POLIZEISPORT Das Online-Magazin des Deutschen Polizeisportkuratoriums Ausgabe 01.2014 Depesche

Deutsches Polizeisportkuratorium

Gemeinsam mit unseren Partnern – Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (Hrsg.) Für sauberen und fairen Sport BEISPIELLISTE ZULÄSSIGER MEDIKAMENTE 2013

Polizeisportler vor und nach Titelkämpfen

Sportlerehrung des DPSK in Essen

Premium Partner Wegweisende Verbands- und Partner Arbeitsgruppentagungen Institutionelle Partner

SPORT MINISTER USPE KONFERENZ Magazine 1/2011 Immer in Bewegung.

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POLICE SPORT EUROPE Inhalt

Editorial 08 Grußwort des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes Alfons Hörmann Seite 04 Auf meinem Schreibtisch Seite 05

Gremienarbeit Vorstandstagung des Deutschen Polizeisportkuratoriums in Dessau-Roßlau Seite 08 Das neue EPLA: Hintergründe und Ausführung in Deutschland Seite 09 Arbeitsgruppe 16 „Verortung und Repräsentanz des Dienstsports innerhalb des DPSK“ Seite 10 DPSK-Arbeitsgruppe „Leitfaden 290 – Sport in der Polizei“ Seite 11 Neues aus den Verbänden: 1. Präsidiumssitzung 2014 des DOSB in Frankfurt (Main) Seite 12 2. Präsidiumssitzung 2014 des DOSB in Sankt Johann Seite 13 DOSB und GEMA schließen neuen Gesamtvertrag Seite 15 Kooperation zwischen der USPE und dem Europäischen Schwimmverband (LEN) Seite 15 Das neue Europäische Polizei Leistungsabzeichen (EPLA) Seite 15

Dienstsport in Bund und Ländern 100 Jahre Deutsches Sportabzeichen – die Polizei Hessen macht mit! Seite 16 Gesundheitsseminar für Führungskräfte der Polizei 20 im Sporthotel Barsinghausen Seite 18 Veränderte Dienstsportrichtlinie in Rheinland-Pfalz in Kraft Seite 19

Kolumne Neues von Achim Achilles: Geil auf den Flow Seite 20

Wettkampf- und Spitzensport Ausgewählte Highlights im Sportjahr 2014: Mai bis August Seite 22 IV. EPM im Handball der Frauen: Deutsches Team holt Bronze Seite 24 Polizeisportler des Jahres 2013 in Essen ausgezeichnet Seite 27 Deutsche Sprinterinnen Maß aller Dinge CIV. UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2014 Seite 30 Ausblick auf die Endrunde der 22. DPM im Fußball der Männer Seite 31 Vor der III. EPM im Triathlon 2014 in Bremen Seite 32 Hannover freut sich auf die 27. DPM im Schießen Seite 34

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Wissenswertes Im Rückblick: Rhönradturner Constantin Malchin Seite 35 45 DPSK-Vorsitzender spricht vor GdP-Vorsitzenden der Haupt- und Gesamtpersonalräte der deutschen Polizeien Seite 38 Der ehemalige rheinland-pfälzische Polizeisportbeauftragte blickt zurück Seite 39 Neuer Polizeisportbeauftragter in Rheinland-Pfalz Seite 40 Neuer Polizeisportbeauftragter in Brandenburg Seite 41 Fortbildung der Polizeitrainer der Bundespolizei zusammengefasst Seite 42 Saarländische Fachhochschule neue Partnerschule des Spitzensports Seite 43 Weiterer Erfolg für das Projekt „Judo for Ethiopians“ Seite 44 100 Jahre Deutscher Kanu-Verband Seite 45 Einst und heute: Was schrieb das DPSK vor 50 bzw. 25 Jahren? Seite 46 Gut und günstig essen? Gesunde Ernährung im Ausdauersport! Seite 48 48 Aus ärztlicher Sicht: Bewegung beginnt im Kopf Seite 50

Auf dem Titel: Zur Polizeisportlerehrung des DPSK in Essen ließ es sich der nordrhein-westfälische In- nenminister nicht nehmen, sich mit geehrten Athleten ablichten zu lassen: Yvonne Ruch, Ralf Jäger, Anke Palm, Schahrsad Shahmirzadi (von links). Mehr dazu in unserem Beitrag ab Seite 27! (Foto: Jochen Tack).

Im Anhang: POLIZEISPORT-Depesche EXTRA: POLIZEISPORT Das Online-Magazin des Deutschen Polizeisportkuratoriums Ausgabe S1.2014 Depesche Жаркие. Зимние. Твои. EXTRA Die deutschen Polizeisportler bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi Deutsches Polizeisportkuratorium Auf 17 Seiten steht noch einmal Olympia im Mittelpunkt: Wir blicken zurück auf 16 span- nende Wettkampftage und die Auftritte der deutschen Polizeiathleten, abgerundet durch eine Resultatsübersicht und eine Medaillenanalyse.

Impressum Herausgeber: Deutsches Polizeisportkuratorium, Gemeinsam mit unseren Partnern – Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (Hrsg.) Für sauberen und fairen Sport BEISPIELLISTE bei der Polizeidirektion Dresden, ZULÄSSIGER Stauffenbergallee 18, 01099 Dresden MEDIKAMENTE 2013 Redaktion: Uwe Kilz (verantwortlich), Bernd Künzelmann, Tino Bonk, Sven Fischer, Oliver Wurdak, Ricky Kokel sowie siehe Einzelnachweis Жаркие. Зимние. Твои. Die deutschen Polizeisportler bei den Premium Partner Erweitertes Lektorat: Thomas Mürder, Rigo Klapa Partner Olympischen Winterspielen in Sotschi Fotos: DPSK sowie siehe Einzelnachweis Institutionelle Partner Layout /Satz: Ricky Kokel SPORT MINISTER USPE KONFERENZ Redaktionsschluss: 5. Mai 2014 Magazine 1/2011 Immer in Bewegung. Depesche 2014 - 01.indd 45 05.06.2014 17:46:29

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POLICE SPORT EUROPE Editorial

Grußwort des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes Alfons Hörmann Nach den Olympischen Winterspielen von Sotschi

Wenige Wochen nachdem das Olympische Feuer im Olympiapark von Sotschi erlo­ schen ist, steht der olympische Wintersport im Mittelpunkt der ersten Ausgabe der POLIZEISPORT-Depesche des Jahres 2014. Die Gesichter dieser Spiele, Momentaufnahmen begeisternder Wettbewerbe, Zielfotos von Millimeterentscheidungen, Ausdruck unbändigen Siegeswillens, gren­ zenloser Freude oder tiefer Niedergeschlagenheit vor beeindruckenden Kulissen sind uns neben der Sportbegeisterung, Gastfreundschaft und Herzlichkeit der rus­ sischen Bevölkerung und den gelungenen Zeremonien mit ihren reichen Bezügen zu Geschichte und Kultur des Landes in besonderer Erinnerung geblieben. Der Dank des olympischen Sports und des Deutschen Olympischen Sport­ bundes gilt den Gastgebern und Organisatoren, der Stadt Sotschi und dem rus­ sischen Volk in dieser noch jungen im Aufbruch befindlichen Demokratie sowie den vielen Volunteers und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Er gilt aber natürlich und in erster Linie den Aktiven aus 88 Nationen, die den Athletinnen und Athleten der Deutschen Olympiamannschaft in fairem Wettkampf begegneten und der olympischen Idee zu einem glänzenden Auftritt verhalfen. Durch ihr Auftreten hat unsere Olympiamannschaft das Motto „Wir für Deutschland“ überzeugend gelebt und sich in großer internationaler Konkurrenz gut behauptet, auch wenn nicht alle Träume in Erfüllung gegangen sind. Wir haben hochemotionale Spiele erlebt – im Sieg und in der Niederlage. Maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Abschneiden hatten 30 von der Polizei geförderte Sportlerinnen und Sportler. Sie erkämpften insgesamt 13 Medaillen und übertrafen damit das bisherige Top-Ergebnis von Angehörigen der Bundespolizei um zwei Medaillen. Die Statistik mit nunmehr 52 Olympiamedaillen (21 x Gold, 21 x Silber und 10 x Bronze) bei insgesamt zehn Olympischen Winterspielen seit 1980 belegt den Stellenwert der Bundespolizei innerhalb der Sportförderung der Bundes­ Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympi­ republik Deutschland mehr als eindrucksvoll. schen Sportbundes Foto: picture alliance Für den Deutschen Olympischen Sportbund ist die Polizei genau wie Bundes­ wehr und Zoll ein unverzichtbarer Bestandteil aller Planungen im Leistungssport. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir der nun über drei Jahrzehnte hinweg wäh­ renden Erfolgsgeschichte noch viele weitere Kapitel hinzufügen werden. Die vorliegende Ausgabe der POLIZEISPORT-Depesche zeigt, dass das Deut­ sche Polizeisportkuratorium über den olympischen Spitzensport hinaus erfolgreich wirkt. Sie stellt den Sport mit Blick auf das berufliche Umfeld seiner Mitglieder in einen besonderen Zusammenhang und liefert zahlreiche Belege für ein attraktives Angebot, das auch das gesellschaftliche Miteinander fördert. In diesem Sinne danke ich Bundespolizei und Deutschem Polizeisportkuratorium für ihr herausragendes Engagement und wünsche allen Leserinnen und Lesern der vorliegenden Ausgabe der POLIZEISPORT-Depesche viel Freude und gute Informa­ tion bei der Lektüre.

Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes

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Auf meinem Schreibtisch

iebe Kolleginnen und Kollegen – Ath- leten, Funktionäre der Arbeits- und LFührungsebene, meine Damen und Herren!

Das erste Quartal 2014 und damit auch die XXII. Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi sind Geschichte! In der Retrospektive bleiben erfolg- reiche am Sport orientierte Winterspiele und eine Medaillenbilanz von 19 mal Edelmetall, errungen von der deutschen Olympiamann- schaft, welche sich aus 152 Athletinnen und Athleten, davon 30 Polizeisportlern von Bund und Ländern, zusammensetzte. Dazu jedoch später mehr – auch deshalb, weil das DPSK im Berichtszeitraum das Thema Spit- zensport auf der Agenda hatte. Womit also hat sich die Geschäftsstelle und der erweitere Vorstand des DPSK im ersten Quartal 2014 beschäftigt? Der Rei- he nach:

Vorstandssitzung des DPSK in Dessau-Roßlau Vom 26. bis 27. Februar 2014 fand in Des- sau-Roßlau die erste Vorstandssitzung des DPSK im laufenden Geschäftsjahr statt. Neben dem aktuellen Wettkampfgesche- hen der Polizeien von Bund und Ländern beschäftigte sich der Vorstand vor allem mit den Sachständen zu den aktuell vier einge- Polizeidirektor Uwe Kilz, Vorsitzender des Deutschen Polizeisportkuratoriums. richteten Arbeitsgruppen. Die jeweiligen­ Arbeitsgruppenleiter (1. Handlungs- und stand und stimmten das weitere Vorgehen standschaft diskutiert, die dem Gremium im Geschäftsfähigkeit – LPD Klapa /ST; 2. und die Zeitläufe bis zur Vorlage beim Gre- Herbst 2014 vorgestellt werden. Kampfsportarten /Selbstverteidigung – PP mium ab. Zu bemerken ist, dass erstmals ein Mürder /BW; 3. Repräsentanz Dienstsport Darüber hinaus wurden Vorschläge Polizei­sportbeauftragter eines USPE-Part­ – PD Kilz /SN und 4. LF 290 – PP Mürder/ zur personellen Besetzung des Vorstan­ nerlan­des – in dem Fall aus der Republik BW) berichteten über den Bearbeitungs- des nach Abgabe der sächsischen Vor­ Ungarn – bei einer Vorstandssitzung zu Gast war. Márton P. Vincze hielt vor dem erweiterten Vorstand einen Vortrag zum Thema „Physisches Anforderungsprofil an einen Polizeivollzugs­beamten der Republik Ungarn“.

DPSK-Vorsitzender referiert vor Haupt- personalräten der Polizeien aus Bund und Ländern Am 27. Februar 2014 folgte der Vorsit- zende einer Einladung des Bundesvorsit- zenden der GdP Oliver Malchow zu einer Tagung der Hauptpersonalräte der Polizei- en von Bund/Ländern und referierte zum Thema „Vorstellung des DPSK und aktu- ellen Entwicklungen im Bereich des Dienst­ sportes mit GPS-Bezug“. Der Vortrag stieß Gruppenbild der Teilnehmer der 1. Vorstandssitzung des DPSK in Dessau-Roßlau. nicht zuletzt auch deshalb auf reges Inte-

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werden in einem gesonderten Tagungsord- nungspunkt die Polizeisportbeauftragten von Bund und Ländern über den inhalt- lichen Beitrag und die erreichten Ergeb- nisse ausführlich informiert.

IV. Europäische Polizeimeisterschaft im Handball der Frauen in Den Haag Im Bereich Wettkampfsport begleiteten der stellvertretende Vorsitzende des DPSK PP Thomas Mürder (BW) und der Vertreter der Geschäftsstelle PHK Oliver Wurdak (SN) Deutschland als Delegationsleitung das Damenhandball-Team unter seinem Fach- wart POR Thomas Link (NW) zur IV. EPM im Handball der Frauen nach Den Haag (Niederlande). Obwohl deutsche Team das Turnier ungeschlagen beendete, blieb infolge der besseren Torbilanz der Norwe- gerinnen in den Gruppenspielen jedoch nur der Kampf um Bronze. Dieses kleine Finale Platz 3 für Deutschland bei den IV. Europäischen Polizeimeisterschaften im Handball der Frauen: Trotz gegen die Österreicherinnen entschieden der avisierten, aber verfehlten Titelverteidigung ist die Freude über Edelmetall groß. die deutschen Damen mit 44:18 souverän für sich und brachten den bronzenen Kelch resse der Teilnehmer, da diese teilweise Deutschen Bundestages, um vor dem Hin- mit nach Deutschland. Glückwunsch! zum ersten Mal in dieser Form über die Ent- tergrund des Olympiaabschneidens des wicklung und Inkraftsetzung der Grundpo- deutschen Teams zum Thema „Vorstellung Polizeisportlerehrungen sitionen des DPSK zum Dienst- und Wett- des DPSK und der Spitzensportförderung in Bad Endorf und Essen kampfsport und seine Folgeentwicklungen bei den deutschen Polizeien“ vorzutragen. Der 28. März 2014 führte den stellvertre- informiert wurden und so die sportpolizei- Der Vorsitzende stand den Parlamentariern tenden Geschäftsführer PHK Tino Bonk liche Dimension für die Organisation Polizei erfolgreich 45 Minuten Rede und Antwort, und den Vorsitzenden nach Bad Endorf, um abscgätzen konnten. auch um im Fazit aus dem Mund der Aus- auf Einladung des Präsidenten der Bundes- schuss-Vorsitzenden Dagmar Freitag mit- polizeiakademie Bernd Brämer der Ehrung Das DPSK vor dem Sportausschuss zunehmen, dass auch selbige das DPSK erfolgreicher Förderathleten der Bundespo- des Deutschen Bundestages noch stärker als bisher unterstützen will lizei und im Einzelfall deren Verabschiedung Am 12. März 2014 folgte der Vorsitzende, und speziell das duale System bei Spitzen- aus ihrer aktiven sportlichen Laufbahn bei- begleitet vom stellvertretenden Geschäfts- sportförderung deutscher Polizeiathleten zuwohnen. Neben der Tatsache, dass es sich führer PHK Tino Bonk – ehemaliger Spit- als eine Alternative der Förderung im öf- Bundesinnenminister Dr. Thomas de Mai- zenathlet im Bobsport – einer kurzfristigen fentlichen Bereich anerkennt. In der Jah- zière nicht nehmen ließ, seine Sportlerinnen Einladung des Sportausschusses des ressitzung des Gremiums im Herbst 2014 und Sportler mit einem Grußwort zu emp-

Das DPSK präsentierte sich vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages.

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PD Burkhard Kowitz – einem „Urgestein“ XXII. Olympische Winterspiele in Sotschi des deutschen Polizeisports) professionell Einige Worte zu den Olympischen Winter- und mit Herzblut vorbereitet. spielen Sotschi 2014 seien mir abschlie-

Foto: Gotcha2 Innenminister Jäger mach­te in seiner ßend gestattet. Ansprache deutlich, dass Sport weit mehr als „Gönnt den Athleten schöne Spiele!“ nur Eigennutz und persönliche Frischzellen- titelte die Sächsische Zeitung vom 8. Fe- kur ist: „Es gibt nur wenige Berufe, die sich bruar 2014: Der Geschäftsführer/General- durch einen so starken Teamgeist auszeich- sekretär des Landessportbundes Sachsen nen wie der Polizeiberuf.“ In der Kategorie Dr. Ulf Tippelt, ehemaliger Leistungssport- „Sportlerin des Jahres 2013 ohne Sportför- koordinator beim DOSB, führte in seinem derung“ wurde Anke Palm (ST) geehrt, die Artikel auch mit Blick auf die aktuelle Si- DRESDEN auch den „Wanderpokal für hervorragende tuation in der Ukraine und in Russland 2015 Leistungen im Polizeisport“ aus den Händen aus, dass „Unzulänglichkeiten, Missstände JUDO des Innenministers Nordrhein-Westfalens und Diskriminierungen in den Mittelpunkt Ralf Jäger und des Vorsitzenden des DPSK gerückt“ werden, um dann die Frage zu Uwe Kilz (SN) entgegennehmen durfte. formulieren: „Muss der Sport, nur weil er „Sportler des Jahres 2013 ohne Sport- diese hohe Aufmerksamkeit erzeugt, weil förderung“ wurde Thomas Rueter (NW), er Werte in sich trägt und Olympia deren „Mannschaft des Jahres“ das im Teamsprint Idealbild beschreibt, politische Verände- der Frauen erfolgreiche Bahnradsport-Duo rungen anstreben? Kann er überhaupt das Kristina Vogel (BU) / Miriam Welte (RP). Als leisten was Politik, Wirtschaft und Handels- „Sportlerin des Jahres mit Sportförderung“ beziehungen, ein Heer professioneller Di- wurde Natalie Geisenberger (Bund) und als XVII. EUROPÄISCHE plomaten oder auch die Medien über Jahre POLIZEIMEISTERSCHAFTEN IM JUDO „Sportler des Jahres mit Sportförderung“ nicht erreicht haben?“ 10. –13. Mai 2015 in der EnergieVerbund Arena Dresden wurde Felix Loch (Bund) gewürdigt. Aus hiesiger Sicht nehmen die Sportler ihr Recht wahr, zu den Wettkämpfen, in die- USPE Vor den XVII. Europäischen Polizei-­ sem Fall Olympia zu fahren, um „dort mög- Magazine 1/2011 Deutsches Polizeisportkuratorium meis­terschaften im Judo 2015 lichst den Wettkampf ihres Lebens zu ab- Neben den sonstigen Aufgaben befindet solvieren und zum anderen das besondere fangen, hielt er auch eine Laudatio auf die sich die Geschäftsstelle des Deutschen olympische Flair zu ge- Wurfblatt EPM 2015.indd 3 06.03.2014 09:38:06 Erfolge des dualen Systems im deutschen Po­lizeisportkuratoriums und der Vorstand nießen“. Polizeispitzensport. Unter den Geehrten bereits in den sehr intensiven Vor- befanden sich so erfolgreiche Athleten wie bereitungen Natalie Geisenberger und Felix Loch, um nur einige zu nennen.

POLICE SPORT EUROPE

der Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß ihre Schatten vor­aus­ bei der Lektüre der ersten POLIZEIS- werfenden Europäi­schen PORT-Depesche im Jahr 2014! Polizeimeisterschaf­ten im Judo 2015, wel- che vom 10. bis 13. Mai in der sächsischen Der 3. April 2014 brach- Landeshauptstadt Dresden stattfinden wer- te dann die langersehnte Sportlerehrung den und begleitet durch einen zweitägigen des Deutschen Polizeisportkuratoriums in „Tag der offenen Tür“ der Polizei des Frei- der Zeche „Zollverein“ im nordrhein-westfä- staates Sachsen neben der Publikumsak- lischen Essen – auch deshalb, weil das Land quise auch Polizeinachwuchs bringen sollen. Ihr Nordrhein-Westfalen vertreten durch seinen Der Polizeisport als Zugpferd und Trailer – Innenminister Ralf Jäger gegenwärtig den eine gute Kombination! Vorsitz der Innenministerkonferenz inne hat. Der Bundesfachwart Selbstverteidi- Die Veranstaltung wurde durch das Team gung PHK Günter Neureuther (BY) ließ es um den neuen Polizei­sportbeauftragten sich nicht nehmen, den Stand der Vorbe- NRW LPD Roland Küpper und seiner Mann- reitung und vorab die Wettkampf­stätte zu Uwe Kilz schaft (speziell PHKin Andrea Schaub und besichtigen. Vorsitzender DPSK

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Vorstandstagung des DPSK in Dessau-Roßlau

om 26. bis 27. Februar dieses Jah- der 120. Tagung des DPSK im Herbst 2013 der Männer 2015 in Nordrhein-Westfalen res traf sich der erweiterte Vorstand gebildet wurden. In der Diskussion zu den vollzogen. Vdes Kuratoriums in Dessau-Roßlau verschiedenen Aufgabengebieten wurde Der Haushalt und die Presse- und Öf- (Sachsen-Anhalt) und beriet über grundsätz- schnell deutlich, dass es zum Teil ein be- fentlichkeitsarbeit des Kuratoriums blieben liche Themen des deutschen Polizei­sports. schwerlicher Weg bis zum endgültigen Er- auch auf dieser Vorstandstagung nicht Als besonderen Gast hieß der Vorsit- gebnis werden würde. unerwähnt. Weiterhin wurde über den Vor- zende des DPSK PD Uwe Kilz den unga- Der Gast aus Ungarn referierte zum bereitungsstand bezüglich des Seminars rischen Gastreferenten und Polizeisportbe- Thema „Physisches Anforderungsprofil an Gesundheits- und Präventionssport für auftragten der ungarischen Polizei Direktor einen Polizeibeamten der Republik Un- Füh­rungskräfte 2014 in Barsinghausen Márton P. Vincze willkommen. Darüber hi- garn“. Die Tagungsteilnehmer erhielten (bei Hannover / Niedersachsen) berichtet. naus ließ es sich der Leiter der Polizeidirek- hierdurch interessante Einblicke und konn- Andere Punkte ergänzten das große Feld tion Sachsen-Anhalt Ost Präsident Gerhard ten Vergleiche mit hiesigen Anforderungs- des Polizeisports. So informierte der Ge- Degner nicht nehmen, die Tagungsteilneh- profilen anstellen. Als weiterer Tagesord- neralsekretär der USPE Fred Kusserow mer am ersten Besprechungstag persön- nungspunkt wurde über den Entwurf des über anstehende Meisterschaften und lich zu begrüßen. Einführungserlasses EPLA „neu“ diskutiert, Kongresse. Zudem wurde die Zusammen- Nach der Eröffnung arbeitete sich der der dem Bund und den Ländern zwischen- arbeit des DPSK mit dem Deutschen Olym- Vorstand in den folgenden zwei Tagen durch zeitlich vorliegt. pischen Sportbund als Verband mit beson- 24 Tagungsordnungspunkte. In verschie- Auch der Wettkampf- und Spitzensport deren Aufgaben thematisiert. denen Abschnitten wurde eine Vielzahl von in der deutschen Polizei nahm einen ent- Nach Beendigung der Tagung gilt es grundlegenden und konzeptionellen Ent- sprechenden Platz in der Erörterung vor nun, die getroffenen Entscheidungen und scheidungen getroffen. Im Mittelpunkt stan- dem Vorstand ein. So wurde u. a. über die Hinweise in den Arbeitsgruppen als auch den unter anderem die Berichterstattungen Fortschreibung des Wettkampfkalenders insbesondere bei der Arbeit in der Ge- zur bisher geleisteten Arbeit in den vier ge- des DPSK diskutiert und die Auslosung der schäftsstelle des DPSK umzusetzen. bildeten Arbeitsgruppen, die auf Beschluss Vorrundengruppen zur 19. DPM Handball Bernd Künzelmann, Geschäftsführer DPSK

Der Vorsitzende des DPSK im Gespräch mit dem Leiter der Polizeidirek- Zur Vorstandstagung wurde auch der Gastreferent und Polizeisport- tion Sachsen-Anhalt Ost Gerhard Degner (rechts). beauftragte Márton P. Vincze von der Polizei Ungarns begrüßt.

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Depesche 2014 - 01.indd 48 05.06.2014 10:43:35 Gremienarbeit

Das neue EPLA: Hintergründe und Ausführung in Deutschland

ie Union Sportive des Polices schen verschiedenen Disziplinen zu d’Europe (USPE) hat in Zusam­ wählen, was das Europäische Polizei Dmenarbeit mit der Technischen Leistungsabzeichen sehr variabel und Universität München auf wissenschaft­ attraktiv macht. licher Basis ein neues Regelwerk für Das EPLA kann durch Polizei­ das EPLA geschaffen, welches den vollzugs­bedienstete oder Po­lizeischüler aktuellen Anforderungen an Polizeibe­ und -studenten an einer Polizei(hoch) amtinnen und Polizeibeamte in den Mit­ schule abgelegt werden. gliedsländern der USPE gerecht wird. Die Durchführungsbestimmun­gen Die neuen Regelungen für das EPLA so­wie weitere Kriterien, die für das Ab­ gelten seit dem 1. Januar 2014. legen und den Erwerb des EPLA von Die mit dem EPLA verbundenen Nor­ Bedeutung sind, können aus dem Re­ mabnahmen sind eine Bereicherung für gelwerk unter www.uspe.org/epla ent­ die sportliche Betätigung in der Polizei nommen werden. und mit Blick auf das Berufsbild sowohl Zudem wird zur Gewährleistung ei­ in der Gegenwart als auch in der Zukunft In der Kategorie Koordination steht auch Seilspringen ner einheitlichen Verfahrensweise bei gestaltet worden. Mit diesem einheitlichen zur Auswahl, um die Normen des Europäischen Polizei der Abnahme der physischen Norm Leistungsabzeichen wird dem europä­ Leistungsabzeichens zu erfüllen. Foto: Funkyskip wird auf vorgenannter Internetseite ischen Gedanken zunehmend Rechnung zeitnah auch ein Film eingestellt, wel­ getragen. gorien des EPLA (Ausdauer, Kraft, Schnel­ cher die Einzeldisziplinen erläutert sowie Mit dem EPLA wird dem Bund und den ligkeit und Koordination) ist es möglich, deren Durchführung und Abnahme zeigt. Ländern neben den jeweiligen Sporterlas­ ein umfassendes Bild über die aktuell Durch Bund und Länder werden gegen­ sen ein weiteres Instrument angeboten, al­ bestehende Leistungsfähigkeit der Be­ wärtig die für ihren Zuständigkeitsbereich ternativ die körperliche Leistungsfähigkeit diensteten zu bekommen. Die Teilnehmer erforderlichen Regelungen unter Beachtung ihrer Polizeibeamten zu überprüfen. Auf haben die Möglichkeit, bei den zu überprü­ der jeweiligen Polizeisporterlasse getroffen. Grund der beinhalteten physischen Kate­ fenden motorischen Grundfähigkeiten zwi­ Bernd Künzelmann, Geschäftsführer DPSK

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Depesche 2014 - 01.indd 57 05.06.2014 10:47:36 Gremienarbeit

Arbeitsgruppe „Verortung und Repräsen- tanz des Dienstsports innerhalb des DPSK“ Dienstsport im DPSK: Quo vadis?

Um das historische Wachsen des Arbeitsgruppenthemas beleuchten und den erreichten sport die Leitung der UAG inne hatte. Stand der Arbeitsgruppentätigkeit kurz darstellen zu können, berichtet im Folgenden ein Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Arbeitsgruppenmitglied über dieses Treffen. die Sportbeauftragten aus Hamburg, Frank Grelak, dem Saarland, Stefan Schmitz, und aus Brandenburg, Andreas Merten sowie ienstsport in der Polizei: der Hauptsportwart Stefan Kronenberg und Ein Thema, das alle Poli- der Fachwart für Gesundheits- und Präven- Dzeibeamtinnen und Poli- tionssport im DPSK Jochen Borchert. Die zeibeamte des Bundes und der Geschäftsstelle des DPSK wird vertreten Länder, egal ob in der Sachbe- durch Tino Bonk und Regina Hortenbach. arbeitung oder in Führungsfunk- Die ersten Sitzung der Arbeitsgruppe tion und egal, ob bei der Schutz- fand im Februar 2014 in Reinhardtsgrimma, oder Kriminalpolizei, interessiert 15 Kilometer vor den Toren Dresdens, statt. bzw. interessieren sollte. Es geht In einem ersten Schritt wurden die Polizei- um die körperliche Leistungsfä- dienstsportrichtlinien des Bundes und der higkeit im Allgemeinen, insbe- Länder mit dem Ergebnis gegenüberge- sondere aber um die psychische Während der Arbeitsgespräche: Jochen Borchert, Andreas­ stellt, dass diese zwar vorhanden, jedoch Merten, Uwe Kilz (von links). und physische Belastbarkeit un- uneinheitlich sind, übereinstimmend Ar- serer Kolleginnen und Kollegen. beitszeit für die Ausübung des Dienstsports Vieles ist hier länderspe- te, die sich länderspezifisch mit Gesundheit zur Verfügung gestellt und Gesundheits- zifisch schon ini­tiiert worden, worüber die und Sport auseinander setzen und sich re- und Präventionssport grundsätzlich als Be- Dienstsport­richtlinien aus Bund und Län- gelmäßig trafen, um sich mit den Themen- standteil des Dienstsports angesehen wird. dern treffend, aber stets unterschiedlich feldern Bewegung und Gesundheit und Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen Auskunft geben. Auch das DPSK hat 2002 den damit verbundenen Aktivitäten und der Konzeption der UAG Gesundheits- und die Idee aufgegriffen, sich mit der Thematik Problemfeldern zu befassen. Präventionssport im DPSK (siehe Grafik) des Dienstsports zu beschäftigen. So wurde Ausgehend von der Beschlusslage und der Beschlussfassung des Gremiums im genannten Jahr erstmals ein Fachwart des DPSK in der Jahrestagung 2013 in auf der Sondersitzung 2012 in Schwerin. für Gesundheits- und Präventionssport im Potsdam wurde – fast zwangsläufig – eine Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe DPSK berufen und so auf die Tatsache rea- Arbeitsgruppe (AG) gebildet, die sich mit findet im Mai 2014 in der rheinland-pfäl- giert, dass eine infolge des demografischen der Verortung und der Repräsentanz des zischen Landeshauptstadt Mainz statt, um Wandels alternde Polizei noch genau so ak- Dienstsports innerhalb des DPSK befasst. unter anderem die Anforderungen an einen tiv agieren können muss wie früher. Leiter der AG ist der Vorsitzendes des möglichen Bundesfachwart Dienstsport Auf Initiative des DPSK bestellten dann DPSK Uwe Kilz, der schon in der Konzept­ und dessen Aufgaben zu erörtern. die Länder und der Bund jeweils Fachwar- erstellung Gesundheits- und Präventions­ Jochen Borchert, Arbeitsgruppenmitglied

Übereinstimmungen zwischen den Polizeirichtlinien und der Gruppenbild der Tagungsteilnehmer vor dem Eingangsportal des Schlosses in AG Gesundheits- und Präventionssport im DPSK. Reinhardtsgrimma.

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DPSK-Arbeitsgruppe „Leitfaden 290 – Sport in der Polizei“

Die Gremienarbeit des Deutschen Polizeisportkuratoriums ist derzeit durch eine umfang- DER POLIZEI, Ausgabe 1997“ grundlegend reiche Arbeitsgruppentätigkeit gekennzeichnet. Um diesen Prozess zu begleiten, beleuchtet überarbeitet werden. der Leiter der Arbeitsgruppe „Leitfaden 290 – Sport in der Polizei“ im Folgenden kurz den Polizeipräsident Thomas Mürder (Polizei aktuellen Stand seiner Arbeitsgruppe. Baden-Württemberg, stellvertretender Vor- sitzender des DPSK) hat sich bereit erklärt, die Leitung der Arbeitsgruppe zu überneh- men. Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe sind: · PD Thomas Dabel (Polizei Mecklen- burg-Vorpommern, Polizeisportbe- auftragter) · POKin Eva Dobrick (Polizei Sach- sen-Anhalt) · PHK Bernd Künzelmann (Polizei Sachsen, Geschäftsführer DPSK) · PHK Jochen Preising (Polizei Nie- dersachsen) · PKin Christel Rosenbaum (Polizei Bremen) · POK Sven Schulze (Polizei Schles- wig-Holstein)

Am 28. und 29. Januar 2014 trafen sich die Mitglieder der „Arbeitsgruppe Leitfaden Lebhafte Diskussionen in der Arbeitsgruppe 290 – Sport in der Polizei“ in Göppingen. Der „neue“ Leitfaden soll strategische Ziele ie körperliche Leistungsfähigkeit ist bereitung auf den polizeilichen Alltag und abbilden, die aktuellen Grundpositionen des eine wichtige Schlüsselqualifikation für besondere Lagen und somit ein wich- DPSK beinhalten sowie Dienst-, Wettkampf- Dfür die Funktionsfähigkeit der Polizei tiger Bestandteil der Einsatzvorbereitung. und Spitzensport genauso berücksichtigen und gehört zum Berufsbild. Sie ist eine Vo- Vor­gesetzte, die den Mitarbeiterinnen und wie den Gesundheits- und Präventionssport raussetzung, um die Bürgerinnen und Bür- Mitarbeitern den Dienstsport ermöglichen in der Polizei. ger zu schützen, die zu Recht eine leistungs- und diesem den notwendigen Stellenwert Nach der ersten Zusammenkunft Ende starke Polizei erwarten. einräumen, übernehmen damit auch Ver- Januar sind noch etliche Einzelaufträge Die körperliche Leistungsfähigkeit, die antwortung im Bereich der Fürsorge für durch die Arbeitsgruppenmitglieder zu erle- im Dienstsport aufgebaut und erhalten wird, ihre Beschäftigten. Um diesbezüglich eine digen, bevor sich die „AG Leitfaden 290 – ist eine wichtige Grundlage, um sich selbst zeitgemäße Grundlage für die Polizei zu Sport in der Polizei“ im Sommer 2014 ein zu sichern. Dienstsport ist folglich auch Vor- schaffen, soll der Leitfaden 290 „SPORT IN zweites Mal treffen wird.

