BREVIER DIE Armee in Kürze BREVIER – Die Armee in Kürze Dokumentation 51.002.01 d

SAP 2530.1745

BREVIER DIE Armee in Kürze Inhalt 8 Ausbildungsdienste 28 Rekrutenschule 28 Kaderausbildung 30 1 Einführung 2 Ausbildungsdienste der Formationen 30 Allgemeines 3 Ausbildungsweg zum 31 Rechtskraft 3 und Offizier Wichtige Dokumente und Reglemente 3 Ausbildner 31 Gliederung 3

9 Vorbereitungen 32 2 Armeeaufgaben 4 für den Dienst Verteidigung von Land und Bevölkerung 6 Dienstanzeigen und Aufgebote 34 Unterstützung der zivilen Behörden 7 Ausrüstung und Bekleidung 34 Beiträge zur Friedensförderung im 7 Packung für das Einrücken 35 internationalen Rahmen Dienst- und Notfalladresse 35 Die drei Leistungsarten 8

10 Einrücken zum 36 3 Armeeorganisation 10 Ausbildungsdienst Gliederung 10 Aufgebot / Marschbefehl 36 Armeeführung 12 Anzug und Ausrüstung 36 Eigenverantwortung und Haftung 36 4 Dienstleistungsmodelle 14 Einrückungsreise 36 Klassisches Modell 14 Krankheit und Unfall 36 Durchdiener 14 Verspätetes Einrücken 37 Nichteinrücken 37 5 Kommando-ordnung 16 Ausweispflicht 37 Mannschaft und Kader 16

Die Einheit und ihr Kader 17 11 Einrücken zu einem 38 Militärische Dienstgrade 18 einsatz / Mobilmachung Mobilmachungszettel 38 6 Pflichten ausser Dienst 20 Grundsätze 39 Meldepflicht 22 Aufgebot / Marschbefehl 39 Auslandurlaub 22 System der abgestuften Bereitschaft 40 Informationspflicht 22 Vorsorgliche Massnahmen 40 Ausrüstung 23 Schiesspflicht 24 12 Dienstbetrieb 42 Dienstzeit, Arbeitszeit, Ruhezeit, 43 7 Integrale Sicherheit – 26 Freizeit Geheimhaltung und Informationsschutz Retablierung 43 19 Urlaub 62 Führen privater Motorfahrzeuge 43 Allgemeiner Urlaub 62 Persönlicher Urlaub 62 44 13 Militärische Umgangsformen Rechtsverhältnisse während 64 Militärischer Gruss, An- und Abmelden 44 des persönlichen Urlaubs Uniform 45 Militärversicherung während 64 Verhalten gegenüber Zivilpersonen 45 des Urlaubs Benützung öffentlicher Verkehrsmittel 65 14 Postdienst und Kontakte 46 und privater Motorfahrzeuge in Notfällen «Büro Schweiz» 46 20 Besondere Rechtsansprüche 66 während des Dienstes Feldpost 47

21 Entlassung aus dem Dienst 68 15 Gesundheit 48 Persönliche Waffe 69 Hygiene 48 Munitionsbefehl 69 Gesundheitliche Beeinträchtigungen 49 Anzug und Packung 69 Militärversicherung 50 Aufbewahrung der persönlichen 69 Drogen 50 militärischen Ausrüstung Alkohol 50 Ausserdienstliche Benützung der 69 persönlichen Ausrüstung 16 Sport während des Dienstes 52 Ausbildung im Militärsport 52 22 Freiwillige ausser- 70 Qualifizierte Sportler 52 dienstliche Tätigkeit und Spitzensport 52 armeesport Internationale Militärsportwettkämpfe 53 Ausserdienstliche Tätigkeiten 70 Militärsport 70 17 Beratung und Betreuung 54 Kommandant 54 23 Wehrpflichtersatzabgabe 72 Truppenarzt, Armeeseelsorger 54 Sozialdienst der Armee 54 Infos und Tipps rund um die RS 74 Psychologisch-Pädagogischer 55 Glossar Dienstbetrieb 76 Dienst der Armee (PPD A) Gesuche 78 Wäschedienst / Leibwäsche 56 Militärische Abkürzungen 81 Ausbildungsstandorte im Überblick 82 Fachstelle Extremismus in der Armee 57 Schutzzeichen und Kennzeichen 84 im Kriegsvölkerrecht 18 Finanzielles 58 Nationalhymne 86 Sold 58 Register 88 Erwerbsersatz 60 Impressum 92 Krankenkassenprämien 61

Liebe Angehörige der Armee

In ein paar Monaten werden Sie in die Rekrutenschule einrücken. Die Schweizer Armee, der Sie mit dem heutigen Tag angehören, ist eine Milizarmee. Sie wird durch Bürger – und immer öfter auch durch Bürgerinnen – in Uniform getragen.

Militärdienst zu leisten, gehört in der Schweiz zu den verfassungs- mässigen Pflichten. Die Demokratie gewährt aber auch verfassungs- mässige Rechte. Zusammen bilden diese Rechte und Pflichten die Grundlage unseres Rechtsstaates, die Grundlage für Freiheit, Sicherheit und Wohlstand aller Bürgerinnen und Bürger. Darum braucht es Sie, deshalb braucht es uns.

Risiken und Bedrohungen können sich sehr rasch ändern. Katastrophen, Krisen und Konflikte treten auf der Welt teilweise ohne oder nach nur kurzer Vorwarnung auf. Die rasche Entwicklung der Mittel und Möglichkeiten (z. B. durch Gefahren im Cyberraum oder durch Terrorismus) verlangt des- halb auch von der Armee eine breite Antwortpalette. Die Aufträge bleiben dabei gleich. Wir verteidigen unser Land, unterstützen die zivilen Behörden und leisten einen Beitrag zum internationalen Frieden.

Dies schlägt sich auch in der militärischen Ausbildung nieder. Sie ist vielseitig und anspruchsvoll. Gleichzeitig eröffnen sich Ihnen auch neue, attraktive militärische Weiterbildungswege, die zertifiziert und somit zivil anerkannt werden. Sie geben Ihnen vermehrt die Chance, auch Ihre individuellen Interessen, Fähigkeiten und Talente zu nutzen. «Ich bin dabei!» Diese drei Worte verpflichten. Sie werden sehen, dass Ihnen diese Verpflichtung auch viel bringt.

Vorerst herzliche Gratulation zur Aufnahme in die Schweizer Armee!

Chef der Armee 1 einführung «Die Armee in Kürze» ist Ihr Handbuch für den dienstlichen Alltag, insbesondere im Rahmen Ihrer Einheit, und für Ihre ausserdienstlichen Pflichten.

2 Allgemeines Wichtige Dokumente und Reglemente

Mit der militärischen Einteilung sind Sie Ange- «Brevier – Die Armee in Kürze» nimmt Bezug höriger der Armee (AdA). «Brevier – Die Ar- auf folgende militärischen Dokumente und Re- mee in Kürze» ist die erste Dokumentation, die glemente: Sie erhalten, und gehört bis zum Ende Ihrer Mi- – das Dienstreglement; litärdienstpflicht zu Ihrer Grundausrüstung. Für – das Dienstbüchlein; den Friedensförderungsdienst gilt dasselbe. – das Reglement «Bekleidung und Das Dienstreglement (DR) und «Brevier – Die Packungen»; Armee in Kürze» bilden für Sie die Grundlage – den Militärischen Leistungsausweis. der militärischen Information über Armee und Militärdienst. Das Dienstbüchlein (DB) und der Gliederung Militärische Leistungsausweis (MLA) sind Ihre persönlichen militärischen Ausweise. Neben allgemeinen Informationen über die Schweizer Armee und ihr Ausbildungsmodell Rechtskraft folgt «Brevier – Die Armee in Kürze» in seiner Gliederung weitgehend dem gewöhnlichen «Brevier – Die Armee in Kürze» selbst ist keine Verlauf der Dienstpflicht: Rechtsgrundlage. Massgebend für die Infor- – vor dem Dienst; mationen, die Sie hier finden, sind vor allem – im Dienst; das Dienstreglement und zahlreiche andere Erlasse. Im DR finden Sie insbesondere die In- – ausser Dienst. formationen über Rechte und Pflichten der An- gehörigen der Armee. Ab Seite 74 erhalten Sie wertvolle Tipps zur Re- krutenschule (RS), und in einem Glossar sowie Für die bessere Lesbarkeit wird in der Regel in einem Abkürzungsverzeichnis werden Ihnen nur die männliche Form verwendet. Selbstver- die wichtigsten Fachausdrücke für den militä- ständlich sind Frauen ebenso angesprochen. rischen Alltag erklärt. Eine Schweizer Karte mit den Ausbildungsstandorten, die Schutzzei- chen des Kriegsvölkerrechts sowie der Text der Nationalhymne runden die Broschüre ab. Ein Register erleichtert Ihnen die Suche nach einem bestimmten Thema.

3 2 Armeeaufgaben Drei Armeeaufgaben – ein Ziel: Sicherheit für unser Land. Die Schweizer Armee schützt unser Land gegen einen militärischen Angriff. Sie hilft den zivilen Behörden bei Naturkatastrophen oder bei Gefährdungen der inneren Sicherheit. Und sie leistet Beiträge zur Friedensförderung im internationalen Rahmen.

Artikel 1 des Bundesgesetzes über die Armee und die Militärverwaltung (Militärgesetz) hält fest, was der Auftrag der Armee ist:

1 Die Armee: 3 Sie unterstützt zivilen Behörden im – dient der Kriegsverhinderung und trägt Ausland:­ bei zur Erhaltung des Friedens; – beim Schutz von Personen und beson- – verteidigt das Land und seine Bevölke- ders schutzwürdigen Sachen; rung; – bei humanitären Hilfeleistungen. – wahrt die schweizerische Lufthoheit. 4 Sie leistet Beiträge zur Friedensförderung 2 Sie unterstützt die zivilen Behörden im im internationalen Rahmen. ­Inland, wenn deren Mittel nicht mehr aus- reichen: – Bei der Abwehr schwerwiegender Be- Konkret leiten sich daraus drei Armeeauf­ drohungen der inneren Sicherheit; gaben ab, die aufgrund der sich ändernden – Bei der Bewältigung von Katastrophen Bedrohung ständig neu zu gewichten sind. oder anderer ausserordentlicher Lagen; – Beim Schutz von Personen und beson- ders schutzwürdigen Sachen, insbe- sondere von Infrastrukturen, die für die Gesellschaft, Wirtschaft und Staat un- erlässlich sind (kritische Infrastruktu- ren); – Bei der Erfüllung von Aufgaben im Be- reich des Sicherheitsverbundes Schweiz und der Koordinierten Dienste; – Bei der Bewältigung von Spitzenbelas- tungen oder von Aufgaben, die die Be- hörden mangels geeigneter Personen oder Mittel nicht bewältigen können; – Bei der Erfüllung anderer Aufgaben von nationaler oder internationaler Be- deutung.

4 5 Verteidigung von Land und 1 Bevölkerung

Eine Sicherungsoperation kann bestehen aus: – der Kontrolle des Luftraums; – dem Schutz wichtiger Objekte; – dem Schutz grösserer Grenzabschnitte; – dem Schutz wichtiger Verkehrs-, Kommuni- kations- und Energieträger; – der Bereitstellung grösserer militärischer Kräfte, um den Willen und die Fähigkeit zur Verteidigung unseres Landes zu demonst- rieren.

Bei der Verteidigung geht es darum, einen An- griff auf unser Land abzuwehren. Die Armee hat in diesem Fall: – die Lufthoheit zu wahren, minimal eine gegnerische Luftüberlegenheit über der Schweiz zu verhindern; – das Territorium autonom zu verteidigen; – wichtige Räume und Objekte innerhalb der Schweiz besonders zu schützen.

6 Unterstützung der zivilen Beiträge zur Friedens- Behörden förderung im 2 3 internationalen Rahmen

Die Armee: Die Armee: – übernimmt Bewachungsaufgaben; – leistet im Rahmen der internationalen – schützt die Bevölkerung vor massiver Sicherheitskooperation Beiträge Gewalt; zur Friedensförderung und Krisenbe- wältigung; – leistet Hilfe bei Katastrophen und ande- ren Notlagen; – kann nach kurzer Vorbereitungszeit lagegerecht aufgebaute Detachemente – erbringt diese Einsätze auf Begehren über längere Zeit in einem Krisengebiet ziviler Behörden, unter deren Einsatz- einsetzen und verantwortung und wenn deren Mittel ausgeschöpft sind; – bildet diese Verbände einsatzbezogen aus, rüstet sie aus und bewaffnet sie an- – kann nach kurzer Vorbereitung gleich- gemessen. zeitig mehrere Einsätze über längere Zeit durchführen; Die Teilnahme an Auslandeinsätzen für die – leistet auch im Ausland Katastrophen- Angehörigen der Armee ist freiwillig und erst hilfe und nach absolvierter RS möglich. Der Einsatz er- – schützt Einrichtungen der Eidgenossen- folgt nach bestandener Rekrutierung beim schaft im Ausland. Kompetenzzentrum SWISSINT auf Vertrags- basis für eine befristete Dauer. Anfragen kön- nen an [email protected] ge- richtet werden, Information über die Stellen finden Sie auf www.armee.ch/peace-support. 7 Die drei Leistungsarten

Permanent Nicht vorhersehbar Leistungen, die permanent zu erbringen sind: Leistungen, die im Rahmen nicht vorhersehba- – Erhalt und Weiterentwicklung von Fähigkei- rer Einsätze, d. h. bei überraschend eintreten- ten zur Abwehr eines militärischen Angriffs; den Ereignissen, erbracht werden: – Wahrung der Lufthoheit mit Sensoren und – Abgestufte Bereitschaft; normalem Luftpolizeidienst; – Innert Stunden erste Einsatzkräfte vor Ort – Basisleistungen (z. B. Unterstützung der mit Durchdiener- und Berufsformationen; ­zivilen Behörden, Betrieb Führungsnetz – Leistungserbringung insgesamt mit bis zu Schweiz, logistische und sanitätsdienstliche 35’000 AdA innert 10 Tagen. Leistungen, Unterstützung der Polizei und des Grenzwachtkorps usw.). Voraussetzungen Damit die Schweizer Armee diese Leistungen Vorhersehbar erbringen kann, muss sie über ein entspre- Leistungen, die im Rahmen vorhersehbarer chende abgestufte Bereitschaft verfügen Einsätze erbracht werden: (siehe dazu Kapitel 11). – 8000 AdA für Konferenz-/Objektschutz; – 2500 AdA für die Wahrung der Lufthoheit mit verstärktem Luftpolizeidienst; – Innerhalb von Tagen: Assistenzdienst im Ausland / Beiträge zur humanitären Hilfe; – Innert Wochen bis Monaten: Friedensförde- rung mit bis zu 500 AdA.

