Kreise Celle, Cuxhaven und Lüneburg unterliegen der Genehmi- 5 Siehe Erläuterungen zum Antragsformular, Anhang 7. gung nach Artikel 87 Absatz 3 Buchstabe a) EG-Vertrag. 6 Das amtliche Formular ist in Anhang 7 abgedruckt. Drucksache 16/13950 – 42 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Beginn des Investitionsvorhabens ist grundsätzlich der 1.4.3 die Verhütung oder weitest mögliche Beschrän- Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Liefe- kung schädlicher Emissionen (vor allem Luft-, Wasser- rungs- oder Leistungsvertrages. Bei Baumaßnahmen gel- und Bodenverunreinigungen, Lärm) sowie die ordnungs- ten Planung und Bodenuntersuchung sowie sonstige vor- gemäße Behandlung der Abfälle bei der Inbetriebnahme bereitende Maßnahmen nicht als Beginn des Vorhabens. des unmittelbar geförderten Vorhabens oder derjenigen Der Grunderwerb, mit Ausnahme des Erwerbs einer still- gewerblichen Betriebsstätten, die auf mit GRW-Mitteln gelegten oder von Stilllegung bedrohten Betriebsstätte, ist erschlossenen Industrie- oder Gewerbeflächen errichtet nicht als Beginn des Vorhabens anzusehen. werden, gewährleistet ist; Zeitpunkt der Anschaffung ist der Zeitpunkt der Liefe- 1.4.4 ein Vorhaben, durch das neue Arbeitsplätze ge- rung. Ist Gegenstand eines Kaufvertrages über ein Wirt- schaffen oder vorhandene gesichert werden, mit der zu- schaftsgut auch dessen Montage durch den Verkäufer, so ständigen Arbeitsagentur abgestimmt ist; ist das Wirtschaftsgut erst mit der Beendigung der Monta- gearbeit geliefert. Zeitpunkt der Herstellung ist der Zeit- 1.4.5 das Investitionsvorhaben punkt der Fertigstellung. Ein Wirtschaftsgut ist fertig ge- – den in den Bauleitplänen nach dem Baugesetzbuch stellt, sobald es seiner Zweckbestimmung entsprechend (BauGB) festgelegten Entwicklungsvorstellungen der genutzt werden kann. Die Begriffe „Anschaffung“ und Gemeinde bzw. mehrerer benachbarter Gemeinden „Herstellung“ sind im steuerrechtlichen Sinn zu verste- entspricht; sind Bauleitpläne nicht vorhanden, muss hen7. das Vorhaben nach Maßgabe der bauplanungsrechtli- 1.2.2 Antragsberechtigt für die Förderung von Investi- chen Zulässigkeitsvorschriften (§§ 29 ff BauGB) zu- tionen der gewerblichen Wirtschaft (Ziffer 2) ist, wer die lässig sein; betriebliche Investition vornimmt. Bei im Rahmen einer – mit städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungs- steuerlich anerkannten Betriebsaufspaltung, einer Mit- maßnahmen nach dem Baugesetzbuch in Verbindung unternehmerschaft im Sinne des § 15 Einkommensteuerge- steht und – soweit das der Fall ist – die angestrebten setzes oder einer Organschaft verbundenen Unternehmen städtebaulichen Zielsetzungen unterstützt (§§ 139, 149 ist derjenige antragsberechtigt, der die Wirtschaftsgüter in BauGB, § 165 Absatz 4, § 171 BauGB, §§ 164 a und b der Betriebsstätte im Fördergebiet nutzt. BauGB); 1.2.3 Sollen die zu fördernden Wirtschaftsgüter nicht – mit den Ergebnissen der agrarstrukturellen Vorpla- beim Antragsteller, sondern beim Vermieter bzw. Lea- nung, die entsprechend den Fördergrundsätzen der singgeber aktiviert werden, kann eine Förderung nur er- Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruk- folgen, wenn ein verbindliches Angebot des Vermieters tur und des Küstenschutzes“ erstellt worden ist, in bzw. Leasinggebers zugunsten des Antragstellers zum Einklang steht. Abschluss eines Miet- oder Leasingvertrages über das zu fördernde Wirtschaftsgut vorliegt. 2. Fördervoraussetzungen Antragsberechtigt ist der Mieter bzw. Leasingnehmer der zu fördernden Maßnahme. In diesem Fall haften Mieter 2.1 Primäreffekt und Vermieter bzw. Leasingnehmer und Leasinggeber für Ein Investitionsvorhaben kann gefördert werden, wenn es die Investitionszuschüsse gesamtschuldnerisch. Die ge- geeignet ist, durch Schaffung von zusätzlichen Einkom- samtschuldnerische Haftung des Vermieters bzw. mensquellen das Gesamteinkommen in dem jeweiligen Leasinggebers kann entsprechend der Weitergabe des Wirtschaftsraum unmittelbar und auf Dauer nicht unwe- Fördervorteils an den Antragsteller reduziert werden. sentlich zu erhöhen (Primäreffekt).

1.3 Vorförderungen 2.1.1 Diese Voraussetzungen können dann als erfüllt angesehen werden, wenn in der zu fördernden Betriebs- Öffentliche Finanzierungshilfen, die dem Antragsteller in stätte überwiegend (d. h. zu mehr als 50 Prozent des Um- früheren Jahren gewährt wurden, sind bei der Entschei- satzes) Güter hergestellt oder Leistungen erbracht wer- dung über die Anträge zu berücksichtigen. den, die ihrer Art nach regelmäßig überregional abgesetzt werden (sog. „Artbegriff“)8. 1.4 Prüfung von Anträgen 2.1.2 Eine Förderung ist auch dann möglich, wenn im Vor der Gewährung von GRW-Mitteln ist zu prüfen, ob Einzelfall die in der Betriebsstätte hergestellten Güter oder erbrachten Dienstleistungen tatsächlich überwiegend 1.4.1 beim Investitionsvorhaben die Ziele der Raumord- überregional abgesetzt werden und dadurch das Gesamt- nung beachtet sowie die Grundsätze und sonstigen Erfor- einkommen in dem jeweiligen Wirtschaftsraum unmittel- dernisse der Raumordnung berücksichtigt worden sind; bar und auf Dauer nicht unwesentlich erhöht wird (sog. 1.4.2 das Vorhaben von den zuständigen Behörden ge- „Einzelfallnachweis“). Als überregional ist in der Regel billigt worden ist; ein Absatz außerhalb eines Radius von 50 km von der Gemeinde, in der die Betriebsstätte liegt, anzusehen.

7 Einkommensteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Oktober 2002 (BGBl I, S. 4210, (2003 I, S. 179, 2006 I, S. 1095) 8 Bei den im Anhang 9 genannten Tätigkeiten (Positivliste) kann un- sowie Einkommenssteuer-Richtlinie, jeweils in der geltenden Fas- terstellt werden, dass die Voraussetzungen des Primäreffektes im Sin- sung. ne des Artbegriffs erfüllt sind. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 43 – Drucksache 16/13950

2.1.3 Eine Förderung gemäß Ziffer 2.1.1 und 2.1.2 Fördergebiet mit niedrigerer Förderintensität stehen, kön- kann auch gewährt werden, wenn aufgrund einer begrün- nen nur im Einvernehmen der betroffenen Bundesländer deten Prognose des Antragstellers zu erwarten ist, dass gefördert werden. Ein wesentlicher Arbeitsplatzabbau nach Durchführung des geförderten Investitionsvorha- liegt vor, wenn mindestens die Hälfte der neu geschaffe- bens die in der Betriebsstätte hergestellten Güter oder er- nen Arbeitsplätze in der anderen Betriebsstätte entfällt. brachten Dienstleistungen überwiegend überregional ab- Gelingt die Herstellung des Einvernehmens über die In- gesetzt werden. Der überwiegend überregionale Absatz vestitionsförderung im Zielgebiet nicht, kann maximal ist innerhalb einer Frist von maximal drei Jahren nach der gleiche Förderhöchstsatz gewährt werden, der im För- Abschluss des Investitionsvorhabens nachzuweisen. dergebiet der anderen Betriebsstätte zulässig ist. 2.1.4 Die Voraussetzungen des Primäreffektes gelten auch für die Ausbildungsstätten der förderfähigen Be- 2.4 Förderung von Telearbeitsplätzen triebsstätten (z. B. Ausbildungswerkstätten, Ausbildungs- Investitionen zur Schaffung oder Sicherung isolierter labors, Ausbildungsbüros) als erfüllt. oder alternierender Telearbeitsplätze im Sinne der Ziffer 2.8.8 können gefördert werden, sofern sich sowohl 2.2 Arbeitsplatzeffekte bzw. Mindest- die Betriebsstätte des Unternehmens als auch der Telear- investitionsvolumen beitsplatz im Fördergebiet befinden. Mit den Investitionsvorhaben müssen in den Fördergebie- Befinden sich die Betriebsstätte und der Telearbeitsplatz ten neue Dauerarbeitsplätze geschaffen oder vorhandene in unterschiedlichen Gebietskategorien gemäß gesichert werden. Dauerarbeitsplätze sind Arbeitsplätze, Ziffer 2.5.1, ist für die Bemessung des Höchstfördersat- die von vornherein auf Dauer angelegt sind. Ausbildungs- zes das Fördergebiet maßgebend, in dem sich der Telear- plätze können wie Dauerarbeitsplätze gefördert werden. beitsplatz befindet. Ein neu geschaffener Ausbildungsplatz wird dabei wie zwei Dauerarbeitsplätze bewertet. Für eine Überwa- Liegen Betriebsstätte und Telearbeitsplatz in verschiede- chungszeit von mindestens fünf Jahren nach Abschluss nen Ländern, kann eine Förderung nur im Einvernehmen des Investitionsvorhabens müssen die Arbeitsplätze tat- zwischen den betroffenen Ländern erfolgen. Das Einver- sächlich besetzt oder zumindest auf dem Arbeitsmarkt nehmen muss sich insbesondere auf die eventuelle Auf- dauerhaft angeboten werden. teilung der Finanzierung der Förderung der einzelnen Investitionen in der Betriebsstätte und am Ort des Tele- Für die Förderung kommen nur solche Investitionen in arbeitsplatzes erstrecken. Dabei kann sich die eventuelle Betracht, die ausgehend vom Volumen oder von der Zahl Aufteilung der Finanzierung zwischen den beteiligten der geschaffenen Dauerarbeitsplätze eine besondere An- Bundesländern an dem jeweiligen voraussichtlichen Aus- strengung des Betriebs erfordern. Dementsprechend sind maß der in Ziffer 2.5.1 genannten besonderen Struktur- Investitionsvorhaben nur förderfähig, wenn der Investi- effekte, die mit der einzelnen Investition verbunden sind, tionsbetrag bezogen auf ein Jahr die in den letzten drei Jah- ausrichten. ren durchschnittlich verdienten Abschreibungen – ohne Berücksichtigung von Sonderabschreibungen – um min- Für den Erlass des Zuwendungsbescheides ist das Land destens 50 Prozent übersteigt oder die Zahl der bei Inves- zuständig, in dem sich die Betriebsstätte befindet. titionsbeginn in der zu fördernden Betriebsstätte beste- henden Dauerarbeitsplätze um mindestens 15 Prozent 2.5 Förderhöchstsätze, Subventionswert und erhöht wird; bei Errichtungsinvestitionen und dem Er- Eigenbeitrag des Beihilfeempfängers werb einer stillgelegten oder von Stilllegung bedrohten 2.5.1 In den Fördergebieten dürfen Investitionshilfen Betriebsstätte gelten diese Voraussetzungen als erfüllt. mit Mitteln der GRW und mit anderen öffentlichen För- dermitteln maximal in Höhe der nachstehenden Brutto- 2.3 Einzelne Investitionsvorhaben fördersätze gewährt werden9: 2.3.1 Zu den förderfähigen Investitionen gehören: – Errichtung einer neuen Betriebsstätte, 9 Nach Rn. 60 ff der Leitlinien für staatliche Beihilfen mit regionaler Zielsetzung (ABl. EG C 54/13 vom 4. März 2006) gelten für große – Erweiterung einer bestehenden Betriebsstätte, Vorhaben folgende herabgesetzte Beihilfehöchstsätze:

– Diversifizierung der Produktion einer Betriebsstätte in Beihilfefähige Kosten Herabgesetzter Beihilfesatz neue, zusätzliche Produkte, Bis zu 50 Mio. Euro 100 % des regionalen Bei- – grundlegende Änderung des Gesamtproduktionsver- hilfehöchstsatzes fahrens einer bestehenden Betriebsstätte, Teil zwischen 50 Mio. Euro 50 % des regionalen Bei- und 100 Mio. Euro hilfehöchstsatzes – Übernahme einer stillgelegten oder von Stilllegung Teil über 100 Mio. Euro 34 % des regionalen Bei- bedrohten Betriebsstätte unter Marktbedingungen durch einen unabhängigen Investor. hilfehöchstsatzes 2.3.2 Investitionen, die in einem sachlichen/inhalt- Anmeldepflicht besteht in den Fällen der Ziffer 2.5.9. Nichtanmelde- pflichtige große Vorhaben sind innerhalb von 20 Tagen nach Bewilli- lichen und zeitnahen Zusammenhang zu einem wesent- gung der EU-Kommission nach dem Standardformblatt (siehe lichen Arbeitsplatzabbau in einer anderen mit dem Anhang III der Regionalleitlinien) anzuzeigen. Bei großen Investi- Unternehmen verbundenen Betriebsstätte in einem GRW- tionsvorhaben können keine KMU-Zuschläge gewährt werden. Drucksache 16/13950 – 44 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

A-Fördergebiete:10 sonstige Betriebsstätten 10 Prozent, maximal 200 000 Euro Betriebsstätten von kleinen Gesamtbetrag inner- Unternehmen11 50 Prozent, halb von drei Jahren ab Betriebsstätten von mittleren dem Zeitpunkt der ers- Unternehmen11 40 Prozent, ten Beihilfe.14

sonstige Betriebsstätten 30 Prozent, In der Stadt Bremen, soweit C-Fördergebiet:13 C-Fördergebiete:10 Betriebsstätten von kleinen Betriebsstätten von kleinen Unternehmen11 35 Prozent, Unternehmen11 35 Prozent, Betriebsstätten von mittleren Betriebsstätten von mittleren Unternehmen11 25 Prozent, Unternehmen11 25 Prozent, sonstige Betriebsstätten 15 Prozent, sonstige Betriebsstätten 15 Prozent, maximal 200 000 Euro In folgenden C-Fördergebieten gelten abweichende För- Gesamtbetrag inner- derhöchstsätze: halb von drei Jahren ab In den Kreisen Hof, Tirschenreuth, Wunsiedel sowie der dem Zeitpunkt der ers- Stadt Hof: ten Beihilfe.14 Betriebsstätten von kleinen D-Fördergebiete10, 11, 15: Unternehmen11 40 Prozent, Betriebsstätten von kleinen Betriebsstätten von mittleren Unternehmen16 20 Prozent, Unternehmen11 30 Prozent, sonstige Betriebsstätten 20 Prozent. Betriebsstätten von mittleren Unternehmen16 10 Prozent, In den Kreisen Freyung-Grafenau und Regen sowie in den Kreisen Cham, Neustadt/Waldnaab und Schwandorf, sonstige Betriebsstätten maximal 200 000 Euro Ge- soweit C-Fördergebiete:12 samtbetrag innerhalb von Betriebsstätten von kleinen drei Jahren ab dem Zeit- 14 Unternehmen11 36 Prozent, punkt der ersten Beihilfe. Betriebsstätten von mittleren Die genannten Fördersätze sind Förderhöchstsätze, die im Unternehmen11 26 Prozent, Einzelfall nur bei Vorliegen besonderer Struktureffekte ausgeschöpft werden können. Ein besonderer Struktur- sonstige Betriebsstätten 16 Prozent. effekt kann unterstellt werden, wenn das Vorhaben in In den Kreisen Coburg (Gemeinden Neustadt und Sonne- besonderer Weise geeignet ist, quantitativen und qualitati- feld) und Pinneberg (Hochseeinsel Helgoland) sowie in ven Defiziten der Wirtschaftsstruktur und des Arbeits- der Stadt Zweibrücken: platzangebotes in dem Fördergebiet entgegenzuwirken, z. B. durch Betriebsstätten von kleinen 11 Unternehmen 30 Prozent, – Investitionen, die zur Hebung bzw. Stabilisierung der Betriebsstätten von mittleren Beschäftigung in Regionen mit schwerwiegenden Ar- Unternehmen11 20 Prozent, beitsmarktproblemen beitragen, sonstige Betriebsstätten 10 Prozent. 14 13 Verordnung (EG) Nummer 1998/2006 der Kommission vom 15. De- In der Stadt Weiden, soweit C-Fördergebiet: zember 2006 über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag Betriebsstätten von kleinen auf „De-minimis“-Beihilfen (ABl. EG L 379/15 vom 28. Dezember 11 2006). Befristet bis zum 31. Dezember 2010 kann gemäß „Bundesre- Unternehmen 30 Prozent. gelung Kleinbeihilfen“ (N 668/2008 vom 30. Dezember 2008) ein Betrag von bis zu 500 000 Euro gewährt werden. Betriebsstätten von mittleren 15 11 Die Einzelnotifizierungspflichten nach Artikel 6 und Aufbewah- Unternehmen 20 Prozent, rungspflichten nach Artikel 10 der Verordnung (EG) Nummer 800/ 2008 der Kommission zur Erklärung der Vereinbarkeit bestimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Gemeinsamen Markt in Anwendung 10 Vgl. Anhang 12. der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag (allgemeine Gruppenfreistellungs- 11 Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gemäß Ziffer 2.8.7. verordnung) (ABl. EG Nummer L 214/3 vom 6. August 2008, befris- 12 Anhebung befristet bis Ende 2010, um Fördergefälle zu angrenzen- tet bis 31. Dezember 2013) sind zu beachten. den Fördergebieten der Tschechischen Republik auf 20 Prozentpunk- 16 Höchstfördersätze werden bei Änderung der Verordnung (EG) Num- te zu begrenzen. mer 800/2008 der EU-Kommission auf staatliche Beihilfen an kleine 13 Für Investitionsvorhaben mit beihilfefähigen Kosten von mehr als und mittlere Unternehmen (ABl. EG L 214/3 vom 9. August 2008) 25 Mio. Euro sind keine Regionalbeihilfen zulässig. entsprechend angepasst. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45 – Drucksache 16/13950

– Investitionen, die die regionale Innovationskraft stär- lents erfolgt anhand des von der Europäischen Kommis- ken, sion festgelegten Referenzzinssatzes18, 19. – Investitionen im Zusammenhang mit Existenzgrün- Der Bruttosubventionswert von Darlehen wird auf den dungen, Förderhöchstsatz angerechnet. – Investitionen, die Arbeits- und Ausbildungsplätze für 2.5.8 Bürgschaften werden mit ihrem jeweiligen Brut- Frauen und Jugendliche schaffen. tosubventionsäquivalent auf den Förderhöchstsatz ange- rechnet.20 2.5.2 Die Förderhöchstsätze drücken den Wert der zu- 2.5.9 Das Investitionsvorhaben muss einzeln bei der Eu- lässigen öffentlichen Förderungen (Subvention) in Pro- ropäischen Kommission angemeldet werden, sofern der zent der beihilfefähigen Kosten aus. Der Beihilfehöchst- Gesamtförderbetrag 75 Prozent des Beihilfehöchstbetrages betrag/Subventionswert der für das Investitionsvorhaben überschreitet, der für eine Investition mit beihilfefähigen aus öffentlichen Fördermitteln gewährten Förderungen Ausgaben von 100 Mio. Euro nach den genehmigten Stan- darf die in Ziffer 2.5.1 festgelegten Förderhöchstsätze dardbeihilfeobergrenzen für große Unternehmen in die- nicht überschreiten. sem Fördergebiet gewährt werden kann. 2.5.3 Die Bemessungsgrundlage für Regionalbeihilfen besteht aus den nach der Freistellungsverordnung für Re- 2.6 Förderfähige Kosten gionalbeihilfen17 beihilfefähigen Kosten für materielle und immaterielle Güter des Anlagevermögens des Erstin- 2.6.1 GRW-Mittel können in Form von sachkapitalbe- vestitionsvorhabens oder den Lohnkosten für die durch zogenen oder lohnkostenbezogenen Zuschüssen gewährt das Investitionsvorhaben direkt geschaffenen Arbeits- werden. Der Investor hat diesbezüglich ein Wahlrecht. plätze. Bei Kumulierung mit anderen sachkapitalbezoge- 2.6.2 Bei sachkapitalbezogenen Zuschüssen gehören nen Beihilfen und lohnkostenbezogenen Zuschüssen darf zu den förderfähigen Kosten: die Summe der Bruttosubventionsäquivalente den güns- tigsten Höchstbetrag, der sich aus der Anwendung der je- – die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der zum weiligen Berechnungsgrundlage ergibt, nicht übersteigen. Investitionsvorhaben zählenden Wirtschaftsgüter des Die einzelnen Teile der Förderungen werden mit ihrem Sachanlagevermögens (u. a. Gebäude, Anlagen, Ma- jeweiligen Bruttosubventionsäquivalent angesetzt. Kön- schinen), nen regionalbeihilfefähige Aufwendungen ganz oder teil- – die Anschaffungs- und Herstellungskosten mobiler weise auch aus Programmen mit anderen Zielsetzungen Wirtschaftsgüter, die außerhalb des Fördergebiets ein- gefördert werden, kann der in beiden Fällen förderbare gesetzt werden, wenn Teil dem günstigeren Höchstsatz der anzuwendenden Re- gelung unterliegen. – das mobile Wirtschaftsgut zu einer Betriebsstätte im Fördergebiet gehört und 2.5.4 Der Beitrag des Beihilfeempfängers aus Eigen- oder Fremdmitteln zur Finanzierung des Investitionsvor- – der Einsatz des Wirtschaftsgutes außerhalb des habens muss mindestens 25 Prozent der beihilfefähigen Fördergebietes Voraussetzung dafür ist, dass in der Kosten betragen. Dieser Mindestbetrag darf keine öffent- Betriebsstätte im Fördergebiet ein wesentlicher liche Förderung enthalten. Teil des Endproduktes erbracht werden kann,

2.5.5 Bei der in Bruttosubventionsäquivalent ausge- – die Anschaffungskosten von immateriellen Wirt- drückten Beihilfeintensität handelt es sich um den abge- schaftsgütern, soweit diese aktiviert werden. Immate- zinsten Wert der Beihilfe im prozentualen Verhältnis zum rielle Wirtschaftsgüter sind Patente, Betriebslizenzen abgezinsten Wert der beihilfefähigen Kosten zum Zeit- oder patentierte technische Kenntnisse sowie nicht pa- punkt der Gewährung. tentierte technische Kenntnisse. Immaterielle Wirt- schaftsgüter sind nur förderfähig, wenn 2.5.6 GRW-Zuschüsse können mit ihrem Nominalbe- – der Investor diese von einem Dritten (nicht von trag in der Subventionswertberechnung berücksichtigt verbundenen oder sonst wirtschaftlich, rechtlich werden, sofern die in Bruttosubventionsäquivalent ausge- drückte Beihilfenintensität nach Ziffer 2.5.1 nicht über- schritten wird. 18 Der Referenzzinssatz wird auf der Internetseite der Europäischen Kommission veröffentlicht. 2.5.7 Bei vergünstigten Darlehen richtet sich das Brut- 19 Für Bewilligungen bis zum 31. Dezember 2010 kann die Festlegung tosubventionsäquivalent nach der Höhe des Zinssatzes, des Referenzzinssatzes auch nach der Methodik der sog. „Bundes- der Bonität des Kreditnehmers und der Besicherung des rahmenregelung Niedrigverzinsliche Darlehen“ (N 38/2009, Ent- scheidung vom 19. Februar 2009) erfolgen. Dieser Zinssatz kann bis Kredites. Die Berechnung des Bruttosubventionsäquiva- zum 31. Dezember 2012 verwendet werden. 20 Für die Berechnung des Bruttosubventionsäquivalents von Bürg- schaften wird auf die Internetadresse http://www.pwc.de/de/beihilfe 17 Verordnung (EG) Nummer 1628/2006 der Kommission vom 24. Ok- wertrechner verwiesen. Für Bewilligungen bis zum 31. Dezember tober 2006 über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag 2010 kann die Berechnung des Subventionsäquivalents auch nach auf regionale Investitionsbeihilfen der Mitgliedstaaten (ABl. EG L der Methodik der sog. „Befristeten Regelung Bürgschaften“ (N 27/ 302/29 vom 1. November 2006). 2009, Entscheidung vom 27. Februar 2009) erfolgen. Drucksache 16/13950 – 46 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

oder personell verflochtenen Unternehmen) zu nicht bereits früher mit öffentlichen Mitteln gefördert Marktbedingungen erworben hat und wurden, – diese Wirtschaftsgüter ausschließlich innerhalb der – aktivierungsfähige Finanzierungskosten (Bauzeitzin- Betriebsstätte, die die Förderung erhält, genutzt sen). werden. Die Wirtschaftsgüter müssen mindestens fünf Jahre im Betrieb des Ersterwerbers verbleiben. Bei Investitionen, die im Zusammenhang mit der Verla- Bei Unternehmen, die keine KMU (Ziffer 2.8.7) gerung einer Betriebsstätte getätigt werden, sind Erlöse, die aus der Veräußerung der bisherigen Betriebsstätte er- sind, können die Anschaffungskosten der immate- zielt werden bzw. erzielbar wären und eventuelle Ent- riellen Wirtschaftsgüter nur bis zu einer Höhe von schädigungsbeträge (z. B. nach Baugesetzbuch) von den 50 Prozent der gesamten förderfähigen Investi- förderfähigen Investitionskosten abzuziehen. tionskosten unterstützt werden, 2.6.4 Die durch Investitionshilfen geförderten Wirt- – gemietete oder geleaste Wirtschaftsgüter, wenn sie schaftsgüter müssen mindestens fünf Jahre nach Ab- beim Antragsteller aktiviert werden. Sofern das Wirt- schluss des Investitionsvorhabens in der geförderten Be- schaftsgut beim Vermieter bzw. Leasinggeber aktiviert triebsstätte verbleiben, es sei denn, sie werden durch wird, sind gemietete bzw. geleaste Wirtschaftsgüter gleich- oder höherwertige Wirtschaftsgüter ersetzt. Das förderfähig, wenn die in Anhang 10 dargestellten Be- ersetzende Wirtschaftsgut ist nicht erneut förderfähig. dingungen für die Förderfähigkeit eingehalten sind. Der Mietkauf- bzw. Leasingvertrag für bewegliche 2.6.5 Die Investitionshilfe kommt nur für den Teil der Wirtschaftsgüter muss vorsehen, dass die geförderten Investitionskosten in Betracht, der je geschaffenem Dau- Wirtschaftsgüter zum Laufzeitende erworben werden. erarbeitsplatz 500 000 Euro oder je gesichertem Dauer- Miet- bzw. Leasingverträge über Grundstücke und Ge- arbeitsplatz 250 000 Euro nicht übersteigt. bäude müssen eine Mindestvertragslaufzeit von fünf Jahren nach Abschluss des Investitionsvorhabens ha- 2.6.6 Bei lohnkostenbezogenen Zuschüssen gehören zu ben, den förderfähigen Kosten die Lohnkosten, die für einge- stellte Personen während eines Zeitraums von zwei Jah- – im Falle der Übernahme einer Betriebsstätte die för- ren anfallen. Voraussetzung ist, dass es sich um an Erst- derfähigen Anschaffungskosten der Wirtschaftsgüter investitionen nach Ziffer 2.3 gebundene Arbeitsplätze des Sachanlagevermögens, höchstens der Buchwert handelt. Der überwiegende Teil der neu geschaffenen Ar- des Veräußerers. Anschaffungskosten für Wirtschafts- beitsplätze muss eines der folgenden Kriterien erfüllen: güter, die bereits gefördert wurden, sind hiervon abzu- – Arbeitsplätze mit überdurchschnittlicher Qualifika- ziehen, tionsanforderung, – der aktivierte Grundstückswert bis zur Höhe des – Arbeitsplätze mit besonders hoher Wertschöpfung Marktpreises für ein für das beantragte Investitions- oder vorhaben notwendiges Grundstück. – Arbeitsplätze in einem Bereich mit besonders hohem 2.6.3 Zu den förderfähigen Kosten gehören nicht: Innovationspotenzial. – Investitionen, die der Ersatzbeschaffung dienen21, Die Lohnkosten umfassen den Bruttolohn (vor Steuern) und die gesetzlichen Sozialabgaben. Ein Arbeitsplatz ist – die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten für PKW, investitionsgebunden, wenn er eine Tätigkeit betrifft, auf Kombifahrzeuge, LKW, Omnibusse, Luftfahrzeuge, die sich die Investition bezieht und wenn er in den ersten Schiffe und Schienenfahrzeuge sowie sonstige Fahr- drei Jahren nach Abschluss der Investition geschaffen zeuge, die im Straßenverkehr zugelassen sind und pri- wird. Zugrunde gelegt werden können lediglich die neu mär dem Transport dienen, geschaffenen Arbeitsplätze, die zu einem Nettozuwachs – die Anschaffungskosten gebrauchter Wirtschaftsgü- an Beschäftigten im Verhältnis zur durchschnittlichen Be- schäftigtenzahl in den vergangenen zwölf Monaten füh- ter, es sei denn, es handelt sich um die Übernahme ei- ren. Die der Förderung zugrunde gelegten Arbeitsplätze ner stillgelegten oder von Stilllegung bedrohten Be- müssen mindestens fünf Jahre besetzt bleiben. triebsstätte oder das erwerbende Unternehmen ist ein kleines oder mittleres Unternehmen in der Gründungs- 2.6.7 Der lohnkostenbezogene Zuschuss kann je zur phase (vgl. Ziffer 2.8.2). Förderfähig sind nur ge- Hälfte mit der erstmaligen Besetzung der Arbeitsplätze brauchte Wirtschaftsgüter, die nicht von verbundenen und nach Ablauf des ersten Beschäftigungsjahres an den oder sonst wirtschaftlich, rechtlich oder personell ver- Zuwendungsempfänger ausgezahlt werden. flochtenen Unternehmen angeschafft werden und die 2.7 Durchführungszeitraum 21 Eine Ersatzbeschaffung liegt nicht vor, wenn das neu angeschaffte oder hergestellte Wirtschaftsgut wegen seiner technischen Überle- Investitionszuschüsse werden grundsätzlich nur für ein genheit oder rationelleren Arbeitsweise für den Betrieb eine wesent- Investitionsvorhaben gewährt, das innerhalb von 36 Mo- lich andere Bedeutung hat als das ausgeschiedene Wirtschaftsgut. naten durchgeführt wird. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47 – Drucksache 16/13950

2.8 Begriffsbestimmungen nehmen gelten die in der KMU-Empfehlung der EU- Kommission enthaltenen Berechnungsmethoden. 2.8.1 Für den Begriff der Betriebsstätte gilt § 12 der Abgabenordnung; der Begriff „gewerblich“ richtet sich Diese Beurteilungskriterien dürfen nicht durch solche nach den Bestimmungen des Gewerbesteuergesetzes22. Unternehmen umgangen werden, die die Voraussetzun- Mehrere Betriebsstätten eines Gewerbebetriebes des An- gen für die Eigenschaft als kleine und mittlere Unterneh- tragstellers in derselben Gemeinde gelten als eine einheit- men zwar formal erfüllen, jedoch tatsächlich durch ein liche Betriebsstätte. Im Rahmen der Förderung von Tele- größeres oder mehrere größere Unternehmen kontrolliert arbeitsplätzen im Sinne der Ziffer 2.8.8 gemäß Ziffer 2.4 werden. Es sind sämtliche rechtliche Gebilde auszu- gilt der Ort der Leistungserbringung durch den Tele- schließen, die eine wirtschaftliche Gruppe bilden, deren arbeitnehmer als unselbständiger Bestandteil der Be- wirtschaftliche Bedeutung über die eines kleinen und triebsstätte des Unternehmens. mittleren Unternehmens hinausgeht. 2.8.2 Gründungsphase eines Unternehmens ist ein Zeit- 2.8.8 Ein Telearbeitsplatz liegt vor, falls ein Arbeitneh- raum von 60 Monaten seit Beginn der Gründungsinvesti- mer an seinem Wohnort dezentral für ein räumlich ent- tionen. Als neu gegründet gelten Unternehmen, die erst- ferntes Unternehmen über elektronische Medien (bspw. malig einen Gewerbebetrieb anmelden und nicht im über vernetzte Datenverarbeitungsanlagen im On- oder Mehrheitsbesitz eines oder mehrerer selbständiger Unter- Off-Line-Betrieb) Tätigkeiten in Erfüllung seines Ar- nehmer oder bestehender Unternehmen stehen. beitsvertrages ausübt. Ein isolierter Telearbeitsplatz liegt vor, falls die Tätigkeiten für das Unternehmen ausschließ- 2.8.3 Zwischen der Zahl der Dauerarbeitsplätze und lich am Wohnort des Arbeitnehmers ausgeübt werden. der Zahl der Beschäftigten ist zu unterscheiden. Ein alternierender Telearbeitsplatz liegt vor, falls die Tä- 2.8.4 Ein Teilzeitarbeitsplatz wird im Verhältnis der tigkeiten für das Unternehmen teilweise am Wohnort des jährlichen Arbeitsstunden zu der Anzahl der Arbeitsstun- Arbeitnehmers und teilweise im Betrieb des Unterneh- den eines Vollzeitarbeitsplatzes anteilig berücksichtigt. mens/Arbeitgebers ausgeführt werden.

Entsprechend werden Arbeitsplätze berücksichtigt, die 2.9 Förderung von Investitionen von gemein- mit Beschäftigten einer Leiharbeitsfirma besetzt sind, die nützigen außeruniversitären wirtschafts- zur Dienstleistung in der Betriebsstätte entsandt wurden. nahen Forschungseinrichtungen24 2.8.5 Saisonarbeitsplätze finden mit ihrer jahresdurch- Investitionen von gemeinnützigen außeruniversitären schnittlichen tariflichen oder betriebsüblichen Arbeitszeit wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen können mit als Dauerarbeitsplätze Berücksichtigung, wenn sie nach den in Ziffer 2.5.1 genannten Förderhöchstsätzen unter- Art der Betriebsstätte während der Saisonzeit auf Dauer stützt werden. angeboten und besetzt werden. Die Förderhöchstsätze sind auch bei Kumulierung mit an- 2.8.6 Bei Mehrschichtbetrieben ist die Zahl der Dauer- deren Förderhilfen zu beachten. arbeitsplätze grundsätzlich mit der Zahl der entsprechen- den Arbeitskräfte gleichzusetzen. Antragsberechtigt sind Einrichtungen, 2.8.7 Kleine und mittlere Unternehmen23 – die Forschung und Entwicklung auf wissenschaftli- chen oder technischen Gebieten betreiben, Mittlere Unternehmen sind Unternehmen, die – die qualifizierte wissenschaftliche Mitarbeiter/innen – weniger als 250 Personen beschäftigen und beschäftigen, – entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. – die vorrangig auf Forschungs- und Entwicklungsleis- Euro erzielen oder deren Jahresbilanzsumme sich auf tungen für kleine und mittlere Unternehmen ausge- höchstens 43 Mio. Euro beläuft. richtet sind, Kleine Unternehmen sind Unternehmen, die – deren FuE-Anteil mindestens 70 Prozent der Gesamt- – weniger als 50 Personen beschäftigen und leistung beträgt und – einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von – die keine institutionelle Förderung aus öffentlichen höchstens 10 Mio. Euro haben. Haushalten erhalten. Zur Ermittlung der Schwellenwerte für eigenständige Un- 3. Ausschluss von der Förderung ternehmen, Partnerunternehmen bzw. verbundene Unter- 3.1 Ausschluss von der Förderung

22 Abgabenordnung vom 16. März 1976, neu bekannt gemacht am Von der Förderung sind insbesondere ausgeschlossen: 1. Oktober 2002 (BGBl. I, S. 3866), in der jeweils geltenden Fas- 3.1.1 Land- und Forstwirtschaft, Aquakultur, Fischerei, sung; § 2 Gewerbesteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Oktober 2002 (BGBl. I, S. 4167) in der jeweils geltenden soweit nicht Verarbeitung oder Vermarktung, Fassung. 23 Definition gemäß Anhang 1 der Verordnung (EG) Nummer 800/2008 (ABl. EG L 214/3 vom 9. August 2008) in der jeweils geltenden Fas- 24 Weitere Erläuterungen zu diesem Fördertatbestand finden sich in An- sung. hang 3. Drucksache 16/13950 – 48 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

3.1.2 Bergbau, Abbau von Sand, Kies, Ton, Steinen 3.2.4 Umstrukturierungsbeihilfen an Unternehmen in und vergleichbare Zweige der Urproduktion, Schwierigkeiten31.

3.1.3 Energie- und Wasserversorgung, außer Kraftwer- 3.3 Beginn vor Antragstellung ken und Wasserversorgungsanlagen, die überwiegend dem betrieblichen Eigenbedarf dienen, Für ein Vorhaben, das vor Antragstellung und vor Ertei- lung der Bestätigung der grundsätzlichen Förderfähigkeit 3.1.4 Baugewerbe, mit Ausnahme der in der Positiv- durch die bewilligende Stelle begonnen worden ist liste (Anhang 9) aufgeführten Bereiche, (Ziffer 1.2.1), werden GRW-Mittel nicht gewährt.

3.1.5 Einzelhandel, soweit nicht Versandhandel, 3.4 Beihilferechtliche Rückzahlungs- verpflichtung 3.1.6 Transport- und Lagergewerbe, Für ein Vorhaben, dessen Antragsteller einer Rückforde- 3.1.7 Krankenhäuser, Kliniken, Sanatorien oder ähnli- rungsanordnung aufgrund einer Entscheidung der Euro- che Einrichtungen, päischen Kommission über die Rückzahlung einer Bei- hilfe nicht Folge geleistet hat, kann erst eine Förderung 3.1.8 Kunstfaserindustrie,25 gewährt werden, wenn der Rückforderungsbetrag zurück- gezahlt worden ist. 3.1.9 Rettungsbeihilfen an ein Unternehmen in Schwierigkeiten.26 4. Widerruf des Zuwendungsbescheides und Rückforderung der Fördermittel bei 3.2 Einschränkungen der Förderung Nichterreichung von Fördervoraus- setzungen des Koordinierungsrahmens Für folgende Bereiche ist die Förderung aufgrund beihil- 4.1 Rückforderungsgrundsätze ferechtlicher Regelungen eingeschränkt: 4.1.1 Der Zuwendungsbescheid ist zu widerrufen und 3.2.1 Verarbeitung und Vermarktung von landwirt- die bereits gewährten Fördermittel sind vom Zuwen- schaftlichen Erzeugnissen27 und von Fischereiproduk- dungsempfänger zurückzufordern, wenn dem Zuwen- ten28, dungsbescheid zugrunde liegende Fördervoraussetzungen des Koordinierungsrahmens nach Abschluss des Investi- 3.2.2 Eisen- und Stahlindustrie29, tionsvorhabens oder der betrieblichen Maßnahme nicht erfüllt sind. 3.2.3 Schiffbau, Schiffsumbau und Schiffsreparatur30, 4.1.2 Ein Absehen vom Widerruf und der Rückforde- rung nach Ziffer 4.2 kommt nur in Betracht, wenn der Zu- 25 Leitlinien für staatliche Beihilfen mit regionaler Zielsetzung (ABl. C wendungsempfänger glaubhaft macht, dass die Nicht- 54/13 vom 4. März 2006), Rn. 8 in Verbindung mit Anhang II. erreichung der Fördervoraussetzungen nach Ziffer 2.2 26 Siehe dazu die Begriffsbestimmungen und Anforderungen in den Leitlinien der Europäischen Gemeinschaft für staatliche Beihilfen bzw. Ziffer 2.6.5 auf bestimmten Umständen beruht, die zur Rettung und Umstrukturierung von Unternehmen in Schwierig- er nicht zu vertreten hat und die er im Zeitpunkt der An- keiten (ABl. EG Nummer C 244/2 vom 1. Oktober 2004). tragstellung auch bei Anwendung der Sorgfalt eines or- 27 Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen im Agrar- und Forst- dentlichen Kaufmannes nicht vorhersehen konnte. sektor 2007 bis 2013 (ABl. EG Nummer C 319/1 vom 27. Dezember 2006). Die Verarbeitung und Vermarktung von Milch oder Milcher- 4.1.3 Die Ausnahmen nach Ziffer 4.2 finden grundsätz- zeugnisse imitierenden oder substituierenden Erzeugnissen gemäß Artikel 3 Absatz 2 der Verordnung (EWG) Nummer 1898/87 des Ra- lich keine Anwendung im Falle der Insolvenz des Zuwen- tes (ABl. EG Nummer L 182 vom 3. Juli 1987) ist ausgeschlossen. dungsempfängers oder der Stilllegung der Betriebsstätte. 28 Leitlinien für die Prüfung der einzelstaatlichen Beihilfen im Fische- rei- und Aquakultursektor (ABl. EG C 229/5 vom 14. September 2004), KMU-Freistellungsverordnung (VO Fischerei) VO (EG) 4.2 Ausnahmen bei der Verfehlung bestimmter Nummer 1595/2004 vom 8. September 2004 (ABl. EG L 291/3 vom Arbeitsplatzziele oder bei geringfügigem 14. September 2004). Unterschreiten des erforderlichen 29 Nur kleine Investitionsvorhaben von kleinen und mittleren Unterneh- Investitionsbetrages men nach Artikel 15 der Verordnung (EG) Nummer 800/2008 der Kommission zur Erklärung der Vereinbarkeit bestimmter Gruppen Von einem Widerruf des Bewilligungsbescheides und ei- von Beihilfen mit dem Gemeinsamen Markt in Anwendung der Arti- ner Rückforderung der bereits gewährten Fördermittel kel 87 und 88 EG-Vertrag (allgemeine Freistellungsverordnung) (ABl. EG L 214/3 vom 9. August 2008). Vorhaben aus diesem Be- kann reich sind vor der Bewilligung bei der Europäischen Kommission an- zuzeigen. 30 Rahmenbestimmungen für Beihilfen an den Schiffbau (Mitteilung 31 Siehe dazu die Begriffsbestimmungen und Anforderungen in den Nummer C (2003) 5274 der Europäischen Kommission, ABl. C 317 Leitlinien der Europäischen Gemeinschaft für staatliche Beihilfen vom 30. Dezember 2003, S. 11, berichtigt durch ABl. EG C 104/71 zur Rettung und Umstrukturierung von Unternehmen in Schwierig- vom 30. April 2004) in der jeweils geltenden Fassung. Vorhaben aus keiten (ABl. EG Nummer C 244/2 vom 1. Oktober 2004). Das Vor- diesem Bereich sind vor der Bewilligung bei der Europäischen Kom- haben ist vor der Bewilligung der Europäischen Kommission zu noti- mission zu notifizieren. fizieren. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 49 – Drucksache 16/13950

4.2.1 anteilig abgesehen werden, wenn die Arbeits- B. Wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen, platzziele nach Ziffer 2.2 Satz 7 bzw. Ziffer 2.6.5 inner- Regionalmanagement, Kooperations- halb des fünfjährigen Überwachungszeitraums nach Ab- netzwerke und Clustermanagement, schluss des Investitionsvorhabens (Ziffer 2.2 Satz 5) Integrierte regionale Entwicklungs- insgesamt höchstens 30 Monate nicht erfüllt wurden. konzepte, Förderung von Planungs- und Beratungsleistungen, Regionalbudget, 4.2.2 abgesehen werden, wenn die in Aussicht gestell- Experimentierklausel ten Arbeitsplatzziele nach Ziffer 2.2 Satz 7 innerhalb des fünfjährigen Überwachungszeitraums nach Abschluss des 1. Allgemeines Investitionsvorhabens (Ziffer 2.2 Satz 5) aufgrund von 1.1 Grundsätze der Förderung von marktstrukturellen Veränderungen maximal 36 Monate wirtschaftsnahen Infrastrukturvorhaben nicht erfüllt wurden. Wird von einem Widerruf abgese- und sonstigen Maßnahmen hen, verlängert sich der fünfjährige Überwachungszeit- raum nach Ziffer 2.2 Satz 5 um den kumulierten Zeitraum Mit Haushaltsmitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- der fehlenden Zurverfügungstellung auf höchstens acht serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (im Folgen- Jahre. den: GRW-Mittel) können wirtschaftsnahe Infrastruktur- vorhaben zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von 4.2.3 anteilig oder vollständig abgesehen werden, wenn Unternehmen, zur regionalpolitischen Flankierung von aufgrund von grundlegenden marktstrukturellen Verände- Strukturproblemen und zur Unterstützung von regionalen rungen soviel Dauerarbeitsplätze in der Betriebsstätte Aktivitäten gefördert werden, soweit sie unmittelbar für weggefallen sind, dass die mindestens erforderlichen Ar- die Entwicklung der regionalen Wirtschaft erforderlich beitsplatzziele nach Ziffer 2.2 Satz 7 nicht erreicht wer- sind. den. 1.1.1 GRW-Mittel dürfen nur in den im Koordinie- 4.2.4 abgesehen werden, wenn die in Aussicht gestell- rungsrahmen ausgewiesenen Fördergebieten eingesetzt ten Arbeitsplätze nur deshalb nicht besetzt wurden, weil werden32. der Arbeitsmarkt erschöpft war. 1.1.2 Ein Rechtsanspruch auf GRW-Mittel besteht 4.2.5 abgesehen werden, wenn der nach Ziffer 2.2 nicht. Satz 7 erste Variante erforderliche Investitionsbetrag ge- ringfügig unterschritten wurde, weil sich der dem Bewil- 1.1.3 Die GRW-Mittel sind zusätzliche Hilfen. Sie sind ligungsbescheid zugrunde liegende Durchführungszeit- deshalb nicht dazu vorzusehen, andere öffentliche Finan- raum der Investition verlängert hat oder sich die zierungsmöglichkeiten ohne regionale Zielsetzung zu er- vorgesehenen Wirtschaftsgüter nach Antragstellung ver- setzen. Der Träger des Vorhabens hat sich angemessen an billigt haben. Ein geringfügiges Unterschreiten des Inves- der Finanzierung zu beteiligen. titionsbetrages liegt nicht vor, wenn der aus Ziffer 2.2 1.1.4 Maßgeblich für die Beurteilung der Förderfähig- Satz 7 erste Variante folgende Mindestwert um mehr als keit eines Vorhabens ist der Zeitpunkt der Entscheidung 10 Prozent unterschritten wird. über die Bewilligung der GRW-Förderung. Änderungen Eine Verlängerung des Durchführungszeitraums der In- der Regelungen über Voraussetzungen, Art und Intensität vestition hat der Zuwendungsempfänger insbesondere der Förderung durch Verabschiedung eines neuen Koordi- nicht zu vertreten, wenn nierungsrahmens oder während der Laufzeit eines gelten- den Koordinierungsrahmens gelten für alle Anträge, die – Liefer- oder Leistungsverzögerungen ausschließlich nach dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der Änderun- durch Dritte verursacht wurden; gen im Bundesanzeiger gestellt werden, es sei denn, die – staatliche Genehmigungsverfahren sich trotz gewis- Neuregelung enthält eine insoweit abweichende Bestim- senhafter Mitwirkung des Investors unvorhersehbar mung über die zeitliche Geltung33. verzögert haben; 1.2 Förderverfahren – extrem schlechte Baugründe, extreme Witterungsein- flüsse, Widersprüche Dritter oder behördliche Aufla- 1.2.1 Die GRW-Mittel werden als Zuschüsse auf An- gen die Durchführung verzögert haben. trag gewährt. Anträge müssen vor Beginn des Vorhabens bei einer zur Entgegennahme von Anträgen berechtigten 4.3 Ausnahmen für kleine und mittlere Stelle34 gestellt werden. Anträge sind auf amtlichem For- Unternehmen mular35 zu stellen. Abweichend von den in Ziffer 2.6.4 und Ziffer 2.6.6 fest- Beginn des Vorhabens ist grundsätzlich der Abschluss ei- gelegten fünfjährigen Verbleibensfristen kann von einem nes der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- oder Widerruf des Zuwendungsbescheides oder einer Rückfor- Leistungsvertrages. Bei Baumaßnahmen gelten Planung derung der ab 2007 gewährten Fördermittel bei kleinen und mittleren Unternehmen in besonders begründeten 32 Vgl. Anhang 12. Fällen abgesehen werden, wenn die Verbleibensfristen 33 Veröffentlichung auch unter www.bmwi.de. mindestens drei Jahre nach Investitionsabschluss erfüllt 34 Siehe Erläuterungen zum Antragsformular, Anhang 8. wurden. 35 Das amtliche Formular ist in Anhang 8 abgedruckt. Drucksache 16/13950 – 50 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode und Bodenuntersuchung sowie sonstige vorbereitende – mit städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungs- Maßnahmen, auch Planungs- und Beratungsleistungen maßnahmen nach dem Baugesetzbuch in Verbindung nach Ziffer 4.4 nicht als Beginn des Vorhabens. Der steht und – soweit das der Fall ist – die angestrebten Grunderwerb, mit Ausnahme von Einrichtungen nach städtebaulichen Zielsetzungen unterstützt (§§ 139, 149 Ziffern 3.2.7 und 3.2.8, ist nicht als Beginn des Vorhabens BauGB, § 165 Absatz 4, § 171 BauGB, §§ 164 a und b anzusehen. BauGB); Zeitpunkt der Anschaffung ist der Zeitpunkt der Liefe- – mit den Ergebnissen der agrarstrukturellen Vorpla- rung. Ist Gegenstand eines Kaufvertrages über ein Wirt- nung, die entsprechend den Fördergrundsätzen der schaftsgut auch dessen Montage durch den Verkäufer, so Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruk- ist das Wirtschaftsgut erst mit der Beendigung der Monta- tur und des Küstenschutzes“ erstellt worden ist, in gearbeit geliefert. Zeitpunkt der Herstellung ist der Zeit- Einklang steht. punkt der Fertigstellung. Ein Wirtschaftsgut ist fertig ge- stellt, sobald es seiner Zweckbestimmung entsprechend 2. Rückforderungsgrundsätze genutzt werden kann. Die Begriffe „Anschaffung“ und „Herstellung“ sind im steuerrechtlichen Sinn zu verste- Der Zuwendungsbescheid ist zu widerrufen und die be- hen36. reits gewährten Fördermittel sind vom Zuwendungsemp- fänger zurückzufordern, wenn dem Zuwendungsbe- 1.2.2 Antragsberechtigt für die Förderung des Ausbaus scheid zugrunde liegende Fördervoraussetzungen des der wirtschaftsnahen Infrastruktur (Ziffer 3) und sonstiger Koordinierungsrahmens nach Abschluss des Investitions- Maßnahmen nach Ziffer 4 ist der Träger. vorhabens oder der Maßnahme nicht erfüllt sind.

1.3 Vorförderungen 3. Ausbau der Infrastruktur Öffentliche Finanzierungshilfen, die dem Antragsteller in 3.1 Grundsätze der Förderung früheren Jahren gewährt wurden, sind bei der Entschei- 3.1.1 Förderhöchstsatz dung über die Anträge zu berücksichtigen. Die Förderung beträgt in der Regel bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten. 1.4 Prüfung von Anträgen Darüber hinaus kann das Land in Ausnahmefällen mit bis Vor der Gewährung von GRW-Mitteln ist zu prüfen, ob zu 90 Prozent fördern, wenn folgende Voraussetzungen 1.4.1 beim Investitionsvorhaben die Ziele der Raum- erfüllt sind: ordnung beachtet sowie die Grundsätze und sonstigen Er- – die geförderte Infrastrukturmaßnahme wird im Rah- fordernisse der Raumordnung berücksichtigt worden men einer interkommunalen Kooperation durchge- sind; führt oder 1.4.2 das Vorhaben von den zuständigen Behörden ge- – die geförderte Infrastrukturmaßnahme fügt sich in eine billigt worden ist; regionale Entwicklungsstrategie ein oder 1.4.3 die Verhütung oder weitest mögliche Beschrän- – Altstandorte (Industrie-, Gewerbe-, Konversions- oder kung schädlicher Emissionen (vor allem Luft-, Wasser- Verkehrsbrachflächen) werden revitalisiert. und Bodenverunreinigungen, Lärm) sowie die ordnungs- 3.1.2 Der Träger dieser Maßnahmen ist in vollem Um- gemäße Behandlung der Abfälle bei der Inbetriebnahme fang für die koordinierungsrahmenkonforme Abwicklung des unmittelbar geförderten Vorhabens oder derjenigen des Vorhabens verantwortlich und haftet dementspre- gewerblichen Betriebsstätten, die auf mit GRW-Mitteln chend gegenüber dem Zuwendungsgeber für den Fall ei- erschlossenen Industrie- oder Gewerbeflächen errichtet ner etwaigen Rückforderung. werden, gewährleistet ist; 3.1.3 Als Träger werden vorzugsweise Gemeinden und 1.4.4 das Investitionsvorhaben Gemeindeverbände gefördert. Juristische Personen, die – den in den Bauleitplänen nach dem Baugesetzbuch steuerbegünstigte Zwecke verfolgen, können mit kommu- (BauGB) festgelegten Entwicklungsvorstellungen der nalen Trägern gleichbehandelt werden, wenn die Voraus- Gemeinde bzw. mehrerer benachbarter Gemeinden setzungen der §§ 51 bis 68 Abgabenordnung37 erfüllt entspricht; sind Bauleitpläne nicht vorhanden, muss sind, und dies vom Finanzamt anerkannt ist. Träger kön- das Vorhaben nach Maßgabe der bauplanungsrechtli- nen auch natürliche und juristische Personen sein, die chen Zulässigkeitsvorschriften (§§ 29 ff BauGB) zu- nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet sind. Sofern beim lässig sein; Träger Gewerbebetriebe beteiligt sind, muss der Anteil der kommunalen bzw. steuerbegünstigten Beteiligten

36 Einkommenssteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Oktober 2002 (BGBl I, S. 4210, (2003 I, S. 179, 2006 I, S. 1095) 37 Abgabenordnung vom 16. März 1976, neu bekannt gemacht am sowie Einkommenssteuer-Richtlinie, jeweils in der geltenden Fas- 1. Oktober 2002 (BGBl. I, S. 3866; 2003 I, S. 61), in der jeweils gel- sung. tenden Fassung. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 51 – Drucksache 16/13950

überwiegen. In diesem Fall ist eine Besicherung eventuel- schaltung eines überregional tätigen Maklers zum Markt- ler Haftungs- oder Rückforderungsansprüche in geeigne- preis an den besten Bieter verkauft38. Soweit der ter Form vorzusehen. Verkaufspreis die Kosten für den Grundstückserwerb, zu- züglich des Eigenanteils des Trägers an den Erschlie- 3.1.4 Der Träger kann die Ausführung, den Betrieb und ßungskosten überschreitet, ist der gewährte Zuschuss um die Vermarktung der Infrastrukturmaßnahme sowie das den übersteigenden Teil zu kürzen. Eigentum an der Infrastrukturmaßnahme an natürliche oder juristische Personen, die auf Gewinnerzielung aus- 3.2.2 Die Errichtung oder der Ausbau von Verkehrsver- gerichtet sind, unter Beachtung der Vorschriften zur Ver- bindungen zur Anbindung von Gewerbebetrieben oder gabe von öffentlichen Aufträgen übertragen; dann müs- von Gewerbegebieten an das überregionale Verkehrsnetz. sen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: 3.2.3 Die Errichtung oder der Ausbau von Energie- und – Die Förderziele der GRW werden gewahrt. Wasserversorgungsleitungen und -verteilungsanlagen. – Die Interessen des Trägers werden gewahrt, indem In Gebieten, in denen ein Wettbewerb zwischen mehreren dieser ausreichenden Einfluss auf die Ausgestaltung Anbietern dieser Leistungen besteht bzw. gewerbliche der Maßnahme behält. Angebote zur Infrastrukturbereitstellung vorliegen, er- folgt keine Förderung. – Die wirtschaftliche Aktivität des Betreibers hat sich auf den Betrieb bzw. die Vermarktung der Infrastruk- 3.2.4 Die Errichtung oder der Ausbau von Kommuni- tureinrichtung zu beschränken. Er darf die Infrastruk- kationsverbindungen (bis zur Anbindung an das Netz tureinrichtung nicht eigenwirtschaftlich nutzen. bzw. den nächsten Knotenpunkt). 3.1.5 Vor Bewilligung der Fördermittel sollte der Trä- In Gebieten, in denen ein Wettbewerb zwischen mehreren ger der Infrastrukturmaßnahme prüfen, ob und inwieweit Anbietern dieser Leistungen besteht bzw. gewerbliche die Einschaltung privater Unternehmer Kosten- und/oder Angebote zur Infrastrukturbereitstellung vorliegen, er- Zeitersparnisse bei der Erbringung der öffentlichen Infra- folgt keine Förderung. strukturleistungen ermöglicht. Diese Prüfung sollte auf der Grundlage eines Interessenbekundungsverfahrens er- 3.2.5 Die Errichtung oder der Ausbau von Anlagen für folgen. die Beseitigung bzw. Reinigung von Abwasser und Ab- fall39. 3.1.6 Betreiber und Nutzer dürfen weder rechtlich, wirtschaftlich noch personell verflochten sein. 3.2.6 Die Geländeerschließung für den Tourismus so- wie öffentliche Einrichtungen des Tourismus. 3.1.7 Träger und ggf. Betreiber der Infrastrukturmaß- nahme sind an die Erfüllung der im Koordinierungsrah- Öffentliche Einrichtungen des Tourismus sind Basisein- men genannten Voraussetzungen nach Fertigstellung für richtungen der Infrastruktur des Tourismus, die für die eine Dauer von nicht kürzer als 15 Jahren gebunden. Leistungsfähigkeit und wirtschaftliche Entwicklung von Tourismusbetrieben von unmittelbarer Bedeutung sind 3.1.8 Kosten des Grunderwerbs und Maßnahmen zu- und überwiegend dem Tourismus dienen. gunsten des großflächigen Einzelhandels sind nicht för- derfähig. 3.2.7 Die Errichtung oder der Ausbau von Einrichtun- gen der beruflichen Ausbildung, Fortbildung und Um- 3.1.9 Maßnahmen des Bundes und der Länder werden schulung. nicht gefördert. Hierbei sind ausnahmsweise die Kosten für den Erwerb 3.2 Förderfähige Infrastrukturmaßnahmen vorhandener Gebäude (einschließlich betriebsnotwendi- gem Grund und Boden) förderfähig. Folgende Maßnahmen kommen für eine Förderung in Frage, wobei diese zielgerichtet und vorrangig förderfähi- 3.2.8 Die Errichtung oder der Ausbau von Gewerbe- gen Betrieben zur Verfügung gestellt werden sollen: zentren, die kleinen Unternehmen40 in der Regel für fünf, aber nicht mehr als acht Jahre Räumlichkeiten und 3.2.1 Die Erschließung und Wiederherrichtung von In- dustrie- und Gewerbegelände 38 Zur Ermittlung des Marktpreises wird die Mitteilung betreffend Ele- Hierzu gehören auch Umweltschutzmaßnahmen und die mente staatlicher Beihilfe bei Verkäufen von Bauten oder Grundstü- Beseitigung von Altlasten, soweit sie in einem unmittel- cken durch die öffentliche Hand (ABl. EG Nummer C 209/2 vom 10. Juli 1997) beachtet. baren sachlichen Zusammenhang mit der Maßnahme ste- 39 Infrastrukturvorhaben aus dem Bereich Entsorgung, Beseitigung und hen, für deren Umsetzung erforderlich und wirtschaftlich Verwertung von gewerblichen Abfällen sind vor Bewilligung bei der vertretbar sind. Die mit Fördermitteln der GRW erschlos- Europäischen Kommission zu notifizieren. senen Industrie- und Gewerbegelände werden nach öf- 40 Sofern die Unternehmen einem innovativen Wirtschaftszweig (z. B. High-tech-Branche) angehören, können sich auch mittlere Unterneh- fentlicher Verkaufsbemühung, wie z. B. Hinweistafeln men ansiedeln. Definition gemäß Anhang I der Verordnung (EG) auf dem Gewerbegebiet, Veröffentlichung in der Gewer- Nummer 800/2008 (ABl. EG L L 214/3 vom 9. August 2008) in der begebietsliste und in überregionalen Tageszeitungen, Ein- jeweils geltenden Fassung. Drucksache 16/13950 – 52 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Gemeinschaftsdienste bereitstellen (Forschungs-, Tele- Land und der Bund können sich an der Erarbeitung der matik-, Technologie-, Gründerzentren bzw. -parks u. ä.).41 Entwicklungskonzepte beteiligen. Hierbei sind ausnahmsweise die Kosten für den Erwerb Die Länder nutzen die von den Regionen vorgelegten vorhandener Gebäude (einschließlich betriebsnotwendi- Entwicklungskonzepte zur Beurteilung des Entwick- gem Grund und Boden) förderfähig. lungsbeitrags und der Dringlichkeit der zur Förderung be- antragten Vorhaben aus den Regionen. Anträge, die sich in schlüssige Entwicklungskonzepte einfügen, sollen vor- 3.3 Beihilferechtliche Vereinbarkeit der rangig gefördert werden. Maßnahmen Förderfähig ist die Erstellung integrierter regionaler Ent- Es liegt in der Verantwortung der Länder, die Maßnah- wicklungskonzepte durch Dritte. Diese kann mit bis zu men unter Beachtung des Beihilferechts auszugestalten. 90 Prozent der Kosten gefördert werden. Die Beteiligung Die Bestimmungen in Anhang 4 sind verbindlich. mit GRW-Mitteln darf einen Höchstbetrag von 50 000 Euro nicht überschreiten. 4. Integrierte regionale Entwicklungs- konzepte, Regionalmanagement, 4.2 Regionalmanagement Kooperationsnetzwerke und Cluster- management, Förderung von Planungs- Um die regionalen Entwicklungsprozesse in besonders und Beratungsleistungen, Regional- strukturschwachen Regionen auf eine breitere Grundlage budget, Experimentierklausel zu stellen und zu beschleunigen, kann ein Regionalma- nagement auf regionaler Ebene möglichst in Anbindung 4.1 Integrierte regionale Entwicklungs- an eine Gebietskörperschaft oder Wirtschaftsförderungs- konzepte einrichtung als zeitlich befristetes Vorhaben installiert werden, das dazu beiträgt: Die Fördergebiete legen ihren Entwicklungsanstrengun- gen möglichst ein integriertes regionales Entwicklungs- – integrierte regionale Entwicklungskonzepte zu entwi- konzept, das auf einer breiten Zustimmung in der Region ckeln und vor allem umzusetzen, beruht, zugrunde. In dem Entwicklungskonzept sollen – auf Basis der notwendigen Eigenanstrengungen der Re- – regionale Entwicklungsmaßnahmen zu identifizieren gion – die für die regionale Entwicklung bzw. Umstruktu- und zu befördern, rierung besonders wichtigen Maßnahmen der verschiede- – regionale Konsensbildungsprozesse in Gang zu set- nen Politikbereiche und der verschiedenen Politikebenen zen, entsprechend den jeweiligen regionsspezifischen Anfor- derungen gewichtet und aufeinander abgestimmt werden. – regionale Netzwerke, Bündnisse, Verbundmaßnah- Das Entwicklungskonzept soll, aufbauend auf einer Ana- men, Innovationscluster u. ä. aufzubauen, lyse der regionalen Ausgangslage (Stärken-, Schwächen- – verborgene regionale Beschäftigungs- und Wachstums- analyse), in erster Linie potenziale zu mobilisieren. – die Entwicklungsziele und Handlungsprioritäten der Die Länder können sich an den Ausgaben der Träger von Region festlegen, Regionalmanagementvorhaben in einer Anlaufphase der – die vorgesehenen Entwicklungsanstrengungen der Re- Vorhaben von maximal drei Jahren mit jährlich bis zu gion sowie Abstimmung und Verzahnung der notwen- 200 000 Euro beteiligen. digen Entwicklungsmaßnahmen der verschiedenen Diese Förderung kann mit besonderer Begründung zwei Politikbereiche und Politikebenen darstellen, Mal um jeweils drei Jahre zu denselben Bedingungen fortgesetzt werden. Die Träger von Regionalmanage- – die vorrangigen Entwicklungsmaßnahmen aufführen. ment-Vorhaben tragen mindestens 20 Prozent der Ausga- Die Länder wirken in angemessener Weise auf die Regio- ben für das Regionalmanagement. nen ein, um solche Konzepte zu erarbeiten. Sie geben da- Die Träger können die Regionalmanagement-Dienstleis- bei den Regionen mit den größten Entwicklungs- bzw. tungen bei privaten Dienstleistungserbringern erwerben. Umstrukturierungsproblemen Priorität. Das jeweilige Wenn das Regionalmanagement durch Mitarbeiter des Trägers geleistet wird, sind lediglich solche Ausgaben 41 Sofern Beihilfeelemente auf der Ebene der Nutzer enthalten sind, förderfähig, die im Zusammenhang mit der Neueinstel- sind die Höchstgrenzen der Verordnung (EG) Nummer 1998/2006 lung von zusätzlichem Personal für das Regionalmanage- der Kommission vom 13. Dezember 2006 über die Anwendung der ment entstehen. Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf „De-minimis“-Beihilfen (ABl. EG L 379/5 vom 28. Dezember 2006) in der geltenden Fassung bzw. hin- Um möglichst hohe Synergieeffekte sicher zu stellen, sichtlich Beratungsleistungen die Verordnung (EG) Nummer 800/ sorgt der Träger – in Abstimmung mit dem jeweiligen 2008 der Kommission vom 6. August 2008 zur Erklärung der Verein- Land – für eine laufende Koordinierung der Aktivitäten barkeit bestimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Gemeinsamen Markt in Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag (allgemeine des Regionalmanagements mit den Maßnahmen ver- Freistellungsverordnung) (ABl. EG L 214/3 vom 9. August 2008, be- gleichbarer Einrichtungen anderer Fachbereiche in den fristet bis 31.Dezember 2013) einzuhalten. Regionen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 53 – Drucksache 16/13950

4.3 Kooperationsnetzwerke und Cluster- 4.4 Förderung von Planungs- und Beratungs- management leistungen Durch Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement Mit Ausnahme der Bauleitplanung können Planungs- und kann die regionale und überregionale Zusammenarbeit Beratungsleistungen gefördert werden, die die Träger zur zwischen Unternehmen und wirtschaftsnahen Einrichtun- Vorbereitung/Durchführung förderfähiger Infrastruktur- gen zielgerichtet unterstützt werden. Eine intensivere Zu- maßnahmen von Dritten in Anspruch nehmen, sofern sie sammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren soll nicht von anderen Ressorts zu finanzieren sind. Die Be- die vorhandenen Potenziale stärken und die Wettbewerbs- teiligung aus GRW-Mitteln kann für eine Maßnahme bis fähigkeit der Regionen erhöhen. Ziele sind insbesondere: zu 90 Prozent der Kosten, maximal 100 000 Euro, betra- gen. – gemeinsame Initiativen zur Verbesserung der Zusam- menarbeit zwischen Unternehmen, Einrichtungen und regionalen Akteuren anzustoßen, 4.5 Regionalbudget – Informationsnetzwerke zwischen Unternehmen aufzu- Die Länder können Regionen, die über ein funktionieren- bauen, des Regionalmanagement und/oder ein tragfähiges inte- griertes regionales Entwicklungskonzept verfügen, mit – den Technologietransfer zwischen Unternehmen und einem Regionalbudget in Höhe von bis zu 300 000 Euro wirtschaftsnahen Einrichtungen auszubauen, pro Jahr unterstützen. Die Regionen können mit diesem Regionalbudget Vorhaben durchführen zur – externes Wissen in den Innovationsprozess der Unter- nehmen einzubinden, – Stärkung regionsinterner Kräfte, – den Zugang zum Know-how anderer Unternehmen zu – Verbesserung der regionalen Kooperation, erleichtern; – Mobilisierung regionaler Wachstumspotenziale und – die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, vor allem Initiierung regionaler Wachstumsprozesse oder von kleinen und mittleren Unternehmen, zu verbes- sern. – Verstärkung von Maßnahmen des Regionalmarke- tings. Die Länder können sich an den Ausgaben für Koopera- tionsnetzwerke und Clustermanagement in einer Anlauf- Dabei ist zu beachten: phase von maximal 36 Monaten mit insgesamt bis zu – Mit dem Regionalbudget darf keine direkte Förderung 300 000 Euro je Vorhaben beteiligen. Vorhaben mit min- einzelner gewerblicher Unternehmen erfolgen, destens fünf Partnern können mit bis zu 500 000 Euro ge- fördert werden. Die Förderung kann mit besonderer – Aufwendungen für das Regionalmanagement dürfen Begründung einmalig um bis zu 36 Monate zu den ge- nicht doppelt gefördert werden. nannten Bedingungen verlängert werden. Die Länder kontrollieren jährlich die Verwendung dieser Träger sind Zusammenschlüsse oder Vereinigungen von Mittel und berichten darüber dem Bund. mindestens drei Partnern, davon mindestens ein Unter- Dieses Modellprojekt läuft bis zum 31. Dezember 2013. nehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie z. B. wirt- schaftsnahe Einrichtungen, sonstige regionale Akteure, mit dem Ziel, Kooperationsnetzwerke oder Clusterma- 4.6 Experimentierklausel nagementvorhaben aufzubauen und umzusetzen. Der dis- Zur Steigerung der Attraktivität und Wettbewerbsfähig- kriminierungsfreie Zugang von weiteren Partnern ist si- keit der regionalen Wirtschaftsstruktur können die Länder cherzustellen. jährlich GRW-Fördermittel in Höhe von bis zu 10 Prozent Förderfähig sind nur die beim Träger anfallenden Ausga- der Landesquote, höchstens aber jährlich insgesamt ben zum Aufbau überbetrieblicher Strukturen und zur 10 Mio. Euro, für Maßnahmen einsetzen, die nicht im Durchführung des Netzwerk-Managements (Personal- Koordinierungsrahmen vorgesehen sind. und Sachkosten). Betriebliche Aufwendungen von betei- Die Förderung gewerblicher Investitionen ist von dieser ligten Unternehmen sind nicht förderfähig. Experimentierklausel ausgeschlossen. Die Finanzierung mit öffentlichen Fördermitteln kann bis Vor Bewilligung einer Förderung ist die Zustimmung des zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten betragen. Der Unterausschusses einzuholen. Träger muss angemessene finanzielle Beiträge von den Partnern, insbesondere von den eingebundenen Unterneh- Die Experimentierklausel ist ein Modellprojekt und bis men, erhalten, um die Nachhaltigkeit der Vorhaben si- zum 31. Dezember 2013 befristet. cherzustellen. Deshalb ist der Fördersatz an den förderfä- higen Kosten in der Verlängerungsphase degressiv Die Länder berichten dem Bund jährlich über die Ver- auszugestalten. wendung der Mittel. Drucksache 16/13950 – 54 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

C. Beteiligung mit GRW-Mitteln an Die aus GRW-Mitteln finanzierte Beteiligung ist auf zwei Ländermaßnahmen: nichtinvestive Jahre begrenzt und kann pro Förderfall im ersten Jahr bis Unternehmensaktivitäten und zu 20 000 Euro und im zweiten Jahr bis zu 10 000 Euro Bürgschaften betragen. 1. Ergänzende Förderung von nicht- 1.1.4 Angewandte Forschung und Entwicklung investiven Unternehmensaktivitäten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Die GRW kann sich an der Förderung betrieblicher Vor- Innovationskraft von kleinen und mittleren haben, durch die neue Produkte, Produktionsverfahren, Unternehmen Prozessinnovationen oder Dienstleistungen entwickelt werden, beteiligen. 1.1 Voraussetzungen, Maßnahmebereiche Die aus GRW-Mitteln finanzierte Beteiligung kann bis zu Zur Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit 500 000 Euro pro Förderfall betragen. sowie der Innovationskraft von kleinen und mittleren Un- ternehmen (KMU) in den GRW-Fördergebieten können 1.1.5 Markteinführung von innovativen Produkten GRW-Mittel auch eingesetzt werden, um Fachprogramme Die GRW kann sich an der Förderung betrieblicher Auf- der Länder zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und wendungen beteiligen, die in unmittelbarem Zusammen- Innovationskraft der Wirtschaft zu unterstützen. hang mit der Markteinführung von innovativen Produkten Die GRW-Mittel werden entweder zur finanziellen Ver- stehen, die durch eigene FuE-Leistungen bis zur stärkung des Wirtschaftsförderprogramms (Erhöhung des Marktreife entwickelt wurden. Finanzmittelvolumens) oder zur Verbesserung seiner För- Die aus GRW-Mitteln finanzierte Beteiligung kann bis zu derkonditionen/-sätze zusätzlich eingesetzt, soweit dies 100 000 Euro pro Förderfall betragen. beihilferechtlich zulässig ist.

