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Musikalische Leitung: André de Ridder

Africa Express präsentiert Terry Rileys „In C Mali“ Balafon: Aly Keita, Lansiné Kouyaté, Dembelé Harouna / DJ, Samples: Andi Toma / MD, Violine: André de Ridder / Flöte: Cheick Diallo / Kora: Bao Sissoko, Djelifily Sako /Gitarre: Jeff Wootton, Nick Zinner /Talking Drum: Kaw Secka / Ngoni: Malick Pathé Sow / Perkussion: Mamadou Sarr, Musa Mboob / Delta Harp, Kalimba: Marlies van Gangelen / Gesang: Olugbenga Adelekan, Mamani Keita / Imzad: Juldeh Camara

Koreless & s t a r g a z e Electronics: Lewis Roberts 80 Jahre Terry Riley Cello: Joe Zeitlin (Gast) s t a r g a z e: Violine: Geerte De Koe, Isa Goldschmeding, Africa Express präsentiert Terry Rileys „In C Mali“ Yumi Onda, Kalliopi Mitropoulou / Viola: Thora Sveinsdottir, Adriaan Breunis, Lidwine Dam / Cello: Juliette Froissart, Pause Alistair Sung Koreless & s t a r g a z e präsentieren „Cycles I“ Tyondai Braxton & featuring Sonic Robots Electronics: Andi Toma, Jan St. Werner, Tyondai Braxton Pause Sonic Robots: Moritz Simon Geist Tyondai Braxton & Mouse on Mars feat. Sonic Robots Kuratiert von: Tobias Staab performen Terry Rileys „In C“

Künstlerische Produktionsleitung: Branimir Peco, Maxi Menja Lehmann Technische Produktionsleitung: Georg Bugiel 29. August 2015, 19.30 Uhr: Jahrhunderthalle Bochum Produktion und Technik: Team der Ruhrtriennale 3 h 10 min, zwei Pausen Eine Produktion der Ruhrtriennale. Wiederholung und Differenz Von Tobias Staab

Als der Dirigent André de Ridder 2014 nach Afrika reiste, dachte er nicht daran, Terry Rileys „In C“ dort aufzunehmen. Er hatte noch keine konkrete Idee, welche Musik er in Mali spielen wollte. Er war von Pop-Tausendsassa (Blur, etc.) eingela- den worden, ein Projekt gemeinsam mit Africa Express zu realisie- ren, jenem offenen Kollektiv afrikanischer Musiker, mit dem Albarn bereits gearbeitet hatte. Das Ziel der Reise war lediglich grob formuliert:­ die Begegnung zwischen afrikanischen und westlichen Musikern, eine Carte Blanche für André de Ridder mit ungewissem Ausgang. Heraus kam ein Album, das unter dem Titel „Maison des Jeunes“ releast wurde. Aber in André de Ridders Geigenkoffer­ lag darüber hinaus auch eher zufällig der Score von „In C“ herum, weil er direkt zuvor mit dem Stück beschäftigt gewesen war. Genauer gesagt wurde das Stück beim ersten s t a r g a z e Festival an der Berliner Volksbühne an drei aufeinanderfolgenden Tagen in drei unterschiedlichen Versionen aufgeführt, u. a. in einer Interpretation von Tyondai Braxton & Mouse on Mars. Weil das Stück ein „Com- munity Piece“ ist, schlägt de Ridder (der auch künstlerischer Leiter des Instrumentenkollektivs s t a r g a z e ist) vor, das Stück als kollektive­ Arbeit „mit allen Musikern, die zu dem Zeitpunkt da ­waren“ zu realisieren. Gerade da waren Nick Zinner, der Gitarrist von Yeah Yeah Yeahs, Olugbenga Adelekan, der Bassist von Metro- nomy, Damon Albarn und ein gewisser Brian Eno. „Ich spielte das Pattern auf der Violine und die afrikanischen Musiker, denen das Nachspielen in dieser rhythmischen Genauigkeit sehr fremd war, improvisierten sehr frei dazu“, erinnert sich der Dirigent. „Lustiger- weise sind das auch die Stellen, die Terry Riley später am besten gefallen haben, nämlich die Kora-Solos, der Gesang, selbst die Spo- ken Word Passage“. Aus der spontanen Jam-Session entstand eine ungewöhnliche „In C“-Interpre­tation, die Terry Rileys ursprüngliche Inspiration durch afrikanische Musikkulturen zu reflektieren scheint. „Es ist, als ob das Stück zu einem Flug mit der afrikanischen Seele ansetzt“, hatte Riley dazu bemerkt.