8 9 3 Armeeorganisation Die Schweizer Armee hat einen modularen Aufbau. Grundmodule sind dabei Bataillone, Abteilungen und Geschwader (allenfalls auch selbstständige Einheiten und Detachemente). Je nach Auftrag und Situation werden diese Module im Baukastensystem für die konkreten Einsätze zu massgeschneiderten Verbänden zusammengesetzt.

Gliederung

In ihrer Grundstruktur gliedert sich die Armee in:

– den Armeestab; – das Kommando Ausbildung (Kdo Ausb) mit – das Kommando Operationen (Kdo Op) mit • der Höheren Kaderausbildung der Armee • dem Militärischen Nachrichtendienst; (HKA); • dem Heer mit drei Mechanisierten Briga- • den Lehrverbänden, Schulen, Lehrgän- den; gen, Kursen, Kompetenzzentren; • den vier Territorialdivisionen; • dem Personellen der Armee; • dem Kommando Militärpolizei; – die Logistikbasis der Armee mit der Logis- • der Luftwaffe mit der Operationszentrale, tikbrigade und dem Bereich Sanität; der Luftwaffenausbildungs- und – die Führungsunterstützungsbasis mit der Trainings­brigade und dem Lehrverband Führungsunterstützungsbrigade; Fliegerabwehr; – die Truppenkörper: • dem Kommando SWISSINT (Friedens­ Flugplatzkommandos, Bataillone, Abteilun- förderung); gen, Geschwader; • dem Kommando Spezialkräfte; – die Truppeneinheiten: Kompanien, Batterien, Staffeln, Kolonnen, Detachemente.

10 11 Armeeführung

Chef der Armee Hauptquartier der Armee Der Chef der Armee ist verantwortlich für die Das Hauptquartier der Armee umfasst jene militärstrategische Führung und die Weiterent- Stäbe, die den Chef der Armee in der Weiter- wicklung der Armee. Er verfügt dazu über fol- entwicklung und der Führung der Armee un- gende Mittel: terstützen, aber auch seine zentralen Aufga- – Hauptquartier der Armee; ben bearbeiten. – Kommando Operationen mit Heer, Luft- Sie stellen sowohl die Weiterentwicklung der waffe und Militärpolizei; Streitkräfte wie auch jene des gesamten Be- – Kommando Ausbildung; reichs Verteidigung sicher. Sie steuern die Um- – Logistikbasis der Armee; setzungsplanung und leiten den Verteidigungs- – Führungsunterstützungsbasis. haushalt.

Er ist dem Chef des Eidgenössischen Depar­ Folgende zentralen Aufgaben des Chefs der tements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz Armee werden ebenfalls im Hauptquartier und Sport (VBS) unterstellt, der die politische wahrgenommen: Kommunikation, Personal- Verantwortung wahrnimmt. Der Chef der wesen, Recht, Operative Schulung, internati- ­Armee hat den Grad eines Korpskomman­ onale Beziehungen der Armee, Koordinierter danten. Sanitätsdienst.

12 Kommando Ausbildung – die Luftwaffe, die neben ihrer Ausbildungs- Das Kommando Ausbildung vereint die Höhere aufgabe die Lufthoheit zu gewährleisten hat. Kaderausbildung der Armee (HKA) alle Lehr- Ferner obliegen ihr Lufttransporte und die verbände (LVb) sowie die Kompetenzzentren Nachrichtenbeschaffung für die politische und insbesondere auch die Personalplanung und militärische Führung. Ihr unterstellt ist der Miliz und die Dienstleistungsplanung der die Operationszentrale und die Ausbildungs- Armee. und Trainingsbrigade, welche für den ge- Die Höhere Kaderausbildung der Armee (HKA) samten Flugbetrieb, dessen Sicherung, aber bildet Offiziere zu Kommandanten, Führungs- auch die Ausbildung aller in der Luftwaffe gehilfen und Generalstabsoffizieren aus. Aber eingesetzten AdA verantwortlich sind; auch die angehenden Berufskader werden hier ausgebildet. Den Stäben vermittelt die – die Territorialdivisionen (Ter Div), denen vor HKA auf ihrem Führungssimulator periodisch allem jene Mittel unterstellt sind, die für die eine Stabsschulung für den Einsatz. Die HKA Katastrophenhilfe und die subsidiären Ein- verfügt für diese Ausbildung über die Zentral- sätze zugunsten der zivilen Behörden vor- schule und die Generalstabsschule am Armee- gesehen sind. Eine Besonderheit der Ter Div Ausbildungszentrum in Luzern, über die Be- liegt darin, dass sie bei einer Mobilmachung rufsunteroffiziersschule der Armee in Herisau die Führung in ihrem Raum sicherstellen. und über die Militärakademie an der ETH Zü- rich. Logistikbasis der Armee und Sanität Die Logistikbasis der Armee (LBA) unterstützt Kommando Operationen die Armee mit Logistik und Supportleistungen. Das Kommando Operationen ist zuständig für Sie stellt sicher, dass das Armeematerial in- die Planung und Führung von Einsätzen, aber stand gehalten wird und verfügbar ist. Ferner auch der jährlichen Wiederholungskurse. Mit gewährleistet sie den Betrieb der Infrastruk- seiner Planung wird die Bereitschaft aller For- turen der Armee. Die sanitätsdienstliche Ver- mationen überwacht und bei einem nötigen, sorgung der Armee durch die Sanität und ausserordentlichen Aufgebot (sogenannte durch die Armeeapotheke sind weitere Aufga- «Mobilmachung») die Führung sichergestellt. ben der LBA.

Dem Kommando Operationen unterstehen: Führungsunterstützungsbasis – das Heer, dem vor allem jene Formationen Die Führungsunterstützungsbasis (FUB) stellt unterstellt sind, welche ausschliesslich für die Führungsfähigkeit der Armee und des na- den Verteidigungsfall vorbereitet sind und tionalen Krisenmanagements sicher. Dazu für diesen trainieren. In ausserordentlichen setzt sie Informatik, Telekommunikation, Infra- Lagen kommen aber auch diese zum Einsatz struktur, spezifische Methoden und Fachper- zur Unterstützung der zivilen Behörden; sonal ein.

13 4 Dienstleistungsmodelle Die Armee unterscheidet zwischen zwei Dienstleistungsmodellen:

Klassisches Modell (WK-Modell)

Militärdienstpflichtige bestehen die RS zwi- schen dem 19. und 25. Altersjahr, in der Re- gel nach einer zivilen Erstausbildung. Sie dauert 18 Wochen, für Angehörige der Spe- zialkräfte 23 Wochen.

Daran schliessen sich sechs jährlich zu ab- solvierende dreiwöchige Wiederholungs- kurse (WK) an.

Für spezielle Funktionen gibt es Ausnahme- regelungen.

Durchdiener

Durchdiener leisten ihre Militärdienstpflicht an einem Stück (Rekrutenschule plus Aus- bildungsdienst Durchdiener). Ihre Dienstzeit dauert 280 Tage. Die Durchdiener-Ausbil- dung ist auf subsidiäre Einsätze zugunsten des Bundes und der kantonalen Behörden ausgerichtet. Es handelt sich dabei um wichtige Schutz-, Bewachungs- und Unter- stützungsaufträge. Die Durchdiener werden auch in der Katastrophenhilfe eingesetzt. Jährlich erhalten maximal 15% eines Rekru- tenjahrgangs (auch Frauen) die Möglichkeit, ihren Dienst an einem Stück zu absolvieren.

14 15 5 Kommando-ordnung Die Kommando-Ordnung regelt die Unterstellungen. Sie ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Führung. Wer einen Verband führt, ist der Vorgesetzte aller Angehöri- gen dieses Verbandes, einschliesslich der nur vorübergehend Unterstellten. Alle Angehörigen der Armee müssen wissen, wem sie unterstellt und wie die Verant- wortlichkeiten geregelt sind.

Mannschaft und Kader

Die Angehörigen der Armee sind entsprechend ihrer militärischen Ausbildung und ihrer Funk- tion in eine Rangordnung mit verschiedenen Graden eingeteilt. Bei gleichem Grad wird die Rang- ordnung nach dem Dienstalter, bei gleichem Dienstalter nach dem Geburtsdatum bestimmt. Offiziere und Unteroffiziere bilden das Kader.

Kommandanten Offiziere Die Kommandanten führen die Verbände ab Die Offiziere tragen die Verantwortung für Ein- Stufe Einheit im Einsatz und in der Ausbildung. satz und Ausbildung der Verbände. Sie führen Sie sind für deren Einsatzbereitschaft verant- die Verbände ab Stufe Zug. wortlich. Sie sorgen für umfassende Informa- tion ihrer Unterstellten, auch in Fragen der Si- Unteroffiziere cherheitspolitik und der Landesverteidigung. Die Unteroffiziere sind die unmittelbaren Vor- Sie beurteilen die Leistungen von Kader und gesetzten der Mannschaft. Sie führen Grup- Mannschaft. Sie planen die Nachfolge für Ka- pen und sind enge Mitarbeiter von Zugführern der und prüfen Kandidaten, die dafür in Frage und Kommandant. kommen. Sie verfügen über die Disziplinar- strafgewalt. Sie erfüllen die mit ihrem Kom- mando verbundenen ausserdienstlichen Auf- gaben.

16 Die Einheit und ihr Kader

Bei einer Einheit handelt es sich in der Regel um eine Kompanie, Batterie, Staffel oder Kolonne, die von einem geführt wird. Die Einheit ist die Einsatzgemeinschaft und die militäri- sche Lebensgemeinschaft der Angehörigen der Armee.

Einheitskommandant Unteroffiziere der Einheit Der Einheitskommandant führt seine Einheit im Die sind Führer ihrer Gruppe Einsatz und in der Ausbildung. und für deren Einsatzbereitschaft verantwort- lich. Die Oberwachtmeister sind in der Regel Subalternoffiziere der Einheit Zugführer-Stellvertreter. Technische Unterof- Die Subalternoffiziere (, ) fiziere (Feldweibel) erfüllen besondere Aufga- der Einheit sind die der Mannschaft am nächs- ben. Einheitsfourier und Einheitsfeldweibel ten stehenden Offiziere. Sie führen ihren Zug sind direkte Mitarbeiter des Einheitskomman- mit unmittelbarer persönlicher Einflussnahme danten: und teilen im Einsatz Belastungen und Gefah- ren mit ihrer Truppe. Den Grad eines Subaltern- Der Einheitsfourier im Rang eines Fouriers lei- offiziers können auch verschiedene spezielle tet im Auftrag seines Kommandanten den Kom- Funktionen wie Piloten, Quartiermeister, Ärzte missariatsdienst der Einheit. Er ist insbeson- usw. haben. dere verantwortlich für: Rechnungswesen, Verpflegung, Betriebsstoff, Feldpost und Be- schaffung der Unterkunft.

Der Einheitsfeldweibel im Rang eines Haupt- feldweibels leitet im Auftrag seines Komman- danten wichtige Bereiche des Dienstbetriebs. Er ist insbesondere verantwortlich für: Kont- rolle der Bestände, Innerer Dienst und Park- dienst, Organisation Unterkunft, Sanitäts- und Feldpostdienste sowie Nachschub/Rück- schub, soweit diese Tätigkeiten nicht dem Fou- rier oder Spezialisten (z. B. Material, Munition) übertragen sind und sofern kein Logistikunter- offizier vorhanden ist.

Der Logistikunteroffizier im Grad eines Adju- tantunteroffiziers ist verantwortlich für den Nachschub/Rückschub in der Einheit und führt die Logistik-Elemente im Einsatz.

17 Militärische Dienstgrade und ihre Abzeichen

Oberbefehlshaber der Armee

General

Höhere Stabsoffiziere

Korpskommandant (KKdt) Divisionär (Div) Brigadier (Br)

Stabsoffiziere Hauptleute

Oberst (Oberstlt) (Maj) Hauptmann (Hptm)

Höhere Unteroffiziere

Chefadjutant (Chefadj) Hauptadjutant (Hptadj) Stabsadjutant (Stabsadj) Adjutantunteroffizier (Adj Uof) Hauptfeldweibel (Hptfw)

Militärische Dienstgrade und ihre Abzeichen

Subalternoffiziere Fachoffiziere

Oberleutnant (Oblt) Leutnant (Lt) Fachoffizier (Fachof)

Höhere Unteroffiziere Höhere Unteroffiziere Unteroffiziere

Chefadjutant (Chefadj) Hauptadjutant (Hptadj) Stabsadjutant (Stabsadj) Adjutantunteroffizier (Adj Uof) Hauptfeldweibel (Hptfw) Fourier (Four) Feldweibel (Fw) Oberwachtmeister (Obwm) Wachtmeister (Wm) Korporal (Kpl), keine Beförderungen mehr

Mannschaftsgrade

Obergefreiter (Obgfr) (Gfr) (Sdt) Rekrut (Rekr) keine Beförderungen mehr 6 Pflichten ausser Dienst Sie als Angehöriger der Armee müssen sich ausser Dienst so bereithalten, dass Sie einem Aufgebot Folge leisten können (MAIAS).