Für die Unterstützung aus GRW-Mitteln kommen fol- 1.2 Begünstigte Unternehmen, Verfahren gende Bereiche in Betracht: Förderfähig sind kleine und mittlere Unternehmen, die 1.1.1 Beratung den Primäreffekt erfüllen. Die Verstärkung der Förderung kann in diesen Bereichen Die GRW kann sich an der Förderung von Beratungsleis- mit GRW-Mitteln vorgenommen werden, wenn sich die tungen beteiligen, die von externen und qualifizierten entsprechenden Länderprogramme nicht mit Bundespro- Sachverständigen für betriebliche Maßnahmen erbracht grammen überschneiden und der Bund oder die Mehrheit werden, die für das Unternehmen und seine weitere Ent- der Länder keinen Einspruch erheben. wicklung von Gewicht sind und sich von Maßnahmen der laufenden, normalen Geschäftstätigkeit deutlich abheben. 2. Übernahme von Bürgschaften Die aus GRW-Mitteln finanzierte Beteiligung kann bis zu 2.1 Gewährung modifizierter Ausfall- 50 000 Euro pro Förderfall betragen. bürgschaften 1.1.2 Schulung Für Investitionsvorhaben, welche die Voraussetzungen für eine Förderung mit GRW-Mitteln erfüllen, können Die GRW kann sich an der Förderung von Schulungsleis- modifizierte Ausfallbürgschaften von den Ländern ge- tungen beteiligen, die von Externen für Arbeitnehmer er- währt werden. Der Bund übernimmt hierfür mit geson- bracht werden. Die Schulungsleistungen müssen auf die derter Erklärung bis zum Gesamtbetrag von zehn Mil- betrieblichen Bedürfnisse des antragstellenden Unterneh- lionen Euro je Einzelfall und Jahr eine Garantie von mens ausgerichtet sein und die Arbeitnehmer auf An- 50 Prozent42. forderungen vorbereiten, die zur Stärkung der Wett- bewerbsfähigkeit des Unternehmens und für seine weitere Entwicklung von Gewicht sind. 2.2 Grundsätze für die Übernahme von Bürgschaften Die aus GRW-Mitteln finanzierte Beteiligung kann bis zu Bei der Übernahme einer Bürgschaft beachten die Länder 50 000 Euro pro Förderfall betragen. folgende Grundsätze: 1.1.3 Humankapitalbildung 2.2.1 Die Bürgschaften werden für Kredite an Unter- nehmen der gewerblichen Wirtschaft übernommen, die Die GRW kann sich an der Förderung der qualitativen zur Finanzierung von förderfähigen Investitionen dienen. Verbesserung der Personalstruktur kleiner und mittlerer Eine anderweitige Finanzierung der mit Bürgschaftshil- Unternehmen beteiligen, die durch die Ersteinstellung fen zu fördernden Vorhaben darf nicht möglich sein. und Beschäftigung von Absolventen/innen einer Fach- hochschule oder einer wissenschaftlichen Hochschule er- zielt wird. 42 Siehe dazu die Garantieerklärung des Bundes in Anhang 5. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 55 – Drucksache 16/13950

2.2.2 Die Bürgschaften dürfen 80 Prozent der zu ge- – der Anzahl der Soll- und Ist-Arbeitsplätze, währenden Kredite nicht übersteigen. – der Höhe des Rückforderungsbetrages und 2.2.3 Die Laufzeit der Bürgschaft soll 15 Jahre nicht überschreiten. – des Grundes der Rückforderung. 2.2.4 Die Bürgschaftskredite werden – soweit möglich – Die Länder übermitteln dem Bund eine Zusammenstel- durch Grundpfandrechte abgesichert. Sofern dies nicht lung der Überschreitungen der 30-Tage-Frist nach möglich ist, sind sonstige zumutbare Sicherheiten zu for- Nummer 6 und ggf. der Höhe der Zinsen. dern. Des Weiteren berichten sie bis zum 31. März des Folge- 2.2.5 Die Zinsen der verbürgten Kredite dürfen nicht jahres über die ergänzende GRW-Förderung in den in über den marktüblichen Zinsen liegen. Teil II Abschnitt C aufgeführten Wirtschaftsförderpro- grammen. Sie legen in diesem Zusammenhang insbeson- 2.2.6 Die Verbürgung von Haushaltsmitteln des Bun- dere dar, wie der zusätzliche Einsatz der GRW-Mittel er- des und der Länder sowie die Übernahme von Bürgschaf- reicht worden ist. Die Berichte enthalten darüber hinaus ten in Sanierungsfällen sind ausgeschlossen. Angaben über die GRW-Titel im Haushaltsplan des lau- fenden Jahres und zum Jahresabschluss des Vorjahres. D. Zusammenwirken von Bund und Ländern 4. Die Länder teilen dem Begünstigten die Höhe der Zusammenwirken von Bund und Ländern ihm im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zufließenden 1. Es ist Sache der Länder, im Rahmen dieser Regelun- Bundesmittel in geeigneter Weise (z. B. Erläuterung im gen eigene Förderschwerpunkte unter Berücksichtigung Zuwendungsbescheid) mit. Sie unterrichten das Bundes- regionaler Bedürfnisse und Prioritäten zu setzen. ministerium für Wirtschaft und Technologie jährlich über alle Einzelfälle von Rückzahlungen von GRW-Mitteln Die Länder stellen in ihren Kurzdarstellungen in Teil III durch die Subventionsempfänger. des Koordinierungsrahmens die beabsichtigten Förder- schwerpunkte dar. Sie unterrichten den Bund und die 5. Die Länder erörtern mit den Förderregionen aktuelle übrigen Länder über die landesinternen GRW-Förder- Fragen der Regionalentwicklung und die jeweiligen Er- richtlinien. Dem Unterausschuss ist Gelegenheit zur Be- fahrungen beim Einsatz der GRW-Mittel. Bei gravieren- ratung zu geben. den sektoralen Strukturbrüchen sollen das jeweilige Land und die betroffene Region gemeinsam, z. B. im Rahmen 2. Die Länder melden dem Bundesamt für Wirtschaft von Regionalkonferenzen, nach Möglichkeiten suchen, und Ausfuhrkontrolle innerhalb von vier Wochen nach die notwendigen Strukturanpassungen wirksam zu unter- Erteilung eines Bewilligungsbescheides, nach Abschluss stützen. Dem Bund ist rechtzeitig Gelegenheit zu geben, der Verwendungsnachweiskontrolle und nach Prüfung der sich an diesen Diskussionen zu beteiligen. tatsächlichen Arbeitsplatzeffekte (5 Jahre nach Investi- tionsabschluss)43 die GRW-Förderfälle zur statistischen 6. Die Länder leiten die Bundesmittel unverzüglich, Auswertung. Sie unterrichten das Bundesministerium für spätestens innerhalb von 30 Tagen nach Wertstellung bei Wirtschaft und Technologie über die Inanspruchnahme den Landeskassen, an die Letztempfänger weiter. Bun- der Fördermittel. Diese Meldungen erfolgen monatlich. desmittel, die innerhalb von 30 Tagen nicht an Letztemp- fänger ausgezahlt werden, sind entweder an die Bundes- 3. Die Länder melden dem Bund mindestens viertel- kasse zurückzuzahlen oder für die Zeit ab dem 31. Tag jährlich alle Rückzahlungen nach § 8 Absatz 3 GRWG nach Wertstellung bei der Landeskasse bis zur zweckent- unter Angabe: sprechenden Verwendung bzw. bis zur Rücküberweisung an die Bundeskasse mit dem Zinssatz für Kredite des – der Projekt-Nummer, Bundes zur Deckung von Ausgaben zu verzinsen. Die vorgenannte Verzinsungsregelung gilt nicht für Bundes- – der Höhe des Rückzahlungsbetrages durch den Zu- mittel, deren Wertstellung bei der Landeskasse im Monat wendungsempfänger, Dezember erfolgt. – der Höhe des an den Bund abgeführten Betrages, Wenn Bundesmittel nach Wertstellung bei den Ländern – des Datums des Eingangs bei der Landeskasse, nicht bis zum 31. Januar des folgenden Jahres an Letzt- empfänger ausgezahlt werden, sind diese unverzüglich an – des Datums der Überweisung an die Bundeskasse, den Bund zurückzuerstatten und können für die GRW- Förderung nicht mehr eingesetzt werden. Vom 1. Februar – des Kassenzeichens, bis zur Rücküberweisung an die Bundeskasse sind die – des Namens des Zuwendungsempfängers, Bundesmittel mit dem Zinssatz nach § 8 Absatz 4 des Ge- setzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der – der Höhe des GRW-Zuschusses, regionalen Wirtschaftsstruktur“ zu verzinsen. 7. Für die auch im europäischen Rahmen geforderte 43 Für alle Bewilligungen (gewerbliche Wirtschaft) ab 1. Januar 2002. verstärkte Transparenz von Fördermaßnahmen kann der Drucksache 16/13950 – 56 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Bund im Einvernehmen mit dem jeweiligen Land oder fentlichen und jährlich mindestens ein Mal, spätestens das jeweilige Land Angaben über den Empfänger der Zu- zum 30. Juni, zu aktualisieren. Anzugeben sind dabei: wendung, über das Vorhaben und über die Höhe des Zu- schusses in geeigneter Form veröffentlichen. – der Name des Begünstigten, Ein Verzeichnis von Begünstigten, die einen GRW-För- – die Bezeichnung der Vorhaben und derantrag nach dem 1. Juli 2007 gestellt haben, ist auf den Internetseiten der Landeswirtschaftsministerien zu veröf- – die Höhe des Zuschusses. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 57 – Drucksache 16/13950

Teil III

Kurzdarstellungen der Länder

1. Kurzdarstellung Bayern

1.1 Allgemeine Beschreibung des Landes D-Fördergebiete (insgesamt 1 222 440 Einwohner) Der Freistaat Bayern hat sich in den letzten Jahrzehnten AMR Amberg Stadt Amberg vom Agrar- zu einem wirtschaftsstarken Technologieland LK Amberg-Sulzbach entwickelt. Erfolgreiche Wirtschaftszentren sind insbe- sondere in Südbayern der Großraum München, Augs- AMR Bad Kissingen LK Bad Kissingen burg, Ingolstadt, in Nordbayern die Metropolregion Nürnberg, der Raum Aschaffenburg/Würzburg/Schwein- AMR Bad Neustadt a. d. Saale LK Rhön-Grabfeld furt sowie Regensburg. Bayern ist Tourismusland Num- AMR Bayreuth Stadt Bayreuth mer 1 in Deutschland. Dennoch gibt es in Bayern Gebiete LK Bayreuth mit erheblichem wirtschaftlichem Aufholbedarf; zusätz- lich besteht teilweise ein deutliches Förder- und Lohnkos- AMR Cham LK Cham (teilweise) tengefälle zu den neuen Ländern und zur Tschechischen Republik. AMR Coburg Stadt Coburg LK Coburg (teilweise) 1.2 Fördergebiet AMR Eggenfelden/Pfarrkirchen LK Rottal-Inn Bayern ist mit einer Fläche von 70 551 qkm das größte AMR Haßfurt LK Haßberge Land Deutschlands, mit seiner Bevölkerungszahl in Höhe von 12 520 332 Einwohnern belegt es den zweiten Platz. AMR Lichtenfels LK Lichtenfels Die Einwohnerdichte in Bayern liegt mit 177 Einwohnern je qkm deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. AMR Passau Stadt Passau LK Passau (teilweise) Folgende Arbeitsmarktregionen (AMR) bzw. Landkreise (LK) und kreisfreie Städte gehören zur Gebietskulisse der AMR Schwandorf LK Schwandorf (teilweise) GRW: AMR Weiden Stadt Weiden (teilweise) C-Fördergebiete (insgesamt 1 013 316 Einwohner) LK Neustadt a. d. Waldnaab (teilweise) AMR Cham LK Cham (teilweise) Neben dem Förder- und Lohnkostengefälle zu den neuen AMR Coburg* LK Coburg (teilweise) Ländern und der Tschechischen Republik sind weite Teile AMR Freyung LK Freyung-Grafenau des Aktionsraums damit konfrontiert, dass Industriezwei- gen mit tendenziell rückläufigen Beschäftigtenzahlen dort AMR Hof Stadt Hof nach wie vor große Bedeutung zukommt, z. B. Textil, LK Hof Feinkeramik, Glas. Weitere Probleme v. a. für Teile der AMR Kronach LK Kronach sehr grenznahen Gebiete im Aktionsraum ergeben sich aus der zum Teil verkehrsfernen Lage sowie Schwächen AMR Kulmbach LK Kulmbach in der Infrastrukturanbindung. AMR Marktredwitz LK Tirschenreuth LK Wunsiedel 1.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung AMR Passau* LK Passau (teilweise) Die Entwicklungsaktionen und Finanzmittel für das För- AMR Regen-Zwiesel LK Regen dergebiet dienen der Schaffung neuer und der Sicherung AMR Schwandorf LK Schwandorf (teilweise) vorhandener Arbeitsplätze. Aufgrund der knappen För- dermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe, die Bayern zur AMR Weiden Stadt Weiden (teilweise) Verfügung stehen, will und muss Bayern diese Mittel LK Neustadt a. d. Waldnaab (teilweise) stark auf einzelne Maßnahmenbereiche konzentrieren. Bayern verwendet die Fördermittel aus der Gemein- * die AMR Coburg umfasst neben dem LK Coburg auch die Stadt schaftsaufgabe deshalb grundsätzlich weiterhin zur För- Coburg; die AMR Passau umfasst neben dem LK Passau auch die derung von gewerblichen (einschließlich fremdenver- Stadt Passau; beide Städte sind als D-Fördergebiet eingestuft) kehrsgewerblichen) einzelbetrieblichen Investitionen. Drucksache 16/13950 – 58 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Die bayerische regionale Wirtschaftsförderung basiert auf 1.5 Förderergebnisse folgendem „Förderinstrumentarium“: 1.5.1 Förderergebnisse 20081 1. Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Gewerbliche Wirtschaft „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) Im Jahr 2008 wurden für 130 Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft (einschließlich Fremdenverkehr) 2. Bayerisches Regionales Förderungsprogramm für die mit einem Investitionsvolumen von 773,69 Mio. Euro gewerbliche Wirtschaft (BRF) Haushaltsmittel der Gemeinschaftsaufgabe in Höhe von 3. Förderung von Fremdenverkehrseinrichtungen öffent- 56,78 Mio. Euro bewilligt. Mit diesen Investitionsvorha- licher Körperschaften (RÖFE) ben verbunden ist die Schaffung von 1 562 neuen Dauer- arbeitsplätzen (davon 444 für Frauen, 170 Ausbildungs- Dabei orientieren sich auch BRF und RÖFE an den plätze) und die Sicherung von 18 641 bestehenden Grundsätzen und Bestimmungen des GRW-Koordinie- Arbeitsplätzen (davon 4 381 für Frauen, 1 323 Ausbil- rungsrahmens. dungsplätze). Detaillierte Informationen hierzu finden sich auch unter: www.stmwivt.bayern.de/foerderprogramme. Infrastruktur Im Jahr 2008 wurden mit Haushaltsmitteln der Gemein- 1.4 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen schaftsaufgabe im Bereich der wirtschaftsnahen Infra- – Große strukturpolitische Bedeutung für den Aktions- struktur keine Investitionsvorhaben bewilligt. raum hat die Verbesserung der überregionalen Ver- kehrsanbindung auf Schiene, Straße und Wasserstraße. 1.5.2 Förderergebnisse 2000 bis 2008 Schwerpunkte bilden hierbei die im Transeuropäi- schen Verkehrsnetz und die im Bundesverkehrswege- Im Zeitraum von Anfang 2000 bis Ende 2008 wurden in plan genannten Projekte. Bayern 427 Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft mit GRW-Mitteln in Höhe von 233,3 Mio. Euro gefördert; – Die stetige Anpassung der überbetrieblichen Bil- dem lag ein Investitionsvolumen in Höhe von dungsinfrastruktur an sich wandelnde Herausforderun- 2 756,2 Mio. Euro zugrunde. Damit wurden 6 988 neue gen ist unverzichtbar zur Verbesserung der Ausbil- Dauerarbeitsplätze geschaffen (darunter 2 136 neue Dau- dungs-, Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation im erarbeitsplätze für Frauen) und 65 478 Dauerarbeitsplätze Aktionsraum. gesichert (darunter 16 636 für Frauen). – Das Fördergebiet erfährt eine Verbesserung des Wis- Im Rahmen der Infrastruktur wurden in diesem Zeitraum senstransfers durch die Unterstützung von Einrichtun- 15 Vorhaben mit GRW-Mitteln in Höhe von 6,3 Mio. gen der angewandten Forschung sowie eine Auswei- Euro gefördert; das Investitionsvolumen betrug hier tung der Bereitstellung von Wagniskapital für 9,3 Mio. Euro. technologie-orientierte Unternehmensgründungen. – Annähernd der gesamte Aktionsraum ist Fremdenver- 1.6 Verwendungsnachweiskontrolle und kehrsgebiet. Im Hinblick auf den großen Konkurrenz- Evaluierung druck im Tourismussektor sind weiterhin vor allem Alle bayerischen Förderfälle der Gemeinschaftsaufgabe qualitätsverbessernde Maßnahmen im gewerblichen werden lückenlos im Rahmen der Verwendungsnachweis- und kommunalen Bereich erforderlich. kontrolle durch die Bezirksregierungen geprüft. Im Rah- – Neben der bayerischen Regionalförderung tragen auch men der Verwendungsnachweisprüfung kann es zu Ände- die bayernweit gültigen mittelstandsbezogenen Lan- rungen bzw. Rückforderungen kommen, wenn festgestellt desprogramme zur Stärkung des Aktionsraumes und wird, dass der Zuwendungsempfänger die Fördervoraus- zum technologischen Fortschritt bei. setzungen bzw. den Zuwendungszweck nicht erfüllt hat. – Im EFRE-Programm Ziel „Regionale Wettbewerbsfä- Ab 1. Januar 1994 wurden entsprechend einem Bund- higkeit und Beschäftigung“ Bayern 2007 bis 2013 er- Länder-Beschluss zur GRW-Statistik (vgl. 23. Rahmen- hält Bayern insgesamt 575 Mio. Euro, die großenteils plan) fallbezogene Meldebögen auf der Grundlage der auch dem Aktionsraum zugute kommen. Darin enthal- Verwendungsnachweiskontrolle (Ist-Statistik) rückwir- ten ist eine Sonderzuweisung in Höhe von rd. 84 Mio. kend ab Programmjahr 1991 dem Bundesamt für Wirt- Euro, die ausschließlich in der Grenzregion zur Tsche- schaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zugeleitet. Im Be- chischen Republik – 1. und 2. Landkreisreihe – einge- reich der kommunalen Infrastruktur wurden im Jahr 2008 setzt wird. sechs GRW-Verwendungsnachweise geprüft, was zu Rückzahlungen von insgesamt rd. 226 000 Euro führte. – Im Rahmen des Ziels „Europäische territoriale Zusam- Im Jahr 2008 wurden im Bereich der gewerblichen Wirt- menarbeit“ stellt die EU zur Förderung der grenzüber- schaft 38 Verwendungsnachweise geprüft. Dabei kam es schreitenden Zusammenarbeit in den Grenzlandkrei- sen zur Tschechischen Republik und zu Österreich für die Jahre 2007 bis 2013 für Bayern rd. 87 Mio. Euro 1 Gemäß Statistik des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, für Fördermaßnahmen zur Verfügung. Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 59 – Drucksache 16/13950 zu Rückforderungen von insgesamt rd. 73 000 Euro. Die www.stmwivt.bayern.de/pdf/foerderprogramme/ weit überwiegende Zahl der Rückforderungen erfolgte, Verzeichnis_GA-Foerdermassnahmen.pdf, weil entweder die beabsichtigte Investitionssumme nicht www.stmwivt.bayern.de/foerderprogramme, erreicht wurde oder der Zuwendungszweck (im Wesentli- www.stmwivt.bayern.de/EFRE. chen das Arbeitsplatzziel) nicht erfüllt wurde. 1.9 Ansprechpartner 1.7 Sonderprogramme Hr. Ltd. MR Dr. Hans-Peter Kraußer Für die Bayern im Rahmen des Sonderprogramms der Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruk- GRW (2009 bis 2011) zufließenden Mittel gelten diesel- tur, Verkehr und Technologie ben Ziele und Schwerpunkte der Förderung wie für das Referat für Strukturpolitische Grundsatzfragen, EU- Normalprogramm der GRW (vgl. Punkt 3). Strukturpolitik Prinzregentenstraße 28 80538 München 1.8 Weitere Informationen Tel.: 089/2162-2286 Weitere Informationen zur Transparenzliste, zur Ausge- Fax: 089/2162-3286 staltung der Fördermaßnahmen, zu Förderanträgen sowie mailto: [email protected] Details der Förderkulisse in Bayern finden sich unter: http://www.stmwivt.bayern.de. Drucksache 16/13950 – 60 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

2. Kurzdarstellung Berlin

2.1 Allgemeine Beschreibung des Durch die Neuabgrenzung der beihilferechtlich relevan- Aktionsraumes ten Fördergebietskulisse wird kein Berliner Gebiet in ein Förderloch fallen. Beihilferechtlich nicht erfasste Gebiete Der Aktionsraum des Landes Berlin umfasst insgesamt können zum einen von der in Berlin ab 2007 flächende- zwölf Bezirke. Weitere Kennzahlen zum Aktionsraum ckend möglichen EU-Strukturpolitik profitieren. Zum an- sind (Stand: 31. Dezember 2008): deren erhalten die Nicht-Fördergebiete nach Artikel 87.3c Einwohner Berlin (Anzahl in 1 000) 3 416,3 EG-Vertrag im Rahmen der GRW einen abgeschwächten

2 Förderstatus unterhalb des Beihilferechts (sog. „D-Ge- Fläche Berlin gesamt 892 km biete“). Damit ist sichergestellt, dass auch in den Nicht- Einwohner pro km2 Berlin gesamt 3 831 Fördergebieten nach Artikel 87.3c EG-Vertrag weiterhin Fördermöglichkeiten für gewerbliche Investitionen von Geographisch liegt Berlin im Zentrum Brandenburgs, das KMU und für Infrastrukturmaßnahmen bestehen. Dazu mit einer Fläche von 29 480 Quadratkilometern eine gehören auch die Förderung des Regionalmanagements, durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 86 Einwoh- regionaler Entwicklungskonzepte sowie von Koopera- nern je Quadratkilometer aufweist. tionsnetzwerken und dem Clustermanagement. Die Pendlerströme zwischen Berlin und dem Umland ha- Die Bezirke in Berlin sind statistisch weiter untergliedert ben sich in den letzten Jahren im Umfang verfestigt. Für in hierarchisch aufgebaute räumliche Gebietseinheiten. das Pendlergeschehen am bedeutsamsten ist der Branden- Insgesamt sind die zwölf Bezirke in 195 so genannte burger Pendlerstrom nach Berlin. Im Jahre 2008 arbeite- „Statistische Gebiete“ und diese wiederum in 338 so ge- ten jährlich rd. 160 000 Beschäftigte aus Brandenburg in nannte „Verkehrszellen“ untergliedert. Jede Straße und Berlin. Die Zahl der Berliner Auspendler nach Branden- Adresse in Berlin kann diesen Gebietseinheiten eindeutig burg belief sich im Jahre 2008 im Jahresdurchschnitt auf und vollständig zugeordnet werden. Mit der Berliner Sta- 61 000 Personen. tistik „Melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Mit Blick auf die leicht gestiegene Zahl von Pendlern aus Hauptwohnung in Berlin nach Statistischen Gebieten und Brandenburg nach Berlin in den letzten Jahren spielt der Verkehrszellen, Altersgruppen, Frauen und Ausländern“ Fortzug von Berlinern ins Umland unter Beibehaltung des können eindeutige Gebiets- und Einwohnerzuordnungen Arbeitsplatzes in Berlin weiterhin eine wichtige Rolle. In vorgenommen werden. Es kann damit zweifelsfrei festge- umgekehrter Richtung, d. h. beim Anwachsen der stellt werden, welchen Status ein Grundstück hat, und es Pendlerzahlen aus Berlin ins Umland, liegt die Ursache kann eindeutig der zugehörige Bevölkerungsanteil ermit- vor allem in der Verlagerung von Berliner Betriebsstätten telt werden. in das Umland und auch in der Neugründung von Unter- nehmen, in denen Arbeitskräfte aus Berlin tätig sind. Die Fördergebietsabgrenzung für Berlin in der Periode 2007 bis 2013 ist auf Basis der Gebietseinheit „Verkehrs- zelle“ erfolgt. Über die Website www.businessloca 2.2 Fördergebietsabgrenzung des Aktions- tioncenter.de/foerdergebietskarte kann durch Eingabe der raumes 2007 bis 2013 Anschrift das C- oder D-Fördergebiet bestimmt werden. Im Rahmen der Notifizierung der deutschen Regionalför- dergebietskarte wurde am 8. November 2006 auch die Bei der Neuabgrenzung des Regionalfördergebiets nach Berliner Fördergebietskarte durch die Europäische Artikel 87.3c EG-Vertrag für die kommende Förder- Kommission gemäß den beihilferechtlichen Vorschriften periode ab 2007 wurden der flächendeckende Fördersta- des EG-Vertrags für den Zeitraum 2007 bis 2013 geneh- tus Berlins im Rahmen der EU-Strukturpolitik und die migt. Berlin ist damit ab 2007 in ein C-Fördergebiet und daraus gegebenen Fördermöglichkeiten berücksichtigt. ein D-Fördergebiet unterteilt, die auf der Basis von Ver- Im Ergebnis wurde die Stadt einheitlich nach den in den kehrszellen ermittelt wurden. vergangenen Jahren entwickelten wirtschaftspolitischen Entwicklungsschwerpunkten und Zielstellungen bewer- Für Berlin wurde im Rahmen der gesamtdeutschen För- tet und der Förderstatus der Gebiete festgelegt. dergebietsanmeldung ein Regionalfördergebiet gemäß Artikel 87.3c EG-Vertrag mit einem Umfang von rund 2.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung 2,388 Millionen von insgesamt 3,4 Millionen Einwoh- nern angemeldet. Berlin wird damit ab 2007 bis 2013 Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft ist zentraler weitgehend, aber nicht mehr in Gänze Regionalförderge- Ausgangspunkt der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit biet nach Artikel 87.3c EG-Vertrag sein (C-Fördergebiet). Berlins. Die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen Die übrigen Berliner Gebiete werden als D-Fördergebiete soll einhergehen mit der Steigerung der Produktivität und eingestuft. des Pro-Kopf-Einkommens. Besonders in den technolo- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 61 – Drucksache 16/13950 gieorientierten, zukunftsweisenden Branchen und pro- nehmenden Bedeutung neuer Technologien, Rechnung duktionsnahen Dienstleistungen sollen qualifizierte Ar- tragen. Hierbei handelt es sich vorrangig um Infrastruk- beitsplätze gesichert und geschaffen werden. turinvestitionen für die neuen ressortübergreifenden Akquisitionsschwerpunkte der Stadt sowie investive In den beiden Berliner Fördergebieten (C-Fördergebiet Maßnahmen im Bereich der Humankapitalbildung. und D-Fördergebiet) können Investitionsbeihilfen mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der re- Gerade die Optimierung der Infrastruktur in diesen Berei- gionalen Wirtschaftsstruktur“ maximal in Höhe der je- chen wird für Berlin als Stadt im Wandel zur Dienst- weils vorgegebenen Bruttofördersätze gewährt werden, leistungsmetropole und auf dem Weg zum Zentrum inno- wobei andere Investitionsbeihilfen insbesondere die In- vativer Technologieentwicklung eine wesentliche Rolle vestitionszulage anzurechen sind. spielen. Zu den förderfähigen Investitionsvorhaben gehören: Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden hierbei – Errichtung und Erweiterung von Betriebsstätten, vorrangig Projekte auf dem Wirtschafts- und Wissen- schaftsstandort Adlershof (WISTA) und auf dem Bio- – Diversifizierung der Produktion einer Betriebsstätte in medizinischen Forschungscampus Buch gefördert. neue zusätzliche Produkte, Durch die Bereitstellung der GRW-Mittel wurden die Vo- – grundlegende Änderung des Gesamtproduktionsver- raussetzungen für eine enge Zusammenarbeit zwischen fahrens einer bestehenden Betriebsstätte, Wirtschaftsunternehmen und Wissenschaftseinrichtun- – Übernahme einer stillgelegten oder von Stilllegung gen geschaffen. bedrohten Betriebsstätte, unter Marktbedingungen Der Ausbau und die Modernisierung von Verkehrsverbin- durch einen unabhängigen Investor. dungen zur Anbindung und Erschließung von Industrie- Die Förderung des Landes Berlin konzentriert sich vor- und Gewerbeflächen über alle Berliner Bezirke muss wei- rangig auf Investitionsvorhaben kleiner und mittlerer Un- terhin gefördert werden. Damit wird der Bedarf nach ei- ternehmen (KMU) sowie auf Investitionen in die Berliner ner besseren Anbindung an Gewerbestandorte wesentlich Kompetenzfelder Biotechnologie, Medizintechnik, Infor- abgebaut. Im Vordergrund steht auch weiterhin die bes- mations- und Kommunikationstechnologie, Verkehrssys- sere verkehrliche Erschließung im Süd-Osten der Stadt temtechnik und Optische Technologien. mit dem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Adlershof (WISTA) sowie im Norden der Stadt mit dem Die Landesrichtlinien zur Förderung der gewerblichen Biomedizinischen Forschungscampus Buch. Wirtschaft sind unter www.berlin.de/sen/wtf/grw/foerder richtlinien veröffentlicht. Wie in den Vorjahren bildeten die Projekte der berufli- chen Aus- und Fortbildung einen wesentlichen Förder- Die Förderhöchstsätze im C- bzw. D-Fördergebiet können schwerpunkt der Gemeinschaftsaufgabe. Dabei steht der nur bei Vorliegen zumindest eines besonderen Struktur- Ausbau von Oberstufenzentren im Vordergrund, d. h. die effektes gewährt werden. Ein besonderer Struktureffekt Bedarfsdeckung mit modernen Ausstattungen entspre- kann unterstellt werden, wenn das Vorhaben in besonde- chend den Anforderungen der Lehrpläne. rer Weise geeignet ist, qualitativen und quantitativen De- fiziten der Wirtschaftsstruktur und des Arbeitsplatzange- Die GRW-Förderung nicht-investiver Maßnahmen in der botes entgegenzuwirken durch gewerblichen Wirtschaft und im Bereich der wirtschafts- nahen Infrastruktur wird in den nächsten Jahren fortge- – Investitionen, die zur Hebung bzw. Stabilisierung der setzt und ausgebaut. Beschäftigung beitragen, Im Rahmen der ergänzenden Förderung von nicht-inves- – Investitionen, die die regionale Innovationskraft stär- tiven Unternehmenstätigkeiten zur Stärkung der Wettbe- ken, werbsfähigkeit und Innovationskraft von kleinen und – Investitionen, die in Zusammenhang mit Existenz- mittleren Unternehmen werden seit Jahren zur Unterstüt- gründungen stehen, zung von Fachprogrammen des Landes GRW-Mittel eingesetzt. Damit werden im Programmbereich Schu- – Investitionen, die Arbeits- und Ausbildungsplätze für lungsmaßnahmen das Programm „Zusätzliche Schulungs- Frauen und Jugendliche schaffen. leistungen für kleine und mittlere Unternehmen“ im Zu- Die wirtschaftsnahe Infrastruktur hat infolge ihres Vor- sammenhang mit GRW-förderfähigen Sachinvestitionen leistungscharakters Einfluss auf betriebliche Standortent- sowie im Programmfeld Humankapitalbildung das Pro- scheidungen. Sie schafft die Rahmenbedingungen für den gramm „Innovationsassistent“ verstärkt. Aufbau und die Sicherung wettbewerbsfähiger Produk- tions- und Dienstleistungsstandorte. Die guten Erfahrungen mit der Förderung des Regional- managements werden in Berlin in den nächsten Jahren Durch die GRW-Förderung der wirtschaftsnahen Infra- mit weiteren Projekten ausgebaut. Die neue Rahmenplan- struktur werden in Berlin Projekte realisiert, die den ver- regelung zur Förderung von Netzwerken, Unterneh- änderten, erhöhten Anforderungen der Wirtschaft an be- menskooperationen und Clustermanagement wurde in stimmte Bereiche der Infrastruktur aufgrund veränderter Berlin sehr gut angenommen und bildet in den nächsten Rahmenbedingungen, des Strukturwandels und der zu- Jahren einen Schwerpunkt der GRW-Förderung. Drucksache 16/13950 – 62 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Als weitere nicht-investive Maßnahme im Rahmen der 2.5 Förderergebnisse wirtschaftsnahen Infrastruktur werden Planungs- und Be- Im Zeitraum von 1991 bis 2008 wurden im Rahmen der ratungsleistungen gefördert, die die Träger zur Vorberei- GRW insgesamt 5 155 neue Anträge der gewerblichen tung/Durchführung förderfähiger Infrastrukturmaßnah- Wirtschaft mit einem Investitionsvolumen von fast men von Dritten in Anspruch nehmen, sofern sie nicht 9,5 Mrd. Euro bewilligt. Hierfür wurden GRW-Mittel in von anderen Ressorts zu finanzieren sind. Höhe von 1,6 Mrd. Euro eingesetzt. Der durchschnittliche Fördersatz betrug für die Bewilligungen in diesem Zeit- 2.4 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen raum 16,8 Prozent. Berlin gehört in der Förderperiode 2007 bis 2013 zum Von den gesamten 5 155 neuen Anträgen entfielen auf Ziel 2 „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäfti- KMU insgesamt 3 081 Anträge entsprechend einem An- gung“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung teil von 59,8 Prozent. Das Investitionsvolumen von über (EFRE), in dem 15,8 Prozent der Strukturfondsmittel bis 2,3 Mrd. Euro wurde mit 454 Mio. Euro an GRW-Mitteln 2013 eingesetzt werden. Ziele sind die Stärkung der Wett- gefördert. Die KMU haben am bewilligten GRW-Volu- bewerbsfähigkeit und Attraktivität der Regionen sowie men einen Anteil von 28,4 Prozent. die Stärkung der Beschäftigung durch Antizipation des Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft. Mit diesen Investitionsvorhaben sollen in Berlin 47 336 Ar- beitsplätze geschaffen werden, davon 29 822 für Männer Der Berliner Senat hat die Berliner Gesamtstrategie für (anteilig 63,0 Prozent), 15 185 Arbeitsplätze für Frauen mehr Wachstum und Beschäftigung – Strategie für die (anteilig 32,1 Prozent) und 2 329 Arbeitsplätze für Aus- EFRE- und ESF-Förderung in Berlin 2007 bis 2013 ver- zubildende (anteilig 4,9 Prozent). Ebenso werden abschiedet. Hierzu wurden drei zentrale Handlungsfelder 113 459 Arbeitsplätze gesichert. definiert, zu denen der EFRE und der ESF jeweils ihren Beitrag leisten: Zugeordnet nach Branchen entfielen von den insgesamt bewilligten Anträgen die meisten auf die Wirtschafts- – Wirtschaft zweige Filmherstellung/-verleih/ Hörfunk/Fernsehen –Wissen inklusive Datenverarbeitung und Dienstleistungen für Unternehmen, Holz-/Papier-/Druckgewerbe sowie Büro- – Umwelt und nachhaltige Stadtentwicklung. maschinen/E-Technik/ Feinmechanik/ Optik. Die Förderung erfolgt dabei gezielt in den folgenden Die Berliner Kompetenzfelder (Medien- und Kulturwirt- Kompetenzfeldern und Clustern: schaft, Informations- und Kommunikationstechnik, Ver- – Biotechnologie und Medizintechnik. Diese beiden kehr und Mobilität, Optische Technologien, Medizintech- Kompetenzfelder sind der technologische Kern für das nik, Biotechnologie und Biomedizin) hatten an den neu übergreifende Cluster Gesundheitswirtschaft. bewilligten GRW-Mitteln zur Förderung der gewerbli- chen Wirtschaft in den letzten drei Jahren einen durch- – Informations- und Kommunikationstechnologie als schnittlichen Anteil von über 60 Prozent. technologischer Kernbereich des Clusters Kommuni- kation, Medien und Kulturwirtschaft. Im Zeitraum von 1991 bis 2009 wurden insgesamt 787 neue Vorhaben der wirtschaftsnahen Infrastruktur mit – Verkehrssystemtechnik als technologischer Kern des einem Investitionsvolumen von fast 2,5 Mrd. Euro mit Clusters Mobilität. GRW-Mitteln i. H. v. fast 2,1 Mrd. Euro gefördert. Der – Optische Technologien als Querschnittstechnologie, durchschnittliche Fördersatz für die bewilligten Vorhaben die in allen Wirtschaftsclustern zum Tragen kommt. betrug 84 Prozent. Zentral für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Berlins Der Schwerpunkt der Förderung war der Ausbau von Ver- sind wettbewerbs- und anpassungsfähige Unternehmen. kehrsverbindungen mit 204 Vorhaben über alle zwölf Ständiger struktureller Wandel und internationaler Wett- Berliner Bezirke. Mit dem verstärkten Ausbau von Stra- bewerb erfordern stetige Innovationen der Unternehmen, ßen im Vorjahr wird der seit Jahren vorhandene Bedarf um erfolgreich auf dem Markt agieren zu können. Daher zur besseren Anbindung an Gewerbestandorte wesentlich will die Gesamtstrategie für die Strukturfonds im Hand- reduziert. Weiterhin wurden 119 Vorhaben zur Abwasser- lungsfeld Wirtschaft vor allem die Innovations- und An- beseitigung bzw. Wasserversorgung, 79 Vorhaben der Ge- passungsfähigkeit sowie die Produktivität der Unterneh- ländeerschließung für den Tourismus, 23 Vorhaben zur men stärken und Beschäftigung schaffen. Wiederherrichtung von Gewerbegelände, 269 Vorhaben für den Ausbau von Ausbildungs-, Fortbildungs- und In der Förderperiode 2007 bis 2013 werden in Berlin rund Umschulungsstätten, 50 Vorhaben zum Ausbau von Ge- 22 Prozent der EFRE-Mittel des Ziel-2-Programms im werbezentren sowie 43 Vorhaben zur Erschließung eines Rahmen der GRW eingesetzt. Gewerbegebiets gefördert. Folgende Maßnahmen sind im Rahmen der GRW-Förde- Im Zeitraum von 1991 bis 2008 wurden in insgesamt rung vorgesehen: 56 Fällen nicht-investive Maßnahmen mit Gesamtausga- ben von 16,3 Mio. Euro mit GRW-Mitteln i. H. v. – produktive Investitionen und 12,1 Mio. Euro gefördert. Darunter fallen 38 Fälle von – wirtschaftsnahe Infrastruktur. Planungs- und Beratungsleistungen, 14 Kooperations- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 63 – Drucksache 16/13950 netze und Clustermanagementvorhaben und vier Regio- Reihe von Fällen reduzierte sich der ursprünglich bewil- nalmanagementvorhaben. ligte Zuschuss um nicht abgerufene Mittel und Rückzah- lungen. Die wesentlichen Rückforderungsgründe waren: Das Begünstigtenverzeichnis ist unter www.berlin.de/sen/ Beginn vor Antragstellung, fehlende Verwendungsnach- wtf/beguenstigtenverzeichnis veröffentlicht. weisführung, Insolvenz, Schließung von Betriebsstätten, Nichterfüllung des Primäreffektes und von Arbeitsplatz- 2.6 Verwendungsnachweiskontrolle und zielen. Als wesentliche Gründe für Teilrückforderungen Evaluierung sind Minderinvestitionen bzw. Änderungen im Investi- tions- und Finanzierungsplan zu nennen. Bei der Prüfung der Verwendungsnachweise handelt es sich um eine Kontrolle der Ordnungsmäßigkeit der Sub- ventionsgewährung sowie der Erfüllung der Fördervor- 2.7 Sonderprogramme aussetzungen im Rahmen der GRW. Dabei wird auch die Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres Maßnahmepa- zweckentsprechende, wirtschaftliche und sparsame Ver- kets „Beschäftigung durch Wachstumsstärke“ ein GRW- wendung der Zuwendungsmittel geprüft. Die Verwen- Sonderprogramm aufgelegt, mit dem langfristig Wachs- dungsnachweiskontrolle gehört zu der den Ländern oblie- tumsimpulse sowie kurzfristig konjunkturelle Impulse genden Durchführung der GRW. ausgelöst werden sollen. Das Programm ist auf die Jahre Im Zeitraum 1991 bis 2006 sind im Rahmen der Förde- 2009 bis 2011 begrenzt. Auf Berlin entfallen zusätzliche rung der gewerblichen Wirtschaft von 4 703 bewilligten Bundesmittel i. H. v. 11,68 Mio. Euro, die vom Land in Projekten 4 203, entsprechend 89,4 Prozent, geprüft wor- gleicher Höhe kozufinanzieren sind. Die gesamten GRW- den. Von bewilligten GRW-Mitteln i. H. v. 1 279 Mio. Mittel von 23,36 Mio. Euro sollen in Berlin vorrangig Euro sind 1 186,2 Mio. Euro geprüft und anerkannt wor- zum weiteren Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur den. Von zusätzlich geplanten Dauerarbeitsplätzen i. H. v. eingesetzt werden, d. h. u. a. in den Ausbau der WISTA 35 811 sind 41 437 Arbeitsplätze entstanden. Bei den ge- am Standort Berlin-Adlershof sowie für Investitionen sicherten Dauerarbeitsplätzen waren 88 346 geplant, tat- zum Ausbau der kommunalen Bildungsträger und Ober- sächlich konnten aber 92 506 gesichert werden. stufenzentren.

Bei der Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur sind 2.8 Ansprechpartner im Zeitraum 1991 bis 2006 insgesamt von 754 bewillig- ten Projekten 328 Projekte geprüft. Von den bewilligten Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen GRW-Mitteln i. H. v. 707,8 Mio. Euro sind 671,1 Mio. – Referat Förderpolitik – Euro entsprechend 95,8 Prozent geprüft. Die infrastruktu- Martin-Luther-Straße 105 rellen Förderziele wurden erreicht. 10825 Berlin Bei der Verwendungsnachweisprüfung wurde kein Ver- Weitere Informationen zu Ansprechpartnern sind unter dachtsfall von Subventionsbetrug festgestellt. In einer http://www.berlin.de/sen/wtf/index.html zu finden. Drucksache 16/13950 – 64 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

3. Kurzdarstellung Brandenburg

3.1 Allgemeine Beschreibung des Landes Im Großen und Ganzen entspricht die Streuung der Wachstumsraten in Brandenburg dem, was auch in ande- Das Land Brandenburg unterteilt sich in 14 Landkreise und ren Flächenländern der Bundesrepublik Deutschland zu vier kreisfreie Städte. Es gibt aktuell 419 Gemeinden, da- beobachten ist. Gleichwohl sind zwei räumliche Muster runter 112 Städte. Brandenburg gilt mit seinen über festzustellen: Zum einen haben sich die kreisfreien Städte 3 000 natürlichen Seen und 33 000 km Fließgewässer als ge- in der Summe besser entwickelt als die Landkreise. Wäh- wässerreichstes Bundesland Deutschlands. Die sogenannten rend es in Brandenburg an der Havel in den letzten Jahren Großschutzgebiete nehmen 1/3 der Landesfläche ein. eine sehr stabile Industriedynamik gegeben hat, hat sich in Potsdam der Dienstleistungsbereich überdurchschnitt- 3.2 Fördergebiet lich entwickelt. Der Aktionsraum umfasst das gesamte Land Branden- Zum anderen fällt beim Vergleich der wirtschaftlichen burg. Die nordwestlichen Kreise des Landes Brandenburg Entwicklung zwischen den insgesamt 14 Landkreisen fol- gehören zum A-Fördergebiet gemäß Artikel 87 Absatz 3 gendes besonders auf: Während zwischen 2001 und 2006 Buchstabe a) des EG-Vertrages. Die südwestlichen Teile in den an Berlin angrenzenden Landkreisen das BIP (no- des Landes fallen als „statistische Effekt-Region“ bis zum minal) um 9,6 Prozent gewachsen ist, ist es in den nicht 31. Dezember 2010 weiterhin unter die Ausnahmebestim- an Berlin angrenzenden Landkreisen „nur“ um 5,0 Pro- mungen des Artikel 87 Absatz 3 Buchstabe a) des EG- zent gestiegen. Allerdings zeigt u. a. das Beispiel des Vertrages. 2010 wird die wirtschaftliche Stellung dieser Kreises Oberspreewald-Lausitz, dass auch Berlin-ferne Region überprüft. Ggf. erfolgt ab 1. Januar 2011 eine Teilräume des Landes durch überdurchschnittlich dyna- Neufestlegung des Fördergebietsstatus. mische Wirtschaftsprozesse gekennzeichnet sind. Mit einem Gesamtgebiet von 29 480 km2 ist Brandenburg flächenmäßig das größte der ostdeutschen Bundesländer. 3.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung Ende September 2008 hatte das Land rund 2 527 Tausend Einwohner (EW). Im Langfrist-Vergleich ist die Einwoh- Zur weiteren Stabilisierung von Wirtschaftsentwicklung nerzahl Brandenburgs seit der deutschen Vereinigung sta- und Arbeitsmarkt hat die brandenburgische Landesregie- bil geblieben (Jahr 1990: 2 578 Tausend Einwohner). Mit rung im Jahr 2004 die Förderpolitik in sektoraler Hinsicht ca. 86 EW pro km2 hat Brandenburg nach Mecklenburg- auf sog. Branchenkompetenzfelder und in räumlicher Vorpommern die geringste Bevölkerungsdichte der Bun- Hinsicht auf sog. Regionale Wachstumskerne (RWK) und desrepublik Deutschland. Die Bevölkerungsdichte vari- Branchenschwerpunktorte neu ausgerichtet. Der Ansatz iert im Berlin-nahen Raum mit 231 Einwohnern pro km2 des fokussierten Fördermitteleinsatzes trägt dazu bei, bis zu 40 Einwohner pro km2 im Norden des Landes. knapper werdende Mittel effizienter einzusetzen.

Wirtschaftliche Entwicklung Neben der Investitionsförderung wurden auch die wirt- schaftspolitischen Fachkonzepte – Landesinnovations- Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Jahr 2008 in konzept, Außenwirtschaftskonzept, Investorenakquisition, Brandenburg 55,0 Mrd. Euro. Im Jahr 2008 hatte das Pro- Energiestrategie und Landestourismuskonzeption – an duzierende Gewerbe einen BIP-Anteil von gut 26 Pro- der neuen Wirtschaftsförderstrategie ausgerichtet. zent, der Anteil des Dienstleistungssektors betrug gut 72 Prozent. Förderung der gewerblichen Wirtschaft Preisbereinigt ist das Inlandsprodukt gegenüber dem Vor- jahr um 1 Prozent gewachsen. Getragen wird das Wachs- Die Förderung wird schwerpunktmäßig auf Branchen- tum in erster Linie vom Produzierenden Gewerbe, dessen schwerpunktorte und die im Land definierten Branchen- Bruttowertschöpfung um knapp 2 Prozent gestiegen ist. kompetenzfelder konzentriert: In zweiter Linie ist auch der Dienstleistungssektor Träger In den Regionalen Wachstumskernen werden die vorhan- des wirtschaftlichen Wachstums, hier ist das BIP um knapp 1 Prozent gewachsen. denen Branchenkompetenzfelder prioritär gefördert. Außerdem sollen mit einem Anreizsystem in der Investi- In räumlicher Hinsicht hat sich das Bruttoinlandsprodukt tionsförderung Ansiedlungen bevorzugt auf Branchen- im Zeitraum 2001 bis 2006 (Fünfjahreszeitraum zur Be- schwerpunktorte gelenkt werden. So werden bereits vor- obachtung mittelfristiger Trends, neuere Angaben nicht handene Strukturen gestärkt und die Vernetzung der verfügbar) in den kreisfreien Städten Brandenburg an der Unternehmen einer Branche forciert. Die Fördermodalitä- Havel und Potsdam sowie in den Landkreisen Dahme- ten werden in Form von Basis- und Potenzialförderung Spreewald, Oberhavel und Oberspreewald-Lausitz am geregelt, Internetlink: www.ilb.de/rd/files/documents/ besten entwickelt. GA_Gewerbe_2009_Richtlinie.pdf. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65 – Drucksache 16/13950

Ein Konjunkturaufschlag von 5 Prozent wird befristet bis 3. Einführung des Fördertatbestandes „Regionalbudget“ 2010 unter Einhaltung des maximalen Fördersatzes be- für gemeinsame Projekte der RWK mit den sie umge- willigt. benden Landkreisen, Kleine und mittlere Unternehmen werden durch ein 4. Begrenzung der berücksichtigungsfähigen Gesamt- „Wachstumsprogramm für den Mittelstand“ im Rahmen investitionskosten auf 50 Mio. Euro (Bemessungs- der GRW „Gewerbliche Wirtschaft“ besonders gefördert, grundlage) bei der Zuschussberechnung, indem bei kleinen Vorhaben (bis 2,5 Mio. EUR – befristet 5. Touristische Infrastruktur: Nur noch Förderung von bis 2010 bis 5,0 Mio. Euro) der jeweils mögliche Höchst- Maßnahmen zur Qualitätssteigerung in staatlich aner- fördersatz ohne weitere besondere Voraussetzungen ge- kannten Kur- und Erholungsorten sowie zur Unterstüt- währt wird. zung und Weiterentwicklung der touristischen Bei Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern wird Produkte mit besonderem Potenzial im Land Branden- der GRW-Förderhöchstsatz für gewerbliche Investitionen burg, nur gewährt, wenn sie in angemessenem Umfang Lehr- 6. Kosten-Nutzen-Analyse ab 10 Mio. Euro förderfähige linge ausbilden. Investitionskosten zur Bestimmung des Landesinteres- ses (vorzulegen vom Antragsteller), Förderung der Infrastruktur 7. Nachhaltigkeitscheck und Bewertung der demografi- schen Entwicklung bei Infrastrukturvorhaben. Die Infrastrukturförderung wird prioritär und bedarfsge- recht auf die Unterstützung von Regionalen Wachstums- kernen ausgerichtet, um die Potenziale dieser Orte weiter Förderung des Tourismus zu stärken. Regionale Wachstumskerne sind Standorte Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft und der wirt- mit überdurchschnittlichen wirtschaftlichen und/oder schaftsnahen Infrastruktur schließt touristische Vorhaben wissenschaftlichen Entwicklungspotenzialen. Daneben mit ein, die auf der Grundlage der Tourismuskonzeption werden außerhalb der Regionalen Wachstumskerne för- des Landes Brandenburg gefördert werden. derwürdige, an dem Bedarf der gewerblichen Wirtschaft orientierte Vorhaben gefördert, Internetlink: www.ilb.de/ Inhaltliche Schwerpunkte sind die Themen Rad- und rd/files/documents/GA_Infra_2009_Richtlinie.pdf. Wassertourismus, Gesundheits-, Natur- und Kulturtouris- mus. Zur Weiterentwicklung des Gesundheitstourismus, Schwerpunktmäßig wird im Bereich der wirtschaftsnahen einschl. eines barrierefreien Tourismus, werden in staat- Infrastruktur die Erschließung von Industrie- und Gewer- lich anerkannten Kur- und Erholungsorten Vorhaben der begebieten einschließlich der verkehrlichen Anbindung gewerblichen Wirtschaft zur Angebotserweiterung und gefördert. Bei den Gewerbeflächen kann zwar von einer nachhaltigen Qualitätsverbesserung sowie Infrastruktur- wettbewerbsfähigen Grundausstattung ausgegangen wer- maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung gefördert. An den. Erweiterungen werden nur in bedarfsgerechtem Um- vorhandenen und auszubauenden touristischen Infrastruk- fang unterstützt. Im Hinblick auf die regionale Wettbe- turen (Radwege und Wassertourismusangebote) erfolgt werbsfähigkeit ist es jedoch erforderlich, bestehende eine entsprechende Förderung dazugehöriger gewerbli- Einrichtungen der wirtschaftsnahen Infrastruktur zu mo- cher Vorhaben. dernisieren und an aktuelle Qualitätsstandards anzupas- sen. Förderung nicht-investiver Maßnahmen Als verkehrsmittelübergreifendes Bindeglied werden Zur Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit standortbezogene Verkehrsinfrastrukturprojekte mit er- sowie der Innovationskraft von kleinen und mittleren Un- heblichen strukturpolitischen Effekten, wie Verknüp- ternehmen, u. a. durch Einbindung von Wissenschafts- fungspunkte der Verkehrsträger für den öffentlichen und Forschungseinrichtungen, werden GRW-Mittel zur Personenverkehr, Güterverkehrs- und Logistikzentren, Finanzierung Binnenhäfen und Anschlussbahnen, die nicht im Eigen- tum des Bundes stehen, bedarfsgerecht weiterentwickelt. – der Ersteinstellung von Hoch- und Fachschulabsol- Der vorgesehene Ausbau des Flughafens Schönefeld zum venten/innen als Innovationsassistenten/innen zur qua- Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) mit litativen Verbesserung der Personalstruktur in kleinen seiner Flughafenumfeldentwicklung ist hierbei das wich- und mittleren Unternehmen und tigste Infrastrukturprojekt des Landes Brandenburg und – von innovativen Forschungs- und Entwicklungspro- Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. jekten in kleinen und mittleren Unternehmen, die der Entwicklung von neuen oder weiterentwickelten Pro- Wesentliche Festlegungen in der Infrastruktur-Landes- dukten, Verfahren und Technologien dienen, richtlinie sind: – von Kooperationsnetzwerken in Branchenkompetenz- 1. Einheitlicher Basisfördersatz für Infrastrukturinvesti- feldern, um die regionale und überregionale Zusam- tionen in Höhe von 50 Prozent, menarbeit zwischen den Unternehmen und wirt- schaftsnahen Einrichtungen zu verbessern, 2. Aufstockung bis zu 30 Prozent in RWK und Kur- und Erholungsorten, eingesetzt. Drucksache 16/13950 – 66 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

3.4 Andere Entwicklungsmaßnahmen Infrastruktur Andere Landesentwicklungsmaßnehmen Im genannten Zeitraum wurden für die wirtschaftsnahe Infrastruktur 339 Projekte mit einem Investitionsvolumen Für kleine und mittlere Unternehmen stehen außerhalb in Höhe von 1 004,82 Mio. Euro und einem Zuschussvo- der Gemeinschaftsaufgabe weitere Unterstützungsmög- lumen von 685,37 Mio. Euro bewilligt. Schwerpunkte der lichkeiten zur Verfügung, die unter folgenden Internet- Förderung waren: adressen eingesehen werden können: www.ilb.de, – die bedarfsgerechte Erschließung und Herrichtung von www.lasa-brandenburg.de Gewerbegebieten, Als weiteres Instrument der Fördermittelsteuerung und -er- – die Verbesserung der touristischen Infrastruktur, weiterung ist die Vergabe von zinsfreien Darlehen vorge- sehen. Im Rahmen der gewerblichen Förderung wird in – die Wiederherrichtung von brachliegenden Industrie u. Kombination mit dem GRW-Zuschuss ein unbesichertes Gewerbeflächen, Nachrangdarlehen (aus EFRE-Mitteln) zur Stärkung der – Errichtung und Ausbau von Verkehrsverbindungen. Eigenkapitalbasis angeboten. Damit konnten die Ansiedlungsbedingungen für gewerb- liche Investoren sowie die Standortfaktoren entscheidend Andere EU-seitig unterstützte Entwicklungs- verbessert werden. maßnahmen Es liegen 269 Verwendungsnachweise vor, von denen Die Europäische Union stellt dem Land Brandenburg im 219 geprüft wurden. In 51 Fällen wurden Rückerstat- Zeitraum 2007 bis 2013 im Rahmen des Europäischen tungsansprüche mit einem Volumen von 3,25 Mio. Euro Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund 1,5 Mrd. geltend gemacht. Euro zur Verfügung. Davon werden rund 570 Mio. Euro Wesentliche Gründe für Rückforderungen im gewerblichen in Verbindung mit GRW-Mitteln eingesetzt. Abweichend Bereich sind Nichterfüllung des Zuwendungszwecks, zu bisherigen Förderperioden werden alle Projekte zu Nichterfüllung von Auflagen sowie Reduzierungen wegen 75 Prozent mit EFRE- und zu 25 Prozent mit GRW-Mit- Änderung des Kosten- und Finanzierungsplanes. Bei der teln finanziert (bisher: 50 Prozent – 75 Prozent EFRE- Infrastruktur führen Vergabeverstöße und Kostenreduzie- Mittel). rungen nach der baufachlichen Prüfung am häufigsten zu Rückforderungen. Die EFRE-Mittel der Förderperiode 2007 bis 2013 sind auf folgende Schwerpunkte verteilt: 3.7 Sonderprogramm 1) Förderung betrieblicher Investitions- und Innovations- Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres Maßnahmen- prozesse (660 Mio. Euro – GRW-Kofinanzierung teil- pakets „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstär- weise vorgesehen), kung“ ein GRW-Sonderprogramm aufgelegt, mit dem langfristig Wachstumsimpulse sowie kurzfristig konjunk- 2) Entwicklung innovations-, technologie- und bildungs- turelle Impulse ausgelöst werden sollen. Das Programm orientierter Infrastrukturen (256 Mio. Euro), ist auf die Jahre 2009 bis 2011 begrenzt. Auf Branden- 3) Wirtschaftsnahe, touristische und Verkehrsinfrastruk- burg entfallen in diesem Zeitraum zusätzliche Bundesmit- tur (330 Mio. Euro – GRW-Kofinanzierung teilweise tel in Höhe von 16,42 Mio. Euro, die vom Land in glei- vorgesehen), cher Höhe kozufinanzieren sind.

4) Umwelt und städtische Entwicklung (223 Mio. Euro). 3.8 Weitere Informationen Veröffentlichung der Begünstigten unter: 3.5/6 Förderergebnisse vom 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2008 und Verwendungs- Internetlink: www.wirtschaft.brandenburg.de/media/ nachweiskontrolle gsid=lbm1.a.1312.de/Veroeffentl_GA_G.pdf und http://www.wirtschaft.brandenburg.de/media/gsid=lbm1. Gewerbliche Wirtschaft a.1312.de/Veroeffentl_GA_GA_I.pdf. Im genannten Zeitraum wurden für die gewerbliche Wirt- schaft 5 178 Anträge mit einem Investitionsvolumen von 3.9 Ansprechpartner 9 640,82 Mio. Euro und einem Zuschussvolumen von a) Ministerium für Wirtschaft Land Brandenburg 2 026,19 Mio. Euro bewilligt. Heinrich-Mann-Allee 107 Es liegen 3 957 Verwendungsnachweise vor, von denen 14473 Potsdam 3 627 geprüft wurden. In 645 Fällen wurden Rückerstat- Tel: (0331) 866-0 tungsansprüche mit einem Volumen von 74,07 Mio. Euro E-Mail: [email protected] geltend gemacht. Internet: www.wirtschaft.brandenburg.de Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 67 – Drucksache 16/13950 b) Geschäftsbesorger: c) Ansiedlungsberatung InvestitionsBank des Landes Brandenburg Zukunftsagentur Brandenburg GmbH Steinstr. 104–106 Steinstr. 104–106 14480 Potsdam 14480 Potsdam Tel: (0331) 660-0 Tel: (0331) 660-0 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.ilb.de Internet: www.zab-brandenburg.de Drucksache 16/13950 – 68 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

4. Kurzdarstellung Bremen

4.1 Allgemeine Beschreibung des Landes Der aktuelle Aktionsraum des regionalen Förderpro- gramms „Bremen“ weist insgesamt rund 214 Tsd. Ein- Das Bundesland Bremen hat 663 000 Einwohner und be- wohner des Landes aus und umfasst eine Fläche von steht aus den räumlich voneinander getrennten Stadtge- 20 501,9 ha. meinden Bremen und Bremerhaven, die in der Region die Arbeitsmarktzentren und Wachstumspole darstellen. C-Fördergebiet: Durch das Zusammentreffen von Stadt- und Landesgren- – das gesamte Stadtgebiet von Bremerhaven einschließ- zen wandern einkommensstarke Bevölkerungsschichten lich des stadtbremischen Überseehafengebietes mit vielfach über die Landesgrenzen in das niedersächsische zusammen 115 Tsd. Einwohnern (7 886,0 ha ) sowie Umland ab. Auf 1 000 Beschäftigte am Arbeitsort entfal- – drei stadtbremische Regionalfördergebiete im Umfang len 300 Pendler – dies verdeutlicht, in welchem Umfang von rund 99 Tsd. Einwohnern (12 615,9 ha): Beschäftigte im Land Bremen Arbeitsplatzangebote, In- frastrukturen und sonstige Leistungen in Anspruch neh- – Fördergebiet I (36 280 Einwohner): Vegesack, men und gleichzeitig kommunale wie staatliche Steueran- Grohn, Fähr-Lobbendorf, Blumenthal, Werderland, teile an das nähere und weitere Umland leisten. Industriehäfen, Seehausen, Strom, Neustädter Hafen/Hohentorshafen, Rablinghausen, Handels- Die Wirtschaftskraft – gemessen am BIP je Einwohner – häfen; hat im Land Bremen in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen, allerdings konnte sich die positive Entwick- – Fördergebiet II (38 250 Einwohner): Neuenland, lung nicht im gleichen Maße bei der Entwicklung der Be- Huckelriede, Habenhausen, Hemelingen, Arber- schäftigung durchsetzen. Neben der Höhe der Arbeitslo- gen, Mahndorf; sigkeit bereitet der enorme Grad der Verfestigung der Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremerhaven besondere Pro- – Fördergebiet III (24 930 Einwohner): Hohweg, In bleme, die in einem hohen Anteil Langzeitarbeitsloser den Hufen, Lehe, Lehesterdeich, Horn. zum Ausdruck kommt. Die Auswahl der stadtbremischen Fördergebiete erfolgte Zu den Schlüsselbranchen der bremischen Wirtschaft ge- unter der Zielsetzung, dass sie als stadtbremische Arbeits- hören die Stahl- und Automobilindustrie, die Luftfahrt- marktzentren einen besonderen Beitrag zur Lösung der und Raumfahrtindustrie, die maritimen Industrien und Beschäftigungs- und Arbeitsmarktprobleme der Stadt auch die fisch- und lebensmittelverarbeitende Industrie. Bremen leisten müssen. In den drei stadtbremischen För- Speziell in Bremerhaven entwickelt sich ein zentraler dergebieten hat dementsprechend etwas mehr als ein Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort im Viertel (5 400) der in der Stadt Bremen registrierten Un- Bereich der Offshore-Windenergieanlagen. Eine zuneh- ternehmen ihren Sitz. Diese stellen rund ein Drittel mende Dynamik – allerdings auf relativ niedrigem Ni- (77 700) der in der Stadt Bremen vorhandenen Arbeits- veau – zeigen zudem die unternehmensorientierten plätze. Dienstleistungen in den Bereichen Logistische Dienstleis- tungen und Import-Exportgroßhandel. 4.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung Die bremische Wirtschaftsstruktur profitierte in den letz- 4.3.1 Strategische Basis ten Jahren durch ihre starke Außenwirtschaftsverflech- Der Senator für Wirtschaft und Häfen hat für die Neuaus- tung von dem globalen Welthandel, andererseits zeigt richtung der Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsförderung sich in der aktuellen Rezession deutlich die Anfälligkeit und den gezielten Einsatz der verfügbaren Mittel ein res- der relativ hohen bremischen Exportorientierung gegen- sortübergreifendes strukturpolitisches Konzept entwi- über globalen Konjunktureinbrüchen. ckelt. Das „Strukturkonzept Land Bremen 2015“ wurde vom Senat im Juli 2008 beschlossen und beschreibt als 4.2 Beschreibung des Aktionsraumes Perspektive den Zeitraum bis zum Jahr 2015. Die Bevölkerungsdichte des Landes Bremen ist mit Ziel des Senats ist es, existenzsichernde Arbeitsplätze zu 1 642 EW/qkm die geringste der drei Stadtstaaten. Auch schaffen und zu sichern. Dazu werden die strukturellen im Vergleich zu anderen Großstädten ab 500 000 EW ist Bedingungen in Bremen und Bremerhaven zukunftsfähig die Bevölkerungsdichte von 1 684 EW/qkm in der Stadt ausgerichtet und die regionale Wettbewerbsfähigkeit Bremen relativ gering, in Bremerhaven liegt der Wert von nachhaltig verbessert. Einzelne strukturpolitische Maß- 1 472 EW/qkm über dem Durchschnitt vergleichbarer nahmen müssen künftig ihre Kohärenz mit der Ausrich- Städte. tung dieses Strukturkonzepts sicherstellen. An den im Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69 – Drucksache 16/13950

Konzept ausgewiesenen Schnittstellen wird die Strategie auch private Mittel) knapp 322 Mio. Euro für die Um- auch ressortübergreifend umgesetzt. setzung des Programms zur Verfügung. Die Förder- strategie des Bremer EFRE-Programms 2007 bis 2013 Leitgedanke des Konzeptes ist es, die in Bremen und Bre- sieht zum einen vor, dass ein Wissens- und Technolo- merhaven vorhandenen Stärken und Kompetenzen weiter gietransfer in der Region unterstützt wird und die An- auszubauen und so die vorhandenen Entwicklungspoten- passungsfähigkeit der Unternehmen und der Wirt- tiale optimal zu nutzen. Das Strukturkonzept bildet die schaftsstruktur insgesamt gestärkt wird. Zum anderen programmatische Basis, um mit den zur Verfügung ste- sollen wettbewerbsfähige Stadtstrukturen gesichert henden Mitteln eine stabile und damit verlässliche Wirt- und gestärkt werden. schaftspolitik zu gewährleisten. 4.5 GRW-Förderergebnisse 4.3.2 Ausrichtung der GRW-Förderung 4.5.1 Gewerbliche Wirtschaft Aktuell erhält das Land Bremen aus der GRW eine Ver- pflichtungsermächtigung in Höhe von jährlich 1,795 Mio. In den Jahren 2000 bis 2008 wurden im Land Bremen Euro. Das Land Bremen beabsichtigt, die Mittel der Ge- insgesamt 46 Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft mit meinschaftsaufgabe weit überwiegend für die gewerbli- GRW-Zuschüssen in Höhe von rd. 31 Mio. Euro beglei- che Investitionsförderung einzusetzen. Ziel der Förde- tet. Im Rahmen dieser Vorhaben wurden insgesamt rd. rung ist neben der Neuschaffung bzw. Sicherung von 226 Mio. Euro von den geförderten Unternehmen inves- wettbewerbsfähigen Dauerarbeitsplätzen die Diversifizie- tiert. Im Zuge der Investitionsmaßnahmen wurden an- rung der Wirtschaftsstruktur und die Stärkung und Wei- tragsgemäß 810 neue Dauerarbeitsplätze geschaffen und terentwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen. 1 000 vorhandene Dauerarbeitsplätze gesichert. Die För- derungen verteilen sich nahezu gleichgewichtig auf das Maßnahmen der gewerblichen Investitionsförderung sol- produzierende Gewerbe und die Erbringung von meist len mit GRW-Mitteln insbesondere im Falle von regional unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Bei rd. bedeutsamen Errichtungsinvestitionen durchgeführt wer- 85 Prozent der geförderten Unternehmen handelt es sich den. Die Förderung von Erweiterungsinvestitionen er- um kleine und mittlere Unternehmen (KMU). folgt primär aus Landesmitteln und EU-Mitteln und wird verstärkt an den Arbeitsplatzeffekten der Förderung aus- Neben den genannten 46 Förderungen erhielten im Be- gerichtet. Die zusätzlichen Landesmittel zur Förderung richtszeitraum 214 weitere Förderfälle eine Kofinanzie- der gewerblichen Wirtschaft enthalten auch die EU-Pro- rung durch die Europäische Union (EU) zur Verstärkung grammmittel des EFRE-Programms Bremen 2007 bis der GRW oder wurden vollständig aus eigenen Mitteln 2013. Die Förderung konzentriert sich bezogen auf die des Landes Bremen gefördert. Die im Rahmen dieser Anzahl der geförderten Unternehmen auf kleine und mitt- Vorhaben geförderten Investitionsmaßnahmen belaufen lere Unternehmen (KMU). sich auf rd. 364 Mio. Euro. Die gewerblichen Investi- tionszuschüsse liegen bei ca. 47 Mio. Euro. Durch diese Die Förderung von nicht-investiven Maßnahmen der ge- Investitionsvorhaben wurden rd. 1 950 neue Dauer- werblichen Wirtschaft wird im Land Bremen in Form ei- arbeitsplätze geschaffen und rd. 3 200 vorhandene Ar- ner Beratungsförderung für kleine und mittlere Unterneh- beitsplätze gesichert. men umgesetzt. Sie wird wegen der geringen bremischen GRW-Mittel vollständig aus Landesmitteln durchgeführt. 4.5.2 Wirtschaftsnahe Infrastruktur Es ist künftig vorgesehen, einen Teil der bremischen GRW-Mittel für die Förderung von Kooperationsnetzwer- In den Jahren 2000 bis 2008 wurden im Land Bremen ken und Clustermanagement einzusetzen. insgesamt 21 Vorhaben der wirtschaftsnahen Infrastruktur mit GRW-Zuschüssen in Höhe von rd. 59 Mio. Euro be- 4.4 Andere Entwicklungsmaßnahmen gleitet. Die geförderten Kommunen haben zu den Vorha- ben einen Eigenanteil von ca. 23 Mio. Euro beigesteuert. – Die Investitionsförderung nach der GRW ist als eine Die Förderungen konzentrieren sich weit überwiegend Komponente im Landesinvestitionsförderprogramm auf die Erschließung und die Wiederherrichtung von In- (LIP 2008) integriert. Außerhalb der Drittmittelfinan- dustrie- und Gewerbegelände. zierungen erfolgt im Land Bremen in Bezug auf die gewerbliche Investitionsförderung eine weitgehende 4.5.3 Kooperationsnetzwerke und Umstellung von Zuschuss- auf Darlehensförderung Clustermanagement aus Mitteln der Bremer Aufbau-Bank (BAB). Im Berichtszeitraum wurde im Land Bremen ein Vorha- – Das Bundesland Bremen erhält auch in der Förder- ben im Bereich Clustermanagement mit GRW-Zuschüs- periode 2007 bis 2013 Mittel aus den europäischen sen in Höhe von rd. 0,4 Mio. Euro gefördert. Es handelt Strukturfonds. Im Rahmen des „Operationellen Pro- sich um ein Vorhaben zur Förderung der Luftfahrtindus- gramms EFRE Bremen 2007 bis 2013“ wurden trie. 142 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regio- nale Entwicklung (EFRE) für die zwei Städte Bremen In der folgenden Tabelle sind die Förderfälle, in denen und Bremerhaven bewilligt. Insgesamt stehen mit den GRW-Bundesmittel bewilligt wurden, für die Jahre 2000 nationalen Kofinanzierungsmitteln (öffentliche wie bis 2008 zusammengefasst. Drucksache 16/13950 – 70 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Tabelle 1

Bewilligte GRW-Mittel für das Land Bremen 2000 bis 2008 in Mio. Euro – GRW-Normalförderung, die Bundesmittel enthält –

davon davon Land Bremen Stadt Bremen Stadt Bremerhaven Gewerbliche Wirtschaft Anzahl der Vorhaben 46 22 24 Investitionsvolumen (in Mio. €) 225,52 91,24 134,28 GRW-Mittel (in Mio. €) 31,31 9,89 21,42 Zusätzliche Arbeitsplätze 810 272 538 dar. Männerarbeitsplätze 510 180 330 dar. Frauenarbeitsplätze 255 67 188 dar. Ausbildungsplätze m/w 45 25 20 Gesicherte Arbeitsplätze 1.000 185 815 Wirtschaftsnahe Infrastruktur Anzahl der Vorhaben 21 13 8 Investitionsvolumen (in Mio. €) 81,74 59,60 22,14 GRW-Mittel (in Mio. €) 58,86 41,87 16,99 Clustermanagement Anzahl der Vorhaben 1 1 – Investitionsvolumen (in Mio. €)0,570,57– GRW-Mittel (in Mio. €)0,400,40–

Innerhalb der Vollzugskontrolle wird jeder einzelne För- wurde nahezu vollständig umgesetzt. Von den GRW-Mit- derfall im Zeitablauf begleitet. Das Bundesamt für Wirt- teln wurden rd. 96 Prozent verausgabt. Bei den neu ge- schaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) führt eine Bewilli- schaffenen Arbeitsplätzen ist eine positive Entwicklung gungs- und eine sog. Ist-Statistik. Letztere wird nach der zu verzeichnen, da insgesamt 185 Arbeitsplätze mehr als Durchführung der Förderung mit Hilfe der Verwendungs- ursprünglich geplant geschaffen worden sind. Dies ent- nachweise aufgebaut. Beide Statistiken entstehen auf- spricht einem Plus von rd. 35 Prozent. Die bei Investi- grund der Meldungen der Länder. Die oben dargestellten tionsbeginn vorhandenen 898 Dauerarbeitsplätze wurden Förderergebnisse basieren auf den Bewilligungsstatisti- in vollem Umfang gesichert. ken der Jahres 2000 bis 2008. Nachfolgend werden in Tabelle 2 die Ergebnisse der Ist-Statistik und der Bewilli- Im Bereich wirtschaftsnahe Infrastruktur wurden für die gungsstatistik für den Zeitraum 2000 bis 2005 gegen- Jahre 2000 bis 2005 insgesamt 16 Vorhaben bewilligt, übergestellt. Die Darstellung aktuellerer Jahre ist wegen von denen bisher 12 endgültig abgerechnet worden sind. der unvollständigen Ist-Statistik, die die Investitionsvor- Insgesamt wurde ein Investitionsvolumen von rd. haben erst nach Ablauf erfasst, noch nicht sinnvoll. 43,0 Mio. Euro bewilligt, das zu etwa 93 Prozent ausge- schöpft wurde. Die veranschlagten GRW-Mittel sind an- Von den 37 im Zeitraum 2000 bis 2005 mit Bundesgel- teilig in Höhe von 91 Prozent verausgabt worden. dern geförderten Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft sind alle abgeschlossen und geprüft worden. Das bewil- Ein vorgesehenes Cluster-Vorhaben konnte nicht reali- ligte Gesamtinvestitionsvolumen von 151,23 Mio. Euro siert werden. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 71 – Drucksache 16/13950

Tabelle 2

Einzelbetriebliche Erfolgskontrolle der GRW für den Aktionsraum Bremen 2000 bis 2005 – GRW-Normalförderung, die Bundesmittel enthält –

davon davon Land Bremen Stadt Bremen Stadt Bremerhaven Gewerbliche Wirtschaft Anzahl der Vorhaben Soll 37 17 20 Ist 371720 Anteil Ist von Soll in % 100,0 100,0 100,0 Investitionsvolumen (in Mio. €) Soll 151,23 43,23 108,00 Ist 151,03 43,00 108,03 Abweichung in % -0,1 -0,5 0 GRW-Mittel (in Mio. €) Soll 22,72 5,22 17,50 Ist 21,92 5,01 16,91 Abweichung in % -3,5 -4,0 -3,4 Zusätzliche Arbeitsplätze Soll 528 145 383 dar. Männerarbeitsplätze 312 105 207 dar. Frauenarbeitsplätze 184 26 158 dar. Ausbildungsplätze m/w 32 14 18 Ist 713 241 472 dar. Männerarbeitsplätze 409 163 246 dar. Frauenarbeitsplätze 243 45 198 dar. Ausbildungsplätze m/w 61 33 28 Abweichung in % (bez. auf alle AP) 35,0 66,2 23,3 Wirtschaftsnahe Infrastruktur Anzahl der Vorhaben Soll 16 9 7 Ist 1 12 6 6 Anteil Ist von Soll in % 75,0 66,7 85,8 Investitionsvolumen (in Mio. €)2 Soll 42,99 30,93 12,06 Ist 40,06 28,99 11,07 Abweichung in % -6,8 -6,3 -8,2 GRW-Mittel (in Mio. €) 2 Soll 32,68 23,75 8,93 Ist 29,73 22,05 7,68 Abweichung in % -9,0 -7,2 -14,0 Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, eigene Berechnungen 1 Anzahl bereits durch Verwendungsnachweis geprüfter Vorhaben 2 Die Soll-Zahlen beziehen sich auf die bereits durch Verwendungsnachweis geprüften Vorhaben Drucksache 16/13950 – 72 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

4.6 Sonderprogramme 4.8 Ansprechpartner Im Rahmen des sog. Konjunkturpakets I erhält das Land Senator für Wirtschaft und Häfen Bremen ab 2009 Sonderprogrammmittel des Bundes in der Freien Hansestadt Bremen Höhe von 2,14 Mio. Euro, die in gleicher Höhe vom Land Zweite Schlachtpforte 3 Bremen kofinanziert werden. Die Mittel des Sonderpro- 28195 Bremen gramms sollen plangemäß für die Förderung der wirt- Tel.: 0421/361-8808 (zentrale Auskunft) schaftsnahen Infrastruktur eingesetzt werden. Fax: 0421/361-8717 Email: [email protected] Im Berichtszeitraum 2000 bis 2008 hat Bremen keine Internet: http://www.wirtschaft.bremen.de. Förderungen im Rahmen eines Sonderprogramms durch- geführt. BIG Bremer Investitions-Gesellschaft mbH Kontorhaus am Markt 4.7 Weitere Informationen Langenstraße 2–4 28195 Bremen Das Landesinvestitionsförderprogramm (LIP 2008) sowie Tel.: 0421/96 00 10 das aktuelle Begünstigtenverzeichnis sind auf der Home- Fax: 0421/96 00 810 page beim Senator für Wirtschaft und Häfen der Freien Email: [email protected] Hansestadt Bremen http://www.wirtschaft.bremen.de zu Internet: http://www.big-bremen.de. finden. BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Am Alten Hafen 118 27568 Bremerhaven Tel.: 0471/94 64 60 Fax: 0471/94 64 689 Email: [email protected] Internet: http://www.bis-bremerhaven.de. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 73 – Drucksache 16/13950

5. Kurzdarstellung Hessen

5.1 Allgemeine Beschreibung des Landes beitslosigkeit sollen vor allem im produzierenden Ge- werbe und bei den unternehmensbezogenen Dienstleis- Hessen ist zentraler Wirtschaftsstandort und Wachstums- tungen durch die Förderung der Errichtung neuer sowie pol in Deutschland. Ausländische Investoren engagieren der Modernisierung und Erweiterung bestehender Be- sich bevorzugt in Hessen; insbesondere eine hervorra- triebe neue, zukunftssichere Dauerarbeitsplätze geschaf- gende Infrastruktur und bestens qualifizierte und moti- fen werden. Für das Tourismusgewerbe gelten dabei die vierte Arbeitnehmer sind die Basis für den zweithöchsten gleichen Förderkonditionen. Direktinvestitionsbestand in Deutschland. Hessen hat eine Drehscheibenfunktion für Luft-, Schienen- und Stra- Ca. 65 Prozent der GRW-Mittel von rd. 7,5 Mio. Euro ßenverkehr, aber auch für die Schifffahrt. Als wirtschaft- p. a. im Normalansatz werden für diese direkte Investi- liches Kraftzentrum Hessens ragt das Rhein-Main-Gebiet tionsförderung verwendet. Ihre Anreizeffekte für Investi- mit der Finanzmetropole am Main heraus; mehr tionen und Arbeitsplätze werden mit der Möglichkeit als 70 Prozent des hessischen Bruttoinlandsprodukts wer- einer komplementären Förderung durch zinslose Darle- den hier erwirtschaftet. Eine besondere Stärke sind die hen aus dem Europäischen Regionalfonds – unter An- unternehmensorientierten Dienstleistungen und Finanz- rechnung des Subventionswerts der Darlehen auf die För- dienstleistungen, aber auch die IT- und Multimedia-Bran- derhöchstsätze – verstärkt, da damit sowohl Liquiditäts- che weisen eine hohe Dynamik auf. als auch Rentabilitätseffekten Rechnung getragen werden Hessen ist in der Tradition berühmter Erfinder wie kann. Philipp Reis oder Emil Behring auch ein bedeutender In- Bezüglich des mit Abstand wichtigsten Fördertatbestands novationsstandort, liegt mit seiner Patentintensität auf dem dritten Rang unter den Bundesländern und ist u. a. bei der wirtschaftsnahen Infrastruktur, der Erschließung der herausragende Standort der produzierenden Biotech- von Gewerbeflächen, haben die Herrichtung von Indus- nologie sowie der Softwareindustrie. trie-, Bahn- und Militärbrachenflächen für gewerbliche Folgenutzungen sowie interkommunale Projekte Priori- tät. 5.2 Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Regionalen Weite Teile des Aktionsraumes sind durch ihre land- Wirtschaftsstruktur“(GRW) schaftlichen Gegebenheiten für den Tourismus besonders Bedingt durch die Wirtschaftskraft des Landes und den geeignet; in diesen Gebieten wird der Ausbau der öffent- erfolgreichen Aufholprozess seiner nordhessischen Re- lichen Fremdenverkehrsinfrastruktur gefördert. gionen verfügt das Land Hessen nur noch über eine Ar- Das Land Hessen übernimmt neue Fördertatbestände der beitsmarktregion(AMR) im C-Fördergebiet der GRW GRW zeitnah in seine Landesrichtlinien zur Förderung (Eschwege). Die übrigen nordhessischen AMR sowie die der regionalen Entwicklung. Dies galt in der Vergangen- mittelhessischen AMR Gießen und Lauterbach gehören heit u. a. für die Förderung von Vorhaben des Regional- zum D-Fördergebiet der GRW. und Clustermanagements; dies gilt für die Gegenwart für Kennzahlen zum Aktionsraum: die erst kürzlich erfolgte Aufnahme der Fördertatbestände „Regionalbudget“ und „Breitbandförderung“. Für Maß- Einwohner im Aktionsraum nahmen der Breitbandförderung sind indikativ 1 Mio. (30. September 2008) 1 600 147 Euro aus dem GRW-Budget p. a. vorgesehen. Einwohner in Hessen (30. September 2006) 6 071 566 Die Richtlinien des Landes Hessen stehen unter: Fläche im Aktionsraum (qkm) 10 602 Pfad: www.wirtschaft.hessen.de -> Wirtschaft -> Förder- programme Fläche in Hessen (qkm) 21 115 bzw. Bevölkerungsdichte im Aktionsraum Link: http://www.wirtschaft.hessen.de/irj/HMWVL_ (Einwohner/qkm) 151 Internet?cid=fb2641e3102fe57c1dd341bf950cbd28. Bevölkerungsdichte in Hessen (Einwohner/qkm) 288 5.4 Andere Entwicklungsmaßnahmen Die Entwicklungsmaßnahmen des Landes Hessen im 5.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung Rahmen der GRW werden im Wesentlichen durch fol- Zur Anhebung der Wirtschaftskraft, zur Verbesserung der gende Programme unterstützt (U) bzw. sind in folgende regionalen Wettbewerbsfähigkeit und zum Abbau der Ar- Programme eingebettet (E): Drucksache 16/13950 – 74 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode a) Programme des Landes Hessen zur Förderung der re- vorrangig in strukturschwächeren Regionen des Landes. gionalen Entwicklung Zu diesem Zweck wurden sog. Vorranggebiete bestimmt, zu denen die mittel- und nordhessischen Regionen sowie aa) Förderung betrieblicher Investitionen (E) die südhessische Region „Odenwald“ zählen. Die GRW- ab) Förderung regionaler Entwicklungskonzepte, des Fördergebiete bilden eine Teilmenge dieser Vorrangge- Regional- und Clustermanagements sowie Förde- biete. rung von Regionalbudgets (E) Insgesamt sind in dem RWB-EFRE-Programm 2007 bis ac) Förderung des regionalen Standortmarketings (U) 2013 Ausgaben des EFRE in Höhe von 263,5 Mio. Euro vorgesehen. Die Mittel werden auf folgende Prioritäts- ad) Förderung von Infrastrukturen für die Ansiedlung achsen verteilt (in Klammern vorgesehene Mittelanteile): und Entwicklung von Unternehmen (E) – Innovation und wissensbasierte Wirtschaft (42 Pro- ae) Förderung des Tourismus (E) zent) af) Förderung der Lebensqualität und kulturellen – Gründungsförderung und Förderung der betrieblichen Identität ländlicher Regionen (U) Wettbewerbsfähigkeit insbesondere von KMU ag) Förderung der Dorferneuerung (U) (27 Prozent) und b) Programme des Landes Hessen zur Gründungs- und – Ausbau spezifischer regionaler Potentiale und Abbau Mittelstandsförderung regionaler Disparitäten (27 Prozent). ba) Hessisches Gründungs- und Wachstumspro- Im RWB-ESF-Programm 2007 bis 2013 für Hessen sind gramm für den Mittelstand (U) ESF-Ausgaben in Höhe von 166 Mio. Euro vorgesehen, die hessenweit getätigt werden können. Diese Mittel wer- bb) Programm zur Förderung von Beratung und Un- den auf folgende Prioritätsachsen verteilt: ternehmerschulung (U) – Steigerung der Anpassungsfähigkeit und Wettbe- bc) Programm zur Förderung der Beteiligung an Aus- werbsfähigkeit von Beschäftigten und Unternehmen stellungen und Messen (U) – Verbesserung des Humankapitals bd) Förderprogramm für Gründerzentren (E) – Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie c) Programme des Landes Hessen zur Innovationsförde- der sozialen Eingliederung von benachteiligten Perso- rung nen ca) Hessisches Technologieprogramm (U) – transnationale Maßnahmen und technische Hilfe. cb) Programm zur Förderung der Humankapitalbil- dung durch Innovationsassistentinnen oder -assis- 5.5 Förderergebnisse tenten (E) Gewerbliche Wirtschaft cc) Förderprogramm für Innovationskerne (E) In den Jahren 2007/2008 wurden im Rahmen der Ge- cd) Förderprogramm für technologieorientierte Grün- meinschaftsaufgabe insgesamt 65 Vorhaben der gewerbli- derzentren (E) chen Wirtschaft mit einem Investitionsvolumen in Höhe ce) Programm zur Förderung von technologieorien- von 147,8 Mio. Euro mit GRW-Haushaltsmitteln in Höhe tierten Gründern (U) von 13,6 Mio. Euro gefördert. Mit diesen Investitionsvor- haben wurden im Fördergebiet 823 Arbeitsplätze gesi- d) Programme des Landes Hessen zur Berufsbildung und chert und 494 Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen. 18 die- Qualifizierung ser Vorhaben wurden mit EFRE-Darlehen in Höhe von 13,5 Mio. Euro kofinanziert. da) Programme zur Förderung der beruflichen Erst- ausbildung (U) 2007/2008 wurden keine personalkostenbezogenen In- vestitionszuschüsse gewährt und keine Innovationsassis- db) Förderung der beruflichen Weiterbildung (U) tenten gefördert. dc) Förderung der Qualifizierungsinfrastruktur (E) Die Wirtschaftszweige Maschinenbau, Herstellung von dd) Förderung der Berufsbildungsforschung/Modell- Metallerzeugnissen, Herstellung von Geräten der Elektri- projekte (U) zitätserzeugung, -verteilung u. ä. sowie Bauwesen bilde- ten den sektoralen Schwerpunkt der einzelbetrieblichen Analog zur teilweisen Finanzierung mit GRW-Mitteln regionalen Wirtschaftsförderung in Hessen. werden in einer Reihe dieser Programme auch europäi- sche Mittel eingesetzt. In Hessen ist die EU-Strukturför- Bei den Investitionskategorien lag das Hauptmotiv der derung nach dem Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit Förderung dabei auf Erweiterungs- und Errichtungsinves- und Beschäftigung“ (RWB) möglich. In der Förder- titionen, die im Vergleich zu Umstellungs- und Rationali- periode 2007 bis 2013 werden keine kleinräumigen sierungsinvestitionen aus regionalpolitischen Gesichts- Fördergebiete mehr abgegrenzt; gleichwohl erfolgt der punkten die größte Bedeutung für strukturschwache Einsatz der europäischen Fördermittel aus dem EFRE Regionen haben. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 75 – Drucksache 16/13950

In den Jahren 2007/2008 wurden sechs GRW-Bürgschaf- (hälftig fällig in den Jahren 2010 und 2011); das Land ten übernommen. stellt die Kofinanzierung der Bundesmittel sicher und strebt einen raschen Mittelabfluss an. Infrastruktur 5.8 Weitere Informationen 2007/2008 wurden 12 Vorhaben zur Erschließung von In- dustrie- und Gewerbegelände mit einem Investitionsvolu- Weitergehende Informationen zur GRW-Förderung sind men in Höhe von 12,1 Mio. Euro mit Haushaltsmitteln bei der Investitionsbank Hessen (IBH), Kurfürstenstr. 7, der GRW in Höhe von 7,4 Mio. Euro gefördert. Drei die- 34117 Kassel Tel. 0561–72899-0, Fax: 0561–782899 7732, ser Vorhaben wurden mit EU-Ziel-2-Mitteln kofinanziert. erhältlich. Außerdem wurde ein Projekt öffentlicher Tourismusein- Die GRW-Fördermaßnahmen des Landes werden in An- richtungen mit einem Investitionsvolumen von 2,7 Mio. lehnung an die europäische Transparenzinitiative unter Euro mit GRW-Mitteln in Höhe von 1,2 Mio. Euro sowie folgender Internet-Adresse veröffentlicht: eine überbetriebliche Ausbildungsstätte (Investitionsvo- lumen 1,0 Mio. Euro, GRW-Mittel 0,15 Mio. Euro, Pfad: www.wirtschaft.hessen.de -> Landesentwicklung EFRE-Kofinanzierung 0,1 Mio. Euro) gefördert. -> Regionalentwicklung -> Bund-Länder-Gemeinschafts- aufgabe Neue Regional- und Clustermanagement-Projekte wur- bzw. den in den Jahren 2007/2008 nicht aus dem GRW-Budget Link: http://www.wirtschaft.hessen.de/irj/HMWVL_ gefördert. Internet?cid=f1cef2f2112cfc8a89a5a8942667bc4b. Informationen zur EFRE-Förderung sind im Internet un- 5.6 Verwendungsnachweiskontrolle 2007/2008 ter www.efre.hessen.de veröffentlicht. In den Jahren 2007/2008 wurden insgesamt 104 Verwen- dungsnachweisprüfungen vorgenommen; dabei wurden 5.9 Ansprechpartner des Landes 91 Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft und 13 Vorha- ben der wirtschaftsnahen Infrastruktur geprüft. Die Mehr- Ansprechpartner des Landes Hessen in Fragen der GRW zahl der geprüften Verwendungsnachweise bezog sich auf sind Bewilligungen des Jahres 2006 (40 Fälle) und des Jahres – für Grundsatzangelegenheiten: 2005 (26 Fälle). In einer Reihe von Fällen reduzierte sich der ursprünglich bewilligte Zuschuss um nicht abgeru- Dr. Heinrich Gräber (Tel. 0611-815-2288) fene Mittel und Rückforderungen. E-Mail: [email protected] – für Fragen der einzelbetrieblichen Förderung: 5.7 Sonderprogramme Rüdiger Bollweg (Tel. 0611-815-2292) Hessen partizipiert an dem im Spätherbst 2008 beschlos- E-Mail: rü[email protected] senen Sonderprogramm der GRW im Rahmen des Maß- – für Fragen der Infrastrukturförderung (incl. Regional- nahmenpaketes der Bundesregierung „Beschäftigungs- und Clustermanagement): sicherung durch Wachstumsstärkung“ (Konjunkturpaket I). Auf Hessen entfallen im Jahre 2009 2,235 Mio. Euro Bar- Dr. Reinhard Cuny (Tel. 0611-8152295) mittel des Bundes sowie 2,235 Mio. VE des Bundes E-Mail: [email protected] Drucksache 16/13950 – 76 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

6. Kurzdarstellung Mecklenburg-Vorpommern

6.1 Allgemeine Beschreibung des Landes vorhandener touristischer Produkte und Angebote oder zur Gewinnung neuer Gästegruppen beitragen und die Der Aktionsraum umfasst das gesamte Gebiet des Lan- Profilierung des Tourismuslandes Mecklenburg-Vorpom- des Mecklenburg-Vorpommern und ist gekennzeichnet mern in den Bereichen Aktiv-, Vital- und Erlebnisurlaub durch: in besonderer Weise unterstützen. – seine geringe Bevölkerungsdichte (31. Dezember Link: http://www.service.m-v.de/cms/DLP_prod/DLP/Foer 2007): In Mecklenburg-Vorpommern leben gegenwär- derfibel/Verbesserung_der_Wettbewerbsfaehigkeit/Finan tig rd. 1,68 Millionen Einwohner auf 23 185 km2. Mit zierungshilfen/Gewerbliche_Unternehmen/_Foerderun einer Einwohnerdichte von 72 Einwohnern pro km2 ist gen/Gemeinschaftsaufgabe_(GRW)_Verbesserung_der_re das Land im Vergleich zum Durchschnitt der neuen gionalen_Wirtschaftsstruktur_-_Gewerbliche_Wirtschaft_ Länder ohne Berlin (134) und der alten Länder ein- -_Zuschuesse_/_Content/Reg_Foerderprogramm_2008.pdf. schließlich Berlin (272) weiträumig und dünn besiedelt. Weite Teile des Aktionsraumes sind ländliche Gebiete Die Förderung von Maßnahmen im Bereich der wirt- mit einer Einwohnerdichte von durchschnittlich nur schaftsnahen Infrastruktur wird sich insbesondere auf 51 Einwohnern pro km2. In den kreisfreien Städten le- Maßnahmen, die auf die Stärkung der industrie- und tech- ben durchschnittlich 983 Einwohner pro km2. nologieorientierten Wachstumspole im Land sowie im Bereich des Fremdenverkehrs auf die nachhaltige qualita- – eine geringe industrielle Dichte: Die Industriedichte tive Verbesserung der touristischen Infrastruktur ausge- lag 2007 in Mecklenburg-Vorpommern bei rund 27 In- richtet sind, stützen. dustriebeschäftigten pro 1 000 Einwohner. Dieser Wert ist wesentlich niedriger als der Durchschnitt der Wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen werden insbe- neuen Länder ohne Berlin (41) und der Durchschnitt sondere dann gefördert, wenn sie in unmittelbarem Zu- des früheren Bundesgebietes einschließlich Berlin sammenhang mit gewerblichen Investitionsvorhaben und (69). Der Anteil der Erwerbstätigen im Verarbeitenden der Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen stehen. Gewerbe an den Erwerbstätigen insgesamt lag 2007 in Die Revitalisierung und Erweiterung vorhandener Ge- Mecklenburg-Vorpommern bei 10,5 Prozent, in den werbestandorte hat grundsätzlich Vorrang vor neuen Er- neuen Ländern im Durchschnitt bei 15,7 Prozent und schließungsmaßnahmen. Besondere Berücksichtigung in den alten Ländern in bei 19,5 Prozent. erfahren Großgewerbestandorte sowie Standorte in Ha- fennähe. 6.2 Entwicklungsziele und Schwerpunkte Touristische Infrastrukturvorhaben werden vorrangig in der Förderung Tourismusräumen gefördert, die im Landesraument- Durch eine gezielte strukturelle Förderung in allen Lan- wicklungsprogramm bzw. in den Regionalen Raumord- desteilen sollen die Voraussetzungen für eine beschleu- nungsprogrammen festgelegt sind. Hierbei wird der nigte wirtschaftliche Entwicklung geschaffen werden. Schwerpunkt auf die Qualitätsverbesserung und Saison- Die Förderung soll vorrangig Vorhaben in Regionen des verlängerung gelegt. Landes mit besonderem Entwicklungsbedarf bzw. beson- http://www.service.m-v.de/cms/DLP_prod/DLP/Foerder deren Arbeitsmarktproblemen dienen. fibel/Verbesserung_der_regionalen_Infrastruktur/index.jsp. Um die finanziellen Mittel konzentriert und zielgerichtet einsetzen zu können, wird in Mecklenburg-Vorpommern Ergänzende Gewährung von Darlehen für Vorhaben die Förderung nach Schwerpunkten strukturiert. Der Ein- der GRW satz der Mittel soll – soweit sinnvoll und praktisch mög- Seit 2008 erhalten Antragsteller für Vorhaben mit Mitteln lich – mit den Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik des außerhalb der GRW (EFRE) die Option, in Ergänzung zu Bundes und des Landes verknüpft werden. einem Zuschuss ein Darlehen zu erhalten. Damit soll ins- Priorität genießen insbesondere innovative Vorhaben mit besondere für Vorhaben kleiner und mittlerer Unterneh- besonderen Marktchancen, Vorhaben, die den Anteil des men im Hinblick auf ihre typischen Finanzierungsnach- Exportes oder den Anteil der im Land erbrachten Produk- teile auf dem Kapitalmarkt eine flexible und effektive tionsstufen erhöhen, sowie Vorhaben, die zur Entwick- Ergänzungsfinanzierung angeboten werden. lung und zum Ausbau industrieller Kerne und Kompe- tenzzentren des Landes beitragen. GRW-Sonderprogramm Im Bereich des Fremdenverkehrs werden vorrangig Maß- Die im Rahmen des GRW-Sonderprogramms dem Land nahmen zur qualitativen Verbesserung des touristischen zur Verfügung stehenden Mittel wurden bis Ende Mai Angebotes gefördert. Dazu gehören insbesondere Vorha- 2009 durch Bescheide an Zuwendungsempfänger ausge- ben, die zur Saisonverlängerung, zur Ergänzung bereits reicht. Insgesamt wird ein Investitionsvolumen von ca. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 77 – Drucksache 16/13950

92 Mio. Euro von Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft Verkehrsinfrastruktur sowie von Infrastrukturvorhaben unterstützt. Für die Wirtschaftsentwicklung ist ein leistungsfähiges Ergänzende Förderung von Kleinstunternehmen und Verkehrsinfrastrukturnetz und entsprechende Hafeninfra- touristischer Infrastruktur mit Zuschüssen strukturen eine Grundvoraussetzung. Das Küstenland aus dem ELER Mecklenburg-Vorpommern liegt in einer Brückenposition zu Skandinavien und Osteuropa; mit der EU-Osterweite- Für Investitionsvorhaben von Kleinstunternehmen und rung ergeben sich Zukunftsperspektiven, die es zu nutzen für Vorhaben der touristischen Infrastruktur in Gemein- gilt. Ziel ist die Gestaltung eines integrierten Gesamtver- den mit weniger als 10 000 Einwohnern werden in der kehrssystems. Förderperiode bis 2013 ca. 100 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) bereitgestellt. Damit sol- Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen len die Ziele der GRW unterstützt und ein weiterer Bei- trag zur Attraktivitätssteigerung der ländlichen Räume er- Die Arbeitsmarktpolitik des Landes, finanziert aus Mit- bracht werden. teln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes, ist vorrangig an dem Ziel der Erhöhung der Beschäfti- Förderung von technologieorientierten gung auf dem ersten Arbeitsmarkt ausgerichtet. Dabei Unternehmensinvestitionen wird die Förderung insbesondere auf solche Maßnahmen konzentriert, von denen die größten Effekte im Hinblick In der EU-Strukturfondsperiode 2007 bis 2013 werden auf Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung zu erwarten aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung sind. Schulische und berufliche Ausbildung, Qualifizie- Mittel in Höhe von 25 Millionen Euro für Errichtungs- rung von Beschäftigten, Lebenslanges Lernen sowie For- und Erweiterungsinvestitionen bereitgestellt, wenn hier- schung und Entwicklung stehen deshalb im Mittelpunkt mit Produkt- und Verfahrensinnovationen einhergehen. des neuen Landesprogramms „Arbeit durch Bildung und Innovation“. Förderung von Unternehmensaktivitäten zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von KMU Wissenschaft und Forschung, Hochschulen Weitere Ziele sind die Entwicklung und Einführung von Mit dem Exzellenzförderprogramm des Landes Mecklen- innovativen Technologien für die Informationsgesell- burg-Vorpommern (EFP M-V) fördert das Land exzel- schaft in Mecklenburg-Vorpommern und die Förderung lente Forschung und Forschungsverwertung an den Hoch- von nicht-gewerblichen Institutionen, insbesondere von schulen des Landes mit dem Ziel, Projekte zu entwikkeln, außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Es werden die zukünftig auch zu Erfolgen in der Exzellenzinitiative solche Projekte gefördert, die zur Verbesserung der Wett- des Bundes und der Länder führen könnten. bewerbsfähigkeit der Wirtschaft des Landes beitragen. Wesentliche Aspekte sind dabei die mögliche wirtschaft- Im Rahmen des Operationellen Programms für Mecklen- liche Verwertbarkeit der Forschungsergebnisse und ihre burg-Vorpommern, werden Maßnahmen zur Verbesserung erwarteten Effekte für den Arbeitsmarkt. der Forschungsverwertung gefördert, wie zum Beispiel der Verwertungsverbund Mecklenburg-Vorpommern, die Pa- tentverwertungsagentur oder Patentierungshilfen. Unter- 6.3 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen stützt werden ebenfalls Institutionen in den Hochschulen Die nachfolgenden Entwicklungsmaßnahmen des Landes und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in außerhalb der GRW ergänzen die Maßnahmen im Rah- Mecklenburg-Vorpommern, die potenziell wirtschaftlich men der GRW. verwertbare Forschungsergebnisse identifizieren.

6.4 Förderergebnisse (1/2000 bis 12/2008 )

Investitio- Investitio- Arbeits- Arbeits- Anzahl Zuschuss nen nen för- Investitionsart plätze plätze der Fälle in Mio. € gesamt derfähig neu gesichert in Mio. € in Mio. € Errichtung einer Betriebsstätte 802 581,5 2.222,4 2.014,2 8.683 522 Erweiterung einer Betriebsstätte 1.703 727,8 3.130,2 2.958,4 11.949 57.241 grundlegende Rationalisierung einer Betriebsstätte 62 14,4 57,6 51,8 99 1.671 Verlagerung einer Betriebsstätte 25 8,1 43,2 40,8 158 448 Erwerb einer Betriebsstätte 31 13,3 45,3 32,9 270 49 Lohnkostenbezogene Förderung 81 96,6 315,2 313,0 7.718 2.245 Ergebnis 2.704 1.441,6 5.813,8 5.411,1 28.877 62.176 Drucksache 16/13950 – 78 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Investitionen Investitionen Anzahl Zuschuss Investitionsart gesamt förderfähig der Fälle in Mio. € in Mio. € in Mio. € Gewerbe- und Industriegebiete, Gewerbeparks 5 24,6 32,9 27,3 Verkehrsverbindungen, Verkehrs- anbindungen 5 9,4 13,4 10,5 Gewerbe- und Technologiezentren 0 Fremdenverkehrseinrichtungen 6 4,3 6,0 4,9 Abwasserentsorgung und Abfall- beseitigung 2 1,8 2,5 2,4 Nichtinvestive Maßnahmen 3 0,2 0,3 0,3 Energie- und Wasserversorgung 0 Aus- u. Fortbildung u. Umschulung 7 5,2 11,9 11,7 Ergebnis 28 45,5 67,0 57,1

6.5 Weiterführende Informationen, unter Landesförderinstitut folgenden Internetadressen: Mecklenburg Vorpommern Werkstraße 213 www.wm.regierung-mv.de, www.lfi-mv.de 19061 Schwerin Tel.: 0385 6363-0 Veröffentlichung von Fördermaßnahmen unter folgender Fax.: 0385 63631212 Internetadresse www.lfi-mv.de http://www.regierung-mv.de/cms2/Regierungsportal_prod/ E-Mail: [email protected] Regierungsportal/de/wm/Themen/Wirtschaft/Wirtschafts-_ Postanschrift: und_Investitionsfoerderung/Gefoerderte_Projekte/index.jsp Postfach 160255 19092 Schwerin Ansprechpartner: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern Referat Förderung der gewerblichen Wirtschaft Johannes-Stelling-Straße 14 19053 Schwerin Tel.: 0385 588-0 Fax.: 0385 588 5861 oder 62 www.wm.regierung-mv.de E-Mail: [email protected] Postanschrift: 19048 Schwerin Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 79 – Drucksache 16/13950

7. Kurzdarstellung Niedersachsen

7.1 Die wirtschaftliche Situation des Der gesamte östliche Teil des Fördergebietes ist seit Jah- niedersächsischen Aktionsraumes ren durch das Fördergefälle zu den neuen Bundesländern, die bis 2014 degressiv auslaufende Investitionszulage- Niedersachsen ist als großes Flächenland vielfältig ge- Ost, Unterschiede in Löhnen und Gehältern sowie unter- gliedert und weist deshalb im Rahmen der regionalen schiedliche Lohnnebenkosten betroffen. Seit der letzten Strukturpolitik unterschiedliche, teils in hohem Maße för- Anpassung des Fördergebietes im Oktober 2008 sind bis derbedürftige, aber auch sehr strukturstabile Teilräume auf die starken Industriestandorte Wolfsburg und Salzgit- auf. Diese schlagen sich auch in der Förderkulisse nieder. ter alle Gebietskörperschaften im östlichen Grenzgürtel Die Raumstruktur des Landes Niedersachsen wird in be- im Fördergebiet. Hier gilt die Einvernehmensklausel bei sonderer Weise von den Verdichtungsräumen Hannover so- förderungsbedingten Verlagerungen gem. Ziffer 2.3.2 wie Braunschweig-Wolfsburg-Salzgitter geprägt. Große Teil II A des Koordinierungsrahmens. Bedeutung für ein weites, vergleichsweise strukturstarkes niedersächsisches Umland haben auch die benachbarten Die neue niedersächsische Förderkulisse weist drei weit- Stadtstaaten Hamburg und Bremen. Mit deutlichem Ab- gehend geschlossene regionalbeihilferechtlich abgesi- stand folgen die Städte Osnabrück und Oldenburg im cherte C-Fördergebiete auf: Westen sowie Göttingen und Hildesheim im Süden. Diese 1. das GRW-C-Fördergebiet Ost- Friesland (AMR Bereiche sind überwiegend strukturstark und nur noch Emden und Wilhelmshaven) teilweise als Fördergebiet ausgewiesen. Das übrige west- liche, nördliche und mittlere Niedersachsen ist ländlich 2. das GRW-A und C-Gebiet in der Region Lüneburg geprägt und vergleichsweise dünn besiedelt. Nordostnie- (Nordostniedersachsen – AMR Uelzen und Lüneburg dersachsen einschließlich des Nordteils des Landkreises mit Cuxhaven) Lüneburg zählt zu den abgelegenen ländlichen Räumen in Deutschland. Vor besonderen Herausforderungen bei ih- 3. das GRW-C-Gebiet Südniedersachsen – AMR Göttin- rer weiteren Entwicklung stehen neben Nordostnieder- gen, Hameln und Helmstedt. sachsen die Wirtschaftsräume an Unterweser und Mit- Zusätzlich wird ein Band von ökonomisch sehr starken, telelbe, Teile Ost-Frieslands sowie der Harz. nicht beihilfeberechtigten Landkreisen in West- und Mit- telniedersachsen von Emsland über Osnabrück, Diepholz 7.2 Allgemeine Beschreibung des nieder- bis Verden, Stade, Harburg von nationalen D-Förderge- sächsischen Aktionsraumes 2009 bis 2013 bieten in der Grafschaft Bentheim, im Oldenburger Wirt- schaftsraum und von Schaumburg über Nienburg bis Sol- Die strukturpolitische Notwendigkeit für eine aktive Re- tau-Fallingbostel und Rotenburg begleitet. Damit ist das gionalpolitik ist wie in anderen Teilen Westdeutschlands niedersächsische Fördergebiet der Gemeinschaftsauf- auch in Niedersachsen weiterhin gegeben; dies zeigt der gabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur relativ hohe 30prozentige Anteil am westdeutschen insgesamt sachgerecht abgegrenzt und greift vorhandene GRW-Fördergebiet und am Finanzvolumen der GRW- regionale Kooperationsräume und regionale Entwick- West. In einigen industrialisierten, nicht mehr dem C-För- lungsinitiativen auf. dergebiet zugehörigen Teilräumen sind Struktureinbrüche im warenproduzierenden Gewerbe nicht ganz auszu- 7.3 Entwicklungsziele/-schwerpunkte der schließen (Wesermarsch, Peine, Salzgitter, Standorte mit Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung Zulieferern des Luftfahrzeugbaus sowie Standorte mit der regionalen Wirtschaftsstruktur GRW Automobilzulieferungsindustrie). und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE. Für den Zeitraum 2007 bis 2013 wurden die nationalen GRW-Fördergebiete nach einem einheitlichen nationalen Neben dem Konvergenzgebiet Lüneburg weist auch das Kriterienrahmen neu abgegrenzt. Diese Abgrenzung niedersächsische Zielgebiet für Regionales Wachstum wurde mit Wirkung zum Oktober 2008 durch fünf weitere und Beschäftigung einen Rückstand zum westdeutschen D-Fördergebiete, die Stadt Braunschweig sowie die Durchschnittsniveau auf, beispielsweise beim Pro-Kopf- Landkreise Peine, Wolfenbüttel, Gifhorn und Rotenburg Einkommen. Ähnliches gilt für Erwerbstätigkeit und die ergänzt. Damit befinden sich 18 Landkreise und kreis- Messziffern zur Arbeitslosigkeit. Sowohl die Gemein- freie Städte im C-Fördergebiet, Hameln und Göttingen schaftsaufgabe GRW als auch die Strukturfonds-Förde- teilweise sowie 14 Landkreise im D-Gebiet und die Land- rung sind in Niedersachsen ganz auf die Stärkung von re- kreise Uelzen und Lüchow-Dannenberg bis zur Evalua- gionalen Potenzialen und Standortvoraussetzungen, die tion des Höchstfördergebietes 2010/11 durch die Kom- Stärkung des Unternehmertums und der sonstigen Unter- mission im A-Fördergebiet. nehmensinvestitionen ausgelegt. Ziele sind sowohl der Drucksache 16/13950 – 80 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode regionale Ausgleich (Kohäsion) gem. Artikel 158 EGV Beschäftigungseffekte des KMU-Programms aus dem als auch die Förderung von Wachstum und Beschäfti- EFRE werden auf 40 000 Arbeitsplätze und bis zu gung. 12 000 Förderfälle im Laufe der Fondsperiode bis 2013/ 2015 geschätzt. In einem integrierten Entwicklungsansatz werden Struk- turfondsmittel mit den Mitteln der nationalen Gemein- Zur Stärkung des endogenen Potenzials der Fördergebiete schaftsaufgabe GRW und des Wirtschaftsförderfonds des sind in den vergangenen zehn Jahren in fast allen Land- Landes Niedersachsen kombiniert eingesetzt. Hiermit kreisen des Fördergebietes regionale Entwicklungskon- steht ein ausreichend breiter abgestimmter Satz an regio- zepte aufgestellt worden. Hinzugekommen ist das Regio- nalpolitischen Instrumenten zur Verfügung. Bei der nal- und Clustermanagement und mehrere – teils Mehrzahl der Fördergebiete sind während der Geltungs- außerhalb des Fördergebietes der GRW gelegene – regio- dauer der Beihilfe- und Strukturfondsperiode bis 2013/15 nale Wachstumskonzepte im Süderelbe-Bereich, der Pro- anhaltende Erfolge in der regionalen Entwicklungspolitik jektregion Braunschweig, an der Weser, der Emsschiene zu erwarten. Die investiv ausgerichtete Regionalförde- und der Hansalinie sowie in der Region Hannover. Aus rung setzt an einer Verbesserung der regionalen Standort- dem Schwerpunkt 2 des EFRE „Entwicklung der Innova- potentialfaktoren ein und entfaltet längerfristig weitere tionskapazitäten und der gesellschaftlichen Wissens- indirekte Einkommens- und Beschäftigungswirkungen. potentiale“ gibt es ab 2007 erhebliche zusätzliche Die nach dem Regelwerk des GRW-Koordinierungsrah- Fördermöglichkeiten für die Netzwerkentwicklung, das mens durchgeführte EFRE-GRW-kombinierte investive Clustermanagement, für regionale Wachstumskonzepte Förderung von einzelbetrieblichen Investitionen und kom- und technologiepolitische Maßnahmen über das GRW- munaler Infrastruktur trägt in Niedersachsen bis heute weit Gebiet hinaus. überwiegend zum Programmerfolg bei. Insbesondere In den Jahren 2009 bis 2013 soll im niedersächsischen kommt es auf regional angepasste und situationsgerecht Fördergebiet ein Investitionsvolumen der gewerblichen eingesetzte, langjährig wirkende Förderinstrumente an, Wirtschaft einschließlich des gewerblichen Fremdenver- wie sie der Teil II des GRW-Koordinierungsrahmens vor- kehrs in der – trotz Wirtschaftskrise – geschätzten Höhe sieht. von über 2 Mrd. Euro und ein Investitionsvolumen im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur (einschließlich Mit den Fördermaßnahmen der Gemeinschaftsaufgabe Tourismus, Verkehr etc.) in Höhe von rund 300 Mio. Euro GRW sollen die Wirtschaftskraft der Fördergebiete und gefördert werden. Hinzuzurechnen sind ausgewählte damit das regionale Entwicklungspotential gestärkt und große Projekte, wie beispielsweise der Forschungsflugha- die Arbeitslosigkeit abgebaut werden. Teile der Förderge- fen Braunschweig, der Offshore-Basishafen Cuxhaven biete sind für die Entwicklung des Tourismus geeignet. In mit Entwicklungsflächen für die entsprechende Industrie, diesen Gebieten werden der Ausbau der touristischen der Tiefwasserhafen mit dem Großgewerbegebiet Ha- Grundausstattung und die Qualitätsverbesserung gewerb- fengrohden in Wilhelmshaven und weiteren regionalen licher Tourismusprojekte gefördert. Die insgesamt eher Entwicklungsgebieten in Emden, Nordenham und an an- investiv angelegte und auf Zuschüssen beruhende Förde- derer Stelle. Gegenüber Bremerhaven sind nachbarschaft- rung nach dem GRW-Koordinierungsrahmen wird durch liche Abstimmungen der Containerhafen- und Offshore- die abgestimmte horizontale Förderung aus den europäi- Entwicklung auf und an der Luneplate zu entwickeln. schen Strukturfonds durch neue Finanzierungs- und För- derinstrumente ergänzt, ausgeweitet und konzeptionell fortgeführt. 7.4 Bisherige langfristige Förderergebnisse Die investive Förderung von Unternehmen und wirt- Im Schwerpunkt 1 „Wettbewerbsfähigkeit und Beschäfti- schaftsnaher Infrastruktur ist für den niedersächsischen gung“ ist die verfügbare Gesamthöhe der einzelbetriebli- Aktionsraum unverändert von herausragender Bedeu- chen Förderung gegenüber der Vorperiode insgesamt an- tung. Von 2000 bis 2008 sind nach den Angaben des gestiegen. Im Konvergenzgebiet Lüneburg stehen hierfür Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im je- EFRE-Mittel von 113 Mio. Euro und 200 Mio. Euro im weiligen niedersächsischen Fördergebiet 2 575 Vorhaben Zielgebiet Regionales Wachstum und Beschäftigung zur der gewerblichen Wirtschaft mit einem Investitionsvolu- Verfügung. Hinzu kommen in der gesamten Programm- men von 5 707,99 Mio. Euro gefördert worden. Dafür periode 2007 bis 2013 GRW-Mittel in Höhe von ca. wurden Mittel in Höhe von 609,21 Mio. Euro GRW und 300 Mio. Euro nur für die einzelbetriebliche Förderung EFRE (reine GRW-Mittel 388,85 Mio. Euro) bewilligt. (von insgesamt 400 Mio. Euro GRW), zusätzlich rund Dies entspricht 14 990 durch die betriebliche GRW-För- 60 Mio. Euro aus dem Konjunktursonderprogramm der derung gesicherten und 35 246 neuen Dauerarbeitsplät- GRW nur in den Jahren 2009 bis 2011. Im Zuge der Be- zen. Derartig hohe Ergebniszahlen wurden schon von der wältigung der Wirtschaftskrise wird sich in den nächsten „Matching“-Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Be- Jahren zeigen, wie die Unternehmen die bereitgestellten rufsforschung 2004 für frühere Jahre bestätigt und sind Fördermittel binden können. Die Unternehmensförderung erneut Gegenstand der Effizienzprüfung durch ein zwei- wird in Niedersachsen seit 2007 durch die flächende- tes Gutachten, das im Herbst 2009 vorliegt (vgl. Koordi- ckende Förderung von KMU durch die Kommunen aus nierungsrahmen, Teil I B, Ziffer 5.4.5 lit.c). dem EFRE ergänzt. Diese ist nicht mit der GRW kumu- lierbar. Rechtsgrundlage ist heute die Allgemeine EU- Von 2000 bis 2008 sind darüber hinaus in Niedersachsen Gruppenfreistellungs-Verordnung 2008. Die zusätzlichen in den jeweiligen Fördergebieten 390 Vorhaben der wirt- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 81 – Drucksache 16/13950 schaftsnahen kommunalen Infrastruktur mit Gesamtaus- 7.6 Weiterführende Informationen und gaben von 974,92 Mio. Euro und einem Zuschuss-Volu- Ansprechpartner: men von 352,20 Mio. Euro (einschließlich der EFRE- Kofinanzierung, 110,56 Mio. Euro reine GRW-Mittel) be- 1. Bewilligungsstelle: www.nbank.de willigt und realisiert worden. Die rund 100 seit 1998 ge- Nbank, Günter-Wagner-Allee 12–16, förderten Gewerbegebiete im Aktionsraum werden nach 30177 Hannover Vollbelegung innerhalb von zehn Jahren einen gesamt- NBank Beratungscenter Hannover, wirtschaftlichen Investitionseffekt entwickeln, der dem Telefon 0511-300 31-333 der Jahrhundertinvestition der EXPO 2000 in Hannover Richtlinien des Landes Niedersachsen zur inhaltlichen entspricht. Die langfristigen direkten und indirekten re- Ausrichtung der Förderung aus der Gemeinschaftsauf- gionalökonomischen Wirkungen der Infrastrukturförderung gabe zur Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruk- in Niedersachsen (d.h. die Erschließung eines Gewerbe- tur: gebietes, Neubelegung und Investitionen der Unterneh- men am neuen Standort, Beschäftigung am Standort, neue – Förderung von Unternehmen: Einkommen, zusätzliche Mantelbevölkerung, Gewerbe- http://www.nbank.de/Unternehmen/Wirtschaft/Investi steuer-, Einkommensteuer- und Körperschaftssteuerein- tion/Einzelbetrieb_In vestitionsfoerderung.php. nahmen, Rücklauf der eingesetzten öffentlichen Förder- mittel über 15 Jahre) sind erstmals Gegenstand einer Dort finden sich auch die Regelungen zu den Fördersät- Langfrist-Untersuchung des Niedersächsischen Instituts zen 2009 und ab 2010 für die einzelbetriebliche Förde- für Wirtschaftsforschung (NIW), die 2010 vorliegen rung in Niedersachsen und die Entscheidungskriterien als wird. Hierbei wird methodisches Neuland betreten. Seit pdf-Datei. 1997 wurden 46 nicht-investive Maßnahmen wie Re- – Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur: gionale Entwicklungskonzepte, Regionalmanagements, Clustermanagement-Projekte und Plankostenzuschüsse Die „Richtlinie für Regionale Strukturpolitik für Wachs- mit 4,5 Mio. Euro GRW-Mitteln und 1,69 Mio. Euro tum und Arbeitsplätze“ des Landes Niedersachsen legt EFRE-Mitteln mit Gesamtausgaben von 11,21 Mio. Euro besonderen Wert auf die Qualität der meist überörtlich gefördert. bedeutsamen Vorhaben und besondere Business- und In- vestitionspläne und setzt die regionale Abstimmung von 7.5 Evaluierung und Verwendungsnachweis- Projekten voraus. Sie findet sich auf der Seite: kontrollen www.mw.niedersachsen.de/master/C34671186_N328743 55_L20_D0_I712.html. In Niedersachsen wurden inzwischen für alle Bereiche der staatlichen Wirtschaftsförderung und alle Umset- 2. Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Tech- zungsstufen von der wirtschaftspolitischen Zielsetzung nologie und Verkehr ex ante, bis zur ex-post Evaluation integrierte Control- www.mw.niedersachsen.de/master/C713_L20_D0.html ling-Maßnahmen eingeleitet. Die einzelbetriebliche Er- mit dem Organisationsplan als pdf auf der Seite: folgskontrolle findet im Rahmen der Verwendungsnach- http://www.mw.niedersachsen.de/master/C34502740_N12 weisprüfung statt. Alle Förderfälle in Niedersachsen 603811_L20_D0_I712.html. wurden und werden lückenlos von der NBank überprüft. Nach der Prüfung des Verwendungsnachweises kann es in Förderregelungen in der Gemeinschaftsaufgabe zur Ver- Einzelfällen zu Änderungen bzw. Rückforderungen kom- besserung der Regionalen Infrastruktur und im europäi- men, wenn festgestellt wird, dass der Zuwendungsemp- schen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE. Diese fänger die Fördervoraussetzungen bzw. den Zuwendungs- Richtlinien sind insbesondere bei der kombinierten För- zweck nicht erfüllt hat. derung aus nationalen und europäischen Mitteln von Be- deutung: Im Zuge des allgemeinen Ausbaus der Effizienzkontrol- www.mw.niedersachsen.de/master/C41328806_N409430 len und der Anhebung der Projektqualität, werden auch 83_L20_D0_I712.html. bei den EFRE-kofinanzierten Maßnahmen abgebrochene Vorhaben, Rückforderungsfälle, Insolvenzen, gravierende Listen der Zuwendungsempfänger und in der Gemein- Änderungsbewilligungen und Finanzplan-Änderungen schaftsaufgabe zur Verbesserung der Regionalen Wirt- auf Projektebene erfasst. 3 Prozent der geförderten Unter- schaftsstruktur (ab 2008) und in den Strukturfonds EFRE, nehmen wurden seit 1999 insolvent. Die Bewilligungs- ESF als pdf- Download auf der Seite: stelle wirkt auf eine Beschleunigung des Mittelabflusses http://www.mw.niedersachsen.de/master/C47094749_N47 hin (mitschreitende Projektbegleitung) und meldet Rück- 094976_L20_D0_I712.html flüsse zeitnah für die erneute Einplanung. http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C53774717_L20.pdf. Drucksache 16/13950 – 82 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