Terry Riley Neben der Mali Version bringt s t a r g a z e im Rahmen des „80 Interview anlässlich der Aufführung des Stückes im Amsterdamer Jahre Terry Riley“-Abends auch eine weitere Interpretation des Muziekgebouw, „dabei entsteht ein augenscheinliches, aber inter- Stückes auf die Bühne der Jahrhunderthalle. Dabei kommen die essantes Chaos, in dem sich Patterns erkennen lassen. Es ist ein Elektronik-Avantgardisten von Mouse on Mars mit dem ehemaligen wirklich schönes System, weil es für immer so weitergehen könnte. Battles-Frontmann Tyondai Braxton zusammen. Mouse on Mars Über meinen Rechner steuere ich vier Violinen, drei Bratschen, drei bewegen sich seit ihrer Gründung 1993 in einem Koordinatenfeld Celli und zehn Glühlampen, die auch Teil der Komposition sind. zwischen elktro-akustischer Komposition, abstrakten Club-Sounds Die Lampen bilden eine Art Verlängerung des Computers. Auf diese und installativer Kunst. Braxtons Band-Projekt Battles, das 2007 Weise kann das Publikum die ‚pendulum waves‘ nicht nur hören, mit dem Album „Mirrored“ auf Aphex Twins Warp-Label sein Debüt sondern auch sehen.“ gab, klang laut Pitchfork, als ob „eine Metal-Band Steve Reichs Das britische Magazin Guardian beschreibt 2014 Rileys „In C“ aus ‚Music for 18 musicians‘ spielen würde“, allerdings gepaart mit Ele- einer heutigen Perspektive: „Für moderne Ohren klingt das ein wenig menten der elektronischen Avantgarde. Tyondai Braxton verließ die nach der Streichersektion der Dusch-Szene in ‚Psycho‘, gespielt Band 2010 um sich nunmehr ausschließlich seiner Solo-Karriere zu von einer Horde bekiffter Beatniks; oder nach den Londoner Philhar­ widmen. Seitdem arbeitete Braxton verstärkt mit unterschiedlichen monikern, die sich an versuchen“. In diesen Worten Orchestern und Ensembles wie dem BBC Symphony Orchestra, wird offensichtlich, wie sehr Terry Rileys Kompositionen eine dem Los Angeles Philharmonic oder auch dem Kronos Quartet Schnitt­stelle zwischen klassischer Tradition und Pop-Musik markie- zusammen. Die „In C“-Interpretation, die Braxton gemeinsam mit ren. Psychedelische Rockmusik und die zahlreichen Stil- und Spiel- Mouse on Mars 2014 in der Volksbühne präsentierte, unterscheidet arten zeitgenössischer elektronischer Musik sind stark vom Gestus sich radikal von bisherigen Versionen des Stückes, da die ein­ der Stücke Rileys beeinflusst – Musik also, die es sich zum Ziel zelnen Patterns hier dekonstruiert und erweitert werden. Hinzu gemacht hat, den Körper zu aktivieren und den Geist zu öffnen. kommt eine Sound-Roboter-Installation des Künstlerkollektivs Rileys musikalisches Werk erscheint in einem Spannungsfeld zwi- Sonic Robots, die den stoischen Gestus von „In C“ in eine retro-futu- schen postmodernem Spiritismus und mechanistischem Groove. ristische Ästhetik der Maschine übersetzt. Der ursprüngliche Groove Seine stets tonalen Kompositionen scheinen den archaischen Ritua- des Stückes blitzt zwar immer wieder auf, doch die Lesart von len von Naturvölkern genauso verpflichtet wie den kollektiven Braxton und Mouse on Mars scheint weniger Bestehendes inter- Trance-Erfahrungen auf Raves der Gegenwart. In diesem Sinne pretieren zu wollen, als eine Musik für künftige Zeitalter zu erscheint der in diesem Jahr achtzig Jahre alte Terry Riley heutzu­ anti­ zipieren.