M Meldepflicht A Auslandurlaub I Informationspflicht A Ausrüstung S Schiesspflicht

20 ☞ Weitere Informationen unter: www.armee.ch > Mein Militärdienst

21 Meldepflicht

M Jede Änderung der folgenden Angaben müssen Sie, entsprechend den Weisungen auf Seite 2 des Dienstbüchleins, den nachgenannten Stellen melden:

Ereignis Schriftliche Meldung an Termin Wechsel von Wohnort oder Wohn- Kreiskommando bzw. Sektionschef innerhalb von 14 Tagen adresse oder Einwohnerkontrolle Änderung des ausgeübten Berufs Kreiskommando bzw. Sektionschef innerhalb von 14 Tagen oder Einwohnerkontrolle Namensänderung Kreiskommando bzw. Sektionschef innerhalb von 14 Tagen oder Einwohnerkontrolle

Nichtantreten eines Auslandurlaubs Kreiskommando sofort innerhalb eines Monats oder vorzeitige Rückkehr in die Schweiz Verlust des Dienstbüchleins oder des Kreiskommando bzw. Sektionschef innerhalb von 14 Tagen Militärischen Leistungsausweises

Auslandurlaub Informationspflicht

A Wenn Sie sich länger als 12 Mo- I Wenn Sie Ihren Wohnort ohne nate ununterbrochen im Ausland aufhalten eigentlichen Wohnungswechsel für mehr wollen und sich auch zivilrechtlich bei der als zwei Monate ändern, müssen Sie sicher- Gemeinde abmelden, müssen Sie einen Aus- stellen, dass Ihnen die militärische Post landurlaub beantragen (siehe Seite 78 ff). nachgesandt wird. Informieren Sie sich Dieser wird erst bewilligt, wenn allfällige of- rechtzeitig (Aufgebotsplakat, Internet fene Wehrpflichtersatzabgaben bezahlt sind (Vorbezug von höchstens drei Jahren, s. Kap. www.armee.ch/wk) über Ihre persönlichen 23). Reichen Sie Ihr Gesuch so früh wie mög- Dienstleistungen für Ausbildungsdienste. lich ein. In der Regel wird einem Gesuch nicht entsprochen, wenn Sie bereits zu einer per- Die Adresse Ihres Kommandanten finden sönlichen Dienstleistung aufgeboten sind. Sie im Dienstbüchlein auf Seite 6. Ist Ihr Kommandant nicht erreichbar, wenden Sie Wenn Sie die Genehmigung für einen Aus- sich an das für Ihren Wohnort zuständige landurlaub erhalten haben, sind Sie in Frie- Kreiskommando. denszeiten von Ihren dienstlichen und aus­ serdienstlichen Pflichten befreit, so lange Sie sich im Ausland aufhalten. Einzelheiten regelt ein Merkblatt, das bei der Urlaubser- teilung vom Kreiskommando abgegeben wird. Wenn Sie sich nicht länger als 12 Mo- nate im Ausland aufhalten, müssen Sie kein Gesuch um Auslandurlaub stellen. In diesem Fall sind Sie jedoch weder von Ihren ausser- dienstlichen (siehe Seite 20) noch von Ihren dienstlichen Pflichten befreit. 22 Ausrüstung

A Sie müssen Ihre Ausrüstung stets Wenn Sie den Wohnort häufig wechseln oder vollständig und in gutem, einsatzfähigem Zu- wenn in Ihrer Wohnung eine sorgfältige Auf- stand halten und durch sorgfältige Verwahrung bewahrung nicht möglich ist, zum Beispiel vor Diebstahl und Beschädigung schützen. Än- während eines Auslandaufenthaltes oder bei derungen an Ausrüstungsgegenständen sind Wohnsitz im grenznahen Ausland, können Sie untersagt. Für die Beschriftung von Ausrüs- Ihre Ausrüstung bei Angehörigen hinterlegen. tungsgegenständen gibt Ihnen das Logistik- Sie tragen aber weiterhin die Verantwortung Center Auskunft. Defekte oder nicht mehr pas- für Ihre Ausrüstung. sende Ausrüstungsgegenstände können Sie jederzeit ausserdienstlich in einem Logistik- Ausnahmsweise können Sie Ihre Ausrüstung Center reparieren lassen oder austauschen. gegen Gebühr im Logistik-Center hinterlegen. Dafür benötigen Sie aber die Bewilligung des Es ist verboten, Ausrüstungsgegenstände aus- für Ihren Wohnort zuständigen Kreiskomman- zuleihen oder zu verpfänden. Allerdings gelten dos. folgende Ausnahmen: – Sie dürfen Ausrüstungsgegenstände für Allfällige Reise- und Transportkosten gehen zu kurze Zeit bei Drittpersonen in Aufbewah- Ihren Lasten. rung geben. – Sie dürfen die persönliche Waffe zum aus­ serdienstlichen Schiessen an Mitglieder anerkannter Schiessvereine und Jung­ schützen für die Dauer eines Kurses aus- leihen. Wer seine persönliche Waffe aus- leiht, muss dafür sorgen, dass die Waffe beim Dritten sorgfältig aufbewahrt und entladen zurückgegeben wird, damit er sie beim Einrücken wieder zur Verfügung hat.

23 Schiesspflicht

S Schiesspflichtige Subalternoffi- Schiesspflichtige, welche das obligatorische ziere, Unteroffiziere und Angehörige der Mann- Programm nicht oder nicht vorschriftsgemäss schaft erfüllen bis zum Ende des Jahres vor in einem anerkannten Schiessverein geschos- der Entlassung aus der Militärdienstpflicht, sen haben, werden zur Erfüllung der Schiess- längstens jedoch bis zum Ende des Jahres, in pflicht durch amtliche Bekanntmachung der dem sie das 34. Altersjahr vollenden, jährlich kantonalen Militärbehörde zu einem Nach- eine obligatorische Schiessübung. schiesskurs in Zivilkleidung aufgeboten. Es er- folgt kein persönliches Aufgebot. Die schiesspflichtigen Subalternoffiziere kön- nen das obligatorische Programm mit dem Schiesspflichtige, welche die Bedingungen Sturmgewehr auf die Distanz von 300 m oder des obligatorischen Programms nicht erfüllen, mit der Pistole auf 25 m schiessen. werden von der kantonalen Militärbehörde des Wohnortkantons mit persönlichem Marschbe- Die Schiesspflicht wird bei einem anerkann- fehl zu einem Kurs für Verbliebene aufgeboten. ten Schiessverein erfüllt. Mitzubringen sind Dieser Kurs erfolgt in Zivilkleidung und wird an das Dienstbüchlein und der Militärische Leis- die Ausbildungsdienstpflicht angerechnet. tungsausweis, die persönliche Waffe, das Ge- hörschutzgerät und das Putzzeug sowie die Aufforderung zur Erfüllung der Schiesspflicht und einen amtlichen Ausweis.

24 Von der Schiesspflicht dispensiert sind e. die von einer medizinischen Untersu- insbesondere: chungskommission (UC) Dispensierten, a. Schiesspflichtige, die im betreffenden Jahr sofern die Dispensation nach dem 31. Juli mindestens 45 Tage besoldeten Militär- abläuft; dienst leisten; f. die von der Militärbehörde des Wohnort- b. Schiesspflichtige, die vor dem 1. August kantons wegen Freiheitsentzug oder einen Auslandurlaub erhalten haben, Krankheit Dispensierten, sofern die Dis- sowie Militärdienstpflichtige, die aus dem pensation nach dem 31. Juli abläuft; Auslandurlaub zurückkehren und erst g. Schiesspflichtige, die wegen Dienstver- nach dem 31. Juli wieder mit der persönli- weigerung in Strafuntersuchung oder im che Waffe ausgerüstet werden; Strafvollzug stehen; c. Schiesspflichtige, denen die persönliche h. Schiesspflichtige, die ein Gesuch um waf- Waffe vorsorglich abgenommen und erst fenlosen Militärdienst eingereicht haben, nach dem 31. Juli zurückgegeben wurde; bis über das Gesuch rechtskräftig ent- d. Schiesspflichtige, die wieder in der Armee schieden ist; eingeteilt und erst nach dem 31. Juli i. Schiesspflichtige, die ein Gesuch um Zu- wieder mit der persönlichen Waffe aus- lassung zum Zivildienst eingereicht haben, gerüstet werden; bis über das Gesuch rechtskräftig ent- schieden ist.

25 7 Integrale Sicherheit – Geheimhaltung und Informationsschutz Wissen ist Macht. Mehr denn je wird auch heute versucht, auf legalem wie illega- lem Weg an sensitive Informationen zu gelangen. Im Fokus stehen dabei nicht nur zivile, sondern nach wie vor auch militärische Informationen. Mit einem korrekten Verhalten können diese Informationen geschützt werden Infor- mationsschutz ist eine Frage der Disziplin.

Dienstliche Informationen, die klassifiziert «Klassifiziert» bedeutet, dass die Informatio- sind, dürfen Sie nicht weitergeben. nen gemäss ihrer Schutzwürdigkeit in Klassi- fizierungsstufen eingeteilt werden. Unter den Begriff «Informationen» fallen Auf- zeichnungen, namentlich in Schrift, Bild und/ oder Ton, in elektronischer Form (Informatik) sowie mündliche Äusserungen.

Es gelten die folgenden 3 Klassifizierungsstufen: INTERN VERTRAULICH GEHEIM Informationen, die dem Amts-, Be- Informationen, deren Kenntnis- Informationen, deren Kenntnis- rufs-, Geschäfts-, Fabrikations- nahme durch Unberechtigte den nahme durch Unberechtigte den oder Dienstgeheimnis (Armee) un- Landesinteressen Schaden zufügen Landesinteressen einen schweren terliegen und einen erhöhten kann. Schaden zufügen kann. Informationsschutz benötigen.

26 Halten Sie sich an folgende Regeln: SCHWEIGEN EINSCHLIESSEN TARNEN Auskünfte und Informationen aus- Schutzwürdige militärische Doku- Informationen sind dann zu tarnen, schliesslich an Berechtigte nach mente unter Verschluss halten. wenn Schweigen und Einschliessen dem Grundsatz «Kenntnis nur wenn nicht möglich sind oder nicht aus- unbedingt nötig». reichen.

☞ Wenn Sie nicht wissen, wie Sie sich Generalsekretariat VBS zu verhalten haben, wenden Sie Informations- u. Objektsicherheit IOS sich an Ihren Kommandanten oder Papiermühlestrasse 20 ausser Dienst an die folgende Adresse: 3003 Bern Telefon: 058 463 38 48 Mail: [email protected]

27 8 AUSBILDUNGSDIENSTE Die militärische Ausbildung ist auf die Erfüllung der drei Armeeaufträge Verteidi- gung von Land und Bevölkerung, Unterstützung der zivilen Behörden sowie Frie- densförderung im internationalen Rahmen ausgerichtet.

Rekrutenschule

Das Ziel der militärischen Grundausbildung ist die Einsatzfähigkeit. Sie gliedert sich in vier Teile: Allgemeine Grundausbildung, er- weiterte Grundausbildung, Funktionsgrund- ausbildung und Verbandsausbildung.

Allgemeine Grundausbildung (AGA) Die AGA umfasst jene nicht truppenspezifi- schen Ausbildungsinhalte, die alle Angehö- rigen der Armee beherrschen müssen. Die Rekruten werden mit den militärischen Grundkenntnissen vertraut und lernen, sie anzuwenden. Sie werden befähigt, ihre per- sönliche Waffe zu beherrschen, und lernen, wie sie ihr eigenes und das Leben ihrer Ka- meraden im Ernstfall schützen. Zum AGA- Ausbildungsprogramm gehören auch die mi- litärischen Umgangsformen (s. Kap. 13), ohne die eine Grossorganisation wie die Ar- mee nicht geführt werden kann. Die AGA hat für alle Angehörigen der Armee eines be- stimmten Grades grundsätzlich die gleichen Ausbildungsinhalte.

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Erweiterte Grundausbildung (EGA) muss sich der einzelne Angehörige der Armee Die EGA umfasst jene truppenspezifischen als Teil des Ganzen verstehen und seine Auf- Ausbildungsinhalte, die alle Angehörigen ei- gabe im Gesamtrahmen erfüllen (lernen). ner Truppengattung beherrschen müssen. Diese Inhalte sind funtionsunabhängig. Vor der Verbandsausbildung werden alle Rek- ruten zu Soldaten befördert. Geeignete Ange- Funktionsgrundausbildung (FGA) hörige der Mannschaftsgrade werden für spe- Die FGA beinhaltet die truppenspezifische zielle Funktionen mit erhöhter Verantwortung Ausbildung. Die Rekruten werden zu Spezia- ausgebildet. Im Wiederholungskurs können listen an jenen Systemen ihrer Truppengattung sehr gut oder hervorragend qualifizierte Sol- ausgebildet, die im Trupp oder in der Gruppe daten zum Gefreiten befördert werden. Kader- eingesetzt werden. Diese Kampf- und Einsatz- anwärter erhalten Ende RS auch den Vor- gruppen sind Bausteine für die spätere Ver- schlag für eine Weiterausbildung zum bandsausbildung. Die Wichtigkeit dieser Aus- Gruppenführer (Wachtmeister). bildung unterstreicht, dass sie für technische Truppengattungen zu Lasten der nachfolgen- In einigen Fachbereichen können Armeeange- den Verbandsausbildung verlängert werden hörige zivil anerkannte Zertifikate erwerben: kann, bis alles Nötige beherrscht wird. zum Beispiel den Schiffsführerausweis oder den Führerausweis für Lastwagen. Zudem ist Verbandsausbildung (VBA) die RS als Hufschmied Teil der entsprechen- In der VBA wird zuerst das gefechtsspezifische den zivilen Berufslehre. Auch die Ausbildung Standardverhalten geübt, dann werden die im Sanitätsdienst folgt international anerkann- Kampf- und Einsatzgruppen zu Zügen und tak- ten Normen und kann mit einem Zertifikat ab- tischen Einheiten zusammengeführt. Einsatz- geschlossen werden. Zudem wird die allge- übungen haben das Ziel, die sogenannte Grund- meine Grundausbildung im Sanitätsdienst als bereitschaft der Züge und taktischer Einheiten Nothilfeausweis zum Erwerb des zivilen Füh- zu erreichen bzw. sicherzustellen. In der VBA rerausweises anerkannt.

29 Kaderausbildung

Die Kaderselektion erfolgt am Ende der gemeinsamen Ausbildungszeit in der Rekrutenschule (RS). Nach der RS absolviert jeder Kaderanwärter zuerst eine Unteroffiziersschule und verdient diesen Grad im Praktischen Dienst von 19 Wochen in einer RS ab. Während dieses Praktischen Dienstes werden nach acht Wochen die Vorschläge zum Offizier und nach 15 Wochen jene zum höheren Unteroffizier erteilt. Beide Kaderstufen machen dann ihre Kaderschulen, bevor sie dann ihren Grad in einer ganzen RS abverdienen (siehe Grafik Seite 31).

Führungsausbildung mit doppeltem Nutzen Die Kaderausbildung bietet in folgenden Die Module der militärischen Führungsausbil- Leader­ship-Modulen Bescheinigungen an: dung können im Dienst bescheinigt werden. Sie sind zugleich Teil der zivilen Ausbildung Gruppenführer : «Führungsfachfrau/Führungsfachmann» der – Selbstmanagement, Präsentation, Führung Schweiz. Vereinigung für Führungsausbildung der Gruppe (SVF). Die im Dienst erworbenen Abschlüsse werden von allen Ausbildungsinstitutionen der Einheitsfourier / Einheitsfeldweibel / SVF anerkannt. Das bedeutet, dass die in der Zugführer / Quartiermeister Armee begonnene Führungsausbildung im – Selbstkenntnis, Selbstmanagement, Prä- Zivil­leben nahtlos fortgesetzt werden kann – sentation, Kommunikation und Information, unabhängig davon, wie viele Module während Konfliktmanagement, Führen der Gruppe dem Militärdienst abgeschlossen worden sind. Anerkennung der militärischen Führungs­ Zentrale Bedeutung hat die praktische Umset- ausbildung durch Hochschulen zung des Gelernten. Jeder Kaderangehörige Zahlreiche Module, die Sie im Rahmen Ihrer ist täglich mit vielfältigen Führungssituationen militärischen Weiterausbildung absolvieren, konfrontiert und kann somit das Führen in der werden durch Hochschulen anerkannt und Praxis fundiert lernen. ­angerechnet (ECTS Kreditpunkte). Auskunft er- halte Sie unter www.armee.ch/hka.

