Die Bundeswehr Oktober 2019
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www.dbwv.de Das Magazin des Deutschen BundeswehrVerbands /DeutscherBundeswehrVerband Die Bundeswehr Oktober 2019 EHRENAMT IN DER BUNDESWEHR Danke für Euer Engagement! Haushalt: DBwV kritisiert mittelfristige Planung Personalratswahlen 2020: Beteiligung lebt vom Mitmachen Seit 1956 FöG Partner der Exklusiver Versicherungsschutz vom Empfehlungsvertragspartner der Förderungsgesellschaft des Deutschen BundeswehrVerbandes mbH Sicherheit für Soldaten. Für uns in der heutigen Zeit nicht nur ein Spruch Ohne Anwartschaft- und Pflegepflichtversicherung ist im Rahmen der Vorsorge Ihre Sicherheit in Gefahr. Unsere Bundeswehr- Experten sind bundesweit für Sie einsatzbereit und beraten Sie gern. www.continentale-soldatenversicherung.de Continentale Krankenversicherung a.G. Bundeswehrservice Ruhrallee 92, 44139 Dortmund Tel. 0231 919-3003 [email protected] ZUR SACHE 1 Einsatzbereitschaft und Ehrenamt Mit dem Weltgeschehen ist es wie mit dem berühmten Murmeltier: gewisse Logik: Soldaten, aber auch Zivilbeschäftigte der Bundeswehr Man macht den Fernseher an und zack! springt einen die nächste sind Menschen mit Gemeinsinn, Menschen, die Verantwortung MKrise, die nächste Eskalation an. Der Krisenbogen, der häufig als übernehmen, die auch Opferbereitschaft mitbringen. Das ist eine „Ring of Fire“ beschrieben wird, gerade leuchtet seine Glut an einer Voraus setzung für unseren Beruf, der, allen Schwierigkeiten zum neuen Stelle auf: Diesmal ist es Saudi-Arabien. Und während hierzu- Trotz, immer noch das Potenzial hat, einer der erfüllendsten über- lande verzweifelt um die Reste des Atomabkommens mit dem Iran haupt zu sein. Das ist mit Sicherheit auch ein Grund, weshalb so viele gerungen wird und die Bundesregierung um Deeskalation bemüht Soldaten – und mittlerweile eben auch viele Zivilbeschäftigte – im ist, stehen die Saudis vor den Trümmern ihrer Ölanlagen, getroffen DBwV organisiert sind. Und es ist auch die Erklärung dafür, weshalb von Raketen, die möglicherweise aus eben diesem Iran gekommen sich so viele Mitglieder für ihresgleichen engagieren. Nicht nur als sind. Dass die Situation unklar scheint, ist ein typisches Kennzeichen Mandatsträger auf allen Ebenen im Verband, sondern auch in zahl- der aktuellen Krisen. Dass man für den Umgang damit einen guten losen Initiativen, Gruppierungen, Vereinen oder der Kommunalpoli- sicherheitspolitischen Kompass braucht, sollte jedem einleuchten. In tik. Viele von uns leben somit die Demokratie, die sie zu verteidigen der Realität scheint dies nur bedingt der Fall zu sein, anders lässt sich bereit sind. Der Schwerpunkt in dieser Ausgabe gibt einen kleinen das Hickhack um die Verlängerung des Anti-IS-Mandats nicht erklä- Überblick über die Vielfalt dieses Engagements und gelebter Kame- ren. Es mangelt eben noch immer an dem, was man gemäß Weißbuch radschaft. aus dem Jahr 2016 längst stärken wollte: der Strategiefähigkeit der Während ich diese Zeilen schreibe, laufen die letzten Vorbereitun- Bundesregierung. gen für einen der echten Höhepunkte im Verbandsjahr – für unseren Da Risiken und Bedrohungen leider zunehmen, ist es notwendi- Parlamentarischen Abend. Das ist die Gelegenheit, mit allen, die in ger denn je, unser wesentliches Ziel im Auge zu behalten: die Ein- unserer täglichen Arbeit wichtig sind, die uns unterstützen, die am satzbereitschaft der Bundeswehr. Diesem Ziel haben sich auch die selben Strang ziehen, die uns begleiten – und sei es medial –, ein paar Regierungsparteien verschrieben. Auch wenn es materiell und infra- entspannte Stunden abseits der täglichen Arbeit zu verbringen, im strukturell noch keine wesentlichen Fortschritte gibt, soll mit dem Gespräch zu bleiben und einfach mal Danke zu sagen. Den Bericht dieser Tage in den Bundestag kommenden Gesetzentwurf eines Be- über den Abend, aber auch wie wir weiter mit Zuversicht und Tat- soldungsstrukturenmodernisierungsgesetzes ein weiterer Schritt in kraft Verbandspolitik gestalten, lesen Sie dann in der kommenden Richtung Wiederherstellung der vollen Einsatzbereitschaft – im Be- Ausgabe. reich Personal – unternommen werden. Es geht um die Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit des Dienstes in der Bundeswehr. Ganz klar: Mit kameradschaftlichen und kollegialen Grüßen Das Gesetz ist gut, viele Maßnahmen werden einen sehr guten Bei- trag leisten können. Allerdings sehen wir noch Verbesserungsbedarf bei einigen Punkten. Als „Jünger“ des „Struck‘schen Gesetzes“, wo- nach kein Gesetz aus dem Bundestag so herauskommt, wie es einge- bracht wurde, sind wir zuversichtlich, noch einiges bewegen zu kön- nen – so wie zuletzt beim Einsatzbereitschaftsstärkungsgesetz. In den letzten Wochen konnte ich etliche Gespräche mit Innenpolitikern im Bundestag führen und