Nach der ersten Zusammenkunft sind nun etliche Einzelaufträge durch die Arbeitsgruppenmitglieder zu erledigen.

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Neues aus den Verbänden

DOSB/VmbA – Verbände mit besonderen Aufgaben

1. Präsidiumssitzung 2014 des DOSB in Frankfurt (Main) Am Abend vor dem Neujahrsempfang des Deutschen Olympischen Sportbundes fand am 22. Januar dessen insgesamt 66. Prä- sidiumssitzung in Frankfurt (Main) statt. Sie war zugleich die erste Sitzung im Jahr 2014 und stand 16 Tage vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele von Sotschi zunächst ganz im Licht dieses Höhepunkts der Wintersportsaison 2013/2014. Das Präsidium nominierte hier die insge- samt 76 Athletinnen und 75 Athleten um- fassende deutsche Olympiamannschaft für Sotschi. (Tags darauf konnte als 77. Athletin die Ski-Freestylerin Sabrina Cakmakli noch einen internationalen Quotenplatz ergattern und komplettierte die deutsche Olympia- mannschaft damit auf 152 Starterinnen und Starter.) Ebenso berief es 171 Trainer/innen und Betreuer/innen. Außerdem wurde noch- mals das Festhalten am ambitionierten Ziel des Erringens von 30 Medaillen sowie eines Podestplatzes im Medaillenspiegel bekräf- tigt, wenngleich konstatiert wurde, dass es sehr schwer werden würde, dieses Ergebnis nach den Spielen von Vancouver erneut zu erreichen oder gar auszubauen. Es wurde auch Freude darüber geäußert, dass der neue, alte Bundesinnenminister Thomas de Maizière die deutsche Delegation in Sotschi einige Tage lang besuchen wird und Bun- despräsident Joachim Gauck die deutsche Olympiamannschaft bei ihrer Rückkehr von Vor den Olympischen Spielen hatte Michael Vesper, Generaldirekor des DOSB und Chef de Mission den Spielen am 24. Februar in München in in Sotschi, noch gut lachen – nach den Wettbewerben in Russland hatte er ob des Abschneidens der Empfang nehmen wird – eine für die Ath- deutschen Mannschaft viele Fragen zu beantworten. Foto: Martin Rulsch letinnen und Athleten besonders schöne Form der Würdigung und Anerkennung ihrer len mit der es gelingen soll, die Fülle an Auch wurde die Presse- und Öffentlich- Leistungen. Aufgaben, Projekten und Themen innerhalb keitsarbeit des DOSB 2013 bilanziert. Ob- Ein weiterer Punkt der Agenda neben des DOSB miteinander zu verbinden. Ein wohl das Vorjahr kein Olympiajahr war, gab der Olympianominierung galt der Entwick- Strategiepapier als Grundlage der Agenda es nahezu genauso viele Pressemitteilungen lung der Plattform www.splink.tv. Vertreter 2018 soll abschließend zur nächsten Präsi- wie 2012. Dabei entfielen jeweils etwa 30 von DOSB New Media und GIP Media ga- diumssitzung beraten werden. Prozent der Meldungen auf Themen des ben Einblick darüber, dass besonders das Michael Vesper als Mitglied der Exe- Spitzensports und des Bereichs Sportent- Konzept, das Angebot an Bewegtbildern kutive der Vereinigung aller Nationalen wicklung/Breitensport/Sportjugend. auszubauen, gut angekommen ist. Es wird Olympischen Komitees Europas (EOC) be- Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin auch von Verbänden wahrgenommen und richtete von der ersten Sitzung dieses Gre- Frauen und Gleichstellung des DOSB gab angesprochen und soll deshalb weiter zu miums in seiner neuen Zusammensetzung einen Zwischenbericht, wie die Umsetzung einem Web-TV-Netzwerk für Verbände (seit November 2013). So verbleibt dessen des Beschlusses „Chancengleichheit im aus­gebaut werden. Geschäftsstelle vorerst in Rom. Außerdem Sport durchsetzen!“ (Dezember 2012) ge- Des Weiteren wurde als Ziel ausgege- wurde intensiv über die weitere Zukunft der fördert und ausgewertet wird. So begleitet ben, im Frühjahr zusammen mit der Agenda „European Games“ nach deren Premiere eine Arbeitsgemeinschaft diesen Prozess. 2018 die Marke DOSB zu starten. Sie soll vom 12. bis 28. Juni 2015 im aserbaid- Diese bringt Anregungen und Ideen der die neue Form der Kommunikation darstel- schanischen Baku diskutiert. Mitgliedsverbände ein und will in diesem

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Jahr eine erste Bilanz ziehen. Mit Hilfe eines Probelaufes sollen die Ergebnisse der Auswertung nun auf Praktikabilität und Plausibilität geprüft werden. Der Landes- sportbund Sachsen-Anhalt, der Deutsche Eishockey-Bund und der DJK-Sportverband haben sich bereiterklärt, daran teilzunehmen. Für die Olympischen Jugendspiele vom 16. bis 28. August in Nanjing wurde Leistungssportdirektor Bernhard Schwank als Chef de Mission der deutschen Mann- schaft bestimmt. Sein Stellvertreter wird Benjamin Folkmann sein, Vorstandsmit- glied der Deutschen Sportjugend. Schließlich wurde über die Aufnahme vier neuer Mitglieder in die „Hall of Fame“ der Stiftung Deutsche Sporthilfe sowie über Vorschläge für den DOSB-Ethikpreis diskutiert.

2. Präsidiumssitzung 2014 des DOSB in Sankt Johann In der ersten Aprilwoche fanden sich die Spitzen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu ihrer 2. Präsidi- umssitzung 2014 zusammen. Die zweitä- gige Klausur im rheinland-pfälzischen St. Johann stand fünf bzw. zwei Wochen nach den Spielen bzw. Paralympics von Sotschi naturgemäß zumindest am Beginn ganz im Zeichen des olympischen Winters. So wurde – auch unter dem Eindruck des jüngst überwältigend großen öffentli- chen Interesses an Olympia – der Wunsch des DOSB bekräftigt, Olympische Spiele nach Deutschland zu holen. Um dabei das Wann und Wie konkretisieren zu können, ist zum einen der Reformprozess des IOC ab- zuwarten, insbesondere hinsichtlich dessen Beschlüsse zu Fragen künftiger Olympia- bewerbungen. Zum anderen gilt es schon jetzt, sich auf die zukünftige Bewerbung intensiv vorzubereiten. Deshalb wurde be- schlossen, die Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft sowie aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu einem kon- tinuierlichen Dialog über die Zukunft von Sportgroßveranstaltungen in Deutschland einzuladen. So will man hinsichtlich der Sor- gen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger aktuell informiert sein sowie diese ernst nehmen und angemessene Antwor- ten finden. Darüber hinaus wird die Deut- sche Olympische Akademie gebeten, die bereits eingeleitete Offensive „Olympische Idee“ verstärkt fortzusetzen. Die komplette Aufarbeitung der Spiele von Sotschi wird voraussichtlich nach Ostern fertig sein. Dabei analysieren die Verbände Bundespolizist Thomas Florschütz jubelt gemeinsam mit seinem Anschieber Mirko Pätzold 2008 in zusammen mit dem DOSB die Ergebnisse Altenberg über WM-Silber. Das im Osterzgebirge mit Enthusiasmus angeschobene Projekt „Altenberg 2026“, das Winterspiele im Großraum Dresden im Zusammenspiel mit alpinen Anlagen in Böhmen und festgestellten Fehler in der Vorberei- vorsah, wird der DOSB jedoch nicht weiter verfolgen. Dieser präferiert für Spiele im eigenen Land Berlin tung sowie daraus folgende Konsequenzen. und Hamburg. Foto: BSD

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Im Hinblick auf die I. Europäischen kommenden Wochen werden Zwischener- ein Plus von fünf Millionen Euro für den Spiele 2015 in Baku wird der DOSB eine gebnisse mit den drei Säulen des DOSB Spitzensport bedeuten, inklusive einer Mil- Mannschaft entsenden. Dabei liegen die diskutiert und Ideen / Vorschläge einbezo- lion Euro für die NADA. Hürden wie bei Olympischen Spielen: Es gen, um dann zur Mitgliederversammlung Um die Leistungssportförderung zu- wird Nominierungsgrundsätze geben, Ath- im Dezember 2014 ein stimmiges Gesamt- künftig effizienter zu strukturieren, be- letenvereinbarungen, Ehren- und Verpflich- konzept vorlegen zu können. schäftigt sich derzeit eine Arbeitsgruppe tungserklärungen für Trainer und Betreuer Des Weiteren wurde erläutert, dass man mit diesem Thema, an welcher auch der sowie ein Anti-Doping-Management. Nur derzeit mit der Umsetzung des neuen Er- Bundesinnenminister und der DOSB-Präsi- auf sportartspezifische Nominierungsricht- scheinungsbildes des DOSB beschäftigt ist. dent teilnehmen. linien wird verzichtet. Mit den Erfahrungen Aus Kostengründen werden die erforder- Zudem führte der DOSB seine Zusam- dieser Spiele wird dann der DOSB seine lichen Umstellungen, beispielsweise auch menarbeit mit dem Sportausschuss des Haltung zu einer zukünftigen deutschen die Einführung des neuen Logos, sukzessi- Deutschen Bundestages sowie diverser Beteiligung festlegen. ve erfolgen. Bei konkret sich ergebendem Fachministerien fort. In Bezug auf die För- Auch die „Agenda 2018“ sowie die Handlungsbedarf werden die Betroffenen derung von Sportbeziehungen mit Entwick- Überarbeitung und Anpassung der Satzung direkt angesprochen. Generell wird über die lungsländern durch das Auswärtigen Amt des DOSB wurden fortführend diskutiert. Veränderungen im Herbst umfassend infor- wurde hinsichtlich der geplanten Kürzung Im Hinblick auf die kritische Hinterfragung miert. der Mittel um 20 % auf 3,6 Millionen Euro der Struktur des DOSB und der diesbe- Der zweite Regierungsentwurf für den deutlich, dass diese mittlerweile 55-jährige züglichen Aufgaben- und Kompetenzver- Bundeshaushalt 2014 sieht einen Zu- Entwicklungsarbeit nun gefährdet ist. Der- teilung wurde als klares Ziel formuliert, wachs von insgesamt rund acht Millionen zeit betreibt der DOSB bspw. in Äthiopien, das Ehrenamt zu stärken und gleichzeitig Euro für die Sportförderung des Bundesin- Burundi, Guatemala, Honduras, Namibia, das Hauptamt zur Erledigung des Tages- nenministeriums vor. Dessen Beschluss Sambia und auf den Philippinen Langzeit- geschäfts zu professionalisieren. In den vorausgesetzt würde dies unter dem Strich projekte, um die Sportstrukturen vor Ort aufzubauen und weiterzuentwickeln. Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper be- richtete über den aktuellen Stand zum The- ma Inklusion (die selbstbestimmte, gleich- berechtigte und gleichwertige Teilnahme und Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen im und durch Sport ermög- lichen). Dazu konstituierte sich im März die entsprechende AG. Im Mai und Juli werden erste öffentlichkeitswirksame Maßnahmen stattfinden. Auch staatlicherseits tut sich auf Bundes-, Landes- und Kommunal­ ebene einiges in diese Richtung. Bezüglich der DOSB-Aktion „Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!“ wird 2014 erstmals ein bundesweiter Wettbewerb ausgeschriebenen, um Sportvereine dazu zu bewegen sich im Kampf gegen Gewalt an Frauen auf lokaler und regionaler Ebene stärker mit Partnerinnen und Partnern zu vernetzen. Um ein aktuelles Bild der Bedeutung und Probleme des Sportunterrichts zu er- halten wurde beschlossen, eine erneute Untersuchung zur Situation des Sports in der Schule in Deutschland (DOSB-SPRINT II) zu initiieren. Die zurückliegenden Ergeb- nisse stammen von 2006! Ein Angebot der Deutschen Welle wahr­ nehmend wird der DOSB Finanzdirektor Thomas Arnold als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat dieses Mediums ent- senden. Hinsichtlich der Neubaumaßnah- me „Haus des deutschen Sports“ befindet sich der DOSB weiter in der Auswahlphase eines entsprechenden Angebots. Über das Dr. Peter Spitzenpfeil bei seinem Referat über den sportwissenschaftlichen Teil des neuen Eu- Fronleichnam-Wochenende werden nichts- ropäischen Polizei Leistungsabzeichens. auf der Polizeisportkonferenz in Eger im November destotrotz die DOSB-Büros ins Neu-Isen- letzten Jahres. burger Übergangsdomizil umziehen.

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DOSB und GEMA schließen neuen Ge- Das neue Europäische Polizei Leistungs- Die Wirksamkeit des neuen EPLA be- samtvertrag abzeichen (EPLA) steht seit dem 1. Januar 2014. In einem Der DOSB hat mit der Gesellschaft für mu- Auf seinem Weg hin zu mehr Professionali- ersten Schritt zur Implementierung des sikalische Aufführungs- und mechanische tät ist der Europäische Polizeisportverband Europäischen Polizei Leistungsabzeichens Vervielfältigungsrechte (GEMA) im März (USPE) bestrebt, sich neben dem umfang- stellte es die USPE auf ihrer Polizeisport- 2014 einen neuen Gesamtvertrag für seine reichen Wettkampfsport auch anderen konferenz im November 2013 in Eger/ 98 Mitgliedsorganisationen mit ihren über Sport­themen anzunehmen, um dadurch den Ungarn vor, und Dr. Peter Spitzenpfeil refe- 91 000 Vereinen ausgehandelt. Polizeisport in der Breite zu entwickeln. rierte über den sportwissenschaftlichen Teil. Er gilt rückwirkend ab 1. Januar 2014 Alle Bestrebungen haben die primäre Durch diesen ersten Schritt der Bekannt- und federt Härten ab, welche die zum glei- Zielrichtung, die körperliche Fitness von Po- machung besteht die berechtigte Hoff­ chen Datum in Kraft getretene GEMA-Ta- lizistinnen und Polizisten zu steigern, zu prü- nung, bei den USPE-Mitgliedsländern, die in rifreform vor allem für Sportveranstaltungen fen und zu dokumentieren. Ein Instrumenta- großer Anzahl auf der Konferenz vertreten in großen Hallen und /oder mit hohen Ein- rium hierfür ist das EPLA. Dieses Abzeichen waren, Transparenz erzielt zu haben, was trittspreisen hervorgerufen hätte. kann seit 1982 von allen Polizistinnen und hoffentlich zu einer Zunahme der EPLA-Ab- Die erst kürzlich bis Ende 2016 ver- Polizisten Europas abgelegt werden. Leider solvierungen führen wird. längerte Zusatzvereinbarung zu diesem waren die Zahlen der EPLA-Erwerbungen Neben den Änderungen der zu absolvie- Gesamtvertrag bleibt von dem neuen Ver- in den letzten Jahren rückläufig. Die USPE renden sportlichen Übungen wurden auch tragsabschluss unberührt. Mit der Zusatz- entwickelte nunmehr die Idee, durch mehr die Rahmenbedingungen zur EPLA-Doku- vereinbarung wird eine ganze Reihe häu- Professionalität, den Erwerb ansprechender mentation verbessert und vereinfacht. Die fig wiederkehrender Musiknutzungen in sowie attraktiver und somit auch zeitgemä- erzielten EPLA-Leistungen können nun- Training und bei Wettkämpfen mit geringer ßer zu gestalten. mehr durch die Mitgliedsländer (durch einen Besucherzahl bereits pauschal abgegolten. In enger Zusammenarbeit mit der Tech- jeweils festzulegenden Personenkreis) on- Oliver Wurdak, MA Geschäftsstelle DPSK nischen Universität München entwickelten line im Internet eingetragen und die entspre- wir gemeinsam auf den Polizeiberuf bezo- chenden Urkunden selbstständig erstellt gene Anforderungen/Disziplinen des EPLA. werden. Da diese Daten in einer Datenbank USPE – Neu – und aus unserer Sicht von elemen- erfasst werden, hat jedes Mitgliedsland die Europäischer Polizeisportverband tarer Bedeutung – sind die sportwissen- Möglichkeit, Statistiken abzurufen und zu schaftlichen Erläuterungen der einzelnen analysieren. Kooperation zwischen der USPE und dem Disziplinen durch Herrn Dr. Spitzenpfeil von Fred Kusserow, Europäischen Schwimmverband (LEN) der TU München. USPE-Generalsekretär Im Bestreben der USPE, die Zusammen- arbeit mit internationalen Sportverbänden auszubauen und damit auch dem Polizei- sport in Europa mehr Professionalität zu verleihen, konnte die Europäische Polizei­ sportvereinigung einen weiteren Meilen- stein verbuchen. So wurde am 19. Dezember 2013 eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Union Sportive des Polices d’Europe (USPE) und der Ligue Européenne de Natation (LEN) vom USPE-Präsidenten Luc Smeyers und vom LEN-Präsidenten Paolo Barelli am Sitz der LEN in Rom unterzeichnet. Diese beinhaltet insbesondere eine Intensivierung der Zusammenarbeit sowie gegenseitige Unterstützung bei Wettkämpfen. Die USPE hat bereits Kooperationen mit den Europäischen Fachverbänden UEFA (Fußball), EHF (Handball) und EJU (Judo) und ist bestrebt, mit weiteren Europäischen Sportfachverbänden in der Zukunft zu ko­ operieren. Darüber hinaus wurde das Treffen in Ita- lien gleich dazu genutzt, um vor Ort mit Vertre- tern des Italienischen Polizeisportverbandes ASPMI die nächste USPE-Polizeisportkon- ferenz sowie die Europäische Polizeimeister- schaft im Tennis, welche beide 2015 in Italien stattfinden sollen, zu besprechen. Fred Kusserow, USPE-Präsident Luc Smeyers (links) unterzeichnet mit LEN-Präsident Paolo Barelli am 19. De- USPE-Generalsekretär zember 2013 in Rom den neuen Kooperationsvertrag beider Verbände.

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100 Jahre Deutsches Sportabzeichen – die Polizei Hessen macht mit!

Hochschule für Polizei und Verwaltung (HfPV) auf bzw. in den Sport- und Schieß­ anlagen der IV. BPA am 21. August 2013 in Kassel besonders gewogen. Bei Sonnen­ schein und besten äußeren Bedingungen stand der vom Sportbeauftragten des PP Nordhessen PD Ralf Flohr initiierte Sport­ tag ganz im Zeichen des 100-jährigen Ju­ biläums des DSA. Unter dem Motto „100 Sportabzeichen zum 100. Geburtstag“ war die Veranstaltung in die landesweite Aktion zur Belebung des Dienstsports bei der Po­ lizei und dem Erwerb des Sportabzeichens eingebunden. Zudem bestand bei der ganz­ tägigen Veranstaltung in Kassel auch noch die Möglichkeit, das Europäische Polizeileis­ tungsabzeichen (EPLA) zu erwerben.

Begrüßung durch PP Eckhard Sauer Pünktlich 9.00 Uhr eröffnete Polizeipräsident Auf die Plätze... Fertig... Los! – Start zum 3 000 m-Lauf. Eckhard Sauer vor über 100 Teilnehmerin­ nen und Teilnehmern die Veranstaltung und m Jahr 2013 wurde das Deutsche Sport­ vom Wettbewerbssieger, dem PP Nordhes­ hob in seiner Begrüßungsansprache noch abzeichen (DSA) des Deutschen Olym­ sen, wiedergegeben. einmal die Bedeutung des Dienstsports – Ipischen Sportbundes (DOSB) 100 Jahre einschließlich des Gesundheits- und Prä­ alt. Der Hessische Polizeisportausschuss Sporttag der Polizei in Nordhessen – ventionssports – für die Polizeibediensteten nahm daraufhin die Initiative des DOSB ein voller Erfolg hervor. Zugleich bedankte er sich beim Or­ auf und initiierte einen Wettbewerb für alle Der Wettergott war den Veranstaltern ganisationsteam der IV. BPA und des PP Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hes­ beim ersten gemeinsamen Sporttag des Nordhessen für die Planung, Vorbereitung sischen Polizeibehörden unter dem Motto Polizeipräsidiums Nordhessen, der IV. Be­ und Durchführung dieses ge­meinsamen „1 000 Deutsche Sportabzeichen durch die reitschaftspolizeiabteilung (BPA) und der Sporttages und wünschte allen Beteiligten hessische Polizei“. Dieser Wettbewerb stand unter der Schirmherrschaft von Staats­ sekretär Werner Koch (HMdIuS), der sich im Rahmen seiner Unterstützung vielfältig in das Projekt einbrachte. Insgesamt gelang es den Kolleginnen und Kollegen der hessischen Polizei, im Jahre 2013 1 614 Sportabzeichen erfolg­ reich abzulegen. Der zuvor vom Innenminis­ terium ausgelobte Ehrenpreis für erfolg­ reiche Teilnahme wurde vom Vorstand des HPSA dem Polizeipräsidium Nordhessen zugesprochen. Stellvertretend für 200 An­ gehörige des Polizeipräsidiums, die das DSA erfolgreich ablegten, konnte Poli­ zeipräsident Eckhard Sauer den Ehrenpreis des Hessischen Ministers des Innern und für Sport im Rahmen der Sportlerehrung 2013 in Empfang nehmen. Alle Behörden beteiligten sich mit Sporttagen, Trainingseinheiten und Aktio­ Polizeipräsident Eckhard Sauer (rechts) bei seiner Begrüßungsansprache mit den Ehrengästen nen, z. B. im Rahmen von Gesundheitswo­ Wolfgang Stächer (Geschäftsführer HPSA) und Peter Schmidt (Rektor HfPV) sowie Mitveran­ chen, an diesem Wettbewerb. Exemplarisch stalter Günter Jäger (stellvertretender Abteilungsleiter IV. BPA) und Moderator Fred Langefeld werden folgende Eindrücke des Sporttages (von links).

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den erfolgreichen und verletzungsfreien Er­ Geburtstages 1 000 Sportabzeichen im werb des DSA oder des EPLA. Jahr 2013 nachweisen möchte und zeigte Rektor Peter Schmidt (HfPV Wiesba­ sich zuversichtlich, dieses ambitionierte Ziel den) wies darauf hin, dass die jungen Poli­ auch zu erreichen. zeianwärterinnen und -anwärter das Sport­ abzeichen in der Regel bereits im Rahmen Über 100 Sportabzeichen und ihrer Ausbildung ablegen. Nach dem Bache­ 27 EPLA abgelegt lorstudium obliegt der Erwerb des Sport­ Nachdem der Worte genug gewechselt wa­ abzeichens aber grundsätzlich der eigenen ren, begaben sich die auf Gold, Silber und Initiative der Polizeibeschäftigten. Schon aus Bronze fixierten Polizeisportlerinnen und diesem Grund lobte der ehemalige Sport­ -sportler zu den Stationen Lauf / Sprint, Ku­ beauftragte des Landes Hessen im DPSK gelstoßen, Weitsprung, Medizinballweitwurf, und hessische Teamkapitän des JP Morgan Hochsprung, Schleuderball, Schwimmen Chase Corporate Challenge Laufs den nord­ und Schießen (Raumschießanlage), um hessischen Sporttag und versprach, sich zielstrebig ihre Mission „Sportabzeichen“ ebenfalls der sportlichen Herausforderung (und /oder EPLA) in Angriff zu nehmen. zu stellen. Um es vorwegzunehmen: Er ging Darüber hinaus war aufgrund einer vorab gemeinsam mit der jetzigen Polizeisportbe­ erfolgten Interessenabfrage die Möglich­ auftragten des Landes Hessen KORin Je­ keit eröffnet worden, 20,2 km Rad zu fa­ War mit dem Sporttag und der Zwischenbi­ nny Feist mit gutem Beispiel voran. Beide hren sowie 7,5 km zu walken, was insge­ lanz sehr zufrieden: Sportbeauftragter PD erwarben nach souveräner Vorstellung das samt auch 13 Aktive wahrnahmen. Schnell Ralf Flohr. Sportabzeichen in Gold. zeigte sich, dass die im Vorfeld des Sport­ Als Vertreter des Abteilungsleiters der tages in Kassel und Korbach angebotenen besondere Leistung der verbalen Art zeigte IV. BPA POR Michael Tegethoff, der sein und gut angenommenen Trainingstage eine Moderator Fred Langefeld (Abt. ZD), der Sportabzeichen schon vorher abgelegt zielführende Maßnahme gewesen sind, um hilfreiche Informationen und Zwischenstän­ hatte, hieß EPHK Günter Jäger die Anwe­ die für das Sportabzeichen oder EPLA ge­ de gab, stets auf „Ballhöhe“ war und ge­ senden herzlich willkommen und lud alle forderten Leistungen zu erbringen. konnt durch die Veranstaltung führte. Interessierten ein, die Sportanlage nicht Im Ergebnis konnte nahezu jede Teil­ 15.00 Uhr beendete Polizeidirektor Ralf nur im Rahmen des dienstlichen Sports, nehmerin und jeder Teilnehmer ein oder gar Flohr den Sporttag in Kassel und wartete sondern auch in den Neigungsgruppen, im beide Abzeichen „mit nach Hause nehmen“. mit einer ers­ten Zwischenbilanz auf, die Rahmen des Vereins- oder für den Individu­ Besonders erfreulich, dass sich der „Medail­ den eingangs erwähnten Optimismus des alsport zu nutzen. lenreigen“ auf alle Laufbahnen, Funktionen, HPSA-Geschäftsführers Wolfgang Stächer Der Geschäftsführer des Hessischen Besoldungsämter, Polizeibeschäftigten und nachhaltig stützte. Polizeisportausschusses (HPSA) POR Organisationseinheiten verteilte. Am Ende des Jahres 2013 legten die Wolfgang Stächer führte aus, dass die Als besonders sportliches Team prä­ Angehörigen des PP Nordhessen exakt hessische Polizei anlässlich des runden sentierte sich der Personalrat, der bei der 200 Sportabzeichen ab. Das im Schnitt Gesamtzahl der abgelegten Sportabzei­ etwas jüngere, aber zahlenmäßig kleinere chen prozentual den höchsten Anteil aller Team der IV. BPA konnte insgesamt be­ Organisationseinheiten aufwies. Nachdem achtliche 52 Sportabzeichen auf der Ha­ es Vizepräsident Bernd Paul urlaubsbe­ benseite verbuchen. dingt nicht möglich war, am Sporttag an­ Somit wurde das eigene Ziel von 100 wesend zu sein, stellte er sich unmittelbar DSA deutlich übertroffen. Dazu kommen nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub der noch einmal 27 (!) EPLAs, die im Laufe des Prüfung und legte als eine seiner ersten Kalenderjahres 2013 erworben wurden. Amtshandlungen das Sportabzeichen in Gold ab. Gemeinsame Auszeichnung Ergänzt wurde das sportliche Ange­ bei der Sportlerehrung bot noch um Schnupperkurse im Badmin­ Fazit nach den Rückmeldungen: Eine gelun­ ton, Spinning und Ballooning, die unter der gene Veranstaltung, die auch 2014, ggf. mit fachkundigen Leitung und Aufsicht von veränderten Schwerpunkten, ihre Fortset­ Jan-Christian Theobald (Dir SE/SK), Matthi­ zung finden soll. Auch Polizeipräsident Eck­ as Knoff (IV. BPA) und Renate Bauer (Frau­ hard Sauer zeigte sich sehr zufrieden über enbeauftragte PP Nordhessen) standen. das sportliche Engagement und die ge­ Einen Einblick in sportliche Höchstleis­ zeigten Leistungen seiner Mitarbeiterinnen tungen bot um die Mittagszeit mit einer und Mitarbeiter. Diese wurden, zusammen beeindruckenden Kür auf meterhoch ge­ mit den erfolgreichen Polizeiwettkämpfern, stapelten Holzpaletten der Deutsche Vize­ im Rahmen der Sportlerinnen- und Sportler­ meister im Fahrradtrial Wolfgang Wenzel ehrung des PP Nordhessen am 4. Dezem­ Wolfgang Wenzel vom Polizeirevier Ost (Polizeirevier Ost). Er befindet sich in der ber 2013 ausgezeichnet. Dort bekamen demonstrierte sein akrobatisches Können Spitzensportförderung der hessischen Po­ sie auch das Sportabzeichen und/oder das und zeigte eine beeindruckende Vorstel­ lizei und hat sich für die anstehende Welt­ EPLA überreicht. lung auf seinem Zweirad. meisterschaft in Südafrika qualifiziert. Eine Ralf Flohr

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Gesundheitsseminar für Führungskräfte der Polizei im Sporthotel Barsinghausen

Das Sporthotel Fuchsbachtal befindet sich im niedersächsischen Barsinghausen bei Hannover.

esundheit, Bewegung und Führung. Fuchsbachtal, in der Zeit vom 9. bis 11. Sep- der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Unter diesem Motto führt das DPSK tember 2014 durchgeführt. Prof. Dr. Dr. Perikles Simon ihr Mitwirken Gsein Gesundheitsseminar für Füh- Unter der Leitung des Fachwarts Ge- zugesagt. rungskräfte der Polizeien des Bundes und sundheits- und Präventionssport im DPSK Neben den fachlichen Vorträgen gilt ein der Länder auch im Jahr 2014 fort. Jochen Borchert werden die Themen Ge- Hauptaugenmerk dem persönlichen und Das erste Seminar dieser Art fand sundheit, Bewegung und Führung nun zum dienstlichen Austausch der Seminarteilneh­ 2004 in Damp bei Kiel statt. Die Landes- bereits neunten Mal für drei Tage in den Fo- merinnen und Seminarteilnehmer sowie dem polizei Schleswig-Holstein unter der Fe- kus von Führungskräften der Bundespolizei Erleben von Bewegung, insbesondere in Be- derführung des damaligen Fachwartes und der Länderpolizeien gerückt. Dabei ste- zug auf Gesundheit, als Primärerfahrung. für Gesundheits- und Präventionssport im hen 32 Seminarplätze für die hochrangigen Ein insgesamt gut abgestimmtes und DPSK Holger Böttcher war dann mehrma- Polizeiführerinnen und Polizeiführer zur Ver- interessantes Seminar wartet auf seine Teil- liger Gastgeber zu wichtigen Themen der fügung. nehmerinnen und Teilnehmer. Gesundheit und Bewegung. Als Referenten haben u. a. die Diplom- Jochen Borchert, Erstmals wird dieses Seminar nun in psychologin Dr. Nadine Schuster (Mainz) Fachwart Gesundheits- und Barsinghausen bei Hannover im Sporthotel und der Leiter der medizinischen Fakultät Präventionssport im DPSK

Ein Blick in das lichtdurchflutete Bewegungsbad. Der Fitnessraum ist umfassend ausgestattet.

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Veränderte Dienstsportrichtlinie in Rheinland-Pfalz in Kraft

dem Polizeiwettkampfsportprogramm. Um an solcher­lei Wettbewerben teilnehmen zu können, mussten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in der Interimszeit entweder Stun­den ihres Dienstsportkontingentes oder Frei­zeit­stun­­den in­vestieren. Hier wurde im Laufe des Jahres eine Kompromissregelung zwischen dem Minis­ terium des Innern, für Sport und Infrastruk- tur und dem Hauptpersonalrat erreicht. Das bedeutet im Einzelnen: a) Polizeilandesmeisterschaften (PLM): acht Stunden für Einzelsportarten und bis zu 16 Stunden für die Mannschaftsportarten Fußball, Handball und Volleyball b) Deutsche Polizeimeisterschaften (DPM): bis zu 24 Stunden je Meisterschaft c) Europäische Polizeimeisterschaften (EPM): alle anfallenden Dienstzeiten, jedoch ma­ximal acht Stunden je Tag d) Vorbereitung für PLM und DPM: Jahres- dienstsportkontingent von 48 Stunden kumuliert Jochen Borchert, Geschäftsstelle des Polizeisportbeauftragten Rheinland-Pfalz

Kreistraining im Rahmen des Dienstsportes erlaubt eine Vielzahl möglicher Übungen, sei es der Bocksprung... Fotos: Geschäftsstelle des Polizeisportbeauftragten Rheinland-Pfalz

ie Polizei Rheinland-Pfalz erhält Die wichtigsten Änderungen im Detail rück­wirkend zum 1. Januar 2013 Den Behörden und Einrichtungen der Poli- Deine geänderte Dienstsportrichtlinie. zei Rheinland-Pfalz ist lediglich die Durch- Doch eins nach dem anderen. führung je einer internen Meisterschaft ge- Im Juni 2007 war es soweit. Nach über stattet, die maximal mit acht Stunden auf zehn Jahren ohne eine gültige Dienstsport­ die Dienstzeit angerechnet wird. richtlinie bzw. stets verlängerter Laufzeit Die Teilnahme an externen Sportwett- wird eine neue Richtlinie aufgelegt und kämpfen und -vergleichen ist ebenfalls als Landesteil zum Leitfaden 290 in Kraft neu geregelt. Im Rahmen des monatlichen gesetzt. Verschiedene Entwicklungen der Dienstsportkontingentes von vier Stunden letzten Jahre machten es jedoch erforder- ist die Teilnahme an solchen Wettkämp- lich, eine Anpassung bzw. Neufassung vor- fen und Vergleichen für die Behörden zunehmen. und Einrichtungen möglich. Die Teilnahme Die wichtigste Nachricht nach der Ei- ist lediglich dem Polizeisportbeauftragten nigung im Dezember 2013 auf die neue des Landes anzuzeigen. Der Erwerb der Fassung ist nun, dass die Teilnahme am Leistungsabzeichen ist in Mitarbeiter- und Dienstsport weiterhin mit bis zu vier Stun- Beurteilungsgesprächen zu vermerken. den im Monat als Dienstzeit gerechnet wird und zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt Dienstzeitvergütung für Teilnahmen an wurde. Weiterhin gelten alle Polizeiwett- Polizeiwettkampfsportveranstaltungen kampfsportveranstaltungen als förderungs- Der kritischste Punkt war jedoch die Ver- würdig, die im Polizeiwettkampfsportpro- gütung von Dienstzeit für die Teilnahme ...oder der Aufsteiger zur Kräftigung des gramm in Rheinland-Pfalz aufgeführt sind. an Polizeiwettkampfveranstaltungen nach großen Gesäßmuskels.