Ausbildungsgutschrift Für die Ausbildung zum höheren Unteroffizier und Offizier wird Ihnen ein finanzieller Betrag gutgeschrieben, den Sie nachher für Ihre zivi- len Ausbildungen, die anerkannt sind, bezie- hen können (z B höh Uof ca 12’000 CHF, Sub Of ca 13’000 CHF).

Ausbildungsdienste der Formationen

Nach der RS wird der Angehörige der Armee WK dauert drei Wochen. Für das Kader findet im Rahmen seiner Einteilungseinheit zu jährli- vorher ein dreitägiger Kadervorkurs (KVK) chen Wiederholungskursen einberufen. Ein statt, in der Regel von Mittwoch bis Freitag. 30 Ausbildungsweg zum Unteroffizier und Offizier

Ausb zum Grfhr (41 Wochen)

RS UOS Prakt D in RS 18 Wochen 4 Wo 19 Wochen

Ausb zum höh Uof (62 Wochen)

RS UOS Prakt D in RS Höh Uof LG Prakt D in RS 18 Wochen 4 Wo 15 Wochen 6 Wochen 19 Wochen

Ausb zum Of (64 Wochen)

RS UOS Prakt D in RS OS Prakt D in RS 18 Wochen 4 Wo 8 Wochen 15 Wochen 19 Wochen

Für die Ausbildung zum Quartiermeister gibt es einen eigenen Werdegang.

Ausbildner

Milizkader Berufsoffiziere und Berufsunteroffiziere In einer Milizarmee liegt die Führungsverant- Berufsoffiziere und -unteroffiziere sind verant- wortung im Einsatz und in den Ausbildungs- wortlich für die Ausbildung in den Kaderschu- diensten der Formationen (ADF) bei den Miliz- len und für die Weiterausbildung und Betreu- kadern. Deshalb tragen sie auch schon in den ung der Milizkader in ihrem Praktischen Dienst. Grundausbildungsdiensten (GAD) die Haupt- Sie können auch in der Armeeführung und in verantwortung. Milizkader sollen in ihren Prak- den Brigaden und Territorialdivisionen einge- tischen Dienst in der RS so früh wie möglich setzt werden. Voraussetzung für ihre Laufbahn praktische Führungserfahrung sammeln, um ist die absolvierte Weiterausbildung zum Un- ihre Kaderrolle im ADF und im Einsatz wahr- teroffizier oder Offizier. nehmen zu können. Dabei werden sie von den Berufsoffizieren und -unteroffizieren betreut und ständig weiterausgebildet.

31 9 vorbereitung für den dienst Der Militärdienst erfordert körperliche Leistungsfähigkeit. Deshalb wird von Ihnen erwartet, dass Sie beim Einrücken fit sind. Ein regelmässiges Training dient zudem Ihrer Gesundheit.

32 33 Dienstanzeigen und Aufgebote Ausrüstung und Bekleidung

Über die Dienstleistungsdaten Ihrer Eintei- Sie sind für die Vollständigkeit und die Einsatz- lungsformation orientiert Sie verbindlich ab bereitschaft Ihrer Ausrüstung verantwortlich. Ende September des jeweils vorangehenden Kontrollieren Sie diese anhand Ihres Dienst- Jahres die öffentliche Aufgebotsinformation büchleins. (Aufgebotsplakat, Veröffentlichung in den Me- dien, Internet www.armee.ch/wk). Diese Infor- Sie müssen korrekt gekleidet zum Dienst er- mation gilt für Sie als Aufgebot und verpflich- scheinen. Kontrollieren Sie Tenue A (Aus- tet Sie, den Militärdienst in Ihre zivile Tätigkeit gangsanzug) und Tenue B (Dienstanzug) vor einzuplanen. Orientieren Sie auch Ihren Ar- dem Dienst auf Passform und Zustand. beitgeber. Sie müssen defekte oder nicht mehr passende 20 Wochen vor WK-Beginn erhalten Sie eine Uniformteile vordienstlich im nächstgelegenen Dienstanzeige, die Sie über die bevorstehende Logistik-Center umtauschen. Das gilt auch für Dienstleistung informiert. defekte Ausrüstungsgegenstände. Erledigen Sie einen solchen Umtausch rechtzeitig vor Als persönliches Aufgebot erhalten Sie einen Dienstantritt. Marschbefehl. Dieser gilt auch als eigentli- ches Generalabonnement für die kostenlose Benützung öffentlicher Verkehrsmittel wäh- rend der ganzen Dienstzeit, d. h. auch während des Urlaubs. Bedingung ist allerdings, dass Sie in Uniform reisen.

Haben Sie vierzehn Tage vor Beginn Ihres Dienstes noch keinen persönlichen Marsch- befehl erhalten, melden Sie das Ihrem Kom- mandanten oder der Stelle, die Ihnen die Dienstanzeige zugestellt hat.

34 Packung für das Einrücken Dienst- und Notfalladresse

Erstellen Sie die Packung für das Einrücken Wenn Sie einrücken, sollten Sie Ihren Ange- gemäss Reglement «Bekleidung und Packun- hörigen die Dienstadresse bekannt geben. In- gen». Sie finden die Angaben je nach Art Ihrer formieren Sie Ihre Angehörigen darüber, dass Ausrüstung im Kapitel 2.3 oder Anhang 4. Die- Sie im Notfall über das «Büro Schweiz», Tel. ses Reglement wird am Anfang der RS ver- 031 381 25 25, erreichbar sind. teilt. Es ist ratsam, eine Ansprechadresse (Notfall- Nach dem Einrücken in die Rekrutenschule adresse) Ihrer Angehörigen auf sich zu tragen sind grundsätzlich keine privaten Gepäckstü- bzw. im Dienst abzugeben. cke (Taschen, Plastiksäcke usw.) mehr er- laubt. Die militärische Postadresse ist auf dem Marschbefehl im Feld unter dem Stichwort «Postadresse» vermerkt (siehe Seite 47).

35 10 Einrücken zum Ausbildungsdienst Die Daten der Ausbildungsdienste sind lange vorher bekannt, deshalb können Sie sich gründlich auf Ihren Dienst vorbereiten.

Aufgebot/Marschbefehl Einrückungsreise

Das Aufgebot erfolgt grundsätzlich mit Der Marschbefehl und das gleichzeitige Tra- Marschbefehl. Alle verbindlichen Angaben gen der Uniform berechtigen zur unentgelt- sind aus dem Marschbefehl ersichtlich (Vor- lichen Beförderung mit allen öffentlichen und Rückseite). Sollten Sie bis 14 Tage vor Verkehrsmitteln. Dies gilt vom Einrückungs- Dienstbeginn keinen Marschbefehl erhalten bis zum Entlassungsdatum, sowohl für all- haben, wenden Sie sich unverzüglich an Ih- gemeinen und persönlichen Urlaub als auch ren Kommandanten oder die Stelle, die den für den Ausgang. Er ist deshalb während des Dienst angekündigt hat. ganzen Dienstes aufzubewahren. Auf das Einrücken mit Privatfahrzeugen sollten Sie Anzug und Ausrüstung nach Möglichkeit verzichten. Wenn Sie mit dem Privatfahrzeug einrücken, haben Sie Im Normalfall rücken Sie im Dienstanzug ein keinerlei Anspruch auf Entschädigung. (Ausnahmen sind aus dem Marschbefehl er- sichtlich, wie zum Beispiel beim Einrücken Krankheit und Unfall in die Rekrutenschule). Sie tragen Ihre Uni- form und die persönliche Ausrüstung für das Wenn Sie krank oder verletzt, aber trotzdem Einrücken gemäss Reglement «Bekleidung reisefähig sind, haben Sie einzurücken. und Packungen». Sie finden die Angaben je Beim Einrücken zu Beginn einer Dienstleis- nach Art Ihrer Ausrüstung in den Kapiteln tung melden Sie sich bei der sanitarischen 1.3 und 2.3 oder im Anhang 4. Dieses Regle- Eintrittsmusterung (SEM) und geben Ihre ment wird am Anfang der RS verteilt. Krankheit oder Verletzung an. Wenn Sie in- folge Krankheit oder Unfall nicht reisefähig Eigenverantwortung und Haftung sind und deshalb nicht einrücken können, müssen Sie dies Ihrem Kommandanten um- Sie sind für Ihre persönliche Ausrüstung gehend schriftlich melden. Der Meldung ist verantwortlich und haften für Verlust und Ihr Dienstbüchlein und ein Arztzeugnis bei- Beschädigung. Sie dürfen daher Ihre per- zulegen, das die Reiseunfähigkeit bestätigt. sönliche Ausrüstung nie unbewacht stehen Bei knappen Zeitverhältnissen ist eine zu- lassen (Bahnhöfe, Restaurants, öffentliche sätzliche telefonische Vormeldung ange- Verkehrsmittel usw.). Besonders diebstahl- zeigt. gefährdet ist Ihre persönliche Waffe. Sie darf nicht mit dem Gepäck-Set versandt werden. 36 Verspätetes Einrücken

Verspätetes Einrücken hat eine Untersu- chung zur Folge und kann zu einer Bestra- fung führen.

Nichteinrücken

Wer einem Aufgebot nicht Folge leistet, wird militärgerichtlich verfolgt.

Ausweispflicht

Für die Identitätskontrolle zu Beginn jedes Dienstes haben Sie sich mit dem Marschbe- fehl, dem Dienstbüchlein, der Erkennungs- marke und einem gültigen amtlichen Aus- weis mit Foto (Pass, ldentitätskarte oder Führerausweis) auszuweisen.

37 11 Einrücken zu einem Einsatz / Mobilmachung Die Mobilmachung hat für eine Milizarmee eine besondere Bedeutung. Sie ist ein Teil des Erstellens der Einsatzbereitschaft. Grundsätzlich gelten auch hier die Angaben von Kapitel 10. Kapitel 11 gibt zusätzliche Vorgaben.

Mobilmachungszettel

Informationen zur Alarmierung bzw. Aufgebot Miliz mit hoher Bereitschaft einen speziellen bei Mobilmachung sind auf dem Mobilma- Mobilmachungszettel erhalten (rot). chungszettel ersichtlich. Dieser wird Ihnen mit der Einteilung in eine Formation der Armee ins Bei Mobilmachung gilt das Tragen der Uniform Dienstbüchlein, Deckelinnenseite, eingeklebt. als Berechtigung zur unentgeltlichen Beförde- Dabei ist zu beachten, dass Angehörige der rung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. 38 Grundsätze Aufgebot/Marschbefehl

Sie können zu Assistenz- oder Aktivdienst Ein Aufgebot mit Marschbefehl kann zusätz- aufgeboten werden. Assistenzdienst um- lich in Printmedien, TV und Radio (inkl. Tele- fasst Hilfeleistung auf Verlangen der zivilen text) sowie allenfalls per Internet verbreitet Behörden, zum Beispiel Schutz von Konfe- werden. Zudem sind AdA, welche in Milizfor- renzen und Gebäuden oder Bewältigung von mationen mit hoher Bereitschaft (MmhB) ein- Katastrophen. geteilt sind, mit speziellen Rechten und Pflich- ten belegt, da sie mittels elektronischen Aktivdienst wird geleistet, um die Schweiz Mitteln aufgeboten werden können (SMS, und ihre Bevölkerung zu verteidigen, und ­E-Mail oder telefonisch), um schneller im Ein- zwar sowohl gegen eine Bedrohung von satz zu sein. Dazu müssen sie die nötigen An- aus­sen (Landesverteidigungsdienst) als gaben beim Personellen der Armee hinterlegen. auch gegen eine Gefährdung von innen Diese Daten werden bei einem Wechsel in ei- (Ordnungsdienst). nen Verband ohne erhöhte Bereitschaft oder dem Austritt aus der Armee wieder gelöscht. Ein einmal ausgelöstes Aufgebot wird nie rückgängig gemacht. Bewilligte Verschiebungen von Ausbildungs- diensten und die von einem Militärarzt in Frie- denszeiten verfügten Dispensationen sind aufgehoben. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie einrücken müssen, erkundigen Sie sich bei der kantonalen Militärbehörde. 39 System der abgestuften Vorsorgliche Massnahmen Bereitschaft­

Das Bereitschaftssystem der Armee sieht Als vorsorgliche Massnahme können Ange- eine 4-stufige Bereitschaft vor. Als Mittel der hörige der Armee, unabhängig von ihrer Ein- ersten Stunde gelten Berufsformationen und teilung (siehe Kapitel «Abgestufte Bereit- Durchdiener, welche der Armee permanent schaft») oder ganze Formationen auf Pikett zur Verfügung stehen und innerhalb von gestellt werden. In diesem Fall müssen An- Stunden in den Einsatz gebracht werden gehörige der Armee besondere Massnah- können. men im Hinblick auf ein bevorstehendes Ein- rücken treffen. Die entsprechenden In der 1. Stufe befinden sich jene Truppen Weisungen werden mit einem Brief bekannt- welche im Einsatz / WK oder in Ausbildung gegeben. sind. Diese Formationen können nach ganz kurzer Vorbereitung aus ihrem ordentlichen Dienst herausgelöst werden.

In der 2. Stufe befinden sich die Milizforma- tionen mit hoher Bereitschaft (MmhB). Diese Formationen haben die Besonderheit, dass sie ihre ordentliche Dienstleistung absolvie- ren und jeder AdA gleichzeitig über das ganze Jahr auch eine ausserdienstliche Be- reitschaftsauflage hat, um im Fall eines nicht vorhersehbaren Einsatzes aufgeboten zu werden (siehe auch Seite 8).

In der 3. Stufe schlussendlich finden sich alle weiteren Milizformationen, welche keine ausserdienstlichen Bereitschaftsauf- lagen haben. Diese werden im ordentlichen Rahmen aufgeboten.