8. Kurzdarstellung Nordrhein-Westfalen

8.1 Allgemeine Beschreibung des Landes Tagesreise – leben mehr als 40 Prozent der Verbraucher der Europäischen Union, das sind fast 140 Millionen Ein- Nordrhein-Westfalen ist mit 18 Millionen Einwohnern wohner. das bevölkerungsreichste Land der Bundesrepublik Deutschland und weist mit einer Wirtschaftsleistung von Neben seiner zentralen Lage bietet Nordrhein-Westfalen über 530 Mrd. Euro im Jahr 2007 auch eine beachtliche ein hohes Niveau qualitativer Standortvorteile. Das gilt Wirtschaftsstärke auf. Insbesondere in vielen Leit- und für die klassischen Standortfaktoren wie die Verkehrs- Wachstumsbranchen (Chemische Industrie, Metallverar- und Kommunikationsinfrastruktur, für die Verfügbarkeit beitung, Maschinenbau, Logistik, IT/Software und Unter- von motivierten Arbeitskräften sowie für ein hochwerti- nehmensdienstleistungen) ist Nordrhein-Westfalen gut ges Flächenangebot. positioniert. Hinzu kommen die Faktoren, die für die wissensintensive Dabei steht Nordrhein-Westfalen spätestens seit Beginn Wirtschaft der Gegenwart und Zukunft immer wichtiger der sechziger Jahre in einem Strukturwandel, der in den werden: die dichte Universitäts- und Forschungsland- anderen westlichen Bundesländern ohne Parallele ist: Seit schaft, die hohe Qualifikation der Arbeitnehmer und Füh- 1970 ist die Zahl der Erwerbstätigen im Produktions- rungskräfte, aber auch das hochwertige Kultur- und Frei- sektor um 1,7 Millionen auf heute 2,1 Millionen gesun- zeitangebot. ken; im selben Zeitraum stieg sie im Dienstleistungs- Trotz der grundsätzlich guten Rahmenbedingungen, die sektor um über 3,2 Millionen auf 6,5 Millionen. Im Saldo sich auch in z. T. positiven Entwicklungsergebnissen nie- ergab sich damit ein Plus von 1,5 Millionen Erwerbstäti- derschlagen, ist die ökonomische Situation, z. B. in Teilen gen. des Ruhrgebietes, aber auch in der ehemaligen Steinkoh- Aber nicht nur im groben Muster der Veränderungen zwi- lenbergbauregion im Kreis Heinsberg und zunehmend in schen den Wirtschaftszweigen, auch innerhalb der Bran- Teilen Ostwestfalens durch ein unterdurchschnittliches chen, auch in traditionellen Industrieunternehmen sind Wirtschaftswachstum und eine überdurchschnittliche Ar- Erneuerungen und Modernisierung unübersehbar. Dabei beitslosigkeit gekennzeichnet. Der demographische Wan- darf das wachsende Gewicht der Dienstleistungen keines- del ist hier deutlich spürbar und verstärkt den Abwärts- wegs als losgelöst oder subsidiär zur Industrie bewertet trend. werden. Denn die Entwicklungen stehen zu einem be- Insbesondere folgende negative Tendenzen sind hier für trächtlichen Teil in engem inhaltlichen Zusammenhang: die Anpassung an den Strukturwandel und damit der zu- Immer mehr Dienstleistungen sind produktions- und pro- künftigen Entwicklung relevant: duktbezogen und immer mehr Produkte haben einen ho- hen Dienstleistungsanteil (Entwicklung, Design, Service, – Innovationsschwäche: FuE-Aufwendungen und -Be- Wartung, Entsorgung, Information etc.). schäftigte in der Wirtschaft sind deutlich unterdurch- schnittlich (insbesondere bezogen auf Westdeutsch- Ein solch lebendiges Verflechtungsgefüge zwischen land). Die Folge ist u. a. eine vergleichsweise geringe Dienstleistungsunternehmen und Industriewirtschaft, Patentintensität. Die Wirtschaftsstruktur ist insgesamt aber auch Wissenschaft bildet die Basis der Wettbewerbs- in relativ geringem Maße wissens- und technologie- fähigkeit und wird daher in Nordrhein-Westfalen als Leit- orientiert. bild einer kreativen Ökonomie für die Wirtschaft von morgen vorangebracht. – Gründungslücke: Ähnliche Folgen hinsichtlich zu- künftiger Wachstumschancen und strukturellem Dabei hat Nordrhein-Westfalen geographisch die besten Wandel hat die über viele Jahre zu beobachtende un- Voraussetzungen: Es liegt optimal im Kreuzungsbereich terdurchschnittliche Gründungstätigkeit. Es fehlt an der beiden großen europäischen Entwicklungsachsen: Die jungen, wachstumsstarken Unternehmen, die das Nord-Süd-Achse verläuft von Südwestengland über die Potential für eine Modernisierung der Wirtschaft und Niederlande, Nordrhein-Westfalen und die Rheinschiene, ein dynamisches Beschäftigungswachstum für die Zu- den süd-westdeutschen Wirtschaftsraum, und über die kunft darstellen. Schweiz nach Norditalien. Die West-Ost-Achse beginnt in Rotterdam, führt durch Nordrhein-Westfalen und eröff- – Investitionsschwäche: Die vergleichsweise geringe net über Berlin und Warschau die sich entwickelnden Kapitalausstattung und dementsprechende Investi- Wirtschaftsräume in Osteuropa. tionstätigkeit verzögert die Anpassung an den Struk- turwandel. Dies ist zum Teil Folge der altindustriellen In einem Zirkelschlag von 500 Kilometern um die Lan- Struktur in diesen Regionen: in reifen und gesättigten deshauptstadt Düsseldorf – also im Bereich einer LKW- Industrien werden geringere Investitionen getätigt. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 83 – Drucksache 16/13950

– Regionale und innerstädtische Divergenzen kenn- hier bis Ende der neunziger Jahre die Sanierung von Flä- zeichnen insbesondere das Ruhrgebiet im Vergleich zu chen für allgemeine gewerbliche Zwecke im Vordergrund anderen Teilen Nordrhein-Westfalens. Zwar hat das stand (die alten Stahl- und Kohlestandorte lagen traditio- Land zur Beseitigung der identifizierten Engpassfak- nell im Zentrum der Ruhrgebietsstädte und waren damit toren in der Vergangenheit vor allem auch aus den das größte Hindernis für neue innovative Produktions- Mitteln der GRW bereits erhebliche Investitionen in und Dienstleistungsansiedlungen), wird die Infrastruktur- die Modernisierung einer leistungsfähigen Infrastruk- förderung seit 2000 gezielt auf solche Vorhaben konzen- tur sowie die Sanierung altindustrieller Standorte, triert, die geeignet und notwendig sind, die als besonders vielfach auch in innerstädtischen Lagen, vorgenom- zukunftsweisend identifizierten Stärken der Region aus- men. Dennoch bleiben wichtige strukturelle Hemm- zubauen, z. B. in den Bereichen Logistik, BioMedizin, nisse bestehen, die weiterhin angegangen werden Mikro- und Nanotechnologie (http://www.wirt müssen. schaft.nrw.de/400/200/RWP_Infrastruktur/RWP-Infrastruk turrichtlinie_08_01_2009.pdf ). Hier werden die Mittel der GRW, verstärkt durch einen erheblichen Teil der Mittel des Ziel-2-Programms 2007 Im Bereich der gewerblichen Förderung, für die ca. ein bis 2013, auch weiterhin einen unverzichtbaren Beitrag Drittel der GRW-Mittel eingesetzt wird, stehen kleine und leisten. mittlere Unternehmen im Fokus. Sie bilden in Nordrhein- Westfalen – obgleich es immer ein Industrieland bleiben 8.2 Fördergebiet wird – das Rückgrat der Wirtschaft und stellen dort in- zwischen mehr als 80 Prozent der Arbeitsplätze zur Ver- – Der Aktionsraum umfasst folgende Fördergebiete mit fügung. Eine vergleichbar besondere Bedeutung wird schwerwiegenden Strukturproblemen: größeren mittelständisch geführten Unternehmen mit bis C-Fördergebiete (mit Genehmigung nach Artikel 87 zu 1 000 Mitarbeitern beigemessen. Diese Unternehmen Absatz 3c EG-Vertrag): zeichnen sich durch eine besondere regionale Veranke- rung und Verantwortung sowohl für Arbeitsplätze als Städte: auch für eine gesteigerte gesellschaftliche Verantwortung Bottrop, Dortmund, im Sinne einer corporate social responsibility aus. Im Duisburg (ohne die Stadtteile Bergheim-Süd, Bissig- Übrigen werden Großunternehmen seit 2005 nur noch ge- heim, Hochheide, Mündelheim, Rahm, Röttergers- fördert, wenn nachgewiesene Standortkonkurrenz besteht bach-Nord und Rumeln-Kaldenhausen), oder sie infolge der aktuellen Finanz- und Wirtschafts- Gelsenkirchen, Herne krise in eine Arbeitsplatzsichernde Maßnahme investie- Kreise: ren oder eine von Stilllegung bedrohte Betriebsstätte er- Recklinghausen (Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, werben. Herten, Marl, Waltrop), http://www.wirtschaft.nrw.de/100/110/112/200/RWP_End Unna (Bergkamen, Bönen, Lünen, Schwerte, Unna, fassung.pdf Werne) http://www.wirtschaft.nrw.de/100/110/112/200/DfErl_12 D-Fördergebiete: 0908.pdf. Städte: Bielefeld, Bochum, Hagen, Hamm, Mönchenglad- 8.4 Andere Entwicklungsmaßnahmen bach, des Landes Kreise: Mit einem Gesamtbudget von 2,56 Mrd. Euro (EFRE- Heinsberg, Herford, Höxter, Lippe, Mittel und weitere nationale öffentliche und private Mit- Recklinghausen (Gladbeck, Haltern am See, Oer- tel) ist das Ziel-2-Programm in Nordrhein-Westfalen ne- Erkenschwick, Recklinghausen), ben der GRW die Hauptfinanzierungsquelle für die Wirt- Unna (Fröndenberg, Holzwickede, Kamen, Selm) schaftsförderung. Oberstes Ziel für den Einsatz dieser Mittel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit und Anpassungs- – Weitere Kennzahlen zum Aktionsraum: fähigkeit der nordrhein-westfälischen Wirtschaft zu stär- – Einwohner im Aktionsraum ken und Beschäftigung zu schaffen. Im Einklang mit den (Stand: 31. Dezember 2004): 3 864 544 Lissabon- und Göteborg-Zielen der Europäischen Union konzentriert sich das Programm in drei Schwerpunkten – Einwohner in Nordrhein-Westfalen (Stärkung der unternehmerischen Basis, Innovation und (Stand: 31. Dezember 2004): 18 075 352 wissensbasierte Wirtschaft, Nachhaltige Stadt- und Re- – Fläche in km2 (Aktionsraum): 5 704 gionalentwicklung) auf die Förderung von Innovations- prozessen und spezifische Stärken des gesamten Landes – Fläche in km2 (Nordrhein-Westfalen): 34 084 sowie auf die weitere strukturelle regionale Angleichung.

8.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung In der Programmumsetzung verfolgt die nordrhein-west- fälische Landesregierung die Strategie „Stärken stärken“. Der Schwerpunkt der GRW-Förderung liegt im Bereich So werden neben der unternehmensindividuellen, innova- des Ausbaus der wirtschaftsnahen Infrastruktur. Während tionsorientierten Mittelstandsförderung Cluster, Schwer- Drucksache 16/13950 – 84 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode punktthemen und -technologien definiert, deren Förde- 8.5.2 Förderung der wirtschaftsnahen rung im Rahmen von landesweiten Wettbewerben erfolgt. Infrastruktur Damit wird die klassische Programmförderung durch ein Im Zeitraum 2000 bis 2008 wurden 61 Vorhaben der wirt- neues Wettbewerbsverfahren ergänzt, bei dem Projekte schaftsnahen Infrastruktur mit einem Zuschussvolumen mit besonders positiven wirtschaftlichen und beschäfti- von rd. 187,4 Mio. Euro (zuzügl. 117,4 Mio. Euro EFRE- gungspolitischen Auswirkungen auf Nordrhein-Westfalen Mittel) und einem Investitionsvolumen von rd. 635 Mio. gefördert werden. Euro gefördert. Das entspricht einem durchschnittlichen Insbesondere werden Wettbewerbe zum Ausbau der Fördersatz von 48 Prozent. 16 NRW-Cluster in den wachstumsintensiven Branchen Gefördert wurden Flächen für neue Ansiedlungsvorhaben und Technologiebereichen NRWs durchgeführt, d. s. (29), Verkehrsanbindungen (8), Basiseinrichtungen für den Gesundheitswirtschaft und anwendungsorientierte Medi- Tourismus (9) und der Ausbau von Technologiezentren (8). zintechnologien, Medizinforschung und medizinisch- pharmazeutische Biotechnologie, Ernährung, Logistik, 8.6 Verwendungsnachweiskontrolle 2000 bis Automotive-Fahrzeugbau und Zulieferer, Nano- und Mi- 2008 krotechnologien/ Neue Werkstoffe, Biotechnologie, Ma- schinen- und Anlagenbau/ Produktionstechnologien, Durchgeführt wird eine Prüfung der Verwendung der Kunststoff, Umwelttechnologien, Chemie, Energiewirt- GRW-Fördermittel, die ggf. zu Änderungs- und Rückfor- schaft und anwendungsorientierte Energietechnik, Ener- derungsbescheiden führt. gieforschung und forschungsintensive Energietechnolo- Die Gesamtzahl der geprüften Verwendungsnachweise gien, IT, Medien und Kulturwirtschaft. belief sich auf 832; davon 771 im Bereich der gewerbli- chen Förderung und 61 im Bereich der Infrastrukturförde- Daneben gibt es Wettbewerbe für regionale Cluster und rung. Als ordnungsgemäß befunden wurden davon Netzwerke sowie für von der Landesregierung vorgege- 777 Verwendungsnachweise. bene spezifische Querschnittsthemen (z. B. Gründung, Familienfreundliche Unternehmen). Auch zur Unterstüt- Bei den nicht ordnungsgemäß abgewickelten Fällen wur- zung benachteiligter städtischer Gebiete und Regionen den Rückforderungen in Höhe von insgesamt 75,3 Mio. (Ruhrgebiet, Bergisches Städtedreieck) gibt es Aufrufe Euro (Bund + Land) geltend gemacht. zur Einreichung von Projektvorschlägen. Die Rückforderung beruhen in der Regel auf Verfehlun- gen der der Förderung zugrunde liegenden Arbeitsplätze; Auch GRW-Mittel werden schwerpunktmäßig im Rah- im Bereich Infrastrukturförderung waren es überwiegend men von Wettbewerben eingesetzt, wenn es sich um Maß- Vergabeverstöße oder die Unterschreitung der ursprüng- nahmen zum Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur lich geplanten Investitionskosten. handelt. Im Bereich der gewerblichen Förderung wurde seit An- Auch in der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit fang 2008 die Überwachung der Besetzung der geförder- mit den drei Ausrichtungen „Grenzüberschreitende Zu- ten Dauerarbeitsplätze erheblich intensiviert. Während sammenarbeit“, „Transnationale Zusammenarbeit“ und der gesamten 5jährigen Zweckbindungsdauer werden „Interregionale Zusammenarbeit“ engagiert sich das Land jährlich entsprechende Belege der geförderten Unterneh- ganz wesentlich im Rahmen der Schwerpunkte „Wirt- men angefordert und geprüft. Dies wurde auch rückwir- schaft und Innovation“, Nachhaltige Stadt- und Regional- kend auf alle Förderfälle seit 1996 und einem Zuschuss- entwicklung“ sowie „Umwelt und Risikomanagement“. volumen von 500 000 Euro und mehr ausgedehnt.

8.5 Förderergebnisse 2000 bis 2008 8.7 GRW-Sonderprogramm 8.5.1 Förderung der gewerbliche Wirtschaft Aus dem Maßnahmenpaket „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ der Bundesregierung hat Im Zeitraum 2000 bis 2008 wurden im Rahmen der GRW Nordrhein-Westfalen für das GRW-Sonderprogramm 727 Maßnahmen mit einem Zuschussvolumen von rd. 2009 bis 2010 zusätzliche Bundesmittel i. H. v. rd. 300 Mio. Euro und einem Investitionsvolumen von rd. 30 Mio. Euro erhalten. 2 678 Mio. Euro gefördert. Damit verbunden waren die Diese insgesamt 60 Mio. Euro Bundes- und Landesmittel Schaffung von 15 514 zusätzlichen Arbeitsplätzen und werden schwerpunktmäßig für Maßnahmen nach Num- die Sicherung von 13 815 Arbeitsplätzen. mer 3.2.7 Teil II, Abschnitt B des GRW-Koordinierungs- rahmens eingesetzt. In Ergänzung der Maßnahmen nach Dabei haben die Wirtschaftsbereiche „Fahrzeugbau/ § 3 Absatz 1 b) des Zukunftsinvestitionsgesetzes wird da- Auto“, „Dienstleistungen“ und „Maschinenbau“ die bei die technische Ausstattung in beruflichen Aus- und höchsten Arbeitsplatzzuwächse erzielt. Weiterbildungsstätten gefördert. Positiv anzumerken ist, dass im Ergebnis die Ist-Zu- Angesichts der neuen Anforderungen durch den raschen wächse bei den zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätzen Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft sieht es die Lan- um 12,3 Prozent über den Soll-Zahlen liegen. Bei den ge- desregierung als vordringliche zukunftsorientierte Auf- sicherten Arbeitsplätzen wurden die Soll-Zahlen sogar gabe an, durch gute Aus- und Weiterbildungsangebote die um 44,8 Prozent übertroffen. Beschäftigungsfähigkeit der Menschen zu unterstützen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 85 – Drucksache 16/13950 und die Innovationsfähigkeit von Wirtschaft und Gesell- 8.9 Ansprechpartner schaft zu fördern. Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie 8.8 Weitere Informationen des Landes Nordrhein-Westfalen 40190 Düsseldorf Weitere Informationen über die Wirtschaftsförderung in Tel.: 0211 837-02, Email: [email protected]. Nordrhein-Westfalen, insbesondere auch die Umsetzung der GRW im Rahmen der Regionalen Wirtschaftsförde- NRW.BANK rung NRW (Richtlinien, Veröffentlichung der Fördermaß- Johanniter Str. 3, nahmen) finden sich auf der Internetseite des Ministe- 48145 Münster riums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie: Tel.: 0211 91741-4800, http://www.wirtschaft.nrw.de/100/110/index.php Email: [email protected] (BC Rheinland) http://www.wirtschaft.nrw.de/100/110/112/200/ver-366 Tel.: 0251 91741-4800, ffentlichungstabelle_31_10_2008.pdf. Email: [email protected] (BC Westfalen). Drucksache 16/13950 – 86 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

9. Kurzdarstellung Rheinland-Pfalz

9.1 Allgemeine Beschreibung des Landes 9.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung Der Aktionsraum besteht teilweise aus den ländlich peri- (Förderregelung zu finden unter: http://www.isb.rlp.de/ pheren Gebieten im Westen des Landes Rheinland-Pfalz, inv_service/regionales-foerderprogramm-ga/?id=97& die aufgrund ihrer Grenzlage über viele Jahrzehnte hinweg lang=de). im Schatten der wirtschaftlichen Entwicklung standen. In diesen dünn besiedelten Gebieten ist die Landwirtschaft Es ist beabsichtigt, die in Rheinland-Pfalz zur Verfügung nach wie vor mit erheblichen agrarstrukturellen Proble- stehenden GRW-Mittel aufgrund des vorliegenden An- men konfrontiert. Eine Ausnahme bilden lediglich die Ar- tragsvolumens deutlich überwiegend für einzelbetriebli- beitsmarktregionen Pirmasens und Kaiserslautern, die che Fördermaßnahmen einzusetzen. Die Finanzmittel und eine von wenigen Branchen beherrschte industrielle Entwicklungsaktionen dienen vor allem der Schaffung Struktur aufweisen. Besonders bedeutsam ist dabei der neuer Arbeitsplätze sowie der Sicherung von Arbeitsplät- Maschinenbau sowie der Automobilzulieferbereich. zen in gewerblichen Produktions- und bestimmten Dienstleistungsbetrieben. Die Verwaltungsvorschrift des Der westpfälzische Raum wurde in der Vergangenheit be- Landes zur Durchführung der GRW kann auf der Inter- sonders durch die Schuhindustrie geprägt, welche allein in netseite der Investitions- und Strukturbank (ISB) GmbH den Jahren von 1995 bis 2006 4 516 Arbeitsplätze verlor. (www.isb.rlp.de) abgerufen werden. Heute beträgt der Beschäftigtenanteil der Schuhindustrie am verarbeitenden Gewerbe noch knapp ein Drittel. Aufgrund der günstigen landschaftlichen Bedingungen Der Landkreis ebenso wie die Region West- für die Entwicklung des Fremdenverkehrs sowie der Tat- pfalz sind darüber hinaus erheblich von der militärischen sache, dass der Tourismusbereich gerade für ländliche Konversion betroffen. Der massive Truppenabbau der Regionen eine besondere wirtschaftliche Entwick- vergangenen Jahre hat die Beschäftigungslage in diesen lungschance darstellt, setzt das Land bewusst einen ohnehin strukturschwachen Gebieten weiter belastet. Schwerpunkt bei der Förderung einzelbetrieblicher Inves- titionen in Beherbergungsbetrieben. 9.2 Fördergebiet Besondere Aufmerksamkeit richtet das Regionale Förder- Der Aktionsraum umfasst folgende Arbeitsmarktregionen programm auf die Förderung von Investitionen kleiner (AMR) als C- bzw. D-Fördergebiete: und mittlerer Unternehmen. Um die Errichtung von Be- triebsstättten gewerblicher Unternehmen sowie die Schaf- – aus der AMR Idar-Oberstein: Landkreis Birkenfeld, fung von Dauerarbeitsplätzen besonders zu fördern, – aus der AMR Pirmasens: Landkreis Südwestpfalz, die wurde der Fördersatz daher zum Beispiel für arbeitsplatz- Kreisfreie Stadt Pirmasens, die Kreisfreie Stadt Zwei- schaffende Investitionsvorhaben kleiner Unternehmen brücken, zum 1. Januar 2007 erhöht. – aus der AMR Kaiserslautern: Teile der Kreisfreien Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftsnahen In- Stadt Kaiserslautern, Teile des Landkreises Kusel, frastruktur (einschließlich Fremdenverkehrsbereich) wer- Teile des Landkreises Kaiserslautern und Teile des den vor allem aus Mitteln nach dem Landesfinanzaus- Donnersbergkreises sowie gleichsgesetz (LFAG) gefördert. Ergänzend werden sowohl einzelbetriebliche Fördermaßnahmen als auch – aus der AMR Bad Kreuznach: Landkreis Bad Kreuz- Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftsnahen In- nach. frastruktur aus Mitteln des Europäischen Regionalfonds Kennzahlen zum Aktionsraum (Stand: 31. Dezember 2006): (EFRE) finanziell unterstützt. In diesen Fällen werden zur Kofinanzierung Mittel des Landes oder GRW-Mittel ein- = Einwohner im Aktionsraum:2 519 411* gesetzt. = Einwohner in Rheinland-Pfalz: 4 052 860 9.4 Andere Entwicklungsmaßnahmen = Fläche in qkm (Aktionsraum): 3 473* = Fläche in qkm (Rheinland-Pfalz): 19 853 Um kleinen und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft die Durchführung von Investitionsmaßnahmen = Bevölkerungsdichte (Aktionsraum): 178 zu erleichtern, hat das Land Rheinland-Pfalz neben der = Bevölkerungsdichte (Rheinland-Pfalz): 204 Förderung durch die GRW das Regionale Landesförder- programm aufgelegt, mittels dessen ebenfalls Zuschüsse sowie Darlehen gewährt werden können. Die Förderung 2* Bei der Ermittlung der Einwohner und der Fläche musste die kreis- erfolgt auf der Grundlage des Koordinierungsrahmens freie Stadt Kaiserslautern in Gänze einbezogen werden. und ist auf die in der maßgeblichen Verwaltungsvorschrift Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 87 – Drucksache 16/13950 definierten Fördergebiete begrenzt. Die Verwaltungsvor- chen Gebieten ergänzt sich das Entwicklungsprogramm schrift zum Förderprogramm kann auf der Internetseite PAUL mit der GRW-Förderung und dem EFRE-Pro- der Investitions- und Strukturbank (ISB) GmbH gramm „Wachstum durch Innovation“ in der Entwicklung (www.isb.rlp.de) abgerufen werden. ländlicher Räume. So werden aufgrund der positiven Er- fahrungen mit den Gemeinschaftsinitiativen LEADER II Die für Rheinland-Pfalz maßgeblichen Ziele der Europäi- bzw. LEADER+ der Leader-Ansatz in einem eigenen schen Kohäsions- und Strukturpolitik sind das Ziel „Re- Schwerpunkt fortgeführt und Entwicklungsstrategien mit gionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“, das Pilotcharakter von zwölf ausgewählten lokalen Aktions- Ziel „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ sowie die gruppen in der Förderperiode 2007 bis 2013 gefördert. Förderung des ländlichen Raums im Rahmen der 2. Säule der gemeinsamen Agrarpolitik. 9.5 Förderergebnisse (Gewerbliche Das Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäf- Wirtschaft/Infrastruktur) tigung“ bezieht sich künftig – im Gegensatz zur laufen- den Förderperiode – auf das ganze Land Rheinland-Pfalz. In den Jahren 2000 bis 2008 wurden Förderungen für Sowohl der Europäische Fonds für regionale Entwicklung 337 Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft (EFRE) als auch der Europäische Sozialfonds (ESF) un- mit einem Investitionsvolumen von 976,5 Mio. Euro aus- terstützen die Realisierung dieses Ziels. Für die neue För- gesprochen. Dabei wurden Haushaltsmittel der Gemein- derperiode 2007 bis 2013 stehen Rheinland-Pfalz hierfür schaftsaufgabe sowie EFRE-Mittel in Höhe von rund 331 Mio. Euro (EFRE: 217,6 Mio. Euro, ESF: 132,5 Mio. Euro eingesetzt (reine GRW-Mittel 86,18 Mio. 113,7 Mio. Euro) zur Verfügung. Zur Umsetzung wurden Euro), um 3 270 neue Dauerarbeitsplätzen zu schaffen folgende drei Schwerpunkte für das rheinland-pfälzische und 9 173 Dauerarbeitsplätze zu erhalten. operationelle Programm „Wachstum durch Innovation“ Im gleichen Zeitraum wurden in den jeweiligen Förderge- gebildet: „Förderung der unternehmerischen Basis zur bieten sechs Vorhaben der wirtschaftsnahen Infrastruktur Schaffung von mehr und besseren Arbeitsplätzen“, „För- mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 13,02 Mio. derung von Wissen und Innovation für mehr Wachstum“ Euro mit Hilfe von GRW-Mitteln in Höhe von 3,33 Mio. und „Förderung lokaler und regionaler Entwicklungsstra- Euro unterstützt. tegien zur Erhöhung der Attraktivität der rheinland-pfäl- zischen Regionen für Investoren und Arbeitskräfte“. Zu den Ergebnissen der Wirtschaftsförderung steht auf der Internetseite des Ministeriums für Wirtschaft, Ver- Das rheinland-pfälzische Programm „Wachstum durch kehr, Landwirtschaft und Weinbau (www.mwvlw.rlp.de) Innovation“ soll im besonderen Maße zur Erreichung der eine Broschüre „Bilanz der Wirtschaftsförderung“ mit de- Ziele der integrierten Leitlinien für Wachstum und Be- taillierten Informationen zur in Rheinland-Pfalz erfolgten schäftigung beitragen. Daher sollen über 75 Prozent der Förderung zur Verfügung. EFRE-Mittel entsprechend der überarbeiteten Lissabon- Strategie für Wachstum und Beschäftigung eingesetzt 9.6 Verwendungsnachweiskontrolle und werden. Evaluation Da ein Teil des GRW-Gebietes in Rheinland-Pfalz zu den Im Jahre 2008 wurden 41 Verwendungsnachweise ge- grenznahen Regionen zählt, werden diese Regionen auch prüft. Im Rahmen dieser Prüfungen wurden Kürzungen an der Förderung der grenzübergreifenden Zusammenar- wegen Nichterreichung des genehmigten Investitionsvo- beit im Rahmen des Ziels „Europäische territoriale Zu- lumens in neun Fällen vorgenommen. Es wurden Zu- sammenarbeit“ 2007 bis 2013 partizipieren. Es handelt schüsse in Höhe von 4 966,20 Euro zurückgefordert. sich dabei um das Programm für die Großregion Saar- land-Lothringen-Rheinland-Pfalz-Region Wallonien- Im Rahmen der einzelbetrieblichen Förderung sind im Französische und Deutschsprachige Gemeinschaft Bel- Zeitraum 1991 bis 2008 von 1 364 Fällen 842 Fälle (rd. giens, für das voraussichtlich insgesamt rd. 105 Mio. 61 Prozent) abgeschlossen und im Rahmen der Verwen- Euro EFRE-Mittel zur Verfügung stehen werden, und um dungsnachweiskontrolle überprüft worden. Die Anzahl das Programm Oberrhein, für das voraussichtlich insge- der damit neu geschaffenen Arbeitsplätze (Ist) beträgt samt rd. 67 Mio. Euro EFRE-Mittel zur Verfügung stehen 12 382 und liegt mit 3 480 um rd. 39 Prozent über der ge- werden. planten Zahl von 8 902 Arbeitsplätzen, wobei die bewil- ligten GRW-Mittel rd. 1 Prozent und das geförderte In- Zur Förderung der Entwicklung ländlicher Räume erhält vestitionsvolumen rd. 4 Prozent höher waren als geplant. Rheinland-Pfalz in der Förderperiode 2007 bis 2013 ca. Der Unterschied zwischen der Zahl der tatsächlich ent- 245,2 Mio. Euro vom Europäischen Landwirtschafts- standenen Arbeitsplätze und den geplanten Arbeitplätzen fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). war dabei in der Investitionsgrößenklasse von 0,5 Mio. Schwerpunkte des rheinland-pfälzischen Programms Euro bis unter 1,5 Mio. Euro mit 988 Arbeitsplätzen (rd. „Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen, Landentwick- 71 Prozent) am größten, während dort das tatsächliche In- lung“ (PAUL) werden die Förderung der Verbesserung vestitionsvolumen und die GRW-Mittel niedriger waren der Wettbewerbsfähigkeit der Agrar- und Forstwirtschaft als geplant. sowie die Förderung der Erhaltung von Kulturlandschaf- ten sein. Durch die Förderung der Diversifizierung der Die über den Soll-Zahlen liegenden und zusätzlich ent- ländlichen Wirtschaft und von Innovationen in den ländli- standenen 3 480 Dauerarbeitsplätze wurden zu mehr als Drucksache 16/13950 – 88 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

50 Prozent in sechs Wirtschaftsbereichen (Herstellung malig um 200 Mio. Euro aufzustocken. Für das Land von Metallerzeugnissen, Holzgewerbe, Papiergewerbe, Rheinland-Pfalz wurden von Seiten des Bundes für das Maschinenbau, Herstellung von Kunststoff- und Gummi- Jahr 2009 zusätzliche Barmittel in Höhe von 2,125 Mio. waren sowie dem Gastgewerbe) geschaffen. Euro sowie Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von jeweils 1,0625 Mio. Euro für die Jahre 2010 und 2011 be- Zwischen 1991 und 2008 sind im Rahmen der Förderung reitgestellt. Diese Beträge werden in gleicher Höhe vom von Maßnahmen der wirtschaftsnahen Infrastruktur von Land kofinanziert. 78 Vorhaben 60 Vorhaben (rd. 77 Prozent) abgeschlossen und im Rahmen der Verwendungsnachweiskontrolle überprüft worden. Für diese 60 Vorhaben wurden GRW- 9.8 Ansprechpartner Mittel in Höhe von 25 Mio. Euro bereitgestellt, 1,4 Pro- zent weniger als ursprünglich geplant waren. Rund Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz 67 Prozent dieser Mittel sind dabei in der Maßnahme- (ISB) GmbH, gruppe „Erschließung von Gewerbegelände“ eingesetzt Holzhofstraße 4, worden. 55116 , Tel.: 06131/985-0, Fax: 06131/985-299, Das Verzeichnis der Begünstigten ist einsehbar unter E-Mail: [email protected] www.mwvlw.rlp.de und hier unter Wirtschaft -> Förde- rung -> Verzeichnis der Begünstigten. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, 9.7 Sonderprogramm Stiftsstraße 9, 55116 Mainz, Im Rahmen des Maßnahmenpaketes „Beschäftigungs- Tel.: 06131/16-0, sicherung durch Wachstumsstärke“ wurde seitens der Fax: 06131/16-2100, Bundesregierung festlegt, die Finanzmittel zur GRW ein- E-Mail: [email protected]. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 89 – Drucksache 16/13950

10. Kurzdarstellung Saarland

10.1 Allgemeine Beschreibung des Landes Merzig-Wadern), St. Wendel (Landkreis St. Wendel) und Homburg (Saarpfalz-Kreis) – verfehlten alle deutlich den 2 Das Saarland ist mit einer Fläche von 2 568,7 km das reduzierten Bevölkerungsplafonds. Die wenigen verblei- kleinste Flächenland in Deutschland und zählt mit seinen benden C-Fördergebiete verdanken ihren Regional- 1 036 598 Einwohnern zu den am dichtesten besiedelten förderstatus der sog. Berlin-Abgabe. Es war unter Bund deutschen Bundesländern. Die wirtschaftliche Entwick- und Ländern Konsens, dem Saarland einen begrenzten lung im Saarland in den vergangenen Jahren und Jahr- Einwohnerplafonds von rund 202 000 Einwohnern zur zehnten ist durch einen deutlichen strukturellen Wandel Verfügung zu stellen, um den bisherigen Aufholprozess in der ehemals stark von Bergbau und Stahlindustrie ge- nicht zu gefährden und eine wirtschaftspolitische Flankie- prägten Wirtschaft gekennzeichnet, in Zuge dessen die rung des noch nicht abgeschlossenen Strukturwandels zu Dominanz des sekundären Sektors deutlich abgenommen ermöglichen. und der tertiäre Sektor an Strukturgewicht hinzugewon- nen hat. Während dieses Anpassungsprozesses sind seit Der Aktionsraum im Saarland umfasst ab 2007 aus- 1960 im Kohlebergbau und in der Eisen schaffenden In- schließlich Teile der Arbeitsmarktregion Saarbrücken, die dustrie über 80 000 Arbeitsplätze abgebaut worden. Im als schlechteste saarländische Arbeitsmarktregion im Hinblick auf das geplante Ende des Saarbergbaus im Jahr GRW-Ranking den größten Entwicklungsbedarf aufge- 2012 sind weitere Arbeitsplatzverluste im Kohlebergbau zeigt hatte. Dazu gehören Teile der Landkreise Saarlouis und in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweigen und Neunkirchen sowie die Gemeinden Völklingen und absehbar. Großrosseln. In diesem Aktionsraum mit C-Förderge- bietsstatus leben 201 892 Einwohner (Stand: 31. Dezem- Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt verfügt das Saar- ber 2004). Im Zeitraum 2000 bis 2006 umfasste das saar- land aufgrund seiner montanindustriellen Vergangenheit ländische C-Fördergebiet demgegenüber noch rund nach wie vor über ein ausgeprägtes produzierendes Ge- 830 000 Einwohner. werbe, wobei sich hier seit Mitte der 60er Jahre der Fahr- zeugbau mit seinen Zulieferbetrieben als beschäftigungs- stärkster Wirtschaftszweig entwickelt hat. 10.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung Die Arbeitslosenquote des Saarlandes lag 2008 im Jahres- Die regionale Wirtschaftsförderung ist im Saarland eines durchschnitt trotz einer tendenziellen Annährung in den der zentralen wirtschaftspolitischen Handlungsinstru- vergangenen Jahren mit 7,3 Prozent noch deutlich über mente. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewälti- dem westdeutschen Durchschnitt von 6,4 Prozent. Mit gung der verbleibenden strukturellen Verwerfungen. Der eine Ursache hierfür ist das nach wie vor vorhandene De- Finanzplan für die Jahre 2008 bis 2012 sieht ein Mittelvo- fizit an kleinen und mittleren Unternehmen im Saarland, lumen in Höhe von 27,7 Mio. Euro im Rahmen der Ge- die in der Vergangenheit bundesweit maßgeblich zu Er- meinschaftsaufgabe vor. Dieser Betrag ergibt sich aus der halt und Schaffung neuer Arbeitsplätze beigetragen ha- mittelfristigen Finanzplanung des Bundes und dem saar- ben. ländischen Mittelanteil. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden voraussichtlich fast vollständig für Maß- Aufgrund der Wirtschaftsstruktur ist davon auszugehen, nahmen im gewerblichen Bereich eingesetzt. Näheres be- dass das Saarland von den Folgen der gegenwärtigen glo- stimmen die „Ergänzenden Regelungen des Saarlandes balen Finanz- und Wirtschaftskrise überproportional stark zur Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen betroffen sein wird, was entsprechende Konsequenzen für Wirtschaftsstruktur“. Die jeweils aktuelle Fassung findet die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nach sich ziehen sich unter http://www.saarland.de/8974.htm. wird. Da die in den vergangenen Jahren kontinuierlich abneh- menden GRW-Mittel für Investitionsmaßnahmen im Ak- 10.2 Fördergebiet tionsraum nicht den Bedarf decken, setzt das Saarland im Zum 1. Januar 2007 erfolgte unter Beachtung der neuen Jahr 2009 trotz angespannter Haushaltslage zusätzliche Regionalleitlinien der Europäischen Kommission und des Landesmittel in Höhe von 14,93 Mio. Euro ein. Über die vorgegebenen Bevölkerungsplafonds eine Neuabgren- Höhe der zusätzlichen Landesmittel in den Folgejahren zung der Regionalfördergebiete. Aufgrund des für entscheidet der Landeshaushalt der betreffenden Jahre. Deutschland abgesenkten Bevölkerungsplafonds und des verbesserten Rankings der saarländischen Arbeitsmarkt- 10.3.1 GRW-Förderbereich „Gewerbliche regionen im innerdeutschen Vergleich hat sich das saar- Investitionen“ ländische Regionalfördergebiet ab 2007 erheblich redu- ziert. Die vier saarländischen Arbeitsmarktregionen Der Strukturwandel im Saarland wird durch die För- – Saarbrücken (Regionalverband Saarbrücken, Land- derung von arbeitsplatzschaffenden und arbeitsplatz- kreise Saarlouis und Neunkirchen), Merzig (Landkreis sichernden Investitionen saarländischer Unternehmen Drucksache 16/13950 – 90 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode bedarfsgerecht und aktiv unterstützt. Ergänzend zur Ge- gion auch den Ausbau grenzüberschreitender Tourismu- meinschaftsaufgabe bietet das Saarland Unternehmen sangebote. Die Schwerpunkte der Förderung ergeben sich Unterstützung im Rahmen des Landesprogramms zur aus der „Tourismusstrategie Saarland 2015“, die am Verbesserung der regionalen Beschäftigungslage und der 12. Februar 2009 veröffentlicht wurde, und liegen in den Wirtschaftsstruktur sowie dem Regionalen Förderpro- Bereichen Tagungen, Seminare, Kongresse, Messen, Ak- gramm für kleine und mittlere Unternehmen der gewerb- tivtourismus einschließlich Wandern, Radfahren, Natur lichen Wirtschaft (einschließlich Tourismus). erleben sowie Kultur- und Städtetourismus. Weit über 90 Prozent der geförderten Unternehmen erfül- len die KMU-Kriterien der EU. Rund die Hälfte hiervon 10.4.3 Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur sind wiederum Kleinstunternehmen. Damit wird eine ak- Eine leistungsfähige verkehrsinfrastrukturelle Ausstat- tive Förderpolitik zugunsten des Mittelstands betrieben. tung ist für die Wettbewerbsfähigkeit einer Region von Neben der Verbesserung der Beschäftigungslage etablier- großer Bedeutung. Die Bemühungen, noch bestehende ter Unternehmen werden insbesondere Existenzgründer Mängel in der Standortausstattung zu beseitigen, müssen und junge Unternehmen sowie Unternehmensansiedlun- daher die regionale Wirtschafts- und Beschäftigungs- gen von außerhalb des Saarlandes gefördert, da diese für politik begleiten. Beim Ausbau der saarländischen Ver- die weitere Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur von kehrsinfrastruktur werden die Schwerpunkte auf die Ver- besonderer Bedeutung sind. besserung der fernräumigen Erreichbarkeit durch die Verkehrsträger Schiene, Straße, Wasserstraße und Luft- 10.3.2 GRW-Förderbereich „Wirtschaftsnahe fahrt sowie auf die Verbesserung der Verkehrssituation in- Infrastruktur“ nerhalb des Landes durch den Ausbau und die Attraktivi- tätssteigerung des ÖPNV gesetzt. Das Saarland fördert den Ausbau der wirtschaftsnahen In- frastruktur im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe, aus Mitteln der Strukturfonds der Europäischen Gemein- 10.4.4 Forschungs- und Technologieförderung schaft sowie aus Mitteln des Landesprogramms zur Ver- Ein zentraler Schlüssel für die erfolgreiche Modernisie- besserung der regionalen Beschäftigungslage und der rung und Umstrukturierung des Wirtschaftsstandorts Wirtschaftsstruktur. Im Rahmen der Gemeinschaftsauf- Saarland ist eine konsequente und zielgerichtete For- gabe wird lediglich ein geringer Teil der zur Verfügung schungs- und Technologiepolitik. Diese gründet sich im stehenden Mittel für Maßnahmen der wirtschaftsnahen Wesentlichen auf drei Säulen: Infrastruktur verwendet. Die Förderung hat das Ziel eine leistungsfähige wirtschaftsnahe Infrastruktur mit einem – Schaffung und Ausbau der Forschungsinfrastruktur ausreichenden Angebot von Industrie- und Gewerbeflä- sowie Stärkung der technologieorientierten Bereiche chen zu gewährleisten und konzentriert sich primär auf der Hochschulen, Projekte der Revitalisierung und Erschließungsmaßnah- – Unterstützung saarländischer Unternehmen durch men. Dienstleistungsangebote öffentlich geförderter Tech- nologietransfer- und Beratungseinrichtungen, 10.4 Weitere Entwicklungsmaßnahmen mit regionalem Bezug – direkte finanzielle Unterstützung von Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsvorhaben insbesondere 10.4.1 Europäische Strukturfondsförderung kleiner und mittlerer Unternehmen. Aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) stehen dem Saarland im Zeitraum 2007 bis 2013 10.5 Förderergebnisse Mittel in Höhe von 197,5 Mio. Euro zu Verfügung. Zu Im Saarland wurden von 2000 bis 2008 im Bereich der den Förderschwerpunkten zählen hierbei insbesondere gewerblichen Wirtschaft insgesamt 185 Vorhaben mit ei- die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Unterneh- nem Investitionsvolumen von rund 751 Mio. Euro geför- men, die Forcierung des Strukturwandels durch Stärkung dert. Dadurch konnten in diesem Zeitraum 7 920 Dauer- von Forschung, Entwicklung und Innovation sowie die arbeitsplätze gesichert und 3 320 zusätzlich geschaffen nachhaltige Stadtentwicklung. Darüber hinaus erhält das werden. Saarland Unterstützung aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur wurden in Raums (ELER) sowie aus dem Europäischen Sozialfonds den Jahren 2000 bis 2008 insgesamt 8 Vorhaben mit ei- (ESF). nem Investitionsvolumen von rund 7,1 Mio. Euro geför- dert. 10.4.2 Tourismus 10.6 Verwendungsnachweiskontrolle und Der Tourismussektor nimmt für die Intensivierung des Evaluierung Strukturwandels im Saarland einen besonderen Stellen- wert ein, da diesem weiterhin bedeutende Wachstums- Im Rahmen der Erfolgskontrolle wird geprüft, ob und und Beschäftigungspotenziale prognostiziert werden. Die wieweit die mit den regionalpolitischen Maßnahmen an- Landesregierung fördert daher den Tourismus im Saar- gestrebten Ziele tatsächlich erreicht worden sind. Außer- land sowie in Zusammenarbeit mit Partnern der Großre- dem wird in einem weiter gehenden Schritt geprüft, ob Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 91 – Drucksache 16/13950 eine festgesetzte Zielverwirklichung auf den Einsatz der kets „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstär- Regionalförderung zurückgeführt werden kann. kung“ ein Sonderprogramm mit einem Gesamtvolumen Auf die Förderung der gewerblichen Wirtschaft finden von 200 Mio. Euro für die Gemeinschaftsaufgabe be- die Bewirtschaftungsgrundsätze für die Verwendung von schlossen. Aus diesem Sonderprogramm stehen dem Investitionszuschüssen an die gewerbliche Wirtschaft im Saarland im Jahr 2009 zusätzliche Barmittel in Höhe von Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung Anwen- 1,31 Mio. Euro sowie mit Fälligkeit für die Jahre 2010 dung. Für die Förderung von wirtschaftsnaher Infrastruk- und 2011 jeweils zusätzliche Verpflichtungsermächtigun- tur werden die Verwaltungsvorschriften zu § 44 Landes- gen in Höhe von 655 000 Euro zur Verfügung. Die Mittel haushaltsordnung (VV-LHO) sowie die Richtlinie für die werden im Saarland voraussichtlich fast vollständig für Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur vom 1. Ja- die Förderung der gewerblichen Wirtschaft eingesetzt. nuar 2008 angewendet. Die Zuwendungsempfängerin hat innerhalb von sechs 10.8 Weitere Informationen Monaten nach Beendigung des beantragten Investitions- Weiterführende Informationen sowie die jeweils aktuel- vorhabens einen vereinfachten Verwendungsnachweis ge- genüber der Bewilligungsbehörde zu führen. Die Bewilli- len Antragsformulare sind auf den Internetseiten des Mi- gungsbehörde ist berechtigt, die Verwendung des nisteriums für Wirtschaft und Wissenschaft im Themen- Zuschusses durch Einsicht der Bücher, Belege und sonsti- portal Wirtschaftsförderung verfügbar. Ein Verzeichnis gen Geschäftsunterlagen sowie durch örtliche Erhebung der Begünstigten, auf dessen Veröffentlichung sich Bund zu prüfen oder durch Beauftragte prüfen zu lassen. und Länder verständigt haben, um ein hohes Maß an Transparenz in der GRW-Förderung zu gewährleisten, ist In den Jahren 2003 bis 2008 wurden 139 Verwendungs- abrufbar unter http://www.saarland.de/8974.htm. nachweise von Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft geprüft. Es kam in 22 Fällen zu Rückforderun- gen in Höhe von insgesamt rund 1,65 Mio. Euro. Im Rah- 10.9 Ansprechpartner men der wirtschaftsnahen Infrastruktur wurde in diesem Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft Zeitraum ein Verwendungsnachweis geprüft, wobei keine Franz-Josef-Röder-Str. 17, Rückforderung erforderlich war. 66119 Saarbrücken Tel.: 0681/501-00 10.7 Sonderprogramm E-Mail: [email protected] Aufgrund der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise Internet: http://www.saarland.de/ministerium_wirtschaft_ hat die Bundesregierung im Rahmen des Maßnahmenpa- wissenschaft.htm. Drucksache 16/13950 – 92 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

11. Kurzdarstellung Sachsen

11.1 Allgemeine Beschreibung des Landes Bestandspflege ausgebaut. Besonderes Augenmerk gilt dem einheimischen Mittelstand, er ist das Rück- Der Aktionsraum umfasst das gesamte Gebiet des Frei- grat der sächsischen Wirtschaft. Die Stärkung seiner staates Sachsen, untergliedert in die Landesdirektionen Innovationsfähigkeit hängt wesentlich von der besse- Chemnitz, Dresden und Leipzig. Diese bestehen seit der ren Vernetzung zwischen Unternehmen und For- Kreisreform im August 2008 aus drei kreisfreien Städten schungseinrichtungen ab. Deshalb führt Sachsen die und zehn Landkreisen. Technologie- und Netzwerkförderung intensiv fort und stärkt die Arbeit der Verbundinitiativen. 11.2 Fördergebiet Die Investitionsförderung in der Gemeinschaftsaufgabe Die Landesdirektionen Chemnitz und Dresden sind bis zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur zum 31. Dezember 2013, die Landesdirektion Leipzig so- (GRW) bleibt zentrales Element der Wirtschaftsförde- wie der ehemalige Landkreis Döbeln bis zum 31. Dezem- rung, sie wird auf hohem Niveau fortgesetzt. ber 2010 im A-Fördergebiet. Im Mittelpunkt steht die Schaffung krisensicherer qualifi- Einwohner: 4 202 572 zierter Arbeitsplätze. Dabei verfolgt die Sächsische Fläche: 18 418 km2 Staatsregierung bei der einzelbetrieblichen Förderung ge- zielt einen breiten Ansatz. Es gibt keine Beschränkung Bevölkerungsdichte: 228 (Einwohner je km2) auf bestimmte Unternehmensarten oder Industriezweige. Sachsen ist ein attraktiver Investitionsstandort für Unter- (Stand: 7/2008) nehmen aus unterschiedlichsten Branchen, insbesondere auch aus dem High Tech Bereich. Ein besonderer Damit ist Sachsen das bevölkerungsreichste Land der Schwerpunkt liegt auf KMU, die seit Jahren mehr als neuen Länder. Sachsen hat außerdem die höchste Bevöl- 90 Prozent der Anträge betreffen. kerungsdichte unter den neuen Ländern. Die vom EU-Beihilferecht/dem Koordinierungsrahmen 11.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung vorgegebenen Subventionsobergrenzen werden ausge- schöpft. Die Staatsregierung will die Lebens-, Arbeits- und Stand- ortbedingungen in Sachsen weiter verbessern und die Der Tourismus hat in Sachsen sowohl wirtschaftlich als Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft durch auch arbeitsmarktpolitisch eine traditionell große Bedeu- hohe Qualität, steigende Produktivität und Innovation tung. Allein im Gastgewerbe gab es Ende 2008 mehr als kontinuierlich ausbauen. Dabei werden insbesondere fol- 41 0000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Inves- gende Schwerpunkte betont: titionen werden in Bereichen gefördert, an denen ein er- hebliches tourismuspolitisches Interesse besteht. Dies ist 1. Sachsen treibt die Entwicklung in allen Regionen insbesondere dann der Fall, wenn das Vorhaben den stra- voran, um alle Wachstumspotenziale zu nutzen – in tegischen Empfehlungen der Fortschreibung der Grund- den ballungsreichen Ebenen sowie in den struktur- züge sächsischer Tourismuspolitik entspricht und zur schaffenden Regionen. qualitativen Verbesserung oder zur sinnvollen Ergänzung des touristischen Angebotes beiträgt. Im Vordergrund ste- 2. Sachsen verfügt über eine leistungsfähige Forschungs- hen dabei Investitionen zur Attraktivitätssteigerung, zur und Verkehrsinfrastruktur, die laufend verbessert wird. innovativen Marktanpassung, zur Erhöhung der Über- 3. Sachsen verfügt über hochqualifizierte Fachkräfte. nachtungszahlen, zur Gewinnung neuer Gästegruppen Dieser Standortvorteil wird weiter ausgebaut, indem und zur Saisonverlängerung. die berufliche Qualifizierung und Weiterbildung ge- stärkt werden. Auch künftig soll allen jungen Men- Text der Förderrichtlinie: schen in Sachsen eine berufliche Perspektive geboten http://www.smwa.sachsen.de/set/431/Richtlinie_GA_Ge werden. werbe_3.pdf. 4. Die vielfältige Unternehmenslandschaft aus Großbe- Wegen der regen Investitionstätigkeit der Unternehmen in trieben, einem starken Mittelstand und einem gesun- Sachsen besteht großer Bedarf an begleitenden Infra- den Branchen-Mix wird weiterentwickelt. Dafür wird strukturmaßnahmen. Dazu gehören weiterhin schwer- die erfolgreiche Ansiedlungspolitik fortgesetzt und die punktmäßig: Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 93 – Drucksache 16/13950

– Erschließung von Industrie- und Gewerbegelände Mit den Kooperationsnetzwerken und Clustermanage- ment sollen u. a. die regionale und überregionale Zusam- – Errichtung öffentlicher touristischer Basiseinrichtun- menarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen und gen wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen insbesondere mit den Zielen des Aufbaus von Informationsnetzwerken – Errichtung überbetrieblicher Bildungseinrichtungen und dem Austausch von Know how, der Einbindung ex- für die gewerbliche Wirtschaft ternen Wissens in den Innovationsprozess, der Förderung des Technologietransfers zwischen Unternehmen und – Förderung von Technologie- und Gründerzentren für wirtschaftsnahen Einrichtungen und der Förderung der KMU Zusammenarbeit auf den Gebieten Marketing und Schaf- fung von Kooperationsplattformen gefördert werden. Die Die Förderung von flankierenden Maßnahmen zur An- Förderung von Kooperationsnetzwerken und Cluster- siedlung von Unternehmen hat Priorität. Die Erschlie- managements im Rahmen der gewerblichen Wirtschaft ßung neuer Gewerbeflächen auf der grünen Wiese ist mit- scheidet aus, weil eine weitere einzelbetriebliche Förde- tlerweile die Ausnahme. Vornehmlich werden Altbrachen rung nicht entstehen soll und die betrieblichen Aufwen- genutzt. Die Revitalisierung von Altbrachen schont Um- dungen der Unternehmen gerade nicht förderfähig sind. weltressourcen und wertet bei innerstädtischen Lagen Förderfähig sind nur die beim Träger anfallenden Aufga- auch das Ortsbild auf. Nach wie vor von großer Bedeu- ben zum Aufbau überbetrieblicher Strukturen und zur tung sind die Errichtung oder der Ausbau von Verkehrs- Durchführung des Netzwerkmanagements (Personal- und verbindungen zur Anbindung von Gewerbebetrieben/-ge- Sachkosten). bieten an das überregionale Verkehrsnetz. Insbesondere abseits der Ballungsräume gibt es zahlreiche Unter- Text der Förderrichtlinie: nehmen, die auf die Verbesserung ihrer Verkehrsver- http://www.revosax.sachsen.de/Details.do?sid=30112120 bindungen angewiesen sind, weil sie vom Bundes- 89465. fernstraßennetz nicht berührt werden. Der Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur speziell für den tertiären Sektor Dienstleistung gewinnt an Bedeutung und folgt 11.4 Andere Entwicklungsmaßnahmen hier mit der Weiterentwicklung der sächsischen Wirt- schaft. Touristische Infrastrukturmaßnahmen werden ins- Die EU beteiligt sich während des Strukturfondsförder- besondere gefördert, wenn sie nachhaltige strukturelle zeitraums 2007 bis 2013 im Rahmen des Europäischen Effekte zu Gunsten der ansässigen oder entstehenden Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) an den Maß- Tourismuswirtschaft bewirken. Die Maßnahmen müssen nahmen der regionalen Wirtschaftsstruktur im Freistaat sich in das Tourismuskonzept der Region einfügen. Zu- Sachsen. Im EFRE sind Vorhaben zur Stärkung von Inno- dem müssen sie in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit unter vation, Wissenschaft, Forschung und Bildung, zur Steige- besonderer Berücksichtigung der langfristigen Betriebs- rung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und zum kosten, die Besucherpotenziale und Arbeitsmarkteffekte Ausbau und zur Verbesserung der Infrastruktur für nach- hinreichend konzeptionell untersetzt sein. Die touristi- haltiges Wirtschaftswachstum vorgesehen. In der aktuel- sche Nutzung der Braunkohlefolgelandschaften im Süd- len Förderperiode werden neue Akzente gesetzt, die den raum Leipzig und in der Lausitz wird auch in der Zukunft sich dynamisch verändernden demografischen, ökonomi- noch erhebliche Investitionsanstrengungen erfordern. schen infrastrukurellen und physkalischen Rahmenbedin- gungen Rechnung tragen. Die Strukturfondsperiode 2007 Im Bereich der Bildungseinrichtungen hat sich aufgrund bis 2013 bildet ein Zeitfenster, innerhalb dessen die zen- der bisherigen intensiven Förderung ein fester Bestand an tralen Weichenstellungen zum umweltverträglichen leistungsfähigen Bildungseinrichtungen herausgebildet. Wachstum der Wirtschaft und zur prosperierenden Ent- Daher werden Bildungseinrichtungen nur noch gefördert, wicklung der Gesellschaft vorzunehmen sind. Die Strate- wenn es sich um die Errichtung und den Ausbau von Bil- gie des Operationellen Programms zielt darauf ab, die dungseinrichtungen mit neuen fachlichen Ausrichtungen Unternehmen dauerhaft zu stärken, das Beschäftigungs- handelt und ein dringender Bedarf zum Ausbau neuer Ka- niveau zu heben, die Arbeitslosigkeit zu reduzieren und pazitäten detailliert dargestellt werden kann. Dabei wird so den Wohlstand zu mehren. Sie berücksichtigt gleicher- die stärkere Beteiligung der regionalen Wirtschaft an ei- maßen ökonomische, soziale und ökologische Belange. ner bedarfsorientierten und wirkungsvollen Qualifizie- rung angestrebt. Die Arbeitsmarktpolitik im Freistaat Sachsen trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft Um einerseits dem erreichten Ausbau gerecht zu werden zu erhöhen. Für die arbeitsmarktpolitische Förderung, be- und andererseits bei den begrenzten GRW-Mitteln einen rufliche Bildung und Ausbildungsplatzprogramme wer- möglichst hohen strukturpolitischen Effekt zu erzielen, den sowohl vom Bund als auch vom Europäischen werden die Fördersätze bei Wasser/Abwassermaßnahmen Sozialfonds Mittel zur Verfügung gestellt. in Anlehnung an die Regularien im Umweltbereich be- messen. Damit wird die Möglichkeit gewahrt, viele Pro- Die Sächsische Staatsregierung verfolgte von Beginn an jekte flächendeckend vervollständigen zu können. mit ihrer Technologiepolitik das Ziel, die Entwicklung Drucksache 16/13950 – 94 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Sachsens zu einer modernen Wirtschafts- und Technolo- barn und den angrenzenden Bundesländern sind eine gieregion zu beschleunigen. wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Wirtschafts- regionen enger zusammenwachsen können. Einen In Ergänzung der entsprechenden Förderprogramme der Schwerpunkt seiner Entwicklung sieht der Freistaat Sach- EU und des Bundes fördern verschiedene Landespro- sen deshalb in der Planung, konzeptionellen Gestaltung gramme die Erhaltung und Entwicklung der FuE-Poten- und Umsetzung der weiteren wirtschafts- und umweltge- ziale in Sachsen. rechten Aufwertung der Verkehrsträger. Durch eine inte- grierte Verkehrspolitik soll sich der Freistaat Sachsen zu Im Mittelpunkt der Mittelstandsförderung stehen klein- einer mitteleuropäischen Verkehrsdrehscheibe entwickeln und mittelständische Unternehmen (KMU) der gewerbli- und die Potenziale, die in den sich vertiefenden Kontak- chen Wirtschaft. Wesentliche Bestandteile der Förderung ten zu den Nachbarstaaten Polen und der Tschechischen neben den GRW-Schwerpunkten sind die Eigenkapital- Republik liegen, stärker genutzt werden. Von besonderer hilfe, verschiedene Darlehensprogramme, Technologie- Bedeutung für die verkehrliche Erschließung und die Re- förderung, die Förderung von Unternehmensberatung, die duzierung von ökologischen Belastungen in allen regio- Kooperationsförderung, die Förderung von Information nalen Teilen des Freistaates Sachsen sind attraktive um- und Dokumentation, die Förderung der Mittelstandsfor- schung, die Förderung der Einführung von Umwelt- weltfreundliche Verkehrsträger. Außerdem sind weitere managementsystemen, die Förderung der Beteiligung an Investitionen in ein leistungsfähiges Netz der Straßen- Messen und Ausstellungen, die Förderung der Marktein- und Verkehrsinfrastruktur notwendig, um den Wirt- führung innovativer Produkte, die Förderung der Einfüh- schaftsstandort Sachsen attraktiver zu gestalten. Dem rung und Nutzung von IKM-Technologien und deren An- durchschnittlichen Ausstattungsniveau in Europa entspre- wendungen sowie die Gewährung von Beteiligungen und chend, müssen im Freistaat Sachsen Quantität und Quali- Bürgschaften. tät der großräumigen Verbindungen weiter angeglichen werden. Von hoher Bedeutung ist die Verbesserung der Von seiner günstigen Lage im Zentrum Europas kann der Anbindung der strukturschwachen Räume im Freistaat Freistaat Sachsen nur bei einer guten überregionalen Ver- Sachsen. Darüber hinaus werden volkswirtschaftliche kehrsinfrastruktur und bei optimaler Vernetzung aller und regionale Aspekte in Bezug auf die demografische Landesteile profitieren. Leistungsfähige und bedarfsge- Entwicklung, den strukturellen Wandel und die grenz- rechte Verkehrsverbindungen zu den europäischen Nach- überschreitenden Verflechtungen berücksichtigt.