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Achim Achilles Fotos: Beatrice Behrens

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Depesche 2014 - 01.indd 26 05.06.2014 10:58:01 Kolumne

Geil auf den Flow

Müde und mit Restalkohol im Blut schleppt sich Wunderläufer Achim Achilles in den und schmerzhaft lange. Der Waldboden gibt Wald. Er erwartet nichts, dafür bekommt er einen wunderbaren Moment des völligen Halt, der blaue Himmel Schutz. Ich dazwi- Nichts. War das jetzt ein Runner‘s High? schen. Aufgehoben zwischen Mutter Erde und Vater Himmel. Der Weg schnurgerade, am Ende die Sonne. Ein Tunnel aus bunten Blättern. Kein Berlin, kein Generve, nirgend- wo. Einfach nur Laufen, nicht schnell, aber mühelos, eins mit der Welt. Einer der raren Momente von Spiritualität, die nicht peinlich ist. Wieder Blick auf die Uhr: drei Minuten nach zehn. – Wie bitte? Ich schaue noch mal. Tatsache. Eine gute Viertelstunde ist vergangen, die mir vorkommt wie 15 Sekun- den. Was ist passiert? Wo bin ich? Vertraute Gegend, fast Wannseeufer. Aber wie bin ich hierher gekommen, bestimmt zwei, drei Ki- lometer weiter. Das letzte Mal war ich noch mitten im Wald. Was habe ich in diesen Mi- nuten getan, gefühlt? Warum hat sich mein Körper nicht beschwert? Tut er doch sonst immer. Bin ich abgebogen? Jemandem be- gegnet? Ich weiß es nicht. Eine Viertelstun- de auf meiner Festplatte total geleert. Gespenstisch. Aber großartig. Wirklich mal im Hier und Jetzt, ohne Denken, ohne Fühlen, ohne alles. Einfach sein, im Nichts. m fortgeschrittenen Alter sollte sich der Heute kein Trainingsplan, weder Kilo- Großartiger Trip, leider schon wieder futsch. Freizeitsportler keine Klubnacht mehr an- meter- noch Tempoterror. Einfach überleben. Komm sofort zurück, ich will das noch mal Itun. Wer allerdings mit dem Fluch lebt, in Die ersten Schritte wie Waterboarding. Rö- erleben. Ich bin geil auf diesen Flow. Aber mit Berlin zu wohnen, der hat bisweilen Pflichten cheln, das in Erstickungspanik mündet. Mü- Willen läuft hier leider nichts. Das Verflix­te als Gastgeber. Freunde von weit her möch- digkeitsfrösteln. Vögel zu laut. Scheiß Natur. an diesen Nichts-Momenten ist, dass ich sie ten was erleben. Es wird nicht immer gut, Zum Glück wenig los. Keine Sportsfreunde, gar nicht bemerke. Sobald ich das Ge­fühl zu dafür aber zuverlässig anstrengend. Erst ab die mein Schlurfen verlachen. Blick auf die rationalisieren versuche, ist es weg. War das Mitternacht ist im Kater Holzig was los, vor Uhr. Toll, schon vier Minuten. Fühle mich wie jetzt ein Runner‘s High? War ich im Himmel? zwei Uhr morgens lohnt der Weg ins Kos- Halbmarathon. Auf der Erde? Oder einfach nur bei mir? monaut nicht, kurz vorm Morgengrauen noch Immerhin: Das Bibbern wird weniger. Egal. Endlich war dieser Moment wieder da, ein Blick ins Ritter Butzke. Immerhin verknei- Tapfer weitertrampeln. Wohin will ich eigent- das erste Mal seit drei, vier Jahren. Kommt fen wir uns das Area 61, wo im Licht- und lich? Keine Ahnung. Einfach nur Wald. Poren wirklich nicht sehr häufig vorbei, dieser Trip. Bass-Gewitter Augen wie Ohren wegfliegen. durchlüften. Dreck raus dem Leib. Frische Aber dafür lohnt es sich zu laufen. Um Härte gegen mich und den Rest der Luft rein. Eso-Mantra: Jede meiner Zellen Welt zu zelebrieren, habe ich mir für neun ist glücklich. Loslassen, sagt der Guru, ein- Zur Person: Uhr morgens einen Bestrafungslauf ver- fach loslassen. Du hast in jeder Sekunde die Achim Achilles ist Deutschlands bekanntes- ordnet. Vier Stunden Quality-Schlaf müssen Wahl: Selbstmitleid in Einsamkeit – meine ter und mittelmäßigster Freizeitläufer. Der genügen. Bis dahin sollte das Bier verdaut Lieblingsrolle. Oder entspanntes Alleinsein. End-Vierziger lebt verheiratet mit einer ver- sein; und der Muskelkater vom Senioren-Po- Ich bin eigentlich nie allein, nicht mal, wenn ständnisvollen Frau in Berlin, läuft aber überall, go verflogen. ich allein bin. Irgendwas hämmert immer im wo es wehtut. Motto des Wunderathleten und Wecker lärmt um 8.30 Uhr. Lider ver- Hirn. Der nächste Job. Monas Einkaufsliste. Spiegel-Online-Kolumnisten: „Qualität kommt von Qual.“ Dabei ist es dem Vater eines lauf- klebt. Ölige Watte zwischen mir und der Welt. Der Terminplan der Kinder. Und Reifen fli- faulen Jungen egal, dass er trotz intensiven Sonne dringt durch die Gardinen. Verschwin- cken. Aber erst noch den Keller aufräumen. Trainings kaum von der Stelle kommt. Für ihn de, Du bist zu hell. Ein Charakterschwächling Und den Schreibtisch. Und die Birne. ist der Weg das Ziel. würde den bewährten Knieschmerz aktivie- Weg. Weg. Weg mit dem ganzen Mist. Seine Lieblingsfeinde ren und tiefer unter die Decke tauchen. Aber Weiterrennen, Rhythmus finden. 9 Uhr 35. auf dem Weg zum Ziel nicht Achilles, der preußische Pflichtläufer. Immerhin. Langsam darf man von Sport sind Walker und ande- Banane, Fluch und los. Darf ich schon wie- spre­chen. Schritte und Atem versöhnen sich re Pseudosportler. der fahren? Warum riecht es im Auto wie auf mit den Metern. Bei jedem vierten Schritt die einer Oktoberfest-Latrine? Ich bin das nicht. Restluft aus dem Körper lassen, peinlich laut www.achim-achilles.de

Reader‘s High erleben bei Achim Achilles‘ lustigsten Marathon-Kolumnen: „Keine Gnade für die Wade – Neues vom Wunderläufer“ Heyne-Verlag, 8,99 Euro

Depesche 2014 - 01.indd 27 05.06.2014 10:58:02 Wettkampf- und Spitzensport

Ausgewählte Highlights im Sportjahr 2014 Mai bis August

Mai Eishockey: WM in Weißrussland (9. bis 25. Mai) Fußball: U17-EM auf Malta (9. bis 21. Mai) Europa League, Finale in Turin (14. Mai) DFB-Pokal, Finale in Berlin (17. Mai) DFB-Pokal, Finale der Frauen in Köln (17. Mai) Champions League, Finale der Frauen in Lissabon (22. Mai) Champions League, Finale in Lissabon (24. Mai) Radsport: Giro d‘Italia (9. Mai bis 1. Juni) Karate: EM in Dresden (9. bis 11. Mai) Kunstturnen: EM der Frauen in Sofia (15. bis 18. Mai) EM der Männer in Sofia (21. bis 25. Mai) Sportschießen: Junioren-EM (Bogen) in Ljubljana/Slowenien (19. bis 24. Mai) Rudern: EM in Belgrad (30. Mai bis 1. Juni) American Football: Juni EM in Österreich (30. Mai bis 6. Juni) Hockey: WM in Den Haag (2. bis 15. Juni) Beachvolleyball: EM in Rom (3. bis 8. Juni) Mountainbike: EM in St. Wendel/Deutschland (5. bis 8. Juni) Fechten: EM in Straßbourg/Frankreich (7. bis 14. Juni) Kanusport: Wildwasser-WM in Valtellina/Italien (10. bis 15. Juni) Marathon-EM in Piesˇ tany/Slowakei (13. bis 14. Juni) Sprint-Junioren- & U23-EM in Mantes en Ylines/Frankreich (26. bis 29. Juni) Fußball: WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) Radsport: Tour de Suisse (14. bis 22. Juni) Triathlon: EM in Kitzbühel (19. bis 22. Juni) Leichtathletik: Team-EM in Braunschweig (21. bis 22. Juni) American Football: EM in Österreich (30. Mai bis 6. Juni)

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Juli Kanusport: Slalom-Junioren- & U23-EM in Skopje/Mazedonien (3. bis 6. Juli) EM in Brandenburg (10. bis 13. Juli) Sprint-Junioren- & U23-WM in Szeged (17. bis 20. Juli) Junioren-EM in Banja Luka/Bosnien-Herzegowina (18. bis 20. Juli) JuJutsu: U18/U21-WM in Mexiko (4. bis 6. Juli) Radsport: Tour de France (5. bis 27. Juli) Bahnrad-WM der Junioren in Seoul (23. bis 27. Juli) Wasserball: EM in Budapest (13. bis 27. Juli) Fußball: U19-Frauen-EM in Norwegen (15. bis 27. Juli) U19-EM in Ungarn (19. bis 31. Juli) Sportschießen: EM (Bogen) in Echmiadzin/Armenien (21. bis 26. Juli)

August Fechten: WM in Sofia (5. bis 13. August) Kanusport: Sprint-WM in Moskau (6. bis 10. August) Leichtathletik: EM in Zürich (12. bis 17. August) Schwimmen: EM in Berlin (13. bis 24. August) Handball: U18-EM der Männer in Polen (14. bis 24. August) Reiten: Weltreiterspiele in Caen (18. bis 31. August) Rudern: WM in Amsterdam (24. bis 31. August) Badminton: WM in Kopenhagen (25. bis 31. August) Judo: WM in Tscheljabinsk/Russland (25. bis 31. August) Foto: Leandro Neumann Ciuffo

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IV. EPM im Handball der Frauen: Deutsches Team holt Bronze

Ausgelassene Freude nach dem siegreichen Spiel um Platz 3 – hintere Reihe von links: Co-Trainer Michael Stegmeier (BW), Katrin Seyfried (BW), Daniela Salz (RP), Ilka Zwick (NI), Carina Koepcke (HE), FW Thomas Link (NW), Trainer Hans-Rudolf Fritsch (BW), Sportbetreuer Thomas Lah (HB) / mittlere Reihe von links: Sarah Molner (BW), Eva-Maria Kollecker (MV), Melanie Beckert (SN), Annika Hermenau (HE), Antje Lauenroth (HE), Verena Breidert (BW) / vordere Reihe von links: Michelle Klein (HE), Frances Günthel (BW), Britta Stelthove (NI), Ronja Grabowski (BW), Celia Schneider (BW), Sarah Harnisch (HE)

Vom 9. bis 14. März 2014 fand die IV. Europäische Polizeimeisterschaft im Handball der dem Polizeipräsidenten des Polizeipräsidi- Frauen in Den Haag in den Niederlanden statt. Hier trat das deutsche Team als Titelvertei- ums Einsatz in Göppingen und stellvertre- diger an und wollte diesen Erfolg wiederholen. Ohne ein Spiel verloren zu haben und mit tenden Vorsitzenden des DPSK. nur einem einzigen Punktverlust wurde es am Ende dann der 3. Platz. Von Göppingen aus ging es über Wall- dorf, Wiesbaden und Hilden zu den weite- ren „Haltestellen“, wo die Spielerinnen und ie Mannschaft um Fachwart Thomas Mit diesen Erfolgen fuhr die Mann- Betreuer zusteigen konnten. Anschließend Link (NW) mit dem Trainer-/Betreu- schaft natürlich mit großem Selbstbewusst- fuhren wir bei bestem Reisewetter direkt Derstab Hans-Rudolf Fritsch (BW), sein zum Turnier. nach Den Haag. Am Nachmittag traf das Michael Stegmeier (BW) und Thomas Lah Start war am 9. März 2014, um 5 Uhr in Team in Holland ein und bezog die ihm zur (HB) hatte sich intensiv auf diese Meister- Göppingen. Begleitet wurde das Team da- Verfügung gestellten Räume. Dabei erfolgte schaft vorbereitet. bei vom Delegationsleiter Thomas Mürder, die Unterbringung in einer Center-Park ähn- Bereits kurz nach der Jahreswen- lichen Anlage in Vierer-Bungalows. de fand vom 20. bis 24. Januar 2014 Viel Zeit sich groß einzurichten blieb eine erste Sichtung bei der Bundespo- nicht, da es schon bald zum Abendessen lizei in Bad Bergzabern (RP) statt. Im und danach zur Eröffnungsfeier ging. Rahmen dieser Maßnahme konnten die drei Vorbereitungsspiele gegen Pforz- Turnierstart gegen den Gastgeber heim, Ketsch (je 3. Liga) und Nellingen Am Montagmorgen begann das Turnier. (2. Liga) teilweise sehr deutlich und im- Insgesamt sieben Länder hatten ihre mer souverän gewonnen werden. Mannschaft gemeldet, sodass in einer Das Abschlusstraining fand vom 3. Vierer- und einer Dreier-Gruppe gespie- bis 7. März 2014 beim Landesamt für lt wurde. Die Besonderheit bei diesem Ausbildung, Fortbildung und Personal- Turnier war, dass keine Halbfinalspiele angelegenheiten in NRW statt. Auch hier vorgesehen waren und sich die Gruppen- konnten alle drei Spiele gegen Reckling- ersten direkt für das Finale qualifizierten. hausen, Lintfort und Beyeröhde (alle 3. Genau das sollte der deutschen Auswahl Liga) sehr deutlich gewonnen werden. Die Beflaggung zeigt es an: Das „Deutsche Haus“. später zum Verhängnis werden.

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In der Gruppe A spielten die Niederlan- de, Ungarn, Norwegen und Deutschland. In der Gruppe B waren Frankreich, Österreich und Dänemark vertreten. Das Eröffnungs- spiel bestritten der Gastgeber aus den Nie- derlanden und das deutsche Team. Nach einem zerfahrenen Beginn konn- te sich das deutsche Team nach etwa zehn Minuten finden und immer weiter absetzen. Am Ende stand ein ungefährdeter 33:12 Erfolg für die deutsche Mannschaft auf der Anzeigetafel. Am Dienstagmittag hieß der Gegner in der zweiten Paarung Ungarn. Wiederholt hatte die Mannschaft um Kapitänin Verena Breidert keinen guten Start. Aber auch in diesem Match gelang es nach etwa zehn Minuten, den Rhythmus zu finden und einen ungefährdeten 27:17-Erfolg einzufahren. Impression von der Eröffnungsfeier. Remis gegen Norwegen zu wenig Am Mittwoch kam es dann zum „Endspiel“ in der Gruppe A, denn auch Norwegen konnte seine beiden Spiele gegen die Nie- derlande und Ungarn klar gewinnen. Da das deutsche Team gegenüber dem Kon- trahenten jedoch das schlechtere Torver- hältnis aufwies, musste dieses Spiel unbe- dingt gewonnen werden, um in das Finale einziehen zu können. Leider konnte Deutschland nicht an die Spielfreude aus der Vorbereitung anschlie- ßen, wieder war die Anfangsphase nicht optimal. Auch aufgrund der Spielstärke der Norwegerinnen lag die Bundesrepublik zur Halbzeit 10:14 zurück. Nach dem Pausentee fing sich die deutsche Mannschaft und kam besser ins Spiel. Der Ausgleich und in der 53. Minu- te die Führung waren der Lohn. Nun ent- Hinter verschlossenen Türen: Die deutsche Mannschaft berät ihre Taktik für das Auftaktmatch wickelte sich ein dramatisches und span- gegen die Niederlande. nendes Spiel, wobei das deutsche Team immer den Ein-Tor-Vorsprung verteidigen konnte. Dieser hatte auch noch sechs Sekun- den vor dem Schlusspfiff Bestand, als es bei einem Freiwurf zu einem Team-Time- Out der Norwegerinnen kam. Trotz der Hin- weise des Trainers gelang es den Angrei- ferinnen, den Ball doch zur Kreisläuferin zu bringen, die dann regelwidrig am Torwurf gehindert wurde. Logische Konsequenz und auch die richtige Entscheidung der beiden rumänischen Schiedsrichterinnen: 7 m-Strafwurf! Dieser wurde durch die Werferin aus Norwegen sicher zum 25:25 verwandelt. Damit war Deutschland nur Zweiter seiner Gruppe und verpasste das Finale. Nach den Gruppenspielen stand eine Fahrt nach Amsterdam auf dem Programm. Ein gemeinsamer Ausflug an den Nordseestrand schweißte die Mädels noch weiter zusammen. Nach einer Grachtenfahrt wurde die Mann-

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schaft durch Kolleginnen der niederlän- in der Vorbereitung gezeigt hatte, Spielwitz, abendlichen Abschlussveranstaltung zu- dischen Polizei durch die Stadt geführt, taktische Finessen und Durchsetzungsver- nächst im offiziellen Teil und anschließend wobei der Fußmarsch auch durch das Rot- mögen. Daher war das Ergebnis nicht ver- noch im „Deutschen Haus“ bis in die frühen lichtviertel führte. wunderlich. Österreich wurde mit 44:18 sehr Morgenstunden gefeiert wurde. deutlich besiegt. Am Freitagmorgen ging es dann mit Versöhnlicher Abschluss mit Bronze Das war ein versöhnlicher Abschluss. dem Bus wieder zurück. Alle Teilnehmerin- Am Donnerstag stand die letzte Partie mit Hätte es den üblichen Modus mit Halbfinal- nen und Teilnehmer waren ausgelaugt und dem Spiel um Platz drei an. Hier hatte sich spielen gegeben, wäre es vielleicht anders ein wenig müde. Aber die positiven Eindrü- in der Gruppe B die Mannschaft aus Öster- ausgegangen, denn mit einem Sieg über cke blieben und niemand hatte sich verletzt, reich für dieses Spiel qualifiziert. Das war Österreich wäre die Finalteilnahem möglich was besonders wichtig war. Denn schließlich schon beachtlich, da die Frauen aus der gewesen. Aber so war der Modus, und ins- standen am Wochenende schon wieder die Alpenrepublik erstmalig an einem solchen gesamt haben wir nicht immer das spielen nächsten Punktspiele auf Vereinsebene an. Turnier teilnahmen. können, wozu wir eigentlich in der Lage wa- In diesem Spiel glänzte die deutsche ren. Deshalb haben wir uns natürlich auch Thomas Link, Mannschaft mit all den Tugenden, die sie sehr über den 3. Platz gefreut, der bei der Fachwart Handball im DPSK

Die drei erstplatzierten Mannschaften – Norwegen, Frankreich und Deutschland – vereint auf einem Foto. Das Turnier im Überblick

Gruppe A Gruppe B Spiel um Platz 5 Niederlande – Deutschland 12:33 Österreich – Dänemark 23:22 Niederlande – Dänemark 27:19 Norwegen – Ungarn 41:19 Frankreich – Österreich 33:21 Norwegen – Niederlande 40:17 Frankreich – Dänemark 23:17 Deutschland – Ungarn 27:17 Niederlande – Ungarn 24:23 Spiel um Platz 3 Deutschland – Norwegen 25:25 Deutschland – Österreich 44:18

1. Norwegen 106:61 5:1 1. Frankreich 56:38 4:0 2. Deutschland 85:54 5:1 2. Österreich 44:55 2:2 3. Niederlande 53:96 2:4 3. Dänemark 39:46 0:4 Finale 4. Ungarn 59:92 0:6 Norwegen – Frankreich 23:20

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Polizeisportler des Jahres 2013 in Essen ausgezeichnet Weltkulturerbe Zeche „Zollverein“ bot würdiges Ambiente für die Polizeisportlerehrung des DPSK

Freudestrahlend empfängt Rettungsschwimmerin Anke Palm den „Wanderpokal für hervorragende Leistungen im Polizeisport“ aus den Händen des DPSK-Vor- sitzenden Uwe Kilz (rechts) und des Innenministers Nordrhein-Westfalens Ralf Jäger. Foto: Jochen Tack

m 3. April 2014 fand die diesjährige und dem Präsidenten des Europäischen betonte er seinen Respekt vor deren he- Polizeisportlerehrung statt – dem Polizeisportverbandes Luc Smeyers auch rausragenden Leistungen: „Kaum jemand AVor­sitz in der Innenministerkonfe- der Innenminister des gastgebenden Bun- nimmt den Spagat wahr, den die Geehrten renz folgend in diesem Jahr in Nordrhein-­ deslandes Ralf Jäger, derzeit in Personalu- zwischen Hauptberuf und Sport zu bewerk- Westfalen. Der Festakt wurde im Casino nion IMK-Vorsitzender. stelligen haben. Für sie ist Sport vor allem „Zollverein“ auf dem Gelände einer ehema- Jäger machte in seiner Ansprache auch Wettbewerb, das Messen mit den Be- ligen Zeche veranstaltet. deutlich, dass Sport weit mehr als reiner sten, national wie international.“ Dabei ver- Zu Gast bei der von der Mannschaft Eigennutz und persönliche Frischzellenkur gaß er auch nicht, den unschätzbaren Wert um den nordrhein-westfälischen Po­lizei­ ist. „Es gibt nur wenige Berufe, die sich der Unterstützung von Trainern, Betreuern sportbeauftrag­ten LPD Ro­land Küp­per mit durch so einen starken Teamgeist aus- und Familie hervorzuheben, ohne die eine viel Enthusiasmus vorbereiteten Festivität­ zeichnen wie der Polizeiberuf.“ Bevor der so große Zahl an Deutschen Meistern, waren ne­­ben dem Vorsitzenden des Deut- Innenminister die besten Polizeisportler Olympia­siegern sowie Welt- und Europa- schen Polizeisportkuratoriums PD Uwe Kilz des vergangenen Kalenderjahres ehrte, meistern unmöglich wäre.

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Die Ehrungszeremonie wurde von Schahrsad Schahmirzadi holte sich einem außergewöhnlichen Programm um- gleich doppelt Gold bei der Weltmeister- rahmt. Neben dem Polizeimusikorchester schaft im Kickboxen auf Kreta. Außerdem Nordrhein-Westfalen hatten auch ein inter- ist die Berlinerin Deutsche Meisterin im Voll- national erfolgreicher Rhönradsportler und kontakt-Kickboxen bis 60 kg und im Leicht- eine äußerst talentierte Sängerin aus den kontakt-Kickboxen bis 60 kg. Reihen der Polizei des Landes ihre großen Auftritte. Sportler ohne Sportförderung Das Organisationsteam um PD Bur- Polizeisportler des Jahres 2013 ohne Sport- khard Kowitz und PHKin Andrea Schaub förderung sind Thomas Rueter aus Nord­ vom Polizeisportkuratorium NRW hat durch rhein-Westfalen, der Bundespolizist Daniel seine professionelle Arbeit die Grundlage Mannweiler und Michael Mayer aus Bayern. für eine beeindruckende Vernastaltung ge- Thomas Rueter erschwamm sich bei den schaffen und dazu beigetragen, dass diese Deutschen Meisterschaften im Schwimmen Ehrung in stetiger Erinnerung bleiben wird. in Berlin zwei Goldmedaillen und erzielte bei den Europäischen Polizeimeisterschaften im Pokal für hervorragende Leistungen Schwimmen in Dnepropetrowsk ebenfalls Rhönradsportler Constantin Malchin bei sei- im Polizeisport ner Darbietung. Foto: BeSi Essen zwei­mal Gold und einmal Silber. Den „Wanderpokal für hervorragende Leis­ Daniel Mannweiler erreichte als Alters­ tungen im Polizeisport“ erhielt in Essen Ret- klassenstarter in Südafrika beim West Coast tungssportlerin Anke Palm von der Polizei Sportlerinnen ohne Sportförderung Triathlon den ersten Platz. Dazu sicherte er Sachsen-Anhalt. 2013 zeigte sie großartige Neben der Keglerin Yvonne Ruch aus sich die Goldmedaille als Ironman in den Resultate unter anderem bei den World Ga- Hessen und der Kickboxerin Schahrsad USA. Bei den Deutschen Polizeimeis­ mes in Cali (Kolumbien), bei denen sie die Shahmirzadi aus Berlin wurde Anke Palm terschaften holte er Silber, bei der Duath- Goldmedaille mit der Rettungsstaffel und auch als „Polizeisportlerin des Jahres lon-Europamaisterschaft in den Niederlan- die Bronzemedaille mit der Gurtretterstaf- 2013 ohne Sportförderung“ geehrt den Gold. fel erringen konnte. Hierfür wurde sie vom Die Sportkeglerin Yvonne Ruch ist drei- Der langjährige bayrische Biathlet und Bundespräsidenten auch mit dem Sil- fache Weltmeisterin auf der Scherenbahn. Skilangläufer Michael Mayer konnte sich bernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Neben Die Hessin holte sich im Paarkampf, mit bei den Europäischen Polizeimeisterschaf- weiteren hervorragenden Ergebnissen bei der Mannschaft und im Einzelwettkampf ten im Skifahren gleich dreimal gegen die internationalen Schwimmwettkämpfen war jeweils die Goldmedaille. Yvonne Ruch be- Konkurrenz durchsetzen und war ein Leis- sie auch bei den Europäischen Polizeimeis­ treibt den Kegelsport schon seit 26 Jahren tungsträger der erfolgreichen Ski-Auswahl terschaften in Dnepropetrowsk (Ukraine) und feiert seit über zehn Jahren Erfolge des DPSK bei der EPM Ski im vergange- erfolgreich. auf nationaler und internationaler Ebene. nen Jahr.

Gruppenbild der ausgezeichneten Sportler mit Honorationen. Foto: Jochen Tack

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Bobpilot wurde 2013 in St. Moritz mit 23 Jahren im Zweier jüngster Weltmeister der Bobgeschichte. Bei der Europameisterschaft in Österreich erreichte der Pirnaer die Bronze­medaille.

Mannschaften Als Polizeimannschaft des Jahres wird be- reits zum zweiten Mal das Bahnrad-Duo Miriam Welte und Kristina Vogel ausge- zeichnet. Dazu gesellen sich auf den Plät- zen die Volleyballmannschaft der Herren und die Staffeln der Frauen und Männer im Polizeibiathlon. Die beiden Bahnradsportlerinnen Miri- am Welte aus Rheinland-Pfalz und Kristina Vogel von der Bundespolizei holten sich bei der Weltmeisterschaft in Minsk den ersten Platz. Bei der Europameisterschaft in den Niederlanden erreichten sie die Silberme- daille. Dazu sicherten sie sich zwei Gold- medaillen beim Worldcup im Teamsprint. Die DPSK-Auswahl der Volleyballer des Deutschen Polizeisportkuratoriums er­reichte den zweiten Platz bei der Euro- Ehrung der besten Polizeisportler mit Sportförderung: Nordrhein-Westfalens Polizeisportbeauf- päischen Polizeimeisterschaft in Frankfurt tragter Roland Küpper, Bobsportler Francesco Friedrich, Rennrodler Felix Loch und DPSK-Vor- (Main). In der Mannschaft sind Polizisten sitzender Uwe Kilz (von links) Foto: BeSi Essen vom Bund und aus verschiedenen Bundes- ländern aufgestellt. Sie unterlag im Finale Sportlerinnen mit Sportförderung Felix Loch – inzwischen dreifacher nur knapp der Auswahl aus Bulgarien. Polizeisportlerinnen des Jahres 2013 mit Olym­pia­sieger, siebenfacher Weltmeister, Die Biathlon-Staffeln der Männer und Sportförderung sind die beiden Bundespo- Europameister und Gesamtweltcupsieger – Frauen gewannen bei den EPM Ski in lizistinnen Natalie Geisenberger und Kristi- holte sich bei der Weltmeisterschaft 2013 der Schweiz jeweils die Goldmedaille. Bei na Vogel sowie Anne Knorr aus Sachsen. in Kanada zwei Goldmedaillen. Ebenfalls den sechs Athleten handelt es sich aus- Natalie Geisenberger ist zweifache zweifacher Goldmedaillengewinner wurde nahmslos um engagierte Polizistinnen und Goldmedaillengewinnerin im Rennrodeln bei er bei der Europameisterschaft in Oberhof. Polizisten, die den größten Teil ihres auf- der Weltmeisterschaft in Kanada. Ebenfalls Stefan Bötticher wurde in Minsk zwei- wändigen Trainingspensums in der Freizeit zweimal Gold gab es in Oberhof bei der Eu- facher Weltmeister im Bahnradsport. So- absolvieren. ropameisterschaft und in der Welt-Cupsai- wohl im Einzelsprint als auch im Team holte Ricky Kokel /Sven Fischer, son 2012/2013 sicherte sich die Bundes- er sich die Goldmedaille. MA Geschäftsstelle DPSK polizistin ebenfalls den ersten Platz. Kristina Vogel ist Weltmeisterin im Bahnradsport. Sie sicherte sich in Minsk den Titel beim Bahn-Teamsprint. Im Sprint-Einzel wurde sie Vizeweltmeiste- rin und in Apeldoorn (Niederlande) Euro- pameisterin. Im Teamsprint erreichte sie bei der Europameisterschaft den zweiten Platz, im Keirin ebenfalls Silber. Die Kanutin Anne Knorr von der Poli- zei des Freistaates Sachsen wurde bei den Junioren Weltmeisterin im K4, Vizewelt- meisterin im K2 und Europameisterin im K4. Darüber hinaus ist sie Bronzemedail- lengewinnerin bei der Europameisterschaft im K1.

Sportler mit Sportförderung Polizeisportler des Jahres 2013 mit Sport- förderung sind die drei Bundespolizisten Felix Loch, Stefan Bötticher und Frances­ Der DPSK-Vorsitzende Uwe Kilz bedankt sich bei Andrea Schaub für die gelungene Ausrichtung co Friedrich. der Veranstaltung.

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Deutsche Sprinterinnen Maß aller Dinge CIV. UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2014 im kolumbianischen Cali

verwies in 33,451 Sekunden Anna Meares aus Australien und die Russin Anastasia Wojnowa auf die Plätze. Dreimal Silber steuerten die Herren dem tollen deutschen Mannschaftsergeb- nis bei: Im Sprint musste sich Bundespo- lizist Stefan Bötticher nach seinem Titel 2013 in Kolumbien nur dem Franzosen François Pervis geschlagen geben und wurde Vize-Weltmeister. Joachim Eilers von der Bundespolizei freute sich über den gleichen Glanz im 1000-Meter-Zeitfahren – 2013 gewann der gebürtige Kölner in dieser Disziplin bereits Bronze. Im Team­ sprint der Herren erkämpften sich die bei- den Bundespolizisten Robert Förstemann und René Enders gemeinsam mit Maximi- lian Levy hinter dem neuseeländischen Trio ebenfalls einen zweiten Platz. Die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr sind noch nicht vergeben, aussichts- reiche Kandidaten sind hierfür Aguascali- entes in Mexiko und Paris. Im Jahr darauf geht es dann auf der Londoner Olympiabahn von 2012 um die globalen Titelehren. Ricky Kokel, MA Geschäftsstelle DPSK

Kristina Vogel (links) und Miriam Welte bleiben Erfolgsgaranten: In Cali ersprinteten sie sämtliche vier WM-Titel für die deutschen Farben! Fotos: Nicola

ei den vom 26. Februar bis 2. März to Patiño setzte sie sich sowohl im Sprint in Cali (Kolumbien) ausgetragenen als auch im Keirin überzeugend gegen die BCIV. UCI-Bahn-Weltmeisterschaften Konkurrenz aus China, Großbritannien und stellten die deutschen Bahnradsportler die Australien durch und verteidigte überdies erfolgreichste Mannschaft der Titelkämpfe. mit ihrer Mannschaftskameradin Miriam Sieben von acht Medaillen, darunter alle Welte (Polizei Rheinland-Pfalz) im „ewigen vier WM-Titel, gingen dabei auf das Konto Duell“ gegen die Chinesinnen erfolgreich von Polizeiathleten. das Regenbogentrikot im Teamsprint der Überragende Pedalistin war dabei die Damen. 23-jährige Bundespolizistin Kristina Vogel, An der 27-jährigen Pfälzerin war es die aus Südamerika gleich mit drei Gold- dann auch, die vierte Goldmedaille für den medaillen zurückkehrte und in der Presse Bund Deutscher Radfahrer zu gewinnen. Auch Bundespolizist Robert Förstemann – allen voran die kolumbianische Zeitung Über 500 Meter 2011 mit Bronze und im hatte in Südamerika Grund zur Freude: Im El Universal‘ – als „Königin der Bahn-WM“ Vorjahr mit Silber dekoriert, komplettierte Teamsprint errang er mit dem deutschen gefeiert wurde. Im Velódromo Alcides Nie- sie in diesem Jahr ihren Plakettensatz und Trio Silber!

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Ausblick auf die Endrunde der 22. DPM im Fußball der Männer

ach Ausrichtungen in den 1980er aber auch eine Möglichkeit, auf sich auf- sowie 1990er Jahren und zuletzt Folgende Mannschaften wurden Grup- merksam zu machen, um möglicherweise N2003 ist Nordrhein-Westfalen nun pensieger und qualifizierten sich damit noch auf den EPM-Zug aufzuspringen. zum fünften Mal Ausrichter einer Deut- für die Endrunde: Ich wünsche den Organisatoren gutes schen Polizeimeisterschaft (DPM)-Endrun- Gelingen bei der Durchführung der Meister- denveranstaltung im Fußball der Männer. Gruppe 1: Schleswig-Holstein schaft und den Mannschaften der Endrunde Sie wird vom 12. bis 16. Mai 2014 in Selm Gruppe 2: Bremen alles Gute bei der Umsetzung ihrer Zielvor- (Nordrhein-Westfalen) ausgetragen wer- Gruppe 3: Baden-Württemberg stellung. den. Gruppe 4: Saarland Michael Hirschfeld, Bereits die Vorrunde dieser DPM hatte Gruppe 5: Mecklenburg-Vorpommern Fachwart Fußball im DPSK es für die 16 Teams, welche im sportlichen Wettstreit um die verbleibenden fünf Plätze Schauen wir also, welcher der Qualifi- der Endrunde – der Titelverteidiger Nordr- kanten bei der Endrunde dem Titelverteidi- hein-Westfalen ist gesetzt – rangen, in sich. ger aus Nordrhein-Westfalen Paroli bieten Denn die Leistungsdichte der Teams hat kann. Dass dieses Unterfangen jedoch nicht in den zurückliegenden Jahren kontinuier- einfach wird, soll an dieser Stelle deutlich lich zugenommen. So lautet zumindest die unterstrichen werden. Die Auswahl von Trai- Einschätzung des Fachwarts Fußball im ner Mirko Jerenko hat den Titel 2011 nicht DPSK, welcher es ja wissen muss. Und so nur souverän gewonnen, sondern auch eine fiel selbst ihm eine Prognose über den Ver- hervorragende Perspektive für die Zukunft lauf der Vorrundenbegegnungen schwer. gezeigt. Man wird sehen… Zudem waren die Spiele in den fünf Vor- Da die DPM-Endrunde der XVI. Euro- rundengruppen teilweise bis zweieinhalb päischen Polizeimeisterschaft im Fußball Wochen vor der Endrunde terminiert, so der Männer (23. bis 30. Juni 2014 in Prag) dass Spannung bis zum Schluss herrschte. vorgeschaltet ist, liegen natürlich auch die Fachwart Michael Hirschfeld wird die End- So entschied sich erst am 23. April, wel- Leistungen der Spieler im Fokus, die für die runde der Meisterschaft nutzen, um die Form che Mannschaften aus den Gruppen 4 und Deutsche Polizeiauswahl infrage kommen. möglicher Auswahlspieler für die im Juni 5 die begehrten Tickets nach Selm lösen Das bedeutet für die Spieler einerseits eine bevorstehende Europäische Polizeimeister- konnten. natürliche Leistungskontrolle, andererseits schaft zu überprüfen. Wettkampf- und Veranstaltungskalender des DPSK

Mai 12. bis 16. Mai 2014 DPM Fußball Männer 2014 in Selm/NW 19. bis 23. Mai 2014 Sichtungslehrgang EPM Marathon 2014 in Freudenstadt/BW

Juni 2. bis 6. Juni 2014 Sichtungslehrgang EPM Marathon 2014 in Freudenstadt/BW 15. bis 19. Juni 2014 Sichtungslehrgang EPM Triathlon 2014 in Sieber/NI 23. bis 30. Juni 2014 EPM Fußball Männer 2014 in Prag/Tschechische Republik

Juli 2. bis 3. Juli 2014 2. Vorstandstagung des DPSK in Dresden/SN 21. bis 25. Juli 2014 Vorbereitungslehrgang EPM Triathlon 2014 in Bremen/HB 29. Juli bis 1. August 2014 DPM Schießen in Hannover/NI

August 8. bis 11. August 2014 EPM Triathlon 2014 in Bremen/HB

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Depesche 2014 - 01.indd 43 05.06.2014 11:06:04 Wettkampf- und Spitzensport

Vor der III. EPM im Triathlon 2014 Der Fachwart Triathlon im DPSK Bernd Rennies (Polizei Bremen) blickt auf das Ereignis im August 2014 voraus.

Am 5. Mai gab es eine Vorab-Pressekonferenz auf einem Ausflugsschiff auf der Weser. – Gruppenbild an Deck: USPE-Generalsekretär Fred Kus- serow, stellv. DPSK-Vorsitzender Rigo Klapa, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer, GEWOBA-Vorstandsvorsitzender Peter Stubbe, Fachwart Triathlon im DPSK Bernd Rennies und Spospom-Projektleiter Jan Brüning (von links).

ie III. Europäischen Polizeimeister- Zuschlag bekommen hatte, begannen die Geschwommen wird in der Marina, schaften im Triathlon sind etwas Vorbereitungen. Es wurden zahlreiche Ge- einem alten Hafenbecken, in welchem heu- Dganz Besonderes. Nicht nur, weil spräche geführt, bis die Idee, die Europa- te Freizeitkapitäne ihre Schiffe festmachen. sie im eigenen Land ausgetragen werden, meisterschaften in Bremen auszutragen, Die Radstrecke führt über einen 10 Kilome- sondern auch, weil sie meine letzte große umgesetzt werden konnte. Am 12. August ter langen Rundkurs durch den Hafen und dienstliche Veranstaltung sein werden. 2012 fand mit dem ersten GEWOBA City durch die Stadtteile Walle und Gröpelingen. Wie fing das eigentlich alles an oder Triathlon in Bremen in der Überseestadt Sie ist völlig verkehrsfrei, flach und schnell. wie kamen die dritten Europameisterschaf- praktisch das „Warm Up“ statt. Mit einem Die sich anschließende Laufstrecke führt ten der Polizei nach Bremen? Nachdem citynahen Austragungsort und dem Veran- an der Weser entlang über die Promenade am 14. Oktober 2008 Deutschland als staltungsauge im alten Hafen wurde eine in die Innenstadt und als Wendepunktstre- Bewerber für die Ausrichtung 2014 den attraktive Strecke gefunden. cke wieder zurück zum Start- / Zielbereich. Der zweite GEWOBA City Triathlon, der als Generalprobe im August vergange- nen Jahres durchgeführt wurde, verlief rei- bungslos, zeigte aber an einigen Stellen noch Optimierungspotenzial. So wird es am 10. August 2014 einen komfortableren Schwimmausstieg und für die Starter der EPM eine eigene Wechselzone geben. 16 USPE-Nationen haben nun ihre Teilnahme an der III. EPM zugesagt, darun- ter auch Zypern, Island, Monaco und die Ukraine. Ca. 115 Athleten werden an den Wettkämpfen teilnehmen und sich am 8. August 2013, 18 Uhr bei der Eröffnungs- zeremonie auf dem Bremer Marktplatz der Öffentlichkeit präsentieren. Danach sind alle Sportlerinnen und Sportler, die Delegierten Das Besondere an dieser EPM ist das zentrale Veranstaltungsauge in unmittelbarer Citynähe mit vielen und Gäste zu einem Empfang im Rathaus begeisterten Zuschauern. eingeladen. Der sonnabendliche Folge-

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Depesche 2014 - 01.indd 28 05.06.2014 15:11:06 Hier geht’s lang am 18. August 2013 Wettkampf- und Spitzensport

Richtung A281 / A27 Bremerhaven B6 Richtung A27 Utbremer Staße Bremerhaven Hannover Hamburg Waller Ring Werftstraße Bremerhavener Straße HAUPTBAHNHOF

Cuxhavener Straße Bremerhavener Straße Wartburgstraße B6 C Breitenweg ux ha ve ne Landwehrstraße r WENDE- Holz-und Fabrikenhafen Fabrikenufer S tr PUNKT a ß

e

Eduard-Suling-Straße Hansestraße Am Holzhafen Nordstraße S C H U P P E N 1 7 Doventors- SPEICHER XI Hafenstraße Contrescarpe r- Straße D.-von-Büren Straße Am Wall Hans-Böckle Doventor Überseetor

Zw Speicherhof e Bückingstraße Neptunstr. igs ALTSTADT Hansa- tor tr. G ROßMARKT Faulenstraße

Am Winterhafen

Silbermann- straße Konsul-Smidt-Straße M

Lloydstraße ar tinis Baumstr. tra SPEICHER I ße LANDMARK-TOWER S C H U P P E N 3 S C H U P P E N 1 WENDE- Eduard-Schopf- Allee PUNKT WECHSELZONE Europahafen WESER-TOWER Stephani-

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Schwimmen Rad Laufen Langemarck straße

Straßenbahnhaltestelle Linie 3 Richtung B 75 / Airport / A28 Oldenburg / Groningen / A1 Osnabrück / Dortmund

Der Streckenplan der bevorstehenden Titelkämpfe in der Hansestadt.

tag ist für die Vorbereitung, die Einweisung die Frauen. In einer kleinen Flowerceremony und Schwimmen, Polizei Hessen) werten in die Strecke und ein letztes Abschluss- werden anschließend 13.45 Uhr die frisch die Ergebnisse aus und stellen gemeinsam training vorgesehen. Die Bremer Triathlon- gebackenen Polizeieuropameister geehrt, mit den Athletinnen und Athleten den Kader vereine haben die Patenschaften für die bevor am Abend im Rahmen der offiziellen zusammen. Thomas Lah (Polizei Bremen) Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 16 Na- Abschlusszeremonie des Veranstalters und begleitet uns als Sportbetreuer. Zu diesem tionen übernommen und werden diese beim der USPE die Platzierten und Mannschaften Lehrgang wurden die Platzierten der ver- Training betreuen. Am Sonntag starten dann ihre Medaillen erhalten werden. gangenen Deutschen Polizeimeisterschaf- 11 Uhr die Männer und 15 Minuten später Weitere Informationen zu diesem sport- ten 2013 in Arendsee und Kolleginnen und lichen Höhepunkt im hohen Norden gibt es Kollegen mit entsprechenden Leistungen auch unter www.citytriathlonbremen.de. auf Vorschlag der Länderfachwarte einge- laden. Insgesamt werden elf Frauen und 13 Das deutsche Polizeiteam Männer daran teilnehmen. Das nominierte In einem Sichtungslehrgang, der vom 16. Aufgebot bereitet sich dann in der Woche bis 19. Juni 2014 im Harz durchgeführt vom 21. bis 25. Juli 2014 in Bremen auf die wird, werden die Starterinnen und Starter, Meisterschaften vor. die am 10. August 2014 für Deutschland Hoffen wir auf eine verletzungsfreie auf die Strecke gehen werden, ermittelt. und erfolgreiche Vorbereitung sowie unver- Die Sichtungskriterien sind aufgeteilt gessliche Meisterschaften auf zwei aufeinander aufbauende Wer- Bernd Rennies, tungen: Zunächst werden 1 500 Meter Fachwart Triathlon im DPSK Schwimmen auf einer 50-Meter-Bahn im Freibad Osterode absolviert, bevor das 20 Kilometer lange Radfahren mit anschlie- ßendem 5 Kilometer Lauf (die Schwimm- zeit ergibt die Startzeit) folgt. Bernd Rennies (Bundesfachwart, Po- lizei Bremen), Klaus-Peter Kircher (Diszi- Konstantin Bachor (Polizei Niedersachsen) plintrainer Rad und stellvertretender Bun- wurde­ 2013 in der Altmark Deut­scher Poli- zeimeister im Triathlon. Nun soll auf europä- desfachwart, Polizei Baden-Württemberg) ischer Ebene der nächste Erfolg folgen. und Andrea Apel (Disziplintrainerin Laufen Schwimmstart im Hafenbecken. An alle Triathleten aus den Polizeireihen

Der Veranstalter des GEWOBA City Triathlon stellt anlässlich der nehmen. Startplatzwünsche sind direkt an den Fachwart Triathlon Europäischen Polizeimeisterschaften ein vergünstigtes Start- im DPSK Bernd Rennies unter [email protected] zu platzkontingent zur Verfügung und lädt alle Kolleginnen und Kol- richten. Für die Unterbringung steht eine begrenzte Anzahl von legen aus den USPE-Mitgliedstaaten, die es jeweils nicht in die polizeieigenen Zimmern zur Verfügung. Sollte diese Kapazität Nationalmannschaften geschafft haben, ein, am Triathlon teilzu- nicht reichen, gibt es günstige Partnerhotels in Wettkampfnähe.

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Depesche 2014 - 01.indd 29 05.06.2014 15:11:07 Wettkampf- und Spitzensport

Hannover freut sich auf die 27. DPM im Schießen

icht München, nicht Suhl, sondern Hannover ist seit 27 Jahren wieder NGastgeber für die Meisterschaften der besten Schützen in der deutschen Po- lizei. In vier Disziplinen bei den Frauen und sechs Disziplinen bei den Männern sowie der gemeinsamen Wertung mit der Dienst- pistole kämpfen die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten aus 16 Bundesländern und dem Bund um den Titel. Die 27. Deutschen Polizeimeisterschaften im Schießen in Han- nover beginnen am 29. Juli 2014. Das Land Niedersachsen hat die Aus- richtung der Veranstaltung übernommen und die Organisation der PD Hannover übertragen. In der Polizeiinspektion Han- nover Süd, bei der das Organisationsbüro angesiedelt ist, laufen alle Fäden für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbe- reitung der Meisterschaft zusammen. Doch die Organisatoren der Deutschen Polizeimeisterschaften im Schießen stehen Auch Michael Goldbrunner von der Bundespolizei, 2013 Medaillengewinner bei den Europamei- in zweifacher Hinsicht vor einer besonderen sterschaften in Suhl, wird um Medaillen schießen. Foto: Birger Tiemann Herausforderung. Zum einen ist die Unter- bringung und Verpflegung der zahlreichen Zum anderen müssen geeignete Sport- Mit der Anreise am 29. Juli geht es los. Sportler, der erforderlichen Kampfrichter, stätten und geschultes Fachpersonal zur Auf dem Schießstand findet zunächst die Betreuer und sonstigen Funktionäre zu be- Verfügung stehen, um das ehrgeizige Pro- Waffenkontrolle statt, bevor diese gemäß wältigen. Dies wird in Hannover durch die gramm in der kurzen Zeit absolvieren zu den Vorschriften des Waffengesetzes ein- nahezu geschlossene Unterbringung aller können. Der Bundesstützpunkt Sportschie- gelagert werden. Nach der Besprechung Teilnehmer in einer Jugendherberge in der ßen Hannover bietet für faire, sportlich hoch- der Mannschaftsführer erfolgt die offizielle Nähe der Schießstätte in idealer Weise ge- karätige und spannende Wettkämpfe beste Begrüßung und Eröffnung. An den beiden löst. Voraussetzungen. folgenden Tagen werden die Wettkämpfe mit Gewehr und Pistole in den ausgeschrie- benen elf Disziplinen durchgeführt. Die vielen Spitzenschützinnen und -schützen, wie Angehörige von Nationalkadern oder Fördergruppen des Spitzensports sowie ambitionierte Amateursportler garantieren erstklassige Wettkämpfe. Durch die Erfah- rungen bei olympischen Spielen, Weltcups oder internationalen Wettkämpfen der Sportler aus allen Bereichen der deutschen Polizei sind spannungsgeladene Finals zu erwarten. Eine vordere Platzierung der einzelnen Schützinnen und Schützen ist Vorausset- zung für die Teilnahme an den Europä- ischen Polizeimeisterschaften im Schießen 2015. Darauf wird der Fachwart Schießen im DPSK ein entsprechendes Augenmerk legen. Das Ziel 2015 in der Türkei ist, an die herausragenden Erfolge der EPM 2011 anzuknüpfen. Fachwart Edgar Dommermuth nutzt die DPM um sich einen Überblick über mögliche deutsche Star- Edgar Dommermuth, ter an der EPM im Schießen 2015 in der Türkei zu verschaffen. Fachwart Schießen im DPSK

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Depesche 2014 - 01.indd 42 05.06.2014 18:46:09 Wissenswertes

Im Rückblick: Rhönradturner Constantin Malchin

ie Redaktion hat mit Constantin der. Aber ich versuche schon regelmäßig bleme hatte, meine Energie loszuwerden. Malchin im Winter 2013 / 2014 fol- in der Turnhalle zu sein, alleine um mich fit Daraufhin haben dann meine Lehrer bei Dgendes Interview geführt: zu halten. Ansonsten habe ich einen Groß- mir zu Hause angerufen und meine Mut- teil der Trainingsstunden für das Turnen ter aufgefordert, mich doch bitte ein we- Hallo, Herr Malchin! Wie geht es Ihnen zugunsten anderer Sportarten wie Tennis, nig mehr auszulasten. Die Schule hat sich heute, fünf Jahre nach Ihrem letzten Laufen, Krafttraining, Fahrradfahren und damals mit einem Turnverein die Turnhalle WM-Erfolg? Surfen eingetauscht. Nach so vielen Jah- geteilt, welcher Rhönradturnen angeboten Sehr gut, auch wenn ich das tägliche Trai- ren, die ich bei bestem Wetter in der Turn- hat. Meine Schwester war da auch schon ning schon gelegentlich vermisse. halle verbracht habe, freue ich mich jetzt aktiv und hat mich dann mitgenommen. auch darüber, mich in anderen Sportarten Die Voraussetzungen durch das Kunsttur- Gibt es einen Punkt in Ihrer Karriere, zu verbessern. nen waren natürlich günstig, so dass sich den Sie aus heutiger Sicht bereuen, schnell erste Erfolge eingestellt haben – oder würden Sie alles wieder so ma- Wie sind Sie eigentlich zum Rhönrad- und Erfolge machen Spaß, so bin ich dabei chen? turnen – einer nicht ganz so stark ver- geblieben. Ich denke, im Rückblick kann ich mit mei- breiteten Sportart – gekommen? War nen sportlichen Erfolgen ganz zufrieden dies ein direkter Weg oder lief er über Bis heute wurden zehn Rhönrad-Welt- sein. Klar denke ich immer mal an den ei- Umwege? meisterschaften ausgetragen. An fünf nen oder anderen Wettkampf zurück, bei Im Grunde hatten meine damaligen Leh- dieser Weltturniere nahmen Sie teil welchem ich vielleicht nicht optimal vorbe- rer auf dem Gymnasium daran großen und gewannen jeweils Weltmeister- reitet war oder nur knapp am Titel geschei- Anteil. Geturnt habe ich quasi von Geburt titel. Gab es für Sie persönlich noch tert bin. Aber so ist Sport, das gehört dazu. an. Angefangen mit Mutter-Kind-Turnen, weitere bedeutende sportliche Ereig- habe ich dann mit dem klassischen Ge- nisse in Ihrer Karriere? Welches war Was verbindet Sie heute noch mit dem räteturnen weitergemacht. Das habe ich das für Sie bedeutendste? Rhönradturnen? Sind Sie in dieser oder auch sehr intensiv betrieben. Aus ver- Ich denke die Weltmeisterschaften waren einer anderen Sportart noch aktiv? schiedensten Gründen habe ich dann ab- aus sportlicher Sicht schon ein absolutes Ich habe mir meine Auszeiten genommen, rupt aufgehört, was dazu geführt hat, dass Highlight. Für mich waren aber vor allem vor allem zur Geburt meiner beiden Kin- ich in den Folgewochen wohl etwas Pro- die Menschen rund um den Sport wichtig.

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Viele meiner besten und ältesten Freunde habe ich durch den Sport. Durch die nati- onalen und internationalen Wettkämpfe kennt man viele Leute, von Deutschland bis Japan, die auf der gleichen Wellenlänge lie- gen. Da ist jeder Wettkampf wie ein großes Familientreffen.

Sie sind derzeit bei der Autobahnpo- lizei in Bensberg eigesetzt. Werden Sie von Kolleginnen oder Kollegen des Öfteren auf Ihre sportlichen Erfolge hin angesprochen? Ja, gelegentlich schon. Wenn man zu zweit im Streifenwagen unterwegs ist, kommt man natürlich auf die Zeit vor der polizei- lichen Karriere zu sprechen. Mancher hat mich auch bei polizeilichen Veranstaltungen gesehen, wo ich mit dem Rhönrad aufgetre- ten bin und mich daraufhin angesprochen.

Gab es in Ihrer sportlichen Karriere einen Tiefpunkt bzw. eine Niederlage, Wenn man wie Sie über acht Jahre men trainieren und so macht keiner dem woran Sie sich heute noch schmerzlich hinweg in der Weltspitze der eigenen anderen Vorwürfe, dass er die ganze Zeit erinnern? Sportart unterwegs ist, so ist eine nur in der Turnhalle verbringt. Für die Kin- Meine sportlich schwerste Zeit hatte ich Grundvoraussetzung dafür hartes, zeit- der ist die Halle sowieso wie ein großer eigentlich in dem Jahr, in welchem ich ver- aufwendiges Training, wodurch private Spielplatz und es findet sich immer je- letzungsbedingt nahezu keinen Sport ma- Dinge oft zurückstehen müssen. Wie mand, der in einer Trainingspause mal ein chen konnte und es nicht klar war, ob es schafften Sie es trotzdem, sich immer Auge auf sie wirft. überhaupt wieder in der Intensität wie vor- wieder zu motivieren und nicht aufzu- her möglich sein würde. Ich habe zuvor jah- geben? Halten Sie heute noch Kontakte zu relang an sechs Tagen die Woche trainiert, Diesem Problem musste ich mich eigent- ausländischen Rhönradturnern bzw. teilweise mehrere Einheiten am Tag. Das lich nie stellen. Wenn das Umfeld stimmt ehemaligen Vereinskameraden? Training, die Freunde, alles war rund um nimmt man auch intensives Training und Auf jeden Fall. Gerade in der heutigen Zeit den Sport verankert. Als dies dann wegzu- hohen Zeitaufwand nicht als Belastung sind die Kommunikationswege ja kurz. Klar, brechen drohte, war das mental schon sehr war. Wenn es in diesem Bereich nicht ge- in Holland oder der Schweiz ist man schnel- belastend für mich. Im Rückblick war das stimmt hätte, wäre ich sicherlich nicht so ler mal als in Japan oder den USA, aber aber eine wichtige Erfahrung, die mich ge- lange und mit der Intensität bei dem Sport wenn es möglich ist, versucht man schon lehrt hat, dass nicht immer alles im Leben geblieben. Auch privat ist das unproblema- sich zu treffen. nach Plan verläuft, dass man auf seinen tisch, da ich meine Frau auch durch den Körper aufpassen muss und Gesundheit Sport kennen gelernt habe. Das macht es Aus heutiger Sicht: Wie hat Ihre sport- nicht selbstverständlich ist. natürlich leichter, denn wir können zusam- liche Laufbahn Ihren beruflichen Wer- Steckbrief Constantin Malchin

Jahrgang 1981, wohnt in Bensberg / Bergisch Gladbach

Internationale sportliche Karriere: > IV. WM 2001 in Liestal/Schweiz: Mannschaftsweltmeister (Julia Poh- > VIII. WM 2009 in Baar/Schweiz: Mannschaftsweltmeister (Jenny Hoff- ling, Janin Oer, Ursula Kömen, Jan Schäfer, Julius Petri, Cons­tantin mann, Julia Pohling, Constantin Malchin, Robert Maaser, Simon Knapp, Malchin) Christoph Clausen) > V. WM 2003 in Lillehammer/Norwegen: Mannschaftsweltmeister (Jan Schäfer, Julia Pohling, Janin Oer, Constantin Malchin, Holger Schnei- Nationale sportliche Karriere: der, Julius Petri) > 5 x Deutscher Mehrkampfmeister (zwischen 1999 und 2011) > VI. WM 2005 in Aachen/Deutschland und Bütgenbach/Belgien: Welt- > mehrfacher Deutscher Meister in den Einzeldisziplinen Gerade, Spirale meister in der Disziplin Spirale und Mannschaftsweltmeister (Julia und Sprung Pohling, Janin Oer, Ursula Kömen, Jan Schäfer, Julius Petri, Constantin Malchin) > VII. WM 2007 in Salzburg/Österreich: Weltmeister in der Disziplin Dienstliche Laufbahn: Spirale und Mannschaftsweltmeister (Janin Oer, Julius Petri, Achus > 2008 bis 2011 Bachelor-Studium bei der Polizei Nordrhein-Westfalen Emeis, Constantin Malchin, Sabine Bierfreund, Christoph Clausen) > seit 2011 Autobahnpolizeiwache Bensberg

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degang beeinflusst? Kamen Sie über Leistung erbringen möchte, braucht ein ge- und nicht auf fünf Jahre strecken möchte, den Sport zur Polizei oder umgekehrt? wisses Maß an Ehrgeiz. Dieser färbt natür- was durch die Förderung möglich gewesen Nein, höchstens indirekt. Das Interesse an lich auch auf den Beruf ab, daher stand es wäre und eine gute Sache ist. dem Berufsfeld der Polizei hat sich bei mir für mich immer außer Frage, dass ich das Die Spitzensportförderung im Dienst durch Erzählungen und Erfahrungen von Studium in der Regelstudienzeit beenden sehe ich da zugegebener Maßen etwas Freunden und Bekannten entwickelt – die kritischer. Für meinen Sport brauche ich ich natürlich über den Sport kennen gelernt hauptsächlich drei Dinge: viel Platz, Hallen- habe. Die Redaktion erneuert an dieser Stel- zeiten und am besten auch einen Trainer. le ihren Aufruf an alle Leserinnen und In einer Sportart ohne großen finanziellen Haben Sie in Ihrer Zeit als auf inter­ Leser der POLIZEISPORT-Depesche, Hintergrund gibt es letzteres nur im Neben- nationaler Ebene aktiver Rhönradtur- ihr geeignete Kandidaten (ehemalige amt. Die Trainingszeiten liegen daher am ner eine spezielle Sportförderung bei Leistungssportlerinnen oder Leistungs- Abend und am Wochenende. der nordrhein-westfälischen Polizei er­ sportler, welche entweder Polizisten Die Spitzensportförderung bei der Po- fah­ren oder wie gelang es Ihnen, den waren und sich nun im Ruhestand be- lizei ist zudem nicht zu vergleichen mit der Spagat zwischen Training, Beruf und finden oder aber noch aktiven Dienst Sportförderung bei der Bundeswehr. Man Privatleben zu meistern? Wie stehen versehen, aber ihre internationale sport- ist als Sportler nicht einer eigenen Gruppe Sie zur heutigen Spitzensportförde- liche Karriere bereits beendet haben) zugeordnet, sondern normaler Bestandteil rung bei den deutschen Polizeien? zuzuarbeiten, im besten Fall bereits mit der Stärke einer Dienstgruppe. Jeden Tag, Als ich mit dem Studium angefangen habe, etwas Hintergrundwissen und einer te- den ich fehle, muss ein Kollege für mich zum wurde ich auch Teil der Sportfördergrup- lefonischen Erreichbarkeit der oder des Dienst kommen, auch am Wochenende. In pe. Ich habe auch einige Male davon pro- Betreffenden. Nutzt dazu bitte unsere Zeiten der Personalknappheit hätte ich per- fitieren können, wenn es mal terminliche E-Mail-Adresse [email protected] mit dem sönlich dabei kein besonders gutes Gefühl. Überschneidungen gab. Generell habe ich Betreff „Ehemalige Polizeisportler“. Da- aber darauf geachtet, dass das Studium mit unterstützt Ihr unsere Arbeit sehr Herr Malchin, wir danken Ihnen für das und jetzt der Dienst so wenig wie möglich und macht die Depesche ein weiteres Gespräch und wünschen Ihnen alles von meinem Sport beeinflusst werden. Ich Stück interessanter und informativer. Gute für Ihre dienstliche und private denke jeder Sportler, der bei Wettkämpfen Zukunft.

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DPSK-Vorsitzender spricht vor GdP-Vorsitzenden der Haupt- und Gesamt- personalräte der deutschen Polizeien

und der diesbezüglichen Spitzensportförde- rung zusammensetzt. Außerdem vereinbarte der DPSK-Vor- sitzende die Fortführung der Zusammen- arbeit mit den Berufsvertretungen und lud in diesem Sinne auch den Bundesvorsit- zenden der GdP Oliver Malchow zum „Ge- sundheitsseminar für Führungskräfte“ des DPSK im September dieses Jahres nach Barsinghausen bei Hannover ein, nachdem den Vorsitzenden der anderen Berufsver- tretungen der deutschen Polizei, u. a DPolG und BDK, vorab schriftliche Einladungen ausgesprochen worden waren. Des Weiteren gab Uwe Kilz einen Über- blick über die Aufgaben und Tätigkeiten des DPSK und ging dabei auch auf die in 2013 durchgeführten und 2014 durchzu- Uwe Kilz flankiert vom stellvertretenden GdP-Bundesvorsitzenden Arnold Plickert (links) und dem führenden Deutschen und Europäischen GdP-Bundesvorsitzenden Oliver Malchow. Poli­zeimeisterschaften ein. Nicht fehlen durfte auch die Gremienarbeit des DPSK, we Kilz, Vorsitzender des DPSK, Uwe Kilz nutzte am zweiten Tag der die sowohl in Richtung DOSB als auch in nahm die Ein­ladung der Bundesge- Veranstaltung die Gelegenheit, diesem Per- Richtung AK II und IMK zielt. Uschäftsstelle der Gewerkschaft der sonenkreis das DPSK vorzustellen. Dabei Aus Sicht des Vorstandes war dies ein Polizei (GdP) wahr, am diesjährigen Forum ging er insbesondere auf die zehn Grundpo- wichtiger Termin, den Personalvertretungen für die GdP-Vorsitzenden der Haupt- und sitionen des DPSK zum Sport in der Polizei die Bedeutung des Sports für die Einsatz- Gesamtpersonalräte in den deutschen Poli- ein. Er erläuterte u. a., dass sich der Polizei- fähigkeit der sich wie die gesamte Gesell- zeien teilzunehmen. Dieses Forum fand am sport aus dem Dienstsport und dessen inte- schaft demografisch wandelnden Polizei vor 26. und 27. Februar 2014 in der Berliner gralem Bestandteil Gesundheits- und Prä- Augen führen zu können. Bundesgeschäftsstelle der GdP statt. ventionssport sowie dem Wettkampfsport Oliver Wurdak, MA Geschäftsstelle DPSK In eigener Sache

Liebe Leser der POLIZEISPORT-Depesche,

die Redaktion ist stets bemüht, die Depesche inhaltlich so breit wie möglich auf- zustellen, um möglichst viele Aspekte des Polizeisports zu beleuchten. Aufgrund unserer föderalen Struktur passiert dabei natürlich viel in den Ländern bzw. im Bund selbst. Und gerade das kann sehr interessant, informativ oder nachahmenswert sein. Nur leider bleiben diese Ereignisse oder Informationen dem DPSK bzw. der Redaktion der Polizeisport-Depesche häufig unbekannt. Darum haben wir eine große Bitte an Sie: Geben Sie uns Bescheid und schreiben Sie uns einfach einen Beitrag über solche Ereignisse, im besten Fall noch ein paar Bilder dazu. Ihre Bei- träge finden sich dann bestimmt unter den Rubriken „Dienstsport in Bund und Län- dern“ oder „Wissenswertes“ wieder. Nutzen Sie dazu bitte unsere E-Mail-Adresse [email protected] unter dem Stichwort /Betreff „Beitrag Polizeisport-Depesche“. Damit unterstützen Sie unsere Arbeit sehr und machen die Depesche noch Oliver Wurdak freut sich auf Ihre Beiträge und Ideen! attraktiver, denn sie wird ja nicht zum Selbstzweck gemacht.

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Depesche 2014 - 01.indd 14 05.06.2014 11:18:43 Wissenswertes

Der ehemalige rheinland-pfälzische Polizeisportbeauftragte blickt zurück PD Franz-Dieter Ankner übergibt seine Funktion an seinen Nachfolger PD Karl-Otto Dornbusch

Franz-Dieter Ankner (rechts) wird von Roger Lewentz, Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz, aus seiner bisherigen Funktion verabschiedet.

m Rahmen einer kleinen Feierstunde, ein- Ankner hatte das Amt im Herbst 2007 Im DPSK war Franz-Dieter Ankner als gebettet in eine Tagung der Behörden- übernommen. Rückblickend hatten es die Mitglied der Arbeitsgruppe Perspektivplan Iund Einrichtungsleiter der rheinland-pfäl- folgenden sechseinhalb Jahre allerdings an der Ausarbeitung der Grundpositionen zischen Polizei, erfolgte am 1. April 2014 in sich. Die Neufassung der Dienstsport­ wesentlich beteiligt und Gastgeber einer in Mainz der Wechsel des Polizeisportbe- richtlinien der rheinland-pfälzischen Polizei Arbeitstagung. Früh bemerkte er, dass die auftragten. bedurfte mitunter eingehender Erläuterun­ Wahrnahme der Aufgaben eines Polizei­ Höchst persönlich aus den Händen gen gegenüber Mitarbeiterinnen und Mit- sportbeauftragten im Nebenamt ohne eine des rheinland-pfälzischen Ministers des arbeitern, jedoch auch gegenüber Füh- funktionierende Geschäftsstelle nur schwer Innern, für Sport und Infrastruktur Roger rungsverantwortlichen. Waren nach diesen bis überhaupt nicht zu erfüllen war und fand Lewentz erhielt Polizeidirektor Karl-Otto Anfangsproblemen die Umsetzung und Ak- entsprechende Lösungen. Dies ist für den Dornbusch seine Bestellungsurkunde zum zeptanz gewachsen, hatte er mit der neuer- jetzigen Wechsel im höchsten Sportamt der Polizeisportbeauftragten. Der bisherige lichen Anpassung der Dienstsportrichtlinie Polizei Rheinland-Pfalz umso bedeutender, Amts­inhaber Polizeidirektor Franz-Die- an teils geänderte Rahmenbedingungen da er harmonisch und ohne Reibungsver- ter Ankner findet als Leiter Polizeieinsatz eine neue große Herausforderung vor sich. luste vollzogen werden kann. und Stellvertreter des Behördenleiters Mit den Verantwortlichen in Sportausschuss Für seine Verdienste um den Polizei­ beim Polizeipräsidium in Trier eine neue und Ministerium des Innern, für Sport und sport in Rheinland-Pfalz und in Deutsch- Verwendung. Sie lässt die nebenamtliche Infrastruktur erzielte er letztlich erneut gute land gebühren Franz-Dieter Ankner Dank Aufgabenwahrnehmung als Polizeisport- Resultate für die Mitarbeiterinnen und Mit- und Anerkennung. beauftragter nicht mehr zu. arbeiter (siehe auch Beitrag auf Seite 19). Jochen Borchert

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Neuer Polizeisportbeauftragter in Rheinland-Pfalz Interview mit dem neuen rheinland-pfälzischen Polizeisportbeauftragten PD Karl-Otto Dornbusch

Fach gebracht werden konnte, als kleines Volksfest gefeiert. In der Reihe der schönen Erlebnisse in meiner aktiven sportlichen Zeit steht diese Meisterschaft ganz oben.