40 41 12 dienstbetrieb Das militärische Leben spielt sich in einer Gemeinschaft ab, die Sie nicht frei wählen können. Ihre Privatsphäre ist eingeschränkt, für individuelle Gewohnheiten und Wünsche bleibt wenig Platz. Der Dienstbetrieb fordert von Ihnen diszipliniertes Verhalten. Unerlässlich ist aber auch Ihre Bereitschaft, notwendige Arbeiten von sich aus zu erledigen. Je mehr Sie selbstständig im Sinne des Ganzen handeln, umso weniger sind Anord- nungen notwendig.

42 Dienstzeit, Arbeitszeit, Ruhezeit, Retablierung Freizeit Die Retablierung besteht aus Parkdienst und Die Dienstzeit umfasst die ganze Dauer ei- Innerem Dienst. Im Rahmen des Parkdiens- nes Militärdienstes. Sie beginnt mit dem An- tes warten Sie Ihre persönliche Waffe und tritt der Einrückungsreise und endet mit dem Ihre persönliche ABC-Schutzmaske. Auch Abschluss der Entlassungsreise. leisten Sie Ihren Beitrag zum Unterhalt der Kollektivwaffen, der Munition, der Fahrzeuge Die Dienstzeit umfasst Arbeitszeit, Ruhezeit und Geräte sowie des übrigen Materials. und Freizeit. In der Regel beginnt die Ar- beitszeit mit der Tagwache und endet mit Im Rahmen des Inneren Dienstes sind Sie dem Hauptverlesen oder dem Abendverle- für die Pflege und Wartung Ihrer persönli- sen. Die Ruhezeit dient der Erholung. Sie chen Ausrüstung und des Ihnen persönlich kann befohlen werden. Für die Fahrer gelten abgegebenen Korpsmaterials verantwort- besondere Ruhezeiten. Als Freizeit gelten lich. Zum Inneren Dienst gehören auch die Ausgang und Urlaub. Körperpflege und die Reinigung der Unter- kunft sowie der gemeinsamen Ausbildungs- Der Kommandant kann einzelne Angehörige und Einsatzräumlichkeiten. der Einheit zu zusätzlicher, dienstlich not- wendiger Arbeit ausserhalb der allgemeinen Arbeitszeit befehlen. Führen privater Motorfahrzeuge

Nur während des Urlaubs sowie zum Einrü- cken und nach der Entlassung dürfen Sie ein privates Motorfahrzeug selber führen. Wäh- rend der Arbeitszeit, der Ruhezeit und im Ausgang dürfen Sie keines führen. Für Aus- nahmebewilligungen ist der Kommandant zuständig.

43 13 militärische umgangsformen Überall, wo Menschen in einer Gruppe zusammenleben, gibt es Verhaltensregeln. Insbesondere gilt das für eine Organisation wie die Armee mit einer Uniform als äusserem Zeichen der Zugehörigkeit.

Militärischer Gruss, An- und Abmelden

Wenn Sie Ihren Vorgesetzten oder einen an- deren Ranghöheren ansprechen, grüssen Sie und melden sich an. Wenn Sie einander mit Namen kennen, genügt der militärische Gruss. Nach Beendigung des Gesprächs melden Sie sich ab.

Grüssen Sie andere Angehörige der Armee in allen Situationen, in denen das Grüssen auch im zivilen Leben üblich ist.

44 Uniform Verhalten gegenüber Zivilpersonen

Die Uniform ist Ausdruck der Zugehörigkeit zur Das Tragen der Uniform verpflichtet Sie, sich Armee. Wenn Sie die Uniform tragen – insbe- gegenüber Zivilpersonen höflich zu verhalten sondere im öffentlichen Raum –, repräsentie- und besonders gegenüber Kindern, älteren ren Sie die Armee beziehungsweise Ihren Ver- Personen und Menschen mit Behinderungen band. Sie sind deshalb zu korrektem Auftreten zuvorkommend zu handeln. und Verhalten verpflichtet. Dies gilt besonders auch für das Verhalten im Ausgang sowie beim Einrücken und bei der Entlassung.

45 14 postdienst und Kontakte in Notfällen Wichtig ist, dass Sie im Dienst den Kontakt mit Ihren Angehörigen zu Hause jeder- zeit aufrecht erhalten können. Dafür besorgt sind die Feldpost und das «Büro Schweiz».

☞ Büro Schweiz: Wenn der Truppenstandort oder die Telefonnummer der Einheit nicht bekannt ist, können Ihre Angehörigen Sie über das «Büro Schweiz», Telefon 031 381 25 25, erreichen. Das «Büro Schweiz» informiert Sie auch über die korrekte Adressierung inkl. der Militär- leitzahl (siehe Feldadresse). Hinterlegen Sie diese Telefonnummer mit Angabe Ihrer Einteilung zu Hause. 46 Feldpost

Im Militärdienst können Sie Briefe und Pakete ohne Zustellnachweis bis 5 kg kostenlos versen- den. Ebenso kann Ihnen kostenlos Post ohne Zustellnachweis in den Militärdienst gesandt wer- den (Pakete ebenfalls bis 5 kg). Zusatzleistungen sowie Sendungen, die schwerer als 5 kg sind, unterliegen den normalen Tarifen der Post.

Adressen an AdA im Dienst müssen enthalten: bei Feldadresse:

Grad, Vorname, Name Sdt Stefan Klug Stab oder Einheit, in welcher der Dienst geleistet wird Pz Gren Kp 20/3 Militär und Militärleitzahl Militär 79216

bei Kasernenadresse:

Grad, Vorname, Name Wm Jürg Moser Schule, Stab oder Einheit, in welcher der Dienst ge- Kp 1, Zug 2 leistet wird Pz RS 21-1 Kaserne Kaserne Postleitzahl, Ort 3609 Thun

Die genaue Adresse erfahren Sie zu Beginn des Dienstes. Weitere Informationen können Sie dem «Postbefehl», der bei den Briefeinwürfen angeschlagen ist, oder der Homepage der Feldpost www.feldpost.ch entnehmen.

47 15 GESUNDHEIT Wenn viele Mensche auf engem Raum zusammenleben, ist auf die persönliche Körperpflege und die Hygiene besonders zu achten.

Hygiene

Die hygienischen Einrichtungen in militäri- schen Unterkünften sind oft einfach. Umso mehr Aufmerksamkeit müssen Sie der per- sönlichen Körperpflege widmen. Vergessen Sie nicht, diese unentbehrlichen Utensilien in den Dienst mitzubringen: – Waschlappen, Frottiertuch; – Seife, Shampoo, Deodorant; – Zahnbürste, Zahnpasta; – Rasierapparat (netzunabhängig) oder Rasierer mit Rasierschaum; – Kamm oder Haarbürste; – Ersatzwäsche; – allenfalls persönliche Medikamente.

48 Gesundheitliche Beeinträchtigungen

Bei jedem Einrücken in einen Dienst findet eine Während des Dienstes müssen Sie sich sofort sanitarische Eintrittsmusterung statt. Melden beim Militärarzt melden, wenn Sie erkranken Sie sich da beim Arzt oder Ihrem Kommandan- oder einen Unfall erleiden. Sie werden dann ten, wenn Sie: von Militärärzten beurteilt und behandelt. Der – im Besitz eines Arztzeugnisses sind; Militärarzt entscheidet auch über eine Dienst- unfähigkeit (= medizinische Entlassung aus – sich krank fühlen; dem Dienst). In besonderen Fällen erfolgt die – seit Ihrer letzten Dienstleistung einen Zuweisung an Spezialärzte und, wenn nötig, schweren Unfall hatten oder an einer die Einweisung in ein Spital. schweren Krankheit litten; – kürzlich in Ihrer privaten oder beruflichen Sind Sie am Ende Ihrer Dienstzeit krank oder Umgebung mit Personen in Kontakt kamen, sind allfällige Verletzungen noch nicht ausge- die eine übertragbare, schwere Krankheit heilt, so konsultieren Sie zu Hause Ihren zivilen hatten. Arzt und machen ihn darauf aufmerksam, dass Sie Ihre gesundheitliche Beeinträchtigung im soeben beendeten Dienst erlitten haben. Ihr Zi- vilarzt wird dann den Fall für die Kostenüber- nahme der Militärversicherung melden.

49 Militärversicherung (MV)

Sie sind vom Einrückungstag bis und mit Ent- lassungstag militärversichert (Ausnahmen siehe Seite 64). Gesundheitsschädigungen sind immer über den Arzt zu melden, im Dienst über den Militärarzt, nach dem Dienst über den Zivilarzt. Unter www.militaerversi- cherung.ch finden Sie das Formular für die Schadenmeldung sowie die Angaben über die für Sie zuständige MV Agentur.

Beachten Sie: Der Bund übernimmt für alle Angehörigen der Armee die Spitalkosten der allgemeinen Abteilung. Wünschen Sie den Spitalaufenthalt in der privaten oder halbpri- vaten Abteilung, so müssen Sie die Deckung der Kostendifferenz selber sicherstellen.

Die Befreiung von der Krankenkassenprä- mie für die Grundversicherung erfolgt ge- mäss Seite 61.

Drogen Alkohol

Unter Drogen werden alle illegalen Substan- Der Konsum von Alkohol beeinträchtigt die zen gemäss Betäubungsmittelgesetz verstan- Sinnesorgane. Durch Alkoholkonsum können den (z. B. Heroin, Kokain, Haschisch, Canna- Sie Ihre eigene Sicherheit und die Sicherheit bisprodukte usw.). anderer gefährden.

In der Armee ist der Besitz, Konsum, Handel Der Konsum von Alkohol ist erst nach Arbeits- usw. von und mit Drogen gemäss den einschlä- schluss gestattet, wenn er nicht Auswirkungen gigen Bestimmungen des Betäubungsmittel- auf die darauffolgende Arbeitszeit hat. Bei be- gesetzes verboten. Auch vor dem Missbrauch sonderen Dienstleistungen und Anlässen kann von Medikamenten (z. B. Doping) wird drin- der Kommandant Ausnahmen gestatten. gend gewarnt.

50 51 16 SPORT WÄHREND DES DIENSTES Einerseits ist Sport ein Teil der militärischen Ausbildung, andererseits ermöglicht die Armee qualifizierten Sportlern und Spitzensportlern, ihr Training im Militärdienst weiterzuführen.

Ausbildung im Militärsport

Sport ist ein Teil der militärischen Ausbil- dung. Die Sportausbildung wird grundsätz- lich durch ausgebildete Militärsportleiter durchgeführt. Die sportliche Leistungsfähig- keit ist Voraussetzung für die Grund- und Einsatzbereitschaft der Armee.

Qualifizierte Sportler Spitzensport

Falls Sie von Ihrem Sportverband als aner- Spitzenathletinnen und Spitzenathleten mit kannter qualifizierter Sportler eingestuft sind, klaren Zielsetzungen auf internationalem Ni- haben Sie die Möglichkeit, die RS als qualifi- veau, die ein langfristiges Potenzial aufweisen, zierter Athlet zu absolvieren. Das bedeutet, im Besitz der Swiss Olympic Card sind und die dass Sie nebst der normalen Sportausbildung Unterstützung ihres Sportverbandes haben, bis zu 4-mal pro Woche 3 Stunden individuell können sich über ihren nationalen Sportver- trainieren können. Die Anmeldung ist mindes- band beim Kompetenzzentrum Sport der tens 2 Monate vor RS-Beginn über den ­Armee für die Spitzensport-Rekrutenschule ­Verband an das Kompetenzzentrum Sport der melden. Aktuelle Angaben sind im Internet Armee zu richten. ­unter www.armee.ch/Spitzensport abrufbar.

52 Internationale Militärsportwettkämpfe

Sie können im Rahmen der Truppe bzw. des Conseil International du Sport Militaire (CISM) an internationalen Wettkämpfen und Meister- schaften teilnehmen, sofern Sie einem entsprechenden Kader ange- hören und sich für die Teilnahme qualifizieren. Die Schweizer Armee ist in verschiedenen Sportarten des CISM aktiv. Weiterführende Infor- mationen finden Sie im Internet unter www.cism.ch.

53 17 Beratung und Betreuung Wenn Sie im Militärdienst Hilfe benötigen, werden Sie seelsorgerisch, medizinisch, psychologisch und sozial beraten und betreut.

Kommandant Truppenarzt, Armeeseelsorger

In persönlichen Fragen und Angelegenheiten Sie können sich auch direkt an den Truppen- können Sie sich direkt an Ihren Kommandan- arzt oder an Ihren Armeeseelsorger wenden. ten wenden. Bei Bedarf vermittelt er Ihnen Be- Der Armeeseelsorger ist über den Komman- treuung, medizinische, psychologische oder doposten Ihrer Einheit erreichbar. soziale Beratung und Seelsorge durch ent- Es ist die Aufgabe der Armeeseelsorge, alle sprechende Fachleute. Armeeangehörigen währen ihrer Dienstleis- tung auf Wunsch seelsorgerisch zu begleiten. Die Armeeseelsorge ist Anlaufstelle für alle, die Rat suchen, Fragen nach dem Sinn des Le- bens haben und ein Vier-Augen-Gespräch wünschen. Die Armeeseelsorger stehen dabei unter dem Seelsorgegeheimnis. Der zustän- dige Armeeseelsorger der Einheit kann direkt von allen Armeeangehörigen angesprochen werden. Er ist über den Kommandoposten Ih- rer Einheit erreichbar. Einen Pikettoffizier der Armeeseelsorge erreichen Sie zudem über die Infonummer: 0800 01 00 01.

Sozialdienst der Armee

Wenn Sie wegen Ihres Militärdienstes in per- Anfragen und Gesuche der Angehörigen der sönliche, familiäre oder materielle Schwierigkei- Armee sind an folgende Adresse zu richten: ten geraten, stehen Ihnen Ihr Kommandant bzw. die Verbindungsperson für soziale Fragen sowie ☞ Sozialdienst der Armee der Sozialdienst der Armee zur Verfügung. Rodtmattstrasse 110 Der Sozialdienst der Armee bietet Ihnen Bera- 3003 Bern tung und Betreuung an. Zur Vermeidung oder Telefon: 0800 855 844 Linderung von finanziellen Schwierigkeiten kann er einen Zuschuss aus Mitteln der Stif- Ihr Anliegen wird vertraulich behandelt. tung «Schweizerische Nationalspende für un- Regeln Sie vor dem Dienst Ihre finanzielle Si- sere Soldaten und ihre Familien», des «Sozial- tuation: Klären Sie eine allfällige Lohnfortzah- fonds für Verteidigung und Bevölke­ rungs­ -­ lung des Arbeitgebers bzw. des Erwerbsersatz schutz» oder einer anderen Stiftung mit glei- der Ausgleichskasse ab und erstellen Sie ein chem Zweck gewähren. Budget. 54 Psychologisch-Pädagogischer Dienst der Armee (PPD A)

Menschen sind verschieden. Einigen fällt es – wird nach Lösungen, die Ihren Fähigkeiten aus verschiedenen Gründen schwerer, sich und Fertigkeiten entsprechen, gesucht; auf das Leben in der Armee und die speziellen – werden Sie bei der Erweiterung Ihres Herausforderungen einzustellen. Handlungsrepertoires unterstützt.