­ tage moderner denn je. Der große Einfluss von Terry Rileys kompositorischem Schaffen auf die zeitgenössische Popmusik zeigt sich auch in der Arbeit „­Cycles I“, die der junge Waliser Lewis Roberts anlässlich des „Hello Terry Riley“ Festivals anlässlich des achtzigsten Geburtstages von Terry Riley im Londoner Barbican Centre konzipiert hat. Roberts, der unter dem Künstlernamen Koreless Ambient- und - Stücke auf Jamie XX’s Label Turks releast, bringt in diesem Kontext zehn Streicher von s t a r g a z e auf die Bühne, die Rileys repetitive Scores nicht nur musikalisch, sondern auch visuell über- setzen: „Ich habe eine Komposition gemacht, das auf ‚pendulum waves‘ – Pendelbewegungen – basiert“, erzählt Koreless bei einem Africa Express, Tate Modern, Es gibt keine falschen Interpretationen Blaupause zu verstehen ist. Das heißt, es bietet sicherlich explizite Hans Ulrich Obrist im Gespräch mit Terry Riley Anweisungen, diktiert aber keinesfalls ein bestimmtes Ergebnis. Gleichwohl wird man, wenn man mehrere Kinder hat, vielleicht HUO: Lassen Sie uns über „In C“ [1964] sprechen. Diese Kompo­ eines davon besonders bevorzugen. Ich schätze die präzise und sition ist auf einer einzigen Seite notiert und formal in 53 „Zellen“ interaktive Zusammenarbeit von Künstlern, die die langsamen har­ gegliedert. mo­nischen Veränderungen in der Struktur der Musik verstehen TR: Ich war auf der Suche nach einer Möglichkeit, Musiker in eine und wissen, wie eine Klangwelle nach der anderen aufgebaut Performance zu integrieren, in der sie über größtmögliche Entschei­ werden­ kann. dungsfreiheit verfügen und genauso viel improvisieren können wie beispielsweise im Jazz, in der indischen oder nordafrikanisch-­ HUO: Spielt also der Begriff der Polyphonie, wie Michail Bachtin arabischen Musik. In der westlichen Musiktradition existierte kein ihn verwendet, eine Rolle in Ihrer Musik – also die Idee, dass alle vergleichbarer Ansatz – zumindest nicht in der Weise, die ich mir Stimmen eines Textes oder Musikstückes jenseits von hierar­chi­ vorstellte. Ich strebte die totale Organisation an, wollte zugleich schen Strukturen gleichberechtigt sprechen? aber auch eine Beziehung zu Elementen des Folk und allem ande- TR: Ich neige dazu, viele Schichten zur gleichen Zeit übereinander ren herstellen, was mich damals interessierte. Dennoch sollte alles zu legen, was der Idee von einer fehlenden dominanten Linie ent- Improvisation bleiben. Ziel war es, eine Performance zu schaffen, spricht. Da ist kein Dirigent, kein Anführer, es gibt nur eine gemein- die jedes Mal neu entstehen sollte. So erfand ich eine Methode same Seele. Das ist ein Aspekt in meiner Musik, den man hört. – die ich auch für „In C“ verwendete –, welche den Musikern große Sie ist wie ein Stoffgewebe, in dem viele Elemente miteinander ver­ Auswahlmöglichkeiten einräumt: Die 53 Module sind zwar bereits flochten sind. Themen und Ideen werden einander eingeschrieben, vorhanden, aber sie können in einer potenziell unendlichen Anzahl tauchen aber nur scheinbar zufällig in der bewussten Wahrnehmung von Variationen kombiniert werden. Damit wollte ich die Idee eines auf. Diese Idee gefällt mir, da so der Hörer mit einbezogen wird übergeordneten Dirigenten eliminieren. Ich sehe die Gruppe als und selbst entscheiden muss, was er aus diesem Gewebe aufneh- einen Organismus, der seinen eigenen Ausdruck finden muss. Das men möchte; es ist vergleichbar mit einem komplexen Gemälde war mir stets wichtig: dass die Musiker selbst die