11.5 Förderergebnisse (1/2000 bis 12/2008)

Investi- Investi- tionen Arbeits- Arbeits- Anzahl Zuschuss tionen Investitionsart förder- plätze plätze der Fälle in T € gesamt fähig neu gesichert in T € in T €

Errichtung einer Betriebsstätte 1.040 1.162.432 7.284.572 7.002.184 22.859 0

Erweiterung einer Betriebsstätte 3.526 1.673.913 12.911.351 9.095.644 39.685 86.453

grundlegende Rationalisierung einer Betriebsstätte 2.515 505.941 2.594.981 2.446.279 8.245 61.075

Verlagerung einer Betriebsstätte 94 38.589 166.631 149.596 758 1.078

Erwerb einer Betriebsstätte 111 52.284 247.154 216.838 2.706 482 nichtinvestive Maßnahmen 3.259 32.776 69.123 67.720 0 0

Ergebnis 10.545 3.465.935 23.273.811 18.978.261 74.253 149.088 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95 – Drucksache 16/13950

Investitionen Investitionen Anzahl Zuschuss Investitionsart gesamt förderfähig der Fälle in T € in T € in T €

Gewerbe- und Industriegebiete, Ge- werbeparks 150 250.626 321.444 307.196 Verkehrsverbindungen, Verkehrsan- bindungen 284 234.709 302.447 287.703

Gewerbe- und Technologiezentren 14 63.622 102.319 97.374 Fremdenverkehrseinrichtungen 307 155.472 216.123 204.872

Abwasserentsorgung und Abfallbe- seitigung 134 135.299 227.894 181.188 Nichtinvestive Maßnahmen 109 10.809 15.159 15.066

Energie- und Wasserversorgung 47 33.319 47.269 45.169

Aus- u. Fortbildung u. Umschulung 24 17.943 26.118 25.006

Ergebnis 1.069 901.798 1.258.772 1.163.573

11.6 Sonderprogramme Verzeichnis der Begünstigten: http://www.smwa.sach sen.de/set/431/Verzeichnis_GA_Beguenstigte.pdf. Im GRW-Sonderprogramm „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ stellen Bund und Freistaat für Sachsen im Jahr 2009 51,2 Mio. Euro an Barmitteln und 11.8 Ansprechpartner Verpflichtungsermächtigungen, fällig 2010 und 2011 zu- sätzlich bereit. Die Mittel werden ausschließlich für die MR Wolfgang Buchner einzelgewerbliche Förderung genutzt. Um kurzfristig Leiter der Referates Einzelbetriebliche Investitions- konjunkturelle Impulse auszulösen, werden die Förderbe- und wirtschaftsnahe Infrastrukturförderung stimmungen gelockert und auch Investitionen zur Ar- Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit beitsplatzsicherung gefördert. Postfach 10 03 29 01073 Dresden Tel.: 0351-564-8330 11.7 Weiterführende Informationen mailto: [email protected] unter folgenden Internetadressen: www.smwa.sachsen.de; www.foerderfibel.sachsen.de; www.sab.sachsen.de. Drucksache 16/13950 – 96 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

12. Kurzdarstellung Sachsen-Anhalt

12.1 Allgemeine Beschreibung des Landes Die wirtschaftliche Situation des Landes erfordert weiter- hin in großem Umfang gewerbliche Investitionen zur Er- Sachsen-Anhalt ist durch eine vielfältige Raumstruktur richtung, Erweiterung und Modernisierung. Außerdem gekennzeichnet. Intensive landwirtschaftliche Nutzun- sind die weitere Diversifizierung der Branchenstruktur gen charakterisieren den Norden des Landes sowie den sowie die gezielte Ansiedlung neuer Unternehmen erfor- Bereich der Magdeburger Börde, das Harzvorland und derlich. Ziel dieser privaten Investitionen ist es, die Mo- die Halle-Leipziger-Tieflandsbucht mit ihren fruchtbaren dernisierung und Erneuerung des Produktionspotentials, Böden. Neben Ackerbau spielen Saatzucht, Gemüse- und Steigerung der Arbeitsproduktivität und Schaffung neuer Obstbau sowie Weinbau (Saale-Unstrut) eine Rolle und wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze zu forcieren. bilden zugleich die Grundlage für eine bedeutende Nah- rungsmittelindustrie sowie für die Biotechnologie. Dane- Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung im ländli- ben sind die ländlichen Räume Schwerpunkte der Touris- chen Raum ist es, wohnortnahe Arbeitsplätze außerhalb muswirtschaft des Landes wobei der Harz, die Altmark des Agrarsektors durch Ansiedlung von Unternehmen und das Saale-Unstrut-Gebiet herausragen. und Unternehmensgründungen zu schaffen. Insbesondere Die Verdichtungsräume Magdeburg und Halle sowie das in diesen Räumen spielt die zukünftige wirtschaftliche nördliche Harzvorland und der Raum Anhalt-Bitterfeld Entwicklung vor dem Hintergrund demografischer Wand- zeichnen sich durch eine stärker werdende industrielle lungsprozesse eine wesentliche Rolle. Nur wenn es ge- Entwicklung aus. Nahrungsmittel, Maschinenbau, Auto- lingt, im ländlichen Raum ausreichend Ausbildungs- und mobilzulieferer, Chemie und Solarwirtschaft sind zu we- Arbeitsplätze vorzuhalten, kann den Abwanderungsten- sentlichen Standbeinen der Industrie des Landes gewor- denzen entgegengetreten werden. Von der wirtschaftli- den. chen Entwicklung ist der Erhalt der gesamten Daseins- grundvorsorge im ländlichen Raum abhängig. 12.2 Allgemeine Beschreibung des Die Revitalisierung vorhandener Industriebrachen und Aktionsraumes die bedarfsbezogene Erweiterung bestehender Standorte Der Aktionsraum umfasst das gesamte Gebiet des Landes sowie die nachfrageorientierte Erschließung von Großflä- Sachsen-Anhalt (A-Fördergebiet). Die Region Halle chen werden konsequent fortgesetzt. (NUTS II-Region ehem. RP Halle) ist gem. Förderge- Technologie- und Gewerbezentren sollen auf- und beste- bietskarte 2007 bis 2013 als vom statistischen Effekt be- hende weiter ausgebaut werden, die durch zeitlich be- troffene Region eingestuft. Im Jahr 2010 erfolgt eine fristete Bereitstellung von Räumlichkeiten und von Überprüfung dieser Einstufung, die ggf. zu einem Absin- gemeinsamen Diensten für private Unternehmen die ken der Beihilfehöchstgrenze auf 20 Prozent führen kann. Existenzgründung fördern sowie durch die Entstehung, Der Aktionsraum grenzt im Norden und Osten an das Anwendung und Weiterentwicklung und Ausbreitung von Land Brandenburg, im Nordwesten und im Westen an das neuem technischen Wissen die Entwicklung und Produk- Land Niedersachsen und im Süden und Südosten an die tionsaufnahme neuer Produkte erleichtern. Länder Thüringen und Sachsen. Bei einer Fläche von 20 445 km2 und einer Bevölkerung von 2 395 450 (Stand: Zusätzlich werden im Rahmen landespolitischer Schwer- 31. Juli 2008) ergibt sich für das Land Sachsen-Anhalt punktsetzungen Regionalmanagements, Clustermanage- eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 117 Ein- ments und Regionalbudgets gefördert. wohnern je km2. Sachsen-Anhalt ergänzt die Regelungen des Koordinie- rungsrahmens durch die zuletzt im Dezember 2008 geän- 12.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung derten Landesregelungen. Schwerpunkte der Förderung Der Aufbau einer breitgefächerten, modernen Wirtschafts- bleiben die Förderung von KMU sowie die Förderung struktur soll gefördert werden. Neben der Ansiedlung von von Errichtungs- und Erweiterungsinvestitionen. Durch Großbetrieben kommt der Förderung von kleinen und mit- die Förderung wirtschaftsnaher Infrastrukturen sollen be- telständischen Betrieben eine besondere Bedeutung zu, stehende Defizite ausgeglichen und Sachsen-Anhalts um so die Grundlage für mehr Wachstum und Einkommen Position im Standortwettbewerb weiter verbessert wer- sowie für zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen. den. Die aktuellen Landesregelungen beinhalten folgende Wichtige Voraussetzungen hierfür sind günstige Rahmen- Schwerpunktsetzungen: bedingungen für Investitionen sowie eine moderne, auf – Aufnahme eines FuE-Fördertatbestandes die Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnittene, gewerbe- nahe Infrastruktur. Hierzu zählen auch Schulungs- und Durch die gezielte Erhöhung des Regelfördersatzes Ausbildungsstätten für Arbeitnehmer. soll ein zusätzlicher Anreiz zur Realisierung von FuE- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 97 – Drucksache 16/13950

Leistungen am Standort in Sachsen-Anhalt geschaffen Mittelstand werden. Um die mittelständische Basis insbesondere im Verarbei- – Beihilfen, auf die ein Rechtsanspruch besteht (z. B. In- tenden Gewerbe weiter zu verbreitern und zu stärken, den vestitionszulage) sind vorrangig in Anspruch zu Anpassungsprozess im Dienstleistungsbereich, in Hand- nehmen und werden bei der Zuschussberechnung be- werk und Handel zu stärken sowie die Bedingungen für rücksichtigt. Eine eventuell nicht gewährte Investi- Existenzgründungen und das Wachstum der kleinen und tionszulage wird kompensiert. mittleren Unternehmen so zu verbessern, dass die Fort- entwicklung möglichst zügig vorangehen kann, setzt das – Der maximale GRW-Zuschuss beträgt 40 Mio. Euro Land Sachsen-Anhalt neben der Wirtschaftsförderung im pro Förderfall. Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe auf eine breit ange- – Beschränkung der KMU-Zuschläge von 10/20 v. H. legte Gesamtstrategie. Zusätzlich zur Weiterentwicklung auf Vorhaben mit einem Investitionsvolumen bis des Förderinstrumentariums werden verstärkt Ansätze zur 25 Mio. Euro. Verbesserung der Rahmenbedingungen im Land umge- setzt. Diese beziehen sich insbesondere auf den Abbau – Im Bereich Bioethanol, sonstige Ersatzkraftstoffe und von Bürokratiebelastungen und auf die Entwicklung eines Brennstoffe wird ein Fördersatz von max. 30 v. H. ge- unternehmerfreundlichen Klimas. Diesem Gesamtansatz währt. folgen konkrete Initiativen zur Unterstützung der mittel- – Im Bereich Logistik wird ein Fördersatz von max. ständischen Unternehmen und weiteren Belebung des 25 v. H. gewährt. Gründungsgeschehens. – Der Umweltbonus wurde auf 10 v. H. erhöht, d. h. der Dazu zählen Fördersatz beträgt 30 v. H. – die Deregulierung und der Abbau von Bürokratiebe- – Für große Industrie- und Gewerbegebiete ab 100 Hek- lastungen mit dem Ziel, Handlungsspielräume der Un- tar gelten ausschließlich die Regelungen des Koordi- ternehmen zu erweitern, nierungsrahmens. – die Belebung des Gründungsgeschehens und Verbes- – Anpassung des Regelfördersatzes für gewerbliche und serung des Klimas für Unternehmen durch die Exis- touristische Infrastrukturprojekte an die Änderungen tenzgründungsoffensive ego, des Koordinierungsrahmens, die am 1. Oktober 2008 – die Sicherung der Finanzierungsgrundlagen u. a. in Kraft getreten sind: der Regelfördersatz beträgt durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Die zen- nunmehr 60 v. H. trale Aufgabe der Investitionsbank besteht darin, die Weitere Angaben zu den Förderregelungen sind zu finden Engpässe in der Außenfinanzierung, denen sich mit- unter www.ib-sachsen-anhalt.de/sites/wirtschaft.html. telständische Unternehmen und Existenzgründer zu- nehmend gegenüber sehen, möglichst einvernehmlich mit den vorhandenen Kreditinstituten zu kompensie- 12.4 Weitere Entwicklungsmaßnahmen ren. Sie bietet dazu Finanzierungs- und Beratungsleis- EFRE tungen aus einer Hand an und kann so für die Unter- nehmen eine qualitativ hochwertige Unterstützung Ausgehend von der Analyse der Ausgangslage, die einen leisten. nach wie vor wesentlichen Rückstand in Bezug auf die sozio-ökonomische Lage feststellt, hat die Landesregie- Zur finanziellen Unterstützung der kleinen und mittleren rung die Erhöhung der wirtschaftlichen Leistungskraft Unternehmen in Sachsen-Anhalt können und die Verbesserung der Beschäftigungssituation sowie – Darlehen und Beteiligungen gewährt, Arbeitsmarktlage als Oberziele für den Einsatz der EU- Fonds festgelegt. Der Einsatz des Europäischen Fonds für – stille Beteiligungen bei kleinen und mittleren Unter- regionale Entwicklung (EFRE IV) 2007 bis 2013 beteiligt nehmen eingegangen, sich an der Finanzierung von Fördermaßnahmen. Im – Bürgschaften und Garantien übernommen und Operationellen Programm zum Einsatz der EFRE-Mittel bilden Innovation, Forschung und Entwicklung, Steige- – Zuschüsse für die Inanspruchnahme externer Bera- rung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und die tungsleistungen ausgereicht Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur die werden. Hauptschwerpunkte. Für die Förderung der gewerblichen Wirtschaft (GRW) stehen dem Land insgesamt Weitere Hilfen sind die einschlägigen Programme der 425,9 Mio. Euro und für die Förderung der wirtschaftsna- KfW-Mittelstandsbank. hen Infrastruktur 151,6 Mio. Euro zur Verfügung. Dabei Zusätzlich werden Informations-, Beratungs- und Weiter- kommen für die gewerbliche Wirtschaft 84,35 Prozent bildungsprogramme für Unternehmen, Fach- und Füh- der Mittel in der Förderregion Nord (ehem. Regierungs- rungskräfte sowie Existenzgründer und Existenzgründe- präsidien Magdeburg und Dessau) und 15,65 Prozent der rinnen angeboten. Region Süd (Phasing out Gebiet; ehem. RP Halle) zum Einsatz. Für die Infrastruktur stehen 72,14 Prozent in Technologien mit Querschnittsfunktion (Biotechnologie, Nord und 27,86 Prozent in Süd zur Verfügung. Informations-, Kommunikations- und Medientechnolo- Drucksache 16/13950 – 98 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode gien, Nanotechnologie, Mikrosystemtechnik u. a.) haben (91,7 Prozent aller Vorhaben) war zum o. g. Stichtag der eine besondere Bedeutung für die Entwicklung ganzer Verwendungsnachweis zahlenmäßig und inhaltlich ge- Wirtschaftsbereiche. Die weitere Entwicklung dieser prüft oder eine vorläufige Entscheidung getroffen. Von technologischen Basis genießt eine hohe Priorität. den geprüften Fällen sind 8 178 bestandskräftig. Hiervon betrug im Bereich der einzelbetrieblichen Förderung die Im Rahmen der Mittelstandspolitik des Landes Sachsen- Zahl der geprüften Verwendungsnachweise 6 826. Anhalt werden die landesspezifische Förderpolitik und ihre Instrumente – unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Hinter diesen Vorhaben stand ein geplantes Investitions- Anforderungen und finanziellen Möglichkeiten – konti- volumen von 25 255 Mio. Euro, welches in einer Höhe nuierlich fortentwickelt und den Bedürfnissen angepasst. von 24 911 Mio. Euro realisiert wurde. Für diese Vorha- Im Fokus steht dabei die grundlegende Vereinfachung ben ist ein Zuschuss von 4 906 Mio. Euro bewilligt wor- und Konzentration der Mittelstandsförderung sowie die den. Mit diesen Vorhaben wurden 268 903 Dauerarbeits- allmähliche Weiterentwicklung des Förderinstrumentari- plätze geschaffen oder gesichert. Die geplante Anzahl ums zu einem Mix aus Darlehen, Zuschüssen (besondere betrug 287 148 Dauerarbeitsplätze. Defizitbereiche) und Beteiligungen (Risikokapital). Diese Instrumentarien werden entsprechend der Entwicklungs- Im Bereich der Infrastruktur waren per 31. Dezember erfordernisse evaluiert. 2008 insgesamt 1 352 Verwendungsnachweise geprüft. Das bewilligte Investitionsvolumen dieser Vorhaben be- Weitere Förderungen sind: trug 3 723 Mio. Euro, das realisierte beträgt 3 542 Mio. – einzelbetriebliche Forschungs-, Entwicklungs- und Euro. Der bewilligte Zuschuss beläuft sich auf 2 251 Mio. Innovationsförderung (FuEuI-Förderung) und Förde- Euro. 344 Vorgänge sind noch nicht bestandskräftig. rung von Verbundvorhaben der Wirtschaft in Verbin- Die im Ergebnis der Prüfungen ergangenen Rückforde- dung mit wissenschaftlichen Forschungseinrichtun- rungen (Gesamtrückforderung, Teilrückforderung, Zins gen, und isolierter Zins) müssen z. T. verwaltungsrechtlich – Wissens- und Technologietransfer, der Schutz und die noch durchgesetzt werden. Verwertung von Innovationen sowie die Einstellung Die wesentlichen Rückforderungsgründe waren: Beginn von Innovationsassistenten und der Austausch von vor Antragstellung, fehlende Verwendungsnachweisfüh- „hochqualifiziertem Personal“, rung, Insolvenz, Schließung von Betriebsstätten, Nicht- – Einführung und Anwendung von Informations-, Kom- erfüllung des Primäreffektes und von Arbeitsplatzzielen. munikations- und Medientechnologien in kleinen und Als wesentliche Gründe für Teilrückforderungen sind mittleren Unternehmen im Rahmen des Sonderpro- Minderinvestitionen bzw. Änderungen im Investitions- gramms Informationsgesellschaft (Durchführung von und Finanzierungsplan zu nennen. Förderwettbewerben). 12.7 Sonderprogramme 12.5 Förderergebnisse 2008 Sonderprogramm zur Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- Gewerbliche Wirtschaft rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gem. Bekanntmachung des Koordinierungsausschusses der Ge- Im Land Sachsen-Anhalt wurden 2008 334 Projekte der meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- gewerblichen Wirtschaft einschließlich Fremdenverkehr schaftstruktur“ vom 9. Dezember 2008 (Bundesanzeiger mit einem Investitionsvolumen von 1 481,5 Mio. Euro Nummer 194 – Seite 4618 vom 19. Dezember 2008) bewilligt. Die Summe der bewilligten Zuschüsse beträgt 245,6 Mio. Euro. Mit diesen Investitionsvorhaben sollen Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres Maßnahmepa- 3 787 Dauerarbeitsplätze zusätzlich geschaffen und kets „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärke“ 13 829 Dauerarbeitsplätze gesichert werden. beschlossen, dass die Finanzmittel für die Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk- Infrastruktur tur“ in 2009 erhöht werden. Zu diesem Zweck stellt der Bund den Ländern im Rahmen eines Sonderprogramms 42 Investitionsprojekte wurden im Bereich wirtschaftsna- für 2009 einmalig zusätzliche Barmittel sowie Verpflich- her und touristischer Infrastruktur mit einem Investitions- tungsermächtigungen (VE) zu Lasten der Folgejahre volumen von 138,7 Mio. Euro bewilligt. Es wurden Zu- 2010 und 2011 zur Verfügung. schüsse in Höhe von 114,7 Mio. Euro gewährt. Für das Land Sachsen-Anhalt wurden folgende zusätzli- 12.6 Verwendungsnachweiskontrolle und che Bundeszuweisungen veranschlagt: Evaluierung – Barmittel 2009 8 865 000 Euro Im Zeitraum 1. Januar 1991 bis 31. Dezember 2008 wur- (Einnahmen) den vom Land Sachsen-Anhalt 9 291 Vorhaben aus der – VE 2009 8 865 000 Euro GRW und dem EFRE gefördert. – davon zu Lasten 2010 4 432 500 Euro Per 31. Dezember 2008 lagen für 93,1 Prozent der Vorha- ben Verwendungsnachweise vor. Bei 8 522 Fällen – davon zu Lasten 2011 4 432 500 Euro Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99 – Drucksache 16/13950

Einschließlich der erforderlichen Landeskofinanzierung 12.8 Weiteres in gleicher Höhe ergeben sich folgende außerplanmäßige Haushaltsveranschlagungen: Nähere Informationen zum Wirtschaftsgeschehen des Landes sind auf der Internetseite des Ministeriums für – Barmittel 2009 17 730 000 Euro Wirtschaft und Arbeit unter www.sachsen-anhalt.de ein- (Ausgaben) zusehen. Dort erfolgt auch die Veröffentlichung der Fördermaßnahmen unter der Adresse www.sachsen- – VE 2009 17 730 000 Euro anhalt.de/LPSA/index.php?id=42 . – davon zu Lasten 2010 8 865 000 Euro Weitere Informationen zur Förderung im Land Sachsen- Anhalt sind unter www.ib-sachsen-anhalt.de abzurufen. – davon zu Lasten 2011 8 865 000 Euro Das Sonderprogramm GRW dient dem Ziel, langfristig 12.9 Ansprechpartner Wachstumsimpulse sowie kurzfristig konjunkturelle Im- pulse auszulösen. Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sach- sen-Anhalt Damit das Sonderprogramm einen effektiven wachstums- Hasselbachstraße 4 und konjunkturpolitischen Beitrag leisten kann, ist es un- 39104 Magdeburg abdingbar, dass die Kofinanzierung seitens des Landes Referat 22 rechtzeitig sichergestellt wird. Herr MR Frank Ranneberg Drucksache 16/13950 – 100 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

13. Kurzdarstellung Schleswig-Holstein

13.1 Allgemeine Beschreibung des Landes 2. D-Fördergebiete (insgesamt 1 019 038 Einwohner) Die Wirtschaft des nördlichsten Bundeslandes, zwischen AMR Flensburg Stadt Flensburg (teilweise), Nord- und Ostsee gelegen und an Dänemark grenzend, ist AMR Kreis (teilweise), mittelständisch geprägt. Die Industriedichte liegt unter dem Bundesdurchschnitt, wobei einige Landkreise den AMR Kiel Städte Kiel und Neumünster, Landesdurchschnitt noch deutlich unterschreiten. Kreise Rendsburg-Eckernförde und Zu den wichtigsten Branchen des Landes im Dienstleis- Plön, tungsbereich gehören Schifffahrt, Landverkehr, Gastge- AMR Lübeck Stadt Lübeck (teilweise), werbe, öffentliche Verwaltung, Nachrichtentechnik, Ge- sundheit/Soziales, Immobilien, EDV, unternehmensnahe AMR Ratzeburg Kreis Herzogtum Lauenburg. Dienstleistungen und Großhandel. Im produzierenden Die Kreise Pinneberg – außer Insel Helgoland –, Sege- Gewerbe sind es die Branchen Maschinenbau, sonstiger berg und Stormarn gehören nicht zum GRW-Förderge- Fahrzeugbau (insbesondere Schiff- und Bootsbau), Pa- biet (insgesamt 786 698 Einwohner). piergewerbe, Energieversorgung, Ernährungsgewerbe, Baugewerbe, Mess-, Steuerungs- und Medizintechnik. 13.3 Ziele und Schwerpunkte der Förderung Daneben stellt die Landwirtschaft weiterhin eine wichtige Branche für Schleswig-Holstein dar. Der Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein steht mehr denn je in Konkurrenz zu anderen Standorten. Die vor- Das Clusterkonzept des Landes umfasst acht Wirtschafts- handenen Kräfte müssen deshalb konzentriert und zielge- und Technologiebereiche (Chemie, maritime Wirtschaft, richtet eingesetzt werden. Windenergie und erneuerbare Energien, Mikro- und Na- notechnologie, Logistik, Life Sciences, Tourismus und Mit dem „Zukunftsprogramm Wirtschaft“ bündelt das Ernährungswirtschaft), die im Rahmen der Wirtschafts- Land seine wirtschafts- und regionalpolitischen Förder- politik des Landes besonders ausgebaut und gefördert mittel für die Jahre 2007 bis 2013. Es ist auf mehr Wachs- werden sollen. tum und Beschäftigung ausgerichtet. Mit einem Pro- grammvolumen von mehr als 752 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der re- 13.2 Fördergebiet gionalen Wirtschaftsstruktur“ einschließlich des GRW- Schleswig-Holstein ist mit einer Fläche von 15 799 qkm Sonderprogramms, des Europäischen Fonds für regionale das zweitkleinste Flächenland Deutschlands und liegt mit Entwicklung und des Landes stehen für zukunftswei- einer Bevölkerung von 2,837 Millionen Einwohnern auf sende Projekte deutlich mehr Mittel als in der Vergan- dem neunten Platz der Bundesländer. Die Ein- genheit zur Verfügung. Der Einsatz der GRW-Mittel ist wohnerdichte mit 180 Einwohnern je qkm liegt deutlich auf die C- und D-Fördergebiete begrenzt, EFRE- und unter dem Bundesdurchschnitt von 230 Einwohnern je Landesmittel können flächendeckend eingesetzt werden. qkm. Die vier Prioritätsachsen im „Zukunftsprogramm Wirt- Aktuell gehören folgende Arbeitsmarktregionen (AMR) schaft“ sind: Wissen und Innovation, Wettbewerbsfähig- und Gebietskörperschaften zur Gebietskulisse der GRW: keit der Unternehmen, Ausbau der wirtschaftsnahen In- frastruktur und Entwicklung der spezifischen regionalen 1. C-Fördergebiete (insgesamt 1 033 024 Einwohner) Potentiale. Das Programm verfolgt einen ausgleichs- und wachstumsorientierten Förderansatz. Die Auswahl der zu AMR Flensburg Stadt Flensburg (teilweise), fördernden Projekte erfolgt im Rahmen eines Qualitäts- Kreis Schleswig-Flensburg, wettbewerbs unter Einbindung der regionalen Akteure. Unternehmen werden bei der Modernisierung unterstützt, AMR Heide Kreis Dithmarschen, ebenso wird eine engere Vernetzung mit der Wissenschaft AMR Husum Kreis Nordfriesland, gefördert. Dazu gehören die schnellere Marktfähigkeit von Innovationen und die Finanzierung von Investitionen AMR Itzehoe Kreis Steinburg (teilweise), kleiner und mittlerer Unternehmen oder Existenzgrün- dungsvorhaben. Die wirtschaftsnahe Infrastruktur soll AMR Lübeck Stadt Lübeck (teilweise), weiter ausgebaut und verbessert werden, da sie eine wich- Kreis Ostholstein, tige Voraussetzung für die Ansiedlung von Unternehmen ist. Dazu gehört die Bereitstellung von Gewerbeflächen AMR Hamburg Insel Helgoland. ebenso wie die Modernisierung der kommunalen Hafen- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101 – Drucksache 16/13950 infrastruktur. Spezifische regionale Potentiale des Lan- den Verkehre angepasst werden muss. Herausragende des, wie beispielsweise der Tourismus, sollen nachhaltig Verkehrsinfrastrukturprojekte sind u. a. die Fehmarn- gestärkt werden. Die Förderung der beruflichen Aus- und beltquerung, die geplante neue Elbquerung mit nördli- Weiterbildungsinfrastruktur bietet die Voraussetzung für cher Umfahrung von Hamburg im Verlauf der Autobahn nachhaltiges lebenslanges Lernen. A 20. In Schleswig-Holstein werden die Förderangebote des Schleswig-Holstein vollzieht einen Strukturwandel hin zu GRW-Koordinierungsrahmens für gewerbliche Investitio- einem technologieorientierten Wirtschaftsstandort. Diese nen und nichtinvestive Fördermaßnahmen, wirtschafts- Entwicklung ist für die Kompensation der strukturellen nahe Infrastrukturvorhaben einschließlich Planungs- und Nachteile des Landes von großer Bedeutung. Gute Rah- Beratungsleistungen sowie Regional- und Clusterma- menbedingungen, Aufbau und Pflege wichtiger For- nagement genutzt. Dabei werden die zulässigen Höchst- schungs- und Qualifikationsfelder, aktive Beratungs- und fördersätze des Koordinierungsrahmens vor dem Hinter- Förderinstitute sowie geeignete Förderinstrumente tragen grund der Mittelausstattung und der Antragssituation dazu bei. regelmäßig nicht ausgeschöpft. Das Hochschulsystem umfasst in Schleswig-Holstein In der einzelbetrieblichen Investitionsförderung sind die neun Hochschulen mit Standorten in Kiel, Lübeck, Flens- Förderrichtlinien des Landes zuletzt zum Oktober 2008 burg, Heide und Wedel. Die Hochschulen müssen sich modifiziert worden. Besondere Förderanreize bestehen angesichts des nationalen und internationalen Wettbe- weiterhin durch erhöhte Sätze für KMU und in Fällen von werbs positionieren und ihre Profile in Lehre, Forschung, besonderer struktureller Bedeutung wie z. B. bei Maßnah- Weiterbildung und Technologietransfer schärfen. men in besonders betroffenen Konversionsstandorten und Vorhaben mit besonders erheblichen Arbeitsplatzeffek- ten. Die Mittel der GRW für gewerbliche Fördermaßnah- 13.5 Förderergebnisse men werden im Rahmen des o. g. Zukunftsprogramms Im Zeitraum 2000 bis 2008 wurden in Schleswig-Hol- Wirtschaft durch EFRE-Mittel der Programmlaufzeit stein insgesamt 658 Einzelmaßnahmen mit insgesamt 2007 bis 2013 im Umfang von bis zu 89,5 Mio. Euro er- 292 Mio. Euro aus der GRW gefördert. gänzt. (Hiervon wird ein Teil auch außerhalb des GRW- Gebietes für die Förderung von Investitionen von KMU Davon entfielen 146 Mio. Euro auf 138 Infrastrukturmaß- eingesetzt.) nahmen (37 touristische Infrastrukturmaßnahmen, 35 Ge- werbegebietserschließungen, 27 Fördermaßnahmen für Bei touristischen Projekten (Infrastruktur und gewerbli- Regionalflughäfen, 24 Maßnahmen für Berufsbildungs- chen) wird Wert auf eine Übereinstimmung mit der neuen stätten, 10 Hafenmaßnahmen, 5 Technologie- und Gewer- Tourismuskonzeption des Landes gelegt. Ziel der Touris- bezentren), mit denen Investitionen von rd. 350 Mio. muskonzeption ist es, Schleswig-Holstein zu einem mo- Euro realisiert werden. dernen und attraktiven Urlaubsland mit Qualitätstouris- mus zu entwickeln und den Übernachtungstourismus zu 126 Mio. Euro wurden für 373 betriebliche Investitions- stärken. Die touristische Infrastruktur soll daher zielgrup- vorhaben bewilligt, 15 Mio. Euro für 124 nicht-investive pengerecht, d. h. an den Bedürfnissen der ökonomisch re- Maßnahmen von kleinen und mittleren Unternehmen. levantesten Zielgruppen des Landes orientiert, ausgebaut Das damit realisierte Investitionsvolumen lag bei über werden. Projekte, die hiermit nicht in Übereinstimmung 1 200 Mio. Euro. Es wurden rd. 4 500 neue Arbeitsplätze stehen, werden nicht gefördert. geschaffen und rd. 15 600 Arbeitsplätze gesichert. Auf der Internetseite des „Zukunftsprogramm Wirt- 5 Mio. Euro wurden für 23 Maßnahmen aus den Berei- schaft“ sind nähere Ausführungen enthalten (Förderricht- chen Regionalmanagement, Clustermanagement, Projekt- linien usw.): studien und Beratungsleistungen eingesetzt, damit wur- http://www.schleswig-holstein.de/zukunftsprogramm-wirt den Impulse in die regionale Entwicklung und zur schaft. Vernetzung von Unternehmensaktivitäten gesetzt.

13.4 Andere Entwicklungsmaßnahmen 13.6 Verwendungsnachweiskontrolle und Schleswig-Holstein erhält während der Förderperiode der Evaluierung EU-Strukturfondsförderung 2007 bis 2013 rund 374 Mio. Nach Abschluss der Förderung werden die Förderfälle Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwick- anhand von Verwendungsnachweisen geprüft. Sofern die lung (EFRE). Der EFRE kommt in diesem Zeitraum im in den Zuwendungsbescheiden festgelegten Auflagen und ganzen Land zum Einsatz, damit ergeben sich auch für Bedingungen (Arbeitsplatzeffekte, Investitionskosten die strukturstarken Regionen in Schleswig-Holstein neue usw.) nicht erfüllt sind, wird geprüft, ob Rück- und Zins- attraktive Fördermöglichkeiten, ohne dass dadurch die forderungen auf Basis der maßgeblichen GRW-Regelun- wirtschaftlich schwächeren Regionen vernachlässigt wer- gen bzw. der Landeshaushaltsordnung vorzunehmen sind. den. Die EFRE-Förderung ist in das Zukunftsprogramm Insgesamt wurden im Zeitraum 1991 bis Ende 2008 Ver- Wirtschaft des Landes integriert worden (siehe Ziffer 3). wendungsnachweise für 768 Vorhaben (von insgesamt Schleswig-Holstein verfügt in weiten Teilen über eine 1 088 bewilligten Projekten) geprüft (Ist-Quote = 71 Pro- leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, die an die steigen- zent). Drucksache 16/13950 – 102 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Eine Evaluierung der GRW-Förderungen und der damit 13.8 Weitere Informationen verbundenen Wirkungen erfolgt in Schleswig-Holstein Unter dem Dach des „Zukunftsprogramm Schleswig-Hol- auf Ebene des „Zukunftsprogramms Wirtschaft“ im Rah- stein“ werden die eigenständigen Programme für Wirt- men der dort vorgesehenen Untersuchungen. schaft, Arbeit, ländlichen Raum und Fischerei abgewi- ckelt: 13.7 Sonderprogramm http://www.zukunftsprogramm.schleswig-holstein.de. Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres Maßnahmen- Das Verzeichnis der Begünstigten wird seit August 2008 pakets „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstär- unter folgender Seite veröffentlicht: kung“ ein GRW-Sonderprogramm aufgelegt, mit dem langfristig Wachstumsimpulse sowie kurzfristig konjunk- http://www.ib-sh.de/nc/zukunftsprogramm-wirtschaft/. turelle Impulse ausgelöst werden sollen. Das Programm ist auf die Jahre 2009 bis 2011 begrenzt. Auf Schleswig- 13.9 Ansprechpartner Holstein entfallen zusätzliche Bundesmittel in Höhe von Rüdiger Balduhn 14,77 Mio. Euro, die vom Land in gleicher Höhe kozufi- Leiter des Referates EU-Angelegenheiten, EFRE, GRW, nanzieren sind. Es ist vorgesehen, die Mittel des Sonder- Konversion programms im Rahmen des „Zukunftsprogramm Wirt- Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr schaft“ zu bewilligen. Damit können der Wirtschaft und des Landes Schleswig-Holstein den kommunalen Trägern kurzfristig abrufbare Förderbe- Postfach 7128 | 24171 Kiel träge für zusätzliche Projekte zur Verfügung gestellt wer- Tel.: 0431/988-4526 | Fax: 0431/988-6174526 den. mailto: [email protected] Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 103 – Drucksache 16/13950

14. Kurzdarstellung Thüringen

14.1 Allgemeine Beschreibung des deutlich über dem Durchschnitt der neuen Länder und Aktionsraumes hatte mit Stand 2008 das Niveau des gesamtdeutschen Durchschnitts erreicht. Der Aktionsraum umfasst das gesamte Gebiet des Frei- staats Thüringen. Der Freistaat Thüringen hatte per Zum Ausdruck kommt die gestiegene Wettbewerbsfähig- 2 31. Dezember 2007 eine Fläche von 16 172 km und keit der Thüringer Industrie nicht zuletzt in zunehmenden 2 289 219 Einwohner. Die Verwaltungsstruktur gliedert Absatzerfolgen auf Auslandsmärkten. Rund ein Drittel sich in sechs kreisfreie Städte und 17 Landkreise. der Industrieumsätze wird inzwischen im Ausland erwirt- Mit einer Bevölkerungsdichte von 141 Einwohnern je schaftet, in einigen Branchen mehr als die Hälfte (Stand km2 liegt Thüringen unter dem Bundesdurchschnitt 2008). Auch die Zahl der Industriebeschäftigten ist konti- (230 Einwohner/km2). Gleichzeitig differiert die Bevölke- nuierlich gestiegen. rungsdichte sowohl zwischen Landkreisen (112 Einwoh- ner/km2) und kreisfreien Städten (674 Einwohner je km2) Die Zahl der Industriebeschäftigten je 1 000 Einwohner als auch innerhalb der Landkreise (Daten Stand 2008). in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten ist gegenüber dem Jahr 2000 um mehr als ein Viertel gestiegen (Stand Über 40 Prozent aller Einwohner Thüringens leben im 2008). Thüringen liegt mit diesem Wert zwar an der Einzugsbereich der Hauptsiedlungsachse zwischen Eise- Spitze der neuen Länder, aber immer noch deutlich unter nach und Altenburg. Der für Thüringen überdurchschnitt- dem Niveau der westdeutschen Länder. liche Agglomerationsgrad und die vergleichsweise gut ausgebaute Infrastruktur erklären die in weiten Teilen ent- Kennzeichnend für die Thüringer Industrie ist ihre Bran- lang der Bundesautobahnen A4 und A9 positive wirt- chenvielfalt. Mehr als die Hälfte der Thüringer Industrie- schaftliche Entwicklung. Trotz dieser guten Verkehrsan- umsätze entfällt auf den Fahrzeugbau, das Ernährungsge- bindung weisen die entlang dieser Hauptsiedlungsachse werbe, die Herstellung von Metallerzeugnissen, die gelegenen Städte sowie weite Gebiete in den Regionen Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren und die Her- Nord-, Süd- und Ostthüringens weiterhin Funktionsdefi- stellung von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -vertei- zite hinsichtlich ihrer technischen und sozialen Infra- lung. Dabei haben sich die Umsätze im Fahrzeugbau, in struktur auf. der Metallverarbeitung und im Bereich Gummi/Kunst- Das Thüringer GRW-Fördergebiet erstreckt sich gemäß stoffwaren seit dem Jahr 2000 etwa verdoppelt (Stand der Abgrenzung aus dem Jahr 2006 auf die 17 Arbeits- 2008). Über hervorragende Potenziale verfügt Thüringen marktregionen Altenburg, Arnstadt, Eichsfeld, Eisenach, darüber hinaus in besonders zukunftsträchtigen Bereichen Erfurt, Gera, Gotha, Jena, Meiningen, Mühlhausen, Nord- wie der Optischen Industrie, der Medizintechnik, dem hausen, Pößneck, Saalfeld, Sondershausen, Sonneberg, Maschinenbau, der Logistik und der Solarwirtschaft. Suhl und Weimar. Wichtigster Wachstumsträger neben der Industrie ist der Dienstleistungsbereich „Finanzierung, Vermietung, Un- 14.2 Fördergebiet/Förderstatus ternehmensdienstleister“, der seit dem Jahr 2000 um ein Das gesamte Gebiet des Freistaates Thüringen zählt zum gutes Drittel gewachsen ist. Die Bedeutung der produk- A-Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung tionsnahen Dienstleistungen ist allerdings weiterhin deut- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ 2007 bis 2013 lich geringer als in den westdeutschen Ländern. Umge- (GRW) und ist originäres Fördergebiet nach Artikel 87 kehrt verhält es sich mit dem Sektor „Öffentliche und Absatz 3 lit. a) EG Vertrag (Ziel-1-Gebiet). Der Förderge- private Dienstleister“. Dieser Bereich hat in Thüringen bietsstatus hat für ganz Thüringen bis zum 31. Dezember wie den anderen ostdeutschen Ländern ein überdurch- 2013 Bestand. schnittliches Gewicht. Im dritten großen Dienstleistungs- bereich „Handel, Gastgewerbe und Verkehr“ gibt es keine Aufgrund des einheitlichen Fördergebietsstatus ist eine gleichförmige Entwicklung. Ein wichtiger Wirtschafts- Förderung thüringenweit zu grundsätzlich einheitlichen faktor in Thüringen ist der Tourismus mit einem ge- Konditionen möglich. schätzten jährlichen Bruttoumsatz von rund 2,7 Mrd. Euro, von dem insbesondere das Gast- und Beherber- 14.3 Wirtschaftliche Situation gungsgewerbe sowie der Einzelhandel profitieren. Insbe- Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der letzten sondere der Städtetourismus stellte sich in den vergange- zehn Jahre wurde in Thüringen an erster Stelle vom verar- nen Jahren als wesentlicher Wachstumsmotor für die beitenden Gewerbe getrieben, dessen Anteil an der ge- gesamte Branche dar. Der Anteil ausländischer Gäste ist samten Thüringer Bruttowertschöpfung sich seit Mitte jedoch immer noch unterdurchschnittlich im Vergleich zu der 90er Jahre mehr als verdoppelt hat. Dieser Anteil liegt anderen Bundesländern. Drucksache 16/13950 – 104 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Die Thüringer Bauwirtschaft leistete seit Einsetzen des Wettbewerbsfähigkeit sowie zur Schaffung dauerhafter Schrumpfungsprozesses Mitte der 90er Jahre nun ab 2006 Arbeitsplätze weiter zu verbessern und einer Abwande- wieder einen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachs- rung der Bevölkerung entgegenzuwirken. tum. Die jährlich zur Verfügung stehenden GRW-Mittel wer- den in Thüringen überwiegend zur einzelbetrieblichen In- 14.4 Arbeitsmarkt-/Beschäftigungssituation vestitionsförderung eingesetzt. Ein entwickeltes und Thüringen weist im Vergleich zum Durchschnitt in den wettbewerbsfähiges verarbeitendes Gewerbe ist Voraus- neuen Ländern seit 1998 die niedrigste Arbeitslosenquote setzung für die volle Entfaltung der Wachstumskräfte der auf (11,3 Prozent im Jahresdurchschnitt 2008). Gemessen lokalen und regionalen Anbieter sowie des tertiären Sek- am Durchschnitt der Arbeitslosenquote in den alten Län- tors. Die Erweiterung und Modernisierung des Kapital- dern (6,4 Prozent im Jahresdurchschnitt 2008) oder dem stocks, vor allem in den Wirtschaftszweigen, die im über- Bundesdurchschnitt (7,8 Prozent im Jahresdurchschnitt regionalen Wettbewerb stehen, erfordert auch weiterhin 2008) ist dieser Wert jedoch immer noch sehr hoch. die Förderung gewerblicher Investitionen. Durch die För- derung dieser Wirtschaftszweige soll die immer noch zu Die Arbeitslosenquote zwischen den einzelnen Arbeits- schmale Exportbasis der Thüringer Wirtschaft mit dem marktregionen und Landkreisen innerhalb Thüringens Ziel eines stabileren und breiteren Wachstums gestärkt weist erhebliche Unterschiede auf. Sie ist in Nordthürin- werden. Dies verringert die Abhängigkeit von der Ent- gen (Kyffhäuserkreis) und Ostthüringen (Altenburger wicklung der eher regional tätigen Branchen. Daher ge- Land) seit Jahren signifikant höher als in Südthüringen nießt die Ansiedlung und Entwicklung von Produktions- (Kreise Hildburghausen, Sonneberg), Westthüringen unternehmen mit exportfähigen Gütern hohe Priorität. (Wartburgkreis) und dem Raum Jena. Die tatsächliche Durch eine gezielte Förderung von Projekten mit hohem Unterbeschäftigung liegt zudem deutlich über den statisti- Innovationspotenzial sollen vorhandene Forschungs- und schen Arbeitslosenzahlen, da in der Arbeitslosenstatistik Entwicklungsaktivitäten weiter ausgebaut und neue Be- die Zahl der Kurzarbeiter und Teilnehmer in arbeits- reiche erschlossen werden. marktpolitischen Maßnahmen nicht enthalten ist. Investitionen von gemeinnützigen, außeruniversitären Die insgesamt positive Wirtschaftsentwicklung in Thü- wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen werden aus ringen hatte in den Jahren 2005 bis 2008 zu einer deutli- GRW-Mitteln unterstützt, soweit nicht bereits im Rahmen chen Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt ge- des Programms „Thüringen-Technologie“ Fördermög- führt. Die Arbeitslosenquote ging im Jahresdurchschnitt lichkeiten dem Grunde nach zur Verfügung stehen. von 17,1 Prozent in 2005 auf 11,3 Prozent in 2008 zu- rück. Allerdings haben die Auswirkungen der Finanz- Der Tourismus soll in den Gebieten gestärkt werden, die markt- und Wirtschaftskrise seit Anfang 2009 wieder zu bereits über die naturräumlichen und raumstrukturellen einem deutlichen Rückgang der Beschäftigung und damit Voraussetzungen verfügen, um den Tourismus als Wirt- zum Anstieg der Arbeitslosenzahlen geführt. schaftsfaktor nachhaltig zu entwickeln. Erhebliche Auswirkungen auf die Beschäftigungssitua- Neben der investiven Förderung nutzt Thüringen weiter- tion hat das Pendlerverhalten. Etwa jeder sechste Be- hin die ergänzenden Fördermöglichkeiten von nicht- schäftigte mit Wohnort in Thüringen hat einen Arbeits- investiven Unternehmensaktivitäten. Zur Verbesserung platz außerhalb der Landesgrenze. Die alten Länder der Wettbewerbsfähigkeit sowie zur Steigerung der Inno- stellen auch weiterhin für den Großteil der Thüringer vationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen sollen zu- Pendler die wichtigste Zielregion dar: Etwa drei Viertel sätzliche GRW-Mittel auch künftig einen wirksamen Bei- (Stand 2008) der Auspendler sind in Westdeutschland be- trag zur Verbesserung der angewandten Forschung und schäftigt. Die Mehrheit der Berufspendler hat einen Ar- Entwicklung leisten. Daher werden auch zur finanziellen beitsplatz in den Kreisen entlang der Landesgrenze von Stärkung des Programms „Thüringen-Technologie“ Thüringen. GRW-Mittel eingesetzt. Die nach wie vor bestehenden strukturellen Probleme wi- Zudem werden auch weiterhin die Möglichkeiten der derspiegeln sich auch im Zu- und Fortzugsverhalten der GRW zur Förderung von Kooperationsnetzwerken und Menschen. Der Wanderungssaldo ist in Thüringen seit Clustermanagement zur regionalen und überregionalen Jahren negativ, da deutlich mehr Personen ab- als zuwan- Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und wirtschafts- dern. Etwa drei Viertel der abwandernden Personen nahen Einrichtungen zielgerichtet genutzt. (Stand 2008) sind jünger als 35 Jahre. Die Bereitstellung einer leistungsfähigen wirtschaftsna- hen Infrastruktur bleibt eine wichtige Voraussetzung für 14.5 Ziele und Schwerpunkte der Förderung unternehmerische Investitionen. Ein nachfrageadäquates Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse, deren Angebot an Flächen und Infrastruktureinrichtungen ist Angleichung an die Bedingungen der alten Länder sowie unabdingbar für wirtschaftliches Wachstum und Beschäf- eine demographische Stabilisierung in allen Landesteilen tigung. Die Erschließungs- und Entwicklungsmaßnahmen ist zentrale Aufgabe der Landesentwicklungspolitik. Da- stellen auf die vorhandenen Ressourcen unter Beachtung bei sollen vor allem im ländlichen Raum Schwerpunkte des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung gemäß Lan- für Infrastruktur und Gewerbe gesetzt werden, um die desentwicklungsplan und den Vorgaben der Regional- räumlichen Standortvoraussetzungen zur Steigerung der pläne ab. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 105 – Drucksache 16/13950

Das Förderkonzept der GRW-Infrastrukturförderung in derung, Förderung von Verbundprojekten, Netzwerken Thüringen legt einen Schwerpunkt auf die Wiedernutz- und Clustern sowie Förderung von Personal in Forschung barmachung von brachliegendem Industrie- und Gewer- und Entwicklung ausweist, wird die Forschungs- und begelände bzw. die infrastrukturelle Neuordnung von Alt- Entwicklungstätigkeit der Thüringer Unternehmen, standorten. Um dem vorhandenen Bedarf an größeren Hochschulen und Forschungseinrichtungen unterstützt zusammenhängenden Industrieflächen entsprechen zu und forciert. Die Förderung wird auf zukunftsträchtige können, sind aber auch künftig Neuerschließungen weiter und für Thüringen besonders aussichtsreiche Technolo- erforderlich. giefelder konzentriert (Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Weitere Schwerpunkte der Förderstrategie betreffen die Informations-, Kommunikations- und Medientechnik ein- Förderung von Einrichtungen der beruflichen Bildung so- schließlich Software, neue Materialien und Werkstoffe, wie Maßnahmen zur Aufwertung der touristischen Infra- Optik und Optoelektronik, Produktionstechnik ein- struktur. schließlich Verfahrenstechnik, Mikro- und Nanotechni- ken, Biotechnologie, Medizintechnik, Umwelttechnik, Zur Unterstützung regionaler Entwicklungsprozesse Energietechnologien einschließlich regenerative Energie- kommt das neue Modellvorhaben Regionalbudget zum technik). Tragen. Voraussetzung für die Förderung eines Regional- budgets ist das Vorhandensein eines Regionalmanage- c) Mittelstandsförderung ments. Kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirt- Die Richtlinien zur einzelbetrieblichen GRW-Förderung schaft werden neben der GRW durch ein umfangreiches bzw. zur GRW-Infrastrukturförderung können unter fol- Förderinstrumentarium seitens der EU, des Bundes und gender Internetadresse eingesehen werden: http:// des Freistaates Thüringen unterstützt. Als wesentliche www.thueringen.de/de/tmwta/wirtschaft/wirtschaftsfoer Basisförderung des Bundes stehen neben den steuerlichen derung/richtlinien. Fördermaßnahmen Eigenkapitalprogramme sowie ver- schiedene Darlehensprogramme zur Verfügung. 14.6 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen Darüber hinaus hat der Freistaat Thüringen im Rahmen a) Einsatz des Europäischen Fonds für regionale Ent- seiner Förderung für den Mittelstand ein umfangreiches wicklung (EFRE) Landesinstrumentarium in Form von Eigenkapital-, Im Förderzeitraum 2007 bis 2013 ist in Thüringen insge- Fremdkapital- sowie Bürgschaftsprogrammen entwickelt. samt ein Einsatz von EFRE-Mitteln in Höhe von d) Arbeitsmarktförderung 1,478 Mrd. Euro vorgesehen. Die finanzielle Beteiligung des EFRE wird dabei auf fol- Anliegen der Arbeitsmarktpolitik ist es, zur Erhaltung gende Handlungsfelder ausgerichtet: vorhandener Arbeitsplätze beizutragen und die Entste- hung zusätzlicher Dauerarbeitsplätze zu unterstützen. – Förderung von Forschung und Entwicklung, Steige- Durch geeignete Fördermaßnahmen sollen möglichst rung der FuE-Aktivitäten von KMU, Verknüpfung der langfristige Beschäftigungseffekte erzielt werden. Aktivitäten von Unternehmen und Forschungseinrich- tungen, In mittlerer Zukunft wird der demografische Wandel deutliche Konsequenzen für den deutschen Arbeitsmarkt – Ausbau der öffentlichen FuE- sowie der Bildungs- haben. Es ist – regional differenziert – mit einer wachsen- infrastruktur, den Nachfrage nach speziellen Fachkräften zu rechnen. In – Interregionale Zusammenarbeit, Thüringen werden die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf Thüringen regelmäßig analysiert und – Förderung der Investitionstätigkeit der Unternehmen, aufgezeigt, in welchen Bereichen Fachkräfte stark nach- – Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur, gefragt werden und welche Strategien für die Fachkräfte- – Nachhaltige Entwicklung und Ressourcenschonung, sicherung in den Unternehmen im Freistaat eingesetzt werden. – Unterstützung nachhaltiger Stadtentwicklung in Städ- ten mit mehr als 10 000 Einwohnern, Thüringen unterstützt die Berufswahlvorbereitung für Schüler ebenso wie die berufliche Erstausbildung und die – Ausbau und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, Qualifizierung von Arbeitsuchenden und Beschäftigten in – Entwicklung von Konversionsflächen, den Unternehmen. – Abbau umweltrelevanter Infrastrukturdefizite. 14.7 Förderergebnisse Für die GRW steht in der laufenden Förderperiode insge- samt ein EFRE-Mittelvolumen in Höhe von rund In Thüringen werden pro Jahr rund 350 Vorhaben der ge- 377,1 Mio. Euro zur Verfügung (ca. 25 Prozent des werblichen Wirtschaft sowie rund 30 wirtschaftsnahe In- EFRE-Gesamtansatzes). frastrukturvorhaben gefördert. Dafür werden jährlich rund 200 Mio. Euro eingesetzt. Die Förderergebnisse der b) Forschungs- und Technologieförderung Jahre 2000 bis 2008 nach kreisfreien Städten und Land- Mit dem Programm „Thüringen-Technologie“, das die kreisen sind nachfolgend dargestellt (Quelle: TMWTA, Förderschwerpunkte Einzelbetriebliche Technologieför- Basis bewilligte Vorhaben). Drucksache 16/13950 – 106 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Bewilligte GRW-Investitionsvorhaben in Thüringen 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2008

* kreisfreie Städte Stand: Zeitpunkt der Bewilligung (keine Herausnahme von Projekten durch z. B. Insolvenz usw.)

14.8 Verwendungsnachweiskontrolle und Für die wirtschaftsnahe Infrastrukturförderung ist zustän- Evaluierung dig das In Thüringen weisen Unternehmen die zweckentspre- Thüringer Landesverwaltungsamt (TLVwA) chende Verwendung erhaltener GRW-Fördermittel grund- 99423 Weimar, sätzlich in einem vereinfachten Verfahren (Verwendungs- Weimarplatz 4 nachweis-verfahren) nach. Um den in der Europäischen Referat 500 Union einheitlich geltenden Kontrollpflichten nachzu- Tel.: 0361/37 900; kommen, werden im entsprechenden Umfang aber auch Fax: 03 61/37 73 71 90, Originalbelege geprüft sowie Vor-Ort-Kontrollen vorge- E-Mail: [email protected] nommen. Die Programmsteuerung sowie die Fach- und Rechtsauf- sicht über die GRW-Förderung in Thüringen erfolgen Thüringen lässt die Wirksamkeit und Effizienz der GRW- durch das Förderung regelmäßig wissenschaftlich untersuchen. Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und 14.9 Weitere Informationen und Arbeit Tel: 0361/37 97-999; Fax: 0361/37 97-990 Ansprechpartner E-Mail: [email protected] Die GRW-Förderung für gewerbliche Unternehmen und Unterstützung in allen Ansiedlungs- und Standortfragen Tourismusvorhaben erfolgt durch die gewährt die Thüringer Aufbaubank (TAB) Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) 99084 Erfurt, 99084 Erfurt, Gorkistraße 9 Mainzerhofstr. 12 Tel.: 03 61/7447-0; Tel.: (03 61) 56 03 0 Fax: 03 61/7447 271 Fax: (0361) 56 03 333 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107 – Drucksache 16/13950

Detaillierte Informationen zur GRW-Förderung sowie zu http://www.leg-thueringen.de/ allen sonstigen Fördermöglichkeiten, Aktivitäten und sta- http://www.thueringen.de/de/tlvwa tistischen Daten der Wirtschaftsförderung und Wirt- schaftspolitik in Thüringen sind unter folgenden Internet- Eine Liste der Begünstigten der GRW-Förderung (1. Juli Adressen zu finden: 2007 bis 31. Dezember 2008) kann unter: http://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmwta/wirt http://www.thueringen.de/de/tmwta/ schaft/foerderung/beguenstliste-ga.pdf eingesehen wer- http://www.aufbaubank.de den.

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109 – Drucksache 16/13950

Anhang 1 Grundgesetz Artikel 91a und Artikel 91b1

VIII a. Gemeinschaftsaufgaben Artikel 91b Artikel 91a (1) Bund und Länder können auf Grund von Vereinba- rungen in Fällen überregionaler Bedeutung zusammen- (1) Der Bund wirkt auf folgenden Gebieten bei der wirken bei der Förderung von: Erfüllung von Aufgaben der Länder mit, wenn diese Auf- gaben für die Gesamtheit bedeutsam sind und die Mitwir- 1. Einrichtungen und Vorhaben der wissenschaftlichen kung des Bundes zur Verbesserung der Lebensverhält- Forschung außerhalb von Hochschulen; nisse erforderlich ist (Gemeinschaftsaufgaben): 2. Vorhaben der Wissenschaft und Forschung an Hoch- 1. Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, schulen; 2. Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschut- 3. Forschungsbauten an Hochschulen einschließlich Groß- zes. geräten. (2) Durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundes- Vereinbarungen nach Satz 1 Nr. 2 bedürfen der Zustim- rates werden die Gemeinschaftsaufgaben sowie Einzel- mung der Länder. heiten der Koordinierung näher bestimmt. (2) Bund und Länder können auf Grund von Verein- (3) Der Bund trägt in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 barungen zur Feststellung der Leistungsfähigkeit des die Hälfte der Ausgaben in jedem Land. In den meisten Bildungswesens im internationalen Vergleich und bei Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 trägt der Bund mindestens die diesbezüglichen Berichten und Empfehlungen zusam- Hälfte; die Beteiligung ist für alle Länder einheitlich fest- menwirken. zusetzen. Das Nähere regelt das Gesetz. Die Bereitstel- lung der Mittel bleibt der Feststellung in den Haushalts- (3) Die Kostentragung wird in der Vereinbarung gere- plänen des Bundes und der Länder vorbehalten. gelt.

1 Zuletzt geändert durch Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74a, 75, 84, 85, 87c, 91a, 91b, 93, 98, 104a, 104b, 105, 107, 109, 125a, 125b, 125c, 143c) vom 28. August 2006 (BGBl. I, S. 2034). Drucksache 16/13950 – 110 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Anhang 2

Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – GRW- Gesetz (GRWG) vom 6. Oktober 1969 (BGBl. I, S. 1861), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Zweiten Gesetzes zum Abbau bürokrati- scher Hemmnisse insbesondere in der mittelständischen Wirtschaft vom 7. September 2007 (BGBl. I, S. 2246)1

Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das punkte konzentrieren. Sie ist mit anderen öffentlichen folgende Gesetz beschlossen: Entwicklungsvorhaben abzustimmen. (2) Gewerbebetriebe werden nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 nur §1 dann gefördert, wenn zu erwarten ist, dass sie sich im Wettbewerb behaupten können. Träger der in § 1 Abs. 1 Gemeinschaftsaufgabe Nr. 2 aufgeführten Maßnahmen zum Ausbau der Infra- (1) Zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk- struktur sind vorzugsweise Gemeinden und Gemeinde- tur werden folgende Maßnahmen als Gemeinschaftsauf- verbände; nicht gefördert werden Maßnahmen gabe im Sinne des Artikels 91a Abs. 1 des Grundgesetzes 1. des Bundes und der Länder sowie wahrgenommen: 2. natürlicher und juristischer Personen, die auf Gewinn- 1. Investive Förderung der gewerblichen Wirtschaft bei erzielung ausgerichtet sind. Errichtung, Ausbau, Umstellung oder grundlegender Rationalisierung von Gewerbebetrieben, (3) Absatz 2 Satz 2 Halbsatz 2 Nr. 1 gilt nicht für Ge- meindeaufgaben, die in den Ländern Berlin und Hamburg 2. investive Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruk- wahrgenommen werden. tur, soweit sie unmittelbar für die Entwicklung der re- gionalen Wirtschaft erforderlich ist, (4) Finanzhilfen werden nur bei einer angemessenen Beteiligung des Empfängers gewährt. 3. nichtinvestive und sonstige Maßnamen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, zur regio- §3 nalpolitischen Flankierung von Strukturproblemen und zur Unterstützung von regionalen Aktivitäten, soweit Förderungsarten sie unmittelbar für die Entwicklung der regionalen Die finanzielle Förderung kann in der Gewährung von Wirtschaft erforderlich sind, Zuschüssen, Darlehen und Bürgschaften bestehen. 4. Evaluierung der Maßnahmen und begleitende regio- nalpolitische Forschung. §4 (2) Die in Absatz 1 genannten Förderungsmaßnahmen Gemeinsamer Koordinierungsrahmen für werden in Gebieten mit erheblichen wirtschaftlichen die regionale Wirtschaftsförderung Strukturproblemen durchgeführt, insbesondere in Gebie- (1) Für die Erfüllung der Gemeinschaftsaufgabe wird ten, in denen Regionalbeihilfen nach Artikel 87 Abs. 3 ein gemeinsamer Koordinierungsrahmen für die regionale des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemein- Wirtschaftsförderung aufgestellt. schaft gewährt werden können. Es können auch Gebiete gefördert werden, die vom Strukturwandel in einer Weise (2) Der gemeinsame Koordinierungsrahmen ist nach bedroht sind, dass negative Rückwirkungen auf das Ge- Maßgabe der jeweils geltenden Vorschriften für Beihilfen biet in erheblichem Umfang absehbar sind. mit regionaler Zielsetzung der Europäischen Kommission auszugestalten. Er ist regelmäßig weiterzuentwickeln. (3) Einzelne Maßnahmen werden auch außerhalb der vorstehend genannten Gebiete gefördert, wenn sie in ei- (3) Der gemeinsame Koordinierungsrahmen umfasst nem unmittelbaren Zusammenhang mit geförderten Pro- insbesondere: jekten innerhalb benachbarter Fördergebiete stehen. 1. die Festlegung der Fördergebiete nach § 1 Abs. 2 nach einem sachgerechten Bewertungsverfahren, §2 2. die förderfähigen Maßnahmen nach § 1 Abs. 1, Allgemeine Grundsätze 3. Voraussetzungen, Art und Intensität der Förderung, (1) Die Förderung der in § 1 Abs. 1 genannten Maß- nahmen muß mit den Grundsätzen der allgemeinen Wirt- 4. die sachgerechte Verteilung der Bundesmittel auf die schaftspolitik und mit den Zielen und Erfordernissen der Länder, Raumordnung und Landesplanung übereinstimmen. Die 5. Regelungen über die Mittelbereitstellung und Rück- Förderung soll sich auf räumliche und sachliche Schwer- forderungen zwischen Bund und Ländern, 6. Berichtswesen, Evaluierung und statistische Auswer- 1 Das novellierte Gesetz ist am 14. September 2007 in Kraft getreten. tungen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111 – Drucksache 16/13950

§5 schriften des Bundes im gemeinsamen Koordinierungs- rahmen konkretisiert. Koordinierungsausschuss (3) Der Einsatz von Mitteln der Europäischen Struk- (1) Für die Beschlussfassung über den gemeinsamen turfonds für Maßnahmen nach § 1 Abs. 1 ist möglich. Koordinierungsrahmen und Anpassungen nach § 4 Abs. 2 und 3 bilden die Bundesregierung und die Landesregie- (4) Die Länder können zusätzlich eigene Mittel nach rungen einen Koordinierungsausschuss. Ihm gehören der Maßgabe des gemeinsamen Koordinierungsrahmens ein- Bundesminister für Wirtschaft und Technologie als Vor- setzen. sitzender sowie der Bundesminister der Finanzen und ein Minister (Senator) jedes Landes an; jedes Mitglied kann §8 sich vertreten lassen. Die Stimmenzahl des Bundes ent- spricht der Zahl aller Länder. Jedes Land hat eine Rückzahlung und Verzinsung der Bundesmittel Stimme. (1) Beträge, die vom Zuwendungsempfänger zur Til- (2) Der Koordinierungsausschuss beschließt mit den gung und Verzinsung erhaltener Darlehen oder zum Aus- Stimmen des Bundes und der Mehrheit der Stimmen der gleich der auf Grund übernommener Bürgschaften erstat- Länder. teten Ausfälle gezahlt werden, sind vom Land anteilig an (3) Der Koordinierungsausschuss gibt sich eine Ge- den Bund abzuführen. schäftsordnung. (2) Der Bund kann zugewiesene Bundesmittel von ei- nem Land zurückfordern, wenn die festgelegten Bedin- §6 gungen durch das Land ganz oder teilweise nicht erfüllt werden. Durchführung und Unterrichtung (3) Im Falle der Nichterfüllung der Bedingungen (1) Die Durchführung der Maßnahmen des gemeinsa- durch den Zuwendungsempfänger fordert das Land die men Koordinierungsrahmens ist Aufgabe der Länder. Mittel in Höhe des Bundesanteils zurück und zahlt die zu- (2) Die Landesregierungen unterrichten die Bundes- rückerhaltenen Beträge einschließlich Zinsen an den regierung und den Bundesrat auf Verlangen über die Bund. Durchführung der Maßnahmen des gemeinsamen Koordi- (4) Die an den Bund nach den vorstehenden Absätzen nierungsrahmens und den allgemeinen Stand der Gemein- abzuführenden Beträge- sind vom Land in Höhe von schaftsaufgabe. 3,5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz nach § 247 (3) Der Vorsitzende des Koordinierungsausschusses des Bürgerlichen Gesetzbuches zu verzinsen, im Falle des unterrichtet den Deutschen Bundestag über die Durchfüh- Absatzes 2 vom Zeitpunkt der Auszahlung der Bundes- rung des gemeinsamen Koordinierungsrahmens und den mittel an, im Falle der Absätze 1 und 3 ab dem 31. Tag allgemeinen Stand der Gemeinschaftsaufgabe. nach Eingang des Betrages beim Land.

