Das Prinzip Enthusiasmus

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Das Prinzip Enthusiasmus Auf einer breiten Basis maßgeblicher deutscher und französischer Texte gelingt es Jürgen Schramke nachzuweisen, welch bedeutende Rolle dem Konzept Enthusiasmus in den unterschiedlichen Strömungen der Aufklä- rung zukommt. In einem großen geschichtlichen Bogen von der frühen Auf- klärung bis zur Französischen Revolution zeigt er auf, wie der Begriff sich von seinen religiösen Konnotationen löst und zunehmend als eine positive JÜRGEN SCHRAMKE seelische Energie verstanden wird, derer sich die Vernunft bedient, um Praxis werden zu können. Dabei erläutert Jürgen Schramke durchgängig auch die Verbindungs- und Trennlinien zu den Begriffen Schwärmerei und Fanatismus im Kontext der zeitgenössischen Diskussionszusammenhänge und belegt zudem den oftmals engen Zusammenhang zwischen Enthusi- asmus und Genie-Konzept. DAS PRINZIP Als Philologe mit einem ausgeprägten Interesse an Ideengeschichte, als Germanist und Romanist mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre an deutschen und französischen Universitäten hat Jürgen ENTHUSIASMUS Schramke sein Forschungsfeld mit großer Fachkompetenz vermessen. Die DAS PRINZIPDAS ENTHUSIASMUS Erträge seiner wertvollen Arbeit verdienen Aufmerksamkeit und produk- tive Auseinandersetzung. Ruth Florack Wandlungen des Begriffs im Zeitalter der Aufklärung und der Französischen Revolution JÜRGEN SCHRAMKE ISBN: 978 – 3 – 86395 – 365 – 2 Universitätsverlag Göttingen Universitätsverlag Göttingen Jürgen Schramke Das Prinzip Enthusiasmus Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. erschienen im Universitätsverlag Göttingen 2018 Jürgen Schramke das prinzip enthusiasmus Wandlungen des Begriffs im Zeitalter der Aufklärung und der Französischen Revolution Universitätsverlag Göttingen 2018 bibliographische information der deutschen nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.dnb.de> abrufbar. –– Die Veröffentlichung dieser Habilitationsschrift wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von Birgit Bergmann, Ruth Florack, Annette le Fort, Jutta Pabst, Joëlle Blache, Carsten Stahmer, André Heers, Dieter Lohaus, Joachim von Wedel-Parlow und Kaspar Pansegrau. –– Habilitationsschrift im Fachbereich Historisch-Philologische Wissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen, 1995 Dieses Buch ist auch als freie Onlineversion über die Homepage des Verlags sowie über den Göttinger Universitätskatalog (guk) bei der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (https://www.sub.uni-goettingen.de) erreichbar. Es gelten die Lizenzbestimmungen der Onlineversion. –– Satz und Layout: Annette le Fort Texterfassung: Kaspar Pansegrau Biografische Angaben: Carsten Stahmer Umschlaggestaltung: Annette le Fort © 2018 Universitätsverlag Göttingen http://univerlag.uni-goettingen.de isbn: 978 – 3 – 86395 – 365 – 2 doi: https://doi.org/10.17875/gup2018-1097 vorwort Diese Studie erscheint posthum, zum ehrenden Gedenken an ihren im Jahr 2016 verstorbenen Verfasser. Jürgen Schramke hat, allzu bescheiden, seine große Un- tersuchung zum Konzept des Enthusiasmus im Jahrhundert der Aufklärung – mit der er vor gut zwanzig Jahren an der Universität Göttingen habilitiert wurde – nicht selbst veröffentlicht. Dabei verdient seine grundlegende begriffs- geschichtliche Arbeit schon lange einen würdigen Platz in der Forschung zum 18. Jahrhundert. Als ein wichtiger Mosaikstein zu einem differenzierten Bild von der Aufklärung hat sie bis heute Gültigkeit. Zwar sind inzwischen einschlä- gige Beiträge zum Enthusiasmus erschienen und der Begriff hat Eingang in die Ästhetischen Grundbegriffe und in das Historische Wörterbuch der Rhetorik gefunden, doch Jürgen Schramkes Studie bleibt eine umfassende und substan- zielle Ergänzung zu den Erkenntnissen der jüngeren Forschung. Zumal in ihrer konsequent komparatistischen Perspektive, die den Blick auf die deutschen Ver- hältnisse um eine Analyse der – für die europäische Aufklärung so wesentlichen – Entwicklung in Frankreich ergänzt. Auf einer breiten Basis maßgeblicher deutscher und französischer Texte gelingt es Jürgen Schramke nachzuweisen, welch bedeutende Rolle dem Kon- zept Enthusiasmus in den unterschiedlichen Strömungen der Aufklärung zu- kommt. In einem großen geschichtlichen Bogen von der frühen Aufklärung bis zur Französischen Revolution zeigt er auf, wie der Begriff sich von seinen reli- giösen Konnotationen löst und zunehmend als eine positive seelische Energie verstanden wird, derer sich die Vernunft bedient, um Praxis werden zu können. Dabei erläutert der Philologe durchgängig auch die Verbindungs- und Trennli- nien zu den Begriffen Schwärmerei und Fanatismus im Kontext der zeitgenös- sischen Diskussionszusammenhänge und belegt