Entscheidung oder mit der Arbeit Rothkos, in der sich dasselbe vielschichtige tref­fen müssen, wie die Musik klingen sollte. Natürlich muss die Wirken zeigt. Es mag seltsam klingen, in diesem Kontext über ele­mentare Grundstruktur vorgegeben werden; sie darf aber einer ­Rothko zu sprechen, aber es gibt tatsächlich innerhalb seiner Male- Weiterentwicklung bei der Interpretation nicht im Wege stehen. rei eine Vielzahl an Schattierungen und Texturen, die niemals nur Und das hat funktioniert, denn ich habe Tausende verschiedene einfarbig sind. Dieser Zugang zur Musik gefällt mir sehr. Zugleich Interpretationen von „In C“ gehört, aber nie zwei identisch aber befinde ich mich in einem Dilemma, denn auch die klassische klingende.­ indische Musik ist ein wichtiger Einfluss für mich. Diese aber wird meist von einer Solostimme in Form einer einzeiligen Melodie domi­ HUO: Ich fragte mich, ob Sie wohl bestimmte Interpretationen niert. Ich integriere daher in meiner Arbeit beide Seiten. Die Solo­ favorisieren? In diesem Zusammenhang ist Alison Knowles’ linien sind derart komplex, dass auch sie die Aufmerksamkeit des Vorstellung der „Open Scores“ interessant, nach der es keine Zuhörers aktivieren und die Entscheidung, welche Intervalle gehört ‚falsche‘ Interpretation geben kann. Stimmen sie zu, oder gibt werden, somit weiterhin auf der Rezeptionsebene gefällt wird. es für Sie bessere und schlechtere Interpretationen von „In C“? So können zwei im Wesentlichen unterschiedliche Ansätze zum TR: Für mich gibt es in der Tat keine ‚falschen‘ Interpretationen. gleichen ­Effekt führen. Melodie und Monotonie werden zu einer Das ist Teil der Philosophie des Stückes, welches als eine Art echten Herausforderung. Sonic Robots, Mouse on Mars, Tyondai Braxton, Volksbühne Berlin Biografien A–Z Seit der Gründung ihrer Band Mouse on technischen Anspruch hinaus: Grund­ Mars (1993) gelten Andi Toma und Jan thema ist die Transfor­mation von deter- St. Werner als Pioniere der elektroni- ministisch-binären Systemen in die Africa Express hat sich seit seiner Tyondai Braxton macht seit der Mitte schen Musik. Gemeinsam mit dem physische Welt. Durch die Transforma- ­Gründung 2006 mit seiner erfindungs­ der 90er Jahre als Komponist und Kölner Labelbetreiber Frank Dommert tion einer digitalen Struktur in ihr physi- reichen, auf interkultureller Begegnung Performer von sich reden. Die Musik von gründeten sie 1997 ihr eigenes Label sches Pendant wird diese intensiver der und Zusammenarbeit basierten Heran- Braxton ist vor allem für „orchestrierte sonig. Im Verlaufe ihres Bestehens sinnlichen Wahrnehmung zugänglich, gehensweise an Aufnahmen, Interpreta- loops“ bekannt – übereinandergelegte produzierte Mouse on Mars 14 Alben, aber auch dem, frei nach Heisen­berg, tionen und Live-Konzerte als eine der Echtzeit- Loops von Gitarre, Stimme und darunter Vulvaland (Debüt-Album), Niun eingeprägten Fehler der dinglichen Welt revolutionärsten Kräfte in der Musik- verschiedenen Soundgeräuschen, die Niggung, Varchaz, Parastrophics und unterworfen und damit gleichzeitig landschaft des letzten Jahrzehnts einen derart bearbeitet werden, dass wie ein zuletzt 21 AGAIN (2014). Unter dem erfahrbarer und angreif­barer. Die Robo- Namen gemacht. Einerseits reisten Ensemble klingen. 