Was hat Sie bewogen, sich für das Amt des Polizeisportbeauftragten zu bewerben? Die Stellenbesetzung erfolgte nicht im Rah- men einer Ausschreibung. Ich wurde gefragt und habe sehr gerne ja gesagt.

Welche Richtung werden Sie ver- suchen dem Dienstsport in Rhein- land-Pfalz zu geben? In der Polizei des Landes gibt es von ent- sprechend geschulten Übungsleiterinnen und Übungsleitern bereits ein vielfältiges Dienstsportangebot. Es wird den differen- zierten Bedarfen der unterschiedlichen Ad­ressaten in hohem Maße gerecht. So gibt es z. B. auch altersentsprechende Angebote, Angebote zur allgemeinen Ge- Der neue Polizeisportbeauftragte des Landes Rheinland-Pflaz PD Karl-Otto Dornbusch. sundheitsvorsorge sowie Angebote, die sich gezielt an eingeschränkt dienstfähige Kolleginnen und Kollegen richten. In die- ie Redaktion führte mit dem seit Sind Sie selbst in einer oder mehreren sem Sinne möchte ich daran arbeiten, die April 2014 neu im Amt befindlichen Sportarten aktiv? Angebotspalette zu verbreitern und diese DPolizeisportbeauftragten von Rhein- Meine Vorliebe galt und gilt dem Fußball. In Entwicklung insgesamt zu fördern. land-Pfalz PD Karl-Otto Dornbusch fol- meinem Heimatverein war ich fast 30 Jahre gendes Interview. Die Neubesetzung war vom Jugendalter an bis zu den „Alten Herren“ Welche Bedeutung hat ihrer Meinung notwendig geworden, da der vormalige aktiv, bis ich nach einem Kreuzbandriss das nach der Sport für Polizeibeamtinnen rheinland-pfälzische Polizeisportbeauftragte Fußballspielen aufgeben musste. In diesem und -beamte? PD Franz-Dieter Ankner eine neue dienst- Verein habe ich mich darüber hinaus par- Sport ist für Polizeibeamtinnen und Poli- liche Verwendung fand, welche die neben- allel unter anderem auch einige Jahre als zeibeamte ein unverzichtbarer Bestandteil amtliche Tätigkeit als Polizeisportbeauftrag- Übungsleiter in der Jugendarbeit und in ver- des Berufsbildes. Der Bürger darf zurecht ter nicht mehr zulässt. schiedenen Funktionen bis hin zum Vorsit- erwarten, dass eine Polizeibeamtin /ein zenden ehrenamtlich engagiert und tue dies Polizeibeamter über ein Mindestmaß an Herr Dornbusch, Sie sind der neue noch heute. Zwischenzeitlich habe ich meine körperlicher Fitness verfügt. Diese Fitness Polizeisportbeauftragte von Rheinland-­ sportlichen Aktivitäten auf das Joggen und setzt ein regelmäßiges Training voraus Pfalz. Bitte stellen Sie sich als Person Radfahren verlegt. und ist darüber hinaus die beste Gesund- kurz vor. heitsvorsorge. Aus diesem Grund stellt der Ich bin 58 Jahre alt, verheiratet, und habe An welches eigene sportliche Erlebnis Dienstherr dafür auch in gewissem Umfang zwei erwachsene Söhne. Seit nunmehr erinnern Sie sich am liebsten zurück? Dienstzeit zur Verfügung. Ich sehe meine über 38 Jahren bin ich Polizeibeamter im 1980 durfte ich die erste von drei Mei- Aufgabe unter anderem auch darin, die Land Rheinland-Pfalz und habe meine sterschaften als aktiver Fußballer erleben. Bedeutung des Dienstsportes bei den Kol- Berufserfahrung in verschiedensten Funk- Ich spielte in einer Mannschaft von reinen leginnen und Kollegen deutlich zu machen tionen gesammelt. Aktuell leite ich die Ab- Amateuren mit einer tollen Kameradschaft und dafür zu werben, dass diese Dienstzeit teilung Polizeieinsatz bei der Direktion der und Begeisterung. Diese Meisterschaft (in auch entsprechend genutzt wird. Bereitschaftspolizei und bin in dieser Funk- der B-Klasse) wurde in unserem 800-See- tion Vertreter des Leiters der Bereitschafts- len-Dorf spontan am letzten Spieltag, an Herr Dornbusch, herzlichen Dank für polizei des Landes. dem die Meisterschaft erst unter Dach und das Interview.

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Neuer Polizeisportbeauftragter in Brandenburg Interview mit dem neuen brandenburgischen Polizeisportbeauftragten POR Andreas Merten

ie Redaktion führte mit dem seit liche Miteinander, sei es im Wettkampf, Januar 2014 neu im Amt befind- im Einsatz mit den Kollegen oder beim Dlichen Polizeisportbeauftragten Dienstsport, ist eine Komponente, die von Brandenburg POR Andreas Merten zu persönlicher und beruflicher Erfüllung folgendes Interview. Die Neubesetzung beiträgt. Genau an dieser Schnittstelle, in war notwendig geworden, da der lang- der Funktion des Polizeisportbeauftrag- jährige brandenburgische Polizeisport- ten, tätig zu werden, hat mich fasziniert. beauftragte PD Heinz Ließke zum Jah- resende 2013 in Pension gegangen war. Welche Richtung werden Sie versu- chen dem Dienstsport in Brandenburg Herr Merten, Sie sind der neue Po- zu geben und welche Bedeutung hat lizeisportbeauftragte Brandenburgs. ihrer Meinung nach der Sport für Poli- Bitte stellen Sie sich kurz vor. zeibeamtinnen und -beamte? Ich bin seit 1980 Polizist. Meine beruf- Der Dienstsport muss die Kolleginnen liche Entwicklung hat an der damaligen und Kollegen der Brandenburger Polizei Hochschule der Bereitschaftspolizei der fit machen, um in kritischen Einsatzsitu- DDR in Dresden begonnen. Nach dem ationen die Fähigkeit zu haben, alle Ent- Studium wurde Potsdam mein erster Ein- Der neue Polizeisportbeauftragte des Landes Bran- wicklungen der Lage mit kalkulierbarem satzort, dem ich mit gelegentlichen Un- denburg POR Andreas Merten. Risiko beherrschen zu können. Dazu trägt terbrechungen über viele Jahre die Treue eine gute Grundkondition wesentlich bei. hielt. Aus der Bereitschaftspolizei heraus standteil des Anforderungsprofils. Durch Weitere Disziplinen, wie Eingriffstechniken, wechselte ich zu den Spezialeinheiten. Mitte den Dienst in den Spezialeinheiten sind Arbeiten im Team und eine gute Kommuni- der 1990er Jahre absolvierte ich die Ausbil- Konditions- und Muskeltraining sowie Zwei- kation gehören ebenfalls dazu. Ich verstehe dung zum höheren Dienst. Danach folgten kampf, Schießen und Komplementärdiszipli- den Dienstsport als festen Bestandteil des Verwendungen in den Führungsstellen der nen zum persönlichen Programm geworden. Anforderungsprofils an den Beruf. Wichtig Schutzbereiche Brandenburg und Potsdam. Am intensivsten betreibe ich Ausdauertrai- ist, die Leistungsfähigkeit kontinuierlich zu Von 2005 bis 2011 leitete ich dann die Poli- ning. fördern und idealer Weise zu erhalten. Dazu zeiwache Potsdam-Mitte. Einhergehend mit gehören die Übernahme von Verantwor- einer Strukturentwicklung der Landespolizei An welches sportliche Erlebnis erin- tung der Vorgesetzten auf allen Entschei- Brandenburg wechselte ich dann wieder nern Sie sich am liebsten? dungsebenen, aber auch das Registrieren, zu den Spezialeinheiten und seit Oktober Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Aber dass jeder einzelne für seine körperliche 2012 wurde ich Lehrkraft an der Fachhoch- zwei Laufevents zählen zu meinen Favo- Leistungsfähigkeit selbst Verantwortung schule der Polizei des Landes Brandenburg. riten. Das sind der Berlin-Marathon und der trägt. Der Dienstsport muss im Bewusstsein Mit dem 1. Januar 2014 übernahm ich den alljährlich fest im persönlichen Programm unserer Kolleginnen und Kollegen einen Dienstbereich des Gesundheitsmanage- stehende Drei-Burgen-Lauf im Harz. Die genauso wichtigen und akzeptierten Platz ment und Sport an der FHPol. In meine Zu- Atmosphäre dieser beiden Laufveranstal- einnehmen, wie die Kontrollübungen mit der ständigkeit fallen die physische Ausbildung tungen ist mir am nachhaltigsten in Erinne- Dienstbewaffnung. und Entwicklung der Auszubildenden und rung geblieben. Das wird eine täglich neue Herausfor- Studierenden sowie alle Weiterbildungs- derung. Sachmittelausstattung für Sportan- maßnahmen zum Erhalt der körperlichen Was hat Sie bewogen, sich für das lagen, Wechseldienst und/oder Dienst zu Leistungsfähigkeit der Polizeibeamtinnen Amt des Polizeisportbeauftragten zu ungünstigen Zeiten, polizeiliche Einsatzlage, und -beamten, einschließlich der Gesund- bewerben? strukturelle Unterschiede und die unter- heitsprävention. Zugleich bin ich der Polizei- Die Bedeutung der körperlichen Leistungs- schiedlichen Zielgruppen nach Geschlecht sportbeauftragte meines Bundeslandes. Ich fähigkeit für das Berufsbild des Polizisten und Lebensalter fordern das kontinuierliche bin geborener Brandenburger, verheiratet habe ich mit Beginn meiner beruflichen Nachdenken über neue Lösungsansätze und habe zwei studierende Kinder. Entwicklung erfahren und seither im Dienst und Konzepte. Aber ich bin zuversichtlich. gelebt. Der Polizeiberuf verbindet hohe Wir haben im Land ein gutes Team von Sind Sie selbst in einer oder mehreren physische und psychische Anforderungen Sportkoordinatoren, Übungsleitern und Kol- Sportarten aktiv? mit interessanten Herausforderungen des leginnen/Kollegen, die mit ihrem Schwung Die eigene körperliche Leistungsfähigkeit täglichen Einsatzgeschehens. Dabei sind die Belegschaft mitreißen können. war seit Beginn meiner polizeilichen Ver- Stress und Entbehrungen unvermeidlich, wendung stets ausschlaggebender Be- aber auch Freude am Beruf. Das sport- Herr Merten, danke für das Interview.

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Fortbildung der Polizeitrainer der Bundespolizei zusammengefasst

Themenfeld Polizeitraining informiert. Bei den Teilnehmern handelte es sich zum Großteil um jene, welche die genannten Verwendungslehrgänge zum Polizeitrainer durch­führen. Bislang konnten 1 060 Poli­ zeitrainer, die für die Durchführung des Polizeitrainings in der dienststelleninternen Fortbildung verantwortlich sind, durch den nunmehr fortgebildeten Teilnehmerkreis aus­gebildet werden. Ein besonderes Highlight beider Fort- bildungslehrgänge war der Besuch des Po- lizeitrainingszentrums der Polizei Hamburg, das vor wenigen Jahren für rund 30 Mil­ lionen Euro erbaut wurde und als eines der modernsten Trainingszentren in Europa gilt. Neben praktischen Einheiten im Ein- satz-, Schieß- und Situationstraining wurde die Fortbildungswoche durch die Informa- Auch praktische Einheiten im Einsatz-, Schieß- und Situationstraining gehören zur Fortbildung. tionen von Herrn Jun. Prof. Dr. Christopher Heim von der Goethe Universität Frankfurt, it Einführung der „Konzeption Po- Die Aus- und Fortbildung von Sportlei- der zum Thema „Wann schießen Polizisten“ lizeitraining in der Bundespolizei“ tern der Bundespolizei erfolgt gemäß der referierte, und PHK Krüger, der zur „Poli- Mhat das Bundesinnenministerium zwischen dem Deutschen Olympischen zeilichen Verhaltenserkennung als Teil des im Juni 2008 die bis dato separaten Fort- Sportbund und der Bundespolizei geschlos- Gefahrenradars“ sprach, abgerundet. Dabei bildungsfelder Einsatzbezogene Fortbil- senen Rahmenvereinbarung zur Qualifizie- konnte insbesondere Jun. Prof. Dr. Heim dung, Schießausbildung und -fortbildung, rung von Übungsleitern im Sport zentral an als Diplom-Sportwissenschaftler mit sei- Einsatz­training und Polizeisport unter der der Bundespolizeiakademie in Lübeck. nem Vortrag über den Einsatz sportwissen- Be­zeichnung Polizeitraining zu einem fä- In der 3. und 4. Kalenderwoche 2014 schaftlicher Untersuchungsmethoden bei cherübergreifenden Fortbildungsangebot führte der Lehrbereich Aus- und Fortbil- der o. a. Thematik eine Brücke zum Sport zu­sammengefasst und als einen wichtigen dung der Bundespolizeiakademie Lübeck schlagen! Baustein in die Aus- und Fortbildungsstruk- nunmehr die ersten beiden Fortbildungen In Kürze beginnen nunmehr die Fort- tur der Bundespolizei integriert. Die Leitung von Polizeitrainern der Bundespolizei durch. bildungslehrgänge für Polizeitrainer in den und Durchführung des Polizeitrainings In den jeweils einwöchigen Lehrgängen Bundespolizeiaus- und -fortbildungszen- obliegt dabei den Polizeitrainern, die seit wurden die Trainer der Fachgruppen Po- tren, die durch den nunmehr fortgebildeten 2008 in einem elfwöchigen Verwendungs- lizeitraining der Bundespolizeiaus- und Teilnehmerkreis ebenfalls aktuelle Informa- lehrgang qualifiziert wurden, der über­ -fort­bildungszentren, der Bundespolizeis- tionen vermittelt bekommen. wiegend modular in den Bundespolizeiaus- portschule Bad Endorf sowie des Stand- PD Thomas Witt, und -fortbildungszentren durchgeführt wird. ortes Lübeck über Neuerungen aus dem Bundespolizeiakademie

Gruppenfotos der im Januar 2014 in Lübeck fortgebildeten Polizeitrainer der Bundespolizei.

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Saarländische Fachhochschule neue Partnerschule des Spitzensports

m 7. April 2014 haben Monika Der adh veranstaltet jedes Jahr zahl- erfreulich, dass die Fachhochschule für Bachmann, saarländische Ministe- reiche Hochschulmeisterschaften und Verwaltung nun Partnerschule des Spitzen- Arin für Inneres und Sport, Steffen Fortbildungen, vertritt die Interessen des sports im Allgemeinen Deutschen Hoch- Oberst, Leiter des Olympiastützpunkts Hochschulsports bundesweit und vernetzt schulsportverband ist. Ich bin mir sicher, Rheinland-Pfalz/Saarland und Roland die einzelnen Hochschulen miteinander. dass diese Kooperation unseren Spitzen- Joachim, Vorsitzender Finanzen im Allge- Jährlich werden vom adh so bundesweit sportlern zu Gute kommt.“ meinen Deutschen Hochschulsport- „Das positive Image des Spitzen- verband e. V. (adh) die Kooperati- sports wirkt sich auch auf die Polizei onsvereinbarung zur Aufnahme der aus“, betonte Gerd Meyer, Präsident Fachhochschule für Verwaltung des des saarländischen Landessportver­ Saarlands (FHSV) als Partnerschule bands. Der nun geschlossene Ko­ unterzeichnet. Damit ist die FHSV in operationsvertrag trage dazu bei, dass Göttelborn, bereits seit September Sport und Berufsausbildung künftig 2011 Mitglied im adh, nunmehr die noch besser zu vereinbaren sind. 92. Partnerhochschule des Spitzen- Roland Joachim schloss den sports. Kreis von den studierenden Spitzen- „Die leistungssportlichen Erfol­ sportlerinnen und -sportlern über die ge bei gleichzeitigem Erreichen der politischen Rahmenbedingungen hin Studienziele zeichnen ein positives zu den sachlichen Voraussetzungen Bild und belegen, dass sich das Kon­ und bedankte sich vor allem bei den zept der Spitzensportförderung in Unterzeichnung des Kooperationsvertrages – hintere Reihe Lehrkräften: „Es entsteht auch eine der saarländischen Vollzugspolizei von links: Gerd Meyer (Präsident des Landessportverbandes deutliche Mehrbelastung für die be­währt hat. Hier hat die Sportför- für das Saarland), Monika Bachmann (Ministerin für Inneres Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der dergruppe ihren Platz gefunden und und Sport); vordere Reihe von links: Steffen Oberst (Leiter Hochschule. Es bedarf sehr viel Ko- des Olympiastützpunktes Rheinland-Pfalz/Saarland), Corinna ist zu einer wichtigen Institution in Miller (Rektorin der Fachhochschule für Verwaltung), Roland ordination, um Termine von Arbeiten der Spitzensportförderung im Saar- Joachim (Vorstand Finanzen im Allgemeinen Deutschen Hoch- und Prüfungen mit dem Wettkampf- land geworden.“ So bekannte sich schulsportverband) Foto: saarland.de kalender abzustimmen. Das darf man die saarländische Innenministerin zur nicht vergessen.“ Sport­fördergruppe und zur dualen Karriere in ihrem Bundesland. Die Rektorin über 50 Wettkampfveranstaltungen in Hintergrund zur FHSV der FHSV, Corinna Miller, pflichtete dem bei: mehr als 30 Sportarten durchgeführt. Inter- Die FHSV wurde am 1. Juni 1981 als Ein- „Ich weiß, dass diese Gruppe auch innerhalb national arbeitet er mit dem europäischen richtung des Landes gegründet und ist der Polizei kritisch beäugt wurde. Mittlerwei- Spitzenverband EUSA und dem Welt- seitdem dem Geschäftsbereich des Innen- le sind die Sportlerinnen und Sportler in der dachverband FISU zusammen. Sportliches ministeriums zugeordnet. An ihr werden Mitte ihrer Kollegen angekommen.“ Highlight im internationalen Hochschul- zukünftige Beamtinnen und Beamte des Im Jahr 2008 wurde in der Vollzugs- sport ist die alle zwei Jahre stattfindende gehobenen öffentlichen Dienstes im Saar- polizei des Saarlandes eine Sportförder- Sommer-Universiade, die weltweit zweit- land ausgebildet. Darüber hinaus führt die gruppe eingerichtet. Die Ausbildung der größte Multisportveranstaltung. FHSV Fortbildungsveranstaltungen durch. Studierenden der Sportfördergruppe im Aktuell haben bereits über 30 Studie- Im dreijährigen Studium an der FHSV be- gehobenen Polizeivollzugsdienst findet rende der FHSV an Deutschen Hochschul- finden sich derzeit etwa 500 Studierende, dabei parallel zu den regulären Studien- meisterschaften erfolgreich teilgenommen. davon verteilt auf die Studienjahrgänge gängen an der FHSV in Göttelborn statt. Hochschulsportlicher Höhepunkt war dabei rund ein Drittel im Fachbereich Allgemei- Hier befinden sich auch die Koordinie- der 3. Platz von Olympiateilnehmer Andreas ner Verwaltungsdienst und zwei Drittel im rungsstelle und die Geschäftsführung des Waschburger im 10 km Freiwasserschwim- Fachbereich Polizeivollzugsdienst. Beirates zur Spitzensportförderung in der men bei der Universiade 2013 in Kazan / Im Jahr 2012 fanden im Bereich der Vollzugspolizei des Saarlandes. Seit Sep- Russland. allgemeinen Fortbildungen 95 Veranstal- tember 2012 hat die FHSV ihren Sitz in Die Universität des Saarlandes und die tungen statt und im Bereich der polizei- Quierschied-Göttelborn. Am Campus in FHVS bilden gemeinsam mit der Hoch- lichen Fortbildung 393 Veranstaltungen Göttelborn herrschen beste Rahmenbedin- schule für Technik und Wirtschaft des mit rund 1700 Teilnehmerinnen und Teil- gungen für eine positive Entwicklung der Saarlandes eine Wettkampfgemeinschaft. nehmern. In unmittelbarer Nachbarschaft Aus- und Fortbildung. Aktuell absolvieren Studierende dieser drei Hochschulen kön- befindet sich auch das Studienzentrum Eu- insgesamt 433 Studierende in den beiden nen unter dem Namen WG Saarbrücken ropäisches Verwaltungsmanagement. Fachbereichen Allgemeiner Verwaltungs- in Teamwettbewerben der Deutschen dienst und Polizeivollzugdienst dort ihre Hochschulmeisterschaften starten. Innen- Pressemitteilung des saarländischen Ausbildung. ministerin Monika Bachmann: ,,Es ist sehr Ministeriums für Inneres und Sport

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Weiterer Erfolg für das Projekt „Judo for Ethiopians“ Weltpolizeisportverband USIP unterstützt das humanitäre Engagement

Teilnehmern aus etwa 45 Nationen. Unter ihnen war auch der Berliner POR Fred Kus­ serow, Generalsekretär des Europäischen Polizeisportverbands (USPE). USIP-Präsident Lieutenant General Sheikh Ahmad Nawaf AL-Ahmed AL-Sa­ bah und USIP-Generalsekretär Sandro L. Dirckx zeichneten gemeinsam den ehema­ ligen bayerischen Spitzensportler Daxba­ cher für sein ehrenamtliches Engagement mit einem Präsent aus. UN-Sonderberater Wilfried Lemke (UNOSDP – United Nations Office on Sport for Development and Peace) war ebenfalls anwesend und hat über seinen Bereich „Sport für Frieden und Entwicklung“ refe­ riert. Der ehemalige Bremer Senator sagte seine politische Unterstützung für das Äthi­ opien-Projekt zu und plant, im Herbst 2014 nach Addis Abeba zu fliegen, um das Pro­ jekt auf politischer Ebene zu begleiten. Ein weiterer hochrangiger Sportpolitiker, IOC-Mitglied Sam Ramsamy aus Südafrika, freute sich über die Möglichkeit des „Judo als Sport zur Persönlichkeitsentwicklung“ und bot ebenfalls sein politisches Netzwerk zur Unterstützung an. Das außergewöhnlich positive Feed­ back bestätigte, dass die Dimensionen des Äthiopien-Projektes erkannt wurden und USPE-Generalsekretär Fred Kusserow (links) und Hannes Daxbacher, Fachwart für Kampfsport deutlich als besonders förderungswürdig für im Bayerischen Polizeisportkuratorium. eine ganze Nation betrachtet und gestützt werden. Details für die Unterstützung wer­ den in der nächsten Zeit besprochen. in weiterer Meilenstein konnte für neut nach Kuwait geladen, um das Äthio­ Neben dem Äthiopien-Projekt wird nun das humanitäre Entwicklungshilfe­ pien-Projekt vorzustellen. auch das Engagement eines brasilianischen Eprojekt „Judo for Ethiopians“ erreicht Er erhielt bei der 1. Sport and Security Polizeibeamten mit „Taekwon-Do für Behin­ werden. Wir berichteten ausführlich in der Conference der USIP und der Mitglieder­ derte“ durch die USIP unterstützt. letzten Ausgabe über die Aufbauarbeit versammlung die Möglichkeit, ausführlich Die Konferenz zeigte sich aber auch eines Judoverbandes in dem 90 Millionen seine Aktivitäten für die Judo-Entwicklung als eine sehr interessante Fachtagung zu Einwohner zählenden afrikanischen Land. in Äthiopien zu präsentieren. Inhalte seines polizeirelevanten Themen wie Sicherheit in Der Weltpolizeisportverband USIP hat in mit Bildern unterlegten Vortrags waren ne­ Sportstätten, körperliche und psychische diesem Zusammenhang u. a. die Unterstüt­ ben der historischen Entwicklung vor allem Belastung von Polizeibeamten, Social Me­ zung von zwei humanitären Projekten 2014 die Zielsetzung mit dem Aufbau eines nati­ dia, Spitzensport bei der Polizei und Orga­ beschlossen. onalen und zukunftsfähigen Judoverbandes nisation von Sportevents. So wurde Hannes Daxbacher, Fachwart sowie die bisherigen erreichten Zwischen­ Nicht zuletzt referierte ein FBI-Kolle­ für Kampfsport im Bayerischen Polizei­ schritte. Die weiteren geplanten Punkte wie ge über das Bombenattentat während des sportkuratorium (BPSK), der bereits 2012 die Einführung von Judo für die äthiopische Bos­ton-Marathons. beim USIP-Kongress einen Vortrag zum Polizei, die Ausbildung von Judolehrern Der internationale Austausch mit Poli­ Thema „Polizei und Demokratie – basierend sowie das Netzwerk der bisherigen Unter­ zeikollegen bleibt sehr positiv in Erinnerung. auf den Judowerten und der Judo-Philo­ stützer ergänzten den Vortrag mit anschlie­ Hannes Daxbacher, sophie“ gehalten hatte, im März 2014 er­ ßender Podiumsdiskussion vor ca. 150 Fachwart Kampfsport im BPSK

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100 Jahre Deutscher Kanu-Verband Der DKV hat beim Festakt anlässlich seines 100-jährigen Bestehens in Hamburg das 120 000. Mitglied im Verband begrüßen können.

des Kuratoriums Sport und Natur sind wir einen ganz wichtigen Schritt für die Koope- ration zwischen dem Naturschutz und den Natursportlern gegangen.“ Im Abschluss an die Feierlichkeiten in der Hansestadt verwies Konietzko auf den außerordentlichen Kanutag, der im An- schluss an den Festakt beim Hamburger Sportbund stattfand. Dort verabschiedete der Verband eine neue Satzung. Damit, so Konietzko, wolle der DKV „einen wichtigen Schritt in das nächste Jahrhundert gehen“.

Über den Deutschen Kanu-Verband Der Deutsche Kanu-Verband (kurz DKV) ist der größte Kanusport-Verband weltweit. Er hat 120 000 Mitglieder, die in etwa 1 300 Vereinen und 18 Landesverbänden organi- siert sind. Das Arbeitsfeld reicht dabei vom alpinen Wildwasserfahren, über beschau- Im Rahmen der Jubiläumswoche zum 100-jährigen Bestehen des Deutschen Kanu-Verbandes liches Kleinflusswandern und Salzwasser- wurde auch das „Das Jahr des Wassersports“ eröffnet – von links: DKV-Präsident Thomas Ko- touren bis hin zum Wettkampfsport. Auch nietzko, DOSB-Präsident Alfons Hörmann, Präsident des Hamburger Sportbundes Günter Ploß, Trendsportarten wie Rafting, Drachenboot Leiterin des OSP Hamburg / Schleswig-Holstein Ingrid Unkelbach, Hamburgs Senator für Inne- oder Stand-up-Paddling finden sich im DKV res und Sport Michael Neumann. Fotos: Valeria Witter wieder. Der DKV versteht sich als Interes- senvertretung aller Kanusporttreibenden in er Präsident des Deutschen Ka- don haben die Kanuten ihre Position als der Bundesrepublik Deutschland. Er vertritt nu-Verbandes (DKV) Thomas Ko- Nummer 1 unter den nationalen Sommer- nicht nur die in seinem Verband organisier- Dnietzko fand die passenden Worte für sportverbänden erneut behauptet. Beglück- ten Kanusportler, sondern auch die Ka- dieses Ereignis. „Eine runde Mitgliederzahl wünschen möchte ich den Verband aber nusporttreibenden, die in anderen Organi- zu einem runden Geburtstag verkünden zu auch dazu, dass er der breitensportlichen sationsformen oder ohne Organisation den können, ist einzigartig“, sagte Konietzko. Entwicklung Aufmerksamkeit widmet. Er Kanusport betreiben. „Wir haben es in diesen 100 Jahren zum zählt hier zu einem der wichtigsten Partner Pressemitteilung Deutscher Kanu-Verband größten Kanu-Verband auf der Welt und des DOSB und unterstützt Aktionen und gleichzeitig zur erfolgreichsten deutschen Kampagnen zu Fitness, Gesundheit und zur Sommersportart bei Olympischen Spielen Ehrenamts-Strategie. Und auch auf dem geschafft. Ich freue mich sehr, das nächs­ Umweltsektor hat er wichtige Akzente als te Jahrhundert einzuläuten und diese ein- Natursportverband gesetzt.“ drucksvolle Geschichte fortzuschreiben.“ Dies unterstrich auch ICF-Präsident Zum Festakt waren neben der Ka- Jose Perurena Lopez: „Deutschland spielte nu-Nationalmannschaft auch die ehema- schon immer eine der wichtigsten Rollen ligen Olympiasieger des Kanusports und im Kanusport und hat somit auch die Ge- zahlreiche prominente Politiker, Funkti- schichte der ICF geprägt. Besonders die onäre und Sponsoren eingeladen. Auch tollen Meisterschaften in Duisburg und Bundesinnenminister Thomas de Maizière in Augsburg waren Meilensteine des Ka- gratulierte dem DKV in Hamburg. „Keine nusports. Ich wünsche dem Verband alles Nation paddelt so erfolgreich wie Deutsch- Gute für die nächsten 100 Jahre.“ land. Kontinuität, Effizienz und Leidenschaft Der ehemalige Bundesminister für Ju- machen das Erfolgskonzept des Verbandes gend, Familie und Gesundheit Heiner Geiß- aus. Ich gratuliere daher von Herzen zu die- ler beleuchtete die Geschichte des Kanu­ sem Jubiläum“, sagte er. sports in seiner Rede unter anderem aus DKV-Präsident Thomas Konietzko (links) DOSB-Präsident Alfons Hörmann mein­ von feizeitsportlicher Seite. „Ich bin sehr und Hamburgs Senator für Inneres und te: „Der Deutsche Kanu-Verband ist im stark mit dem Deutschen Kanu-Verband Sport Michael Neumann schneiden die Leistungssport ein wahrer Riese. In Lon- verbunden“, sagte er. „Mit der Gründung Ge­burtstagstorte an.

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Einst und heute Was schrieb das DPSK vor 50 bzw. 25 Jahren?

Im Folgenden sollen wieder die historisch interessierten Leserinnen und Leser auf ihre Kos­ Folgende Altersklassen sind dabei ten kommen. So hat die Redaktion erneut im Archiv gekramt und – wie wir hoffen – ein paar festgelegt: Allg. Klasse bis 31 Jahre, AK interessante Textpassagen gefunden, die wir nun noch einmal zur Kenntnis bringen wollen. I 31-35, AK II 36-39, AK III 40-44, AK IV 45-49, AK V 50-54, AK VI 55-59 und AK VII 60 Jahre und älter. Wie man sieht, hat 1964: Neue Wege zur Förderung Die Fachkommission trat erstmals am man auch an die ‚Gußeisernen‘ gedacht. der Breitenarbeit 11./12. Dezember 1963 in München zu- Der Dreikampf für die Alterklassen III- Unter der Überschrift Neue Wege zur sammen. VII setzt sich dabei aus dem 75-m-Lauf, Förderung der Breitenarbeit – Kommt Eine Redaktionskommission, welche dem Weitsprung und dem Kugelstoßen der „Mehrkampf der Polizei?“ war in der am 26. Februar 1964 in Pfronten zusam- zusammen. Ziel des Mehrkampfes soll Zeitschrift Deutscher Polizeisport, Januar mentritt, wird die Vorschläge der Fach- die Erlangung des Mehrkampfabzeichens 1964, auf den Seiten 11 und 13 folgender kommission überarbeiten und dem DPSK (in Bayern des Bayer. Leichtathletik-Ver- Artikel zu lesen, der auszugsweise wieder- am 27. Februar 1964 mündlich berichten. bandes) sein. Das schmucke Abzeichen, gegeben wird: […] das einen Läufer zeigt, soll Ansporn für „Wie wir der Presse-Verlautbarung Bayern hat 1960 den aus Lauf, Sprung den einzelnen und gleichzeitig eine Wer- des deutschen Polizei-Sportkuratoriums und Stoß gebildeten Polizei-Mehrkampf bung für die Leichtathletik sein. Es wird vom 16./17. Oktober 1963 entnehmen, eingeführt und seit mehr als 3 Jahren gute in zwei Klassen – Gold und Silber – ver- stand im Mittelpunkt der Beratungen der Erfolge erzielt, über die wir ausführlich be- liehen, in jedem Jahr neu vergeben, trägt Auftrag des Arbeitskreises II der Arbeits- richtet haben. die Jahreszahl und sollte deshalb auch gemeinschaft der Innenminister der Bun- Wer es von unseren Lesern nicht alljährlich erworben werden. Die Wertung desländer an das DPSK, Vorschläge für wissen sollte, dem sei‘s hier gesagt: der ist der ‚Deutschen Mehrkampfordnung‘, die Intensivierung der sportlichen Brei- Mehrkampf besteht aus dem oben er- Ausgabe 1956, zu entnehmen. […]“ tenarbeit in der Polizei auszuarbeiten. wähnten Dreikampf (100 m, Weitsprung, Anhand der bestehenden Verhältnisse Kugelstoßen) oder aus dem Werferdrei- 1964: PSV Gelsenkirchen in den einzelnen Ländern soll eine Fach- kampf (Kugel, Diskus, Speer), für die Sieger in der DMM kommission dem Kuratorium bis zur näch- ‚ganz großen Athleten‘ aus dem Interna- Unter PSV Gelsenkirchen Sieger in den sten Tagung Vorschläge unterbreiten, die tionalen Fünfkampf oder gar dem Zehn- DMM war in Deutscher Polizeisport, Febru- geeignet sind, die Masse unserer Polizei- kampf. Der Sportler kann wählen. ar 1964, auf Seite 13 folgender Artikel zu vollzugsbeamten sportlich zu akti- lesen, der auszugsweise abgedruckt wird: vieren und sie in eine körperliche „Alterssportler PM Moskei, POM Verfassung zu bringen, die sowohl Grosser, PM Söns, KOM Wagner und den beruflichen Anforderungen ge- POM Hantke siegten in den Altersgrup- nügt, wie auch dazu beitragen soll, pen IV und V bei den Deutschen Mann- schwere gesundheitliche Schäden schaftsmeisterschaften des DLV. zu verhindern. Aus diesen Grün- Eine besondere Geburtstagsüberra- den muss der Fachkommission schung war es für den erfolgreichen Al- ein Sportarzt angehören. Nachdem terssportler ‚Hein‘ Söns, 51, […] daß der das Land Bayern seit dem Jahre PSV Gelsenkirchen […] Sieger in den 1960 bemerkenswerte Erfolge auf leichtathletischen Mehrkämpfen im Bun- dem Gebiet des dienstlichen Brei- desgebiet geworden war. Als besondere tensportes aufweisen kann, wurde Anerkennung wertete der DLV die Fest- diesem Land der Vorsitz in dieser stellung, daß sonst keine weitere Mann- Fachkommission, die sich wie folgt schaft in den Altersgruppen über 4000 zusammensetzt, übertragen: Punkte gekommen war. · Kriminalrat Weinberger, Bayern Die Gelsenkirchener Alterssportler, (Vorsitzender) die bei leichtathletischen Wettkämpfen · Polizeihauptkommissar Mücke, (Bergfesten) im Ruhrgebiet häufig anzu- Schleswig/Holstein (Hauptsport­ treffen sind, erreichten im vergangenen wart) Jahr bei ihren Mehrkampf-Durchgängen · Polizeihauptkommissar Blask, folgende außergewöhnlichen Leistungen: Hes­sen (Fachwart LA) Altersgruppe IV (45 bis 50 Jahre) · Sportarzt Dr. Winker, Hessen 4096 Pkt. Kugel: Moskei 10,40; Söns · Polizeiobermeister Rüd, Bayern 9,82; Lauf: Söns und Wagner 9,7; Weit- (Hauptsportwart im Bayer. Poli­ sprung: Söns 5,74; Wagner 5,54; Staffel: zeisportkuratorium) Deutscher Polizeisport, Ausgabe Januar 1964 25,5 (Wagner, Hantke, Moskei, Söns).