zudem den oftmals engen Zu- sammenhang zwischen Enthusiasmus und Genie-Konzept. Für die wirkungsmächtige Unterscheidung zwischen (religiösem) Fanatis- mus und (säkularisiertem) Enthusiasmus interpretiert Jürgen Schramke Shaftes- burys Brief über den Enthusiasmus als wichtigen Referenztext, bevor er den moralisch aufgeladenen Enthusiasmus-Begriff bei prominenten Vertretern der 5 französischen Aufklärung in den Blick nimmt: Enthusiasmus als staatsbürgerli- che Tugend bei Helvétius, als edle Begeisterung für Wahrheit, Tugend und Frei- heit bei Rousseau und als Leidenschaft im Dienst des Gemeinwohls bei Diderot. Der Vergleich mit Deutschland erweist die Ungleichzeitigkeit des Gleich- zeitigen: Im deutschsprachigen Raum setzt sich die positive Bewertung der Lei- denschaft erst allmählich gegen die Gleichsetzung von Enthusiasmus und religiös motivierter Einbildung durch; die enge semantische Verbindung zum Begriff der Schwärmerei prägt hier das Verständnis des Konzepts Enthusiasmus nach- haltig. Jürgen Schramke arbeitet heraus, wie sich nach der Jahrhundertmitte aus der Sinnverwandtschaft ein Gegensatz entwickelt. Eingehend untersucht er die Argumente in der Debatte über Enthusiasmus und Schwärmerei, die Wie- land 1776 in seinem Teutschen Merkur angestoßen hat mit dem Ergebnis, dass künftig Enthusiasmus aufgewertet und klar von Schwärmerei abgegrenzt wird. Positiv verstanden, lässt sich der Begriff nun auf moralische, gesellschaftliche und politische Anliegen beziehen. So belegen etwa Schubarts Schriften – als Echo auf den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg –, dass dem Enthusiasmus eine patriotische Kraft gegen den Despotismus und eine gemeinschaftsbildende Wirkung zugesprochen wird. Jürgen Schramke kann schließlich zeigen, dass die Reaktionen auf die Französische Revolution, wie sie sich etwa in der deutschen Publizistik der 1790er Jahre oder in Berichten über Reisen in das revolutionäre Frankreich artikulieren, den „Freiheitsenthusiasmus“ der Franzosen beschwö- ren, ja den Enthusiasmus sogar zum konstitutiven Bestandteil des französischen Nationalcharakters erklären. Damit ist der Begriff nicht mehr auf das Indivi- duum gemünzt, sondern auf die Masse des Volks als Subjekt seiner Geschichte. Als Philologe mit einem ausgeprägten Interesse an Ideengeschichte, als Germanist und Romanist mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre an deutschen und französischen Universitäten hat Jürgen Schramke sein For- schungsfeld mit großer Fachkompetenz vermessen. Die Erträge seiner wertvol- len Arbeit verdienen Aufmerksamkeit und produktive Auseinandersetzung. Die posthume Publikation dieser Studie, die viel mehr ist als eine akademische Qua- lifikationsschrift, bietet die Voraussetzung dafür. Ihr sind zahlreiche enthusia- stische Leser zu wünschen. Göttingen, im August 2017 Ruth Florack 6 inhaltsverzeichnis vorwort …… 5 i. einleitung 1. Problemstellung. Forschungslage …… 9 2. Semantische Knotenpunkte …… 21 3. Vernunft und Willenskraft …… 29 ii. religionskritik: enthusiasmus – fanatismus – aberglaube 1. Voltaires Aufklärungsstrategie …… 37 2. Ansätze einer Umwertung bei Shaftesbury und Hume …… 46 iii. die moralische energie des enthusiasmus 1. Apologie der Leidenschaften. Ihre Veredlung zum Enthusiasmus …… 59 a.) Helvétius …… 59 b.) Diderot und die Enzyklopädie …… 64 c.) Rousseau …… 77 2. Das Pathos der militanten Aufklärung …… 85 a.) Essay über die Vorurteile …… 87 b.) Merciers Versuch über das Drama …… 94 c.) Der späte Diderot …… 100 3. Aufgeklärter Enthusiasmus bei Condorcet …… 109 iv. die debatte über enthusiasmus und schwärmerei 1. Der ältere Sprachgebrauch …… 117 2. Begriffsbestimmungen bei Kant …… 127 7 3. Wieland. Seine Vorschläge im Deutschen Merkur …… 134 4. Unterscheidungen bei Lessing und Herder …… 146 5. Weitere Diskussionsbeiträge …… 157 6. Letzte Beiträge. Bilanz der Debatte …… 166 v. enthusiasmus und schwärmerei: anwendungen 1. Schubart und die Deutsche Chronik …… 181 2. Wider die „Schwärmerei unserer Zeiten“ …… 191 3. Enthusiasmus als Naturanlage und als Erziehungswerk …… 202 4. Der späte Herder …… 211 5. Seume …… 220 vi. geschichtliche leitbilder gegen den despotismus 1. Begeisterung für die Helden der antiken Freiheit …… 227 2. Luthersche Reformation und Französische Revolution …… 237 vii. revolutionärer enthusiasmus der ‚neufranken‘ – enthusiastische anteilnahme in der deutschen öffentlichkeit 1. Vermittler der Begeisterung: Campe, Forster u. a. …… 245 2. Anlässe und Erscheinungsformen des kollektiven Enthusiasmus …… 255 3. Der Freiheitsenthusiasmus in den Revolutionskriegen …… 276 4. Französischer Enthusiasmus – deutsches Phlegma …… 305 5. Kant 1798: neue Begriffsinhalte …… 315 anmerkungen …… 327 literaturverzeichnis
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