2002 gründete der Bandnamen Von Südenfed kollaborier- tik Installationen und AV-Performances westliche Künstler nach Afrika um dort gebürtige New Yorker die Band Battles, ten sie mit Mark E. Smith von The Fall wurden schon auf einer Viel­zahl von mit lokalen Musikern zu arbeiten und deren Gitarrist, Keyboarder und Sänger und veröffentlichten 2007 das gemein- Festivals von internationalen Festivals zu performen, andererseits unternahm er bis 2010 war. Ihr Debüt-Album same Album „Tromatic Reflexxions“. Im wie der Ars Electronica 2014 oder der das Kollektiv aus afrikanischen und „­Mirror“ machte sie international be- Auftrag des Goethe Instituts gaben sie Transmediale 2012 gezeigt. europäischen Musikern mit großem kannt und brachte ihnen weltweiten zahlreiche Konzerte in Neuseeland, Erfolg eine Europatournee, die sie unter Erfolg ein. Im Rahmen ihrer 10 monati- Australien, Singapur, China und Viet- Tobias Staab arbeitete am theater­ anderem nach Paris und Marseille, zum gen Tournee hatten sie zahlreiche nam. Als Solokünstler macht Jan St. wissenschaftlichen Forschungszentrum Glastonbury Festival und, aus Anlass Gastauftritte u. a. beim Fuji Rock Festi- Werner unter verschiedenen Namen Sound and Movement (SaM) für Gegen- der Sommerolympiade 2012, nach Lon- val in Japan, im Museum für zeitgenös- Musik, arbeitet als Komponist, war wartstheater und Neue Medien. Zeit- don führte. Aber sie machten auch an sische Kunst Fondation Cartier in Paris künstlerischer Leiter von steim – Insti- gleich war er als Konzertveranstalter, ungewöhnlicheren Orten Musik: an und im Opernhaus von Sydney während tute for Amsterdam DJ und Musikjournalist tätig. Von 2013 einem Strand in Spanien oder in einem Brian Enos Luminous Festival. Braxton (2004–2006) und entwarf diverse bis 2015 arbeitete er als Dramaturg an Künstlerzug, der quer durch Großbritan- erhielt Kompositionsaufträge von zahl- Musik­installationen. Andi Toma ist als den Münchner Kammerspielen. Seit nien fuhr und an Bahnhöfen, in Schulen reichen renommierten Ensembles, Produzent von u. a. Moondog, Stereo­ 2015 ist er Dramaturg der Ruhrtriennale und Büros Konzerte gab. 2011 spielten darunter Kronos Quartet und Bang On A lab, Junior Boys und The Fall tätig. und kuratiert das Pop-Musik-Programm sie für die afrikanischen Nationalmann- Can und von der Merce Cunningham für das Festival. schaften, bevor diese zur Fußballwelt- Company sowie in den Bereichen Multi- Die Befreiung des Sounds vom elektro- meisterschaft entsendet wurden. 2013 media Art und Musikinstallation. nischen Dogma! Die Musikroboter des s t a r g a z e ist ein Kollektiv von Mu- kehrten sie zurück nach Mali und nah- Roboterkollektives Sonic Robots brin- sik-Schaffenden, mit Musik-Arbeiten- men zwei hochgelobte Alben auf: Koreless ist das Projekt des walisischen gen Robotik und elektronische Musik den, über Musik-­Schreibenden Leuten, „­Maison Des Jeunes“, das afrikanische Produzenten Lewis Roberts. Geboren zusammen. Und allem voran steht die die neue musikalische Kollaborationen Nachwuchskünstler vorstellt und von und aufgewachsen in Bangor, einer der Installation MR-808 – ein überdimensio- initiieren. Das Kollektiv schafft in diesem Brian Eno, Nick Zinner und Damon kleinsten Städte des Vereinigten König- nales, robotisches Replikat der stilprä- Kontext eine Plattform für innovative Albarn produziert wurde, sowie die reichs, zog er mit 18 nach Glasgow um genden Drum Machine der 80er Jahre. und zukunftsgewandte Musik, die sich erste afrikanische Version von Terry Schiffsbau zu