Wollen Sie – als Rekrut, Soldat, Unteroffizier Der PPD A ist für jeden Waffenplatz verfügbar. Ihre oder Offizier – sich besser in der Armee ein­ Vorgesetzten oder der Truppenarzt vermitteln Ih- leben und die gestellten Aufgaben und Funkti- nen einen Beratungstermin mit dem PPD A. onen leichter erfüllen, wenden sie sich an den PPD A. ☞ Auskünfte erteilt Ihnen: Psychologisch-Pädagogischer Dienst Im gemeinsamen Gespräch: der Armee – werden Ihre Fragen und Schwierigkeiten Kaserne, 3609 Thun analysiert; Telefon: 0800 11 33 55 55 Wäschedienst/Leibwäsche

Wenn Sie während des Militärdienstes keine Möglichkeit haben, Ihre Wäsche sel- ber zu waschen, können Sie die Dienste der Soldatenwäscherei ungentgeltlich bean- spruchen. Dazu müssen Sie den von der Feldpost angebotenen Wäschesack erwer- ben und für den Postversand verwenden. Der Posttransport fällt für besoldete AdA un- ter die militärische Portofreiheit. Eine Kopie des persönlichen Marschbefehls ist dem Wäschesack beizulegen.

Der Sozialdienst der Armee kann Ihnen bei Bedarf kostenlos Leibwäsche vermitteln.

☞ Auskünfte erteilt Ihnen:

Sozialdienst der Armee Rodtmattstrasse 110 3003 Bern Tel. 0800 855 844

56 Fachstelle Extremismus in der Armee

Diese Fachstelle ist die Anlauf- und Melde- stelle für Vorfälle von Extremismus in der Ar- mee. Sie bietet Beratung und Information für alle Angehörigen der Armee, steht aber auch deren Eltern und Familien offen. Die Fachstelle arbeitet unter Wahrung des Dienstgeheimnisses und der Privatsphäre. Für Extremismus jeglicher Couleur gibt es in unseren Reihen keinen Platz.

☞ Auskünfte erteilt Ihnen:

Fachstelle Extremismus in der Armee Inselgasse 1 3003 Bern Tel. 058 463 55 98 www.armee.ch/extremismus

57 18 Finanzielles Im Militärdienst haben Sie Anrecht auf Sold, Unterkunft und Verpflegung sowie weitere Leistungen wie Erwerbsersatz und Militärversicherung.

Sold

Als Angehöriger der Armee erhalten Sie im Militärdienst Sold. Pro Tag beträgt er:

Grad Sold / Tag in CHF Rekrut 4.– Soldat 5.– Gefreiter 6.–

Obergefreiter 6.50 Korporal 7.– Wachtmeister 8.– Oberwachtmeister 8.50 Feldweibel 9.– Der Sold wird in der Regel in den Grundaus- bildungsdiensten alle 20 Tage und in den Fourier 9.50 Ausbildungsdiensten der Formationen am Hauptfeldweibel 9.50 Schluss des Dienstes durch den Rech- Adjutantunteroffizier 10.– nungsführer ausbezahlt. Stabsadjutant 11.– Für besondere Dienstleistungen, die durch Hauptadjutant 11.50 das VBS bestimmt und nicht als Ausbil- Chefadjutant 11.50 dungsdienst der Formationen angerechnet Leutnant 12.– werden, erhalten Sie eine Soldzulage. Es Oberleutnant 13.– handelt sich dabei um Dienstleistungen, die für das Erreichen eines höheren Grades Hauptmann 16.– oder einer speziellen Funktion verlangt wer- den (Gradänderungsdienste).

58 59 Erwerbsersatz

Wenn Sie Arbeitnehmer sind und in einem fes- an die Ausgleichskasse weiter, bei der Sie Bei- ten Arbeitsverhältnis stehen, erhalten Sie Ihr träge bezahlen, als nichterwerbstätiger Stu- Gehalt oder einen Teil davon. In dem Fall ge- dierender an die kantonale Ausgleichskasse ben Sie die EO-Anmeldung Ihrem Arbeitgeber der Lehranstalt und als Arbeitsloser an Ihren ab. Auch als Nichterwerbstätiger, Selbststän- letzten Arbeitgeber. Der Rechnungsführer digerwerbender oder Studierender erhalten (Fourier oder Quartiermeister) unterstützt Sie Sie Erwerbsersatz. Als Selbstständigerwer- bei Fragen zum Ausfüllen oder Weiterleiten der bender und AHV-beitragspflichtiger Nichter- EO-Anmeldekarte. werbstätiger leiten sie die EO-Anmeldekarte

Beispiele Entschädigung pro Tag ohne Kinder mit Kindern* min. max. max. Armeeangehörige in der Rekrutenschule 62.– 62.– 245.– Armeeangehörige im WK 62.– 196.– 245.– Armeeangehörige im Gradänderungsdienst 111.– 196.– 245.– Durchdiener-Sdt während der Grundausbildung 62.– 62.– 245.– Durchdiener-Sdt nach der Grundausbildung 62.– 196.– 245.– Durchdiener-Kader während der Grundausbildung 62.– 62.– 245.– Durchdiener-Kader während dem Gradänderungsdienst 91.– 196.– 245.– Durchdiener-Kader nach dem Gradänderungsdienst 91.– 196.– 245.– *Die Kinderzulage beträgt für jedes Kind 20 Franken.

Weitere Angaben finden Sie im Merkblatt 6.01 «Erwerbsausfallentschädigungen», das bei den AHV-Ausgleichskassen und den IV-Stellen bezogen werden kann. Es ist auch auf www.ahv.ch verfügbar.

60 Krankenkassenprämien

Sie sind im Militärdienst durch die Militärver- bung der Prämien für die Grundversicherung. sicherung gegen Unfall und Krankheit versi- Bedingung ist aber, dass auch nach dem Ein- chert. Falls eine Dienstleistung länger als 60 rücken und nach jeder Änderung der Dienst- Tage dauert, entfällt die Versicherungspflicht dauer eine entsprechende Meldung an die im Rahmen der obligatorischen Krankenpfle- Krankenkasse gemacht wird. Nach der Dienst- geversicherung. Das heisst, bei rechtzeitiger leistung müssen zu wenig bezahlte Prämien Meldung der voraussichtlichen Dienstdauer (8 nachbezahlt werden. Zu viel bezahlte Prämien Wochen vor Dienstantritt) an den Versicherer werden an später fällige Prämien angerech- verzichtet dieser ab Dienstbeginn auf die Erhe- net oder zurückerstattet.

61 19 Urlaub Im Militärdienst gibt es verschiedene Arten von Urlaub. Dafür gelten auch verschie- dene Rechtsverhältnisse. Für die ganze Dauer des Urlaubs gilt jedoch der Marsch- befehl und das Tragen der Uniform als Berechtigung für die kostenlose Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel.

Allgemeiner Urlaub Persönlicher Urlaub

Der allgemeine Urlaub ist die mehr als einen Der persönliche Urlaub ist die Unterbrechung Tag dauernde angeordnete Freizeit für den des Dienstes für einzelne Angehörige der Ar- Grossteil der Absolventen eines Ausbildungs- mee. Für persönlichen Urlaub brauchen Sie die dienstes. Bewilligung Ihres Kommandanten. Angerech- net an die Ausbildungsdienstpflicht werden Tage des allgemeinen Urlaubs an Wochenen- nur die Reisetage. den werden an die Ausbildungsdienstpflicht angerechnet. In der Regel treten Sie am Sams- Es besteht kein grundsätzliches Anrecht auf tagmorgen in den Wochenendurlaub ab und persönlichen Urlaub. Einem Gesuch wird nur rücken am Sonntagabend ein. entsprochen, wenn zwingende Gründe vorlie- gen und wenn es der Dienst erlaubt. Der Kom- Beachten Sie, dass Sie während des allgemei- mandant kann den persönlichen Urlaub durch nen Urlaubs zu besonderen Aufgaben (z. B. Wachtdienst während eines allgemeinen Ur- Wachtdienst) kommandiert werden können. laubs kompensieren lassen.

Für längere allgemeine Urlaube (mehr als drei Das Urlaubsgesuch müssen Sie mindestens Tage), die während oder zwischen Grundaus- vier Wochen zum Voraus einreichen. In wich- bildungsdiensten angeordnet werden (z. B. tigen Fällen (z. B. Todesfall in der Familie) kön- über Weihnachten/Neujahr), besteht Anrecht nen Sie auch während des Dienstes um Urlaub auf Sold und Erwerbsersatz; sie werden aber nachsuchen. Zuständig ist Ihr Kommandant. nicht an die Ausbildungsdienstpflicht ange- rechnet (siehe auch Seite 64) und es wird keine Bevor Sie einen persönlichen Urlaub antreten, Soldzulage bezahlt. müssen Sie sich bei Ihrem unmittelbaren Vor- gesetzten oder beim Wachtkommandanten Allgemeiner Urlaub oder längerer allgemeiner abmelden. Den Urlaubspass, den Sie dabei Urlaub gilt als persönlicher Urlaub, wenn er mit erhalten, müssen Sie im Urlaub bei sich tra- einem persönlichen Urlaub zusammenfällt oder gen. Auch haben Sie sich bei der Rückkehr unmittelbar vor oder nach einem persönlichen beim Wachtkommandanten oder Ihrem unmit- Urlaub stattfindet und der Angehörige der Ar- telbaren Vorgesetzten vom Urlaub zurückzu- mee zwischen dem allgemeinen Urlaub oder melden. dem längeren allgemeinen Urlaub und dem per- sönlichen Urlaub nicht zur Truppe zurückkehrt.

62 63 Rechtsverhältnisse während des persönlichen Urlaubs

Es wird unterschieden zwischen Reisetagen Rückreise zur Truppe. Beispiel: Ein fünftägiger und Urlaubstagen. Als Reisetage gelten der Urlaub besteht aus zwei Reisetagen und drei Tag der Hinreise in den Urlaub und der Tag der eigentlichen Urlaubstagen.

Persönlicher Urlaub Reisetage Urlaubstage Anrechnung ja nein Dienstverhältnis im Dienst im Dienst Anzug Uniform od. Zivil Zivil (Reise in Uniform) Besoldung Sold kein Sold Gratisfahrt mit ÖV Berechtigung keine Berechtigung Erwerbsausfallentschädigung Anspruch kein Anspruch

Militärversicherung während des Urlaubs

Urlaub Militärversicherung

Ohne Erwerbstätigkeit wirksam bei Erwerbstätigkeit mit obligatorischer Versicherung nach Unfallversicherungsgesetz ruht Ob Sie Uniform oder Zivilkleider tragen, ist für die Deckung durch die Militärversicherung unerheblich.

64 Benützung öffentlicher Verkehrsmittel und privater Motorfahrzeuge

Während der gesamten Dienstzeit gilt der Die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel ist Marschbefehl als eigentliches Generalabon- nicht nur billiger, sondern auch sicherer und nement für die kostenlose Benützung öffentli- umweltfreundlicher. cher Verkehrsmittel. Also nicht nur für das Ein- rücken und das Abtreten, sondern auch im Im Urlaub dürfen Sie ein privates Motorfahr- Urlaub. Bedingung ist allerdings, dass Sie in zeug führen. Falls Sie mit einem privaten Mo- Uniform reisen. Auf Fahrten während des Ur- torfahrzeug in den Urlaub fahren, erhalten Sie laubs in Zivil gewähren verschiedene Unter- dafür keine Vergütung. nehmungen gegen Vorweisung des Marsch- befehls Preisermässigungen.

65 20 Besonderer Schutz während des Dienstes Während des Militärdienstes sind die Angehörigen der Armee davor geschützt, dass ihnen aus der dienstlich bedingten Abwesenheit bestimmte Nachteile in ihrem Zivilleben entstehen.

Schutzanspruch Wirkung und Geltendmachung Schutz vor Kündigung des Eine Kündigung wegen Militärdienstes ist Arbeitsverhältnisses missbräuchlich. Eine Kündigung, die wäh- (Art. 336 und Art. 336c OR) rend sowie je vier Wochen vor und nach ei- ner Dienstleistung, die länger als elf Tage Siehe das «Merkblatt über den Schutz des dauert, ausgesprochen wird, ist nichtig. Arbeitsverhältnisses bei Militärdienst, Für arbeitsrechtliche Klagen ist das Gericht Zivilschutzdienst und Zivildienst» des SECO am Wohnsitz oder Sitz der beklagten Partei www.seco.admin.ch oder an dem Ort, an dem der Arbeitnehmer gewöhnlich die Arbeit verrichtet, zuständig. Kurze Fristen und bestimmte Formen der Gel- tendmachung sind zu beachten.

Schutz des Lohnes Dem Arbeitnehmer, der wegen der Leistung (Art. 324a und 324b OR) von obligatorischem Militärdienst an der Ar- beitsleistung verhindert ist, hat der Arbeitge- Siehe das «Merkblatt über den ber 80% des Lohnes zu entrichten, den er vor Schutz des Arbeitsverhältnisses bei Militär- der Dienstleistung bezogen hat. dienst, Zivilschutzdienst und Zivildienst» des SECO www.seco.admin.ch

Schutz vor Betreibungen Für einen Schuldner, der sich im Militärdienst (Art. 57 SchKG) befindet, besteht während der Dauer des Dienstes Rechtsstillstand. Über die konkreten Auswirkungen kann das Betreibungsamt Auskunft geben. Der Schutz gilt nicht für periodische familien- rechtliche Unterhalts- und Unterstützungs- beiträge. Die Geltendmachung erfolgt ge- mäss den amtlichen Eröffnungs- und Vorladeformularen.

Schutz vor Schadenersatzansprüchen Dritter Gegenüber den Angehörigen der Armee, die (Art. 135 Abs. 4 MG) einen Schaden verursacht haben, steht den Geschädigten kein Anspruch zu.

66 Schutz vor Unrecht im Dienst Die Angehörigen der Armee können schrift- (Ziff. 104 Dienstreglement) lich Dienstbeschwerde erheben, wenn sie der Überzeugung sind, ein militärischer Vor- gesetzter, ein anderer Angehöriger der Ar- mee oder eine Militärbehörde habe ihnen Unrecht getan. Die Dienstbeschwerde wird beim unmittelbar vorgesetzten Kommandanten eingereicht.