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Altersgruppe V (50 bis 55 Jahre) der Sport – der Dienstsport – immer zu- 4199 Pkt. Kugel: Moskei 10,30; Söns rückstehen muß, um ihn schließlich auf 9,80 und Wagner 9,40; Weitsprung: Söns ‚null‘ zu reduzieren. 5,59; Wagner 5,52; Staffel: 25,4 (Wagner, Ich bitte alle Polizeiangehörigen, sich Grosser, Moskei, Söns). unter Beachtung der dienstlichen Not- Die unverwüstlichen Alterssportler, die wendigkeiten um eine angemessene Ein- bereits fünfmal in den zurückliegenden ordnung des Sports zu bemühen, und alle Jah­ren Sieger bei den DMM geworden Dienststellenleiter und Vorgesetzten bitte wa­ren und einmal vom Deutschen Poli- ich, den Dienstsport wohlwollend zu för- zei-Sport-Kuratorium zur ‚Mannschaft des dern und zu ermöglichen. … Jahres‘ auserwählt wurden, hoffen auch in Für eine breite Öffentlichkeit gehören den weiteren Jahren mit von der Partie zu sportliche Fitneß und Polizeidienst immer sein!“ noch zusammen. [Dank an die verantwortlichen Politi- 1989: Der Dienstsport behält ker für die Unterstützung des und das Ver- seine Bedeutung ständnis für das DPSK und seine Arbeit Unter der Überschrift Der Dienstsport be- für den Polizeisport; Anm. d. Red.] hält seine Bedeutung – Ausblick auf das Ich bin überzeugt, daß wir auch in Zu- Jahr 1989 schrieb Hans-Heinrich Heinsen, kunft dieses freundliche Wohlwollen spü- Vorsitzender des Deutschen Polizeisport- ren werden. Wir brauchen es auch 1989, kuratoriums auf Seite 3 folgenden Artikel, Der polizeisportkurier, Ausgabe 1/89 denn neben den Deutschen Polizeimei- der auszugsweise wiedergegeben wird: sterschaften im [sieben; Anm. d. Red.] wol- „Mit Zufriedenheit können wir heute täglichen Dienst, der auf uns zukom- len wir uns an den Polizeieuropameister- feststellen, daß der Sport in der deutschen menden Arbeitszeitverkürzung und der schaften im [drei; Anm. d. Red.] beteiligen. Polizei weiter einen wichtigen Platz hat. allseits beklagten Personalknappheit Möglich ist das alles aber nur mit Verschiedene Erlasse in Bund und Län- würde den Angehörigen der Polizei ein freundlicher Unterstützung in Bund und dern haben gerade dieses in der letzten Bärendienst erwiesen, wollte man durch Ländern. Zeit eindeutig festgeschrieben, und wenn Ein­engung des Dienstsports eine Abhilfe- Wir werden darauf zu achten haben, man mit Aufmerksamkeit die Aussagen möglichkeit für hier und da aufkommende daß die Zahl der Meisterschaften nicht von Ministern und Senatoren zur Bedeu- Probleme sehen. Gerade eine mit vielen beliebig ausgeweitet werden kann. Das tung des Sports in der Polizei registriert, Aufgaben versehene Polizei braucht den schließt nicht aus, daß einmal Verände- so darf man hoffen, daß das auch künftig Sport – den Breitensport und auch den rungen denkbar sind, solange dieses kei- so sein wird. Dennoch müssen wir uns Spitzensport – um zuverlässig alle dienst- ne Ausweitung zur Folge hat. stets darüber im klaren sein, daß es in der lichen Aufgaben bewältigen zu können. Das DPSK wird sich weiter Bemühen, praktischen Umsetzung grundsätzlicher Die Polizei ist ohne den Sport nicht den Sport in der Polizei in der Bundesre- Erklärungen immer wieder viele kleine denkbar. publik Deutschland und in Europa so rei- und manchmal größere Schwierigkeiten Es ist aber von uns auch zu beach- bungslos zu fördern und zu ermöglichen zu meistern gilt. Aber mit gutem Willen ist ten, daß der Sport dennoch nicht immer wie in den Jahren seit 1949. Aber etwas das möglich. an erster Stelle stehen kann. Häufig müs- helfen müssen alle in der Polizei dabei – Auch unter Berücksichtigung vieler sen andere dienstliche Aufgaben Vorrang die den Sport betreiben und die ihn wohl- belastender Aufgaben für die Polizei im haben. Das darf aber nicht bedeuten, daß wollend fördern und ermöglichen. […]“

Die erfolgreichen Sportler des PSV Gelsenkirchen (von links nach rechts): PM Bruno Moskei (53), PM DPSK-Vorsitzender Hans-Heinrich Heinsen Johannes Söns (51), KOM Karl Wagner (51) und POM Paul Hantke (50) – Deutscher Polizeisport, Aus- warf im polizeisportkurier, Ausgabe 1/89, ei- gabe Februar 1964. nen Blick auf das bevorstehende Kalenderjahr.

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Gut und günstig essen? Gesunde Ernährung im Ausdauersport!

Wer viel Ausdauersport betreibt, fragt sich häufig, wie er sich richtig ernähren sollte. Das ist rer, je durchtrainierter ein Mensch ist, desto nicht immer leicht zu beantworten. Sinnvolle Ernährung ist oft mit dem Vorurteil verbunden, höher ist auch der Grundumsatz. Zudem sie sei teuer und zeitaufwendig. Und so fragen sich manche Sportlerin und mancher Sport- spielen noch Geschlecht und Alter eine Rol- ler: „Was kaufe ich ein, und was esse ich denn nun vor oder nach dem Training?“ le; Männer haben einen höheren Grundum- Generell sollte die Beschaffung und die Zubereitung der Speisen nicht mehr Zeit ver- satz als Frauen. brauchen als die sportliche Betätigung. Außerdem sollte die Ernährung den persönlichen Arbeitsumsatz: Das ist die Energie, die der sportlichen Leistungen angepasst und zusätzlich natürlich schmackhaft und ausgewogen Körper über den Grundumsatz hinaus für sein. Arbeitstätigkeiten umsetzt. Der Energie- Dieser Artikel beschreibt, wie man sich als Ausdauersportlerin bzw. -sportler gut, günstig aufwand unterscheidet sich hierbei je nach und ausgewogen ernähren kann. Außerdem gibt er noch ein paar Tipps, wie man gut struk- körperlicher und geistiger Anstrengung. turiert einkauft und kochen kann. Freizeitumsatz: Das ist der Energiebedarf während der Freizeit.

Grundumsatz + Arbeitsumsatz + Freizeitumsatz = Leistungsumsatz

Kurz und knapp: Generell stellt sich die Frage, wieso Kohlenhydrate als Energie- quelle wichtiger sind als Fette, da diese ja mit 9,3 kcal/g fast doppelt so viel Energie liefern wie die Kohlenhydrate. Die Vorteile der Koh­lenhydrate sind schnell aufgezeigt: - Die Energie wird bei den Kohlenhydraten dreimal schneller freigesetzt als bei Fet- ten oder Eiweißen. - Zudem können Kohlenhydrate aerob (mit Sauerstoff) sowie anaerob (ohne Sauerstoff) verbrannt werden. Eiweiße und Fette hingegen können nur aerob verbrannt werden.

Vollkornnudeln mit Tomatensauce liefern mittags wertvolle Energie. Wie ernähre ich mich richtig? Wie schon angesprochen, liegt das Augen- Ernährung Das bedeutet? merk dieser Ernährung auf den Kohlenhy- Wir legen das Hauptaugenmerk auf die Während normalerweise bei einer Durch- draten. Sie setzen sich aus Produkten wie kohlenhydratreiche Ernährung der Sportle- schnittsperson mit 2 000 bis 2 500 kcal pro Brot, Getreideprodukten, Gemüse und Ge- rin bzw. des Sportlers. Denn bei Kohlenhy- Tag Energie gerechnet wird, kommt eine müsesäften zusammen. Sie zählen zu den draten handelt es sich um die bevorzugte Ausdauersportlerin /ein Ausdauersportler wichtigsten Energielieferanten (4,2 kcal /g) Energiequelle im Ausdauersport. Schon da­mit nicht aus. Oftmals pendelt sich hier unseres Körpers und spielen eine wichtige bei einer Übersicht der durchschnittlichen ein Wert von 3 500 bis 4 000 kcal ein. Rolle bei der Verdauung, Muskelarbeit und Zusammensetzung der Nahrung zeigt sich, Denn der tägliche Energiehaushalt für das Gehirn. dass hier Kohlenhydrate den höchsten setzt sich aus drei Faktoren zusammen, Wichtigste Vertreter der Kohlenhydrate Stellenwert besitzen: die ihn beeinflussen: Grund-, Arbeits- und sind Zucker, Stärke und Ballaststoffe. Koh- Kohlenhydrate: 55 bis 60 Prozent Freizeitumsatz. Rechnet man alle drei für lenhydrate werden eingeteilt in: Fett: 25 bis 30 Prozent den Tag aus, so erhält man die Gesamt- • Monosaccharide (z. B. Glukose, Fruk- Eiweiß: 10 bis 15 Prozent energiemenge, die der Körper für die 24 tose, Galaktose) Stunden benötigt. • Disaccharide (z. B. Saccharose, Mal- Will man weder ab- noch zunehmen, sollte Grundumsatz: Beim Grundumsatz handelt es tose, Laktose) der Energiehaushalt ausgeglichen sein. Je sich um die Energiemenge, die der Körper in • Oligosaccharide (z. B. Dextrine) höher der Energiebedarf durch die täglich 24 Stunden bei völliger Ruhe im Liegen ver- • Polysaccharide (z. B. Stärke, Cel- verrichteten körperlichen Tätigkeiten ist, braucht. Sie wird benutzt, um die Körperfunk- lulose, Glykogen) desto mehr muss man die Ernährung an die tionen aufrecht zu halten. Der Grundumsatz Kohlenhydrate sind zwar schnelle Ener­ körperlichen Leistungen in Form von Ener- ist abhängig von Körpergewicht, Körpergrö- gielieferanten, die Reserven des Organis- gieregulierung anpassen. ße und Muskelmasse. Je größer und schwe- mus sind jedoch ohne eine ausreichende

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tägliche Zufuhr rasch erschöpft. Deshalb Aus Resten: müssen sie täglich ausreichend zugeführt Nudel-Gemüselasagne werden. Die Deutsche Gesellschaft für Er- mit grünem Pesto nährung (DGE) gibt als Richtwert für eine 1. gekochte Nudeln in eine Form geben gesunde, ausgewogene Ernährung von Er- 2. gebratenes Gemüse dazwischen wachsenen an, mehr als 50 Prozent der täg- 3. Käse und Pesto dazwischen schichten lichen Energie, mindestens aber 25 Prozent, 4. 15 Minuten im Backofen (Umluft 220 °C) aus Kohlenhydraten aufzunehmen. Bei der erhitzen, anschließend verspeisen von mir gewählten Ernährung machen die Kohlenhydrate einen Anteil von 55 bis 60 Wichtige Tipps Prozent der Energiezufuhr aus. Für viele sicherlich selbsterklärend, jedoch Mahlzeiten mit komplexen Kohlen­ höre ich oft die Frage: „Wie viel Nudeln/ hydra­ten, die einen hohen Gehalt an Poly­ Reis/Kartoffeln brauche ich denn so?“ sac­chariden (vor allem Amylose) und Bal- Bei den Gerichten wurden bewusst kei- laststoffen aufweisen, sind zu bevorzugen. ne Mengenangaben dazugeschrieben. Wie Sie werden aufgrund ihrer Struktur auch schon Anfangs des Artikels erwähnt, unter- langkettige Kohlenhydrate genannt. Dazu scheidet sich der Energiebedarf von Per- zählen Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, Nudel-Gemüselasagne mit grünem Pesto – son zu Person sehr stark und von daher ist Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Der Vorteil schmeckt wie es aussieht!. eine generelle Angabe schwer. Das macht der komplexen Kohlenhydrate ist, dass aber in diesem Fall überhaupt nichts, denn sie den Blutzuckerspiegel langsamer an- Tipp: Auch hier kann der Kohlenhydrat­ wieso nicht einfach die ganze Packung steigen lassen und das Sättigungsgefühl bestandteil variiert werden, da Geschmä- Nudeln (meist 500 g) auf einmal kochen. länger anhält als bei Mono- oder Disac- cker bekanntlich verschieden sind, zudem Die gekochten Nudeln halten sich mindes­ chariden. bekommt man eine gewisse Abwechslung tens vier bis fünf Tage im Kühlschrank und Ein weiterer Pluspunkt: Bei einem ho- in das Frühstück. ermöglichen eine schnelle Nahrungszu- hen Anteil an komplexen Kohlenhydraten fuhr. Die längste Zubereitungsdauer der werden gleichzeitig weniger fetthaltige Mittags: Gerichte verursacht meistens nämlich das Lebensmittel verzehrt. Denn Süßigkeiten Vollkornnudeln mit Tomatensauce Kochen der „Kohlenhydrate“. wie Eis oder Schokoriegel enthalten neben 1. Nudelwasser aufstellen, beim Kochen Einfachzuckern auch einen hohen Fettan- gewählte Nudelmenge ins Wasser geben Gekochte Nudeln... teil und kaum essenzielle Inhaltsstoffe wie 2. Zwiebeln und Tomaten in Würfel schnei- ... In der Pfanne mit Eiern ausbacken, Vitamine oder Mineralien. den ... mit Pesto in der Mikrowelle erwärmen, Zu bevorzugende Kohlenhydrate sind 3. Zwiebelwürfel mit etwas Knoblauch in ... in einer Brühe als Suppe erwärmen, demzufolge Kartoffeln, Reis (Wildreis), Nu- Olivenöl andünsten ... für einen Auflauf, deln (Vollkornnudeln), Bohnen, Mais, Erb- 4. Tomaten und gewünschte Gewürze zu ... kalt zwischendurch. sen, Linsen, Vollkornprodukte, Schwarzbrot den Zwiebeln geben Der Kreativität sind hier keine Grenzen ge- 5. etwas Tomatenmark zugeben, mit Was- setzt, ähnlich ist es bei Reis und Kartoffeln. Hier nun ein paar Rezepte, die sich an diese ser oder Fond ablöschen und köcheln Ein wenig Stöbern in Kochbüchern wird Erklärungen anlehnen: lassen ganz schnell zeigen, wie einfach es ist, mit 6. Nudeln abschrecken, auf Teller anrichten diesem „Grundstoff“ leckere Speisen zu Zum Frühstück: und Sauce drüber geben kreieren. Powerbrot Tipp: In die Sauce Lachsstücke geben, mit 1. Schwarzbrot mit Hüttenkäse oder Quark Hüttenkäse und leichtem Mozzarella für die Und sollte es mal wirklich ganz schnell bestreichen leichte Käsenote und für die Konsistenz sor- gehen müssen, so lässt sich auch mal 2. mit Lachs oder auch Schinken belegen, gen. Mit gewünschten Kräutern garnieren. schnell auf einen Erbsen- oder Linsenein- ggf. Marmelade auf den Quark topf aus der Dose zurückgreifen, da es sich 3. garnieren Gebratener Lachs bei diesem Gericht um ein etwas Aufwen- Tipp: Alternativ kann das Schwarzbrot auch auf tomatisiertem Reis an Grillgemüse digeres handelt. Aber auch dieses kann durch andere Vollkornprodukte ersetzt wer- 1. Wasser für den Reis aufstellen und ko- super selber gekocht werden und portions- den. Vor einem Training ist die Mischung chen weise eingefroren werden. aus verschiedenen Zuckerarten zu empfeh- 2. Gemüse in gewünschte Größe schneiden In diesem Sinne lasst es euch schme- len. Neben den langkettigen Mehrfachzu- 3. Reis abgießen cken! Über Anregungen, Fragen oder Kritik ckern ist auch immer ein wenig Marmelade 4. Tomatenmark mit etwas Wasser im Topf würde ich mich immer freuen. Oder habt ihr zu empfehlen, welche den Körper mit ganz glatt rühren und leicht erhitzen besondere Fragen, auch darauf gehe ich schnell verdaubarer Energie versorgt. 5. Pfanne für das Gemüse und Lachs er- gerne ein. Schreibt in diesen Fällen bitte an hitzen [email protected]. Die dortigen Kollegen ver- Powermüsli 6. Lachs säuern, salzen und mehlieren mitteln gern den Kontakt zu mir bzw. meine 1. gewünschte Früchte klein schneiden 7. Gemüse in die Pfanne geben und braten Antworten. Vielleicht sind diese ja auch von (auch Tiefkühlbeeren nutzbar, über Nacht 8. Reis zu erhitzten Tomatensauce geben generellem Interesse und können – selbst- im Kühlschrank auftauen lassen) und homogen vermengen verständlich anonymisiert – Gegenstand 2. mit Joghurt und Haferflocken verrühren 9. Lachs braten, anschließend alles auf eines eigenständigen Folgeartikels sein. 3. ggf. mit etwas Honig süßen einem Teller anrichten Stephan W. Dillig

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Aus ärztlicher Sicht: Bewegung beginnt im Kopf

Jede Bewegung ist wichtig. Dabei Unter der Überschrift „Aus ärztlicher Sicht“ lässt das Deutsche Polizeisportkuratorium in sind Ausdauersportarten an der frischen loser Folge Ärzte zu verschiedenen Themen zu Wort kommen, die uns selbst und damit Luft aus ärztlicher Sicht immer zu emp- unsere Voraussetzungen für den Polizeiberuf oder den polizeilichen Alltag betreffen. Zum fehlen. Schwimmen, Wandern oder Nordic Thema „Bewegung“ hat Med. Dir. Dr. Peter Munske, Polizeiarzt in Sachsen, seine Sicht Walking, Radfahren oder Skilanglauf – je- auf die Dinge. der kann sich das ganze Jahr bewegen. Günstig ist es auch, wenn man sich mit Bewegung beginnt aber im Kopf! Un- einem Pulsmesser ein ständiges Feed- ser Überlebenswille wird durch Verpflich- back zu seinem Trainingszustand holt und tung und Motivation von außen nicht wirk- so Fortschritte sowie Belastungsgrenzen lich geweckt. besser erkennt. Zwei bis dreimal die Wo- Arbeits- und Lebenssituationen, de- che 30 bis 45 Minuten spaß- und ausdau- nen man sich über eine längere Zeit nicht erbetonte Bewegung sollten die Orientie- gewachsen fühlt, Lebensentscheidungen, rung sein. die zur Belastung werden, Sprachlosigkeit Vielleicht kennen auch einige von Ih- in der Familie und zwischen Kolleginnen nen noch die „Trimm-Dich-Pfade“. Diese und Kollegen führen bei den Betroffenen sind für die ganze Familie geeignet und – oft auch lange Zeit unbemerkt – zur erfahren gerade eine Renaissance – be- Erschöpfung. Erholung ist nur noch Aus- richtet Prof. Dr. Dr. Winfried E. Banzer aus- ruhen, und Entspannung suchen die Be- führlich in der Zeitschrift der IKK classic troffenen meist durch passive Informati- zum Thema. „Regelmäßige Bewegung onsaufnahme – so per Computer und TV. stärkt das Herz-Kreislaufsystem und die Die Gefahr ist noch nicht erkannt oder beanspruchte Muskulatur. Je nach Bewe- die richtige Entscheidung im Kopf noch gungsart werden zusätzlich Koordination nicht getroffen, eine Veränderung herbei- und Balance gefördert. Ein weiterer Plus- Med. Dir. Dr. Peter Munske zuführen. Je länger die Betroffenen da- punkt: Bei Sport im Freien mit angemes- mit warten, desto weniger seelische und sener Bekleidung kommt das Immunsys­ ewegung beginnt im Kopf: Für körperliche Kräfte haben sie, um sich aus tem richtig in Schwung.“, so Prof. Dr. Dr. unsere Vorfahren in weiter Ver- der schleichend bedrohlichen Situation zu Banzer weiter. Bgangenheit war dieser Grundsatz befreien. Finden Sie heraus, welche Bewegung überlebenswichtig. Doch nicht nur Belastungssituationen zu Ihnen passt, entdecken Sie die Freu- Wenn sie einem Säbelzahntiger be- führen in derart ungesunde Lebenspha- de an der Bewegung und bleiben Sie bei gegneten, überlebte nur derjenige, der sen. Auch Bequemlichkeit im Alltag, aus- allem aufmerksam zu Ihrer Gesundheit. rechtzeitig die Gefahr erkannte, im Kopf schließlich gemütliche und bewegungs- die richtige Entscheidung traf und seine arme Hobbys und Gewohnheiten machen Muskel- und Schnellkraft sowie Ausdauer krank. Nun ist gegen ein gutes Essen mit ausreichend trainiert hatte, um der Gefahr Freunden und Bekannten nichts einzu- auszuweichen oder zu siegen. Der unbe- wenden. Doch warum paddeln oder radeln dingte eigene Überlebenswille ist eine ab- wir nicht zum Picknick? solute Motivation. Das leuchtet ein. Bewegung in den Lebensalltag einzu- Nun begegnen wir glücklicherweise bauen beginnt im Kopf. Mit dem Fahrrad im Alltag keinem Säbelzahntiger, sondern zur Arbeit zu fahren oder andere Wege eher unserem „inneren Schweinehund“: zu Fuß oder mit dem Rad zu erledigen, Unser Essen können wir kaufen, allerlei Treppen zu steigen, statt den Fahrstuhl zu Erfindungen bescheren uns ein ange- nutzen, sind alles bekannte Möglichkeiten. nehmes, aber eben auch bewegungs- Eine aktive Sportart zu finden und regel- armes Leben. Gefahren, die krank machen mäßig auszuüben, die Spaß macht, ist für oder zum Tod führen, sind nicht mehr so jeden gut möglich. Leider fehlt oft der Sä- offensichtlich und einfach zu erkennen. belzahntiger am Horizont. Zwar erinnert uns der Dienstherr re- Nun schreibe ich zu diesem Thema gelmäßig, dass Gesunderhaltung eine bewusst mit ein wenig Augenzwinkern. Dienstpflicht ist, der Hausarzt redet uns Aus meiner langjährigen Sprechstunden- ins Gewissen, es gibt viele Angebote in tätigkeit weiß ich, wie ernst das Thema Aus ärztlicher Sicht sind Ausdauersportarten Sachen Gesundheit – also viel Motivation ist! Physische und psychische Gesundheit an der frischen Luft immer zu empfehlen! und Verpflichtung von außen. sind nicht selbstverständlich. Foto: Annelis

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Depesche 2014 - 01.indd 52 05.06.2014 13:00:32 POLIZEISPORT Das Online-Magazin des Deutschen Polizeisportkuratoriums Ausgabe S1.2014 Depesche EXTRA

Deutsches Polizeisportkuratorium

Gemeinsam mit unseren Partnern – Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (Hrsg.) Für sauberen und fairen Sport BEISPIELLISTE ZULÄSSIGER MEDIKAMENTE 2013

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POLICE SPORT EUROPE Sotschi 2014

7, 8, 9, 10... Sotschi! Die XXII. Olympischen Winterspiele 2014 und die Bilanz der deutschen Polizeistarter

16 Wettkampftage, 98 Entscheidungen lang zog uns Olympia an der Schwarzmeerküste Rückstand von über zwei Minuten lediglich vom 8. bis 23. Februar in seinen Bann. Es wurde gejubelt, getrauert und geflucht, es gab 58. Auch sein Kollege erwischte einen ge- Überraschungen und Enttäuschungen – und 30 vom DOSB nominierte Polizeisportlerinnen brauchten Tag: Peiffer schoss gleich drei und Polizeisportler waren mittendrin, statt nur dabei. Fahrkarten und konnte sich trotz seiner Auch wenn sich nicht alle Hoffnungen und Erwartungen erfüllt haben, so nimmt sich de- Laufleistung nur auf Rang 34 einordnen. ren Abschneiden in der Gesamtheit doch beachtlich aus: Zehn der 19 deutschen Medaillen Die Hoffnungen für das am Montag statt- gehen auf das Konto der Polizei, dabei allein sechs (!) der acht Olympiasiege. – Wir blicken findende Verfolgungsrennen sind eher the- noch einmal zurück auf ereignisreiche Tage und erinnern an so manchen denkwürdigen oretischer Natur. Beeindruckend: Gold ging Moment. an den ewigen Ole Einar Björndalen! Trotz eines Schießfehlers im Stehendschießen holte sich der 40-jährige Norweger sei- Sonnabend, 8. Februar: Tag 1 von Vancouver, Marit Björgen aus Norwe- nen siebenten Olympiasieg (somit ältes­ter Die Wettkämpfe der Olympischen Winter- gen, siegt nun auch in Sotschi – hatte die Einzel-Olympiasieger!) und war auf bestem spiele am Schwarzen Meer haben begon- Oberstdorferin nichts zu tun. Als 26. mit Weg, bei den Winterspielen 2014 seinen nen – bereits zum Auftakt griffen die ersten einem Rückstand von 2:16,1 Minuten war Landsmann Björn Daehlie als erfolgreichs- der startenden Polizeisportler von Bund und sie trotzdem noch zweitbeste Deutsche. ten Winter-Olympioniken aller Zeiten abzu- Ländern ins Geschehen ein. lösen. Biathlon: 10 km-Sprint der Herren Skilanglauf: Noch weiter entfernt waren die Bundespo- Skiathlon 2 x 7,5 km der Damen lizisten Arnd Peiffer und Christoph Stephan Sonntag, 9. Februar: Tag 2 Im Skiathlon der Damen startete die Bun- im Biathlon-Sprint der Herren. Stephan Am zweiten Tag der Spiele am Schwarzen despolizistin Katrin Zeller aus Oberstdorf. leistete sich zwei Schießfehler und verlor Meer gibt es die erste Medaille für Deutsch- Mit der Entscheidung – die 33jährige Vier- zudem auch auf der Strecke einige Zeit auf land. Sie glänzt golden, dank Rodler Felix fach-Weltmeisterin und dreifache „Goldene“ die Konkurrenz: Im Ziel war er mit einem Loch von der Bundespolizei.

Die atemberaubende Eröffnungsfeier am 7. Februar im Fischt-Olympiastadion war der Startschuss für die ersten Olympischen Winterspiele auf russischem Boden. Foto: korea.net Es sagte Tatjana Iwanowa... (russische Rodlerin und Silbermedaillengewinnerin im Team-Wettbewerb) zum Vorschlag eines Frauen-Doppelsitzers: „Das wäre zu viel. Zwei Mädels in einem Raum gibt Chaos. Wenn zwei Mädels auf einem Schlitten säßen, würden sie sich gegenseitig die Augen auskratzen.“

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Bereits am ersten Wettkampftag wurde Geschichte geschrieben: Im 10 km-Spint der Biathle- Bundespolizist Felix Loch (mitte) präsen­ ten triumphierte der inzwischen 40-jährige Ole Einar Björndalen vor dem Österreicher Dominik tiert strahlend seine überlegen errunge­ne Landertinger (rechts) und dem Tschechen Jaroslaw Soukup (links). Für den nunmehr ältesten Goldmedaille im Rodel-Einsitzer der Her­ Einzel-Olympiasieger bei Winterspielen war es neben vierfachem Silber und einer bronzenen ren – den alten Haudegen Albert Dem­ Plakette bereits das siebente Olympiagold! Elf Tage später folgte mit dem norwegischen Sieg in tschenko (Russland) und Armin Zöggeler der Mixed-Staffel das Gold Nummer acht, womit er seinen Landsmann Björn Daehlie auch als (Italien) blieben nur Silber und Bronze. erfolgreichsten Winter-Olympioniken ablöste. Foto: Ivana Ivanowa Foto: Sergej Kasanzew

Skilanglauf: stanz, auf der sie in dieser Weltcup-Saison Montag, 10. Februar: Tag 3 Skiathlon 2 x 15 km der Herren stets unter den ersten Drei zu finden war. Zu Beginn der neuen Woche waren von den Bundespolizist Hannes Dotzler ging im Doch den Rundenzeiten der 41-jährigen Polizeisportlern lediglich die Biathleten Arnd Wett­kampf der Kombination aus klassi­ Berlinerin fehlte unerwartet die Konstanz, Peiffer und Christoph Stephan im Einsatz. scher und freier Technik als einer von vier in der zweiten Rennhälfte musste sie ih- Nach ihrem unbefriedigenden 10 km-Sprint deutschen Startern auf die insgesamt 30 rem hohen Anfangstempo endgültig Tribut (34. bzw. 58. Platz) hatten sie für das daran Kilometer lange Strecke auf dem Psecha- zollen. Ins Ziel glitt sie in 4:05,26 Minuten, anknüpfende Verfolgungsrennen keine gute ko-Bergkamm. Zu Edelmetall – der Schwei- bereits zu diesem Zeitpunkt deutlich hin- Ausgangsposition. zer Dario Cologna siegte vor Marcus Hellner ter der Lokalmatadorin Olga Graf, die in (Schweden) und 4:03,47 Minuten letztlich Bronze für Rus- Biathlon: 12,5 km Verfolgung der Herren aus Norwegen – reichte es für den 23-Jäh- sland gewann und Claudia Pechstein nur Auf den zwölfeinhalb Kilometern wollten rigen bei seiner ersten Olympia-Teilnahme den undankbaren vierten Platz ließ. Der beide Bundespolizisten Schadensbegren- noch nicht. 29,4 Sekunden nach dem Sie- Sieg ging an Ireen Wüst (4:00,34 Minuten), zung betreiben, für mehr waren Björndalen, ger landete er als bester Deutscher auf die sich das dritte Olympiagold ihrer Karri- Fourcade & Co. Bereits zu weit enteilt: Peif- Platz 13. ere überraschend vor der Favoritin Marina fer startete mit einem Rückstand von 1:27,7 Sàblikowà sicherte. Minuten; Stephan, der sich überhaupt nur Eisschnelllauf: 3000 m der Damen knapp für die Verfolgung qualifizieren konn- Mit Spannung wurde der erste Auftritt Clau- Rennrodeln: Einsitzer der Herren te, durfte gar erst 2:21,9 Minuten später auf dia Pechsteins (Bundespolizei) erwartet. Erfolgreicher verlief der Auftakt im Sliding die Strecke. Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympi- Center Sanki für die deutschen Rennschlit- Zumindest am Schießstand bewiesen onikin wollte am Kaukasus unbedingt ihre tenfahrer: Bundespolizist Felix Loch, bereits sie ein ruhigeres Händchen als noch zwei zehnte Olympia-Medaille gewinnen. Am nach dem ersten Tag in Führung, sorgte in Tage zuvor. Bei den vier Schießeinlagen lie- Sonntag sollte es nicht gelingen: Bereits im souveräner Manier für das erste deutsche ßen beide von jeweils 20 Scheiben nur eine viertletzten Paar startend, musste sie vor ih- Olympiagold dieser Spiele. Der Thüringer einzige stehen. Arnd Peiffer konnte so den ren größten Konkurrentinnen Martina Sábli- Polizist Andi Langenhan verpasste knapp Rückstand auf den Sieger Martin Fourcade kowá (Tschechischiche Republik) und Ireen die Bronzemedaille, lediglich David Möller aus Frankreich mit 1:32,8 Minuten nahezu Wüst (Niederlande) aufs Eis und vorlegen. von der Bundespolizei konnte mit seinem konstant halten und lief von Startposition Forsch begann sie ihr Rennen auf der Di- 14. Platz nicht zufrieden sein. 34 auf den 19. Rang nach vorn. Christoph Es sagte Heli Herdt... (Leiter der deutschen Ski-Freestyler) über das Olympia-Publikum in Sotschi: „Wenn eine Russin oder ein Russe am Start steht, dann ist hier Helau und Halligalli. Das war in Vancouver schon mal anders. Das war ein deutlich faireres Publikum.“

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werb: Zum ersten Mal in der Historie der Olympischen Winterspiele ermittelten die Damen die beste Skispringerin. Sensationell sicherte sich Vogt den Eintrag in die Ge- schichtsbücher und in einem dramatischen Finale Gold. Ulrike Gräßler, Vize-Weltmei- sterin von 2009, trat nach einem Infekt ge- sundheitlich angeschlagen an und sprang auf Platz 22.

Mittwoch, 12. Februar: Tag 5 Auch am Mittwoch waren wieder deut- sche Polizeisportler im olympischen Einsatz, wenngleich er sich an diesem Tag auf die Entscheidung der Herren-Doppelsitzer be- schränkte.