studieren und seine Mu- Die Idee hinter den Installationen ist es, nicht so einfach in „klassische“, „popu- Rileys Minimal Music-Klassiker „In C“, sikleidenschaft weiter zu verfolgen. Das die Herkunft der einzelnen Sounds in läre“ oder „elektronische“ Kategorien dirigiert von André de Ridder. Im Zuge 2010 von Jamie XX mit dem Track „Up einer Weise sichtbar zu machen, wie es drängen lässt: Musik außerhalb von letzterer Zusammenarbeit kam es zu Down Up Down“ gegründete Label keinem herkömmlichen Medium elektro- einer klaren Definition. Im 21. Jahrhun- einer Sondervorstellung in der Londoner Young Turks lud ihn erstmals nach nischer Musik möglich ist. Sonic Robots dert angekommen, passiert allerhand in Tate Modern Gallery, die im Nachhinein London ein, um mit namhaften Zeit- verfolgen mit ihren Performances im gegenwärtiger Folk/Pop/Electronica- auch in einem interaktiven Filmprojekt genossen wie Bullion, Pariah, Samphan Bereich Robotik, Hacking und performa- Musik und deren Annäherung an zeitge- verarbeitet wurde. Im Sommer 2015 und im The Alibi zu spielen. Seit- tive elektronische Musik eine neue nössische klassische Musik. Zudem ist gehören Africa Express neben ihrem dem releaste er zwei Soloalben, „4D/ Perspektive an der begrifflich bereits s t a r g a z e auch ein Ensemble, aus Gast­spiel bei der RuhrTriennale zu den MTI“ (2011) und „Lost in Tokyo“ (2012), beanspruchten Mensch-Maschine-­ klassisch ausgebildeten europäischen Headlinern des Roskilde Music Festivals sowie die Kollaboration „Short Stories“ Schnitt­stelle. Die Performances und Musikern bestehend; aber auch eine in Dänemark. mit (2013). Installa­tionen weisen weit über den rein Band im popkulturellen Sinne, neue Stücke schreibend, frei improvisierend und überwiegend in Indie-Pop / Rock- Umfeld agierend. Das Kollektiv um den renommierten Berliner Dirigenten André de Ridder brachte schon 2010 das ein­ zige Hidden live Konzert von These New Puritans nach Deutschland; zudem nahmen sie das international anerkannte Album „Field of Reeds“ auf. Zahlreiche Projekte dieser Art werden in Städten wie New York, London, Paris, Amster- dam initiiert, produziert und präsentiert. Bis­herige Projekte 2015 führten zur Eröffnung des World Minimal Music Energie Festival im Muziekgebouw aan’t IJ Amsterdam – „In C“ von und mit Terry Riley aufführend – sowie nach London ins Village Underground mit The Dodos. wird Abitur- fach.

Heute kaum vorstellbar, morgen normal? Die Energiewelt ändert sich und mit ihr unsere Gesellschaft. Bildung, Innovationen und Akzeptanz machen aus den Herausforderungen von heute die Chancen von morgen. rwestiftung.com facebook.com/rwestiftung Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir die Plattform für den Dialog und neue Lösungen. Team 80 Jahre Terry Riley Team der Ruhrtriennale 2015

Team s t a r g a z e: Tourmanager: Anahi Perez; CEO und Head of Production: Intendanz: Johan Simons, Sabine Krüger / Geschäftsführung: Lukas Crepaz, Merle Scheske Susanne Schuran, Karin Weixler, Simon-André Wensing / Dramaturgie: Jan Vandenhouwe, Dr. Vasco Boenisch, Dorothea Neweling, Tobias Team Africa Express: Jenny Adlington, Julian Hickman, David Preston, David Staab, Jeroen Versteele, Friederike Landmann; Junge Kollaborationen: Cathrin Sheppard, Stephen Budd, Ian Birrell, Robin Aitken Rose, Meriel Brütting, Malina Hoffmann, Elisa Kühnl; Campustriennale: Christoph Bovermann, Jana