Ermächtigung des Oberauditorats für Während der Dauer des Militärdienstes darf zivile Strafverfahren ein ziviles Strafverfahren gegen einen (Art. 222 MStG) Dienstpflichtigen nur mit Ermächtigung des VBS eingeleitet oder fortgeführt werden.

67 21 Entlassung aus dem Dienst Bei der Entlassung aus dem Dienst sind insbesondere die Vorschriften bezüglich der Aufbewahrung der persönlichen Waffe und des persönlichen Materials zu beachten.

68 Persönliche Waffe Anzug und Packung

Bei der Entlassung aus jedem Dienst müs- Sie sind dafür verantwortlich, dass Ihr An- sen Sie an Ihrer persönlichen Waffe die per- zug und Ihr Material vor der Entlassung re- sönliche Sicherheitskontrolle durchführen. tabliert und vollständig sind. Am Entlas- Beim Sturmgewehr muss die Seriefeuer- sungstag tragen Sie die Uniform, bis Sie zu sperre immer eingeschaltet («auf weiss») Hause ankommen. Ausnahmen kann Ihr sein. Kommandant auf begründetes Gesuch hin bewilligen. Sie tragen die Uniform am Ent- Denken Sie auch ausser Dienst daran: Jede lassungstag gemäss Reglement «Beklei- Waffe ist als geladen zu betrachten, bis Sie dung und Packungen», Kapitel 1.3. Dieses sich als Benützer durch die Entladekontrolle Reglement wird am Anfang der RS verteilt. vom Gegenteil überzeugt haben. Aufbewahrung der persönlichen Munitionsbefehl militärischen Ausrüstung

Befolgen Sie strikt den Munitionsbefehl. Sie Die persönliche militärische Ausrüstung ist dürfen keinerlei Munition mit nach Hause zu Hause unter Verschluss aufzubewahren. nehmen bzw. in den Dienst mitbringen. Bei den Sturmgewehren muss der Ver- schluss von der Waffe getrennt aufbewahrt werden.

Ausserdienstliche Benutzung der persönlichen Ausrüstung

Das Ausleihen der persönlichen Waffe ist nicht nur zum ausserdienstlichen Schiessen und für Jungschützenkurse erlaubt, sondern auch für militärische Wettkämpfe. Zudem können mit Ausnahme der Ordonnanzwaffe, der Schutzmaske, des Dienstanzuges und des Ausgangsanzuges alle Teile der persön- lichen Ausrüstung privat verwendet werden. Sie haften für allfällige Schäden, welche durch die ausserdienstliche Verwendung Ih- rer Ausrüstungsgegenstände entstehen (siehe Seite 36).

69 22 Freiwillige ausserdienstliche Tätigkeit und Armeesport Die freiwillige und ausserdienstliche Kurs- und Wettkampftätigkeit soll die körperliche und die militärische Leistungsfähigkeit sowie die Kameradschaft der Armeeangehörigen fördern.

Ausserdienstliche Tätigkeiten Militärsport

Träger dieser Aktivitäten sind die militäri- Im Militärsport können Sie Ihre körperliche schen Verbände und Vereine. Sie haben fol- Leistungsfähigkeit steigern und festigen. genden Zweck: Fachverbände und -vereine sowie zivile – Erhaltung der militärischen Grund- und Sportorganisationen helfen mit, Ihre Bestre- Fachkenntnisse; bungen zu unterstützen. – Aus- und Weiterbildung von Truppe und Kader; Militärsportkurse und -wettkämpfe können – Vermittlung von sicherheits- und militär- in folgenden Bereichen bestritten werden: politischen Informationen; – freiwillige Sommer- und Wintermilitär- – Förderung der eigenen körperlichen Leis- sportkurse; tungsfähigkeit. – Sommer- und Winterwettkämpfe der Armee; ☞ Kdo Ausbildung Schiesswesen und ausserdienstliche – ausserdienstliche Wettkämpfe, welche Tätigkeit (SAT) durch die militärischen Dachverbände Papiermühlestrasse 14 und deren Sektionen organisiert oder 3003 Bern besucht werden.

www.armee.ch/sat ☞ Kompetenzzentrum Sport der Armee Hauptstrasse 247 2532 Magglingen www.armee.ch/Sport

70 71 23 WEHRPFLICHTERSATZABGABE Schweizer Bürger, die ihre Wehrpflicht nicht oder nur teilweise durch persönliche Dienstleistung (Militär- oder Zivildienst) erfüllen, haben einen Ersatz in Geld zu leis- ten.

Ersatzpflichtgründe

Ersatzpflichtig ist der Wehrpflichtige mit Wohnsitz im In- oder Ausland, der: – nicht in der Armee eingeteilt ist oder nicht dem Zivildienst untersteht (z. B. Untaugliche und Zivilschutztaugliche) oder – seinen ihm obliegenden jährlichen Militär- oder Zivildienst nicht oder nicht vollständig leis- tet (z. B. Dienstverschieber).

Wer seine RS aus persönlichen Gründen (z. B. wegen Studium oder der Lehre) nicht im 20. Al- tersjahr leistet, wird ersatzpflichtig. Nach Absolvierung der RS sind die Wiederholungskurse (WK) jährlich zu leisten. Grundsätzlich dauert ein WK 19 Tage. Angehörige eines Betriebsdetachements müssen jährlich mindestens 10 Tage Dienst leisten.

72 Ersatzpflichtdauer Berechnung

Die Ersatzpflicht dauert gleich lang wie die Die Ersatzabgabe beträgt 3% des taxpflich- Militärdienstpflicht für Soldaten und Unterof- tigen Einkommens des Ersatzpflichtigen, be- fiziere. rechnet nach dem steuerbaren Einkommen Beginn: Sie beginnt zwingend am Anfang für die direkte Bundessteuer, mindestens des Jahres, in dem der Wehr- aber 400 Franken jährlich. pflichtige das 20. Altersjahr vollen- det. Ermässigungen Ende: Sie dauert bis zum Ende des Jah- res, in dem das 30. Altersjahr voll- Wer im Ersatzjahr mehr als die Hälfte des endet wird (Dienstuntaugliche Militärdienstes geleistet hat, schuldet die bzw. nicht Eingeteilte) oder, wenn halbe Ersatzabgabe. die Ausbildungsdienstpflicht bis Ein Zivildienstpflichtiger, der zwischen 14 dahin nicht vollständig erfüllt ist und 25 Zivildiensttage im Ersatzjahr leistet, (Dienstverschieber), längstens bis bezahlt ebenfalls nur die Hälfte der Ersatz- zum Ende des vollendeten 34. Al- abgabe. Wenn er 26 Tage leistet, bezahlt er tersjahres. keine Ersatzabgabe. Befreiungsgründe Auf dem berechneten Ersatzabgabebetrag wird dann noch die Ermässigung für die Ge- samtzahl der bis zum Ende des Ersatzjahres Das Ersatzrecht kennt verschiedene Befrei- bestandenen Diensttage abgezogen. Die Er- ungsgründe, u. a. bei: mässigung beträgt 10% für 50–99 Militär- – einer erheblichen körperlichen, geisti- diensttage (75–149 Zivildiensttage) und wei- gen oder psychischen Behinderung tere 10% für je 50 Militärdiensttage (75 Zivil- (z. B. Rentenbezüger); diensttage) oder Bruchteile davon. – einer Gesundheitsschädigung durch den Zivilschutzpflichtige erhalten 4% Ermässi- Militär- oder Zivildienst; gung für jeden im Ersatzjahr geleisteten Tag – Erfüllung der gesamten Militär- oder Schutzdienst. Zivildienstpflicht;­ – mehr als dreijährigem Wohnsitz im Aus- Rückerstattung land.

Auslandurlaub Ein Anspruch auf Rückerstattung von ent- richteten Wehrpflichtersatzabgaben be- steht erst, nachdem die Gesamtdienstpflicht Bei Auslandurlaubern wird die Ersatzab- erfüllt worden ist. gabe vor Antritt des Urlaubes für längstens drei Jahre vorbezogen. Ein Auslandurlaub wird nur bewilligt, wenn alle noch offenen Ersatzabgaben (inkl. Vorbezug) bezahlt sind.

73 Infos und Tipps rund um die RS

Allgemeine Informationen

Mit dem Abschluss der Rekrutierung und der Zuteilung zu einer Truppengattung werden aus Stellungspflichtigen Militärdienstpflichtige. Damit gelten bereits ab diesem Zeitpunkt die dies- bezüglichen Information dieser Dokumentation (Stichworte: An- und Abmeldung, Aufgebot, Aus- landaufenthalt, Einrücken im Fall von Unfall/Krankheit, Folgen des Nichteinrückens). Im Hinblick auf einen erfolgreichen Start in die Rekrutenschule lohnt es sich aber auch, ein paar Empfeh- lungen freiwillig zu beachten.

Marschbefehl Stellenbörse in der RS Der Marschbefehl ist persönliches Aufgebot Für stellenlose Armeeangehörige hat das Eid- und Fahrausweis in einem: genössische Departement für Verteidigung, Er berechtigt innerhalb der gesamten RS-Zeit- Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in Zu- spanne zur Gratisfahrt mit öffentlichen Ver- sammenarbeit mit dem Staatssekretariat für kehrsmitteln – zum zivilen Einrücken in die RS Wirtschaft des Eidgenössischen Volkswirt- und für die Fahrten zwischen Dienstort und schaftsdepartements (EVD) auf allen Waffen- Wohnort an Wochenenden in Uniform. plätzen elektronische Stellenbörsen (Job Desks) eingerichtet. Militärische Fachleute, Rechtsstillstand die eng mit den regionalen Arbeitsvermitt- Während der Dauer des Militärdienstes besteht lungszentren zusammenarbeiten, helfen bei ein so genannter Rechtsstillstand: Laufende der Stellenbewerbung weiter. bürgerliche Strafverfahren und Betreibungen ruhen in dieser Zeit (siehe auch Kapitel 20).

74 / 75 Tipps

Machen Sie Gebrauch von der Möglichkeit, Ihre Militärschuhe vordienstlich zu beziehen und einzulaufen.

Bereiten Sie sich körperlich auf die physische Herausforderung ih- res Militärdienstes vor und treiben Sie regelmässig Sport. Nehmen Sie ihre Lauf- und Hallenschuhe mit in den Dienst.

Beim Einkleiden zu Beginn der Rekrutenschule ist es nützlich, wenn Sie die eigene Kleidergrösse wissen.

Nehmen Sie keine grösseren Bargeldbeträge und Wertgegen- stände in die Rekrutenschule mit.

Es empfiehlt sich, eine kleine Taschenlampe, Pflaster, Plastik- sandalen für die Dusche und einen netzunabhängigen Rasier- apparat in die Rekrutenschule mitzunehmen.

Wer einen leichten Schlaf hat, ist im Militärdienst mit einem Gehörschutz (z. B. Ohropax) gut bedient. Es schlafen nun mal nicht alle gleich leise.

Nehmen Sie Ihren Impfausweis und die Blutgruppenkarte sowie gegebenenfalls Brillenrezept und Allergiker-Ausweis mit.

Der Führerschein kann auch von Nutzen sein.

Und vergessen Sie nicht, eine kleine, handliche Lektüre mitzunehmen.

75 Glossar Dienstbetrieb

Im Dienstbetrieb, wie Sie ihn in der RS kennen lernen werden, gibt es eine Reihe von militäri- schen (Fach-)Ausdrücken. Hier eine Auswahl der wichtigsten zum Angewöhnen:

Dienstzeit, Die Dienstzeit umfasst die ganze Dauer eines Militärdienstes. Sie be- Arbeitszeit, Ruhezeit, ginnt mit dem Antritt der Einrückungsreise und endet mit dem Abschluss Freizeit der Entlassungsreise. Die Dienstzeit umfasst Arbeitszeit, Ruhezeit und Freizeit. In der Regel beginnt die Arbeitszeit mit der Tagwache und en- det mit dem Hauptverlesen oder dem Abendverlesen. Als Freizeit gel- ten Ausgang und Urlaub.

Exerzieren (Formelle Exerzieren ist das Einüben der militärischen Formen und der vorteil- Ausbildung) haften Präsentation im Verband. Einerseits stärkt es das Zusammen- gehörigkeitsgefühl und steigert die Aufmerksamkeit, andererseits dient es dazu, eine grössere Anzahl Soldaten rasch und geordnet von einem Ort zum anderen zu führen. Diesem Ziel dienen die beim Exerzieren eingeübten kurzen Kommandos und die eingespielten Bewegungsab- läufe.

Tagwache Tagwache ist in der Regel um 05.30 Uhr, eineinhalb Stunden vor Arbeits- beginn. Tagwache heisst: Aufstehen, waschen, anziehen, frühstücken und anschliessend das befohlene Tenue bzw. Ausrüstung erstellen.

Antrittsverlesen Das Antrittsverlesen beginnt mit der (Personal-)Bestandeskontrolle. Die einsatzbereite Einheit wird dem Kommandanten gemeldet. Dieser orientiert die Truppe über Ziele und Ablauf des bevorstehenden Tages.

Allgemeine Tages- Zur Entlastung der Arbeitsprogramme und der Tagesbefehle kann der ordnung Kommandant eine Allgemeine Tagesordnung erlassen. Sie regelt die täglich sich wiederholenden Einzelheiten des Dienstbetriebs wie Ar- beitszeiten, Mahlzeiten, Rapporte und Krankenvisite.

76 / 77 Tagesbefehl Der Tagesbefehl regelt für den einzelnen Diensttag die Tätigkeiten der Truppe. Er muss allen Angehörigen der betreffenden Formation zugäng- lich sein. Er soll nur ausnahmsweise abgeändert werden.

Arbeitsprogramm Mit dem Arbeitsprogramm regelt der Kommandant den Ablauf des Dienstes. Das Arbeitsprogramm dient auch der allgemeinen Informa- tion der Truppe.

Retablierung Die Retablierung besteht aus Parkdienst (PD) und Innerem Dienst (ID). Im Parkdienst werden die persönliche Waffe und die persönliche ABC- Schutzmaske gewartet. Auch leisten die Rekruten ihren Beitrag zur Wartung der Kollektivwaffen, der Munition, der Fahrzeuge und Geräte sowie des übrigen Materials. Im Inneren Dienst sind sie für die Pflege und Wartung ihrer persönlichen Ausrüstung und des ihnen persönlich abgegebenen Korpsmaterials verantwortlich. Zum Inneren Dienst ge- hören auch die Körperpflege und die Reinigung der Unterkunft sowie der gemeinsamen Ausbildungs- und Einsatzräumlichkeiten.