§7 §14 Finanzierung Inkrafttreten2 (1) Der Bund trägt vorbehaltlich der Bestimmung des Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 1970 in Kraft. Artikels 91a Abs. 3 des Grundgesetzes die Hälfte der Ausgaben in jedem Land. Das vorstehende Gesetz wird hiermit verkündet. (2) Die Zahlungsabwicklung wird vom Koordinierungs- ausschuss nach Maßgabe der haushaltsrechtlichen Vor- 2 Das novellierte Gesetz ist am 14. September 2007 in Kraft getreten. Drucksache 16/13950 – 112 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Anhang 3

Ergänzende verbindliche Förderbedingungen für die Förderung von Investitionen von gemeinnützigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen nach Ziffer 2.9 (Teil II-A)

Nicht anzuwenden auf o. g. Forschungseinrichtungen sind richtungen sogar explizit in der Überschrift aufgeführt wegen der Besonderheiten dieses Tatbestandes die folgen- wird, das Förderverfahren (Ziffer 1.2. Teil II-A), die den Regelungen des Koordinierungsrahmens: Berücksichtigung von Vorförderungen (Ziffer 1.3 Teil II-A) und die außerhalb der GRW liegenden As- – Der Primäreffekt nach Ziffer 2.1 Teil II-A als Förder- voraussetzung ist nicht einschlägig. pekte, die bei der Prüfung von Anträgen zu berücksich- tigen sind, wie z. B. immissionsschutzrechtliche und – Die Förderkriterien „Abschreibungskriterium“ und baurechtliche Gesichtspunkte (Ziffer 1.4 Teil II-A). „Erhöhung der Dauerarbeitsplätze um 15 Prozent“ (je- weils Ziffer 2.2 Teil II-A) sind nicht abzuprüfen. – Die Regelungen der Ziffern 2.6 Teil II-A sind anzu- wenden. Diese regeln die Anerkennung von Kosten – Eine Einstufung der Investitionsvorhaben unter Ziffer als förderfähige Kosten des Vorhabens. 2.3.1 Teil II-A ist nicht erforderlich (d. i. Errichtung, Erweiterung, Diversifizierung der Produktion oder – Die Begriffsbestimmungen der Ziffern 2.8 Teil II-A grundlegende Änderung des Gesamtproduktionsver- sind anzuwenden. D. i.: „Betriebsstätte“, „gewerblich“, fahrens einer bestehenden Betriebsstätte oder Über- „Gründungsphase eines Unternehmens“, „Zahl der nahme einer stillgelegten oder von Stilllegung bedroh- Dauerarbeitsplätze“ gegenüber „Zahl der Beschäftig- ten Betriebsstätte unter Marktbedingungen durch einen ten“, Bestimmung eines „Arbeitsplatzes“ bei Teilzeit- unabhängigen Investor). arbeit, Saisonarbeit, Mehrschichtbetrieben, „KMU“, Anwendung finden hingegen die folgenden Regelungen: „Telearbeitsplatz“. – Die Regelungen der Ziffern 1.1 bis 1.4 Teil II-A sind – Es finden Anwendung die „Förderausschlüsse“, die anzuwenden. D. i.: die allgemeinen Grundsätze der „Vorbeginnsregel“, „beihilferechtliche Rückzahlungs- Förderung (Ziffer 1.1 Teil II-A), bei denen die An- verpflichtungen“ sowie die Regeln für den Widerruf des wendbarkeit auf die außeruniversitären Forschungsein- Zuwendungsbescheids (Teil II-A, Ziffern 3.3, 3.4, 4.). Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 113 – Drucksache 16/13950

Anhang 4

Ergänzende verbindliche Förderbedingungen für wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen nach Ziffer 3.2 (Teil II B), um deren Vereinbarkeit mit den beihilferechtlichen Vorgaben der Europäischen Kommission sicherzustellen

Die nach Ziffer 3.2 (Teil II B) förderfähigen Infrastruktur- aufsicht untersteht. Darüber hinaus sind andere Fallge- maßnahmen müssen mit dem zum Zeitpunkt der Gewäh- staltungen im Sinne von Ziffer 3.1.3 möglich, sofern sie rung der GRW-Förderung geltenden Beihilferecht der Eu- mit dem Beihilferecht vereinbar sind. ropäischen Kommission vereinbar sein. Das zu erschließende bzw. wiederherzurichtende Gelände Die Europäische Kommission hatte für den Zeitraum befindet sich i. d. R. im Eigentum des Trägers. Ist der 2004 bis 2006 die einzelnen GRW-Infrastrukturfördertat- Träger in Ausnahmefällen nicht der Eigentümer des Ge- bestände in einzelnen Beihilfeverfahren intensiv geprüft ländes, so muss er über das Gelände gegenüber dem Ei- und unter Berücksichtigung ergänzender Zusicherungen gentümer vertraglich abgesicherte Einwirkungsrechte auf erklärt, dass die GRW-Förderung für diese Maßnahmen die Umgestaltung und spätere Nutzung besitzen. In die- keine Beihilfe im Sinne von Artikel 87 Absatz 1 EG-Ver- sen Fällen muss per Abschöpfungsvertrag zwischen dem trag darstellt bzw. mit dem EG-Vertrag vereinbar ist. So- Träger und dem Eigentümer des Grundstücks gewährleis- fern Beihilfeelemente enthalten sind, gelten die entspre- tet sein, dass eine etwaige Wertsteigerung des erschlosse- chenden Höchstgrenzen. nen bzw. wiederhergerichteten Grundstücks bei der Er- Um ab 2007 weiterhin eine Vereinbarkeit der Maßnah- mittlung der förderfähigen Kosten in Abzug gebracht men nach Ziffer 3.2 mit den beihilferechtlichen Vorgaben wird und alle aus den Arbeiten entstehenden Vorteile sicherzustellen, sind die in Anlehnung an die o. g. Kom- vollständig an den Träger weitergereicht werden. missionsentscheidungen aufgestellten Bedingungen für Die erschlossenen Flächen sind ausschließlich zum die einzelnen Infrastrukturmaßnahmen verbindlich bei Marktpreis an den besten Bieter im Einklang mit der Mit- der Bewilligung von GRW-Infrastrukturvorhaben zu be- teilung der Europäischen Kommission betreffend Ele- rücksichtigen. Die Regelungen für die Förderung der mente staatlicher Beihilfen bei Verkäufen von Bauten Wirtschaftlichkeitslücke im Rahmen der Breitbandförde- oder Grundstücken durch die öffentliche Hand (ABl. EG rung sind von der Europäischen Kommission bis 2013 ge- Numer C 209/2 vom 10. Juli 1997) nach öffentlichen Ver- nehmigt worden. kaufsbemühungen zu veräußern. Ist der Träger Eigentü- Sollten bei den nachfolgenden Infrastrukturfördertatbe- mer des Grundstücks, sind beim Verkauf erzielte Über- ständen Träger, Betreiber und Eigentümer der Infrastruk- schüsse vom Träger an den GRW-Zuwendungsgeber tur auseinander fallen, ist eine Wertabschöpfungsklausel zurückzuführen. Überschüsse ergeben sich als Differenz zu verankern, die sicherstellt, dass etwaige Gewinne oder zwischen Verkaufspreis und der Summe der Kosten aus Vorteile beim privaten Träger und/oder Betreiber der In- Grundstückserwerb bzw. Verkehrswert des unerschlosse- frastruktur abgeschöpft werden und nach Abzug der Auf- nen Grundstücks zzgl. Eigenanteil des Trägers an den Er- wendungen nach Ablauf der Nutzungsbindungsfrist an schließungskosten. den GRW-Zuwendungsgeber abgeführt werden. 2. Ziffer 3.2.2 – allgemein: Errichtung und 1. Ziffer 3.2.1: Erschließung und Wieder- Ausbau von Verkehrsverbindungen zur herrichtung von Industrie- und Anbindung von Gewerbebetrieben oder Gewerbegelände von Gewerbegebieten an das über- regionale Verkehrsnetz (außer Förderfähig sind die Erschließung und die Wiederherrich- Regionalflughäfen) tung von Industrie- und Gewerbegelände in den struktur- schwachen Fördergebieten. Förderfähig sind Verkehrsverbindungen, soweit dadurch Eine Erschließung nach Maß, z. B. für ein Unternehmen, Gewerbegebiete und Gewerbebetriebe an das überregio- ist nach der EP/PIP Entscheidung der Europäischen Kom- nale Verkehrsnetz angebunden werden. Ziel ist es, den mission (ABl. EG Nummer L 145 vom 20. Juni 2000) Zugang zum Verkehrsnetz zu verbessern und auszubauen, ausgeschlossen. z. B. um überregionale Absatzmärkte leichter zu errei- chen und die regionalen Standortbedingungen zu verbes- Zur Wiederherrichtung von Industrie- und Gewerbege- sern. lände zählen insbesondere die Demontage von Altanlagen und die Beseitigung von Altlasten. Die Sanierung darf Die Verkehrsanbindungen stehen allen interessierten Nut- nur insoweit erfolgen, als sie für eine wirtschaftliche und zern diskriminierungsfrei zur Verfügung. Die Förderung zweckentsprechende Folgenutzung des jeweiligen Gelän- von Verkehrsanbindungen, die nur von einem Unterneh- des erforderlich ist. men genutzt werden können, ist ausgeschlossen. Träger der Maßnahme ist eine Gebietskörperschaft oder Die geförderten Straßen werden öffentlich gewidmet, so ein kommunaler Zweckverband, welcher der Kommunal- dass keine Benutzungsgebühren erhoben werden. Drucksache 16/13950 – 114 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Nicht förderfähig sind Betriebsstraßen und andere Ver- notwendigen Einrichtungen zu marktüblichen Konditio- kehrsverbindungen, die sich im Eigentum von Unterneh- nen zur Verfügung zu stellen. men befinden. Die Förderung erfolgt subsidiär nur insoweit, als sie dem allgemeinen öffentlichen Interesse der Region dient und 3. Ziffer 3.2.2: Regionalflughäfen für eine wirtschaftliche und sachgerechte Versorgung der Förderfähig sind die Errichtung, der Ausbau und die Mo- Gewerbegebiete erforderlich ist. dernisierung von Regionalflughäfen und Landeplätzen in Der Fördertatbestand kommt nur in Ausnahmefällen und den strukturschwachen Fördergebieten, die i. d. R. im öf- unter besonderen Umständen in Betracht, in denen ein am fentlichen Eigentum (Gemeinden, Gemeindeverbände oder Markt tätiges Unternehmen keiner rechtlichen Verpflich- Kreise) stehen. tung zur Bereitstellung der Leistungen unterliegt und kein Die Förderung umfasst nur Flughafeninfrastruktur, die wirtschaftliches Interesse zur Durchführung der erforder- dem gemeinsamen öffentlichen Interesse dient und allen lichen Investitionen vorliegt. Dies ist z. B. der Fall, wenn interessierten Nutzern im Rahmen der dadurch geschaffe- aufgrund einer peripheren Lage bzw. einer zu kleinen nen Kapazitäten diskriminierungsfrei offen steht. Nur von Zahl potenzieller Endnutzer keine ausreichende Kosten- einem einzigen Unternehmen zu nutzende Infrastruktur deckung zu erwarten ist. Die Förderung soll in diesen Fäl- ist von der Förderung ausgenommen. len dazu beitragen, die vom Träger/Eigentümer zu tragen- den Investitionskosten auf ein Niveau abzusenken, das I. d. R. ist der Träger der Eigentümer des Regionalflugha- dem üblichen und vergleichbaren Kostenrahmen ent- fens oder des Landeplatzes. Während der Bindefrist darf spricht, d. h. es werden nur die zusätzlichen spezifischen der Träger das Eigentum an der geförderten Infrastruktur Mehraufwendungen aufgrund des spezifischen Standorts nicht veräußern. Die Infrastruktur darf auch nicht für an- ausgeglichen. dere als in der Förderentscheidung angegebene Zwecke genutzt werden. In Ausnahmefällen, in denen der Träger Förderfähig sind die Baukosten zur Heranführung der nicht Eigentümer des Flughafens ist, wird ein Abfüh- Versorgungsleitungen an die einzelnen Grundstücke. Es rungsvertrag geschlossen, mit dem sichergestellt wird, werden max. die Nettomehrkosten ausgeglichen, die er- dass etwaige Gewinne, z. B. aufgrund einer Wertsteige- forderlich sind, um die Erschließung zu marktüblichen rung der geförderten Infrastruktur, bei Ablauf der Binde- Preisen zu realisieren. frist vom Eigentümer an den Träger abgeführt werden. Hausanschlüsse und andere Maßnahmen innerhalb der Für seinen Teil führt der Träger diesen Gewinn abzüglich Grundstücke zukünftiger Nutzer werden nicht gefördert. seines Eigenanteils an den GRW-Zuwendungsgeber ab. Träger der Maßnahme ist eine Gebietskörperschaft oder Förderfähige Investitionsbestandteile sind u. a. Start- und ein kommunaler Zweckverband, welcher der Kommunal- Landebahn, Rollwege, Vorfelder, Wasser- und Stromver- aufsicht untersteht. sorgung, Entsorgungseinrichtungen, Bereitstellung von Betriebsflächen, Sicherheitsausrüstungen, Lärmschutz, Der Träger und ggf. der mit der Durchführung beauftragte Navigations- und Fernmeldeausrüstung, Hangars, Werk- Betreiber garantieren die diskriminierungsfreie – d. h. stätten und Abfertigungs- sowie Betriebsgebäude. Be- vom Lieferanten der Versorgung unabhängige – Durchlei- triebs- und Instandhaltungskosten sind nicht förderfähig. tung der Lieferungen. Sofern der Leitungseigentümer gleich- zeitig ein Versorgungsunternehmen ist, muss sichergestellt Nicht auf den Luftverkehr bezogene Aktivitäten an Flug- werden, dass durch die Förderung kein Vorteil für das Ver- häfen sind nicht förderfähig. In Fällen von Mischinvesti- sorgungsunternehmen eintritt. tionen, d. h. Infrastrukturvorhaben, die sowohl für auf den Luftverkehr bezogene Zwecke als auch für nicht auf 5. Ziffer 3.2.4: Errichtung oder Ausbau von den Luftverkehr bezogene Aktivitäten genutzt werden Kommunikationsverbindungen (bis zur können, werden die Investitionskosten in förderfähige Anbindung an Netz bzw. nächsten und nicht förderfähige Bestandteile aufgeteilt. Förderfä- Knotenpunkt) hig ist nur der auf Luftverkehrsaktivitäten bezogene An- teil. Die Förderregeln der Ziffer 3.2.3 gelten insoweit analog auch für die Förderung der Errichtung oder des Ausbaus Spezifische Investitionen von Luftfahrtunternehmen, die von Kommunikationsverbindungen. Für die Förderung einen Flughafen nutzen, sind ausgeschlossen. Für den Be- der Breitbandversorgung gilt darüber hinaus: trieb und die Verwaltung eines Flughafens werden keine Fördermittel gewährt. I. Ziel der Förderung ist es, durch die Schaffung einer zu- verlässigen, erschwinglichen und hochwertigen Breit- 4. Ziffer 3.2.3: Errichtung oder Ausbau von bandinfrastruktur die Nutzung der modernen Informa- Energie- und Wasserversorgungs- tions- und Kommunikationstechnologien in bislang leitungen und -verteilungsanlagen aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen oder technolo- gischer Restriktionen unterversorgten Regionen des Förderfähig sind Energie- und Wasserversorgungsleitun- GRW-Fördergebiets zu ermöglichen und damit zielge- gen und -verteilungsanlagen zum Anschluss von Gewer- richtet und vorrangig förderfähige Betriebe in den GRW- begebieten. Ziel der Förderung ist es, den Nutzern in den Fördergebieten zu unterstützen. Die Breitbanddienste strukturschwachen Fördergebieten die zur Versorgung sollen entsprechend den regionalen Bedürfnissen, die im Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 115 – Drucksache 16/13950

Rahmen einer Markterhebung/Bedarfserhebung vorab Zuschussbetrag hervorgeht, den der/die Anbieter ermittelt wurden, zu erschwinglichen Preisen zugäng- zur Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke für er- lich sein. Hierbei soll es sich um „marktkonforme Ent- forderlich hält/halten. Den Zuschlag erhält das gelte“ handeln, die den Tarifen entsprechen, die von wirtschaftlichste Angebot. Sollte das wirtschaft- Diensteanbietern in Gebieten verlangt werden, in de- lichste Angebot nicht gleichzeitig das Angebot nen bei ähnlichen Bedingungen ein Anschluss ohne sein, für das die geringste staatliche Förderung be- Förderung erfolgt. Im Hinblick auf eine möglichst kos- nötigt wird, ist ausführlich darzulegen, warum das tengünstige Anbindung der Unternehmen soll auch der Angebot als wirtschaftlicher anzusehen ist. Bedarf umliegender nicht förderfähiger Betriebe und Haushalte berücksichtigt sowie in die Förderung mit- 3. Das Angebot umfasst auch die Investitionen zur einbezogen werden. Herstellung des offenen Zugangs auf Vorleistungs- ebene (Technische Herstellung der Anbieter- und II. Über die sonst für die Infrastrukturförderung gelten- Nutzerneutralität). den Voraussetzungen hinaus gilt für die Förderung des Breitbandzugangs: 4. Falls eine Ausschreibung erfolglos bleibt oder die Realisierung der Investition durch einen privaten 1. Der Zuwendungsempfänger hat zu erbringen: Anbieter einen höheren Zuschuss erfordert als bei – einen Nachweis der fehlenden oder unzurei- Realisierung durch den Zuwendungsempfänger, chenden Breitbandversorgung von Gewerbege- kann der Zuwendungsempfänger die Investitionen bieten. Hierbei ist zu berücksichtigen, ob die selbst durchführen. Förderfähig ist auch in diesem Netzbetreiber bereit sind, in absehbarer Zukunft Fall nur der Teilbetrag der zur Erreichung der Wirt- die entsprechenden Breitbanddienste auch ohne schaftlichkeitsschwelle erforderlich ist. staatliche Förderung bereit zu stellen. Kennzei- 5. Sonstige Zuwendungsbestimmungen chen für die Unterversorgung sind: – Auf die Investitionen zur Herstellung des offe- – Downloadgeschwindigkeit beträgt weniger nen Zugangs auf Vorleistungsebene kann auf- als 2 Mbit/s. grund von technologischen Restriktionen bzw. – Es besteht ein für die Unternehmen unange- wenn dies die Investition um mindestens messenes Preis-Leistungs-Verhältnis vergli- 50 Prozent verteuern würde, verzichtet werden. chen mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis – Wenn ein Zuwendungsempfänger die Investi- der Breitbandversorgung für Unternehmen tion nach Ziffer 5 selbst durchführt und aus- in benachbarten Ballungsräumen. nahmsweise auf die Herstellung eines offenen – eine nachvollziehbare Darstellung des ermittelten Zugangs auf Vorleistungsebene entsprechend und prognostizierten Bedarfs an Breitbandan- Ziffer 6.1 verzichtet, dann ist die Nutzung der schlüssen im zu versorgenden Gewerbegebiet. Netzinfrastruktur in einem offenen und transpa- Dabei sollten neben dem für Gewerbeunterneh- renten Verfahren unter Beachtung des Vergabe- men festgestellten Bedarf auch der private Be- rechts zu vergeben. darf von umliegenden Haushalten und nicht för- derfähigen Unternehmen einbezogen werden. – Bereits bei Antragstellung sind geeignete vor- habensspezifische Indikatoren sowie entspre- 2. Förderfähig ist die sog. Wirtschaftlichkeitslücke chende zeitpunktbezogene Ausgangs- und Ziel- (A) oder die Verlegung von Leerrohren inklusive werte zu benennen, die eine Beurteilung des Kabeln (B), sofern sie im Zuge der Durchführung Umfangs der Zielerreichung ermöglichen. anderer Infrastrukturmaßnahmen erfolgt. B. Förderung von Leerrohren im Zuge der Durchführung A. Förderung der Wirtschaftlichkeitslücke anderer Infrastrukturmaßnahmen 1. Auf Basis des ermittelten Bedarfs hat die Ge- 1. Förderfähig ist die Verlegung inner- und außerörtli- meinde/der Gemeindeverband zur Sicherstellung che Leerrohre einschließlich Kabeln im Zuge der von Transparenz, Anbieter- und Technologieneutra- Durchführung anderweitiger Infrastrukturmaßnah- lität eine öffentliche, wettbewerbs-, technologie- men. und anbieterneutrale Ausschreibung im Hinblick auf die Auswahl eines geeigneten Netzbetreibers 2. Gefördert werden ausschließlich Material- und durchzuführen. Die Veröffentlichung muss zumin- Verlegungskosten für Leerrohre der Art „drei- oder dest im offiziellen Amtsblatt sowie im Internetange- mehrfach D 50“ einschließlich Kabeln. Dadurch bot der Gemeinde erfolgen. Dabei sind Bestimmun- soll sichergestellt werden, dass keine Erschließung gen des Haushalts- und Vergaberechts zu beachten. nach Maß, d. h. für einen speziellen Breitbandan- bieter, erfolgt. 2. Die Auswahl des geeigneten Netzbetreibers oder im Falle eines Technologiemixes der geeigneten 3. Die Nutzung der Leerrohrkapazitäten einschließ- Netzbetreiber erfolgt auf der Grundlage einer Wirt- lich Kabeln muss ausgeschrieben werden. Den Zu- schaftlichkeitsberechnung der Anbieter, aus der der schlag erhält das wirtschaftlichste Angebot. Drucksache 16/13950 – 116 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

6. Ziffer 3.2.5: Errichtung oder Ausbau von Sofern der Träger nicht Eigentümer des Geländes ist, Anlagen für die Beseitigung bzw. muss durch Abschöpfungsvertrag zwischen dem Trä- Reinigung von Abwasser und Abfall ger und dem Eigentümer gewährleistet sein, dass Ge- winne durch eine etwaige Wertsteigerung des erschlos- Förderfähig sind Anlagen zur Reinigung von Abwasser. senen Grundstücks nach Ablauf der Nutzungsbindung vom Eigentümer an den Träger abgeführt werden. Der Der Bereich der Abwasserreinigung ist eine klassische Träger seinerseits führt diesen Gewinn abzüglich sei- Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge und unterliegt nes Eigenanteils an den Erschließungs- und Baukosten hoheitlich den kommunalen Trägern. Der Markt ist nicht an den GRW-Zuwendungsgeber ab. liberalisiert. Die Gebietskörperschaften entscheiden im Rahmen ihrer Selbstverwaltungsautonomie, in welcher Form und Art sie diese Aufgabe wahrnehmen. Aufgrund 8. Ziffer 3.2.7: Errichtung und Ausbau von steigender umweltrechtlicher Mindestanforderungen, auch Einrichtungen der beruflichen Ausbildung, Fortbildung und Umschulung ausgelöst von einheitlichen Anforderungen durch EU- Richtlinien, können die Kommunen die hierfür notwendi- Förderfähig ist die Errichtung und der Ausbau von Ein- gen Anlagen und Systeme oftmals nur mit Hilfe von richtungen zur beruflichen Bildung, Fortbildung und Um- Zuweisungen und Finanztransfers übergeordneter Län- schulung. Träger der Einrichtungen sind: derministerien errichten. Die GRW-Infrastrukturförde- – Gebietskörperschaften (Kommunen, Landkreise), z. B. rung leistet insoweit einen Beitrag zur Finanzierung einer von berufsbildenden Schulen; öffentlichen Aufgabe. – andere durch Gesetz vorgesehene Träger der berufli- Infrastrukturvorhaben aus dem Bereich Entsorgung, Be- chen Ausbildung (Kammern, Innungen), z. B. von seitigung und Verwertung von gewerblichen Abfällen Meisterschulen; sind vor deren Bewilligung bei der Europäischen Kom- mission zu notifizieren. – sonstige privatrechtliche Einrichtungen (beispiels- weise gewerkschaftliche Vereine, Stiftungen), die zwar keinen öffentlich-rechtlichen Status besitzen, 7. Ziffer 3.2.6: Geländeerschließung für den aber den gleichen Ausbildungszweck verfolgen und Tourismus und öffentliche Einrichtungen einen diskriminierungsfreien Zugang garantieren. des Tourismus Für Unternehmen im Sinne des Beihilferechts kommt nur Förderfähig sind folgende Vorhaben: eine Förderung aufgrund von bereits von der Europäi- schen Kommission genehmigten Beihilferegelungen in – die Geländeerschließung für öffentliche Einrichtungen Betracht. des Tourismus. Das zu erschließende Gelände muss sich zum Zeitpunkt der Erschließungsentscheidung im Die Ausbildungsgänge sind für alle Interessenten diskri- Eigentum des Trägers befinden, oder der Träger muss minierungsfrei zugänglich. Eine unternehmensspezifi- über das Gelände auf der Grundlage einer vertragli- sche Ausbildung erfolgt nicht. chen Absicherung mit dem Eigentümer Einwirkungs- rechte auf die Umgestaltung und spätere Nutzung be- 9. Ziffer 3.2.8: Errichtung und Ausbau von sitzen. Gewerbezentren (Forschungs-, Telematik-, Technologie-, Gründerzentren bzw. -parks Die Erschließung von Gelände zur Ansiedlung von ge- u. ä.) werblichen Tourismusbetrieben erfolgt nach Ziffer 3.2.1. Eine Erschließung nach Maß, z. B. für ein Un- Der GRW-Zuschuss, der den Trägern zur Errichtung eines ternehmen, ist nach der EP/PIP-Entscheidung der Eu- Zentrums zur Verfügung gestellt wird, soll ausschließlich ropäischen Kommission (ABl. L 145 vom 20. Juni den Nutzern einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen. 2000) ausgeschlossen. Um sicherzustellen, dass kein Vorteil auf Ebene der Trä- ger verbleibt, sind folgende Bedingungen einzuhalten: – die Errichtung, der Ausbau und die Modernisierung solcher Einrichtungen. Öffentliche Einrichtungen des – Für die Errichtung oder den Ausbau des Zentrums wird Tourismus sind Basiseinrichtungen der Infrastruktur eine öffentliche Ausschreibung der Maßnahme ent- des Tourismus, die für die Leistungsfähigkeit und wirt- sprechend den vergaberechtlichen Vorschriften durch- schaftliche Entwicklung von Tourismusbetrieben von geführt. unmittelbarer Bedeutung sind. Dazu gehören u. a. Kur- – Die Träger sind verpflichtet, den Nutzern den Besitz parks, Strandpromenaden, Häuser des Gastes und oder die Nutzung des Zentrums für einen Zeitraum Informationszentren. Der diskriminierungsfreie öffent- von mindestens 15 Jahren zu überlassen. Insofern er- liche Zugang zu den Tourismusinfrastruktureinrichtun- halten die Träger während dieses Zeitraums von gen ist für alle Nutzer zu gewährleisten. 15 Jahren, in dem die Gebäude als Zentrum genutzt werden müssen, keinen Vorteil. Für Unternehmen im Sinne des Beihilferechts kommt nur eine einzelbetriebliche Investitionsförderung auf- – Nach Ablauf der 15 Jahre verbleiben die Gebäude grund von bereits von der Europäischen Kommission i. d. R. im Eigentum der Träger. Um sicherzustellen, genehmigten Beihilferegelungen in Betracht. dass auf der Ebene der Träger kein Vorteil verbleibt Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 117 – Drucksache 16/13950

muss nach 15 Jahren eine Gewinnabschöpfung erfol- tren anmieten, indirekt durch staatliche Mittel begünstigt. gen. Dies geschieht entweder im Wege der Ertrags- Der Vorteil zugunsten der KMU besteht daher i. d. R. in wertmethode (z. B. Discounted-Cash-Flow-Methode) der im Vergleich zu den Marktpreisen kostengünstigeren oder nach einer von der Europäischen Kommission Nutzung der Räume des Zentrums einschließlich der In- anerkannten Methode (vgl. Strukturfondsdurchfüh- anspruchnahme sonstiger Dienstleistungen. Soweit die rungsverordnung). Dabei werden einschließlich das Miete und/oder die weiteren Angebote unter dem Markt- Gebäuderestwertes alle Gewinne und Verluste berück- preis liegen, stellt die Maßnahme auf der Ebene der Nutzer sichtigt, die dem Träger in den 15 Jahren des Betriebs eine staatliche Beihilfe im Sinne von Artikel 87 Absatz 1 des Zentrums entstanden sind. EG-Vertrag dar. Sofern der Träger mit der Durchführung einen Betreiber Die Beihilfe ist mit dem gemeinsamen Markt vereinbar, beauftragt, gelten die vorstehenden Regelungen entspre- soweit die Obergrenzen der Deminimis-Verordnung vom chend. Insbesondere ist sicherzustellen, dass kein Vorteil Beihilfeempfänger über einen Zeitraum von 3 Jahren ein- auf der Ebene der Betreiber nach Ablauf von 15 Jahren gehalten werden bzw. jegliche Beihilfen für Beratungs- verbleibt. dienstleistungen (max. 50 Prozent der förderfähigen Kos- Durch die Träger der Zentren und die Betreiber werden ten) zugunsten von KMU im Einklang mit der KMU- die Nutzer (KMU), die die Räumlichkeiten in den Zen- Freistellungsverordnung stehen. Drucksache 16/13950 – 118 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Anhang 5

Garantieerklärung

Die Länder Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, chen Erläuterungen zu Kapitel 32 08 Nummer 5.1 50 Pro- Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein- zent der von den Ländern aus den Ausfallbürgschaften zu Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen- tragenden Ausfälle bis zu einem Gesamtbetrag von Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen (im folgenden Länder genannt) haben im Rahmen der Gemeinschafts- 614 000 000 Euro aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk- (in Worten: sechshundertvierzehn Millionen Euro) tur“ für Kredite an Unternehmen der gewerblichen Wirt- zuzüglich 50 Prozent der von den Ländern zu tragen- schaft, die zur Finanzierung den Ausfälle an Zinsen und Nebenkosten, für die Kos- a) der Errichtung, ten jedoch nur bis zum Gesamtbetrag von b) der Erweiterung, 12 000 000 Euro (in Worten: zwölf Millionen Euro) c) der Umstellung, nach Maßgabe folgender Bestimmungen. d) der grundlegenden Rationalisierung von Gewerbebetrieben dienen, modifizierte Ausfallbürg- I. schaften übernommen und übernehmen weiterhin derar- tige Bürgschaften bis zu Höhe von insgesamt 1. Die Garantie des Bundes gilt nur für Ausfälle aus sol- chen Ausfallbürgschaften, Land Gewährleistungen in Euro a) bei denen die Voraussetzungen nach Absatz 1 der Bayern 31 000 000,00 Garantieerklärungen gegeben sind; Berlin 23 000 000,00 b) über die die Länder in Durchführung der Rahmen- Brandenburg 148 000 000,00 pläne 1972 bis 2007 (erster Rahmenplan der Ge- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Bremen 10 000 000,00 Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1972 bis Hessen 36 000 000,00 1975, zweiter Rahmenplan der Gemeinschaftsauf- gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- Mecklenburg-Vorpommern 110 000 000,00 struktur“ für den Zeitraum 1973 bis 1976, dritter Niedersachsen 72 000 000,00 Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Nordrhein-Westfalen 89 000 000,00 Zeitraum 1974 bis 1977, vierter Rahmenplan der Rheinland-Pfalz 51 000 000,00 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1975 Saarland 18 000 000,00 bis 1978, fünfter Rahmenplan der Gemeinschafts- Sachsen 253 000 000,00 aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1976 bis 1979, Sachsen-Anhalt 151 000 000,00 sechster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe Schleswig-Holstein 36 000 000,00 „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1977 bis 1980, siebenter Rah- Thüringen 200 000 000,00 menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- Insgesamt 1 228 000 000,00 rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1978 bis 1981, achter Rahmenplan der zuzüglich anteiliger Zinsen und Nebenkosten. Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- Die Bundesrepublik Deutschland (im folgenden Bund ge- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1979 nannt), vertreten durch das Bundesministerium für Wirt- bis 1982, neunter Rahmenplan der Gemeinschafts- schaft und Technologie und das Bundesministerium der Fi- aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- nanzen, übernimmt hiermit aufgrund des § 3 Absatz 1 struktur“ für den Zeitraum 1980 bis 1983, zehnter Nummer 5 des Gesetzes über die Feststellung des Bundes- Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den 2009) vom 21. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2899) geändert Zeitraum 1981 bis 1984, elfter Rahmenplan der durch Nachtragshaushaltsgesetz 2009 vom 27. Februar Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- 2009 (BGBl. I S. 406) in Verbindung mit den verbindli- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1982 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 119 – Drucksache 16/13950

bis 1985, zwölfter Rahmenplan der Gemeinschafts- ter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Ver- aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für struktur“ für den Zeitraum 1983 bis 1986, drei- den Zeitraum 2003 bis 2006, dreiunddreißigster zehnter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den für den Zeitraum 1984 bis 1987, vierzehnter Rah- Zeitraum 2004 bis 2007, vierunddreißigster Rah- menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1985 bis 1988, fünfzehnter Rahmenplan Zeitraum 2005 bis 2008, fünfunddreißigster Rah- der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der re- menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- gionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den 1986 bis 1989, sechzehnter Rahmenplan der Ge- Zeitraum 2006 bis 2009, sechsunddreißigster Rah- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1987 bis rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den 1990, siebzehnter Rahmenplan der Gemeinschafts- Zeitraum 2007 bis 2010) bzw. des Koordinie- aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- rungsrahmens der Gemeinschaftsaufgabe „Ver- struktur“ für den Zeitraum 1988 bis 1991, acht- besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für zehnter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe den Zeitraum 2010 bis 2013 und in der jeweils zu- „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ lässigen Frist in der Zeit vom 1. Januar 1972 bis für den Zeitraum 1989 bis 1992, neunzehnter Rah- Dezember 2013 entschieden haben; menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung c) bei denen eine anderweitige Finanzierung der ge- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- förderten Vorhaben nicht möglich war; raum 1990 bis 1993, zwanzigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- d) bei denen die Länder bei der Entscheidung über nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1991 die Übernahme der Bürgschaften festgelegt ha- bis 1994, einundzwanzigster Rahmenplan der Ge- ben, dass es sich um Bürgschaften innerhalb des meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Rahmenplans bzw. Koordinierungsrahmens han- Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1992 bis delt. 1995, zweiundzwanzigster Rahmenplan der Ge- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen 2. Die Garantie gilt weiter nur für Ausfallbürgschaften, Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1993 bis die den Betrag von 10 000 000 Euro (Hauptforde- 1996, dreiundzwanzigster Rahmenplan der Ge- rung) nicht übersteigen. meinschaftsaufgabe „Verbesserung der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- II. schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1994 bis 1997, vierundzwanzigster Rahmenplan der Gemein- 3. Die Länder werden dem Bundesministerium für schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaft und Technologie und dem Bundesministe- Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1995 bis rium der Finanzen nach dem als Anlage 1 beigefüg- 1998, fünfundzwanzigster Rahmenplan der Ge- ten Muster die Namen der kreditgebenden Institute und der Kreditnehmer, die Kreditbeträge, die Lauf- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen zeit, die Zinssätze und die Höhe der von ihnen ver- Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1996 bis bürgten Kreditteile sowie die Daten der Kreditver- 1999, sechsundzwanzigster Rahmenplan der Ge- träge (Kreditzusagen), das Datum der Entscheidung meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen über die Bürgschaft und die Einbeziehung in den Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1997 bis Rahmenplan bzw. Koordinierungsrahmen innerhalb 2000, siebenundzwanzigster Rahmenplan der Ge- eines Monats nach Aushändigung der Urkunde über meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen die Bürgschaft an den Kreditgeber mitteilen. Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1998 bis 2001, achtundzwanzigster Rahmenplan der Ge- 4. Die Länder werden nicht valutierte und wieder aus- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen geplante Kredite dem Bund gegenüber stornieren. Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1999 bis Die für ein Kalenderjahr gemeldeten und innerhalb 2002, neunundzwanzigster Rahmenplan der Ge- desselben Jahres stornierten Kredite werden auf das meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Jahreskontingent nicht angerechnet. Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 2000 bis 2003, dreißigster Rahmenplan der Gemeinschafts- III. aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- struktur“ für den Zeitraum 2001 bis 2004; einund- 5. Die Übernahme, Verwaltung und Abwicklung der dreißigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe Bürgschaften werden von den Ländern durchgeführt. „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ Die Länder entscheiden dabei nach pflichtgemäßem für den Zeitraum 2002 bis 2005, zweiunddreißigs- Ermessen vor allem darüber, ob Drucksache 16/13950 – 120 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

– nach Maßgabe allgemein gültiger Beurteilungs- Der Bund wird den auf ihn entfallenden Anteil inner- maßstäbe eine anderweitige Finanzierung des Vor- halb von zwei Monaten nach Eingang der Mitteilun- habens nicht möglich ist, gen der Länder erstatten. – unter Berücksichtigung der haushaltsrechtlichen 10. Erlöse aus der Verwertung der für die verbürgten Vorschriften der Länder sowie unter entsprechen- Kredite gestellten Sicherheiten sowie sonstige Rück- der Würdigung der Interessen des Bundes und der flüsse aus den verbürgten Krediten sind in Höhe von Länder Kreditverträge geändert, insbesondere 50 Prozent an den Bund abzuführen. Die Länder verbürgte Forderungen gestundet, Tilgungen ge- übersenden hierzu dem Bund eine sachlich und rech- streckt, Sicherheiten geändert oder freigegeben nerisch festgestellte Zusammenstellung nach dem als werden sowie der Übertragung der Kredite zuge- Anlage 2 beigefügten Muster. Der Erlösanteil des stimmt wird, Bundes ist für jedes vorausgegangene Kalenderjahr bis zum 31. März eines jeden Jahres an die Bundes- – nach Inanspruchnahme des Bundes aus der Garan- kasse Halle, Konto 860 010 40 bei der Deutsche Bun- tie Bürgschaftsforderungen aufgrund der haus- desbank, Filiale Leipzig (BLZ 860 000 00), zu über- haltsrechtlichen Vorschriften der Länder gestun- weisen. det, niedergeschlagen oder erlassen werden. 11. Die Länder sind verpflichtet, von den von ihnen und ihren beauftragten Stellen vereinnahmten laufenden IV. Bürgschaftsentgelten bei Bürgschaften bis zum Be- trag von 5 000 000 Euro 20 Prozent, bei Bürgschaf- 6. Der Bund – vertreten durch das Bundesministerium ten mit einem Betrag von mehr als 5 000 000 Euro für Wirtschaft und Technologie – und der Bundes- 50 Prozent an den Bund abzuführen. rechnungshof sind berechtigt, bei den Ländern die die verbürgten Kredite betreffenden Unterlagen je- Der Entgeltanteil des Bundes ist für jedes vorange- derzeit zu prüfen. Die Länder werden dem Bund die gangene Kalenderjahr bis zum 31. März eines jeden von ihm im Zusammenhang mit der Garantie erbete- Jahres an die Bundeskasse Halle, Konto 860 010 40 nen Auskünfte erteilen. bei der Deutsche Bundesbank, Filiale Leipzig (BLZ 860 000 00), zu überweisen. Die Länder werden die Kreditnehmer und – bezüg- lich der zu verbürgenden Kredite – die Kreditgeber VI. verpflichten, eine Prüfung des Bundes oder seiner Beauftragten zu dulden, ob eine Inanspruchnahme 12. Die Garantie wird übernommen aus den Ausfallbürgschaften in Betracht kommen a) für Bürgschaften, über die die Länder in Durchfüh- kann oder die Voraussetzungen für eine solche vorlie- rung des ersten Rahmenplans der Gemeinschafts- gen oder vorgelegen haben. Die Länder werden die aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Kreditnehmer und die Kreditgeber weiter verpflich- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1972 bis 1975 ten, dem Bund die von ihm im Zusammenhang mit und in der Zeit vom 1. Januar 1972 bis 31. Dezem- den Ausfallbürgschaften erbetenen Auskünfte zu er- ber 1972 entschieden haben, bis zum 31. Dezem- teilen. ber 1990, Die Länder haben die Kreditnehmer zu verpflichten, b) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- die Prüfungskosten zu tragen. führung des zweiten Rahmenplans der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1973 bis 1976 und V. in der Zeit vom 1. Januar 1973 bis 31. Dezember 7. Der Bund kann aus seiner Garantie erst dann in An- 1973 entschieden haben, bis zum 31. Dezember spruch genommen werden, wenn die Länder ihre 1991, Verpflichtungen aus der Ausfallbürgschaft dem kre- c) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- ditgebenden Institut gegenüber erfüllt haben. führung des dritten Rahmenplans der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 8. Die Länder sind berechtigt, bei drohenden Ausfällen schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1974 bis 1977 Abschlagszahlungen zur Minderung des Ausfalls an und in der Zeit vom 1. Januar 1974 bis 31. Dezem- Zinsen zu leisten. An den Abschlagszahlungen betei- ber 1974 entschieden haben, bis zum 31. Dezem- ligt sich der Bund in Höhe von 50 Prozent. ber 1992, 9. Bei Zahlungsanforderungen übersenden die Länder d) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- dem Bund einen ausdrücklichen Schadensbericht, an- führung des vierten Rahmenplans der Gemein- sonsten plausible Abrechnungen, sowie jeweils eine schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Aufstellung über die von den Ländern geleisteten schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1975 bis 1978 Zahlungen. und in der Zeit vom 1. Januar 1975 bis 31. Dezem- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 121 – Drucksache 16/13950

ber 1975 entschieden haben, bis zum 31. Dezem- 1986 (1987) und in der Zeit vom 1. Januar 1983 ber 1993, bis 31. Dezember 1983 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 2001, e) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- führung des fünften Rahmenplans der Gemein- m) für die Bürgschaften, über die die Länder in schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Durchführung des dreizehnten Rahmenplans der schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1976 bis 1979 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- und in der Zeit vom 1. Januar 1976 bis 31. Dezem- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1984 ber 1976 entschieden haben, bis zum 31. Dezem- bis 1987 (1988) und in der Zeit vom 1. Januar ber 1994, 1984 bis 31. Dezember 1984 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 2002, f) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- führung des sechsten Rahmenplans der Gemein- n) für die Bürgschaften, über die die Länder in schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Durchführung des vierzehnten Rahmenplans der schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1977 bis 1980 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- und in der Zeit vom 1. Januar 1977 bis 31. Dezem- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1985 ber 1974 7entschieden haben, bis zum 31. Dezem- bis 1988 (1989) und in der Zeit vom 1. Januar ber 1995, 1985 bis 31. Dezember 1985 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 2003, g) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durchführung des siebenten Rahmenplans der o) für die Bürgschaften, über die die Länder in Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- Durchführung des fünfzehnten Rahmenplans der nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1978 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- bis 1981 und in der Zeit vom 1. Januar 1978 bis nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1986 31. Dezember 1978 entschieden haben, bis zum bis 1989 (1990) und in der Zeit vom 1. Januar 31. Dezember 1996, 1986 bis 31. Dezember 1986 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 2004, h) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- führung des achten Rahmenplans der Gemein- p) für die Bürgschaften, über die die Länder in schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Durchführung des sechzehnten Rahmenplans der schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1979 bis 1982 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- und in der Zeit vom 1. Januar 1979 bis 31. Dezem- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1987 ber 1979 entschieden haben, bis zum 31. Dezem- bis 1990 (1991) und in der Zeit vom 1. Januar ber 1997, 1987 bis 31. Dezember 1987 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 2005, i) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- führung des neunten Rahmenplans der Gemein- q) für die Bürgschaften, über die die Länder in schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Durchführung des siebzehnten Rahmenplans der schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1980 bis 1983 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- und in der Zeit vom 1. Januar 1980 bis 31. Dezem- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1988 ber 1980 entschieden haben, bis zum 31. Dezem- bis 1991 (1992) und in der Zeit vom 1. Januar ber 1998, 1988 bis 31. Dezember 1988 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 2006, j) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durchführung des zehnten Rahmenplans der Ge- r) für die Bürgschaften, über die die Länder in meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Durchführung des achtzehnten Rahmenplans der Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1981 bis Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- 1984 (1985) und in der Zeit vom 1. Januar 1981 nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1989 bis 31. Dezember 1981 entschieden haben, bis bis 1992 (1993) und in der Zeit vom 1. Januar zum 31. Dezember 1999, 1989 bis 31. Dezember 1989 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 2007, k) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durchführung des elften Rahmenplans der Ge- s) für die Bürgschaften, über die die Länder in meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Durchführung des neunzehnten Rahmenplans der Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1982 bis Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- 1985 (1986) und in der Zeit vom 1. Januar 1982 nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1990 bis 31. Dezember 1982 entschieden haben, bis bis 1993 (1994) und in der Zeit vom 1. Januar zum 31. Dezember 2000, 1990 bis 31. Dezember 1990 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 2008, l) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durchführung des zwölften Rahmenplans der Ge- t) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen führung des zwanzigsten Rahmenplans der Ge- Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1983 bis meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Drucksache 16/13950 – 122 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1991 bis plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 1994 (1995) und in der Zeit vom 1. Januar 1991 der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- bis 31. Dezember 1991 entschieden haben, bis raum 1999 bis 2002 (2003) und in der Zeit vom zum 31. Dezember 2009, 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 entschie- den haben, bis zum 31. Dezember 2017. u) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durchführung des einundzwanzigsten Rahmen- cc) für die Bürgschaften, über die die Länder in plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung Durchführung des neunundzwanzigsten Rahmen- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung raum 1992 bis 1995 (1996) und in der Zeit vom der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1992 entschie- raum 2000 bis 2003 (2004) und in der Zeit vom den haben, bis zum 31. Dezember 2010, 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2000 entschie- v) für die Bürgschaften, über die die Länder in den haben, bis zum 31. Dezember 2018. Durchführung des zweiundzwanzigsten Rahmen- dd)für die Bürgschaften über die die Länder in plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung Durchführung des dreißigsten Rahmenplans der der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- raum 1993 bis 1996 (1997) und in der Zeit vom nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 2001 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1993 entschie- bis 2004 (2005) und in der Zeit vom 1. Januar den haben, bis zum 31. Dezember 2011, 2001 bis 31. Dezember 2001 entschieden haben, w) für die Bürgschaften, über die die Länder in bis zum 31. Dezember 2019. Durchführung des dreiundzwanzigsten Rahmen- plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung ee) für die Bürgschaften über die die Länder in der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- Durchführung des einunddreißigsten Rahmen- raum 1994 bis 1997 (1998) und in der Zeit vom plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 entschie- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- den haben, bis zum 31. Dezember 2012, raum 2002 bis 2005 (2006) und in der Zeit vom 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002 entschie- x) für die Bürgschaften, über die die Länder in den haben, bis zum 31. Dezember 2020. Durchführung des vierundzwanzigsten Rahmen- plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung ff) für die Bürgschaften, über die die Länder in der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- Durchführung des zweiunddreißigsten Rahmen- raum 1995 bis 1998 (1999) und in der Zeit vom plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 1. Januar 1995 bis 31. Dezember 1995 entschie- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- den haben, bis zum 31. Dezember 2013, raum 2003 bis 2006 (2007) und in der Zeit vom 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003 entschie- y) für die Bürgschaften, über die die Länder in den haben, bis zum 31. Dezember 2021. Durchführung des fünfundzwanzigsten Rahmen- plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung gg)für die Bürgschaften, über die die Länder in der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- Durchführung des dreiunddreißigsten Rahmen- raum 1996 bis 1999 (2000) und in der Zeit vom plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 1. Januar 1996 bis 31. Dezember 1996 entschie- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- den haben, bis zum 31. Dezember 2014, raum 2004 bis 2007 (2008) und in der Zeit vom 1. Januar 2004 bis 31. Dezember 2004 entschie- z) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durchführung des sechsundzwanzigsten Rahmen- den haben, bis zum 31. Dezember 2022. plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung hh)für die Bürgschaften, über die die Länder in der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- Durchführung des vierunddreißigsten Rahmen- raum 1997 bis 2000 (2001) und in der Zeit vom plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 1. Januar 1997 bis 31. Dezember 1997 entschie- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- den haben, bis zum 31. Dezember 2015; raum 2005 bis 2008 (2009) und in der Zeit vom aa)für die Bürgschaften, über die die Länder in 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2005 entschie- Durchführung des siebenundzwanzigsten Rah- den haben, bis zum 31. Dezember 2023. menplans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- ii) für die Bürgschaften, über die die Länder in rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Durchführung des fünfunddreißigsten Rahmen- Zeitraum 1998 bis 2001 (2002) und in der Zeit plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung vom 01. Januar 1998 bis 31. Dezember 1998 ent- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- schieden haben, bis zum 31. Dezember 2016. raum 2006 bis 2009 (2010) und in der Zeit vom bb)für die Bürgschaften, über die die Länder in 1. Januar 2006 bis 31. Dezember 2006 entschie- Durchführung des achtundzwanzigsten Rahmen- den haben, bis zum 31. Dezember 2024. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 123 – Drucksache 16/13950

jj) für die Bürgschaften, über die die Länder in bis 2013 und in der Zeit vom 1. Januar 2010 bis Durchführung des sechsunddreißigsten Rahmen- 31. Dezember 2013 entschieden haben, bis zum plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 31. Dezember 2031. der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- raum 2007 bis 2010 (2011) und in der Zeit vom VII. 1. Januar 2007 bis 31. Dezember 2009 entschie- 13. Diese Garantieerklärung gilt an Stelle der Garantieer- den haben, bis zum 31. Dezember 2027. klärung des Bundes G 5250/63 vom 4. März 1980 ge- genüber den vorgenannten Ländern. kk)für die Bürgschaften, über die die Länder in Durchführung des Koordinierungsrahmens der VIII. Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 2010 14. Erfüllungsort und Gerichtstand ist Berlin. Drucksache 16/13950 – 124 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Anlage 1

Land: … Betr.: Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“; Übernahme von Bürgschaften im Monat ..... 200.. Bürgschaftsliste Nr......

a) Name des Kre- a) Datum der Entschei- ditnehmers dung über die Bürg- b) Name des schaft und die Einbezie- Ausfall- Kreditinstituts hung der Bürgschaft in garantie Kredit- den Rahmenplan bzw. Höhe der Bürg- Bund lfd. c) Branche Lauf- Zins- betrag Koordinierungsrahmen Bürgschaft schaftsbe- (50 % von Nr. Zeit satz b) Datum der Aushändi- in % trag Land Spalte 8) gung der Bürgschafts- erklärung c) Datum des Kredit- € Vertrages € €

1 2 3 4 5 6 7 8 9 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 125 – Drucksache 16/13950

Anlage 2

Land: … Betr.: Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“; Liste der Rückflüsse Nr.: … (Rückflüsse in der Zeit vom … bis …)

a) Name des Nr. der Bürg- Kreditnehmers Ursprünglicher Rückflüsse im Berichtszeitraum Anteil des Lfd. schaftsliste b) Name des Kreditbedarf aufgegliedert nach Hauptforderung, Bundes (50 % Nr. des Landes und Kreditinstituts Zinsen und Kosten von Spalte 5) lfd. Nr. € € € c) Branche 1 2 3 4 5 6 Drucksache 16/13950 – 126 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Anhang 6

Richtlinie für ERP-Förderkredite an kleine und mittlere Unternehmen in den regionalen Fördergebieten – (GRW-Fördergebiete) – (ERP-Regionalförderprogramm)

Ziel des Programms ist die Förderung wirtschaftlich be- 3. Umfang der Förderung: nachteiligter Regionen. Durch die Förderung von gewerb- lichen Investitionen sollen die wirtschaftliche Betätigung Das Darlehen beträgt: und das Arbeitsplatzangebot in den strukturschwachen – in den Regionalfördergebieten der alten Länder: bis zu Gebieten der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der 50 Prozent der förderfähigen Kosten regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-Fördergebiete) ge- 2 sichert und erweitert werden. Dazu zählen die Standorte in – in den neuen Ländern und in Berlin: bis zu 85 Prozent den neuen Ländern sowie die regionalen Fördergebiete in der förderfähigen Kosten den alten Ländern und Berlin. 4. Darlehenskonditionen: 1. Verwendungszweck: a) Zinssatz: Das ERP-Regionalförderprogramm dient der Finanzie- Es ist ein risikogerechter Zinssatz in Abhängigkeit rung von gewerblichen Investitionen, die einer langfristi- von der Zuordnung in die entsprechenden Preis- gen Mittelbereitstellung bedürfen, z. B. klassen zu entrichten. Der Zinssatz ist fest für die – Erwerb von Grundstücken und Gebäuden ersten 10 Jahre der Kreditlaufzeit, danach gilt für die Restlaufzeit der bei Ablauf der Zinsbindungs- – gewerbliche Baukosten (auch wenn Grundstück be- frist maßgebliche ERP-Zinssatz für Neuzusagen. reits vor Antragstellung erworben) b) Laufzeit: – Anschaffung von Maschinen, Fahrzeugen, Einrichtun- gen – Erwerb oder Errichtung von Grundstücken/Ge- bäuden: bis zu 20 Jahre – Betriebs- und Geschäftsausstattung – Andere Investitionen: bis zu 15 Jahre – Erwerb immaterieller Wirtschaftsgüter Die tilgungsfreie Zeit kann höchstens 5 Jahre be- – Kaufpreisfinanzierung im Rahmen von Firmenüber- nahmen tragen Ferner können mitfinanziert werden: c) Auszahlung: 100Prozent – Immaterielle Investitionen für Technologietransfer d) Bereitstellungsprovision: keine – Management-Hilfen und Beratung e) Höchstbetrag: 3000 000 Euro. – Ausbildungsmaßnahmen 5. Antragsverfahren: – Maßnahmen zur Sicherstellung einmaliger Informations- Anträge können bei jedem Kreditinstitut eingereicht wer- erfordernisse bei der Erschließung neuer Märkte oder den. Die Antragsteller erhalten die ERP-Darlehen nicht der Einführung neuer Produktionsmethoden (z. B. Markt- unmittelbar von der KfW, sondern jeweils über das von forschung und -information) ihnen gewählte Institut, das gegenüber der KfW die volle Haftung für den durchgeleiteten Kredit übernimmt. Ausgeschlossen sind Umschuldungen und Nachfinanzie- rungen sowie Betriebsbeihilfen (z. B. Liquiditätshilfen). 6. Sonstige Vergabebedingungen: 2. Antragsberechtigte: Die Allgemeinen Bestimmungen für die Vergabe von ERP-Mitteln sind Bestandteil dieser Richtlinie. – In- und ausländische kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (produzierendes Gewerbe, Handel, Handwerk und sonstiges Dienstleistungsge- werbe) sowie – Freiberuflich Tätige, die ein Investitionsvorhaben im GRW-Fördergebiet durchführen. Die Antragsteller müssen die KMU-Kriterien der Euro- päischen Gemeinschaft erfüllen (KMU-Definition der EU).1 2 Das heißt in den Ländern: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. 3 Die jeweils geltenden Nominal- und Effektivzinssätze (gem. PAngV) 1 Definition gemäß Empfehlung der EU-Kommission vom 6. Mai sind der Förderdatenbank des Bundes oder der KfW-Konditionen- 2003 betreffend die Definition der Kleinstunternehmen sowie der übersicht für Investitionskreditprogramme zu entnehmen, die unter kleinen und mittleren Unternehmen (ABI. L 124/36 vom 20. Mai der Telefax-Nr. 069 7431-4214 oder im Internet unter www.kfw- 2003, K[2003]1422 endg.). foerderbank.de abgerufen werden kann. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 127 – Drucksache 16/13950

Anhang 7

Antrag auf Gewährung öffentlicher Finanzierungshilfen an die gewerbliche Wirtschaft im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung1

1. Allgemeines 1.1 Nicht vom Antragsteller auszufüllen. An Eingangsstempel (falls auf Begleitschreiben, genügt hier eine Bestätigung der Annahme- stelle)

Datum des Eingangs Datum der Bestätigung der grundsätzlichen Förderfähigkeit Datum der Bewilligung Projekt-Nr.

Î Ihr Antrag kann nur bearbeitet werden, wenn Sie die folgenden Fragen beantworten.

Rechtsgrundlage ist § 5 Nr. 4 des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ vom 06. Oktober 1969 (BGBl I S. 1861), in der jeweils geltenden Fassung, in Verbindung mit den Regelungen des jeweiligen Koordinierungsrahmens (Teil II-A). Die in Ihrem Bundesland geltenden Rechtsgrund- lagen entnehmen Sie bitte der Anlage zum Antragsformular.

Zutreffendes bitte ankreuzen _

1.2 Antragsteller Firma (Name und Anschrift, ggf. Gemeindekennziffer)

Bundesland Regierungsbezirk / Kreis

Bearbeiter: ...... Telefon/Telefax/ E-Mail-Adresse: ...... Bankverbindung Bank: ...... BLZ:: ...... Kontonummer: …………………………………………….

1 sowie an gemeinnützige außeruniversitäre wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen nach Ziffer 1.5 Teil II-A des GRW- Koordinierungsrahmens 1/2009 Drucksache 16/13950 – 128 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

1.3 Rechtsform Rechtsform und steuer- bzw. gesellschaftsrechtliche Zuständiges Finanzamt Verhältnisse (falls notwendig, bitte erläutern) Postleitzahl/Ort

Steuer-Nr.

Ich/wir beantrage(n)

† die Gewährung eines Investitionszuschusses aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW)

als sachkapitalbezogener Zuschuss,

als lohnkostenbezogener Zuschuss.

† die Gewährung von Finanzierungshilfen aus Landesmitteln Î gegebenenfalls bitte Ergänzungsformblatt benutzen

1.4 Zuletzt wurde(n) für die unter Punkt 2.1 angegebene(n) Betriebsstätte(n) öffentliche Finanzie- rungshilfen bewilligt bzw. beantragt:

Datum des Antrags Investitionszeitraum sowie Datum und Aktenzeichen des Bewilligungs- oder Ableh- nungsbescheides Beginn Frühere Anträge werden von der Bewilligungsbehörde zur Erfolgskontrolle und zur Entscheidung über den vorlie- Monat Jahr genden Antrag herangezogen...... Beendigung Monat Jahr ......

1.5 Prüfung der Beteiligungsverhältnisse bei kleinen und mittleren Unternehmen • Gehört die Betriebsstätte zu einem Unternehmen, das zu 25 % oder mehr des Kapitals oder der Stimmanteile unmittel- bar im Besitz eines anderen Unternehmens bzw. einer öffentlichen Stelle oder im gemeinsamen Besitz mehrerer ver- bundener Unternehmen bzw. öffentlicher Stellen ist? • Hält das Unternehmen Anteile von 25 % oder mehr an anderen Unternehmen? • Erstellt das Unternehmen eine konsolidierte Bilanz oder ist es im Abschluss eines anderen Unternehmens enthalten?

† nein † ja Î Geben Sie bitte die einzelnen Beteiligungsverhältnisse an (ggf. Anlage beifügen):

1/ 2009 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 129 – Drucksache 16/13950

1.6 Anzahl der beschäftigten Arbeitskräfte im Unternehmen, Jahresumsatz und Jahresbilanzsumme

Anzahl der beschäftigten Arbeitskräfte im Unternehmen † bis 49 † 50 bis 249 † über 249 Jahresumsatz † unter 10 Mio. € † 10 Mio. € bis 50 Mio. € † über 50 Mio. € Jahresbilanzsumme † unter 10 Mio. € † 10 Mio. € bis 43 Mio. € † über 43 Mio. €

Nicht vom Antragsteller auszufüllen KMU i.S.d. VO EG Nr. 800/2008 der Kommission vom 06. August 2008 zur Erklärung der Vereinbarkeit be- stimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Gemeinsamen Markt in Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag (allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung) (ABl. EG L 214 vom 9.8.2008) ja[AK1] falls ja: nein[AK2] † † kleines Unternehmen † † mittleres Unternehmen

1.7 Angaben zu Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen in Vorjahren, wirtschaftliche Situation des Unternehmens2

Befindet sich das Unternehmen derzeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten?

† nein † ja Î Bitte erläutern (ggf. Anlage):

Falls ja, befindet sich die Betriebsstätte, das Unternehmen oder die Unternehmensgruppe noch in der Umstrukturierungsphase?

† nein † ja Î Bitte erläutern (ggf. Anlage):

Wurde für die Betriebsstätte, das Unternehmen oder die Unternehmensgruppe in den vergangenen zehn Jahren eine Rettungs- oder Umstrukturierungsbeihilfe gewährt?

† nein † ja Î Bitte erläutern (ggf. Anlage):

2 Leitlinien der Europäischen Kommission für staatliche Beihilfen zur Rettung und Umstrukturierung von Unternehmen in Schwierigkeiten (ABl. EG C 244/2 vom 1. Oktober 2004) 1/ 2009 Drucksache 16/13950 – 130 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

2. Angaben zum Investitionsvorhaben

2.1 Investitionsort

Postleitzahl Ort/Ortsteil Straße und Hausnummer

Gemeindekennziffer Kreis Bundesland

BA-Betriebsnummer der zu fördernden Betriebsstätte

† bekannt (Ggf. bei der Bundesagentur für Arbeit, Eschberger Weg 68, 66121 Saarbrücken erfragen) BA-Betriebsnummer: † nicht bekannt, da es sich um eine neue Betriebsstätte handelt; Hinweis: ist innerhalb von 2 Monaten nach Bewilligung nachzumelden

Befinden sich weitere Betriebsstätten des Antragstellers in derselben Gemeinde?

† nein † ja Î Geben Sie bitte den Wirtschaftszweig und die Anschrift(en) der Betriebstätte(n) an:

Wirtschaftszweig:

Anschrift:

2.2 Beschreibung und Begründung des unter Punkt 2. bezeichneten Vorhabens

Die vorgesehenen Investitionen sowie die Zukunftsaussichten der Betriebsstätte (z.B. die Absatzperspektive) sind in einer Anlage darzustellen, die auch die einzelnen Wirtschaftsgüter ausweist. Dabei ist auf die rechtliche und wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens (z.B. Beteiligungen, Bezug von Rohstoffen und Vorpro- dukten, Produktionsziffern, Kapazitätsauslastung, Umsatz) einzugehen.

1/ 2009 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 131 – Drucksache 16/13950

2.3 Wirtschaftszweig der zu fördernden Betriebsstätte Kennzeichnung und Nummer der amtlichen Statistik

Fertigungsprogramm oder Art der gewerblichen Tätigkeit Wenn sich die Fertigung oder die gewerbliche Tätigkeit auf mehrere Wirtschaftszweige oder Industriegruppen bezieht, bitte nähere Angaben, z.B. prozentualer Anteil an Produktion und Umsatz (erforderlichenfalls in einer Anlage).

Angaben zum Absatzgebiet (zu den Abnehmern) für die in der Betriebsstätte erstellten Produkte und Leistungen

Bitte nähere Angaben: z.B. prozentualer Anteil des Absatzes nach Kreisen, Bundesländern und Ausland, erforderlichenfalls in einer Anlage. Diese Angaben sind erforderlich, falls der Nachweis des überregionalen Absatzes im Einzelfall erfüllt werden muss. Sie sind ggf. in geeigneter Form nachzuweisen.

Nicht vom Antragsteller auszufüllen Die zu fördernde Betriebsstätte erfüllt die Merkmale des Primäreffekts: • gemäß Positivliste † ja † nein • gemäß Einzelfallnachweis (vgl. geltenden Koordinierungsrahmen) † ja † nein

1/ 2009 Drucksache 16/13950 – 132 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

3. Angaben zu den Arbeitsplatzzielen und den Abschreibungen

3.1 Anzahl der vorhandenen Dauerarbeitsplätze vor Antragstellung Dauerarbeitsplätze Ausbildungsplätze Summe für Frauen ( 1 ) für Männer ( 2 ) ( 1 ) + ( 2 )

3.2 Zahl der Arbeitsplätze nach Abschluss der Investition

• Anzahl der geplanten zusätzlichen Dauerarbeitsplätze nach Abschluss der unter Punkt 4 genannten Investi- tionen:

Dauerarbeitsplätze Ausbildungsplätze Summe für Frauen ( 1 ) für Männer ( 2 ) ( 1 ) + ( 2 )

• Anzahl der geplanten gesicherten Dauerarbeitsplätze nach Abschluss der unter Punkt 4 genannten Investiti- onen:

Dauerarbeitsplätze Ausbildungsplätze Summe für Frauen ( 1 ) für Männer ( 2 ) ( 1 ) + ( 2 )

Nicht vom Antragsteller auszufüllen Zahl der zusätzlichen Zu Investitionsbeginn Erhöhung in % Dauerarbeitsplätze Ausbildungsplätze x 2 Summe vorhandene Arbeitsplätze

3.3 Angaben zu Verlagerungsinvestitionen Werden in einem sachlichen/inhaltlichen und zeitnahen Zusammenhang zu dem in Punkt 2 bezeichneten Vorhaben in einer anderen mit dem Unternehmen verbundenen Betriebsstätte Arbeitsplätze abgebaut?

† nein † ja Î Geben Sie bitte die Anzahl der Arbeitsplätze und die Anschrift der betreffenden Betriebsstätte an:

Anzahl der abgebauten bzw. noch abzubauenden Arbeitsplätze:

Anschrift der Betriebsstätte:

1/ 2009 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 133 – Drucksache 16/13950

3.4 Verdiente Abschreibungen in den letzten drei Geschäftsjahren vor Investitionsbeginn in vollen Euro ohne Berücksichtigung von Sonderabschreibungen

Jahr Betrag (€)

Nicht vom Antragsteller auszufüllen Jahresdurchschnitt der verdienten Abschreibungen in € Jahresdurchschnitt des Investitionsvolumens in € Jahresdurchschnitt des Investitionsvolumens in % der jah- resdurchschnittlichen Abschreibungen

1/ 2009 Drucksache 16/13950 – 134 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

4. Investitionen

4.1 Investitionsvolumen

Betrag (€) Gesamtinvestitionen

1. Anschaffungskosten immaterielle Wirtschaftsgüter

2. Anschaffungs- / Herstellungskosten zum Investitionsvorhaben zählender Wirt- schaftsgüter des Sachanlagevermögens davon: a) Grundstücke b) Investitionen der Ersatzbeschaffung c) Anschaffungs- und Herstellungskosten für Fahrzeuge d) Gebrauchte Wirtschaftsgüter 3. Anschaffungskosten zu leasender, zu mietender/zu pachtender Wirtschaftsgüter 4. Sonstige Kosten Gesamt 1. – 4.

5. Veräußerungserlöse bei Betriebsverlagerung 6. Entschädigungsbeträge bei Betriebsverlagerung

Î Hinweis: Die Summe der Gesamtinvestitionen muss der Summe der Gesamtfinanzierung entsprechen.

Wurden Grundstücke oder Bauten von der öffentlichen Hand erworben?

† nein † ja

Nicht vom Antragsteller auszufüllen Investitionskosten bezüglich neu geschaffener Dauerarbeitsplätze Investitionskosten bezüglich gesicherter Dauerarbeitsplätze Gesamt Förderfähige Kosten

4.2 Zeitliche Durchführung des Vorhabens

Beginn Tag Monat Jahr Beendigung Tag Monat Jahr

1/ 2009 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 135 – Drucksache 16/13950

4.3 Falls Investitionen in mehreren Jahren durchgeführt werden (max. 36 Kalendermonate)

Aufteilung der Investitionen Jahr Betrag (€)

5. Lohnkostenbezogene Zuschüsse

Anzahl der neu geschaffenen Dauerarbeitsplätze • Anzahl der neu geschaffenen Dauerarbeitsplätze, die eines der Kriterien nach Ziffer 2.6.6 Teil II-A des Koordinierungsrahmens erfüllen • Summe der Lohnkosten und gesetzlichen Sozialabgaben der neu geschaffenen Dauerarbeitsplätze für den Zeitraum von 2 Jahren (€) Förderfähige Lohnkosten insgesamt (€)

6. Finanzierung

Herkunft der Mittel Betrag (€) • Eigenmittel • Fremdmittel (zu Marktkonditionen; ohne Finanzierungshilfen) • öffentliche Finanzierungshilfen (z.B. zinsvergünstigter Kredit, über Bürg- schaft abgesicherte Kreditsumme, Investitionszulage, Investitionszuschuss) • Gesamtfinanzierung (mit Nachweis der Durchfinanzierung des Vorhabens – ggf. Bestätigung der Hausbank beifügen)

Î Hinweis: Die Summe der Gesamtfinanzierung muss der Summe der Gesamtinvestitionen entsprechen.

Nicht vom Antragsteller auszufüllen:

Beihilfefreier Eigenbeitrag von mindestens 25 % der Bemessungsgrundlage: † ja † nein

1/ 2009 Drucksache 16/13950 – 136 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

7. Öffentliche Finanzierungshilfen In der Gesamtfinanzierung (Punkt 6) sind folgende öffentliche Finanzierungshilfen enthalten, die beantragt oder bewilligt worden sind oder beantragt werden sollen: Nicht vom Antragsteller auszufüllen _ Darlehen Herkunft der bitte an- Betrag Subventions- Mittel kreuzen (€) (€) Laufzeit davon Zinssatz Effektiver wert Ð in Jahren Freijahre in % Zinssatz in % in % Mittel der Gemeinschafts- † aufgabe

• Normalförderung † • Sonderprogramm) † Bezeichnung:

...... Finanzierungshilfen des Bundes †

Bezeichnung:

...... Finanzierungshilfen des Landes †

Bezeichnung:

......