Mila Lippitz / Künstlerisches Betriebsbüro, Produktionsbüro: Technikteam Jahrhunderthalle: Georg Bugiel, Konrad Anger, Dimitar Evtimov, Boris B. Ignatov, Philip Decker, Christiane Biallas, Susanne Blank, Katharina Heib, Sandro Grizzo, Christian Wenzel Hahn, Karl Thor Karlsson, Jan Köster, Barak Koren, Monique Stolz / Marketing und Vertrieb: Martin Obermayr, Franca Lohmann, Anja Lawrenz, Waldemar Lehmann, Imke Linde, Tobias Matton, Adam Petrenko, Marie Zimmermann, Arne Schüttler; Grafik: Moritz Kappen, Judith Cleve; Daniel Przemus, Julia Reimann, Uwe Renken, Marsha Schmidt, Alma Schraer, Ticketing: Ulrike Graf, Anja Nole, Lars Riedel / Presse: Dijana Tanasić, Sarah Beer, Hannes Sesemann, Uwe Sinkemat, Darko Šošić, Micro Striepling, Sina Zeuge Pia Schneider, Daniela Maag / Technik, Ausstattung: Will-Jan Pielage, Kirsten Ballhorn, Carina Baring, Imed Ben Abdallah, Georg Bugiel, Tina Carstens, Bastian Vorderhaus: Natalie Hollweg, Deina Wendland, Mirjam Sarah Adamek, Tamara Dämmrich, Andreas Dietmann, Harald Frings, Katharina Haus, Georg Kolacki, Müller, Mario Büscher, Nicole Kerstin Reder, Lech Stefan Sawicki, Anna-Lena Stefanie Kusenberg, Bernd Lucke, Tanja Martin, Anne Prietzsch, Julia Reimann, Werner, Vanessa Herrmann, Anne-Kathrin Biegler, Jelka Habert, Anne-Sophie Alicia Pires Rodrigues, Mareike Schneider, Daniel Teusner, Erik Trupin, Anke Wolter, Schimmele, Ina Pins, Katarína Marková, Maurizio Onano Benjamin zur Heide / Kostüm / Maske: Jan Meier, Dorothee Meyer, Monika Frenz, Brigitte Olbrisch, Sybille Ridder / Verwaltung: Uwe Peters, Tanja Alstede, Muharrem Aslan, Anne Burke, Fatima Derhai-Unger, Renate Ingenwerth, Alexandra Kühntoph, Franz-Josef Lortz, Natalja Riffel, Annika Rötzel, Julia Schmidt, Michael Turrek / Veranstaltungsorganisation: Claudia Klein, Eileen Berger / Auszubildende: Leonie Burgmer, Lisa Fumega Rodrigues, Felicia Moldenhauer, Nina Sabath

Festivalteam Marketing / Ticketing: Ann-Katrin Adams, Linda Ammons, Lisa Bühl, Anne Burzlaff, Katharina Ciax, Manischa Eichwalder, Alexander Fall, Philipp Gold, Fabio Gorchs, Pascal Guttmann, Sascha Hahn, Annika Hornkamp, Marlene Kirsten, Christine Kopietz, Cornelius Mücke, Lisa Rölleke, Josephine Scheuer, Nina-Marie Schüchter, Tim Schwermer, Angelika von Ammon

Impressum

Texte: „Minimalism & Fluxus. Interview with Terry Riley.“ In: Hans Ulrich Obrist: A Brief History of New Music. Zürich, 2013. Programmhinweise: Tobias Staab: „Wiederholung und Differenz“ ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft. Musik: Owen Pallett & s t a r g a z e Fotos: Jean-Pierre Duplan / Light Motiv, Manuel Toledo, Emanuel Florakis 05. und 06. 09. 2015: PACT Zollverein, Essen Wir haben uns bemüht, alle Urheberrechte zu ermitteln. Sollten darüber hinaus Ansprüche bestehen, bitten wir, uns dies mitzuteilen. Musik: Hephaistus Mika Vainio & Arne Deforce Herausgeber: Kultur Ruhr GmbH, Leithestraße 35, 45886 Gelsenkirchen Geschäftsführung: Johan Simons, Lukas Crepaz 14. 09. 2015: Maschinenhaus Zeche Carl, Essen Redaktion: Tobias Staab / Redaktionelle Mitarbeit: Lea Kappl, Nadja Eller Konzept und Design: Base Design Brüssel / Grafik: Moritz Kappen Druck: Griebsch & Rochol Druck GmbH, Hamm Bringen Sie Farbe aufs Programmheft: Hier ist Platz für einen Stempel mit ­Datum im Ruhrtriennale-Rot der Saison. Auf zu unserer Stempelstation im Foyer!

Festival der Künste

Gesellschafter & Öffentliche Förderer