Hauptverlesen Das Hauptverlesen bedeutet, dass die Einheit die Tagesarbeit abge- schlossen hat und retabliert ist. Die Einheit tritt, mit Ausnahme der Ab- kommandierten und Kranken, vollständig an. Das Hauptverlesen findet vor dem Ausgang und vor der Entlassung der Einheit in den allgemei- nen Urlaub statt.

Ausgang In der Rekrutenschule wird normalerweise an zwei bis drei Abenden pro Woche gearbeitet, die übrigen Abende sind frei. Der Ausgang be- ginnt mit dem Hauptverlesen, wobei die Ausgangsdauer vom Komman- danten bekanntgegeben wird (meist steht sie auch auf dem Tagesbe- fehl). Wenn besondere Gründe vorliegen (z. B. erhöhte Bereitschaft, grosse bevorstehende Anstrengungen der Truppe oder frühe Tagwa- che), kann der Kommandant den Ausgang zeitlich und örtlich ein- schränken (Ausgangsrayon) oder Ruhe befehlen. Im Ausgang wird die Ausgangsuniform getragen.

Abendverlesen Das Abendverlesen beendet den Ausgang. Nach dem Abendverlesen darf die Unterkunft ohne Bewilligung nicht mehr verlassen werden.

Nachtruhe Die Nachtruhe beginnt in der Regel um 22 Uhr. Nachtruhe ist gleichbe- deutend mit «Licht aus!», damit jene, die dies wünschen, schlafen kön- nen.

77 Gesuche

Grundsätze

Gesuche müssen rechtzeitig schriftlich gestellt werden. Beizulegen sind Bestätigungen. Gesuche werden schriftlich beantwortet. Für Urlaubsgesuche verwenden Sie, wenn möglich, das dafür vor- gesehene Formular. Ein Gesuch wird nur bewilligt, wenn zwingende Gründe vorgebracht werden und wenn es der Dienst erlaubt.

Gesuche um Dienstverschiebung müssen von Dienstverschiebungen werden nur in zwin- den Militärdienstpflichtigen spätestens 14 Wo- genden Fällen bewilligt, wenn das private Inte- chen vor Beginn der Dienstleistung in schrift- resse des Militärdienstpflichtigen das öffentli- licher Form bei den zuständigen Behörden (Mi- che Interesse an der Leistung des Ausbil-­ litärbehörde des Wohnortskantons bzw. dungsdienstes überwiegt. Die Gesuche wer- Kommando Ausbildung) eingereicht werden, den nicht bewilligt, wenn für die Bedürfnisse wenn der Grund für die Verschiebung zu die- des Gesuchstellers die Gewährung eines per- sem Zeitpunkt schon bekannt ist, in den übri- sönlichen Urlaubes, einer Dienstunterbre- gen Fällen innert drei Tagen seit Kenntnis der chung oder die Absolvierung einer Teildienst- Gründe. leistung genügt. Der Gesuchsteller hat den verschobenen Dienst nachzuholen. Neben der Unterschrift des Gesuchstellers müssen die Gesuche folgendes enthalten: Per- Die Gesuche um Auslandurlaub für Ausland- sonalien des AdA; Angaben über den zu ver- aufenthalte von mehr als 12 Monaten Dauer schiebenden Dienst inkl. Aufgebotsdaten; Be- sind schriftlich und begründet bei der zustän- gründung des DVS-Gesuches sowie Be­weis- digen Militärbehörde Ihres Wohnortskantons mittel, auf die sich der Gesuchstelle beruft, so- einzureichen; beizulegen sind das Dienstbüch- wie möglich Ersatzdaten zur Nachholung der lein und die nötigen Beweismittel; anzugeben Dienstleistung. Bei Studenten gehört insbe- sind der voraussichtliche Abreisetag und der sondere die Unterschrift der Beratungsstelle Aufenthaltsort im Ausland. ihrer Ausbildungsstätte zu den Unterlagen. Wenn Sie ins Ausland beurlaubt werden, be- Siehe auch: achten und befolgen Sie die Weisungen für den http://www.vtg.admin.ch/de/mein-militaer- Auslandurlaub, die bei der Urlaubserteilung dienst/allgemeines-zum-militaerdienst/dienst- vom Kreiskommando abgegeben werden. verschiebung.html

78 / 79 Wann ist ein Gesuch erforderlich?

Zweck des Gesuchs Gesuchsteller Empfänger

Verlängerung des Ausgangs oder Verlassen Alle AdA Kommandant des Ausgangsrayons

Tragen der Zivilkleidung im Ausgang Alle AdA Kommandant

Führen eines privaten Motorfahrzeugs während Alle AdA Kommandant Arbeitszeit, Ruhezeit und Ausgang

Tragen der Uniform vor dem Einrückungstag Alle AdA Kommandant und Umweg beim Einrücken

Tragen der Uniform über den Entlassungstag Alle AdA Kommandant hinaus und Umweg auf der Heimreise

Persönlicher Urlaub Alle AdA Kommandant (Unterbrechung einer Dienstleistung)

Dienstverschiebung (berufliche Gründe) innerhalb Mannschaftsgrade, Militärbehörde des Wohn- eines Jahres auf ein späteres Jahr Uof und Sub Uof ortskantons

Of ab Hptm (inkl höh Uof Führungsstab der Armee und Sub Of in Stäben oder auf dem Dienstweg Sub Of ai auf Hptm Fkt)

Dienstverschiebung (medizinische Gründe) innerhalb Alle AdA Sanität, Militärärztlicher eines Jahres auf ein späteres Jahr Dienst

Auslandurlaub für Auslandaufenthalte von mehr Alle AdA Militärbehörde des Wohn- als 12 Monaten ortskantons

79 Wie schreibe ich ein Gesuch?

– in dienstlichen Schreiben kann auf Anrede und Grussformel verzichtet werden – im Briefkopf ist nach Grad, Name und Vorname die Versichertennummer auf- zuführen – Beilagen sind unten links aufzuzählen

Achtung: Der Marschbefehl darf nicht zurückgesandt werden. Er bleibt gültig, solange die Dienstverschiebung nicht bewilligt ist.

☞ Weitere Informationen sowie ein Mustergesuch zum Ausdrucken finden Sie unter: www.armee.ch > Mein Militärdienst > Allgemeines zum Militär- dienst > Dienstverschiebung > Downloads/Formulare

80 / 81 Militärische Abkürzungen

AdA Angehöriger der Armee KP Kommandoposten ABV Abendverlesen Kpl Korporal AGA Allgemeine Grundausbildung KVK Kadervorkurs Adj Uof Adjutantunteroffizier Lt Leutnant AV Antrittsverlesen Mag Magazin Az Arzt Mat Material Bat Bataillon MB Marschbefehl Bttr Batterie MLA Militärischer Leistungsausweis Chefadj Chefadjutant Oblt Oberleutnant DB Dienstbüchlein Obgfr Obergefreiter DR Dienstreglement Obwm Oberwachtmeister EinfK Einführungskurs PD Parkdienst Einh Kdt Einheitskommandant Prakt D Praktischer Dienst FGA Funktionsgrundausbildung Rekr Rekrut Four Fourier RS Rekrutenschule Fw Feldweibel Sdt Soldat Fz Fahrzeug Stabsadj Stabsadjutant Gfr Gefreiter VBA Verbandsausbildung Gr Gruppe WK Wiederholungskurs Grfhr Gruppenführer Wm Wachtmeister Hptadj Hauptadjutant Z Zug Hptfw Hauptfeldweibel ZAP Zugsarbeitsplatz Hptm Hauptmann Zfhr Zugführer HV Hauptverlesen ID Innerer Dienst Kdt Kommandant Kol Kolonne Kp Kompanie

81 Ausbildungsstandorte im Überblick

Bure Liestal

Aarau

Wangen a. A.

Eriswil Lyss

Colombier Sand-Schönbühl

Burgdorf Bern

Payerne Jassbach Chamblon Fribourg Torny Thun Drognens Meiringen Moudon Spiez

Bière Grandvillard

Genève

Sion

= Rekrutenschulen = Verbandsausbildungen

LVb Infanterie LVb Logistik

⎫ LVb Führungsunterstützung 30 ⎬ LVb Panzer/Artillerie ⎭ LVb Flieger 31 LVb Fliegerabwehr 33 LVb Genie/Rettung

Militärische Sicherheit (Mil Sich) Kompetenzzentrum ABC-KAMIR Kompetenzzentrum SWISSINT Frauenfeld Brugg

Kloten Bremgarten St. Gallen Dübendorf

Reppischtal

Einsiedeln Walenstadt Emmen Mels

Stans Alpnach Wichlenalp

Chur Brigels

Meiringen S-chanf Andermatt

Airolo

Hinterrhein

Locarno Monte Ceneri Isone

82 / 83 Schutz- und Kennzeichen im Kriegsvölkerrecht

Sanitäts- und Seelsorgepersonal Sanitätseinheiten Sanitätstransportmittel / Sanitätsmaterial Sanitätszonen und -orte

Zivilschutzorganisationen Personal, Gebäude und Material der Zivilschutzorganisationen Zivile Schutzbauten

Kulturgut Mit dem Schutz von Kulturgut betrautes Personal Dreifaches Zeichen = Sonderschutz

Anlagen und Einrichtungen, die gefährliche Kräfte enthalten (z. B. Atomkraftwerke, Chemielager, Staumauern)

Die weisse Fahne zeigt die Verhandlungswilligkeit, gelegentlich auch die Bereitschaft zur Übergabe an.

Sicherheits- und Sanitätszonen und -orte

Kriegsgefangenenlager PG = prisonnier de guerre PW = prisoner of war Internierungslager IC = internment camp

84 / 85 85 Nationalhymne

Trittst im Morgenrot daher, seh’ ich dich im Strahlenmeer, dich, du Hocherhabener, Herrlicher! Wenn der Alpen Firn sich rötet, betet, freie Schweizer, betet! Eure fromme Seele ahnt, eure fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Kommst im Abendglühn daher, find’ ich dich im Sternenheer, dich du Menschenfreundlicher, Liebender! In des Himmels lichten Räumen kann ich froh und selig träumen; denn die fromme Seele ahnt, denn die fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Ziehst im Nebelflor daher, such’ ich dich im Wolkenmeer, dich du Unergründlicher, Ewiger! Aus dem grauen Luftgebilde tritt die Sonne klar und milde, und die fromme Seele ahnt, und die fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Fährst im wilden Sturm daher, bist du selbst uns Hort und Wehr, du, allmächtig Waltender, Rettender! In Gewitternacht und Grauen lasst uns kindlich ihm vertrauen! Ja, die fromme Seele ahnt, ja, die fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

86 / 87 87 Register

STICHWORT SEITE Abendverlesen 77 Drogen 50 Abkürzungen 81 Durchdiener 14 AHV 60 Dienstzeit 43, 76 Alkohol 50 Eigenverantwortung 36 Antrittsverlesen 76 Einheit 17 Arbeitszeit 43, 76 Einrücken 35 – 40 Armeeaufgaben 4 – 9 Einrückungsreise 36, 40 Armeeführung 12 – 13 Erwerbsersatz 60 Armeeorganisation 10 – 13 Exerzieren 76 Armeeseelsorger 54 Existenzsicherung 1 Aufgebot 34, 36, 39 Feldpost 47 Ausbildungsdienst 28, 36 Finanzielles 58 – 61 Ausbildungsdienste der Formationen 30 Fitness 32 Ausbildungsstandorte 82 – 83 Freizeit 43, 76 Ausgang 77 Friedensförderung 4, 7 Auslandurlaub 22, 78 Führungsausbildung 30 Ausrüstung 23, 34, 36 Funktionsgrundausbildung 29 Ausserdienstliche Pflichten 20 – 25 Geheimhaltung 26 – 27 Ausserdienstliche Tätigkeiten 70 Gesuch 78 – 80 Bekleidung 34 Gesundheit 48 – 51 Bereitschaft 8, 39, 40 Grundausbildung 28 Büro Schweiz 35, 46 Grussformen 44 Chef der Armee 1, 12 Haftung 36, 40 Dienstadresse 35, 47 Hauptverlesen 77 Dienstanzeige 34 Heer 13 Dienstanzug 34, 36, 69 Hygiene 48 Dienstbetrieb 42 – 43 Informationspflicht 22 Dienstgrade 18 – 19 Kader 16, 17, 30, 31 Dienstmodelle 14 Kaderausbildung 30 Dienstvorbereitung 32 – 35 Krankheit 36, 49

88 / 89 Krankenkassenprämien 61 Unfall 36 Luftwaffe 13 Uniform 45 Mannschaft 16 Urlaub 62 – 65 Marschbefehl 36, 39, 74 Verbandsausbildung 29 Meldepflicht 22 Versicherung 50, 64 Militärsport 52, 53, 70 Verteidigung 1, 4, 6 Militärversicherung 50, 64 Waffe 68 – 69 Mobilmachung 38 – 41 Waffenlos 25 Munition 69 Wäschedienst 56 Nachtruhe 77 Wehrpflichtersatzabgabe 72 – 73 Nichteinrücken 37 Zivilpersonen 45 Notfalladresse 35 Packung 35, 36, 69 Privatmotorfahrzeuge 43, 65 Physische Vorbereitung 32 – 35, 75 Psychologisch-Pädagogischer Dienst der Armee (PPD A) 55 Rechtskraft 3 Rekrutenschule 28 Retablierung 43, 77 Ruhezeit 43, 76 Schiesspflicht 24 – 25 Sold 58 Sozialdienst 54 Sport 52 – 53, 70 Sportwettkämpfe 53, 70 Stellenbörse 74 Tagesordnung 76 Tipps RS 75 Umgangsformen 44 – 45

89 Notizen

90 Notizen

91 Brevier – DIE Armee in kürze

Herausgeber: Führungsstab der Armee Ausbildung (FGG 7) 3003 Bern in Zusammenarbeit mit: Kommunikation Verteidigung Öffentlichkeitsarbeit Verteidigung

Layout: Zentrum elektronische Medien (ZEM)

Bildnachweis: Zentrum elektronische Medien (ZEM); Keystone (S. 67, 83)

Sprachliche Gleichberechtigung: Wird aus Gründen der Lesbarkeit nur die männliche Form verwendet, sind Frauen ebenso angesprochen.

Stand der Information: Februar 2017

Verteiler: Persönliche Exemplare: – alle Militärdienstpflichtigen (abgegeben am Ende der Rekrutierung) Kommandoexemplare: – Armeestab – Kdo Operationen – Ausbildungskommando – Logistikbasis der Armee – Führungsunterstützungsbasis

www.vbs.admin.ch www.armee.ch

Dok 51.002.01 d SAP 2530.1745

Dokumentation 51.002.01 d BREVIER – Die Armee in Kürze