Rennrodeln: Doppelsitzer der Herren Die deutschen Festspiele in der olympischen Natalie Geisenberger von der Bundespolizei im Fokus vor der Rodel-Einsitzer-Konkurrenz der Bob- und Rodelbahn Sanki gehen auch im Damen: In den vier Läufen im Eiskanal des Sliding Center Sanki fuhr sie ein Rennen für sich und dritten ausgetragenen Wettbewerb weiter. holte sich nach Bronze in Vancouver nunmehr ungefährdet ihr erstes Olympiagold. Tobias Arlt von der Bundespolizei ließ mit Foto: Ivana Ivanowa seinem Vordermann Tobias Wendl dem Rest Stephan hingegen verlor auch dieses Mal einzigen: Erst bewegte sie ihre Schulter zu des Feldes keine Chance. Sie entschieden auf der anspruchsvollen Strecke Zeit. Der früh, beim zweiten Startversuch war es das beide Läufe für sich und holten sich unge- Abstand zur Spitze wuchs bis ins Ziel, das er Bein – der strenge Herr mit der Startpistole fährdet den Olympiasieg. Weniger glücklich auf Platz 43 erreichte, auf 3:30,2 Minuten. kannte keine Gnade und disqualifizierte die war der zweite Schlitten des BSD mit Toni 31-Jährige. Eggert und Bundespolizist Sascha Bene- Derweil siegte Koreanerin Sang Hwa cken. Nach einem Fahrfehler im unteren Dienstag, 11. Februar: Tag 4 Lee mit neuem Olympischem Rekord (74,70 Streckenteil des ersten Durchgangs waren Es war der bislang erfolgreichste Tag für die Punkte) vor der Russin Olga Fatkulina und früh alle Medaillenträume geplatzt. deutsche Mannschaft: Für goldenen Jubel Margot Boer (Niederlande) und wiederhol- sorgten mit Rodlerin Natalie Geisenberger te damit ihren Olympiasieg von 2010 – ein und Skispringerin Carina Vogt zwei Bundes- Kunststück, das über die 500 m-Distanz polizistinnen und retteten damit dem DO- bislang nur den Läuferinnen Bonnie Blair SB-Team nach Enttäuschungen im Biathlon, aus den USA (siegte gleich im Triple: 1988, Ski-Freestyle und Skilanglauf den Tag. 1992 und 1994) und der Kanadierin Catri- ona Lemay-Doan (1998 und 2002) gelang. Eisschnelllauf: 500 m der Damen Das Aufgebot der DESG konnte auch in die- Rennrodeln: Einsitzer der Damen sem Rennen nicht die Gefahr bannen, die Es war eine Demonstration, die Natalie Gei- Heimreise medaillenlos antreten zu müssen. senberger von der Bundespolizeisportschu- Auch die beiden Bundespolizistinnen Deni- le Bad Endorf in der olympischen Eisrinne se Roth und Judith Hesse konnten nichts ablieferte. Den Sieg nie ernsthaft in Gefahr, daran ändern. Die 25-jährige Roth kam bei war sie in jedem der vier Läufe die beste des ihren ersten Winterspielen mit passablen Feldes, brach überdies zweimal den Bahn- Läufen in 39,08 und 38,69 Sekunden auf rekord. Nach Bronze in Vancouver holt sie Platz 21 – wobei zu ergänzen ist, dass sie zu sich in Sotschi nun Gold vor Tatjana Hüfner, allem Übermaß im ersten Lauf zudem noch die vor vier Jahren selbst auf dem obersten ohne Gegnerin als „Alleinunterhalterin“ aufs Treppchen stand. Eisoval musste. Zum dritten Mal nach 2006 Carina Vogt sorgte bei der Premiere des und 2010 wollte hingegen die Erfurterin Skispringen: Normalschanze Damen olympischen Sprunglaufs der Damen für Judith Hesse die olympischen 500 m in An- Die Bundespolizistinnen Ulrike Gräßler und eine Sensation und sicherte sich mit ihrem griff nehmen. Die Deutsche Meisterin ab- Carina Vogt waren zwei der insgesamt 30 ersten Sieg überhaupt gleich Gold in Sot- solvierte in der Adler Arena letztlich keinen Starterinnen in einem historischen Wettbe- schi! Foto: Ailura Es sagte Marlies Schild... aus Österreich, nach Slalom-Silber als 32-Jährige an ihr Karriereende denkend: „Die Prioritäten verschieben sich schön langsam, das spüre ich in mir.“

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starts noch im ersten Lauf disquali- tall für die Biathleten bei diesen Spielen. fiziert worden war (nach einem Sturz Neben Dominik Landertinger (Österreich) war es dieses Mal Monique Anger- und Anton Pantow (Kasachstan) als Ein- müller, die ohne Zeit, aber mit dem ziger unter den 89 Startern ohne Fehler am Kürzel „DQ“ in den Ergebnislisten zu Schießstand geblieben, konnte Lesser dem finden sein sollte), verlief das Rennen besseren Läufer Fourcade leider nicht ganz über die doppelte Distanz besser. Im gegenhalten, um die vier Kilometer vor dem zehnten Paar gegen die Russin Je- Ziel noch innehabende Führung erfolgreich katerina Schikowa laufend, brauchte zu verteidigen. Bronze blieb 34,5 Sekun- sie für den einen Kilometer 1:15,84 den hinter dem Sieger aus Frankreich im Minuten, was schließlich als beste Ausrichterland und ging an Jewgeni Gara- Deutsche Platz elf, 1,82 Sekunden nischew. hinter Olympiasiegerin Hong Zhang Eisschnellläuferin Judith Hesse (Bundespolizei) wur- Rennrodeln: Staffel de über 1 000 m als beste Deutsche Elfte. Nach der aus China, bedeutete. Auf den Plät- Disqualifikation über 500 m ein versöhnlicher Aus- zen folgten 3000 m-Siegerin Ireen Der Schlusspunkt des Tages gehörte dem gang für die 31-jährige Erfurterin. Foto: adrian8_8 Wüst und Margot Boer, beide aus letzten Rodelwettbewerb in Sotschi. Erst- den Niederlanden. mals gab es Staffel-Gold – und die deut- sche Mannschaft mit den Bundespolizisten Donnerstag, 13. Februar: Tag 6 Biathlon: 20 km der Herren Natalie Geisenberger, Felix Loch und Tobias Zum vierten und letzten Mal schnellten die Seine Olympia-Premiere feierte Bundespoli- Arlt mit seinem Doppel-Vordermann Tobias Rodler durch die Eisrinne: Staffelgold im zist Daniel Böhm. Auf der Strecke eine gute Wendl wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. erstmals ausgetragenen Mannschaftswett- Leistung abliefernd, verhinderte lediglich Vom Start weg mit der besten Zeit, bau- bewerb sollte durch maßgebliche Betei- ein Fehlschuss im ersten Stehendschießen ten sie ihren Vorsprung Meter für Meter ligung von Sportlern der Bundespolizeis- das Eingreifen in den Medaillenkampf. In aus und hatten im Ziel in 2:45,649 Minu- portschule Bad Endorf gewonnen werden. 51:09,4 Minuten wurde er 1:37,7 Minuten ten 1,030 Sekunden Vorsprung vor dem Darüber hinaus waren auch im Skilanglauf hinter Martin Fourcade, der in Sotschi ber- Russen-Quartett Tatjana Iwanowa /Albert (10 km klassisch der Damen), Eisschnelllauf reits sein zweites Gold gewann, als zweitbe- Demtschenko/Alexander Denisjew /Wla- (1000 m der Damen) und Biathlon (20 km ster Deutscher Zehnter. Nur 12,2 Sekunden dislaw Antonow. Dritte wurde das lettische der Herren) Polizisten am Start. hinter dem Franzosen holte der Thüringer Team um das Bronze-Doppel der Sics-Brü- Erik Lesser mit Silber das erste Edelme- der, 1,646 Sekunden zurück. Skilanglauf: 10 km klassisch der Damen In der fünften Langlauf-Entscheidung der 22. Auflage der Winterspiele durfte bei schönstem Sonnenschein auch Bundespo- lizistin Katrin Zeller in die Loipe gehen. Im 75-köpfigen Starterfeld (Angelica Morrone di Silvestri aus Dominica sagte ihren Start ab) ging sie mit Nummer 33 ins Rennen und reihte sich alsbald in den Top 30 ein. Die 34-Jährige, die nach 2010 zum zwei- ten Mal an Olympischen Winterspielen teil- nimmt, lief ein solides Rennen und belegte am Ende in 30:38,5 Minuten den 25. Platz. 2:20,7 Minuten schneller war die Siege- rin Justina Kowalczyk aus Polen, die trotz eines mehrfach gebrochenen Mittelfußkno- chens in die Konkurrenz ging, bereits bei allen Zwischenzeiten vorn lag und einen beeindruckenden Triumph vor der Schwe- din Charlotte Kalla und der Norwegerin Therese Johaug feierte.

Eisschnelllauf: 1000 m der Damen Platz genommen zur Pressekonferenz: Für Felix Loch, Natalie Geisenberger, Tobias Wendl und Tobias Arlt (von links) in Sotschi fast schon Gewohnheit. Nach ihren Siegen in den Einzel- bzw. Ihren zweiten Auftritt in der Adler Arena Doppel-Wettbewerben ging mit der erstmals ausgetragenen Staffel-Entscheidung auch das hatte Judith Hesse von der Bundespolizei. vierte Rodel-Gold nach Deutschland. Bemerkenswert: Die Schlittenfahrer erkämpften damit Nachdem sie über 500 m nach zwei Fehl- letztlich allein die Hälfte der acht in Sotschi bejubelten deutschen Olympiasiege! Foto: DOSB Es sagte Olga Fatkulina... (Olympia-Zweite aus Russland) über die Siegerin im 500 m-Eisschnelllauf Lee Sang-Hwa aus Südkorea: „Sie ist der Usain Bolt auf dem Eis.“

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Freitag, 14. Februar: Tag 7 Landsmann Daniel Richardsson, welcher veränen Olympiasieger Alexander Tretjakow Hannes Dotzler im Mittelpunkt: Über die 15 Niskanen Bronze noch um zwei Zehntel vor aus dem Gastgeberland. Silber sicherte sich km im klassischen Stil der Herren startend, der Nase wegschnappte. der Lette Martins Dukurs vor dem US-Ame- war der Bundespolizist als einziger deut- rikaner Matthew Antoine. scher Polizeisportler am siebenten Wett- Angesichts des unbefriedigenden Ab- kampftag der Olympischen Winterspiele im Sonnabend, 15. Februar: Tag 8 schneidens (auch die Frauen kamen in Einsatz. Der zweite Sonnabend der erstmals in Rus- ihrem Wettbewerb lediglich auf die Plätze sland ausgetragenen Winterspiele brachte acht, zehn und 13) kündigte Bundestrai- Skilanglauf: 15 km klassisch der Herren die mit Polizeisportlern stattfindenden Ent- ner Jens Müller, Rodelolympiasieger von 92 Läufer gingen ab 14.00 Uhr Ortszeit in scheidungen im und im Skisprung 1988, bereits vor dem Abschlusstag einen die Loipe – als 49. galt es für den 23-jäh- von der Großschanze. grundlegenden Umbruch an. rigen Sonthofener, seinem 13. Platz im Ski- athlon vor fünf Tagen ein weiteres gutes Skeleton: Männer Skispringen: Großschanze Herren Ergebnis hinzuzufügen. Der zweifache Das schlechteste Abschneiden der Skele- Nachdem er die erste Skisprung-Konkur- Deut­sche Meister sollte wieder einen be- tonis bei Olympia konnte auch Alexander renz lediglich als Zaungast erkleben konnte, merkenswerten Lauf absolvieren: Nachdem Kröckel von der Polizei Thüringen nicht kam Marinus Kraus von der Bundespolizei- er nach 2,2 km noch die zehnbeste Zwi- verhindern. Bereits nach zwei Läufen hatte sportschule Bad Endorf auf dem größeren schenzeit erreichte, fiel er zwar schon nach der Polizeimeister-Anwärter einen Rück- Bakken endlich zum ersehnten Einsatz bei 5 km mit 28,3 Sekunden Rückstand auf den stand von 0,99 Sekunden und fand sich nur seinen ersten Olympischen Spielen. In der dort führenden Finnen Iivo Niskanen zurück, auf Platz 14 wieder. „Wir haben schon die Qualifikation am Vortag hatte er mit 130,0 konnte sich jedoch stabilisieren und war im ganze Saison auf die Fresse bekommen, m überzeugt und überstand diese Runde auf Ziel als zweitbester Deutscher (der Thürin- warum soll das hier denn anders sein?“, zog dem 4. Platz. Im ersten Durchgang kam er ger kam in 39:42,4 Minu- er bereits da ernüchtert ein Zwischenfazit. gar noch einen Meter weiter, musste jedoch ten auf Rang acht) in 39:49,9 Minuten bzw. Letztlich gelang es ihm noch, sich auf Platz hohe Abzüge durch den ihn begünstigenden 1:20,2 Minuten Rückstand hinter dem über- 9 vorzuarbeiten, zwei Plätze vor dem zwei- Wind hinnehmen. 117,7 Punkte bedeuteten raschend klaren Olympiasieger Dario Colo- ten gestarteten Deutschen . zunächst Platz 24. Im Finaldurchgang sorgte gna (Schweiz) Ranglistenelfter. Silber holte Allerdings trennten ihn Welten von der Spit- der 23-jährige Polizeimeister aus Bad Rei- sich der Schwede vor seinem ze: 4,00 Sekunden lag er hinter dem sou- chenhall dann jedoch für einen Pauken-

Rückblickend war es wohl das spannendste und intensivste Eishockey-Match des olympischen Turniers: In der Vorrundengruppe A elektrisierte am 15. Februar im Bolschoi-Eispalast das „ewige Duell“ zwischen Russland und den USA, das die Amerikaner erst im Penaltyschießen mit 2:3 für sich entscheiden konnten. Während die „Boys“ mit Bronze nach Hause flogen, scheiterte die hochgehandelte Sbornaja um Superstar Alexander Owetsch- kin bereits im Viertelfinale. Gold ging an Kanada. – Die deutsche Mannschaft war hingegen nur Zaungast, sie scheiterte bereits in der Qualifikation an Österreich. Foto: Ivana Ivanowa Es sagte Andrew Matthews... (Bobfahrer aus Großbritannien) zum Ritual seiner Crew vor den Rennen: „Wir hören Musik, essen so viel wie möglich und verpassen uns gegenseitig Ohrfeigen.“

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schlag. 140,0 m und 139,7 Punkte hießen in der Gesamtwertung 257,4 Punkte. Und an dieser Wertung bissen sich viele Nach- folgenden die Zähne aus: Letztlich kletterte der 59 kg leichte Bundespolizist noch bis auf Platz sechs und wird hinter dem (wie- der einmal) viertplatzierten Severin Freund zweitbester Deutscher. Den Sieg holt sich mit 278,7 Punkten der bereits auf der Normalschanze sieg­ reiche Kamil Stoch (Polen) mit einem Vor- sprung von 1,3 Punkten vor Altmeister No­riaki Kasai, der neben Rodler Albert Demtschenko (Russland, 2014 zweimaliger Silbermedaillengewinner) als bislang einziger Aktiver zum siebenten Mal an Winterspielen teilnimmt. Die Bronzemedaille gewann der Slowene Petr Prevc, auf der Normalschanze bereits Silbermedaillengewinner. Am Ende fiel es gar nicht mehr auf: Wer bei der Medaillenvergabe im Eisschnelllauf nicht orange gekleidet war, galt schon als Paradiesvogel. Hier freuen sich nach der Entscheidung über 1 500 m Ireen Wüst, Jorien ter Moers und Lotte van Beek (von links) über Silber, Gold und Bronze – nur einer von gleich vier kompletten Medaillensätzen, die die Niederlande in der Sonntag, 16. Februar: Tag 9 Adler Arena einstrich. Von 30 Einzelmedaillen holte man 21, gewann sechs von zehn Einzelent- Die 4 x 10 km-Staffel im Langlauf der Her­ scheidungen. Selbstredend, dass auch beide Mannschaftskonkurrenzen, die Teamverfolgungen ren und die 1 500 m im Eisschnelllauf der bei den Damen und bei den Herren, an das Land der Grachten ging. Während „ornaje boven“ Damen sahen am Sonntag wieder deutsche war, sollte Deutschland, einstige Dominante der Kufenflitzer, erstmals seit 1964 leer ausgehen. Polizeisportler im Einsatz. Der 15 km-Mas- Foto: M. Smelter senstart im Biathlon mit Bundespolizist Arnd Peiffer hingegen wurde aufgrund Nebels völlig „blau“ auf Schlussläufer Hannes Dotz- lengewinnerin Lotte van Beek aus den Nie- auf den morgigen Vormittag verschoben. ler von der Bundespolizei wechselte, waren derlanden startend, kam sie nach 1:59,47 die Messen längst gelesen. Deprimiert ge- Minuten ins Ziel. Dies hieß Platz 19, gleich- Skilanglauf: 4 x 10 km der Herren stand der Sonthofener nach dem Rennen: zeitig aber immer noch die beste Platzie- Nachdem das Langlauf-Quartett der Da- „Es war aussichtslos, zum Schluss bin ich rung der deutschen Starterinnen: Monique men am gestrigen Sonnabend in einem nicht mehr voll gelaufen. Vom Schweizer Angermüller wurde 24. (2:00,32 Minuten), spannenden Rennen Dritte geworden war, aber auch noch überholt zu werden, hätte Gabriele Hirschbichler 30. (2:01,18). konnte die Herren-Staffel die heimliche nicht sein müssen.“ Der Titel ging in neuem Olympischen Hoffnung auf Edelmetall nicht erfüllen. Ins Ziel kam Dotzler als Neunter, 2:36,8 Rekord an Jorien ter Moers (1:53,51 Minu- Auf der Strecke im Laura Biathlon- und Minuten hinter der überragenden schwe- ten) vor 3000 m-Siegerin Ireen Wüst (0,58 Skilanglaufzentrum atmete der deutsche dischen Staffel, die sich nach 1:28:42,0 Sekunden zurück). Marrit Leenstra machte Vierer zunächst auf, als Startläufer Jens Stunden unter den Augen des russischen mit dem 4. Platz den Vierfach-Triumph für Filbrich dem Sturz des Franzosen Jean Präsidenten Wladimir Putin mit 27,3 Se- die Niederlande perfekt, die mit bereits 16 Marc Gaillard ausweichen konnte. Nur we- kunden Vorsprung vor Russland den Sieg Medaillen allein im Eisschnelllauf derzeit vier nige Minuten später fehlte jedoch dieses sicherte. Dritte wurden überraschend die Plaketten mehr als die deutsche Mannschaft Glück: In der Spitzengruppe auf Position Franzosen. – Damit gelang es erstmals seit insgesamt einheimsen konnten! drei laufend, kam Filbrich auf seiner drit- dem Doppelsieg der Sowjetunion 1972 in ten 3,3 km-Schleife der Italiener Dietmar Sapporo einer Nation, beide Olympia-Staf- Noeckler in die Spur und brachte den Thü- feln für sich zu entscheiden. Montag, 17. Februar: Tag 10 ringer just in einem Abfahrtsstück unsanft Der 15 km-Massenstart im Biathlon muss- zu Fall. Seine Ski verkeilten sich derart Eisschnelllauf: 1500 m der Damen te wetterbedingt zwar um einen weiteren kompliziert, dass er gut eine halbe Minute Es war nach den 3000 m vor einer Woche Tag verschoben werden. Dafür standen die auf die Führenden verlor und Deutschland der zweite Auftritt von Claudia Pechstein. Zweier-Bobs der Herren und die Skisprung- fortan einem Rückstand hintererlief, den Träume von einer vorderen Platzierung ver- mannschaft mit Marinus Kraus im Fokus. auch Axel Teichmann nicht mehr schließen boten sich, besitzt die 41-jährige Bundes- konnte. Als Tobias Angerer nach dem Ver- polizistin doch ihre Stärken auf den langen Bobsport: Zweier der Herren such, mit der „Brechstange“ im Schlepptau Strecken, nicht zuletzt auf den noch am fol- Es war eine Pleite mit Ansage: Nachdem es des Norwegers Martin Johnsrud Sundby genden Mittwoch absolvierten 5000 m. Im bereits den gesamtem Weltcup-Winter nicht den Abstand zu verringern, auf Rang acht 18. Paar gegen die spätere Bronzemedail- wirklich rund lief, fuhren die deutschen Zwei- Es sagte Helge Jasch... (deutscher Eisschnelllauf-Teamchef) nach dem Vierfach-Erfolg der niederländischen Eisschnellläuferinnen über 1 500 Meter: „Wir können nur von Glück reden, dass nicht fünf Teilnehmer pro Nation starten dürfen.“

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er-Bobs von Weltmeister Francesco Fried- erstmals seit 1994 gar ohne Medaille in rung abnehmen. Mehr und mehr entwickelte rich (Bundespolizei) mit Anschieber Jannis dieser Disziplin blieb, war der Jubel im sich die Konkurrenz zu einem Duell mit der Bäcker, Thomas Florschütz (Polizei Thü- Gastgeberland groß: Alexander Subkow, Alpenrepublik. Showdown vor den letzten ringen) mit Kevin Kuske und Vierer-Welt- 2011 Weltmeister, brachte mit Anschieber beiden Springern: Gregor Schlierenzauer, meister Maximilian Arndt (ebenfalls Polizei Alexej Vojewoda vier Laufbestzeiten ins Mannschaftsolympiasieger von 2010, setzte Thüringen) mit Alexander Rödiger in der Tal – davon zweimal in Bahnrekord – und Severin Freund mit seinem Sprung nochmal Konkurrenz der kleinen Schlitten im Sliding fuhr unangefochten zum Olympiasieg vor unter Druck. Der 25-Jährige, von der Groß- Center Sanki deutlich hinterher. Bereits in den Schweizern Beat Hefti/Alex Baumann schanze noch unglücklicher Vierter, konterte den ersten beiden Durchgängen am Vortag (0,66 Sekunden zurück) und USA 1 mit jedoch erfolgreich und rettete der schwarz- waren Florschütz (Rang zehn) und Arndt /Steven Langton (Rück- rot-goldenen Equipe einen Vorsprung von (14. Platz) fern der Medaillenhoffnungen. stand 0,88 Sekunden). 2,7 Punkten und damit nach 1994 und Lediglich Deutschland 3 mit dem Pirnaer 2002 zum dritten Mal Teamgold. Auf Rang Friedrich an den Lenkseilen erhielt sich auf Skispringen: drei sprang Japan, bereits mit einem Rück- dem 7. Platz mit einem Abstand von zwei Großschanze Mannschaft Herren stand 16,2 Punkten. Zehnteln auf den Bob von Steven Holcomb Nachdem es in den Einzelspringen nicht (USA 1) eine Minimalchance auf Edelmetall. zu einer Medaille gereicht hatte, hoffte Aber auch diese zerstob in der zweiten das deutsche Quartett mit Bundespolizist Dienstag, 18. Februar: Tag 11 Hälfte des Wettbewerbs – trotz guter Start- Marinus Kraus, Andreas Wank, Andreas Kein Olympiatag ohne Beteiligung deut- zeiten. Am Ende der vier Läufe landete das Wellinger und Severin Freund auf den scher Polizeisportler: Neben dem Einzel- Gespann Friedrich/Bäcker als bestes deut- Team-Wettkampf. wettbewerb (Großschanze) der Nordisch sches auf Platz acht, in 3:46,85 Minuten mit Von Anfang an sortierte sich die Mann- Kombinierten mit Björn Kircheisen (Bun- 0,58 Sekunden Rückstand auf Bronze. Zum schaft des DSV in der Spitze ein – nach- despolizei) konnte nach mehrmaliger wit- Titel fehlten sogar 1,46 Sekunden. Flor- dem Wank, Kraus und Wellinger im ersten terungsbedingter Verschiebung auch der schütz wurde Elfter, Arndt nur 15. Durchgang ein gutes Fundament geschaf- ursprünglich für Montag angesetzte 15 Während die Bob-Nation Deutschland fen hatte, konnte Severin Freund mit seinem km-Massenstart der Biathleten über die nach drei Zweier-Goldmedaillen in Folge ersten Versuch den Österreichern die Füh- Bühne gehen.

Jekaterina Galkina, Alexandra Saitowa und Margarita Fomina (von links) wollten mit Russlands Curlingteam der Damen für Furore sorgen. Wenngleich für den Europameister von 2006 am Ende nur Platz 9 stand, dürfte die Mannschaft dennoch nachhaltig im Gedächtnis geblieben sein. Foto: M. Smelter Es sagte der Kommentator des belgischen TV-Senders VRT... zum 4. Platz seines Landsmannes Bart Swings im Eisschnelllauf über 5000 m hinter drei Niederländern: „Wenn die Holländer die Spiele boykottiert hätten, hätten wir jetzt einen Olympiasieger.“

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Biathlon: 15 km Massenstart Herren Bundespolizist Arnd Peiffer durfte nach seinen beiden Auftritten im Sprint über 10 km und in der 12,5 km-Verfolgung zu Be- ginn der Spiele das dritte Mal an den Start. Bis zur Mitte des Rennens lag er durchaus aussichtsreich im Rennen: Die beiden Lie- gendschießen absolvierte er mit nur einem Fehler und befand sich damit in bester Ge- sellschaft: Der in Sotschi schon zweifach mit Gold dekorierte Franzose Martin Fourcade oder auch der Österreicher Dominik Lander- tinger, der Silberne im Sprint wiesen die glei- che Bilanz auf. Mit einem Rückstand von gut 30 Sekunden ging er auf Platz 14 liegend in die zweite Hälfte. Die zwei anstehenden Stehendschießen wurden ihm für mögliche Medaillenambitionen jedoch zum Verhäng- nis: Insgesamt musste er noch dreimal in die Strafrunde. Bis zum Ziel wuchs der Abstand auf 2:05,9 Minuten an, als er als 18. über den Zielstrich glitt. Gold sicherte sich nach 42:29,1 Minuten im Fotofinish der Norweger Emil Hegle Svendsen vor Martin Fourcade. Dritter wurde 13,8 Sekunden später der Tscheche Andrej Moravec, der als Einziger neben dem Sieger ohne Schießfehler über die Distanz kam. Na denn mal Prost! Marinus Kraus von der Bundespolizeisportschule Bad Endorf gehörte zu den Nordische Kombination: deutschen Lichtblicken dieser Spiele – und mit Andreas Wank, Andreas Wellinger sowie Severin Großschanze /10 km Einzel Herren Freund zum DSV-Quartett, das Mannschaftsgold im Skispringen holte. Foto: DOSB Nachdem Bundespolizist Björn Kircheisen bei der Einzelkonkurrenz von der Nor- finden war. Die Spannung war auf dem Mittwoch, 19. Februar: Tag 12 malschanze und dem Olympiasieg seines Siedepunkt, als ausgerechnet Kircheisen Der 19. Februar war wohl jener Tag des Gro- sächsischen Teamkollegen Eric Frenzel sich einen Kilometer vor dem Ziel ein Herz ßereignisses, an dem die meisten deutschen lediglich die Rolle als Zuschauer geblie- fasste, am letzten Anstieg attackierte und Polizeiathleten an den Start gingen: Neben ben war, erlebte der 30-jährige Routinier die Gruppe sprengte. Nachdem es zunächst Skilanglauf, Eisschnelllauf, Biathlon und dem im zweiten Wettbewerb seine Sotschi-Pre- aussah, dass der Johanngeorgenstädter Parallel-Riesenslalom der Snowboard-Da- miere. Be­reits durch einen gelungenen sich absetzen könnte, formierte sich ein men standen auch die beiden entschei- Sprunglauf rechtfertigte er seine Aufstel- Quintett, dem neben Kircheisen auch Rieß- denden Läufe der Zweierbob-Konkurrenz lung: 129,0 m und 113,2 Punkte ordneten le und Rydzek sowie die Norweger Jörgen der Damen auf dem Programm. ihn vorerst auf dem elften Platz ein und Graabak und Magnus Hovdal Moan ange- ließen ihn 1:03 Minuten nach dem Besten hörten. Wer meinte, Deutschland hätte in Snowboard: im RusSki Gorki auf die 10 km-Langlauf- diesem Länderduell nun taktisch alle Trümp- Parallel-Riesenslalom Damen strecke gehen. Dieser war eben jener fe in der Hand, sollte in der vorletzten Kur- In einem Feld von 32 Starterinnen war das Eric Frenzel, dessen Start nach einem Vi- ve eines Besseren belehrt werden. Hinter Vergnügen für die Bundespolizistinnen An­ rusinfekt bis zuletzt auf der Kippe stand. Graabak auf Position zwei und drei liegend, ke Karstens, Amelie Kober und Isabella Fabian Rießle auf zehn, Johannes Rydzek schnitt Rydzek Rießle den Weg, kam selbst Laböck bereits in den Qualifikationsläufen auf Platz zwölf rundeten ein abermals ge- zu Fall, irritierte damit auch Kircheisen, der zu Ende: Anke Karstens, dreifache nationale schlossenes, erstklassiges Springen ab. Moan an sich vorbeistürmen lassen musste. Vize-Meisterin (2004, 2006, 2007) in dieser In der Loipe jedoch war sowohl das Graabak läuft in 23:27,5 Minuten zu Gold, Disziplin kam trotz eines tollen ersten Laufs Zeitpolster des Spitzenreiters als auch das Moan machte 0,6 Sekunden später den in 53,39 Sekunden (3. Platz) nach einem seiner direkten Verfolger recht schnell ver- norwegischen Doppelsieg perfekt. Rießle verpatzten zweiten Durchgang in gesamt braucht – es bildete sich eine zehnköpfige schlägt Björn Kircheisen im Sprintduell um 1:59,29 Minuten lediglich auf Platz 25. Welt- Spitzengruppe, in der auch das Quartett Bronze, dem nach einem grandiosen Lauf meisterin und Mitfavoritin Laböck verpasste von Bundestrainer Herrmann Weinbuch zu nur „Blech“ bleibt. nach zwei nur durchschnittlichen Abfahrten Es sagte Mark Kirchner... (Bundestrainer der Biathlon-Männer) nach dem Massenstart-Rennen: „Der Schießstand hat uns heute das Genick gebrochen.“

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in 1:52,01 Minuten auf Platz 18 das Ach- alte Sportzöllner aus Oberhof schließlich mauer durchbrach, sanken die Hoffnungen telfinale um 0,16 Sekunden. Am meisten zu Fall. Regelrecht geschockt schaute er bereits stark – erst recht, als sich im vorletz- dürfte sicherlich Amelie Kober mit dem Ge- der enteilenden Spitze hinterher – Finnland ten Paar Titelverteidigerin Sàblikowà und schehen hadern. Nachdem sie den ersten setzte sich in 23:14,89 Minuten im Sprint Wüst gegenseitig pushten. Lange führte Durchgang nach einem Sturz in 1:35,30 Mi- gegen die Mannschaft des Gastgebers die 3000 m-Olympiasiegerin aus Goirle, bis nuten absolvierte, kam sie im zweiten Lauf durch – und musste entkräftet nicht nur in der entscheidenden Schlussphase die abermals zu Fall und wurde disqualifiziert. Zu die wenig später als Drittplatzierte einkom- 26-jährige Tschechin an ihr vorbeizog und allem Überfluss verletzte sich die Silberme- menden Schweden passieren lassen. Hinter ihr auf dem letzten Kilometer noch fast drei daillengewinnerin von Turin dabei am linken Norwegen, der Schweiz und den USA blieb Sekunden abnahm. Beide blieben unter dem Ellenbogen. ein frustrierender 7. Platz. Der Unglücks- alten Bahnrekord: Sàblikowà verbesserte rabe kommentierte die Fortsetzung des die Marke auf 6:51,54 Minuten, ihre Kontra- Skilanglauf: deutschen Sturzdramas der Nordisch Kom- hentin kam nach 6:54,28 Minuten ins Ziel. Team-Sprint klassisch der Herren binierten am Vortag fluchend: „Scheiße, das Pechstein überraschte zunächst, als sie in Gemeinsam mit Tim Tscharnke durfte war eine sichere Medaille. Die hätten wir uns der ersten Rennhälfte in Schlagdistanz der Hannes Dotzler von der Bundespolizeisport- nach diesem Rennen verdient gehabt.“ Bestzeit lag, ihre Splits zeitweise gar darunter schule Bad Endorf Deutschland im Team- lagen, wenngleich ihre um 19 Jahre jüngere Sprint der Männer vertreten. Wider Erwarten Eisschnelllauf: 5 000 m der Damen Gegnerin der Berlinerin bis zu einer Sekun- souverän meisterte das Duo seinen Halb- Von vielen mit Spannung erwartet wurde de voraus war. Analog ihres 3000 m-Laufes finallauf, gewann ihn in 23:36,23 Minuten der dritte Start von Bundespolizistin Clau- zehn Tage zuvor baute Deutschlands letzte 2,83 Sekunden vor den Tschechen. Die auf dia Pechstein bei diesen Winterspielen. Die Medaillenhoffnung im Eisschnelllauf jedoch den Plätzen folgenden Schweizer mit Dario fünffache Olympiasiegerin – allein zwischen wiederholt ab. Lag sie 1000 m vor dem Ziel Cologna und Norweger mit 1994 und 2002 Seriensiegerin über die zu zumindest noch auf dem Bronzeplatz, blieb konnten sich überraschend nur über die absolvierende Strecke – träumte von ih- ihr im Ziel nach 6:58,39 Minuten Platz 5 – Zeitregel ins Finale der besten Zwölf retten. rer zehnten Medaille bei Winterspielen. Die trotz eines starken Endspurts, mit dem sie Auch da spielte das deutsche Duo die Vorzeichen in ihrer Lieblingsdiziplin standen Yvonne Nauta noch um dreieinhalb Sekun- Hauptrolle. Nachdem sich der die Schluss- nicht schlecht: Im achten und letzten Paar den distanzierte. runde bestreitende Tim Tscharnke, bereits gegen die Niederländerin Yvonne Nau- Seit die 5000 m der Damen vor 26 2010 mit Axel Teichmann mit Team-Sprint- ta laufend, konnte sie sich die Läufe ihrer Jahren in Calgary erstmals im olympischen Silber ausgezeichnet, mit dem Finnen Sami Konkurrenz anschauen – allen voran die der Programm waren, wurde zur Siegerehrung Jauhojärvi und dem Russen Nikita Krjukow Topfavoritinnen Martina Sáblikowá (Tsche- stets mindestens eine deutsche Flagge ge- kurz vor dem Ziel absetzen konnte, sah al- chische Republik) und Ireen Wüst (Nieder- hisst – 1994 und 1998 gab es Doppelsiege, les nach einer sicheren Medaille aus. Zum lande). Nachdem jedoch bereits im fünften 1992 gar einen Dreifacherfolg. Sotschi hin- sprichwörtlichen Stolperstein wurde dann je- Duell Carien Kleibeuker aus den die Wett- gegen zeigt ein erschreckendes Gegenbild: doch die Spitzkehre der Einfahrt ins Stadion. kämpfe in der Adler-Arena dominierenden Erstmals seit 1964 bleibt deutscher Medail- Ausgangs der Kurve kamen sich Tscharnke Niederlanden in 6:55,66 Minuten als Erste lenglanz im Eisschnelllauf gänzlich aus. und Jauhojärvi ins Gehege, der 24 Jahre beeindruckend die Sieben-Minuten-Schall- Biathlon: 2 x 6 km + 2 x 7,5 km Mixed-Staffel Daniel Böhm war in der erstmals olym- pischen Mixed-Staffel der Biathleten der Vertreter der Bundespolizei. Nach sei- nem Start über 20 km (Platz 10) peilte er gemeinsam mit Startläuferin Evi Sa- chenbacher-Stehle, Laura Dahlmeier und Schlussläufer Simon Schempp im Laura Skilanglauf- und Biathlonzentrum Edelme- tall an. Doch als er ins Rennen eingreifen konnte, war es schon fast entschieden: Die 33-jährige Skilanglauf-Olympiasiegerin von Turin und Vancouver, die erst 2012 zum Biathlon wechselte, leistete sich insgesamt vier Nachlader, Laura Dahlmeier wechselte nach einem weiteren Fehler als Sechste mit Siegerehrung im Team-Sprint der Herren: Nur ein Sturz trennten Unglücksrabe Tim Tscharnke einem Rückstand von einer Minute auf die und Bundespolizist Hannes Dotzler von einem dieser drei Treppchen – stattdessen bekamen Spitze auf den 27-jährigen Olympia-Neu- Russland, Finnland und Schweden (v. l.) Silber, Gold und Bronze. Foto: Ivana Ivanowa ling. Aber auch Böhm hatte an jenem Es sagte Justin Wadsworth... (kanadischer Langlauf-Trainer) über seine Entscheidung, Anton Gafarow aus Russland im Sprint-Halbfinale mit Reserve-Ski auszuhelfen: „Es war, als würde man ein Tier in einer Falle stecken sehen. Man kann nicht zuschauen und nichts unternehmen.“