für unsere Anliegen werben. Immer wie- der erstaunlich: Viele Politiker sind der Bundeswehr gegenüber sehr aufgeschlossen, zugleich aber sind ihnen die Streitkräfte oft fremd. Es gibt da noch einiges zu tun, einerseits in der Vermittlung von Grund- lagen der Sicherheitspolitik Deutschlands und im Weiteren über den Daseinszweck sowie die Organisation unserer Streitkräfte. Denn das Verständnis des „Wofür Streitkräfte“ bleibt Voraussetzung für die Be- reitschaft von Politik und Gesellschaft, Steuermittel für das wesent- liche Instrument unserer Sicherheitspolitik zur Verfügung zu stellen. ✶✶✶✶ Dass es in unserem Magazin um uns geht, um Sie, um Euch – das ist nichts Neues. Aber dieses Mal geht es um einen ganz besonderen Aspekt: das Ehrenamt. Wenn ich so darüber nachdenke, hat es eine André Wüstner, Bundesvorsitzender DIE BUNDESWEHR | OKTOBER 2019 2 AKTUELL Die „Tornados“ in Al-Asrak sollen noch bis Ende März 2020 fliegen. Hilfsorganisationen. Gegen ein neues Mandat hatten sich in den vergange- nen Wochen wichtige Poli- tiker der SPD gesträubt und auf einen früheren Beschluss des Bundestags zum Abzug der Tornados Ende Oktober verwiesen. Die deutschen Flugzeuge liefern mit Flügen über Syrien fast 100 Prozent der taktischen Luftaufklä- rung, um Verstecke und Foto: Bundeswehr Foto: Rückzugsgebiete der militä- risch geschlagenen IS-Terro- risten zu finden. Bundeskabinett beschließt neues Der Linken-Verteidigungspolitiker Alexander Neu warf der Bundesregierung vor, den Bundes- tag getäuscht zu haben, indem kein Abzug vorbe- Irak-Mandat für Bundeswehr reitet worden sei. Auch das neue Mandat sehe kei- nen Abzugszeitplan vor. „Mit anderen Worten, Berlin. Der Einsatz deutscher Soldaten im Bünd- Bundestag muss erst noch zustimmen. Verteidi- die SPD ist mal wieder vor der Union eingeknickt nis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer – der sogenannte Anti-IS-Einsatz läuft faktisch soll nach dem Willen der Bundesregierung um ein begrüßte die Einigung, für die ein Kompromiss auf unbestimmte Zeit weiter.“ weiteres Jahr verlängert werden. Allerdings soll mit der SPD nötig war. Der IS sei in der Fläche Bisherige Erfolge müssten gesichert und ein die Stationierung deutscher Tornado-Aufklärer weitgehend geschlagen und verübe nun Terroran- Wiedererstarken des IS müsse verhindert werden, in Jordanien und der Einsatz von Tankflugzeugen schläge aus dem Untergrund. „Wir stehen jetzt heißt es in dem Mandatstext. „Andernfalls droht für die Anti-IS-Koalition zum 31. März 2020 be- an einem entscheidenden Punkt“, sagte sie wei- ein erneutes Abgleiten in unsichere und volatile endet werden. Dagegen soll die Ausbildungshilfe ter. Werde der Druck zu früh verringert, sei die Verhältnisse mit negativen Auswirkungen auf die für Sicherheitskräfte im Irak bis zum 31. Okto- Terrormiliz wieder in der Lage, zu alter Stärke gesamte Region.“ dpa ber kommenden Jahres laufen. Das sieht das vom zurückzukommen. „Für diesen Kampf brauchen Kabinett in Berlin beschlossene neue Mandat vor. wir die Luftaufklärung, in der insbesondere wir Das Mandat sieht eine Obergrenze von 700 einge- Deutschen spezialisiert sind“, sagte sie. Dies die- setzten Soldaten vor, 100 weniger als bisher. Der ne auch dem Schutz der Zivilbevölkerung und der Ministerin stellt Reformpläne fürs Beschaffungswesen vor Koblenz. Verteidigungsministerin Anne- gret Kramp-Karrenbauer hat in Koblenz die Beschäftigten des BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) über die Zukunft © Stephan Rürup des Beschaffungswesens der Bundeswehr informiert. Bei der Mitarbeiterversamm- lung machte die Ministerin deutlich, dass die Ausrüstung für die Soldatinnen und Soldaten schneller, besser und effizienter -ge liefert werden müsse als dies bisher erfolgt. Kramp-Karrenbauer beruhigte die Mitar- beiter der Behörde jedoch dahingehend, dass das Amt in der jetzigen Rechtsform an den derzeitigen Standorten bestehen bleibt. Diese Aussage stieß im Plenum auf große Zustimmung. Zudem betonte sie in der Versammlung, die in einer ruhigen, offenen und ehrlichen Atmosphäre verlief, dass sie die Gespräche mit den Personalvertretungen und auch dieser Mitarbeiterversammlung in ihre Entscheidungen einfließen lassen wird. Weitere Details auf unserer Website unter www.bit.ly/2kFCEUV ag DIE BUNDESWEHR | OKTOBER 2019 INHALT 3 Foto: Google Earth 24 Die Krise um die Straße von Hormus verdeutlicht nicht nur unsere Abhängigkeit von freien Seewegen, sie ist auch und vor allem eine Krise der transatlantischen und europäischen Beziehungen. Der Gastbeitrag beleuchtet die Debatte um einen militärischen Einsatz vor Ort. VERBAND AKTUELL POLITIK 1 Zur Sache: Einsatzbereitschaft und Ehrenamt 18 Haushaltsdebatte: Gut gewappnet gegen Krisen 21 Schweriner Gespräche: Diskurs zur Sicherheitspolitik 20 Truppenbesuche: Politiker on tour 22 Spieße: