Ernst Odefey 1882–1964
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Ausstellungsbegleitband Ausstellungseröffnung Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Ernst Odefey 1882–1964. Begleitband mit einem ausführlichen Text zu Le- Leben und Werk des Hamburger ben und Werk des lange unterschätzten Künstlers Malers und Grafikers sowie einem Werkverzeichnis seiner Ölgemälde. Dem Buch liegt eine DVD mit 500 Fotos von Ode- Zur Ausstellungseröffnung lädt die Bibliothek der feys Bildern bei, die am heimischen Computer Helmut-Schmidt-Universität Sie und Ihre Freunde einen Überblick über das umfassende und beein- herzlich ein. Der Eintritt ist frei. druckende Werk des Künstlers ermöglichen. Mittwoch, 11. Mai 2016, 18 Uhr Ingrid van Skyhawk; Carsten Meyer-Tönnesmann: Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität Ernst Odefey 1882–1964. Hauptbibliothek · Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg Leben und Werk des Hamburger Malers und Grafikers. Begleitband zur Ausstellung in der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität, 11. Mai – 30. September 2016. Programm des Abends Herausgegeben von der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg 2016 Begrüßung ISBN 978-3-86818-079-4 Dr. Jan-Jasper Fast Schutzgebühr 15,– € Direktor der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität Grußwort Ingrid van Skyhawk, Mühlhausen Der Kurator Thematische Einführung Dr. Carsten Meyer-Tönnesmann Dr. Carsten Meyer-Tönnesmann, 1954 in Hamburg Kunsthistoriker, Hamburg, Kurator der Ausstellung geboren, studierte Kunstgeschichte, Klassische Ar- Eröffnung der Ausstellung chäologie und Historische Musikwissenschaften. Claus Odefey, Hamburg Ernst Odefey 1984 promovierte er über das Thema „Der Ham- 1882–1964 burgische Künstlerclub von 1897“. Meyer-Tönnes- mann war Mitarbeiter der Hamburger Kunsthalle, Information Leben und Werk des Hamburger des Altonaer Museums und der Hamburger Kultur- Malers und Grafikers behörde. Er arbeitete an zahlreichen kunsthistori- Ausstellungsort schen Publikationen und Ausstellungen mit, ins- Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität besondere zur norddeutschen Kunstgeschichte. Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg Ausstellung Seit 2002 organisiert er Kunstausstellungen für Eintritt frei! · Barrierefreier Zugang die Galerie der Hamburger Sparkasse. Als freier 11. Mai – 30. September 2016 Mitarbeiter ist er auch für die Ernst Barlach Stif- Anfahrt tung in Güstrow tätig und schreibt Beiträge für das Sie erreichen den Ausstellungsort mit den Buslinien Künstlerlexikon AKL. 2015 kuratierte er die große E62, M10, 261, 263 und der Schnellbuslinie 35 (Hal- Ausstellung über den Hamburger Maler Thomas testelle „Universität der Bundeswehr“). Mo–Do 9–16 Uhr · Fr 9–14 Uhr Herbst (1848–1915) im Jenisch Haus Hamburg. Sa, 11.06., 9–16 Uhr An Feiertagen geschlossen Die Ausstellung Die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität wid- Die französische impressionistische Kunst, die met dem Hamburger Maler Ernst Odefey nach fast Odefey während seines Studienaufenthalts in Pa- zweieinhalb Jahrzehnten der Stille um diesen Künst- ris kennenlernte, schlug sich nachhaltig in seinen E ler eine umfassende Retrospektive. Im Fokus der Ölgemälden nieder. Die Kenntnisnahme der farbig von Carsten Meyer-Tönnesmann kuratierten Ausstel- noch intensiveren Malerei der deutschen Expressio- r lung Ernst Odefey 1882–1964. Leben und Werk des nisten der Künstlervereinigungen Brücke und Blauer Hamburger Malers und Grafikers stehen Odefeys Reiter ließ auch Odefeys Palette kräftiger werden. n farbkräftige Gemälde aus der Zeit seiner Studienauf- Sein zentrales Motiv fand Odefey in der Küstenland- enthalte auf der Ostseeinsel Bornholm, aber auch schaft und den Fischer-Motiven auf der dänischen s Farbholzschnitte mit Hamburger Motiven. Die Schau Insel Bornholm. Hier entstanden Odefeys leuch- t versammelt Bilder aus Hamburger Privatbesitz und tende Hauptwerke, die bisweilen dramatische, wohl dem Nachlass des Künstlers, der 1964 im Alter von nur in nordischer Landschaft mögliche Lichtspiele 82 Jahren in Blankenese starb – damals ohne große einfingen. Er war damit über den klassischen Natu- O Anteilnahme in Hamburger Kunstkreisen. ralismus hinaus, den Hamburgs erster Kunsthallen- Direktor Alfred Lichtwark noch um 1900 von seinen d In der Kunstszene schien dieser Maler lange Zeit ver- Schützlingen des Hamburgischen Künstlerclubs von gessen. Erst nach der letzten umfangreichen Ode- 1897, zu denen auch Odefeys Lehrer Julius Woh- e fey-Ausstellung in der Hamburgischen Landesbank lers gehörte, verlangte. Doch war es Lichtwark, der f 1992 mit fast 100 Bildern tauchten wieder Werke mit Odefey 1912 das erste Erfolgserlebnis bescherte, Motiven der vom Künstler bevorzugten norddeut- um „den begabten Künstler aufzumuntern“: Für die e schen Landschaft nördlich und südlich der Elbe auf. Hamburger Kunsthalle kaufte er Odefeys Bildnis Außer Nachruhm hatte Ernst Odefey nichts mehr da- des Malers Linde, das dieser in Weimar während y von. Trotz einer Anstellung als Zeichenlehrer an einer seines Studiums bei Hans Olde gemalt hatte. Emp- Hamburger Kunstschule litt der gehbehinderte Maler fohlen hatten diesen Erwerb die Künstler Leopold Ernst Odefey 1882–1964 zeitlebens unter finanzieller Not, wie so viele Künst- von Kalckreuth und Ludwig von Hofmann, bei denen ler seines Jahrgangs – wenn sie denn überhaupt den Odefey Unterricht genommen hatte. Ersten Weltkrieg überlebt hatten. Viele gleichaltrige Kollegen, wie die Hamburger Maler Franz Nölken und Nach einem weiteren Studienaufenthalt in Kas- Kunstgeschichte begleiten zu dürfen. Alle dramati- Alfred Rosam, sowie bekanntere Künstler, wie Franz sel übersiedelte Ernst Odefey 1920 in das Elbdorf schen Ereignisse seiner Zeit hat er nicht verdrängt, Marc und August Macke, zogen im Nationaltaumel Hoopte bei Winsen, heiratete Emma Koch und wurde sondern vielmehr versucht, sie in friedlichen Bil- freiwillig in den Krieg gegen Frankreich – gegen jene Mitglied der Hamburgischen Künstlerschaft. 1936 dern zu verarbeiten, die die positiven Kräfte der Franzosen, bei und mit denen sie kurz zuvor in Paris zog er mit Frau und zwei Kindern nach Blankenese. Menschen stärken sollten. Standen am Anfang noch Kunst studiert hatten, so auch Ernst Odefey. Ernst Odefey hatte das Glück, wenn auch gesund- seines Schaffens Ölgemälde, so überwogen in sei- heitlich eingeschränkt, zwei Weltkriege zu überle- nem Spätwerk Aquarelle. ben und als Maler das künstlerisch aufregendste und einflussreichste Jahrhundert der deutschen .