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er von Friedrich, Florschütz und Arndt in der Rinne des Sliding Centers Sanki nicht in die Entscheidung eingreifen konnten, fuh- ren auch die Damen-Bobs der Konkurrenz hinterher. Durchschnittliche Startzeiten und individuelle Fahrfehler kombiniert mit dem besser mit der Bahn zurechtkommenden Material der Konkurrenz aus Kanada, den USA und auch Belgien (!) ergaben einen Cocktail, der Martini & Co. nicht bekam. Bundespolizistin , Welt­ meisterin von 2011, kam mit ihrer Anschie- berin Christin Senkel von der Polizei Thü- ringen nach den beiden Läufen des ersten Tages nicht über den 8. Platz hinaus – mit der Gesamtfahrzeit von 1:56,41 Minuten lag nicht nur die Spitze außer Reichweite (Rückstand 1,52 Sekunden), auch zu Bron- ze fehlten bereits 0,96 Sekunden. In den Läufen drei und vier konnte Deutschland Bundespolizistin Claudia Pechstein, mit fünf Olympiasiegen sowie je zwei Silber- und Bronzeme- daillen erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin, hatte bei ihren sechsten Spielen das zehnte 2 am Mittwoch zwar einen Rang gutma- Edelmetall angepeilt. Die inzwischen 42-Jährige (!) lief zwar an ihrem Ziel vorbei, mit dem 4. Platz chen, mit 3:52,71 Minuten fehlten zum ih- über 3 000 m und dem 5. Platz über 5 000 m erzielte sie dennoch respektable Ergebnisse. ren Olympiasieg von 2010 wiederholenden Foto: DOSB Gespann Kaillie Humphries /Heather Moy-

Abend kein glückliches Händchen: Im Lie- gendschießen musste er einmal nachladen, stehend schoss er drei Fahrkarten. Zwar konnte er Schempp, Mixed-Staffel-Welt- meister von 2010, auf Platz vier in die Spur schicken, nur betrug der Rückstand auf den erhofften 3. Platz über eine halbe Minute – hinter den führenden Norwegern lag man zu diesem Zeitpunkt gar 1:46,9 Minuten zurück. Der 25-jährige Zollbeamte blieb am Schießstand zwar fehlerlos, verlor auf der Strecke jedoch weiter an Boden. Letztlich fehlten auf Bronze, das sich Team Italien erjagte, 43,1 Sekunden. 1:41,3 Minuten vor dem Deutschen überquerte Norwegens Schlussläufer Emil Hegle Svendsen nach 1:09:17,0 Stunden als Sieger die Ziellinie. Mit ihm freuten sich Tora Berger, Tiril Eck- hoff – und wieder einmal Ole Einar Björn- dalen, der mit seinem zweiten Gold in Sot- schi nun auf insgesamt acht Olympiasiege und 13 Medaillen bei Winterspielen kommt – damit endgültig seinen Landsmann Björn Daehlie als erfolgreichsten Winterolympi- oniken aller Zeiten ablöst. Silber holt sich Trübe Stimmung im abendlichen Sliding Center Sanki: Wo nur wenige Tage zuvor die Rodler noch die Tschechische Republik (32,6 Sekunden Gold schürften, schlitterten nach den ernüchternden Resultaten der Skeletonis die erfolgsver- zurück). wöhnten deutschen Bobs in Krasnaja Poljana von einer Enttäuschung in die nächste. Nachdem die Zweier der Herren der Konkurrenz deutlich hinterherfuhren, wiederholte sich dieses Schau- spiel im weiblichen Pendant. Als am Abschlusstag trotz guter Ausgangsposition auch der Vierer Bobsport: Zweier der Damen von Weltmeister und Gesamtweltcupsieger Maximilian Arndt patzte, war das Fiasko perfekt: Erst- Der Vortag bestätigte früh die schlimmsten mals seit den Winterspielen von Innsbruck 1964 bleiben deutsche Bobsportler medaillenlos! Befürchtungen. Nachdem bereits die Zwei- Foto: Ivana Ivanowa Es sagte Kirsten Wall... (Curling-Olympiasiegerin aus Kanada) zu ihrer Begegnung mit Eishockey-Superstar Sidney Crosby: „Das ist wie Disneyworld für Sportler – und ich durfte Mickey Mouse treffen!“

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se (Kanada) 2,10 Sekunden. Bemerkens- Elana­ Meyers und Lauryn Williams ver- sten Zehn) eine Medaille im Blick – wenn wert jedoch der vierte Lauf der Sächsin, spielten zwar mit einem schlechten letzten es auch nicht offen ausgesprochen wurde, den sie als Drittbeste des 19 Bobs großen Lauf die Führung und landeten mit einem nahm man den zweiten Olympiasieg eines Feldes bewältigte – die beste Laufplatzie- Zehntel Rückstand auf dem zweiten Platz, deutschen Kombinierer-Teams nach 1988 rung eines deutschen Duos an den zwei dafür gab es durch Aja Evans /Jamie Greu- ins Visier. Wettbewerbstagen. bel (1,00 Sekunden zurück) auf Platz 3 ei- Der Sprunglauf von der Großschanze Noch weiter zurück fand sich Bob nen zweiten Podestplatz. im RusSki Gorki Skisprung-Zentrum sollte Deutschland 3 mit Anja Schneiderheinze der Grundstein für den angestrebten Erfolg (Bundespolizei) an den Seilen und der thü- werden: Mit 481,7 Punkten beendete das ringischen Polizeimeister-Anwärterin Ste- Donnerstag, 20. Februar: Tag 13 hochgehandelte deutsche Quartett den er- phanie Schneider „im Gepäck“: Auf Platz 9 Bundespolizist Björn Kircheisen war „Al- sten Teil als Sieger, hatte jedoch vor dem übernachtend, fiel der Schlitten der 35-jäh- leinunterhalter“ unter den im deutschen Staffellauf nicht reichlich Zeit zwischen sich rigen Schneiderheinze, im Bob von Sandra Olympia-Aufgebot stehenden Polizisten. und die Gegnerschaft bringen können. Die Kiriasis 2006 Goldmedaillengewinnerin Nach dem dramatischen Einzel-Finale zwei Österreicher um Altmeister Mario Stecher in Turin – in der zweiten Hälfte des Wett- Tage zuvor und dem knapp verpassten gingen nur sieben Sekunden später auf bewerbs noch auf Listenplatz 10 zurück Edelmetall, sollte es nun im Team-Wettbe- die Strecke. Und auch die Norweger, deren (Fahrtzeit 3:53,74 Minuten, Rückstand auf werb zum Podestplatz reichen. Silbermedaillengewinner Magnus Hovdal Gold 3,13 Sekunden). Apropos Kiriasis: Die Moan ein mögliches neues brisantes Duell Olympiasiegerin und siebenfache Weltmei- Nordische Kombination: nach dem deutschen Missgeschick („Die sterin belegte bei ihrem Abschied aus der Großschanze /4 x 5 km Mannschaft Deutschen, das sind für mich die Super- Eisrinne als beste Deutsche mit Anschiebe- Herren clowns!“) zusätzlich anfeuerte, lagen nur 25 rin Franziska Fritz im Endklassement den 5. Gemeinsam mit Olympiasieger Eric Fren- Sekunden zurück. Platz – ebenso weitab von Gold (1,68 Se- zel, Johannes Rydzek und Fabian Rießle Und so passierte das Unvermeidliche: kunden zurück) und dem zum Karriere-Ende hatte der 30-jährige Sachse nach dem Genau diese drei Teams prägten als Füh- angepeilten bronzenen Souvenir. bislang hervorragenden Abschneiden der rungstrio das Rennen, nachdem es der Jubeln konnten neben den genannten Deutschen (in beiden Einzelkonkurrenzen Mannschaft von Bundestrainer Herrmann Kanadierinnen die US-Amerikanerinnen: kamen jeweils alle vier Starter unter die be- Weinbuch mehrfach misslang, sich abzu-

Millimeterentscheidung im Mannschaftswettbewerb der Nordisch Kombinierten: Nach dem Springen führend in die Loipe gegangen, lieferte sich das deutsche Quartett um Bundespolizist Björn Kircheisen bis zum Schluss einen spannenden Fight mit Norwegen und Österreich. Während Mario Stecher für das Alpenland auf den letzten Metern abreißen lassen musste, hatte Fabian Rießle (links) letztlich um die Winzigkeit von 0,3 Sekunden das Nachsehen gegen Norwegens Jörgen Graabak, der sich zwei Tage zuvor bereits den Olympiasieg in der dramatischen Konkurrenz von der Großschanze sichern konnte. Foto: DOSB Es sagte Martin Fourcade... (Biathlon-Olympiasieger in der Verfolgung aus Frankreich) per Twitter zu einem Playboy-Foto der aus Verletzungsgründen auf die Winterspiele verzichten- den deutschen Biathletin Miriam Gössner, auf dem diese sich auf einer Treppe räkelt: „Schön zu sehen, dass es deiner Wirbelsäule besser geht.“

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setzen. Wieder ging es zum Schluss gegen nen bereits nach der Hälfte der Distanz be- Norwegen in den Sprint – wieder hatten die endete, war sie zugleich einzige Deutsche im Skandinavier das bessere Ende für sich. Und Ziel. Nicht für die Langlauf-Staffel berück- zum elften (!) Mal wurde Björn Kircheisen sichtigt, die sich eine Woche zuvor zu Bronze Zweiter: Neben acht Vize-Weltmeistertiteln kämpfte, hielt sich die 33-jährige Oberstdor- belegte er nach 2002 und 2006 zum dritten ferin in der Verfolgergruppe hinter den kaum Mal mit dem deutschen Team der Nordisch schlagbaren Norwegerinnen achtbar und Kombinierten den 2. Platz, lediglich in Van- verfehlte nur knapp einen Platz unter den couver wurde er vor vier Jahren Dritter. besten Zehn. Nach 1:12:41,4 Stunden als Zwölfte ins Ziel gekommen, hatte sie final einen Rückstand auf Siegerin Marit Björgen Freitag, 21. Februar: Tag 14 von 1:36,2 Minuten. Björgen tat es damit Die Olympischen Winterspiele in Sotschi ge- ihrem Landsmann Björndalen gleich und ist hen auf die Zielgeraden: Erstmals kämpften mit ihrem inzwischen sechsten Olympiasieg keine deutschen Polizeisportler um Zeiten, nun erfolgreichste Winter-Olympionikin aller Plätze und Medaillen. Besondere Beobach- Zeiten. Therese Johaug (2,6 Sekunden zu- tung erfuhr dadurch das Abschlusstraining rück) und Kristin Störmer Steira (23,6 Se- der Vierer-Bobs vor den ersten Läufen am kunden zurück) machten den Dreifach-Tri- Sonnabend. umph der Damen aus dem Land der Fjorde perfekt. Bobsport: Abschlusstraining Vierer der Herren Snowboard: Parallel-Slalom Damen Francesco Friedrich (Bundespolizei), Tho­ Nachdem der Parallel-Riesenslalom für die mas Florschütz und der amtierende Vierer- hoch eingeschätzten deutschen Mädels bob-Weltmeister und Gesamt-Weltcupsie­ger eher enttäuschend verlief, wollten es ne- Maximilian Arndt (beide Polizei Thüringen) Langläuferin Katrin Zeller von der Bun- ben Selina Jörg auch die drei Bundespoli- haben sich für den abschließenden Wettstreit despolizeisportschule Bad Endorf verab- zeisportschülerinnen Isabella Laböck, Anke um Olympiagold im Sanki Slinding Center in schiedete sich mit einem hervorragenden Karstens und Amelie Kober besser machen. Krasnaja Poljana viel vorgenommen. Nach- 12. Platz über 30 km von den Skiwettbe- Der Start Letzterer war überraschend, ver- dem die deutschen Schlitten sowohl bei den werben der diesjährigen Olympischen Win- letzte sie sich doch im Wettkampf am Mitt- Herren als auch bei den Damen weitab der terspiele. Foto: Martin Rulsch woch und schien damit für den anstehenden Podestplätze ins Ziel rutschten, soll der To- Wettkampf außer Gefecht. Entgegen allen talschaden für die Bob-Nation Deutschland „So eine Enttäuschung wie im Zweier wird Ratschlägen stand Kober dennoch am Start mit einer Medaille in der Königsdisziplin ver- es nicht geben. Wir können auf den Vierer und sorgte mit Anke Karstens für deutsche hindert werden. bauen, er ist besser als der Zweier – das hat Glücksgefühle: Karstens unterlag im Finale Nachdem die Testfahrten an den vo- die Saison schon gezeigt.“ nur knapp der Österreicherin Julia Duimovits rangegangenen Tagen eher durchwachsen und sicherte sich Silber. Amelie Kober, die im waren, machte das Abschlusstraining am Halbfinale noch ihrer Landsfrau den Vortritt heutigen Freitag Mut. Entgegen allen Er- Sonnabend, 22. Februar: Tag 15 lassen musste, war im kleinen Finale schnel- wartungen konnte das Trio mit seinen Zeiten Am vorletzten Tag zeigten sich in drei Wett- ler als Corinna Boccacini (Italien) – ange- für unerwartet positive Ausrufezeichen sor- kämpfen nochmals deutsche Polizeisportler: sichts ihres lädierten linken Ellenbogens gen und schloss die Einheit mit den Plätzen Dies betraf (nach-)mittags den 30 km-Kan- Bronze „mit Sternchen“! eins bis drei ab. Die fünfte Abfahrt entschied ten der Skilangläuferinnen und den Snow- Arndt vor Florschütz und Friedrich für sich, board-Parallelslalom der Damen sowie am Biathlon: 4 x 7,5 km Staffel der Herren im sechsten Lauf lag Friedrich vorn. Abend die Biathlon-Staffel der Herren. Die Biathlon-Staffel der Herren sorgte zum Zweier-Weltmeister Francesco Fried- Abschluss der olympischen Biathlon-Wett- rich will diesen kleinen Teilerfolg aber nicht Skilanglauf: bewerbe für die zweite Medaille der krisen- überbewerten: „Wir hatten mit vorderen 30 km Massenstart Freistil Damen geschüttelten deutschen Skijäger. Daniel Start­nummern heute etwas Glück und ei- Bundespolizistin Katrin Zeller durfte im letz- Böhm und Arnd Peiffer von der Bundespo- nen Vorteil, da die Bahn gerade beim großen ten Wettbewerb der Skilangläuferinnen in lizeisportschule Bad Endorf lagen gemein- Schlitten mit zunehmender Zeit recht schnell Krasnaja Poljana nach ihrem Start im Skiath- sam mit ihren Mannschaftskameraden Erik abbaut. Mal sehen, als Favorit sehe ich mich lon und den 10 km im klassischen Stil zum Lesser und Simon Schempp nach großar- nicht. Ich will vier Mal sauber runterfahren.“ dritten Mal die deutschen Farben im Rah- tigen Schussleistungen (insgesamt nur zwei Zumindest Thomas Florschütz, Silberme- men dieser Winterspiele vertreten. Da die Fehler bei acht Schießen) bis zur Zielge- daillengewinner im Zweier 2010, versprach: infektgeschwächte Nicole Fessel das Ren- raden gar in Reichweite der Goldmedaille, Es sagte Jean-Philippe Le Guellec... (kanadischer Biathlet) nach geplatzten Medaillenträumen im Verfolgungsrennen, in dem er in Führung liegend gestürzt und durch einen Skibruch aussichtslos zurückgefallen war und letztlich nur auf Platz 26 ins Ziel kam: „Ehrlich gesagt: Ich möchte gerade auf eine Wand einschlagen und sie hoffentlich durchbrechen.“

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Sonntag, 23. Februar: Tag 16 Der letzte Wettkampftag bot die finalen drei der insgesamt 98 Entscheidungen der XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi. Neben dem traditionell zuletzt ausgetragenen Fina- le im Eishockey der Herren, in dem Kana- da mit einem klaren 3:0 über Weltmeister Schweden den Olympiasieg von 2010 wie- derholen konnte, standen aus Sicht der Po- lizeien aus Bund und Ländern viel mehr der 50 km-Marathon der Skilangläufer sowie die Viererbob-Konkurrenz im Mittelpunkt.

Skilanglauf: 50 km Massenstart Freistil Herren Unter den 65 Startern war überraschend der gestern in der Biathlon-Staffel zu Sil- ber gelaufene Bundespolizist Arnd Peiffer. Gemeinsam mit seinem Staffelkameraden Erik Lesser nutzte er die deutschen freien Startplätze und leistete damit den beiden regulären Startern Thomas Bing und Axel Teichmann, der mit diesem Rennen seine großartige Karriere beendete, Gesellschaft. Wer meinte, der am Tag zuvor geforderte Bundespolizistin Anke Karstens – hier 2012 im Parallel-Slalom-Weltcup im österreichischen Peiffer würde nur hinterherlaufen, sollte Jauerling – sorgte am vorletzten Wettkampftag gemeinsam mit ihrer Bad Endorfer Mitstreiterin sich täuschen: Bereits zur Mitte des Laufes Amelie Kober aus deutscher Sicht für einen erfolgreichen Abschluss der Snowboard-Wettbe- konnte er sich in der Region der besten vier- werbe: Karstens unterlag im Finale des Parallel-Slaloms nur knapp und errang Silber, Kober zig Sportler einordnen und konnte auch den erkämpfte sich angeschlagen überraschend Bronze. Foto: Christian Jansky Rückstand zur Spitze überschaubar gestal- ten. Am Ende stand für den 26-Jährigen in profitierten dabei jedoch auch von einem der Wintersportler aus, ihre vierten Plätze im 1:51:31,5 Stunden ein toller 40. Platz. Die Blackout des letzten Läufers der bis dahin Massenstart und in der Mixed-Staffel wur- Medaillen teilten sich die Favoriten aus dem das Rennen dominierenden, favorisierten den annulliert. Damit verlieren auch Bun- Gastgeberland in einem packenden Finish Norweger. Doppel-Olympiasieger Emil Heg­ despolizist Daniel Böhm, Simon Schempp unter sich auf: Alexander Legkow siegte in le Svendsen versagten bei den letzten fünf und Laura Dahlmeier, die mit der Suspen- 1:46:55,2 Stunden, Silber ging an Maxim Scheiben die Nerven und musste trotz drei dierten die deutsche Staffel bildeten, dieses Wylegschanin (0,7 Sekunden zurück), der Nachlader in die Strafrunde. Im Sprint war Rennen aus ihren Ergebnissen. nach Fotoentscheid ein Zehntel vor seinem Simon Schempp gegen den Russen Anton Sachenbacher-Stehle ist nach dem Landsmann Ilja Tschernussow über die Ziel- Schipulin dann chancenlos. Auf Platz 3 kam Landshuter Eishockeyspieler Alois Schlo- linie fuhr. das österreichische Quartett. der, der 1972 in Sapporo nach der Einnah- me eines vom deutschen Mannschaftsarzt Bobsport: Vierer der Herren Biathlon: Nach dem positiven Doping­ verschriebenen ephedrinhaltigen Medika- Die nach dem freitägigen Abschlusstraining befund Evi Sachenbacher-Stehles ments positiv getestet und gesperrt wurde, leise keimende Hoffnung, Deutschlands Es war am Vortag eine Meldung, die das der zweite deutsche Dopingfall bei Olym- Bobpiloten könnten nun doch noch mit Edel- sportliche Abschneiden des deutschen pischen Winterspielen. Darüber hinaus wur- metall aus Sotschi zurückkehren, starb am Teams in den Hintergrund rücken ließ: Die de 2002 bei den Spielen in Salt Lake City heutigen Vormittag recht schnell. Abermals von Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle dem schwäbischen, seit 1999 für Spanien gab es ein enttäuschendes Ergebnis, dass am 17. Februar nach ihrem 12,5 km Mas- startenden Skilangläufer Johann Mühlegg einer Ohrfeige gleichkommt. senstart-Rennen, in dem sie Bronze nur Blut-Doping nachgewiesen, woraufhin er Bereits tags zuvor hatte der Vierer von knapp verpasst hatte, abgegebenen Do­ neben einer zweijährigen Sperre auch zur Bundespolizist Francesco Friedrich seine pingproben wurden positiv auf das im Wett- Aberkennung seiner zuvor bei den Spie- realistischen Medaillenchancen verspielt. kampf verbotene Stimulans Methylhexana- len errungenen Olympiasiege über 30 km Nach zwei Läufen war er lediglich Neunter min getestet. Das IOC schloss die zweifache Freistil, 10 km Verfolgung und 50 km klas- und lag bereits 0,39 Sekunden hinter dem Olympiasiegerin im Skilanglauf vom Fest sisch verurteilt wurde. Spitzenplatz zurück. In den Läufen drei und Es sagte Mike Babock... (Kanadas Eishockey-Nationaltrainer) über seine Methode, mit Stress bei Olympia umzugehen: „Eine der Hauptsachen ist, morgens zu McDonald‘s zu rennen und einen Egg McMuffin zu holen, bevor es keine mehr gibt.““

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vier summierte sich dieser Abstand auf ins- gesamt 1,20 Sekunden, was lediglich den 10. Platz bedeutete. In Schlagdistanz lagen nach dem gestrigen ersten Tag hingegen noch die Schlitten der beiden Thüringer Po- lizisten Thomas Florschütz und Maximilian Arndt. Doch auch diese beiden Teams konn- ten heute nicht überzeugen. Deutschland 3 um Florschütz, gestern nur 13 Hundertstel hinter Bronze (Platz 5), fiel auf Rang 7 zurück (Rückstand zur Spitze 0,91 Sekunden). Am enttäuschendsten verlief das Rennen jedoch für Weltmeister und Gesamtweltcupsieger Maximilan Arndt, der in seiner Besatzung neben Bundespolizist Marko Hübenbecker auch noch Alexander Rödiger und Martin Putze aufweisen konnte, die 2010 in Van- couver noch im Silber-Vierer André Langes saßen. Verheißungsvoll nach dem ersten Lauf platziert (nur 0,06 Sekunden hinter Favorit Alexander Subkow), übernachtete er immerhin noch als Drittplatzierter (Rück- stand 0,16 Sekunden). Nach dem dritten Siegerehrung im Viererbob: In einer final engen Entscheidung konnte sich Alexander Subkow Lauf nur noch Vierter, brachte er zum Ab- (hintere Reihe, 2. von links) mit seiner Crew nach dem Sieg im kleinen Schlitten ebenso Gold in schluss nur noch die neuntbeste Laufzeit ins der Königsdisziplin holen und verwies die Letten um Oskars Melbardis (dunkel gekleidet) auf den Tal und rutschte mit einem Rückstand auf 2. Platz. Dritter wurde das US-Quartett mit Pilot Steven Holcomb, der vor vier Jahren in Vancou- den Sieger von 0,82 Sekunden gar auf den ver noch vor André Lange gewonnen hatte. Foto: Tim Hipps

Sonnenschein über dem Herzstück des Olympiaparks in Adler, etwa 30 km südlich der Kernstadt von Sotschi. Links gegenüber dem olympischen Feuer der Medal Plaza, im Hintergrund der imposante, 12 000 Plätze bietende Eisberg-Eislaufpalast. Erstmals in der olympischen Geschichte waren sämtliche Hallen untereinander zu Fuß erreichbar. Foto: Ivana Ivanowa Es sagte ... (Bobpilotin aus den USA) über ihre kanadische Rivalin Kaillie Humphries, die mit einer Zehntelsekunde Vorsprung vor ihr Gold gewann: Ich habe sie zu meiner Hochzeit eingeladen. Ich werde sicherstellen, dass sie viel Kuchen isst, damit sie nächstes Jahr langsamer wird.“

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enttäuschenden 6. Platz zurück. Erstmals vor dem wohl einzigen ernsthaften Kon- seit Innsbruck 1964 steht bei der Medail- kurrenten Oskars Melbardis aus Lettland. lenvergabe kein einziger Bob aus deutschen Dritter wurde 0,39 Sekunden zurück wie im Landen auf dem Podest. kleinen Schlitten das Team um den US-ame- Gold holte sich wie erwartet der „Bär rikanischen Piloten Steven Holcomb, dem aus Bratsk“ Alexander Subkow. Mit 3:40,60 es in Vancouver noch gelungen war, André Minuten hatte er nach dem vierten, sei- Lange in seinem letzten Wettkampf Gold im nem schwächsten Lauf letztlich dennoch Viererbob abzuluchsen. nur neun Hunderstelsekunden Vorsprung Ricky Kokel, MA Geschäftsstelle DPSK Die Resultate der Polizeisportler im Überblick

Biathlon Daniel Böhm (Bund) 10. im 20 km-Einzel, 4. mit 2 x 6 km + 2 x 7,5 km Mixed-Staffel (annulliert wegen Dopings von Evi Sachenbacher-Stehle), 2. mit 4 x 7,5 km Staffel Arnd Peiffer (Bund) 34. im 10 km-Sprint, 19. in 12,5 km-Verfolgung, 18. im 15 km Massenstart, 2. mit 4 x 7,5 km Staffel, 40. im 50 km Massenstart Skilanglauf Freistil Christoph Stephan (Bund) 58. im 10 km-Sprint, 43. in 12,5 km-Verfolgung Auf Wiedersehen, Sotschi! Willkommen, Bob Pyeongchang! – IOC-Präsident Thomas Maximilian Arndt (Thüringen) 15. im Zweierbob, 6. im Viererbob Bach (links) übergibt die olympische Flagge Thomas Florschütz (Thüringen) 11. im Zweierbob, 7. im Viererbob an Seok-Rae Lee, Bürgermeister der Aus- Francesco Friedrich (Bund) 8. im Zweierbob, 10. im Viererbob richterstadt der Olympischen Winterspiele Marko Hübenbecker (Bund) 6. im Viererbob 2018. Foto: korea.net Cathleen Martini (Bund) 7. im Zweierbob (Thüringen) 10. im Zweierbob Anja Schneiderheinze (Bund) 10. im Zweierbob Christin Senkel (Thüringen) 7. im Zweierbob Eisschnelllauf Judith Hesse (Bund) Disqualifikation über 500 m, 11. über 1000 m Claudia Pechstein (Bund) 4. über 3000 m, 19. über 1500 m, 5. über 5000 m Denise Roth (Bund) 21. über 500 m Nordische Kombination Björn Kircheisen (Bund) 4. Großschanze /10 km Einzel, 2. Großschanze /4 x 5 km Mannschaft Rennrodeln Tobias Arlt (Bund) 1. im Doppelsitzer, 1. in der Teamstaffel Sascha Benecken (Bund) 8. im Doppelsitzer Natalie Geisenberger (Bund) 1. im Einsitzer, 1. in der Teamstaffel Andi Langenhan (Thüringen) 4. im Einsitzer Felix Loch (Bund) 1. im Einsitzer, 1. in der Teamstaffel David Möller (Bund) 14. im Einsitzer Skeleton Alexander Kröckel (Thüringen) 9. Skilanglauf Hannes Dotzler (Bund) 13. im 2 x 15 km-Skiathlon, 11. im 15 km Einzel klass. Technik, Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt von der Bundespolizei präsentiert freudestrah- 9. in 4 x 10 km-Staffel, 7. im Team-Sprint klass. Technik lend ihr Edelmetall. Die von der Moskau- Katrin Zeller (Bund) 26. im 2 x 7,5 km-Skiathlon, 25. im 10 km Einzel klass. Technik, er Juwelierfabrik Adamas hergestellten 12. im 30 km Massenstart Freistil Medaillen haben einen Durchmesser von Skispringen 10 cm und wurden ausschließlich mit in Ulrike Gräßler (Bund) 22. auf Normalschanze Russland geförderten Metallen hergestellt. Marinus Kraus (Bund) 6. auf Großschanze, 1. mit der Mannschaft auf Großschanze Am 15. Februar wurden ganz beson- Carina Vogt (Bund) 1. auf Normalschanze dere Goldmedaillen vergeben: Anlässlich Snowboard des ersten Jahrestages des Meteoritenein- Anke Karstens (Bund) 25. im Parallel-Riesenslalom, 2. im Parallel-Slalom schlags in den Tschebarkulsee enthielten Amelie Kober (Bund) 18. im Parallel-Riesenslalom, 3. im Parallel-Slalom jene Exemplare ein Fragment des Meteors Isabella Laböck (Bund) Disqualifikation im Parallel-Riesenslalom, 10. im Parallel-Slalom von Tscheljabinsk. Foto: Bundespolizei Es sagte Alfons Hörmann... (Präsident des DOSB) zur Olympiakleidung der deutschen Mannschaft: „Ich würde damit nicht morgens zum Bäcker gehen.“

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Medaillenspiegel Medaillenspiegel Frauen (Endstand nach 98 Entscheidungen)* Platz Land G S B Ges 1. Kanada 6 4 1 11 Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt 2. USA 4 4 5 13 1. Russland 13 11 9 33 3. Norwegen 4 3 5 12 2. Norwegen 11 5 10 26 ... 6. Deutschland 3 3 3 9 3. Kanada 10 10 5 25 4. USA 9 7 12 28 Medaillenspiegel Männer 5. Niederlande 8 7 9 24 6. Deutschland 8 6 5 19 Platz Land G S B Ges 1. Russland 10 6 4 20 7. Schweiz 6 3 2 11 2. Norwegen 6 2 5 13 8. Weißrussland 5 0 1 6 3. Niederlande 5 4 5 14 9. Österreich 4 8 5 17 ... 10. Frankreich 4 4 7 15 7. Deutschland 4 3 1 8 11. Polen 4 1 1 6 12. Volksrepublik China 3 4 2 9 Medaillen nach Teamgröße 13. Südkorea 3 3 2 8 (Teamgröße geteilt durch Medaillen) 14. Schweden 2 7 6 15 Platz Land G S B Ges 15. Tschechische Republik 2 4 2 8 1. Niederlande 8 7 9 24 16. Slowenien 2 2 4 8 2. Weißrussland 5 0 1 6 3. Norwegen 11 5 10 26 17. Japan 1 4 3 8 ... 18. Finnland 1 3 1 5 9. Deutschland 8 6 5 19 19. Großbritannien 1 1 2 4 20. Ukraine 1 0 1 2 Medaillen nach Landesfläche 21. Slowakei 1 0 0 1 (Fläche in km2 geteilt durch Medaillen) 22. Italien 0 2 6 8 Platz Land G S B Ges 23. Lettland 0 2 2 4 1. Niederlande 8 7 9 24 24. Australien 0 2 1 3 2. Slowenien 2 2 4 8 25. Kroatien 0 1 0 1 3. Schweiz 6 3 2 11 26. Kasachstan 0 0 1 1 ... 9. Deutschland 8 6 5 19 * In der Abfahrt der Frauen (Ski Alpin) wurden zwei Goldmedaillen und keine Silbermedaille ver- geben. Im Super-G der Männer (Ski Alpin) wurden zwei Bronzemedaillen vergeben. Medaillen nach Einwohnern (Einwohnerzahl geteilt durch Medaillen)

Platz Land G S B Ges 1. Norwegen 11 5 10 26 2. Slowenien 2 2 4 8 3. Österreich 4 8 5 17 ... 14. Deutschland 8 6 5 19

Medaillen nach BIP (BIP geteilt durch Medaillen)

Platz Land G S B Ges 1. Slowenien 2 2 4 8 2. Lettland 0 2 2 4 3. Weißrussland 5 0 1 6 ... 19 Medaillen verteilten diese Damen an Deutschland, allein zehn davon für Polizeisportler. Foto: Ivana Ivanowa 19. Deutschland 8 6 5 19 Es sagte Bode Miller... (Ski-Star aus den USA) nach seiner Bronzemedaille im Super-G in Erinnerung an seinen 2013 gestorbenen Bruder: „Ich hätte lieber meinen Bruder zurück.“

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Depesche 2014 - 01.indd 81 11.06.2014 14:08:57 Deutsches Polizeisportkuratorium

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