Mittel des ERP- † Sondervermögens

Bezeichnung

...... Investitionszulage †

Sonstige öffentliche † Finanzierungshilfen

Bezeichnung:

...... Darle- Laufzeit Zins- henshöhe in zuschuss (€) Jahren in % Zinszuschuss †

1/ 2009 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 137 – Drucksache 16/13950

Darle- Bürg- henshöhe schaft (€) in % Bürgschaft † insgesamt

1) Kurzbezeichnung des Sonderprogramms

1/ 2009 Drucksache 16/13950 – 138 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

8. Erklärungen: 8.1 Ich/Wir erkläre(n), mit dem Investitionsvorhaben nicht vor Antragstellung (Datum des Antragseingangs) und vor Bestätigung der grundsätzlichen Förderfähigkeit durch die Bewilligungsbehörde begonnen zu haben. Unter Beginn des Vorhabens ist grundsätzlich der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- oder Leistungsvertrages zu verstehen. Mir/uns ist bekannt, dass der Grunderwerb (mit Ausnahme des Erwerbs einer stillgelegten oder von Stilllegung bedrohten Betriebsstätte) und bei Baumaß- nahmen die Planung und Bodenuntersuchung nicht als Beginn des Vorhabens angesehen werden.

8.2 Ich/Wir erkläre(n), dass Abwasser und Abfälle, die bei den unter Punkt 4. genannten Investitionen anfallen, ordnungsgemäß besei- tigt bzw. entsorgt werden und dass sich die gegebenenfalls entstehenden Luftverunreinigungen in den zulässigen Grenzen halten werden.

8.3 Mir/Uns ist von der Bewilligungsbehörde bzw. der von ihr ermächtigten Stelle bekannt gemacht worden, dass folgende in diesem Antrag anzugebenden Tatsachen subventionserheblich im Sinne des § 264 des StGB sind und dass Subventionsbetrug nach dieser Vorschrift strafbar ist: a) Angaben zum Antragsteller (Ziffer 1.2) ggf. Angaben in der vorzulegenden Nutzungs- bzw. Leasingvereinbarung (siehe Erläu- terungen zu Ziffer 1.2), b) Rechtsform und steuer- bzw. gesellschaftsrechtliche Verhältnisse (Ziffer 1.3), c) Vorförderungen der Betriebsstätte (Ziffer 1.4) bzw. der erworbenen gebrauchten Wirtschaftsgüter, Angaben zu Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen in Vorjahren (Ziffer 1.7), d) Beteiligungsverhältnisse (Ziffer 1.5, Ziffer 8.8), e) Angaben zur Anzahl der Beschäftigten, zum Jahresumsatz, zur Jahresbilanzsumme (Ziffer 1.6), f) Investitionsort und weitere Betriebsstätten (Ziffer 2.1), g) Angaben zum Investitionsvorhaben, soweit sie als Tatsachen bereits heute sicher feststehen (Ziffer 2.2), h) Wirtschaftszweig, Fertigungsprogramm oder Art der gewerblichen Tätigkeit (Ziffer 2.3), i) Anzahl der vorhandenen Dauerarbeitsplätze bei Investitionsbeginn (Ziffer 3.1), j) Angaben zu Verlagerungsinvestitionen k) Abschreibungen in den letzten drei Jahren (Ziffer 3.4), l) Beginn des Vorhabens (Ziffer 4.2 und Ziffer 8.1), m) Angaben zu anderen öffentlichen Finanzierungshilfen (Ziffer 7), n) Angaben zum Erwerb von Grundstücken oder Bauten von der öffentlichen Hand sowie zum Kaufpreis.

Mir/Uns ist weiterhin § 4 des Subventionsgesetzes vom 29. Juli 1976 (BGBl I S 2037) bekannt, wonach insbesondere Scheingeschäf- te und Scheinhandlungen für die Bewilligung, Gewährung oder Rückforderung und Weitergewährung oder das Belassen einer Sub- vention oder eines Subventionsvorteils unerheblich sind. Das bedeutet, dass für die Beurteilung der tatsächlich gewollte Sachverhalt maßgeblich ist.

8.4 Mir/Uns sind die nach § 3 des Subventionsgesetzes bestehenden Mitteilungsverpflichtungen bekannt, insbesondere werde(n) ich/wir jede Abweichung von den vorstehenden Angaben unverzüglich der die Bewilligung/Bescheinigung erteilenden Behörde mitteilen, und zwar über die Stelle, bei der der Antrag eingereicht wurde.

8.5 Mir/Uns ist bekannt, dass die aus dem Antrag ersichtlichen Daten von der zuständigen Behörde in der Bundesrepublik Deutschland auf Datenträger gespeichert und für Zwecke der Statistik und der Erfolgskontrolle der Wirtschaftsförderung verwendet werden. Mir/Uns ist bekannt, dass zur Erhöhung der Transparenz der Fördermaßnahmen der Bund im Einvernehmen mit dem Land bzw. das Land Angaben über den Empfänger der Zuwendung, über das Vorhaben und über die Höhe des Zuschusses in geeigneter Form veröffentlichen kann.

8.6 Mir/Uns ist bekannt, dass sich an den beantragten Finanzierungshilfen der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) beteiligen kann und dass in diesem Falle die VO (EG) 1083/06 des Rates vom 11. Juli 2006 (ABl. EG Nr. L 210 ff vom 31. Juli 2006) in Verbindung mit der VO (EG) 1080/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 (ABl. EG Nr. L 210, S. 1 ff. vom 31. Juli 2006) in Verbindung mit VO (EG) Nr. 1828/2006 der Kommission vom 8. Dezember 2006 (ABl. EG L 371/1 vom 27. Dezember 2006) Anwendung findet. Nach Art. 72 der VO (EG) 1083/06 vergewissert sich die Kommission, dass die Mitgliedstaaten über Verwaltungs- und Kontroll- systeme verfügen, die den Artikeln 58 bis 62 entsprechen.

Im Falle einer Beteiligung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) an den be- antragten Finanzierungshilfen finden folgende Vorschriften des Gemeinschaftsrechts Anwendung: VO (EG) Nr. 1698/2005 vom 20. September 2005 (ABl. EU vom 21.10.2005); VO (EG) Nr. 1974/2006 vom 15. Dezember 2006 (ABl. vom 23.12. 2006); VO (EG) Nr. 1975/2006 vom 7. Dezember 2006 (ABl. EU vom 23.12.2006); VO (EG) Nr. 259/2008 vom 18. März 2008 (ABl. EU vom 19.3.2008).

Unbeschadet der von den Mitgliedstaaten durchgeführten Prüfungen können Bedienstete oder bevollmächtigte Vertreter der Kom- mission vor Ort überprüfen, ob die Verwaltungs- und Kontrollsysteme wirksam funktionieren, wobei sie auch Vorhaben im Rah- men des operationellen Programms prüfen können. Die Kommission kann einen Mitgliedstaat auffordern, vor Ort das wirksame Funktionieren der Systeme und die ordnungsgemäße Durchführung eines oder mehrerer Vorgänge zu prüfen. An solchen Prüfun- gen können Bedienstete oder bevollmächtigte Vertreter der Kommission teilnehmen.

1/ 2009 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 139 – Drucksache 16/13950

Nach Art. 69 der VO (EG) 1083/06 informieren der jeweilige Mitgliedstaat und die für das operationelle Programm zuständige Verwaltungsbehörde über die Vorhaben und die kofinanzierten Programme und sorgen für deren Bekanntmachung. Die Informati- onen richten sich an die Bürger der Europäischen Union und an die Begünstigten und sollen die Rolle der Gemeinschaft betonen. Nach Art. 7 Nr. 2d der VO (EG) Nr. 1828/2006 kann die Verwaltungsbehörde im Rahmen der Informations- und Publizitätsmaß- nahmen im Verzeichnis der Begünstigten, die Bezeichnung der Vorhaben und des Betrags der für die Vorhaben bereitgestellten öf- fentlichen Beteiligungen in elektronischer oder anderer Form veröffentlichen.

Ort/Datum Unterschrift/Stempel

Sofern eine Betriebsaufspaltung, eine Mitunternehmerschaft oder ein Organschaftsverhältnis vorliegt, ist der Antrag auch von der anderen Gesellschaft rechtsverbindlich zu unterzeichnen.

Ort/Datum Unterschrift/Stempel

8.7 Einwilligungserklärung zur Veröffentlichung von Förderdaten, Datenverarbeitung und Auskunfterteilung Ich bin/Wir sind damit einverstanden, dass zum Zwecke der Transparenz von Fördermaßnahmen der Bund im Einvernehmen mit dem jeweiligen Land oder das jeweilige Land den Namen des Empfängers der Zuwendung sowie Angaben über das Vorhaben und über die Höhe des Zuschusses in geeigneter Form veröffentlicht.

Mir/Uns ist bekannt, dass alle in diesem Antrag enthaltenen persönlichen und sachlichen Daten bei der für den Investitionsort zuständigen Behörde oder sonstigen Annahmestelle (vgl. Punkt 1.1. der Erläuterungen) zum Zwecke der Antragsbearbeitung, Subventionsverwaltung und statistischen Auswertung auf Datenträgern erfasst und verarbeitet werden. Die zuständigen Behörden und die sonstigen Annahmestellen sind berechtigt, diese Daten ebenso wie die Entscheidung über diesen Antrag einschl. der Entscheidungsgründe allen an der Finanzie- rung und der fachlichen Beurteilung dieses Vorhabens beteiligten öffentlichen Stellen in der Bundesrepublik Deutschland und, wenn sich an den beantragten Finanzierungshilfen der EFRE beteiligt, den für die Verwal- tungs- und Kontrollsystem der Strukturfonds zuständigen Dienststellen der EU-Kommission zur Verfügung zu stellen.

Die Einwilligung bezieht sich ausdrücklich auch auf die Erfassung, Speicherung und Verwendung der nach Beendigung des Investitionsvorhabens zur Verwendungsnachweiskontrolle erforderlichen persönlichen und sachlichen Daten.

Ort/Datum Unterschrift/Stempel

8.8 Erklärung zum Beteiligungsbesitz bei KMU Ich/Wir gehe(n) aufgrund der Kapitalstreuung nach bestem Wissen davon aus, dass die Betriebsstätte zu einem Unternehmen gehört, das nicht zu 25 % oder mehr unmittelbar im Besitz eines anderen Unternehmens bzw. einer öffentlichen Stelle oder im gemeinsamen Besitz mehrerer verbundener Unternehmen bzw. öffentlicher Stellen ist. Mir/Uns ist bekannt, dass maßgeblich für die Beurteilung, ob ein kleines oder mittleres Unternehmen vorliegt, der Zeitpunkt der Entscheidung der Behörde über die GRW-Förderung ist. Da sich die Angaben in Ziffer 1 auf den heutigen Zeitpunkt beziehen, sichere ich/sichern wir hiermit zu, sämtliche Veränderungen in Bezug auf den in den Ziffern 1.2, 1.3, 1.5, 1.6 abgefragten Sachverhalt unverzüglich der zuständigen Behörde schriftlich mitzuteilen, und zwar über die Stelle, bei der der Antrag eingereicht wird.

Ort/Datum Unterschrift/Stempel

1/ 2009 Drucksache 16/13950 – 140 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Erläuterungen zu den Ziffern im Antragsformular In Hessen 1. Auf einem Antragsvordruck kann der Antragsteller die InvestitionsBank Hessen AG (IBH) Gewährung öffentlicher Finanzierungshilfen nur für ein Anstalt des öffentlichen Rechts Vorhaben in einer Betriebsstätte beantragen. Bei Investiti- Niederlassung Kassel: Kurfürstenstr. 7, 34117 Kassel onsvorhaben, die sich auf mehrere Betriebsstätten erstre- cken, müssen getrennte Anträge gestellt werden. Dies gilt In Mecklenburg-Vorpommern nicht, wenn die Betriebsstätten eines Gewerbebetriebes des Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern, Hauptsitz Steuerpflichtigen innerhalb derselben politischen Gemeinde Schwerin, Werkstraße 213, 19061 Schwerin, Tel.: 0385- liegen. 6363-0, Fax: 0385-6363-1212, E-Mail: [email protected].

Der Antragsteller kann sich vertreten lassen. Nach § 14 In Niedersachsen Abs. 5 des Verwaltungsverfahrensgesetzes i.V. mit dem Investitions- und Förderbank Niedersachsen GmbH, Rechtsberatungsgesetz sind jedoch Bevollmächtigte und Günther-Wagner-Allee 12 – 14, 30177 Hannover, Beistände zurückzuweisen, wenn sie geschäftsmäßig frem- Tel.: 30031-0, Email: [email protected]. de Rechtsangelegenheiten besorgen, ohne dazu befugt zu sein. In Nordrhein-Westfalen NRW.Bank, Johanniterstraße 3, 48145 Münster, Tel: Der Antrag ist vor Beginn des Investitionsvorhabens zu 0251/91741-0, E-Mail: [email protected] stellen. Als Datum der Antragstellung gilt der Eingangs- stempel der antragsannehmenden Stelle (vgl. Ziff. 1.1). In Rheinland-Pfalz Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) Vor dem Beginn des Investitionsvorhabens ist die schriftli- GmbH, Holzhofstraße 4, 55116 Mainz. che Bestätigung der grundsätzlichen Förderfähigkeit durch die Bewilligungsbehörde abzuwarten. Im Saarland Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft, Franz-Josef- Beginn des Investitionsvorhabens ist grundsätzlich der Röder-Straße 17, 66119 Saarbrücken. Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Liefe- rungs- oder Leistungsvertrages. Bei Baumaßnahmen gelten In Sachsen Planung, Bodenuntersuchung und Grunderwerb (mit Aus- Sächsische Aufbaubank – Förderbank, Pirnaische nahme des Erwerbs einer stillgelegten oder von Stilllegung Straße 9, 01069 Dresden. bedrohten Betriebsstätte) nicht als Beginn des Vorhabens. In Sachsen-Anhalt 1.1 Der Investor kann seinen Antrag nur bei der für den Investitionsbank Sachsen-Anhalt, Domplatz 12, Investitionsort zuständigen Behörde oder sonstigen An- 39104 Magdeburg nahmestelle dieses Bundeslandes einreichen. In Schleswig-Holstein Die Anträge nehmen entgegen: Investitionsbank Schleswig-Holstein, Fleethörn 29-31, 24103 Kiel, In Bayern Regierung von Niederbayern, Regierungsplatz 540, In Thüringen 84028 Landshut Thüringer Aufbaubank (TAB), Gorkistraße 9, 99084 Erfurt, Regierung der Oberpfalz, Emmeramsplatz 8/9, mit ihren Regionalbüros: 93047 Regensburg Regionalbüro Suhl, Am Bahnhof 3, 98529 Suhl. Regierung von Oberfranken, Ludwigstraße 20, Regionalbüro Gera, Friedrich-Engels-Str. 7, 07545 Gera. 95444 Bayreuth Regionalbüro Nordhausen, Hüpedenweg 52, 99734 Nordhausen. In Berlin Investitionsbank Berlin, Bundesallee 210, 10719 Berlin

In Brandenburg InvestitionsBank des Landes Brandenburg, Postfach 90 02 61, 14438 Potsdam.

In Bremen BIG Bremer Investitions-Gesellschaft mbH, Kontorhaus am Markt, Langenstraße 2-4, 28195 Bremen BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung GmbH, Am Alten Hafen 118, 27568 Bremerhaven.

01/2009 . . . Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 141 – Drucksache 16/13950

1.2 Im Falle einer Betriebsaufspaltung, einer Mitunternehmer- 1.5/ Maßgeblich ist die Situation im Zeitpunkt der Ent- schaft oder einer Organschaft ist der Antrag neben dem 1.6 scheidung der Behörde über die Bewilligung einer GRW- Antragssteller auch von den Beteiligten zu unterzeichnen. Förderung; Änderungen sind daher der zuständigen Be- Im Falle einer Betriebsaufspaltung oder einer Mitunter- hörde mitzuteilen (Ziffer 8.8). nehmerschaft ist eine Bescheinigung des Finanzamtes vorzulegen. Sofern das Unternehmen zu 25% oder mehr des Kapitals oder der Stimmanteile im Besitz eines anderen oder mehre- Bei sonst fehlender Identität zwischen Investor und Nutzer rer Unternehmen oder Unternehmer steht, ist vom An- wird der Antrag vom Nutzer unter Zugrundelegung eines tragsteller anzugeben, ob die beteiligten Unternehmen oder verbindlichen Angebots des Investors auf Abschluss eines Unternehmer öffentliche Beteiligungsgesellschaften, Risi- Nutzungsvertrages gestellt. In diesem Vertrag sind die kokapitalgesellschaften oder institutionelle Anleger sind. Anschaffungs- und Herstellungskosten des Objekts, die Handelt es sich bei den Unternehmen oder Unternehmern Nutzungszeit, das Nutzungsentgelt sowie etwa vereinbarte um öffentliche Beteiligungsgesellschaften, Risikokapitalge- Verlängerungsoptionen anzugeben. sellschaften oder institutionelle Anleger, ist auch an- zugeben, ob die beteiligten Unternehmen oder Unterneh- Im Falle von geleasten oder gemieteten Wirtschaftsgütern, mer einzeln oder aber gemeinsam Kontrolle über das Un- die beim Leasinggeber bzw. Vermieter aktiviert werden, ist ternehmen ausüben. der Antrag auf Gewährung des Zuschusses vom Leasing- nehmer bzw. Mieter unter Zugrundelegung eines verbindli- Ist aufgrund der Kapitalstreuung nicht zu ermitteln, wer die chen Angebotes des Leasinggebers bzw. Vermieters auf Anteile hält, ist durch den Antragsteller die unter 8.8 auf- Abschluss eines Leasing- bzw. Mietvertrages zu stellen. In geführte Erklärung abzugeben. Leasing-, Mietkauf- bzw. Mietverträgen sind anzugeben: • Der Mietkauf- bzw. Leasingvertrag für bewegliche 2.1 Eine Förderung ist nur innerhalb der Fördergebiete Wirtschaftsgüter muss vorsehen, dass die geförderten möglich. Dazu gehören die in dem jeweils gültigen Koor- Wirtschaftsgüter zum Laufzeitende erworben werden. dinierungsrahmen nach dem Gesetz über die Gemein- • Miet- bzw. Leasingverträge über Grundstücke und schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- Gebäude müssen eine Mindestvertragslaufzeit von fünf struktur“ festgelegten Gebiete. Gegebenenfalls sollte die Jahren nach Abschluss des Investitionsvorhabens ha- genaue jetzige und frühere Bezeichnung des Investitionsor- ben. Ferner sind Anpassungsklauseln bezüglich der tes (z.B. bei Namensänderung infolge von Gebietsrefor- Leasingraten aufgrund von Zinsentwicklungen men) angegeben werden. und/oder veränderten Verwaltungskosten anzugeben. 2.2 Eine nähere Beschreibung und Begründung des Investiti- 1.3 Eine nähere Erläuterung ist insbesondere dann erforderlich, onsvorhabens ist erforderlich, um den Sachverhalt mög- wenn sich die Rechtsform (z.B. als Personengesellschaft lichst ohne zeitraubende Rückfragen beurteilen zu können. die Gesellschaft bürgerlichen Rechts - GbR -, OHG, KG, GmbH & Co. KG, als Kapitalgesellschaft die GmbH, AG, Werden in der Anlage der vorgesehenen Investitionen KGaA oder als Genossenschaft, Verein oder Einzelfirma) gebrauchte Wirtschaftsgüter ausgewiesen, so ist anzugeben, nicht schon aus dem Namen der Firma (siehe 1.2) ergibt. ob die Investitionen im Rahmen des Erwerbs einer stillge- Bei den steuer- bzw. gesellschaftsrechtlichen Verhältnissen legten oder von Stilllegung bedrohten Betriebsstätte erfol- ist im Falle einer Betriebsaufspaltung, einer Mitunterneh- gen, oder ob es sich bei dem erwerbenden Unternehmen um merschaft oder einer Organschaft auf die Verhältnisse ein Unternehmen in der Gründungsphase handelt. Grün- zwischen der Besitz- und der Betriebsgesellschaft, des dungsphase eines Unternehmens ist ein Zeitraum von 60 Mitunternehmers und der Personengesellschaft bzw. des Monaten seit Beginn der Gründungsinvestition. Als neu ge- Organträgers und der Organgesellschaft näher einzugehen. gründet gelten Unternehmen, die erstmalig einen Gewerbe- Eine entsprechende Bescheinigung des Finanzamtes ist betrieb anmelden und nicht im Mehrheitsbesitz eines oder vorzulegen. mehrerer selbständiger Unternehmer oder Unternehmen stehen. Weiterhin ist anzugeben, ob die gebrauchten Wirt- schaftsgüter von verbundenen oder sonst wirtschaftlich, rechtlich oder personell verflochtenen Unternehmen zu Marktbedingungen angeschafft werden sollen, oder ob die gebrauchten Wirtschaftsgüter bereits früher mit öffentli- chen Hilfen gefördert wurden.

Wird ein Grundstück erworben oder eingebracht, so ist anzugeben, ob es sich um ein für das beantragte Investiti- onsvorhaben notwendiges Grundstück handelt. Der Markt- wert des Grundstücks ist nachzuweisen.

2.3 Die Nummer des Wirtschaftszweiges nach der amtlichen Statistik ergibt sich aus der Klassifikation der Wirtschafts- zweige in der jeweils gültigen Ausgabe des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden.

01/2009 . . . Drucksache 16/13950 – 142 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

3.1 Hier sind anzugeben: gemacht werden; sie sind in jedem Fall unverzüglich nach • In jedem Falle die bisher schon vorhandenen und be- Bekanntwerden der antragsannehmenden Stelle bekannt setzten Dauerarbeitsplätze, ggf. anteilig ihrer gegenüber zu geben. Zur Ermittlung der förderfähigen Kosten des einem Vollzeitarbeitsplatz regelmäßigen Besetzung, in Investitionsvorhabens sind ggf. sämtliche Einzelpositionen der oder den Betriebsstätte(n), in der oder in denen das betragsmäßig auszuweisen. zu fördernde Investitionsvorhaben durchgeführt wird, darunter • Immaterielle Wirtschaftsgüter sind: Patente, Be- • Arbeitsplätze für Vollzeitbeschäftigte und BA- triebslizenzen oder patentierte technische Kennt- Studenten sowie Ausbildungsplätze vollständig, nisse sowie nicht patentierte technische Kenntnis- • Arbeitsplätze für Teilzeit- und Saisonarbeitskräfte se. zeitanteilig im Verhältnis der jährlichen Arbeits- stunden zu der Anzahl der Arbeitsstunden eines • Die Angabe der Anschaffungs-/Herstellungs- Vollzeitarbeitsplatzes, kosten der zum Investitionsvorhaben zählenden • Arbeitsplätze für Arbeitskräfte mit Altersteilzeitre- Wirtschaftsgüter des Sachanlagevermögens erfolgt duzierung zeitanteilig ihrer Besetzung im Rahmen an dieser Stelle ohne Einbeziehung der Anschaf- der Arbeitsphase, fungs-/Herstellungskosten etwaiger immaterieller • Arbeitsplätze für Leiharbeitnehmer zeitanteilig ih- und zu leasender Wirtschaftsgüter. rer durchschnittlichen Besetzung in den letzten 12 • Gegebenenfalls sind an dieser Stelle die vom An- Monaten vor Antragsstellung, solange die Arbeits- tragsteller einberechneten Kosten des Grund- kraft im Antrag stellenden Unternehmen eingesetzt stückserwerbs auszuweisen. wird und die Leiharbeitnehmer über ein sozialver- • Investitionen, die der Ersatzbeschaffung dienen, sicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis mit gehören nicht zu den förderfähigen Kosten. Eine dem verleihenden Unternehmen verfügen. Ersatzbeschaffung liegt nicht vor, wenn das neu • Hat der Antragsteller mehrere Betriebsstätten desselben angeschaffte oder hergestellte Wirtschaftsgut we- Gewerbebetriebes in derselben Gemeinde, so ist für alle gen seiner technischen Überlegenheit oder ratio- diese Betriebsstätten die Zahl der bisher schon vorhan- nelleren Arbeitsweise für den Betrieb eine wesent- denen und besetzten Dauerarbeitsplätze anzugeben und lich andere Bedeutung hat als das ausgeschiedene dann die Zahl der in allen diesen Betriebsstätten nach Wirtschaftsgut. Abschluss des zu fördernden Investitionsvorhabens • Von den förderfähigen Kosten sind Fahrzeuge vorhandenen und besetzten bzw. zu besetzenden Dau- ausgenommen, die im Straßenverkehr zugelassen erarbeitsplätze gegenüberzustellen. sind und primär dem Transport dienen (beispiels- • Bei Mehrschichtbetrieben ist die Zahl der Dauerar- weise Pkw, Kombifahrzeuge, Lkw, Omnibusse, beitsplätze grundsätzlich mit der Zahl der entsprechen- aber auch Luftfahrzeuge, Schiffe und Schienen- den Arbeitskräfte gleichzusetzen. fahrzeuge). • Es sind nicht nur die tatsächlichen Veräuße- 3.2 „Dauerarbeitsplätze“ müssen nicht nur physisch geschaffen, rungserlöse anzugeben, sondern auch diejenigen sondern auch tatsächlich besetzt bzw. auf dem Arbeits- Veräußerungserlöse, die erzielbar wären (s. 3.3). markt angeboten werden. • Entschädigungsbeträge können beispielsweise nach Baugesetzbuch oder aus restitutionsrechtli- 3.3 Investitionen, die in einem sachlichen/inhaltlichen und chen Gründen entstehen. Bei der Ausweisung sind zeitnahen Zusammenhang zu einem wesentlichen Arbeits- alle im Zusammenhang mit der Betriebsverlage- platzabbau in einer anderen mit dem Unternehmen verbun- rung erhaltenen Entschädigungsbeträge an- denen Betriebsstätte in einem Fördergebiet mit niedrigerer zugeben. Hat der Investor zum Zeitpunkt der An- Förderintensität führen, können nur im Einvernehmen der tragstellung noch keine Entschädigung erhalten, so betroffenen Bundesländer gefördert werden. Ein wesentli- hat er die voraussichtlichen Entschä- cher Arbeitsplatzabbau liegt vor, wenn mindestens die digungsansprüche im Zusammenhang mit der Be- Hälfte der neu geschaffenen Arbeitsplätze in der anderen triebsverlagerung aufzuführen (s 3.3). Betriebsstätte entfällt. Gelingt die Herstellung des Einver- nehmens über die Investitionsförderung nicht, kann maxi- 4.2 Investitionszuschüsse werden grundsätzlich nur für ein mal der im Fördergebiet der anderen Betriebsstätte zulässi- Investitionsvorhaben gewährt, das innerhalb von 36 ge Fördersatz gewährt werden, mindestens in Höhe der in Monaten durchgeführt wird. C-Fördergebieten geltenden Förderhöchstsätze. Erlöse, die aus der Veräußerung der bisherigen Betriebs- 7. Hier sind in jedem Fall sämtliche öffentliche Finanzie- stätte erzielt werden oder erzielbar wären und eventuelle rungshilfen für das Investitionsvorhaben anzugeben. Entschädigungsbeträge sind von den förderfähigen Investi- Soweit die öffentlichen Finanzierungshilfen noch nicht tionskosten abzuziehen. beantragt oder bekannt sind oder der Subventionswert noch nicht feststeht, müssen die entsprechenden Ände- 4.1 Die Angaben zum Investitionsvolumen stellen eine rungen nachträglich gemeldet werden. notwendige Konkretisierung des Investitionsvorhabens dar und ergänzen insoweit Ziffer 2 (Beschreibung des Investi- tionsvorhabens). Die Beträge sind in Euro auszuweisen. Gegebenenfalls sind hier die Plandaten einzusetzen. Un- vorhergesehene Investitionskostenerhöhungen können unter bestimmten Voraussetzungen nachträglich geltend

01/2009 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 143 – Drucksache 16/13950

Anhang 8

Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur Förderung wirtschaftsnaher Infrastruktur, Regionalmanagement, Kooperationsnetzwerke, Clustermanagement, Regionalbudget und Experimentierklausel

1. Allgemeines Nicht vom Antragsteller auszufüllen An Eingangsstempel

Datum des Eingangs Datum der Bewilligung Projekt-Nr. Bewilligter GRW-Zuschuss in €

Ich/wir beantrage(n) die Gewährung eines Zuschusses aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

Zutreffendes bitte ankreuzen _

1.1 Antragsteller

Name und Anschrift des Projektträgers/ggf. Gemeindekennziffer

Kreis Regierungsbezirk

Bearbeiter: ...... Telefon/Telefax/ E-Mail-Adresse: ...... Bankverbindung Bank: ...... BLZ:: ...... Kontonummer: …………………………………………….

Gemeinde oder Gemeindeverband1 steuerbegünstigte juristische Person2 nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtete natürliche oder juristische Person; in diesem Fall ist die Gesellschaftsstruktur anzugeben:

Sonstige (u.a. Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement); in diesem Fall ist die Gesellschaftsstruktur anzugeben:

1 Gemeinden und Gemeindeverbände werden als Träger von Infrastrukturmaßnahmen vorzugsweise gefördert. 2 Es müssen die Voraussetzungen der §§ 51 bis 68 der Abgabenordnung vorliegen. 01/2009 . . . Drucksache 16/13950 – 144 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Gesellschafter Anteil

1.2 Bezeichnung und Kurzbeschreibung des Vorhabens

Bezeichnung des Vorhabens:

Kurzbeschreibung des Vorhabens: (z.B. Lage, Gesamtgröße in qm, Netto-Nutzfläche: Flächenangaben für GE-, GI- Flächen und sonstige gewerblich zu nutzende Flächen wie SO oder MI)

2. Art des Vorhabens3 (für unterschiedliche Vorhaben ist jeweils ein gesonderter Antrag zu verwenden)

2.1 Investitionsvorhaben

Erschließung und/oder Wiederherrichtung von Industrie- und Gewerbegelände4,5;

Errichtung oder Ausbau von Verkehrsverbindungen zur Anbindung von Gewerbebetrieben oder Gewerbegebieten an das überregionale Verkehrsnetz;

Errichtung oder Ausbau von Energie- und Wasserversorgungsleitungen und -verteilungsanlagen;

Errichtung oder Ausbau von Anlagen für die Beseitigung bzw. Reinigung von Abwasser und Abfall;

Geländeerschließung für den Tourismus sowie öffentliche Einrichtungen des Tourismus6;

3 Soweit für die Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft erforderlich. 4 Zu der Erschließung von Industrie- und Gewerbegelände gehören auch Umweltschutzmaßnahmen, soweit sie in einem unmittelbaren sachlichen und räumlichen Zusammenhang mit der Erschließungsmaßnahme stehen und für deren Umsetzung erforderlich sind. Zur Wiederherrichtung gehört auch die Beseitigung von Altlasten, soweit sie für eine wirtschaftliche Nutzung erforderlich und wirtschaftlich vertretbar ist; Grunderwerb kann nicht gefördert werden. 5 Angaben zu den Betrieben, die angesiedelt werden sollen, sind unter Ziffer 8 zu erläutern. 6 Öffentliche Einrichtungen des Tourismus sind Basiseinrichtungen der Infrastruktur des Tourismus, die für die Leistungsfähigkeit und wirtschaftliche Entwicklung von Tourismusbetrieben von unmittelbarer Bedeutung sind und überwiegend dem Tourismus dienen; Grunderwerb kann nicht gefördert werden.

01/2009 . . . Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 145 – Drucksache 16/13950

Errichtung oder Ausbau von Einrichtungen der beruflichen Ausbildung, Fortbildung und Um- schulung;

Die Errichtung oder der Ausbau von Gewerbezentren, die kleinen Unternehmen7 in der Regel für fünf, aber nicht mehr als acht Jahre Räumlichkeiten und Gemeinschaftsdienste bereitstellen (Forschungs-, Telematik-, Technologie-, Gründerzentren bzw. -parks u.ä.).

Errichtung oder Ausbau von Kommunikationsverbindungen (bis zur Anbindung an das Netz bzw. nächsten Knotenpunkt)

2.2 Nichtinvestive Maßnahmen

Integrierter regionaler Entwicklungskonzepte

Planungs- und Beratungsleistungen zur Vorbereitung oder Durchführung förderfähiger Infrastrukturmaßnahmen

Regionalmanagement

Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement

Regionalbudget

2.3 Maßnahmen im Rahmen der Experimentierklausel

______(Art des Vorhabens, bitte unter 4. ausführlich beschreiben)

3. Investitionsort/Sitz des Trägers einer nichtinvestiven Maßnahme

PLZ Ort/Gemeindekennziffer

Kreis

7 Sofern die Unternehmen einem innovativen Wirtschaftszweig (z. B. High-tech-Branche) angehören, können sich auch mittlere Unternehmen ansiedeln; kleine und mittlere Unternehmen im Sinne der jeweils geltenden Definition der EU-Kommission; Empfehlung der Kommission vom 6. Mai 2003 betreffend der Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (ABl Nr. L 124/36 vom 20. Mai 2003).

01/2009 . . . Drucksache 16/13950 – 146 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

4. Beschreibung und Begründung des unter Ziffer 2 bezeichneten Vorhabens Die vorgesehenen Maßnahmen sowie die damit bezweckten Ziele sind in einer Anlage zum Antrag gesondert darzustellen.

01/2009 . . . Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147 – Drucksache 16/13950

5. Investive/nichtinvestive Maßnahmen

Maßnahmen Träger Betrag (€)

Gesamtausgaben:

5.1 Zeitliche Durchführung des Vorhabens

Beginn8 T T M M J J

Beendigung T T M M J J

5.2 Falls die Maßnahme in mehreren Kalenderjahren durchgeführt wird:

Aufteilung der Maßnahmen Jahr Betrag (€)

5.3 Folgekosten

für Betrag (€) • Unterhaltung Gebäude • Unterhaltung Einrichtung • Betriebskosten (einschließlich Personal abzüglich evtl. Einnahmen) Summe

8 Anträge sind vor Maßnahmebeginn zu stellen. Unter Beginn der Maßnahme wird grundsätzlich der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- oder Leistungsvertrages verstanden. Bei Baumaßnahmen gelten Planung und Bodenuntersuchung nicht als Beginn des Vorhabens. Der Grunderwerb wird, mit Ausnahme bei Einrichtungen nach Teil II-B Ziffer 3.2.7 und 3.2.8 des GRW-Koordinierungsrahmens, nicht als Beginn des Vorhabens angesehen.

01/2009 . . . Drucksache 16/13950 – 148 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

6. Finanzierung

Herkunft der Mittel Betrag (€) Eigenmittel davon Kredite Nicht vom Antragsteller auszufüllen Mittel der Gemeinschaftsaufgabe • sog. Normalförderung • Sonderprogramm9 • sonstige öffentliche Finanzierungshilfen oder • Beiträge von Unternehmen oder • sonstige Beiträge Dritter (z.B. von Verbänden, anderen Institutionen etc.) Bezeichnung:

Berechtigung zum Vorsteuerabzug ja nein

Summe

7. Kumulation von Zuwendungen, frühere Förderungen für dieses Vorhaben:

Sind für das gleiche Vorhaben bei einer anderen öffentlichen Stelle ebenfalls Zuwendungen beantragt oder sollen Zuwendungen beantragt werden? ja nein Wurden von einer anderen Stelle bereits Mittel bewilligt oder in Aussicht gestellt? ja nein Wurden bereits früher Mittel gezahlt? ja nein Wurden frühere Anträge abgelehnt? ja nein

Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt, in welcher Höhe, von welcher Stelle

Ergänzend für Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement: Wurden an beteiligte Unternehmen in den letzten drei Jahren „De-minimis“-Beihilfen gewährt?10 ja nein

Wenn ja, an welches Unternehmen, Zeitpunkt, Höhe, von welcher Stelle?

9 Kurzbezeichnung des Sonderprogramms. 10 VO (EG) Nr. 1998/2006 der Kommission vom 15. Dezember 2006 über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf „De-minimis“-Beihilfen (ABl. EG L 379/5 vom 28. Dezember 2006).

01/2009 . . . Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 149 – Drucksache 16/13950

8. Bei Erschließung oder Wiederherrichtung von Industrie- und Gewerbegelände

Angaben zu den Betrieben, die neu angesiedelt werden sollen11:

F i r m a Sitz der Firma Produktionsprogramm Gelände Beschäftigte Beschäftigte Neugründungen (N) derzeit/künftig bzw. Gegenstand des Bestand/ derzeit zusätzlich neu Erweiterung (E) Unternehmens Bedarf/ (dav. weibl.) (dav. weibl.) Verlagerung (V) Optionen in qm Zweigbetrieb (Z)

9. Erklärungen - Beschreibung und Begründung des unter 2 bezeichneten Vorhabens, soweit die Angaben a) Die Fördermittel werden ausschließlich zur als Tatsachen feststehen (Ziffer 4), Finanzierung der beschriebenen Maßnahmen - Beginn des Vorhabens (Ziffer 5.1 und Ziffer verwandt (Grundstückserwerb ist, mit Ausnahme 9e), bei Einrichtungen nach Teil II-B Ziffer. 3.2.7 und - Angaben zur Finanzierung, soweit sie als 3.2.8 des GRW-Koordinierungsrahmens, nicht Tatsachen feststehen (Ziffer 6), förderfähig). - Angaben über gegebenenfalls bestehende b) Ich/Wir erkläre(n), dass die Finanzierung der wirtschaftliche, rechtliche und personelle unter Ziffer 5.3 aufgeführten mit dem Vorhaben Verflechtungen zwischen Träger, Betreiber verbundenen Folgekosten gesichert ist. und Nutzer (Ziffer 10.k). c) Das Vorhaben ist mit den Zielen der Raumordnung und Landesplanung vereinbar; Mir/Uns ist weiterhin bekannt, dass eine entsprechende Unterlagen sind dem Antrag Entstellung oder Unterdrückung dieser Tatsachen beigefügt. ggf. als Betrug im Sinne des § 263 StGB strafbar d) Die Belange des Umwelt- und Naturschutzes ist. Mir/Uns ist weiterhin § 4 des werden berücksichtigt; entsprechende Unterlagen Subventionsgesetzes vom 29. Juli 1976 (BGBl. I sind beigefügt (z.B. wasserrechtliche S. 2037) bekannt, wonach insbesondere Genehmigung, emissions-/immissionsrechtliche Scheingeschäfte und Scheinhandlungen für die Genehmigung u.ä.). Bewilligung, Gewährung oder Rückforderung e) Mit dem Vorhaben wurde nicht vor und Weitergewährung oder das Belassen einer Antragstellung begonnen. Subvention oder eines Subventionsvorteils f) Es ist beabsichtigt, die Industrie- und unerheblich sind. Das bedeutet, dass für die Gewerbeflächen, die mit Hilfe des beantragten Beurteilung der tatsächlich gewollte Sachverhalt Zuschusses erschlossen werden sollen, maßgeblich ist. zielgerichtet und vorrangig förderfähigen h) Ich bin/Wir sind damit einverstanden, dass zum Betrieben zur Verfügung zu stellen. Zwecke der Transparenz von Fördermaßnahmen g) Mir/Uns ist von der Bewilligungsbehörde bzw. der Bund im Einvernehmen mit dem jeweiligen der von ihr ermächtigten Stelle bekannt gemacht Land oder das jeweilige Land den Namen des worden, dass folgende im Antrag anzugebenden Empfängers der Zuwendung sowie Angaben über Tatsachen subventionserheblich im Sinne des das Vorhaben und über die Höhe des Zuschusses § 264 StGB sind und dass ein Subventionsbetrug in geeigneter Form veröffentlicht. nach dieser Vorschrift strafbar ist: i) Mir/Uns ist bekannt, dass die aus dem Antrag - Angaben zum Antragsteller (Ziffer 1.1), ersichtlichen Daten von der zuständigen Behörde - Investitionsort / Sitz des Trägers einer nicht- oder sonstigen Annahmestelle (vgl. Übersicht investiven Maßnahme (Ziffer 3), letzte Seite) zum Zwecke der Antragsbearbeitung, Subventionsverwaltung und statistischen

11Ggf. Anlage beifügen.

01/2009 . . . Drucksache 16/13950 – 150 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Auswertung auf Datenträgern erfasst und 21.10.2005); VO (EG) Nr. 1974/2006 vom 15. verarbeitet werden. Dezember 2006 (ABl. vom 23.12. 2006); VO (EG) Nr. j) Mir/Uns ist bekannt, dass sich an den beantragten 1975/2006 vom 7. Dezember 2006 (ABl. EU vom Finanzierungshilfen der Europäische Fonds für 23.12.2006); VO (EG) Nr. 259/2008 vom 18. März 2008 (ABl. EU vom 19.3.2008). Regionale Entwicklung (EFRE) beteiligen kann und dass in diesem Falle die VO (EG) 1083/2006 des Rates vom 11. Juli 2006 (ABl EG L 210/25 ff vom 31. Juli 2006) in Verbindung mit der VO (EG) 1080/2006 des Europäischen 10. Dem Antrag sind beizufügen*) Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 (ABl. EG Nr. L 210/25 ff vom 31. Juli 2006) in a) Flächennutzungsplan, Lageplan, Bebauungsplan Verbindung mit VO (EG) 1828/2006 der für das Vorhaben (soweit vorhanden); sonst Be- Kommission vom 8. Dezember 2006 (ABl. EG L scheinigung der zuständigen Behörde über die 371/1 vom 27. Dezember 2006) Anwendung voraussichtliche Vereinbarkeit des Vorhabens mit findet. raumordnungs- und landesplanerischen Zielen, Nach den EU-Strukturfonds-Vorschriften b) Grundbuchauszug/Auszug aus dem Eigentümer- veröffentlicht die Verwaltungsbehörde im verzeichnis oder sonstiger geeigneter Nachweis Rahmen der Informations- und über die bestehenden Eigentumsverhältnisse, Publizitätsmaßnahmen ein Verzeichnis, das c) Baubeschreibung, Auskunft über die Begünstigten, die geförderten d) Investitions- und Finanzierungsplan; Grunder- Vorhaben und die Höhe der jeweils werbskosten sind gesondert auszuweisen, bereitgestellten öffentlichen Mittel gibt. e) Ggf. Stellungnahme von Industrie- und Handels- Ich bin/Wir sind mit der Aufnahme der kammer/Handwerkskammer, vorgenannten Angaben in das Verzeichnis f) Erklärung der zuständigen Stelle über die Verein- einverstanden. barkeit des Vorhabens mit Umweltschutzbelan- gen, Unbeschadet der von den Mitgliedstaaten g) Erklärung über Vorsteuerabzugsberechtigung, durchgeführten Prüfungen können Bedienstete h) Prüfvermerke der fachtechnischen Dienststellen, oder bevollmächtigte Vertreter der Kommission i) ggf. Nachweis über den Ausschluss der vor Ort überprüfen, ob die Verwaltungs- und Gewinnerzielungsabsicht, Kontrollsysteme wirksam funktionieren, wobei j) ggf. Nachweis über die steuerrechtliche Begüns- sie auch einzelne Vorhaben prüfen können. tigung nach § 51 ff. Abgabenordnung, Im Falle einer Beteiligung des Europäischen k) Angaben über ggf. bestehende wirtschaftliche, Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des rechtliche und personelle Verflechtungen zwi- ländlichen Raums (ELER) an den beantragten schen Träger, Betreiber und Nutzer. Finanzierungshilfen finden folgende Vorschriften des Gemeinschaftsrechts Anwendung: VO (EG) Nr. 1698/2005 vom 20. September 2005 (ABl. EU vom

*) Hinweis: Die Bewilligungsbehörde kann ggf. weitere Unterlagen nachfordern, soweit dies für die Beurteilung des Vorhabens erforderlich ist.

Ich/Wir versichere(n) die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben und der beigefügten Unterlagen.

Ort/Datum Unterschrift/Stempel

01/2009 . . . Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 151 – Drucksache 16/13950

Die Anträge nehmen entgegen: In Nordrhein-Westfalen In Bayern über die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Regierung von Niederbayern, Regierungsplatz 540, Düsseldorf, Köln und Münster, 84028 Landshut an das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Regierung der Oberpfalz, Emmeramsplatz 8/9, Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, 93047 Regensburg Haroldstraße 4, 40213 Düsseldorf Regierung von Oberfranken, Ludwigstraße 20, 95444 Bayreuth In Rheinland-Pfalz Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft In Berlin und Weinbau, Stiftsstraße 9, 55116 Mainz Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Martin-Luther-Straße 105, 10820 Berlin Im Saarland Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft, Franz- In Brandenburg Josef-Röder-Straße 17, 66119 Saarbrücken InvestitionsBank des Landes Brandenburg, Postfach 90 02 61, 14438 Potsdam In Sachsen Landesdirektion Leipzig, Abteilung Wirtschaft und In Bremen Arbeit, Braustraße 2, 04107 Leipzig, BIG Bremer Investitions-Gesellschaft mbH, Landesdirektion Chemnitz, Abteilung Wirtschaft und Kontorhaus am Markt, Langenstraße 2-4, 28195 Arbeit, Altchemnitzer Straße 41,09120 Chemnitz, Bremen, Landesdirektion Dresden, Abteilung Wirtschaft und BIS Bremerhavener Gesellschaft für Arbeit, Stauffenberg Allee 2, 01099 Dresden Investitionsförderung und Stadtentwicklung GmbH, Für Kooperationsnetzwerke, Clustermanagement, Am Alten Hafen 118, 27568 Bremerhaven Regionalbudget und Experimentierklausel: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und In Hessen Arbeit, Referat 33, Postfach 10 03 29, 01073 für Vorhaben der Errichtung oder des Ausbaus von Dresden Einrichtungen der beruflichen Ausbildung, Fortbildung und Umschulung: In Sachsen-Anhalt InvestitionsBank Hessen AG (IBH), ESF-Consult Landesverwaltungsamt, Ernst-Kamieth-Straße 2, Hessen, Abraham-Lincoln-Straße 38-42, 06112 Halle 65189 Wiesbaden Für Clustermanagement: Investitionsbank Sachsen-Anhalt, Domplatz 12, für sonstige Vorhaben: 39104 Magdeburg über die Regierungspräsidien Kassel, Darmstadt und Gießen In Schleswig-Holstein an Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und und Landesentwicklung, Kaiser-Friedrich-Ring 75, Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, Postfach 65185 Wiesbaden 7128, 24171 Kiel In Mecklenburg-Vorpommern Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern, In Thüringen Hauptsitz Schwerin, Werkstraße 213, Für Vorhaben im Bereich der touristischen 19061 Schwerin, Tel.: 0385-6363-0, Infrastruktur, Kooperationsnetzwerke und Fax: 0385-6363-1212, Clustermanagement: Email: [email protected] Thüringer Aufbaubank (TAB) Gorkistraße 9, 99084 Erfurt, Postanschrift: TAB Postfach 900244, In Niedersachsen 99105 Erfurt. Investitions- und Förderbank Niedersachsen GmbH, Für sonstige Vorhaben: Thüringer Günther-Wagner-Allee 12 – 14, 30177 Hannover, Landesverwaltungsamt (TLVwA), Referat 500 Tel.: 30031-0, Email: [email protected] Infrastrukturförderung, Weimarplatz 4, 99423 Weimar

01/2009 Drucksache 16/13950 – 152 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Anhang 9

Positivliste zu Ziffer 2.1.1 Teil II-A des Koordinierungsrahmens

Der Primäreffekt ist in der Regel gegeben, wenn in der Be- 27. Schuhe triebsstätte überwiegend eine oder mehrere der in der fol- 28. Textilien genden Liste aufgeführten Güter (Nummer 1 bis 34) her- gestellt oder Leistungen (Nummer 35 bis 50) erbracht 29. Bekleidung werden: 30. Polstereierzeugnisse 1. Chemische Produkte (einschließlich von Produkten der Kohlenwerkstoffindustrie) 31. Nahrungs- und Genussmittel, soweit sie für den über- regionalen Versand bestimmt oder geeignet sind 2. Kunststoffe und Kunststofferzeugnisse 32. Futtermittel 3. Gummi, Gummierzeugnisse 33. Recycling 4. Grob- und Feinkeramik 34. Herstellung von Bausätzen für Fertigbauteile aus Be- 5. Kalk, Gips, Zement und deren Erzeugnisse ton im Hochbau sowie Herstellung von Bausätzen für 6. Steine, Steinerzeugnisse und Bauelemente Fertigbauteile aus Holz 7. Glas, Glaswaren und Erzeugnisse der Glasveredelung 35. Versandhandel 8. Schilder und Lichtreklame 36. Import-/Exportgroßhandel 9. Eisen, Stahl und deren Erzeugnisse 37. Datenbe- und -verarbeitung (einschließlich Daten- banken und Herstellung von DV-Programmen) 10. NE-Metalle 38. Hauptverwaltungen von Industriebetrieben und von 11. Eisen-, Stahl- und Temperguss überregional tätigen Dienstleistungsunternehmen 12. NE-Metallguss, Galvanotechnik 39. Veranstaltung von Kongressen 13. Maschinen, technische Geräte 40. Verlage 14. Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräte und -ein- 41. Forschungs- und Entwicklungsleistungen für die Wirt- richtungen schaft 15. Fahrzeuge aller Art und Zubehör 42. Betriebswirtschaftliche und technische Unternehmens- 16. Schiffe, Boote, technische Schiffsausrüstung beratung 17. Erzeugnisse der Elektrotechnik, Elektronik, Rund- 43. Markt- und Meinungsforschung funk-Fernseh- und Nachrichtentechnik 44. Laborleistungen für die gewerbliche Wirtschaft 18. Feinmechanische, orthopädiemechanische und opti- sche Erzeugnisse, Chirurgiegeräte 45. Werbeleistungen für die gewerbliche Wirtschaft 19. Uhren 46. Ausstellungs- und Messen-Einrichtungen als Unter- nehmen 20. EBM-Waren 47. Logistische Dienstleistungen 21. Möbel, Musikinstrumente, Sportgeräte, Spiel- und Schmuckwaren 48. Tourismusbetriebsstätten, die mindestens 30 Prozent des Umsatzes mit eigenen Beherbergungsgästen erreichen 22. Holzerzeugnisse 49. Film-, Fernseh-, Video- und Audioproduktion 23. Formen, Modelle, Werkzeuge 50. Informations- und Kommunikationsdienstleistungen 24. Zellstoff, Holzschliff, Papier und Pappe und die ent- sprechenden Erzeugnisse Betriebsstätten des Handwerks, in denen überwiegend die in den Nummern 1 bis 50 aufgeführten Güter hergestellt 25. Druckerzeugnisse oder Dienstleistungen erbracht werden, sind grundsätz- 26. Leder und Ledererzeugnisse lich förderfähig. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153 – Drucksache 16/13950

Anhang 10

Bedingungen für die Förderung von gemieteten- bzw. geleasten Wirtschaftsgütern, die beim Vermieter bzw. Leasinggeber aktiviert sind

Die Förderung von gemieteten oder geleasten Wirt- eines verbindlichen Angebotes des Vermieters bzw. schaftsgütern, die beim Vermieter bzw. Leasinggeber ak- Leasinggebers auf Abschluss eines Miet- oder Lea- tiviert sind, ist unter folgenden Bedingungen möglich: singvertrages zu stellen. In dem Miet- oder Leasing- vertrag sind anzugeben: 1. Förderfähig sind nur die in der Steuerbilanz des wirt- schaftlichen Eigentümers aktivierten Anschaffungs- a) Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des oder Herstellungskosten des Miet- bzw. Leasingob- Objektes, die unkündbare Grundmietzeit, die Höhe jektes. der über die Grundmietzeit konstanten Miet- bzw. Leasingraten sowie der vereinbarte Kauf und/oder 2. Der Miet- bzw. Leasingvertrag muss vorsehen, dass Mietverlängerungsoptionen des Mieters bzw. Lea- der Zuschuss in vollem Umfang auf die Leasingraten singnehmers und deren Bemessungsgrundlage, die angerechnet wird. den Restbuchwert nicht übersteigen darf. 3. Der Mietkauf- bzw. Leasingvertrag von beweglichen b) In Fällen des Immobilien-Leasing und der Immo- Wirtschaftsgütern muss vorsehen, dass die geförder- bilienmiete Anpassungsklauseln bezüglich der Lea- ten Wirtschaftsgüter zum Laufzeitende erworben wer- singraten aufgrund von Zinsentwicklungen und/ den. D. h., förderfähig sind gemietete bewegliche oder veränderter Verwaltungskosten. Wirtschaftsgüter nur dann, wenn sie Gegenstand eines Mietkaufvertrages oder im Falle des Leasings, wenn 6. Miet- oder Leasingverträge über Grundstücke und eine Klausel in den Vertrag aufgenommen wird, wo- Gebäude müssen eine Mindestvertragslaufzeit von nach das geleaste bewegliche Wirtschaftsgut vom fünf Jahren nach Abschluss des Investitionsvorha- Leasingnehmer am Ende der Vertragslaufzeit erwor- bens haben. ben wird. 7. Der Bewilligungsbescheid ist unter folgenden Bedin- 4. Die Gewährung eines Zuschusses ist davon abhän- gungen zu erteilen: gig, dass der Vermieter bzw. Leasinggeber und der – Durch eine Neukalkulation des Miet- oder Lea- Antragsteller die gesamtschuldnerische Haftung für singvertrages wird der gewährte Zuschuss zur Ab- eine eventuelle Rückzahlung des Zuschussbetrages senkung der Anschaffungs- oder Herstellungskos- übernehmen. Die gesamtschuldnerische Haftung des ten des Miet- oder Leasingobjektes und damit der Vermieters bzw. Leasinggebers kann entsprechend Miet- oder Leasingraten verwendet. der Weitergabe des Fördervorteils an den Zuwen- – Das geförderte Wirtschaftsgut muss für die Dauer dungsempfänger reduziert werden. der vereinbarten Grundmietzeit in der Betriebs- 5. Der Antrag auf Gewährung des Zuschusses ist vom stätte des Leasingnehmers eigenbetrieblich genutzt Mieter bzw. Leasingnehmer unter Zugrundelegung werden. Drucksache 16/13950 – 154 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Anhang 11 € 2,3 37,0 34,7 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 90,3 reine 175,9 266,1 Mio. davon GRW- Mittel in € 92,5 und ligte bewil- 210,6 303,1 Mio. GRW- GRW- EFRE- Mittel in Infrastruktur € volu- tions- 257,8 107,4 365,2 Mio. men in Investi- 158 107 265 haben Anzahl der Vor- 18 110 739 372 186 773 145 344 517 588 547 151 576 DAP 1 139 1 236 7 441 1 715 6 046 7 761 darun- ter ges. Frauen 30 882 785 312 354 3 065 2 220 3 793 2 769 2 213 3 796 5 131 2 665 3 820 1 792 6 418 gesi- plätze cherte 33 627 16 634 23 052 Dauer- arbeits- 38 22 10 28 33 69 19 20 25 119 124 108 233 166 DAP 1 014 1 195 3 000 4 195 darun- ter zus. Frauen rderung im Zeitraum 2005 bis 2008 3 gabe geförderten Vorhaben in den Bereichen gabe geförderten Vorhaben 54 75 76 47 482 148 344 326 352 873 181 247 275 197 3 680 3 552 7 360 liche plätze 10 912 Dauer- zusätz- arbeits- € 4,6 2,5 0,5 0,3 0,1 4,4 2,1 3,9 0,6 0,5 0,9 14,6 22,0 36,5 20,3 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 0,1 8,5 7,2 3,7 4,3 3,2 0,4 9,9 78,8 11,5 14,8 10,0 10,5 22,5 20,2 10,7 gewerbliche Wirtschaft 131,7 210,6 reine 137,5 Mio. davon GRW- Mittel in Mittel in der gewerblichen Wirtschaft und Infrastruktur der gewerblichen Wirtschaft € 0,1 7,7 3,7 4,3 5,3 0,4 93,4 11,0 11,2 19,4 10,3 10,6 26,9 24,2 12,1 10,8 und 153,7 247,1 ligte 157,8 Mio. bewil- GRW- GRW- EFRE- Mittel in Mittel in € 1,3 5,9 84,5 61,7 72,4 61,6 90,4 671,2 117,5 185,6 104,8 126,1 277,6 215,8 154,8 104,1 volu- tions- Mio. 1 664,1 1 219,7 1 890,9 men in Ergebnisse der regionalen Wirtschaftsfö Investi- 1 5 9 9 8 3 Alle mit Haushaltsmitteln der Gemeinschaftsauf 33 26 17 20 50 27 14 20 18 426 536 962 260 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie 1. Regionales Förderprogramm „Bayern“ 1. Regionales Förderprogramm Cham Lkr. Coburg Freyung-Grafenau Hof Lkr. Hof St. Kronach Kulmbach Neustadt a.d. Waldnaab Passau Lkr. Passau St. Regen Schwandorf Tirschenreuth i.d. Opf. Weiden i. Fichtelgebirge Wunsiedel Summe „Berlin“ 2. Regionales Förderprogramm Berlin (Ost) Berlin (West) Summe Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 155 – Drucksache 16/13950

n o c h Anhang 11 € 4,7 3,3 2,1 1,2 1,2 2,0 8,8 2,9 0,1 1,8 1,0 0,1 0,5 36,0 10,0 75,6 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 1,6 1,7 2,9 6,3 6,4 2,1 4,3 1,6 8,6 4,3 7,7 3,4 11,0 15,3 17,1 41,7 40,8 37,1 19,1 10,2 13,7 reine Mio. davon GRW- 229,7 Mittel in € 6,3 5,0 5,0 7,5 7,6 4,2 4,3 1,7 5,3 8,2 3,4 und 11,0 ligte 51,3 26,0 44,6 40,8 10,4 37,2 29,0 10,2 13,7 bewil- Mio. GRW- GRW- 305,3 EFRE- Mittel in € 7,9 5,7 7,2 2,3 7,4 4,3 11,0 10,1 64,2 10,9 10,6 33,9 34,3 57,8 56,8 16,3 47,5 54,3 10,2 15,3 19,6 volu- tions- Mio. 448,1 men in Investi- 7 4 4 6 3 7 8 9 6 6 9 6 1 7 11 11 10 13 21 18 10 163 haben Anzahl der Vor- 7 18 25 452 201 561 551 682 714 317 638 654 748 535 983 547 889 1 003 1 029 1 024 1 217 DAP 12 745 darun- ter ges. Frauen 60 885 102 162 1 756 1 503 1 938 3 147 1 137 2 727 1 190 2 617 2 065 3 004 2 088 1 963 3 131 2 923 1 782 4 758 2 871 gesi- 41 485 plätze cherte Dauer- arbeits- 63 50 36 86 114 177 668 507 252 127 253 323 203 126 796 271 189 124 377 109 DAP 1 017 5 696 darun- ter zus. Frauen 358 663 741 701 375 824 830 636 458 864 616 512 501 158 178 336 1 011 1 289 2 445 2 001 1 766 liche 16 591 plätze Dauer- zusätz- arbeits- € 9,3 9,0 13,2 20,0 16,7 25,7 21,9 38,4 12,3 19,9 23,6 26,8 17,7 24,0 27,3 20,9 25,8 39,8 Mio. davon 392,2 EFRE- Mittel in Mittel in € 5,9 5,1 gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur 14,2 49,5 15,9 37,7 41,2 55,0 39,2 10,3 21,5 24,7 26,2 35,2 26,5 28,8 30,2 30,7 98,6 47,8 10,9 reine Mio. davon GRW- 633,1 Mittel in Mittel in € 5,9 5,1 27,4 69,6 32,6 63,4 63,2 64,2 77,5 22,6 41,4 48,3 53,0 53,0 50,6 56,1 51,1 56,4 56,7 10,9 und ligte 138,4 Mio. bewil- GRW- GRW- 1 025,3 EFRE- Mittel in Mittel in € 61,6 31,4 93,0 118,3 106,0 235,3 295,4 248,5 722,9 325,3 190,4 195,8 204,9 198,1 172,2 235,8 256,2 203,7 330,0 603,1 274,6 volu- tions- Mio. 4 916,3 men in Investi- 9 8 71 84 40 95 30 57 93 86 82 73 91 94 56 17 118 107 102 101 122 1 502 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie 3. Regionales Förderprogramm „Brandenburg“ 3. Regionales Förderprogramm Barnim Brandenburg Cottbus Dahme-Spreewald Elbe-Elster Frankfurt/Oder Havelland Märkisch-Oderland Oberhavel Oberspreewald-Lausitz Oder-Spree Ostprignitz-Ruppin Potsdam St. Potsdam-Mittelmark Prignitz Spree-Neiße Teltow-Fläming Uckermark Summe „Bremen“ 4. Regionales Förderprogramm Bremen Bremerhaven Summe Drucksache 16/13950 – 156 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode n o c h Anhang 11 € 0,0 0,1 0,0 0,1 4,1 3,3 0,0 4,7 4,3 1,1 0,9 0,5 5,6 1,6 19,6 25,8 28,0 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 1,0 4,6 0,8 0,1 4,6 0,2 1,9 2,7 5,5 3,2 0,1 5,1 1,7 6,3 9,1 2,3 reine 11,1 10,9 24,1 Mio. davon GRW- Mittel in € 1,0 4,6 0,8 0,1 4,7 0,2 6,0 6,0 0,0 7,5 1,2 2,5 6,8 4,0 und ligte 11,2 10,2 24,6 36,8 14,7 52,1 bewil- Mio. GRW- GRW- EFRE- Mittel in € 2,7 7,9 1,5 0,3 9,2 0,3 9,4 7,2 0,0 2,0 3,2 8,4 5,5 volu- 21,9 12,6 10,5 36,9 44,7 22,8 76,5 tions- Mio. men in Investi- 3 4 3 1 9 3 6 1 5 8 6 3 9 7 23 15 15 15 18 16 haben Anzahl der Vor- 45 31 40 33 559 160 201 470 302 235 470 145 847 876 312 450 505 810 DAP 1 069 1 405 1 313 darun- ter ges. Frauen 350 318 563 157 212 779 680 483 gesi- 1 346 3 725 1 738 1 083 2 379 4 393 2 246 1 977 1 142 1 774 1 962 1 985 4 768 plätze cherte Dauer- arbeits- 2 51 47 50 15 20 75 56 49 141 401 193 428 169 499 146 586 280 338 695 235 861 DAP darun- ter zus. Frauen 4 51 97 234 387 312 362 339 568 221 884 669 267 416 615 670 liche 1 786 1 853 1 219 1 036 1 574 3 648 plätze Dauer- zusätz- arbeits- € 0,8 4,1 3,0 3,3 0,3 3,3 6,5 2,8 4,0 6,9 3,3 8,6 1,9 4,4 8,6 14,8 26,1 16,6 15,4 32,9 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 0,1 4,9 3,8 7,8 8,0 0,7 1,2 7,6 gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur reine 34,0 31,6 12,6 10,6 37,3 59,8 13,6 17,1 22,4 34,2 57,9 49,6 31,8 94,8 Mio. davon GRW- Mittel in Mittel in € 0,1 5,7 7,8 0,7 1,6 und 11,3 10,8 10,9 48,8 38,1 15,4 14,6 44,2 85,9 16,9 25,8 24,3 38,6 74,5 65,0 40,4 ligte Mio. bewil- GRW- GRW- 127,8 EFRE- Mittel in Mittel in € 0,7 7,6 33,6 75,0 88,8 95,7 15,8 67,6 73,6 31,2 58,7 70,2 volu- tions- 117,8 119,7 Mio. 384,7 130,5 209,9 396,9 305,5 267,4 152,0 500,8 men in Investi- 1 11 31 27 23 10 14 30 32 19 61 44 59 40 75 93 97 66 147 103 126 108 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie 5. Regionales Förderprogramm „Hessen“ 5. Regionales Förderprogramm Fulda Hersfeld-Rotenburg Kassel Lkr. Kassel St. Schwalm-Eder-Kreis Vogelsbergkreis Waldeck-Frankenberg Werra-Meissner-Kreis Summe „Mecklenburg-Vorpommern“ 6. Regionales Förderprogramm Bad Doberan Demmin Greifswald Güstrow Ludwigslust Mecklenburg-Strelitz Müritz Neubrandenburg Nordvorpommern Nordwestmecklenburg Ostvorpommern Parchim Rostock Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 157 – Drucksache 16/13950

n o c h Anhang 11 € 9,8 0,8 9,5 0,6 4,6 1,1 0,1 0,3 2,6 0,1 2,0 1,2 0,3 19,1 25,2 Mio. davon 163,9 EFRE- Mittel in Mittel in € 6,9 4,2 0,6 9,8 1,2 2,0 0,5 0,2 1,5 1,1 0,5 2,4 1,6 1,7 2,8 2,9 0,2 0,2 0,2 21,9 reine Mio. davon 116,1 GRW- Mittel in € 1,4 1,9 6,6 0,5 0,2 2,6 1,1 0,6 2,7 4,2 1,8 4,8 4,1 0,4 0,2 0,2 und ligte 16,6 23,3 47,2 19,3 bewil- Mio. GRW- GRW- 280,0 EFRE- Mittel in € 3,7 5,4 1,0 0,3 9,5 3,7 0,7 7,0 8,9 3,6 0,6 0,3 0,7 11,2 26,8 29,2 96,5 23,5 13,0 10,7 volu- tions- Mio. 419,3 men in Investi- 8 7 7 7 2 4 1 1 7 1 1 2 3 8 5 5 2 1 1 16 169 haben Anzahl der Vor- 6 4 6 68 66 95 23 68 118 281 919 258 207 341 275 516 141 235 357 740 DAP 10 146 darun- ter ges. Frauen 1 15 18 27 706 271 978 534 530 275 871 934 643 344 2 798 1 633 1 445 1 825 3 506 1 831 3 204 gesi- plätze cherte 35 017 Dauer- arbeits- 9 77 32 97 72 21 83 45 70 99 26 80 72 118 506 410 262 147 104 126 186 DAP 1 073 6 904 darun- ter zus. Frauen 37 54 985 907 847 851 414 405 164 563 634 273 357 494 349 533 597 646 174 331 313 1 748 liche plätze 18 978 Dauer- zusätz- arbeits- € 6,8 8,0 4,9 4,5 1,2 4,1 0,3 5,6 2,2 4,6 0,0 4,4 3,2 0,3 4,6 4,2 3,1 9,0 3,9 2,8 23,0 Mio. davon 185,3 EFRE- Mittel in Mittel in € 6,7 1,7 7,7 0,1 4,5 9,0 2,4 9,0 8,9 4,3 7,9 gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur 11,6 50,1 14,7 16,2 19,3 28,3 10,1 13,8 10,2 10,0 10,6 reine Mio. davon GRW- 601,9 Mittel in Mittel in € 2,0 0,2 8,9 2,7 8,2 7,9 und 11,3 56,9 37,7 24,1 24,2 32,8 10,9 19,4 12,4 12,2 12,2 13,6 13,1 14,7 19,0 13,4 ligte Mio. bewil- GRW- GRW- 787,2 EFRE- Mittel in Mittel in € 1,1 72,4 92,3 93,5 96,3 17,2 99,0 94,7 89,3 24,4 73,4 87,1 38,4 76,1 167,9 153,5 175,1 146,9 108,7 124,9 197,7 121,0 volu- tions- Mio. 3 095,5 men in Investi- 3 9 84 57 30 30 41 46 40 25 60 76 39 53 13 45 59 71 55 18 48 31 1 165 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie Rügen Schwerin Stralsund Uecker-Randow Wismar Summe „Niedersachsen“ 7. Regionales Förderprogramm Ammerland Aurich Braunschweig Celle Cloppenburg Cuxhaven Delmenhorst Emden Emsland Friesland Goslar Göttingen Grafschaft Bentheim Hameln-Pyrmont Helmstedt Hildesheim Holzminden Drucksache 16/13950 – 158 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode n o c h Anhang 11 € 1,4 0,6 1,4 1,3 0,3 4,0 3,2 22,0 24,9 20,9 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 1,3 0,9 0,1 0,3 0,8 1,1 0,1 0,2 0,8 4,5 reine 24,7 43,3 27,5 Mio. davon GRW- Mittel in € 2,7 1,4 0,1 0,3 2,2 2,4 0,1 0,5 4,8 7,7 und ligte 46,7 68,3 48,4 bewil- Mio. GRW- GRW- EFRE- Mittel in € 6,2 3,6 0,2 0,8 4,0 5,9 0,1 2,0 11,9 64,0 16,4 volu- tions- 111,2 113,8 Mio. men in Investi- 5 2 1 1 4 2 1 2 1 6 2 1 63 haben Anzahl der Vor- 5 1 7 68 26 49 50 42 45 89 46 14 38 48 92 44 284 443 252 191 204 DAP 4 565 darun- ter ges. Frauen 7 3 72 753 141 335 168 137 258 344 808 516 185 150 246 579 349 1 459 2 210 1 059 1 170 gesi- plätze cherte 23 685 Dauer- arbeits- 5 6 4 36 97 20 31 34 43 13 32 68 30 61 36 28 13 117 117 134 124 164 DAP 2 230 darun- ter zus. Frauen 50 95 46 52 49 26 93 62 272 531 503 362 123 107 296 245 461 257 184 173 362 329 liche plätze 10 170 Dauer- zusätz- arbeits- € 3,5 6,5 3,2 0,3 4,6 0,8 1,1 5,8 0,0 0,5 0,4 1,4 3,9 3,0 2,2 1,7 0,1 92,6 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 4,3 0,8 7,6 1,8 1,7 1,6 8,6 1,3 0,5 0,8 2,8 4,6 2,4 2,1 0,2 2,9 5,7 1,6 8,8 gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur 21,0 17,5 14,8 reine Mio. davon GRW- 222,6 Mittel in Mittel in € 7,8 1,0 2,6 2,8 1,6 1,3 1,0 1,2 4,2 7,6 4,6 3,8 0,3 2,9 5,7 1,6 8,8 und 27,5 20,7 12,2 14,4 18,7 ligte Mio. bewil- GRW- GRW- 315,2 EFRE- Mittel in Mittel in € 6,6 2,1 74,0 10,0 87,1 32,2 23,0 14,0 12,0 10,9 39,6 70,1 35,3 28,5 19,8 40,3 13,3 71,1 117,5 139,8 166,5 104,8 volu- tions- Mio. 2 463,3 men in Investi- 7 7 6 5 11 49 27 47 50 29 27 15 37 23 48 19 16 10 14 34 13 17 1 124 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie Leer Lüchow-Dannenberg Lüneburg (Weser) Nienburg Northeim Lkr. Oldenburg St. Oldenburg Osterholz Osterode (Harz) Peine Salzgitter Schaumburg Soltau-Fallingbostel Uelzen Wesermarsch Wilhelmshaven Wittmund Wolfenbüttel Summe „Nordrhein-Westfalen“ 8. Regionales Förderprogramm Bottrop Dortmund Duisburg Gelsenkirchen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 159 – Drucksache 16/13950

n o c h Anhang 11 € 0,7 49,7 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 0,4 2,5 1,1 reine 79,4 Mio. davon GRW- Mittel in € 1,1 2,5 1,1 und ligte bewil- Mio. GRW- GRW- 129,1 EFRE- Mittel in € 2,1 4,0 1,6 volu- tions- Mio. 201,9 men in Investi- 2 2 2 15 haben Anzahl der Vor- 1 9 2 8 36 60 72 39 82 95 87 42 38 17 93 242 956 154 103 181 178 774 DAP darun- ter ges. Frauen 6 5 361 199 208 169 366 397 154 897 983 199 548 242 386 134 726 352 132 gesi- 5 185 1 006 3 531 plätze cherte Dauer- arbeits- 8 8 33 38 13 15 15 51 54 13 22 20 58 38 31 27 43 107 100 143 906 260 DAP darun- ter zus. Frauen 7 58 48 73 61 58 59 86 119 101 130 498 203 404 510 287 252 352 108 126 282 liche 3 226 1 442 plätze Dauer- zusätz- arbeits- € 0,0 0,0 1,1 3,1 7,9 3,4 1,1 1,8 0,8 1,5 Mio. davon 20,6 EFRE- Mittel in Mittel in € gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur 2,9 2,0 1,3 1,1 0,4 0,9 0,2 1,5 8,0 3,2 1,5 3,5 6,0 4,7 2,7 3,1 2,5 2,3 reine Mio. davon 11,7 16,4 68,7 16,0 42,3 GRW- Mittel in Mittel in € und 2,9 2,0 1,3 1,1 0,4 0,9 0,2 1,5 8,1 3,2 1,5 4,6 9,2 8,0 3,8 4,9 3,3 3,7 ligte Mio. bewil- 11,7 16,4 68,7 23,9 62,9 GRW- GRW- EFRE- Mittel in Mittel in € 8,3 2,8 11,0 11,3 27,1 17,0 88,0 13,3 14,8 75,9 35,4 21,5 29,4 68,1 85,3 33,0 41,3 22,9 43,8 volu- tions- Mio. 127,2 576,6 132,2 477,6 men in Investi- 8 7 4 1 6 9 14 19 25 14 18 54 43 21 20 14 26 19 22 26 13 306 155 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie Hagen Hamm Heinsberg Herne Höxter Krefeld Lippe Mönchengladbach Oberhausen Recklinghausen Unna Wesel Summe „Rheinland-Pfalz“ 9. Regionales Förderprogramm Bad Kreuznach Birkenfeld Donnersbergkreis Kaiserslautern Lkr. Kaiserslautern St. Kusel Pirmasens Südwestpfalz Zweibrücken Summe Drucksache 16/13950 – 160 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode n o c h Anhang 11 € 3,6 0,3 0,4 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 1,5 1,5 8,7 9,5 reine 11,3 75,9 12,5 64,2 35,3 39,2 18,5 23,1 13,9 52,3 Mio. davon GRW- Mittel in € 1,5 1,5 8,7 9,5 und ligte 11,3 75,9 12,5 64,2 38,9 39,2 18,8 23,5 13,9 52,3 bewil- Mio. GRW- GRW- EFRE- Mittel in € 5,5 5,5 volu- 85,1 19,9 14,3 84,8 13,1 50,6 77,3 12,6 23,1 28,3 16,5 67,0 tions- Mio. men in Investi- 1 1 6 5 27 88 25 37 13 20 35 33 26 41 haben Anzahl der Vor- 2 3 11 91 94 57 58 113 355 707 918 991 731 DAP 2 484 2 006 3 921 1 243 2 798 4 085 2 403 2 296 darun- ter ges. Frauen 6 6 47 257 227 646 703 172 1 833 9 875 4 569 6 267 3 832 3 957 3 179 8 467 7 641 gesi- plätze cherte 10 960 14 706 10 379 15 038 Dauer- arbeits- 1 2 17 84 28 DAP 133 262 720 165 602 907 399 182 614 560 927 242 447 468 darun- ter zus. Frauen 3 3 8 36 15 298 433 377 843 liche 1 144 3 043 1 164 3 406 3 449 1 828 2 232 2 717 3 704 2 645 1 742 1 923 plätze Dauer- zusätz- arbeits- € 0,4 0,0 0,1 0,5 41,1 12,0 55,9 51,8 43,2 24,7 25,8 37,4 47,4 20,3 45,4 47,0 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 1,0 0,3 0,0 0,1 0,1 gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur 11,4 11,9 10,9 35,1 34,1 85,6 88,1 57,9 18,9 61,9 92,4 37,4 63,8 reine Mio. davon 118,5 GRW- 106,4 132,8 Mittel in Mittel in € 1,0 0,7 0,1 0,1 0,7 und 11,4 11,9 10,9 35,1 46,1 43,7 87,7 82,8 ligte Mio. bewil- 110,8 GRW- GRW- 147,4 141,5 139,8 101,2 129,8 180,1 138,8 EFRE- Mittel in Mittel in € 7,8 2,9 0,3 0,5 2,1 78,1 107,5 122,6 316,0 814,2 262,2 710,7 427,2 229,0 409,0 728,7 647,0 473,9 543,0 volu- tions- Mio. 3 042,3 1 291,4 men in Investi- 4 8 2 2 3 10 14 10 38 93 279 129 183 476 198 132 134 221 320 209 206 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie 10. Regionales Förderprogramm „Saarland“ 10. Regionales Förderprogramm Merzig-Wadern Neunkirchen Saarlouis Saarbrücken Stadtverband Summe „Sachsen“ Regionales Förderprogramm 11. Aue-Schwarzenberg Bautzen Chemnitz St. Dresden St. Erzgebirgskreis Görlitz Leipzig Lkr. Leipzig St. Löbau-Zittau Meißen Mittelsachsen Nordsachsen Sächsische Schweiz Sächsische Schweiz- Osterzgebirge Vogtlandkreis Weißeritzkreis Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 161 – Drucksache 16/13950

n o c h Anhang 11 € 4,4 0,8 3,4 1,6 6,5 5,4 2,7 5,4 8,7 3,4 0,6 5,6 3,5 5,6 0,1 21,6 15,6 84,7 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 4,6 2,7 0,7 1,2 7,0 2,4 1,6 0,4 1,4 0,3 10,8 14,6 26,6 13,6 46,6 14,1 12,4 12,0 21,4 24,7 reine Mio. davon GRW- 375,0 199,8 Mittel in € 4,6 3,4 2,3 3,9 5,9 7,2 0,6 1,4 0,3 und ligte 10,8 36,2 30,0 29,1 53,1 19,5 17,8 20,6 24,8 25,3 12,6 bewil- Mio. GRW- GRW- 379,4 284,5 EFRE- Mittel in € 23,5 3,9 3,5 4,6 8,0 0,9 3,0 0,6 13,8 44,3 34,1 35,6 64,7 25,9 21,5 24,2 30,5 37,2 15,1 13,3 volu- tions- Mio. 506,3 353,0 men in Investi- 3 2 2 9 3 8 6 3 4 2 11 11 11 19 14 21 20 10 10 16 375 148 haben Anzahl der Vor- 7 21 98 112 475 653 617 772 194 315 851 335 551 199 373 695 227 502 160 1 775 6 759 DAP 26 432 darun- ter ges. Frauen 51 24 424 733 181 1 711 8 712 1 907 2 464 4 085 2 913 1 129 1 198 3 161 1 575 1 141 1 653 3 278 1 004 1 819 gesi- 29 038 plätze cherte Dauer- arbeits- 107 813 9 3 7 75 24 46 363 244 246 391 152 325 229 463 155 280 304 489 DAP 6 599 1 020 1 131 5 504 darun- ter zus. Frauen 39 12 29 740 489 533 375 144 245 2 674 3 065 1 103 1 379 2 301 1 023 1 197 1 438 1 255 1 595 1 417 liche plätze 31 399 17 910 Dauer- zusätz- arbeits- € 7,8 2,7 1,2 3,1 11,1 36,3 10,4 29,5 32,4 15,8 31,2 35,2 17,3 27,8 51,3 12,1 21,6 Mio. davon 489,2 306,2 EFRE- Mittel in Mittel in € 0,9 8,6 8,8 5,2 0,6 0,6 gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur 70,7 17,0 24,1 70,9 23,4 33,4 24,2 41,5 27,5 38,7 48,1 54,4 32,1 reine Mio. davon GRW- 968,9 126,3 570,3 Mittel in Mittel in € 8,3 0,6 0,6 0,9 27,4 56,5 86,7 31,2 44,5 55,4 76,7 44,7 41,4 76,0 20,8 53,7 10,0 und ligte 107,0 155,8 105,7 876,5 Mio. bewil- GRW- GRW- EFRE- 1 458,1 Mittel in Mittel in € 5,5 4,4 8,1 77,5 60,3 620,3 145,8 428,7 423,3 139,3 126,5 272,8 957,8 369,9 201,3 758,1 599,6 140,3 281,0 volu- tions- Mio. 1 134,7 5 979,2 men in Investi- 10 204,4 7 54 77 87 47 51 68 85 54 86 37 72 18 19 10 12 114 234 102 121 2 829 1 055 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie Zwickau Summe „Sachsen-Anhalt“ 12. Regionales Förderprogramm Altmarkkreis Salzwedel Anhalt-Bitterfeld Börde Burgenlandkreisd Dessau-Roßlau Halle (Saale) Harz Jerichower Land Magdeburg Mansfeld-Südharz Saalekreis Salzlandkreis Stendal Wittenberg Summe „Schleswig-Holstein“ 13. Regionales Förderprogramm Dithmarschen Flensburg Plön Herzogtum Lauenburg Kiel Drucksache 16/13950 – 162 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode n o c h Anhang 11 € 6,1 5,8 0,1 0,7 0,4 0,7 6,3 2,3 1,1 0,7 0,2 0,8 0,5 1,0 0,3 17,9 24,2 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 3,2 3,6 6,5 0,1 8,1 0,7 5,1 0,5 1,3 2,9 3,0 0,3 2,9 reine 16,9 38,5 28,4 14,7 14,5 16,7 26,8 Mio. davon GRW- Mittel in € 3,2 9,7 0,3 8,7 1,4 5,8 0,7 2,1 3,4 4,0 0,3 3,2 und ligte 12,4 16,9 56,4 28,8 21,1 16,9 17,8 51,0 bewil- Mio. GRW- GRW- EFRE- Mittel in € 7,2 0,4 2,0 7,1 0,8 2,6 4,3 5,5 0,5 4,0 17,9 26,2 24,7 10,0 33,9 26,9 20,9 25,7 59,3 volu- tions- 117,6 Mio. men in Investi- 3 9 6 3 4 8 2 8 8 6 8 3 1 6 5 1 6 11 50 17 haben Anzahl der Vor- 8 2 24 18 522 220 131 142 722 745 264 362 312 808 683 987 374 772 261 704 947 DAP 1 465 1 776 darun- ter ges. Frauen 9 4 180 808 355 105 904 gesi- 1 922 5 700 3 888 3 586 2 414 1 610 1 006 7 304 2 581 2 850 4 514 1 575 2 242 1 954 1 919 3 540 plätze cherte Dauer- arbeits- 1 3 1 9 99 14 DAP 119 115 244 159 729 132 120 136 324 355 107 133 431 225 139 129 145 darun- ter zus. Frauen 3 3 16 47 664 445 251 106 467 684 581 475 596 472 560 934 402 605 333 563 liche 1 119 2 424 1 706 plätze Dauer- zusätz- arbeits- € 3,1 2,9 1,6 3,5 0,1 3,2 7,3 6,6 4,4 5,0 7,9 1,2 9,0 15,4 11,7 12,8 10,6 12,9 27,2 Mio. davon EFRE- Mittel in Mittel in € 1,9 6,0 0,1 2,1 0,1 3,3 5,9 9,6 gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur reine 11,9 19,6 15,4 73,0 16,9 28,7 16,0 31,0 15,1 19,1 81,2 64,2 13,4 24,8 22,6 Mio. davon GRW- Mittel in Mittel in € 1,9 7,6 0,1 2,1 0,1 3,4 9,2 und 22,7 18,3 15,4 88,4 29,7 40,4 26,6 38,3 21,7 32,1 68,6 18,4 32,7 10,8 31,6 ligte Mio. bewil- GRW- GRW- 108,4 EFRE- Mittel in Mittel in € 1,1 0,8 13,2 62,6 20,4 98,9 53,2 79,4 volu- tions- 112,9 117,8 Mio. 148,4 137,9 639,0 193,4 215,5 175,5 310,4 130,4 170,1 577,9 502,4 210,1 183,7 men in Investi- 3 1 1 8 41 45 41 19 38 43 79 28 29 86 51 44 45 21 38 45 77 115 255 haben Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie Lübeck Neumünster Nordfriesland Ostholstein (Insel Helgoland) Pinneberg Rendsburg-Eckernförde Schleswig-Flensburg Steinburg Summe „Thüringen“ 14. Regionales Förderprogramm Land Altenburger Eichsfeld Eisenach Erfurt Gera Gotha Greiz Hildburghausen Ilm-Kreis Jena Kyffhäuserkreis Nordhausen Saale-Holzland-Kreis Saale-Orla-Kreis Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 163 – Drucksache 16/13950

n o c h Anhang 11 € 0,1 3,4 1,4 0,4 3,2 0,6 0,9 0,1 0,8 50,0 Mio. davon 505,1 EFRE- Mittel in Mittel in € 1,7 1,1 9,7 6,7 4,8 0,0 6,9 11,6 20,6 188,8 reine Mio. davon GRW- 1 544,4 Mittel in € 3,0 1,5 7,3 5,7 0,1 7,7 11,7 24,0 12,9 und ligte 238,8 bewil- Mio. GRW- GRW- EFRE- 2 049,5 Mittel in € 3,6 1,8 8,5 7,6 0,1 9,6 13,2 31,1 15,5 294,4 volu- tions- Mio. men in 2 864,2 Investi- 5 3 4 9 5 1 17 18 15 160 1 439 haben Anzahl der Vor- 57 876 572 717 213 253 817 538 1 592 DAP 15 352 95 845 darun- ter ges. Frauen 749 367 3 297 6 286 2 171 2 451 1 931 3 731 1 607 gesi- 63 573 plätze cherte Dauer- arbeits- 377 426 50 73 16 149 293 167 174 159 139 3 720 DAP 38 506 darun- ter zus. Frauen 83 452 526 510 178 586 783 390 1152 liche 13 737 plätze Dauer- zusätz- arbeits- 133 735 € 3,3 4,5 7,3 3,8 6,5 8,6 1,0 4,7 21,0 180,9 Mio. davon EFRE- 1 754,0 Mittel in Mittel in € 8,9 9,9 2,6 20,4 44,4 22,3 17,5 22,5 10,8 gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur 510,9 reine Mio. davon GRW- 4 119,8 Mittel in Mittel in € 3,6 23,7 65,4 26,8 24,8 12,7 16,4 31,1 15,5 und ligte 691,8 Mio. bewil- GRW- GRW- 5 873,8 EFRE- Mittel in Mittel in € 67,6 96,4 22,7 97,7 140,7 381,3 187,5 162,1 229,2 volu- 4 417,9 tions- Mio. men in Investi- 37 118,4 67 39 55 23 46 82 15 45 175 1 256 haben 11 071 Anzahl der Vor- Landkreis kreisfreie Stadt/ kreisfreie Saalfeld-Rudolstadt Schmalkalden-Meiningen Sömmerda Sonneberg Suhl Unstrut-Hainich-Kreis Wartburgkreis St. Weimar Land Weimarer Summe insgesamt Stand: 14.04.2009 Stand: Drucksache 16/13950 – 164 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Anhang 12

Fördergebietskarte ab 1. Oktober 2008 (Gebietsstand 1. August 2008)

A-Fördergebiete nach Teil II–A, Ziff. 2.5.1 Niedersachsen Brandenburg Landkreise Kreisfreie Städte Lüchow-Dannenberg Uelzen Brandenburg a. d. Havel1 Cottbus Frankfurt/Oder Sachsen Potsdam Kreisfreie Städte

Landkreise Chemnitz Dresden Barnim Leipzig Dahme-Spreewald Elbe-Elster Landkreise Havelland Märkisch Oderland Bautzen Oberhavel Erzgebirgskreis Oberspreewald-Lausitz Görlitz Oder-Spree Leipzig Ostprignitz-Ruppin Meißen Potsdam-Mittelmark Mittelsachsen Prignitz Nordsachsen Spree-Neiße Sächsische Schweiz/Osterzgebirge Teltow-Fläming Vogtlandkreis Uckermark Zwickau

Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Kreisfreie Städte Kreisfreie Städte Greifswald Dessau-Roßlau Neubrandenburg Halle/Saale Rostock Magdeburg Schwerin Stralsund Landkreise Wismar Altmarkkreis Salzwedel Landkreise Anhalt-Bitterfeld Börde Bad Doberan Burgenlandkreis Demmin Harz Güstrow Jerichower Land Ludwigslust Mansfeld-Südharz Mecklenburg-Strelitz Saalekreis Müritz Salzlandkreis Nordvorpommern Stendal Nordwestmecklenburg Wittenberg Ostvorpommern Parchim Thüringen Rügen Uecker-Randow Kreisfreie Städte Eisenach 1 Höchstförderstatus nach Art. 87.3a EG-Vertrag wird bei diesen vom Erfurt sog. „Statistischen Effekt“ betroffenen Regionen im Jahr 2010 von Gera EU-KOM überprüft und ggf. ab 1. Januar 2011 abgesenkt. Jena Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 165 – Drucksache 16/13950

Suhl davon: Weimar Altenstadt, Eschenbach, Eslarn, Etzenricht, Floß, Flossenbürg, Georgenberg, Kirchdemenreuth, Landkreise Leuchtenberg, Luhe-Wildenau, Mantel, Moosbach, Neustadt a.d. Waldnaab, Parkstein, Pirk, Pleystein, Altenburger Land Pressath, Püchersreuth, Schwarzenbach, Störn- Eichsfeld stein, Tännesberg, Trabitz, Vohenstrauß, Waidhaus, Gotha Waldthurm, Weierhammer, Windischeschenbach, Greiz Grafenwöhr, teilweise (davon Hütten, Hammer- Hildburghausen gmünd, Dorfgmünd, Bruckendorfgmünd, Josephs- Ilm-Kreis tal, Grub, Gaismannskeller) Kyffhäuserkreis Nordhausen Passau, teilweise Saale-Holzland-Kreis davon: Saale-Orla-Kreis Büchlberg, Eging am See, Fürstenstein, Hauzen- Saalfeld-Rudolstadt berg, Hofkirchen, Huthurm, Obernzell, Thyrnau, Schmalkalden-Meiningen Tittling, Witzmannsberg, Vilshofen teilweise (da- Sömmerda von Albersdorf) Sonneberg Unstrut-Hainich-Kreis Regen2 Wartburgkreis Tirschenreuth2 Weimarer Land Schwandorf, teilweise2 C-Fördergebiete nach Teil II-A. Ziff. 2.5.1 davon: Altendorf, Bodenwöhr, Bruck, Dieterskirchen, Bayern Fensterbach, Gleiritsch, Guteneck, Nabburg, Neu- Kreisfreie Städte kirchen-Balbini, Neunburg vorm Wald, Nieder- murach, Oberviechtach, Pfreimd, Schmidgaden, Hof2 Schönsee, Schwarzach, Schwarzenfeld, Schwarz- Weiden, teilweise2 hofen, Stadlern, Stulln, Teunz, Thanstein, Traus- davon: nitz, Wackersdorf, Weiding, Wernberg-Köblitz, Bahnhof/Moosbürg, Fichtenbühl, Hammerweg, Winklarn, Schwandorf teilweise: Büchelkühn, Mooslohe, Neunkirchen, Rothenstadt, Scheibe, Wei- Charlottenhof, Dachelhofen, Freihöls, Fronberg, den-West Höflarn, Klardorf, Stegen (einschl. Ober- und Un- terweiherhaus, Zielheim), Kronstetten (einschl. Holzhaus, Bössellohe), Lindenlohe, Münchshöf, Landkreise Nattermoos, Niederhof, Prissath 2 Cham, teilweise Wunsiedel2 davon: Arnschwang, Arrach, Blaibach, Cham, Chamerau, Berlin Eschlkam, Falkenstein, Furth i. W., Gleißenberg, Grafenwiesen, Hohenwarth, Kötzting, Lam, Loh- Stadtbezirke berg, Michelsneukirchen, Miltach, Neukirchen b. Mitte, teilweise3 Hl. Blut, Pemfling, Pösing, Reichenbach, Rim- bach, Roding, Rötz, Runding, Schönthal, Schorn- davon Verkehrszellen: dorf, Stamsried, Tiefenbach, Traitsching, Treffel- 001 1, 001 2, 002 1, 002 2, 003 1, 003 2, 004 1, stein, Waffenbrunn, Walderbach, Waldmünchen, 005 1, 005 2, 006 1, 008 1, 009 1, 009 2. 010 1, Weiding, Willmering, Zandt, Zell 010 2, 098 1, 098 2, 098 3, 099 1, 099 2, 099 3, 100 1, 100 2, 101 1, 101 2, 102 1, 103 1, 103 2, 2 Coburg, teilweise 104 1, 104 2, 105 1 davon: Friedrichshain-Kreuzberg, teilweise3 Neustadt, Sonnefeld davon Verkehrszellen: 2 Freyung-Grafenau 012 1, 013 1, 014 1, 015 1, 016 1, 016 2, 017 1, 2 Hof 113 1, 115 1, 116 1, 116 2, 117 1, 117 2, 118 1, Kronach 119 1 Kulmbach Neustadt a. d. Waldnaab, teilweise2 3 Das Straßenverzeichnis zum Fördergebiet ist über den Link www.businesslocationcenter.de/foerdergebietskarte oder www.ge 2 Es gelten abweichende Förderbedingungen, vgl. Teil II-A, Ziff. 2.5.1. werbeflaechenatlas.berlin.de/foerdergebietskarte abrufbar Drucksache 16/13950 – 166 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Pankow, teilweise3 Reinickendorf, teilweise3 davon Verkehrszellen: davon Verkehrszellen: 106 1, 107 1, 108 2, 109 1, 109 2, 110 1, 110 2, 084 1, 085 1, 085 2, 086 1, 087 1, 088 1, 088 2, 111 1, 111 2, 112 1, 153 1, 153 2, 153 3, 154 1, 089 1, 089 2, 089 6, 091 1, 094 1, 096 1, 096 2, 154 2, 155 1, 156 1, 158 1, 159 1, 160 2, 160 3, 096 3, 096 4, 097 1 161 1, 161 2, 161 4, 162 1, 163 1, 165 1, 166 1, 167 1, 167 2, 168 1, 169 1, 170 1, 171 1 Bremen Charlottenburg-Wilmersdorf, teilweise3 Kreisfreie Städte Bremen, teilweise2 davon Verkehrszellen: 019 1, 019 2, 020 1, 020 2, 021 1, 022 1, 022 2, davon: 023 1, 023 2, 023 3, 024 1, 024 2, 025 1, 025 2, Fördergebiet I: Vegesack, Grohn, Fähr-Lobbendorf, 025 4, 025 5, 026 2, 040 1, 041 2, 042 1, 043 1, Blumenthal, Werderland, Industriehäfen, Seehausen, 044 1, 044 2, 045 1, 046 1, 046 2, 046 3, 047 1 Strom, Neustädter Hafen/Hohentorshafen, Rabling- hausen, Handelshäfen Spandau, teilweise3 Fördergebiet II: Neuenland, Huckelriede, Haben- hausen, Hemelingen, Arbergen, Mahndorf davon Verkehrszellen: Fördergebiet III: Hohweg, In den Hufen, Lehe, 027 1, 028 1, 029 1, 029 2, 029 3, 030 1, 030 2, Lehesterdeich, Horn 031 1, 033 1, 034 1, 035 1, 036 1, 037 1, 037 3 Bremerhaven4 Steglitz-Zehlendorf, teilweise3 davon Verkehrszellen: Hessen 049 1, 049 3, 050 1, 051 1, 051 2, 051 3, 052 1, Landkreise 053 1, 053 2, 053 3, 062 2, 063 1, 063 2, 063 3, 064 1, 064 2, 065 1, 066 1, 066 2, 066 3, 066 4, Werra-Meißner-Kreis 067 1, 067 2, 067 3, 067 4 Niedersachsen Tempelhof-Schöneberg, teilweise3 Kreisfreie Städte davon Verkehrszellen: Emden 054 1, 055 1, 056 1, 057 1, 058 1, 059 1, 061 1, Wilhelmshaven 068 1, 068 2, 068 3, 069 1, 069 2, 070 1, 071 1, 072 1, 073 1, 073 2, 073 3, 074 1 Landkreise Neukölln, teilweise3 Aurich davon Verkehrszellen: Celle 075 1, 076 1, 077 1, 077 2, 078 1, 078 2, 079 1, Cuxhaven 080 1, 080 2, 080 3, 080 5, 081 1, 081 2, 083 1, Friesland 083 2 Göttingen, teilweise davon: Treptow-Köpenick, teilweise3 Bilshausen, Duderstadt, Flecken Bovenden, teil- davon Verkehrszellen: weise (davon Bovenden westlich der Bahntrasse, 120 1, 121 1, 122 1, 123 1, 124 2, 125 1, 126 1, Emmenhausen, Harste, Lenglern), Friedland, Göt- 127 1, 128 1, 128 2, 129 1, 130 1, 131 1, 132 2, tingen, teilweise (davon Weststadt, Grone, Groß 133 1, 134 1, 135 1, 136 1, 137 1, 139 1, 140 1, Ellershausen, Hetjershausen, Knutbühren, Ellie- 141 1, 141 2, 142 1, 143 1, 144 1 hausen, Esebeck, Holtensen), Jünde, Hann. Mün- den, teilweise (davon Bonaforth, Gimte, Hann. Marzahn-Hellersdorf, teilweise3 Münden, Hedemünden, Laubach, Lippoldshausen, Mielenhausen, Oberode, Volkmarshausen, Wiers- davon Verkehrszellen: hausen), Rosdorf, Staufenberg, 180 1, 181 1, 182 2, 182 3, 182 4, 183 1, 183 2, 185 1, 186 1, 186 2, 187 1, 189 1, 190 1, 191 1, Goslar 192 1, 193 2, 195 1, 195 2, 195 3 Hameln-Pyrmont, teilweise Lichtenberg, teilweise3 davon: Aerzen, Bad Münder a. D., Bad Pyrmont, Emmer- davon Verkehrszellen: tal, Hameln, Hessisch Oldendorf 145 1, 145 2, 146 1, 147 3, 148 1, 150 1, 151 1, 172 1, 173 1, 174 1, 175 2, 176 1, 176 2, 177 1, 177 2, 178 1, 179 1, 179 2, 179 3 4 Einschl. stadtbremisches Überseehafengebiet. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 167 – Drucksache 16/13950

Helmstedt bach, , , Meckenbach, Nieder- Holzminden brombach, , , , Leer , , , Rötsweiler- Lüneburg Nockenthal, Schmißberg, , , Son- Northeim nenberg-Winnenberg, Wilzenberg-Hußweiler, Allen- Osterode bach, Berschweiler b. Kirn, , Fischbach, Wittmund Gerach, Herborn, , , Hintertie- fenbach, , , Mittelreiden- Nordrhein-Westfalen bach, Niederwörresbach, , Ober- wörresbach, , Volmersbach, Kreisfreie Städte Donnersbergkreis, teilweise Bottrop Dortmund davon: Bolanden, Dannenfels, Kirchheimbolanden, Gehr- Duisburg, teilweise weiler, Gundersweiler, Imsweiler, Ruppertsecken, davon: Würzweiler, Rockenhausen, Falkenstein, Gonbach, Walsum, Hamborn, teilweise (ohne Röttgersbach- Höringen, Imsbach, Lohnsfeld, Münchweiler a. d. Nord), Meiderich-Beek, Homberg-Ruhrort-Baerl, Alsenz, Schweisweiler, Wartenberg-Rohrbach, Winn- teilweise (ohne Hochheide), Mitte, Rheinhausen, weiler teilweise (ohne Bergheim-Süd, Rumeln-Kalden- Kaiserslautern, teilweise hausen), Süd, teilweise (ohne Bissingheim, Rahm, Mündelheim) davon: Enkenbach-Alsenborn, Mehlingen, Neuhemsbach, Gelsenkirchen Sembach, Otterbach, Heiligenmoschel, Otterberg, Herne Ramstein-Miesenbach, Mackenbach, Rodenbach, Weilerbach Kreise Kusel, teilweise Recklinghausen, teilweise davon: davon: Altenglan, Elzweiler, Erdesbach, Horschbach, Nie- Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Herten, Marl, deralben, Rammelsbach, Rathsweiler, Ulmet, Waltrop Welchweiler, Bedesbach, Blaubach, Dennweiler- Unna, teilweise Fronbach, Ehweiler, Körborn, Konken, Kusel, Oberalben, Ruthweiler, Thallichtenberg, Buborn, davon Deimberg, Glanbrücken, Grumbach, Hausweiler, Bergkamen, Bönen, Lünen, Schwerte, Unna, Werne Herren-Sulzbach, Homberg, Kirrweiler, Lauter- ecken, Lohnweiler, Nerzweiler, Offenbach-Hund- Rheinland-Pfalz heim, Sankt Julian, Wiesweiler, Aschbach, Hinz- weiler, Oberweiler im Tal, Wolfstein Kreisfreie Städte Südwestpfalz, teilweise Pirmasens Zweibrücken davon: Kaiserslautern, teilweise Stadt Dahn, Erfweiler, Hauenstein, Hinterweident- hal, Wilgartswiesen, Lemberg, Obersimten, Rup- davon: pertsweiler, Trulben, Vinningen, Bottenbach, Clau- Innenstadt Nord/Kaiserberg, Grübentälchen, Kai- sen, Donsieders, Leimen, Merzalben, Münchweiler serslautern-West, Erzhütten, Einsiedlerhof, Mor- a. d. Rodalb, Rodalben, Höheischweiler, Höhfrö- lautern, Erlenbach, Siegelbach, Erfenbach schen, Nünschweiler, Petersberg, Thaleischweiler- Fröschen, Maßweiler, Reifenberg, Rischweiler- Landkreise Mühlbach, Heltersberg, Schmalenberg, Geiselberg, Birkenfeld, teilweise Steinalben, Höheinöd, Waldfischbach-Burgalben, Herschberg, Saalstadt, Schauerberg, Biedershausen, davon: Schmidtshausen, Wallhalben, Winterbach (Pfalz), , , Berschweiler b. Baum- Althornbach, Battweiler, Contwig, Dellfeld, Diet- holder, , Fohren-Linden, Frauenberg, richingen, Großbundenbach, Großsteinhausen, Horn- , , Idar-Oberstein, Leitzwei- bach, Käshofen, Kleinbundenbach, Kleinsteinhau- ler, , Reichenbach, Rohrbach, Rückwei- sen, Mauschbach, Walshausen ler, , , , Birkenfeld, Börfink, Brücken, , Dambach, Dienst- Saarland weiler, , Ellenberg, , , Gollenberg, , Hoppstädten-Weiers- Stadtverband Saarbrücken, teilweise Drucksache 16/13950 – 168 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

davon: , Oldendorf, Ottenbüttel, Rethwisch, Stadt Völklingen, Großrosseln Sankt Margarethen, , Stördorf, Vaaler- moor, , , Landkreise D-Fördergebiete nach Teil II-A, Ziff. 2.5.1 Neunkirchen, teilweise Bayern davon: Merchweiler, Eppelborn, teilweise (davon Eppel- Kreisfreie Städte born, Macherbach, Bubach-Calmesweiler, Habach, Amberg Hierscheid, Humes, Wiesbach), Illingen, teilweise Bayreuth (davon Illingen, Uchtelfangen), Schiffweiler, teil- Coburg weise (davon Heiligenwald, Landsweiler-Reden) Passau Saarlouis, teilweise Weiden, teilweise davon: Saarlouis, Dillingen, Ensdorf, Saarwellingen, Über- davon: herrn, Lebach, teilweise (davon Lebach, Knor- Altstadt, Weiden-Ost I, Weiden-Ost II, Stocker- scheid, Eidenborn, Falscheid, Landsweiler) hut, Lerchenfeld, Rehbühl, Weiden-Land

Schleswig-Holstein Landkreise Kreisfreie Städte Amberg-Sulzbach Bad Kissingen Flensburg, teilweise Bayreuth davon: Cham, teilweise Altstadt, Neustadt, Nordstadt, Westliche Höhe, Friesischer Berg, Weiche, Südstadt, Sandberg, davon: Jürgensby, Fruerlund, Mürwik, Engelsby Rettenbach, Wald Lübeck, teilweise Coburg, teilweise davon: davon: Buntekuh, Innenstadt, Kücknitz, Sankt Gertrud Ahorn, Bad Rodach, Dörfles-Esbach, Ebersdorf, teilweise (ohne statistische Bezirke 100020, 100064, Großheirath, Grub am Forst, Itzgrund, Lautertal, 100070, 100071, 100073 bis 100079, 100081, Meeder, Niederfüllbach, Rödental, Seßlach, Un- 100082, 100084 bis 100086), Moisling, Sankt Jür- tersiemau, Weidhausen, Weitramsdorf gen teilweise (ohne statistische Bezirke 100021 Lichtenfels bis 100027, 100091, 100092), Schlutup, Sankt Lorenz Süd, Sankt Lorenz Nord, Travemünde Neustadt a. d. Waldnaab, teilweise davon: Landkreise Bechtsrieth, Grafenwöhr, teilweise (ohne Hütten, Hammergmünd, Dorfgmünd, Bruckendorfgmünd, Dithmarschen Josephstal, Grub, Gaismannskeller), Irchenrieth, Nordfriesland Kirchenthumbach, Kohlberg, Neustadt am Kulm, Ostholstein Schirmitz, Schlammersdorf, Speinshart, Theisseil, Pinneberg, teilweise2 Vorbach davon: Passau, teilweise Hochseeinsel Helgoland Schleswig-Flensburg davon: Aicha vorm Wald, Aidenbach, Aldersbach, Bad Steinburg, teilweise Füssing, Bad Griesbach, Beutelsbach, Breitenberg, davon: Fürstenzell, Haarbach, Kirchham, Kößlarn, Mal- Äbtissinwisch, , , , ching, Neuburg, Neuhaus, Neukirchen vorm Wald, Bekmünde, , , Brei- Ortenburg, Pocking, Rotthalmünster, Ruderting, tenburg, , Büttel, Dägeling, , Ruhstorf, Salzweg, Sonnen, Tettenweis, Tiefen- , Glückstadt, , Heiligensted- bach, Untergriesbach, Vilshofen, teilweise (ohne tenerkamp, , , , Albersdorf) Wegscheid, Windorf , Itzehoe, , Kleve, , Hassberge , , , Läger- Rhön-Grabfeld dorf, Landrecht, , , Moor- Rottal-Inn husen, Mühlenbarbek, Münsterdorf, , Neuendorf-Sachsenbande, Nortorf, , Schwandorf, teilweise Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 169 – Drucksache 16/13950

davon: Reinickendorf, teilweise3 Burgenlengenfeld, Maxhütte-Haiddorf, Nittenau, Steinberg, Teublitz, Schwandorf, teilweise: Bubach davon Verkehrszellen: a. d. Naab, Dauching, Diestlhof, Ettmannsdorf (Ost 089 3, 089 4, 089 5, 090 1, 091 2, 092 1, 092 2, und West), Göggelbach, Haselbach und Matthias- 093 1, 093 2, 095 1 zeche I, Irlaching, Irlbach, Kernstadt Schwandorf, Kreith und Matthiaszeche II, Krondorf, Naabeck, Hessen Spielberg, Alte Ziegelhütte, Naabsiegenhofen, Kreisfreie Städte Neukirchen, Richt, Strießendorf, Waltenhof, Wie- felsdorf Kassel Landkreise Berlin Stadtbezirke Fulda Gießen Mitte, teilweise3 Hersfeld-Rotenburg Kassel davon Verkehrszellen: Schwalm-Eder-Kreis 007 1, 011 1, 011 2 Vogelsbergkreis Friedrichshain-Kreuzberg, teilweise3 Waldeck-Frankenberg davon Verkehrszellen: 114 1 Niedersachsen Pankow, teilweise3 Kreisfreie Städte davon Verkehrszellen: Braunschweig 106 2, 107 2, 108 1, 157 1, 160 1, 161 3, 164 1 Oldenburg Charlottenburg-Wilmersdorf, teilweise3 Landkreise davon Verkehrszellen: 018 1, 025 3, 026 1, 041 1, 043 2, 048 1 Ammerland Cloppenburg Spandau, teilweise3 Gifhorn davon Verkehrszellen: Göttingen, teilweise 027 2, 027 3, 027 4, 032 1, 032 2, 032 3, 032 4, 037 2, 038 1, 038 2, 039 1 davon: Flecken Adelebsen, Bodensee, Flecken Bovenden, 3 Steglitz-Zehlendorf, teilweise teilweise (davon Ortsteile Bovenden östlich der davon Verkehrszellen: Bahntrasse, Billingshausen, Eddigehausen, Rey- 049 2, 050 2, 050 3, 052 2, 052 3, 062 1, 063 4, ershausen, Spanbeck), Bühren, Stadt Dransfeld, 064 3 Ebergötzen, Flecken Gieboldehausen, Gleichen, Stadt Göttingen, teilweise (davon Stadtbezirke In- Tempelhof-Schöneberg, teilweise3 nenstadt, Oststadt, Südstadt, Nordstadt, Weende davon Verkehrszellen: östlich der Bahntrasse, Nikolausberg, Geismar, 060 1, 070 2, 070 3, 070 4, 074 2 Herberhausen, Deppoldshausen, Roringen), Kre- beck, Landolfshausen, Stadt Hann. Münden, teil- Neukölln, teilweise3 weise (davon Ortsteil Hemeln), Niemetal, Obern- davon Verkehrszellen: feld, Rhumspringe, Rollshausen, Rüdershausen, 079 2, 080 4, 080 6, 082 1, 082 2, 083 3 Scheden, Seeburg, Seulingen, Waake, Wollbrands- hausen, Wollershausen Treptow-Köpenick, teilweise3 Grafschaft Bentheim davon Verkehrszellen: 120 2, 124 1, 132 1, 138 1 Hameln-Pyrmont, teilweise Marzahn-Hellersdorf, teilweise3 davon: Cloppenbrügge, Salzhemmendorf davon Verkehrszellen: 181 2, 182 1, 184 1, 184 2, 184 3, 188 1, 193 1, Nienburg 194 1, 194 2 Oldenburg Peine Lichtenberg, teilweise3 Rothenburg (Wümme) davon Verkehrszellen: Schaumburg 147 1, 147 2, 149 1, 149 2, 152 1, 175 1 Soltau-Fallingbostel Drucksache 16/13950 – 170 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Wesermarsch, teilweise Südwestpfalz, teilweise davon: davon: Brake, Elsfleth, Nordenham, teilweise (davon Ort- Bobenthal, Busenberg, Erlenbach bei Dahn, Fisch- steile Abbehauser Groden, Abbehauser Hörne, Ab- bach bei Dahn, Hirschthal, Ludwigswinkel, Nie- behauserwisch, Atens, Atenserfeld, Blexen, Ble- derschlettenbach, Nothweiler, Rumbach, Schind- xersande, Blexerwurp, Bulterweg, Butterburg, hard, Schönau (Pfalz), -Bärenbach, Einswarden, Enjebuhr, Esenshamm, Esenshammer Bundenthal, Darstein, Dimbach, Lug, Schwan- Altendeich, Esenshammer Oberdeich, Esensham- heim, Spirkelbach, Eppenbrunn, Hilst, Kröppen, mergroden, Friedrich-August Huette, Grebswarden, Schweix, Hermersberg, Horbach, Hettenhausen, Großensiel, Havendorf, Heering, Hoffe, Kloster, Weselberg, Knopp-Labach, Krähenberg, Obern- Moorseersand, Oberdeich, Phiesewarden, Rahden, heim-Kirchenarnbach, Bechhofen, Riedelberg, Sarve, Schockumerdeich, Schütting, Tettens, Treu- Rosenkopf, Wiesbach enfeld, Volkers, Inseln Langlütjen I und Langlütjen II), Berne, Butjadingen, Jade, Lemwerder, Ovel- gönne, Stadland Schleswig-Holstein Wolfenbüttel Kreisfreie Städte Flensburg, teilweise Nordrhein-Westfalen Kreisfreie Städte davon: Wasserlos, Friedheim, Engelsby-Süd, Vogelsang, Bielefeld Tarup, Fruerlund-Hof Bochum Hagen Kiel Hamm Lübeck, teilweise Mönchengladbach davon: Kreise St. Jürgen teilweise (Statistische Bezirke 100021 bis 100027, 100091, 100092), St. Gertrud teilweise Heinsberg (Statistische Bezirke 100020, 100064, 100070, Herford 100071, 100073 bis 100079, 100081, 100082, Höxter 100084 bis 100086) Lippe Recklinghausen, teilweise Neumünster

davon: Landkreise Gladbeck, Haltern am See, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen Herzogtum Lauenburg Unna, teilweise Plön Rendsburg-Eckernförde davon: Fröndenberg/Ruhr, Holzwickede, Kamen, Selm Steinburg, teilweise davon: Rheinland- Pfalz Aasbüttel, , , , , Landkreise , , Breitenberg, , , Drage, , Engelbrechtsche Bad Kreuznach Wildnis, , , , , Hennstedt, , , Hohenfelde, Birkenfeld, teilweise , Horst (Holstein), , Kaisbors- davon: tel, , , , , Bergen, Breitenthal, Bruchweiler, , , , Lokstedt, , Mehl- , Langweiler, Mörschied, Niederhosen- bek, , , Neuendorf b. Elmshorn, bach, , , Sens- Nienbüttel, Oeschebüttel, , , weiler, Sien, , , Weiden, Pöschendorf, , Puls, , Rade, , Asbach, , , , Rosdorf, , , Siezbüt- Gösenroth, Hausen, , , tel, , , Störkathen, Süderau, , , , , , Wacken, , , Wie- , , , Sulzbach, denborstel, , , Wrist,

Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Telefax (02 21) 97 66 83 44 ISSN 0722-8333 GRW-Fördergebiete 2007 – 2013

Flens- Nord- burg Schleswig- fries- Flens- burg land Rendsburg- Rügen Stral- Eckernförde Kiel sund Plön ! Nordvor- zu Pinneberg SCHLESWIG- Osthol- Ros- pommern Greifs- Dith- Neu- stein tock wald mar- münster Bad Doberan schen Ostvor- Stein- HOLSTEIN Wis- Demmin pommern burg Segeberg mar Lübeck Nordwest- MECKLENBURG- Pinne- Stor- mecklenburg Güstrow Witt- Fries- Cuxhaven berg marn Herzog- VORPOMMERN Wilhelms- Schwe- zu Leer mund Bremer- tum rin Neu- Uecker- haven HAM- Lauen- branden- Randow haven Stade Parchim burg Aurich burg ! BURG Müritz Emden land Mecklenburg- Weser- Ludwigslust Strelitz Szczecin Rotenburg marsch Oster- Harburg Leer Ammer- Lüneburg Uckermark land holz Olden- (Wümme) burg BREMEN Prignitz Delmen- Soltau- horst Lüchow- Olden- Falling- Ostprignitz- burg Verden bostel Uelzen Dannenberg Ruppin Ober- Cloppen- havel Barnim burg Emsland NIEDERSACHSEN Altmarkkreis Vech- Märkisch Diepholz Celle Salzwedel Stendal Graf- ta Havelland Oderland Nienburg Gifhorn schaft Osna- BERLIN ! Bent- Pots- heim Hannover Wolfs- Branden- dam Frank- Amsterdam Minden- burg SACHSEN- burg Oder- furt/O. Osna- Lübbecke Schaum- brück Peine Braun- Helm- burg schweig Jerichower Steinfurt brück Her- stedt Potsdam- BRANDENBURG Spree Land Mittelmark ford Hameln- Wolfen- Börde Magde- Hildes- Salz- burg Teltow- Pyrmont gitter büttel Dahme- Bor- Biele- heim Fläming ken Lippe Spreewald Coes- Münster Waren- feld Anhalt- feld dorf Güters- Holzmin- loh den Goslar Dessau Harz Salzland Wittenberg Ober- Cottbus Kleve NORDRHEIN- Reckling- Paderborn Northeim Oste- Spree- Wesel hausen HAM Höxter rode Bitterfeld ANHALT Elbe-Elster spree- Neiße BOT GE Unna am Harz wald- HER Dort- Torgau- Nieder- OB mund WESTFALEN Mansfeld- Duis- BO Nord- Lausitz burg Soest Südharz Halle/S. Delitzsch Hoyers- schles- MH Essen Göttingen hausen Oschatz werda Ennepe- Kassel ischer Krefeld HA Eichsfeld Riesa- Ober- Viersen Mett- Ruhr- Märki- Hochsauer- Kyffhäuserkreis Saalekreis Leipzig Mulden- Düssel- Waldeck- Kassel Großenhain Kamenz lausitz- mann W Kreis scher landkreis tal- kreis Mönchen- dorf Unstrut- gladbach SG RS Kreis Werra- kreis Bautzen Gör- Hainich- Leipziger litz Rheinkreis Rhei- Meißner- Sömmerda Burgenland Döbeln Meißen Heins- Neuss Franken- Kreis Dresden berg LEV nisch- Ober- Olpe berg Schwalm- Kreis Land Löbau- Bergi- Weimarer Rhein- bergi- Eder- Alten- SACHSEN Sächsi- Zittau Köln scher- Siegen- Eisenach Land Erft- scher Kreis Erfurt Weimar Saale- burger Mittweida sche Kreis Kreis Wittgen- Jena Weißeritz- Aa- Kreis Hersfeld- Wart- Gotha Holz- Gera Land Chemnitzer Schweiz stein Marburg- Freiberg Aa- Rhein-Sieg- Rotenburg burg- land- Land Chemnitz kreis chen Düren Alten- Kreis kirchen Biedenkopf kreis Kreis Zwickauer ! Bonn Lahn- Vogels- THÜRINGEN Stoll- Liège chen Greiz Zwickau Mittlerer bergkreis Schmal- Ilm- Saale- berg Erzgebirgs- Dill- Kreis Saalfeld- Wester- Kreis kalden- Land Anna-kreis Eus- wald- Meiningen Suhl Rudolstadt Orla- Aue- kirchen Ahr- Neu- HESSEN Fulda berg wied kreis Gießen Plauen Vogt- Schwa- weiler Limburg- Hildburg- Kreis land- rzen- hausen Sonne- !!!!! berg Mayen- Weilburg Rhön- !!! !!!!!!!!! Koblenz Wetterau- !!!berg !!!!!!!!!!!! !!!! !!!!!!!! !!!!! kreis Rhein- Hoch- Grabfeld ! Kro- !!!! !! ! !! !!!! !!!!!!!! !! ! Koblenz kreis Coburg!! !!!!!!!!!!!!!!! Hof !!! !!! !! !!! Daun Lahn- taunus- Main- !!! nach !!!!!!!!!!! !!! !!!!! !!!!! !!! kreis Coburg!!!!! !!!!!!!!!!!!!!! !! !!!!!!! !!!!!!!! !! Cochem- Kreis Rheingau- Kinzig- Bad ! ! !!!!!!!!!! !! !!!!!!! ! !!!!!!!!! !!! Bitburg- ! !!!!!!! Hof!! !!!!!!!! ! !!!!!!!!! !! ! Prüm Zell Rhein- Taunus- Main- F/Main Kreis Kissingen !!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!! ! !!!! ! Lichten- !!!!!!!!!! !! !!!!!!!! ! ! Praha Hunsrück- Taunus- Haß- Kulm- !!!!! !!!!!! !!! !!!!! Kreis WI OF Schwein- fels !!Wunsiedel! !!! !!! !! !!!!!!!! Kreis Aschaffen- berge bach !!!! !!!! !! ! ! !! !! RHEINLAND- Main- furt !!! !!!! !!! !!!!!!!! !!!!! Kreis MZ Offenbach !!!! !! !!!!!! !!!!!! !!!!! Bernkastel- Mainz- AB burg Spessart- Schwein- Bamberg !!! !!! ! !!! !!!!!!!! !!!!!!!! !! Bad Groß- Bayreuth !!!! !!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!! ! !!! ! Bingen DA Kreis furt !!!!!!!!!!! Tirschenreuth !!!!!!! !!!!! !!!!!!! ! !!! !! Wittlich Kreuznach Bamberg !!!!!!!!!! !!!! ! !! !!!!!!!!!!!!! !!! !! Gerau Darmstadt- Bayreuth !!!!! !!!!!! !! !!! !!!!! ! !!! Trier Alzey- Würz- !!!!!! !!!!!!!!!!! !!! !! !!!! Dieburg Kitzin- !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!! Luxembourg PFALZ Milten- burg Forch- !!Neustadt! !!!!!!! !!! !!!! !!!! Trier- Worms gen !!!! ! !!! !!! !!!! ! Birkenfeld Berg- Oden- berg Erlangen- heim !!!!!!!!!! Saarburg Donners- !!Weiden/Opf.!!!!!!!!!! Worms straße wald- Würz- Höchstadt !!!! !!!!!!!! !!!!!!!!! Sankt berg- burg !!!!!!!!!! ! !!!!!! !!!! ! Kusel kreis Frankenthal kreis Main- Neustadt/Aisch- Erlan- a.d.Waldnaab!!!! !!!!!!!!!!!!! !!!!!! Merzig- Bad gen !!!!!! !! !!!! !!!!!!! !! Wendel Kaisers- Bad Nürn- Amberg- !! !!! !!! !!!! !! !! ! !!! MA Neckar- !!!!!!!!! !!!!!!!! !! ! Wadern Kaisers- Dürk- LU Tauber- Fürth Neun- Heidel- Windsheim berger Amberg !!!! !!!!!!!!!!!!!!! !!!!!! ! lautern heim Rhein- Odenwald- Kreis Nürn- !!!!!!!!Schwan-!!!! !!!!!!!!!!!!!!!! !! Saarlouis kirchen berg Fürth Land !!!!! !!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! lautern Neustadt Pfalz-Kr. Kreis berg !!dorf!!!!!!!!!!!! !!!! !!!!!!!!!! ! Saar-!!!! a.d.W. Schwa- Sulzbach !!! !!!!!!!!!!! !!!!!!! !!!!! !!!!!! SAARLAND !!!!Südwest- Speyer Rhein- Hohen- !!!! !!!! !!!!!! !!!!!!!!!!!! !! !!!!! !! pfalz-!!!! bach !!!!!!!!!!! !!!! !!!!!!!! !!!!!!! ! !!!!! !! Stadtverband !!!! Südl. Neckar- Ansbach !!!!!!!!! !!!!!!Cham !!!!! !!!!! !!!!!!! !!!!!! !!!!!! Saarbrücken Zweibr.Pirma- lohe- !!!! Landau/Pf. Kreis Heil- Neumarkt !!!!! !!! !!!!!!!!!!! ! !! ! Kreis sens !!!! !! !! !!!!!!! !!! ! !!!!!! !!!!!!!!!!!! Heil- kreis Schwä- Ansbach Roth i.d.Opf. !!! !! !!! !!!!! !! !!!!!!!!!! !!!! Weinstraße Karls- !!!!!!!!!!! !!!!!!! !!!! !!! ! !!!!!! pfalz bronn bisch !!!!!!!!!! ! !! !!!!!! ! !!!! !!!!!!!!! Germers- ruhe Weißen- Regensburg !!! !!!! !!!!!!! !!! ! !!!!!!! bronn Hall !!!!!!!!!!!!! !!!!!!!! ! heim Karls- burg- Regens- !!!!! !!!!!!!!!Regen!!!!! !!!!!!!! ! ! ruhe burg !!!!! ! !!!!!!!!!!!!!! ! !!!!!!!!!! Ludwigs- Gunzen- Straubing-!! !!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!! ! !!!!!! Enzkreis Rems- !!!!!!!! ! !! !!!!! !!! !!!!!!!!!!!! !! burg hausen Strau- !!!!!!!!!!!! !!!!!! !!!! !!!! !! !! !!! ! ! Pforz- Murr- !!! !!!!!!!Freyung-!! !!!! ! !!!!!!!!!!!!!!! Rastatt heim Ostalbkreis Eichstätt BAYERN bing !!!!! !!!! !! !!!!! !!! !!!! !!! !! !!!!!!! !!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!! !!!! ! Stutt- Kreis Donau- Kel- Bogen Deggen- !!!!!!! !!!!Grafenau !!!!!!!!!!!!!!! !!!!! ! Baden- Ingol- !! ! ! !!!!!! ! gart Ries !!!! ! ! Baden stadt heim dorf BADEN- Neuburg- Dingolfing- Böblin- Esslin- Göppin- Heiden- Pfaffen- ! Calw Schroben- Lands- Passau Strasbourg gen gen gen heim Dillingen hausen hofen Landau a.d.Donau a.d.Ilm Landshut Passau Freuden- Tübin- Alb-Donau- Aichach- Ortenau- stadt hut gen Reutlingen Kreis Fried- Freising Rottal-Inn kreis Ulm Günz- Augs- berg burg burg Augs- Dachau Neu burg Erding RottweilWÜRTTEMBERG Mühldorf Alt- Zollernalb- Ulm Emmen- Fürsten- a.Inn ötting dingen kreis feldbruck München Schwarz- Ebers- Biberach Unter- Lands- wald- Tuttlin- Sigma- berg Freiburg i.Br. allgäu berg Starn- München Baar- gen ringen Mem- berg Kreisgrenze Breisgau-Hoch- Kreis mingen a. Lech Rosen- Traun- Kauf- Kreisfreie Stadt schwarzwald beuren Rosen- stein Kons- Ravensburg Weilheim- Bad Tölz- heim Berch- tanz Boden- tes- Kempten Schongau Mies- heim Kreis

Lörrach Waldshut see- (Allgäu) Ost- bach gadener © BBR Bonn 2008 kreis Wolfrats- allgäu hausen Land Lindau Garmisch- (Bodensee) Ober- Parten- allgäu kirchen 100 km ! Zürich ! Innsbruck Fördergebiete der Gemeinschaftsaufgabe “Verbesserung Gemeinden, Stand 31.12.2007 der regionalen Wirtschaftsstruktur” 2007 – 2013 in gemeindescharfer Abgrenzung

A - Fördergebiet D - Fördergebiet

A - Fördergebiet (”statistische Effekt-Region”) D - Fördergebiet (davon Städte/Gemeinden teilweise)

C - Fördergebiet Teilweise C -, teilweise D - Fördergebiet

C - Fördergebiet (davon Städte/Gemeinden teilweise) Nicht-Fördergebiet Arbeitsmarkt- Flensburg Hu- regionen sum Bergen

Kiel Stralsund Heide Lübeck Rostock Greifs- Itzehoe wald Wismar Güstrow Bremer- Neubran- Ratze- denburg Pasewalk Wilhelms- haven burg haven Hamburg Emden Stade Parchim ! Nor- Waren den- Schwerin Szczecin ham Leer Wester- Zeven Lüneburg Prenzlau stede Bremen Perle- berg Neu- Olden- Uelzen Clop- burg Verden Soltau ruppin Ora- pen- nien- Ebers- walde Lingen burg burg Vech- Sulingen Nien- Celle Salz- Stendal ta wedel Nord- burg Wolfs- horn burg Berlin ! Frankfurt/ Hannover Oder Potsdam Osna- Amsterdam Minden Stadt- brück hagen Braun- Helm- Steinfurt Burg Biele- stedt Magde- Sz schweig burg feld Hameln Hildes- zu Luckenwalde Detmold heim Bs Münster Holzmin- Borken Güters- den Goslar Schöne- Kleve loh Halber- Wittenberg beck Cottbus Einbeck stadt Dessau Duis- Gelsen- Pader- Höxter Oste- Finster- burg kirchen Dort- born rode walde mund Soest Sanger- Torgau- Es- Bo Göttingen Nord- hausen Oschatz sen hausen Halle/ Vier- Kr Schw Hg Saale Leip- Görlitz Eichs- Sondershausen zig Riesa sen Wu Lüden- Meschede Kassel feld Grim- Bautzen Düssel- ma Mg R scheid Kor- Esch- Mühl- dorf Naumburg Dresden Heins- Olpe bach wege hausen berg Lv Gum- Löbau- Erfurt Zittau mers- Schwalm- Siegen Wei- Alten- Chem- Köln bach Eder Eise- mar burg Pirna Hersfeld Gotha Jena nitz Aachen Düren Alten- Marburg nach Bonn Gera Freiberg ! kirchen Arn- Zwickau Wetz- Lauter- stadt Meinin- Saale- Pöß- Liège Euskir- Monta- lar bach feld Anna- Ahr- Neu- Gießen gen neck chen wied baur Fulda berg weiler Lim- Suhl Sonne- Plauen burg Bad Neu- berg Koblenz stadt/Saale Kro- Daun Co- nach Hof Co- Frank- Bad burg Wies- Hanau Kissingen ! Praha Bit- chem furt/ Lichten- Kulm- Sim- baden Main Haß- burg Bern- Lohr Schwein- fels bach mern furt Markt- kastel- Mainz Aschaf- am Main furt Wittlich Bad Darm- Bam- redwitz stadt fen- berg Bayreuth Luxembourg Idar- Kreuz- burg Würz- Kitzin- Trier Ober- nach Worms Er- burg ! gen stein Mann- bach Tau- Erlangen Weiden St. Kaisers- heim ber- Merzig Wendel Neustadt/ lautern Ludwigs- Mos- bischofs- Aisch Amberg heim Saar- hafen bach Heidel- Nürn- Schwan- brücken dorf Hom Pirma- Lan- berg berg Ger- Ansbach Neu- Cham sens dau Heil- Schwäbisch- markt Karls- bronn Hall Weißen- mers- Regen- heim ruhe burg- Regens- Gunzen- burg Zwiesel Pforz- hausen Kel- Strau- heim Aalen Donau- heim- bing Freyung Baden- Stuttgart wörth- Marien- Deggen- Strasbourg Ingolstadt burg dorf Baden Göp- Heiden- Nörd- Calw lingen Dingol- Passau ! pingen heim Freu- Lands- fing Dillingen hut Offen- den- Reutlingen- Eggen- stadt felden- burg Tübingen Ulm Günz- Augs- burg Pfarrkir- burg chen Rott- Balingen Mühl- Burg- weil München dorf hau- Grenze Arbeits- Freiburg Biberach sen Villingen- Tutt- Sig- Memmin- Lands- marktregionen Schwen- maringen gen lingen berg Traun- nin- Rosen- gen stein Grenze Kreise Kons- Ravensburg Kauf- heim Bad tanz Fried- beu- Weilheim Bad Lörrach Walds- Name Arbeitsmarktregion richs- Tölz © BBR Bonn 2009 hut hafen ren Gar- Reichen- Lin- hall dau Kemp- misch ten Parten- kirchen 100 km ! Zürich

! Innsbruck

Abkürzungen: Hinweise: Gebietsgrenzen Arbeitsmarktregionen Stand 2008 Bo = Bochum Arbeitsmarktregionen sind auf der Basis von Berufs- Datenbasis: BMWi Bs = Braunschweig pendlerverflechtungen abgegrenzte Funktionsräume Hg = Hagen mit relativer wirtschaftlicher Eigenständigkeit. Sie ent- Hom = Homburg/Saar halten die Zentren der regionalen Arbeitsmärkte und Kr = Krefeld die ihnen zugeordneten Verflechtungs- bzw. Einzugs- Lv = Leverkusen bereiche. Im Gegensatz zur vorherigen Abgrenzung Mg = Mönchengladbach sind die Arbeitsmarktregionen von Berlin und Bran- R = Remscheid denburg ab 2007 kreisscharf geschnitten. Schw = Schwelm Sz = Salzgitter Die Arbeitsmarktregionen Hamburg, Bremen, Mann- Wu = Wuppertal heim und Ulm sind bundesländerübergreifend.